„Es gibt immer einen Grund zum Danken“ Stefan Gerber, Leiter der Schweizer Geschäftsstelle vom „Jahr der Dankbarkeit“ im Interview Vom Bettag 2015 bis Bettag 2016 laden zahlreiche Partner zum „Jahr der Dankbarkeit“. Der Theologe und Coach Stefan Gerber, der die Schweizer Geschäftsstelle leitet, gibt Auskunft. Ein neues Themenjahr: Warum soll gerade Dankbarkeit so zentral sein? Dankbarkeit bringt im Prinzip die beiden Anliegen, die wir mit dem „Jahr der Stille“ und der Aktion „Glaube am Montag“ hochhielten, zusammen: In der Stille danke ich Gott für all das, was mir anvertraut ist und tanke dabei in meiner Gottesbeziehung neue Kraft. Auf der anderen Seite bietet sich das Thema der Dankbarkeit geradezu an, den Glauben in Kirche und Gesellschaft praktisch werden zu lassen. Eine Kultur der Dankbarkeit und Wertschätzung wird vieles verändern – in unseren (Kirch-) Gemeinden, aber auch in unseren Quartieren, Dörfern und Städten. Wer steckt dahinter? Sowohl in Deutschland, wo die Initiative lanciert wurde, als auch bei uns in der Schweiz wird das „Jahr der Dankbarkeit“ ähnlich wie die Vorgänger-Projekte von einem breiten Partner-Netzwerk christlicher Medienunternehmen, Verbänden, Firmen und Werken unterschiedlicher Prägung getragen. Der SCM Bundes-Verlag (Schweiz) hat dabei die Federführung für die Initiative übernommen. Wie kann ich als Einzelperson da mitmachen? Wie als (Kirch-) Gemeinde? Danken kann jedermann – und das sogar sofort ohne Vorbereitung. Ein Dank an Gott, ein Dank an Familienmitglieder, ein Dank an die Mitmenschen. Es geht uns einerseits darum, dass wir beginnen mit offenen Augen und dankbarem Herzen durchs Leben zu gehen. Oft sind wir auf Negatives fixiert und nörgeln fällt uns leichter als zu loben. Das soll sich ändern! Und dann hoffen wir darauf, dass viele kirchliche Gruppen und ganze Gemeinden das Anliegen auf ihre eigene Weise aufnehmen und kreative Wege finden, um Dankbarkeit zu thematisieren (z. B. in einer Gottesdienstserie) und praktisch werden lassen (z. B. mit einer Dankaktion für die vielen freiwilligen Mitarbeitenden in Kirche und Gesellschaft). Warum kein „Jahr der Klage“? Das ist eine gute Idee. Vielleicht sollten wir tatsächlich auch lernen, wie man „biblisch klagt“. Unser Gott hält es nämlich aus, wenn wir vor ihm unser Leid beklagen. Die Bibel ist voll von solchen Klagen. Leider beobachte ich, dass viele Menschen aber lieber jammern, lästern und sich als Opfer suhlen. Die Klage vor Gott bleibt nicht um sich selbst drehend beim Selbstmitleid stehen, sondern führt uns „vom Klagen zum Loben“. Ist also vorwärtsgerichtet …