Filmstandort Mitteldeutschland
Philosophische Fakult채t II Department f체r Medien und Kommunikation
Multimediazentrum Halle [Foto: Setzwerk]
Filmstandort Mitteldeutschland Hrsg. Steffi Schültzke
Autoren Roman Ahrens Image Josefin Freygang Wirtschaft Liesa Krüger Produktion Richard Minkus Festivals und Preise Mathias Schönknecht Kreativ-Standort und Kinos Steffi Schültzke Drehort und Befragung Sarah Wahnelt Filmförderung
Die Studierenden haben einzelne Themenfelder recherchiert und nach mehrfachen Gruppendiskussionen als verschiedene Kapitel der Studie ausgearbeitet. Diese Texte wurden dann von der Herausgeberin inhaltlich und textlich überarbeitet.
Philosophische Fakultät II Department für Medien und Kommunikation
Impressum Herausgeber: Dr. Steffi Schültzke Titelbild: Marie Schultz Lektorat: Claudia Kusebauch Layout: Michael Puschendorf (www.setzwerk.com) Druck: Medienwerker Halle GbR
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Inhalt 4 Was kennzeichnet den Filmstandort Mitteldeutschland?
6 Wirtschaftliche Situation des Filmstandorts Mitteldeutschland 19 Filmförderung in Mitteldeutschland 25 Filmproduktion in Mitteldeutschland 34 Geringe Mieten, guter Standort? 36 Filmkultur in Mitteldeutschland 43 Image eines gemeinsamen Filmstandorts Mitteldeutschland? 45 Drehort Mitteldeutschland 46 Befragung 57 Zusammenfassung und Ausblick 59 Anhang und Literatur
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Was kennzeichnet den Filmstandort Mitteldeutschland? Diese Frage beantwortet die vorliegende Studie im Rahmen eines abschließenden Praxis-Seminars im Bachelor-Studiengang „Medien- und Kommunikationswissenschaften“ an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Ausgangspunkt dafür waren die folgenden Überlegungen: Mitteldeutschland wird als Region der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in verschiedenen Institutionen und Initiativen identifiziert und über politische und organisatorische Grenzen hinweg begrifflich verwendet. Es gibt den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), die Mitteldeutsche Medienförderung GmbH (MDM), die Initiative „Europäische Metropolregion Mitteldeutschland“ oder auch den Mitteldeutschen Film- und Fernsehproduzentenverband. Dem gegenüber stehen überwiegend länderbezogene Imagekampagnen und Studien. Nicht alle verhandeln eine länderübergreifende Zusammenarbeit so deutlich wie die Studie zum Medien- und Kreativstandort Leipzig (Bentele 2011). In der öffentlichen Wahrnehmung wiederum scheint es einen solchen Standort Mitteldeutschland zu geben, insbesondere, wenn es um Dreharbeiten in dieser Region geht. Ziel war es somit, den angenommenen Filmstandort Mitteldeutschland aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und damit einen Überblick und zugleich Einblicke in verschiedene Ansichten zu diesem Thema zu geben. Diese Einblicke können dazu dienen, Schwächen und Stärken zu benennen und daraus Ideen und Möglichkeiten einer weiteren Entwicklung zu extrahieren. Denn dass es in Mitteldeutschland viele engagierte und kreative Menschen gibt, die diesen Standort leben, in ihm eine Zukunft sehen und ihn entwickeln wollen, ist eines der sehr eindeutigen Ergebnisse unserer Studie, besonders unserer Befragung. Unsere Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen: Grundlegend macht es Sinn, den Filmstandort aus drei Perspektiven zu betrachten: Drehort, filmkultureller Standort, Filmwirtschaftsstandort. In den beiden ersten Punkten kann man in vielerlei Hinsicht von einem gemeinsamen Standort sprechen. Hinsichtlich eines Drehorts Mitteldeutschland ist das Potential groß, länderübergreifend als Region tätig und wahrnehmbar zu werden (S. 45). Besonders die MDM ist in diesem Bereich aktiv, der MDR ist als überragende film- und fernsehproduzierende Institution diesbezüglich wenig sichtbar. Filmkulturell hat Mitteldeutschland eine sehr engagierte Festival- und Programmkinokultur. Aber die Kinos sind in Ausnutzung, finanziellem Ertrag und Förderung im Bundesvergleich eher unterdurchschnittlich situiert (S. 36). Aus filmwirtschaftlicher Sicht ergibt sich im Hinblick auf Mitteldeutschland eine polyzentrale Struktur mit einem möglichen Ballungsraum Halle-Leipzig und einem genrespezifischen Produktionszentrum Erfurt (Kindermedien). Sachsen ist wirtschaftlich gesehen in den drei Bundesländern mit Abstand der am weitesten entwickelte Filmstandort, bei dem sich in Leipzig auch die sogenannten weichen Standortfaktoren zur Ansiedlung einer kreativen Industrie zunehmend verbessern (S. 34). Zwar gibt es in Mitteldeutschland ausreichend filmbezogene Produktions- und Dienstleistungsfirmen, ob die Zahl der Firmen im Sinne einer kreativen Dichte jedoch ausreicht, um Synergien und Vielfalt, so wie sie in der aktuellen Filmbranche notwendig sind, umfänglich abzubilden, stellt sich aus unserer Sicht als fraglich dar. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang auch die im Bundesvergleich sehr hohe Dominanz des MDR als auftraggebende Institution (S. 25). Im gesamten Gebiet gibt es keine universitäre filmspezifische Ausbildung, also Studiengänge die direkt Gewerke und Kreative (z.B. Regisseure, Kameraleute, Ausstatter) für die Filmbranche ausbilden. Filmfachkräfte müssen also zuziehen oder sich, wie auch andernorts üblich, mit einer breiter angelegten Grundausbildung fachspezifisch weiterentwickeln (S. 6).
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Während die institutionelle Vernetzung innerhalb der Filmbranche sich vielfältig, allerdings vielfach länderbezogen und wenig länderübergreifend, entwickelt, ist die Verbindung zwischen Filmwirtschaft und anderen Branchen als entwicklungsfähig einzuschätzen. Die politischen Institutionen sind auch, besonders aus Sicht der von uns Befragten, hinsichtlich eines professionellen, stringenten Standortmarketings gefordert (S. 46). Für die Struktur unserer Studie haben wir uns an den von Söndermann (Söndermann 2009) empfohlenen Parametern orientiert, waren aber der Meinung, dass diese quantitativen Aussagen nicht ausreichen, um ein aktuelles Bild von dem Filmstandort Mitteldeutschland zu zeichnen und letztendlich auch die Frage zu beantworten, ob es überhaupt und in welchen Perspektiven sinnvoll ist, von einem gemeinsamen Standort zu sprechen. Themenbezogen haben wir öffentlich verfügbare Quellen des Internets genutzt, um uns über die wirtschaftliche, kulturelle und organisatorische Situation des Films in Mitteldeutschland zu informieren. Die hier präsentierten Ausarbeitungen entstammen Recherchen, die zwischen Juni und August 2015 unternommen wurden. Die Studierenden haben sich dabei einen fundierten Einblick in die regionale und nationale Branchenlandschaft erarbeitet. Aus diesem Grund bietet die Studie dem kenntnisreichen Leser auch schon bekannte Fakten. Den Wert unserer Arbeit sehen wir dennoch in einer vergleichenden Zusammenschau bekannter und weniger bekannter Quellen unter einer klaren Fragestellung.
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Wirtschaftliche Situation des Filmstandorts Mitteldeutschland Die wirtschaftliche Situation des Filmstandorts Mitteldeutschland wird im Folgenden in den Bereichen Bildung, Arbeitsmarkt und Umsatz dargestellt. Die Region Mitteldeutschland besitzt keine filmspezifische Hochschulausbildung. In den Bereichen Medienstudium und Weiterbildung können aber sehr vielfältige Angebote herausgearbeitet werden. Der Anteil der Studierenden mit Medienbezug ist jedoch im Bundesvergleich überdurchschnittlich hoch. Der Bereich der Berufsausbildungen wird hingegen als eher entwicklungsfähig eingeschätzt, auch weil die Nachfrage nach Ausbildungsplätzen derzeit das Angebot übersteigt. Die Anzahl der Umsatzsteuerpflichtigen sowie der steuerbare Umsatz in der Filmwirtschaft haben in den vergangenen Jahren stetig zugenommen, liegen aber insgesamt weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Insgesamt lässt sich feststellen, dass das Land Sachsen im Vergleich zu Thüringen und Sachsen-Anhalt in nahezu allen Bereichen eine Vorreiterrolle übernimmt und damit aus wirtschaftsbezogener Sicht einen überproportional hohen Anteil an der Filmwirtschaft in Mitteldeutschland hat.
Hinführung und Quellen Die wirtschaftliche Situation des Filmstandortes Mitteldeutschland wird im Folgenden durch die Studien-, Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie die Arbeitsmarktsituation und die Umsatzentwicklungen in den Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beschrieben. Um die wirtschaftliche Leistungskraft des Filmstandortes aufzuzeigen, wurden die neusten, derzeit verfügbaren Berichte der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit sowie die Umsatzsteuerstatistiken herangezogen. Darüber hinaus wurde die öffentliche Datenbank von Medien-Studieren.net als Datenquelle genutzt. Bei der Auswertung wurde der Standort Mitteldeutschland in Bezug zu ganz Deutschland betrachtet, um eine höhere Aussagefähigkeit und Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erlangen. Für die Ermittlung der statistischen Datengrundlage und die länderübergreifende wirtschaftliche Auswertung der Daten galt der von Michael Söndermann entwickelte Leitfaden als Grundlage (vgl. Söndermann 2009). Beachtet werden muss dabei, dass die statistischen Daten zur Situation der Filmwirtschaft von den Ämtern teilweise in unterschiedlichen Zeiträumen erhoben wurden. Die Veröffentlichungen und Zahlen sind nicht alle jahresaktuell, da die Erhebungen durch die Ämter zeitlich verzögert vorgenommen werden. Ein Vergleich der wirtschaftlichen Standortfaktoren ist dadurch nur mit Einschränkungen zu sehen. Zudem entwickelt sich der Standort Mitteldeutschland kontinuierlich weiter, so dass die Erhebungen zum Teil nicht mit den Veränderungen Schritt halten können. Insgesamt lässt sich bei der Datenrecherche feststellen, dass Studien und Statistiken zur Filmwirtschaft mehrheitlich Daten zur gesamten Bundesrepublik aufweisen und weniger nur eine Betrachtung der einzelnen Bundesländer vorgenommen wird. In anderen regionalen Bereichsstudien und Vergleichen wird die Filmwirtschaft als Teilmarkt der Kultur- und Kreativwirtschaft behandelt, was eine direkte Übernahme zentraler Aussagen aus diesen Studien erschwert (bspw. Ritschel et.al. 2012 oder Bentele et.al. 2011).
Bildung Die Region Mitteldeutschland bietet breitgefächert Studien-, Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, welche auf den Bereich Film anwendbar sind und für eine Tätigkeit in diesem Berufsfeld qualifizieren. Neben fernsehbezogenen Bildungsmöglichkeiten gibt es in der Region solche, die sich mit audiovisuellen und digitalen Medien oder digitaler Wirtschaft im Allgemeinen beschäftigen und nur einen indirekten bzw. geringeren Bezug zur Thematik Film aufweisen. Sie alle bringen ein für die Filmwirtschaft ausge-
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
bildetes Personal hervor. Eine spezifische Filmschule oder Filmhochschule existiert in den drei Bundesländern nicht. Aus- und Weiterbildung: Für Mitteldeutschland sind vier wichtige Aus- und Weiterbildungsinstitutio-
nen zu benennen: Die Fernsehakademie Mitteldeutschland, die SAE Institute GmbH, Leipzig School of Media gGmbH und die Akademie Deutsche POP. Alle vier Einrichtungen haben ihren Sitz in Leipzig. Da auch der MDR und die DREFA ihre umfangreichen beruflichen Ausbildungen in Leipzig konzentrieren, ist dieser Standort als herausragender Aus- und Weiterbildungsstandort für Mitteldeutschland zu benennen. Auch an anderen Standorten und Institutionen werden Workshops und andere, teils projektbezogene Weiterbildungen angeboten. Zu nennen sind hier etwa die Initiative „TP2 – Talentpool“ in Erfurt, die Professional Media Masterclass der Werkleitz Gesellschaft in Halle oder die jährlichen Masterclasses der Filmmusiktage in Halle. Weitere Institutionen wie die Medienanstalten der Länder oder die IHKs haben ein regelmäßiges Programm an film- und medienbezogenen Workshops, die allerdings eher Grundkenntnisse vermitteln. Studium: Um einen Gesamtüberblick über die Vielzahl von Studienmöglichkeiten mit direktem oder indirektem Bezug zur Thematik Film zu erhalten, werden die Daten der Online-Datenbank von Medien-Studieren.net herangezogen. Es handelt sich hierbei um eine Webseite, auf welcher detaillierte Informationen zum Studium im Medienbereich zu finden sind. In der Datenbank sind, abgesehen von den bereits genannten Aus- und Weiterbildungseinrichtungen, auch Universitäten, Fachhochschulen und Akademien der Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gelistet. Es muss bei der Auswertung der Daten beachtet werden, dass die Online-Datenbank von Medien-Studieren.net zwar einen umfassenden Überblick zu den in Deutschland verfügbaren Medienstudiengängen gibt, die Datenbank jedoch keinen Anspruch auf absolute Vollständigkeit hat. Außerdem ergeben sich Überschneidungen mit den vorgenannten Institutionen. Bei den Studieneinrichtungen Mitteldeutschlands wird eine Vielzahl verschiedenster Studiengänge im Bereich Medien sowie Film und Fernsehen angeboten. Hierzu gehören Studiengänge wie Medien- und Kommunikationswissenschaft, Mediendesign, Medienproduktion, Medieninformatik sowie Medientechnologie. Die Mehrzahl der rund 65 Studienrichtungen wird dabei an Einrichtungen in Sachsen angeboten. Noch nicht betrachtet wurde das für 2016 erstmalige Angebot des MDR, den Bachelor-Studiengang „Fernseh-Wirtschaft“ – also ein duales Studium – zu absolvieren. Auch nicht systematisch mit einbezogen sind künstlerische Studiengänge, die den Gebrauch der audiovisuellen Medien vermitteln, wie etwa die Studienrichtung „Zeitbasierte Künste“ innerhalb des Kunst-Studiengangs „Plastik“ an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Einen Überblick zu den in Mitteldeutschland verfügbaren Studiengängen der Bereiche Film und Medien ermöglichen die Abbildungen 1–3.
Abb. 1: Medienstudiengänge an Universitäten, Hochschulen und Akademien in Thüringen
Einrichtung
Standort
Studiengänge
Universität Erfurt
Erfurt
Kommunikationswissenschaften; Kommuni kationsforschung; Kinder- und Jugendmedien
BauhausUniversität-Weimar
Weimar
Europäische Medienkultur; Medienkunst/Medien gestaltung; Medieninformatik; Medienwissenschaft; European Film and Media Studies; Integreated International Media Art and Design Studies; Media Art and Design; Medienmanagement; Informatik und Kommunikation; Medienwissenschaft
Ernst-Ebbe-Fachhochschule Jena
Jena
Kommunikations- und Medientechnik
FH Kunst
Arnstadt
Kommunikationsdesign
FH Schmalkalden
Schmalkalden
Multimedia Marketing; Angewandte Medien informatik
Technische Universität Ilmenau
Ilmenau
Medien- und Kommunikationswissenschaft; Medientechnologie; Medienwirtschaft
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Einrichtung
Standort
Studiengänge
Leipzig School of Media
Leipzig
Corporate Media; Crossmedia Management; New Media Journalism; Mobile Marketing
Fernsehakademie Mitteldeutschland
Leipzig
Fernsehmanagement; Fernsehkamera; Fernsehjournalismus
SAE Institute
Leipzig
Audio Engineering; Cross Media Production & Publishing; Digital Film & VFX; Game Art & 3D Animation; Webdesign & Development
Deutsche POP Akademie
Leipzig
Engineering & Komposition; Audiodesign & Electronic Sounds; Musik-, Event- und Medienmanagement; Grafik- und Mediendesign
Technische Akademie Wuppertal
Dresden
Medienwirtschaft & Medienmanagement; Grafik-Design; Journalismus & PR
Fachhochschule Dresden
Dresden
Medieninformatik/ Mediendesign
Hochschule für Technik und Wirtschaft Dresden
Dresden
Medieninformatik
Hochschule für Technik; Wirtschaft und Kultur Leipzig
Leipzig
Medieninformatik; Fernsehproduktion; Medienmanagement; Verlags- und Handelsmanagement
Hochschule Mittweida
Mittweida
Medienmanagement; Digitale Medien; Media and Acoustical Engineering; Medieninformatik; Angewandte Medien; Film und Fernsehen
Konrad Zuse Akademie Hoyerswerda
Hoyerswerda
Angewandte Medien
Technische Universität Chemnitz
Chemnitz
Medienkommunikation
Technische Universität Dresden
Dresden
Medienforschung/Medienpraxis; Medien informatik; Angewandte Medienforschung
Universität Leipzig
Leipzig
Kommunikations- und Medienwissenschaft
Einrichtung
Standort
Studiengänge
Hochschule Anhalt
Köthen
Medientechnik
Hochschule Harz
Wernigerode
Medieninformatik
Hochschule Magdeburg-Stendal
Magdeburg
Journalistik/Medienmanagement; Interaction Design
Hochschule Merseburg
Merseburg
Angewandte Kultur- und Medienwissenschaft; Informationsdesign und Medienmanagement;
Universität Halle
Halle
Medien- und Kommunikationswissenschaften; Multimedia & Autorschaft
Universität Magdeburg
Magdeburg
Medienbildung - Audiovisuelle Kultur und Kommunikation
Burg Giebichenstein
Halle
Kommunikationsdesign; Multimedia/ VR-Design
Abb. 2: Medienstudiengänge an Universitäten, Fachhochschulen und Akademien in Sachsen
Abb. 3: Medienstudiengänge an Universitäten, Fachhochschulen und Akademien in Sachsen-Anhalt
Durch das breite Bildungsangebot in Mitteldeutschland könnten verschiedenste Fachbereiche des Film- und Fernsehgeschäftes mit ausgebildeten Nachwuchskräften bedient werden. Vielzahl und Vielfalt der Bildungsmöglichkeiten sagen allerdings noch nichts über die Qualität der Angebote aus und deren Eignung für die aktuellen Herausforderungen der Film- und filmnahen Branche. Die Frage, wie das Angebot zu den Erfordernissen der Filmbranche passt, kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden. Zu verweisen ist zumindest auf die Ergebnisse unserer Befragung, die eine partielle Unzufriedenheit zeigen.
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KinderMedienZentrum Erfurt [Foto: Andreas Hultsch]
Media City Leipzig
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Sachsen (Wintersemester) Studienrichtung
09/10
10/11
11/12
12/13
13/14
Anzahl der Studierenden 125
163
174
155
140
Kommunikationswissenschaft/ Publizistik
Film und Fernsehen
1219
1193
1100
1016
928
Medieninformatik
1129
1067
1073
1103
1128
Medientechnik
280
277
448
896
1324
Medienwirtschaft/ Medienmanagement
189
123
132
124
126
Medienwissenschaft
577
678
782
797
757
Gesamtzahl Studierende (Film)
3519
3501
3709
4091
4403
Gesamtzahl der Studierenden aller Studienrichtungen in Sachsen
109363
109761
111635
112724
113394
Sachsen-Anhalt (Wintersem.)
09/10
10/11
11/12
12/13
13/14
Studienrichtung
Abb. 4–1: Studierende der Richtungen Film und Medien in Mittel deutschland (bearbeitet aus Statistisches Bundesamt 2015a; 2015b)
Anzahl der Studierenden 0
0
0
0
0
Kommunikationswissenschaft/ Publizistik
Film und Fernsehen
414
371
411
424
422
Medieninformatik
527
535
500
485
477
36
20
8
3
2
0
0
0
0
0
Medientechnik Medienwirtschaft/ Medienmanagement Medienwissenschaft
493
488
517
508
505
1470
1414
1436
1420
1406
52924
54078
55761
55876
55954
09/10
10/11
11/12
12/13
13/14
Gesamtzahl Studierende (Film) Gesamtzahl der Studierenden aller Studienrichtungen in Sachsen
Thüringen (Wintersemester) Studienrichtung
Anzahl der Studierenden
Film und Fernsehen
0
0
0
0
0
Kommunikationswissenschaft/ Publizistik
664
723
349
322
305
Medieninformatik
214
214
236
224
264
Medientechnik
448
399
478
425
407
Medienwirtschaft/ Medienmanagement
972
860
700
690
632
Medienwissenschaft
1109
1111
1549
1634
1644
Gesamtzahl Studierende (Film)
3407
3307
3312
3295
3252
Gesamtzahl der Studierenden aller Studienrichtungen in Sachsen
52522
53587
53668
53231
52001
Neben den Studienrichtungen, die direkt oder indirekt einen Bezug zum Bereich Film aufweisen, spielt auch die dazugehörige Zahl an Studierenden eine wichtige Rolle. Vom Statistischen Bundesamt werden für die Studienrichtungen Film und Fernsehen, Kommunikationswissenschaft/Publizistik, Medieninformatik, Medientechnik, Medienwirtschaft/Medienmanagement und Medienwissenschaft laufend Studierendenzahlen für Mitteldeutschland erhoben. Diese lassen sich der Abbildung 4 entnehmen. Es zeigt sich, dass die Studienrichtung Film und Fernsehen in Mitteldeutschland ausschließlich in Sachsen angeboten wird. Im Wintersemester 2013/2014 waren hier 140 Studierende zu verzeichnen. Damit kamen in Deutschland 5,7 Prozent aller Studierenden der Richtung Film und Fernsehen aus der Region Mittel-
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Abb. 4–2: Studierende der Richtungen Film und Medien in Deutschland (bearbeitet aus Statistisches Bundesamt 2015a; 2015b)
Deutschland (Wintersem.) Studienrichtung Film und Fernsehen
10/11
11/12
12/13
13/14
1927
2047
2211
2211
2475
Kommunikationswissenschaft/ Publizistik
13289
12836
14179
14179
16320
Medieninformatik
11276
12340
13446
13446
15495
Medientechnik
2285
2512
4072
4072
5699
Medienwirtschaft/ Medienmanagement
4814
5171
5790
5790
7797
Medienwissenschaft
9464
9492
10697
10697
11220
43055
44398
50395
50395
59006
Gesamtzahl der Studierenden aller Studienrichtungen in Sachsen
2121178
2217294
2380974
2380974
2616881
Gesamt (Wintersemester)
09/10
10/11
11/12
12/13
13/14
Gesamtzahl Studierende (Film)
Abb. 5: Vergleich Deutschland– Mitteldeutschland (bearbeitet aus Statistisches Bundesamt 2015a; 2015b)
09/10
Anzahl der Studierenden
Anzahl der Studierenden Gesamt Deutschland (Film) Gesamtzahl der Studierenden aller Studienrichtungen in Deutschland Gesamt Mitteldeutschland (Film) Gesamtzahl der Studierenden aller Studienrichtungen in Mitteldeutschland
43055
44398
50395
54573
59006
2121178
2217294
2380974 2499409
2616881
8396
8222
8457
8806
9061
214809
217426
221064
221831
221349
Anteil der Studierenden in Mitteldeutschland in Bezug zu Deutschland (Film)
19,50%
18,50%
16,80%
16,10%
15,40%
Anteil der Studierenden aller Studienrichtungen in Mitteldeutschland in Bezug zu Deutschland
10,10%
9,80%
9,30%
8,90%
8,50%
deutschland. In den Vorjahren lag der Anteil zwar geringfügig über diesem Wert, blieb aber insgesamt seit dem Wintersemester 2009/2010 relativ konstant. Allgemein erhöhte sich in Mitteldeutschland die Zahl der Studierenden in allen genannten Medien-Studienrichtungen stetig seit dem Wintersemester 2009/2010 von 8.396 Studierenden auf 9.061 Studierende im Wintersemester 2013/2014. In Mitteldeutschland absolvieren damit immer mehr Studierende ein Studium, welches sie für eine künftige Tätigkeit in der Filmwirtschaft qualifiziert. Die meisten Film- und Medienstudierenden hat dabei das Bundesland Sachsen zu verzeichnen. Diese Entwicklungen lassen sich auch auf die umfangreichen und kontinuierlich wachsenden Studienangebote zurückführen. Im Wintersemester 2013/2014 absolvierten 4 Prozent aller Studierenden in Mitteldeutschland einen Studiengang mit Bezug zu Medien oder Film. In ganz Deutschland waren es jedoch nur 2,3 Prozent. Es zeigt sich, dass die Film- und Medienstudienrichtungen bei den Studierenden in Mitteldeutschland häufiger vertreten sind als es in ganz Deutschland der Fall ist. Insgesamt kamen in Deutschland im Wintersemester 2013/2014 ganze 15,4 Prozent der Medien- und Film-Studierenden aus der Region Mitteldeutschland. Stellt man gegenüber, dass Mitteldeutschland eigentlich nur 8,5 Prozent aller Studierenden in Deutschland hervorbringt, so zeigt sich wieder, dass die Medienstudiengänge hinsichtlich ihrer Studierendenanzahl überdurchschnittlich gut aufgestellt sind (vgl. Abb. 5). Anders sieht es aus, wenn man die Zahl Studierender mit direktem Film- und Fernsehbezug betrachtet. Während, wie dargestellt, 8,5 Prozent aller Studierenden aus Mitteldeutschland kommen, sind es bei den Film- und Fernsehstudierenden nur 5,6 Prozent. Das bedeutet, dass Mitteldeutschland eine vielseitige Medienbildungslandschaft besitzt, diese jedoch nicht unbedingt film- und fernsehspezifisch ist.
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Berufsausbildung: Für die Filmwirtschaft aussagekräftig sind darüber hinaus die statistischen Entwicklungen im Bereich der Berufsausbildungen. Hier haben wir die Ausbildungsfelder Veranstaltungs-, Kamera- und Tontechnik sowie Verlags- und Medienwirtschaft betrachtet, welche von der Bundesagentur für Arbeit erhoben werden und in der Abbildung 6 dargestellt sind. Die Zahl der Bewerber für die filmwirtschaftlich relevanten Berufsbereiche lag im Berichtsjahr 2014/2015 in Mitteldeutschland bei 2.231 und damit unter der Bewerberzahl des Vorjahres. Auch in der gesamten Bundesrepublik lässt sich dieser rückläufige Trend feststellen. Die Abnahme der Bewerberzahlen für Berufsausbildungen steht in Mitteldeutschland der zunehmenden Zahl von Studierenden im Bereich Film und Medien gegenüber (vgl. Abbildungen 1–3). Betrachtet man die Anzahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen in Mitteldeutschland für die Bereiche Verlags- und Medienwirtschaft sowie Veranstaltungs-, Kamera- und Tontechnik, so gab es im Berichtsjahr 2014/2015 mehr gemeldete Ausbildungsplätze als noch im Vorjahr. Verglichen mit der Zahl der Bewerber gab es in Mitteldeutschland im Berichtsjahr 2014/2015, wie auch im Vorjahr, in den filmrelevanten Berufsbereichen insgesamt zu wenig gemeldete Ausbildungsstellen. Dieser Trend verdeutlicht, dass die Nachfrage nach einer Ausbildung, die für eine Tätigkeit im Bereich Film qualifiziert, vorhanden ist.
Berufsbereich: Veranstaltungs-, Kamera- und Tontechnik Sachsen Sachs.-Anhalt Thüringen Anzahl der Bewerber für Berufsausbildungsstellen
Mitteldeutschland
Deutschland
128
65
55
248
3486
-14,70%
-21,70%
-11,30%
-15,90%
-3,80%
36
36
18
90
859
5,90%
-39,00%
38,50%
1,90%
3,90%
gemeldete Ausbildungsstellen je Bewerber
0,28
0,25
0,33
0,29
0,25
im Berichtsjahr 2012/2013
0,23
0,14
0,21
0,19
0,23
18
9
11
28
728
-5,30%
-35,70%
-45,00%
-28,70%
-12,60%
18
5
13
36
549
38,50%
50,00%
-35,00%
17,80%
-0,40%
1
0,67
1,18
0,95
0,75
0,68
0,29
1
0,7
0,66
Veränderung zum Vorjahr Anzahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen Veränderung zum Vorjahr
Berufsbereich: Verlags- und Medienwirtschaft Anzahl der Bewerber für Berufsausbildungsstellen Veränderung zum Vorjahr Anzahl der gemeldeten Berufsausbildungsstellen Veränderung zum Vorjahr gemeldete Ausbildungsstellen je Bewerber im Berichtsjahr 2012/2013
Abb. 6: Ausbildungsstellenmarkt filmrelevanter Berufsbereiche in Mitteldeutschland im Berichtsjahr 2014/2015 (bearbeitet aus Statistik der Bundesagentur für Arbeit 2015a–2015d)
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Arbeitsmarkt am Filmstandort Mitteldeutschland Um Entwicklungen am Arbeitsmarkt darstellen zu können, wurden statistische Daten zu den sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten sowie den Arbeitslosen und den gemeldeten Arbeitsstellen herangezogen. Allgemein sind in der Filmwirtschaft Mitteldeutschland vergleichsweise wenig sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigte sowie gemeldete Arbeitsstellen zu verzeichnen. Jedoch weist die Region weniger Arbeitslose und Arbeitssuchende in der Filmwirtschaft als in anderen Wirtschaftsbereichen auf. Hier ist unbedingt einzuschränken, dass die betrachteten Wirtschaftszweige und Berufsgruppen sehr eng ausgelegt wurden und keinesfalls die gesamte Branche mit ihren Nebenbranchen betrachten. Auch für den Arbeitsmarkt hat das Bundesland Sachsen eine Führungsrolle inne, da es deutlich mehr Sozialversicherungspflichtige und geringfügig Beschäftigte aufweisen kann als die Länder Thüringen und Sachsen-Anhalt (vgl. Statistik der Bundesagentur für Arbeit 2015e–2015h). Neben den statistischen Daten in Abbildung 7 wird an dieser Stelle auch auf das Kapitel „Produktion“ in der vorliegenden Studie verwiesen. Die in der Filmwirtschaft tätigen Personen werden statistisch sowohl im Wirtschaftszweig „Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen, Fernsehen; Kinos; Tonstudios und Verleih Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte Sachsen Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte insgesamt:
Sachsen-Anhalt
1.531.166
Mitteldeutschland gesamt
Thüringen
781.991
790.802
Deutschland
Anteil Mitteldeutschland in Deutschland
3.103.959
30.662.502
10,10%
davon in Wirtschaftsabteilung- und gruppe: 59 Hst.,Verl.u.Vertr.v.Filmen,Fernseh;Kinos;Tonst.u.Verl.v. Musik
1.339
456
522
2.317
41.191
5,60%
591 Hst.v.Filmen u.Fernsehprogr.,deren Verleih u.Vertrieb; Kinos
1.246
*
*
1.246
36.700
3,40%
93
*
*
93
4.491
2,10%
2.835
624
377
3.836
57.155
6,70%
*
63
12
75
22.036
0,34%
592 Tonstudio; Hst.v.Hörfunkbeitr;Verl.v.besp.Tontr.u. Musikalien 60 Rundfunkveranstalter 602 Fernsehveranstalter
Geringfügig Beschäftigte davon in Wirtschaftsabteilung- und gruppe: 59 Hst.,Verl.u.Vertr.v.Filmen,Fernseh;Kinos;Tonst.u.Verl.v. Musik
628
175
325
1.128
20.934
5,40%
591 Hst.v.Filmen u.Fernsehprogr.,deren Verleih u.Vertrieb; Kinos
601
*
*
601
19.886
3,00%
592 Tonstudio; Hst.v.Hörfunkbeitr;Verl.v.besp.Tontr.u. Musikalien
27
*
*
27
1.048
2,60%
60 Rundfunkveranstalter
90
49
377
516
2.299
22,40%
602 Fernsehveranstalter
*
7
12
19
779
2,40%
Abb. 7: Sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigte im Bereich Film und Fernsehen in Mitteldeutschland zum Stichtag 30.09.2014 (bearbeitet aus Statistik der Bundesagentur für Arbeit 2015e–2015h) (*keine Daten vorhanden)
13
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
von Musik“ (WZ 2008) als auch im Wirtschaftszweig „Herstellung von Filmen und Fernsehprogrammen, deren Verleih und Vertrieb; Kinos“ (WZ 2008) erfasst. Ebenfalls relevant ist für die Filmwirtschaft der Zweig „Fernsehveranstalter“. Wie auch in den vorangegangenen Ausführungen stellen wir die Zahlen in das Verhältnis zum bundesdeutschen Durchschnitt. Im September 2014 kamen in Deutschland 6 Prozent der in der Filmwirtschaft sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aus Mitteldeutschland. Betrachtet man die Zahl der Sozialversicherungspflichtigen aller Wirtschaftsbereiche, so bringt Mitteldeutschland jedoch ganze 10,1 Prozent der Arbeitnehmer in Deutschland hervor. In der Filmwirtschaft Mitteldeutschland sind damit weniger sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse als in anderen Wirtschaftsbereichen zu verzeichnen. In der Filmwirtschaft sind dabei mehr Männer als Frauen tätig, es arbeiten mehr Personen in Vollzeit als in Teilzeit und der Sozialversicherungspflichtige verfügt mehrheitlich über einen anerkannten Berufsabschluss. Auch die Zahl der geringfügig Beschäftigten ist in der Filmwirtschaft vergleichsweise gering. Im September 2014 ließen sich in Deutschland 6,3 Prozent aller geringfügig Beschäftigten der Region Mitteldeutschland zuordnen. Speziell im Wirtschaftszweig „Herstellung von Filmen und Fernsehprogrammen; deren Verleih und Vertrieb; Kinos“ lag der Anteil Mitteldeutschlands jedoch bei nur 5,4 Prozent und im Bereich „Fernsehveranstalter“ bei nur 2,4 Prozent in Bezug zu Deutschland (vgl. Statistik der Bundesagentur für Arbeit 2015e–2015h). Beschäftigungsverhältnisse mit einer Beschäftigungszeit von mehr als sieben Kalendertagen, die von Arbeitgebern an Arbeitsagenturen zur weiteren Vermittlung gegeben werden, sind als gemeldete Arbeitsstellen zu bezeichnen. Sie umfassen sowohl sozialversicherungspflichtige als auch geringfügige und sonstige Beschäftigungsverhältnisse. Im Vergleich ist die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen im Bereich der Filmwirtschaft in Mitteldeutschland gering. Denn im Wirtschaftszweig „Herstellung von Filmen und Fernsehprogrammen, deren Verleih und Vertrieb; Kinos“ befanden sich im Mai 2015 nur 5,3 Prozent aller bundesweit gemeldeten Arbeitsstellen in Mitteldeutschland. Betrachtet man hingegen alle Wirtschaftsbereiche, so weist Mitteldeutschland einen Anteil von 10,8 Prozent der in Deutschland gemeldeten Arbeitsstellen auf. Der größte Teil der gemeldeten Arbeitsstellen lässt sich wiederum auf das Bundesland Sachsen zurückführen, wie auch in Abbildung 8 ersichtlich wird (vgl. Statistik der Bundesagentur für Arbeit 2015i).
SachsenAnhalt
Sachsen
Mitteldeutschland Gesamt
Thüringen
Anteil Mitteldeutschlands an Deutschland
Deutschland
Bestand 2015 Arbeitsstellen insgesamt
Anteil 2014
2015
2014
2015
2014
2015
2014 2015
27.523 22.730 14.412 12.756 18.238 16.999 60.173 52.485
2014
2015
2014
784
436 10,80% 10,90%
davon in Wirtschaftsabteilung und -gruppe: 59: Herstellung, Verleih und Vertrieb von Filmen und Fernsehprogrammen; Kinos; Tonstudios und Verlegen von Musik
5
4
3
3
4
3
12
10
231
169
5,30%
6,30%
591: Herstellung von Filmen und Fernsehprogrammen, deren Verleih und Vertrieb; Kinos
5
4
3
3
4
3
12
10
225
160
5,30%
6,30%
60: Rundfunkveranstalter
16
8
*
*
*
*
16
8
114
602: Fernsehveranstalter
*
*
*
*
*
*
*
*
25
16 14,00% 13,10% 29
-
-
Abb. 8: Gemeldete freie Arbeitsstellen im Bereich Film und Fernsehen in Mitteldeutschland im Mai 2015 (bearbeitet aus Statistik der Bundesagentur für Arbeit 2015i) (*keine Daten vorhanden)
14
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
944: Theater-, Film- und Fernsehproduktion; 945: Veranstaltungs-, Kamera-, Tontechnik
Sachsen
Arbeitslose
Arbeitsuchende 1) Mai
Gesamt
Mai
2015
2014
2015
2014
173.874
186.038
297.756
320.330 147
davon in dem Berufsbereich:
944
Gesamt
63
57
151
945
Gesamt
261
263
492
Sachsen-Anhalt Arbeitslose
Arbeitsuchende
502 1)
Mai Gesamt
Mai
2015
2014
2015
2014
116.582
126.138
211.864
226.145
20
16
44
47
70
92
145
179
davon in dem Berufsbereich: 944
Gesamt
945
Gesamt
Thüringen
Arbeitslose
Arbeitsuchende 1) Mai
Gesamt
Mai
2015
2014
2015
2014
83.860
90.216
150.731
162.477
davon in dem Berufsbereich: 944
Gesamt
-
-
-
-
945
Gesamt
63
69
133
135
Mitteldeutschland gesamt
Arbeitslose
Arbeitsuchende 1) Mai
Gesamt
Mai
2015
2014
2015
2014
374.316
402.392
660.351
708.952
davon in dem Berufsbereich: 944
Gesamt
83
73
195
194
945
Gesamt
394
424
770
816
Prozentualer Anteil Mitteldeutschlands in Bezug zu Deutschland
Arbeitslose
Arbeitsuchende 1) Mai
Gesamt
Mai
2015
2014
2015
2014
13,60%
14%
13,60%
14,20%
davon in dem Berufsbereich: 944
Gesamt
4,80%
4,30%
4,20%
4,10%
945
Gesamt
9,50%
10,10%
9,60%
9,90%
Deutschland
Arbeitslose
Arbeitsuchende 1) Mai
Gesamt
Mai
2015
2014
2015
2014
2.761.696
2.882.029
4.864.279
4.987.642
davon in dem Berufsbereich: 944
Gesamt
1.730
1.716
4.621
4.697
945
Gesamt
4.147
4.180
7.993
8.207
Abb. 9: Arbeitslose und Arbeitssuchende im Berufsbereich Film in Mitteldeutschland (bearbeitet aus Statistik der Bundesagentur für Arbeit 2015j)
15
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Für die Betrachtung der Anzahl an Arbeitslosen- und Arbeitssuchenden am Filmstandort Mitteldeutschland werden die statistischen Daten der Berufsgruppen Theater-, Film- und Fernsehproduktion (KldB 944) sowie der Gruppe Veranstaltungs-, Kamera- und Tontechnik (KldB 945) herangezogen und in der Abbildung 9 dargestellt. Dies ist offensichtlich ein sehr eingeschränkter Blick auf die Beschäftigungszahlen der Filmbranche, zu denen noch andere Gruppen aus dem gleichen und anderen Berufsbereichen zugerechnet werden sollten. So werden etwa die kaufmännischen Mitarbeiter, Redakteure sowie Bühnengewerke und andere Dienstleister nicht mit betrachtet. Eine ausführliche Zusammenstellung der zur Filmwirtschaft gehörenden Zahlen hätte jedoch den Umfang und die Möglichkeiten dieser Studie gesprengt. Die Zahl der Arbeitslosen und Arbeitssuchenden ist im Berufsbereich Film in Mitteldeutschland vergleichsweise gering. Diese niedrige Quote ist für den Filmstandort positiv zu bewerten und lässt auf ein ausreichend großes Arbeitsplatzangebot innerhalb der Filmwirtschaft schließen. Während 2014 in Deutschland 13,6 Prozent aller Arbeitssuchenden und Arbeitslosen auf Mitteldeutschland zurückzuführen waren, lag der Anteil in der Berufsgruppe Theater-, Film- und Tontechnik bei nur 4,5 Prozent und in der Gruppe Veranstaltungs-, Kamera- und Tontechnik bei 9,5 Prozent. Dies spricht auch für ein positives Beschäftigungsverhältnis in der Filmwirtschaft Mitteldeutschlands im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbereichen in der Region (vgl. Statistik der Bundesagentur für Arbeit 2015j).
Umsatz Unternehmen der Filmwirtschaft, die im Sinne des Umsatzsteuergesetzes eine gewerbliche oder berufliche Tätigkeit zur Erzielung von Einnahmen ausüben, verstehen sich als Umsatzsteuerpflichtige. Nicht beachtet werden hierbei die Unternehmer mit einem steuerbaren Jahresumsatz unter 17.500 Euro sowie Kleinunternehmer (vgl. Statistisches Bundesamt 2015d). In diesem Abschnitt werden analog zu den anderen Darstellungen nur Unternehmen der Wirtschaftszweige „Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlag“ (WZ08-59) und „Rundfunkveranstalter“ (WZ08-60) betrachtet. Daraus ergibt sich auch hier, dass dies ein eingeschränkter Blick auf die Branche ist. In dem Kapitel „Produktion“ in der vorliegenden Studie lassen sich weitere Unternehmenszahlen der Filmwirtschaft Mitteldeutschland finden. Hierbei werden die Daten zu Unternehmen unter Bezugnahme des MDM Production Guides und des Filmverbandes Sachsen e.V. aufgeführt. Im selben Kapitel kommt man ebenfalls zu dem Ergebnis, dass sich die Mehrzahl der Unternehmen in Sachsen befindet (vgl. Kapitel „Produktion“). Verglichen mit den anderen Wirtschaftsbereichen in Mitteldeutschland sind in der Filmwirtschaft wenig umsatzsteuerpflichtige Unternehmen vorzufinden. Im Jahr 2013 waren 9,6 Prozent aller Umsatzsteuerpflichtigen in Deutschland aus der Region Mitteldeutschland. Im Bereich der Filmwirtschaft waren es hingegen nur rund 5,5 Prozent. Analog verhält sich dies bei den Umsatzzahlen. Hier stehen 4 Prozent des gesamten Umsatzes in Mitteldeutschland 1,6 Prozent des gesamten filmwirtschaftlichen Umsatzes gegenüber. Im brancheninternen Vergleich liegt Mitteldeutschland unter dem bundesdeutschen durchschnittlichen Anteil der Filmwirtschaft. Allerdings zeigt ein Vergleich der drei Länder, dass auch hier Sachsen als Bundesland deutlich vor Sachsen-Anhalt und Thüringen liegt. Während in der gesamten Republik immer weniger Firmen der Filmwirtschaft kontinuierlich höhere Umsätze erwirtschaften, ist die Entwicklung für Mitteldeutschland anders. Hier stiegen sowohl die Zahl der Unternehmen als auch die Umsätze leicht an. Für Sachsen ist in Bezug zum gesamten Bundesgebiet festzustellen, dass der durch Rundfunkveranstalter erwirtschaftete Umsatz im Verhältnis zum Umsatz der ansässigen Unternehmen ausgesprochen hoch ist (vgl. Abb. 11). Das lässt auf eine hohe wirtschaftliche Kraft der Rundfunkveranstalter, insbesondere des MDR, schließen. Auch die Studie der Landesmedienanstalten zur wirtschaftlichen Lage des Rundfunks bestätigt: „Der sächsische Rundfunkmarkt ist wirtschaftlich im Wesentlichen durch den öffentlich-rechtlichen MDR geprägt.“ (vgl. Wirtschaftliche Lage 2013)
16
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Abb. 10: Umsatzsteuerpflichtige und steuerbarer Umsatz in der Filmwirtschaft Mitteldeutschland (bearbeitet aus Statistisches Bundesamt 2015f)
Umsatzsteuerpflichtig
2013 Mitteldeutschland gesamt
Steuerbarer Umsatz
293.189
257.600.125
3.243.538
6.288.886.678
9%
4%
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Mitteldeutschland
465
147.840
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Sachsen
297
77.660
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Sachsen-Anhalt
82
44.418
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Thüringen
86
25.762
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Deutschland
9.325
10.714.465
5%
1,4%
Umsatzsteuerpflichtig
Steuerbarer Umsatz
294.526
254.809.170
3.250.319
6.276.933.498
9,10%
4,10%
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Mitteldeutschland
448
139.975
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Sachsen
285
69.921
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Sachsen-Anhalt
78
42.903
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Thüringen
85
27.151
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Deutschland
9.474
10.254.344
4,70%
1,40%
Umsatzsteuerpflichtig
Steuerbarer Umsatz
292.308
251.183.295
3.215.095
6.200.441.414
9,10%
4,10%
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Mitteldeutschland
453
136.721
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Sachsen
289
62.761
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Sachsen-Anhalt
80
47.653
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Thüringen
84
26.307
Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlage in Deutschland
9.726
10.102.003
4,70%
1,30%
Deutschland insgesamt Anteil Mitteldeutschland an Deutschland davon im Wirtschaftsbereich:
Anteil Mitteldeutschland an Deutschland
2012 Mitteldeutschland gesamt Deutschland insgesamt Anteil Mitteldeutschland an Deutschland davon im Wirtschaftsbereich:
Anteil Mitteldeutschland an Deutschland
2011 Mitteldeutschland gesamt Deutschland insgesamt Anteil Mitteldeutschland an Deutschland davon im Wirtschaftsbereich:
Anteil Mitteldeutschland an Deutschland
17
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Bundesland 2013
Umsatzsteuerpflichtige
Steuerbarer Umsatz
Anzahl
Tsd. EUR
289
338612
23
103446
Baden-Württemberg Audiovisionen Rundfunk Bayern Audiovisionen Rundfunk
2086
3071979
82
4316894
1550
2164963
21
231924
Berlin Audiovisionen Rundfunk Brandenburg Audiovisionen
179
58748
13
26368
Audiovisionen
-
-
Rundfunk
-
-
784
1862811
12
72785
649
741646
16
97000
Audiovisionen
-
-
Rundfunk
-
-
418
191464
24
61472
1755
1573706
87
2407966
Rundfunk Bremen
Hamburg Audiovisionen Rundfunk Hessen Audiovisionen Rundfunk Mecklenburg-Vorpommern
Niedersachsen Audiovisionen Rundfunk Nordrhein-Westfalen Audiovisionen Rundfunk Rheinland-Pfalz Audiovisionen
-
-
14
240936
Audiovisionen
58
19008
Rundfunk
12
22291
Rundfunk Saarland
Sachsen Audiovisionen
297
77660
30
121274
82
44418
8
19498
Audiovisionen
-
-
Rundfunk
-
-
86
25762
-
-
Rundfunk Sachsen-Anhalt Audiovisionen Rundfunk Schleswig-Holstein
Thüringen Audiovisionen Rundfunk
18
Abb. 11: Vergleich der beiden Wirtschaftszweige im Bundesgebiet. Legende: „Audiovisionen“ = Film, TV-Programme, Kinos, Tonstudios, Musikverlag (WZ08-59); „Rundfunk“=Rundfunk veranstalter (WZ08-60) (bearbeitet aus Statistisches Bundesamt 2015f)
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Filmförderung in Mitteldeutschland Mitteldeutschland ist in das Netz der europäischen und bundesweiten sowie regionalen, kulturellen und wirtschaftlichen Filmförderung eingebunden. Bei den bundesweiten und europäischen Filmförderungen haben mitteldeutsche Produktionsfirmen einen sehr geringen Anteil an den insgesamt bewilligten Anträgen. Die Mitteldeutsche Medienförderung hat im Bundesvergleich den viertgrößten Etat für wirtschaftliche Filmförderung. Etwas mehr als die Hälfte aller vergebenen MDM-Förderungen gehen an Firmen, die ihren Hauptsitz in Mitteldeutschland haben. Berlin-Brandenburger Firmen stellen einen Großteil der Firmen dar, die als Firmen von außerhalb die MDM-Förderung erhalten. Mitteldeutsche Firmen stellen ein knappes Drittel der Firmen dar, die als außerhalb ansässige Firmen Förderungen durch das Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB) erhalten.
Filmförderung allgemein Neben der regionalen Filmförderung auf Landesebene existieren Förderprogramme vom Bund sowie der Europäischen Union. Letztere sind in dem Programm Creative Europe MEDIA vereint. Hier stehen für die Film- und Fernsehförderung über den bereits fünften Zeitraum dieses Programms von 2014 bis 2020 ca. 817 Mio. Euro zur Verfügung (vgl. Creative Europe Desk Hamburg 2015, S. 5). In der vorhergehenden Zeitspanne war eine Fördersumme von 2007 bis 2013 755 Mio. Euro verfügbar (vgl. European Commission 2015). Von 155 bewilligten MEDIA-Förderanträgen gingen 2013 14 Anträge von deutschen Produktionsfirmen aus, von denen eine in Mitteldeutschland ansässig ist (vgl. Abb. 1). Auf Bundesebene agiert die Filmförderungsanstalt (FFA) als zentrales Organ der Filmförderung. Ihr stehen jährlich ca. 76 Mio. Euro für die Förderung von Filmen zur Verfügung. Sie koordiniert verschiedene bundesweite Programme als Bundesanstalt des öffentlichen Rechts, die auf dem Filmförderungsgesetz (FFG) fußt (vgl. Filmförderungsanstalt 2014, S. 4). Drei mitteldeutsche Antragsteller waren im Jahr 2013 mit einem prozentualen Anteil von 5,1 Prozent vertreten. Neben den im FFG festgehaltenen Förderungen ist die FFA zudem für die Verwaltung des Deutschen Filmförderfonds (DFFF) verantwortlich, der seit 2007 existiert und durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gestellt wird (vgl. Filmförderungsanstalt k.A.a). 2013 wurden durch den DFFF 115 Filmprojekte mit einer Fördersumme von insgesamt ca. 62,5 Mio. Euro gefördert (vgl. Filmförderungsanstalt k.A.a), von welchen acht Projekte durch mitteldeutsche Firmen realisiert werden. Neben dem DFFF gibt es noch die sogenannte BKM-Förderung, die ebenfalls über die FFA läuft. Hier stehen jährlich ca. 30 Mio. Euro zur Verfügung, Abb. 1: Filmförderung im Bereich Projektfilm förderung auf EUund Bundesebene 2013 (bearbeitet aus FFA k.A.b; Creative Europe Media 2014a; Creative Europe Media 2014b; Swart 2014)
180
europaweit davon in Mitteldeutschland (davon) bundesweit
155
160 140
115
120 100 80 59
60 40 20
1
14
3
8
0 Creative Europe MEDIA
FFA
19
DFFF
Förderanstalten
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
die in verschiedene Film- und Medienprojekte investiert werden (vgl. Presse- und Informationsamt der Bundesregierung 2015, S. 1). Neben den oben genannten Programmen zur Filmförderung gibt es noch weitere kulturelle und wissenschaftliche Förderungen, die projektbezogen beantragt werden können (Bsp: DEFA-Stiftung). Auf Länderebene finden wir Einrichtungen zur wirtschaftlichen Filmförderung und zur kulturellen Filmförderung (vgl. Abb. 2). Letztere sind vor allem in den Staatsministerien der jeweiligen Bundesländer oder in Kulturstiftungen organisiert und stellen insgesamt jährlich 688.764 Euro zur Verfügung. Die wirtschaftliche Filmförderung ist sowohl in Unternehmen vereint, die nur für ein Bundesland zuständig sind als auch in solchen, die die Koordinierung der Förderung von bis zu drei Bundesländern übernehmen. Zu Letzteren zählt die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM), die für die Länder Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zuständig ist. Ihr stehen jährlich ca. 16 Mio. Euro zur Verfügung (vgl. Mikos et al. 2014, S. 17). kulturelle Filmförderung
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kultur
Sachsen
Kulturstiftung des Freistaats Sachsen
270.568,00 €
Kunststiftung Sachsen-Anhalt
SachsenAnhalt
k.A.
IB Sachsen-Anhalt, IMPULS Medien/ProMI
Thüringen
350.000,00 €
Kulturstiftung des Freistaats Thüringen
27.000,00 €
Thüringer Staatskanzlei
41.196,00 €
insgesamt wirtschaftl iche Filmförderung
k.A.
688.764,00 €
Mitteldeutschland
MDM
16.000.000,00 €
insgesamt
16.000.000,00 €
Abb. 2: Kulturelle und wirtschaftliche Filmförderung in Mitteldeutschland (bearbeitet aus den Angaben der einzelnen Institutionen online und telefonisch)
MDM im bundesweiten Vergleich
Höhe der Fördersumme (in Mio. Euro)
Bezüglich der Einordnung der MDM innerhalb aller wirtschaftlichen Filmförderungen steht deren Fördersumme von 15,9 Mio. Euro laut der Filmförderstudie des Erich-Pommer-Instituts im Jahr 2012 auf Platz vier (vgl. Abb. 3). An erster Stelle steht die Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen mit rund 35 Mio. Euro, welcher der FilmFernsehFonds Bayern mit knapp 29 Mio. Euro und das Medienboard Berlin-Brandenburg mit 27 Mio. Euro folgen (vgl. Mikos et al. 2014, S. 17). Demnach sind die drei größten Filmförderanstalten mit einem wesentlich höheren Etat ausgestattet, der Abstand zwischen Medienboard und MDM beträgt immerhin knapp 11 Mio. Euro. (vgl. Abb. 3) Abb. 3: Die bundesweit vier höchsten wirtschaftlichen Filmförderungen 2012 (bearbeitet aus Mikos et al. 2014, S. 17)
40 30 20 10
35
29
27
15,9
Film- und Medienstiftung Nordrhein-Westfalen
FilmFernsehfonds Bayern
Medienboard Berlin-Brandenburg
Mitteldeutsche Medienförderung
Förderanstalten
20
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
MDM und MBB: Verteilung der Fördergelder Um die MDM und deren Filmförderung einschätzen zu können, sollen im Folgenden MDM und Medienboard Berlin-Brandenburg (MBB) anhand relevanter Aspekte verglichen werden. Auch wenn ein Vergleich zwischen Berlin-Brandenburg und Mitteldeutschland aufgrund der großen infrastrukturellen Unterschiede nicht angemessen erscheinen könnte, gibt es dafür doch gute Gründe. Ein Grund liegt in der räumlichen Nähe beider großer Förderanstalten, Synergieeffekte sind deshalb vorauszusetzen und werden im Folgenden auch näher untersucht. Die Ausführungen werden auf die Förderung von Produktion- und Projektentwicklung sowie Paket- und Drehbuchförderung eingegrenzt. Ausgenommen sind Förderungen des Nachwuchses in diesen Bereichen sowie die Förderung von Filmfestivals, Filmpreisen, Workshops o. Ä. Die ausgewerteten Daten entstammen den Jahresberichten zu den Förderentscheidungen der beiden Filmförderanstalten MDM und MBB. Generell kann festgehalten werden, dass dem MBB jährlich ca. das Doppelte an Fördergeldern zur Filmförderung zur Verfügung steht. Bezüglich der geförderten Projekte hingegen ist die Zahl des MBB bis zu um das Dreifache höher. Damit ergeben sich niedrigere durchschnittliche Fördersummen, die pro Projekt vergeben werden. Die Durchschnitte unterscheiden sich in der Regel um das 1,2-fache bis zum 1,5-fachen (vgl. Abb. 4). Abb. 4: Durchschnittliche Verteilung der Förder gelder (bearbeitet aus Förderentscheidungen 2012–2014 von mdm-online.de und medienboard.de)
geförderte Projekte in den relevanten Bereichen
Höhe der Fördersumme in den relevanten Bereichen
Durchschnitt
MDM 2012
48
9.780.000,00 €
203.750,00 €
MDM 2013
43
10.300.000,00 €
240.241,00 €
MDM 2014
60
11.100.000,00 €
185.000,00 €
MBB 2012
123
19.100.000,00 €
155.284,00 €
MBB 2013
140
21.800.000,00 €
155.714,00 €
MBB 2014
141
22.800.000,00 €
161.702,00 €
Der Regionaleffekt: Förderung an mitteldeutsche und auswärtige Firmen Unter Regionaleffekt verstehen wir ganz allgemein diejenigen Ausgaben, die innerhalb der fördernden Bundesländer getätigt werden und ihnen demnach wieder zugute kommen. Vor dem Hintergrund der regionalen Verteilung der bewilligten Förderanträge und dem Regionaleffekt werden im Folgenden die Hauptstandorte der Firmen ausgewertet, deren Antrag von MDM und MBB bewilligt wurde. Dabei ist die Vorgabe des Regionaleffekts zu beachten, welcher monetär mindestens der Höhe der beantragten Fördersumme entsprechen muss. Laut des MDM-Merkblatts zum Regionaleffekt müssen vom Antragsteller beauftragte Filmschaffende und Dienstleister ihren Hauptwohnsitz bzw. ihren Firmensitz oder eine Niederlassung in Mitteldeutschland vorweisen können, um als Regionaleffekt anerkannt zu werden (vgl. Mitteldeutsche Medienförderung 2014). Für die Recherchen haben wir auf den Webseiten der einzelnen beantragenden Firmen nach deren Hauptniederlassung gesucht. Da die Recherchen rückblickend im Jahr 2015 durchgeführt wurden, ist aber nicht auszuschließen, dass einige Firmen zum Zeitpunkt der Förderung noch einen Sitz im Fördergebiet hatten. Zunächst ist festzuhalten, dass die Förderung der MDM jährlich nur knapp zur Hälfte an Firmen geht, die ihren Hauptsitz in Mitteldeutschland haben. Das heißt, dass die andere Hälfte an Firmen außerhalb dieser drei Bundesländer geht, die neben einer Niederlassung in Sachsen, Sachsen-Anhalt oder Thüringen ebenfalls den sogenannten Regionaleffekt nachweisen müssen. Also werden für die Umsetzung Dienstleister oder freie Filmschaffende mit Hauptwohnsitz in einem der mitteldeutschen Bundesländer angestellt und mit der erhaltenen Fördersumme bezahlt (vgl. Mitteldeutsche Medienförderung 2014, S. 1). Der Regionaleffekt der letzten zwei Jahre belief sich in Mitteldeutschland auf das 2- bis 2,3-fache. Al-
21
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
lerdings ist nicht festzustellen, dass in Mitteldeutschland eine überdurchschnittlich große Anzahl an Dienstleistern oder Freelancern vorhanden ist (vgl. Kapitel „Produktion“). Zur besseren Einordnung dieser Zahl dient ein Vergleich mit anderen Förderanstalten. So schreibt NRW den 1,5-fachen Wert als Regionaleffekt fest, während Bayern den sogenannten „Bayern-Effekt“ für 2013 mit 317 Prozent angibt (aus FFF-Jahresrückblick 2013, Summe der Regionaleffekte Spiel- und Fernsehfilm, Verleih und Nachwuchs).
6% 12% 31%
56%
Förderung an Firmen: in Mitteldeutschland außerhalb Mitteldeutschl. in Berlin-Brandenburg
82%
Förderung an Firmen: in Berlin-Brandenburg außerhalb Berlin-Brand. in Mitteldeutschland
13% Abb. 8: Regionale Verteilung der MBB-Förderanträge 2012, Förderanträge gesamt: 123 (bearbeitet aus medienboard Berlin-Brandenburg 2012)
Abb. 5: Regionale Verteilung der MDM-Förderanträge 2012, Förderanträge gesamt: 48 (bearbeitet aus Mitteldeutsche Medienförderung k.A.a)
9%
5%
30% 51% Förderung an Firmen: in Mitteldeutschland außerhalb Mitteldeutschl. in Berlin-Brandenburg
19%
Abb. 6: Regionale Verteilung der MDM-Förderanträge 2013, Förderanträge gesamt: 43 (bearbeitet aus Mitteldeutsche Medienförderung k.A.b)
86%
Förderung an Firmen: in Mitteldeutschland außerhalb Mitteldeutschl. in Berlin-Brandenburg
Abb. 9: Regionale Verteilung der MBB-Förderanträge 2013, Förderanträge gesamt: 140 (bearbeitet aus medienboard Berlin-Brandenburg 2013)
11%
18%
4%
15% 67%
Förderung an Firmen: in Mitteldeutschland außerhalb Mitteldeutschl. in Berlin-Brandenburg
85%
Förderung an Firmen: in Mitteldeutschland außerhalb Mitteldeutschl. in Berlin-Brandenburg
Abb. 10: Regionale Verteilung der MBB-Förderanträge 2014, Förderanträge gesamt: 141 (bearbeitet aus medienboard Berlin-Brandenburg 2014)
Abb. 7: Regionale Verteilung der MDM-Förderanträge 2014, Förderanträge gesamt: 60 (bearbeitet aus Mitteldeutsche Medienförderung k.A.c)
22
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Betrachtet man, welche Firmen von außerhalb Mitteldeutschlands die Förderungen erhalten, so wird fällt auf, dass der Großteil davon nach Berlin-Brandenburg geht – 2012 sogar bis zu 70 Prozent (vgl. Abb. 5). Die übrigen Förderanträge verteilen sich v.a. auf München und Köln. Auf die gesamte Fördersumme bezogen, wird außerdem deutlich, dass 2012 31,3 Prozent und 2013 30,2 Prozent an Firmen aus Berlin oder Potsdam gingen (vgl. Abb. 5 und 6). 2014 hingegen fiel der Prozentsatz auf 18,6 Prozent ab (vgl. Abb. 7). In Bezug auf die einzelnen einbezogenen Förderkategorien stellt sich heraus, dass die sogenannte Paketförderung (vgl. MDM) der MDM jährlich zu 100 Prozent an mitteldeutsche Firmen geht. Die Prozentsätze sind auch bei der Projektentwicklung sehr hoch. Im Gegensatz dazu steht jedoch die Drehbuchförderung, bei der die Verteilung sehr durchwachsen ist: 2012 noch erhielt keine mitteldeutsche Firma die Förderung, 2013 und 2014 hingegen waren es jeweils drei von fünf geförderten Projekten, die von Firmen mit Sitz in Mitteldeutschland beantragt wurden. Die Förderung des MBB ist im Vergleich dazu wie folgt verteilt: Die Fördersummen gehen immer zu mehr als 84 Prozent an Produktionsfirmen aus dem Raum Berlin-Brandenburg, genauer gesagt nach Potsdam und Berlin. Die übrigen Projekte stammen häufig aus den Filmzentren München und Köln. Aber auch mitteldeutsche Firmen können einen Anteil von rund 30 Prozent nachweisen (vgl. Abb. 8–10). Damit kann Mitteldeutschland also mit anderen konkurrenzstarken Filmstandorten durchaus mithalten, wenn auch die Firmen nicht nur aus einer Stadt, aus einem Ballungszentrum stammen, sich also gleichmäßig auf Standorte wie Leipzig, Halle, Erfurt und Dresden verteilen. Letztlich soll noch darauf hingewiesen werden, dass nicht veröffentlicht wird, wie viele Anträge jährlich gestellt und wie viele davon abgelehnt werden. Es können also keine Rückschlüsse gezogen werden, ob mitteldeutschen Produktionsfirmen aufgrund der großen Konkurrenz aus Berlin und Potsdam keine Fördergelder erhalten. Die Förderung der MDM ist nicht darauf ausgerichtet, mitteldeutsche Unternehmen zu fördern, sondern will allgemein Effekte in der Wirtschaft und Kultur erreichen (vgl. Mitteldeutsche Medienförderung k.A.d).
Verteilung der Höchstsummen
Abb. 11: Regionale Verteilung der fünf höchsten Fördersummen bei der MDM (bearbeitet aus den Förderentscheidungen 2012–2014 von mdm-online.de)
Anzahl der Filme mit höchster Förderung
Im Folgenden soll die Höhe der Fördergelder und deren Verteilung auf die Firmen betrachtet werden. Dabei soll herausgestellt werden, wohin die höchsten Fördersummen der MDM gehen – an mitteldeutsche Produktionsfirmen oder an solche außerhalb Mitteldeutschlands. Während 2012 und 2013 nur ein äußerst geringer bzw. kein Teil der Firmen, die jährlich die höchsten Fördersummen erhalten, ihren Sitz in Mitteldeutschland haben, wendet sich dies 2014 ins Gegenteil. So ging 2012 keine dieser Spitzen an mitteldeutsche Produktionsfirmen. 2013 erhielt die Firma MotionWorks GmbH aus Halle/Saale die zweithöchste Förderung mit 800.000 Euro. 2014 hatten drei der fünf Firmen ihren Sitz oder ihre Niederlassung in Mitteldeutschland. Dem ist hinzuzufügen, dass die Antragsteller, die die höchsten Förderungen erhalten, zum Großteil in Berlin-Brandenburg zu verorten sind (vgl. Abb. 11). 5 4 3 Anteil Firmen aus BerlinBrandenburg Anteil außerhalb ansässiger Firmen Anteil mitteldeutscher Firmen
2 1 0
MDM 2012
MDM 2013
23
MDM 2014
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Anzahl der Filme mit höchster Förderung
Etwas anders verhält es sich bei den Förderungen, die durch das MBB vergeben werden. Hier gingen in den Jahren 2012–2014 keine Förderungen an Firmen mit Hauptsitz in Mitteldeutschland. Der Großteil der höchsten Förderungen ging jedes Jahr, aber nie ausschließlich, nach Berlin-Brandenburg (vgl. Abb. 12). 5 4 3 2
Anteil Firmen aus BerlinBrandenburg Anteil außerhalb ansässiger Firmen Anteil mitteldeutscher Firmen
1 0 MBB 2012
MBB 2013
MBB 2014
24
Abb. 12: Regionale Verteilung der fünf höchsten Fördersummen beim MBB (bearbeitet aus den Förderentscheidungen 2012–2014 von medienboard.de)
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Filmproduktion in Mitteldeutschland In der mitteldeutschen Filmproduktionslandschaft hat Sachsen in vielerlei Hinsicht eine Führungsrolle inne: Das Bundesland kann mehr Unternehmen der Filmbranche aufweisen als Sachsen-Anhalt und Thüringen zusammen. Zudem sind knapp Zweidrittel der Selbstständigen in Sachsen tätig. Der MDR als Auftraggeber verausgabte im Jahr 2013 rund 31 Mio. Euro an mitteldeutsche Produktionsfirmen und 18,5 Mio. Euro an Firmen außerhalb Mitteldeutschlands. Der in Erfurt ansässige Kinderkanal (KiKa) investierte einen Großteil seines Budgets in Produktionen außerhalb Mitteldeutschlands. Bezogen auf Produktionsfirmen und Fernsehanstalten liegt Mitteldeutschland zahlenmäßig weit hinter den führenden Filmstandorten, weist aber eine vielfältige Struktur auf, die sich besonders im Gebiet Leipzig wiederfindet. Festzustellen ist eine große wirtschaftliche Bedeutung des MDR.
Hinführung und Quellen Im nachfolgenden Kapitel werden die Institutionen der mitteldeutschen Filmwirtschaft betrachtet. Hierzu zählen Unternehmen und Selbstständige, die mit der mitteldeutschen Filmwirtschaft in Beziehung stehen. Dabei reicht das Aufgabenspektrum von der Stoff- und Projektentwicklung über die Produktion bis hin zum Verleih und zu Dienstleistern der Filmwirtschaft. Des Weiteren werden private und nichtkommerzielle Rundfunkveranstalter sowie der Mitteldeutsche Rundfunk als Produktionsmotor näher betrachtet. Diese sind zwar nicht unmittelbar und vollständig der Filmbranche zuzuordnen, allerdings sind die Verflechtungen im Rahmen einer solchen Studie nicht sinnfällig aufzulösen. Ziel dieser Untersuchung ist es, einen Einblick in den mitteldeutschen Filmstandort und seine aktuelle Situation, unter besonderer Berücksichtigung seiner Institutionen, zu gewinnen. Dafür ist es aus unserer Sicht unerlässlich, auch die Rundfunkveranstalter mit einzubeziehen. Wir haben für diese Übersicht einen möglicherweise ungewöhnlichen Zugang gewählt. Entgegen der Methodik vieler Studien zur Kreativwirtschaft haben wir unsere Zahlen nicht entlang der Wirtschaftszweige-Systematik der statistischen Landesämter ermittelt, sondern aus anderen Quellen zusammengestellt. Um Aussagen zur Quantität der mitteldeutschen Produktionsfirmen treffen zu können, wurden Daten aus dem Production Guide der MDM Film Commission sowie Informationen des Filmverbandes Sachsen e.V. herangezogen. Der Production Guide ist ein Online-Recherche Dienst der MDM Film Commission. Außerdem wurde im Internet händisch nach weiteren Unternehmen der Filmbranche recherchiert, die nicht in den zuvor genannten Tools enthalten waren, aber in Filmproduktionskontexten erschienen. Nach der sorgfältigen, eigenhändigen Recherche wurden die Unternehmen durch Einzelfallentscheidungen in die Auswahl aufgenommen. Der MDR als großer Auftraggeber offeriert auf seiner Internetseite ebenfalls Informationen zur Produktionstätigkeit in Mitteldeutschland. Mit Hilfe verschiedener Dokumente wie dem Produzentenbericht 2013 (MDR 2013) kann ermittelt werden, wie viel Budget in mitteldeutsche Firmen sowie in Unternehmen außerhalb Mitteldeutschlands investiert wurde. Allerdings ist hier einzuschränken, dass dieser Bericht die Zahlen von 2013 darlegt und deshalb zeitlich nicht mehr aktuell ist. Für die Darstellung der privaten und nicht-kommerziellen Sender Mitteldeutschlands wurden als Quelle die Internetseiten der jeweiligen Landesmedienanstalten genutzt. Dabei handelt es sich um die Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA), die Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) sowie die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM). Eine weitere wichtige Informationsquelle, vor allem hinsichtlich der Selbstständigen in der Medienbranche, ist die Internetpräsenz von Crew United (Crew United 2015). In 23 beruflichen Oberkategorien wurde gezielt nach Freelancern gesucht. Diese Kategorien umfassen: Ausstattung, Besetzung, Drehbuch, Filmgeschäftsführung, Kamera, Kamerabühne, Kostüm, Licht, Maske, Musik, Producer, Produktion, Regie, Schnitt, Sende-/Veranstaltungstechnik, Spezialeffekte, Stunts, Ton, Ton-Postproduktion, TV/Web Content, Visual Effects, Public Relation und Restliche Crew. Jede Oberkategorie weist weitere
25
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Unterkategorien auf, mit denen eine noch spezifischere Suche nach Kooperationspartnern u.Ä. möglich ist. Ähnlich wie der MDM Production Guide sind auch die Informationen von Crew United zu bewerten: In der Datenbank ist zwar eine Vielzahl an Freelancern erfasst, dennoch ist ddie Quelle nicht vollständig. Um einen Einblick in die Quantität und qualität an Selbstständigen zu gewinnen, ist die Datenbank aber durchaus geeignet. Zudem wird sie ähnlich dem Production Guide der MDM regelmäßig durch den Betreiber selbst aktualisiert, die Gefahr von „Karteileichen“ ist deshalb relativ gering. Obwohl die Quellen sorgfältig und möglichst umfassend ausgewertet wurden, kann selbstverständlich kein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden. Zu verweisen ist deshalb in diesem Zusammenhang auf die zahlenmäßig großen Unterschiede, die sich zu den Recherchen in Erhebungen der Statistischen Bundesämter ergeben (vgl. Kapitel „Wirtschaft“). Zusammenfassend ist also zu sagen, dass aus zentralen Online-Informationsquellen einzelne Unternehmen und Freelancer ausgesucht und zugeordnet wurden. Dies entspricht einer explorativen und zugleich aufwändigen Methode.
Das Spektrum der Unternehmen In Sachsen zählten wir 127 Unternehmen in der Filmbranche, wovon 53,54 Prozent – d.h. ungefähr jedes zweite – mit der Produktion befasst ist. Etwas weniger Unternehmen, nämlich 39,37 Prozent sind im Dienstleistungssektor angesiedelt. Nur sechs Unternehmen sind in der Musik-Produktion, d.h. in den Ressorts Filmton und -musik sowie Sounddesign tätig. Im Gegensatz zu Sachsen gibt es in Sachsen-Anhalt nur 38 Unternehmen in der Filmbranche. Davon arbeitet ebenfalls ungefähr die Hälfte im Produktionsbereich. Im Dienstleistungsbereich sind neun, in der Musikproduktion sechs Unternehmen tätig. Mit 44 Firmen hat Thüringen eine ähnlich große Unternehmenslandschaft im Filmbereich vorzuweisen wie Sachsen-Anhalt. Davon ist ein Großteil, nämlich 61,36 Prozent, im Produktionsbereich tätig. Im Technikverleih und in der Musik-Produktion sind jeweils drei, im filmbezogenen Dienstleistungsgewerbe elf Firmen ausfindig zu machen. Ungefähr die Hälfte der hiesigen Unternehmen der Filmbranche übt demzufolge eine produzierende Tätigkeit aus. Die nachstehende Abbildung beinhaltet die Anzahl der Firmen nach ihren Tätigkeitsfeldern als tabellarischen Überblick (vgl. Abb. 1). Produktion
Musikproduktion
Dienstleistungen
Technikverleih Sonstiges
Sachsen
68
6
50
8
1
Sachsen-Anhalt
21
6
9
1
2
Thüringen
27
3
11
3
0
Abb. 1: Die Tabelle zeigt die Anzahl an mitteldeutschen Unternehmen in den Hauptkategorien der Tätigkeitsfelder. Teilweise wurden Unternehmen mehreren Tätigkeitsfeldern zugeordnet, aber nur dann, wenn es tatsächlich mehrere Hauptgeschäftsfelder gab. Bot eine Firma neben ihrem Hauptgeschäft noch Technikverleih als Service an, wurde dies nicht systematisch mitgezählt (eigene Darstellung). Auffällig ist, dass ungefähr jedes zweite sächsische Unternehmen seinen Sitz in Leipzig hat. Mit 31 Firmen und somit 24,41 Prozent ist Dresden ein weiterer beliebter Firmensitz innerhalb Sachsens. Auch in Sachsen-Anhalt kristallisiert sich ein solches „filmisches Oberzentrum“ heraus. Über die Hälfte der Firmen, nämlich 52,63 Prozent, sind am Medienstandort Halle (Saale) ansässig. Mit 18,42 Prozent, dem entsprechen sieben Unternehmen, ist Magdeburg ein weiterer Standort. In Thüringen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: 52,27 Prozent der Unternehmen haben ihren Sitz in der Landeshauptstadt Erfurt. Weimar ist mit einem Anteil von 22,73 Prozent vertreten. Die übrigen Unternehmen der Filmbranche verteilen sich innerhalb Mitteldeutschlands eher auf einzelne Orte. In Sachsen gibt es demzufolge insgesamt 25 verschiedene Standorte, in Sachsen-Anhalt elf und in Thüringen neun. Somit gibt es in jedem Bundesland Mitteldeutschlands ein geografisches Zentrum sowie jeweils einen nachgeordneten Standort. In Sachsen handelt es sich dabei um Leipzig und Dresden, in Sachsen-Anhalt um Halle (Saale) und Magdeburg sowie in Thüringen um Erfurt und Weimar. Dies entspricht
26
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
der in anderen Abschnitten unserer Untersuchung dargestellten polyzentralen Struktur der Region, wobei einzig die beiden Oberzentren Leipzig-Halle zu einem geografischen und infrastrukturellen Standort gefasst werden könnten. Würde man die Anzahl der Unternehmen dieser beiden Städte auch noch addieren, ergäbe sich ein sehr klares Zentrum der Region Mitteldeutschland unter Führung von Leipzig. Die Auswertung der bereits genannten Informationsquellen hat ergeben, dass in ganz Mitteldeutschland 209 Unternehmen ansässig sind, deren Arbeitsgebiete in der Filmbranche liegen. Die einzelnen Tätigkeitsfelder reichen von der Film- und Fernseh- sowie Musik- und Sound-Produktion bis hin zu Dienstleistungen für Filmschaffende. Zu letzteren zählen beispielsweise Bühnenbau, Maskenbildner oder Casting-Agenturen. Abb. 2: Anzahl an Unternehmen der Filmbranche nach Bundesland (eigene Darstellung)
0
20 Thüringen
40
60
Sachsen-Anhalt
80
100
120
Sachsen
Eine weitere Erkenntnis ist, dass in Sachsen mehr Unternehmen ansässig sind als in den anderen zwei Bundesländern zusammen (vgl. Abb. 2). Damit herrscht dort eine größere Dichte an in der Filmbranche tätigen Unternehmen als im Rest Mitteldeutschlands. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam auch die in dieser Studie vorliegende Recherche der wirtschaftlichen Situation Mitteldeutschlands bezüglich der Umsatzsteuerpflichtigen. Hierbei wurde zwar die gesamte Branche betrachtet, d.h. neben dem Bereich Film auch andere Arbeitsgebiete wie Kinos, Tonstudios, TV-Programme und Musikverlage, dennoch stellte sich ein ähnliches Bild dar: In Sachsen ist die Mehrzahl der Unternehmen dieser Branche tätig. In Thüringen und Sachsen-Anhalt sind weitaus weniger Firmen ansässig (vgl. Kapitel „Wirtschaft“). Die Webseite von Crew United bietet ebenfalls eine Suchfunktion nach Firmen für Filmproduktionen und Vertrieb an. Dabei kann man nach einzelnen vorgegebenen Städten differenzieren. Chemnitz, Dresden, Leipzig, Halle, Magdeburg, Erfurt und Weimar als Zentren des mitteldeutschen Filmstandortes sind die Städte, nach denen man gezielt recherchieren kann. Insgesamt findet man so 33 erfasste Unternehmen der Filmbranche in den genannten Städten. Vergleicht man diese Zahl mit Standorten wie Berlin, Hamburg, München oder Köln, stellt man fest, dass die Anzahl der Standorte in Mitteldeutschland in ihrer Gesamtheit erneut hintenan liegt (vgl. Abb. 3). Abb.3: Unternehmensstandorte in der Region Mitteldeutschland bei Crew-United.com im Vergleich zu weiteren Großstädten (bearbeitet aus Crew United k.A.)
Stadt
Anzahl der Firmen
Berlin
326
München
187
Köln
122
Hamburg
113
Mitteldeutschland
33
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Großstädte und etablierte Filmstandorte wie Berlin oder Köln weisen eine weitaus größere Anzahl und somit auch höhere geografische Dichte an Unternehmen auf. Eine solche Dichte kann in vielerlei Hinsicht gedeutet werden. Zum einen steht eine geringe Dichte für nicht gesättigte Märkte mit Möglichkeiten einer freieren Entfaltung und weniger Konkurrenz. Zum anderen bietet eine Vielzahl und Vielfalt an filmbezogenen Unternehmen auf einem definierten Raum aber auch vielschichtige Synergieeffekte, die gerade in der kreativen Branche gesucht und benötigt werden. Die These, dass Ballungen für Firmen überwiegend Vorteile haben, werden in verschiedenen Standorttheorien immer wieder vertreten und begründet (vgl. Fahrhauer/Kröll 2014). Deshalb stellt es sich für uns als diskussionswürdig dar, ob die Anzahl der hier angesiedelten Unternehen für diese sogenannte kreative Dichte ausreichend ist.
Produktionsstätten Hierzu wurden in Mitteldeutschland vorhandene Studios ausgezählt. Einzige Quelle dafür war die Veröffentlichung der MDM-Film Commission, die zur Unterstützung der Produktionsvorbereitung für ausgewählte mitteldeutsche Städte Exposés veröffentlicht, in denen Adresslisten und Informationen zu den einzelnen Produktionszentren enthalten sind. In 17 Handouts findet man Hinweise zu insgesamt sechs Studios, die sich in Erfurt, Weimar, Leipzig und Halle befinden (vgl. Abb. 4). Nicht mitgezählt wurden kleinere Studios, die im Rahmen von universitären oder anderen Ausbildungen existieren.
Stadt
Bundesland
Produktionsbüros
Erfurt
Thüringen
STUDIOPARK KinderMedienZentrum MCS GmbH Thüringen
Weimar
Thüringen
Nivre Film & Studio GmbH
Leipzig
Sachsen
Media City Leipzig / DREFA Immobilien Management GmbH und zugehörig Media City Atelier GmbH (MCA)
Halle
Sachsen-Anhalt
Mitteldeutsches Multimediazentrum Halle (MMZ) Studio Halle (digital images GmbH)
Abb. 4: Ausgewiesene Studios der MDM Film Commission in Mitteldeutschland (bearbeitet aus Mitteldeutsche Medienförderung GmbH k.A.(b))
Die in Abbildung 4 genannten Orte, in denen sich die Studios befinden, bilden erneut die geografischen Zentren für Filmschaffende ab, die bereits ausführlich dargestellt wurden. Gut vernetzte Unternehmen der Medienbranche bieten hinsichtlich Kundenakquise, Auftragserteilung oder Kooperationsmöglichkeiten viele Vorteile. Diese können besonders in den genannten Medienzentren in vollem Maße genutzt werden.
Mitteldeutsche Filmverleiher Filmverleiher sind in Mitteldeutschland nur wenige angesiedelt. Der Verband der Filmverleiher e.V. (VDF), bestehend aus 28 Mitgliedern, und die AG Verleih – Arbeitsgemeinschaft der unabhängigen Filmverleiher e.V., bestehend aus 33 Mitgliedern, weisen nur jeweils einen Verleiher in Mitteldeutschland aus: „Alpha Medienkontor GmbH“ aus Weimar ist Mitglied des VDF (vgl. Verband der Filmverleiher e.V. k.A.). „Zauberland Filmverleih“ aus Dresden ist Mitglied der AG Verleih (vgl. AG Verleih – Arbeitsgemeinschaft der unabhängigen Filmverleiher e.V. k.A.). Somit befinden sich in Mitteldeutschland nur zwei Verleiher, die in den genannten Vereinen tätig sind. Aus Sachsen-Anhalt ist kein Filmverleiher einem der zwei Vereine angeschlossen.
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Private lokale und bundesweite sowie nicht-kommerzielle Rundfunkveranstalter In Sachsen-Anhalt gibt es sieben Offene (Fernseh-)Kanäle, die als sogenannte Bürgermedien mit Unterstützung der Medienanstalt Sachsen-Anhalt (MSA) ein vielfältiges Programm darbieten. Dabei handelt es sich um die Offenen Kanäle Dessau, Magdeburg, Merseburg, Salzwedel, Stendal, Wettin und Wernigerode (vgl. Medienanstalt Sachsen-Anhalt k.A.). In Thüringen kann sich die Bevölkerung bei Sendern wie dem Geraer Bürgerfernsehen sowie iSTUFF – Ilmenauer Studentenfernsehfunk engagieren (vgl. Thüringer Landesmedienanstalt 2014, S. 52). Weitere Offene Kanäle gibt es im Hörfunkbereich. Das universitäre lokale Fernsehen der Hochschule Mittweida (vgl. MWdigital k.A.) sowie die Sächsischen Ausbildungs- und Erprobungskanäle (SAEK), die sich in Bautzen, Chemnitz, Riesa, Leipzig, Dresden, Görlitz, Plauen, Torgau und Zwickau befinden (vgl. SAEK Förderwerk für Rundfunk und neue Medien gGmbH k.A.), bilden die nicht-kommerziellen Sender Sachsens. Ebenso wie bei den Offenen Kanälen können Bürger in den SAEK-Studios kostenfrei bzw. gegen eine geringe Gebühr eigene Beiträge erstellen. Weiträumig über das Bundesland verteilte Bürgermedien wie es in Sachsen-Anhalt die Offenen Kanäle und in Sachsen die SAEK sind, sichern der Bevölkerung den Zugang zur Film- und Fernsehproduktion. Frühe Berührungspunkte mit Medien im Allgemeinen sowie Film und Fernsehen im Speziellen können insbesondere junge Menschen dazu motivieren, selbst in das Filmgeschäft einzusteigen und damit den Filmstandort Mitteldeutschland zu etablieren. Neben den genannten nicht-kommerziellen Sendern sind auch private Rundfunkveranstalter in Mitteldeutschland lizenziert. In Sachsen-Anhalt sind gegenwärtig zwölf lokale kommerzielle Sender durch die MSA zugelassen. In Thüringen sind neun lokale Veranstalter tätig (vgl. Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) k.A.). Die Thüringer Landesmedienanstalt in Erfurt lizenzierte zudem noch zwei bundesweite Fernsehveranstalter. Dabei handelt es sich um SAT.1 GOLD sowie iTVone. Letzterer ist bisher jedoch noch nicht auf Sendung gegangen (vgl. Thüringer Landesmedienanstalt 2014, S. 18). Der Firmensitz von SAT.1 GOLD befindet sich in Unterföhring (Bayern), sodass sich in Mitteldeutschland kein Produktionsort des Senders befindet. SAT.1 GOLD ließ sich jedoch in Thüringen lizenzieren, sodass die TLM hierfür auch die Programmaufsicht inne hat. In Bezug auf private Rundfunkveranstalter kann Sachsen ebenfalls eine weitaus höhere Anzahl aufweisen, die zahlenmäßig und in ihrer Vielfalt sogar im bundesdeutschen Vergleich hervorsteht (vgl. Wirtschaftliche Lage 2013). So gibt es derzeit 58 Programmangebote, die von der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien zugelassen worden sind. Davon werden 54 Programme lokal verbreitet und weitere vier bundesweit (vgl. Sächsische Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) 2015). Zu den bundesweit ausgerichteten Programmen gehören BBC World News und Bibel TV, die neben ihrer originären bundesweiten Lizenz noch eine Zulassung für die Verbreitung per DVB-T für das Sendegebiet in Sachsen besitzen. Das Programm Silverline Movie Channel wurde auch von der SLM lizenziert und besitzt eine Niederlassung in Leipzig. Der Hauptsitz befindet sich jedoch in Bayern. Der Sender ProSieben MAXX gehört ebenfalls zu den bundesweit ausgerichteten Programmen, die von der SLM zugelassen wurden. Wie SAT.1 GOLD hat ProSieben MAXX auch seinen Firmensitz in Unterföhring. In der Gesamtheit betrachtet, sind in ganz Mitteldeutschland sechs bundesweite Fernsehprogramme lizenziert. Davon produziert kein einziger Sender hauptsächlich in Mitteldeutschland; nur Silverline Movie Channel ist derzeit auf Sendung und hat einen Sitz in Sachsen. Dabei handelt es sich jedoch nur um eine Niederlassung und nicht um den Hauptsitz. Im Vergleich mit der Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb), die für 41 bundesweit ausgerichtete Sender zuständig ist, oder der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH), die 21 Sender zugelassen hat (vgl. die medienanstalten - ALM GbR k.A.), führen die mitteldeutschen Landesmedienanstalten insgesamt nur über sehr wenige bundesweite Sender die Aufsicht. Über die Ursachen, warum kaum überregionale Sender in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen angesiedelt sind, lässt sich schlussfolgernd nur mutmaßen. Diesbezüglich wäre beispielsweise eine separate Befragung unter den populären bundesweiten Fernsehveranstaltern hilfreich. Offenbar strahlt Mitteldeutschland als Firmenhauptsitz und Produktionsstandort eine geringere Attraktivität aus – trotz vorhandenen Potenzials, welches beispielsweise in dem vorteilhaften Preis-Leistungsverhältnis von Immobilien und somit auch Produktionsräumen liegt (vgl. Kapitel „Image“).
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Der MDR als Auftraggeber Im Rahmen der TV-Produktion ist der ausschlaggebende Produktionsmotor in Mitteldeutschland der Mitteldeutsche Rundfunk, dessen Aufgabe es ist, die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit Rundfunk zu versorgen (vgl. Kapitel Wirtschaftliche Lage 2013, S. 325 und Abb. 5). Nach dem aktuellsten MDR-Produzentenbericht wurden im Jahr 2013 über 49,5 Mio. Euro für TV-Produktionen ausgegeben. Davon wurde ein Großteil – ca. 43,5 Mio. Euro - in Auftragsproduktionen investiert, d.h. in Beiträge und Sendungen, die im Auftrag des MDR durch Dritte erstellt worden sind. Rund sechs Mio. Euro wurden für Ko- und Mischproduktionen aufgewendet (vgl. Mitteldeutscher Rundfunk 2014, S. 12). 61,7 Prozent der Gesamtinvestitionen wurden an unabhängige Produzenten vergeben, d.h. „Produktionsfirmen, an denen der MDR keine mittelbare oder unmittelbare gesellschaftsrechtliche Beteiligung hält“ (Mitteldeutscher Rundfunk 2014, S. 8). Davon gingen über 8,9 Mio. Euro an Produktionsfirmen aus Sachsen, rund 1,9 Mio. Euro an Produzenten aus Thüringen und knapp 1,2 Mio. Euro an Unternehmen aus Sachsen-Anhalt. Allerdings wurden auch über 18,5 Mio. Euro an unabhängige Produktionsfirmen außerhalb Mitteldeutschlands vergeben (vgl. Mitteldeutscher Rundfunk 2014, S. 14). Der MDR ist somit der wichtigste Auftraggeber für mitteldeutsche Produktionsfirmen, in die 2013 rund 31 Mio. Euro investiert wurden. Die meisten Gelder wurden dabei in Sachsen ausgegeben: Sächsische Produzenten erhielten insgesamt 19,62 Mio. Euro; Produktionen in den Bundesländern Sachsen-Anhalt und Thüringen hingegen erhielten zusammen eine geringere Summe in Höhe von rund 11,38 Mio. Euro. Sachsen ist damit auch in diesem Punkt Spitzenreiter in Mitteldeutschland (vgl. Mitteldeutscher Rundfunk 2014, S. 14 und Abb. 6). Bemerkenswert ist trotzdem, dass ein großer Anteil des Budgets, rund 18,5 Mio. Euro, für unabhängige Produzenten außerhalb Mitteldeutschlands vergeben worden sind. An dieser Stelle kann abschließend nicht geklärt werden, ob fehlende Kapazitäten, Kompetenzen oder Ideen seitens mitteldeutscher Produzenten ursächlich für diese hohe Summe waren. Neben den Ausgaben für Produktionen für den MDR müssen ebenfalls die Investitionen des Kinderkanals (KiKa) betrachtet werden, denn der KiKA in Erfurt ist das öffentlich-rechtliche Kinderprogramm der ARD-Landesrundfunkanstalten und des ZDF unter Federführung des MDR. Der KiKa investierte 2013 knapp 10,2 Mio. Euro in Auftragsproduktionen. Koproduktionen machten daneben mit 556.000 Euro nur einen geringen Teil des Budgets aus. Zusammen verausgabte der KiKa demnach rund 10,74 Mio. Euro, die zu 23,7 Prozent an abhängige und zu 76,3 Prozent an unabhängige Produzenten vergeben worden sind (vgl. Mitteldeutscher Rundfunk 2014, S. 20). Abhängige Produzenten in Mitteldeutschland produzierten für 440.000 Euro, unabhängige Produktionsfirmen für 1,08 Mio. Euro für den KiKa. Außerdem wurden weitere 2,11 Mio. Euro an abhängige Produzenten außerhalb Mitteldeutschlands vergeben sowie rund 7,1 Mio. Euro an unabhängige Produzenten, deren Firmensitz sich nicht in Sachsen, Sachsen-Anhalt bzw. Thüringen befindet (vgl. Mitteldeutscher Rundfunk 2014, S. 21). Im Verhältnis gesehen, vergab der KiKa weitaus mehr Geld an Firmen, die sich nicht in Mitteldeutschland befinden. So investierte der Sender knapp 9,22 Mio. Euro außerhalb Mitteldeutschlands und nur 1,52 Mio. Euro in das Sendegebiet. Dies stellt einen wesentlichen Unterschied dar.
Die Vielfalt an Selbstständigen in der mitteldeutschen Filmbranche Eine umfangreiche Auswertung (Stand 09.06.2015) der registrierten Freelancer bei Crew United ergab, dass in Deutschland insgesamt 16.740 Personen als Selbstständige im Filmbereich oder im zugehörigen Dienstleistungssektor arbeiten. In Mitteldeutschland sind davon 774 Personen tätig. Dies entspricht einem Anteil von 4,62 Prozent. Analog zu den filmschaffenden Unternehmen zeichnet sich auch im Freelancer-Bereich ein ähnliches Bild ab: Von den insgesamt 774 Selbstständigen in Mitteldeutschland, die in der Filmproduktion oder im zugehörigen Dienstleistungssektor angesiedelt sind, haben 65,63 Prozent, d.h. knapp Zweidrittel, ihren Sitz in Sachsen. Die Tätigkeitsfelder Kamera und Produktion sind hier mit 102 bzw. 103 Freelancern am häufigsten vertreten. In Sachsen-Anhalt sind 114 Filmschaffende beheima-
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Abb. 5: Prozentualer Anteil der ÖR Anstalten am Gesamtumsatz der Rundfunkanbieter im jeweiligen Bundesland
100
93
94
89
90
82
80 70
Eigene Zusammen stellung aus „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland“ 2013
60 60 50 40
36
30 18
20 10
SWR
Abb. 6: Investitionen (in Mio. Euro) des MDR in mitteldeutsche Produktionsfirmen im Jahr 2013 (bearbeitet aus Mitteldeutscher Rundfunk 2014, S. 14)
BR
RBB
NDR
HR
WDR
MDR
20
15
10
5
Sachsen-Anhalt
Thüringen
abhängige Produzenten
31
Sachsen
unabhängige Produzenten
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
tet; 25 davon in der Produktion, 16 als Kameramänner/-frauen und 15 im Ressort Kostüm. In Thüringen sind insgesamt 152 Selbstständige im Filmbereich tätig. Ebenso wie in Sachsen und Sachsen-Anhalt sind die meisten in der Produktion und als Kameramann/-frau tätig. Weitere wichtige Tätigkeitsfelder sind hier ebenso Licht und Ausstattung (vgl. Abb. 7). Vergleicht man diese Zahlen mit in der Filmbranche namhaften Regionen wie Berlin-Brandenburg stellt man fest, dass Mitteldeutschland quantitativ gesehen in jeder Kategorie hintenan liegt. So sind in Berlin-Brandenburg 6.107 Akteure in der Filmbranche tätig – fast achtmal so viel wie in Mitteldeutschland (vgl. Abb. 8). Dies entspricht einem Anteil von 36,48 Prozent, gemessen an der Gesamtanzahl deutscher Filmschaffender. Um eine weitere Größe als Vergleichsvariable sprechen zu lassen, kann man die Einwohnerzahlen der Regionen im Jahr 2013 betrachten: Berlin-Brandenburg hatte rund 5.871.000 Einwohner. Davon stammen 3.421.800 aus Berlin und 2.449.200 aus Brandenburg (vgl. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg k.A.). Sachsen kam im gleichen Jahr auf 4.046.385 Einwohner (vgl. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen 2015), Sachsen-Anhalt auf 2.244.577 Einwohner (vgl. Statistisches Landesamt Sach-
Tätigkeitsfeld Ausstattung
Sachsen
SachsenAnhalt
Thüringen Mitteldeutschland
41
8
15
64
Besetzung
4
1
1
6
Drehbuch
3
1
-
4
Filmgeschäftsführung
3
1
2
6
102
16
20
138
Kamerabühne
17
8
5
30
Kostüm
37
15
9
61
Licht
28
4
15
47
Maske
38
1
7
46
Musik
7
3
1
11
15
2
7
24
103
25
41
169
Regie
34
12
10
56
Schnitt
23
4
3
30
Sende-/Veranstaltungstechnik
1
2
-
3
Spezialeffekte
2
-
1
3
Stunts
6
-
3
9
18
4
5
27
Ton-Postproduktion
9
4
1
14
TV/ Web Content
7
1
2
10
Visual Effects
6
-
2
8
Public Relations
-
-
-
-
Restliche Crew
4
2
2
8
508
114
152
774
Kamera
Producer Produktion
Ton
Gesamt
32
Abb.7: Anzahl von Selbst ständigen in Mitteldeutschland nach Tätigkeitsfeld (eigene Darstellung)
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
sen-Anhalt 2014) und Thüringen auf 2.165.650 Einwohner (vgl. Thüringer Landesamt für Statistik k.A.). Insgesamt lebten in Mitteldeutschland 2013 somit 8.456.612 Menschen. Berlin-Brandenburg kann somit insgesamt weniger Einwohner als Mitteldeutschland vorweisen, aber fast achtmal mehr Selbstständige in der Filmbranche. Gerade in der deutschen Hauptstadt, die den größeren Teil der Gesamtbevölkerung in Berlin-Brandenburg darstellt, leben die Freelancer auf einer weitaus kleineren Fläche zusammen. Daraus ergibt sich eine höhere kreative Dichte, die für die Filmbranche und deren Netzwerke, wie schon angeklungen, sehr förderlich ist. Ein direkter Vergleich dieser beiden Regionen ist sicherlich schwierig, da es sich bei der Hauptstadtregion um den bedeutendsten deutschen Filmstandort überhaupt handelt. Allerdings stellt dieser Vergleich heraus, wie hoch die Unterschiede tatsächlich sind. Eine solche kreative Dichte in der Nähe zu haben, birgt große Chancen, die beispielsweise in der Personalzuwanderung liegen, aber auch die Risiken einer Sogwirkung für ausgebildete Fachkräfte.
Abb.8: Vergleich der Anzahl von Selbstständigen in Mitteldeutschland und Berlin-Brandenburg nach Tätigkeitsfeld (eigene Darstellung)
Tätigkeitsfeld
Mitteldeutschland
BerlinBrandenburg
Bundesweit
Ausstattung
64
248
707
Besetzung
6
34
78
Drehbuch
4
143
331
Filmgeschäftsführung
6
77
196
Kamera
138
1 055
3 084
Kamerabühne
30
95
303
Kostüm
61
471
1 149
Licht
47
281
849
Maske
46
255
698
Musik
11
107
293
Producer
24
257
745
Produktion
169
1 094
3 125
Regie
56
883
2 201
Schnitt
30
410
1 025
Sende-/ Veranstaltungstechnik
3
12
63
Spezialeffekte
3
21
56
Stunts
9
84
201
Ton
27
191
570
Ton-Postproduktion
14
159
362
TV/ Web Content
10
61
247
Visual Effects
8
117
340
Public Relations
-
-
5
Restliche Crew
8
52
112
Gesamt
774
6 107
16 740
33
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Geringe Mieten, guter Standort? Für den Standort Mitteldeutschland spricht das vorteilhafte Preis-Leistungs-Verhältnis von Immobilien und Hotels. Dennoch ist die Region Mitteldeutschland aus der Sicht von Standortfaktoren differenzierter zu betrachten und in recht unterschiedliche Gebiete zu unterteilen. Wir haben die städtischen Regionen Erfurt und Leipzig-Halle, in denen sich die Ansiedlung von Firmen und Produktionen konzentriert. Auf der anderen Seite haben wir eher ländliche Regionen mit kleineren Zentren wie Weimar, Dresden, Görlitz oder Magdeburg, die kultur-historisch und landschaftlich hohe Potentiale aufweisen, aber (noch) keine hohen Standort-Anreize für kreative Firmenansiedlungen bieten.
Kostenniveau Auf den führenden Vermietungsportalen wird die Durchschnittsmiete bspw. in der halleschen Innenstadt mittlerweile mit mehr als sieben Euro pro Quadratmeter angegeben – was dem deutschlandweiten Durchschnitt entspricht. In der Gesamtbetrachtung liegt die Region Mitteldeutschland mit 5,72 Euro pro Quadratmeter allerdings unter dem gesamtdeutschen Schnitt. Dies ist ohne Zweifel ein großer Vorteil der Drei-Länder-Region, denn hohe Mieten werden an den großen Filmstandorten immer wieder bemängelt (vgl. Medienboard 2014). Diese positiven Aspekte reichen jedoch keinesfalls aus, um Filmschaffende dauerhaft in die Region zu locken und hier zu halten. In Berlin ist beispielsweise der Bezirk mit den niedrigsten Mieten Marzahn-Hellersdorf mit 5,46 Euro pro Quadratmeter weit entfernt davon, ein Stadtteil mit einer hohen Dichte an Kreativen zu sein. Eine Befragung der Hochschule der Medien zu Standortstrategien von Agenturen kann den recht niedrigen Einfluss von Mietkosten bei der Ansiedlung kreativer Unternehmen belegen: „Das Personalangebot sowie die Kreativität und Lebensqualität einer Stadt sind zentral für die Standortwahl. Regionale Preisunterschiede bei Mieten und Gehältern spielen hingegen eine untergeordnete Rolle.“ (Hochschule der Medien 2012) Differenzierend ist für diesen Sachverhalt zu sagen, dass in unserer Befragung die Kosten in Kombination mit der Verfügbarkeit von Räumlichkeiten sehr wohl als wichtige Faktoren bei der Standortwahl benannt werden. Außerdem ist dieser Kostenfaktor auch in Bezug zur touristischen Infrastruktur interessant und dies in zweierlei Hinsicht. Zum einen finden sich niedrige Hotelkosten in den Budgets von Filmproduktionen wieder. Andererseits bietet eine gesunde Preisstruktur eine gute Voraussetzung dafür, die kulturhistorisch und geografisch hochinteressante „Filmkulisse Mitteldeutschland“ touristisch zu entwickeln. Region Mitteldeutschland
Wohn- /Büroräume
Hotel
5,72 €/qm
56,60 €/Nacht
9,75 €/qm / 6,24 €/qm
53,00 €/Nacht
Hamburg
11,92 €/qm
66,00 €/Nacht
München
16,50 €/qm
71,00 €/Nacht
6,63 €/qm
60,30 €/Nacht
Berlin / Brandenburg
NRW Durchschnitt/Großstädte/Dtl.
≈ 7,825 €/qm
Abb. 1: Durchschnittliche Mietund Hotelpreise. Hinweise zur Berechnung im Anhang.
≈ 96 €/Nacht
Die „Creative Class“ und Mitteldeutschland Richard Florida stellte in „The Rise of the creative class“ Theorien auf, welche Faktoren zusammen kommen müssten, damit eine kreative Klasse sich in einer Region ansiedelt und schlussendlich produktiv und
34
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
langfristig in ihr arbeiten kann. Zur kreativen Klasse gehören laut Florida: Schriftsteller und Regisseure, Designer, Schauspieler, Tänzer und Musiker, Maler, Bildhauer und Fotografen. Nach Florida ist für kreative Menschen ein Umfeld nötig, das sie in ihrem Schaffen stimuliert und somit eine beschleunigte Innovationstätigkeit erzeugt. Demnach müsse das Umfeld vor allem offen für neue Ideen und alternative Lebensweisen sein. Ein derartiges Klima zeichnet sich dadurch aus, dass Einflüsse von Vertretern anderer Disziplinen existieren sowie ein positiver und produktiver Umgang mit unterschiedlichen Sichtweisen und Fähigkeiten gegeben ist. Kreative arbeiten dem Wirtschaftsexperten Florida zufolge dann am besten, wenn an ihrem Standort ein Milieu der Vielfalt unterschiedlicher Ethnien, Kulturen sowie Lebens- und Arbeitsformen existiert. Weiterhin suchen kreative Menschen ihren Wohnort nicht danach aus, wo sie einen Arbeitsplatz finden können, sondern sie wählen attraktive Städte. Als attraktiv betrachtetet werden dabei eine große Anzahl und Vielfalt an Cafés, Kneipen, Galerien, Museen und Theatern. Hier finden nach Florida Kreative die Zeit, sich von der Arbeit zu erholen und erhalten Impulse für neue Ideen, da sie in diesem Umfeld die Möglichkeit haben, neue Erfahrungen und Eindrücke zu sammeln, die häufig als Inspiration für innovative Tätigkeiten dienen. „Startups appear to be gravitating to more energized urban centers, and away from their traditional locations in suburban office parks“, sagt Richard Florida. (vgl. Florida 2015a) Neugegründete Unternehmen tendieren also eher dazu, sich in den Stadtzentren, und nicht mehr in den vorstädtischen Bürokomplexen anzusiedeln. Bereits ohne tiefere Einblicke in die derzeitige Situation Mitteldeutschlands ist offensichtlich, dass viele der von Florida empfohlenen Kriterien hier kaum flächendeckend, sondern maximal in Ballungsgebieten zu finden sind. Zwar gibt es Vertretungen anderer Ethnien in Mitteldeutschland, doch sind diese, vor allem in der Filmbranche, erheblich kleiner als die Vermischungen verschiedener Kulturen und Einflüsse, wie sie in Berlin, München oder Hamburg existieren. Mit einem Anteil von 23,7 Ausländern auf 1000 Einwohner liegt Sachsen im unteren Viertel aller Bundesländer. Thüringen liegt mit 19,6 Ausländern je 1000 Einwohner am Ende der Tabelle, Brandenburg kommt auf 21,6, Mecklenburg-Vorpommern auf 21,7 und Sachsen-Anhalt auf 21,8 Ausländer je 1000 Einwohner. Die meisten Ausländer je 1000 Einwohner leben mit 134,1 in Hamburg und mit 131,2 in Berlin (vgl. Leipziger Volkszeitung 2014). Von einer hohen Konzentration verschiedener Ethnien und einem hohen Einfluss verschiedener Kulturen, verglichen mit großen Filmstandorten wie dem nahen Berlin, kann in Mitteldeutschland dementsprechend nicht gesprochen werden. Die Ereignisse des ersten Halbjahres 2015 sind zudem für einen Kreativ-Standort Mitteldeutschland nicht förderlich. Seien es die Anschläge auf geplante Flüchtlingsheime in Tröglitz, Halberstadt, Dresden, Freital oder Heidenau: Allesamt zeichnen in den ländlichen Gebieten ein Bild der Unerwünschtheit von Menschen fremder Ethnien und einer eingeschränkten Toleranz gegenüber anderen Lebenskonzepten, was einer Ansiedlung von Kreativen abschreckend entgegenwirken dürfte (vgl. Spiegel Online 2015). Kreative Menschen bevorzugen vor allem Städte als Wohnorte. In Mitteldeutschland wird inzwischen Leipzig zu Teilen als das neue Berlin betrachtet und als „Hypezig“ (vgl. Herrmann 2014 & Volk 2013) bezeichnet, was auf eine große Ansammlung an Start-Up Unternehmen, alternativen Lebenskonzepten und einer ausgeprägten Kultur beruht (vgl. Handelsblatt 2013). Die „Epizentren“ der Filmwirtschaft in Mitteldeutschland liegen, bis auf Leipzig und Halle, verglichen mit anderen Filmstandorten jedoch vergleichbar weit auseinander, was es nicht ermöglicht, Mitteldeutschland als einen verbundenen Ort für Filmschaffende zu begreifen. Aus der Perspektive eines kreativen Klimas ließe sich also die Region Leipzig-Halle als urbanes Gebiet mit entsprechendem Potential begreifen: Eine Idee, die sich durchaus bereits in der Initiative der „Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland“ wiederfindet (vgl. Mitteldeutschland) und mehrfach in den Leipziger Studien zur Kreativwirtschaft angesprochen und befürwortet worden ist (vgl. Bentele et.al. 2011). Aus der Sicht von Standortfaktoren ist deshalb die Region Mitteldeutschland in mehrere Gebiete zu unterteilen. Wir haben die städtischen Regionen Erfurt und Leipzig-Halle, in denen sich die Ansiedlung von Firmen und Produktionen konzentriert. Auf der anderen Seite haben wir eher ländliche Regionen mit kleineren Zentren wie Weimar, Dresden, Görlitz oder Magdeburg, die kultur-historisch und landschaftlich hohe Potentiale aufweisen.
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Filmkultur in Mitteldeutschland Um die Filmkultur Mitteldeutschlands beschreiben zu können, haben wir uns die Kinolandschaft, Filmfestivals und Preise näher angesehen. Die Nutzung und Auslastung der noch vorhandenen Kinos in den mitteldeutschen Bundesländern ist vergleichsweise gering. Dem gegenüber steht eine relativ hohe Anzahl von Spielstätten. Auch im Bereich der Kinoförderung sowie regionalen Preisen steht die Region im bundesweiten Vergleich eher auf den hinteren Plätzen und dies mit einem weiten Abstand zu den führenden Filmländern. In Mitteldeutschland gibt es einige zum Teil sehr gut etablierte Filmfestivals zu verschiedenen Schwerpunkten. Ein größeres genre-übergreifendes Filmfestival existiert nicht.
Kinolandschaft Mitteldeutschland verzeichnet in der Entwicklung der Kinobetriebe eine ähnliche Entwicklung wie in Gesamtdeutschland. In den letzten fünf Jahren ging die Anzahl von 4699 auf 4637 Kinos in Deutschland zurück. Nach Angaben der Filmförderanstalt (FFA) konnte der Trend 2014 jedoch mit 96 Neu- beziehungsweise Wiedereröffnungen zu 69 Schließungen gestoppt werden. Die Eintrittspreise stiegen von 7,27 Euro im Jahr 2010 auf durchschnittlich 8,05 Euro 2014. Dennoch waren die Umsatzzahlen rückläufig, denn im Jahr 2014 spielten deutsche Filmtheater etwa 43 Mio. Euro weniger als 2013 ein. Kinos in Mitteldeutschland spielten laut FFA in 2014 einen Gesamtumsatz von 75.533.792 Euro ein. Dabei spielte Sachsen, als Bundesland mit den meisten Einwohnern in der Region Mitteldeutschland, mit über 37 Mio. Euro am meisten ein. Sachsen-Anhalt und Thüringen liegen proportional zu ihren Einwohnerzahlen mit je knapp 20 Mio. Euro Umsatz dahinter. Die Eintrittspreise gestalten sich in den drei Bundesländern in etwa gleich und liegen mit 7,48 Euro in Sachsen, 7,64 Euro in Sachsen-Anhalt und 7,73 Euro in Thüringen unter dem deutschen Durchschnitt von 8,05 Euro (vgl. FFA 2015). Wie Abbildung 1 zeigt, sind die Umsätze in Deutschland keineswegs gleich verteilt. Die mitteldeutschen Bundesländer nehmen in den Umsatzzahlen einen eher hinteren Platz ein. In diesem Zusammenhang ist auch auf die kulturelle Dimension hinzuweisen, die der anhaltende Abwärtstrend der Kinoergebnisse mit sich bringt. Oliver Castendyk weist in der Kinobetriebsstudie darauf hin, dass der Verlust von Kinos als oftmals einzigem kulturellen Angebot besonders für ländliche Gebiete ein Manko bedeutet (HdF 2014). Im bundesdeutschen Vergleich ist die Ausstattung der Region Mitteldeutschland jedoch (noch) relativ gut (vgl. Abb. 2). Betrachtet man beide vorangehenden Befunde, dann bedeutet dies, dass es zwar eine recht angemessene Anzahl an Kinos gibt, diese aber umsatzmäßig sehr zu kämpfen haben. Das spricht jedoch dafür, dass einige Kinos trotz geringer Umsätze existieren und betrieben werden. Das lässt auf ein betreiberseitiges wirtschaftsunabhängiges Engagement schließen. Die finanziell schwierige Situation zeigt sich auch an den Auslastungen der Spielstätten. Denn bedeutend für den wirtschaftlichen Erfolg von Kinos ist eine entsprechende Kinokultur am jeweiligen Standort. Gemessen an der Auslastungsquote, die aus nachstehender Abbildung hervorgeht, wird deutlich, dass die mitteldeutschen Bundesbürger mit durchschnittlichen 1,16 Kinobesuchen pro Jahr den drittletzten Platz einnehmen. Weniger häufig geht man nur in Brandenburg (1,04) und im Saarland (1,15) ins Kino (vgl. Abb. 3). Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man die prozentuale Auslastung der Spielstätten betrachtet. Einzuschränken ist, dass dieser Befund auf das gesamte Gebiet der ostdeutschen Bundesländer zutrifft. Neben dem offensichtlichen finanziellen Nachteil, der mit einer geringen Auslastung der Spielstätten einhergeht, ist auch ein zweiter, weniger offensichtlicher Nachteil zu benennen. Da ein Teil der bundesdeutschen Kinoförderung als Referenzförderung vergeben wird, die unter anderem von den Besucherzahlen abhängig ist, ergeben sich auch hier schlechtere Möglichkeiten für die jeweiligen Kinos.
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Abb. 3: Jährliche Kinobesuche pro Einwohner (bearbeitet aus: FFA 2014)
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Abb. 2: Spielstätten pro 100.000 Einwohner (bearbeitet aus: FFA 2014)
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Abb. 1: Kinoumsätze im prozentualen Vergleich (% des Gesamtumsatzes in Deutschland; bearbeitet aus FFA 2014)
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
21 18 15 12 9
6
3
0
3,5
3,0
2,5
2,0
1,5
1,0
0,5
0
2,75
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1,27
1,0
1,08
0,5
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Diese geringe Nutzung, die insgesamt auch eine kinokulturelle Situation widerspiegelt, stellt sich nicht nur als eine aktuelle Situation dar, sondern belegt einen andauernden Trend. Schwierig wird eine derartige Lage dann, wenn es darum geht, eine solche Tendenz zu stoppen und dafür Wege und Mittel, wie beispielsweise Förderungen, benötigt werden.
Kinoförderung Schaut man sich die aktuelle Kinoförderung der FFA an, wird deutlich, dass die Mitteldeutschen Bundesländer auch hier weit hinten liegen. Nur das Saarland erhält in 2015 gar keine Förderung. Die geringste Fördersumme im Bereich Kino erhält laut FFA mit 7101 Euro Thüringen, die höchste Baden-Württemberg mit 912.492 Euro. Sachsen-Anhalt erhält 31.326 Euro. Dies spiegelt den zuvor beschriebenen Umsatz und die geringe Nachfrage beziehungsweise Nutzung gleichermaßen wider (vgl. Abb. 4). In der Digitalisierungsförderung zur Umrüstung der Kinosäle zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Kinobetriebsstudie listet die Digitalisierungsfördermittel der Länder auf. Die bundesdeutsche Digitalisierungsförderung war an diese ländereigene Förderung gebunden, weshalb sie Aussagen zur gesamten finanziellen Förderung treffen kann. Hier gaben bspw. die ausgewiesenen Filmländer Bayern und Berlin/Brandenburg je 1 Mio. Euro pro Jahr, NRW vergab jährlich rund 1,2 Mio. Euro. Thüringen gab rund 130.000 Euro pro Jahr, Sachsen-Anhalt rund 160.000 Euro und Sachsen rund 115.000 Euro (vgl. HdF 2014, S. 114). Damit liegt auch hier die Region teilweise mit großem Abstand hinter anderen Bundesländern.
Kinoprogrammpreise Weitere Hinweise für die filmkulturelle Charakterisierung Mitteldeutschlands bieten die Kinoprogrammpreise. Die Mitteldeutsche Medienförderung (MDM) betreibt keine eigene Kinoförderung (wie bspw. NRW oder Baden-Württemberg), aber sie vergibt in Kooperation mit der AG Kino-Gilde deutscher Filmkunsttheater jährlich Kinoprogrammpreise für Kinos in Mitteldeutschland. Die Gesamtsumme beträgt 2015 insgesamt 65.000 Euro. Der Hauptpreis für das beste Jahresfilmprogramm beläuft sich auf 10.000 Euro, sechs Kinos werden mit jeweils 5.000 Euro ausgezeichnet. Prämien in Höhe von je 2.500 Euro werden an acht Spielstätten vergeben. Zudem gibt es einen Sonderpreis für alternative Spielstätten in Höhe von 5.000 Euro. Besieht man sich diese Zahlen im bundesdeutschen Vergleich, dann ist festzuhalten, dass Mitteldeutschland im Gegensatz zu Mecklenburg-Vorpommern, Saarland und Rheinland-Pfalz überhaupt einen Kinoprogrammpreis besitzt und aktiv betreut. Allerdings ist das Preisgeld relativ gering, wie sich an einem direkten Vergleich und mit Bezug zur Einwohnerzahl zeigt. (Abb. 5 und 6) So gut und wichtig die Kinoprogrammpreis in Mitteldeutschland also ist, so sehr ist er nur eine vergleichsweise geringe Förderung einer kreativen Kinobranche. Hier lohnt sich ebenfalls ein Blick auf andere filmbezogene Preise, die in Mitteldeutschland vergeben werden oder von Mitteldeutschland ausgehen. Selbstverständlich nehmen die mitteldeutschen Kinos auch am bundesweiten Kinoprogrammpreis teil, bei dem insgesamt 1,5 Mio. Euro ausgeschüttet werden, und gehören zu dessen Preisträgern.
38
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Abb. 4: Die Kinoförderung der FFA (bearbeitet aus FFA 2015, in 1000 Euro)
in T€ 1000
912,4
900 800
717,1
700
649,6
600 500 363,0
400
347,3 266,5
300 200
156,4
91,1
100
106,9
102,2
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Abb. 5: Kinoprogrammpreise 2014 (eigene Zusammenstellung, in 1000 Euro)
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450 400 350
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Abb. 6: Kinoprogrammpreise (in 1000 Euro) pro 500.000 Einwohner (eigene Zusammen stellung; gerundet)
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Preise Für die Suche nach filmbezogenen Preisen wurde hauptsächlich die Plattform www.Journalistenpreise.de genutzt. Mit 651 gelisteten Preisen ist www.Journalistenpreise.de die umfangreichste Datenbank diesbezüglich. Aus dieser haben wir all jene Preise ausgewählt, die für die Filmbranche relevant sind und konnten ca. 260 Preise, die für Bewerber aus der Filmbranche geöffnet sind, zählen. Uns ist bewusst, dass eine solche Zählung nur unvollständig und wenig trennscharf sein kann. Etwa ist der Publikumspreis der Filmkunstmesse benannt, während viele andere Preise, die anlässlich von Filmfestivals vergeben werden, nicht genannt werden (Abb. 9, S. 42). Dennoch sprechen wir der Gegenüberstellung eine Aussagefähigkeit über die Situation von filmbezogenen Preisen zu. Die große Mehrheit an Preisen ist, ähnlich der Situation bei den Festivals, in den Großstädten der alten Bundesländer und Berlin angesiedelt. In der Top 20 der Städte mit den meisten Journalistenpreisen erreicht Leipzig als einzige Stadt in Mitteldeutschland mit fünf verliehenen Preisen den zehnten Platz (Abb. 7). Auch diese Liste zeigt, dass die „klassischen“ Filmstandorte Bayern, Berlin, Hamburg, NRW und Baden-Württemberg weit vor Sachsen liegen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang noch Frankfurt am Main, das als Finanzhauptstadt Deutschlands gelten kann. In Sachsen, SachsenAnhalt und Thüringen werden darüber insgesamt lediglich sieben Preise in den Bereichen Film und Fernsehen gelistet – davon zwei in Magdeburg sowie je einer in Dresden, Halle, Jena, Marienberg und Erfurt (vgl. Abb. 9, S. 42).
Festivals Entgegen der abnehmenden Zahl von Lichtspielhäusern in Deutschland steht eine steigende Zahl von Filmfestivals. Sie haben trotz einer auffälligen Konzentration in Berlin eine weite, bis in die ländlichen Gebiete reichende Verbreitung. Das ZEIT Magazin schrieb in dazu in einem Beitrag: „Filmfestivals sind zu einem Provinzphänomen geworden, fast jede hat eines.” (vgl. Block 2012. S.1) In der in diesem Rahmen veröffentlichten Grafik erhält man einen Überblick über die Verteilung innerhalb des Bundesgebiets. Augenfällig sind sowohl der extrem starke Standort Berlin als auch Großstädte wie Hamburg, Köln (bzw. das Ruhrgebiet), Frankfurt am Main, München Leipzig, Stuttgart und Karlsruhe. Ein differenzierterer Blick zeigt jedoch eine Ungleichverteilung zu Gunsten großer wirtschaftlicher Zentren – Berlin, als Hauptstadt einmal außen vor gelassen – im Bereich der alten Bundesländer und zu Lasten der neuen Bundesländer auf. Im Untersuchungsgebiet dieser Studie fanden im Jahr 2012 siebzehn Filmfestivals statt (Vgl. ebenda). Nach eigener aktueller Recherche lassen sich derzeit neunzehn Filmfestivals im Raum Mitteldeutschland finden. Als weiterer Vergleich sei hier nur benannt, das für Nordrhein-Westfalen jährlich 27 Festivals gezählt werden konnten (vgl. Filmland NRW,k.A.). In der Gesamtbetrachtung unserer Ergebnisse (siehe Abb 9: Filmfestivals in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) kristallisieren sich drei Genres heraus, auf die sich Veranstalter von Filmfestivals in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen konzentrieren. Sechs Veranstaltungen haben Kurzfilme, vier Kinder- und Jugendfilme sowie zwei Dokumentarfilme zum Thema. Mit den französischen und argentinischen Filmtagen in Leipzig
40
Stadt
Preise
Berlin
40
München
27
Frankfurt am Main
16
Bonn
14
Köln
13
Stuttgart
11
Hamburg
9
Düsseldorf
6
Hannover
6
Leipzig
5
Aachen
4
Nürnberg
4
Potsdam
4
Saarbrücken
4
Bremen
3
Essen
3
Kiel
3
Mainz
3
Mannheim
3
Münster
3
Abb. 7: Top-20-Städte mit filmbezogenen Journalistenpreisen
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
finden außerdem zwei Festivals mit Fokus auf andere Länder und Kulturen statt. Das Neisse Filmfestival konzentriert sich – da im Dreiländereck Polen, Tschechien und Deutschland gelegen – auf einen grenzüberschreitenden Einblick in die Filmkunst der drei Nachbarländer. Das bekannteste Festival mit Strahlkraft über die Landes- sowie Bundesgrenze hinaus ist das Internationale Leipziger Festival für Dokumentar- und Animationsfilm – kurz DOK Leipzig. Mit Preisgeldern in Höhe von ungefähr 79.000 Euro sowie einer jährlichen Nominierung für das Internationale Filmfestival von Locarno im Rahmen der Doc Alliance sticht das seit 1955 in Leipzig stattfindende Festival aus unserer Auswahl deutlich hervor. Erwähnenswert ist auch, dass mit dem Festival „Goldener Spatz“ und dem Festival „Schlingel“ zwei hochrangige Kinderfilm-Festivals in Mitteldeutschland angesiedelt sind. Auch das Filmfest Dresden als weithin etabliertes Kurz- und Animationsfilmfestival ist aus der Liste herauszuheben. Ebenfalls auch im bundesdeutschen Vergleich an vorderer Stelle zu nennen ist die Leipziger Filmkunstmesse, die seit 15 Jahren deutsche Programmkinobetreiber und Arthaus-Verleiher zueinanderbringt. Einen der polyzentralen Struktur entsprechenden Ansatz bieten die Filmkunsttage Sachsen-Anhalt, die erstklassige Kinoproduktionen in verschiedene Spielstätten bringen. Damit besticht die recht überschaubare Anzahl von Festivals mit einer Reihe durchaus hochrangiger genrespezifischer Veranstaltungen.
Name Filmthuer Goldener Spatz
Datum 30. –31. 10. 2015 31. 05. – 06. 06. 2015
Ort
Preisgelder
Jena
9 Preise in 3 Kategorien + Sonderpreise und Publikumspreis; Preisgeld k.A.
Gera/Erfurt
15+ Kategorien; Drehbuchpreis 4.000 E vom MDR Rundfunkrat
Filmfestival Schlingel
05. –11. 10. 2015
Chemnitz
13 Preise; Preisgelder in Höhe von 35.000 E
cellu l’art
21. –26. 04. 2015
Jena
5 Auszeichnungen; Preisgeld k.A.
Filmfest Dresden
12. –17. 04. 2016
Dresden
8 Goldene Reiter und Preisgelder in Höhe von rund 62.000 E
kurzsuechtig
08. –11. 04. 2015
Leipzig
9 Preise in 3 Kategorien; Preisgelder in Höhe von rund 41.250 E
Monstronale
10. –12. 04. 2015
Halle
5 Preise; Preisgelder in Höhe von 2.900 E
16. 01. 2016
Leipzig
2 Kategorien, Sachpreise
26. 10. – 01. 11. 2015
Leipzig
19 Preise in 6 Kategorien; Preisgelder in Höhe von 79.000 E
Halle
9 Preise in 3 Kategorien; Preisgelder in Höhe von rund 9.000 E
U.F.O. Kurzfilmfestival DOK LEIPZIG Foresight Filmfestival
02. 07. 2015
Bundesfilmfestival Doku
24. –26. 05. 2015
Bad Liebenstein
k.A.
Neisse Filmfestival
05. –10. 05. 2015
z.B. Zittau,Görtlitz
6 Preise; Preisgelder in Höhe von rund 3.000 E
Französische Filmtage
19. –26. 11. 2015
Leipzig
keine Preise
Argentinische Filmtage
01. – 05. 02. 2015
Leipzig
k.A.
Filmkunsttage SachsenAnhalt
14. –18. 10. 2015
z.B. Dessau & Halle
5 Auszeichnungen; Preisgelder in Höhe von rund 6.500 E
GEGENkino
16. –26. 04. 2015
Leipzig
k.A.
Abb. 8: Filmfestivals in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen (eigene Zusammenstellung)
41
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Name
Stadt
Stifter / Veranstalter
Deutsch-Polnischer Tadeusz-MazowieckiJournalistenpreis
Dresden
Robert Bosch Stiftung, Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit sowie sechs Partnerregionen
Deutscher Medienpreis Depressionshilfe
Preisgeld 20.000 E
Leipzig
Stiftung Deutsche Depressionshilfe
5.000 E
Filmkunstmesse Publikumspreis, Jugendjury, Gilde Filmpreis
Leipzig
Gilde deutscher Filmkunsttheater, Verband der Programmkinos und Filmkunsthäuser in Deutschland
4.000 E
MDM KONTAKT Förderpreis
Leipzig
Mitteldeutsche Medienförderung
3.000 E
Rundfunkpreis Mitteldeutschland – Fernsehen
Leipzig
Landesmedienanstalten von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen
11.000 E
Preis für die Freiheit und Zukunft der Medien - Leipziger Medienpreis
Leipzig
Medienstiftung der Sparkasse Leipzig
30.000 E
Kinoprogrammpreise Mitteldeutschland
Leipzig
Mitteldeutsche Medienförderung, Mitteldeutscher Film- und Fernsehproduzentenverband
65.000 E
Rechtsextremismus im Spiegel der Medien
Magdeburg
Ministerium für Justiz und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, Deutscher Journalisten-Verband (DJV) - Landesverband Sachsen-Anhalt
3.000 E
Journalistennachwuchs – Preis SachsenAnhalt
Magdeburg
DJV-Landesverband Sachsen-Anhalt unterstützt durch IHK Magdeburg
2.000 E
Mitteldeutscher Journalistenpreis
Halle
DJV - Landesverband Sachsen-Anhalt, IHK HalleDessau, Wirtschaftsinitiative für Mitteldeutschland, Metropolregion Mitteldeutschland
5.000 E
Medienpreis Sepsis
Jena
Deutsche Sepsis-Gesellschaft e.V. (DSG) mit Unterstützung der B.R.A.H.M.S AG
3.000 E
Grenzgänger Fernsehpreis
Marienberg
IG Fernsehpreis Grenzgänger, Mittel Erzgebirgs Fernsehen
2.500 E
Thüringer Naturschutzpreis
Erfurt
Stiftung Naturschutz Thüringen
5.000 E
Halle
International Academy of Media and Arts e. V. (IAMA), Deutsche Filmkomponistenunion (DEFKOM)
Deutscher Filmmusikpreis
Abb. 9: Liste von filmbezogenen Preisen aus Mitteldeutschland
42
k.A.
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Image eines gemeinsamen Filmstandorts Mitteldeutschland? Derzeit scheint es nicht angebracht, von Mitteldeutschland als einem Standort des Films zu sprechen. Der Blick auf die Bemühungen in Politik und Verbänden vermittelt den Eindruck einer Überlegenheit der einzelnen Interessen der Bundesländer im Vergleich zu wenigen Bestrebungen eines gemeinsamen Projekts Mitteldeutschland als wirtschaftlichem Film-Produktions-Standort. Mitteldeutschland fungiert den Beobachtungen nach eher als Sammelbegriff, etwa wenn es um potentielle Drehorte geht. Die Wahrnehmung der drei Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wird hier primär anhand von Presse- und Medienartikeln, Programmen von Verbänden sowie den Papieren der Bundesländer herausgearbeitet. Wie in vorangegangenen Kapiteln bereits dargestellt wurde, lässt sich Mitteldeutschland in städtische Regionen und große Teile ländlicher Gebiete strukturieren, die jeweils unterschiedliche Schwerpunkte und damit auch Images der Filmwirtschaft kennzeichnen. Ähnlich stellt schon eine Analyse der geplanten Metropolregion „Sachsendreieck“ (die später in die „Europäische Metropolregion Mitteldeutschland“ überführt wurde) fest, dass die Region eher eine polyzentrische Struktur besitzt, die eine besondere Herausforderung für deren Wahrnehmbarkeit und Organisation darstellt (vgl. Knieling 2007, S. 67) Deshalb muss es a priori kritisch gesehen werden, ein Image für eine ganze Region, die sich unabhängig von den jeweiligen Stadt-, Kreis- oder Landesgrenzen entwickelt, herauszuarbeiten (vgl. Balderjahn/Aleff 1996, S. 13). Beschäftigt man sich mit dem Image des Filmstandortes Mitteldeutschland, erscheint dieses zweigeteilt: Zwar ist mitunter von Mitteldeutschland als einem Filmstandort die Rede. Allerdings vermittelt der Blick auf die Bemühungen der Politik und einzelner Verbände doch den Eindruck, dass die länderinternen Interessen als wichtiger eingeordnet werden. Insgesamt lässt sich festhalten, dass viele der recherchierten Texte das Image aller drei involvierten mitteldeutschen Bundesländer als noch ausbaufähig einschätzen und länderspezifische Images verhandeln. Die Bemühungen um eine stärkere regionale Zusammenarbeit in Mitteldeutschland, wie sie beispielsweise durch die Initiative „Europäische Metropolregion Mitteldeutschland e.V.“, betrieben werden, stehen in der äußeren Erscheinung der einzelnen Länder nicht im Vordergrund. Hervorgegangen aus der „Metropolregion Sachsendreieck“ verfolgt diese Initiative explizit die länderübergreifende, nachhaltige Entwicklung und Vermarktung „der traditionsreichen Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturregion Mitteldeutschland“ (Europäische Metropolregion Mitteldeutschland(a)). Als einzige brancheninterne länderübergreifende Initiative ist der Mitteldeutsche Film- und Fernsehproduzentenverband zu nennen, der darauf zielt, die Interessen mitteldeutscher Produktionsfirmen gegenüber dem MDR als Hauptauftraggeber zu vertreten.
Profile der einzelnen Bundesländer Das Profil der einzelnen mitteldeutschen Bundesländer wird von den jeweiligen Landesregierungen durch verschiedene Kampagnen belegt. Sachsen-Anhalt präsentiert sich seit August 2015 mit einer Image-Broschüre „Filmland Sachsen-Anhalt“, die unter dem zumindest diskussionswürdigen Motto „Hier klappt’s“ steht. Denn im Vergleich zu wem oder was hier klappt, wird angesichts der präsentierten Schlaglichter auf die Produktionslandschaft nicht ganz klar (vgl. IMG 2015). In Sachsen-Anhalt ist Halle mit seinen elaborierten Möglichkeiten der Post-Produktion und den Schwerpunkten Filmmusik und Wissenschafts-Medien der wichtigste Standort im Bundesland.
43
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Das Nachbar-Bundesland Sachsen hat sich nach eigener Zuschreibung eher allgemein bereits national und international als Filmland etabliert, nichtsdestotrotz sollen die Bemühungen dahingehend noch intensiviert werden (vgl. Medienservice Sachsen 2014). Der Filmverband Sachsen etwa betont die „lange Filmtradition und das reiche filmische und audiovisuelle Erbe in Sachsen“ (Filmverband Sachsen) als unverzichtbaren Bestandteil des sächsischen Kulturerbes. Sachsen gilt auch gleichzeitig als Zentrum der Fernsehwirtschaft (vgl. Bertenrath 2014, S.1). Im thüringischen Profil dominiert der Status als Kinderfilm-Land, viele Filme speziell für Kinder werden z.B. im Kindermedienzentrum gedreht. Dieses einzigartige Projekt verfügt über großes Prestige, die Auslastung aber könnte nach internen Einschätzungen höher sein (vgl. Debes 2013). Erfurt ist zudem Sitz des KIKA, einem Kanal mit großer bundesweiter Strahlkraft, und auch das Kindermedienfestival „Der goldene Spatz“ findet über die Landesgrenzen hinaus Beachtung. Durch den Korruptionsskandal rund um den ehemaligen Produktionschef des KIKA gab es jedoch auch negative Schlagzeilen (vgl. Hanfeld 2011). Zum Fokus Thüringens auf anspruchsvolle Kinderfilm-Produktionen ist auch die Initiative „Der besondere Kinderfilm“ zu zählen, welche sich die Produktion originärer Kinderfilme zum Ziel gesetzt hat (vgl. Der besondere Kinderfilm). Gleichzeitig ist Erfurt der Sitz der deutschen Kindermedienstiftung und der europäischen Lobby-Initiative „Kids-Regio“. Alle diese Initiativen werden vom Land politisch und finanziell gefördert. Erklärte Absicht ist es daher, sich als jungen Medienstandort für gute Kinderfilmprojekte zu empfehlen (vgl. Ostthüringer Zeitung b). Damit weist Thüringen wohl das differenzierteste Image und Profil der drei mitteldeutschen Bundesländer auf.
Mitteldeutschland als Filmkulisse In der Verbindung von Filmkulisse und Tourismus beschreiten die Länder überwiegend getrennte Wege, obwohl hier Mitteldeutschland am intensivsten als gemeinsame Region wahrgenommen und diskutiert wird. Dank zahlreicher größerer Produktionen wie zum Beispiel „The Monuments Men“ im Harz oder „Grand Budapest Hotel“ in Görlitz, die in den letzten Jahren in Mitteldeutschland stattgefunden haben, ist die Präsenz des Filmstandortes im öffentlichen Diskurs gestiegen und wird angesichts dieser öffentlichkeitswirksamen Filme vermehrt wahrgenommen. Dazu tragen auch positive Aussagen von Stars wie Oscar-Preisträgerin Helen Mirren über Land, Essen und Leute in „Sexy-Anhalt“ (Mitteldeutsche Zeitung 2010) bei. Filmschaffende selbst schätzen die historischen Altstädte, quasi „Geschichte zum Anfassen“, sowie günstige Produktionskosten und eine gute Infrastruktur. Diese Faktoren haben unter anderem nach Ansicht des Filmverbands Sachsen dazu geführt, dass die Region unter international tätigen Produzenten längst alles andere als ein Geheimtipp ist (vgl. Hochschule Mittweida 2014). Von Verantwortlichen in Politik und Industrie werden hinsichtlich der Vorzüge häufiger die Attribute geschichtsträchtig, vielfältig und unverbraucht verwendet (etwa IMG 2015). Ein weiterer Effekt dieser gestiegenen Präsenz in nationalen und internationalen Medien ist zudem auch der Einfluss auf den Tourismus (vgl. Volksstimme 2015). Dieser Effekt wird zwar immer wieder auch in überregionalen Medien benannt, innerhalb von Mitteldeutschland aber wird er bislang in nur einzelnen Ansätzen verfolgt. So wirbt etwa eine Webseite der „Thüringer Tourismus GmbH“ für die Filmkulisse Thüringen. Görlitz bringt eine „Görliwood“-Kollektion heraus und wirbt intensiv mit der Filmkulisse als touristischem Ziel (vgl. Görlitz Filmstadt). Immerhin verzeichnet die Stadt in diesem Jahr einen überdurchschnittlichen Tourismus-Zuwachs von über 6 Prozent. (vgl. Görlitz 2015). In Sachsen-Anhalt sind es zum Beispiel Quedlinburg oder der Saalekreis, die ihre Filmkulisse mit einzelnen Webauftritten bewerben. Gebündelt werden diese Informationen in loser Folge bei der Film Commission unter dem Titel „Filmfreundliches Mitteldeutschland“. Auch der MDR äußert sich in einigen Beiträgen zur „Filmkulisse Ostdeutschland“ oder zu „Märchendrehorten in Mitteldeutschland“ (vgl. MDR). Dies sind in der Gesamtheit erste Schritte, die allerdings noch einigen Abstand zu elaborierteren Außendarstellungen wie der besonders für Touristen entwickelten „Filmkulisse Bayern“ haben (vgl. Filmkulisse Bayern).
44
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Drehort Mitteldeutschland Die Anzahl der in Mitteldeutschland gedrehten Filme hat sich in den letzten fünfzehn Jahren positiv entwickelt. Besieht man sich die Art der Filmproduktionen, dann lässt sich erkennen, dass besonders die Attraktivität der Filme in den letzten Jahren gewachsen ist. Insgesamt ist es schwer einzuschätzen, welche Produktionen jährlich innerhalb der Region Mitteldeutschland gedreht wurden, weil es keine gemeinschaftliche Übersicht von Film- und Fernsehproduktionen gibt. Auch nach mehrfacher Nachfrage gab der MDR keine Auskunft über Drehtätigkeiten im Gebiet, sondern hält auf seiner Homepage nur thematisch oder an einzelnen Produktionen orientierte Beiträge vor. Die MDM Film Comission listet in ihrem Drehreport ausschließlich die MDM-geförderten Projekte. Da einige andere Filmcommissions (Bayern, Hamburg/Schleswig-Holstein oder Niedersachsen) in ihren Drehreports auch (von ihnen geförderte) TV-Produktionen inkludieren, variieren die innerdeutschen Zahlen zu Drehtagen und Produktionen erheblich, so dass eine vergleichende Aussage über die Attraktivität von Mitteldeutschland als Filmschauplatz nur schwer getroffen werden kann. Betrachtet man die Zahl der Produktionen einzeln, dann ist zahlenmäßig nur ein kleiner positiver Trend zu verzeichnen (vgl. Abb 1). Allerdings sind diese Zahlen im Vergleich zu lang etablierten Dreh-Regionen wie Bayern und Hamburg relativ niedrig. Beispielsweise benennt Bayern für 2012 115 Produktionen mit insgesamt 3347 Drehtagen (Kino und TV), in Hamburg/SSH sind es 136 Produktionen (Kino, TV und TV-Serie), wobei keine Auskünfte über Drehtage gegeben werden. In Mitteldeutschland wurden 26 Produktionen gedreht mit insgesamt 394 Drehtagen. Besieht man sich diese Zahlen genauer, stellt sich allerdings heraus, dass in Bayern von 115 Produktionen nur 24 Kinoproduktionen waren, in Mitteldeutschland konnten 19 gedrehte Filme mit 356 Drehtagen eindeutig als Kinofilme identifiziert werden. Dieser Vergleich wiederum zeigt, dass Mitteldeutschland im Bereich der Kinoproduktion als Filmkulisse sehr wohl „mitreden“ kann. Auch stieg in den letzten Jahren die Zahl der Produktion von bekannten „Major-Productions“ (etwa „The Monuments Men“) und Produktionen von weithin etablierten Arthaus-Regisseuren wie Wes Anderson oder Quentin Tarantino. Dass diese Produktionen dann auch noch Oscar-Gewinner sind, wie das „Grand Budapest Hotel“, stärkt das Image der Produktionen und des Drehstandorts. 35
33
30
28
25
25
23
22
22
20
20 15
25
26 23
21 19
18
14
13
10 5
45
14 20
13 20
12 20
11 20
10 20
09 20
08 20
07 20
06 20
05 20
04 20
03 20
02 20
01 20
00
0 20
Abb. 1: Anzahl der Produktionen lt. MDM Film Commision (eigene Zusammen stellung aus dem Drehreport der MDM Film Commission)
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Befragung Parallel zu unseren Recherchen führten wir eine Online-Befragung unter angestellten und selbstständigen Akteuren der mitteldeutschen Filmwirtschaft durch. Dabei wollten wir nicht erklären, warum sie diesen Standort gewählt haben, sondern wie sie zu diesem Standort stehen. Deshalb geht es in der Anlage der Befragung nicht um den Nachvollzug von Standortentscheidungen und damit auch nicht um Theorien, die sich in diese Richtung bewegen. Uns ging es um eine Innenansicht auf den mitteldeutschen Filmstandort auch auf Ebene der Angestellten und nicht nur auf Ebene der Entscheider. Auf die hier ansässigen Akteure und nicht auf die Außensicht konzentrieren wir uns aus forschungsökonomischen und inhaltlich-logischen Gründen. In unseren Recherchen orientierten wir uns auf quantitative Aussagen über den Filmstandort Mitteldeutschland mit Hilfe offen zugänglicher Online-Quellen. Diesen zahlenmäßigen Aussagen und deren Interpretationen wollten wir eine „gefühlte“ Wahrnehmung aus Innensicht des Filmstandorts entgegensetzen. Deshalb stehen in dieser Befragung eher weiche Standortfaktoren im Vordergrund wie Image, Netzwerke, allgemeines wirtschaftliches, soziales Klima, Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten oder politische Förderung. Die Online-Befragung ist bekanntermaßen mit einigen methodischen Schwächen verbunden, etwa die der Selbstselektion, der unkontrollierten Befragungssituation und besonders der Nichtrepräsentativität (vgl. etwa Scholl 2015). Allerdings erhielten wir in persönlichen Gesprächen und Email-Kontakten viele interessierte Reaktionen. Wir versandten 355 Emails und posteten den Aufruf auf mehreren Facebook-Plattformen. Der Rücklauf von 133 vollständigen Antworten zeigt, dass es ganz allgemein innerhalb von Mitteldeutschland ein recht großes Interesse an diesem Thema gibt. Von den Befragten gaben 74 Personen an, direkt im Bereich der Film- und Fernsehproduktion tätig zu sein. 25 Personen gaben an im Bereich der Dienstleister tätig zu sein. Die übrigen Personen arbeiten in anderen Bereichen wie Kino/ Festival oder machten keine Angaben. Wir haben die Antworten in Bezug zur Herkunft der einzelnen Bundesländer und auf deren Position (angestellt, Inhaber, selbstständig) rein deskriptiv ausgewertet. Deshalb dienen die Diagrammevor allem dazu Trends bzw. Tendenzen zu visualisieren. Die wichtigsten Ergebnisse werden hier vorgestellt.
Image des Standorts Mitteldeutschland Wir fragten: Wie würden Sie Mitteldeutschland als Filmstandort beschreiben? Dabei gaben wir die Antworten innovativ, dynamisch, etabliert, vielfältig und entwicklungsfähig vor, die auf einer Skala von 1 bis 5 angekreuzt werden konnten, wobei 1 immer sehr innovativ hieß, 5 entsprach nicht innovativ. Hier beschrieben die meisten Befragten den Standort als mittel bis weniger innovativ, dynamisch, etabliert und vielfältig (Abb.1–2). Im Gegensatz zu dieser recht verhaltenen Perspektive schätzt die ganz überwiegende Zahl der Befragten den Standort als entwicklungsfähig ein (Abb. 3).
46
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
60 50 40 30
innovativ
ANZAHL DER ANTWORTEN
Abb. 1 und 2: Die Verlaufskurven sind in den unterschiedlichen Dimensionen (innovativ, dynamisch, etabliert, vielfältig) sehr ähnlich verteilt, deshalb hier nur zwei Beispiele.
20 10 0 sehr
...
Sachsen
50 40 30
Sachsen-Anhalt
... Thüringen
nicht gesamt
etabliert
ANZAHL DER ANTWORTEN
60
...
20 10 0 sehr
...
Sachsen
60 50 40 30
Sachsen-Anhalt
... Thüringen
nicht gesamt
entwicklungsfähig
ANZAHL DER ANTWORTEN
Abb. 3: Der Standort Mitteldeutschland wird als entwicklungsfähig eingeschätzt.
...
20 10 0 sehr
...
Sachsen
Sachsen
Sachsen-Anhalt
...
Sachsen-Anhalt
Thüringen 47
... Thüringen
gesamt
nicht gesamt
Linear (gesamt)
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
40 35 30 25 20
ANZAHL DER ANTWORTEN
Wirtschaftliches Klima am Standort Mitteldeutschland Meine momentane Auftragslage ist gut.
Abb. 4–6: Vergleich Zufriedenheit mit Auftragslage und finanzieller wie ideeller Entlohnung. Allgemein ist man mit der Auftragslage eher zufrieden. Kritischer wird die Entlohnung (besonders bei den Angestellten) und die Anerkennung der kreativen Leistung gesehen.
15 10 5 0
45 40 35 30 25
ANZAHL DER ANTWORTEN
stimme zu
stimme eher zu
Teils, teils
stimme eher nicht zu
stimme nicht zu
Meine Dienstleistungen werden angemessen entlohnt.
20 15 10 5 0
35 30 25 20
ANZAHL DER ANTWORTEN
40
stimme zu
stimme eher zu
Teils, teils
stimme eher nicht zu
stimme nicht zu
Die Kunden nehmen den ideellen Wert meiner Leistungen wahr.
15 10 5 0 stimme zu
selbständig
stimme eher zu
Teils, teils
angestellt
stimme eher nicht zu
Inhaber 48
stimme nicht zu
gesamt
Linear (gesamt)
Sehr eindeutig ist die Einschätzung, dass die hiesige Filmwirtschaft von Etablierten dominiert wird.
Abb. 8 und 9: Geteilte Meinungen bei der Einschätzung von vorhandenen Fachkräften Eine Tendenz ist nicht festzumachen.
50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0
50 45 40 35 30 25
Die hiesige Filmwirtschaft wird von Etablierten dominiert.
stimme zu
stimme eher zu
Teils, teils
stimme eher nicht zu
stimme nicht zu
Es gibt ausreichend Fachkräfte.
ANZAHL DER ANTWORTEN
Abb. 7: Die Dominanz von Etablierten wird in allen Bundesländern und auch Berufsgruppen (hier nicht abgebildet) ähnlich gesehen.
ANZAHL DER ANTWORTEN
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
20 15 10 5 0
stimme zu
stimme eher zu
Sachsen
45 40 35 30 25
Sachsen-Anhalt
stimme eher nicht zu Thüringen
stimme nicht zu gesamt
Es gibt ausreichend Fachkräfte.
ANZAHL DER ANTWORTEN
50
Teils, teils
20 15 10 5 0
stimme zu selbständig
selbständig Sachsen
angestellt Sachsen-Anhalt
stimme eher zu angestellt
Teils, teils Inhaber
stimme eher nicht zu gesamt
stimme nicht zu Linear (gesamt)
Inhaber
gesamt
Linear (gesamt)
Thüringen
gesamt
Linear (gesamt)
49
50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0
ANZAHL DER ANTWORTEN
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Mögliche Kooperationspartner sind in der Nähe
stimme zu
40 35 30 25 20
ANZAHL DER ANTWORTEN
selbständig
stimme eher zu angestellt
Teils, teils Inhaber
stimme eher nicht zu gesamt
Abb. 10: Selbstständige suchen häufiger Kooperationspartner in ihrer Nähe als Inhaber von Firmen.
stimme nicht zu Linear (gesamt)
Mögliche Dienstleister sind ausreichend vorhanden
15 10 5 0
stimme zu Sachsen
selbständig Sachsen
stimme eher zu
Teils, teils
Sachsen-Anhalt
angestellt Sachsen-Anhalt
stimme eher nicht zu Thüringen
stimme nicht zu gesamt
Einen kleinen Hinweis auf mögliche fehlende Fachkräfte könnte man erhalten, wenn man hinzuzieht, dass die befragten Selbstständigen das Vorhandensein von möglichen Kooperationspartnern nicht uneingeschränkt positiv sehen.
Abb. 11: Trotz einer allgemeinen Tendenz in Richtung Zufriedenheit, teilt sich die Meinung in SachsenAnhalt. In der Länderabfrage von vorhandenen Dienstleistern gibt es in SachsenAnhalt eine Tendenz zur Unzufriedenheit. Dieses Bild lässt sich so zusammenfassen, dass zwar nicht grundsätzlich fehlende Fachkräfte bemängelt werden, aber doch Hinweise für fehlende Agglomerationsvorteile vorhanden sind.
Inhaber
gesamt
Linear (gesamt)
Thüringen
gesamt
Linear (gesamt)
50
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Netzwerke und Branchentreffs werden als essentiell für die Arbeit eingeschätzt. Während die Vernetzung innerhalb der Filmbranche überwiegend positiv eingeschätzt wird, bemängelt man den fehlenden Austausch mit benachbarten Branchen.
60 50 40 30
Innerhalb der Filmbranche findet ein reger Austausch statt.
20 10 0
50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0
stimme zu
ANZAHL DER ANTWORTEN
Abb. 12–14: Brancheninterner Austausch wird positiv gesehen, den Austausch mit benachbarten Branchen vermisst man.
ANZAHL DER ANTWORTEN
Netzwerke
stimme eher zu
stimme zu
40 30
ANZAHL DER ANTWORTEN
50
stimme eher nicht zu
stimme nicht zu
Es gibt ausreichend Netzwerke bzw.Branchentreffs
stimme eher zu
Sachsen
60
Teils, teils
Teils, teils
Sachsen-Anhalt
stimme eher nicht zu Thüringen
stimme nicht zu gesamt
Es findet reger Austausch mit benachbarten Branchen statt.
20 10 0 stimme zu
stimme eher zu
Sachsen
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Teils, teils
Sachsen-Anhalt
Thüringen 51
stimme eher nicht zu Thüringen
gesamt
stimme nicht zu gesamt
Linear (gesamt)
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
45 40 35 30 25
ANZAHL DER ANTWORTEN
Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten Es gibt ausreichend berufliche Ausbildungsangebote für die Filmbranche.
Abb. 15–17: Bildungsangebote werden auch von Angestellten eher negativ eingeschätzt.
20 15 10 5 0
stimme zu
45 40 35 30 25
ANZAHL DER ANTWORTEN
selbständig
stimme eher zu angestellt
Teils, teils Inhaber
stimme eher nicht zu gesamt
Es gibt ausreichend Hochschulangebote für die Filmbranche.
stimme nicht zu Linear (gesamt)
20 15 10 5 0
stimme zu
40 35 30 25 20
ANZAHL DER ANTWORTEN
selbständig
stimme eher zu angestellt
Teils, teils Inhaber
stimme eher nicht zu gesamt
stimme nicht zu Linear (gesamt)
Es gibt ein ausreichendes Weiterbildungsangebot.
15 10 5 0 stimme zu selbständig
selbständig
stimme eher zu angestellt
Teils, teils Inhaber
angestellt
stimme eher nicht zu gesamt
Inhaber
52
stimme nicht zu Linear (gesamt)
gesamt
Linear (gesamt)
Abb. 18: Das Beratungsangebot für die Filmbranche wird nicht positiv gesehen.
45 40 35 30 25 20
ANZAHL DER ANTWORTEN
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Es gibt ein ausreichendes, vielseitiges Beratungsangebot für die Ansiedlung der Filmbranche in Mitteldeutschland.
15 10 5 0 stimme zu
Positiver, wenn auch mit einer sehr ausgewogenen Meinungsvielfalt wird die Förder- und Finanzierungslandschaft gesehen
50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0
selbständig
35 30 25 20
angestellt
Teils, teils Inhaber
stimme eher nicht zu gesamt
stimme nicht zu Linear (gesamt)
Es gibt gut funktionierende, auf die Filmbranche zugeschnittene Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten
stimme zu
ANZAHL DER ANTWORTEN
Abb. 19–20: Die Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten. Es gibt keine länder bezogenen Unterschiede zu den jeweiligen Gesamtkurven (keine Abb.).
ANZAHL DER ANTWORTEN
selbständig
stimme eher zu
stimme eher zu angestellt
Teils, teils Inhaber
stimme eher nicht zu gesamt
stimme nicht zu Linear (gesamt)
Diese Förder- und Finanzierungsmöglichkeiten sind wirtschaftlich angemessen vorhanden.
15 10 5 0
stimme zu
stimme eher zu
selbständig
selbständig
angestellt
angestellt
Inhaber 53
Teils, teils Inhaber
stimme eher nicht zu gesamt
gesamt
stimme nicht zu Linear (gesamt)
Linear (gesamt)
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
40 35 30 25 20
ANZAHL DER ANTWORTEN
Politische Unterstützung Die Politik versteht und engagiert sich angemessen für die Bedürfnisse der Filmbranche.
15 10 5 0
stimme zu
40 35 30 25 20
ANZAHL DER ANTWORTEN
Sachsen
stimme eher zu
Teils, teils
Sachsen-Anhalt
stimme eher nicht zu Thüringen
stimme nicht zu gesamt
Abb. 21–22: Sehr eindeutige, aber in der Struktur leicht unterschiedliche Meinungen bestehen zur politischen Unterstützung in den jeweiligen Ländern. Die Befragten betrachten die politische Unterstützung der Filmbranche als sehr wichtig (keine Abbildung). Aber sowohl die ideelle als auch faktische politische Aktivität wird eher negativ eingeschätzt.
Meine Landesregierung betreibt professionelles Standortmarketing für die Filmbranche.
15 10 5 0 stimme zu Sachsen
Sachsen
stimme eher zu
Teils, teils
Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt
stimme eher nicht zu Thüringen
Thüringen 54
stimme nicht zu gesamt
gesamt
Linear (gesamt)
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Zum Schluss befragten wir die Teilnehmer noch einmal in etwas veränderter Form nach ihrer eigenen Prognose für den Filmstandort. Hier wiederholte sich, dass der Standort in seinem Image als verbesserungswürdig, aber zugleich insgesamt eher positiv, nämlich eher weltoffen und mit einer eher lebendigen Filmkultur gesehen wird. (keine Abbildung)
60 50 40 30
Der Filmstandort Mitteldeutschland hat eine positive Zukunft.
20 10 0 stimme zu
stimme eher zu
Sachsen
60 50 40 30
ANZAHL DER ANTWORTEN
Abb. 23–24: Standort und Image werden sehr unterschiedlich betrachtet.
ANZAHL DER ANTWORTEN
Prognose und Standortentscheidung
Teils, teils
Sachsen-Anhalt
stimme eher nicht zu Thüringen
stimme nicht zu gesamt
Das Image des Filmstandorts ist verbesserungswürdig.
20 10 0 stimme zu
stimme eher zu
Sachsen
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Teils, teils
Sachsen-Anhalt
Thüringen 55
stimme eher nicht zu Thüringen
gesamt
stimme nicht zu gesamt
Linear (gesamt)
Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Eine große Zahl der Befragten sieht ihre Zukunft an diesem Standort. Dies lässt sich auch darüber begründen, dass mehr als 80 Prozent der Befragten ihr privates Umfeld in Mitteldeutschland haben. Ein Blick in die Gründe für die Standortentscheidung zeigt, dass vermeintlich wichtige Faktoren wie Arbeitskräfte, finanzielle Förderungen, Branchenumfeld weit hinter der privaten Lebensmitte liegen. Der ganz überwiegende Teil der Befragten arbeitet also in Mitteldeutschland, weil er hier lebt und leben will, nicht weil die äußeren Bedingungen so gut sind. (Abb. 25–26)
35 30 25 20
ANZAHL DER ANTWORTEN
40
Ich sehe meine berufliche Zukunft an diesem Filmstandort Mitteldeutschland.
Abb. 25: Die berufliche Zukunft sehen die Befragten eher in Mitteldeutschland.
15 10 5 0 stimme zu
stimme eher zu
Teils, teils
stimme eher nicht zu
Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen Sachsen Sachsen-Anhalt Thüringen gesamt
Warum sind Sie in Mitteldeutschland aktiv? (Mehrfachnennung möglich)
120 100 80
stimme nicht zu gesamt Linear (gesamt)
Abb. 26: Gewichtung von Faktoren zur Standort entscheidung
60 40 20 gute politische Unterstützung
gute Fachkräfte
gutes Branchenumfeld
akzeptable Mieten und geeignete Räumlichkeiten
akzeptable Lohnkosten
finanzielle Förderungen sind gut
privates Umfeld ist hier
0
Zusammenfassung Die Befragten zeigen eine große Affinität zu diesem Standort. Gleichwohl kritisieren sie besonders eine fehlende politische Unterstützung und Gestaltung des Standortes. Dies schlägt sich auch in kritisierten Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten nieder. Positiver werden die Vernetzungen innerhalb der Branche sowie Branchenveranstaltungen und finanzielle Förderungen gesehen.
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
Zusammenfassung und Ausblick Was also kennzeichnet den Filmstandort Mitteldeutschland, den wir in den Bereichen Wirtschaft, Förderung und Filmkultur untersuchten? Im Vergleich der drei Bundesländer hat Sachsen einen überproportional hohen wirtschaftlichen Anteil. Dies zeigt sich an den Umsätzen und den angesiedelten Firmen und Selbstständigen sowie auch in der Konzentration von Aus- und Weiterbildungsangeboten. Für das gesamte Gebiet Mitteldeutschland liegt der steuerbare Umsatz weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Bezogen auf Produktionsfirmen und Fernsehanstalten liegt Mitteldeutschland ebenfalls zahlenmäßig weit hinter den führenden Filmstandorten, weist aber eine vielfältige Struktur auf, die sich besonders im Gebiet Leipzig wiederfindet. Festzustellen ist eine große wirtschaftliche Bedeutung des MDR. Mitteldeutschland ist in das Netz der europäischen und bundesweiten sowie regionalen kulturellen und wirtschaftlichen Filmförderung eingebunden und wird als Region durch die Mitteldeutsche Medienförderung definiert. Allerdings haben mitteldeutsche Produktionsfirmen bei den bundesweiten und europäischen Filmförderungen einen sehr geringen Anteil an den insgesamt bewilligten Anträgen. Die Mitteldeutsche Medienförderung hat im Bundesvergleich den viertgrößten Etat für wirtschaftliche Filmförderung. Etwas mehr als die Hälfte aller vergebenen MDM-Förderungen gehen an Firmen, die ihren Hauptsitz in Mitteldeutschland haben. Für einen Standort Mitteldeutschland spricht das vorteilhafte Preis-Leistungs-Verhältnis von Immobilien und Hotels. Dennoch ist die Region Mitteldeutschland aus der Sicht von Standortfaktoren differenzierter zu betrachten und in recht unterschiedliche Gebiete zu unterteilen. Es gibt die städtischen Regionen Erfurt und Leipzig-Halle, in denen sich die Ansiedlung von Firmen und Produktionen konzentriert. Auf der anderen Seite gibt es eher ländliche Regionen mit kleineren Zentren wie Weimar, Dresden, Görlitz oder Magdeburg, die kultur-historisch und landschaftlich hohe Potentiale aufweisen, aber (noch) keine hohen Standort-Anreize für kreative Firmenansiedlungen bieten. Die Filmkultur Mitteldeutschlands beschreiben wir anhand der Situation ansässiger Kinos, Filmfestivals und filmbezogener Preise. Die Nutzung und Auslastung der noch vorhandenen Kinos in den mitteldeutschen Bundesländern ist vergleichsweise gering. Dem gegenüber steht eine relativ hohe Anzahl von Spielstätten. Auch im Bereich der Kinoförderung sowie regionalen Preisen steht die Region im bundesweiten Vergleich eher auf den hinteren Plätzen und dies mit einem weiten Abstand zu den führenden Filmländern. In Mitteldeutschland gibt es einige zum Teil sehr gut etablierte Filmfestivals zu verschiedenen Schwerpunkten. Ein größeres, genre-übergreifendes Filmfestival existiert nicht. Das Image eines gemeinsamen Filmstandorts existiert in den Ergebnissen dieser Studie vor allem als Drehort Mitteldeutschland. Hier haben sich Zahl und Attraktivität der realisierten Produktionen in den letzten Jahren positiv entwickelt. Die Sicht der Befragten konnte diese Befunde in einigen Punkten sehr gut ergänzen. So erhielten wir insgesamt eine recht verhaltene Einschätzung des Standorts bezüglich seiner Vielfalt, Dynamik und Innovationsstärke. Der Standort wird als von Etablierten dominiert charakterisiert, aber insgesamt ist die wirtschaftliche Situation zufriedenstellend. Bemängelt werden Hochschul- und Weiterbildungsangebote sowie wirtschaftliche Beratungsangebote und Standortmarketing sowie Standort-Image. Die Befragten schätzen den Filmstandort als entwicklungsfähig ein und sehen dessen Zukunft überwiegend positiv. Die hier vorgelegte Studie begab sich in verschiedener Hinsicht auf ein sprichwörtlich dünnes Eis. Einige der kritischen Punkte sollen zum Ende diskutiert werden, um damit auf weiterführende Fragen zu blicken, die wir mit unserer Arbeit eröffnet haben. Unter Film verstanden wir lange narrative, lineare professionelle Produktionen, die dafür vorgesehen sind, im Kino oder im Fernsehen gezeigt zu werden. Wir fragten nicht nach Kurzfilmproduktionen, nach dem Schaffen junger Nachwuchsfilmer oder nach Filmbildung und ebensowenig nach zeitba-
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Einleitung Wirtschaft Förderung Produktion Standort Kultur Image Drehort Befragung
sierter Medienkunst. Damit verwendeten wir einen recht konservativen Film-Begriff, der allerdings in den uns zur Verfügung stehenden Quellen so identifizierbar war und ist. Über unsere recht formale Definition hinaus bestehen aber besonders bei Film und Fernsehen sehr fließende Grenzen zu digitalen Medien und deren Gewerken wie Grafik- und VR-Design sowie Programmierung oder auch Video- und Video-on-Demand-Plattformen, die in unserer Untersuchung nicht betrachtet wurden. Gerade diese häufig kürzeren Erscheinungsformen des Films, die besonders von den jüngeren Zuschauern intensiv genutzt werden, bedürfen zukünftig anderer Strukturen ihrer Erfassung und wirtschaftlicher wie kultureller Wahrnehmung. Auch ist zu überlegen, inwiefern man bei wachsenden kollaborativen, standortübergreifenden Arbeitsvorgängen stärkere Differenzierungen in den einzelnen Produktionsbereichen analysieren muss, um verschiedene Standorte und ihre Qualitäten zu bezeichnen. Wenig Klarheit erhielten wir über die Aus- und Weiterbildungssituation in Mitteldeutschland. Zum einen gibt es ein recht großes Angebot an medienbezogenen Studiengängen und Weiterbildungen, zum anderen sind die Befragten mit diesen Angeboten scheinbar nicht gänzlich zufrieden. In der Folge ist nun zu fragen, worin Studien- und Weiterbildungsangebote nicht dem Bedarf einer sich entwickelnden Filmbranche entsprechen, oder ob bislang fehlende Vernetzungen verschiedener Wissensbereiche wie Wirtschaft, Recht, Bildung, Informatik und Kreative die Bildungsbedürfnisse erfolgreicher und nachhaltiger decken könnten. Auch ist zu fragen, welche kreativen, administrativen und technischen Berufe sich aus den aktuellen Erscheinungsweisen des Films wie interaktive Stories, Youtube-Angebote, Lets Plays und Event-Kino entwickeln. Die Frage einer für Kultur und Wirtschaft förderlichen kreativen Dichte erscheint uns weiterführend sehr interessant für die Entwicklung der drei Bundesländer. Denn nicht geklärt ist, warum der MDR doch vergleichsweise viele Aufträge an auswärtige Firmen gibt und auch die MDM einen vergleichsweise hohen Anteil nicht-ansässiger Firmen fördert. Liegt es an fehlenden vorhandenen kreativen Kapazitäten oder an fehlenden Firmenansiedlungen? Wie lassen sich die Ausbildung und Ansiedlung von Kreativen fördern, ohne sie recht schnell an das „Gravitationszentrum“ Berlin zu verlieren? Diese Studie ist Ergebnis eines Bachelor-Seminars. Dieser Entstehungskontext schlägt sich zunächst nieder in den sprachlichen Handschriften der AutorInnen. Auch die inhaltliche Zusammenführung der Texte hatte Grenzen, die durch die Recherche entstanden. Denn die Recherche wurde eben gerade nicht von „Insidern“ durchgeführt, sondern sozusagen von außen, entlang eines gesetzten thematischen Schwerpunktes. Die frei zugänglichen Quellen sind in Teilen sehr disparat und mussten einzeln in ihrer Aussagefähigkeit gewichtet werden. Dass wir die vielen Quellen dennoch verwendeten, begründen wir zum ganz großen Teil mit dem Charakter unserer Studie und einer alternativlosen Quellenlage. Beispielsweise gibt es über Drehtätigkeiten und Fördermodalitäten keine systematischen und vergleichbaren Angaben bei den einzelnen Institutionen. Auch die statistischen Informationen einzelner Ämter sind alternativlos und entsprechen recht schwer zu operationalisierenden Systematiken. Durch die inhaltliche Setzung und den Entstehungsrahmen ist diese Arbeit als explorative Studie zu einem vielschichtigen, aber, wie wir meinen, sehr anschlussfähigen und interessanten Themenfeld zu verstehen.
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Standort: Berechnung der Werte
Quellen
Wohn-/ Büroräume: Berechnung des Gesamtwertes G1 von wohnungsborese.net erfolgte durch Berechnung der Werte für A 30 qm, B 60 qm und C 100 qm Wohnungen jeweils für Sachsen (GS = 6,32 E aus A 6,91 E B 5,54 E C 6,53 E) (vgl. Wohnungsboerse 2015a), Thüringen (GT = 6,06 E aus A 6,68 E B 5,43 E C 6,06 E) (vgl. Wohnungsboerse 2015b) und Sachsen-Anhalt (GSA = 5,65 E aus A 6,25 E B 5,18 E C 5,52 E) (vgl. Wohnungsboerse 2015c). Der endgültige Durchschnittswerte aus der Tabelle ergibt sich aus den Durchschnittswerten von wohnungsboerse.net und immowelt.de. Werte von Immowelt.de für Sachsen 5,68 E (vgl. Immowelt 2015a), Thüringen 5,69 E (vgl. Immowelt 2015b), Sachsen-Anhalt 5,17 E (vgl. Immowelt 2015c) zur Bildung des Durschschnitts der 3 Gesamtzwischenwerte (G). Gesamtdurchschnittswert für Deutschland wurde ebenso berechnet (9,27 E + 6,38 E / 2) (vgl Wohnungsboerse 2015d & Immowelt 2015d).
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Hotels: Durchschnittstwert für Mitteldeutschland ergibt sich aus SachsenAnhalt = 53,7 E: Halle 53 E (vgl. Hotel-Vergleich.net 2015b), Dessau 53 E (vgl. Hotel-Vergleich.net 2015c), Magdeburg 55 E (vgl. Hotel-Vergleich.net 2015d) und Sachsen = 54,7 E: Dresden 56 E (vgl. Hotel-Vergleich.net 2015e), Leipzig 54 E (vgl. Hotel-Vergleich.net 2015f) und Görlitz 54 E (vgl. Hotel-Vergleich.net 2015g) sowie Thüringen = 61.3 E: Erfurt 63 E (vgl. Hotel-Vergleich.net 2015h) Weimar 59 E (vgl. Hotel-Vergleich.net 2015i), Jena 62 E (vgl. Hotel-Vergleich. net 2015j). Preise für Hamburg und München ebenfalls von hotel-vergleich. net. 53 E pro Nacht für Berlin. (vgl. Hotel-Vergleich.net 2015a) Die Preise gelten pro Doppelzimmer und wurden von Hotel-vergleich.de und Statista. de übernommen. Preis für NRW ergibt sich aus Mittelwert der Preise von Köln (65 E), Düsseldorf (57 E) und Essen (59 E) (vgl. Hotelvergleich.net 2015).
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