1.2014
Keine Antworten auf ver.di-Umfrage Plädoyer für die Zwickmühle Selbstständigkeit: Ort und Ausstattung
musikschule )) DIREKT Tod durch unterlassene Hilfeleistung Weder handlungsfähig noch -willig: So lautet auf den Punkt gebracht die Reaktion der Landes- und Bundespolitik auf die prekäre Situation, in der sich immer mehr Musikschullehrkräfte wiederfinden. Als bedauerliches Achselzucken und höchstens als ein „Wir würden ja gern mithelfen, etwas zu verändern, wenn die anderen mitmachen würden“ fallen die Reaktionen der Bildungs- und Kulturministerien aus, denen die desaströsen Ergebnisse der ver.di-Studie 2012 zur sozialen Situation von Musikschullehrkräften von der Fachgruppe Musik im Mai 2013 zugesandt worden waren. In den Antwortschreiben an die Fachgruppe betonen nahezu alle Adressaten, dass Musikschulen aus der Bildungslandschaft nicht wegzudenken, mithin „unverzichtbar“ seien. Aber welchen Stellenwert haben dann die Musikschullehrkräfte? Sind sie ebenfalls „unverzichtbar“? Wie wertgeschätzt die Arbeit von Musikschullehrern von der Politik wirklich wird, offenbaren die Antworten und auch die Handlungen deutlich. Denn aus dem PolitSprech in Klartext übersetzt bedeuten die Reaktionen: Musikschulen zu haben, ist nett, aber eigentlich interessieren sie uns nicht so sehr wie andere Dinge, für die wir lieber Geld ausgeben oder ausgeben müssen, weil sie Pflichtaufgaben sind. Außerdem funktionieren die Musikschulen bestens und die Lehrkräfte leisten auch im Prekariat eine hervorragende Arbeit. Da das so ist, brauchen wir auch nichts zu ändern. Wir haben hier auch eine gute Lösung für die Ganztagsschulen gefunden, denn auch hier leisten die Musikschullehrer eine so gute und unverzichtbare Arbeit, dass sie aus diesem Bereich gar nicht mehr wegzudenken sind. Leider haben wir kein Geld für unverzichtbare Dinge wie Musikschulen. Sollte doch einmal von irgendwoher mehr Geld in die Kommunen kommen, können sie es nach eigenem Belieben in die Musikschulen investieren oder auch nicht. Außerdem ist unsere Behörde eigentlich gar nicht zuständig und wir verweisen weiter an andere Institutionen. Die Antworten der Politik (siehe Seite 2 bis 4) offenbaren ein tiefes Desinteresse an der angeblich so unverzichtbaren Institution Musikschule und einen massiven Unwillen, zu einer Problemlösung beizutragen. Allerdings: Solange die Musikschulen auch mit prekär beschäftigten Lehrkräften zumindest nach außen hin bestens funktionieren, hat die Politik auch keinerlei Handlungsbedarf. Unsere politischen Entscheidungsträger sind jedenfalls wohl mit dem prekären Zustand des Berufsstandes „Musikschullehrer“ so einverstanden, dass mehr als die Hälfte es nicht einmal für nötig hielten, das Schreiben der Fachgruppe Musik zu beantworten. Anja Bossen
Der Aufsichtsrat der Baden-Württemberg Stiftung hat im Dezember 2013 dem Netzwerk Neue Musik Baden-Württemberg eine weiterführende Finanzierung von 800 000 Euro zugesprochen. Im vergangenen Jahr konnten zahlreiche beispielgebende Projekte mit Neuer Musik gefördert und finanziell unterstützt werden. Die Vernetzung von Akteuren und Initiativen wurde erfolgreich vorangetrieben, die Mitgliederzahl des Netzwerks vervielfachte sich seit seiner Gründung im Jahr 2012 um mehr als das Doppelte und erste Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Inhalten der Vermittlung Neuer Musik wurden gebildet. In Kooperation mit dem Landesmusikrat wird zurzeit die Gründung eines Landesjugendensembles für Neue Musik vorbereitet, das im Herbst 2014 seine erste Arbeits- und Konzertphase absolvieren wird. www.neuemusikbw.de
) Sie haben Fragen, Anregungen, Tipps oder Hinweise für die Redaktion? ) Sie möchten sich kritisch äußern zu unseren Themen und Beiträgen oder haben Vorschläge für neue Themen? Schreiben Sie uns: info@musikschule-direkt.de
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musikschule )) DIREKT 1.2014
Wie die Politik sich zur katastrophalen sozialen und Einkommenssituation der Musikschullehrkräfte verhält
Verschoben zwischen Nicht-Zuständigkeiten )) Nach der Veröffentlichung der verheerenden Ergebnisse der Umfrage aus dem Jahr 2012 zur sozialen und zur Einkommenssituation von Musikschullehrkräften und Privatmusikerziehern der Fachgruppe Musik in der ver.di1 wurden vom Bundesvorstand der Fachgruppe sämtlichen Landesministerien und allen Bundestagsfraktionen die Ergebnisse in komprimierter Form zugesandt, um die politischen Entscheidungsträger auf die zunehmende Prekarisierung eines ganzen Berufsstandes hinzuweisen. Kernpunkte des Briefs waren die katastrophale Einkommenssituation, die mangelnde soziale Absicherung, das kleiner werdende Unterrichtszeitfenster durch die verkürzte Schulzeit (G8), der Ersatz des schulischen Musikunterrichts durch Musikschullehrkräfte und die immer geringeren Stundendeputate, die den Lehrkräften von den Musikschulen angeboten werden.
Mangelnde Resonanz auf die Probleme Bis Ende Oktober 2013 lagen zehn Antworten aus mehreren Landesministerien, die Antwort des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie die Antwort der SPD-Bundestagsfraktion vor. Ursprünglich angeschrieben worden waren die Fraktionsvorsitzenden der Linken, der Grünen, der SPD, der CDU/ CSU und der FDP, die Kultus- bzw. Bildungsministerien und zuständigen Senatsverwaltungen bzw. Schulbehörden aller Bundesländer, das Bundesministerium für Familie, das Bundesministerium für Bildung, der Präsident des Deutschen Städtetages und der Präsident des Städte- und Gemeindebundes: insgesamt 25 Adressaten, von denen lediglich zehn geantwortet haben. Die Inhalte der vorliegenden Antworten lassen sich in ein Raster einordnen, das in
Anja Bossen
einer Synopse auf der rechten Seite dargestellt wird. Dafür wurden alle zehn Antworten auf gemeinsame inhaltliche Kernaussagen überprüft und diese in 14 Kategorien zusammengefasst.
Keine Lösung in Sicht Kein einziger der Adressaten ging auf alle Punkte ein, die in dem Brief an die Ministerien und Fraktionen aufgeführt waren. Stattdessen wurden einzelne Punkte, meist zur prekären Situation der Lehrkräfte und zu einigen anderen ausgewählten Bereichen, willkürlich herausgegriffen. Die meisten Ministerien – außer dem Bundesfamilienministerium und dem Kultusministerium Baden-Württemberg, die diese Lage zumindest als bedauerlich bezeichnen – nehmen die prekäre Lage der Musikschullehrer zwar zur Kenntnis, äußern sich jedoch nicht dazu, ob und welchen
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Synopse der Antworten Antwortkategorie
Kernaussage
Häufigkeit der Nennung
Ministerium/Fraktion
1
Musikschulen sind wichtig, werden bereits gefördert und sollen auch weiterhin öffentlich gefördert bzw. erhalten werden, vor allem in Bildungspartnerschaften/Kooperationen
8
Ministerium für Bildung MecklenburgVorpommern, Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz, Hessisches Kultusministerium, SPD-Fraktion, Bundesfamilienministerium, Familienministerium Nordrhein-Westfalen, Bildungsministerium Schleswig-Holstein, Kultusministerium Baden-Württemberg
2
Verantwortlich für die Arbeitsverhältnisse sind die Kommunen/Kreise/Träger
5
Ministerium für Bildung MecklenburgVorpommern, Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz, Ministerium für Bildung Thüringen, Familienministerium Nordrhein-Westfalen, Kultusministerium Baden-Württemberg
3
Verantwortlich für die Problemlösung sind die Länder
2
SPD-Fraktion, Bundesfamilienministerium
4
Verantwortlich für die Problemlösung sind die allgemein bildenden Schulen (nur bei Kooperationen), die z. B. „Geld statt Stellen“ einsetzen können
1
Bildungsministerium Schleswig-Holstein
5
Verantwortlich für die Problemlösung ist der Städtetag
1
Ministerium für Bildung Thüringen
6
Verantwortlich für die Problemlösung ist der VdM
2
Bundesfamilienministerium, Bildungsministerium Mecklenburg-Vorpommern
7
Zuständig für Musikschulen (außer bei Landesprojekten) ist ein anderes Ministerium
2
Hessisches Kultusministerium, Bayerisches Kultusministerium
8
Es besteht keine Gefahr, dass Musikschullehrkräfte den regulären Musikunterricht an allgemein bildenden Schulen ersetzen
5
Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz, Hessisches Kultusministerium, Bayerisches Kultusministerium, Bildungsministerium Schleswig-Holstein, Kultusministerium Baden-Württemberg
9
Prekäre Arbeitsverhältnisse können nicht akzeptiert werden, es besteht Handlungsbedarf und man setzt sich ein, die Verhältnisse zu verbessern
1
SPD-Fraktion
10
Es besteht Handlungsbedarf, man ist aber nicht zuständig, sondern eine andere Ebene
2
Bundesfamilienministerium, Kultusministerium Baden-Württemberg
11
Das Land stellt Kommunen künftig mehr Geld oder einen „Stärkungspakt“ zur Verfügung, sodass die Musikschulen als freiwillige Leistungen möglicherweise besser bezuschusst werden können
2
Ministerium für Bildung Rheinland-Pfalz, Familienministerium Nordrhein-Westfalen
12
Die Ganztagsschule gefährdet die Institution Musikschule und den Bildungsauftrag nicht, Musikschulen bereichern den Ganztag und sichern dadurch ihre Existenz
1
Bildungsministerium Schleswig-Holstein
13
Das kleiner werdende Zeitfenster durch G8 liegt in der Verantwortung der jeweiligen Schulträger und der Schulleitung der allgemein bildenden Schulen
1
Bildungsministerium Schleswig-Holstein
14
keine Antwort
15
siehe Anmerkung 2
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musikschule )) DIREKT 1.2014
Literatur Frank Armbruster: Auf dem Weg ins musikalische Prekariat, www.frankarmbruster.de/2013/10/09/auf-demweg-ins-musikalische-prekariat
„Mit 1 030 Euro monatlichem Brutto gehören die hoch qualifizierten Lehrkräfte der deutschen Musikschulen zum Prekariat.“ *
Handlungsbedarf sie sehen. Alle zehn Adressaten verweisen jedoch schon einmal vorsorglich darauf, dass sie ohnehin formal nicht zuständig für die Gestaltung der sozialen Situation und der Einkommenssituation (also der Arbeitsverhältnisse) der Lehrkräfte seien. Insgesamt elf Nennungen (Kategorie 2-6) verweisen auf jeweils andere Verbände, Behörden oder Ebenen zur Problemlösung statt auf die eigene Zuständigkeit. Damit liegt die Kategorie „nicht zuständig“ als Oberkategorie an der Spitze (wenn man davon absieht, dass 15 Adressaten, also ca. 60 Prozent, überhaupt nicht geantwortet haben, mithin also der größte Teil der Angeschriebenen). Dass auf die Kategorie der Nicht-Zuständigkeit die Kategorie „Musikschulen sind wichtig“ (Kategorie 1) mit acht Nennungen folgt, zeigt die Diskrepanz zwischen scheinbarer Wichtigkeit der Musikschulen und der Realität in krasser Weise. Auch, dass von allen angeschriebenen Fraktionen im Bundestag sich die SPD als einzige Partei überhaupt bemüßigt fühlte zu antworten, ist eine Aussage über den politischen Stellenwert von Musikschullehrkräften. Aber auch die SPD muss sich fragen lassen, weshalb trotz der geäußerten Inakzeptanz jeglicher prekärer Arbeitsverhältnisse sich auch in den SPD-regierten Bundesländern nicht weniger Musikschullehrkräfte in prekären Verhältnissen befinden als in anderen. Verbal geäußerte Empörung gegen prekäre Verhältnisse reicht nicht, Problemlösung sähe anders aus. So werden die Probleme der Musikschullehrer zwischen den politischen Ebenen
hin und her geschoben statt gelöst. Zwar ist es richtig, dass Landesministerien formal für die Gestaltung von Arbeitsverhältnissen in einer Kommune nicht zuständig sind. Aber wie wäre es, wenn die für Musikschulverwaltung formal sehr wohl zuständigen Mitarbeiter eines Ministeriums wenigstens so etwas wie ein Problembewusstsein an den Tag legen und sich mit den für die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse zuständigen Verbänden zusammensetzen würden, um gemeinsam nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen? Oder mit der Bundesebene kooperieren, obwohl Bildung Ländersache ist? Denn es handelt sich nicht um einige wenige Einzelfälle von Musikschullehrkräften in prekären Verhältnissen, sondern – trotz einiger Unterschiede zwischen den Bundesländern – mittlerweile um ein bundesweites Problem, das sich seit Jahren verschärft, wie die Vergleichswerte der ver.di-Studien 2008 und 2012 zeigen (auch hierauf wurden die Adressaten hingewiesen). Dieser Vorschlag wurde jedoch von keinem einzigen Adressaten in Erwägung gezogen.
Linktipps www.musik.verdi.de www.facebook.com/Kuenstlergagen www.facebook.com/berlinermusikschullehrer
nichts zum Besseren bewegt und sie lediglich darauf hoffen können, dass die Kommunen irgendwann einmal – vielleicht – mehr Geld vom Land zugewiesen bekommen, das sie dann – vielleicht – für die „freiwillige Leistung Musikschule“ und dort auch noch gezielt für mehr Festanstellungen ausgeben. Aber wie wahrscheinlich ist das? Bleibt die Frage, wer denn nun eigentlich die Probleme der Musikschullehrkräfte lösen soll. Vermutlich niemand, solange die Musikschullehrkräfte die Politik nicht zwingen zu handeln. Ansonsten werden wir in den nächsten Jahren wohl einen weiteren Anstieg von politischen Lippenbekenntnissen über den hohen Wert der Musikschularbeit und eine proportional dazu steigende Zahl von Musikschullehrkräften in prekären Verhältnissen zu verzeichnen haben. Vielleicht verzichten dann die (potenziellen) MitarbeiterInnen der unverzichtbaren Bildungseinrichtung Musikschule auf ihren Beruf. ))
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Fazit: weiter wie bisher? Stattdessen lassen sich die Antworten der Politik mit zwei Worten zusammenfassen: „Weiter so!“ Allenfalls wird noch ein leises Bedauern über die herrschende Realität geäußert, gegen die man aber leider nichts ausrichten könne, so die zentralen politischen Aussagen. Solange sich nichts auf der politischen Ebene ändert (und wieso sollte sich etwas ändern), heißt das, dass sich für die Musikschullehrkräfte ebenfalls
Die Ergebnisse der Umfrage sind unter www.musik.verdi.de abrufbar. 2 Fraktionen Die Linke, Die Grünen, CDU/CSU, FDP, Bundesministerium für Bildung, Präsident des Deutschen Städtetages, Präsident des Städteund Gemeindebundes, Senatsverwaltung Berlin, Ministerium für Bildung Brandenburg, Senatsverwaltung für Bildung Bremen, Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg, Kultusministerium Niedersachsen, Ministerium für Bildung Saarland, Ministerium für Kultur Sachsen, Kultusministerium Sachsen-Anhalt. * Aus den Ergebnissen der bundesweiten Umfrage zu Einkommenssituation und Arbeitsbedingungen von Musikschullehrkräften 2012, durchgeführt von der Fachgruppe Musik in ver.di.
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Sind Sie fit für SEPA?
Anja Bossen
Die Umstellung des Zahlungsverkehrs auf das neue SEPA-Verfahren erfolgte zum 1. Februar 2014 )) Am 1. Februar wurde der Zahlungsverkehr europaweit auf das neue, einheitliche SEPA-Verfahren für den bargeldlosen Zahlungsverkehr umgestellt (SEPA = Single Euro Payments Area). Bisher galten in jedem Land unterschiedliche Verfahren und insbesondere Auslandsüberweisungen waren kompliziert und oft teuer. Obwohl die lange International Bank Account Number (IBAN) auf den ersten Blick abschreckt, hat das neue Verfahren für die Verbraucher viele Vorteile. So enthält die IBAN an der dritten und vierten Stelle eine Prüfziffer, die Tippfehler normalerweise zuverlässig erkennt. Die IBAN setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen. Die ersten beiden Zeichen sind das Länderkennzeichen – in Deutschland: DE. Die nächsten beiden Zeichen bilden die schon erwähnte Prüfziffer. Danach folgt in Deutschland die vormalige Bankleitzahl mit acht Ziffern, anschließend in den letzten zehn Ziffern die Kontonummer, wobei kürzere Kontonummern durch führende Nullen ergänzt werden. Für Auslandsüberweisungen wird voraussichtlich noch bis Februar 2016 zusätzlich eine Art internationale Bankleitzahl BIC (Business Identifier Code) benötigt.
Außer der zusätzlichen Absicherung durch die Prüfziffern haben sich für die Verbraucher noch einige weitere Verbesserungen ergeben. So wurde das bisher in Deutschland geltende Recht, einer Lastschrift innerhalb von sechs Wochen widersprechen zu können, durch einen Erstattungsanspruch ersetzt, der nun sogar bis zu acht Wochen nach einer autorisierten Abbuchung erfolgen kann. Bei nicht autorisierten Abbuchungen beträgt die Widerspruchsfrist 13 Monate. Zusätzlich müssen die Banken ihren Kunden weitreichende Vorgaben für Lastschriften ermöglichen. So kann ein Konto gänzlich für Lastschriften gesperrt oder nur für bestimmte Empfänger freigegeben oder gesperrt werden. Auch die Maximalbeträge für Abbuchungen können Kunden nun festlegen. Bereits bestehende Lastschriften und Daueraufträge werden in der Regel von den Banken bzw. den Auftraggebern automatisch umgestellt. Bei Lastschriftaufträgen versenden die Auftraggeber üblicherweise eine Information über die umgestellten Daten. Ob die Daten von gespeicherten Bankverbindungen im Onlinebanking automatisch umgestellt oder gelöscht werden, hängt vom jeweiligen Institut ab. Bis zum 1. Februar 2016 dürfen Banken auch
weiterhin Überweisungen mit Kontonummer und Bankleitzahl entgegennehmen und müssen diese dann kostenlos umwandeln – dies ist aber eine freiwillige Regelung. Musikschulen und Instrumentallehrkräfte sind von den neuen Regelungen in erster Linie dadurch betroffen, dass sie bei neuen Verträgen die IBAN anstelle der alten Bankleitzahl und Kontonummer angeben müssen. Die neue Regelung, dass Lastschriften nur noch mit einer Autorisierung gültig sind, dürfte hingegen keine große Rolle spielen, da diese auch bisher auf einem unterschriebenen Formular erteilt werden mussten. Dennoch empfiehlt es sich, allen Schülern und Schülereltern eine kurze Information über die neue IBAN zukommen zu lassen. Damit erleichtert man denjenigen, die regelmäßig per Überweisung bezahlen, die Umstellung. Eine einfache Möglichkeit, selbst die IBAN zu berechnen bzw. zu prüfen, ob eine Nummer fehlerfrei ist, bietet die Seite www.iban-rechner.de Weitere Informationen, Anleitungen zum Ausfüllen von Formularen und Hintergründe zur Umstellung des Verfahrens finden sich auf der Seite der Deutschen Bundesbank: www.sepadeutschland.de ))
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musikschule )) DIREKT 1.2014
Plädoyer für die Zwickmühle
) Im Gruppenunterricht wollen die Schüler etwas anderes tun, als die Lehrerin geplant hat. ) In einer Freistunde kann eine festangestellte Posaunenlehrerin endlich mit der Organisation des schon bald anstehenden Schülervorspiels beginnen oder die Stücke für die nächste Mucke üben. ) In einer schwierigen privaten Lebenssituation, in der es angezeigt ist, sich mehr Zeit für sich selbst zu nehmen, kommt die Anfrage der Musikschulleitung an die Honorarkraft, eine Unterrichtsvertretung für eine für längere Zeit erkrankte Kollegin zu übernehmen. Liebe Kolleginnen und Kollegen, belastende Situationen im Instrumentalpädagogikberuf können ganz unterschiedlich beschrieben werden. Häufig erleben wir solche Situationen als Zwickmühle. Mit dieser Metapher ist gemeint, dass von zwei möglichen Handlungsalternativen weder die Wahl der einen noch der anderen das Problem insgesamt zufriedenstellend lösen würde: ) Als Lehrerin möchte ich aus guten Gründen meiner Unterrichtsplanung folgen und gleichzeitig nicht über die Wünsche und Motivation der Schüler hinweggehen. ) Als Posaunenlehrerin freue ich mich auf die Mucke und möchte musikalisch eine gute Leistung bringen und gleichzeitig meinen Pflichten als Musikschulangestellte nachkommen. ) Weil für mich als Honorarkraft meine Arbeitsfähigkeit langfristig meine wichtigste Ressource ist, möchte ich diese pflegen und nähren und gleichzeitig muss ich
Bernd Dahlhaus
ein bestimmtes Mindeststundenvolumen unterrichten, um kurzfristig meine Existenz zu sichern. Sich selbst in einer Zwickmühle zu erleben, ist je nach Bedeutsamkeit der Situation für den Betreffenden unangenehm und im Extremfall sehr leidvoll. Wie die unbeliebte Zwickmühle im Rahmen eines guten Selbstmanagements für Instrumentalpädagogen1 als hilfreiche Denkfigur genutzt werden kann, möchte ich in diesem Beitrag erläutern.
Kleine Zwickmühlenkunde Allgemein bezeichnet eine Zwickmühle (von althochdeutsch zwi = zwei) wie auch das griechische Wort Dilemma („Zweigliedrigkeit“) eine Situation mit zwei (meist widersprüchlichen) Handlungsalternativen, die beide nicht zum gewünschten Ziel führen und das Problem aufrechterhalten. Weil man der Handlung nicht ausweichen kann, wird die Situation als ausweglos und meist als leidvoll erlebt. In der Persönlichkeitspsychologie wird die Zwickmühle in Bezug auf Handlungsentscheidungen einer Person als Ausdruck zweier (oder auch mehrerer) widersprüchlicher innerer Bedürfnisse konzeptualisiert. Das bekannteste Modell hierzu ist das „Innere Team“ von Friedemann Schulz von Thun.2 Dieses Modell personifiziert menschliche Bedürfnisse als verschiedene Anteile der Persönlichkeit, die sogenannten „Teammitglieder“, benannt beispielsweise als „der Genießer“, „der Antreiber“, „der Clown“ oder „der Beamte“. Diese Teammitglieder können dann intrapsy-
chisch in einen virtuellen Dialog gehen und so Lösungsideen bzw. Handlungsentscheidungen „aushandeln“. Grundlage dieser Art von Konzepten ist ein humanistisches Menschenbild, das von einer kommunikativ getragenen Sozialkompetenz des Menschen ausgeht: Menschen wollen und können sich verständigen, untereinander in Gemeinschaft und auch intrapersonal mit sich selbst. Des Weiteren gehen die Konzepte davon aus, dass Unterschiedlichkeit und Widersprüchlichkeit wesentlich zum Menschsein gehören. Menschliches Denken, Fühlen und Handeln ist komplexer, als dass es sich in einer Entweder-oder-Logik, einer Logik, nach der Maschinen in der Regel zuverlässig funktionieren, abbilden lässt. Die Ausrichtung nach einer vermeintlich eindeutigen und allgemein gültigen „Richtig-falsch“-Unterscheidung ist zwar verständlich – soll sie doch die erhoffte innere Sicherheit bieten –, führt aber im menschlichen (Zusammen-)Leben früher oder später unweigerlich zum Scheitern. Es ist deshalb ein Zeichen von Intelligenz und Rationalität, Ambivalenzen und Paradoxien als „Normalfall“ anzusehen. Statt vergeblich nach einem endgültigen „Richtig“ zu suchen, gilt es zu üben, Mehrdeutigkeiten, Uneindeutigkeiten und Widersprüche in die eigene Handlungsplanung zu integrieren, mit ihnen zu rechnen, sich mit ihnen soweit möglich sicher zu fühlen und sie womöglich sogar zu nutzen. Ein gutes Beispiel hierfür ist auf der Ebene der staatlichen Gesellschaftsform die parlamentarische Demokratie. Auch hier wird konstruktiv mit Unterschieden und
© Cordula Heuberg
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Selbstmanagement für Instrumentalpädagogen – Teil 2 Tipp: einen Mühle-Spielstein als Erinnerungsanker im Unterricht nutzen, um zu üben, Zwickmühlen (schneller) zu bemerken und mit ihnen gut umzugehn
Widersprüchen umgegangen und um Handlungsentscheidungen gerungen – und man müsste sich erst recht Sorgen machen, wenn diese einstimmig getroffen würden. Und im Gesellschaftsspiel „Mühle“ macht interessanterweise gerade die Zwickmühle als wesentliches Spielphänomen den Reiz des Spiels aus. Nur: Im menschlichen Miteinander lebt es sich besser, wenn eine Win-win-Situation gelingt.
Zwickmühlen als Ressource nutzen Erlebe ich mich in einer problematischen Situation, kann mir die Denkfigur der Zwickmühle helfen, aus dem oft diffusen Problemerleben herauszutreten. Halte ich inne, kann ich, statt im Problem gefangen zu sein, dieses von außen betrachten. Indem ich überlege, welche inneren Anteile (= Bedürfnisse) sich im Problemerleben melden und wie sie überhaupt erst den inneren Konflikt gestalten, kann ich mir bewusst machen, was ich brauche, um wieder handlungsfähig zu werden. Dabei ist es zunächst sehr entlastend, meinen Bedürfniswiderspruch anzunehmen und anzuerkennen. Dies nicht nur kognitiv-rational mit einem Gedanken, den ich innerlich zu mir spreche, sondern auch mit emotionaler Anteilnahme und Selbstwertschätzung. Sind an meiner erlebten Zwickmühlensituation auch andere Menschen beteiligt, kann ich weiterhin mit ehrlich gemeinten, wertschätzenden Worten meinen inneren Konflikt offen machen. Indem ich den anderen auf diese Metaebene mitnehme, lade ich ihn gleich-
zeitig dadurch ein, eine Mitverantwortung für das gelingende Miteinander zu übernehmen. In der Regel ergeben sich hieraus dann neue Einsichten und (Handlungs-) Ideen. Eine Zwickmühle im instrumentalpädagogischen Beruf bzw. im Unterricht zu identifizieren und in dieser Weise zu nutzen, stärkt das Gefühl von Selbstsicherheit und Selbstwirksamkeit. Und öffne ich mich dem anderen, indem ich ihm meine inneren Denk- und Fühlprozesse mitteile, bewirkt dies nach meiner Erfahrung eine deutliche Stärkung der Beziehungsebene.
Beispiel für eine Zwickmühle Ein Zwickmühlenbeispiel mit „mittlerem Schwierigkeitsgrad“ möge idealtypisch einen Eindruck von der praktischen Anwendung vermitteln: Im Elterngespräch fordert ein Schülervater nachdrücklich von mir, dass ich seinem Sohn „mehr Druck mache, damit er endlich in die Gänge kommt“. In der Gesprächssituation bemerke ich in mir aufkeimenden Widerstand. Ich kann die Haltung des Vaters schlecht aushalten, werde innerlich unruhig und habe den Drang, meine Auffassung entgegenzuhalten. Statt jedoch vorschnell meinem inneren Widerstand Luft zu machen und zu einer in den Auswirkungen nicht hilfreichen Entgegnung anzusetzen, halte ich inne und nehme mir ein paar Sekunden Zeit zur inneren Klärung. Ich erinnere mich daran, dass keine Auffassung „richtiger“ oder wertvoller als eine andere sein kann, sondern immer nur die
aus der jeweiligen Perspektive überaus verständlichen Bedürfnisse widerspiegelt. Alle Beteiligten (Gesprächspartner bzw. deren Bedürfnisse) sind gleichberechtigt und verdienen ehrliche Wertschätzung. In meinem inneren Konflikt melden sich zwei Bedürfnisse: Einerseits möchte ich auf den Schülervater eingehen, sein Anliegen hinter der Forderung ernst nehmen. Mein inneres Anliegen/Bedürfnis ist: vom Schülervater als Experte wertgeschätzt und anerkannt zu werden, mit ihm im guten Kontakt zu sein. Andererseits möchte ich aus meinem pädagogischen Selbstverständnis als Begleiter und „Ermöglicher“ heraus keine „Druckmethoden“ anwenden. Mein inneres Anliegen/Bedürfnis ist hier: mir selbst treu bleiben, authentisch für meine Überzeugung eintreten, im besten Fall den Vater für einen Perspektivwechsel gewinnen. Dabei kann ich dem Vater in seiner Absicht hinter der Forderung durchaus zustimmen: Er möchte genauso wie ich, dass sein Sohn etwas lernt und Fortschritte macht (und vermutlich möchte der Sohn selbst das ebenso). Um das zu erreichen, sieht der Vater allerdings nur (noch) die Möglichkeit, dies mit den Sohn fremdbestimmenden Maßnahmen zu erreichen. Dieser Klärungsmoment hilft mir, eine förderliche Anschlusskommunikation zu formulieren: „Herr Schmid, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen und mir Ihre Wünsche mitteilen. Ich kann gut verstehen, dass es Ihnen wichtig ist, dass Ihr Sohn Fortschritte macht. Sie zahlen ja auch die Unterrichtsgebühr und wollen berechtigterwei-
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musikschule )) DIREKT 1.2014
Literatur Gerlinde Ruth Fritsch: Praktische Selbst-Empathie. Herausfinden, was man fühlt und braucht, Paderborn 22009
„Will ich jetzt ambivalent sein oder nicht?“ * se dafür eine hörbare Gegenleistung. Allerdings habe ich jetzt eine innere Zwickmühle: Ich schätze sehr, dass Sie sich so für Ihren Sohn und seinen Unterricht einsetzen und ich empfinde das als großes Vertrauen Ihrerseits, dass Sie mir die musikalische Ausbildung Ihres Sohnes anvertrauen. Und deshalb möchte ich einerseits Ihren berechtigten Wunsch sehr ernst nehmen und ihm auch entsprechen.“ Während ich dies sage, bin ich dem Vater gegenüber sehr achtsam und halte guten
Impulse Welche Erfahrungen haben Sie mit beruflichen Zwickmühlen? Wie gehen Sie üblicherweise mit Zwickmühlen, Uneindeutigkeiten und Widersprüchen um? Wie geübt sind Sie darin, in (problematischen) Situationen Ihres Berufs die beteiligten Bedürfnisse (Ihre eigenen und die des anderen) zu identifizieren und zu benennen? Achten Sie in Gesprächen mit SchülerInnen, Schülereltern, KollegInnen und Vorgesetzten auf den „Ja, aber“Impuls. Experimentieren Sie damit, von einer „Gewinnen-wollen-Haltung“ zu einer „Zwickmühlen-Haltung“ zu wechseln. Denken Sie in einer ruhigen Minute an eine Zwickmühlensituation Ihres Berufsalltags mit zunächst „geringem Schwierigkeitsgrad“ und spielen Sie in Gedanken die oben angedeuteten Denk- und Kommunikationsschritte durch: Innehalten, Bedürfnisklärung, Wertschätzung, transparente Kommunikation.
Blickkontakt. Ich mache eine Pause, um anhand seiner Signale zu überprüfen, ob der Vater gedanklich und emotional „mitgeht“, ob ich von ihm ein „inneres Ja“ bekomme. Nur dann fahre ich fort: „Andererseits weiß ich aus meiner eigenen Lernbiografie und aus meiner 20-jährigen Unterrichtserfahrung, dass Druck in Menschen Stress auslöst und letztlich bewirkt, dass das Lernen noch viel schwieriger wird. Dafür gibt es auch in der wissenschaftlichen Lernforschung viele Belege. Ich kann gut verstehen, dass Sie sich für Ihren Sohn wünschen, dass er gut lernt und eine gute Grundlage für sein späteres Leben legt. Manchmal ist das ja auch schwer mit anzusehen, dass da scheinbar bei ihm nichts in der Richtung passiert. Wissen Sie, ich erlebe Ihren Sohn ja einmal in der Woche und ich schätze an ihm sehr, dass er … und glaube, dass Musik für ihn … bedeutet. Gerne würde ich Ihre Meinung dazu einbeziehen, wie ich als Experte im Unterricht seine Talente so nutzen kann, dass für ihn insgesamt ein Fortschritt leichter möglich wird. Ich möchte nämlich meinem Auftrag als Lehrer gerecht werden und ich versichere Ihnen, dass ich dank meiner Ausbildung den Unterricht auf die bestmögliche Weise gestalte. Dafür würde ich mich über Ihre begleitende Unterstützung freuen. Ich hätte da ein paar bewährte Ideen, wie Sie als Vater auch zuhause dazu beitragen können, dass Ihr Sohn … Wären Sie denn an den Ideen interessiert?“ (Je nach Gesprächsverlauf wäre alternativ auch möglich: „Wenn Sie an meiner Stelle wären, wie würden Sie diese Zwickmühle lösen? Wie würden Sie als Lehrer einerseits einem engagierten Vater gerecht werden und andererseits nicht gegen Ihr Fachwissen als Experte handeln?“)
Maja Storch: Das Geheimnis kluger Entscheidungen. Von somatischen Markern, Bauchgefühl und Überzeugungskraft, München 22005
Im guten Kontakt mit sich selbst bleiben Nach meiner Erfahrung hilft die „Zwickmühlenfigur“, den Stress, der in konflikthaften Situationen entsteht, zu reduzieren und leicht(er) aus dem Problemerleben herauszukommen. Im Gegensatz hierzu verstärkt der leider weit verbreitete „Ja, aber“-Modus meist den Konflikt. Hier geht es nur darum, den anderen mit den vermeintlich stärkeren Sachargumenten von der eigenen „richtigen“ Auffassung zu überzeugen. Das Gewinnen-Wollen ist stärker als die Achtsamkeit und die Wertschätzung sich selbst und dem anderen gegenüber. Dabei geht die innere Ausrichtung, im guten Kontakt mit sich und mit anderen zu sein, verloren. Diese Haltung ist jedoch Voraussetzung für Kompetenzerleben und Potenzialentfaltung, für ein insgesamt erfolgreiches künstlerisch-pädagogisches Handeln und bedeutsamer als alle Methoden, mit denen wir als Instrumentalpädagogen arbeiten. )) 1 Zu einführenden Überlegungen zum „Selbstmanagement für Instrumentalpädagogen“ siehe den ersten Teil: „Der Musiklehrerberuf als Passion?!“ in: musikschule )) DIREKT. Supplement zu üben & musizieren 6/2013, S. 7-9. 2 Friedemann Schulz von Thun: Miteinander reden, Band 3: Das „Innere Team“ und situationsgerechte Kommunikation, Reinbeck 1998. Weitere Modelle sind das „Innere Parlament“ von Gunther Schmidt (siehe *) und die „Voice Dialog“-Methode von Hal und Sidra Stone. In der Kommunikationspsychologie wird die Zwickmühle mit der Doublebind-Theorie erklärt.
* Titel eines Vortrags von Gunther Schmidt unter www.youtube.com/watch?v=aysbXdSgjyE
Bernd Dahlhaus ist Musikpädagoge und Coach. Er leitet die Agentur für Musikpädagogik musikbäume, e-mail: info@ musikbaeume.de, www.musikbaeume.de
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Zu Beginn einer geplanten Selbstständigkeit sollte die eigene Organisationsstruktur bedacht werden Musikschule Saltarello
Professionell von Anfang an Unter dem Titel „Ich mache mich selbstständig – aber wie?“ informierte Reinhild Spiekermann in der vergangenen Ausgabe darüber, was man als freiberufliche Instrumentallehrkraft zu beachten hat. Im folgenden Beitrag werden einige Aspekte zu den Bereichen „Management“ und „Organisation“ vertieft.
)) „Mama, was macht eigentlich ein Manager?“ Die Antwort am Abendbrottisch ist leicht und lautet ungefähr so: „Manager führen ein Unternehmen und eine Vielzahl von Menschen in eine gemeinsame und beabsichtigte Zukunft. Sie planen, organisieren, führen und kontrollieren. Und meistens verdienen sie ziemlich viel Geld. Alles klar?“ – „Aber Mama, was macht eigentlich ein Selbstmanager?“ Die Mutter schweigt und überlegt kurz, ob sie den Kindern die Komplexität des Begriffs „Selbstmanagement“ nahe bringen soll. Sie entscheidet sich aus pragmatischen Gründen für die Kurzfassung und erläutert, dass es vor allem um die Frage geht, wie ich mich selbst organisiere. Das finden die Kinder logisch und das Gespräch geht wieder zum Fußball über.
Reinhild Spiekermann
Bernd Dahlhaus hat in der vergangenen Ausgabe von musikschule )) DIREKT sehr begründet für eine erweiterte Auffassung von „Selbstmanagement“ geworben, in deren Zentrum Selbstbeobachtung, Selbstachtung, Selbstreflexion und das Erleben von Selbstwirksamkeit stehen. Im Verbund mit diesen Kompetenzen kann es gelingen, das Sich-Selbst-Organisieren zu einer authentischen Angelegenheit werden zu lassen. Auch hier geht es wieder um Professionalisierung, nämlich darum, endlich das Image des „sozial zweitklassigen Privatmusiklehrers“,1 das immer noch aus dem 19. Jahrhundert herüberweht, abzustreifen. Damit dies gelingt, muss man sich professionell aufstellen, sich auch ganz klar abheben von pseudoprofessionellen Lehrpersonen, die übrigens im 19. Jahrhundert schon als „Scharlatane“ bezeichnet wurden!
Ort und Raum Wenn es bei Immobilienmaklern immer so schön heißt: „Lage, Lage und noch einmal: Lage!“, so kann man das eins zu eins auf den Unterrichtsort eines Instrumentalpädagogen übertragen. Was nützt einem das schönste Atelier in einer problematischen Lage? An der Ausstattung bzw. Ein-
richtung eines Raums kann man mit etwas Geschick sehr viel ändern, den Güterbahnhof gegenüber kann man nicht verlegen. Was ist eine günstige Lage? Mögliche Kriterien für einen geeigneten Ort können – in Abhängigkeit von der Zielgruppe, die man ansprechen möchte – sein: Nähe zum Wohnort der Hauptzielgruppe, städtebauliches Umfeld, Verkehrsanbindung, Parkmöglichkeiten etc.2 Grundsätzlich muss eine Entscheidung gefällt werden, ob es sich bereits zu Beginn einer selbstständigen Tätigkeit lohnt, einen separaten Raum anzumieten, müssen doch sämtliche Kosten, die dieser Raum verursacht, zusätzlich erwirtschaftet werden (Informationen zur steuerlichen Behandlung in einem der nachfolgenden Beiträge). Alternativ kann man über gemeinschaftliche Nutzung von Räumen nachdenken, entweder gemeinsam mit KollegInnen – Bedingungen klar regeln: Unter Umständen zeichnet sich hier bereits der Weg zu einer privaten Musikschulen ab! – oder in Form einer entgeltlichen Mitnutzung von Räumen anderer Einrichtungen (Kindergärten, Schulen, Vereine, Kirchen, Jugendzentren o. Ä.). Eine finanzielle und in punkto Organisation ideale Variante ist sicherlich, ein Studio oder Atelier von der eigenen Wohnung
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musikschule )) DIREKT 1.2014
„Farblich fallen die warmen Gelb-/Orange-/Rottöne auf, die sich auch im WebDesign wiederfinden.“ Informationsstand in der Fußgängerzone
abzugrenzen, wenn möglich sogar mit separatem Eingangsbereich. Ein in die Wohnung direkt integrierter Unterrichtsbereich ist zwar am einfachsten einzurichten, jedoch müssen mögliche Nachteile gut abgewogen werden: Schaffe ich es, immer ein aufgeräumtes Ambiente zu bieten? Darf ich mit Knoblauch nur noch am Wochenende kochen? Was ist mit Kindern oder dem Hund? Und der Störfaktor Telefon, auch wenn es nur die privaten Anrufe im Nebenraum sind?
Fallbeispiel 1: Musikschule Saltarello Eine meiner früheren Studentinnen, Christina Manook, hat sich mit großem unternehmerischen Geschick und der nötigen Portion Glück erfolgreich selbstständig gemacht: www.saltarello-musikschule.de. Ihr Weg begann am Studienort zunächst als Honorarkraft an einer großen kommunalen Musikschule in den Bereichen EMP und Blockflöte. Nach weiterer, jedoch befristeter Tarifanstellung erfolgte aus privaten Gründen ein Umzug in eine andere Stadt und damit zunächst in die Arbeitslosigkeit. Der Neuanfang – in einem Stadtteil mit glücklicherweise hohem Kinderanteil – setzte sich aus vielen kleinen Mosaiksteinen zusammen: eigenes Angebot strukturieren, Flyer entwerfen, Zettel aushängen, Infozettel zu Fuß und damit persönlich verteilen, Kindergärten ansprechen, Internetpräsenz vorbereiten, Gebührenstruktur, „Papierkram“ etc. Es gelang ihr, in einem Kindergarten nachmittags einen Raum anzumieten und mit ersten Unterrichtsgruppen zu starten. Parallel dazu verfolgte sie die Variante, mit ihrem Instrumentarium (Minimalausstat-
tung in einer Art Handwagen) in andere Einrichtungen zu gehen, um dort zu unterrichten. Mund-Propaganda und hohe Präsenz bei Aktionen im Stadtteil führten rasch zu weiteren Unterrichtsnachfragen, sodass sie sich entschloss, eigene, großzügige Räumlichkeiten anzumieten. Diese wurden noch auf die Bedürfnisse vor allem von Elementargruppen umgebaut; es entstanden ein Kursraum (65 qm), ein Vorraum mit Umziehmöglichkeit, ein Lagerraum und Sanitärbereich. Durch Expansion (inzwischen arbeiten weitere sechs Lehrkräfte im Team) wurde vor einiger Zeit ein weiterer Raum im Souterrain des Gebäudes hinzugenommen. Der Gründerzuschuss der Bundesagentur für Arbeit (Förderkriterien unter www.arbeitsagentur.de > Bürgerinnen und Bürger > Finanzielle Hilfen > Existenzgründung) ermöglichte Christina Manook ein allmähliches (wenngleich von Anfang an vollständig durchdachtes) Anschaffen und Vervollständigen des notwendigen Instrumentariums und Zubehörs. Farblich fallen die warmen Gelb-/Orange-/Rottöne auf, die sich auch im Web-Design wiederfinden. Kindgerechtes Mobiliar sowie einladende Sitzgelegenheiten für Erwachsene nebst Garderobe sprechen Besucher der Musikschule direkt an.
Fallbeispiel 2: Musik auf Rädern Eine in letzter Zeit verstärkt anzutreffende Variante ist der „Unterricht auf Rädern“. Gemeint ist damit, dass der Instrumentallehrer (gegebenenfalls ein Team aus Lehrkräften) mobil ein ganzes Gebiet oder einen Stadtteil mit Unterricht „versorgt“. Googelt man „Instrumentalunterricht“
bzw. „Musikunterricht“ gepaart mit Wörtern wie „mobil“ oder „zu Hause“, landet man bei unterschiedlichsten Geschäftsmodellen. Geworben wird mit dem für Erziehungsberechtigte wegfallenden Anfahrtsweg, mit vertrautem Ambiente („daheim“), oft einhergehend mit weiteren Serviceleistungen (Instrumentenvermittlung, zusätzliches Tutorial via Skype, Vermittlung von Lehrkräften in anderen Gebieten o. Ä.). Kalkuliert werden solche Angebote meist transparent, der Kunde erfährt, welchen Aufpreis (je nach Anfahrtsweg) er für den Hausbesuch zu zahlen hat. Zugegeben: Viele dieser Modelle wirken aus der Not heraus geboren, bei manchen schreckt bereits der Internetauftritt ab. An einem äußerst gelungenen Beispiel möchte ich jedoch darlegen, dass die Mobilvariante funktionieren kann, wenn die Konzeption sehr gut und die Zeit dafür reif ist. „Musik auf Rädern – Ambulante Musiktherapie“ wurde 2003 von vier DiplomMusiktherapeutinnen gegründet, seit 2005 wird das Dienstleistungsunternehmen aus Münster als Franchise-Unternehmen geführt: www.musikaufraedern.de. Inzwischen gibt es in 17 Städten entsprechende Franchisenehmer, die das Konzept umsetzen. „Wir bringen Musik ins Haus“ steht als Firmenmotto auf den Autos, je nach Profil des einzelnen Franchisenehmers gibt es zusätzlich auch instrumentalpädagogische Angebote für Kinder und Jugendliche. In einer sich demografisch rasant verändernden Gesellschaft könnte das „bewegliche Arbeitsplatzmodell“, das Instrumentalunterricht zu Menschen bringt, die nicht mehr mobil sein können, eines der Zukunft sein.
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Checkliste Medienausstattung
www.musikaufraedern.de
Ausstattung Instrumente, Noten, Bücher, PC, Medien, Mobiliar … Lang ist die Liste der Dinge, die zu Beginn einer freiberuflichen Unterrichtstätigkeit angeschafft werden müssen. Abhängig vom Instrument wird man über Schülerinstrumente nachdenken müssen; für PianistInnen stellt sich die Frage, ob ein vorhandenes, eventuell wertvolleres Instrument benutzt werden oder lieber ein Zweitinstrument gekauft werden soll. Die Einrichtung einer Bibliothek möchte ich – den Möglichkeiten der Downloadportale zum Trotz – dringend empfehlen. Nichts ist schöner, als vor einem Bücherregal zu stehen und aus dem Vollen zu schöpfen, für seine SchülerInnen neue Literatur zu überdenken, Nachschlagewerke zu zücken oder sich einfach an einer Leinenausgabe zu erfreuen! Bei der Medienausstattung hängt es sehr vom Unterrichtsprofil ab, in welchem Maß man die Möglichkeiten digitaler Medien konzeptionell einbringen möchte. Die „Checkliste Medienausstattung“ ist ein Vorschlag zur medialen Erstausstattung, grundsätzlich gilt aber: Guter Unterricht kann auch ohne diese Hilfsmittel funktionieren! Man muss kein Schöner wohnen-Experte sein, um die Möblierung seines Unterrichtsraums ansprechend vorzunehmen. Wie im Fallbeispiel 1 erwähnt, ist es sehr angenehm, wenn Farben und verwendete Materialien gut aufeinander abgestimmt und darüber hinaus von hoher Funktionalität sind. Mit geschicktem Einsatz von Lichtquellen lassen sich auch dunklere Räume gut „inszenieren“. Eine Ideenquelle für Kreative (und handwerklich Begabte) kann das „crowddesign“ sein. Von sich re-
den macht der Architekt Van Bo Le-Mentzel, der mit Hilfe der „crowd“ (also einer Menschenmenge) Designideen im Internet zusammenträgt (www.hartzivmoebel.de). Pädagogisch verantworteter Unterricht umfasst eine gute Planung für die Schüler in ihren jeweiligen Unterrichtssequenzen. Hierfür ist eine Struktur anzulegen: Das „alte“ Karteikastensystem und digitale Verwaltung haben ihre jeweils eigenen Vorteile. Bei Stefan Lindemann3 finden sich im Anhang Musterlisten mit Ideen, wie man Vorgespräch, Anwesenheit oder pädagogische Beurteilung protokollieren kann. Ein digitales Instrument ist beispielsweise die Software qupil (zum kostenlosen Download unter www.lehrsaiten.de), die darüber hinaus weitere Daten erfassen kann: Teilnahme von SchülerInnen an Ensembles, an Vorspielen, gespielte Stücke, Bibliotheksdaten etc. Bento oder CUEcards (s. Checkliste) sind hingegen elektronische Zettelkästen, die unterschiedlichsten Zwecken dienen können und deshalb von jedem individuell eingerichtet werden müssen. Zu überlegen bleibt, ob man pädagogische und buchhalterische Daten trennt oder in einem System erfasst. )) 1 vgl. Michael Roske: „Umrisse einer Sozialgeschichte der Instrumentalpädagogik“, in: Christoph Richter (Hg.): Instrumental- und Vokalpädagogik 1: Grundlagen (= Handbuch der Musikpädagogik, Bd. 2), Kassel 1993, S. 158-196, hier: S. 175. 2 vgl. Stefan Lindemann: Marketing und Management für Musikpädagogen, Kassel 2002, S. 27. 3 s. Lindemann, Anhang.
Reinhild Spiekermann ist Professorin für Allgemeine Instrumentalpädagogik, Klavierdidaktik/-methodik sowie Studiengangsleiterin für instrumentalpädagogische Studiengänge an der Hochschule für Musik Detmold.
Computer ❑ Laptop, eventuell mit zusätzlichem Monitor für den Arbeitstisch, Systemvoraussetzungen der gewünschten Software beachten, CD-Brenner ➔ Vorteile: flexibler Arbeitsplatz inklusive Notations- und Audioverarbeitungsmöglichkeiten ❑ alternativ: Heimcomputer und Tablet für den Unterricht unterwegs ➔ Vorteile: Tablet lässt sich an den Notenständer montieren, bietet eine Reihe von Zusatzapplikationen für den Unterricht wie Stimmgerät, Metronom etc. ❑ Midi-Keyboard zur schnelleren Eingabe von Noten, z. B. M-Audio Keystation 49e (ca. 60,– Euro) ❑ externe Festplatte zur Datensicherung Software Jede spezialisierte Software benötigt eine gewisse Einarbeitungszeit, Notationsprogramme wie Sibelius genügen professionellen Ansprüchen und müssen zunächst erlernt werden. Andere Programme wie Primus funktionieren etwas intuitiver. Auch im Bereich der Audioverarbeitung und Erstellung von Play-alongs ist eine ausgiebige Beschäftigung mit der Software nötig. ❑ Notationssoftware: Sibelius (ca. 540,– Euro, Studenten ca. 240,– Euro), Finale (ca. 500,– Euro, Studenten ca. 300,– Euro), Primus (ca. 280,– Euro) oder für den Anfang auch einfachere Freeware, Testversionen zu allen großen Programmen erhältlich ❑ Tabellenverwaltungsprogramm zur übersichtlichen Stundenprotokollierung: für Mac z. B. Bento (ca. 30,– Euro), für Windows z. B. CUEcards 2000 (Freeware) oder CUEcards 2005 (30 Tage Testversion) ❑ Audio-Verarbeitungssoftware für Schüleraufnahmen oder selbst erstellte Mitspiel-CDs, je nach Anspruch: für Mac z. B. mitgeliefertes Garageband oder Logic Pro (ca. 180,– Euro) Aufnahmegerät ❑ kleiner Handrecorder, z. B. Olympus LS-5 (ca. 180,– Euro)
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musikschule )) DIREKT 1.2014
„Beethoven 9“ – Hörgenuss pur rund um Beethovens 9. Symphonie
Meine App
Rüdiger Behschnitt
)) Um es vorweg zu nehmen: Diese App ist ihr Geld (iPad: 12,99 Euro, iPhone: 6,99 Euro) mehr als wert! Denn für dieses Geld erhält man vier hervorragende Einspielungen von Beethovens 9. Symphonie aus dem Archiv der Deutschen Grammophon: von Ferenc Fricsay mit den Berliner Philharmonikern (1958), Herbert von Karajan (ebenfalls mit den Berliner Philharmonikern, 1962), Leonard Bernstein mit den Wiener Philharmonikern (1979) und John Eliot Gardiner mit dem Orchestre Révolutionnaire et Romantique (1992). Die Bernstein-Aufnahme ist auch als Film vorhanden, was bei einem so charismatischen Dirigenten wie Leonard Bernstein ein zusätzliches, besonderes Vergnügen bereitet. Allein die Gestik und Mimik dieses Dirigenten verfolgen zu können, lohnt bereits die Anschaffung dieser App. Natürlich können die Lautsprecher eines iPad oder gar iPhone keine HiFi-Qualität erzeugen, doch bei der Verwendung von qualitativ hochwertigen Kopfhörern kann sich der Klang gegenüber einer einfacheren Stereoanlage klar behaupten. Doch eine App bietet nicht nur die Möglichkeit des Hörens, sondern auch des Sehens. Hier kann man aus mehreren Modi wählen. Am naheliegendsten ist das Verfolgen der synchronisierten Partitur, wobei sowohl die vollständige Partitur gewählt werden kann als auch eine kuratierte Fassung, die nur die jeweils thematisch wichtigsten Stimmen anzeigt. Als dritte Möglichkeit kann man auch Beethovens Manu-
skript von 1825 mitlesen. Kleiner Nachteil: Selbst wenn man das iPad hochkant hält, passt nicht die gesamte Partitur ins Blickfenster, sodass man je nach Interesse hin und her scrollen muss. Wer keine Noten lesen kann oder möchte, wird sich vielleicht für eine grafische Notation entscheiden oder, so der Hersteller, „in die hypnotisierende grafische BeatMap (Übersicht) des Orchesters eintauchen“ – eine auf Dauer eher langweilende Spielerei. Doch angesichts der Fülle an hochwertigen Informationen ist solch Gemäkel an einigen wenigen verzichtbaren Features ganz unangebracht. Weitere Funktionen sind kurze erläuternde Kommentare, die oberhalb der Partitur mitlaufen (Erläuterungen wie „Ein Drache von einem d-moll-Akkord, der mit seinem rhythmischen Schwanz peitscht“ mögen nicht jedermanns Geschmack treffen), sowie ein ausführlicher Expertenkommentar, der zur Partitur hinzugeschaltet werden kann. Auch hier wurde an alles gedacht: Weil dieser Kommentar zu lang ist, als dass man ihn während des Hörens mitlesen könnte, gibt es den „Abschnitt-fürAbschnitt-Modus“, mit Hilfe dessen man selbst entscheiden kann, wann der nächste musikalische Abschnitt erklingen soll. Ein wunderbares Instrument für eine eingehende Analyse dieser Symphonie. Der eigentliche Clou jedoch: Während des Hörens kann man nahtlos und ohne Verlust einer einzigen Note zwischen den vier Einspielungen hin und her springen! Eine
musikschule )) DIREKT erscheint
Redaktion: Anja Bossen und Rüdiger Behschnitt Layout: Rüdiger Behschnitt Grafik: Nele Engler
alle zwei Monate als Supplement zu üben & musizieren
kleine technische Meisterleistung, die vertiefende Einblicke in die Interpretationen erlaubt. Wie klingt die Stelle bei Karajan im Vergleich zu Bernstein? Was bewirkt die tiefere Orchesterstimmung bei Gardiner, der auf historischen Instrumenten spielen lässt? Wie verändert sich Beethovens Stück bei unterschiedlichen Tempi (Fricsay braucht für den ersten Satz 16:39 Minuten, wohingegen Gardiner nur 13:00 Minuten benötigt …)? Doch auch das ist noch nicht alles: Im Bereich „Die Story“ bietet der britische Pianist und Musikwissenschaftler David Owen Norris einen kurzen Blick auf Beethovens Leben sowie Fakten und Hintergründe zur Entstehung der 9. Symphonie. Er gibt Hörempfehlungen (mit direkt anzuwählenden Hörbeispielen) und Hinweise zu den vier Interpretationen. Im Bereich „Einblicke“ schließlich erläutern in 13 filmischen Interviews Leonard Bernstein, John Eliot Gardiner, Gustavo Dudamel, einige Musiker der Berliner Philharmoniker und andere ihren Zugang und ihre Gedanken zu Beethoven und seiner 9. Symphonie. – Diese App ist eine wahre Schatzkiste, die allen, die sich für Beethoven und seine 9. Symphonie interessieren, viele Stunden Hörgenuss, Information und Unterhaltung bietet! )) Kennen Sie eine App, die Sie anderen Lehrkräften empfehlen möchten? Schreiben Sie uns: info@musikschule-direkt.de
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