Decide: Die digitale Revolution in der Blutzucker-Einstellung

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Nr. 22 · 1. Juli 2016

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Unternehmer Die digitale Revolution in der Blutzucker-Einstellung Das Grazer Start-up „decide“ läutet mit europaweit einzigartigem System eine neue Ära in der klinischen Diabetes-Behandlung ein. Blutzuckermessen: Jeder hat das schon einmal gesehen, wie man aus der Fingerkuppe den roten Tropfen presst, um damit den nötigen Insulingabewert zu ermitteln. Und immer wieder ist der Gang zum Arzt gefragt, um die Einstellung zu optimieren. Doch was, wenn man im Krankenhaus ist? Wo „fremde“ Ärzte sich um die Blutzuckerbehandlung kümmern und eine Einstellung sofort und nicht erst im Laufe der Zeit geschehen muss? Die Lösung nennt sich GlucoTab – ein neues und europaweit einzigartiges Tool, das Ärzten und Pflegepersonal die Therapie von Typ-2-Diabetes im Krankenhaus enorm erleichtert. „Erstmals ist

Andreas Krug Foto: Mathias Lenz

es damit möglich, Ärzten mittels Berücksichtigung relevanter medizinischer Parameter des einzelnen Patienten die entscheidenden Informationen zur optimalen Dosierung von Insulin direkt am Krankenbett bereitzustellen“, erklärt Andreas Krug, CEO der „decide Clinical So!ware GmbH“ am Grazer ZWT. Das Spin-off der Joanneum Research stellt mit GlucoTab nach sechsjähriger Entwicklungszeit ein so!warebasiertes System vor, das das Blutzuckermanagement von Diabetes-Patienten sicherer, einfacher und effizienter macht. „Im Verlauf eines Aufenthalts im Krankenhaus – meist natürlich wegen

anderer Beschwerden – muss die Diabetes-Therapie immer wieder angepasst werden, weil sich die Zeit im Krankenhaus doch sehr vom normalen Leben unterscheidet. Es werden zusätzliche oder neue Medikamente gegeben, man bewegt sich weniger und auch die Ernährung ist anders“, erzählt Krug.

Entscheidungshilfe Umso wichtiger ist es, hier den Ärzten eine Hilfe in die Hand zu geben, die sofort verlässliche Vorschläge für den individuellen Insulinbedarf des Patienten liefert: „Mit dem Tablet hat der Arzt jetzt eine optimale Entscheidungsunterstützung. Damit entlasten wir aber nicht nur das Personal. Diese Standardisierung der Prozesse verringert auch die Fehleranfälligkeit und senkt somit die Gesamtkosten der Behandlung.“ Und GlucoTab wirkt: „Die durchgeführten klini-

schen Studien am Universitätsklinikum Graz belegen, dass der durchschnittliche Blutzuckerwert beim Einsatz von GlucoTab rund 20 Prozent geringer ist als bei der Standardtherapie – ohne das Risiko einer kritischen Unterzuckerung zu erhöhen“, berichtet Klug. Es sei eine Win-win-win-Lösung, so Klug: Den Patienten gehe es besser, das Risiko von Dosierungsfehlern wird gesenkt und das Personal habe mehr Ressourcen, das zu tun, was wirklich zähle – „nämlich für den Patienten da zu sein, und nicht um Berechnungen anzustellen, die der Computer besser kann“. Und noch etwas spricht für die Entwicklung von Medizinprodukten für den Diabetes-Bereich. Alleine in der europäischen Region leben laut WHO damit 64 Millionen Menschen, die Ausgaben der Gesundheitssysteme werden mit 156 Milliarden Dollar alleine für das Jahr 2015 beziffert. Kein

Lafer+Partner mit Staatspreis für Familienfreundlichkeit geehrt

Steirer-Tuning für E-Bike-Spaß: Die stärksten Räder auf den Straßen

Das Gleisdorfer Unternehmen Lafer+Partner Wirtscha!s- und Steuerberatungs GmbH wurde in Wien von Familien- und Jugendministerin Sophie Karmasin mit dem Staatspreis als „Familienfreundlichstes Unternehmen Österreichs“ in der Kategorie Mittelbetriebe ausgezeichnet. Gepunktet hat das Dienstleistungsunternehmen vor der hochkarätigen Jury mit Gleitzeit- und flexiblen Arbeitszeitmodellen. Initiatorin Ridi Steibl: „Dieser Betrieb, aber auch

Das Gabersdorfer Unternehmen „Bikee“ hat sich der Power auf zwei Rädern verschrieben. Die Brüder Michael und Thomas Rath, beide Elektro-Ingeniere, entwickeln und produzieren die leistungsstärksten E-Bikes am österreichischen Markt. „Es geht bei unseren Rädern aber nicht in erster Linie um Geschwindigkeit“, erklärt Michael Rath. „Uns geht es vor allem um die Reichweite und darum, die Akkus und damit auch die Räder so langlebig wie möglich werden zu lassen.“ Um das

Karmasin mit GF Hannes Hödl

zu gewährleisten, werden Akkus mit bis zu 700 Wattstunden Energieinhalt im Rahmen verbaut, der Motor wird im Hinterrad integriert. Infos: www.bikee.at ■

Foto: Webquartier e.U.

Foto: BMI

die beiden Zweitplazierten aus der grünen Mark beweisen, dass es möglich ist, Job und Familie unter einen Hut zu bringen.“ Infos: www.lafer-partner.at ■

Volle Power auf zwei Rädern


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Wunder also, dass das Team von „decide“ alle Hände voll zu tun hat, um das marktreife und CE-zertifizierte Medizinprodukt an weiteren Abteilungen des Grazer Klinikums im Einsatz zu erproben und auch die ersten Referenzkunden aus anderen Krankenhäusern und Ländern zu akquirieren. Infos: www.glucotab.at PRAV ■

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GlucoTab läu! bereits im Rahmen klinischer Studien am Universitätsklinikum Graz.

QUERGEFRAGT

Wohin geht die Reise? Weitere medizinische Entscheidungshilfen zu entwickeln.

Fotos: Georg Bauer/decide clinical so!ware

Ziel der nächsten Monate? An einem Standard-Krankenhaus einen Pilot zu realisieren.

Innovative Geister

Leitspruch? Menschen durch Technik wieder Raum fürs Wesentliche geben.

Serie

Teppichgalerie Geba sichert sich Möbel & Design Guide Award 2016

Knapp AG rüstet Zentralapotheke des Grazer LKH mit Hightech auf

Die Grazer Teppichgalerie Geba wurde anlässlich der „Möbel & Design Guide“-Präsentation im Vienna Ballhaus mit dem Award in der Kategorie Raumausstattung ausgezeichnet. Alle im Möbel & Design Guide gelisteten Unternehmen zeichneten sich durch besondere und qualitativ hochwertige Produkte, fundierte Beratung sowie hohe Kundenzufriedenheit aus, so die Verantwortlichen, „die nominierten Betriebe und die Gewinner des Awards stehen darüber hinaus

Hightech-Lösung der Knapp AG für die Zentralapotheke der KAGes am Universitätsklinikum Graz: Ins neu gebaute Gebäude für zentrale Dienste am LKH zog auch der Kommissionierautomat von Apostore des Lagerlogistikers aus Hart bei Graz ein. „Das Einlagern und Kommissionieren von rund 90 Prozent aller bei Raumtemperatur zu lagernden Medikamente erfolgt nun vollautomatisiert. Dadurch werden unsere Mitarbeiter entlastet“, so Marianne Leitner von der Krankenhausapotheke. Im

Harald Geba (Bildmitte)

Automaten lagern 60.000 Medikamentenpackungen, bis zu 2.250 Packungen können pro Stunde auf Abruf ausgegeben werden. Weitere Infos: www.knapp.com ■

Foto: KNAPP/Wolf

Foto: Medianet Verlag AG/APA/Hörmandinger

für außerordentliche Standards in Bezug auf individuelle Dienstleistungen, exklusiven Service und hochwertige Präsentation“. Infos: www.geba.cc ■

Kommissioniertechnologie im LKH


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