Schulblatt 4 2015

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Kanton Zürich Bildungsdirektion

Schulblatt

4/2015

Politik üben

Wie politische Bildung heute funktioniert

Bildungsdirektorin Silvia Steiner «Ich bringe den Blick von aussen mit»

KindergartenUnterstufe

Eine Ausbildung – zwei Optionen

Berufsmaturität ­stärken

Den Weg für Lernende und Betriebe ebnen


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6 Magazin 4

Meine Schulzeit

Fokus: Politik üben 14

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Eine FMS-Klasse verfolgt die Politsendung live im Studio

Mit der gleichen Ausbildung auf unterschiedlichen Stufen unterrichten

Die Berufsschule für Hör­ geschädigte in Oerlikon

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Starkoch Ivo Adam

Im Lehrerzimmer

Besuch in der «Arena»

Im Gespräch

Volksschule 24

Kindergarten-Unterstufe

Stafette

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Béatrice Ziegler, Co-Direktorin Kranke Kinder finden in der des Zentrums für Demokratie Spitalschule etwas Normalität

Lea Bloch, Maturandin und Jungschauspielerin

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Planspiele, Websites, ­Projektwochen, Lehrmaterial und mehr

Persönlich

Gewaltstudie

Jugendgewalt nimmt ab

Angebote für Schulen

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In Kürze

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Relaunch

Schulblatt-Verteilaktion an der PH Zürich Schulblatt Kanton Zürich 4/2015 Inhalt

Bildungsdirektion: www.bi.zh.ch Generalsekretariat: 043 259 23 09 Bildungsplanung: 043 259 53 50 Bildungsstatistik: www.bista.zh.ch Volksschulamt: www.vsa.zh.ch, 043 259 22 51 Mittelschul- und ­Berufsbildungsamt: www.mba.zh.ch, 043 259 78 51 Amt für Jugend und Berufsberatung: www.ajb.zh.ch, 043 259 96 01 Lehrmittel­ verlag Zürich: www.lehrmittelverlag-zuerich.ch, 044 465 85 85 Fachstelle für Schulbeurteilung: www.fsb.zh.ch, 043 259 79 00 Bildungsratsbeschlüsse: www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschluss­ archiv Regierungsratsbeschlüsse: www.rrb.zh.ch

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Titelbild: Bundesrat Alain Berset und Nationalrätin Ruth Humbel in der «Arena»-Sendung vom 15. Mai 2015. Foto: Conradin Frei

Bildungsdirektorin

Silvia Steiners erste Eindrücke

Wichtige Adressen

Impressum Nr. 4/2015, 26.6.2015

Herausgeberin: Bildungsdirektion Kanton Zürich, Walcheplatz 2, 8090 Zürich Erscheinungs­ weise: 6-mal jährlich, 130. Jahrgang, Auflage: 19 000 Ex. Redaktion: Redaktionsleiterin ­katrin.hafner@bi.zh.ch, 043 259 23 05; Redaktorin jacqueline.olivier@bi.zh.ch, 043 259 23 07; Sekretariat schulblatt@bi.zh.ch, 043 259 23 14 Journalistische Mitarbeit an dieser ­Ausgabe: Charlotte Spindler, Andreas Minder, Walter Aeschimann Abonnement: Lehr­ personen einer öffentlichen Schule im Kanton Zürich können das Schulblatt in ihrem Schulhaus gratis beziehen (Bestellwunsch an Schulleitung). Bestellung des Schulblatts ­ an Privat­adresse sowie Abonne­ment weiterer Interessierter: abonnemente@staempfli.com, 031 300 62 52 (Fr. 40.– pro Jahr) Online: www.schulblatt.zh.ch Gestaltung: www.bueroz.ch Druck: www.staempfli-publi­kationen.ch Inserate: inserate@staempfli.com, 031 767 83 30, Re­daktions- und Inserateschluss nächste Aus­gabe: 23.7.2015 Das nächste Schulblatt erscheint am: 28.8.2015


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Mittelschule 30

Berufs­bildung 36

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An den Gymnasien hat sich in den letzten Jahren viel bewegt

Die lehr­begleitende Ausbildung soll gefördert werden

Weiterbildung

Mittelschulbericht

Berufsmaturität

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Die Kantonsschule Hottingen in Zürich

Veranstaltungsfachmann EFZ

Schulgeschichte(n)

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In Kürze

Berufslehre heute

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Lehrstellenkonferenz

Die Ausbildungsqualität in den Betrieben stand zur Debatte

Amtliches

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Pädagogische Schulführung Kurse und Module

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Stellen

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schule & kultur

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Agenda

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Jacqueline Olivier, Redaktorin Schulblatt

Die Redaktion freut sich über Reaktionen auf das Schulblatt: katrin.hafner@bi.zh.ch, jacqueline.olivier@bi.zh.ch

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Editorial

«Ihr habts gut.» Diesen Satz bekommt man als Schweizerin im Ausland regel­ mässig zu hören. Er bezieht sich nicht auf das Bergpanorama oder die Schoko­ lade, sondern auf die direkte Demokratie. Mitreden zu können ist ein Privileg. Mitreden muss man aber auch wollen. Dies setzt entsprechendes Interesse voraus. Und es braucht das Wissen, wo und wie man sich einbringen kann. Politische Bildung lautet das Stichwort. Welche Rolle soll dabei die Schule spielen? Worauf muss politische Bildung abzielen? Und wie können Kinder und Jugendliche für politische Themen überhaupt interessiert werden? Diesen Fragen geht unser aktueller Fokus nach. Er zeigt vor allem eines: Unmittelbar erlebte Politik vermag Schülerinnen und Schüler durchaus zu fesseln. Schon lange aktiv in der Politik, aber neu im Amt als Regierungsrätin und Bil­ dungsdirektorin ist Silvia Steiner. Mitte Mai hat sie ihre Arbeit aufgenommen und erklärt in dieser Schulblatt-Ausgabe in einem ersten Gespräch, was sie an ihrer Aufgabe reizt und warum ihr Offenheit wichtig ist.  

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015 Inhalt

In Kürze


Meine Schulzeit

«Nicht über­ lebenswichtig, aber lustig» Fünf Fragen an Starkoch Ivo Adam

Ivo Adam (37), mehrfacher Koch-Europaund -Weltmeister, Fernsehkoch (Schwiizer Chuchi mit Ivo Adam), Kochbuchautor und Gastro-Unternehmer aus Lyss. Lernte Koch und Konditor-Confiseur, machte später das Diplom als Hotelier an der Hotelfachschule Thun. Zurzeit leitet er mehrere Gastronomie­ betriebe in Ascona, Lugano und Zermatt.

Wenn Sie an Ihre Schulzeit denken, was kommt Ihnen als Erstes in den Sinn? Badi, Skaten, Hip-Hop – ehrlich gesagt nichts aus dem Unterricht. Aber ich glaube, das ist normal, oder? Welcher Lehrperson geben Sie rückblickend die Note 6 und warum? Herrn Tschäppeler, meinem Turnlehrer. Er hat mir den Elefanten-Handstand beigebracht, bei dem man die Beine nicht nach oben streckt, sondern auf halber Höhe angewinkelt balanciert. Nicht un­ bedingt überlebenswichtig, aber lustig. Inwiefern hat die Schule Ihnen ­geholfen, ein bekannter Koch und Gastrounternehmer zu werden? Diese Frage könnte ich nur beantworten, wenn ich nie zur Schule gegangen wäre. Dann hätte ich einen Vergleich. Das ist eigentlich ein interessanter Gedanke: ­ Vielleicht würde man ja auch viel lernen,

Bildungs-Slang

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Magazin

Ruedi Widmer, Cartoonist, interpretiert Begriffe aus Bildung und Schule – diesmal: Regelunterricht

wenn man nicht zur Schule gehen würde, oder? Vielleicht sogar Wichtigeres. Aber ich bin schon froh, dass die Schule meine Jugend strukturierte. Was ist das Wichtigste, was Kinder heute in der Schule lernen sollen, und warum? Dasselbe wie vor Jahren auch: sich an­ passen können und trotzdem individuell sein. Keinen Blödsinn machen und trotzdem mutig sein. Sich brav benehmen und trotzdem Kind sein dürfen. Trotz schlechter Noten weitermachen. Was man nicht lernen sollte – und jetzt hier für alle zum Mitschreiben: Mathematik sollte ab einer gewissen Komplexität Wahlfach sein. Kompliziertes Rechnen ist wie Waterboarding für Schüler ohne Flair für Zahlen. Warum wären Sie ein guter Lehrer – oder eben nicht? Ich wollte ja eigentlich Lehrer werden. Das war mein Berufswunsch in der Vorpubertät. Mir wurde allerdings schnell mal klar, dass man dafür mehr lernen muss. Ich war leider ziemlich ungezogen und faul. Also wich ich auf Koch aus. Das war handwerklicher, vielleicht auch etwas kreativer. Ich kann mir jedoch gut vor­ stellen, jungen Menschen einiges mitzugeben aus der Gastronomie. Berufsschullehrer würde mir zusagen. Zudem habe ich vor zehn Jahren eine Tour mit der «Schtifti Foundation» aus Zürich, in der sich Junge für die Gesundheitsförderung von Jungen engagieren, durch die ganze Schweiz unternommen. Wir haben Schulen besucht, mit den Kids Trendsport gemacht, und ich habe über gesunde Er­ nährung gerappt.


Im Lehrerzimmer

Berufsschule für Hör­ geschädigte in Oerlikon Lehrpersonen und Lernende verbringen die Pause gemeinsam.

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Wie im Schaufenster: sitzen die Lehrpersonen im ebenerdigen Lehrerzimmer mit Glasfront gegen die Schaffhauserstrasse. We­ sentlich mehr Platz: bietet der Aufenthaltsraum der Lernenden nebenan, weshalb die Verbindungstüre während der Pause offensteht und einige Lehrpersonen lieber hier Platz nehmen. Ein Blinklicht: über der Türe des Schülerraums signalisiert Pausenanfang und -ende. Aus 20 Kantonen: kommen die derzeit 238 Schülerinnen und Schüler, die über 80 Berufe erlernen. Kleinstklassen: Höchstens sieben Lernende werden pro Klasse unterrichtet, oft sind es weniger oder gar nur eine(r). So können die Lehrpersonen auf das Handicap jedes Schülers individuell eingehen. Flexibilität: ist für die Lehrpersonen unerlässlich, denn die Schülerzahlen variieren von Jahr zu Jahr. «Eine dankbare Aufgabe»: findet Rektor Anton Kleeb, der nach 21 Jahren im Amt die meisten Lernenden und ihre Behinderung genau kennt und sich für faire Lernbedingungen für jeden einzelnen einsetzt. Ende d ­ ieses Schuljahrs geht er in Pension. Enge Beziehungen: zwischen Lehrenden und Lernenden ergeben sich durch den familiären und individuellen Rahmen, weshalb es für die Jugendlichen völlig normal ist, wenn die Erwachsenen in den Pausen in ihren Raum ausweichen. [jo]

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Fotos: Marion Nitsch


Persönlich

Nachwuchstalent auf Rollensuche Die Maturandin Lea Bloch hat Schlag­ zeilen gemacht als Jungschauspielerin.

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Text: Katrin Hafner Foto: Sophie Stieger

Wohl ist es die Mischung. Die Mischung zwischen Zurückhaltung und Selbstsicher­ heit, zwischen reflektiert und spontan, die ihren Charme ausmacht. Das Café «Henrici» im Zürcher Niederdorf hat Lea Bloch als Treffpunkt vorgeschlagen, hier trifft sie oft Kolleginnen. Oder sie verabredet sich im Zürcher Kreis vier. «Ich gehe gerne aus», sagt sie, «üb­ rigens auch ins Kino», und hat ein feines Strahlen im Gesicht. Nichts von «Ich habs geschafft»-Haltung. Dabei machte die 19-jährige Zürcherin vor einem Jahr Schlagzeilen als «Nachwuchstalent», «erfolgreiche Jungschauspielerin» und «KinoStar mit 18 Jahren». Im Schweizer Spielfilm «Sitting next to Zoe», der 2014 in den Kinos lief, spielte sie eine Hauptrolle und, so drückt es der langjährige Filmkritiker Florian Keller aus, «fiel auf durch Unverbrauchtheit und Natur­talent». Das Drehbuch bringt Lea Bloch zu unserem Gespräch mit. Vor drei Jahren ­ arbeitete sie damit täglich: während der Sommerferien und dreier Schulwochen. Bloss zwei, drei Stellen sind gelb markiert – türkische Ausdrücke, die sie in der Rolle als Türkin Asal sprechen musste. Um sich besser hineinversetzen zu können, verbrachte Lea Bloch damals ein Wochen­ ende bei einer türkischen Familie. «Sie halfen mir, die Wörter korrekt auszusprechen.» Und erzählten von ihrer Kultur. Mit «dem Türkischen» habe sie sich jedoch

weniger auseinandergesetzt als «einfach mit dem Charakter meiner Figur»: ein schüchternes Mädchen vor dem Übertritt ans Gymnasium. Warum hat sie sonst nichts im Drehbuch notiert? «Weil ich es während der Proben immer zu Hause vergessen habe.»

Woher die Trauer nehmen? Zu Hause, das ist die Wohnung ihrer im Seefeld lebenden Eltern. Dort lebt sie mit ihrem zwei Jahre älteren Bruder, der nun zu studieren beginnt. Er war es, der sie zum Film brachte. Als Bub wollte er zu einer Castingagentur, weil sein Kollege ­ für Werbekampagnen fotografiert worden war und er das lässig fand. Lea beglei­ tete ihn zur Agentur – und wurde gleich auch aufgenommen. Es folgten Shootings: «IKEA und so.» Die Agentur war es auch, die sie für das Casting von «Sitting next to Zoe» aufbot. Lea Bloch ging hin, wie 500 andere Mädchen auch, bekam die Rolle – und zögerte. «Ich traute mir das nicht zu.» Sorgen machte ihr das Drehbuch, das vorsah, dass sie Liebesszenen spielen und sich die Haare an den Beinen wachsen lassen musste. Über Letzteres liess die Regisseurin mit sich reden; Lea willigte ein. Und näherte sich ihrem Mädchentraum: «Ich wollte schon immer Tänzerin werden oder Schauspielerin.» Bühnenerfahrung hatte sie in der Primarschule gesammelt; dort

Der Film «Sitting next to Zoe» (2014) Drehbuch und Regie: Ivana Lalovic (Spielfilmdebüt). Mit: Lea Bloch, Runa ­Greiner, Bettina Stucky, Roeland Wiesnekker, Charlie Gustafsson. Inhalt: Eine Sommergeschichte über zwei 15-jährige Freundinnen, die in Spreitenbach leben und die obligatorische Schulzeit gerade hinter sich haben; ein Film über Freundschaft, Sehnsucht, (Berufs-)Träume, Enttäuschungen und die erste Liebe. Festivals und Awards: u. a. Solothurner Filmtage 2014; Saarbrücken, Max Ophüls Drehbuchpreis 2014. Weitere Infos: www.sittingnexttozoe.ch [kat]

hatte sie einige «grössere Rollen» gespielt. Die Filmproben und der Dreh waren dann aber «ganz anders» als erwartet. «Man muss voll in die Rolle eintauchen und gleichzeitig ist alles bis ins Detail durchchoreografiert.» Ihre grösste Herausforderung war die «Heulszene», in der sie als Asal weinen muss. «Sie sagten, ich solle an etwas Trauriges denken, aber woher soll ich die Trauer nehmen? Ich habe ein schönes Leben.» Es war ihre Mutter, die der Regisseurin vom Tod des Onkels erzählte, worauf Lea, so findet sie, «recht ­authentisch» weinen konnte. Den Film hat Lea Bloch inzwischen «vier- oder fünfmal?» gesehen. «Schlimm wars nur beim ersten Mal.» Das war in Rom, kurz vor der Premiere, sie schaute ihn zusammen mit der zweiten Haupt­ darstellerin an, einer jungen Deutschen, im Hotelzimmer, auf dem Laptop. «Wenn man sich 90 Minuten lang selber auf dem Bildschirm sieht, ist das schon komisch.»

Fürs Leben gelernt Zum Zeitpunkt unseres Treffens steht Lea Bloch vor der Maturaprüfung. Danach will sie mit Freundinnen per Interrail durch Europa trampen und zu Verwandten nach Tel Aviv. Was dann? «Ich weiss es eben nicht.» Schweigen. «Eine Filmschauspielschule wäre cool. Oder doch e ­ twas Norma­ les? Ein Studium in Richtung Kommunikation?» Ihr Vater führt die zwei «Schuh­ cafés» in der Stadt Zürich, dort jobbt sie seit einem Jahr jeweils samstags – «um Geld zu verdienen. Und für den Lebenslauf, damit ich ein wenig Erfahrung vorweisen kann.» Lea Bloch ist dankbar, dass das Literar­ gymnasium Rämibühl ihr für die Dreh­ arbeiten eine Auszeit gewährte. Und dass ihre Klassenkollegen nicht mit Neid reagierten auf ihr Engagement. Auch ihre Beziehung zerbrach nicht am Film und dem Drumherum. «Ich bin einfach mich selbst geblieben.» Verändert hat sich ihr Verhältnis zur Schule. Vor und während der Drehar­ beiten hatte sie «den Kopf nicht bei der ­Sache. Ich investierte nichts in die Schule.» Danach musste sie ein Jahr repetieren. Lea Bloch glaubt, dank des Films viel fürs Leben gelernt zu haben – auch für die Schule: sich einzulassen auf etwas, sich zu fokussieren. Rektor Christoph Baumgartner bestätigt dies. Seit den Dreharbeiten sei sie «sehr konzentriert und motiviert». Dass jemand schon während der Schulzeit Talent zeige, gehöre zur Tradi­ tion ­seiner Schule und mache ihn stolz. «Wir fördern das Kreative und versuchen, Begabten nicht im Weg zu stehen.» Und die Narbe auf ihrer Stirn? Lea Bloch lehnt sich zurück. Die sei neu. Erinnerung an einen Ausgangsabend: die Flasche flog direkt gegen ihren Kopf. «Jetzt gehört das halt auch zu mir.» Sie schüttelt die langen Haare, lächelt.  


Schulblatt Kanton Zürich 4/2015 Magazin

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Lea Bloch (19) sagt: «Ich bin einfach mich selbst ­geblieben.» Sie lebt in ­Zürich, ­besucht das Literar­ gymnasium Rämibühl und macht ­diesen Sommer die Matura. Im Schweizer Film «Sitting next to Zoe» spielte sie eine ­Haupt­rolle.


Gewaltstudie

Die Jugendgewalt nimmt ab Die Neuntklässlerinnen und Neunt­ klässler im Kanton Zürich sind weniger ­gewalttätig als im Jahr 2007. Dies belegt eine repräsentative Befragung. Text: Enrico Violi, Beauftragter «Gewalt im schulischen Umfeld», Bildungsdirektion Zürich

Kürzlich hat die ETH Zürich ihre Studie «Entwicklungen der Gewalterfahrungen Jugendlicher im Kanton Zürich 1999–2014» veröffentlicht. Die Studie stützt sich auf die repräsentative Befragung von rund 2500 Schülerinnen und Schülern der ­9. Klasse und wurde bereits zum dritten Mal durchgeführt. Die Ergebnisse belegen, dass die Gewaltdelinquenz von Jugendlichen seit Mitte der 2000er-Jahre rückläufig ist: in erster Linie die Raub- und Erpressungsdelikte, gefolgt von physischen Gewalttätigkeiten. Auch das Mobbing an Schulen hat abgenommen. Kaum zurückgegangen sind hingegen sexuelle Delikte an Minderjährigen. Warum ist die Jugendgewalt rückläufig? Der Kanton Zürich hat in den letzten Jahren diverse Massnahmen getroffen, um die Jugendgewalt wirksamer zu bekämpfen und die Prävention an den Schulen zu stärken; so etwa die intensivierte Zusammenarbeit zwischen den Stellen, die mit

Jugendlichen zu tun haben, und die Einrichtung der Stelle «Gewalt im schulischen Umfeld». Die Schulen haben zudem verstärkte Anstrengungen unternommen, die Gewalt zu vermindern.

Gutes Schulklima hilft Die befragten Jugendlichen reagieren in Konfliktsituationen mit geringerer Aggres­ sivität und mehr Einfühlungsvermögen als in den Jahren 1999 und 2007. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass Schulen der Förderung eines guten Schulklimas und eines respektvollen und wertschätzenden Zusammenlebens einen wichtigen Stellenwert beimessen. Viele haben hierfür einen Verhaltenskodex erarbeitet. In einigen Schulen gelangen Schülerinnen und Schüler als sogenannte Peacemaker beziehungsweise Konflikt­ lotsen zum Einsatz, die während Pausen Streitigkeiten schlichten. Grundsätzlich sind die Schü­ lerinnen und Schüler zufriedener mit der

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Entwicklung Mobbing in der Schule Drohung/Erpressung

Auslachen /Beleidigen

Sachen zerstören

9% 8% 7% 6% 5% 4% 3% 2% 1% 0%

1999

2007

2014

Prozentualer Anteil an Schülern und Schülerinnen, die angeben, im vergangenen Jahr ­wöchentlich Opfer von einer oder mehreren Mobbingformen geworden zu sein. Quelle: Sonderauswertung D. Ribeaud, ETH Zürich, 2015

Schule: Sie fühlen sich wohler, sind mo­ tivierter und berichten von besseren Be­ ziehungen zu den Lehrpersonen. Die Lehrpersonen nehmen zwar einen Rückgang der Gewaltproblematik an ihrer Schule wahr, nicht aber bei den Schülerinnen und Schülern, die sie selbst unterrichten. Eine Erklärung für diese Diskrepanz könnte sein, dass schulische Präventionsmassnahmen einerseits zu ei­ nem insgesamt besseren Schulklima geführt haben, andererseits aber auch zu einer erhöhten Sensibilisierung der Lehrpersonen. Die befragten Lehrpersonen kennen die verschiedenen Präventionsangebote – etwa Fachstellen, Schulpsycho­ logischer Dienst oder Dienstleistungen der Polizei – und stufen sie als hilf­reich ein. Bei Gewaltproblemen nutzen die Lehrpersonen am häufigsten schulinterne Ressourcen wie etwa die informelle Unterstützung durch das Lehrpersonenteam, die Hilfe der Schulleitung, des internen Krisen­ teams oder aber sie ziehen die Schul­sozialarbeit bei.

Handlungsbedarf bleibt bestehen Obwohl die Jugendgewalt rückläufig ist, besteht nach wie vor Handlungsbedarf. Dieser zeigt sich insbesondere bei der Prävention von sexueller Gewalt, die zunehmend unter Gleichaltrigen ausgeübt wird, und der Prävention von Gewalt in jugendlichen Paarbeziehungen. Zur Prävention dieser Form von Gewalt haben die Fachstelle für Gleichstellung der Stadt Zürich und die Bildungs­ direktion diesen Frühling das Pilotprojekt «Herzsprung – Freundschaft, Liebe, Se­ xualität ohne Gewalt» gestartet. Es besteht aus einem Programm mit neun Modulen, die in zwei Sekundarschul- und drei Berufswahlklassen durchgeführt wer­ den. Die Jugendlichen befassen sich mit Fragen wie «Was stelle ich mir unter einer guten Beziehung vor?» oder «Was ist verletzendes und missbräuchliches Verhalten und wie kommt es dazu?». Das Projekt läuft bis Juli 2015 und wird von einer externen Stelle evaluiert, um herauszufinden, ob sich das Programm für die Schulen des Kantons Zürich eignet und wie es allenfalls zu verbessern ist. Die im Jugendalter am häufigsten erlebte Form von Gewalt ist Mobbing. Es wird zunehmend mithilfe digitaler Me­ dien ausgeübt – in Form von Cybermobbing. Die Förderung der Medienkom­ petenz und ihre Verknüpfung mit der Gewaltprävention ist deshalb eine He­ rausforderung, welche die Schulen auch in Zukunft beschäftigen wird. Auf dem Webportal der Zürcher Bildungsdirektion, www.stopp-gewalt.zh.ch, finden sich zahlreiche Informationen, Merkblätter, Broschüren und Adressen zum Thema Gewaltprävention.    Download Studie: www.stopp-gewalt.zh.ch > Über uns > Koordinationsgruppe Jugendgewalt


Relaunch

Anfang Mai verteilten Vertreterinnen und Vertreter der Bildungsdirektion Zürich den Studierenden das frisch aufgemachte Schulblatt zum Thema Social Media an der Pädagogischen Hochschule (PH) Zürich. Beteiligt waren das Volksschul-, das Mittelschul- und das Berufsbildungsamt sowie das Amt für Jugend und Berufs­ beratung. Die Idee hinter der Aktion: Das sechsmal pro Jahr erscheinen­de, neu gestaltete und überarbeitete Magazin soll vermehrt auch junge Menschen er­reichen, die demnächst in den Lehrberuf einsteigen. Die mehreren Hundert Exemplare waren innert zwanzig ­Minuten verteilt. Das Schulblatt, die Zeitschrift der ­Bildungsdirektion, war zuvor auf der Basis des neuen Corporate Design (CD) des Kantons in ein zeitgemässes Layout überführt worden. Bei der Weiterentwicklung sind Erkenntnisse aus einer repräsentativen Leserbefragung eingeflossen, welche die ZHAW Zürcher Hochschule für An­ gewandte Wissenschaften durchgeführt hatte. Verbessert wurde insbesondere die Leserorientierung: Den Schulstufen und allen weiteren Rubriken zugeordnete Farben helfen, sich zurechtzufinden.

Verteilaktion an der PH Zürich Vertreterinnen und Vertreter der ­Bildungsdirektion verteilten das neu ­gestaltete Schulblatt angehenden ­Lehrerinnen und Lehrern. Text: Katrin Hafner Fotos: Roger Zedi

Echo in Medien und Internet

Leserbrief zum Thema «Gerechtere Gymiprüfung» von Reto Muggli, Schulleiter der Lern-Treff AG, Oberrieden

Die Knacknuss beim neuen Aufnahmeverfahren ins Kurzzeitgymnasium wird die Definition der Vorleistungen sein, nachdem der Kantonsrat ja abgestimmt hat, dass diese wieder angemessen berücksichtigt werden sollen. Ab wann und was «angemessen» konkret heissen soll, ist noch offen. Meine Idee sieht wie folgt aus: Bei den Vorleistungen sind vor- und

nachrangige Kriterien zu unterscheiden: Als vorrangiges Kriterium soll die Zugehörigkeit zur Sek A per se eine bessere Vorleistung sein als die Zugehörigkeit zur Sek B (bzw. die Anforderungsstufe I eine bessere Vorleistung als II und II eine bessere Vorleistung als III). Das nachrangige Kriterium sollen die Vornoten sein. Diese beiden Kriterien sollen wie folgt umge-

Meinung Das Schulblatt freut sich über Zuschriften. Die Redaktion entscheidet über Auswahl und Kürzungen. Mit Vor-, Nachnamen und Wohnort senden an: Redaktion Schulblatt, Walcheplatz 2, 8090 Zürich oder: schulblatt@bi.zh.ch

setzt werden: Die Vornoten sollen bei den Sek-A-Schülern nur zählen, wenn sie mindestens 4.25 betragen, und bei den Sek-BSchülern nur, wenn sie tiefer als 4.0 sind. Die beiden Noten 4.25 und 4.0 entspre­ chen dem Aufnahmeentscheid, der bis zum 18.8.2014 galt: Durchschnitt aus Prüfungsnote und Vornote unter 4.0 bedeutet Abweisung, mindestens 4.25 bedeutet Aufnahme, dazwischen bedeutet mündliche Prüfung. Dies soll aus meiner Sicht wieder in Kraft treten und bedeutet dann, dass die Vornoten – wenn sie nur wie oben beschrieben zählen – einem Sek-A-Schüler (nicht aber einem Sek-B-Schüler) helfen können, aufgenommen zu werden, und dass ein Sek-B-Schüler (nicht aber ein Sek-A-Schüler) wegen der Vornoten scheitern kann.  

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Meinung

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Magazin

Auf das neu gestaltete Schulblatt machten verschiedene Medien und Institutionen aufmerksam, so beispielsweise der «Landbote», der Dachverband Lehre­rinnen und Lehrer der Schweiz (LCH), die Stelle für Öffentlichkeitsarbeit der Zürcher Mittelschulen «Impuls Mittelschule», das Schwei­ zer Elternmagazin «Fritz  &  Fränzi» oder das PH-Heft «Akzente». Wer künftig über die Themen des Schulblatts per Social Media informiert werden möchte, kann auf Twitter und Face­ book dem Kanton Zürich folgen – dort werden Tweets respektive Posts zu den aktuellen Schulblatt-Ausgaben und zu ein­ zelnen Artikeln veröffentlicht.  


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Schulblatt Kanton Z端rich 4/2015


Bildungsdirektorin

«Ich bringe den Blick von aussen mit» Die neue Bildungsdirektorin Silvia Steiner will offen und ­unvoreingenommen sein – und erwartet dies auch von den L ­ ehrerinnen und Lehrern. Interview: Katrin Hafner

Silvia Steiner (57), CVP, doktorierte an der Universität Lausanne zum Thema Häusliche Gewalt. Sie war Polizeioffizierin, Chefin Kriminal­ polizei der Stadtpolizei Zürich, von 2005 bis 2015 federführende Staatsanwältin im ­Bereich Menschen­ handel und von 2007 bis 2015 Mitglied des Kantonsrates. Sie ist Mutter zweier erwachsener Kinder und lebt in Zürich.

Bildungsdirektorin Regierungs­ rätin Silvia Steiner beantwortet hier Fragen – künftig auch aus der Leserschaft. E-Mail senden an: schulblatt@bi.zh.ch, Betreff: Frage an die Bildungsdirektorin

«Ich möchte Ruhe in den Alltag der ­Lehrerinnen und Lehrer ­bringen.» Polizeischulklassen sind heterogen zusammengesetzt: Ich hatte mit Menschen mit unterschiedlichem Bildungshintergrund zu tun: vom Metzger bis zum Ma­ turanden. Deshalb kann ich mir vorstellen, was es heisst, mit einer heterogenen Klasse zu arbeiten und auf individuelle Bedürfnisse der Lernenden einzugehen. Ausserdem war ich während 13 Jahren ­ Bezirksschulpflegerin in Zürich. Welche Erkenntnis zogen Sie aus dieser Erfahrung? Beeindruckt haben mich die Leistungen der Lehrerinnen und Lehrer. Viele sind sehr motiviert und kreativ in ihrer Me­ thodenwahl. Das zeigt sich manchmal an kleinen Dingen: Ich erinnere mich an eine Lehrerin, die sehr schöne Wandtafelbilder malte. Ihre Schülerinnen und Schüler waren jeweils richtig traurig, wenn sie ein Bild von der Tafel wegputzte. Es geht eben darum, Begeisterung und Freude in den Unterricht zu bringen – und sei das nur durch ein Wandtafelbild.  

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Steckbrief

Ich bin kein Bildungsprofi, ich bringe den Blick von aussen mit. Die Ausbildung meiner beiden Kinder habe ich eng begleitet. Ich war immer sehr beeindruckt von unserem dualen Bildungssystem. Eigene Erfahrung sammelte ich als Kursdirektorin des Polizeiinstitutes und als Lehrerin an den Polizeischulen, an denen ich 15 Jahre lang unterrichtete. Noch heute sprechen mich Polizisten auf der Strasse darauf an.

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Frau Steiner, Sie haben gerade erst als neue Bildungsdirektorin des Kantons Zürich begonnen. Was reizt Sie am meisten an der Aufgabe? Die Bildung ist in der heutigen Gesellschaft von zentraler Bedeutung. Eine gute Ausbildung ist die Basis dafür, dass man für sich selber sorgen und sein Leben unabhängig gestalten kann. Als Bildungs­ direktorin will ich mich dafür einsetzen, dass möglichst viele junge Menschen eine gute Bildung erhalten. Was packen Sie zuerst an? Es liegt mir fern, alle meine Ideen sofort einzubringen und gleich umzusetzen. Es scheint mir nach den vielen Reformen im

Schulwesen wichtiger zu sein, Ruhe in den Alltag der Lehrpersonen zu bringen. Jetzt ist Konsolidierung angesagt. Für mich persönlich geht es zuerst darum, mich ein­ zuarbeiten und alle Zusammenhänge zu verstehen. Wichtig ist mir das Gespräch mit meinen Mitarbeitenden; ich besuche die Ämter, treffe Leute von der Universität und vom Lehrmittelverlag, stelle Fragen und nehme auf, was an mich herangetragen wird. Leider kann ich nicht alle 17 000 Lehrerinnen und Lehrer persönlich begrüssen, bald werde ich aber Schulbesuche machen. Viele bildungspolitische Themen werden heiss diskutiert, etwa der Lehrplan 21. Das zeigt, wie sehr sich die Menschen für Bildungsfragen interessieren. Die Einführung des Lehrplans 21 steht bevor. Das wird die Lehrerinnen und Lehrer fordern. Meine Rolle sehe ich vor allem darin, ihnen bei dieser anspruchsvollen Aufgabe den Rücken zu stärken und mich dafür zu engagieren, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Was erwarten Sie von den Lehrern und Lehrerinnen? Offenheit und Unvoreingenommenheit – das erwarte ich auch von mir selbst. Neue Situationen sollte man zuerst einmal an sich heranlassen und sich nicht von vornherein dagegenstellen. Wenn man eine neue Klasse übernimmt, sagt man ja auch nicht: dieses oder jenes Gesicht passt mir nicht, sondern nimmt jede Schülerin und jeden Schüler vorurteilslos auf. Wo sehen Sie die grösste Herausforderung der nächsten Jahre? Eine grosse Herausforderung sind die knappen finanziellen Ressourcen. Das betrifft jedoch nicht nur die Bildung, sondern den ganzen Kanton und alle Direktionen. Ich verschaffe mir nun einen Überblick und werde mich dafür einsetzen, dass wir den hohen Standard unseres Bildungs­ angebots erhalten können. Sie waren Staatsanwältin. Welchen Bezug haben Sie eigentlich zu Schulfragen?


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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015 Fokus

Eine FMS-Klasse der Kantonsschule Zürich Nord erlebte Mitte Mai im Studio des Schweizer Fernsehens eine «Arena» live mit.


Fokus

Politik üben

Was im Bundeshaus oder im Kantonsrat ­passiert, scheint vielen Schülerinnen und Schülern weit weg. Darum müsse man ihnen die Politik in ­kleinen Schritten über spannende Themen nahebringen – dies sagt Expertin Béatrice Ziegler im Gespräch. Viele Schulen setzen heute auch auf Live-­Erlebnisse wie etwa den Besuch in der TVSendung «Arena». Das Schulblatt hat eine Klasse ins Studio begleitet. Angebote, um das Thema ­Politik spannend zu g ­ estalten, gibt es viele. Eine Übersicht dazu fi ­ ndet sich in diesem Fokus.

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015 Fokus

Fotos: Conradin Frei


Besuch in der «Arena»

Politik eins zu eins erleben Eine Klasse der Kantonsschule Zürich Nord besuchte eine «Arena»-Sendung des Schweizer Fernsehens. Die Schülerinnen hofften auf eine hitzige Diskussion. Und wurden nicht enttäuscht. Text: Jacqueline Olivier

Die Anspannung im Studio 8 ist fast mit Händen zu greifen. Es ist Mittwochabend vor Auffahrt, die «Arena» des Schweizer Fernsehens (SRF) wird aufgezeichnet. Noch läuft das Warm-up. Moderator Jonas Projer verwickelt seine heutigen Gäste – unter ihnen Bundesrat Alain Berset – in ein kurzes Frage-Antwort-Spiel. Derweil proben die Kameraleute die richtige Einstellung, die Tontechniker prüfen die Tonaufnahme, Maskenbildnerinnen huschen von einem Gast zum andern, tragen da noch etwas Puder auf, tupfen dort noch einen Schweisstropfen ab.

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Fokus

Auf eigene Initiative im Studio Rückblende: Gut eine Stunde zuvor versammelt sich eine Gruppe junger Frauen vor dem Eingang zum Publikumsempfang des Schweizer Fernsehens. Es ist die Klasse F6cG der Kantonsschule Zürich Nord, sprich eine Abschlussklasse der Fachmittelschule (FMS) mit dem Profil Gesundheit. Die 14 Schülerinnen wollen die «Arena» von den Zuschauerreihen aus live miterleben – auf eigene Initiative. «In der 4. Klasse haben wir das Fernsehstudio besucht und dabei erfahren, dass man in gewissen Sendungen live dabei sein kann», erzählt Fabienne Zürcher. Als in der 6. Klasse dann der Staatskunde­ unterricht begann, hatte sie die zündende Idee, dass die Klasse eine «Arena» besuchen könnte. Und stiess damit bei ihren Kameradinnen auf offene Ohren. Staatskunde wird an der Fachmittelschule im letzten Schuljahr ihm Rahmen des ­Faches Staatskunde, Wirtschaft, Recht (SWR) in zwei Lektionen pro Woche unter­ richtet. Damit habe sie an der FMS mehr Gewicht als am Gymnasium, wo Staatskunde in den Geschichtsunterricht integriert werden müsse, meint Geschichtslehrer Stephan Durrer, zumal der Staatskunde

im Rahmen von SWR klar die grösste Bedeutung beigemessen werde. Und al­ tersmässig passe der Stoff im letzten Schuljahr ideal. «Viele Schülerinnen und Schüler werden im Verlaufe dieses Jahres 18 und können abstimmen gehen.» Die Jugendlichen erlebt Stephan Durrer im Unterricht als sehr interessiert.

Mit der Zeit ergibt sich ein Bild Die Schülerinnen der F6cG bestätigen diesen Eindruck. Staatskunde sei ein Fach, hinter dem «etwas Reelles» stehe, meint Sina Gyarmathy. Vivien Cuccaro erklärt:

«Im ersten halben Jahr haben wir viel über ­ aktuelle Abstimmungsthemen diskutiert.» Und die eigentliche Staatskunde? Klar sei es etwas trocken gewesen, sich das Wissen über die Institutionen, die politischen Prozesse und Instrumente anzueignen, sind sich die Schülerinnen einig, aber: «Mit der Zeit hat sich das Ganze zu einem Bild zusammengefügt», sagt Marion Zurkirchen. «Und irgendwann findet man Freude daran, wenn man die Zusammenhänge kennt und mitreden kann», ergänzt Vivien Cuccaro. Im Sinne eines Anschauungsunterrichts fuhr Stephan Durrer, der seit zwei Jahren an der Kantonsschule Zürich Nord unterrichtet, im vergangenen Jahr mit ­einer Klasse nach Bern ins Bundeshaus, um von einer Tribüne aus die Ratsdebatte mitzuverfolgen und sich mit einem Par­ lamentsmitglied zu einer halbstündigen Fragerunde zu treffen. Im Unterricht wurden die Eindrücke anschliessend «ausführlich nachbesprochen». Die heutige «Arena» ist für den Lehrer nun wiederum eine Premiere – genauso wie für seine Schülerinnen.

«Ein heikles Thema» Inzwischen hat die Produktionsassistentin der heutigen Sendung die Wartenden ins Foyer gebeten, in dem ein Apéro bereitsteht. Neben der F6cG sind noch zwei weitere Schulklassen aus anderen Kan­ tonen sowie einige wenige Einzelpersonen darunter. Was erwarten die Schülerinnen von Stephan Durrer vom heutigen Abend? «Hitzige Diskussionen», antwortet Birte Hasselberg wie aus der Pistole

Auch Berufsfachschulen besuchen die «Arena» An der Technischen Berufsschule Zürich (TBZ) ist das Thema «Politische Entscheidungsprozesse» Teil des Allgemeinbildenden Unterrichts. Lehrerin Marlène Baeriswyl besucht mit ihren Klassen regelmässig die «Arena». «Ich finde es wichtig, dass Jugendliche einmal eine solche politische Diskussion live mit­ erleben. Das ermöglicht ihnen einen direkteren Zugang zur Politik als der theoretische Unterricht.» Zwar habe sie in jeder Klasse jeweils zwei bis drei Schüler, die sich politisch engagierten, doch für die meisten sei Politik langweilig und weit weg. Um sie für einen Besuch in der «Arena» zu erwärmen, muss die Lehrerin jeweils kräftig die Werbetrommel rühren. Nicht wenige seien hinterher aber begeistert – vor allem, wenn emotional gestritten worden sei. Der nationale Rahmenlehrplan lässt den Schulen viel Spielraum, wie sie den ­Aspekt Politik unterrichten wollen. An der TBZ wird er ausser beim Thema ­«Politische Entscheidungsprozesse» auch im Zusammenhang mit anderen ­Themen des Schullehrplans berücksichtigt – etwa «Natur und Umwelt», «Kauf und Konsum», «Arbeit» oder «Markt und Wirtschaft». In die politischen Entscheidungsprozesse versucht Marlène Baeriswyl jeweils mit einer Aktualität ­einzusteigen, die die Schülerinnen und Schüler interessiert. Dies kann ein Abstimmungsthema sein ein politisches Ereignis, das in den Medien diskutiert wird. Oder sie beginnt mit der Kurzgeschichte «Ein Freund der Regierung» von Siegfried Lenz, in der es um die Manipulation der Menschen in einem diktatorisch regierten Land geht. Es seien aber auch schon Schüler von sich aus auf sie zugekommen und wollten über ein öffentlich diskutiertes Thema mehr wissen – zum Beispiel nach der Aufhebung des Frankenmindestkurses durch die Nationalbank Anfang dieses Jahres. Was Marlène Baeriswyl bestätigt, dass sich Jugendliche durchaus für politische Ereignisse interessieren, wenn sie sich davon betroffen fühlen. [jo]


für Politik interessiere und mit ihr über das Gesehene und Gehörte diskutiere. Auch Birte Hasselberg hat die «Arena» schon am Fernsehen verfolgt. «Ich fand es noch nie langweilig.» Ausserdem schätzt sie den Parolenspiegel in der «Neuen Zürcher Zeitung». Sina Gyarmathy hingegen hat bisher jeweils nur die schriftliche Zusammenfassung der «Arena» auf der SRF-Homepage gelesen. Mehr Informa­ tionen und Argumente findet sie auf Vimentis (s. Seite 22), für das in ihrer Wohngemeinde alle Jungbürger ein Jahresabo geschenkt bekamen. Und Marion Zurkirchen geht im Internet gerne auf Easyvote (s. Seite 22), wo Abstimmungsvorlagen in Form von Videos leicht verständlich erklärt werden.

Kurzes Warm-up Eine Mitarbeiterin von SRF fordert die Besucherinnen und Besucher nun auf, ihr ins Studio 8 zu folgen. Es geht eben­ erdig durch einen langen Korridor, vorbei

an mehreren Studiotüren bis fast zum hintersten Winkel des Gebäudes, wie es scheint. Zwischen hohen schwarzen Vorhängen hindurch, hinter denen sich irgendwelche Kulissen verbergen, geht es weiter, bis man das Dekor der «Arena» betritt. Der Aufnahmeleiter platziert die Zuschauer auf den Bänken hinter den Rednerpulten. Andere schickt er nach oben auf die Galerie, wo sie sich «sportlich leger» an die gepolsterten Stangen lehnen sollen. Auf Geheiss begrüssen die Zuschauer Gastgeber Jonas Projer und seine Gäste mit lautstarkem Applaus. Auf der Pro-Seite stellen sich Bundesrat Alain Berset (SP, Departement des Innern, und damit für Gesundheit zuständig) und CVP-Nationalrätin Ruth Humbel aus dem Kanton Aargau auf. Ihre Kontrahenten sind Nationalrätin Marianne Streiff-Feller, Präsidentin EVP Schweiz, aus Bern und Peter Föhn, SVP-Ständerat aus Schwyz. Als weitere Gäste nehmen zwei Vertreter von Behindertenorganisationen auf der 

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geschossen und fügt hinzu, dass sie sich über das Thema der Sendung bereits informiert habe – es geht um Präimplanta­ tionsdiagnostik (PID) respektive um einen neuen Verfassungsartikel, der diese grundsätzlich erlauben soll. Eine «Abstimmungsarena» also. Auch Marion Zurkirchen hat sich schon mit den Argumenten von Befür­ wortern und Gegnern befasst. Ein heikles Thema, findet sie. Mit der Abstimmungsvorlage allerdings hat sie sich noch nicht auseinandergesetzt. Diese Vorlagen finde sie generell oft sehr kompliziert. Aber Abstimmen sei ihr wichtig, betont sie, und ihre Kameradinnen pflichten ihr bei. Wie sie sich zur PID äussern werden, wissen sie noch nicht. Wie informieren sie sich denn vor einer Abstimmung, um sich eine Meinung zu bilden? Schauen sie beispielsweise die «Arena»? Wenn, dann schaue sie die Sendung gemeinsam mit ihrem Vater, ant­ wortet Vivien Cuccaro, da dieser sich sehr

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Die Schülerinnen der F6cG der Kantons­ schule Zürich Nord im Fernsehstudio: Nach ­einem Apéro geht es Richtung Studio 8, die Spannung steigt.


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Moderator Jonas Projer ­begrüsst die Gäste (Bild oben links mit ­Ständerat Peter Föhn). Nach der Sendung disku­tieren die Schülerinnen (Bild oben rechts: Marion Zurkirchen, Birte Hasselberg, Sina Gyarmathy und Vivien Cuccaro, von links) ­angeregt über ihre Ein­drücke, bevor sich die Klasse auf den Heimweg macht.

Seite Platz, als Experten sind ein Ethiker und ein Mediziner anwesend. Nach dem kurzen Warm-up kann es losgehen. Nach der Sendung wartet im Foyer ein warmes Buffet auf die Diskussionsteilnehmer und Zuschauer. Und wie wars denn nun in der «Arena»? Waren die Diskussionen hitzig genug? Birte Hasselberg nickt. Sehr spannend sei es gewesen, die Debatte und die Stimmung im Raum so unmittelbar mitzuerleben. Vivien Cuccaro schätzte es, dass nicht nur Politiker, sondern mit den Vertretern von Behindertenverbänden auch Betroffene zu Wort kamen. Marion Zurkirchen hingegen kri­ tisiert: «Ich fand es schade, dass die Politiker nicht versucht haben, die Position der ­Gegenseite zu verstehen. Es ging ihnen nur ­darum, ihre Meinung kundzutun.» Wissen sie nun nach dieser Diskussion, wo sie auf dem Abstimmungszettel ihr Kreuzchen setzen werden? Nein, antworten sie unisono, jedenfalls noch nicht de­finitiv. Erst müssten sie das Ganze sich setzen lassen, die Sendung allenfalls ein zweites Mal ­anschauen, nochmals mit ein paar Leuten über die Vorlage reden.

Demokratie will gelernt sein Schulklassen in der «Arena» haben Tradition. Bundesrat Alain Berset findet dies wertvoll – weil es wichtig sei, dass Schü­

lerinnen und Schüler an politischen Debatten teilnähmen. «Die Schweiz mit ihrer direkten Demokratie und ihren verschiedenen Kulturen kann nur funktionieren, wenn sich die Menschen am gesellschaftlichen Leben beteiligen», sagt er. Und er fügt hinzu: «Es ist wichtig zu lernen, wie wir alle die Schweiz mitgestalten können. Demokratie funktioniert nicht einfach, weil sie in der Verfassung festgeschrieben ist, sie muss gelebt werden.» Auch Marianne Streiff befürwortet den Besuch von Schülern in Sendungen wie der «Arena». «Hier sehen die Jugendlichen ­ eins zu eins, dass es nicht nur Schwarz oder Weiss gibt; sie bekommen das Ringen um Argumente mit und werden motiviert, selber nachzudenken und sich eine Meinung zu bilden.» Moderator Jonas Projer kommt nach den Sendungen regelmässig in Kontakt mit Schülerinnen und Schülern. Oft möch­ ten sie seine Meinung zum diskutierten Thema erfahren. «Daraufhin erkläre ich ihnen jeweils, dass es in unserer Sendung um die ausgewogene Darlegung von Argumenten geht und nicht darum, was ich denke.» Ob sie sich auch für die poli­ tischen Inhalte und Prozesse interessieren, weiss der Moderator nicht, aber er hofft es. «Wenn sich die Jungen nicht in­ teressieren, kann unsere Demokratie ein-

packen, und wenn wir es mit der ‹Arena› nicht schaffen, die Bevölkerung für die Politik zu interessieren, geht die Sendung am Ziel vorbei.» Politische Bildung muss in seinen Augen bewirken, dass die Menschen Hemmungen und Berührungs­ ängste gegenüber der Politik abbauen, sich mit ihren Themen auseinandersetzen und mitreden. «Direkte Demokratie ist anstrengend, die Leute müssen begreifen, dass die politischen Auseinandersetzungen sie betreffen.»

Es braucht Konzentration Was nehmen die Schülerinnen von diesem Abend mit? «Die Diskussion», sagt Birte Hasselberg, «obwohl auch das ganze Drum und Dran spannend und aufregend war.» «Die Art, wie argumentiert wurde», meint Sina Gyarmathy, «wie die Politiker immer noch ein Argument vorgebracht haben, um ihren Standpunkt darzulegen.» Auf jeden Fall können sie einen solchen Besuch in der «Arena» anderen Schülerinnen und Schülern nur empfehlen – sofern diese motiviert seien, denn man ­ müsse sich konzentrieren, um eine solche Debatte zu verfolgen. Und Stephan Durrer? Auch er bereut den Gang ins Fernsehstudio nicht, im Gegenteil: Für Inte­ ressierte will er die «Arena» künftig fest in sein Programm aufnehmen.  


Der Aufnahmeleiter erteilt dem Publikum Anweisungen für die Sendung.

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Die Zuschauer applaudieren Bundesrat Alain Berset.


Im Gespräch

«Politische Bildung muss a ­ ktuell sein» Wie man Jugendliche für Politik interes­ sieren kann und welchen Beitrag Schülerund Klassenräte an die politische Bildung leisten, erklärt Expertin Béatrice Ziegler.

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Interview: Jacqueline Olivier Fotos: Reto Schlatter

Frau Ziegler, im April wurden im Kanton Zürich Kantons- und Regierungsräte gewählt. Die Wahlbeteiligung ­betrug knapp über 30 Prozent. Was geht Ihnen da durch den Kopf? Niedrige Stimmbeteiligungen finde ich natürlich bedauerlich. Gleichzeitig sind solche Zahlen zu relativieren: Eine Langzeitstudie hat ergeben, dass sich annähernd 70 Prozent der Stimmberechtigten immer wieder an Abstimmungen beteiligen, aber nur dann, wenn sie das Thema interessiert. Insgesamt ist also das Engagement der Stimmberechtigten gar nicht so schlecht. Statistiken des Bundes zeigen: Gerade junge Leute sind an Abstimmungen und Wahlen unterdurchschnittlich vertreten. Wie erklären Sie sich das?

Ich habe dafür keine schlüssige Erklärung, denn die Gründe für die niedrige Stimmbeteiligung von jüngeren Leuten wurden noch nie untersucht. Die Rede ist dann schnell von mangelndem Interesse. Aus der Erziehungswissenschaft wissen wir jedoch, dass das Interesse steigt, wenn man sich in Bezug auf ein bestimmtes Thema kompetent fühlt. Und kompetent fühlt man sich dann, wenn man etwas weiss. Wenn man also möchte, dass die jungen Leute Interesse an Politik entwickeln, muss man sie politisch bilden. Was verstehen Sie unter politischer Bildung? Politik ist der Bereich, in dem gesamtgesellschaftliche Regelungen ausgearbeitet werden. Folglich muss politische Bildung die jungen Menschen befähigen, die Poli-

tik zu verstehen und verfolgen zu können. Dafür muss man einiges wissen über das System und über die Prozesse, und man muss verstehen, wie Themen sich im Laufe des politischen Prozesses entwickeln. Vor allem aber braucht es das Bewusstsein, dass man in einer Gesellschaft lebt, in der man sich darüber verständigen können muss, wie die Grundregeln des Zusammenlebens erarbeitet werden sollen. Demnach hat politische Bildung eine starke soziale Komponente? Ja, wobei politisches und soziales Lernen klar voneinander zu trennen sind. Beim sozialen Lernen geht es darum, wie man im Alltag miteinander umgeht, beim politischen Lernen um strukturelle Regelungen, also um Formen der Verständigung, die über das unmittelbare Zusammen­ leben im Alltag hinausgehen. Zweifellos gibt es Überlappungen zwischen den beiden Bereichen, nur darf man sie nicht vermischen, weil soziale Kompetenz noch keine Vorbereitung auf politisches Bewusstsein oder Handeln ist. Welche Rolle spielt die Schule bei der politischen Bildung? Eine ganz wichtige. Weil man in der Schule zumindest theoretisch alle Kinder erreicht und allen den Kontakt mit den Fragen der politischen Bildung ermöglicht. Das heisst, politische Bildung sollte in der Volksschule einsetzen, die für alle obligatorisch ist? Ja, und zwar bereits auf Primarstufe. Ich begrüsse es deshalb, dass mit dem Lehrplan 21 insbesondere in «Natur, Mensch, Gesellschaft» Gelegenheit zur Arbeit über wichtige Konzepte der Politischen Bildung geboten wird. Wie kann man Kinder auf dieser Stufe politisch bilden? In der 1. Klasse schon das Schweizer Parlamentssystem erklären zu wollen, wäre selbstverständlich nicht sinnvoll. Aber man


Wie kann man denn Kinder und Jugendliche überhaupt für Politik ­interessieren? In der Schule geht es zum Beispiel darum, Regeln auszuhandeln, wie man in der Klasse oder in der Schule miteinander umgeht. Indem man gemeinsam solche Regeln erstellt, wird soziales Lernen gefördert. Wenn man nun einen Schritt weitergeht und mit den Kindern darüber spricht, warum es diese Regeln braucht,

«Soziale Kompetenz ist noch keine Vorbereitung auf politisches Bewusstsein.»

es immer von der Lehrperson ab, ob die Kinder an solchen Projekten teilnehmen können oder nicht. Das ist ungerecht. Und wenn ein Staat oder eine Gesellschaft will, dass die Demokratie von den Bürgerinnen und Bürgern getragen wird, müsste es ­solche Gefässe zwingend für alle Kinder und Jugendlichen geben.

wie man vorgehen kann und wie je nach Vorgehensweise das Resultat anders ausfällt, erhalten die Kinder erste Einblicke in das Funktionieren einer Gesellschaft. Im Kanton Zürich müssen heute alle Schulen die Kinder partizipieren lassen. Sind Schüler- und Klassenräte ein Beitrag zur politischen Bildung?

Die Kantone, die auf die Schülerpartizi­ pation Gewicht legen, tragen zweifellos zur politischen Bildung bei. Allerdings gilt auch da: Man muss thematisieren, wie ein solcher Rat zustande kommen und wie er funktionieren soll, mit welchen Themen er sich beschäftigt et cetera. Dann kann hier tatsächlich politisches Lernen stattfinden und Kindern ein Bewusstsein vermittelt werden, dass sie eigenständige, ernst zu nehmende Personen sind, die man hört und auf die man eingeht. Allerdings zeigt eine von uns durchgeführte Untersuchung ein anderes Bild. Was für ein Bild? Wir haben Klassenräte in der Sek I untersucht – allerdings nicht im Kanton Zürich – und festgestellt, dass Lehrpersonen den politischen Lernprozess ihrer Klassen­ räte teilweise völlig überschätzen. Wenn man sie zum Beispiel nach dem Verhältnis der eigenen Redezeit gegenüber jener der Kinder fragt, liegen sie oft weit daneben, weil sie tatsächlich viel mehr geredet haben und die Kinder viel weniger zu Wort kamen. Das heisst, im Klassenrat werden oft andere Anliegen wie beispielsweise das soziale Lernen höher gewichtet als die Umsetzung demokratischer Grundsäzte. Daran könnte und müsste man noch arbeiten, wenn neben dem sozialen auch politisches Lernen stattfinden soll. 

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Béatrice Ziegler, Historikerin, ist Professorin für Geschichte an der Pädagogischen Hochschule FHNW Aarau, wo sie auch das Zentrum Politische Bildung und Geschichtsdidaktik leitet. Seit 2007 ist sie Co-Direktorin des Zentrums für Demokratie ­Aarau, einer gemeinsamen Hochschuleinrichtung der Universität Zürich und der Fachhochschule Nordwestschweiz, das sich mit wissenschaftlichen Fragen zur Demokratie beschäftigt.

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kann auf jeder Stufe gezielte Fragen stellen wie: Was bedeutet es, wenn jemand regiert, was heisst es, Macht zu haben, und so weiter. Natürlich muss man solche ­Fragen kindgerecht diskutieren. In solch kleinen Schritten weckt man die Aufmerk­ samkeit für das Thema und fördert die Vertrautheit mit politischem Denken und Handeln. Darauf kann man in der Oberstufe aufbauen, wenn man anfängt, sich konkreter mit politischen Prozessen und Systemen auseinanderzusetzen. Wie soll aus Ihrer Sicht Politik auf der Oberstufe vermittelt werden? Ich könnte mir vorstellen, dass man dafür eine Woche in der 3. oder noch besser je eine Woche in der 2. und in der 3. Sek als Projekt- oder Blockwochen vorsieht. In vielen Schulen findet dies ­bereits statt. Das stimmt; es gibt viele interessierte Lehrpersonen, denen politische Bildung ein Anliegen ist. Wenn aber solche Ge­ fässe nicht institutionalisiert sind, hängt


In der Schule sind der Mitsprache ­allerdings enge Grenzen gesetzt, vieles ist vorgegeben: Fächer, Schulstoff, Lek­ tionenzahl, Abläufe et cetera. Gaukelt man den Kindern nicht fälschlicherweise Mitsprache vor und fördert letztlich politische Frustration? Wenn sich die Mitsprache auf Sekstufe I darauf beschränkt, einen Pausenkiosk einrichten zu dürfen oder zu entscheiden, ob die Klassenreise ins Tessin oder in die Romandie gehen soll, fragt man sich tatsächlich, was das für eine Mitsprache ist. Und beim Pausenkiosk werden schnell

litische Bildung in der Schule einen geringen Stellenwert hat. Die Pädagogischen Hochschulen müssen die Lehrpersonen ja auf die Praxis vorbereiten. Letztlich bedeutet dies jedoch, dass Lehrpersonen, die ein Interesse an politischer Bildung haben, das nötige didaktische Wissen dafür nicht haben respektive es sich selber aneignen müssen. Politische Bildung sollte wert­ neutral sein. Wie kann eine Lehrperson dies gewährleisten? Tatsächlich fürchten sich noch immer ­viele Lehrpersonen vor dem Vorwurf, sie

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«In der Schule kann vieles nicht ­demokratisch verhandelt werden.»

Grenzen gezogen, wenn die Realisierung nicht den Erwartungen der Erwachsenen entspricht – Stichwort gesunder Znüni. Es ist eine Tatsache, dass in der Schule vieles nicht demokratisch verhandelt werden kann. Und das Risiko, dass man diese ­demokratische Mitsprache in der Schule ungeschickt handhabt und letztlich die Kinder frustriert, ist da. Darum wäre es wichtig, Lehrpersonen im Bereich politische Bildung auszubilden. Werden Lehrpersonen dafür nicht ausgebildet? Zu wenig. Dies ist aber nicht der Fehler der Pädagogischen Hochschulen, sondern eine logische Konsequenz davon, dass po-

würden die Kinder beeinflussen. Wobei ich nicht finde, dass die Lehrperson ihre Meinung verstecken soll. Warum nicht? Die Kinder und Jugendlichen finden ohne­ hin heraus, wie ihre Lehrerin oder ihr Lehrer denkt. Darum ist es hilfreicher, wenn die Lehrperson ihre Auffassung kundtut, sie aber auch begründet. Schon dies schafft einen Lerneffekt, weil die Jugendlichen merken: Eine politische Meinung entsteht nicht aus einer momentanen Laune heraus, sondern aufgrund von Argumenten. Natürlich muss die Lehrperson auch weitere Meinungen zum behandelten Thema aufzeigen, damit die

Schüler sich mit den verschiedenen Perspektiven auseinandersetzen können. Auf der Sekundarstufe II und vor allem an vielen Mittelschulen werden Podiumsdiskussionen organisiert, der Besuch im Bundeshaus in Bern oder im Kantonsrat ist oft Pflicht. Wie wichtig ist dieses eigene Erleben für die Jugendlichen? Bisher konnte keine Studie belegen, dass solche Events einen echten Beitrag zur politischen Bildung leisten. Im Moment sind die Schülerinnen und Schüler natürlich meistens begeistert, darum spricht nichts gegen solche Veranstaltungen. Wie nachhaltig die Lernprozesse im Zusammenhang mit solchen Programmen sind, ist aber unklar. Und wie kann ein solcher Lern­ prozess stattfinden? Es braucht einen Unterricht, der die Institutionen, das Gefüge und die Funktionen in Themen einbettet. Sprich: Man wählt ein aktuelles Thema und erörtert, welches Gremium wofür zuständig ist und wie die verschiedenen Gremien zusammenarbeiten. Wir haben im Zentrum für Demokratie ein Spiel entwickelt namens «Politik-Macht-Gesetz», mit dem ein eidgenössischer Gesetzgebungsprozess nach­ gespielt werden kann, der tatsächlich stattgefunden hat. Ich denke, in diese Richtung muss es vermehrt gehen. Also lieber Rollenspiel als Staatskundebuch? Ich glaube, es braucht überhaupt kein Buch. Auch weil politische Bildung kurzlebiger ist als andere Bildungsbereiche. Sie muss aktuell sein, darum sind Unterrichtseinheiten, die auf dem Netz abrufbar sind, besser. Die kann man laufend anpassen oder ersetzen. Denn ganz ohne Theorie geht es natürlich nicht.  


 www.schulen-nach-bern.ch

Debattier-Wettbewerb Kern des Projekts «Jugend debattiert» ist eine reglementierte Debatte zu aktuellen politi­ schen Fragen. Zuerst wird die Methode im Unterricht trainiert, ein Lehrmittel und ergän­ zende Materialien stehen zur Verfügung. An­ schliessend findet ein Wettbewerb statt, in dem Schülerinnen und Schüler aus der gan­ zen Schweiz gegeneinander antreten. Die Besten messen sich in einem nationalen Fi­ nal, der alle zwei Jahre stattfindet. Das Volks­ schulamt des Kantons Zürich unterstützte «Jugend debattiert» in der Anfangsphase. Altersgruppe: Sekundarstufen I und II  www.jugenddebattiert.ch

Planspiel zur Gesetzgebung Das Planspiel «Politik.Macht.Gesetz» des Zentrums für Demokratie in Aarau (s. Interview mit Béatrice Ziegler Seite 18) simuliert anhand reeller Vorlagen, wie auf Bundesebene ein Gesetz entsteht. Schüler und Schülerinnen schlüpfen einen Tag lang in die Rollen von ver­ schiedenen politischen Akteuren. Das Spiel wird von externen Simulationsleitern ange­ leitet, die Schulen stellen die Veranstaltungs­ räume zur Verfügung. Altersgruppe: Sekundarstufen I und II  www.politik-macht-gesetz.ch

Abstimmungskampf als Rollenspiel Im Rollenspiel «Herausforderung Demokra­ tie» wird ein Abstimmungskampf simuliert. Zu neun Themenfeldern gibt es eine Abstim­ mungsfrage. Den Schülerinnen und Schülern

r ü f f f o t S e h c s i t i l o die ­p Bildung lubs,

ebattierc kt­ D , r e h c je Bü sites, Pro rat: b e W ­ , e l e Planspi wochen, Klassen er nd Schül . u n e n n i men üler Wie Sch zur Politik kom as Minder xt: Andre Te

wird einer von dreissig Charakteren aus allen Bevölkerungsschichten zugewiesen, es gibt Befürworter, Gegner und Unschlüssige. Nach der Abstimmung reflektieren die Jugendlichen ihr Verhalten und vergleichen es mit realen Prozessen. Das Rollenspiel kann online oder mit ausgedruckten Materialien gespielt wer­ den. Das Spiel beruht auf einem Buch: NCCR Democracy, Hanspeter Kriesi, Lars Müller (Hrsg.): Herausforderung Demokratie, Lars Müller Publishers, Zürich, 2013. Altersgruppe: Sekundarstufen I und II

Zürcher Jugendliche von 14 bis 21 Jahren können an der nationalen Jugendsession teil­ nehmen. Sie findet einmal jährlich statt. Über 200 Jugendliche aus der ganzen Schweiz schnuppern vier Tage lang Polit-Luft im Bun­ deshaus und können ihre Anliegen zur Spra­ che bringen.  www.jugendparlamente.ch  www.jugendsession.ch  www.jupahorgen.ch  www.facebook.com/jugendrat.duebendorf

 www.ja-nein.politischebildung.ch

Unterrichtsmaterialien Schülerpartizipation Wie politische Prozesse funktionieren, lässt sich auch praktisch erfahren. Dazu eignen sich Klassen- und Schulräte oder Jugend­ parlamente. Das Volksschulamt der Kantons Zürich und die Stadt Zürich haben Leitfäden dazu heraus­gegeben, wie die Partizipation in der Schule verwirklicht werden könnte. Auf «politiklernen.ch» finden sich ebenfalls Hin­ weise.  www.vsa.zh.ch > Schulbetrieb & Unterricht > Führung & Organisation  www.stadt-zuerich.ch/partizipation-schule  www.politiklernen.ch > Klassenrat

Jugendparlamente Jugendparlamente sind eine Plattform für po­ litisch besonders interessiert und aktive Ju­ gendliche. Es gibt in der Schweiz 60 Jugend­ parlamente oder -räte, die unterschiedlich organisiert sind. Im Kanton Zürich existieren vier lokale Jugendparlamente: in Horgen, Dielsdorf, Dübendorf und Rüti. Auf kantona­ ler Ebene gibt es kein Jugendparlament. Im Kantonsrat ist ein Antrag hängig, der verlangt, ein Jugendparlament zu schaffen.

Broschüre des Bundes Das Spektrum an gedruckten Lehrmitteln im Bereich der politischen Bildung ist breit, oft ergänzen die Verlage es mit Material auf dem Netz. Die Bundeskanzlei publiziert jedes Jahr die Gratisbroschüre «Der Bund kurz erklärt». Dazu gibt es – ebenfalls kostenlos – ein «Leit­ programm» des hep-Verlags. Schülerinnen und Schüler können damit die Inhalte der Broschüre selbstständig erarbeiten.  www.bundespublikationen.admin.ch > Publikationen > Bundeskanzlei BK  www.hep-verlag.ch/der-bund-kurz-erklaert

Webbasiertes Lerntool Das webbasierte Lerntool «Politikzyklus» zeigt in spielerischer Form die Karriere politischer Themen von ihrer Entstehung über die Ge­ setzgebung bis zur Umsetzung. Es kombi­ niert Präsenzunterricht mit E-Learning und ist so konstruiert, dass die Lehrperson es ohne grosse Vorbereitung einsetzen kann. Altersgruppe: 9. Klasse  www.politikzyklus.ch

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Projektwoche im Bundeshaus «Schulen nach Bern» führt Jugendliche ins Herz der nationalen Politik. Während einer Woche erfahren sie in der Bundeshauptstadt, wie Demokratie funktioniert. In einem Plan­ spiel reichen sie eine Initiative ein, über die sie dann als Parlamentarier in Kommissions­ sitzungen und schliesslich im Nationalrats­ saal debattieren. Zum Programm gehören die Begegnung mit einem «echten» Parlamenta­ rier aus dem Herkunftskanton und der Be­ such einer ausländischen Botschaft. Die Pro­ jektwoche wird mit dem Lehrmittel «Schulen nach Bern» vorbereitet. Gemäss einer Eva­ luation der Pädagogischen Hochschule Bern interessieren sich die Schülerinnen und Schü­ ler, die bei «Schulen nach Bern» mitgemacht haben, mehr für Politik als jene aus Ver­ gleichsklassen und sie wissen auch besser Bescheid. Altersgruppe: 8. und 9. Klasse, Brückenangebote

len für Schu e t o b e g An

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Debattieren, spielen, partizipieren


Unterrichtseinheiten Die Unterrichtseinheiten der Website poli­ tiklernen.ch behandeln sechs Themenfelder von Demokratie bis Globalisierung auf zwei Schwierigkeitsstufen. Mit einem Diagnose­ instrument kann die Lehrperson die bereits vorhandenen politischen Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler abklären und den Unterricht entsprechend planen und durch­ führen. Altersgruppe: Sekundarstufe I  www.politiklernen.ch

Hilfreiche Websites Es gibt eine ganze Reihe von Websites, die sich nicht explizit an Kinder und Jugendliche in Ausbildung wenden, aber gut aufbereitete, politisch neutrale Informationen über Politik enthalten: – Auf «easyvote» finden sich Infos über kantonale und nationale Abstimmungen und Wahlen. Altersgruppe: vor allem Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 18 und 25 Jahren  www.easyvote.ch

Methodisch-didaktische Anregungen «politischebildung.ch» enthält Materialien, Informationen, methodisch-didaktische Hin­ ­ weise und Anregungen für den Unterricht. Es werden auch aktuelle Ereignisse aufgegriffen. Die Website enthält ausserdem Hinweise auf Veranstaltungen und Publikationen. «Polis», das jährlich erscheinende Magazin für politi­ sche Bildung, kann hier heruntergeladen wer­ den. Im Hinblick auf den Lehrplan 21 wird die Website komplett überarbeitet. Altersgruppe: Primarstufe bis Erwachsene  www.politischebildung.ch

Internetportale des Bundesparlaments Das eidgenössische Parlament betreibt zwei Portale, die sich an Jugendliche richten: «Ju­ niorparl» enthält Informationen zu den Räten und zu aktuellen politischen Themen. Auf der interaktiven Staatskundeplattform «Civicam­ pus» können sich Jugendliche in neun The­ menblöcken staatsbürgerliches Grundwissen aneignen. In der «Academy» können sie ihr Wissen testen. Sie können ausserdem Notiz­ bücher anlegen und sich in einem Forum mit anderen austauschen. Altersgruppe: Jugendliche  www.juniorparl.ch; www.civicampus.ch

– «smartvote» ist eine Online-Wahlhilfe. Mithilfe eines Fragebogens können ­Wählerinnen und Wähler herausfinden, welche Kandidierenden oder Parteien ­ihnen am nächsten stehen. Altersgruppe: gesamte Bevölkerung  www.smartvote.ch

– «smartmonitor» beobachtet, wie sich die Gewählten im eidgenössischen Par­ lament verhalten. Erfasst werden neben dem Stimmverhalten u. a. die Abwesen­ heiten und Vorstösse. Altersgruppe: gesamte Bevölkerung  www.smartmonitor.ch

– Der «Parteienkompass» erfasst die ­politischen Positionen und Werte der grössten Parteien der Schweiz. Ergänzt werden diese Informationen mit der ­Geschichte der Parteien, ihren Wähler­ stärken im Zeitverlauf oder dem Profil ­ihrer Wählerschaft. Altersgruppe: gesamte Bevölkerung  www.parteienkompass.ch

– «Politnetz.ch» ist eine Informations- und Diskussionsplattform für Bürgerinnen und Politiker. Altersgruppe: gesamte Bevölkerung  www.politnetz.ch

– «Vimentis» publiziert einfache, neutrale Texte zu Abstimmungen und anderen

politischen Themen. Zudem veröffent­ licht die Website Blogs von Mitgliedern der eidgenössischen Räte. Altersgruppe: gesamte Bevölkerung  www.vimentis.ch

Einzelne Sachthemen Eine Fülle an Organisationen bereiten einzelne politische Themenfelder für die Schule auf. – Ein breites Gebiet deckt die Stiftung éducation21 ab, das nationale Dienst­ leistungs- und Kompetenzzentrum für Bildung für nachhaltige Entwicklung. Die Schwerpunkte sind Globales Lernen – das Kennenlernen weltweiter Zusam­ menhänge –, Umwelt, Gesundheit, Politi­ sche Bildung inkl. Menschenrechtslernen und Wirtschaft. Neben Unterrichtsme­ dien bietet éducation21 auch Beratung und Finanzhilfen für Schul- und Klassen­ projekte an. Die Stiftung ist auch in der Lehrerinnen- und Lehrerbildung tätig. Altersgruppe: Volksschule und Sekundarstufe II  www.education21.ch

– Im gleichen thematischen Feld wie ­éducation21 bewegen sich viele NGOs. Die meisten dieser Institutionen haben Unterrichtsmedien im Angebot. Viele ­machen auch Schulbesuche und organi­ sieren Animationsprogramme: Entwicklung: Erklärung von Bern, ­Caritas, Baobab Books, Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, Amnesty international, Schweizerisches Rotes Kreuz. Umwelt: Greenpeace, pro natura, Stif­ tung Praktischer Umweltschutz Schweiz, WWF, GLOBE Schweiz. – «iconomix» ist das webbasierte Öko­ nomielehrangebot der Schweizerischen Nationalbank mit Unterrichtsmaterialien zum Downloaden und Bestellen. Altersgruppe: Sekundarstufe II  www.iconomix.ch

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Fokus

Angebote des Lehrmittelverlags Zürich Im Lehrmittelverlag Zürich sind Bände zum Funktionieren des Kantons, des Kantonsrats, der Schweiz und Europas erhältlich. Für das Buch «Politik und Demokratie leben und lernen» gibt es Zusatzmaterialien für den Kanton Zürich. Um Staat, Politik und Wirtschaft geht es im Handbuch «Staat und Wirtschaft». Zurzeit wird im Bereich Geschichte/Politische Bildung ein neues Lehrmittel für die Sekundarstufe I entwickelt. Es entspricht den Anforderungen des Lehrplans 21 und ist voraussichtlich ab dem Schuljahr 2017/18 für den Einsatz im Unterricht bereit.  www.lehrmittelverlag-zuerich.ch

Ebenfalls im Lehrmittelverlag Zürich erhältlich ist das Handbuch «Kinderrechte erkunden» mit Unterrichtsprojekten vom 1. bis zum 9. Schuljahr. In konkreten Projekten lernen Schülerinnen und Schüler ihre Rechte stufen- und altersgerecht kennen und sie konkret umzusetzen. Das Buch enthält kommentierte Lektionsplanungen, Hintergrundinformationen und Illustrationen und eignet sich für Lehrpersonen aller Stufen. Es ist Teil einer sechsbändigen Lehrmittelreihe, die im Auftrag des Europarats vom Zentrum IPE (Inter­national Projects in Education) der Pädagogischen Hochschule Zürich entwickelt worden ist.  www.phzh.ch > Dienstleistungen > Internationale Bildungsprojekte > Lehrmittel und Handbücher > Schule, Demokratie, Menschenrechte

– Der landwirtschaftliche Informations­ dienst sammelt auf seiner Website ­Lehrmittel und Unterrichtsmaterialien verschiedener Organisationen der Landund Ernährungswirtschaft. Neben An­ geboten für das Klassenzimmer finden sich auch Ausflugs- und Exkursions­ möglichkeiten. Altersgruppe: alle Stufen  www.lid.ch


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Schulblatt Kanton Zテシrich 4/2015窶ェokus


Dasselbe studiert, verschiedene Wege gewählt: Simona Haas (links) unterrichtet auf der Unterstufe, Andrea Omlin im Kindergarten.

Kindergarten-Unterstufe

Eine Aus­bildung – zwei Optionen Zwei Absolventinnen des Studiengangs Kindergarten-Unterstufe der Päda­ gogischen Hochschule Zürich erzählen, warum sie sich für welche Stufe entschieden haben.

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Volksschule

Text: Andreas Minder  Foto: Dieter Seeger

terrichten aber fühlte ich mich von Anfang an sicher», sagt die 26-Jährige. Ins kalte Wasser geworfen kam sich dagegen Andrea Omlin vor, als sie vor drei Jahre ihre Stelle als Kindergärtnerin in der Schule Wehntal antrat. Sie gehörte zu den Studierenden des ersten Kust-Jahrgangs. «Wir hatten zu wenig Kindergarten­ didaktik», findet sie. Keines ihrer längeren Praktika hatte sie in einem Kindergarten absolviert und als sie erstmals vor einer Klasse kleiner Kinder stand, war es für sie und ihre ebenfalls frisch diplomierte Stellenpartnerin schwierig. Sie hätten zu wenig über den Kindergartenalltag gewusst, es hätten eine gute Ideensammlung und eine Fachbegleitung gefehlt. Sie habe erst da richtig realisiert, dass zu ihrem Beruf nebst dem Unterrichten auch ein gerüttelt Mass Administration und Organisation gehöre, erinnert sich Andrea Omlin. Inzwischen laufe es gut. «Manchmal planen wir noch zu viel, aber wir passen das Programm jetzt schnell an und können unsere Kinder besser einschätzen.»

Stufenübergreifendes Wissen Simona Haas hatte Glück. Genau eine Bewerbung und sie hatte die Stelle, an der für sie alles stimmte: richtiger Beschäf­ tigungsgrad (55 Prozent), richtiger Ort (Winterthur) und richtige Stufe (Unterstufe). Das ist für eine Absolventin des Studiengangs Kindergarten-Unterstufe (Kust) nicht selbstverständlich, wie sie weiss. «Unsere Ausbildung ist noch wenig bekannt – besonders auf der Unterstufe.»

Ihre Schulleiterin kannte ihn auch nicht. Sie rief Simona Haas an und wollte wissen, was das für ein Studiengang sei. Danach reichte ein Gespräch, und man war sich einig. Seit letztem Sommer arbeitet Simona Haas im stattlichen Schulhaus Alt­ stadt im Herzen von Winterthur. Der Einstieg war anspruchsvoll: das Team kennenlernen, die Schulhauskultur, die Eltern der Schülerinnen und Schüler. «Beim Un-

Die Erfahrungen ihrer ehemaligen Studie­ renden interessieren Elisabeth Hardegger, Abteilungsleiterin Eingangsstufe der Pädagogischen Hochschule (PH) Zürich. «Wir befragen alle Absolventinnen», sagt sie. Andrea Omlins kritische Einschätzung kommt für sie deshalb nicht überraschend. «Zu Beginn war zu wenig im Rucksack für den ‹Chindsgi›.» Inzwischen sei das kor­ rigiert worden. «Das erste Jahr ist nun stark auf Kindergarten ausgerichtet und


Der Grund: Im Kanton Zürich gibt es zu wenige Lehrpersonen auf der Kinder­ gartenstufe. Mitte Mai dieses Jahres waren 40 von 1500 Kindergarten-Stellen noch unbesetzt. Martin Wendelspiess, Chef des Volksschulamts, geht davon aus, dass die meisten Stellen bis zu Beginn des Schuljahres definitiv besetzt werden können. Der Haupt­ grund für die Rekrutierungsschwierigkeit: Es braucht immer mehr Lehrpersonen auf der Kindergartenstufe. In den letzten sieben Jahren ist die Zahl der Kinder, die in den Kindergarten eintreten, um 20 Prozent gestiegen. Geburtenstarke Jahrgänge und die Zuwanderung – vor allem aus anderen Kantonen – machen zwei Drittel der Zunahme aus. Ein Drittel der Zunahme geht auf das Konto von HarmoS: Das Konkordat legt den Stichtag für den Eintritt in den Kindergarten auf den 31. Juli. Im Kanton Zürich galt bis 2013 der 30. April als Stichtag. Nun wird er während sechs Jahren jeweils um einen halben Monat verschoben, bis er im Schuljahr 2019/20 auf den 31. Juli fällt. In dieser Zeit umfasst ein Jahrgang jeweils mehr als nur die Kinder eines Jahres. Martin Wendelspiess erwähnt einen weiteren Grund für den Mangel: «In der Ost- und der Innerschweiz sind die traditio­ nellen Kindergartenseminare verschwun-

Als der erste Kust-Studiengang an der PH Zürich 2009 startete, gab es diese kombinierte Ausbildung bereits an fast allen anderen PH der Schweiz. Eingeführt wurde der Studiengang unter anderem wegen der Projekte zur Neugestaltung der Schuleingangsstufe, die damals in der ganzen Deutschschweiz liefen (Jahrgangsklassen, Grundstufe, Basisstufe). Die Kust-Studierenden dürfen nach der Ausbildung in der Unterstufe alle Fächer ausser Englisch unterrichten. Zum ersten Studiengang meldeten sich 60 Studierende an; seither steigen die Zahlen. Seit drei Jahren gibt es den Kust-Studiengang auch für Quereinsteigende. Dieses Jahr beginnen fast 100 Personen das Studium. Weiterhin angeboten wird das Studium, das zur Lehrberechtigung für den Kindergarten führt. Es richtet sich vorwiegend an Personen, die einen Fachmittelschulausweis, aber kein Fachmaturitätszeugnis besitzen. 2015 meldeten sich rund 80 Personen für diesen Studiengang an. Gemäss Hochschulförderungsund -koordinationsgesetz, das auf Anfang Jahr in Kraft getreten ist, genügt ein Fachmittelschulausweis nicht, um zu einem Bachelor-Studium zugelassen zu werden. Wird diese Bestimmung im interkantonalen Recht umgesetzt, würde der Kindergarten-Studiengang vermutlich nicht mehr schweizweit anerkannt.

den, zu denen Jugendliche mit 16 Jahren zugelassen wurden. Der Kanton Zürich rekrutierte früher immer Lehrkräfte dieser Institutionen, was zeitweise zu einem Überangebot geführt hatte. Damit ist es vorbei. Mit der Maturität als Zulassungsbedingung sind die Absolventinnenzahlen gesunken und für den Kanton Zürich fällt weniger ab.» Martin Wendelspiess hofft, dass der Kust-Studiengang dazu beiträgt, das entstandene Manko zu verkleinern.

Umstieg später möglich Sie wisse von einer ganzen Reihe von Kolleginnen, die ursprünglich die Unterstufe anvisiert hätten, aber schliesslich im Kindergarten gelandet seien, erzählt Simona Haas. Für sich selber schliesst sie es nicht aus, später einmal umzusteigen: «Vielleicht als Heilpädagogin.» Andrea Omlin ist ebenfalls zufrieden mit ihrer Stufenwahl. Dass ihr Lohn tiefer und das Image der Kindergärtnerinnen eher schlechter sei, ändere daran nichts. Für sie überwiegen die Vorteile klar: «Die Kleinen sind so cool», strahlt sie. Im Kindergarten habe sie mehr Zeit für die Kinder und die Kinder für sich. «Der Leistungsdruck ist kleiner.» Auf die Unterstufe zu wechseln, ist deshalb heute kein The-

ma für sie. «Aber ich finde es lässig, dass ich diese Möglichkeit habe. Wer weiss, was noch kommt.» Für Elisabeth Hardegger ist die KustAusbildung der «Zukunftsstudiengang». Seine Polyvalenz sei sowohl für die Absolventinnen als auch im Hinblick auf den Arbeitsmarkt attraktiv. Einwände, die gegen ihn vorgebracht werden, hält sie für wenig stichhaltig. So etwa die Meinung, es sei nicht möglich, den Stoff für fünf Jahre in einen dreijährigen Studiengang zu verpacken. «Schliesslich qualifiziert das Primarschul-Studium sogar für sechs Jahre.» Die reine Kindergartenausbildung dauere auch drei Jahre, weil zusätzliche Allgemein­ bildung vermittelt werden müsse; diese Studierenden brächten nicht die gleichen Voraussetzungen mit wie die Studierenden der Kust-Ausbildung (s. Kasten). Die Befürchtung, dass die stufenübergreifende Qualifikation der Absolventinnen zu einer Verschulung des Kindergartens führe, hält sie ebenfalls für unbegründet. «Das ist keinesfalls unser Ziel.» Es gehe um eine Schule, ob im Kindergarten oder in der Primarschule, die auf den Entwicklungsstand der Kinder zugeschnitten sei. «Da­ rauf bilden wir die angehenden Lehrpersonen aus.»  

Hängige Lohnklage Die Kindergartenlehrpersonen im Kanton Zürich kritisieren, dass sie im Vergleich mit den Unterstufenlehrpersonen zu schlecht entlöhnt würden. Ihre Löhne wurden gestützt auf ein Bundesgerichtsurteil von 2009 festgelegt. Damals ging man davon aus, dass die durchschnittliche Arbeitszeit 13% unter der Arbeitszeit der Primarschullehrpersonen liege. Die Verbände und Einzel­klägerinnen machen geltend, diese Reduktion auf ein faktisches Teilzeitpensum sei nicht zeitgemäss – auch weil der Beruf anspruchsvoller geworden sei. Und es sei im Vergleich mit männerdominierten Berufen diskriminierend. «Die Bildungsdirektion geht davon aus, dass sich die Aufgaben und Belastungen nicht so stark verändert haben – und wenn, dann auf allen Stufen der Volksschule», sagt Bettina Gubler, Personal­ beauftragte der Bildungsdirektion Zürich. Nachdem es weder ausser­gerichtlich noch bei der Schlichtungsbehörde des Kantons zu ­einer Einigung gekommen ist, verlangen die Klagenden nun Anordnungen, die sie anfechten können.

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Volksschule

Zu wenige Kindergärtnerinnen

Studiengang Kindergarten-Unterstufe

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es wurde ein zusätzliches Praktikum nach den Sommerferien eingebaut. So erleben die Studierenden die ersten Schultage der Vierjährigen mit.» Die aktuellen Befragungen zeichneten ein positives Bild. «Die Kinderkrankheiten sind überwunden.» Bleibt das Problem, das Simona Haas erwähnt hat: Die Schulleitungen kennen den Studiengang noch zu wenig. Dabei hätten die Absolventinnen ein äusserst interessantes Profil, findet Elisabeth Hardegger. «Sie sind Spezialistinnen des Übergangs; sie kennen die zuführende beziehungsweise abnehmende Stufe gut und können die Kinder professionell und liebevoll begleiten.» Den Satz «Das hätten sie doch im ‹Chindsgi› schon machen sollen» höre man oft in Schulhäusern, sagt Simona Haas. «Aber nicht von Kust-Absolven­ tinnen.» Die stufenübergreifende Ausbildung fördere das gegenseitige Verständnis. Der Einblick in die spielerischen Lernprozesse sei für sie sehr wertvoll gewesen, obwohl sie jetzt auf der Unterstufe unterrichte. «Alles, was mir am Kindergarten gefallen hat, kann ich hier auch umsetzen.» Dass sie zudem Lesen, Rechnen und Schreiben vermitteln kann, reizt sie besonders an ihrer Aufgabe als Unterstufenlehrerin. Das überwog, auch als sie gegen Ende des Studiums von mehreren Schulen Angebote für «Chindsgi»-Stellen erhielt und die Auswahl auf dem Stellenportal der PH Zürich für diese Stufe deutlich üppiger war.


Stafette

Die Spitalschule sorgt für ein wenig Normalität Die im letzten Schulblatt vorgestellte Tagesschule Adlikon gibt den Stab weiter an die Spitalschule des Rehabilitations­ zentrums für Kinder und Jugendliche des Kinderspitals Zürich in Affoltern am Albis. Text: Charlotte Spindler Fotos/Collage: Marion Nitsch


Stafette Das Schulblatt besucht Schulen, die im Unterricht und Schulalltag interessante Wege entwickeln. Die vorgestellte Schule bestimmt, welche Primar- oder ­Sekundarschule in der kommenden Schulblatt-Ausgabe vorgestellt wird. Die hier vorgestellte Schule wünscht sich als Nächstes eine Schule für Kinder mit Lern- und Verhaltensauffälligkeiten.

Seit 19 Jahren unterrichte ich hier. Mir gefällt die enge Zusammenarbeit im ­ Schulteam und mit dem interdisziplinären Team, mit den Eltern und Herkunftsschulen der Kinder. Ich unterrichte Unterstufenkinder, in Ausnahmefällen auch Schülerinnen und Schüler einer ­anderen Stufe. Ich bin Primarlehrerin, habe zuvor an Regelschulen und im heilpädagogischen Bereich unterrichtet und die Ausbildung zur Schulischen Heilpä­ dagogin absolviert. Meine Erfahrung hilft mir bei der genauen Beobachtung. Es geht darum, die Ressourcen der einzelnen Schülerinnen und Schülern zu erkennen und ihnen Wege zu zeigen, wie sie diese geschickt nutzen können. Die Beziehung zwischen ihnen und mir spielt eine zentrale Rolle; sie unterstützt und ermöglicht das Lernen. Ich freue mich mit den Schülerinnen und Schülern über ihre Fortschritte und dass sie damit ein Stück Normalität und Lebensqualität zurückge­winnen.

Unsere Kinder kommen mit unterschiedli­ chen Problemen: nach Unfällen, SchädelHirn-Verletzungen, Erkrankungen, Operationen und anderem. Wir arbeiten eng zusammen mit Medizin, Neuropsychologie, Pflege und Therapie. Wichtig ist mir, dass wir eine positive Grundstimmung für das Lernen schaffen und den Schülerinnen und Schülern ein Stück Normalität zurückgeben. Sie kommen gern zum Unterricht, arbeiten intensiv an ihren Zielen, um den Anschluss an ihre Klasse halten zu können. Ursprünglich lernte ich Goldschmied, liess mich dann zum Primarlehrer ausbilden und studierte Heilpädagogik. Seit drei Jahren bin ich hier Schulleiter und unterrichte in Ausnahmesituationen selbst. Ich habe ständig Kontakt mit Eltern, Herkunftsschulen und Behörden. Nicht alle Kantone sind so vorbildlich wie Zürich, wo eine Spitalschulverordnung neu Aufnahme, Organisation, Aufsicht und Finanzierung der Spitalschulen regelt.

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Volksschule

Früher ging ich eine Primarschule. Dann hatte ich einen schweren Unfall mit meinem Mofa, bei dem mich ein Auto angefahren hat. Dabei habe ich eine schwere Kopfverletzung erlitten. Ich bin die ganze Woche im Rehabilitationszentrum und gehe nur am Wochenende nach Hause. Ich habe jeden Tag einen anderen Stundenund Therapieplan. An einem Tag habe ich eine oder zwei Lektionen Schule. Ich habe viele Einzellektionen. Das mag ich, sonst bin ich abgelenkt. Die Klasse besteht aus zwei bis fünf Schülerinnen und Schülern, die oft wechseln. In der Schule muss ich mich körperlich nicht fest anstrengen, das finde ich gut. Am liebsten habe ich Ergotherapie, weil ich viel Spass mit den Therapeuten habe. Weil ich ein Bauernsohn bin, darf ich jede Woche auf einen Hof in Affoltern gehen. Die Bauernfamilie hat mich in einer Fernsehsendung gesehen und mir angeboten, den freien Mittwochnachmittag bei ihnen zu verbringen.

­leben zum Teil auf Wohn­gruppen. Schulräume: Je nach Ge­ sundheitszustand werden die Kinder im Bett unterrichtet. Die meisten besuchen den Unterricht in den geräumigen, hellen Klassenzimmern im Schultrakt. Die Einrichtung der Schulräume unterscheidet sich kaum von denjenigen anderer Schulen; es stehen ein Werkraum und ein gedeckter Pausenraum mit Tög­ gelikasten zur Verfügung. Anschlusslösungen: Die Spitalschule arbeitet mit den Schulen zusammen, die das Kind oder der Jugendliche vorher besucht hat und die es nach dem Aufenthalt in der Reha aufnehmen werden. Je nachdem sind es Sonderoder Regelschulen. Zusammen­ arbeit mit anderen: Der Austausch mit anderen Spitalschulen ist eng, speziell, wenn Kinder aus anderen Spitälern ins RZA verlegt werden. Einmal im Jahr treffen sich die Lehrpersonen aller Spitalschulen der Schweiz zu einer Fachtagung. Die Spitallehrpersonen sind international vernetzt (www.hospitalteachers.eu). Perspektiven: Demnächst wird eine Heilpädagogin der Schule einen Leitfaden veröffent­ lichen, der die schulische Nachbetreuung von Kindern und ­Jugendlichen nach Hirnverletzungen beschreibt. Die Schule arbeitet daran, eine Beratungsstelle für Lehrpersonen und Schulleitungen zu eröffnen, die Kinder nach neurologischen Schä­ digungen unterrichten. Bereits läuft ein Projekt für eine sensomotorische Fördergruppe für Vorschulkinder.  

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Steckbrief: Das Rehabilitationszentrum für Kinder und Jugendliche in Affoltern am Albis (RZA) ist die grösste Spitalschule der Schweiz und eine von drei Spitalschulen des Kinderspitals Zürich. Alle Zürcher Spitalschulen unterstehen der Bildungsdirektion. Lehrpersonen: Es verteilen sich 13 Vollstellen auf 25 Lehrpersonen, Schulische Heilpädagoginnen, Kindergärtnerinnen, pädagogische Mitarbeitende, Praktikanten und Fachlehrpersonen für Musik und Werken. Der Schule angegliedert ist die Durchführungsstelle für heilpädagogische Früherziehung des RZA. Lage: im Grünen. Der älteste Gebäudetrakt ist eine ehemalige Kneipp­klinik, die 1945 vom Kinderspital erworben wurde. Schulgründung: Die erste Spitalschule wurde in den 1960er-Jahren ein­ gerichtet, e ­rhielt 1970 einen eigenen Schultrakt und 2012 weitere Räume. Herkunft der Kinder: Die Reha-Klinik betreut rund 40 Patientinnen und Patienten vom Säuglings- bis ins Jugendalter; sie kommen aus der ganzen Schweiz und dem Ausland. Eingewiesen werden sie kurz nach einer Operation oder einem Unfall. Das RZA ist spezialisiert auf Neurorehabilitation. An­gebot: Die Früherzieherin betreut Kleinkinder bis zum Kindergartenalter; das RZA ist dafür als Durchführungsstelle Früh­ erziehung anerkannt. Schulkinder besuchen Kindergarten, Unter-, Mittel- oder Oberstufe: sie werden entsprechend ihren Möglichkeiten nach dem Kantonalen Lehrplan unterrichtet. Individuelle Unterstützung: Jedes Kind hat ­ einen individuellen Stundenplan, der seine Lernbedürfnisse und aktuellen Fähigkeiten berücksichtigt. Alle, ob sie zuvor die Regelschule, das Gymnasium oder eine Son­derschule besucht hatten, werden gefördert, damit sie nach der Reha möglichst den Anschluss an ihre bishe­ rige Schule finden. Wichtige Angebote sind musische Fächer und Sport. Bei frisch erworbenen Hirnverletzungen werden durch neuropsychologische Tests Belastbarkeit und Lernmöglichkeiten abgeklärt: Da­rauf wird die Förderplanung aufgebaut. Manche Patientinnen und Patienten bleiben einige Wochen in der Reha-Klinik, andere bis zu einem Jahr oder länger. Sie


Chancen ausbauen. Sie wollen Lehrperson an einer Berufsfachschule oder an einer höheren Fachschule werden? Hier erfahren Sie alles zum umfangreichen Aus- und Weiterbildungsangebot der Pädagogischen Hochschule St.Gallen: Informationsanlass Sekundarstufe II Donnerstag, 29. Oktober, 18.00 – 20.00 Uhr PHSG, Hochschulgebäude Hadwig, Notkerstrasse 27, 9000 St.Gallen Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme. Anmeldung bis spätestens Montag, 26. Oktober, unter www.phsg.ch/infosek2

in Kooperation mit Zentrum für berufliche Weiterbildung


Favoriten des Kinderund Jugendlektorats Zum dritten Mal hat die Zentrale für Klassenlektüre (ZKL) Mitte 2014 Schul­ klassen gesucht, die bei der Auswahl der ZKL-Bü­ cher mitmachen wollen. Zahl­ reiche Lehrerinnen und Lehrer meldeten ihr Inte­resse an der Leseaktion; die Wahl fiel auf eine 6. Klasse aus Gelter­ kinden und eine 9. Klasse aus St. Gallen. Bis Ende ­ Januar 2015 lasen alle Schü­ lerinnen und Schüler die drei von der ZKL gelieferten Bücher und diskutierten, welches ihr Favorit ist. Die ZKL bestellte je 300 Exemplare als Start­ bestand für die Ausleihe in der ganzen Deutschschweiz – es handelt sich um «Paul Vier und die Schröders» von An­ dreas Stein­ höfel (6. Klasse) und «Niemandsland» von Watt Key (9. Klasse). [red]  www.bibliomedia.ch/zkl

Umweltschulen

Elf Zürcher Schulen ausgezeichnet Elf Zürcher Schulen wurden jüngst für ihr Engagement als Umweltschulen ausgezeichnet: Primarschulen Wolfsmatt (Dietikon), Schulstrasse (Schlieren), Kappel am Albis und Hedingen, Kleingruppenschule Wädenswil, Wohnschule Freienstein und alle fünf Thalwiler Schulen. Bei einigen dieser Schulen steht die Schulumgebung im Fokus: Sie bessern beispielsweise Schulgärten, Biotope oder Pflanzenlehrpfade aus oder erweitern den Forscher-

Die Umweltbeauftragten der ausgezeichneten Schulen. Foto: Simón Aurel Schwarz

 www.umweltschulen.ch

Pädagogische Hochschule

Interesse am Studium zur Lehrperson steigt An der Pädagogischen Hochschule (PH) Zürich haben sich auf Beginn des kommenden Semesters 769 Personen für das Studium zur Lehrerin oder zum Lehrer angemeldet. Dies entspricht einer Zunahme von rund 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit hat sich der Aufwärtstrend bei den Anmeldungen für die Regelstudien­ gänge Kindergarten, Kindergarten-Unter­ stufe, Primarstufe und Sekundarstufe I noch einmal verstärkt gegenüber den Jahren 2012 und 2013. Zusätzlich starten im Herbst rund 60 Studierende die Quereinsteiger-Ausbildung auf Sekundarstufe I. Bereits im Februar haben 40 Querein­ steigende das Studium auf den Stufen Kindergarten-Unterstufe und Primar in Angriff genommen. Bei den Studiengängen der Sekundarstufe II ist gegenüber 2014 eine Zunahme von rund 18 Prozent zu verzeichnen. [red]

Jürg Maag tritt zurück. Foto: zvg

Lehrpersonenkonferenz

Jürg Maag gibt das Präsidium ab Ende Juli gibt Jürg Maag aus Altersgründen das Amt des Präsidenten der Lehrpersonenkonferenz (LKV) der Volksschule des Kantons Zürich ab. Er stand über 15 Jahre im Dienste der öffentlich-recht­ lichen Lehrermitsprache und begleitete den Übergang von der Kapitelversammlung in das neue Modell der Delegiertenversammlung. Zusammen mit dem Vorstand der Lehrpersonenkonferenz sowie Vertreterinnen und Vertretern der Bildungsdirektion war er massgeblich beteiligt an der Entwicklung des neuen Modells. Seit dem Schuljahr 2013/14 übernehmen nun anstelle von Basisversammlungen Delegierte die Interessen der Lehrper­ sonen. Ebenfalls per Ende Juli dieses ­Jahres tritt die Vizepräsidentin des LKV, Esther Enzler, zurück. Sie war während ­ 7,5 Jahren im Vorstand tätig und daneben unter anderem Mitglied der redaktio­ nellen Begleitgruppe des Schulblatts. Mit Beginn des neuen Schuljahres 2015/16 übernimmt der neu gewählte LKV-Vorstand die Geschäfte. [red]

Informationsblatt

Wie können Flüchtlingskinder geschult werden? Die Zahl der Asylgesuche in Europa stieg im vergangenen Jahr stark an; auch in der Schweiz wurden mehr Gesuche gestellt als im Vorjahr. Unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus haben alle eingereisten schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen in der Schweiz das Recht und die Pflicht, die obligatorische Schule zu besuchen. Asylsuchende werden nach einem ersten Aufenthalt in einem Durchgangszentrum auf alle Gemeinden im Kanton verteilt. Die Kinder werden in den Gemeinden eingeschult. Ein neues Informationsblatt des Volksschulamtes erklärt die Unterbringung von Asylsuchenden im Kanton Zürich und die Schulung der Kinder und Jugendlichen. Es richtet sich an Schulen und Gemeinden und enthält nebst Informationen auch Kontaktadressen von wich­ tigen Auskunfts- und Beratungsstellen so­ wie Links auf Materialien. Der Flyer ist auch als Druckversion verfügbar. [red]  www.vsa.zh.ch > Schulbetrieb und ­Unterricht > Schule und Migration > Neu Zugewanderte

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Volksschule

Zentrale für Klassenlektüre

garten. Andere Schulen widmen sich bestimmten Themen wie etwa dem «Le­ bensraum Wasser» oder «Elektrizität und Umwelt». Die Bildungsdirektion Zürich unterstützt das von den Stiftungen Mer­ cator Schweiz und éducation21 getragene Projekt «Umweltschulen – Lernen und Handeln». Mit diversen Angeboten werden Volks- und Berufsfachschulen gefördert, die Umweltbildung und Ökologie langfristig in ihren Schulalltag integrieren. Seit dem Jahr 2012 haben sich ins­ gesamt 21 Schulen für einen dreijährigen Entwicklungsprozess hin zur Umweltschule entschieden – sie bilden ein Netzwerk. [red]

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In Kürze


Kantonaler Mittelschulbericht

Gutes Zeugnis für die Gymnasien Neue Ergänzungsfächer, mehr Natur­ wissenschaften und Technik, mehr selbstständiges Lernen – der kantonale Mittelschulbericht zeigt: In den letzten ­Jahren hat sich viel bewegt. Text: Sybille Bayard, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Bildungsplanung  Foto: Nino Gloor

von Natur­wissenschaft und Technik (Na­ Tech) beziehungsweise der MINT-Fächer (Mathematik, Infor­matik, Naturwissen­ schaften, Technik). Bis Sommer 2014 er­ arbeiteten die Schulen schulspezifische Massnahmenkonzepte, die bis 2020 um­ gesetzt werden. Sie zielen auf ein grösse­ res und verstärkt interdisziplinäres Lern­ angebot im MINT-Bereich ab, auch sollen Naturwissenschaft und Technik im Schul­ alltag stärker sichtbar gemacht und der NaTech-Unterricht thematisch und fach­ didaktisch weiterentwickelt werden. Auch aus eigener Initiative entwickel­ ten die Schulen ihre Lehr- und Lernformen weiter. Eine Umfrage bei den Schulen zeigt, dass in vielen Bereichen innovative pädagogische Konzepte und Projekte ins Leben gerufen wurden, die interdiszi­ plinäre Zusammenarbeit, überfachliche Kompetenzen, Selbstständigkeit und wis­ senschaftliches Arbeiten fördern.

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Mittelschule

Verlängerung der Probezeit

2006 erarbeitete die Bildungsdirektion den Bericht «Aktueller Stand und Ent­ wicklungsmöglichkeiten im Bereich der gymnasialen Mittelschulen des Kantons Zürich». Dieser beschrieb die Leistungen der Zürcher Gymnasien, benannte den Handlungsbedarf und formulierte zahl­ reiche Entwicklungsmöglichkeiten. Im Bereich der beiden Schnittstellen «Volks­ schule-Mittel­ schule» und «MittelschuleHochschule» gab der Bildungsrat 2006 verschiedene Massnahmen in Auftrag. Andere Vorschläge blieben im Stadium der Idee oder wurden vor dem Hinter­ grund nationaler und internationaler Ent­ wicklungen nicht weiterverfolgt. Der in diesem Jahr erschienene Mo­ nitoringbericht der Bildungsplanung zeigt auf, welche Themen angegangen wurden, welche Entwicklungen die Schulen seit 2006 initiierten und wo die Schulen heute stehen. Neben einer umfassenden Doku­ mentenanalyse wurden Interviews mit ver­ schiedenen Akteuren durchgeführt und das daraus entstandene Bild durch bildungs­ statistische Auswertungen ergänzt. Die wichtigsten Erkenntnisse dieses Berichts werden nachfolgend zusammengefasst.

Neue Ergänzungsfächer In den letzten acht Jahren haben die gym­ nasialen Mittelschulen ihr Angebot ste­ tig ausgebaut. Etwa mit den neuen Er­ gänzungsfächern «Philosophie», «Sport», ­«Informatik» und «Religionslehre», die an verschiedenen Mittelschulen eingeführt wurden. Auch das Angebot an immersi­ vem Unterricht wurde erweitert: Führten 2006 in einer Pilotphase rund die Hälfte der Mittelschulen einen zweisprachigen Maturitätsgang, sind dies heute 15 Schu­ len mit Deutsch-Englisch, zwei Schulen

mit Deutsch-Französisch und eine Schule mit Deutsch-Italienisch. An zwei Schulen kann das «International Baccalaureate», ein international anerkannter Abschluss, absolviert werden. Zwei grössere Projekte wurden im Be­ reich neuer Lehr- und Lernformen lan­ ciert. Mit dem Projekt «Selbst organisier­ tes Lernen an gymna­sialen Mittelschulen» (SOL) erhielt das selbstständige Lernen an allen Schulen einen höheren Stellen­ wert. Die im Rahmen des Projekts entwi­ ckelten Lern- und Unterrichtsangebote sind heute an den Schulen umgesetzt. Das zweite Projekt widmet sich der Förderung

Die vereinheitlichte Zentrale Aufnahme­ prüfung (ZAP) wurde 2007 für das Lang­ gymnasium und 2008 für den Zugang zum Kurzgymnasium eingeführt und etablierte sich schnell. Für das Aufnahmeverfahren ins Lang- wie auch ins Kurz­gymnasium wurden von 2012 bis 2015 verschiedene Neuerungen eingeführt, so zum Beispiel die Verlän­gerung der Probezeit von drei auf sechs Monate oder eine leicht ver­ änderte Gewichtung der Prüfungsfächer bei der Aufnahmeprüfung ins Kurzgym­ nasium, um der oft kritisierten Sprach­ lastigkeit ent­gegenzuwirken. Dass die Er­ fahrungsnoten beim Übertritt ins Kurz­ gymnasium nicht mehr zählen, stösst zum Teil auf Unverständnis. Im April dieses Jahres beschloss der Kantonsrat deshalb,

Vielfältige gymnasiale Bildungsverläufe Der kontinuierliche Verlauf der gymnasialen Ausbildung vom Eintritt bis zur Matur ist nicht selbstverständlich. Wie die Analyse der Bildungsverläufe ­eines Jahrgangs von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten zeigt, schlossen von den Lernenden, die 2006 in eine öffentliche Mittelschule des Kantons Zürich ein­ getreten waren, rund 60 Prozent nach den regulären vier (Kurzgymnasium) be­ ziehungsweise sechs Jahren (Langgymnasium) erfolgreich mit der Maturität ab. Nichtkontinuierliche Verläufe der Ausbildung umfassen einerseits Repetitio­ nen, die auf allen Klassenstufen vorkommen. Anderseits gibt es Austritte zu ­verschiedenen Zeitpunkten und aus unterschiedlichen Gründen. Diese erfolgen während oder nach der Probezeit oder im späteren Verlauf der gymnasialen Ausbildung. Ein Viertel der Austretenden beginnt nach der 9., 10. oder 11. Klasse mit einer Berufsausbildung oder mit einer Mittelschule mit Berufs- bzw. Fach­ maturität, ein weiteres Drittel setzt das Gymnasium zu einem späteren Zeit­ punkt wieder fort – vielfach nach einem Sprachaufenthalt –, aber nicht mehr in der Stamm-, sondern in einer tieferen Klasse. Der Mittelschulbericht zeigt die Bildungs­verläufe am Beispiel eines Jahrgangs in einer Grafik im Detail auf. Verzögerungen ergeben sich auch beim Übertritt an die Hochschule. So beginnen zwar rund 95 Prozent der Lernenden nach der Maturität mit einem Hochschul­ studium. Allerdings beginnt die Mehrheit das Studium erst ein oder mehrere Jahre nach Abschluss der Maturität. Weitere Analysen zeigen, dass etwas mehr als 12 Prozent der angehenden Studierenden ein Studium an einer nichtuniversi­ tären ­Hochschule aufnehmen. Das zeigt, dass die Durchlässigkeit des Bildungs­ systems verschiedene Ausbildungswege nach der Matura möglich macht. [sb]


Die Förderung von Naturwissenschaften und Technik ist eines von zwei grösseren Projekten, die im Bereich neuer Lehr- und Lernformen lanciert wurden.

Die Befunde der nationalen Studie Eva­ mar II, wonach ein Teil der Maturandin­ nen und Maturanden in Mathematik und Erstsprache über ungenügendes Wissen und Können verfügt, sowie Analysen zum

Weitere Entwicklungen Nicht nur inhaltlich, sondern auch struk­ turell haben die Schulen in den vergange­ nen Jahren Änderungen vollzogen. Zum Beispiel entwickelten sie verschiedene Massnahmen zur Qualitätsentwicklung an den einzelnen Schulen. Die Aus- und Wei­ terbildung von Mittelschullehrpersonen an der Universität und der ETH wurde seit 2006 teilweise neu ausgerichtet und verbessert. Und nicht zu­ letzt wurde die Schulraumplanung vorangetrieben: 2013 präsentierte die Bildungsdirektion eine Gesamtstrategie «Schulrauminfrastruktur Sekundarstufe II», die nicht nur den Bau zweier neuer Mittelschulen, sondern auch eine Reihe von Umbauten oder Sanierun­ gen bestehender Schulen vorsieht.    www.mba.zh.ch > Aktuell

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Mittelschule

Erfolgsmodell HSGYM

Konzept im Rahmen eines schuleigenen «Studienwahlfahrplans» umsetzen. Alle diese Projekte tragen dazu bei, den Übertritt von der Mittelschule in die Hochschule zu optimieren. Die bestehen­ den Leistungsunterschiede der Maturan­ dinnen und Maturanden, Fragen in Bezug auf die Bedingungen des freien Hoch­ schulzugangs und die Vorbereitung auf die Hochschulstudien werden aber ge­ mäss den interviewten Personen auch in den nächsten Jahren Diskussionsthemen bleiben.

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dass die Vorleistungen bei der Aufnahme ins Kurz­gymnasium wieder «angemes­sen zu berücksichtigen» seien. Obwohl Primar- und Sekundarschul­ lehrpersonen beim Erstellen und Korri­ gieren der ZAP als Expertinnen und Ex­ perten mitwirken, wird die Zusammen­ arbeit zwischen den zwei Schulstufen von beiden Seiten als verbesserungs­ würdig eingeschätzt. Ende 2014 wurde deshalb eine Arbeitsgruppe mit Vertretern der Gymna­ sien, der Sekundarschulen, des Volks­schulamts und des Mittelschul- und Berufsbildungsamts ins Leben gerufen mit dem Ziel, den institutionellen Aus­ tausch zwischen den Schnittstellen zu verbessern (VSGYM).

Thema Studienabbruch und Studienfach­ wechsel intensivierten in den vergange­ nen Jahren die Diskussion um den allge­ meinen Hochschulzugang. Mit der Konferenz an der Schnitt­ stelle Hochschule-Gymnasium «HSGYM» pflegen Dozierende der Hochschulen und Mittelschullehrpersonen seit 2006 den Dialog und haben so den Austausch an ­ dieser Schnittstelle institutionalisiert. Da Prüfungsanforderungen und -beurteilun­ gen in den verschiedenen Fächern und an den einzelnen Schulen teilweise sehr unterschiedlich sind, startete die Schul­ leiterkonferenz im Jahr 2010 das Projekt «Gemeinsam Prüfen». Ziel des Projektes ist, dass die Fachschaften an den Schulen einen Teil der Aufgaben der Maturaprü­ fungen gemeinsam gestalten und nach gemeinsamen Kriterien beurteilen. Rück­ meldungen aus den Schulen zeigen Unter­ schiede in der Umsetzung dieses Projekts. Schliesslich haben Mittelschulen, Be­ rufsinformationsstellen und Hochschulen ihre Angebote im Bereich der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung in den letzten Jahren ausgebaut. Die Bildungsdi­ rektion erarbeitet gegenwärtig mit Vertre­ terinnen und Vertretern aus dem Schul­ feld ein kantonales Rahmenkonzept für die Unterstützung der Schülerinnen und Schüler in Fragen der Berufs- und Stu­ dienwahl. Die Schulen werden dieses


Schulgeschichte(n)

Wenn Wirtschaft auf Ethik trifft Mit Akzenten wie «Entrepreneurship» oder «Ethik und Ökologie» hat sich die Kantonsschule Hottingen als Wirt­ schaftsschule etabliert.

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Mittelschule

Text: Jacqueline Olivier  Fotos: Hannes Heinzer

Die Kantonsschule Hottingen hat Profil. Genauer: ein Profil. Das Gymnasium näm­ lich ist ganz auf Wirtschaft und Recht aus­ gerichtet und ein reines Kurzgymnasium. Passend dazu führt die KS Hottingen eine Handels- und eine Informatikmittelschu­ le. Deshalb bezeichnet sie sich selber als «die Wirtschaftsschule im Raum Zürich». Ergeben hat sich dies aus der langen Ge­ schichte der Schule, die auf die 1875 eröff­ nete Töchterschule zurückgeht. Bereits ab 1894 reagierte diese mit speziellen Han­ delsklassen auf den zunehmenden Bedarf an gut ausgebildeten Büroangestellten. 1908 wurden diese Klassen in der eigen­ ständigen Handelsdiplomschule zusam­ mengefasst, später wurden parallel dazu

auch Maturitätsklassen geführt, aus denen sich schliesslich das Wirtschaftsgymnasi­ um entwickelte. Seit 1949 ist die heutige Kantonsschu­ le Hottingen (KSH) an der Minervastrasse im für sie erbauten Gottfried-KellerSchulhaus beheimatet – mitten in der Stadt und gleichzeitig mitten in einem Wohn­ quartier. Idyllisch mutet die von hohen Bäumen umrandete Schulanlage mit gross­ zügiger Grünfläche hinter dem Haus an, die gleichermassen für Sport, als Freiraum oder für das jährlich stattfindende Gar­ tenfest benutzt wird. Die ruhige Lage hat aber auch ihre Tücken: Um mit den priva­ ten Anwohnern eine gutnachbarschaftli­ che Beziehung zu pflegen, ist die Schul­

leitung besonders darauf bedacht, die Schülerinnen und Schüler zu rücksichts­ vollem Verhalten und zur Ordnung rund um das eigene Gelände anzuhalten. Umso mehr, als die KSH über keine Mensa ver­ fügt und sich die Jugendlichen ihre Ver­ pflegung gerne aus den nahe gelegenen kleinen Läden holen, um dann irgendwo auf dem Schulareal oder einer Aussen­ treppe eines Wohnhauses zu picknicken.

Schon immer praxisnah Übrigens: Das Verhältnis zwischen Schü­ lerinnen und Schülern ist heute in etwa ausgeglichen. Seit Jahren steigen zudem die Schülerzahlen. Waren es 2008 noch rund 560 Schülerinnen und Schüler, star­ tet man im Schuljahr 2015/16 mit über 800. Etwa drei Fünftel von ihnen besuchen das Gymnasium, die übrigen verteilen sich je zur Hälfte auf Handels- und Informatik­ mittelschule (HMS und IMS). Dank dieser zwei Bildungsgänge ist die Kantonsschule Hottingen mit der Wirt­ schaft eng vernetzt, führen sie doch nach dreijähriger Schulzeit über ein einjähri­ ges Praktikum zu einer Berufsmatur. Die Nähe zur Praxis ist aber ebenso Teil des historischen Erbes. Ein schönes Beispiel hierfür liefert der Verein Ehemaliger der Kantonsschule Hottingen Zürich (VEKHZ). Bereits 1911 für die Ehemaligen der da­ maligen Handelsdiplomschule ins Leben gerufen, organisiert und vermittelt der Verein bis heute Weiterbildungskurse, Vorträge oder Workshops für seine rund 3000 Mitglieder – und gegen einen klei­ nen Zuschlag auch für Nichtmitglieder.


tausch mit Ungarn. Beim Akzent Entre­ preneurship wiederum wird in regelmäs­ sigen Arbeitswochen unternehmerisches Denken geübt, ausserdem gründen die Schülerinnen und Schüler ein eigenes Mini-Unternehmen oder machen ein Un­ ternehmenspraktikum. Für die Schüle­

rinnen und Schüler der Englisch-Im­ mersion-Klassen wiederum besteht die Möglichkeit, anstelle eines zweiwöchigen Sprachaufenthalts einen Arbeitseinsatz im englischsprachigen Raum zu leisten. Ein Profil ist eben nicht gleichzuset­ zen mit Eintönigkeit.  

Schulgeschichte(n) Die Zürcher Mittelschullandschaft ist während 180 Jahren gewachsen und hat entscheidende Entwicklungsschritte durchlaufen. Das Schulblatt porträtiert in einer neuen Serie einzelne Schulen, deren Geschichte für eine bestimmte pädagogische oder bildungspolitische Entwicklung steht, und lässt die Rektorin oder den Rektor sowie die Präsidentin oder den Präsidenten der Schülerorga­nisation erzählen, was für sie von der Vergangenheit spürbar ist und wie sie die Schule heute erleben.

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Mittelschule

Jahrzehntelang betrieb er ausserdem ei­ nen rege genutzten Stellenvermittlungs­ dienst, und noch immer publiziert er vier­ mal jährlich die Vereinszeitschrift «Schule und Leben». Dies alles stets in enger Zu­ sammenarbeit mit der «Kanti». Praxisnähe hat die KSH in jüngster Vergangenheit auch für die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums geschaffen. Zunächst mit dem Angebot der Aktzent­ klasse Ethik und Ökologie, die 2004 von zwei Lehrpersonen initiiert wurde. Neben entsprechenden Schwerpunkten in den verschiedenen Unterrichtsfächern bein­ haltet dieser Bildungsgang einen Sozial­ einsatz von 80 Stunden, verteilt über ein ganzes Schuljahr, sowie einen Schüleraus­

Tobias Famos, Maria Kattner, SO-Kopräsidium «Weil unsere Schule so auf Wirtschaft ausgerich­ tet ist, haben hier viele Schüler ähnliche Interes­ sen. Trotzdem ist die Schule vielfältig. Wir haben beide die Englisch-Immersion belegt, von der nun der erste Jahrgang eine deutsch-englische Matur machen wird. In den Akzentklassen Entrepre­ neurship beginnen die Schüler in der 3. Klasse, kleine Unternehmen zu gründen. Das bekommt man natürlich mit, denn diese Schüler sind in der Regel sehr stolz und zeigen gerne, was sie produ­ zieren – etwa Sirup, Taschen oder Handy-Apps. Das ist interessant und natürlich gehören jeweils viele Schülerinnen und Schüler zu ihren Kunden. Auch die Akzentklassen Ethik und Ökologie prä­ gen die Schule: Diese Schüler sind oft sehr hilfs­ bereit und sozial eingestellt und sensibilisieren auch die anderen Schüler für soziale Themen. Dass Zusammenhalt an unserer Schule grossge­ schrieben wird, sieht man jeweils am Gartenfest, zu dem immer viele Ehemalige kommen, die schon vor langer Zeit abgeschlossen haben.»

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Peter Stalder, Rektor «Die Praxisnähe sehe ich als grosses Plus unserer Schule. Wir haben über die HMS und die IMS ein Netzwerk aufgebaut, sodass die Schüle­ rinnen und Schüler, die eine Berufsmatur anstreben, auch einen Prak­ tikumsplatz finden. Umgekehrt ist mir wichtig, dass wir an unserer Schule Wirtschaftslehrer haben, die selber eine Zeit lang in der Praxis tätig waren. Wir legen aber auch grossen Wert auf eine gute Allgemein­ bildung. Sprachaufenthalte beispielsweise sind nicht nur für die Im­ mersionsklassen des Gymnasiums, sondern auch für die HMS- und die IMS-Schüler obligatorisch. Leider genügt die einst für die Töchter­ schule gebaute Sportanlage den Anforderungen eines heutigen Mittel­ schulsportunterrichts nicht, wir müssen deshalb in die Sportanlage Fluntern ausweichen. Nicht ganz unproblematisch ist zudem die Lage inmitten eines Wohnquartiers. Alles in allem erhalten wir aber wenig Reklamationen aus der Nachbarschaft.»


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In Kürze Impuls Mittelschule

Wechsel im Kernteam Auf Ende dieses Schuljahres kommt es im Kernteam von Impuls Mittelschule, der Stelle für Öffentlichkeitsarbeit der Zür­ cher Mittelschulen, zu personellen Wech­ seln. Leiterin Alexandra Siegrist-Tsaka­ nakis wird das Team verlassen. An ihrer Stelle übernehmen Sonja Rüegg, Chemie­ lehrerin an der Kantonsschule Enge, und Beda Ricklin, Wirtschaftslehrer an der Kantonsschule Hottingen, die Co-Leitung. Zurücktreten wird auch Dina Blattmann, für sie kommt Gisela Jost, Sportlehrerin an der Kantonsschule Enge, ins Team. [red]

Neue Arbeitsgruppe

Schnittstelle zur Volksschule optimieren Vor einigen Monaten ist eine neue Ar­ beitsgruppe mit dem Namen VSGYM tätig geworden mit dem Ziel, den Übergang von der Volksschule an das Gymnasium zu verbessern. Im Austausch mit der Volks­ schule sollen Schwierig­keiten erkannt und angegangen werden. Im Fokus steht ge­ genwärtig vor allem die Mathematik. In einem ersten Schritt hat die Arbeitsgruppe, der Vertreter der Sekundarschulen, der Gymnasien sowie des Volksschulamts und des Mittelschul- und Berufsbildungsamts der Bildungsdirektion angehören, be­ schlossen, eine Task Force Mathematik zu bilden und zwei Sofortmassnahmen zu ergreifen: Geplant sind eine Weiter­ bildungsveranstaltung für Gymnasial­ lehrpersonen zum neuen Mathematik­ lehrmittel der Sekundarschulen sowie ein Algebra-Training als Angebot für Sekun­ darschülerinnen und -schüler. [red]

Glenn Petr dominierte das Turnier und wurde zweiter Zürcher Kanti-Blitz-Meister. Foto: Giovanni Catone

sammlung Preise für Maturarbeiten aus den Bereichen Klassische Sprachen, Ar­ chäologie, Alte Geschichte und Mittelalter/ Renaissance. Gewonnen haben folgende Arbeiten: «Eudaimonio; Schreiben und Analysieren eines Dialoges im Stile von Platon» von Jeronimo von Ah (KS Wie­ dikon), «Eine antike griechische Komödie im Vergleich mit einer heutigen Film­ komödie» von Raphael Tandler (KS Wie­ dikon) und «Das Leben der Heiligen Cos­ mas und Damian gemäss der Legenda Aurea des Jacobus de Voragine und dem St. Galler Codex 563» von Félix Chappuis (KS Im Lee, Winterthur). [red]

Godoy Poblete (Kantonsschule Büelrain). Viele Schülerinnen und Schüler vom letz­ ten Turnier waren erneut mit dabei. Mit dem Pokal «Biggest Jump» wurde die grösste Verbesserung seit dem letzten Jahr ausgezeichnet. Er ging an Johannes Nauser (Kantonsschule Zürcher Ober­ land), der sich um 16 Ränge ver­besserte und das Turnier auf Rang 5 be­endete. Die Goldmedaille in der Kategorie «Team» gewann die Kantonsschule Zür­ cher Unterland mit Marco Buchmann, Fa­ bian Gessler und Alexander Donato. Das Team des Realgymnasiums Rämibühl er­ spielte die Silbermedaille, die Kantons­ schule Im Lee Bronze. [Christian Suter]

Blitzturnier

Am Festakt zur diesjährigen Ausstellung ausgezeichneter Maturitätsarbeiten wur­ den fünf Arbeiten mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet: «Well Camera» von Áedán Christie (MNG Rämibühl), «Der Regisseur – vom Diener zum Herrn» von Silvan Fischbacher (KS Limmattal), - Phantom – The construction of a «Senko Submarine» von Dominik Mannhart (KS Hohe Promenade), «Mussel-mimetic Tissue Adhesion» von Sonja Peter (MNG Rämi­ bühl) sowie «Beobachtung von Wildbienen und deren Bestäubungsleistung» von Ro­ man Schmid (MNG Rämibühl). Der Verein Freunde alter Sprachen vergab an seiner diesjährigen Jahresver­

Mutationen in den Schulleitungen Der Regierungsrat hat nachstehende Wah­ len vorgenommen: auf Beginn des Früh­ lingssemesters 2015 – Kantonsschule Rychenberg Winter­ thur: Ursula Schifferle Häusermann, Mittelschullehrperson mbA, als Pro­ rektorin. Sie trat die Nachfolge von Christian Sommer an, der auf Beginn des Frühlingssemesters 2015 zum Rektor ernannt wurde. Auf Beginn des Schuljahres 2015/16 – Kantonsschule Wiedikon Zürich: Maria Ritscher-Pauletti, Mittelschul­ lehrperson mbA, als Prorektorin. Sie wird die Nachfolge von Prof. Dr. Walter Summermatter antreten, der auf Ende des Schuljahres 2014/15 von seinem Amt zurücktreten wird. [red]

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Erfolgreiche Maturan­ dinnen und Maturanden

Zum zweiten Mal wurde im Mai an der Universität Zürich das Zürcher KantiTurnier im Blitz-Schach durchgeführt. Die Idee entstand aus den Schachfreikursen der Kantonsschulen Zürcher Unter­ land und Zürich Nord. Das Turnier soll schach­ interessierten Gym­nasiastinnen und Gym­ nasiasten eine Gelegenheit bieten, ihr Können unter Beweis zu stellen. Dieses Jahr nahmen 27 Spielerinnen und Spieler diese Herausforderung an. Ihnen standen jeweils zehn Minuten zur Verfügung, um den Gegner schachmatt zu setzen. Dominiert wurde das Turnier von Glenn Petr (Kantonsschule Hottingen), der mit sieben Siegen aus sieben Partien zum zweiten «Zürcher Kanti-Blitz-Meister» ge­ kürt wurde. Zweiter wurde Denis Perman (Realgymnasium Rämibühl), Dritter Mariano

Personelles

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Prämierte Maturitätsarbeiten

Kanti-Schüler im Schachfieber


Berufsmaturität

Gute Argumente für den an­ strengenden Weg Der Kanton Zürich hat ein Massnahmenpaket lanciert, das die lehrbegleitende ­Berufsmaturität fördert. Die Berufsbildung soll für leistungsstarke Jugendliche zur ­attraktiven Option werden. Text: Andreas Minder  Fotos: zvg

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Berufsbildung

15,9 Prozent der 21-Jährigen im Kanton Zürich hatten im Sommer 2014 ein Berufsmaturitätszeugnis in der Tasche. Das sind 3,5 Prozent mehr als fünf Jahre zuvor. Die Berufsmaturität erlangt man entweder parallel zur Lehre (BM 1) oder nach dem Lehrabschluss berufsbegleitend oder in einem einjährigen Vollzeitbildungsgang (BM 2). Zwischen diesen beiden Bildungswegen hat sich in den letzten Jahren mehr und mehr eine Schere geöffnet: Während die Abschlusszahlen bei der BM 1 zurückgehen, steigen sie bei der BM 2 an; 2013 gab es erstmals mehr Lernende, welche die Berurfsmaturität anschliessend an die Lehre absolvierten. Nur dank ihnen steigt die Gesamtquote weiter an. Ein ähnliches Bild zeigt sich auf gesamtschweizerischer Ebene. Bund, Kan-

tone und die Organisationen der Arbeitswelt wollen deshalb nun die Berufsmaturität, insbesondere die BM 1, fördern. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation strebt eine BM-Quote von insgesamt 18 Prozent an. Im Kanton Zürich wurde kein quantitatives Ziel formuliert, wie Hans Stadelmann, ­Beauftragter Berufsmaturität des Mittelschul- und Berufsbildungsamts, erklärt. Es gehe vielmehr darum, dass die Berufsbildung das Potenzial besser ausschöpfe, sprich, dass mehr geeignete Jugendliche eine Berufsmaturität anstrebten. «Gefördert wird vor allem die BM 1, die BM 2 läuft von selbst.» Ansprechen will man leistungsstarke Lernende, die eigentlich eine Lehre ohne Berufsmaturität ins Auge fassen, und solche, die auch ans Gymna­sium gehen könnten.

Was das Prestige betrifft, ist die Berufsmaturität gegenüber der gymnasialen Maturität im Hintertreffen. «Das zu ändern, braucht Beharrlichkeit», sagt Hans Stadel­ mann. Unter den Eltern der Jugendlichen, die heute ihren Weg wählen, hätten erst wenige selber Berufsmaturitäts- und Fach­ hochschule durchlaufen. «Dadurch fehlen den Jugendlichen die Vorbilder.» Der akademische Bildungsweg über das Gym­ nasium wird für die starken Schüler zur Hauptstrasse, auf die sie fast automatisch einbiegen. Nur wer sich eingehend mit der BM 1 befasst, entscheidet sich dafür – dies hat eine Studie zum Berufswahl­ verhalten kürzlich ergeben. Zudem spielten auch falsche Vorstellungen eine Rolle, vermutet Carmen Frehner, Prorektorin der Berufsmaturitätsschule Zürich. «Der Glaube ist weitverbreitet, dass der akademische Weg besser auf den anforderungsreichen Arbeitsmarkt vorbereitet, obwohl das nicht stimmt.» Nicht von der Hand zu weisen ist hingegen, dass die lehrbegleitende BM den Absolventen viel abverlangt. «Allen Lernorten gleichzeitig gerecht zu werden, erfordert ein hohes Mass an Belastbarkeit und die Bereitschaft, viel Zeit in die Ausbildung zu investieren – auch auf Kosten der Freizeit», sagt Carmen Frehner.

Skeptische Betriebe Skepsis gegen die BM 1 gibt es auch bei Lehrbetrieben. Ihnen missfällt, dass die BM-Lernenden häufiger, in der Regel zwei Tage pro Woche, in der Schule sind und das Unternehmen nach dem Abschluss rasch verlassen. Wenn ein Betrieb keinen Bedarf an höher qualifiziertem Personal hat, entsteht für ihn kein unmittelbarer Mehrwert. Es gibt aber auch für solche Firmen durchaus Argumente für die BM 1. «Berufsmaturanden sind in der Regel problemlose Lernende», sagt Karl Rüttimann, Berufsbildner der Burkhalter Technics AG in Zürich, die ange-

Yves-Joël Hladik, 18, Zeichner EFZ, 1. Lehrjahr «Mein älterer Bruder hat die lehrbegleitende Berufsmaturität gemacht. Von ihm wusste ich, was das ist und was mich er­ wartet. Meine Eltern ermutigten mich auch dazu. Ich war in der Sek nicht sehr fleissig, deshalb war das Gymi kein Thema. An der Aufnahmeprüfung der BMS hatte ich ein schlechtes Gefühl, vor allem wegen der Mathematik, ich hatte einige Aufgaben nicht gelöst. Aber es hat dann trotzdem gut gereicht. Die Schule hatte ich mir strenger vorgestellt. Wenn man mit Lernen immer etwas dranbleibt, geht es gut. Ich muss nicht meine ganze Freizeit opfern. In meinem Betrieb sind wir zwei Lehrlinge. Der Oberstift macht auch die BM 1. Mein Wunsch, die Berufsmaturität zu machen, hat sich bei der Bewerbung als Vorteil erwiesen, da mein Lehrbetrieb lieber BM-Lernende einstellt. Offenbar ist dies auch branchenbedingt: In meiner Berufsschulklasse macht über die Hälfte die BM 1. Ich bin sehr froh, dass ich mich dafür entschieden habe. Nach dem Abschluss möchte ich noch etwas im Betrieb bleiben und dann die Passerelle zur Universität machen. Ich würde gerne Naturwissenschaften studieren.»


Solange Muller, 20, Fachfrau Gesundheit EFZ, 3. Lehrjahr «‹Nur ohne BM› bekam ich öfters zu hören, als ich eine Lehrstelle suchte. Auch mein jetziger Lehrbetrieb hat sich zunächst nicht gefreut, als ich darauf bestand. Wäre ich damals nicht schon etwas ­älter gewesen und hätte nicht genau gewusst, was ich will, hätte ich vielleicht dem Druck nicht standgehalten und auf die BM verzichtet. Ich hatte mit 16 das Gymnasium abgebrochen, trotz guter Noten. Nach einem Jahr Jobben und Reisen entschied ich mich für die BM, weil sie viele Optionen bietet. Die Ausbildung ist streng, aber das liegt nicht an der Stoffmenge, sondern daran, dass die Arbeit im Betrieb manchmal schlecht koordiniert ist mit der Berufs- und der Berufs­ maturitätsschule. Nach dem Abschluss steige ich ins dritte Semester des Maturitätslehrgangs an der Kantonalen Maturitätsschule für ­Erwachsene ein. Ich möchte eine berufliche Position erreichen, in der ich etwas bewegen kann. Die BM 1 hat mir sehr viel Berufsund Lebenserfahrung gebracht, neue Perspektiven eröffnet und mich reifer und bodenständiger gemacht.»

Abschliessen und weitermachen Für eine höhere Berufsmaturitätsquote müssen nicht nur mehr junge Leute in die Ausbildung einsteigen – sie müssen diese auch abschliessen. Zurzeit kommen je nach BM-Richtung 70 bis 85 Prozent ans Ziel. Mit dem Rahmenkonzept «Beratung-Förderung-Begleitung» für Berufsfach- und Berufsmaturitätsschulen will die Bildungsdirektion die verschiedenen Förderangebote – an Berufsmaturitäts-

schulen sind das vor allem Stützkurse und Aufgabenhilfen – systematisieren und koordinieren. Haben die Lernenden ihr Zeugnis schliesslich in der Tasche, sei dies zwar ein wichtiger Schritt, aber nicht der letzte, findet Hans Stadelmann. Um dem Fachkräftemangel wirklich etwas entgegenzusetzen, müssten die jungen Berufsleute auf ihrem Bildungsweg weitergehen. «Wir möchten, dass die Übertrittsquote an die Fachhochschule steigt.» Sie liegt für die BM-Absolventen derzeit schweizweit betrachtet bei unter 60 Prozent. Zum Vergleich: Drei Viertel der Inhaber einer gymnasialen Maturität gehen an eine universitäre Hochschule.  

 Informationen zum neuen kantonalen Lehrplan für Berufsmaturitätslehrgänge s. Seiten 43 und 45.

Förderung der Berufsmaturität im Kanton Z ­ ürich Kommunikation und Marketing: Das MBA und das Amt für Jugend und Berufsberatung (AJB) geben der Berufsmaturität in ihren Informationen, Veranstaltungen und Publikationen mehr Raum. Im September 2014 wurde eine Broschüre publiziert, die die Vorteile der BM darstellt. In der App «Berufswahlfahrplan» des AJB wird eingehender über die BM informiert. Im Lehrstellennachweis (Lena) können Betriebe neu angeben, wenn sie die BM 1 anbieten. Bekenntnis zur Berufsmaturität: Im Herbst 2014 haben sich Bildungsdirektion, Volkswirtschaftsdirektion sowie die Spitzen der Zürcher Arbeitgeber- und ­Arbeitnehmerorganisationen an der «Konferenz Berufsbildung» zur Förderung der BM 1 bekannt. Übergang Sekundarstufe I – Berufsmittelschule: Das Übertrittsverfahren wird zurzeit überprüft, inklusive Zeitpunkt der Aufnahmeprüfung. Differenzierte Ausbildungsmodelle: Die Verbundpartner diskutieren, wie die schulischen und betrieblichen Ausbildungsteile besser über die Lehrzeit verteilt werden können. Das Ziel: Wird den branchenspezifischen Bedürfnissen der ­Betriebe diesbezüglich besser entsprochen, bieten sie die BM 1 vermehrt an.

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zu entschädigen. Damit sollen leistungsstarke Lernende in die Branche geholt werden, als künftige Führungskräfte, aber auch als Ingenieure, Architekten und Designer. Diese Trendsetter mit «hölzigem» Background sollen «den Markt zugunsten der Schreiner und verwandter Bereiche animieren und formen», heisst es in der Schreinerzeitung.

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henden Elektroinstallateuren regelmässig die BM 1 ermöglicht. Zu diesem unmittelbaren Vorteil kommt ein indirekter: «Aus Berufsmaturanden werden Leute in leitender Position. Wir hoffen, dass sie sich an uns erinnern, wenn sie einen Auftrag zu vergeben haben.» Deshalb weist das Unternehmen Interessenten explizit auf die Option der BM 1 hin. Gleich handhabt es die Kistler Ins­ trumente AG in Winterthur. Sie sieht die Berufsmaturanden jedoch nicht nur als künftige Auftraggeber, sondern auch als Arbeitnehmer in spe. «Wir brauchen nicht nur Berufsleute, ­ sondern auch Hochschulabsolventen im Betrieb und ver­ suchen ein entsprechendes ‹Portfolio› an Lernenden zu entwickeln», sagt Martin Notter, Leiter beruf­liche Grundbildung. Von 40 Lernenden macht etwa die Hälfte die BM. «Wir hoffen, dass sie nach der Fachhochschule ­ zurückkommen.» Noch höher ist die BM-1-Quote bei der Credit Suisse. Rund 60 Prozent der IT- und KVLernenden wählen diesen Weg. «Das Anforderungsprofil für eine Karriere in der Bank verlangt früher oder später nach einer Weiterbildung an einer höheren Fachschule oder Fachhochschule», schreibt Mediensprecherin Charlotte Nelson. Entsprechend werde die lehrbegleitende Berufsmaturität gefördert. Ein weiteres Argument nennt Hans Stadelmann: «Die Möglichkeit, die BM 1 zu machen, wird für die Branchen längerfristig zu einem Argument im Kampf um Talente.» Ein Verband, der diesem Credo nachlebt, ist der Schreinerverband. Er unterstützt Lehrbetriebe mit Berufsmaturanden finanziell, um sie für die schulbedingten Abwesenheiten ihrer Lernenden


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Luis Enrique Palacios ist 20 Jahre alt und wird im Sommer nach vier Jahren die Lehre als Veranstaltungsfachmann abschlies­ sen. Er gehört zum ersten Jahrgang, der diesen neuen Beruf erlernt. 27 Lehrlinge haben damals in der deutschsprachigen

Veranstaltungs­ fachmann «Ein kom­plexer Beruf», sagt Ausbildner ­Roland Schneggenburger. Lehrling Luis Enrique ­Palacios reizt die Ver­ bindung von Hightech und Handwerk. Text: Walter Aeschimann  Foto: Sabina Bobst

Schweiz ihre Ausbildung begonnen, 20 von ihnen treten nun zum Qualifikationsverfahren an. Die praktische Prüfung hat Luis Enrique Palacios schon hinter sich. Er entwickelte ein Licht- und Riggingkonzept von zwei Messeständen für die Ge­ neralversammlung der Zurich Insurance Group und baute die Messestände selbstständig auf. Als Rig wird in der Branche die Vorrichtung bezeichnet, an denen Lasten aufgehängt werden, Rigging heisst der Aufbauprozess. Eine schriftliche Prüfung steht dem Lernenden noch bevor. Nach ihrem Abschluss werden er und die anderen Berufsleute Allrounder sein auf sehr hohem Niveau. «Die meisten», sagt Roland Schneggenburger, «werden sich nach der Lehre mit Weiterbildungskursen für eine Fachrichtung spezialisieren.» Der Beruf hat sich im Laufe der Jahre herausgebildet. Learning by doing hiess die Devise einst, als es darum ging, Boxen zu verkabeln, Scheinwerfer einzurichten, Bühnen aufzubauen oder Eventkonzepte zu entwerfen. «Weil die Anzahl der Events zugenommen hat und immer mehr Fachpersonal und -wissen benötigt wurde,

Der Beruf Veranstaltungsfachmann/-fachfrau EFZ Ausbildung: vierjährige berufliche Grundbildung mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ). Tätigkeiten: Beschallung, Beleuchtung und Videoprojektionen bei Publikumsanlässen, Film-, Fernseh-, Theater- oder Opernproduktionen, Aufbau, Einrichtung und Bedienung von Bühnen und technischen Anlagen. Anforde­ rungen: abgeschlossene Volksschule, Sek A oder B, technisches Verständnis, gute körperliche Verfassung (Farbsehen, körperliche Belastbarkeit, volles Hörvermögen), Schwindelfreiheit, Organisationsfähigkeit, hohe Teamfähigkeit. Karriere­ möglichkeiten: zum Beispiel Veranstaltungstechniker mit eidg. Fachausweis, dipl. Technikerin HF Elektrotechnik, Bachelor of Science (FH) in Elektrotechnik.  www.veranstaltungsfachmann.ch

Berufslehre heute Jedes Jahr treten im Kanton Zürich rund 12 500 Jugendliche eine Lehrstelle an. Das Schulblatt porträtiert in einer Serie ­jeweils eine Berufsbildnerin oder einen Berufsbildner (Lehrmeister) und eine Lernende oder einen Lernenden (Lehrling) in ihrem Arbeitsalltag.

wollten wir die Arbeit professionalisieren. Wir machten uns für eine Berufslehre mit Eidgenössischem Fähigkeitszeugnis stark», erzählt Roland Schneggenburger.

Auch Frauen sind willkommen Jährlich organisiert die Habegger AG Schnuppertage mit bis zu 40 Schülern und Schülerinnen. Einige gehen nach zwei Stunden, weil die Impressionen nicht dem entsprechen, was sie erwartet haben. Andere möchten eine Schnupperwoche absolvieren. Obwohl der Beruf bislang mehr­ heitlich von Männern gewählt wird, ist er durchaus auch für Frauen geeignet. Im Moment absolvieren zwei bei Habegger eine Lehre als Veranstaltungsfachfrau. «Sie sind so leistungsfähig wie die Männer und verrichten die gleiche Arbeit», sagt Roland Schneggenburger. Luis Enrique Palacios findet die Arbeit mit Frauen positiv für die Stimmung im Team, und bei körperlich besonders schweren Arbeiten darf er seine sozialen Kompetenzen schulen, indem er seinen Kolleginnen hilft. Gestern hat Luis Enrique Palacios bis um 22 Uhr gearbeitet, heute wird es sicherlich wieder dunkel, bis die Arbeit beendet ist. «Man muss flexibel sein», sagt er entspannt. Unregelmässige Arbeitszeiten sind nicht selten und machen ihm w ­ enig aus. Denn er mag diesen Beruf in der Eventbranche; es macht ihm Spass, die Kulissen aufzubauen, die er zuvor mit dem Kunden entworfen hat, und anschliessend hinter diesen Kulissen dafür zu sorgen, dass alles bestens funktioniert. Nächste Woche ist er an einem kleineren Anlass verantwortlich für die Tontechnik. Er wird sich um die Mikrofone der Referenten kümmern. Auch Luis Enrique Palacios will sich in naher Zukunft spezialisieren, im Moment schwebt ihm eine Weiterbildung zum Tontechniker vor. Sein Traum: irgendwann in einem Tonstudio der Musikbranche in Deutschland oder London zu arbeiten.  

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Erster Jahrgang schliesst ab

Berufslehre heute

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Die Geräuschkulisse ist imposant. Rund 60 Leute werken konzentriert im Innenraum des Zürcher Hallenstadions in Oerlikon. Es hämmert, sägt und rumpelt. 80 Tonnen Material liegen scheinbar ungeordnet da. Aus der Ferne wirkt das Szenario chaotisch, aber jeder der Arbeitenden weiss genau, was seine Arbeit ist. Auch Luis Enrique Palacios. Er ist dem Team Lichttechnik zugeteilt und schraubt im Sektor V2//7 eine 400 Watt starke LEDLampe ans Geländer. Dann geht er zurück zum Materialdepot, sucht eine Stahlplatte, ein T-Stück, eine neue Lampe und steigt hoch zum Sektor vis-à-vis. Heute ist der erste von drei Aufbautagen für die Energy Fashion Night. «Dieser Auftrag ist eine eher grosse Sache», sagt der junge Mann stolz. «Anstrengend, aber cool.» Verantwortlich für den Aufbau ist die Firma Habegger AG aus Regensdorf. Das «Schwergewicht» im Eventbereich macht, gemäss Eigenwerbung, «die Botschaft von Kunden zum Ereignis» und inszeniert «Er­ lebniswelten». Luis Enrique Palacios funkt seinem Vorgesetzten Roland Schneggenburger. Dieser ist Meister für Veran­ staltungstechnik, Luis Enrique Palacios’ Ausbildner und Mentor. Er gibt seinem Schützling knappe Anweisungen und geht nochmals das Lichtkonzept mit ihm durch. «Veranstaltungsfachmann ist ein kom­ plexer Beruf», sagt Roland Schneggenburger. «Universelles Geschick ist gefragt; ein Zusammenspiel von Fleiss, Verstand und Handwerk.» Von Tontechnik, Videound LED-Technik, Bühnentechnik, Lichttechnik bis hin zu Informatik müssen Kenntnisse vorhanden sein. «Wer gerne anpackt und geschickte Hände hat, wird Freude an dem Beruf finden.»


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Zwei Unternehmer unterhalten sich. Sagt der eine: «Stell dir vor, du bildest Mitarbeitende aus – und dann gehen sie.» Antwortet der andere: «Stell dir vor, du bildest die Mitarbeitenden nicht aus – und sie bleiben.» Mit dieser Geschichte unterstrich Marc Kummer, Chef des Mittelschul- und Berufsbildungsamts der Bildungsdirektion, in seiner Einführung, wie wichtig gut ausgebildete Mitarbeitende für die einzelnen Betriebe und für die Schweizer Wirtschaft sind. In der Halle 7 der Messe Zürich stiess er damit auf offene Ohren, denn wer an die jährliche Lehrstellenkonferenz nach Oerlikon reist, engagiert sich bereits in der Lehrlings­ ausbildung und ist interessiert am Austausch und an qualitativen Verbesserungen. Ob solche überhaupt nötig sind und wenn ja, wo konkret – um diese Fragen drehte sich die Podiumsdiskussion. Bereits zum dritten Mal stand dabei der Fernsehmoderator Reto Brennwald als Gesprächsleiter in dieser «Arena der Berufsbildung» und fühlte den Diskussionsteilnehmern wenn nötig auch mal mit provokativen Fragen auf den Zahn.

Lehrstellenkonferenz

Qualitätsunter­ schiede anpacken An der zehnten Lehrstellenkonferenz drehte sich die Diskussion um die Ausbildungsqualität in den Lehrbetrieben. Diese variiert zwischen den Berufen stark. Text: Jacqueline Olivier  Foto: Urs Jaudas

Auf dem Podium diskutierte auch Marc Kummer, Chef des Mittel­ schul- und Berufsbildungsamts, mit (Zweiter von rechts).

Imageschaden für Betrieb Martin Stalder, Berater im Bildungs- und Sozialbereich, hingegen fand, eine Abbruchquote von zehn Prozent sei für ihn keinesfalls im grünen Bereich, denn wer über keinen Abschluss verfüge, habe oft auf lange Zeit hinaus Mühe, sich im Arbeitsmarkt zu integrieren. Dass Lehrabbrüche auch einen Imageschaden für die

Lehrbetriebe bedeuten, machte Urs Acher­ mann, Küchenchef und Berufsbildner bei der Swiss Re, klar. Und Daniel Knecht, Standortleiter des Ausbildungsunternehmens libs, plädierte dafür, Auffälligkeiten bei Jugendlichen früh anzu­gehen und die jungen Leute eng zu begleiten, um Lehrabbrüche möglichst zu vermeiden.

Ausbildner fördern Berufsinspektorin Fiorella Moretton betonte, dass die Ausbildungsqualität im Lehrbetrieb mit dem Berufsbildner stehe und falle. Und dass die Qualität in der ­Regel in jenen Betrieben gut sei, wo die Geschäftsleitung klar zur Ausbildung stehe. Genau aus diesem Grund sei es ­ wichtig, die Ausbildner besser auszubilden, meinte Vera Class, ihren Einsatz aber gleichzeitig auch anzuerkennen, indem ihre Aufgabe im Pflichtenheft definiert und al­lenfalls mit einer entsprechenden Lohnerhöhung honoriert werde. Für die-

ses Ansinnen erhielt sie Schützenhilfe von Lena Frank, Jugendsekretärin der Unia, die ein weiteres Problem darin ortete, dass in gewissen Branchen wie etwa in der Pflege der Druck auf das Personal schon so hoch sei, dass die Ausbildung von Lernenden als zusätzliche Belastung empfunden werde. Zur Sprache kam im Weiteren auch die teilweise mangelhafte Zusammenarbeit zwischen den drei Lernorten Schule, Betrieb und überfachliche Kurse. Oder die Abschlussprüfungen, an denen teilweise noch zu viel Wissen abgefragt werde, wo es doch heute um kompetentes berufliches Handeln gehen müsse. Darüber, dass man in der Schweiz auf hohem Niveau klage, waren sich die Beteiligten zwar einig, dass dies nicht dazu verleiten dürfe, die Hände in den Schoss zu legen, statt bestehende Prob­ leme anzugehen, war jedoch ebenso unbestritten.  

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Bevor es so weit war, präsentierte Marc Kummer jedoch noch ein paar Zahlen. Zum Beispiel, dass ein Sechstel aller Lehren, die in der Schweiz absolviert werden, im Kanton Zürich durchgeführt werden. Bei rund 90 Prozent davon lief es 2014 gut, etwa 10 Prozent der Lehrver­ träge wurden vorzeitig aufgelöst. Über alle Berufe betrachtet lag die Erfolgsquote an der ­ Lehrabschlussprüfung bei 90,6 Prozent. «Eigentlich eine gute Quote», so Marc Kummer, «aber die Quoten schwanken ­erheblich zwischen den einzelnen Berufen.» Dem müsse man sich verstärkt widmen, mahnte der Amtschef, und mit man meine er alle Beteiligten. Katja Aerne, KV-Lernende im dritten Lehrjahr, eröffnete die anschliessende Diskussion und erzählte von einem gravierenden Konflikt mit einer Praxisbildnerin. Erst dank eines durch die Berufs­ inspektorin vermittelten Coachings konnte sie das Problem lösen, indem sie schliesslich die Abteilung wechselte. Für Vera Class, Berufsbildungsexpertin und Delegierte des Kaufmännischen Verbandes Zürich, eine gute Lösung, aber: «Ein Lehrabbruch ist nicht immer schlecht, in einer völlig verfahrenen Situation kann er auch eine Befreiung sein.»

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Für 90 Prozent läuft es gut


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Schulreisen Pfannenstiel


Bildungsrat erlässt ­kantonalen Lehrplan Seit Ende 2012 ist auf Bundesebene ein Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität in Kraft. Er bildet die Grundlage für Unterricht und Abschlussprüfungen in den anerkannten Bildungsgängen der Berufsmaturität und definiert die erforderlichen fachlichen und überfachlichen Kompeten­ zen an der Nahtstelle zu den Fachhochschulen. Bildungsgänge, die nach dem 1. Januar 2015 begonnen haben, basieren auf dem neuen Rahmenlehrplan. Im Kanton Zürich wurde nun von den Anbietern eidgenössisch anerkannter Berufsmaturitätslehrgänge ein gemeinsamer Lehrplan erarbeitet. Er kon­kretisiert die Vorgaben des Rahmenlehrplans für den Grundlagen-, den Schwerpunkt- und den Ergänzungsbereich. Dabei werden auch die Vorgaben der eidgenössischen Berufsmaturitätsverordnung berücksichtigt. Nach der im vergangenen Jahr durchgeführten Vernehmlassung hat der Bildungsrat den kantonalen Lehrplan er­ lassen und setzt ihn auf das Schuljahr 2015/16 in Kraft. [red]  s. Bildungsratsbeschluss Seite 45

PLAU-Umweltpreis

Zehn Preise für ­Vertiefungsarbeiten Zum 14. Mal vergab die Fachstelle PLAU (Projekte Lehrplan Allgemeinbildender Un­ terricht) zusammen mit der Zürcher Kantonalbank Preise für Vertiefungsarbeiten, die sich mit Umweltthemen auseinandersetzen. 20 Lernende aus sechs verschiedenen Berufsfachschulen des Kantons Zürich nahmen an dem Wettbewerb teil. Ihre Arbeiten wurden nach den drei Krite­ rien «Umweltbezogene Gegenwartsfrage», «Konkreter Handlungsbezug» und «Gesamteindruck» beurteilt. Zuoberst auf dem Podest standen schliesslich die beiden angehenden Fachfrauen Betreuung Michelle Stokmaier und Larina Frick von der Berufsfachschule Winterthur mit der Arbeit «Der ökologische Fussabdruck». Der zweite Preis wurde viermal vergeben, der dritte fünfmal. Ausgezeichnet wurden damit Arbeiten zu Themen wie «Food Waste – Unser Essen landet im Müll», «Plastik – die unsichtbare Gefahr», «Vielfalt des Recyclings im Alltag» oder «Stirbt der Berufsfischer am Bodensee aus?»: Die Ausschreibung für den Wettbewerb 2015/16 erfolgt im kommenden September. Der Wettbewerb wird neu in Richtung Nachhaltigkeit erweitert. [red]

Mutationen in den Schulleitungen Der Regierungsrat hat nachstehende Wah­ len vorgenommen: auf Beginn des Frühlingssemesters 2015 – EB Zürich: Hugo Lingg, Berufsschullehrperson mbA, als Rektor ad interim. Neue Abteilungsleitende auf Beginn des Frühlingssemesters 2015 – Berufsfachschule Uster: Uwe Böhm, Berufsschullehrperson mbA, als Abteilungsleiter. – EB Zürich: Marinella Papastergios Pedevilla, Berufsschullehrperson mbA, als Abteilungsleiterin ad interim. [red]

World Skills 2015

Fünf Zürcher Lernende am Start Sie sind jung, talentiert und ehrgeizig – die fünf Teilnehmer an den diesjährigen World Skills aus dem Kanton Zürich. Gemeinsam mit gut 1000 anderen jungen Berufsleuten aus 53 Nationen werden sie vom 12. bis zum 15. August um eine der be­ gehrten Medaillen kämpfen, die in 46 Disziplinen vergeben werden. Zum ersten Mal werden die alle zwei Jahre stattfindenden Berufsweltmeisterschaften «World Skills» in Südamerika aus­ getragen. Aus dem Kanton Zürich mit dabei sind Mario Noseda, Elektroniker aus Winterthur, Cyril Wanner, Webdesigner aus Zürich, Janin Aellig, Dekorationsmale­ rin aus Madetswil, Marina Spring, Floristin aus Zürich, und Elias Siegrist, Formenbauer aus Seuzach. Vor ihrer Abreise von Anfang August werden sie von der Bil-

dungsdirektion im Rahmen eines Empfangs ofiziell entsendet – natürlich mit der nötigen Portion an Glückwünschen. [red]

Pflegeausbildungen

Positiver Trend ist ungebrochen Wie die Oda Santé mitteilt, nimmt die Zahl der Eintritte in eine Pflegeausbildung in der Schweiz von Jahr zu Jahr zu – auf der Sekundarstufe II ebenso wie auf der Ter­ tiärstufe. Demnach haben 2014 insgesamt 8034 junge Menschen eine Pflegeausbildung begonnen, 489 mehr als im Vorjahr. Auch im Kanton Zürich stellt man diesen Trend fest. Waren es beispielsweise per Lehrjahr 2013/14 noch 626 Neueintritte für die Ausbildung Fachmann/-frau Gesundheit EFZ, haben sich per 2014/15 bereits 674 Lernende für diesen Beruf entschieden. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei den Assistenten/-innen Gesundheit EBA: von 133 stieg hier die Zahl im gleichen Zeitraum auf 157. Auch auf Stufe Fachhochschule sind die Zahlen leicht ­gestiegen, von 115 auf 118, lediglich die höheren Fachhochschulen verzeichneten 2014 einen Rückgang von 405 auf 305, was vor allem auf die gesunkenen Zahlen bei der berufsbegleitenden Ausbildung zurückzuführen ist. Für das laufende Jahr geht Oda Santé von einer weiteren Zunahme bei den Eintritten aus. Potenzial sieht sie insbeson­dere im Bereich der Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger. [red]

Drei Lernende und ihre prämierten ­Vertiefungsarbeiten zu Umweltthemen: Ramona Sobaszkiewicz, Larina Frick und ­Debora Barozzino (von links). Foto: zvg

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Berufsmaturität

Personelles

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015

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Kantonaler Lehrplan für die Berufsmaturität (Neuerlass)

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Volksschule. Neuschaffung eines Lehrmittels «Natur und Technik» für die Sekundarstufe I

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Volksschule. Neuschaffung eines Lehrmittels für den Fachbereich «Natur und Technik», Kindergartenstufe

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Volksschule. Neuschaffung eines Lehrmittels «Deutsch als Zweitsprache» (DaZ) für die ­Sekundarstufe I

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Projekt zur Einführung des Lehrplans 21 Kanton Zürich. Arbeiten bis Herbst 2015

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Pflichtfach «Religionen und Kulturen» am Untergymnasium: Anhörung

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Kantonsschule Limmattal. Lehrplanänderung: Einführung des Ergänzungsfaches Wirtschaft und Recht

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Kantonsschule Büelrain, Winterthur: ­Genehmigung der Lehrplanänderungen ­Chemie, Physik und ICT

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Kantonsschule Limmattal, Urdorf: Genehmigung des Lehrplans Naturwissenschaft & Informatik

60

Berufszuteilung an Berufsfachschulen Automobilassistentin / Automobilassistent EBA

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Berufszuteilung an Berufsfachschulen ­Malerpraktikerin / Malerpraktiker EBA

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Bildungsrätliche Begleitkommission Schulversuch Fokus Starke Lernbeziehungen, Ersatzwahl für die Dauer des Schulversuchs bis 2019

Gestützt auf Art. 12 Abs. 1 der Verordnung vom 24. Juni 2009 über die eidgenössische Berufsmaturität (BMV) hat das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) am 18. Dezember 2012 den Rahmenlehrplan für die Berufsmaturität (RLP-BM) erlassen. Bildungsgänge, die nach dem 1. Januar 2015 beginnen, basieren auf dem RLP-BM. Die Lehrpläne der eidgenössisch anerkannten Bildungsgänge der Berufsmaturität sind bis zum 31. Dezember 2014 dem RLP-BM anzupassen (Art. 36 Abs. 5 BMV). Um die Anerkennung durch das SBFI in Bezug auf den Lehrplan sicherzustellen und Ressourcen zu sparen, wurde in Absprache mit den kantonalen und privaten Anbietern, welche Berufsmaturitätsunterricht erteilen, erstmals ein gemeinsamer kantonaler Lehrplan Berufsmaturität (LP-BM) erarbeitet. An der Erarbeitung des LP-BM waren in erster Linie Lehrpersonen von kantonalen und privaten Anbietern einer eidgenössischen Berufsmaturität sowie Mitglieder von Schulleitungen beteiligt. Der Bildungsrat hat mit Beschluss vom 8. September 2014 den kantonalen Lehrplan für die Berufsmaturität (LP-BM) zur Vernehmlassung freigegeben und die Bildungsdirektion beauftragt, die Vernehmlassung durchzuführen. Es gingen insgesamt 21 Stellungnahmen ein. Der Entwurf des LP-BM stiess in der Vernehmlassung auf breite Zustimmung. Die kritischen Stellungnahmen bezogen sich überwiegend auf die fachspezifischen Inhalte. Die Kapitel «Ausrichtungen und Lektionen-Tabelle im Überblick», «Einleitung und Überblick» sowie «Allgemeiner Teil» des LP-BM wurden befürwortet. Vereinzelt wurde angeregt, das Fach Informatik anzubieten. Da die Fächer im Rahmenlehrplan verbindlich und abschliessend festgelegt sind, kann diesem Anliegen nicht nachgekommen werden. Kritisiert wurde auch die mangelnde inhaltliche Verbindlichkeit der Formulierungen im kantonalen Lehrplan BM. Der RLPBM gibt die Mindestkompetenzen vor, die zu erreichen sind. Der bereits hohe Detaillierungsgrad soll nicht mit strengen Vorgaben zu Gegenständen und Inhalten weiter verschärft werden. Vielmehr lassen sich die gleichen Kompetenzen auf unterschiedliche Weise erwerben. Es wurde auch bewusst darauf verzichtet, die Unterrichtsinhalte einem bestimmten Semester zuzuweisen. Das hätte zur Folge gehabt, dass der kantonale LP-BM die Stundentafeln (Zuweisung der Fächer/Lektionen zu den Semestern, Zuweisung der Lerninhalte zu den Semestern) festgeschrieben hätte. Folge davon wäre eine fehlende Flexibilität bei der Entwicklung neuer Modelle der Berufsmaturität. Aus den dargelegten Gründen waren in diesen Kapiteln des LP-BM keine Anpassungen vorzunehmen. Die Stellungnahmen zu den fachspezifischen Lehrplänen wurden den jeweiligen Arbeitsgruppen, die die Fachlehrpläne erarbeitet hatten, vorgelegt. Die Arbeitsgruppen haben auf Grund der Stellungnahmen entschieden, ob Anpassungen im LP-BM vorzunehmen sind. Konkret führte dies zur Überarbeitung und Änderungen bei spezifischen Unterrichtsinhalten in den Lehrplänen der Grundlagenfächer erste Landessprache, zweite Landessprache, Englisch und im Grundlagenfach Mathematik der Ausrichtung Technik, Architektur und Life Sciences. Weiter ergaben sich Änderungen bei den Schwerpunktfächern Mathematik sowie Wirtschaft und Recht der Ausrichtung Wirtschaft und Dienstleistungen. Die Richtlinien sowie die Bestimmungen zu den Abschlussprüfungen (Kapitel 6 und 7 des LP-BM) wurden grösstenteils befürwortet. Positiv erwähnt wurde, dass der LP-BM den Schulen einen angemessenen Gestaltungsspielraum für das inter­ disziplinäre Arbeiten ermöglicht. Artikel 21 Abs. 3 der Berufsmaturitätsverordnung verlangt, dass die schriftlichen Abschlussprüfungen regional vorzuberei-

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Kantonaler Lehrplan für die Berufs­maturität (Neuerlass)

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Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015


ten und zu validieren sind. Die Umsetzung dieser Bestimmung durch kantonal einheitliche schriftliche Abschlussprüfungen wurde mehrheitlich begrüsst.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Der kantonale Lehrplan für die Berufsmaturität wird erlassen und auf das Schuljahr 2015/2016 in Kraft gesetzt. Der Rahmenlehrplan ist abrufbar unter www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv

Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

Volksschule. Neuschaffung eines Lehrmittels «Natur und Technik» für die Sekundarstufe I 1. Ausgangslage Der Bildungsrat hat im Beschluss 16/2010 den Stellenwert und die Förderung von Naturwissenschaft und Technik in der Allgemeinbildung betont und als wichtig beurteilt. Der Fachbereich «Natur und Technik», ein Teilfachbereich des Fachs «Natur, Mensch, Gesellschaft», wurde auf Grundlage der «Inhaltlichen und didaktischen Gesamtschau im Bereich Naturwissenschaften und Technik im Kanton Zürich» in die Liste der Fachbereiche aufgenommen, für die obligatorische Lehrmittel vorgesehen sind (BRB 12/2014). Das Volksschulamt hat in Absprache mit dem Lehrmittelverlag Zürich einen Anforderungskatalog erarbeitet. Dieser wurde vom Bildungsrat mit Beschluss vom 5. Mai 2014 (BRB 13/2014) verabschiedet. Der Lehrmittelverlag wurde beauftragt, unter Einbezug dieses Anforderungskatalogs und in Absprache mit dem Volksschulamt dem Bildungsrat bis Frühjahr 2015 ein Konzept für ein neues Lehrmittel «Natur und Technik» für die Sekundarstufe I vorzulegen.

2. Erwägungen

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Amtliches

a) Bedarf Das Volksschulamt hat den Lehrmittelbedarf im Fachbereich «Natur und Technik» überprüft. Dies geschah auf der Basis eines detaillierten Kriterienkatalogs unter Berücksichtigung der HarmoS-Grundkompetenzen für Naturwissenschaften und der Vorarbeiten des Lehrplans 21. Die Überprüfung hat gezeigt, dass das Angebot an Lehrmitteln im Bereich «Natur und Technik» auf allen Stufen zu verbessern ist. Für die Sekundarstufe I sind derzeit auf dem Schweizer Markt keine zum Lehrplan 21 passenden Lehrmittel verfügbar. Auf dem Deutschschweizer Lehrmittelmarkt gibt es keine geeignete Alternative. Eine Aufnahme in das Programm der ilz wird deshalb angestrebt. Drei wichtige Aspekte stehen bei einer Neuschaffung im Mittelpunkt: – Die naturwissenschaftlichen Fachgebiete Physik, Chemie und Biologie werden heute aufgrund vieler Gemeinsam­ keiten als Einheit betrachtet. Die Wissensvermittlung soll fächerübergreifend geschehen, ohne dass das Spezifische der einzelnen Fächer ausser Acht gelassen wird. Damit soll sowohl die Anschlussfähigkeit an die Berufsausbildung als auch die gymnasiale Sekundarstufe II gewährleistet werden. – Das Erlernen naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen ist für den Kompetenzaufbau von grosser Bedeutung. Das Experimentieren im Unterricht hat daher eine wichtige Funktion. – Der «Natur und Technik»-Unterricht findet in der Regel in niveauübergreifenden Klassen statt. Es besteht daher Bedarf an einem Lehrmittel, das von allen Schülerinnen und Schülern einer Klasse verwendet werden kann.

b) Anforderungen Mit BRB 13/2014 beschloss der Bildungsrat auf Antrag des Volksschulamts und in Absprache mit dem Lehrmittelverlag den Katalog mit den Anforderungen an das neue Lehrmittel. c) Erarbeitung des Entwicklungskonzepts Ausgehend vom Konzeptauftrag beauftragte der Lehrmittelverlag die PH Zürich mit der Erarbeitung eines inhaltlich-didaktischen Konzepts zur Neuschaffung eines Lehrmittels «Natur und Technik» für die Sekundarstufe I. Dieses Konzept wurde am 10. November 2014 dem Lehr­ mittelverlag eingereicht. Vorangegangen waren explorative Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern des VSA, der SekZH und der PH Zürich. Im Januar 2015 führte der Lehrmittelverlag ein Hearing mit Lehrpersonen zum inhaltlich-didaktischen Konzept durch. Konkrete Vorschläge aus dem Hearing flossen in das Konzept ein. Diese angepasste Fassung des inhaltlich-didaktischen Konzepts und das Entwicklungskonzept wurden dem Volksschulamt Zürich im März 2015 vorgelegt. Die Stellungnahme des Volksschulamtes war positiv. Am 7. April 2015 erfolgte eine Präsentation des Entwicklungskonzepts vor der Kantonalen Lehrmittelkommission (KLK). Die Mitglieder der KLK haben das Entwicklungskonzept «Natur und Technik» im Grundsatz gutgeheissen. Es bestehen Vorbehalte in Bezug auf die Themenreihenfolge und das Methodenheft. Der Lehrmittelverlag wird die Feinplanung des Lehrmittels Ende 2015 der KLK unterbreiten. d) Didaktischer Ansatz Das neue Lehrmittel soll Lehrpersonen darin unterstützen, qualitativ guten, lernwirksamen Unterricht für das Fach «Natur und Technik» auf der Sekundarstufe I nach dem kompetenzorientierten Lehrplan 21 zu planen und durchzuführen. Darüber hinaus soll es den Lehrpersonen methodische und didaktische Freiräume lassen, um die unterschiedlichen Voraussetzungen der Lernenden zu berücksichtigen und einen individualisierten Unterricht zu ermöglichen. Wichtige Stichpunkte sind: – Das Lehrmittel bietet verschiedene Zugänge zum Erwerb neuer Kompetenzen und zur Aneignung von Fachwissen. Dazu gehört die Beachtung der Schülerperspektive (Interessen, Vorerfahrungen). – Das Lehrmittel berücksichtigt, dass der naturwissenschaftliche Lernprozess auf mehreren Stufen stattfindet (z. B. zunehmende Schwierigkeit und Komplexität des Inhalts, zunehmende Breite und Menge von Informationen). – Das Lehrmittel wird für die Kompetenzüberprüfung und -begleitung verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung stellen. – Das Lehrmittel vermittelt das erforderliche Fachwissen in Physik, Chemie und Biologie, berücksichtigt die Verknüpfungen dieser Fachbereiche und behandelt übergreifende Themen (z. B. Technik, nachhaltige Entwicklung). – Die Heterogenität von Klassen wird durch Niveaudifferenzierung in den Arbeitsmaterialien berücksichtigt. e) Lehrwerkteile Das geplante Lehrmittel umfasst folgende Teile: Grundlagenbuch für Schülerinnen und Schüler Ein Buch pro Jahrgang (Mehrwegmaterial) mit allen abzudeckenden Fachkompetenzen des Lehrplans 21, das von allen Anspruchsniveaus vollständig durchgearbeitet wird. Die naturwissenschaftlichen Bereiche Physik, Chemie und Biologie sowie ein naturwissenschaftlich-technischer Bereich werden zur Orientierung mit unterschiedlichen Farben codiert dargestellt. Im Sinne des spiralcurricularen Aufbaus werden einzelne Inhalte und Kompetenzen immer wieder aufgegriffen und vertieft.


Handbuch für die Lehrpersonen Das Handbuch ist das zentrale Element für die Lehrpersonen. Es beinhaltet alle für sie zum Unterrichten notwendigen Unter­ lagen, Informationen und Planungshilfen. Onlineplattform Sowohl für die Schülerinnen und Schüler wie für die Lehrerinnen und Lehrer ist ein digitales Angebot vorgesehen, das eine sinnvolle Ergänzung zu den gedruckten Materialien darstellt. Das digitale Grundlagenbuch wird integral vorliegen und kann damit über drei Jahre als Nachschlagewerk benutzt werden. Es ersetzt das gedruckte Buch, wenn es nicht verfügbar ist. Angereichert wird es, wo didaktisch sinnvoll, mit ausgewählten Filmen, Tondokumenten, Simulationen und interaktiven Experimenten. Vorgesehen ist auch eine aktuelle Linkliste. Das Handbuch für die Lehrpersonen wird ebenfalls digital vorliegen, des Weiteren werden veränderbare Dateien und ausgewählte Simulationen auf der Onlineplattform verfügbar sein. f) Projektorganisation Bezeichnung

Funktion

Personen

Steuergruppe

Führung

– Beat Schaller (LMV) – Alois Suter (PHZH) – Ruth Marxer (VSA) – Beisitz: Projektleitungsteam

Projektleitungsteam

Operative Führung

–S usanne Metzger (Projektleitung Inhalt, PHZH) –A lexandra Korpiun (Projektleitung LMV)

Autorenteam

Inhaltsentwicklung

6 Autorinnen und Autoren

Fachexpertinnen und Fachexperten

Fachdidaktische Begleitung

Ca. 10 Fachexpertinnen und Fachexperten aus verschiedenen Kantonen, die Teile des Manuskripts aus fachdidaktischer Sicht überprüfen, beurteilen und wissenschaftliche Fachberatung leisten.

Praxisexpertinnen und Praxisexperten

Begleitung aus Praxissicht

Ca. 6 Lehrpersonen, die Teile des Manuskripts unter dem Gesichtspunkt der Praxistauglichkeit überprüfen und beurteilen.

Erproberinnen und Erprober

Begleitung aus Praxissicht

Lehrpersonen der gesamten Sekundarstufe I, die einzelne Kapitel mit ihren Klassen erproben.

Die geplanten Erscheinungsdaten sind: – Frühjahr 2019 für die 7. Klasse, – Frühjahr 2020 für die 8. Klasse, – Frühjahr 2021 für die 9. Klasse. Bemerkung: Die Verfügbarkeit des Lehrmittels wurde im Anforderungskatalog (BRB 13/2014) auf das Schuljahr 2018/19 terminiert. Die Planung hat ergeben, dass das Lehrmittel einlaufend ab Schuljahr 2019/20 eingeführt werden kann. Der Grund dafür sind erforderliche Abstimmungen in der Entwicklungs- und Umsetzungsphase. h) Einführung Der Lehrmittelverlag plant gemäss BRB 3/2015 vom 2. Februar 2015 eine produktbezogene Lehrmitteleinführung. Vorgesehen sind Formate wie z.  B. Präsentationsveranstaltungen, kurze Schulungsfilme oder Angebote für Kaderkurse. Darüber hinaus empfiehlt sich auch eine inhaltlich-didaktische Einführung (Verantwortung liegt beim VSA).

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Der Lehrmittelverlag Zürich wird beauftragt, ein neues Lehrmittel «Natur und Technik» für die Sekundarstufe I (7.– 9. Klasse) zu erarbeiten. II. Der Lehrmittelverlag Zürich erstellt auf Grundlage des vorgelegten Entwicklungskonzepts eine Feinplanung, die Ende 2015 dem Bildungsrat unterbreitet wird.

Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

Volksschule. Neuschaffung eines Lehrmittels für den Fachbereich «Natur und Technik», Kindergartenstufe 1. Ausgangslage Mit Beschluss vom 26. April 2010 (BRB 16/2010) hat der Bildungsrat den Stellenwert von Naturwissenschaften und Technik in der Allgemeinbildung im Kanton Zürich betont und die Bildungsdirektion aufgefordert, Massnahmen zur Förderung des Fachbereichs umzusetzen. Aufgrund einer «Inhaltlichen und didaktischen Gesamtschau für Naturwissenschaften und Technik im Kanton Zürich», verfasst durch das Zentrum für Didaktik der Naturwissenschaften der PH Zürich, hat der Bildungsrat am 5. Mai 2014 ein Lehrmittelobligatorium für «Natur und Technik» beschlossen (BRB 12/2014). In seinem Beschluss hält der Bildungsrat fest, dass er über die Obligatorischerklärung des neu geplanten Kindergartenlehrmittels nach der Neukonzeptionierung entscheidet. Die Überprüfung des Lehrmittelbedarfs für «Natur und Technik» durch das Volksschulamt ergab, dass das Angebot an Lehrmitteln auf allen Stufen zu verbessern ist. Im Beschluss

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Amtliches

Arbeitsmaterialien für Schülerinnen und Schüler Die grundlegenden Unterrichtsmaterialien (Einwegmaterial) in drei Niveaus ergänzen das Grundlagenbuch mit Experimentier-, Beobachtungs- und Untersuchungsaufgaben sowie Texten für erweiterte Informationen und zur Hilfestellung. Sie werden sowohl im Unterricht als auch zum individuellen Üben und zur Lernzielkontrolle eingesetzt. Durch eine starke Differenzierung zwischen den Niveaus soll ein möglichst breites Spektrum an Fähigkeiten und Fertigkeiten der Schülerinnen und Schüler abgedeckt werden.

g) Planung Nach dem erfolgten Produktionsauftrag durch den Bildungsrat werden Entwicklungs- und Feinplanung für das geplante Lehrwerk gemacht, das Autorenteam und die Praxis- und Fachexpertinnen und -experten werden rekrutiert und die genaue Terminplanung wird abgestimmt. Im Januar 2016 wird mit der Ausarbeitung der Manuskripte für das Methodenheft und die Lehrwerkteile für die 7. Klasse begonnen, im April 2017 mit der Ausarbeitung der Manuskripte für die 8. Klasse und im April 2018 mit der Ausarbeitung der Manuskripte für die 9. Klasse. Für eine punktuelle Erprobung sind vier Kapitel vorgesehen, die in der 7., 8. und 9. Klasse erprobt werden sollen.

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Methodenheft für Schülerinnen und Schüler Das Methodenheft (Einwegmaterial) fördert naturwissenschaftliche Arbeitsweisen und ihre Beurteilung durch konkrete Hinweise, Anleitungen und Vorschläge. Es enthält alles, was die Schülerinnen und Schüler zum Experimentieren, Beobachten und Protokollieren wissen müssen sowie über die naturwissenschaftlichen Arbeitsweisen hinausgehende Methoden. Es gehört zu den grundlegenden Arbeitsmaterialien und ist für die Ein­ bettung im Unterricht, für das individuelle Üben sowie teilweise zur Lernzielkontrolle geeignet.


13/2014 hat der Bildungsrat den Lehrmittelverlag Zürich (LMV) mit der Erstellung eines Konzepts für ein Lehrmittel für die Kindergartenstufe beauftragt. Dieses liegt nun vor und stützt sich auf den vom Volksschulamt erstellten Katalog mit formalen und pädagogisch-didaktischen Anforderungen.

2. Erwägungen a) Bedarf Auf der Kindergartenstufe fehlen geeignete Lehrmittel für «Natur und Technik». Die auf dem Markt erhältlichen Materialien und Hilfsmittel entsprechen nicht den Anforderungen des Lehrplans 21. Der LMV strebt deshalb die Neuschaffung eines Lehrmittels an, das dem Aufbau von anschlussfähigem Wissen und Können dient. Auf dem Deutschschweizer Lehrmittelmarkt gibt es keine geeignete Alternative. Eine Aufnahme in das Programm der ilz wird deshalb angestrebt. b) Anforderungen Der Bildungsrat hat mit BRB 13/2014 auf Antrag des Volksschulamts und in Absprache mit dem LMV einen Anforderungskatalog beschlossen, der die Kriterien für ein «Natur und Technik»Lehrmittel für die Kindergartenstufe formuliert.

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Amtliches

c) Erarbeitung des Entwicklungskonzepts Ausgehend vom Anforderungskatalog und dem Konzeptauftrag des Bildungsrats hat der LMV die PH Zürich beauftragt, ein inhaltlich-didaktisches Konzept zur Neuschaffung eines Lehrmittels für die Kindergartenstufe zu erarbeiten. Das Konzept wurde am 10. November 2014 von der PH Zürich eingereicht. Im Januar 2015 haben im Auftrag des LMV zehn Lehrpersonen aus dem Kanton Zürich und weiteren Kantonen das inhaltlich-didaktische Konzept im Rahmen eines Hearings begutachtet. Aufgrund dieser Ergebnisse wurde das Konzept angepasst. Zusammen mit dem Entwicklungskonzept wurde die überarbeitete Fassung des inhaltlich-didaktischen Konzepts am 20. März 2015 dem Volksschulamt vorgelegt. Die Stellungnahme des Volksschulamts war insgesamt positiv, seine Anregungen wurden berücksichtigt und das Entwicklungskonzept entsprechend angepasst. Am 7. April 2015 folgte die Präsentation und Beratung des Entwicklungskonzepts in der Kantonalen Lehrmittelkommission. Die Mitglieder der KLK haben das Entwicklungskonzept «Kinder begegnen Natur und Technik» für die Kindergartenstufe im Grundsatz gutgeheissen. Vorbehalte beziehen sich auf ein­ zelne Inhalte. Die Anregungen der KLK werden aufgenommen. U. a. ist noch zu klären, auf welche Weise das obligatorische Lehrmittel auf der Kindergartenstufe eingeführt werden soll. Der Lehrmittelverlag prüft, ob er die Feinplanung Ende 2015 der KLK zur Begutachtung vorlegt. d) Didaktischer Ansatz Das Lehrmittel soll die Lehrpersonen bei der Planung und Durchführung von qualitativ gutem und lernwirksamem Unterricht in «Natur und Technik» für die zweijährige Kindergartenstufe nach Lehrplan 21 unterstützen. Es schafft die Grundlage für einen Unterricht, der den Fokus auf den naturwissenschaftlichen Lernprozess legt: − Das Lehrmittel zeigt Lernmöglichkeiten auf, die kausales Verstehen aufbauen und nach und nach zu einem naturwissenschaftlichen Zugang zur Umwelt führen. − Das Erlernen naturwissenschaftlicher Arbeitsweisen ist von grosser Bedeutung, da naturwissenschaftliche Kompetenzen nicht allein durch theoretische Vermittlung und passives Aufnehmen erworben werden können. Im Lehrmittel werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie im Kindergarten erste Schritte zum Erwerb dieser Arbeitsweisen unternommen werden können.

Rolle

Funktion

Personen

Steuergruppe

Strategische Führung

– Nicoletta Wagner (LMV) – Ruth Marxer (VSA) – Alois Suter (PHZH) – Beisitz: Projektleitungsteam

Das neue Lehrmittel legt bei der Didaktik, bei den Unterrichts­ vorschlägen und der Themenwahl grossen Wert auf die Besonderheiten der Stufe: Das Lernen im Kindergarten soll spielerisch erfolgen und verschiedene Lehr- und Lernformen wie Klassengespräch, Gruppen- und Einzelarbeit ermöglichen. Die Kinder setzen sich im Kindergarten in der Regel erstmals mit systematisierten, didaktisch aufbereiteten fachlichen Inhalten und Arbeitsweisen auseinander. Im Zentrum des Unterrichts stehen deshalb reale Erfahrungen mit allen Sinnen, originale Begegnungen und eigene Aktivitäten der Kinder. Damit soll die Aufmerksamkeit der Kinder für Phänomene in ihrer Umgebung geschärft und zu einer interessierten, fragenden Haltung anregt werden. Weiter berücksichtigt das Lehrmittel auch die Heterogenität der Kinder bezüglich Geschlecht, Alter, Interesse, Vorwissen, Leistungsvermögen sowie deren soziale und kulturelle Herkunft. e) Lehrwerkteile, Inhalt und Struktur «Kinder begegnen Natur und Technik» beinhaltet sieben Themen: Mein Körper; Tier und Pflanzen; Verkehr; Wasser; Luft und Sonne; Technik im Alltag; der Bauernhof; der Jahresverlauf. Es besteht im Wesentlichen aus drei Teilen: Einem Unterrichtsordner (Handbuch) für die Kindergartenlehrpersonen, in dem Unterrichtsvorschläge, Anleitungen für Experimente sowie fachliche Hintergrundinformationen zu sieben Themen enthalten sind. Die geplanten Themen orientieren sich an den Kompetenzen NMG 1–NMG 5 im Lehrplan 21 und an den Interessen der Kinder und deren Alltagserfahrungen. Ein fächerverbindender Ansatz steht im Zentrum. Ergänzt wird der Unterrichtsordner mit Bild- und Auftragskarten (A5), die Gegenstände, Phänomene, Tiere und Pflanzen abbilden und Aufträge für die Kinder in Form von Piktogrammen und Zeichnungen beinhalten. Die Karten sind zur Unterstützung des Unterrichts im Klassenverband, in Gruppen und/ oder für die einzelnen Kinder gedacht. Zusätzlich ist ein grossformatiges Bilderbuch (A3) mit doppelseitigen Illustrationen analog dem bestehenden Bilderbuch zu «Kinder begegnen Mathematik» geplant. Die wissenschaftlich-didaktischen Wimmelbilder und Illustrationen dienen der Veranschaulichung eines Phänomens, einer Situation oder eines Objekts. Die Bilder können der Einführung in ein Thema dienen oder zum individuellen Arbeiten eingesetzt werden. Sie sollen zu Gesprächsanlässen anregen und die Möglichkeit bieten, Gelerntes zu vertiefen. Alle drei Lehrwerkteile sind vorderhand als Printprodukte vorgesehen und für den Mehrweggebrauch konzipiert. Wie ein sinnvolles digitales Angebot aussehen kann, wird vom Verlag geprüft (z. B. zusätzliche, editierbare Arbeitsblätter und weiteres Bildmaterial).


Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

Funktion

Personen

Projektleitungsteam

Operative Führung

– PL Inhalt: Judith Egloff (PHZH) – PL Redaktion: Eva von Wyl (LMV)

Autorenteam

Inhaltsentwicklung

5 Autorinnen und Autoren

Fachexperten

Fachexperten

3 Fachexpertinnen und Fachexperten, die über ein fundiertes fachdidaktisches und/oder stufenspezifisches Wissen verfügen.

«Critical friends» 4 «Critical friends», die punktuell Inputs aus anderen stufenrelevanten Fachdidaktiken (Deutsch, Musik, Gestaltung und Bewegung) einbringen. Praxisexperten

Begleitgruppe Inhaltsentwicklung

7 Lehrpersonen mit ihren Klassen, die die Inhaltsentwicklung begleiten, die Unterrichtsideen fortlaufend testen und fotografisch dokumentieren.

Begleitgruppe Erprobung

Ca. 10 Lehrpersonen erproben mit ihren Klassen das Lehrmittel punktuell.

g) Zeit- und Projektplan Die Umsetzung und Realisation des Lehrmittels geschieht in drei Phasen: Zeitraum

Beschreibung

Phase 1

05–12/2015

Feinplanung der Lehrwerkteile und grafisches Konzept: Ausarbeitung eines Musterhefts, detaillierte Planung des thematischen Aufbaus, Zusammenspiel der Lehrwerkteile usw. Durchführung Grafikwettbewerb auf Basis Musterheft

Phase 2

01–12/2016

Inhaltsentwicklung: Ausarbeitung der Manuskripte in Zusammenarbeit mit der Begleitgruppe Inhaltsentwicklung Erprobung Thema 1 (Ergebnisse fliessen in die übrigen 6 Themen ein)

Phase 3

01–12/2017

Herstellung und Produktion: Layout, Autorenkorrekturen und Druck

Phase 4

02–03/2018 ab 08/2018

Einführung: Produktbezogene Einführung und inhaltlich-didaktische Einführung Einsatz im Unterricht ab Schuljahr 2018/19

h) Einführung Der LMV plant gemäss BRB 3/2015 vom 2. Februar 2015 eine produktbezogene Lehrmitteleinführung. Vorgesehen sind Formate wie z. B. Präsentationsveranstaltungen, kurze Schulungs­ filme oder Angebote für Kaderkurse. Darüber hinaus empfiehlt sich auch eine inhaltlich-didaktische Einführung (Verantwortung liegt beim VSA).

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Der Lehrmittelverlag Zürich wird beauftragt, das vorgelegte Entwicklungskonzept zur Neuschaffung eines Lehrmittels für den Fachbereich «Natur und Technik», Kindergartenstufe umzusetzen.

Volksschule. Neuschaffung eines Lehrmittels «Deutsch als Zweitsprache» (DaZ) für die Sekundarstufe I 1. Ausgangslage Gestützt auf den Bildungsratsbeschluss vom 19. März 2012 (BRB 11/2012) liess das Volksschulamt Zürich überprüfen, ob die bestehenden DaZ-Lehrmittel und das kantonale Instrumentarium «Sprachgewandt» unter Berücksichtigung des Vernehmlassungsentwurfs des Lehrplans 21 ausreichend aufeinander abgestimmt sind. Die Ergebnisse aller bewerteten Lehrmittel sind im Bericht der Interkantonalen Hochschule für Heilpädagogik (HfH) vom Dezember 2013 dargestellt. Am 21. Oktober 2013 hat der Bildungsrat beschlossen (BRB 34/2013), dass der Fachbereich «Deutsch als Zweitsprache» (DaZ) zum obligatorischen Fachbereich «Deutsch» gehört. Somit erhalten die aktuell eingesetzten DaZ-Lehrmittel Hoppla, Pi­ papo und Kontakt den Status «obligatorisch». Gleichzeitig hat er den Lehrmittelverlag Zürich (LMV) beauftragt, ein Konzept ­unter Berücksichtigung des Berichts zur Lehrmittelsituation im DaZ-Bereich der HfH und in Absprache mit dem Volksschulamt Zürich vorzulegen, wie das derzeit eingesetzte DaZ-Lehrmittel Kontakt auf der Sekundarstufe I optimiert, ergänzt oder ersetzt werden kann. Der Bildungsratsbeschluss vom 5. Mai 2014 (BRB 10/2014) hielt fest, dass der LMV die Erkenntnisse des Schlussberichts der HfH für die laufende Entwicklung des DaZ-Lehrmittels für die Sekundarstufe I berücksichtigen muss.

2. Erwägung a) Bedarf Der Unterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ) ergänzt und unterstützt den Regelunterricht im Fachbereich Deutsch. Er besitzt einen hohen Stellenwert: Rund ein Drittel aller Lernenden im Kanton Zürich hat eine andere Erstsprache als Deutsch; rund 1000 Kinder und Jugendliche ohne Deutschkenntnisse treten jährlich in die Volksschule ein. Der Bericht der HfH vom Dezember 2013 hat Erfahrungen aus der Praxis bestätigt, wonach auf der Sekundarstufe I bezüglich DaZ-Lehrmittel ein Handlungsbedarf besteht: Das bislang unterrichtsleitende Lehrmittel Kontakt 1 und 2 entspricht nicht mehr den Bedürfnissen der heutigen Unterrichtssituationen. Kontakt, seit zwei Jahrzehnten im Einsatz, wurde vor allem für neu zugereiste Jugendliche konzipiert, welche damals (1994) insbesondere in Sonderklassen E eingeschult wurden. Einige Inhalte und Aufgabenstellungen sind nicht mehr zeitgemäss. Das Lehrmittel muss zudem auf den Lehrplan 21 abgestimmt werden. Auf dem Deutschschweizer Lehrmittelmarkt gibt es keine geeignete Alternative. Eine Aufnahme in das Programm der ilz wird deshalb angestrebt. b) Anforderungen Vom Volksschulamt Zürich wurde am 31. Januar 2014 ein Anforderungskatalog erstellt, der die Kriterien für ein DaZ-Lehrmittel für die Sekundarstufe I formuliert. c) Erarbeitung des Entwicklungskonzeptes Ausgehend von diesem Anforderungskatalog und dem Schlussbericht der HfH beauftragte der LMV Prof. Dr. Claudio Nodari und Claudia Neugebauer vom Institut für Interkulturelle Kommunikation (IIK), Zürich, ein inhaltlich-didaktisches Konzept zur Neuschaffung eines DaZ-Lehrmittels für die Sekundarstufe I zu erarbeiten.

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Amtliches

Bezeichnung

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f) Projektorganisation


Dieses Konzept wurde am 4. September 2014 vom IIK dem LMV eingereicht. Anfang November 2014 führte der LMV ein Hearing mit Lehrpersonen zum inhaltlich-didaktischen Konzept durch, und es wurde entsprechend angepasst. Diese Fassung des inhaltlich-didaktischen Konzeptes und das Entwicklungskonzept wurden dem Volksschulamt Zürich im Dezember 2014 vorgelegt und am 9. Januar 2015 präsentiert. Die Stellungnahme des Volksschulamts Zürich war insgesamt positiv, dessen Anregungen wurden im Entwicklungskonzept berücksichtigt. Am 17. März 2015 erfolgte eine Präsentation des Entwicklungskonzeptes in der Kantonalen Lehrmittelkommission (KLK). Das Entwicklungskonzept stiess bei der KLK auf Zustimmung.

e) Zusammenarbeit mit laufenden Förderprogrammen Es wird darauf geachtet, dass das geplante DaZ-Lehrmittel nicht nur auf die bestehenden Instrumentarien zur Lernstanderhebung («Sprachgewandt») abgestimmt ist, sondern auch auf laufende Förderprogramme («Aktive Lernzeit und Lernerfolg für ALLE», «Qualität in multikulturellen Schulen [QUIMS]») unter der Leitung des Volksschulamts Zürich. In einem Austausch im November 2014 wurde diesbezüglich ein Informationsfluss in Bezug auf die Erkenntnisse der Bedürfnisse der Lehrpersonen und der Schülerinnen und Schüler im 7. Schuljahr vereinbart. Diese Erkenntnisse aus den laufenden Förderprogrammen fliessen in die Entwicklung des neuen DaZLehrmittels (Niveau B1 nach GER) ein.

d) Didaktischer Ansatz Der Ansatz in der DaZ-Didaktik ist konsequent dem kompetenzund handlungsorientierten Lernen verpflichtet. Die Vorgaben im Lehrplan 21 sind dabei massgebend. Im Unterschied zu herkömmlichen Lehrmitteln für Deutsch als Fremdsprache, in denen primär alltagssprachliche Kompetenzen vermittelt werden, geht es im DaZ-Unterricht um den Kompetenzaufbau für das Fach «Deutsch» und für sämtliche Fächer, in denen schulsprachliche Kompetenzen eine wichtige Rolle spielen. Für diesen Kompetenzaufbau müssen bereits im Anfangsunterricht die Grundlagen gesetzt werden.

f) Lehrwerkteile und Struktur Das geplante DaZ-Lehrmittel umfasst pro Stufung des GER (A1, A2, B1) je drei Lehrwerkteile:

Das DaZ-Lehrmittel stützt sich auf den Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen des Europarats (GER) mit den drei grundsätzlichen Globalskalen im Sprachniveau: – A (elementare Sprachanwendung), untergliedert in A1 und A2 – B (selbstständige Sprachanwendung), untergliedert in B1 und B2 – C (kompetente Sprachanwendung), untergliedert in C1 und C2

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Für die Neuschaffung des DaZ-Lehrmittels ergeben sich folgende Konsequenzen: – Im ersten Deutschlernjahr erhalten die Lernenden intensiven Deutschunterricht, der in der Regel in Gruppen erteilt wird. In diesem Jahr muss mindestens die GER-Stufe A2 erreicht werden. Insbesondere auf den GER-Stufen A1 und A2 muss folglich intensives und kursorisches Lernen im DaZ-Lehrmittel unterstützt werden. – Auf der GER-Stufe B1 bekommen das selbstständige Lernen und die Übernahme von Selbstverantwortung ein grosses Gewicht. Die Fähigkeit, selbstständig zu lernen, muss deshalb schon im Anfangsunterricht mit Hilfe des DaZ-Lehrmittels gezielt aufgebaut und im Aufbauunterricht stark unterstützt werden können. Ein Vergleich der Deskriptoren in Bezug auf die Kompetenzabstufungen zwischen dem im Kanton Zürich eingesetzten Sprachstandserhebungsinstrument «Sprachgewandt» mit dem GER lässt folgende Schlussfolgerungen zu: – Die im Anfangsunterricht (Niveau A) von «Sprachgewandt» zu erwerbenden Kompetenzen entsprechen in etwa den GER-Stufen A1 und A2. – Die im Aufbauunterricht (Niveau B) zu erwerbenden Kompetenzen gemäss «Sprachgewandt» entsprechen in etwa der GER-Stufe B1.

Für die Lernenden: – Je ein Themenbuch für A1, A2 und B1: Einweg, mit entsprechenden Audiofiles und Hörtexten – Je ein Arbeitsheft für A1, A2 und B1: Einweg, mit entsprechenden Audiofiles und Hörtexten Die Themenbücher und die Arbeitshefte sind jeweils in 10 Themeneinheiten gegliedert. Jede Themeneinheit ist wiederum in verschiedene Sektionen unterteilt, die im Schwerpunkt Hören, Lesen, Sprechen, Schreiben oder alle Fertigkeiten zusammen behandelt. Zudem werden durchgängige Themenbereiche wie Language awareness, interkulturelles Lernen, Lernenlernen, Landeskunde oder mathematischer Grundwortschatz in allen Themeneinheiten punktuell oder vertieft aufgegriffen. Der systematische Aufbau der Aufgabentypen und Fertigkeiten unterstützt das nachhaltige Lernen. Die Lehrwerkteile für B1 können sowohl kursorisch als auch gezielt zum Aufbau einer spezifischen Sprachkompetenz eingesetzt werden. Für die Lehrperson: – Je ein Handbuch für A1, A2 und B1: Das Handbuch bietet vielfältige Angebote und Materialien für die Lehrperson zur Unterrichtsvorbereitung, Durchführung und Nachbereitung. – Je digitale Angebote für A1, A2 und B1: ein mit den Materialien verlinktes Handbuch, ausdruckbare Vorlagen, Jahresplanungen, Text- und Audiofiles Zudem stehen auf einer Website allgemeine Informationen zum Lehrmittel sowie Hinweise zu fachdidaktischen Grundlagen zur Verfügung. g) Projektorganisation Die folgende Projektorganisation ist für den Entwicklungsplan vorgesehen:


Personen

Steuergruppe

Strategische Führung

– Roland Boot (VSA) –B eisitz: Projektleitung Inhalt, Claudio Nodari (IIK), Projektleitung LMV, Florian Gelzer (LMV)

Projektleitungsteam

Operative Führung

–P rojektleitung Inhalt, Claudio Nodari (IIK) –P rojektleitung LMV, Florian Gelzer (LMV)

Autorenteam

Inhaltsentwicklung

Ca. 5–8 Autorinnen und Autoren

Fachexperten

Fachdidaktische Begleitung

Ca. 3 Fachexpertinnen und Fachexperten, die über ein fundiertes Wissen im Bereich des Fremd- und Zweitsprachenerwerbs und der Zweitsprachendidaktik sowie über Erfahrung im DaZ-Unterricht von Jugendlichen und in der Lehrmittelgestaltung und -produktion verfügen.

Praxisexperten

Begleitung aus Praxissicht

Ca. 6 Lehrpersonen, die über Erfahrungen im DaZ-Unterricht mit Jugendlichen auf den Stufen A1, A2, B1 und über Erfahrungen im Einsatz von Lehrmitteln verfügen.

h) Planung Für den Entwicklungsplan des DaZ-Lehrmittels sind folgende vier Phasen vorgesehen: Phase 1: Nach einem erfolgten Produktionsauftrag durch den Bildungsrat werden die Feinplanungen aller Lehrmittel für A1, A2 und B1 erarbeitet. Gleichzeitig erfolgt die Rekrutierung des Autoren­ teams und der Fach- und Praxisexpertinnen und -experten. Weiterhin wird die genaue Terminplanung abgestimmt. Vom Sommer 2015 bis Ende Dezember 2016 werden die Manuskripte für A1 sowie das grafische Konzept erarbeitet. Phase 2: Im Januar 2017 wird mit der Ausarbeitung der Manuskripte für Teil A2 begonnen, gleichzeitig startet die Produktion der Lehrmittel A1. Phase 3: Im Januar 2018 wird mit der Ausarbeitung der Manuskripte von Teil B1 begonnen, gleichzeitig startet die Produktion der Lehrmittel A2. Phase 4: Im Januar 2019 wird mit der Produktion von Teil B1 begonnen. Die geplanten Erscheinungsdaten sind: – Frühjahr 2018 für die Lehrmittel A1, – Frühjahr 2019 für die Lehrmittel A2, – Frühjahr 2020 für die Lehrmittel B1. i) Einführung Eine fachdidaktische Qualifikation (Verantwortung VSA) ist nicht notwendig. Der aktuelle Ausbildungsstand der DaZ-Lehrpersonen deckt die didaktischen Anforderungen ab. Die neugeschaffenen DaZ-Lehrmittel für die Sekundarstufe I werden Rahmen des im Bildungsrat beschlossenen Konzeptes vom 02. Februar 2015 (BRB 02/2015) produktbezogen vom LMV eingeführt. Die Weiterbildungsinstitutionen sind eingeladen, zusätzlich kostenpflichtige Weiterbildungsangebote für das Schulfeld anzubieten.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Der Lehrmittelverlag Zürich wird beauftragt, das vorgelegte Entwicklungskonzept zur Neuschaffung eines Lehrmittels «Deutsch als Zweitsprache, Sekundarstufe I» umzusetzen.

Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

Projekt zur Einführung des Lehr­ plans 21 Kanton Zürich. Arbeiten bis Herbst 2015 1. Ausgangslage Nach der Freigabe des Lehrplans 21 durch die Deutschschweizer Erziehungsdirektorinnen und -direktoren am 31. Oktober 2014 zuhanden der Kantone hat das Volksschulamt eine Projekt­ organisation unter Beizug aller Partner des Schulfelds aufgebaut, um die Einführung des Lehrplans 21 im Kanton Zürich vorzubereiten. Die Arbeiten haben im Januar 2015 in den Teilprojekten Lehrplaninhalte, Rahmenbedingungen, Beurteilung, Lehrmittel sowie Weiterbildung und Unterstützung begonnen. Mit BRB Nr. 5/2015 vom 2. Februar 2015 hat der Bildungsrat das Volksschulamt beauftragt, bis im April 2015 zusammen mit den Partnern des Bildungswesens erste Grundlagen für die Ausgestaltung des Lehrplans 21 Kanton Zürich zu erarbeiten. Im Frühjahr 2016 soll voraussichtlich eine Vernehmlassung zum Lehrplan 21 Kanton Zürich stattfinden.

2. Ergebnisse der Projektarbeiten und weitere Schritte Nach je zwei Arbeitsgruppensitzungen in den Teilprojekten und je einer Sitzung in der Begleit- und Steuergruppe des Projekts liegen erste Zwischenergebnisse vor. Diese bilden die Grundlage für die weiteren Schritte bis im Herbst 2015. Der Bildungsrat entscheidet anschliessend über weitere notwendige Anpassungen und Arbeiten im Hinblick auf die Vernehmlassung zum Lehrplan 21 Kanton Zürich im Frühling 2016.

2.1 Teilprojekt Lehrplaninhalte a) Vergleich Lehrplan 21 und Lehrplan für die Volksschule im Kanton Zürich Der Lehrplan 21 weist gegenüber dem Lehrplan für die Volksschule im Kanton Zürich Übereinstimmungen, aber auch Unterschiede auf. Daraus lassen sich folgender Handlungsbedarf und Grundsätze für die weitere Arbeit im Teilprojekt Lehrplaninhalte ableiten: 1. Zyklen des Lehrplans 21 – Stufen im Volksschulgesetz Prüfung der Auswirkungen der Zyklen des Lehrplans 21 auf die Stufen im Volksschulgesetz bzw. in der Schulorganisation im Kanton Zürich. Grundsatz: Die Kindergartenstufe wird beibehalten. Die Diskussion um Grund- oder Basisstufe wird nicht neu aufgenommen. Auf der Primarstufe sind Ergänzungen oder Anpassungen zu prüfen (z. B. eine Ergänzung zur Übergabe am Ende der 3. Klasse oder die Verschiebung des Orientierungspunktes im Lehrplan 21 vom Ende der 4. Klasse auf das Ende der 3. Klasse). 2. Stufenziele für die Kindergartenstufe Gemäss Volksschulgesetz § 21 regelt der Lehrplan verbindlich die Stufenziele. Der Kindergarten ist als Stufe definiert, so dass auch für den Kindergarten Ziele festgelegt werden müssen. Grundsatz: Für den Kindergarten werden im Lehrplan 21 Kanton Zürich Orientierungspunkte gesetzt. Die Orientierungspunkte legen fest, welche Kompetenzstufen in der Kindergartenstufe verbindlich bearbeitet werden müssen. Mit dem Setzen der Orientierungspunkte wird am Lehrplan 21, seiner Orientierung an Zyklen und seiner Terminologie festgehalten. Gleichzeitig wird dem Volksschulgesetz Rechnung getragen und festgelegt, dass die Stufenziele wie im bisherigen Lehrplan für die Volksschule des Kantons Zürich den Zielen des Unterrichts entsprechen. Allerdings wurden im Lehrplan für die Kindergartenstufe des Kantons Zürich für das Ende der Kindergartenstufe Basiskompetenzen festgelegt, die grundsätzlich von

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Funktion

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Bezeichnung


allen Kindern gegen Ende der Kindergartenzeit erwartet werden. In der Terminologie des Lehrplans 21 entsprechen diese Basiskompetenzen damit eher den Grundansprüchen. Trotzdem soll auf das Setzen von Grundansprüchen für das Ende des Kindergartens verzichtet werden, um nicht in die Grundkonzeption des Lehrplans 21 einzugreifen. In den Fachbereichen Sprachen, Mathematik und Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) wurden in die Grundansprüche des Lehrplans die Grundkompetenzen (nationale Bildungsstandards) der EDK eingearbeitet. Die Grundkompetenzen (nationale Bildungsstandards) wurden von der EDK für das Ende der 2., 6. und 9. Klasse ausgearbeitet. 3. Kantonale Rahmenbedingungen Der Lehrplan 21 enthält nur vereinzelt Angaben zu den Rahmenbedingungen (Individuelle Förderung und sonderpädagogisches Angebot, Zusammenarbeit Schule-Eltern, Organisation der Schule und des Unterrichts, Lektionentafel, Hausaufgaben u.a.). Diese müssen kantonal ausgearbeitet und in den Lehrplan 21 Kanton Zürich integriert werden. 4. Fachbereiche und ihre Bezeichnung Die Fach- und Unterrichtsbereiche der beiden Lehrpläne stimmen in weiten Teilen überein. Im Lehrplan 21 sind Gestalten und Musik je eigene Fachbereiche, im Zürcher Lehrplan sind sie zusammengenommen. Im 3. Zyklus/Sekundarstufe unterscheiden sich die Fachbereiche und Fächer im Bereich Natur, Mensch und Gesellschaft wesentlich. Grundsatz: Die Bezeichnungen der Fachbereiche des Lehrplans 21 werden so weit als möglich übernommen. 5. Differenzierung auf der Sekundarstufe I Im Lehrplan 21 sind zwei Anforderungsniveaus festgelegt worden: der Grundanspruch und darüber hinausgehend erweiterte Ansprüche als Auftrag des Zyklus. Im Zürcher Lehrplan sind in Mathematik auf der Sekundarstufe wie auch in den Fremdsprachenlehrplänen ebenfalls zwei Anforderungsniveaus festgelegt worden. Ältere Teile des Lehrplans enthalten keine Differenzierung der Anforderungen. Grundsatz: Im Lehrplan 21 werden keine weiteren Anforderungsniveaus festgelegt. Im 3. Zyklus (Sekundarstufe I) werden die Angaben zur Verbindlichkeit des Auftrags des Zyklus überprüft und wo nötig angepasst.

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6. Kompetenzorientierung Zur Kompetenzorientierung liegt die Broschüre «Kompetenzorientiert unterrichten – Einblicke» der Bildungsdirektion vor. Grundsatz: Die Broschüre «Kompetenzorientiert unterrichten – Einblicke» dient als Grundlage für weitere Unterstützungsmaterialien. 7. Unterschiede in den einzelnen Fachbereichen, Modulen und fächerübergreifenden Unterrichtsgegenständen In den einzelnen Fachbereichen, Modulen und fächerübergreifenden Unterrichtsgegenständen zeigen sich verschiedene inhaltliche Unterschiede zwischen dem Lehrplan 21 und dem heutigen Zürcher Lehrplan. Zu klären ist insbesondere der Handlungsbedarf im Fachbereich Ethik, Religionen und Gemeinschaft (ERG). Wie soll die Ethik im Lehrplan 21 für den Kanton Zürich verankert werden? Auch im Fachbereich Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (WAH), in den Modulen Berufliche Orientierung sowie Medien und Informatik wie auch für den Projektunterricht ist der Handlungsbedarf zu prüfen.

b) Vergleich Richtwerte Lehrplan 21 und Lektionentafel Kanton Zürich Die Lektionentafel des Kantons Zürich entspricht in weiten Teilen den Richtwerten des Fachberichts Stundentafel der D-EDK und damit den Planungsannahmen des Lehrplans 21. In der Gesamtsumme weist die Lektionentafel des Kantons Zürich bei den Pflichtlektionen gegenüber den Richtwerten des Lehrplans 21 ein Minus von –2 bis –10 Lektionen auf. Im dritten Zyklus insbesondere in der 9. Klasse verfügt die Lektionentafel des Kantons Zürich über einen grossen Lektionenpool für Wahlund Freifächer (+5 bis +11). Mit Blick auf alle Fachbereiche und Fächer bestehen im Bereich Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG) gesamthaft die grössten Abweichungen (–11 bis –9). Für die Module Berufliche Orientierung sowie Medien und Informatik stehen in der Zürcher Stundentafel heute keine Lektionen zur Verfügung. Im Lehrplan 21 sind keine Lektionen für den Projektunterricht vorgesehen, in Zürich 3 Lektionen. Die 1. Fremdsprache (+3) und die 2. Fremdsprache (+1) weisen in der Gesamtschau mehr Lektionen aus als die Richtwerte des Lehrplans 21. Im Kindergarten entspricht die Unterrichtszeit im Kanton Zürich den Richtwerten des Lehrplans 21 bzw. befindet sich dort vor allem im 1. Kindergartenjahr im oberen Bereich. In der 1./2. Klasse dagegen ist die Lektionentafel des Kantons Zürich gegenüber den Richtwerten des Lehrplans 21 tendenziell unterdotiert (–6). Im zweiten Zyklus sind die Unterschiede zwischen der Zürcher Lektionentafel und den Richtwerten des Lehrplans 21 gering. Im Gestalten weist die Zürcher Lektionentafel 4 Lektionen mehr auf als die Richtwerte des Lehrplans 21. Der D-EDK Fachbericht sieht 2 Lektionen für das Modul Medien und Informatik vor. Im dritten Zyklus entsprechen die Richtwerte des Lehrplans 21 in Deutsch und Mathematik den Lektionen im Kanton Zürich. Bei den Fremdsprachen weist die Zürcher Lektionentafel gegenüber den Lehrplan 21 Empfehlungen ein Plus aus (1. Fremdsprache +2, 2. Fremdsprache +3). In den übrigen Fachbereichen/ Fächern sind im Kanton Zürich die Pflichtlektionen zugunsten von Wahl- und Freifächern herabgesetzt. Die Verbindlichkeiten und die Grundansprüche des Lehrplans 21 müssen hier geklärt werden. Der Projektauftrag Lehrplan 21 Kanton Zürich gibt vor, dass die Lektionentafel des Kantons Zürich möglichst unverändert beibehalten werden soll. Als Ausgangspunkte für die weiteren Arbeiten lassen sich grob eine Variante mit geringem Anpassungsbedarf und Varianten mit grösserem Anpassungsbedarf unterscheiden: 1. Variante mit geringem Anpassungsbedarf Der Beginn des Faches Englisch wird von der 2. in die 3. Klasse verschoben. Eine der damit in der 2. Klasse frei werdenden Lektionen wird für Deutsch eingesetzt. Die zweite Lektion kann entweder in die 3. Klasse verschoben und dort für Englisch eingesetzt werden. Dies wäre sinnvoll, da der Einstieg ins Fremdsprachenlernen möglichst mit einer hohen Intensität und entsprechenden Lektionen erfolgen soll. Allerdings würde damit eine Umverteilung einer Lektion von der zweiten in die dritte Klasse vorgenommen. Oder die zweite Lektion wird für Natur, Mensch und Gesellschaft (NMG) in der 2. Klasse eingesetzt. Damit könnten die in diesem Bereich vier fehlenden Lektionen um eine Lektion reduziert und NMG gestärkt werden. 2. Varianten mit grösserem Anpassungsbedarf Wenn man weitere Anpassungen der Lektionentafel ins Auge fassen und beispielsweise für die Module Berufliche Orientierung sowie Medien und Informatik ein Zeitgefäss bereitstellen will, wie das der D-EDK Fachbericht und der Lehrplan 21 vorsehen, hat dies weiterführende Konsequenzen im 2. und 3. Zyklus.


Arbeiten Teilprojekt Lehrplaninhalte bis im Herbst 2015 Im Herbst 2015 liegt ein Entwurf für die notwendigen Anpassungen in den einleitenden Kapiteln des Lehrplans 21 mit den kantonalen Rahmenbedingungen vor. Dem Bildungsrat werden zwei bis vier Varianten der Lektionentafel mit unterschiedlichem Anpassungsbedarf unterbreitet. Für die Fachbereiche Ethik, Religionen und Gemeinschaft (ERG), Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (WAH), die Module Berufliche Orientierung sowie Medien und Informatik wie auch für den Projektunterricht liegen erste Lösungsvorschläge zur Umsetzung vor. Zudem werden in einem ersten Schritt für ausgewählte Fachbereiche Orientierungspunkte im 1. Zyklus (Ende der Kindergartenstufe) präsentiert. Für die Vernehmlassung im Frühling 2016 liegt der Lehrplan 21 Kanton Zürich inklusive Anpassungen, kantonaler Rahmenbedingungen und Lektionentafel vor. Arbeiten im Volksschulamt (ausserhalb des Lehrplanprojektes) Das Volksschulamt legt dem Bildungsrat im Herbst 2015 den Antrag zur Anpassung des Lehrplans für die Volksschule des Kantons Zürich im Bereich der Handschrift vor. 2.2 Teilprojekt Rahmenbedingungen Die Auseinandersetzung mit der Staffelung der Einführung bzw. den Einführungsmodellen hat gezeigt, dass unterschiedliche Ebenen berücksichtigt werden müssen: Bei der Inkraftsetzung löst der Lehrplan 21 den heute gültigen Lehrplan für die Volksschule des Kantons Zürich ab; er erhält damit rechtliche Verbindlichkeit. Ab Inkraftsetzung gelten auch die neue Lektionen-

Arbeiten im Teilprojekt Rahmenbedingungen bis im Herbst 2015 Dem Bildungsrat werden im Herbst 2015 Modelle zur gestaffelten Einführung vorgelegt, die den oben genannten Grundsatz berücksichtigen. Dabei ist zu beachten, dass der Beginn des Fachs Englisch in die 3. Klasse verschoben wird. Dem Bildungsrat wird ein Vorschlag vorgelegt, ob und welche sonderpädagogischen Instrumente im Frühling 2016 in die Vernehmlassung gegeben werden sollen. Zudem liegt eine Auslegeordnung zu den Auswirkungen der Einführung des Lehrplans 21 auf die Ausbildung der Lehrpersonen vor. 2.3 Teilprojekt Beurteilung Die Klärung der Grundsätze einer Beurteilung, die sich an Kompetenzen orientiert, ist im Gang. Es liegen jedoch noch keine konsolidierten Zwischenergebnisse vor. Folgende Fragen müssen zudem im weiteren Projektverlauf geklärt werden: Sind neue Instrumente für die Standortbestimmung und zur Beurteilung von Kompetenzen notwendig? Welche Bedeutung kommt den im Lehrplan 21 festgelegten Grundansprüchen am Ende des 1., 2. und 3. Zyklus für die Beurteilung und für die Schullaufbahnentscheide zu? Welche Anpassungen an den Zeugnissen sind notwendig? Grundsatz: Zur Beurteilung von Kompetenzen im Zeugnis werden weiterhin die Noten verwendet.

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c) Wechsel von der Schweizer Schulschrift zur Basisschrift Am 3. November 2014 haben die Deutschschweizer Erziehungsdirektorinnen und -direktoren den Kantonen empfohlen, an den Deutschschweizer Schulen in Zukunft die Basisschrift zu unterrichten. Seither haben die Anfragen im Volksschulamt, ob die Basisschrift verwendet werden darf, zugenommen. Das Volksschulamt hat bis anhin kommuniziert, dass die Frage der Schrift im Zusammenhang mit der Einführung des Lehrplans 21 thematisiert und entschieden wird. Aufgrund der neuen Situation, die durch die Empfehlung der D-EDK entstanden ist (die im Übrigen das Thema Schrift unabhängig vom Lehrplan 21 bearbeitet hat), und der Möglichkeit, dass die Einführung des Lehrplans 21 in den 1. und 2. Klassen noch nicht auf das Schuljahr 2017/18 erfolgen wird, soll die Umstellung auf die Basisschrift nun ausserhalb des Lehrplanprojektes früher angegangen werden. Eine Umstellung auf die Basisschrift und die entsprechende Änderung im Lehrplan für die Volksschulen des Kantons Zürich könnten eventuell auf das Schuljahr 2016/17 erfolgen.

tafel und das auf den Lehrplan 21 abgestimmte Zeugnis. Gleichzeitig erhalten die Schulen mit der Einführung des Lehrplans die Möglichkeit zur Schul- und Unterrichtsentwicklung. Der Schul- und Unterrichtsentwicklungsprozess in den Schulen kann vor der Inkraftsetzung des Lehrplans starten und auch über die Inkraftsetzung hinaus dauern. Auf der Ebene der Steuerung ist zu berücksichtigen, dass die Weiterbildung aus Kapazitätsgründen auf mehrere Schuljahre verteilt erfolgen muss. Die Einführung soll für die Schülerinnen und Schüler einen möglichst kontinuierlichen Kompetenzaufbau gewährleisten. Es wurde die Frage aufgeworfen, ob die Einführung im ganzen Kanton nach einem Modell erfolgt oder ob das Einführungsmodell auf Ebene der Gemeinden bzw. Schulen festgelegt werden soll. In der Arbeitsgruppe hat sich eine Mehrheit für das Festlegen des Einführungsmodells auf Gemeinde- bzw. Schul­ ebene ausgesprochen, um den lokalen Gegebenheiten vor Ort Rechnung tragen zu können. Dieses Modell hat aber gewichtige Nachteile, was den Übergang und den Anschluss auf der Sekundarstufe I und vor allem auch auf der Sekundarstufe II anbelangt. Die Transparenz für die Abnehmer, für Eltern und die interessierte Öffentlichkeit ist erschwert. Darüber hinaus ist die Planungssicherheit in der Weiterbildung schwierig zu gewährleisten. Modelle, die eine aufsteigende Inkraftsetzung des Lehrplans 21 vorsehen, haben den Vorteil, dass die Schülerinnen und Schüler mit dem neuen Lehrplan ihre Schullaufbahn verfolgen. Ein gewichtiger Nachteil dieser Modelle ist, dass sie die gemeinsame Umsetzung im Schulteam erschweren und die Weiterbildung am Standort schwieriger zu organisieren ist. Grundsatz: Die gestaffelte Einführung des Lehrplans 21 im Kanton Zürich berücksichtigt die rechtlichen Aspekte der Inkraftsetzung, Aspekte der Steuerung, die Schul- und Unterrichtsentwicklung der Schulen wie auch den kontinuierlichen Kompetenzaufbau der Schülerinnen und Schüler möglichst optimal.

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Im 2. Zyklus weist die Zürcher Lektionentafel im Gestalten ein Plus von vier Lektionen auf. Allerdings sind die Lektionen für die wöchentliche Unterrichtszeit im Fach Handarbeit im Volksschulgesetz § 21 festgelegt. Oder man sieht in einem anderen Fachbereich/Fach einen Abbau vor, um im 2. Zyklus Lektionen in Medien und Informatik anbieten zu können. Im dritten Zyklus müsste man die Lektionen für Berufliche Orientierung und Medien und Informatik voraussichtlich bei den Fremdsprachen oder aus dem Lektionenpool für Wahl- und Freifächer nehmen. Grundsatz: In den auszuarbeitenden Varianten sollen die Differenzen zwischen den Richtwerten des Lehrplans 21 und der Zürcher Lektionentafel verringert werden. Insgesamt soll der Bereich Natur und Technik gestärkt werden (z.  B. mit dem Modul Medien und Informatik) und im 9. Schuljahr soll weiterhin eine individuelle Profilierung möglich sein. Es sind auch Verschiebungen von Lektionen von einem in einen anderen Zyklus und/oder die Aufstockung der Lektionen (mit Kostenfolgen) zu prüfen.


Arbeiten im Teilprojekt Beurteilung bis im Herbst 2015 Ein Grobkonzept Beurteilung und Lehrplan 21 enthält Aussagen zu den Auswirkungen des Lehrplans 21 Kanton Zürich auf Beurteilung und Schullaufbahnentscheide. Der Bedarf an (neuen) Instrumenten zur kompetenzorientierten Beurteilung ­ ist aufgezeigt. Zudem liegen Vorschläge für Zeugnisanpassungen vor. Dabei sind verschiedene Varianten von allfälligen Ergänzungen für den individuellen Kompetenznachweis zu prüfen. Konkrete Beispiele zeigen auf, wie Lehrpersonen kompetenzorientiert beurteilen können. Zusammen mit dem Lehrplan 21 Kanton Zürich soll im Frühling 2016 ein Konzept zu Beurteilung und Zeugnissen in die Vernehmlassung gegeben werden. 2.4 Teilprojekt Lehrmittel Im Kanton Zürich entwickelt sich das Lehrmittelangebot im Hinblick auf die Einführung des Lehrplans 21 günstig. Dies vor allem, weil er einen eigenen produzierenden Lehrmittelverlag hat. Seit dem Projektabschluss «Lehrmittelpolitik im Kanton Zürich» (BRB 35/2012) haben der Lehrmittelverlag und das Volksschulamt die Lehrmittelschaffung auf den Lehrplan 21 ausgerichtet, soweit dieser zugänglich und bekannt war. Dies wird im Anforderungskatalog deutlich, der für jedes neue Lehrmittel erstellt wird. Dabei spielt die Mitwirkung der Lehrpersonen eine zentrale Rolle hinsichtlich der Akzeptanz und Tauglichkeit im Schulfeld. Praxistaugliche Lehrmittel sind unentbehrlich, um die Erreichung der Grundansprüche sicherzustellen und damit der Implementierung des Lehrplans 21 zum Erfolg zu verhelfen. In einer ersten Phase liegt der Fokus auf den Fachbereichen mit Lehrmittelobligatorien. Bei jenen Fachbereichen, in denen Entwicklungsbedarf besteht (siehe unten), soll in Absprache mit dem Lehrmittelverlag geprüft werden, ob Verweise auf bestehende Lehrmittel oder andere Unterrichtshilfen die sich abzeichnenden Lücken überbrücken können. Andernfalls stehen den Lehrpersonen bis zum Vorliegen von Lehrmitteln, die dem Lehrplan 21 entsprechen, Übergangsregelungen und Unterstützungsmaterialien zur Verfügung.

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Das Lehrmittelangebot ist in den folgenden Fachbereichen mit einem Lehrmittelobligatorium im Hinblick auf die Einführung des Lehrplans 21 als gut bis günstig zu bezeichnen: − Mathematik (alle Stufen) − Deutsch und Deutsch als Zweitsprache (alle Stufen; Gesamtschau) − Französisch (Mittel- und Sekundarstufe I) − Englisch (Primar- und Sekundarstufe I) − Religion und Kultur (Primar- und Sekundarstufe I) Erste beschlossene Massnahmen sind in den folgenden Fachbereichen eingeleitet: − Natur, Mensch, Gesellschaft (NMG): Natur und Technik (Kindergarten): Neuschaffung, Entwicklungskonzept liegt vor. − NMG: Natur und Technik (Primarstufe): Bestehende Lehrmittel in Überarbeitung. − NMG: Natur und Technik (Sekundarstufe I): Neuschaffung, Entwicklungskonzept liegt vor. − NMG: Räume, Zeiten, Gesellschaften (mit Geografie, Geschichte/Politische Bildung) (Sekundarstufe I): Neuschaffung, Entwicklungsarbeiten sind aufgenommen. − Deutsch als Zweitsprache (Sekundarstufe I): Neuschaffung, Entwicklungskonzept liegt vor.

Entwicklungsbedarf besteht besonders in den Fachbereichen: − Medien und Informatik (betrifft alle Stufen) − NMG: Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (ein neuer Fachbereich mit Hauswirtschaft; betrifft alle Stufen) − NMG: Räume, Zeiten, Gesellschaften (mit Geografie, Geschichte) (Primarstufe) − NMG: Ethik (alle Stufen) − Gestalten: Bildnerisches Gestalten / Textiles und Technisches Gestalten (alle Stufen) − Musik (alle Stufen) − Bewegung und Sport (alle Stufen) Nach Informationen der interkantonalen Lehrmittelzentrale (ilz) werden im Fachbereich Musik für die beiden ersten Zyklen rechtzeitig Lehrmittel bereitstehen, während die Situation für den 3. Zyklus noch unklar ist. Arbeiten im Teilprojekt Lehrmittel bis im Herbst 2015 Im Herbst 2015 liegt eine konsolidierte Beurteilung der Lehrmittelsituation in Hinblick auf die Einführungszeitpunkte für die unterschiedlichen Stufen vor. In die Beurteilung werden zudem Entwicklungen anderer Deutschschweizer Lehrmittelverlage einbezogen. Es wird zudem eine erste Abschätzung der Kostenfolgen (gebundene Kosten) für die Gemeinden erarbeitet. Im Frühling 2016 liegt eine Auslegeordnung zu den Fachbereichen/Fächern vor, in denen Übergangsregelungen und Unterstützungsmaterialien notwendig sein werden. 2.5 Teilprojekt Weiterbildung und Unterstützung Die Diskussionen im Projekt stützen den Grundsatz, dass die Gemeinden und Schulen die Umsetzung der Lehrplaneinführung auf lokaler Ebene durchführen und verantworten. Da sich die lokalen Organisationsstrukturen und der Stand der Schulen im Hinblick auf den kompetenzorientierten Unterricht unterscheiden, sind für die Gemeinden und Schulen im Rahmen der Umsetzung Spielräume nötig. Dabei steuert die Bildungsdirektion den Gesamtprozess durch klare Vorgaben und unterstützt die Gemeinden und Schulen mit Instrumenten für die Planung und Umsetzung. Die im Rahmen der Einschätzung des Bedarfs an Weiterbildung und Unterstützung im Teilprojekt entstandenen Vorschläge und Ideen werden nachstehend nicht ausführlich dargelegt. Unter Berücksichtigung der Hauptergebnisse der Diskussion sind jedoch folgende Vorgaben für die Weiterarbeit festzuhalten. Grundsätze Lokale Organisation und Vorbereitung 1. Die Vorbereitung von verschiedenen Modellen für die lokale Umsetzung erfolgt unter Berücksichtigung insbesondere der Faktoren Grösse der Schule(n), Schulstufe, lokale Organisationsstrukturen, Stand der Entwicklung bezüglich kompetenzorientiertem Unterricht. 2. Die Schulen nehmen im Vorfeld der Lehrplaneinführung eine verbindliche Standortbestimmung vor, die sich auf den kompetenzorientierten Unterricht konzentriert. Bei einer Inkraftsetzung des Lehrplans 21 auf das Schuljahr 2017/18 ist der Einsatz des Standortbestimmungsinstruments ab 2016 erforderlich.


Weiterbildung 3. Alle Schulleitungen werden noch vor Inkraftsetzung des Lehrplans weitergebildet und auf die Aufgabe der lokalen Umsetzung vorbereitet. 4. Das Weiterbildungsangebot für Lehrpersonen und Schulleitungen umfasst folgende Inhalte: Allgemeine Einführung in den Lehrplan 21, kompetenzorientierter Unterricht und Beurteilung (Fachdidaktik in allen Fachbereichen des Lehrplans und mit Blick auf die Förderung überfachlicher Kompetenzen), Konsequenzen für die sonderpädagogische Arbeit. 5. Bezüglich der Weiterbildungsformate wird abgestimmt auf die Inhalte und die Bedürfnisse der Teilnehmenden eine breite Palette von Angeboten zur Verfügung gestellt: regionale Grossveranstaltungen, zentrale und schulinterne Kurse/Workshops, Coaching und Beratung von Schulleitungen. Dabei sind die Vorteile des internetbasierten Lernens zu berücksichtigen. 6. Der Bildungsrat legt Zielsetzungen und Rahmenbedingungen für die Weiterbildung fest, die von den Schulgemeinden zu berücksichtigen sind. 7. Für die Weiterbildungsangebote werden auch bestehende Zeitgefässe vor Ort genutzt. Weitere Zeitgefässe, die speziell im Rahmen der Lehrplaneinführung bestehen sollen (z. B. Weiterbildungstage des Schulteams während der Unterrichtszeit), sind zu prüfen. 8. Bereits ab 2016 stehen bis zur Inkraftsetzung des Lehrplans Weiterbildungen zur Verfügung.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat:

Arbeiten im Teilprojekt Weiterbildung und Unterstützung bis Herbst 2015 − Das im Entwurf vorliegende Instrument der PH Zürich zur Standortbestimmung von Schulen in Bezug auf den kompetenzorientierten Unterricht wird mit Blick auf einen obligatorischen Einsatz überprüft und wenn nötig angepasst. − Es liegen Vorschläge für verschiedene Modelle der lokalen Organisation der Lehrplaneinführung vor. Die zu entwickelnden Unterstützungsinstrumente sind festgelegt. − Ein Konzept für das Weiterbildungs- und Unterstützungsangebot für Schulleitungen, Lehrpersonen, Behörden und Eltern wird erarbeitet. Es enthält Vorschläge für die zeitliche und mengenmässige Verteilung von obligatorischen und freiwilligen Angeboten sowie für die Bereitstellung von entsprechenden Zeitgefässen. Dabei sind bereits ab 2016 Weiterbildungen vorzusehen. − Die Ausbildung und der Einsatz von Lehrpersonen als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für die Umsetzung in den Schulen sind zu prüfen. − Die Möglichkeiten der Weiterbildungsinstitutionen für die Bereitstellung von Angeboten sind geklärt. Neben der PH Zürich sind insbesondere folgende Institutionen in die Planung einzubeziehen: Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH), Institut Unterstrass.edu, Arbeitsgemeinschaft für Weiterbildung von Lehrpersonen (ZAL).

Rahmenbedingungen – Modelle zur gestaffelten Einführung, welche die rechtlichen Aspekte der Inkraftsetzung, Aspekte der Steuerung, die Schul- und Unterrichtsentwicklung der Schulen wie auch den kontinuierlichen Kompetenzaufbau der Schülerinnen und Schüler möglichst optimal berücksichtigen; – Vorschlag zu den sonderpädagogischen Instrumenten, die im Frühling 2016 in die Vernehmlassung gehen; – Auslegeordnung zu Auswirkungen der Einführung des Lehrplans 21 auf die Ausbildung der Lehrpersonen;

I. Der Vergleich zwischen dem Lehrplan 21 und dem heute gültigen Lehrplan für die Volksschule des Kantons Zürich wird zur Kenntnis genommen. II. Der Vergleich zwischen der aktuellen Lektionentafel im Kanton Zürich und den Planungsannahmen des Lehrplans 21 wird zur Kenntnis genommen. III. Mit Blick auf die im Laufe des Jahres 2016 geplante Vernehmlassung zum Lehrplan 21 Kanton Zürich wird das Volksschulamt beauftragt, zusammen mit den Partnern des Schulfelds bis im Herbst 2015 folgende Entscheidungsgrundlagen mit Grobkostenfolgen zu erarbeiten: Lehrplaninhalte – Entwurf für die notwendigen Anpassungen in den einleitenden Kapiteln des Lehrplans 21 einschliesslich der kantonalen Rahmenbedingungen; – Zwei bis vier Varianten der Lektionentafel mit unterschiedlichem Anpassungsbedarf; – Lösungsvorschläge zur Umsetzung der Fachbereiche Ethik, Religionen und Gemeinschaft (ERG), Wirtschaft, Arbeit, Haushalt (WAH), der Module Berufliche Orientierung sowie Medien und Informatik und für den Projektunterricht; – Orientierungspunkte im 1. Zyklus (Ende der Kindergartenstufe) in ausgewählten Fachbereichen; – Antrag zur Anpassung des Lehrplans für die Volksschule des Kantons Zürich im Bereich der Handschrift;

Beurteilung – Grobkonzept Beurteilung und Lehrplan 21 mit Vorschlägen für Zeugnisanpassungen und Aussagen zum Stand und Entwicklungsbedarf in Bezug auf Instrumente zur Beurteilung, Standortbestimmung und Förderung;

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Weiterbildung und Unterstützung – Vorschläge für Modelle der lokalen Organisation zur Lehrplaneinführung – Konzept für die Durchführung einer Standortbestimmung in den Schulen in Bezug auf den kompetenzorientierten Unterricht – Weiterbildungskonzept mit Vorschlägen für die zeitliche und mengenmässige Verteilung von obligatorischen und freiwilligen Angeboten (ab 2016)

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Lehrmittel – konsolidierte Beurteilung der Lehrmittelsituation in Hinblick auf die Einführungszeitpunkte für die unterschiedlichen Stufen und unter Einbezug der Entwicklungen anderer Deutschschweizer Lehrmittelverlage;


Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

Pflichtfach «Religionen und Kulturen» am Untergymnasium: Anhörung 1. Ausgangslage Der Bildungsrat hat an seiner Sitzung vom 28. Februar 2011 eine Aussprache zur Frage eines möglichen Pflichtfaches Religion und Kultur am Gymnasium geführt und das Mittelschul- und Berufsbildungsamt beauftragt, das Thema anzugehen. Die Kerngruppe und die Fachkonferenz Religion der Konferenz an der Schnittstelle Hochschule – Gymnasium (HSGYM Religion) wies bereits in der 2008 erschienenen Publikation («Hochschulreife und Studierfähigkeit. Zürcher Dialog an der Schnittstelle mit Analysen und Empfehlungen zu 25 Fachbereichen») der Aufgabe der Mittelschule, Jugendliche zur religiösen Kompetenz zu befähigen, eine hohe Bedeutung zu. HSGYM Religion ortete am Zürcher Gymnasium «strukturell bedingte Lücken» der theologischen, ethischen und religionswissenschaftlichen Bildung, die im Widerspruch zu den Bildungszielen des Reglements über die Anerkennung von gymnasialen Maturitätsausweisen (MAR, Art. 5) stünden. Am Zürcher Gymnasium sei ein Unterrichtsgefäss vonnöten, in dem diese Bildung über eine längere Zeit systematisch thematisiert und vermittelt würde. In der erwähnten Publikation empfahl HSGYM Religion für die Zürcher Mittelschulen «die Entwicklung eines neuen Modells für ein Pflichtfach Religion». An den Zürcher Sekundarschulen wurde das Fach Religion und Kultur vom Bildungsrat mit Beschluss vom 23. August 2004 eingeführt (vgl. Ziffer 3). In diesem allgemeinbildenden Unterrichtsfach lernen die Schülerinnen und Schüler grundlegende Begriffe der religiösen Traditionen kennen, setzen sich mit kulturellen und religiösen Sachverhalten auseinander und bauen ein stufengerechtes Sachwissen auf. Die vom Bildungsrat am 19. Dezember 2013 zur Kenntnis genommenen Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation des Faches Religion und Kultur zeigen, dass die Integration dieses Faches in den Schulalltag gelungen ist.

2. Religionslehre an den Zürcher Gymnasien heute

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2.1 Freifach Religion an der gymnasialen Unterstufe Das Fach Religion wird an allen Zürcher Langgymnasien (ausser am Kunst- und Sportgymnasium Rämibühl) im 7. und 8. Schuljahr, in einigen zusätzlich im 9. Schuljahr, als Freifach angeboten. Der zugrunde liegende Lehrplan wurde vom Erziehungsrat am 24. Februar 1998 erlassen. Der Unterrichtsbesuch steht allen Schülerinnen und Schülern, unabhängig von Religionsoder Konfessionszugehörigkeit, offen. Für reformierte und katholische Schülerinnen und Schüler gehört der Besuch des Freifachs Religion im 7. und 8. Schuljahr in der Regel zur Vorbereitung auf Konfirmation und Firmung. 2.2 Religionslehre und Philosophie als Ergänzungsfach auf der gymnasialen Oberstufe Auf der gymnasialen Oberstufe gibt es die Fächer Religionslehre und Philosophie. Beide werden gemäss MAR als Ergänzungsfächer geführt, welche die Schülerinnen und Schüler aus 14 Fächern frei wählen können. Im Kanton Zürich bieten von den 20 Gymnasien insgesamt acht das Ergänzungsfach Religionslehre und 17 das Ergänzungsfach Philosophie auf der Grundlage schulspezifischer Lehrpläne an. Es ist möglich, Maturitätsarbeiten im Fach Religion zu schreiben. Grundsätzlich sind auf der gymnasialen Oberstufe auch Freifachkurse möglich. 2.3 Lehrpersonen Für das bisherige Freifach Religion, das heute an allen Zürcher Langgymnasien ökumenisch unterrichtet wird, sind jeweils zwei bis fünf Lehrpersonen zuständig. Falls die Schule das Ergänzungsfach Religionslehre im Angebot führt, wird es von densel-

ben Lehrpersonen unterrichtet. Nahezu alle Lehrpersonen haben einen wissenschaftlichen Abschluss (Master oder Lizentiat) in Theologie oder Religionswissenschaft. 43% der Lehrpersonen verfügen zusätzlich über ein Lehrdiplom für Maturitätsschulen im Fach Religion. Zahlreiche Lehrpersonen amtieren hauptberuflich als reformierte oder katholische Pfarrer oder Pfarrerinnen.

3. Umsetzung des Pflichtfaches Religion und Kultur an den Sekundarschulen An der Volksschule wurde das Fach Religion und Kultur vom Bildungsrat mit Beschluss vom 23. August 2004 eingeführt. Seit Schuljahr 2011/12 ist dieses Fach für alle Schülerinnen und Schüler obligatorisch, ohne Möglichkeit der Abmeldung. 3.1 Stundentafel Die Stundentafeln der Sekundarschule weisen heute in den ersten beiden Jahren je 34 Jahreslektionen (JL) aus. Im ersten Jahr umfasst es zwei, im zweiten Jahr eine Jahreslektion. 3.2 Lehrplan Der Unterricht des Fachs Religion und Kultur beruht an der Sekundarschule auf dem vom Bildungsrat am 27. Februar 2004 erlassenen Lehrplan. 3.3 Lehrmittel Das verwendete Lehrmittel «Blickpunkt Religion und Kultur für die Primarstufe und die Sekundarstufe I» wurde von Fachleuten und Lehrpersonen der verschiedenen Schulstufen sowie von Fachdidaktikerinnen und -didaktikern der Pädagogischen Hochschule Zürich entwickelt. In Rücksprache mit den verschiedenen Fachwissenschaften und den Religionsgemeinschaften wurden die Materialien erarbeitet und in der Praxis erprobt. «Blickpunkt 3» bezieht sich auf die Sekundarstufe I. 3.4 Lehrpersonen Das Fach Religion und Kultur wird von Sekundarschul-Lehrpersonen unterrichtet, die über eine Lehrbefähigung in Religion und Kultur an der Pädagogischen Hochschule Zürich verfügen.

4. Überlegungen zu einem allfälligen Pflichtfach an den Mittelschulen Das vorliegende Kapitel zeigt auf, nach welchen Eckwerten das Fach Religion und Kultur im Untergymnasium eingeführt werden könnte. Diese Eckwerte sollen im Rahmen einer Anhörung des Bildungsrates mit den Anspruchsgruppen diskutiert werden. 4.1 Pflichtfach am Untergymnasium Ein möglicher Eckwert besteht darin, das Freifach Religion auf der gymnasialen Unterstufe in ein allgemeinbildendes Pflichtfach umzuwandeln. Ein solches Pflichtfach auf der Unterstufe liesse sich ohne wiederkehrende Mehrkosten umsetzen, indem auf die Weiterführung des bisherigen Freifaches Religion – oder eines anderen Faches im gleichen Umfang – verzichtet wird. Von den neun Deutschschweizer Kantonen, die ein Untergymnasium führen (AI, GR, LU, NW, OW, SO, UR, ZG, ZH), ist der Kanton Zürich gegenwärtig der einzige Kanton, der auf der gymnasialen Unterstufe Religion nicht als Pflichtfach führt. Ein zusätzliches obligatorisches Pflichtfach an der gymnasialen Oberstufe ginge über das für die Volksschule entwickelte Curriculum hinaus. Um die Stundentafeln der Schülerinnen und Schüler nicht zu überfrachten, soll – dies wäre ein weiterer Eckwert – vorderhand darauf verzichtet werden. Der Vergleich mit den anderen Deutschschweizer Langgymnasien zeigt, dass die anderen Kantone diese Frage unterschiedlich handhaben (vgl. Tab. 1). Zudem würde die Einführung eines zusätzlichen obligatorischen Pflichtfachs Religion und Kultur auf der Oberstufe erhebliche Kosten verursachen.


Tab. 1: Pflichtfach Religion an den Deutschschweizer Langgymnasien Kanton

Bezeichnung des Faches

1. Kl.

2. Kl.

3. Kl.

AI

Religion

2 (35)

2 (34)

LU

Religionskunde und Ethik1 Religionskunde und Ethik2 Religion-Ethik3

2 (34) 2 (34) 2 (34)

1 (35) 1 (35) 1 (35)

1 1 1

GR

Religion/Ethik4

2 (38)

2 (39)

2

NW

Religion/Ethik5

2 (36)

2 (37)

2

OW

Ethik und Religion6

2 (34)

2 (34)

2

SO

Religion Unterstufe7 Religion/Ethik Oberstufe

1 (35)

1 (37)

UR

Religionskunde, Ethik und Lebenskunde8

2 (35)

2 (36)

ZG

Religionskunde9

2 (36)

2 (36/35)

Die Zahlen geben die Jahreslektionen wieder: für Religion (und in Klammern für alle obligatorischen Fächer). 1 KS Alpenquai  2 KS Reussbühl  3 KS Beromünster  4 Bündner Kantonsschule  5 Mittelschule Nidwalden  7 Kantonsschule Solothurn  8 Kantonale Mittelschule Uri  9 Kantonsschule Zug

Auch bezüglich anderer Ergänzungsfächer hat der Bildungsrat den Mittelschulen keine Vorgaben gemacht (vgl. Beschluss des Bildungsrates vom 27. Oktober 2014). 4.4 Lehrplan 21 als Referenz für das Fach Religionen und Kulturen Der Umgang mit Religion erfordert eine hohe Sensibilität. Jeder bekenntnishafte Unterricht im Schulbereich verbietet sich, und die Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit ist zu gewährleisten (vgl. Art. 9 der Europäischen Menschenrechtskonvention von 1950, welche von der Schweiz 1974 ratifiziert wurde). So ein neues Pflichtfach eingeführt wird, soll dies mit einem kanto­ nalen Lehrplan Religionen und Kulturen für die Gymnasien erreicht werden. Es ist naheliegend, dass ein solcher Lehrplan auf den Lehrplan 21 Bezug nimmt, der sich im Bereich Ethik, Religionen und Gemeinschaft auf den Zürcher Lehrplan zum Fach Religion und Kultur abstützt. 4.5 Lehrmittelfreiheit Die Lehrperson an Mittelschulen kann in Anwendung von § 13 des Mittelschulgesetzes im Rahmen des Lehrplans die Lehrmittel selbst bestimmen. Ob an der gymnasialen Unterstufe das an der Sekundarschule verwendete Lehrmittel Blickpunkt 3 emp-

6. Kl.

1 1

1

1

2

6

1

Kantonsschule Obwalden Sarnen

fohlen wird, wird vorläufig offengelassen. Dies hängt auch damit zusammen, welche Anpassungen Blickpunkt 3 im Hinblick auf den Lehrplan 21 noch erfahren wird. Für den Unterricht mit dem Lehrplan 21 werden zudem verschiedene neue Lehrmittel entwickelt, so auch im Fachbereich Natur, Mensch, Gesellschaft auf der Sekundarstufe I, innerhalb dem die Thematik Ethik, Religionen, Gemeinschaft angesiedelt ist. 4.6 Kompensation der erhöhten Anzahl Pflichtlektionen An der Sekundarschule werden in den ersten beiden Jahren je 34 Jahreslektionen (JL) unterrichtet (einschliesslich Fach Religion und Kultur). Wenn die Lektionen des neuen Faches am Langgymnasium analog zur Sekundarschule vollumfänglich zu den bisherigen Lektionen hinzukämen, führte dies an einzelnen Gymnasien zu hohen Stundendotationen. Anders als auf der gymnasialen Oberstufe ist auf der Unterstufe keine Vorgabe zur höchst zulässigen Anzahl JL festgelegt. Es werden an der gymnasialen Unterstufe bereits jetzt zwischen 32 und 34,5 JL erteilt. Die im Rahmen der Förderung von Naturwissenschaft und Technik (NaTech) hinzukommenden Lektionen sind mitberücksichtigt (vgl. auch Beschluss des Bildungsrates vom 16. Juni 2014). Im Rahmen der Einführung eines neuen Pflichtfachs Religionen und Kulturen wäre es deshalb angezeigt, dass die Mittelschulen ihre Stundentafeln überprüfen und sich die Frage stellen, ob ihre Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bezüglich Belastung der gleiche Ausbau wie an der Sekundarschule (1. Jahr: plus 2 JL; 2. Jahr: plus 1 JL) zugemutet werden kann oder ob eine Anpassung der Stundentafel nötig ist. 4.7 Finanzierung durch Verzicht auf Freifach Es ist naheliegend, mit einer allfälligen Einführung des Pflichtfaches Religionen und Kulturen auf das Freifach Religion zu verzichten. Die Vorbereitung auf die Konfirmation oder Firmung soll wie an der Volksschule den Religionsgemeinschaften überlassen werden. Die Kosten für das Pflichtfach Religionen und Kulturen wären nicht höher als die Kosten für das bisherige Freifach Religion. Somit könnte das Pflichtfach Religionen und Kulturen ohne Mehrkosten eingeführt werden. 4.8 Ausbildung der Lehrpersonen Die Gymnasial-Lehrpersonen qualifizieren sich in allen Fächern mittels universitären Fachmasters und des fachspezifischen Lehrdiploms für Maturitätsschulen. Vorgeschlagen wird, die Anforderungen an Lehrpersonen des Pflichtfachs Religionen und Kulturen analog dazu auszugestalten, was wie in anderen Fächern auch bei Gymnasial- und Sekundarschul-Lehrpersonen zu unterschiedlichen Ausbildungsvoraussetzungen führt. Das Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Zürich bietet für künftige Lehrerinnen und Lehrer des Fachs Religionen und Kulturen ein fachspezifisches Lehrdiplom an. Dieses

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4.3 Religionen und Kulturen auf der Oberstufe Auch wenn an der Oberstufe auf ein Pflichtfach verzichtet werden sollte, können die Gymnasien die Thematik in ihr Curriculum aufnehmen. Ob und mit welchen Modellen sie dies tun, ist von Schule zu Schule unterschiedlich. Mögliche Beispiele sind: – das Ergänzungsfach Religionslehre im Fächerkatalog führen; – das Ergänzungsfach Philosophie im Fächerkatalog führen; – Berücksichtigung der Thematik in den Lehrplänen anderer Fächer; – Exkursionen, Projektkurse, Projekttage und -wochen, Studienwochen oder interdisziplinäre Wochen mit theologischen, ethischen und religionswissenschaftlichen Themen; – entsprechende Angebote im Bereich der Freifächer oder Wahlpflichtfächer.

5. Kl.

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4.2 Name des Fachs Der Vorschlag ist, dass ein allfälliges neues Pflichtfach in Anlehnung an das Fach in der Volksschule Religionen und Kulturen heissen soll. Diese Bezeichnung bringt zum Ausdruck, dass hier ein Unterricht gemeint ist, der mit der Vielfalt religiöser Orientierungen, kultureller Prägungen und weltanschaulicher Positionen vertraut macht. Ein solcher Unterricht versteht sich weder als freiwilliger Religionsunterricht noch als Religionsunterricht mit Abmeldemöglichkeit.

4. Kl.


setzt eine der beiden folgenden fachwissenschaftlichen Ausbildungen voraus: – Variante 1: Studium der Religionswissenschaft im Hauptoder Nebenfach (neben den vorgeschriebenen Studienleistungen in Religionswissenschaft sind in allen Varianten Studienleistungen in Theologie zu erbringen). – Variante 2: Studium der Theologie im Haupt- oder Nebenfach (neben den vorgeschriebenen Studienleistungen innerhalb der Theologie sind in allen Varianten Studienleistungen in Religionswissenschaft zu erbringen). Konsequenterweise würde wohl die Ausbildungsvoraussetzung «Master in Religionswissenschaft oder Theologie plus fachspezifisches Lehrdiplom für Maturitätsschulen» darüber hinaus auch für Lehrpersonen des Ergänzungsfachs Religionslehre gelten. Es wäre davon auszugehen, dass das Pflichtfach und allfällige Ergänzungsfach an den meisten Schulen von den gleichen Lehrpersonen erteilt werden. Ab Einführung eines Pflichtfaches Religionen und Kulturen müssten alle Lehrpersonen die kantonalen Anstellungsvoraussetzungen erfüllen und vom Kanton angestellt werden. Es wäre denkbar, dass ein allfälliges neues Pflichtfach auch von Lehrpersonen erteilt werden könnte, die über einen Master in einem verwandten geistes- und kulturwissenschaftlichen Fach verfügen (evtl. mit zusätzlicher Weiterbildung). Dies widerspräche jedoch der bisherigen Anstellungspraxis, und es stellte sich die Frage der Vereinbarkeit mit § 3 Abs. 4 der Mittelschulund Berufsschullehrerverordnung, wonach eine unbefristete Anstellung an einer Mittelschule einen Hochschulabschluss in den Fächern, in denen die Lehrperson unterrichtet, voraussetzt. Zu überlegen wäre, welche fachlichen und fachdidaktischen Auflagen diesen Lehrpersonen gemacht würden. Im Rahmen der Umsetzungsvorbereitungen sind für die bisherigen Lehrpersonen Übergangsregelungen zu prüfen.

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5. Anhörung Die Vertreterinnen und Vertreter der folgenden Anspruchsgruppen sind vom Mittelschul- und Berufsbildungsamt für eine Anhörung einzuladen: – Schulleiterkonferenz Mittelschulen – Lehrpersonenkonferenz der Mittelschulen (LKM) – Mittelschullehrerverband Zürich (MVZ) – HSGYM (Präsident und Kerngruppe Religion) – Kantonale Fachschaft Religion Zürich – Pädagogische Hochschule Zürich (Fachbereich Religion und Kultur) – Universität Zürich (Religionswissenschaftliches Seminar, Institut für Erziehungswissenschaft) – Glaubensgemeinschaften: – römisch-katholische Kirche – evangelisch-reformierte Kirche – Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich (VIOZ) – Israelitische Kultusgemeinde Zürich (ICZ) – Hindus (Adliswiler Tempel) – Schweiz. Buddhistische Union – Freidenker – Volksschulamt Der Vorsitz erfolgt durch den Präsidenten der bildungsrätlichen Kommission Mittelschulen, Die weitere Vertretung des Bildungsrats in der Kommission Mittelschulen nimmt an der Anhörung teil.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Zu den möglichen Eckwerten eines Pflichtfachs Religionen und Kulturen am Untergymnasium wird eine Anhörung durchgeführt.

Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

Kantonsschule Limmattal. Lehrplanänderung: Einführung des Ergänzungsfaches Wirtschaft und Recht 1. Ausgangslage Gemäss Art. 9 des Maturitätsanerkennungsreglements (MAR) vom 16. Januar / 15. Februar 1995 (Fassung vom 14. Juni 2007) bilden 10 Grundlagenfächer, ein Schwerpunktfach und ein Ergänzungsfach die Maturitätsfächer. Das MAR listet 14 mögliche Ergänzungsfächer auf, die den Maturitätsschulen für ihr Angebot zur Verfügung stehen, nämlich: Physik, Chemie, Biologie, Anwendungen der Mathematik, Informatik, Geschichte, Geographie, Philosophie, Religionslehre, Wirtschaft und Recht, Päda­ gogik/Psychologie, Bildnerisches Gestalten, Musik und Sport (Art. 9 Abs. 4 MAR). Die Kantonalen Vorgaben zur Maturität vom 4. Juni 1996 nehmen die Bestimmungen des MAR auf. Zusätzlich wird in Ziff. 5.7 festgehalten, dass Ergänzungsfächer mindestens ein Jahr dauern (vgl. dazu Art. 9 Abs. 6 MAR). Die Kantonsschule Limmattal umfasst ein Lang- und Kurzgymnasium und führt das alt- und neusprachliche, mathematisch-naturwissenschaftliche, musische und das wirtschaftlichrechtliche Profil. Seit dem Schuljahr 2007/2008 bietet die Kantonsschule zudem im Kurzgymnasium Immersionsunterricht an. Mit Ausnahme des Ergänzungsfachs Wirtschaft und Recht (W+R) werden bei der Kantonsschule Limmattal sämtliche Ergänzungsfächer gemäss MAR durchgeführt. Mit Schreiben vom 12. Januar 2015 beantragt die Kantonsschule Limmattal die Einführung des Ergänzungsfachs W+R auf den Beginn des Schuljahres 2015/16. In der Stundentafel wird das Ergänzungsfach mit je 3 Wochenlektionen im 1. und 2. Semester des 12. Schuljahrs (alte Zählweise) aufgeführt. Die Kantonsschule begründet ihren Antrag mit der grossen Relevanz des Fachs W+R in der heutigen Zeit, die immer mehr von wirtschaftlichen und juristischen Fragestellungen geprägt ist. Zudem habe das Ergänzungsfach gemäss dem Lehrplan propädeutischen Charakter, zumal die interessierten Schülerinnen und Schüler mit der Belegung des Fachs eine Einführung in die wirtschaftsund rechtswissenschaftliche Sprache und Methodik erlangen könnten. Angesichts der Vielfalt der Auswahlmöglichkeiten der Kantonsschule stelle das bisher fehlende Ergänzungsfach W+R eine Lücke dar, deren Schliessung auch ein ausdrückliches Anliegen der Eltern und der Schülerschaft sei. Im Übrigen sei zu erwarten, dass das Ergänzungsfach W+R zu einer Entlastung des Profils W+R führen werde.

2. Erwägungen Der beantragte Lehrplan des Ergänzungsfachs Wirtschaft und Recht führt Grobziele und Lerninhalte an und baut auf den Inhalten des Grundlagenfachs auf. Die Schülerinnen und Schüler sollen sich ein Instrumentarium wissenschaftlicher Begriffe und Modelle aneignen, dank welcher sie volkswirtschaftliche, betriebswirtschaftliche und rechtliche Sachverhalte analysieren und beurteilen sowie selbstständige Fragestellungen entwickeln können. Das Schaffen dieser Kompetenzen hat propädeutischen Charakter und soll anhand geeigneter Themenbereiche erfolgen. Dazu gehören insbesondere das Zivilrecht inklusive Obligationenrecht (u.a. Thema Wohnen, Haftungsrecht), das Strafrecht (Vermitteln der theoretischen Grundlagen, Strafprozess und -vollzug, Opferschutz), die Grund- und Menschenrechte sowie die Bereiche Betriebswirtschafts- oder Volkswirtschaftslehre (z.  B. Analyse und Beurteilung von Geschäftsberichten, Bearbeiten der Themen Wirtschaftsethik, Börse, Steuern, Globalisierung sowie Nachhaltigkeit).


I. Der Kantonsschule Limmattal, Urdorf, wird bewilligt, ab Schuljahr 2015/16 das Ergänzungsfach Wirtschaft und Recht in allen Profilen, ausser im Profil Wirtschaft und Recht, zu führen. II. Der Lehrplan des Fachs Wirtschaft und Recht vom Januar 2015 wird mit dem zusätzlichen Abschnitt «Lehrplan Ergänzungsfach» genehmigt. Bildungsziel und Richtziele sind abrufbar unter www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv

Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

Kantonsschule Büelrain, Winterthur: Genehmigung der Lehrplan­ änderungen Chemie, Physik und ICT 1. Ausgangslage Im Rahmen der am 26. April 2010 beschlossenen Stärkung von Naturwissenschaft und Technik an den allgemeinbildenden Schulen im Kanton Zürich forderte der Bildungsrat mit Beschluss vom 27. Mai 2013 die Mittelschulen auf, bis Ende Schuljahr 2013/14 je ein schulspezifisches Massnahmenkonzept zu erarbeiten. Die Schulkonzepte zur Förderung von Naturwissenschaft und Technik wurden vom Bildungsrat mit Beschluss vom 16. Juni 2014 zur Kenntnis genommen. Die Kantonsschule Büelrain führte in ihrem Konzept als Förderungsmassnahme insbesondere das neue, interdisziplinäre Gefäss NaTech1 an, welches im Rahmen des Fachs Chemie in der 1. Klasse stattfindet. Anstelle der Informatik, die inhaltlich ins Gefäss NaTech1 integriert wurde, wurde das Fach ICT (Information and Communication Technology; Unterricht von Office-Skills) vorgesehen. Zudem beantragte die Schule eine Verschiebung des Faches Physik in die Klassen 2 bis 4, womit neu eine Lektion Naturwissenschaft bis zur Maturität unterrichtet wird. Die zusätzlichen Chemiestunden im ersten Jahr (NaTech1) werden durch den Wegfall der Physikstunden kompensiert. Der Physikunterricht in der 4. Klasse wiederum machte eine Reduktion der Lektionen in Deutsch, Mathematik sowie in Wirtschaft und Recht (Schwerpunktfach) notwendig. Die Kantonsschule Büelrain stellte im Zusammenhang mit ihrem Massnahmenkonzept Antrag auf eine entsprechende Stundentafeländerung, die vom Bildungsrat mit separatem Beschluss vom 16. Juni 2014 bewilligt wurde.

2. Erwägungen Der Lehrplan Chemie wurde um einen neuen Lehrplanteil NaTech1 für die erste Klasse erweitert, mit allgemeinen Bildungszielen, Richtzielen und Grobzielen/Lerninhalten. Angestrebt wird der interdisziplinäre Einstieg in die Naturwissenschaften mittels praktischem Zugang. Ansonsten bleibt der bisherige Lehrplan Chemie unverändert. Der Lehrplan Physik wurde in den Richtzielen punktuell angepasst, da gewisse Bereiche bereits durch das Gefäss NaTech1 abgedeckt werden. Letzterer Umstand führt zu einer Anhebung des Anspruchsniveaus im Fach Physik, was sich in einzelnen Erweiterungen bei den Richtzielen sowie in den Grobzielen/ Lerninhalten der 2. Klasse spiegelt. Die Grobziele/Lerninhalte der 3. Klasse bleiben unverändert, dagegen erfuhren jene der 4. Klasse eine grundlegendere Überarbeitung. Insbesondere werden neu Mathematische Konzepte in der Physik angewandt und gewisse Lerninhalte im SOL (selbst organisiertes Lernen) erarbeitet. Der bisherige Lehrplan Informatik wurde in den Lehrplan ICT überführt und erfuhr dabei eine umfassende Überarbeitung. Zielsetzung ist einerseits das Erlernen von Anwenderkenntnissen in jenen Programmen, die in einer Mehrzahl anderer Fächer zum Einsatz kommen. Sodann wird eine Einführung in die Programmierung vermittelt. Überfachliche Kompetenzen wie das Analysieren, Strukturieren und das kreativ-konstruktive Finden von Lösungen sollen gefördert werden. Keine Lehrplanänderung ist im Fach Deutsch notwendig, da die wegfallende Lektion im 8. Semester infolge der Vorverschiebung der Maturitätsprüfungen kaum ins Gewicht fällt. Dasselbe gilt für das Fach Mathematik, wobei die Schülerinnen und Schüler bezüglich mathematischer Methoden zusätzlich von der Verschiebung des Physikunterrichts in die oberen Klassen profitieren. Die Lektionenkürzung im Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht kann in speziellen Zeitgefässen (Wirtschaftswoche, Praxistage etc.) aufgefangen werden und führt daher ebenfalls zu keiner Lehrplananpassung. Die Lehrplanänderungen wurden von der Schulkommission am 20. Januar 2015 und vom Gesamtkonvent am 27. Januar 2015 verabschiedet. Die Lehrpläne entsprechen den Vorgaben des Maturitätsanerkennungsreglements (MAR) vom 16. Januar  / 15. Februar 1995 (Fassung vom 14. Juni 2007), den Kantonalen Vorgaben zur Maturität vom 4. Juni 1996 sowie dem Rahmenlehrplan für die Maturitätsschulen vom 9. Juni 1994 und dem Informatik-Rahmenlehrplan für die Maturitätsschulen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) vom 12. Juni 2008. Die Schulleiterkonferenz Mittelschulen erhebt gegen die Lehrplanänderungen keine Einwände. Die Einführung der Lehrplanänderungen der Kantonsschule Büelrain in den Fächern Chemie, Physik und ICT ist auf Beginn des Schuljahres 2015/16 geplant.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Die Lehrplanänderungen der Kantonsschule Büelrain, Winterthur, in den Fächern Chemie, Physik und ICT vom Januar 2015 werden auf Beginn des Schuljahres 2015/16 genehmigt. Anpassung der Lehrpläne ist abrufbar unter www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Amtliches

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat:

Die Kantonsschule Büelrain reicht nun die angepassten Lehrpläne in den Fächern Chemie, Physik und ICT (anstelle des bisherigen Lehrplans Informatik) vom 27. Januar 2015 zur Genehmigung ein.

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Die Stundentafel erfährt durch die Einführung des Ergänzungsfachs W+R keine Änderung. Das neue Ergänzungsfach kann von den Schülerinnen und Schülern in allen an der Kantonsschule Limmattal angebotenen Profilen mit Ausnahme des Profils W+R gewählt werden. Der Erweiterung des Ergänzungsfächerkatalogs durch das Ergänzungsfach W+R hat die Schulkommission der Kantonsschule Limmattal am 10. September 2013 und der Gesamtkonvent am 3. Oktober 2013 zugestimmt. Das von der Kantonsschule vorgelegte Konzept des Ergänzungsfachs Wirtschaft und Recht ist sinnvoll und wird überzeugend begründet. Die Vorgaben des MAR und des Kantons werden eingehalten. Bei einer Durchführung aller Ergänzungsfächer inklusive W+R beziffert die Schule die anfallenden Mehrkosten auf ca. Fr. 23‘000 pro Jahr, welcher Betrag innerhalb der heutigen Budgetsumme der Kantonsschule Limmattal finanziert werden kann. Keine Mehrkosten entstehen bei unveränderter Gesamtanzahl der tatsächlich durchgeführten Ergänzungsfächer. Die Schulleiterkonferenz Mittelschulen erhebt keine Einwände gegen das neue Angebot.


Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

1. Ausgangslage

1. Ausgangslage

Im Rahmen der am 26. April 2010 beschlossenen Stärkung von Naturwissenschaft und Technik an den allgemeinbildenden Schulen im Kanton Zürich forderte der Bildungsrat mit Beschluss vom 27. Mai 2013 die Mittelschulen auf, bis Ende Schuljahr 2013/14 je ein schulspezifisches Massnahmenkonzept zu erarbeiten. Zudem legte er fest, dass während der obligatorischen Schulzeit (7. – 9. Schuljahr, alte Zählweise) an den Mittelschulen die drei Fächer Physik, Chemie und Biologie einen minimalen Umfang von sechs Jahreslektionen umfassen sollen, wobei jedes der drei Fächer mindestens eine Jahreslektion aufzuweisen hat. Die Schulkonzepte zur Förderung von Naturwissenschaft und Technik wurden vom Bildungsrat mit Beschluss vom 16. Juni 2014 zur Kenntnis genommen. Die Kantonsschule Limmattal führte in ihrem Konzept als Förderungsmassnahme insbesondere das neue Fach «Naturwissenschaft und Informatik» mit drei zusätzlichen Semesterlektionen in der ersten Klasse der Unterstufe an. Das bisherige Fach Informatik mit einer Semesterlektion sollte bei gleichbleibender Dotation in das neue Fach integriert werden. Zum Ausgleich der Gesamtlektionenzahl wurden in den Fächern Mathematik und Deutsch Lektionen verschoben. Die Stundentafeländerung wurde vom Bildungsrat mit separatem Beschluss vom 16. Juni 2014 bewilligt. Die Kantonsschule Limmattal reicht nun mit Eingabe vom 12. Februar 2015 den Lehrplan für das neue Fach «Naturwissenschaft & Informatik» zur Genehmigung ein.

Gestützt auf § 3 lit. a des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Berufsbildung vom 14. Januar 2008 (EG BBG) legt der Bildungsrat fest, für welche Berufe die Berufsfachschulen die schulische Bildung vermitteln, und bestimmt das Einzugsgebiet dieser Schulen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Lehrbetriebe. Für die Zuteilung der Vermittlung der schulischen Bildung eines Berufes an eine Berufsfachschule hat der Bildungsrat mit Beschluss vom 27. Mai 2013 die Richtlinien zur Berufszuteilung an Berufsfachschulen (Stand 30. Mai 2013) erlassen. Die Richtlinien definieren die Regeln und Kriterien für die Zuteilung von Berufen. Die Bildungsverordnung Automobilassistentin bzw. Automobilassistent mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) wurde am 1. Januar 2007 in Kraft gesetzt. Mit Beschluss vom 12. April 2012 hatte der Bildungsrat die beiden Schulorte Technische Berufsschule Zürich (TBZ) und Berufsbildungsschule Winterthur (BBW) zur Beschulung der Automobilassistenten EBA zur Kenntnis genommen. Mit Schreiben vom 26. Februar 2013 reichte die Gewerbliche Berufsschule Wetzikon (GBW) einen Antrag auf Führung von Klassen im Beruf Automobilassistentin bzw. Automobilassistent EBA ein.

Kantonsschule Limmattal, Urdorf: Genehmigung des Lehrplans Naturwissenschaft & Informatik

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2. Erwägungen Zielsetzung des neuen Fachs ist der interdisziplinäre Unterricht der Fächerkombinationen «Biologie/Chemie» (1. Semester) bzw. «Physik/Informatik» (2. Semester). Der Lehrplan gliedert sich in Bildungs-, Richt- und Grobziele. Die Schule bevorzugt einen erfahrungsorientierten Zugang, was sich u.a. in der vorgesehenen Experimentenentwicklung und -durchführung sowie dem Schreiben erster Programme spiegelt. Dadurch soll bereits bei den Untergymnasiastinnen und -gymnasiasten das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen geweckt werden. Die bisherigen Lerninhalte des Faches Informatik finden sich in abgewandelter Form im neuen Lehrplan wieder. Der neue Lehrplan wurde vom Gesamtkonvent am 19. Januar 2015 sowie von der Schulkommission am 27. Januar 2015 verabschiedet. Der Lehrplan entspricht den Vorgaben des Maturitätsanerkennungsreglements (MAR) vom 16. Januar / 15. Februar 1995 (Fassung vom 14. Juni 2007), den Kantonalen Vorgaben zur Maturität vom 4. Juni 1996 sowie dem Rahmenlehrplan für die Maturitätsschulen vom 9. Juni 1994 und dem InformatikRahmenlehrplan für die Maturitätsschulen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) vom 12. Juni 2008. Die Schulleiterkonferenz Mittelschulen erhebt gegen den Lehrplan für das neue Fach «Naturwissenschaft & Informatik» keine Einwände. Die Einführung des Lehrplans für das neue Fach «Naturwissenschaft & Informatik» ist auf Beginn des Schuljahres 2015/16 geplant.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Der Lehrplan der Kantonsschule Limmattal für das neue Fach «Naturwissenschaft & Informatik» wird auf Beginn des Schuljahres 2015/16 genehmigt. Der Lehrplan ist abrufbar unter www.bi.zh.ch > Bildungsrat > Beschlussarchiv

Berufszuteilung an Berufsfachschulen Automobilassistentin /  Automobilassistent EBA

2. Erwägungen Die Lernenden der Automobilbranche werden im Kanton Zürich an drei Berufsfachschulen unterrichtet: an der TBZ, der BBW und der GBW. Auf Grund der gestiegenen Lernendenzahlen werden seit dem Schuljahr 2012/2013 die Automobilassistentin bzw. Automobilassistent EBA an zwei Schulen unterrichtet: an der BBW und an der TBZ. Die GBW bildet Lernende in Berufen der Automobilbranche auf dem Niveau eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) aus. Für die Ausbildung zur Automobilassistentin bzw. zum Auto­ mobilassistenten EBA genügen nach wie vor zwei Schulorte. Zurzeit werden pro Lehrjahr fünf Klassen mit maximal je 12 Lernenden unterrichtet. Hinsichtlich der Anzahl EBA-Lernenden ist ein dritter Schulort nicht angezeigt. Aufgrund fehlender Voraussetzungen bezüglich des Mengengerüsts und unter Einbezug der Richtlinien ist diese Grundbildung der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon nicht zuzuweisen.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Der Antrag, den Beruf Automobilassistentin EBA /  Automobilassistent EBA auf Beginn des Schuljahres 2015/2016 zusätzlich der Gewerblichen Berufsschule Wetzikon zuzuweisen, wird abgelehnt.


Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

Bildungsratsbeschluss vom 27. April 2015

Berufszuteilung an Berufsfachschulen Bildungsrätliche Begleitkommission Malerpraktikerin / Malerpraktiker EBA Schulversuch Fokus Starke Lernbeziehungen, Ersatzwahl für die 1. Ausgangslage Dauer des Schulversuchs bis 2019 Gestützt auf § 3 lit. a des Einführungsgesetzes zum Bundesgesetz über die Berufsbildung vom 14. Januar 2008 (EG BBG) legt der Bildungsrat fest, für welche Berufe die Berufsfachschulen die schulische Bildung vermitteln, und bestimmt das Einzugsgebiet dieser Schulen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse der Lehrbetriebe. Für die Zuteilung der Vermittlung der schulischen Bildung eines Berufes an eine Berufsfachschule hat der Bildungsrat mit Beschluss vom 27. Mai 2013 die Richtlinien zur Berufszuteilung an Berufsfachschulen (Stand 30. Mai 2013) erlassen. Die Richtlinien definieren die Regeln und Kriterien für die Zuteilung von Berufen. Der Beruf Malerpraktikerin bzw. Malerpraktiker mit eidgenössischem Berufsattest (EBA) ist ein neuer Beruf. Die Bildungsverordnung wurde vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) am 1. Januar 2015 in Kraft gesetzt. Die erste duale Grundbildung beginnt im Schuljahr 2015/2016.

2. Erwägungen Für die EBA-Ausbildung haben sich zwei Berufsfachschulen beworben, die Berufsschule für Gestaltung und die Berufsbildungsschule Winterthur. Beide Schulen unterrichten Lernende der Malerbranche. Der neue EBA-Bildungsgang löst die bisherige Maler-Anlehre ab, welche an der Berufsschule für Gestaltung Zürich (BGZ) beschult wurde. Es ist mit rund 30 EBA-Lernenden zu rechnen. Die Klassengrösse beträgt gemäss Richtlinien 12 Lernende. Das Mengengerüst ist zu klein, um zwei Schulorte zu bestimmen. Deshalb ist der Beruf der BGZ zuzuweisen. Sie verfügt bereits über geeignete Lehrpersonen, entsprechende Lehrmittel und die notwendigen Unterrichtsräume.

Der Bildungsrat legte an seiner Sitzung vom 27. Mai 2013 das Mandat und die institutionelle Zusammensetzung der bildungsrätlichen Begleitkommission Schulversuch Fokus Starke Lernbeziehungen fest und ernannte deren Mitglieder für die Dauer des Schulversuchs 2013 – 2019. Der Verband Zürcher Schulpräsidien (VZS) verzichtet mit Schreiben vom 11. Januar 2015 auf die zweite Vertretung in der Begleitkommission und nominiert Daniel Heuer (bisher) als alleinigen Vertreter. Vera Lang Temperli scheidet aus der Begleitkommission aus. Shaban Shkreli tritt aus der Begleitkommission zurück. Die KEO  /  Kantonale Elternmitwirkungs-Organisation schlägt ihr Vorstandsmitglied Peter Riesen als Ersatzmitglied vor. Nach dem Rücktritt von Prof. Dr. Sabina Larcher Klee von ihrem Amt als Prorektorin Weiterbildung und Forschung der Pädagogischen Hochschule Zürich entsendet die Hochschulleitung Dr. Luzia Annen als Vertreterin der PH Zürich in die Begleitkommission.

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat: I. Vera Lang Temperli, Shaban Shkreli und Prof. Dr. Sabina Larcher Klee werden mit Dank für die geleisteten Dienste aus der bildungsrätlichen Begleitkommission Schulversuch Fokus Starke Lernbeziehungen entlassen. II. Als neue Mitglieder werden ernannt: – Peter Riesen, KEO / Kantonale Elternmitwirkungs Organisation – Dr. Luzia Annen, Pädagogische Hochschule Zürich

Auf Antrag der Bildungsdirektion beschliesst der Bildungsrat:

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Amtliches

I. Der Beruf Malerpraktikerin EBA / Malerpraktiker EBA wird auf Beginn des Schuljahres 2015/16 der Berufsschule für Gestaltung Zürich zugewiesen. II. Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt wird beauftragt, die Massnahmen für die Umsetzung in die Wege zu leiten.


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Schulblatt Kanton Z端rich 4/2015


Ziel jeder Schule ist das Lernen der Schü­ lerinnen und Schüler. Dank einer guten pädago­gischen Füh­ rung können Schul­ leitende dieses positiv ­beeinflussen.

Pädagogische Hochschule Zürich

Der Schule ein Profil geben Ein neuer Lehrgang befähigt Schul­ leiterinnen und Schulleiter, ihre Schule in pädagogischen Fragen zu prägen.

Bildung ermöglichen Ziel jeder Schule ist das Lernen der ­Schülerinnen und Schüler. Bildung ist je­ doch kein Produkt, das linear hergestellt werden kann. Vielmehr geht es darum, Bildung zu ermöglichen. Schulen sind «Ermöglichungs­ organisationen», und die Führung dieser Organisation ist komplex. Zur Führung einer Schule brauchen Schulleitungen zweierlei Wissen: Einer­ seits Führungswissen, um die Organisa­ tion zu lenken und zu entwickeln, an­ dererseits pädagogisches Wissen, um die inhaltliche Ausgestaltung ihrer Schule zu prägen und zu fördern. Schulleitende ha­ ben einen indirekten Zugang zum Lernen der Schülerinnen und Schüler. Ihre Auf­ gabe besteht darin, pädagogische Themen zu koordinieren, anzureichern und wei­

terzuentwickeln. Sie geben einer Schule ein Profil, setzen einen Rahmen und stär­ ken die Lehrpersonen in ihrer Arbeit.

Referat eröffnet den Lehrgang Mit der Inklusion, dem Lehrplan 21 oder dem kompetenzorientierten Unterricht stehen aktuell Projekte an, die von den Schul­ leitungen gesteuert und pädago­ gisch geprägt werden müssen, damit sie erfolgreich umgesetzt werden können. Hierfür benötigen die Schulleitenden spe­ zifisches, auf die Führung ausgerichtetes pädago­ gisches Wissen. Der neue CASLehrgang «Pädagogische Schulführung» will ihnen dieses Wissen vermitteln und

sie damit in ihrer Rolle und Funktion ­stärken. Zur Eröffnung des neuen Lehr­ gangs hält Michael Schratz, Professor an der Univer­ sität Inns­ bruck, am 21. Sep­ tember 2015 ein öffent­ liches Referat an der PH Zürich zum Thema «Gute Schule durch lernwirksame Führung». Der Ein­ tritt ist kostenlos.    www.phzh.ch/cas

Pädagogische Hochschule Zürich Die PH Zürich stellt auf dieser Seite jeweils eines ihrer Angebote vor.  www.phzh.ch/weiterbildung

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Weiterbildung

Text: Niels Anderegg, Dozent PH Zürich Foto: Mike Krishnatreya

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Nachdem ich meine Arbeit als Schulleiter aufgenommen hatte, fragte mich meine Frau: «Was tust du als Schulleiter eigent­ lich den ganzen Tag?» Diese Frage hat mich seither nicht mehr losgelassen. Mit der Zeit kam die Frage hinzu: «Warum mache ich diese Arbeit?» Ich glaube, dass diese beiden Fragen für die Qualität mei­ ner Arbeit zentral sind. Als Schule hätten wir nicht denselben pädagogischen Weg gehen können, wenn ich sie mir nicht im­ mer wieder gestellt hätte. Meine Antwort: «Ich mache diesen Job, weil es mir wichtig ist, dass unsere Schülerinnen und Schüler eine gute Bildung erhalten.»


Weiterbildungs­ angebote

3015T07.01 Schulrecht: Sonder­ pädagogische Massnahmen Hans Frehner / Do, 12.11.2015, 18–20.30 3015T08.01 Schulrecht: Schullaufbahn­ entscheide und deren Verfahren Hans Frehner / Mo, 23.11.2015, 18–20.30 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/kurse / weiterbildungs­ kurse@phzh.ch / 043 305 51 00 Diverse Angebote

Bildungsdirektion Kanton Zürich Volksschulamt Schulungs- und Weiterbildungs­ angebot für Zürcher Schul­ behörden und Schulleitungen B15101.02 Grundlagen für Mitglieder von Schulbehörden Peter Altherr, ­Martin Kull / 6./7.7.2015, 8.30–17 B15601.01 Führungsausbildung für Schulbehörden Dozierende des Volks­ schulamtes, der Pädagogischen Hoch­ schule Zürich und Fachpersonen aus der Praxis / 28.8.2015–16.1.2016, 12 Tage B15306.01 Qualitätsmanagement als gemeinsame Aufgabe von Schulpflege und Schulleitung Regina Meister, Martin Pfrunder / 31.8./1.9.2015, 8.30–17 B15307.01 Sitzungsmanagement – ­Sitzungskultur Stefan Hürlimann, ­Hansruedi Dietiker / 2.9.2015, 8.30–17 B15201.03 Einführung in die MAB Martin Pfrunder, Beat Zbinden / 8./9.9.2015, 8.30–17

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Weiterbildung

Detailausschreibungen, weitere Kurse und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Aus­ bildung & Weiterbildung > Behörden > Programm der Behörden- und Schul­ leitungsschulung Information: Bildungs­ direktion/Volksschulamt, ­Behörden- und Schulleitungsschulung, Walchestrasse 21, 8090 Zürich / behoerdenschulung@ vsa.zh.ch / 043 259 22 58

PH Zürich

CAS FBO 26 Führen einer Bildungs­ organisation* (EDK-anerkannt) Johannes Breitschaft, Eliane Bernet / 16.3.2016–28.10.2017 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00 *Finanzielle Unterstützung für amtie­ rende oder designierte Schulleitende. ­Information und Anmeldung: www.vsa.zh.ch > Ausbildung & Weiter­ bildung > Schulleitungen Master of Advanced Studies (MAS) Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge (nach spezifischem Profil) und führen das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem MAS-Abschluss zusammen. Infover­ anstaltung 24.9.2015. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/mas

WM ASP.2015 ASPERITAS – eine Orga­ nisation unter der Lupe ­Christof Baitsch, Annette Müller, Gian-Claudio Gentile / Mi–Fr, 9.–11.9.2015 WM GRR.2015 Rechnungswesen von Schulen verstehen Daniel Brodmann / Fr/Sa, 11./12./19.9.2015 WM DIS.2015 Der idealtypische Schul­ entwicklungsprozess?! Frank Brückel / Do/Fr, 24./25.9., Mi, 4.11.2015 WM FFS.2015 Schulfinanzen im Griff Daniel Brodmann / Do–Sa, 29.–31.10.2015 WM LMC.2015 Qualität leben Daniel Brodmann / Do–Sa, 26.–28.11.2015 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildungsmodule / 043 305 52 00 Kurse / Themenreihen

Weiterbildungsangebote für Schulleitende

331501.01 Eigene Tendenzen im Führungsverhalten Jürg Frick / Do, 24.9., 12.11.2015, 8.30–12

Certificate of Advanced Studies (CAS)

331502.01 Gerechtigkeit und Vertrauen in der Schule Enikö Zala-Mezö, Bettina Diethelm / Do/Fr, 1./2.10.2015, 9–17

CAS PER 06 Personalentwicklung Cornelia Knoch / 17.11.2015–28.2.2017, Aufnahmegespräch: 8.7.2015, 16–17 CAS SE 06 Schulentwicklung Frank Brückel / 28.1.2016–29.3.2017

Miteinander führen – Management ­Development realisieren. Di/Mi, 1./2.9., Di, 1.12.2015. Information und Anmel­ dung: beratung@phzh.ch / 043 305 50 40 Gute Schule durch lernwirksame ­Führung 21.9.2015, 18.30–20. Referat von Michael Schratz, Universität Innsbruck. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/kurse, Kurs-Nr. 901503.01 SAMT – Schulen arbeiten mit Tablets Kostenlose Weiterbildung für Schulteams oder Lehrpersonen, die die Arbeit mit Samsung-Tablets (Android) im Unterricht kennenlernen oder intensivieren möchten. Ein Leihgerät steht zur Verfügung. Infor­ mation und Anmeldung: www.phzh.ch/ medienbildung > Lernen mit Tablets Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW)

Module

 www.phzh.ch/weiterbildung > Weiterbildung für Volksschulen

CAS PSF 01 Pädagogische Schulführung Niels Anderegg / 21.9.2015–21.9.2016

Klassenassistenz – Informations­ veranstaltung zum neuen Kurs. 1.7.2015, 18.30–20. Information und ­Anmeldung: www.phzh.ch/kurse, Kurs-Nr. 901504.01

341506.01 Aktuelle Trends der Schul­ politik Frank Brückel / Mi, 18.11.2015, 13.30–16.30 3015T06.01 Schulrecht: Anstellungs­ recht der Lehrpersonen Hans Frehner / Mo, 26.10.2015, 18–20.30

Holkurse – ein Kurs aus dem Weiter­ bildungsprogramm in Ihrer Schule. Der Kurs wird ohne Anpassungen an die ­lokalen Gegebenheiten durchgeführt. Sie sind verantwortlich für die organisa­ torischen Arbeiten zur Durchführung. Think-Tank Personalentwicklung – ein gemeinsam definiertes ­Angebot. Z. B. für das Klären von Fragen zu Personal­ entwicklung, als Erfahrungsaustausch oder für das Festlegen von Richtlinien mit Ihren Vorgesetzten. Evidenzbasierte Methoden der Unter­ richtsdiagnostik und -entwicklung/EMU (nach Helmke). Für die erfolgreiche Un­ terrichtsentwicklung mit Diagnosen der Lernvoraussetzungen und des jeweiligen Leistungsstandes von Schülerinnen und Schülern sowie der Reflexion des eigenen Unterrichts. Partizipative Schulentwicklung Den Aufbau von Partizipations­gefässen unter Einbezug der Schulakteure unterstützen und damit die Beteiligungsgefässe und -formen systematisch für Schulentwick­ lungsprozesse vernetzen und nutzen können. QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen Schulstufen Begleitung für QUIMSSchulen während zwei Jahren bei der Weiterentwicklung der Schreibförderung. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch / 043 305 68 68


CAS ASP 2015 Ausbildungscoach Schul­ praxis Kathrin Futter / Einstieg laufend Info CAS ASP 9/2015 Infoveranstaltung CAS Ausbildungscoach Schulpraxis, Zertifikatsarbeit 8.9.2015 CAS PER 06 Personalentwicklung Cornelia Knoch / 17.11.2015–28.2.2017, Aufnahmegespräch: 8.7.2015, 16–17

* für Berufs- und Wiedereinsteigende gratis K Angebote zu kompetenzorientiertem Unterricht

121502.01 Bildung für alle Petra Hild / Sa, 22.8., 9.30–16.30, Mi, 2./23.9.2015, 14–18 551506.01 Förderung der Schulsprache in allen Fächern I*/K Susanne Peter / Mo, 24./31.8., 7./21.9.2015, 17.15–19.30

211505.01 Auftrittskompetenz Yaël Herz / Mi, 26.8., 2./9.9.2015, 14–16.30

Gesund bleiben im Beruf

CAS FBO 26 Führen einer Bildungs­ organisation (EDK-anerkannt) Johannes Breitschaft, Eliane Bernet / 16.3.2016–28.10.2017

611506.01 Wie wollen wir wohnen?K Anita Schneider / Do, 27.8., 10.9.2015, 18–20

Master of Advanced Studies (MAS) Sie absolvieren drei CAS-Lehrgänge (nach spezifischem Profil) und führen das Ganze im Diplomstudium zu Ihrem MAS-Abschluss zusammen. Infover­ anstaltung 24.9.2015. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/mas Module

K Angebote zu kompetenzorientiertem Unterricht

WM SNK.2015 Studienreise nach ­Südosteuropa – Türkei Zeliha Aktas, Martin Retzl / Sa, 19.9., Do–Do, 8.–15.10., Sa, 14.11.2015 WM SIF.2015 Studienreise Finnland Frank Brückel / Mi, 23.9., So–Fr, 11.–16.10., Mi, 28.10.2015 WM NKS.2015 MST NaTech Natur­ wissenschaften be-greifenK Maja Brückmann, Eva Kölbach / Mi, 19.8., Sa, 12.9., 14.11., Mi, 9.12.2015 WM NKS.2015 SEK I NaTech Natur­ wissenschaften be-greifenK Maja Brückmann, Eva Kölbach / Mi, 26.8., Sa, 19.9., 21.11., Mi, 16.12.2015 WM KLP.2015 Unterwegs zur gesunden Schule Emilie Achermann Fawcett / September 2015 bis März 2016 WM PKM.2015 Konflikte im beruf­ lichen und privaten Bereich – hört denn das nie auf?K Iris Rüfenacht / Sa, 7.11., Fr/Sa, 27./28.11.2015 PICTS 15/16 WM DMS.2015 Digitale ­Medien an der Schule vor Ort Monika Schraner Küttel / Do/Fr/Sa, 12./13./ 14.11.2015, Mo/Di, 11./12.1., Sa, 12.3./16.4., Fr, 17.6.2016 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildungsmodule / 043 305 52 00

2615K07.01 Der Teufel steckt im Detail Petra Hild / Di, 17.11.2015, 18–20.30 2615K08.01 Der Raum als dritter ­Pädagoge Dorothea Tuggener Lienhard / Do, 10.12.2015, 18–20.30

231501.01 Umgang mit Konflikten Otto Bandli / Mi, 26.8., 9.9.2015, 14–17

Information und Anmeldung: www.phzh.ch/cas / 043 305 54 00

2615K06.01 Führen in offenen ­Lernumgebungen Evelyne Wannack / Do, 22.10.2015, 18–20.30

561501.01 Kompetenzorientierter Französischunterricht*/K Franz Viecelli / Mi, 26.8., 2.9.2015, 14.15–16.45

CAS SE 06 Schulentwicklung Frank Brückel / 28.1.2016–29.3.2017

CAS PICTS 16 Pädagogischer ICT-Support (EDK-anerkannt) Rahel Tschopp / 9.9.2016–15.11.2017

2615K05.01 Unterwegs zu einem ­konstruktiven Klassenklima Andreas Hausheer / Do, 17.9.2015, 18–20.30

151503.01 Gewalt und Mobbing in der Schule Otto Bandli / Mi, 2./16.9.2015, 14–17 801507.01 Update Sportunterricht 1. bis 3. KlasseK Sarah Wacker / Do, 3./10.9.2015, 18.15–21 701506.01 Tanzen und Tanzspiele*/K ­Daniela Pauli / Sa, 5./19.9.2015, 9.15–12.30 541501.01 «Lesewelten» und «Sprach­ welt Deutsch»K Thomas Zimmermann / Mi, 9.9.2015, 14.15–17

2915B01.01 Selbstwirksamkeit: Mich selbstwirksam erleben! Jürg Frick / Do, 24.9.2015, 18–20.30 2915B02.01 Ressourcenaktivierung mit positiven Bildern Birgitta SchmidtBraun / Di, 10.11.2015, 18–20.30 2915B03.01 Stimmungen aktiv beeinflussen Willi Müller-Lenz / Di, 24.11.2015, 18–20.30 2915B04.01 Ein Blick auf eigene Muster Jürg Frick / Do, 10.12.2015, 18–20.30 2915B05.01 Positives im Alltag stärken Birgitta Schmidt-Braun / Do, 14.1.2016, 18–20.30

411512.01 Mit Recht im Internet Eike Carsten Rösch / Mi, 9.9.2015, 13.30–17

2915B06.01 Achtsamkeit als Lebens­ kunst Yuka Nakamura / Di, 26.1.2016, 18–20.30

551507.01 Förderung der Schulsprache in allen Fächern II*/K Claudio Nodari / Do, 10./17./24.9., 1.10.2015, 17.15–19.30

2915B07.01 Wie grenze ich mich sinn­ voll ab? Jürg Frick / Di, 9.2.2016, 18–20.30

121503.01 Interkulturelle Kommuni­ kation und Kompetenz in der SchuleK Zeliha Aktas / Mi, 16.9., 14–18, Sa, 24.10., 8.30–16, 21.11.2015, 8.30–12 511503.01 Lern- und Unterrichts­ formen konkretK Helene Hanselmann / Mi, 16.9., 28.10.2015, 14.15–17.15 901503.01 Gute Schule durch lern­ wirksame Führung Michael Schratz / Mo, 21.9.2015, 18.30–20 171502.01 Deutschkurs für HSK-Lehr­ personen B1 Rita Tuggener / B ­ eginn: Di, 22.9.2015, 8.15–9.45, weitere Daten im Internet 171503.01 Impulse für den HSK-­ Unterricht Rita Tuggener / Beginn: Di, 22.9.2015, 10.15–11.45, weitere Daten im Internet 2715P01.01 Aufbruch in die Pensio­ nierung – Biografisches Seminar ­Ursina Anliker Schranz, Jürg Frick / Di, 22.9., 18–20.30, Mi, 30.9., 14–17, Sa, 24.10., 9.30–17, Mi, 11.11.2015, 14–17 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/kurse / weiterbildungs­ kurse@phzh.ch / 043 305 51 00 Themenreihen Klassenführung – Fokus Unterricht 2615K04.01 Herausforderung Team­ teaching – gemeinsam führen, aber wie? Otto Bandli / Do, 27.8.2015, 18–20.30

2915B08.01 Soziales Netzwerk als tragendes Element Ursina Anliker / Do, 17.3.2016, 18–20.30 2915B09.01 Welche Ideale sind sinnvoll und hilfreich? Jürg Frick / Di, 5.4.2016, 18–20.30 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/kurse / weiterbildungs­ kurse@phzh.ch / 043 305 51 00 Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW) Holkurse – ein Kurs aus dem Weiterbil­ dungsprogramm in Ihrer Schule. Der Kurs wird ohne Anpassungen an die lokalen Gegebenheiten durchgeführt. Sie sind verantwortlich für die organisatorischen Arbeiten zur Durchführung. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch / 043 305 68 68 Weiterbildungen im Auftrag des Volksschulamts Religion und Kultur WBA QRKS2015.01 Qualifikation Religion und Kultur Sek I September 2015 bis Juni 2017 WBA QRKP2015.15 kompakt Qualifika­ tion Religion und Kultur Primarstufe 9.9.–30.11.2015 / während Herbstferien 2015 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung > Weiter­ bildung für Volksschulen > Weitere ­Angebote > Religion und Kultur / wba@phzh.ch / 043 305 68 68

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Weiterbildung

Certificate of Advanced Studies (CAS)

Kurse

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Weiterbildungsangebote für Lehrpersonen und weitere Interessierte


Lehrmitteleinführungen WBA LME MATH Prim.2015.03 Mathematik 1/2/3 Primarstufe 26.8.2015 WBA LME MATH4 Prim.2015.01 Workshop Workshop Mathematik 4 Primarstufe Mi, 9.9.2015/20.1.2016, 14–17 WBA LME MATH5 Prim.2015.01 Workshop Workshop Mathematik 5 Primarstufe Mi, 16.9.2015, 14–17 WBA LME RKP Blickpunkt 1, 2, 3 Religion und Kultur Diverse Termine Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung > Weiter­ bildung für Volksschulen > Lehrperso­ nen > Lehrmitteleinführungen Medienbildung ICT-Evaluation: Analyse und Opti­ mierung von Medien und ICT an Ihrer Schule Fundierte Antworten und Emp­ fehlungen für die wirksame und nach­ haltige Integration von Medien und ICT. Computer im Schulalltag Hintergrund­ wissen und konkrete Impulse zum ­Einsatz des Computers im Unterricht. Praxis­betonte Weiterbildung mit Raum für pädagogische Inhalte. Information und Anmeldung: www.medienbildung.ch Schulinterne Weiterbildungen (SCHILW) QUIMS: Fokus A – Schreiben auf allen Schulstufen Begleitung für QUIMSSchulen während zwei Jahren, bei der Weiterentwicklung der Schreibförderung. Holkurse – ein Kurs aus dem Weiterbil­ dungsprogramm in Ihrer Schule. Der Kurs wird ohne Anpassungen an die lokalen Gegebenheiten durchgeführt. Sie sind verantwortlich für die organisatorischen Arbeiten zur Durchführung. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/schilw / wba@phzh.ch / 043 305 68 68 Diverse Angebote

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Weiterbildung

Klassenassistenz – Informations­ veranstaltung zum neuen Kurs. 1.7.2015, 18.30–20. Information und ­Anmeldung: www.phzh.ch/kurse, Kurs-Nr. 901504.01 SAMT – Schulen arbeiten mit Tablets Kostenlose Weiterbildung für Schulteams oder Lehrpersonen, die die Arbeit mit Samsung-Tablets (Android) im Unterricht kennenlernen oder intensivieren möchten. Ein Leihgerät steht zur Verfügung. Infor­ mation und Anmeldung: www.phzh.ch/ medienbildung > Lernen mit Tablets Intensivweiterbildungen (IWB): Eine Auszeit nehmen – etwas für Sie? Eine spezielle Auszeit (13 Wochen) vom beruflichen Alltag für Lehrpersonen. Information und Anmeldung: Obliga­ torische Infoveranstaltung (beschränkte Platzzahl) / www.phzh.ch/iwb / iwb@phzh.ch / 043 305 57 00

Gesundheitsförderung und Präven­ tion – für eine nachhaltige Schulent­ wicklung. Das kantonale Netzwerk ­Gesundheitsfördernder Schulen Zürich unterstützt Schulen, die ihr Engagement in diesem Bereich verstärken wollen. Information und Anmeldung: www.gesunde-schulen-zuerich.ch Impulse für den HSK-Unterricht Unter dem Aspekt der Zweit- und Mehrsprachig­ keitsdidaktik werden vorhandene Unter­ richtsmaterialien analysiert, überarbeitet, vorgestellt und in der Praxis umgesetzt. Information und Anmeldung: www.phzh.ch/weiterbildung > Weiter­ bildung für Volksschulen > Weitere ­Angebote > Heimatliche Sprache und Kultur (HSK) / 043 305 51 00 Fachdidaktischer Support NaTech Praxisnahe Lösungen für spezifische Fragen im naturwissenschaftlichen ­Bereich «Mensch und Umwelt» auf der Mittel­stufe/«Natur und Technik» auf der ­Sekundarstufe I. Information und Anmeldung: susanne.metzger@phzh.ch / 043 305 68 10

Ergänzungsstudien für Primar­ lehrpersonen

 www.phzh.ch > Ausbildung > Primarstufe > Studiengänge > Ergänzungsstudium

ERP Ergänzungsstudien Primarstufe Für den berufsbegleitenden Erwerb einer Lehrbefähigung in einem weiteren Fach. Nächster Start: Herbstsemester 2015. Anmeldeschluss: solange freie Plätze. Informa­tion: 043 305 58 36 (Englisch, Französisch, ­Bewegung und Sport), 043 305 60 68 (Bildne­risches Gestalten, Werken, ­Werken Textil, Musik) / ergaenzungs­studium.ps@phzh.ch

Beratungen für Volksund Privatschulen  www.phzh.ch/beratung

Miteinander führen – Management ­Development realisieren. Di/Mi, 1./2.9., Di, 1.12.2015. Information und Anmel­ dung: beratung@phzh.ch / 043 305 50 40 Beratungstelefon – kostenloses tele­ fonisches Erstgespräch Mo–Fr, 15–18 / 043 305 50 50 / beratungstelefon@phzh.ch Sprechstunde Stress und Burnout Ein gemeinsamer Check der individuellen Be­ lastungen und Ressourcen am Arbeitsplatz. Tagesschule einführen Gestützt auf das Modell «Qualität in Tagesschulen Schweiz» ­beraten wir Schulleitende und Fachteams bei der Umstellung auf Tagesschulbetrieb. Beratungsangebote zur Kompetenz­ orientierung Wir unterstützen Schul­ leitende und Teams bei der Umstellung ihrer Schule auf Kompetenzorientierung.

Laufbahnberatung für Lehrerinnen und Lehrer Ein Angebot für Lehrperso­ nen, die sich beruflich weiterentwickeln oder ihre Karriere mit einer Fachperson planen wollen. Bewerbungscoaching Wir machen Lehr- und Führungspersonen fit für ihren Stellenwechsel.

Weiterbildung für Berufsfachschulen  www.phzh.ch/wb-s2

Kurse Z06.151 Migration und Berufsbildung für Erwachsene Guglielmo Bozzolini, Kaspar Schneider / Do, 2.7.2015, 17.15–19 L01.151 Sol live Andreas Sägesser / Mo, 6.7.2015, 18–20.30 T01.152 Kompetenzorientierung auf der Sekundarstufe II, Berufsbildung (Fachtagung) Roland Reichenbach, Claudio Caduff, Markus Maurer, Manfred Pfiffner / Do, 3.9.2015, 13.30–18 L02.152 Weniger korrigieren – besser unterstützen Jürg Widrig / Do, 10.9.2015, 13.30–17 WS02.152 Debattieren im Unterricht Nino Santoro / Mi, 16.9.2015, 17.15–20.30 W03.152 Geld. Jenseits von Gut und Böse Celia Bachmann, Andrea Fuchs / Do, 24.9.2015, 14–17 W05.152 Philosophiezirkel: Die Frage nach dem Ursprung des Kosmos Eva Schiffer / Sa, 26.9., 24.10., 14./28.11.2015, 10–13 Module F01.3.152 CAS «FiB» Modul III: Lernen und Lernförderung in Theorie und Praxis Joseph Eigenmann / Fr/Sa, 11./12.9., 23./24.10., 27./28.11.2015 Information und Anmeldung: www.phzh.ch/wb-s2 / 043 305 61 39

Unterstrass.edu  www.unterstrass.edu

Weiterbildungsangebote Certificate of Advanced Studies (CAS) CASDID15 Didaktik der Vielfalt Dieter Rüttimann / 15.10.2015–2.4.2016 Master of Advanced Studies (MAS) Der CAS Didaktik der Vielfalt ist Teil des MAS Wirksamer Umgang mit Hetero­ genität (EDK-anerkannt). Weitere Teile: CAS Kommunikation, Zusammenarbeit, Coaching (nächster Start Juni 2016) und CAS Öffentlichkeit und Qualität (nächster Start Februar 2017). Information und An­ meldung: www.unterstrass.edu/master


Kurse 200000.08 Zusammenarbeit – in Schule und Organisation Für Kindergartenund Unterstufenlehrpersonen. Anita Schaffner Menn, Annette Fluri. Fr, 28.8., 17–20.30, Sa, 29.8., 9–16, Mi, 9./23.9./21.10., 4./18.11.2015, 13.30–16.50 Information und Anmeldung: www.unterstrass.edu / annette.fluri@unterstrass.edu / anita.schaffner@unterstrass.edu 200000.10 DaZ in der Regelklasse Für Kindergarten- und Unterstufenlehr­ personen. Inge Rychener. 17./24./31.10., 7./14./21./28.11.2015, 9–12.30 Information und Anmeldung: www.unterstrass.edu / inge.rychener@unterstrass.edu Leitung und Auskunft: matthias.gubler@unterstrass.edu / www.unterstrass.edu > Institut > Weiter­ bildung > Kurse

HS15.07 ICT im Italienisch- und Französischunterricht Sara Alloatti / Mi, 30.9.2015, 9.30–16.30

HS15.23 Einblicke ins Gehirn: Wahrnehmung und Schlaf Daniel Kiper / Di, 3.11.2015, 14–17

HS15.08 Lügen, Irreführen und Beleidigen. Attraktive Zugänge zu neueren Entwicklungen in der Sprach­ philosophie und der Philo­sophie des Geistes Dominique Künzle / Fr, 23.10.2015, 9.30–16

HS15.24 Statistik leicht gemacht: Ideen für einen attraktiven und praxis­ bezogenen Statistikunterricht Reinhard Furrer / Sa, 14.11.2015, 9.30–16

HS15.09 Le vocabulaire – quel théâtre! Gabriela Ochsner Jannibelli, Matthias Tschabold / Mi, 4.11.2015, 13.30–17.30 HS15.10 Literaturunterricht kreativ mit modernen Gedichten und Kurz­ prosatexten Kaspar Spinner, Knut ­Stirnemann / Mi, 4.11.2015, 9.30–17 HS15.11 Russland als Imperium. Historische Perspektiven Daniel Ursprung / Fr, 27.11.2015, 9.30–17 HS15.12 ¿Poesía negra? ¿Poesía blanca? ¡Poesía! Ada Abela, Francisca Ruiz ­González / Fr, 27.11.2015, 9.30–16 HS15.13 Neue Medien im Deutsch­ unterricht reflektieren und produktiv einsetzen Philippe Wampfler / Sa, 30.1.2016, 9.15–16 HS15.14 Geschichtenwerkstatt: Gute Geschichten austauschen und didak­ tische Umsetzung planen Jan Hodel, Philippe Weber / Do, 4.2.2016, 13.30–16.30 Wirtschaft und Recht

UZH / ETH Zürich

 www.webpalette.ch > Sekundarstufe II > UZH und ETH Zürich

Weiterbildungskurse ­für Mittelschulen Geistes- und Sozialwissenschaften, Medien und Künste HS15.01 Vocabulary and Grammar Lessons Refuelled Hansjürg Perino / Do, 3.9., Fr, 25.9.2015, 9–12.30 HS15.02 How to deal with poetry in the classroom – from close textual analysis to creative writing Franziska Zeller / Mi, 9.9.2015, 14–16.30 HS15.03 Wahljahr 2015: Wer wählt wen und warum? Thomas Milic, Peter Moser, Thomas Müller / Do, 10.9.2015, 9.30–12.30 HS15.04 Grammatik als Erlebnis: Inter­ disziplinäre Sprachwerkstatt – ein SOL-Projekt Ralph Fehlmann, Beatrice Fehlmann / Fr, 18.9.2015, 9.30–16.30 HS15.05 Dokumentarfilm – Gestaltung und Manipulation der Realität Anka Schmid, Till Brockmann / Di, 22.9.2015, 9.30–16.30 HS15.06 Spontanes Schreiben im Alter­ tum. Pompejanische Wand­inschriften im gymnasialen Latein­unterricht Rudolf Wachter, Thomas Fleischhauer / Fr, 25.9.2015, 9–17

HS15.15 Motivierende induktive ­Einstiege für W+R/W+G als Grundlage für gelingende Stofferarbeitung Nicole Tan-Hess, Henry Goldmann / Do, 3.9.2015, 13–17 HS15.16 Aktuelle Entwicklungen in der nationalen und internationalen Rechnungslegung Conrad Meyer / Di, 27.10.2015, 9.15–16.30 HS15.17 Medizin, Ethik und Recht – Herausforderungen und Chancen ­Brigitte Tag / Fr, 6.11.2015, 9.30–16 HS15.18 Eventmanagement – Wie Events Emotionen Flügel verleihen Thomas Limacher / Mi, 10.2.2016, 9.15–12 Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik HS15.19 Typlandschaften der Schweiz – analoge und digitale Zugänge Max Maisch, Hanspeter Jud / Sa, 5.9.2015, 9–17.30 HS15.20 Fortbildungstag Chemie – ­Update Forschung Dozierende Institut für Chemie / Mi, 9.9.2015, 9–17 HS15.21 Wie kann ich ein Baby ­designen? Eine Lerneinheit von der Gentechnologie zur Genetik und ­Molekularbiologie und weitere Inte­ ressierte Katja Köhler, Patrick Muff, ­Andreas Rüegg / Sa, 19.9.2015, 9.15–13 HS15.22 Erde, Boden, Ackerkrume: Lehrmaterialien, Spiele und Expe­ rimente zum Thema Boden und Land­ nutzung Anett Hofmann, Beatrice Kulli, Lehrmittelautoren, Referenten / Sa, 24.10.2015, 9.30–16

HS15.25 Biodiversität durch Evolution – aus dem Blickwinkel der Zoologie Esther Bärtschi, Ursina Koller / Fr, 5.2.2016, 14–17 Naturwissenschaften, Mathematik Technik und Informatik FS15.73 Flussrevitalisierung Armin Barth, Roger Deuber, Patrick ­Faller, Herbert Rubin / Fr/Sa, 3./4.7.2015 FS15.71 Energie in der Mechanik Herbert Rubin, Ralph Schumacher / Fr/Sa, 3./4.7.2015 HS15.41 Wie Medikamente wirken Amadeus Bärtsch / Fr, 4.9.2015 HS15.44 Energie in der Thermodynamik (9. und 10. Schuljahr, Gymnasium) Herbert Rubin / Fr/Sa, 23./24.10.2015 HS15.48 Precalculus: Funktionen I (9. und 10. Schuljahr, Gymnasium) Armin Barth, Ralph Schumacher / Fr/Sa, 30./31.10.2015 HS15.51 Grundkonzepte der Mechanik I: Trägheit und Wechselwirkung als Schlüssel zum Verständnis von Kräften (9. und 10. Schuljahr, Gymnasium) Herbert Rubin, Ralph Schumacher / Fr/Sa, 13./14.11.2015 Überfachliche Kompetenzen HS15.56 Frontalunterricht? Ja klar, aber effizient! Esther Ziegler / Do, 24.9.2015 HS15.57 Neueste Erkenntnisse der ­kognitiven und neurowissen­ schaftlichen Lehr-Lern-Forschung Roland H. Grabner, Nicolas Lienert / Do, 24.9.2015 HS15.58 Zunehmende Digitalisierung der Ausbildung Chancen und Heraus­ forderungen Ernst Hafen / Mo, 28.9.2015 Überfachliche Kompetenzen und Interdisziplinarität HS15.26 Ihr Auftritt im Klassenzimmer – Basiskurs Pesche Brech­bühler / Fr, 25.9.2015, 9.30–16.30 HS15.27 Ihr Auftritt im Klassenzimmer – Vertiefungskurs Pesche Brechbühler / Fr, 13.11., 9.30–16.30, Sa, 14.11.2015, 9–12 HS15.28 Mehr Sicherheit bei der ­Betreuung empirischer Maturitäts­ arbeiten Doreen Holtsch, Andrea Reichmuth / Mi, 21.10., 9.30–16.30, Do, 22.10.2015, 9.30–12.30 HS15.29 Fit in Rechtschreibung und Zeichensetzung – Texte sicher schreiben und korrigieren Sarah Brommer / Fr, 23.10.2015, 9.30–16.30

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Weiterbildung

STUMST15 Stufenlehrdiplom Kinder­ garten Für Lehrpersonen der Primarstufe, die zusätzlich das Stufendiplom Kinder­ garten anstreben. Berufsintegrierte Aus­ bildung (Stelle in einem ­Kindergarten von mind. 20%). Anita Schaffner Menn. 14.9.2015 bis Juli 2016 Information und Anmeldung: www.unterstrass.edu/ institut/weiterbildung / anita.schaffner@ unterstrass.edu

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Stufenumstieg


HS15.30 Weniger korrigieren dank Online-Prüfungen mit isTest Andrea Reichmuth, Jürg Widrig / Do, 26.10.2015, 9.15–17 HS15.31 Digitale Medien im Fach­ unterricht: Boom or Bust? Peter Gloor / Mi, 25.11.2015, 9.30–16.30 HS15.32 Gut für sich selber sorgen Nadja Badr / Fr, 27.11.2015, 9.30–16 HS15.33 Classroom Management, das funktioniert Hansjürg Perino / Do, 21.1., Fr, 11.2.2016, 9–12.30 HS15.34 Schule gesund machen! Ressourcenorientiertes und mass­ geschneidertes Angebot zur Förderung der Gesundheit von Lehrpersonen Nadja Badr, Siegried Seeger / Termine nach Vereinbarung Weiterbildungen für Praktikums­ lehrerinnen und Praktikumslehrer HS15.35 Einführungskurs für Prak­ tikumslehrpersonen der Universität Zürich Fritz Staub, Dozierende Fach­ didaktik / Fr, 11.9., 9–17, Sa, 12.9.2015, 9–14 HS15.36 Vorbesprechung von Lektionen im Praktikum Fritz Staub, Dozierende für Fachdidaktik / Sa, 12.9.2015, 9–14 HS15.37 Gestaltung meiner Unter­ richtsbesprechungen im Praktikum Anita Pfau / Termin nach Vereinbarung

 www.hfh.ch

Tagungen 2015-88 Wirksamkeit in der Heil­ pädagogik Markus Sigrist / Fr, 18.9.2015, 13.15–17.15, Sa, 19.9.2015, 9.15–13.15 / Anmeldeschluss: 15.8.2015 Zertifikatslehrgänge und Zusatz­ ausbildungen 2015-7 CAS Wirksam fördern Esther Brenzikofer / September 2015 bis September 2016 Kurse 2015-12 Trauma und seine Bedeutung im Schulalltag Marianne Herzog / 22.8. und 12.9.2015, 9.15–16.30 / Anmeldeschluss: 15.7.2015 2015-17 Verhaltensauffälligen Kindern und Jugendlichen mit künstlerischen Mitteln begegnen Christina Steybe / 1.9. und 22.9.2015, 9.15–16.30 / Anmeldeschluss: 15.7.2015 2015-99.5 «Coach the Coach»: Ein ­Weiterbildungskurs für Beratungs­ personen in integrativen Settings Christian Piller / 2.9. und 25.11.2015, 14.15–17.15 / Anmeldeschluss: 31.7.2015

Weiterbildungen für den Berufseinstieg

2015-14 Stärke statt Macht Claudia Seefeldt / 10.9., 11.9. und 10.12.2015, 9.15–16.30 / Anmeldeschluss: 1.8.2015

HS15.40 Weiterbildung für Mentorinnen und Mentoren an Maturitätsschulen – Holkurs Anita Pfau, Fritz Staub, Urs ­Roemer / Termin nach Vereinbarung

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Weiterbildung

Weiterbildungskurse

HS15.38 Mentoring und Coaching in der Lehrerinnen- und Lehrer­ bildung – CAS Fritz Staub, Alois Niggli / Ab Februar 2016

HS15.39 Weiterbildung für Mentorinnen und Mentoren an Maturitätsschulen Anita Pfau, Fritz Staub, Urs Roemer / Di, 1.9., 9–17, Do, 24.9., 13.30–17, Mi, 18.11.2015, 13.30–17

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HfH – Interkantonale Hochschule für Heilpädagogik Zürich

Information und Anmeldung: Universi­ tät Zürich, Institut für Erziehungswissen­ schaft, Weiterbildung Maturitätsschulen, Kantonsschulstrasse 3, 8001 Zürich, www.weiterbildung.uzh.ch/wbmat, weiterbildung.llbm@ife.uzh.ch / ETH Zürich, Weiterbildung Maturitäts­ schulen, Universitätstrasse 41, 8092 Zürich, peter.greutmann@ifv.gess.ethz.ch

2015-32 Evidenzbasierung in der ­Psychomotoriktherapie Irene Kranz, Ueli C. Müller / 11.9.2015, 9–16.30, 2.10.2015, 14–16.30 / Anmeldeschluss: 31.7.2015 2015-18.2 Dybuster Orthograph: Multisensorisches Lernen von Recht­ schreibung selbst bei LRS Christian ­Vögeli / 23.9.2015, 13.30–17, 25.11.2015, 13.30–16.30 / Anmeldeschluss: 15.8.2015 2015-99.4 Fallbesprechungen für ­Beratung und Unterstützung (B & U) in der integrierten Sonderschulung Christian Piller / 30.9., 18.11.2015, 10.2.2016 und 20.4.2016, 14–17 / Anmeldeschluss: 31.8.2015 2015-59 Indikatoren einer erfolg­ reichen Integration von Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen Ronnie Gundelfinger, Beatrice Lucas / 21.10. und 28.10.2015, 9.15–16.30 / Anmeldeschluss: 15.9.2015 2015-22 Von Mundgeschick zu Lese­ schlau – Logopädisches Knowhow für Kindergarten und Unterstufe Wolfgang G. Braun / 28.10.2015, 13.30–17 / Anmeldeschluss 15.9.2015

2015-60 Autismus-Spektrum-Störungen: Aktuelle Forschungsperspektiven und Integrationsansätze Ronnie Gundelfinger, Beatrice Lucas / 4.11.2015, 9.15–16.30 / Anmeldeschluss: 1.10.2015 2015-29 Die Umsetzung der sozialen Integration von Schülerinnen und Schülern mit einer schweren Mehr­ fachbehinderung in der Regelklasse Evelyn Christen-Bucheli, Verena ­Scheiwiler / 4.11.2015, 18.30–21.45 / Anmeldeschluss: 15.9.2015 2015-61 Fit für das Elterngespräch in der Frühförderung und im Kindergarten Matthias Paul Krause / 19.11.2015, 9–16.30, 20.11.2015, 9–13 / Anmeldeschluss: 15.10.2015 Onlinekurse 2014-83 Onlineklus Plus: Begabten­ förderung Dominik Gyseler / Der Kurs beginnt mit einer ersten Online-Phase ab 1.9.2015. Die Daten der Präsenz-­ Phasen sind: Fr, 25.9., Fr/Sa, 6./7.11. und 11./12.12.2015, 9.15–16.30 2014-81 Neurowissenschaften und Heilpädagogik Dominik Gyseler / ­Onlinekurs ohne Präsenztage / Anmeldung und Start jederzeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch 2014-82 1×1 der Heilpädagogik Anna Cornelius / Onlinekurs ohne Prä­ senztage / Anmeldung und Start jeder­zeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch 2014-80 ADHS Dominik Gyseler / Onlinekurs ohne P ­ räsenztage / ­Anmeldung und Start jeder­zeit möglich: www.onlinekurse-hfh.ch Interkantonale Hochschule für Heil­ pädagogik / www.hfh.ch/weiterbildung > CAS, Kurse bzw. Tagungen / 044 317 11 81 / wfd@hfh.ch

ZAL – Zürcher Arbeitsgemein­ schaft für Weiter­ bildung der Lehr­ personen des Kantons Zürich Weiterbildungskurse  kurse.zal.ch

Sommerferien 18.7. bis 10.8.2015 ZG94.15.41 Häkeln – neu entdeckt Regula Schmid / Sa, 22.8.2015, 9–16.30, Sa, 12.9.2015, 9–16.30 ZN20.15.41 Erstklässler ohne Zahl­ vorstellung im 20er Sandra Beriger / Mi, 26.8.2015, 14–16.30


SI11.15.41 Italienisch A1 Stufe 1 Andrea De Nittis / Mo, ab 17.8.2015, 18–20.05, 20 Mal SP31.15.41 Spanisch A1 intensiv für Sprachaufenthalte Mo, ab 17.8.2015, 18–20.30, 19 Mal SP11.15.41 Spanisch A1 Stufe 1 Mo, ab 17.8.2015, 18–20.10, 19 Mal

ZH38.15.41 «Ich kann nicht zeichnen» Kathrin Berweger / Mi, 2.9.2015, 14–17 / Mi, 16.9.2015, 14–17

SE42.15.42 Brush up Your English B2 Christine Luginbühl-Maloof / Di, ab 18.8.2015, 18–19.55, 21 Mal

ZP58.15.41 Schulung für Klassen­ assistenzen Katia Lips, Regine Thon / Sa, 5.9.2015, 9–17 / Sa, 12.9.2015, 9–17 / Sa, 19.9.2015, 9–17 / Mi, 28.10.2015, 14–17

SI19.15.41 Italienisch B2 Andrea De ­Nittis / Di, ab 18.8.2015, 18–19.55, 21 Mal

ZGA52.15.41 «Kreschendo» – gross werden mit Musik Katharina Albisser / Sa, 5.9.2015, 10–15 / Mi, 16.9.2015, 14–17 Schulinterne Weiterbildung: Die ZAL organisiert für Teams auch schulinterne Weiterbildungen. Diese richten sich nach den Bedürfnissen der Teilnehmenden und finden in deren Schulhaus statt. Beratung und Coaching: Die ZAL orga­ nisiert für Einzelpersonen und Klein­ gruppen bis maximal 3 Personen auch Beratungen zu konkreten fachlichen ­Fragen und Coachings bei Aufgaben und Fragen im Berufsalltag (Ausgangslage analysieren, Lösungen entwerfen). Information und Anmeldung: www.zal.ch / Zürcher Arbeitsgemein­ schaft für Weiterbildung der Lehrperso­ nen, Bildungs­zentrum für Erwachsene BiZE, Riesbachstrasse 11, 8090 Zürich / info@zal.ch / 044 385 83 94

EB Zürich, Kanto­ nale Berufsschule für Weiterbildung Weiterbildungskurse  www.eb-zuerich.ch

BB55.15.31 Ausbilden und Betreuen von Lernenden Barbara Kaiser-Gubel­ mann / Mi, 1.7.2015, 9–17 BB56.15.31 Lernende motivieren Gabrielle Leisi / Do, 2.7.2015, 9–17 PM66.15.32 Social Media im Marketing: Eine Einführung Jürgen Deininger / Fr, 3.7.2015, 8.30–16.30 / Sa, 4.7.2015, 8.30–16.30 BW21.15.31 Visualisieren – Inhalte und Worte sichtbar machen Katharina Eberle / Fr, 10.7.2015, 13.30–17.30 IA28.15.32 Grosse Dokumente – leicht gemacht Sibylle Jäger / Fr, 17.7.2015, 8.30–16.30 PS92.15.32 NLP – erfolgsorientiert kommunizieren Sibylle Jäger / Fr, 14.8.2015, 9–17 / Sa, 15.8.2015, 9–17

SR12.15.41 Russisch A1 Stufe 2 Marina Hug / Di, ab 18.8.2015, 18–19.55, 21 Mal DE77.15.41 Literaturwerkstatt Peter Morf / Di, 18.8.2015, 18.30–21.30 / Di, 25.8.2015, 18.30–21.30 / Di, 2.9.2015, 18.30–21.30 / Di, 9.9.2015,18.30–21.30 / Di, 16.9.2015, 18.30–21.30 / Di, 23.9.2015, 18.30–21.30 / Di, 30.9.2015, 18.30–21.30 DK81.15.41 Deutsch aktuell C1/C2 Georg Weiss / Mi, ab 19.8.2015, 9–10.55, 21 Mal SC12.15.41 Chinesisch A1 Stufe 2 Loan Vuong / Mi, ab 19.8.2015, 18–19.55, 21 Mal SE81.15.41 Englisch in Kunst, Design und Gestaltung Bettina Baumann / Mi, ab 19.8.2015, 15.45–17.20, 21 Mal SD62.15.41 Certificate in Advanced English (CAE) C1 Modul B Theresa D’Oliveira / Do, ab 20.8.2015, 18–20.20, 21 Mal SB11.15.41 Brasilianisch-Portugiesisch A1 Stufe 1 Do, ab 20.8.2015, 18–20.05, 20 Mal SE52.15.41 English Conversation B2 Do, ab 20.8.2015, 18–19.35, 21 Mal PK20.15.41 Assessment Kommunikation Ruth Groth / Do, 20.8.2015, 9–17 / Fr, 21.8.2015, 9–17 DE68.15.41 Drehbuchschreiben: Grundlagen Anna-Lydia Florin / Do, 20.8.2015, 18.30–21.30 / Do, 27.8.2015, 18.30–21.30 / Do, 3.9.2015, 18.30–21.30 / Do, 19.9.2015, 18.30–21.30 / Do, 17.9.2015, 18.30–21.30 / Do, 24.9.2015, 18.30–21.30 / Do, 1.10.2015, 18.30–21.30 IV62.15.41 iMovie Nicolò Paganini / Fr, 21.8.2015, 8.30–16.30 IS95.15.41 Internet der Dinge: Grund­ lagen und einfache Anwendungen Marcel Bernet / Fr, 21.8.2015, 8.30–16.30 / Sa, 22.8.2015, 8.30–16.30 PS88.15.41 Erfolgreiches Stress-­ Management Evi Giannakopoulos / Fr, 21.8.2015, 9–17 / Fr, 28.8.2015, 9–17 PF61.15.41 Projekte erfolgreich ­durchführen Serge Schwarzenbach / Mi, 26.8.2015, 9–17 / Do, 27.8.2015, 9–17 / Mi, 2.9.2015, 9–17 IC41.15.41 3D-Drucken Julia Rodriguez / Do, 27.8.2015, 8.30–16.30 / Fr, 28.8.2015, 8.30–16.30

DA55.15.41 Kommas richtig setzen Carsten Stütz / Sa, 29.8.2015, 10–12.05 / Sa, 5.9.2015, 10–12.05 / Sa, 12.9.2015, 10–12.05 / Sa, 19.9.2015, 10–12.05 / Sa, 26.9.2015,10–12.05 / Sa, 3.10.2015, 10–12.05 DE60.15.41 Konzepte schreiben Madeleine Marti, Marianne Ulmi / Mo, 31.8.2015, 8.30–16.30 / Mo, 28.9.2015, 8.30–16.30 BL12.15.41 Fachdidaktik für Grund­ kompetenzen Ursula Bänninger, Marcel Allenspach, Andreas Czech, D ­ orothea Kleist / Sa, 5.9.2015, 8.30–17.15 / Sa, 26.9.2015, 8.30–17.15 / Fr, 23.10.2015, 8.30–17.15 / Sa, 24.10.2015, 8.30–17.15 / Sa, 14.11.2015, 8.30–17.15 / Sa, 21.11.2015, 8.30–17.15 / Sa, 28.11.2015, 8.30–17.15 / Fr, 4.12.2015, 8.30–17.15 / Sa, 5.12.2015, 8.30–17.15 / Sa, 5.3.2016, 8.30–17.15 BA11.15.41 Lernveranstaltungen mit Erwachsenen durchführen (SVEB-Zertifikat) Lilly Kahler, Christoph Betulius, Sophie Scheurer / Do, 10.9.2015, 17.45–21.15 / Fr, 11.9.2015, 8.30–17.15 / Do, 24.9.2015, 17.45–21.15 / Fr, 25.9.2015, 8.30–17.15 / Fr, 2.10.2015, 8.30–17.15 / Do, 22.10.2015, 17.45–21.15 / Fr, 23.10.2015, 8.30–17.15 / Fr 6.11.2015, 8.30–17.15 / Do, 26.11.2015, 17.45–21.15 / Fr, 27.11.2015, 8.30–17.15 / Fr, 11.12.2015, 8.30–17.15 / Fr, 8.1.2016, 8.30–17.15 / Fr, 22.1.2016, 8.30–17.15 / Sa, 23.1.2016, 8.30–17.15 / Fr, 5.2.2016, 8.30–17.15 / Fr, 12.2.2016, 8.30–17.15 BB26.15.41 Passerelle SVEB-Zertifikat zu üK-Leiter/in im NB Martin Jolidon, Katharina Eberle, Karl Wüest-Schöpfer / Do, 1.10.2015, 13.30–17.15 / Fr, 2.10.2015, 8.30–17.15 / Mi, 28.10.2015, 8.30–17.15 / Mi, 4.11.2015, 8.30–17.15 / Mi, 16.12.2015, 8.30–17.15 Information und Anmeldung: www.eb-zuerich.ch

Weitere Angebote «Integrative Begabungs- und Begabten­ förderung», Zertifikatslehrgang (CAS) – Weiterbildungsmaster (MAS) Die Pädagogische Hochschule der FHNW bietet auch in diesem Jahr ab Herbst ­berufsbegleitende Weiterbildungsstudien zur «Integrativen Begabungs- und Be­ gabtenförderung» an: Zertifikatslehrgang (Differenzierender Unterricht, Durch­ führung von Begabungsprogrammen), Master of Advanced Studies (Leitung und Konzeption von Begabungsprogrammen, Diagnostik, Beratung, Schulentwicklung), Einzelmodule (Weiterbildung in Teil­ bereichen). Nähere Informationen: www.fhnw.ch/ph > Weiterbildung > Laufbahnentwicklung mit MAS, CAS und Kaderweiterbildung > Übersicht thematisch > Heterogenität und Spezielle Pädagogik

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Weiterbildung

ZI61.15.41 Lernen, gestalten und ­bewerten Steve Bass / Mi, 2.9.2015, 13.30–16.30 / Mi, 9.9.2015, 13.30–16.30

SG11.15.41 Griechisch A1 Stufe 1 Mo, ab 17.8.2015, 18–19.40, 20 Mal

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ZH47.15.41 Gitarren-ABC II Beat ­Scherler / Do, 27.8.2015, 19.30–20.30 / Do, 3.9.2015, 19.30–20.30 / Do, 10.9.2015, 19.30–20.30 / Do, 17.9.2015, 19.30–20.30 / Do, 24.9.2015, 19.30–20.30 / Do, 1.10.2015, 19.30–20.30 / Do, 22.10.2015, 19.30–20.30 / Do, 29.10.2015, 19.30–20.30 / Do, 5.11.2015, 19.30–20.30 / Do, 12.11.2015, 19.30–20.30


Für unsere Mittelschulvorbereitungskurse suchen wir erfahrene

Primar- und Sekundarlehrer

Kursdauer: Mi 02.09.2015–02.03.2016 und/oder Sa 05.09.2015–05.03.2016. Kleingruppenunterricht, Skript vorhanden, Samstagmorgen von zirka 09.00–12.30 oder Mittwoch von zirka 14.00–17.30 Uhr Kursorte: Zürich, Winterthur, Horgen, Stäfa und Grüningen Herr Christian Frei freut sich auf Ihren Anruf oder auf Ihre schriftliche Bewerbung. Adresse: info@lernatelier.ch/www.lernatelier.ch oder Lernatelier, Postfach 234, 8627 Grüningen, Telefon 044 936 15 07

Wo Kinder ihren Rhythmus finden! Das Pädagogische Zentrum Pestalozzihaus führt im Kanton Zürich ein Internat und drei Tagessonderschulen für Kinder mit Schul- und/oder Verhaltensproblemen. Möchten Sie (wieder) mit einer eigenen Klasse arbeiten und gleichzeitig von einem kleinen Team rundum unterstützt werden? Für das kommende Schuljahr (01.08.2015) sind folgende Stellen neu zu besetzen: Tagessonderschule Eschenmosen (Primarstufe) • Schulische Heilpädagogin/Schulischer Heilpädagoge (80–100%) an der Unter- oder Mittelstufe Kleingruppenschule Höri (Mittel- und Oberstufe) • Schulische Heilpädagogin/Schulischer Heilpädagoge (80–100%) an der Mittelstufe • Schulische Heilpädagogin/Schulischer Heilpädagoge (50%) an der Oberstufe Wir wenden uns an engagierte Lehrkräfte mit Erfahrung als Klassenlehrerin/Klassenlehrer und Freude an neuen Projekten. Die Ausbildung in Heilpädagogik kann auch später nachgeholt werden. Auskünfte erteilen: Andreas Hanimann, Schulleiter Tagessonderschule Eschenmosen, leitung@eschenmosen.ch Robert Mosser, Schulleiter Kleingruppenschule Höri, k.rob@hispeed.ch René Albertin, Geschäftsleitung Päd. Zentrum Pestalozzihaus, leitung@pestalozzihaus.ch

Bildung fürs Leben! Die Pestalozzi Jugendstätte Burghof (burghof.org) gehört zur Stiftung Zürcher Kinder- und Jugendheime (zkj.ch). Der Burghof verfügt sowohl über eine Berufsschule (Fachunterricht, ABU) als auch über eine Kleinklasse Oberstufe. Als Ergänzung unseres Teams suchen wir auf Beginn des Schuljahres 2015/16 eine(n)

Kleinklassenlehrer(in) Oberstufe (30–50%)

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Stellen

Ihre Aufgabe: Sie führen innerhalb eines Teams eine Klasse mit divergierenden Leistungsprofilen. Aufgrund der dynamischen Biografien Ihrer Lernenden ist eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Sozialpädagogen und Psychologen gefragt. Unsere Anforderungen: Sie verfügen über ein Sekundarlehrerdiplom des Kantons Zürich oder über einen gleichgestellten Abschluss (Fächer: Deutsch, Mathematik, Englisch, Naturwissenschaften). Bildungsvermittlung ist Ihre Leidenschaft. Unser Angebot: Sie finden ein innovatives, flexibles Umfeld in welchem Sie Ihre eigenen Ideen und Bedürfnisse einbringen können. Der Unterrichtsrahmen ist so gelegt, dass Sie die Möglichkeit haben, optimal auf die Lernenden einzugehen. Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte elektronisch an: info.burghof@zkj.ch Für Fragen können Sie sich auch telefonisch an das Sekretariat wenden: 044 854 84 84. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Die SKB ist ein Kompetenzzentrum für Kinder und Jugendliche mit Körper- und Mehrfachbehinderungen. Wir suchen zum Schuljahresbeginn 2015/2016

Klassenlehrperson Unterstufe (ca. 80%) Arbeitstage Montag–Donnerstag Für weitere Auskünfte melden Sie sich bitte bei der Fachleiterin Unterricht, Frau M. Immoos: E-Mail: martina.immoos@schulen.zuerich.ch oder Tel.: 044 487 90 40 Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie bitte baldmöglichst Ihre elektronische Bewerbung mit den üblichen Unterlagen an obengenannte Emailadresse. Informationen über die Schule finden Sie unter: www.schulen-zuerich.ch/skb


Lehrstellen in der High-Tech Welt. – Anlagen- und ApparatebauerIn EFZ – AutomatikerIn EFZ – InformatikerIn EFZ – Kaufmann / Kauffrau EFZ – KonstrukteurIn EFZ – LogistikerIn EFZ – PolymechanikerIn EFZ

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Alle weiteren Infos auf libs.ch

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Auf unserer Website findest du alle nötigen Informationen und eine Menge Videos über unsere Lernenden.

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Stellen

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Die Klasse Hauser hat gewählt. Foto: zvg

schule&kultur

Zürich auf Wunsch Der ganz besondere Stadtrundgang

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  schule & kultur

Text: André Grieder

Lehrer Urs Hausers fünfte Primarklasse aus Wädenswil hat sich Kunst gewünscht, Stadtführerin Dolores Linggi liefert sie im Hauptbahnhof Zürich: den Schutzengel von Niki de Saint Phalle, das philosophische Ei von Mario Merz und Dieter Meiers Werk «Le Rien en Or». Auch Kultur haben die Kinder als ein Thema ihres Rundgangs gewählt. Vermittlerin Linggi zeigt ihnen Helvetia über dem Haupteingang des Bahnhofs, Alfred Eschers Denkmal davor sowie Pestalozzis Statue beim Warenhaus Globus. Zu jeder Station erzählt Linggi eine Geschichte. Wie sich Eschers Tochter Lydia tragisch verliebte. Oder dass auf Pestalozzis idyllischem Grund im Mittel-

alter Menschen hingerichtet wurden. Und jetzt die grosse Herausforderung für die Führerin: Tiere wollen die Schülerinnen und Schüler sehen – mitten in der Stadt! Dolores Linggi leitet die Klasse in den Schanzengraben. Stock- und Kolbenenten suchen im Flüsschen Nahrung. Zwei Knaben sind aufgeregt: Sie sind Fischer und haben grosse Barben, Forellen oder Aale entdeckt. Sicher sind sie nicht. Fünfzehn Fischarten gibt es im Schanzengraben. Morgen, sagen die jungen Angler, werden wir wieder hier sein. Vorerst geht es weiter zur Fischtreppe bei der Männerbadeanstalt. Die Zeit ist fast um. Reicht es noch für das neubarocke

Haus Metropol in der Nähe des Sees? Ja, sagt Lehrer Hauser. Wir nehmen dann halt den Zug im Bahnhof Enge. Hopp, hopp! Jetzt aber rein ins noble Restaurant Metropol, runter Richtung Toiletten – und stopp: ein Wandgemälde von Alois Carigiet, dem berühmten Schellenursli-Illustrator! Hier unten hat Carigiet aber nicht dem Heimweh nach den Bergen gefrönt. Hierhin, in diese Hinterstube, hat er sich mit Gleichgesinnten nach der Polizei­ stunde zurückgezogen. Um Wein zu trinken und die Wände frivol zu bemalen. Die individuelle Stadtführung für die Klasse Hauser ist vorbei. Die Kinder wünschen sich jetzt nur noch den Gang auf die Toilette. Und Dolores Linggi ist bereit für die nächste Führung auf Wunsch.    «Zürich auf Wunsch» besteht aus der ­Themenfindung im Klassenzimmer und dem Rundgang.

schule & kultur der Bildungsdirek­ tion Zürich bietet Schulen finanziell unterstützte Kulturveranstaltungen an. Eine Auswahl auf diesen beiden Seiten, weitere Angebote:  www.schuleundkultur.zh.ch


Theater

Sigg Sagg Sugg – und du wählsch us! Ein Forumtheater zu Berufswahl und Rollenbildern. In der Stadt hört das ­Publikum über Kopfhörer Einspielungen und trifft auf live gespielte Szenen zu den Themen Beruf und Lebensentwürfe. Im Forumtheater setzen sich dann die ­Jugendlichen spielerisch mit ihren Vorstellungen über Männer und Frauen auseinander.  Vorbereitung für den Zukunftstag / 3. und 5. November / 7.–10. Schuljahr

Film

Bilderstürmer, Superhelden, Vampire Wie bringt man Bücher ins Kino? – Was haben antike Heldensagen mit Batman und Spiderman zu tun? – Weshalb lachen wir im Kino? – Und wann wird es spannend? – Aufschlussreich und unterhaltsam beantwortet Kinoexperte Thomas Binotto spannende Fragen der Filmgeschichte und Filmkunst, verrät Regietricks und ­erzählt verblüffende Anekdoten mit Filmausschnitten.  Im Schulhaus / Daten nach Vereinbarung / ab 4. Schuljahr

Literatur

Literatur aus erster Hand Bei «Literatur aus erster Hand» stehen direkte Begegnungen mit Autoren, ­Illustratorinnen und Liedermachern im Zentrum. Es werden spannende Geschichten erzählt und die Schulklassen können gleich mitmachen beim Dichten, Singen und Zeichnen. – Anmeldung vor den Sommerferien.  Lesungen und Workshops im Schulhaus / November bis März / Kindergarten, 1.–10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen

Tanz und Kochen Theater

3 Times – übers Kindsein und Erwachsenwerden Warum können wir die Zeit nicht anhalten? Was wird kommen? Drei Paare, je ein Kind und ein/e Erwachsene/r, stellen sich Fragen zur Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Theater mit Livemusik.

Tanzküche Bollywood Bollywood ist Bilder, Musik und Tanz aus dem lebendigen Indien. Wir tauchen ­tanzend ein in diese zauberhafte Filmwelt – bis der Magen knurrt. Dann geht es mit Schwung ans Kochen. Im Rahmen von «Zürich isst», Erlebnismonat rund um Ernährung, Umwelt und Genuss.  Daten nach Vereinbarung / 4.–10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen

Mehr als gruselig: Skelette und Knochen

Theater

Friss oder stirb Warum hungern eine Milliarde Menschen auf dieser Welt, obwohl wir zwölf ­Milliarden ernähren könnten? Ein Dokudrama zum Thema Hunger im Rahmen von «Zürich isst», Erlebnismonat rund um Ernährung, Umwelt und Genuss.  Theater Stückwerk / Daten nach Vereinbarung / 7.–10. Schuljahr, Kantons- und Berufsschulen

Knochen geben Mensch und Tier eine Form, sie schützen und bewegen. ­Knochen leben, wachsen, sind schmerzempfindlich und können heilen. Knochen tragen Tonnen Gewicht, halten Druck und Drehbewegungen aus. Im Workshop lernen die Schülerinnen und Schüler ­anhand von tierischen Skeletten und Knochen und mithilfe von Experimenten dieses Hightech-Material der Natur kennen.  Zoologisches Museum / August bis November / 3.–5. Schuljahr

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Kunst und Wissen

Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  schule & kultur

Theater Stadelhofen Zürich / Donnerstag, 24. September / 4.–6. Schuljahr


Agenda Ausstellung

Mehr von weniger Um die Sehnsucht nach Einfachheit und die Lust am Überfluss ausleben zu können, braucht der Mensch Verzicht und Verschwendung. Die Ausstellung «Mehr von weniger» im Vögele Kulturzentrum in Pfäffikon (SZ) regt jenseits der eingefahrenen Debatten an, die starren Zu­ weisungen vom Verzicht als Tugend und Verschwendung als Übel zu prüfen. Sind nicht sowohl das Weglassen wie auch das Verausgaben produktiv und somit zwei Seiten der «Praxis des guten Lebens»? Für Schulklassen werden kostenlos dialogische Führungen angeboten. Vermittlungsunterlagen stehen auf der Website zum Download bereit.  Bis 20. September 2015, Vögele Kultur-­ Zentrum, Pfäffikon (SZ). www.voegelekultur.ch

Ausstellung

Geld. Jenseits von Gut und Böse Was bedeutet mir Geld? Welcher Geldtyp bin ich? Wie viel Geld brauche ich, um glücklich zu sein? Die Ausstellung «Geld» vom Stapferhaus Lenzburg läuft noch bis Ende November 2015 und lädt Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufen I und II ein, ihren eigenen Wertekompass zu reflektieren. Zielgruppenspezifische Rundgänge regen zur Auseinandersetzung mit dem Ausstellungsthema an. Workshops im Anschluss bieten Raum zur thematischen Vertiefung und persönlichen Auseinandersetzung. Die didaktischen Materialien zur Ausstellung setzen sich aus einer DVD zur Ausstellung und ausführlichen Anleitungen zusammen, die gratis zum Download bereitstehen. Zudem kann neu die gedruckte Version für Fr. 40.– bezogen werden.  Bis 29. November 2015, Stapferhaus (Zeughaus Lenzburg). Führungen nach Vereinbarung: 062 888 48 12, info@stapferhaus.ch. www.stapferhaus.ch/schulen

Wettbewerb

Jugend-Theater-Festival Schweiz

Schweizer Austauschkongress

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Schulblatt Kanton Zürich 4/2015  Agenda

Wirkung von Austausch Der Schweizer Austauschkongress unter dem Titel «Wirkung von Austausch» von Anfang September in St. Gallen ist ein wichtiger Weiterbildungs- und Informa­ tionsanlass zum Thema Austausch und Mobilität. Er gilt als Treffpunkt für austauschinteressierte Lehrpersonen aller Stufen, für Schulleitungen, Dozierende, Vertreterinnen und Vertreter der Bildungsverwaltung und weitere Austausch­ interessierte. Es diskutieren Fachleute aus Bildung, Forschung und Politik, es werden Ateliers zu konkreten Austausch­ themen angeboten, und es besteht die Gelegenheit, neuartige Projekte kennenzulernen.

Das zweite Jugend-Theater-Festival Schweiz geht im September in Aarau über die Bühne. Sechs Schweizer Gruppen mit Schauspielerinnen und Schauspielern zwischen 16 und 26 Jahren wurden dafür in einem Wettbewerb ausgesucht und dürfen ihre Produktion öffentlich auf­ führen. Vor und während des Festivals werden von einem Theaterpädagogen vorbereitende Workshops für Schul­ klassen (7. bis 9. Klasse) angeboten. Anschliessend können die Schulklassen die Aufführungen am Festival anschauen und sich nach den Vorstellungen mit den gleichaltrigen Schauspielern austauschen.  2. bis 8. September 2015 in Aarau. www.jugendtheaterfestival.ch

 3. und 4. September 2015, FHS St. Gallen. Teilnahme kostenlos. Anmeldeschluss: 21. August 2015. www.ch-go.ch > Aktuell > Veranstaltungen

Agenda Die Redaktion stellt hier Ausstellungen, Führungen, Wettbewerbe etc. vor. Pro Tipp max. 600 Zeichen inklusive Leerschlägen: Was, wann, wo, für wen, Kontaktadresse, Bild an: schulblatt@bi.zh.ch. Die Redaktion behält sich Auswahl und Kürzung der Texte vor und übernimmt keine Verantwortung für den Inhalt.

Ausstellung

Glück auf! Helm auf … Wenn die Bergwerker in den Stollen ­einfahren, wünschen sie sich gegenseitig «Glück auf!». Im Gipsmuseum in Schleitheim (SH) ist alles Wissenswerte über die Entstehung des Gipses, den Abbau und die Verwertung von Gips zu erfahren. Und dann heisst es: «Helm auf! Ab in den Stollen!» Ein ganz spezielles Erlebnis für Schulklassen von der Primarstufe bis zur Sekundarstufe II.  www.museum-schleitheim.ch

Ausstellung

Die Entwicklung der Anatomie Wie sieht ein Mensch von innen aus? Wie wird ein Körper heutzutage untersucht – und wie wurde dies früher gemacht? Mit der ganzen Klasse die Entwicklung der Anatomie von der Renaissance bis heute verfolgen. Schülerinnen und Schüler ­lernen den Körper als verblüffende und komplizierte Maschine kennen, stellen mithilfe von Röntgenaufnahmen ihre ­Diagnose und untersuchen selber Systeme und Netzwerke, die unseren Körper zusammensetzen. An interaktiven Stationen kann spielerisch das eigene Wissen eingesetzt und sogar im Rhythmus der eigenen Organe getanzt werden.  Bis 20. März 2016, Kulturama Zürich. Führungen und Workshops nach Vereinbarung: 044 260 60 44, museumspaedagogik@ kulturama.ch. www.kulturama.ch

Tagung

Mehrsprachigkeit im Lehrplan 21 An der diesjährigen ESP-Tagung (Europäisches Sprachenportfolio) der Deutschschweizer EDK wird das Thema «Kompetenzorientierung und Mehrsprachigkeit im Lehrplan 21: Die (Fremd-)Sprachen sind bereit» aus verschiedenen Blick­ winkeln beleuchtet und diskutiert. Die Tagung richtet sich an interessierte Lehrund Schulleitungspersonen von der ­Primarstufe bis zur Sekundarstufe II, an PH-Dozierende, an Projektleitungen zur Einführung des Lehrplans 21 sowie an weitere Interessierte.  8. September 2015, PH Bern. Anmeldeschluss: 19. August 2015. www.d-edk.ch/esp-tagung-2015


Arbeitsblätter und Praktisches für den Unterricht Swissmilk ist Ihr Ansprechpartner, wenn es um Milch und Milchprodukte geht. So vielfältig die Milch, so vielfältig lässt sie sich auch im Unterricht einsetzen. Swissmilk bietet Arbeitsblätter, Ernährungsvorträge, Lernprogramme und Unterrichtshilfen an. www.swissmilk.ch/schule

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Lernprogramme online «Suisse Quiz» für die Mittelstufe: www.swissmilk.ch/schule > Mittelstufe > Suisse Quiz «Food Check» für den Hauswirtschaftsunterricht: www.swissmilk.ch/schule > Oberstufe&HW > Food Check

Tag der Pausenmilch Einmal jährlich kommt die Milch in die Schule. Nehmen Sie mit Ihrem Schulhaus teil. Informationen unter www.swissmilk.ch/ pausenmilch

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Bahnhofplatz 1 8001 Zürich Tel. 044 265 10 10

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