PS
In Zusammenarbeit mit der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS)
www.PundS.org
Ko Le s se ten pr lo ob se e
MAGAZIN FÜR PSYCHOTHERAPIE UND SEELSORGE
#2013
Kompetenz. Und Gottvertrauen.
Psychotherapie, Psychiatrie, Psychosomatik. Auf christlicher Basis.
In der de’ignis-Fachklinik behandeln wir psychische und psychosomatische Erkrankungen, z. B. Depressionen, Ängste und Zwänge – sowohl stationär als auch ambulant. Grundsätzlich können die Kosten für eine Behandlung in unserer Klinik von allen Kostenträgern übernommen werden.
Nutzen Sie auch unsere Präventionsangebote, bei denen die gesundheitliche Vorsorge im Mittelpunkt steht. Das Angebot reicht von individuellen Gesundheitswochen bis hin zu Kursen zur Stressbewältigung.
de’ignis-Fachklinik gGmbH auf christlicher Basis für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik Walddorfer Straße 23 · 72227 Egenhausen · Telefon 07453 9391- 0 · info@deignis.de
www.deignis.de
Hier P, da S Ich gehe durch Genf, in der Hand die
sorger? Und wissen die beiden von-
Adresse einer Kirche, in der ich mit
einander? Wenn ja: Verweisen sie
einer Pfarrerin zum Gespräch ver-
aufeinander, wenn sie die Grenzen
abredet bin. Ich muss schon ganz
ihres Fachs und ihrer persönlichen
in der Nähe sein und schaue mich
Möglichkeiten spüren?
suchend nach einem Straßenschild
Unsere Zeitschrift hat sich genau
um. Mein Blick bleibt an einer Haus-
auf der Schnittstelle zwischen den
wand hängen. Zehn Praxisschilder
Disziplinen „niedergelassen“ und
bieten Orientierung: sieben Psycho-
sitzt dort, wie wir gemerkt haben,
therapeuten bzw. Psychiater, ein
nicht etwa zwischen den Stühlen,
„Personal Training Studio“, ein Bü-
sondern als geschätzte Vermittlerin
ro für „International Health Care“
und „Übersetzerin“ – und das seit
und ein Kosmetik-Studio bieten ihre Hilfe an. „Ach, ihr armen Genfer!“, denke ich. Dabei habe ich einige Minuten zuvor noch „Was für ein reiches Genf!“ gedacht. Ich finde die Kirche. Sie ist geschlossen. „Wir bräuchten jemanden, der zuverlässig anwesend ist, aber so eine Person können wir uns nicht leisten“, sagt die Pfarrerin, während sie den Schlüssel im Schloss dreht und mir einen Kirchenraum öffnet. Der birgt beeindruckende Kunstschät ze, ist aber gleichzeitig schlicht – eine Einladung zu Stille und Gebet. Das Verhältnis von Psychotherapie und Seelsorge lässt sich sicher nicht mengenmäßig bestimmen. Aber die Häufigkeit, Augenfälligkeit und Zugänglichkeit der Angebote ist
neun, im SCM Bundes-Verlag nun schon seit fünf Jahren. Ärzte, Pfarrerinnen, Therapeuten, Beraterinnen, „Profi“- und „Laien“-Seelsorger sind miteinander ins Gespräch gekommen und haben voneinander gelernt. Wer „über den Zaun geschaut“ hat, versteht den anderen besser und traut sich auch mal, ihn um Rat zu fragen, wenn er selbst nicht weiterkommt. Dieses Heft schenken wir Ihnen. Weil wir dankbar und ein bisschen stolz auf die vergangenen Jahre zurückblicken. Und weil wir finden, dass P&S für noch viel mehr Leser und Leserinnen genau das richtige Magazin sein könnte. Entdecken Sie selbst, was in ihm steckt – und reichen Sie es großzügig weiter.
doch nicht ohne Belang. Wie leicht
Eine anregende Lektüre wünscht
findet man einen Psychotherapeu-
Hanna Schott,
ten? Einen gut ausgebildeten Seel-
Redaktionsleiterin
IMPRESSUM Herausgeber und Verlag: Bundes-Verlag GmbH, Bodenborn 43, 58452 Witten, Postfach 40 65, 58426 Witten, Tel. 0 23 02/930 93-0, Fax: 0 23 02/ 930 93-689, info@bundes-verlag.de, www.bundes-verlag.net Der Bundes-Verlag ist ein Unternehmen der Stiftung Christliche Medien (SCM). Verlagsleitung: Ulrich Eggers Redaktionsleitung: Hanna Schott Redaktionsassistenz: Dana Wessling Gestaltung: Maike Heimbach Redaktionsanschrift Deutschland: Redaktion P&S, Postfach 40 65, 58426 Witten, Tel. 0 23 02/930 93-870, Fax: 0 23 02/930 93-899, info@PundS.org, redaktion@PundS.org, www.PundS.org Schweiz: bvMedia, Redaktion P&S, Rämismatte 11, Postfach 128, CH-3232 Ins, Tel. 043/288 80 13, Fax: 043/288 80 11, reda@bvmedia.ch, www.bvmedia.ch Anzeigenverwaltung: Deutschland: Deborah Friedrich, Bundes-Verlag GmbH, Postfach 40 65, 58426 Witten, Tel. 0 23 02/930 93-646, Fax: 0 23 02/ 930 93-649, friedrich@bundes-verlag.de; www.bundes-verlag.com/marketing Schweiz: Niklaus Mosimann, bvMedia, Rämismatte 11, Postfach 128, CH-3232 Ins, Tel. 043/288 80 15, Fax: 043/288 80 11, werben@bvMedia.ch, www.bvmedia.ch Hinweis: Es gilt die Anzeigenpreisliste 2013. Trotz sorgfältiger Prüfung kann der Verlag keine Verantwortung für die veröffentlichten Anzeigen, Beilagen und Beihefter übernehmen. Vertrieb und Aboverwaltung: Deutschland: Bundes-Verlag GmbH, Postfach 40 65, 58426 Witten, Tel. 0 23 02/930 93-910, Fax: 0 23 02/930 93-689, 2013
Hanna Schott
Die Herausgeber: Prof. Dr. Arnd Barocka Prof. Dr. Manfred Seitz Dr. Martin Grabe Dr. habil. Christian Eyselein Redaktion: Hanna Schott Der Fachbeirat: Prof. Dr. Klaus Berger, Dr. Andreas Bochmann, Prof. Dr. Andreas Broocks, Dorothee Erlbruch, Dr. Ulrich Giesekus, Günter Hallstein, Dr. René Hefti, Prof. Dr. Michael Herbst, Dr. (UNISA) Michael Hübner, Gerhard Kleinlützum, Olaf Kormannshaus, Hans Kraft, Dr. Samuel Pfeifer, Dr. Matthias Richard, Dr. Claudia Schark, Dr. Erwin Scharrer, Dr. Marion Schowalter, Dr. Dietmar Seehuber, Helge Seekamp, Dr. Rolf Senst, Wolfram Soldan, Dr. Rolf Sons, Dr. Martin Steinbach, Wilfried Veeser, Dr. Beate Weingardt, Prof. Dr. Peter Zimmerling
abo@bundes-verlag.de, www.bundes-verlag.net Schweiz: bvMedia, Rämismatte 11, Postfach 128, CH-3232 Ins, Tel. 043/288 80 10, Fax: 043/ 288 80 11, abo@bvmedia.ch, www.bvmedia.ch Hinweis: Bitte teilen Sie uns Änderungen Ihrer Anschrift unter Angabe von Kundennummer und alter Adresse an abo@bundes-verlag.de bzw. abo@bvmedia.ch umgehend mit. Zeitschriften werden trotz Nachsendeantrag von der Post nicht nachgesandt. Preise: Einzelpreis: € 9,90 (D)/CHF 18.80/€ 10,20 (A); Abopreis: € 35,00 (D) /CHF 55.70 / € 36,00 (A) im Jahr zuzüglich Versandkosten. Preisänderungen vorbehalten. Bezugsbedingungen: Titel erscheint viermal im Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres Bezugsjahr, wenn es nicht bis spätestens sechs Wochen vor Bezugsjahresende gekündigt wurde. Konten Bundes-Verlag GmbH: Deutschland: SKB Witten, Konto: 1 467 200, BLZ: 452 604 75 Schweiz: Migrosbank Zürich, Ein Unternehmen der Stiftung Christliche Medien. Konto: 16 720 438 202, PK 80-533-6 Druck: Evers-Druck GmbH, 25704 Meldorf Copyright: Bundes-Verlag GmbH 2013; P&S entsteht in Zusammenarbeit mit der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS) ISSN 1868-1042 Psychotherapie & Seelsorge leseprobe
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MELDUNGEN
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Alle reden vom Sinus-Milieu Nicht nur in innerkirchlichen Kreisen ist die Sinus-Milieu-Studie® zurzeit in aller Munde. Dabei sind die so genannten Sinus-Milieus nicht neu. Seit fast 25 Jahren wird die Entstehung und Entwicklung von lebensweltlichen Milieus in Deutschland u. a. vom Heidelberger Institut Sinus Sociovision® beobachtet und beschrieben. Neu ist für viele vielleicht, dass z. B. die Werbebranche seit etlichen Jahren mit diesem Instrument arbeitet, um ihre Produkte bei den gewünschten Adressaten zu platzieren. Neu und auch ein wenig beängstigend könnte es für Nutzer der Karten-Materialien auch sein, zu sehen, wie genau soziologische Forschung mittlerweile nicht nur Menschen beschreiben, son-
dern auch geografisch verorten kann.
Diese Karten können ergänzend zum Handbuch „Religiöse und kirchliche
Orientierungen in den Sinus-Milieus 2005©“ erworben werden.
Die Katholische Kirche ist in der Ge-
sellschaft immer weniger präsent. Sie ist nur noch in maximal drei von zehn
lebensweltlichen Milieus in Deutschland beheimatet. Mit diesem Ergebnis
bestätigt die Sinus-Milieu-Studie®, die durch die Pastoralkommission der
Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegeben wurde, das, was gesamtkirchlich zu vermuten und in vielen Kirchengemeinden in den vergangenen Jahren schon augenfällig war.
Für die Katholische Kirche liegt der Erkenntnisgewinn der Sinus-Milieu-Studie® gegenüber bisherigen Analyseversuchen darin, dass sehr viel deutlicher wird, welche Menschen aus welchen Gründen „kirchenfern“ sind und wer sich warum zur Kirche bekennt. Auch hilft die Studie einen Perspektivwechsel zu vollziehen: die zehn befragten Milieus richten ihren Blick auf die katholische Kirche und formulieren Ansprüche und Anfragen. So gelesen, verhilft die Studie zu einem geschärften Blick und motiviert zu neuen Überlegungen in der Planung der Pastoral. Quelle: www.erzbistum-koeln.de www.sinus-institut.de
Hat Meditation „Risiken und Nebenwirkungen“? Die positiven Wirkungen von Meditation sind gut erforscht und schon oft beschrieben worden: Meditieren kann den Blutdruck senken, Entzündungen schneller heilen lassen, das Immunsystem stärken, Depressionen vorbeugen, die StressResilienz stärken usw. Aber es gibt auch andere Erfahrungen, auf die zunehmend hingewiesen wird: Wahrnehmungsänderungen, die Ähnlichkeiten mit den Symptomen einer Psychose haben, starke innere Unruhe, unrealistische Ängste. Woran es liegt, dass Meditation vielen hilft und manchen unangenehme Er fahrungen beschert, ist bisher jedoch kaum geklärt. Ulrich Ott, einer der führenden Meditationsforscher Deutschlands, sieht hier „erheblichen Forschungsbedarf“. Bisher seien lediglich Einzelfälle beschrieben worden, systematische Studien fehlten völlig. In den USA hat man dagegen bereits mit Untersuchungen begonnen: Das „Dark Night Project“ unter Leitung der Forscherin Willoughby Britton hat Medi-
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Psychotherapie & Seelsorge leseprobe
matischer Erlebnisse wurden genannt. Offensichtlich kann Meditation Geister wecken, die man nicht so leicht wieder los wird. In Deutschland weist Michael Utsch von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (und P&S-Autor) darauf hin, dass Meditationslehrerinnen und -lehrer dringend eine qualifizier te Ausbildung brauchen. Überhaupt mangele es an Qualitätsmanagement, Ausbildungsordnungen und Supervision.
tationslehrer verschiedener Richtungen nach ihren Erfahrungen befragt. Die ersten Ergebnisse dieser Untersuchungen geben zu denken: Schlaflosigkeit, Angst, Gefühlsschwankungen und sogar das Wiederauftauchen trau-
Unangenehme Erfahrungen können auch Symptom einer notwendigen persönlichen Krise sein. Die Unterscheidung im Einzelfall ist u. U. schwierig. Eine Vernetzung von Meditation und Psychotherapie wäre wünschenswert.
Quelle: www.meditation-wissenschaft.org Publik Forum 2013
AUTISMUS-DISKUSSION
Ihre Ausbildung zum Fachreferenten, Berater, Coach und Seelsorger.
Haben Sie ein Herz für die Nöte von Menschen in Partnerschaft, Ehe und Familie? Möchten Sie durch Seelsorge und Beratung qualifiziert helfen? Haben Sie Freude daran, zu lehren und Gruppen zu leiten? Suchen Sie eine neue geistliche Herausforderung? Möchten Sie Ihre Fachkompetenz erweitern?
FOTO: S.4 dolphindance _photocase.com; S.5 inkje_photocase.com
Um Autismus ranken sich viele Mythen und Vorurteile, das wurde in letzter Zeit wieder durch die notwendig gewordenen Neudefinitionen für die neue, fünfte Ausgabe des DSM („Diagnostical and Statistical Manual“) deutlich. Starke, durchgängige Einschränkungen in der Kommunikation und im sozialen Umgang, eng begrenzte Vorlieben und Interessen sowie stereotype Verhaltensweisen gelten weiterhin als wesentliche Kriterien einer Diagnose. Sie müssen schon von früher Kindheit an vorliegen, da die Störung nach allgemeinem Dafürhalten erblich bedingt ist. In den letzten Jahren stieg die Zahl der Autismusdiagnosen in den westlichen Industrieländern deutlich: War in den USA Anfang der 1990er Jahre noch weniger als 1 von 1000 Kindern betroffen, so lag die Quote 2008 bei 1 zu 88 – Tendenz steigend. Epidemiologen bezifferten die Verbreitung in Europa 2011 mit 0,64 Prozent der 5- bis 17-Jährigen, darunter viermal mehr Jungen als Mädchen. Umweltgifte oder auch Impfstoffe werden zwar als mögliche Verursacher diskutiert, verlässliche Belege für diese Annahme gibt es jedoch nicht. Vielmehr ist wohl die wachsende Aufmerksamkeit und Toleranz gegenüber der Störung für die steigenden Fallzahlen verantwortlich. Hinzu kommt eine Tendenz, mangelnde Einfühlung oder „kauziges“ Verhalten von Menschen zu pathologisieren. Die Kinder- und Jugendpsychologin Inge Kamp-Becker von der Universität Marburg warnt in „Gehirn & Geist“ (Heft 3/2013) davor, das Etikett „Autismus“ allzu freigiebig zu verteilen. Besonders auf Kinder, die nur in sich gekehrt oder sonst wie eigen erscheinen, treffe die Diagnose oft nicht zu. Sie als krank zu etikettieren, fördere eine Schonhaltung, die ihrer weiteren Entwicklung schade. Die Diagnose „hochfunktioneller Autismus“ sei auf dem besten Weg, eine Modediagnose zu werden. „Viele Menschen verbinden mit Autismus eine hohe Intelligenz, wie es in Hollywoodfilmen oder auch im Internet dargestellt wird. Das gibt der Störung ein positives Image, entspricht jedoch keineswegs der Realität. (...) Eine spezifische Behandlung setzt eine korrekte Diagnose voraus. Sonst kann das dazu führen, dass der Betreffende ganz falsch therapiert wird. Da Autismus als nicht heilbar gilt, werden die Anforderungen möglicherweise herabgesetzt und das Kind nicht optimal gefördert.“
Mutmacher und Hoffnungsträger mit Kompetenz. Erwerben Sie die fachliche Qualifikation als Referent, Paarberater, Coach oder Seelsorger. Werden Sie Hoffnungsträger und Mutmacher für die Menschen, die Orientierung und Hilfe in Beziehungsfragen suchen. Die TEAM.F-Akademie unterstützt Sie dabei durch eine praxisbezogene, biblisch fundierte Ausbildung. Unsere Kompetenz gründet auf der Erfahrung einer 20-jährigen erfolgreichen Seminar- und Beratungsarbeit mit etwa 600 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Schreiben Sie uns oder rufen Sie uns an. Wir senden Ihnen gerne den ausführlichen TEAM.F Studienführer zu. TEAM.F-Akademie · Neues Leben für Familien e. V. Honseler Bruch 30 · 58511 Lüdenscheid · Fon 05 61. 81 69 74 53 info@team-f-akademie.de · www.team-f-akademie.de
Quelle: www.gehirn-und-geist.de 2013
Psychotherapie & Seelsorge LESEPROBE
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THEMA
Jetzt hör doch mal zu! Über die Botschaft psychosomatischer Schmerzen von Hanne Seemann
Es gibt kaum eine andere menschliche Befindlichkeit, die so viele verschiedene Ursachen haben und so verschiedene Gestalten und Gefühlsqualitäten annehmen kann wie der Schmerz. Er ist gefürchtet. Wem er aber gänzlich fehlt, etwa wegen einer genetischen Fehlbildung, der ist in seiner Unversehrtheit stark gefährdet. Wir brauchen den Schmerz: Er weist darauf hin, dass etwas nicht in Ordnung ist, und treibt uns dazu, Hilfe zu suchen. 6
Psychotherapie & Seelsorge LESEPROBE
2013
Nicht ohne Grund nennt man den Schmerz, den „bel-
Dabei ist oft nicht von vorneherein klar, ob es sich um
lenden Wachhund der Gesundheit“. Manchmal schweigt
ein körperliches, ein aktuell psychisches oder um ein
er mit Absicht, z.B. wenn wir unter Schock stehen, bei
lebensgeschichtlich relevantes Problem handelt. Der
schweren Verletzungen, wenn Wichtigeres sich vor-
Körper spricht – aber was dahinter steckt, d. h. was ihn
drängt – und sei es, dass beim Fußball ein Tor geschos-
veranlasst zu klagen, ist bei vielen Schmerzen nicht un-
sen werden muss. Dann wartet der Schmerz noch eine
mittelbar evident.
ganze Weile, bis er sich meldet. Diese sogenannte „Stressanalgesie“ ist äußerst sinnvoll. Deshalb hat einer der
Organbedingt oder psychosomatisch?
kundigsten Schmerzforscher, Patrick Wall, zu Recht ge-
Manchmal verstehen wir sofort, was gemeint ist: Wir ha-
sagt: „Der Schmerz kommt, wenn es passt, und er kommt
ben uns körperlich übernommen, der Rücken, die Knie,
nicht, wenn es nicht passt.“
die Schultern tun weh – wir brauchen Erholung. Jemand
Eine eigene Intelligenz
hat uns beleidigt, wir ängstigen uns vor einer Situation und bekommen Kopfschmerzen – dann gehen wir der Si-
Dies wirft sogleich die Frage auf, wie denn der Organis-
tuation aus dem Weg, und es geht uns besser. Wir haben
mus wissen kann, was gerade dran ist. Wir selbst wis-
einen ambivalenten Konflikt, auf den der Magen reagiert
sen das ja oft nicht so genau, über- oder unterfordern
– wir finden eine Lösung, und der Magen gibt wieder Ru-
uns, kennen unsere Grenzen nicht, gehen falsche Wege. Aber unser Organismus – genauer: unser beseelter Leib merkt es. Er hat eine eigene Intelligenz, die autonom und unwillkürlich dafür sorgt, dass seine Funktionsfähigkeit erhalten bleibt. Diese Intelligenz erstreckt sich aber – bei psychosomatisch bedingten Schmerzen – auch auf die Funktionsfähigkeit der ganzen Person, auf ihre Entwicklung, ihr Wachstum in den verschiedenen Lebensaltern, kurz gesagt: auf den individuell richtigen Lebensweg. Kommt jemand für längere Zeit von seinem Weg ab, verirrt sich der Mensch, so tritt die psychophysiologische Intelligenz auf den Plan, die so lange schmerzhaft quält, bis die nötigen Veränderungen vorgenommen werden. Intelligenz besteht immer aus zwei Kompetenzen: Zuerst muss wahrgenommen und festgestellt werden, ob noch alles in Ordnung ist – und zwar selbstreferentiell bezogen auf die eigene individuelle Funktionsfähigkeit, also „meine eigene Ordnung“. Werden Abweichungen oder gravierende Funktionsstörungen festgestellt, dann
he. Das sind vertraute Beispiele, die, in individuellen Variationen, jeder kennt. Aber sehr oft verstehen wir nicht, was ein Schmerz sagen will, wissen nicht, wie wir uns selbst helfen können, und wenden uns an einen Arzt. Das ist bei Schmerzen, die uns nicht vertraut sind, ein wichtiger Schritt. Dann kann es aber sein, dass mehrere Fachärzte nacheinander keine körperliche Ursache finden und vorschlagen, doch einmal zum Psychotherapeuten zu gehen, denn es könnte sich da vielleicht um psychosomatische Schmerzen handeln. Wie erkennt man sie und wie unterscheiden sie sich von organbedingten Schmerzen? Beide Schmerzarten, auch die vermischten Formen, fühlen sich genau gleich an – und wenn ein Arzt nach fehlgeschlagener Diagnostik zum Patienten sagt: „Sie haben nichts!“, dann kann dieser nur antworten: „Doch, Schmerzen habe ich!“ Diese Schmerzen sind ein Faktum und nicht etwa eingebildet.
tritt die Handlungskompetenz in Kraft: Es wird repa-
Worauf man achten sollte: Psychosomatische Schmer-
riert, reguliert, die funktionelle Ordnung wiederherge-
zen reagieren nicht oder nur kurzfristig auf Medika-
stellt oder ein neues Gleichgewicht gefunden. Das nennt
mente, während deren Nebenwirkungen sehr deutlich
man Selbstheilungskraft; sie operiert auf allen Ebenen
und störend hervortreten. Psychosomatische Schmerzen
der leib-seelischen Ordnung. Dies alles geschieht immer-
werden mit der Zeit stärker, häufiger, und es kommen oft
fort und unmerklich im Hintergrund unseres Bewusst-
noch andere Schmerzen und Symptome hinzu. Und sie
seins – nur wenn die Heilung nicht gelingt, wendet sich
sind bedrängender und leidvoller als Körperschmerzen,
der Organismus mit einem Symptom nach außen, also an
das heißt, sie stören sehr und dauerhaft – und genau das
unser willentliches Ich, und ruft nach Hilfe. Schmerz ist
ist ihre Aufgabe. Sie geben nicht nach, solange sie nicht
ein dringender und lauter Appell.
richtig verstanden und beantwortet werden. Erst wenn
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Psychotherapie & Seelsorge Leseprobe
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Thema
das geschieht, ziehen sie sich zurück und verstummen –
die Frage, wann und wo er denn vor diesen speziellen
das ist bei organbedingten Schmerzen nicht so. Die blei-
Schmerzen sicher sein könne, sagte der Patient – selbst
ben so lange bestehen, bis die körperliche Ursache be-
ein wenig verwundert –: „Bei meinen Bienen!“. Manch-
hoben ist, und wenn dies nicht möglich ist, müssen die
mal ging er sogar unmittelbar aus einer schmerzhaften
dann chronischen Schmerzen auf Dauer ertragen bzw.
Begegnung hin zu seinen Bienenstöcken, und sofort war
bewältigt und behandelt werden.
der Schmerz weg.
Nicht ertragen, sondern überwinden Deshalb die gute Botschaft voraus: Bei psychosomatischen Schmerzen geht es nicht darum, mit ihnen zu leben und sie zu bewältigen, sondern darum, sie zum Schweigen zu bringen und künftig zu vermeiden. Das ist möglich, denn diese Schmerzen haben immer etwas mit dem Leben, das wir führen, zu tun. Eine Veränderung in der Lebensführung wird folglich auch unsere Schmerzen verändern. Nutzen wir dafür die bereits angesprochene Intelligenz des Organismus; er weiß, unter welchen Bedingungen er in der Lage und willens ist, (wieder) ungestört mit uns zusammenzuleben.
An dieser Stelle kam es für den Patienten darauf an, den Unterschied in seinem Lebensgefühl zwischen beiden Situationen klar zu erkennen: Einmal fühlte er sich unterlegen und hilflos, bei seinen Bienen jedoch war er Herr der Lage. Man kann sich fragen, wer gefährlicher ist: Bienen oder Kollegen. Sicher jedoch ist: Wenn er es hinbekommt, seinen Kollegen-„Schwarm“ souverän zu führen und sich dabei so sicher zu fühlen wie als „Herr der Bienen“, dann ist er gerettet, und der Schmerz wird verschwinden.
Die Botschaft des Schmerzes Bei psychosomatischen Schmerzen stellt sich immer die Frage, was ein bestimmter Mensch dringend benötigt
Unser Körper weiß natürlich auch, wie er in den
und nicht bekommt, was er brauchen würde, was er ler-
Schmerz hineingeraten ist: zu viel Stress, zu hohe Be-
nen sollte und was ihm so sehr fehlt, dass es schmerzt.
lastung, falscher Ort, schlechte Umgebung, unbekömm-
Wüsste er es und nähme er es ernst, dann könnte er sei-
liches soziales Umfeld, falsche Haltung gegenüber uns
ne Wünsche und Sehnsüchte darauf richten und seine
selbst und der Welt –
Seele befrieden. Er wür-
aber das zu wissen, ist
de danach streben, sein
nicht der Schlüssel zur L ö s u n g! Auc h wen n es zum Verstehen des Schmerzes beiträgt, die Vergangenheit in den
Eine Veränderung in der Lebens-
führung wird folglich auch unsere Schmerzen verändern.
Blick zu nehmen – „auf-
Leben nach und nach so einzurichten, dass er am (für ihn) richtigen Ort und unter den richtigen Umständen leben kann. Nun sind die Menschen
zuarbeiten“, wie man sagt –, zielführend ist es oft nicht.
verschieden, aber wenn sie nicht haben, was sie drin-
Meistens lassen sich die Ursachen nämlich nicht oder
gend brauchen, reagiert ihr Körper, stört sie – vielleicht
nicht mehr verändern.
mit Schmerzen – und nötigt sie, nach dem Vermissten zu
Die richtige Frage lautet: Wann und wo sind (oder waren) die Schmerzen besser oder ganz verschwunden?
suchen. Das ist die einzige Erklärung, die Patienten mit psychosomatischen Schmerzen benötigen.
Wenn wir eine Lücke im Schmerzgeschehen finden,
Nehmen wir als Beispiel das häufige und immer wie-
wissen wir, dass der Organismus es fertigbringt, ohne
der missverstandene Fibromyalgie-Syndrom, das haupt-
Schmerzen zu sein.
sächlich bei Frauen mittleren Alters mit umherwandern-
Manchmal sind es ganz konkrete Umstände, die den Hilfeschrei Schmerz verstummen lassen, weil, zumindest für eine Weile, alles in Ordnung ist. Daraus kann man etwas ableiten und lernen. Ich denke an einen Patienten, der schon seit fast fünfzig Jahren immer dann unerträgliche Schmerzen in seiner Schulter spürte, wenn er in eine Situation geriet, in der er sich sozial hilflos oder gar gedemütigt fühlte. Dann erinnerte sich sein Körper blitzschnell an eine ähnliche, weit zurückliegende Situation: Er war noch ein kleiner Junge, als ihn sein Lehrer einmal sehr ungerecht behandelte. Unwillkürlich erhob
den Schmerzen beginnt und sich über Jahre zu einem Ganzkörperschmerz entwickelt, der begleitet ist von vielfältigen anderen Befindensstörungen des vegetativen Nervensystems, Depressivität, Kopfschmerzen und sonst noch allerlei – in unterschiedlichen, individuellen Mustern. Was sie gemeinsam haben, was gewissermaßen als roter Faden den Lebensweg dieser Frauen oder Männer begleitet, ist eine Art psychischer und körperlicher Erstarrung – im Vegetativum spricht man auch von Regulationsstarre. Bei der Fibromyalgie kann man diesen Begriff auf viele Seins-Ebenen ausweiten.
er die Hand gegen den Lehrer, um ihn zu schlagen – hielt
Nun weiß man, dass jedes lebendige Wesen in allen
dann aber mitten in der Bewegung inne und schlug nicht.
seinen einfachen und komplexen Funktionen auf eine
Die Mutter des Jungen hörte von der Sache, unterstützte
ausgleichende Rhythmik angewiesen ist: einatmen –
den Lehrer und wies ihren Sohn mit harten Worten zu-
ausatmen, wachen – schlafen, arbeiten – ruhen etc. Al-
recht. Damals begannen die Schmerzen in der Schulter
le Körperfunktionen haben ihren eigenen Rhythmus,
und kehrten zuverlässig wieder – viele Jahre lang. Auf
so auch die Muskelfasern: Werden sie festgehalten, ver-
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Psychotherapie & Seelsorge Leseprobe
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spannen sie sich und schmerzen. Bei der Fibromyalgie
guten Wechsel und passend zu den verschiedenen Le-
diagnostiziert man tiefliegende, schmerzhafte Druck-
bensbereichen und Umständen.
punkte (tender points), die sich mit herkömmlichen Entspannungstechniken nicht auflösen lassen. Aber auch viele psychische und soziale Funktionen haben ihre Rhythmik verloren und sind erstarrt. Da sind zum Beispiel soziale und geistige Bewegungsspielräume verloren gegangen, die Patienten mit jetzt bereits chronischen Schmerzen fühlen sich beengt und angebunden, können sich nicht (mehr) frei bewegen. Sehr oft haben diese Menschen in ihrer Kindheit etwas erlebt, was sie gezwungen hat, stillzuhalten, nicht zu fliehen, sich nicht zu wehren. Manche mussten sich dauernd zusammennehmen, konnten sich nie richtig entfalten. Dann, im Erwachsenenalter, wenn es Zeit wäre, dieses Muster aufzulösen und buchstäblich „seiner Wege zu gehen“, halten sie immer noch fest – und dann fängt es an, weh zu tun, im Körper und in der Seele, und es wird immer schlimmer
FOTO: S.6 Fuse_Thinkstock.com; S.9 Hanna Schott, Haan
– außer, man lernt, „sich freizuschwimmen“.
Das ungelebte Leben Im Laufe des Lebens ändern sich diese Rhythmen. Vielleicht braucht einer beim Älterwerden mehr Ruhe und weniger Umtriebigkeit, mehr geistiges Futter und weniger unterhaltende Geselligkeit – je nach Naturell. Wenn man achtsam in sich hineinhorcht, wird der Körper melden, was er braucht, was noch gelebt und getan werden soll, worauf er künftig verzichten kann. Und er wird um Veränderung bitten – in der Sprache, die ihm zur Verfügung steht: mit Schmerzen oder anderen Symptomen. Man sollte ihn ermutigen zu vermelden, wenn etwas schief läuft, sollte hinhören und ein wenig oder sogar gänzlich die Richtung ändern. Denn manchmal, besonders im höheren Lebensalter, nach einer bislang ungestörten Schaffensphase, fordert der Körper im Auftrag der Seele, die ihren Menschen kennt, das noch ungelebte
Wenn man das erkannt hat, darf man nicht den Fehler
Leben ein. Folgen wir ihm nicht, so behindert und quält
machen, in die andere Richtung zu vereinseitigen. Aus-
er uns und lässt uns vielleicht gar nicht weitergehen. Fin-
gewogenheit und Balance in der Lebensführung sind der
den wir aber den richtigen Pfad und trauen uns, ihn zu
Schlüssel zur Gesundheit: Das Eine und sein Gegenteil,
gehen, so ziehen sich die psychosomatischen Schmerzen
Aktivität und Ruhe, Festhalten und Loslassen, Fliehen
zurück, und wir erreichen eine neue (alters)angemesse-
und Standhalten, Ordnung und Chaos – alles in einem
ne und schmerzfreie Lebensbalance.
Dipl.-Psych. Hanne Seemann, geboren 1942, ist
Zum Weiterlesen:
approbierte Psychologische Psychotherapeu-
Hanne Seemann: Freundschaft mit dem eigenen Körper schließen. Über den Umgang mit psychosomatischen Schmerzen
sität Heidelberg tätig, seither arbeitet sie in
Dies.: Kopfschmerzkinder. Migräne und Spannungskopfschmerzen verstehen und psychotherapeutisch behandeln
matische Störungen, Kopf- und Rückenschmer-
Dies.: Mein Körper und Ich – Freund oder Feind? Psychosomatische Störungen verstehen. Patienten-Ratgeber mit CD
Supervision und Fortbildung für Ärzte und Psy-
Alle Bücher sind bei Klett-Cotta, Stuttgart, erschienen.
www.hanne-seemann.de
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tin. Bis 2007 war sie im Klinikum der Univereigener Praxis mit dem Schwerpunkt psychosozen, Hypnotherapie nach Milton Erickson sowie chotherapeuten.
Psychotherapie & Seelsorge Leseprobe
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THEMA
Sünde – gehört das Wort nicht abgeschafft? Was die britische Band „Pet Shop Boys“ schon vor einem Vierteljahrhundert in ihrem Hit „It’s a Sin“ auf den Punkt brachte, ist für viele Menschen bis heute mit der christlichen Rede von Sünde verbunden: ein Gefühl von Verurteilung, Abwertung und Beschämung. Lässt sich von Sünde auch anders reden?
When I look back upon my life it's always with a sense of shame I've always been the one to blame. For everything I long to do no matter when or where or who has one thing in common, too: it's a, it's a, it's a sin. von Thorsten Dietz
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Psychotherapie & Seelsorge LESEPROBE
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In
der Tat: Sünde ist in der christlichen Verkündi-
sei. Die Grundsünde ist die Trennung des Menschen von
gung oft vor allem als Schuld und moralisches Versa-
Gott, die Verfehlung der Bestimmung zur Gottebenbild-
gen zur Sprache gebracht worden. In der modernen
lichkeit, die als Gemeinschaft mit Gott verstanden wird.
Gesellschaft mit ihrem gewandelten Wertehorizont hat
Der Mensch verfehlt seine Bestimmung zum Vertrauen
eine solche Verkündigung ein erhebliches Glaubwür-
auf Gott, er ist Gott gegenüber im Unglauben verschlos-
digkeitsproblem bekommen. Vielen drängt sich ein Ge-
sen (Röm 14,23; Joh 16,9).
gensatz zwischen modernem Freiheitsbewusstsein und christlichem Glauben auf: hier das Streben nach irdischer Freude, dort die Sehnsucht nach himmlischem Lohn; hier die Ausrichtung auf menschliche Selbstentfaltung und -verwirklichung, dort die christliche Aufforderung zur Selbstverleugnung. Für viele Nichtchristen wie auch Christen scheinen diese Gegensatzpaare
Menschliches Scheitern und moralisches Versagen sind stets eine Folge dieser Grundsünde. Wird Sünde jedoch vor allem anhand ihrer moralischen Folgen erläutert, gerät das Zentrum biblischer Rede von Sünde, die gestörte Gottesbeziehung, leicht aus dem Blick. Die Aufrichtung einer rigiden moralischen Ordnung und über-
unausweichlich. Aus der Sicht moderner Religionskritik wurde der Gedanke der Sünde allzu lange benutzt, Menschen zu entehren, sie durch Entwertung beherrschbar und fügsam zu machen. Umgekehrt beschreiben nicht wenige Christen die moderne Kultur überwiegend als Glaubensabfall und Werteverlust. Ich halte diesen vielfach beschworenen Gegensatz zur modernen Kultur der Freiheit für verhängnisvoll. Das moderne Freiheitsbewusstsein bringt Akzente zum Ausdruck, die so nur auf dem Hintergrund der christlichen Glaubensgeschichte denkbar sind. Problematisch am modernen Wertebestand ist die Einseitigkeit, mit der er zur Geltung ge-
Aus der Sicht moderner Religionskritik wurde der Gedanke der Sünde allzu lange benutzt, Menschen zu entehren, sie durch Entwertung beherrschbar und fügsam zu machen.
bracht wird. Der Freiheitsgedanke als solcher ist vom christlichen Glauben her positiv zu bewerten. Es ist des Menschen Bestimmung als Ebenbild Gottes, sein Leben frei und verantwortlich zu führen, ohne dabei die Zusammenhänge mit Gott und dem Nächsten zu verlieren, in denen Freiheit allein gelingen kann.
triebene Erklärungsansprüche in Bezug auf Ursprung und Folge des Sündenfalls haben eine erhebliche Glaubwürdigkeitskrise der christlichen Rede von Sünde herbeigeführt. Demgegenüber ist neu zu betonen: Die Rede
Daher gilt es, Sünde so zur Sprache bringen, dass es
von der Sünde steht im Zusammenhang der Heilsabsicht
nicht um die Verhinderung menschlicher Freiheit geht,
Gottes. Es geht Gott um die Erlösung des Menschen, um
sondern um das Gelingen ihrer Entfaltung. Im Sinne des
die Bewahrung des Menschen vor den Folgen des Bösen.
christlichen Glaubens geht es beim Thema Sünde um ei-
Christliche Rede von Sünde steht heute vor der Heraus-
ne befreiende Einsicht: um die Erkenntnis eigener Verlo-
forderung, das verfehlte Gottesverhältnis als eigentliches
renheit. Diese Einsicht ist Teil eines Weges der Erlösung
Zentrum zurückzugewinnen. Unmoral ist auch Sünde;
durch Jesus Christus. Der christlichen Rede von Sünde
diese geht aber nicht in Unmoral auf. Diese Einsicht kann
geht es um die Befreiung des Menschen von ihrer Macht.
heute nur gegen lang eingeschliffene und verfestigte
Dieser Freiheitsimpuls ist vielfach verborgen unter einer
Missverständnisse geltend gemacht werden. Ich möch-
langen Tradition der Verkehrung dieses Anliegens. Allzu
te in diesem Sinne einige Ansätze der neueren evangeli-
oft wurde in der Rede von der Sünde das Lebensinteres-
schen Theologie vorstellen, die sich um eine behutsame
se Gottes mit dem Menschen dem moralischen Orientie-
Verknüpfung des biblischen Sündenverständnisses mit
rungsbedürfnis des Menschen geopfert.
heutiger Lebenswahrnehmung bemühen. Dabei geht es
Was ist Sünde?
um eher leise Töne; um eine sensiblere Sprache im Bewusstsein einer langen Geschichte von Missverständnis-
Was ist Sünde? Sünde ist ein Beziehungsbegriff. Er be-
sen und Verletzungen. Ziel muss es sein, Erscheinungen
zeichnet den Mangel an Vertrauen gegenüber Gott wie
der Sünde als Verhinderung menschlichen Lebens ein-
die Verfehlung der Liebe zum Nächsten. Paulus redet
fühlsam zu verstehen, sensibel zu beschreiben und an-
von der Sünde weit überwiegend im Singular; nicht an
schlussfähig zu formulieren. Die theologische Rede von
konkrete einzelne Taten ist gedacht, sondern an eine den
Sünde stand lange in einem Kontext der Beschuldigung
ganzen Menschen bestimmende und versklavende Macht
nach dem Motto „Knüppel aus dem Sack“. Diese Haltung
und Wirklichkeit (Röm 5,12ff; 6,12; 7,7ff). Auch Martin Lu-
ist heute nachhaltig diskreditiert. Ein neues Paradigma
ther konzentrierte sich weniger auf die Reihe einzelner
ist nötig: ein Reden von Sünde, bei dem es nicht zuerst um
Sünden, sondern auf die eigentliche Sünde, die das Sein
Anklage geht, sondern um die Eröffnung von Wahrneh-
der Person bestimmt. Der Unglaube ist das eigentliche
mungen, um die Entdeckung von Zusammenhängen, die
Grundübel. In ihm will der Mensch nicht, dass Gott Gott
das menschliche Leben bedrohen. Wir brauchen mehr
2013
Psychotherapie & Seelsorge Leseprobe
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„Tischlein deck dich“: Hilfen, Gefährdungen des Lebens
be untereinander sei herzlich. […] Seid nicht träge in dem,
zu entdecken, sowie Einladungen, zum Reichtum eines
was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. […] Freut euch
Lebens mit Gott im Glauben an Jesus Christus zu finden.
mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden“ (Röm
Drei neue Annäherungen: 1. Sünde als Blindheit bzw. Gefühlskälte (Klaas Huizing)
12,9-15). In dieser Hinsicht erweist sich Sünde als die Unfähigkeit zum Mitgefühl; als eine Teilnahmslosigkeit, in der der Mensch weder vom Leiden des Nächsten berührt
Sünde kann auch anders als moralisch zum Thema werden.
wird noch seine Freude ihm von Herzen gönnen kann.
Für anregend in diesem Sinne halte ich zum Beispiel den
Sünde zeigt sich darin, Schönheit und Güte des Lebens
vom Würzburger Theologen Klaas Huizing entwickelten
wie auch fremdes Leid und Glück nicht wahrnehmen,
Ansatz. Huizing hat vorgeschlagen, das Wesen der Sünde
spüren und teilen zu können. Ein Bild biblischer Rede
als „Gefühlskälte oder Empfindungsschwäche“ zu verdeut-
von der Sünde in dieser Form ist das harte bzw. steiner-
lichen. Mit dieser Zuspitzung bringt Huizing zwei wichti-
ne Herz (Hes 11,19; 36,26; Mt 19,8). In seiner Herzenshärte
ge Momente des biblischen Redens von Sünde zur Geltung.
erweist sich der Mensch als unfähig zur rechten Anteil-
Sünde zeigt sich a) in einer mangelnden Wahrnehmungsfähigkeit und b) in einer bestimmten Gefühllosigkeit.
nahme am Willen Gottes bzw. am Geschick des Nächsten. Solche neuen Wahrnehmungen lassen sich nicht ar-
Zu a) Jesus sagt: „Ich bin zum Gericht in diese Welt ge-
gumentativ erzwingen. Wohl aber kann ihr Einleuchten
kommen, damit, die nicht sehen, sehend werden“ (Joh
durch einfühlsame Beschreibungen erleichtert und un-
9,39). Die Bibel beschreibt menschliche Sünde vielfach als
terstützt werden.
Blindheit, als Unfähigkeit, sich selbst, den Nächsten und Gott angemessen wahrzunehmen (2 Kö 6,18; Jes 6,10; Mt 15,14; 2 Petr 1,9). Dieser Mangel an Wahrnehmung zeigt sich etwa in der Undankbarkeit: „Der Herr, dein Gott, führt dich in ein gutes Land, darin Bäche, Brunnen und Seen sind, die an den Bergen und in den Auen fließen ….; hüte dich, dass dein Herz sich nicht überhebt und du den Herrn, deinen Gott vergisst, der dich aus Ägypten-
2. Sünde als Trägheit (Karl Barth) Natürlich zeigt sich Sünde nicht nur in der verkehrten Wahrnehmung, sondern auch im verkehrten Handeln. In der moralischen Auslegung der Sünde dominierte dieser Gesichtspunkt fast absolut. Er ist natürlich nicht falsch: Selbstverständlich sind Diebstahl, Ehebruch und Lüge Formen der Sünde und Verfehlungen des Lebens. Darü-
land geführt hat“ (5 Mo 8,7.14). Menschen werden blind
ber hinaus ist es aber wesentlich, nicht nur Formen des
für den Reichtum der Welt, ihre Schönheit und Güte. Sie
Handelns, sondern auch solche des Unterlassens in den
verlieren die Fähigkeit zur Freude, zur Begeisterung am
Blick zu bekommen.
Kleinen. Es wird schnell deutlich: In dieser Hinsicht von
In der Dogmatik des zwanzigsten Jahrhunderts hat vor
Sünde zu reden, kann nicht gelingen in der Form von
allem Karl Barth die Sündenlehre um eine neue Dimensi-
Anklage und Beschuldigung. Nötig ist ein solches Reden
on bereichert. Von der Erkenntnis Jesu Christi her sieht
von Sünde, das zugleich eine Einladung zu einem neuen
Barth zunächst im menschlichen Hochmut die Gegen-
Sehen ist: einer Wahrnehmung der Welt als Schöpfung eines barmherzigen Gottes.
bewegung zur sich in Jesus offenbarenden Demut und Herablassung Gottes. Barth warnt jedoch davor, eine völlig
Zu b) Die mangelnde Wahrnehmung Gottes und des
andere Erscheinung der Sünde aus Faszination vor die-
Menschen bringt zugleich eine bestimmte Gefühllosig-
ser klassischen Gestalt des Bösen zu übersehen. In der
keit mit sich. Paulus beschreibt, um welche Veränderung
Auferstehung Jesu Christi wie in seiner Erhöhung zur
es im christlichen Leben geht: „Die Liebe sei ohne falsch.
Rechten Gottes ist zugleich die Berufung des Menschen
Hasst das Böse, hängt dem Guten an. Die brüderliche Lie-
zu einem neuem Leben, zur herrlichen Freiheit der Kin-
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Psychotherapie & Seelsorge Leseprobe
2013
der Gottes ausgedrückt. Demgegenüber wird eine völlig
(Hunger, Durst, Atem, Müdigkeit, Wärmeverlust etc.), die
andere Sünde des Menschen offenbar: seine sich dieser
es zu befriedigen gilt. Diese Antriebsstruktur wiederholt
Berufung verschließende Trägheit (Faulheit, Schlaffheit,
sich auf seelischer und geistiger Ebene der menschlichen
Schläfrigkeit). Auch in ihr drückt sich der Unglaube an
Existenz. Erst allmählich wurde in der christlichen Ethik
Gott aus; im Misstrauen, ob Gott es mit seiner Berufung
das Streben nach sinnlichem Glück vorbehaltlos aner-
gut mit dem Menschen meint. Die menschliche Trägheit
kannt. Dietrich Bonhoeffer betont in seiner „Ethik“: Gott
kann in folgenden Gestalten erscheinen:
gibt, bevor er fordert. Darum gibt es ein menschliches
›› Gegenüber Gott ist der Mensch berufen, ein gehorsamer Hörer des Wortes zu sein. Dem vermag sich der Mensch durch seine Dummheit zu entziehen, die ihn immer schon alles besser wissen lässt. ›› Jesus ist uns in seiner radikalen Dahingabe der Nächste geworden. Er hat Mitmenschlichkeit in allen ihren Dimensionen vorgelebt. Indem der Mensch sich nicht auf andere einlassen will, wird er zum Gefangenen der Unmenschlichkeit. ›› Im Blick auf sich selbst ist der Mensch berufen zu einer versöhnten Einheit von Leib und Seele. Er kann sich jedoch auch in Verlotterung gehen lassen. In Disziplinlosigkeit und Unordnung verwirkt er viele seiner Befähigungen.
rem Zweck untergeordnet werden müssten (Selbsterhaltung, Fortpflanzung etc.). Das Streben nach Lust und das Genießen von Gütern gehört in der Bibel wie selbstverständlich zum menschlichen Leben: „So geh hin und iss dein Brot mit Freuden, trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dies dein Tun hat Gott schon längst gefallen. Lass deine Kleider immer weiß sein und lass deinem Haupte Salbe nicht mangeln. Genieße das Leben mit deinem Weibe, das du liebhast, solange du das eitle Leben hast, das dir Gott unter der Sonne gegeben hat“ (Pred 9,7-9). Erst von dieser schöpfungsgemäßen Würdigung der Lust her ist auch ihre schöpfungswidrige Verkehrung wahrzunehmen. Nicht im Begehren, sondern in seiner Maßlosigkeit liegt das Wesen der Sünde. In seiner Ausle-
›› In seiner zeitlich-weltlichen Existenz darf der Mensch
gung der biblischen Urgeschichte beschreibt Dietrich Bon-
in Freiheit und Dankbarkeit leben. Er kann sich Gott mit
hoeffer Sünde als ein Phänomen der Grenzüberschrei-
allen Bedürfnissen anvertrauen und von ihm Hilfe und
tung. In seiner Begierde nach Leben überschreitet der
Beistand erwarten. Stattdessen lässt er sich von der Sorge
Mensch die von Gott gesetzten Grenzen. Wo das Verlangen
beherrschen, die ihn dazu verführt, sich so um die Dinge
nach Leben grenzenlos geworden ist, wird es zu einem
der Welt Gedanken zu machen, als gäbe es keinen Gott.
verzweifelten Durst nach Leben, der in seiner Maßlosig-
Barths Beschreibung der Sünde zeigt, dass Sünde nicht nur in der Gestalt des Missbrauchs der Freiheit begegnet, sondern auch in der Weigerung, Freiheit anzunehmen. Nicht nur der über die Stränge schlagende Mensch ist Sünder – auch Mutlosigkeit, Rückzug und Einigelung sind Formen, das Leben zu versäumen. In ihrer Fixierung auf Übertretungen hat die traditionelle Rede von Sünde viel zu wenig auf diese Weisen geachtet, mit denen man sein Leben verpassen kann. Das Leben wird auch da verfehlt, wo Menschen ihre eigenen Möglichkeiten nicht entdecken, ihre Gaben nicht entfalten und einsetzen. So von Sünde zu reden heißt, Menschen nicht klein zu machen, sondern sie an ihre wahre Größe zu erinnern; sie nicht zu entehren, sondern ihnen ihre Würde als EbenFOTO: S.10 Frank Martin Dietrich_photocase.com; S.12 bellagee_photocase.com
Recht auf leibliche Freuden, ohne dass diese einem höhe-
bild Gottes zurückzugeben.
keit nie zu befriedigen ist. Der unbedingte Zugriff nach dem Leben wird zur Lebenssucht. Das Angelegtsein auf Leben ist zur Gier nach Leben geworden. Die Rede von Sünde wird bei Bonhoeffer nicht zur Verbotsethik, die das menschliche Streben nach Lust diskreditiert. Vielmehr wird deutlich, dass die maßlose Sucht nach dem Leben seinen wahren Genuss gerade unmöglich macht.
Gottes Lebensabsicht Die öf fentlichen Diskussionen um kirchliche Missbrauchskandale haben eins überdeutlich gezeigt: Der moralische Kredit der Kirchen ist vielfach aufgebraucht. Als Werteagentur allein kann das Christentum heute nicht mehr überzeugen. Es geht im christlichen Glauben nicht nur um die bessere Moral, sondern um das bessere Leben. In diesem Sinne verstehe ich die oben beschrie-
3. Sünde als Maßlosigkeit (Dietrich Bonhoeffer)
benen Wege als Annäherungen an eine befreiende Rede
Haben wir zuerst Sünde auf dem Gebiet der Wahrneh-
von Sünde, in der die Lebensabsicht Gottes mit dem Men-
mungsfähigkeit und dann im Bereich des Handelns the-
schen im Mittelpunkt steht.
matisiert, soll es nun um eine dritte Dimension gehen: um die Sünde im Umgang mit dem menschlichen Begehren. Der Mensch ist als leibliches Wesen ein Bedürfniswesen. Es ist insofern tragisch, dass sich das Christentum in seiner Frühgeschichte zunehmend auf eine lustfeindliche Linie hat festlegen lassen. Die schöpfungsgemäße Würdi-
Dr. Thorsten Dietz, geboren 1971, ist Professor
gung des menschlichen Lustverlangens wurde lange Zeit
für Systematische Theologie an der Evangeli-
nicht angemessen zur Geltung gebracht. Schon leiblich ist dieses Antriebserleben wesentlich. Menschliches Leben ist organisch bestimmt durch Mangelempfindungen 2013
schen Hochschule Tabor (Marburg) und theologischer Direktor des Marburger Instituts für Religion und Psychotherapie.
Psychotherapie & Seelsorge Leseprobe
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PS im Überblick Für wen machen wir P&S?
Wer steckt hinter P&S?
Was sagen andere über P&S?
Für alle, denen Menschen wichtiger sind als Zäune. Früher standen Psychologie und Psychotherapie nämlich auf der einen Seite – Theologie und Seelsorge auf der anderen. Misstrauisch beäugte man einander. Diese Zeiten sind zum Glück vorbei. P&S gehört zu denen, die den Dialog zwischen den Disziplinen und „Lagern“ vorangebracht haben und weiterhin fördern. Im Gespräch zu sein, weitet nicht nur den Horizont, es inspiriert auch die tägliche Arbeit. Unsere Leser sind Ärzte, Psychologinnen, Psychotherapeuten, Pfarrerinnen, Berater und viele ehrenamtlich in der Seelsorge tätige Menschen.
*P&S entsteht in Zusammenarbeit mit der „Akademie für Psychotherapie und Seelsorge“ (APS), die es sich zur Aufgabe gemacht hat, „Begegnungen zwischen Psychotherapie und christlicher Seelsorge in Wissenschaft und Praxis zu fördern“ und „durch Austausch und gemeinsame Arbeit unter Therapeuten und Seelsorgern eine qualitative Verbesserung der Beratung und Behandlung von Ratsuchenden in beiden Fachgebieten zu erreichen“. www.AkademiePS.de
P&S sollte für alle seelsorglich und psychologisch Arbeite nden zur Standardlek türe gehören, denn hier werden den Lesern zentrale Themen menschlicher Existenz auf kompetente und gut lesbare Weise und in einer erfrischenden interdis ziplinären Offenheit nahe
Was bietet P&S?
Darüber hinaus gibt es einen großen Kreis von Autorinnen und Autoren verschiedener „Schulen“ und Konfessionen, die P&S zu einer Zeitschrift mit weitem Horizont machen.
In jedem Heft finden Sie › Aktuelles und Wissenswertes aus der kirchlichen und therapeutischen Landschaft › Einen Themenschwerpunkt, der jeweils aus der Sicht von Psychologie/ Therapie und Theologie/Seelsorge betrachtet wird › Einen Forums-Teil mit einem aktuellen Nebenthema, Rezensionen von Büchern und Filmen, Tagungsberichten u. v. m. › Neues aus der APS* › Stellenanzeigen und Veranstaltungshinweise
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Psychotherapie & Seelsorge LESEPROBE
rifP&S kann sich neben Fachzeitsch neb en ten genaus o sehen lass en wie großen Publikumszeitschriften!
gebracht. Prof. Dr. Ralf Dziewas , Professo r für Diakonik am Theologi schen Seminar Elstal (FH)
P&S liegt immer wieder bei uns im War tezi mm er und wird von Klie ntIn nen ges chä tzt. Ver antw ortl iche n in der Prie ster- und Ord ens aus bild ung und -leit ung emp fehl e ich es ger n. P&S zeig t, das s psychologischther apeutische Kompetenz vereinbar ist mit theologisch-spirituellem Menschh eits wissen. Zudem ist P&S erfrischend ökumenisch – und das alles zum Heil und Wohl der Menschen. Sr. Dr. Kath arin a Klui tma nn osf, Psyc holo gin am „CEN TRO -Psychol ogis che Begl eitung für Men sche n im Dien st der Kirche" im Bistum Mün ster
Professo r für Prof. Dr. And reas v. Heyl , apl. ienl eiter für Stud und logie Prak tisch e Theo der Evan nst edie Prob im nen rerIn die Pfar gelischen Kirche in Baye rn
2013
Wichtige Themen aus Heften der vergangenen Jahre › Sie müssen entscheiden – Sie können entscheiden! Ärzte und Therapeuten appellieren an die Willens- und Handlungsfreiheit der Patienten (Thomas Fuchs, 1/09) › Ist der Mensch frei? Die psychiatrischneurowissenschaftliche Perspektive (Andreas Broocks, 1/09) › (Sehn)sucht – Ein spirituelles Essay (Paul M. Zulehner, 2/09) › Cannabis und Psychose. Gibt es harmloses Kiffen? (Roland Stettler, 2/09) › Pornografie im Internet. Von Neurobiologie und persönlicher Tragik (Samuel Pfeifer, 2/09) › „Zum Bilde Gottes schuf er sie ...“. Ebenbildlichkeit und Selbstfindung (Hans-Joachim Eckstein, 3/09) › Helfer sein. Unsere Identität als Psychotherapeuten und Seelsorger (Daniel Hell, 3/09) › Alles Fundis! Oder vielleicht doch nicht? Eine Einladung, genauer hinzuschauen (Manfred Seitz, 4/09) › „Komm ich jetzt an den Lügendetektor?“ Biofeedback: neue Möglichkeiten einer bewährten Methode (Ulrich Giesekus, 4/09) › Bürgerliche Ehe und christliche Ehe (Bernd Wannenwetsch, 1/10) › Körperlust und Beziehungslust. Warum Sex Paaren guttut (Hans-Joachim Maaz, 1/10) › Trauerbegleitung nach Suizid. Im Mittelpunkt steht der Mensch, nicht die Todesart (Chris Paul, 2/10) › Spiritualität – ein Medikament? Warum Gnade mehr ist als ein Wellness-Angebot (Monika Renz, 2/10)
› Wenn Scham das Leben bestimmt. Auf den Spuren eines vernichtenden Gefühls (Bärbel Wardetzki, 3/10) › „Er wird's wohlmachen“ Ein theologischer Einwurf zur Frage nach einem „gelingenden Leben“ (Okko Herlyn, 3/10) › Kultur und Krankheit. Aus der Arbeit mit depressiv erkrankten Türken (Michael Kraus, 4/10) › Russlanddeutsche Aussiedler. Seelsorge zwischen kulturellen Bruchlinien (Christian Eyselein, 4/10) › Grübeln. Wenn das Nachdenken zur Falle wird (Eva-Maria Schröder, 4/10) › Muss meine Therapeutin meinen Glauben teilen? Von einer, die auszog, eine Therapie zu machen und dabei ihren Glauben zu bewahren (Tamara Hinz, 1/11) › Wahn und Mystik. Beobachtungen an der Grenze (Arnd Barocka, 1/11) › Leib und Seele wieder „zusammenbringen“. Die Begleitung psychosomatisch leidender Menschen (Wolfgang Merkle, 1/11) › Beichtvater. Mitwisser. Komplize? oder: Kann man sich als Seelsorger/in strafbar machen? (Christian Schürmann, 1/11) › Fibromyalgie. Ist das überhaupt eine „richtige“ Krankheit? (Andreas Broocks, 4/11) › Wie „spirituell“ ist die Schematherapie? (Eckard Roediger, 4/11) › Urlaub vom Kopf oder: Wozu sind kreative Verfahren in der Psychotherapie gut? (Martin Grabe, 1/12) › „Was soll ich dir tun?" Bibliodrama in Exerzitien (Sr. Regina Pacis Meyer, 1/12) › Eso-Boom. Was unterscheidet christliche Mystik von populärer Esoterik? (Michael Utsch, 2/12)
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› Auf dem Weg zu einer Mystik für jedermann und jedefrau oder: Es gibt kein mystikfreies Christentum (Peter Zimmerling, 2/12) › „Dunkle Nacht“ und Depression. Der geistliche Weg als Weg der Wandlung (P. Michael Plattig O.Carm., 2/12) › Von Beschädigten und Schadlosen. Was ich in der Bibel und Kirche entdecke, seit ich blind bin (Susanne Krahe, 3/12) › Inklusive Gemeinde. Eine Selbstverständlichkeit, die keine ist (Christiane Bindseil, 3/12) › „Sind Sie auch ein Flüchtling und auf dem Weg nach Hause?“ Leben mit Demenz als Migrations- und Behinderungserfahrung (Andrea Fröchtling, 3/12) › „Und dann wurde mir alles zu viel …“ Warum es gut ist, nicht um jeden Preis weiterzumachen (Andreas v. Heyl, 4/12) › Tun oder lassen? Ein spiritueller Weg, Entscheidungen zu fällen (Isabel Hartmann, 4/12) › Psychische Erkrankung, Burnout und Arbeitsbelastung. Ein kritischer Blick auf scheinbar klare Zusammenhänge (Tim Hagemann, 4/12) › Einmal durchschlafen! Über Schlaf und Schlafstörungen (Stephan Volk, 4/12) › Der optimierte Mensch: Über Tiger Moms, Burnout und das Recht auf Muße (Susanne Malessa im Gespräch mit Giovanni Maio, 4/12) › Ein Therapeut ist kein Medikament. Warum Psychotherapie dennoch unerwünschte Nebenwirkungen haben kann und wie man sie vermeidet (Michael Märtens, 4/12) › „Denn aus dem Herzen kommen böse Gedanken“ Von religiösen und anderen Zwangsgedanken (Christoph Muhtz, 4/12)
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