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MUTIG FÜR DAS GUTE WERBEN Daniel Büscher plädiert für eine aktive Öffentlichkeitsarbeit in Gemeinden Als Gemeinde Mission zu gestalten, ist eine große Herausforderung. Neben dem klaren Auftrag: „Geht hin in alle Welt” gilt es hier, vor der eigenen Haustür Menschen zu erreichen. Das ist in unserer schnelllebigen Gesellschaft gar nicht so leicht. Sollten wir als Christen deswegen Marketinginstrumente einsetzen? Braucht eine Gemeinde Werbestrategien? Um es kurz zu halten: Ja. Als christliche Gemeinde ist es wichtig, sich zu positionieren und offen zu kommunizieren. Wir können uns an dem Begriff Werbung reiben. Wir können ihn auch ersetzen mit Öffentlichkeitsar-
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beit. Das klingt sachlicher und ist nicht so negativ belegt. Aber es ist nicht wirklich etwas anderes. Der Duden definiert den Begriff „werben“ wie folgt: „sich um jemanden, etwas bemühen, um ihn, es für sich zu gewinnen“. Werben kann also auch abseits vom kommerziellen Begriff genutzt werden. Es fokussiert sich darauf, Menschen zu erreichen und soll Aufmerksamkeit für ein Anliegen schaffen.
IST WERBUNG MANIPULATION? Immer wieder wird der Begriff Werbung mit Manipulation verbunden und verteu-
felt. Gerne wird dazu Paulus zitiert, der den Korinthern erklärt, dass seine Predigten nicht von Überredungskunst und tollen Worten geprägt waren. Im ersten Brief an die Korinther schreibt er: „Was meine Verkündigung kennzeichnete, waren nicht Überredungskunst und kluge Worte; es war das machtvolle Wirken von Gottes Geist” (1. Kor. 2,4). Er wollte das Evangelium nicht „aufhübschen”, damit es gut ankommt. Er wollte, dass die Kraft und das Wirken Gottes den Glauben der Korinther prägen. Wegen solcher Argumente ist Werbung für Gott für viele tabu und ver-