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M ARRIAGE WEEK: D I E LI EBE FEI ERN
„LIEBLING, WIR HABEN EIN DATE!“ DREI PAARE ÜBER LUST UND FRUST BEIM ABEND ZU ZWEIT
MEIN GEHEIMNIS
Der Partner muss nicht alles wissen WARUM ES SICH LOHNT, SEX ZU PLANEN
RENDEZVOUS IM BETT
DIE LIEBE FEIERN AKTIONSHEFT
MARRIAGE WEEK
Was Männer bewegt. Was Männer bewegen. DAS BIETET MOVO 4 MAL IM JAHR: Unterstützung für neue Aufbrüche: im Glauben, in der Beziehung zu sich selbst und anderen eine echte Freundschaft auf Augenhöhe, von Mann zu Mann ermutigende Sichtweisen auf T hemen, die Männer wirklich bewegen praktische Ideen, wie der Männeralltag zum Abenteuer wird Vernetzung mit anderen Männern und christlichen Initiativen
4 Ausgaben/Ja
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Die Liebe feiern
DER GROSSE AUFTRITT DER LIEBE
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ch freue mich jedes Jahr auf den Februar. Inmitten des bei uns meist trüben Monats geht es plötzlich um das schönste aller Themen: die Liebe. Der Valentinstag ist der Anlass, der großen Liebe erstmals oder wieder einmal (oder auch „endlich wieder einmal“) Ausdruck zu verleihen. Und die „Woche für die Ehe“ – englisch „Marriage Week“ – setzt dann noch einen drauf. Eine Woche lang dreht sich alles um die Ehe. Denn die Ehe ist der Ort, an dem viele Frauen und Männer diese Liebe besonders intensiv erleben. In Glücksmomenten und in schwierigen Zeiten. Beim Rendezvous ebenso wie mitten im Alltag.
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ür uns in der Family-Redaktion ist die Beschäftigung mit dem Thema „Ehe und Liebe“ Alltag: In unserer Zeitschrift dreht es sich das ganze Jahr um die Ehe, in jeder Ausgabe haben wir 20 Seiten genau zu diesem Thema. Aber einmal im Jahr hat diese wunderbare Lebensform ihren großen Auftritt: Wenn Valentinstag auf dem Kalender steht und in der „Marriage Week“ sich alles um das Leben zu zweit dreht. Für genau diesen Moment haben wir das vorliegende Magazin entwickelt, in der Hoffnung, es möge Ihre Ehe anfeuern!
Martin Gundlach Chefredakteur Family martin.gundlach@family.de
Ihr
Ihr Martin Gundlach Chefredakteur Family
DER M ARRIA GE WEEKVORST AND
Oben links Angela & Andreas Frész, Vorstand Marriage Week Deutschland Oben rechts Sabine & Siegbert Lehmpfuhl, Vorstand Marriage Week Deutschland Unten rechts Cornelia & Christoph Monsch, Koordinatoren Marriage Week Schweiz Unten links Johanna und Franz Teufl, Leiter des Vereins Marriage Week Österreich
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Die Liebe feiern
Aktionsheft – Die Liebe feiern
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DIE IDEE DER MARRIAGE WEEK
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„LIEBLING, WIR HABEN EIN DATE!“
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Joey Boylan/istockphoto.de
Drei Paare erzählen von ihrer Zeit zu zweit
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HEIRAT, SCHEIDUNG, WIEDERHEIRAT
Wie ein junges Ehepaar sich trennte – und wieder zusammenfand
„Liebling, wir haben ein Date!“ 14
EIN PAAR, ZWEI PERSPEKTIVEN: VORRATSHALTUNG
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Foto: Tanja Horlacher
Kolumne von Kathi und Hauke Hullen
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MEIN GEHEIMNIS
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IST GUTER SEX PLANBAR?
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LEBEN OHNE ERINNERUNG
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Fragen an die Buchautorin Veronika Schmidt
Heirat, Scheidung, Wiederheirat
cydonna/photocase.de
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Was darf man dem Partner verschweigen? Von Jörg Berger
Mein Geheimnis Was darf man dem Partner verschweigen?
Ute und Theo Jäger warten 25 Jahre auf ein Wunder
REISE IN DIE VERGANGENHEIT
Ein Paarausflug mit Geschichte
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WIR BEIDE – DER KURS
Ein Sofa-Abend für Paare
Grußwort Liebe Ehepaare, liebe Teilnehmer der Ehe-Woche,
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as hat Sie Ihre Hochzeit gekostet? Und was investieren Sie jetzt, um Ihre Ehe voll auszukosten? MarriageWeek, die „Woche der Ehepaare“ vom 07.-14. Februar 2016, bietet allen Verheirateten wieder Grund und Gelegenheit zum Feiern ihrer Beziehung. Bereits zum achten Mal werden die Tage rund um den Valentinstag mit wertvollen Angeboten für Paare gefüllt sein: praktisch und kreativ, geistig und geistlich, sportlich und aktiv. MarriageWeek schafft allen Teilnehmern konkrete Möglichkeiten, die eigene Beziehung zu erfreuen, zu stärken und zu vertiefen. Wer heiratet, übernimmt verbindliche Verantwortung für einen anderen Menschen. Das ist eine große und spannende Aufgabe, eine bereichernde und lebensverändernde Herausforderung, die jederzeit volle Anerkennung und Ermutigung verdient. Gelingende Beziehungen sind Grundlage für glückliche Familien. Als überzeugter Christ, Ehemann und Vater halte ich an dieser Idee fest. Deshalb bin ich gern bereit, ein weiteres Mal die Schirmherrschaft für die MarriageWeek zu übernehmen. Aus über zwanzig Jahren eigener Eheerfahrung weiß ich, dass wir nicht selbstverständlich und problemlos
durch die Höhen und Tiefen des gemeinsamen Alltags gehen. Auch Stolpern, schmerzhaftes Hinfallen und wieder Aufstehen gehören zum ehrlichen Miteinander. Genau auf diesem Weg will Sie die MarriageWeekInitiative unterstützen. Besuchen Sie die guten Veranstaltungen in dieser besonderen Februar-Woche! Etwas in Ihre Beziehung zu investieren, wird Sie wenig kosten. Gar nichts zu investieren, kann Sie viel kosten. Sogar Ihre Ehe. Ich vertraue auf Ihre gesunde Neugier und etwas Mut, sowohl bewährte als auch überraschende Angebote auszuprobieren. Ein herzlicher Dank geht dabei an die Organisatoren und Förderer der MarriageWeek 2016. Gott segne alle Gäste und Veranstalter und gebe gutes Gelingen zur „Woche der Ehepaare“!
Philip Kiril Prinz von Preußen Schirmherr der MarriageWeek 2016
VERGNÜGLICHES WARTEN
Sie sitzen im Restaurant, sitzen sich gegenüber, schauen sich im Restaurant um, bemerken die leise romantische Musik und warten auf das Essen. Und nun? Um diese Wartezeit angenehm zu gestalten und gleichzeitig auf die MarriageWeek aufmerksam zu machen, hatte vor etlichen Jahren das Team in der Schweiz die Idee, Platzdecken drucken zu lassen mit einer Kurzvorstellung der MarriageWeek und einigen Fragen. Diese Fragen regen an, als Paar ins Gespräch zu kommen. Gut ist, dass die Zeit für dieses Ehegespräch kostenlos dazu geliefert wird, nämlich von der Restaurantküche. MarriageWeek Deutschland hat diese Idee übernommen und startet in diesem Jahr die Aktion „Warten auf das Essen wird zum Ehevergnügen“ Achten Sie doch mal auf die Tischdeko, wenn Sie im Rahmen der MarriageWeek essen gehen.
Siegbert Lehmpfuhl, Vorsitzender der MarriageWeek Deutschland
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DREI P AARE BERICH TEN
ÜBER GELUN GENE & WEN IGER GELUN GENE VERAB REDUN GEN.
„ LIEBLING, WIR HABEN EIN DATE!“
Joey Boylan/istockphotos.com
Manche Berater empfehlen Paaren, sich einmal die Woche zum Eheabend zu verabreden. Intensive Beziehungsgespräche nach einem harten Arbeitstag – das ist allerdings nicht jedermanns Sache.
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EROTISCHE Ü BER R ASCH U NG Tiefe Gespräche auf Knopfdruck – das hat bei Bütikofers nicht funktioniert. Doch sie haben eine Alternative gefunden.
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ie regelmäßige Zeit zu zweit konzentriert sich bei uns auf den Abend. Mit zwei kleinen, aktiven Jungs geht das nicht anders. Durch unregelmäßige Verpflichtungen fällt es uns schwer, einen fixen Abend pro Woche als Eheabend einzuplanen. Franziska ist jedoch sehr darauf bedacht, dass an einem Abend pro Woche ein solcher stattfindet. Allerdings verliefen Abende, die angesetzt wurden, um tiefe Gespräche zu führen, bei uns nicht sonderlich erfreulich und endeten häufig schon nach kurzer Zeit in einem temperamentvollen Streit, gefolgt von gegenseitiger Entfernung. Wir haben einen neuen Weg gesucht und gefunden. Abwechselnd planen wir heute einmal die Woche füreinander einen Eheabend. Ein gemeinsames Bad nehmen, eine
kulinarische Köstlichkeit genießen, einen Film schauen oder eine erotische Überraschung vorbereiten – der Kreativität sind kaum Grenzen gesetzt! In ungezwungener Atmosphäre und ohne das Ziel, ein tiefgründiges Gespräch führen zu wollen oder zu müssen, entstehen oft genau diese persönlichen, interessanten Diskussionen. Wenn wir die Ehezeit einmal eine Woche auslassen, entstehen sofort kleine Spannungen, die nicht entstehen, wenn wir uns bewusst Zeit füreinander nehmen. Daher sind uns beiden diese gemeinsamen Stunden sehr wichtig.
Franziska und Lukas Bütikofer leben mit ihren beiden Söhnen in Schliern (Kanton Bern).
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EHEA K R A NBEN K I MD A M MORGEN W ELLN ESSHOTEL Damaris Beat genießen ihre gemeinsame Zeit, Warum und ein Ehewochenende ganz anders verlief, diedie Kinder in der Schule hatten. sind. alswenn es sich Böschs vorgestellt
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ein, die klassischen Eheabende mit einem reservierten Abend pro Woche, Abendessen zu zweit und nicht Gesprächen dem Sofa funktionieren bei s sollte nur einauf Eheabend werden, sondern ein uns selten. glücklicherweise finden wir immer wieder ganzesAber Ehe-Wochenende: Voller Vorfreude machten andere Zeit zu zweit. wirWege uns für aufdie den Weg, um unsere Zeit zu zweit in Dank flexibler Arbeitszeiten gönnen wir uns ab undDie zu den Bergen in einem Wellnesshotel zu genießen. ein gemeinsames auswärts, wenn die Kinder drei Kinder warenFrühstück gut versorgt, die Ski eingepackt. Doch in der Schule ist einfacher, späteren Morgen schon auf der sind. FahrtEsgerieten wir in am einen Schneesturm. in aller Frische Gespräch zu kommenfror alsgleich erschöpft Es war eisig kalt,ins sogar die Fensterfront ein, nachdas Dienstschluss. als Scheibenwischerwasser ausging. So kamen wir Mit Hilfe Elterninkönnen wirHotelzimmer uns auch immer müde nach unserer langer Fahrt unserem an. wiederMann ganzelegte Tage sich zu zweit gönnen. So haben wir im Mein gleich auf das Bett. Tja, undletzda ten Jahr fast jeden Monat einen ganzen Samstag etwas blieb er auch. Er wurde richtig krank, bekam Fieber und ohne Kinder unternommen. Manchmal sind da unsefühlte sich unwohl. re Soll Bedürfnisse sehrlang unterschiedlich. Währendaussehen? die Frau so nun unser ersehntes Wochenende gernegroße zu Hause werkelt oder in auch die Stadt zum Einkaufen Eine Enttäuschung und ein wenig Verzweifoder machten in die Wellness-Oase möchte, ist den demWeg Mann lung sich breit. Ichfahren machte mich auf in ehernächste nach Ausflug mitSo einer tüchtigen Bergwanderung die Apotheke. konnte ich gleich das Dorf erzumute. Und So müssen wirmerkte das Programm miteinander kunden. plötzlich ich, wie gut es mir tat, bealsprechen und Kompromisse aushandeln – wie zum Beispiel einen angenehmen Spaziergang am Fluss mit gemütlichem Kaffeetrinken. Wir haben gemerkt, dass uns das gemeinsame Laufen oft zu guten Gesprächen führt. Über viele Jahre war der Kaffee nach dem Mittagessen
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eine kurze, aber sehr hilfreiche Zeit für uns. Oft konnten wir gerade dort wichtige Dinge aus dem Familienleben besprechen. Da zu diesein, Arbeitsorte mittlerweile weiter ausleine unterwegs keine Verpflichtungen zu haben, einander liegen, uns Als das ich jetzt nicht mehr möglich. Zeit zu haben mitistGott. zurück ins Hotel kam, Wir war suchen deshalb wieder andere Möglichkeiten, ich wieder ganz immer zuversichtlich. Während sich Thomasum im die Kaffeezeiterholte, nachzuholen. Hotelzimmer viel schlief und sich entspannte, unEs ist uns im Alltag solche gemeinsamen ternahm ich wichtig, viele Spaziergänge und genoss die ZeitZeiim ten zu haben, um einmal ein paar Stunden alleine zuWellnessbereich. sammen zu sein und voneinander hören. Aber dazu Glücklicherweise erholte sich meinzuMann recht schnell, sind Kreativität, Disziplin undgemeinsame etwas Organisation nötig, und so konnten wir doch noch Mahlzeiten gedamit regelmäßig etwas für unsere Ehe tun nießen.wir Doch dann bekam ich Gutes eine Bindehautentzündung können. und konnte kaum mehr sehen. So kamen wir ziemlich lädiert nach Hause. Enttäuscht? Wir hatten es uns zwar ganz anders vorgestellt, trotzdem bleibt die Zeit uns als wertvoll und amüsant Erinnerung. Auf ein nächstes Damaris und in Beat Bachmann-Wüster leben inMal! Olten im Kanton Solothurn und haben drei Söhne. Barbara Bösch ist verheiratet mit Thomas. Die beiden haben drei Buchtipp: Kinder und arbeiten bei der Heilsarmee in Berlin.
Pam und Bill Farrel: Die geheime Sprache glücklicher Paare (SCM Hänssler)
U NSER SON N TAG A BEN D Babys kümmern sich nicht um Eheabende. Doch die Zeit zu zweit kann auch zu dritt funktionieren.
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chon bald nach unserer Hochzeit wussten es alle in unserem Freundeskreis: Sonntagabend ist Eheabend bei den Schwanebergs. Das hatte sich bei uns natürlich ergeben, weil wir exklusiv Zeit für uns haben wollten, und diese Zeit zelebrierten wir auch: Da wurde gekocht und dekoriert, Kerzen angezündet und das neue Kleid angezogen. Wir hatten zur Hochzeit das „Liebesspiel“ (ein Konversationskarten-Set von Team F.) geschenkt bekommen, welches bei uns häufig zum Einsatz kam – und das wir absolut weiterempfehlen! Beziehungsgespräche standen aber nicht immer im Vordergrund: Oft hörten wir eine CD, spielten Gesellschaftsspiele, gingen essen oder schauten einen Film an. Hauptsache, eine schöne Zeit zu zweit! Von dieser Phase unserer Ehe (als wir beide noch Studenten und kinderlos waren) zehren wir heute. Im letzten Jahr wurde unsere Tochter geboren und an Eheabende war erst einmal nicht zu denken. Noemi kümmerte sich weder um Uhrzeiten noch um Wochentage, sie
schrie einfach jeden Abend stundenlang. So gingen wir dazu über, unsere Spaziergänge mit schlafendem Kind im Kinderwagen zu unseren „Eheabenden“ zu erklären. Während wir durch Berlin schlurften, konnten wir uns wunderbar unterhalten – und auch unser Kartenspiel nahmen wir gern mit. Diese gemeinsamen Stunden waren für uns sehr kostbar, weil wir endlich wieder Zeit als Paar hatten. Inzwischen geht unsere Tochter meistens zu einer vernünftigen Zeit schlafen, sodass wir abends wieder gemeinsam kochen, Bücher lesen oder uns unterhalten können. Einmal im Monat passt meine Schwester auf ihre Nichte auf und ermöglicht uns so einen Eheabend außer Haus. Eheabend – das gönnen wir uns!
Rebekka Schwaneberg wohnt mit ihrer Familie in Berlin. Inzwischen ist Familie Schwaneberg nochmals gewachsen: Sohn Samuel wurde 2015 geboren. Wie die Eheabende sich mit zwei Kindern entwickeln, bleibt abzuwarten.
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Stefan und Monica bei ihrer ersten Hochzeit in Venedig
HEIRAT, SCHEIDUNG, WIEDERHEIRAT 2001 heiraten Monica und Stefan, 2002 trennen sie sich, 2003 lassen sie sich scheiden, 2004 heiraten sie wieder. Stephanie Rieben erzählt, wie es dazu kam.
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n einem Fitnessstudio lernen sich Monica und Stefan kennen. Von Anfang an verstehen sich der Walliser und die Italienerin gut miteinander. Sie erleben zusammen eine wunderschöne Zeit. Im Oktober 2001 geben sich die ehemalige Flugbegleiterin und der angehende Versicherungsberater das Ja-Wort. Die Hochzeit ist traumhaft, doch bereits am darauffolgenden Morgen gibt es zum ersten Mal Spannungen. Dass das in den besten Ehen vorkommt, wissen sie, trotzdem ist es eine neue Erfahrung. Zwei Tage nach der Hochzeit beginnt Stefan eine Ausbildung zum Versicherungsberater. Die Ausbildung fordert ihn sehr. Ist er zu Hause, braucht er Ruhe und Erholung. Er hat keine Energie, um mit Freunden etwas zu unternehmen. Monica ist unzufrieden und beginnt, an ihm herumzunörgeln. Stefan reagiert darauf mit Rückzug und verfällt in ein altes Muster aus seiner Kindheit: Von seinem Vater hat er als Kind vor allem Ablehnung erfahren und eine innere Mauer aufgebaut, um sich gegen die Ablehnung zu schützen. Diese Mauer richtet er jetzt wieder auf. „Der Rückzug von Stefan begann mit meiner Nörgelei. Er machte voll zu, wie eine Wand“, erklärt Monica. Kommt Monica nach der Arbeit nach Hause, sehnt sie sich nach Nähe, Zärtlichkeit und Zweisamkeit. Da Stefan sich immer mehr zurückzieht, gibt es davon nichts. „Für mich brach eine Welt zusammen“, erinnert sich Monica. Die Verhaltensmuster der beiden lassen es nicht zu, Konflikte wirklich auszutragen, die Spannungen schaukeln sich hoch. Monica fühlt sich einsam, vernachlässigt und ungeliebt. Das bringt sie immer wieder zum Ausdruck. Ihr Mann fühlt sich durch ihre Unzufriedenheit angegriffen und zieht sich noch weiter zurück. Eine fatale Dynamik, die Monicas Entfremdung beschleunigt und dazu führt, dass Stefans Mauer immer undurchdringlicher wird.
Foto: Tanja Horlacher
FERIENBEKANNTSCHAFT AUS TURIN
Vier Monate nach der Hochzeit fliegt Monica mit einer Kollegin nach Ägypten. Ihre Kollegin ist glücklich verheiratet und schwärmt Monica von ihrem Mann vor. In dieser Situation lernt die unglückliche Ehefrau einen attraktiven Mann aus Turin kennen. Als sie erfährt, dass er Psychologie studiert hat, vertraut sie sich ihm an. „Dass er mir zuhört und ich das Gefühl hatte, verstanden zu werden, tat mir gut.“
Zurück in der Schweiz geht Monica dieser Mann nicht mehr aus dem Kopf. Die beiden bleiben per SMS in Kontakt. Das Verhältnis zu Stefan wird nicht besser. Monica fühlt sich immer unglücklicher. Die Kurznachrichten der Ferienbekanntschaft sind kleine Höhepunkte in einem Alltag, der sich für sie ziemlich grau anfühlt. Monica kommt zu dem Entschluss, dass es so nicht weitergehen kann. Sie will sich mit dem Mann aus Turin treffen, „um mir klar zu machen, dass er nichts für mich ist.“ Doch es verläuft anders als geplant: „Dieses Treffen ging dann leider ganz schief, und ich konnte mein Eheversprechen, treu zu sein, nicht halten“, gesteht Monica. Ihr schlechtes Gewissen ist riesengroß, und sie macht sich bittere Vorwürfe.
„LIEBER EIN ENDE MIT SCHRECKEN …“
Zu Hause beichtet sie Stefan ihr Fremdgehen. Diesmal zieht sich Stefan nicht zurück, sondern wird wütend und beschuldigt Monica, dass sie sein Leben zerstört habe. Monica hält dagegen, dass sie nie fremdgegangen wäre, hätte er sich nicht zurückgezogen. Beide verharren in ihren Positionen, sind verletzt und finden keinen Weg, dem anderen entgegenzukommen. Der Graben zwischen ihnen wächst, obwohl sie sich immer noch lieben. Die ungelösten Spannungen führen dazu, dass kleine Meinungsverschiedenheiten im Alltag zu einem Riesenkonflikt führen. Die Situation wird unerträglich und so zieht Monica, kein Jahr nach der Hochzeit, aus. Mit dem Italiener hat sie mittlerweile noch mehr Kontakt und fliegt mit ihm in die Ferien. Danach findet Monica heraus, dass auch Stefan eine Affäre hat. „Die Rachegedanken - was du kannst, kann ich auch - haben mich angetrieben“, gesteht Stefan. Die beiden schöpfen in dieser verfahrenen Situation tatsächlich neue Hoffnung, denn nun steht es quasi 1:1. Nachdem nun beide Fehler gemacht haben und sie eingestanden haben, scheint ein Neustart möglich, denn sie spüren, dass sie sich nach einer glücklichen Ehe sehnen. Sie beenden ihre Affären und besuchen eine Paartherapie. Doch die Hoffnung ist von kurzer Dauer. Die Spannungen nehmen immer mehr zu. Bald brechen sie die Therapie ab. Mit den Worten „Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende“, wird Monica von ihrem Umfeld zur Scheidung ermutigt. Im März lassen sie sich scheiden. 11
Monica hat Angst vor dem Alleinsein und geht wieder die Beziehung zu ihrer Ferienbekanntschaft ein. Ihre Ehe will sie nun endgültig hinter sich lassen und nach Italien ziehen. Doch dann erkrankt ihr Bruder an Leukämie. Für Monica ist klar, dass sie bei ihrem Bruder in der Schweiz bleiben will. Sie ist tief berührt, als sie bei einem Besuch im Krankenhaus erlebt, wie Freunde aus seiner Kirchengemeinde für ihn beten. Die Art und Weise, wie ihr Bruder mit Gott redet, als würde er mit seinem besten Freund sprechen, bewegt sie noch mehr. Sie kommt mit ihrem Bruder ins Gespräch über den Glauben. „Wenn ich heute noch sterbe, weiß ich, wo ich hingehe“, erzählt er ihr. Und sie merkt, dass sie diese Frage für sich nicht beantworten kann. Sie verlässt das Krankenhaus mit dem Tipp ihres Bruders, doch mal einen Blick in die Bibel zu werfen und dieser Frage nachzugehen. Sie fährt zu ihren Eltern, die ganz in der Nähe wohnen, um dort nach einer Bibel zu suchen. Während der kurzen Fahrt dorthin schreit sie nun regelrecht zu Gott, dass er ihr doch schnell Antworten schenken solle. Statt der Bibel findet sie das Büchlein „Jesus unser Schicksal“ (von Wilhelm Busch) und fängt es sofort an zu lesen. Schließlich betet sie in ihrem Zimmer und bittet Jesus, ihr Leben zu verändern. Diese Entscheidung hat Konsequenzen. Ein paar Tage später beendet sie endgültig die Beziehung zur Ferienbekanntschaft. „Ich konnte das einfach nicht mit meinem neuen Glauben vereinbaren“, begründet Monica die schnelle Entscheidung. Auch anderen fällt auf, dass sich bei Monica etwas geändert hat. Ihr Ex-Mann, den sie nun häufig bei ihrem Bruder trifft, stellt fest: „Monica war wie ausgewechselt, das machte mich nachdenklich. Ich wollte wissen, weshalb sie sich auf einmal so verändert hat.“ Ihr Miteinander ist plötzlich viel entspannter, da Monica nicht mehr die Konfrontation sucht. „Vorher machte ich immer Stefan für mein Fremdgehen verantwortlich. Das war für mich die einzige Möglichkeit, mit meiner Schuld umzugehen. Nun war das anders, da ich erkannte, dass Jesus für die Schuld der Menschen gestorben ist – auch für meine – und dass sie vergeben ist“, erklärt sie. So kommt es, dass Monica ihm von ihrem Glauben erzählt und Stefan mit in die Gemeinde kommt.
BADEWANNE VOLLER LIEBE
Ein paar Monate später entscheidet sich auch Stefan für ein Leben mit Jesus. Auch bei ihm verändert sich etwas. Vor allem seine Rolle in der gescheiterten Ehe erscheint ihm nun in einem anderen Licht. Ihm wird bewusst, dass er seine Verantwortung als Ehemann nicht wahrgenommen hat. Unter Tränen bekennt er Gott seine Schuld und betet dafür, dass er seine Frau wieder zurückhaben darf. „Noch während ich betete, war es, als würde Gott eine Badewanne voller Liebe über mir ausleeren.“ Stefan geht zu Monica und bittet sie weinend um Verzeihung. Monica ist überrascht, aber dankbar: „So häufig habe ich mir in unserer Ehe gewünscht, dass er mich um Verzeihung bittet.“ Stefan offenbart ihr auch, dass er wieder in sie verliebt ist, so wie am ersten Tag. Monica hat keine Liebesgefühle mehr für Stefan und sagt ihm das auch offen. 12
Foto: Tanja Horlacher
WIE AUSGEWECHSELT
Stefan und Monica heute
Ein paar Wochen zuvor ist Monica für sich bei der Lektüre eines Buches zu dem Schluss gekommen, dass sie mit ihrer Situation als Single zufrieden ist und erst mal keine Beziehung eingehen möchte. „Ich konnte mir nun problemlos vorstellen, für immer alleine zu bleiben.“ Trotzdem bittet sie Gott darum, dass er ihr die Liebe für Stefan wieder schenkt, wenn es sein Wille ist, dass sie wieder zusammenkommen. Einige Tage nach dem Gespräch mit Stefan kehren auch bei ihr die Gefühle mit einer Wucht zurück, die sie nie erwartet hätte. Sie ist mit einer Freundin auf dem Weg in die Ferien und sitzt im Flugzeug als es passiert: „Als ich Zürich von oben sah, flatterten schlagartig Millionen von Schmetterlingen in mein Herz.“
WIEDERHEIRAT
Zu schön, um wahr zu sein? Monica ist zu Beginn auch skeptisch, ob die Schmetterlinge anhalten. Doch ihre neu entfachte Liebe zu Stefan erweist sich als robust. Bei einem Seelsorger beginnen Stefan und Monica ihre Beziehung aufzuarbeiten. Stefan erlebt innere Heilung von seinen Verletzungen aus der Kindheit. Der Seelsorger zeigt ihnen auf, wie sie einander vergeben können und sagt ihnen, dass sie dann das Vergangene nicht mehr hervorholen, sondern damit abschließen sollen. Zwei Monate später heiraten sie erneut. Diesmal im kleinen Rahmen und nur auf dem Standesamt. „Ich denke, dass wir vor Gott noch verheiratet waren, nur vor dem Staat waren wir geschieden“, begründet Monica die schnelle und rein standesamtliche Hochzeit. Ihr kirchliches Umfeld reagiert voller Freude auf die Nachricht. „Die anderen dachten, dass wir spinnen“, erzählt Monica mit einem Lächeln. Wenn man die beiden heute miteinander sieht, ahnt man nichts von ihrer Berg- und Talfahrt miteinander. Sie sind mittlerweile Eltern von zwei Kindern. Über die Vergangenheit reden sie nur noch, um andere durch ihre Geschichte zu ermutigen, sonst ist sie kein Thema mehr: „Für uns ist es ein Wunder und ein großes Geschenk, dass uns die Vergangenheit bei einem Streit nicht mehr einholt, sondern dass wir sie gut verarbeitet und abgeschlossen haben!“
Stephanie Rieben ist verheiratet und arbeitet beim SCM Bundes-Verlag (Schweiz). Die ganze Geschichte nachlesen: Monica Masi Ich heiratete meinen Ex-Mann (fontis)
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SPÜLTABS GEGEN DEN WELTUNTERGANG Als sie heiratete, war Katharina Hullen auf vieles vorbereitet, allerdings nicht auf die Hamsterkäufe ihres Mannes.
Katharina: „Gott sei Dank! Die Welt geht unter, aber wir haben Senf, Wurzelbürsten und Badezusatz!“ Loriots „Pappa ante Portas“ hat einen feinen Humor – und nicht selten fühle ich mich auch wie Frau Lohse. Wenn mein Mann vom Einkaufen kommt, sieht es oft so aus, als stünde das Ende der Zivilisation unmittelbar bevor. Eigentlich waren Hauke und ich bestens auf die Ehe vorbereitet. Seminare, Bücher, viele Gespräche – wir wollten alles richtig machen und auf jedweden Sturm vorbereitet sein. Aber so gut du dich auch vorbereitest, manche Dinge treffen dich eben doch. Bei mir war es eine Flut von Spültabs und Mülltüten. Zum Hintergrund: Meine kleine Familie wohnte neben einem Supermarkt und kaufte täglich das Nötigste ein. Haukes zehnköpfige Familie fuhr mit einem VW-Bus zum Laden und testete die maximale Zuladung aus, um eine Woche lang ein Dutzend Leute zu ernähren. So gesehen kann Hauke nichts für sein – sagen wir mal – auffälliges Verhalten! Aber nun waren wir zunächst ja nur zu zweit! Schnell fiel mir Haukes Hamsterverhalten auf. Ich hätte zwei Joghurts gekauft. Nein – Hauke wollte lieber eine Palette! „Hält eine Woche, und wir müssen nicht so schnell wieder los.“ Der Kühlschrank war nun rappelvoll mit Sahnefrüchtetraum. Gut, ich komme täglich am Supermarkt vorbei. Aber immerhin: wegen Joghurt brauche ich in den nächsten 10 Tagen nicht mehr rein. Und dann kam die Rabatt-Aktion unserer Drogerie: „Wir bauen für Sie um! 20 Prozent auf alles! Nur an diesem Samstag!“ Inzwischen waren wir zu fünft und ohnehin Großkunden, doch Hauke hatte den festen Vorsatz, den Laden an diesem Samstag, so gut es geht, leer zu kaufen. Ich hatte Termine, Hauke war mit drei kleinen Mädchen allein. Das wäre für mich schon Grund genug gewesen, nicht hinzufahren. Nicht so für unseren Pappa ante Portas! Bewaffnet mit zwei Einkaufswagen und drei Kindereinkaufswagen ließ er sich von den Menschenmengen in den Laden spülen. Er warf alles in die Wagen, was die Armlänge hergab, derweil drei fröhlich tobende Kleinkinder eine wilde Hatz durch die Gänge veranstalteten. Ich wäre an so einem Einkauf zu Grunde gegangen! Hauke aber kam mit Stolz geschwellter Brust nach Hause. Hatte diese Schlacht für sich entschieden und eine Wagenladung voller Spültabs, Müllbeutel und Entkalker in seine Höhle geschleppt. Und sogar alle Kinder wieder mitgebracht! Inzwischen wissen unsere Freunde: Wenn dir abends mal die Spültabs ausgehen – Hauke und Kathi haben da diesen Schrank! Also den für die Tabs – und den für die Müllbeutel – und den für Entkalker. Das ist der wahre Grund, warum wir uns für das Modell Großfamilie entschieden haben. Denn nur so ergibt das alles einen Sinn!
Katharina Hullen (* 1977) ist Bankkauffrau und Dolmetscherin für Gebärdensprache. Sie und Ehemann Hauke haben vier quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.
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1 PAA R 2 PER SPEKT IVEN V ORRAT
SHALTU
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DAS BIOTOP IM OBSTTELLER Seine Frau schafft Lebensräume für seltene Insekten in der Küche, stellt Hauke Hullen fest.
Hauke: Bevor jetzt der Eindruck entsteht, meine Frau hätte einen hamsternden Nachkriegsveteran geheiratet, will ich erklären, dass es gute Gründe für die Vorratshaltung gibt: Als wir vor ein paar Jahren nach Duisburg zogen, war die Drogerie unseres Vertrauens plötzlich zwanzig Autominuten entfernt. Der Drogist um die Ecke kam nicht in Frage – nachts um 4 Uhr hat Töchterchen einfach die besseren Argumente, warum die neuen Schnuller nicht schmecken. Von der – sagen wir mal - pathologischen Fixierung meiner Frau auf eine bestimmte Hautcreme (die sie erwiesenermaßen gar nicht nötig hat) ganz zu schweigen. Also begaben wir uns regelmäßig auf große Fahrt und luden soviel ein, dass wir erst Wochen später wieder aufzuschlagen brauchten. Das war die Geburtsstunde unseres Vorratsschrankes. Hat meine Frau eigentlich auch berichtet, dass sie selbst ebenfalls Vorräte anlegt? Im Gegensatz zu meinen Einkäufen werden ihre jedoch nach kurzer Zeit schlecht! Es handelt sich meistens um exotisches Obst. Das Problem: das gute Zeug, ich nenne es „Deko-Obst“, soll nicht gegessen werden, zumindest nicht jetzt. Oder nicht von mir, ich weiß es noch nicht so genau. Nein, die Mango wird für einen „besonders schönen Abend“ aufgespart, meint Kathi immer. Und offenbar haben wir seit Jahren keinen besonders schönen Abend mehr erlebt, denn all das vollreife Obst mutiert stets zu einem Mutterschiff für Fruchtfliegen und anschließend zu einem Haufen pelziger Matsche. Das ist mir, wenn ich das anmerken darf, mit meinem Zehnerpack Weichspüler noch nie passiert! Wenn ich das verwesende Etwas entsorge, drehe ich darum auch meistens noch triumphierend eine Runde durchs Wohnzimmer, um meiner Göttergattin das Ergebnis ihrer Selbstkasteiung zu zeigen, bevor ich mit dem Glibber und einem Schweif Fliegen das Haus Richtung Mülltonne verlasse. Gut, heute kommt es nur noch selten vor, dass sich der Obstkorb in einen Komposthaufen verwandelt. Das liegt aber nicht daran, dass Kathi sparsamer einkaufen oder systematischer verbrauchen würde. Nein, wir haben inzwischen einfach ein paar weitere Kinder bekommen, welche schneller essen, als Kathi einkaufen kann. Mehr Kinder – das war für mich die einzig denkbare Lösung, um den Kampf gegen das Deko-Obst zu gewinnen. Das ist der wahre Grund, warum wir uns für das Modell Großfamilie entschieden haben. Denn nur so ergibt das alles einen Sinn!
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Hauke Hullen (* 1974) ist Lehrer für Deutsch und Sozialwissenschaften. Er und Ehefrau Katharina haben vier quirlige Kinder und leben in Duisburg. Gemeinsam bilden die beiden das Kirchenkabarett „Budenzauber“.
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MEIN GEHEIMNIS Eine Partnerschaft erfordert grenzenlose Offenheit, oder etwa nicht? Jörg Berger erklärt, was Sie Ihrem Partner verschweigen dürfen.
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L
isa und Ben sitzen auf einem roten Sandsteinblock. Sie blicken über den Neckar hinweg auf die Altstadt und das Schloss. Lisa kommt auf einen verhängnisvollen Gedanken: „Wie wäre es, wenn wir reinen Tisch machen, bevor wir heiraten? Jeder erzählt dem anderen, was vor unserer Beziehung alles gelaufen ist.“ Es gibt einiges zu berichten. Als das Licht der Straßenlaternen im Wasser glitzert, frösteln Lisa und Ben. Sie haben einander vieles gebeichtet: einen Abend mit Alkohol, der fast in einem One-Night-Stand geendet hätte; eine große Liebe, die sich abgewandt hat; eine Beziehung, die nur deshalb ein paar Monate hielt, weil es körperlich so gut gepasst hat Lisa verabschiedet Ben so wie immer, aber er kommt ihr plötzlich wie ein Fremder vor. Als Lisa am nächsten Morgen aufwacht, ist sie wie betäubt. Die Bilder von dem, was Ben erzählt hat, gehen ihr nicht mehr aus dem Kopf. Sie entwickeln sich zu immer neuen, schmerzhaften Szenen. Das Taubheitsgefühl hält über Wochen an. Lisa hat für nichts mehr Antrieb, sie ist bedrückt und kann sich über nichts mehr freuen. Schließlich bittet sie Ben, den geplanten Hochzeitstermin zu verschieben. Offenheit und Ehrlichkeit gehören zur Liebe. Offenheit lässt Nähe entstehen, Ehrlichkeit schafft Vertrauen. Aber die Liebe braucht auch den Gegenpol, der ein Paar vor Überforderung schützt: ein Taktgefühl, das nicht jede Tatsache ans Licht zerrt, ein Gespür für die Schamgrenzen – die eigenen und die des geliebten Menschen. Offenheit und Verhüllen, Wahrheiten zumuten oder taktvoll übergehen – mal gebietet die Liebe das eine, mal das andere. Es gibt eine überfordernde Offenheit, die einer Partnerschaft schaden kann. Nicht jeder Mensch kann jede Wahrheit verkraften. Was man in früheren Beziehungen erlebt hat, wen man außer dem Partner noch anziehend findet, wie es einem mit den Macken des anderen geht – nicht alles ist für die Ohren des anderen bestimmt. Dies betrifft vor allem die folgenden vier Themen: Sexualität, die Fehler des Partners, Fremdverliebtheit und Süchte.
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SEXUELLE ERFAHRUNGEN AUS DER VERGANGENHEIT
Das einführende Beispiel veranschaulicht, welche Komplikationen beim Thema Sexualität auftreten können. Oft will ein Ehepartner gar nicht genauer wissen, welche Erfahrungen der andere vor der Ehe gemacht hat. Dann darf
das Thema ruhen. Wer mehr wissen will, sollte seine Motive prüfen. Wenn man vor allem Beruhigung sucht, wird die Frage nach Vorerfahrungen zum Roulettespiel: Die Antwort kann beruhigen oder auch lange quälen. Ein Mittelweg kann darin bestehen, sich abstrakt mitzuteilen: „Es gab Intimität zwischen uns, aber wir haben nicht miteinander geschlafen.“ Details setzen sich als Bilder im Kopf des Partners fest und schaden mehr, als eine Aufklärung nützen könnte. Verhängnisvoll sind vergleichende Fragen: „War es mit deinem Ex nicht aufregender?“ Tatsächlich haben manche vor der Ehe eine Beziehung erlebt, die erotisch prickelnder war als die mit dem Ehepartner. Hier helfen Antworten, die in der Fachsprache „selektiv authentisch“ genannt werden: „Du gehst so sensibel auf mich ein. Da reicht keiner heran.“ Dass die ungestümen Berührungen des Ex aufregender waren, darf unerwähnt bleiben. Schließlich sind es die erotischen Fantasien, die ein Geheimnis bleiben dürfen. Was tun, wenn eine Frau im Traum mit ihrem Chef geschlafen hat? Oder wenn ein Mann in Gedanken weiterspinnt, was sich mit der aufreizenden Nachbarin entwickeln könnte? So etwas muss dem Ehepartner nicht gebeichtet werden. Vielleicht hat einer das Bedürfnis, solche Dinge ans Licht zu bringen, um sie zu verstehen und verantwortlich mit ihnen umzugehen. Dann eignet sich ein gleichgeschlechtlicher Freund, Mentor oder Seelsorger dafür.
DER MAKEL DES PARTNERS
Manche Mängel kann man verändern: Mund- oder Körpergeruch, schlechte Umgangsformen, derbe Späße, übertriebene Selbstdarstellung oder Mitteilsamkeit. Das sollte zum Thema werden. Denn hier können beide gewinnen. Einer bekommt ein wenig Schliff und steigt zugleich in der Achtung des anderen. „Du musst mich so annehmen, wie ich bin“, wäre hier eine kindische, lieblose Erwartung. Doch es gibt auch Eigenarten, die nicht einfach veränderbar sind: körperliche Schönheitsfehler; persönliche Schwächen im Organisieren, im technischen Verständnis oder handwerklichen Geschick; linkische Bewegungen; Nervosität vor fremden Menschen. Die Liste ließe sich beliebig verlängern. „Fremdschämen“ ist ein Thema, das mir in Gesprächen immer häufiger begegnet. Einer will sich für den anderen nicht mehr „fremdschämen“. 17
Der Gott der Bibel zeigt sich in einem Wechselspiel von Offenbarung und Verhüllung. Nach einer Situation, die er als peinlich erlebt hat, wirft er seinem Ehepartner den Makel vor. Aber was nützt das, wenn es sich nun einmal um eine Eigenschaft handelt, die sich nicht ändern lässt? Besser sucht man hier einen Weg, den Partner auch mit seinem Makel anzunehmen. Dass man darum ringt, muss der Ehepartner nicht unbedingt erfahren. Denn wenn es sich bei seinem Makel um einen wunden Punkt handelt, könnte dies die Sicherheit in der Beziehung und das Gefühl des Geliebtseins erschüttern. Es gibt noch eine dritte Gruppe von Schwächen. Sie sind theoretisch veränderbar, praktisch aber oft nicht: Übergewicht, Bequemlichkeit, Ängstlichkeit, Rauchen, Selbstunsicherheit, Unordnung oder Unpünktlichkeit. Hier handelt es sich um tief eingeschliffene Gewohnheiten, die ein Partner aus eigener Kraft kaum überwinden kann. Oft bestanden sie schon zu Beginn der Beziehung. Die Hoffnung, dass sich ein Partner im Lauf der Zeit verändert, erfüllt sich meist nicht. Auch hier plädiere ich für das Geheimnis. Der andere muss nicht wissen, dass man sie oder ihn in manchen Momenten ablehnt, abstoßend findet oder vielleicht sogar verachtet. Vielleicht kann man im anderen den kleinen Jungen sehen, der ständig kritisiert wurde, oder das kleine Mädchen, das im Chaos ihrer Herkunftsfamilie keine Ordnung lernen konnte. Das macht barmherzig für die Schwächen des anderen. Es ermöglicht auch Kompromisse, zum Beispiel: „Die Unordnung ist okay, aber im Schlafzimmer soll auch das Auge ruhen können.“ Wenn der unordentliche, unpünktliche, ängstliche oder unsichere Partner nicht ständig auf seinen Makel angesprochen wird, bringt er das Thema vielleicht irgendwann einmal selbst zur Sprache und drückt aus, wie unzufrieden er damit ist. Dann kann man eine Veränderung tatkräftig unterstützen – um des anderen willen.
FREMDVERLIEBT
Wenn man sich richtig in eine Dritte oder einen Dritten verliebt, kann man es irgendwann nicht mehr vor dem Ehepartner verbergen. Dann hilft nichts als Offenheit und es gilt, die Erschütterung gemeinsam durchzustehen. Ein Paar muss dann unter Umständen eine Zeit der Unsicherheit, Spannung und Entfremdung aushalten. Verliebtheit baut sich allerdings meist über einen längeren Zeitraum auf. Solange sie noch nicht das ganze Fühlen, Denken und Wollen ergriffen hat, muss sie nicht gegenüber dem Ehe18
partner thematisiert werden. Hier kann ein Freund oder Seelsorger einen Raum der Offenheit, schaffen und Schritte überwachen, die Distanz zu der dritten Person schaffen. Aber was tun, wenn es schon zu einer Affäre gekommen ist oder zu einer sexuellen Entgleisung? Ich muss Ihnen gestehen, dass ich hier gespalten bin. Als Therapeut denke ich: „Behalten Sie es für sich. Arbeiten Sie in einem seelsorgerlichen Raum auf, was geschehen ist, und suchen Sie sich einen Rechenschaftspartner, der Ihnen hilft, dass sich so etwas nie mehr wiederholt.“ Ich habe schon viele Einzelpersonen und Paare nach einem Seitensprung begleitet. Die Wunden, die er reißt, sind oft so tief, dass sie kaum heilen können. Die Situation kann man vielleicht mit der von Eltern vergleichen, die ein Kind verloren haben: Das Leben kann wieder schön werden, aber der Schmerz bleibt ein Leben lang. Doch als Christ denke ich: „Ein verheimlichter Seitensprung wäre mit so viel Unwahrheit verbunden, dass er die geistliche Grundlage der Beziehung zerstören könnte und vielleicht auch die Gottesbeziehung verdunkelt: Lieber mit Gottes Hilfe ein gebrochenes Leben neu zusammenfügen, als ein ungebrochenes Leben auf eine Unwahrheit gründen.“ Hier spreche ich Betroffenen keine Empfehlung aus.
Es ist ein Geschenk, wenn Partner sich einander öffnen. IM ABGRUND DER SUCHT
Kaum etwas demütigt mehr als der vergebliche Kampf gegen eine Sucht. Ehemänner nehmen sich vor, mit erotischen Bildern und Filmen zu brechen. Aber schon am nächsten Abend klicken sie diese wieder im Internet an. Ehefrauen wissen, dass mancher Austausch in Chatrooms zu weit geht und einfach zu viel Zeit verschlingt. Sie schauen kurz noch ein letztes Mal hinein. Männer haben sich schon oft vorgenommen, es beim ersten Glas Wein zu belassen. Frauen wünschen sich nichts mehr als ihr Wohlfühlgewicht und greifen unter Stress zu Süßem. Solche Erfahrungen greifen die Selbstachtung an. Es gibt grundehrliche Menschen, die ihr Verhalten dem Partner verheimlichen. Sie löschen Browserverläufe, verstecken leere Flaschen, kaufen Süßes rasch nach, erschrecken über die eigenen Lügen, die einen Verdacht zerstreuen.
Wie viel Geheimnis darf bleiben, wo bereits Heimlichkeit herrscht? Manche Partner überfordern sich mit dem Versuch, offen über die Abgründe in ihrer Abhängigkeit zu sprechen. Damit ziehen sie auch den anderen in die Wechselbäder der Sucht: Wenn ein Partner zum Beispiel berichtet, er habe nun verstanden, was ihn in Versuchung bringt, und habe endlich die nötige Entschlossenheit, dann ist es umso schlimmer, wenn er später zerknirscht, deprimiert oder gereizt von seinem Rückfall berichten muss. Wenn sich solche Erfahrungen wiederholen, greift das auch die Achtung vor dem Ehepartner an. Viele Paare kommen auf einem Mittelweg am weitesten. Der suchtgeplagte Partner bekennt seine Probleme und berichtet in größeren Abständen von seinen Erfahrungen.
Was Sie besser verschweigen (Sexuelle) Vorerfahrungen aus der Zeit vor der Beziehung müssen nicht im Detail besprochen werden. Wer hier grenzenlose Offenheit fordert, muss sich sicher sein, dass er mit dem leben kann, was der andere berichtet. Es bringt nichts, Ihren Partner/Ihre Partnerin auf einen Makel anzusprechen, den er/sie nicht ändern kann. Wenn Sie merken, dass Sie dabei sind, sich in jemand anderen zu verlieben, sollten Sie Abstand halten und mit einem Freund/ einer Freundin darüber sprechen. Wenn Sie gegen eine Sucht ankämpfen, ist es sehr hilfreich, wenn Sie jemand finden, mit dem Sie darüber sprechen können und dem Sie Rechenschaft ablegen können. Der Partner ist dafür allerdings nicht die ideale Adresse. Überprüfen Sie bei dem, was Sie für sich behalten, Ihre Motive. Es kann nicht darum gehen, den anderen zu hintergehen und sein Vertrauen zu missbrauchen.
Für die Details, die Offenlegung von Rückfällen und die emotionale Verarbeitung suchen sich Betroffene besser Vertrauenspersonen außerhalb der Partnerschaft: eine Selbsthilfegruppe (auch im Internet), Seelsorger oder Rechenschaftspartner, in schweren Fällen auch einen Suchtoder Psychotherapeuten. Die persönlichen Abgründe, die ein Mensch hier durchschreitet, dürfen vor dem Partner ein Geheimnis bleiben. Offenbar werden irgendwann die Tugenden, die sich im Kampf gegen eine Sucht ausbilden: Demut, Geduld und eine Freiheit, die sich nicht auf unseren schwachen Willen gründet, sondern auf das Vermögen, sich im richtigen Moment guten Einflüssen zu überlassen.
EIN PLÄDOYER FÜR DAS GEHEIMNIS
Gerade christlich geprägte Paare verbinden Liebe oft mit rückhaltloser Offenheit. Aber der Gott der Bibel zeigt sich in einem Wechselspiel von Offenbarung und Verhüllung. Manches sollen wir wissen, anderes nicht. Auch Jesu Gleichnisse, Bildreden, Prophetien und Zeichenhandlungen offenbaren manche Wahrheiten und verhüllen andere. Jesus offenbart genug, dass wir leben und lieben können, er wird für uns aber nicht durchschaubar. Natürlich geht es dabei um Göttliches, das sich uns Menschen nie ganz erschließt. Aber das christliche Menschenbild geht davon aus, dass auch der Mensch als Ebenbild Gottes eine Tiefe hat, die wir nie ganz ausloten können. Wer könnte sich selbst je ganz verstehen in den dunklen Kräften, die nach der Seele greifen? Wer kann sich selbst, in der von Gott gegebenen Würde, ergründen, die auch dann nicht verloren geht, wenn ein Mensch in den unansehnlichsten Umständen lebt? Respekt vor dem Geheimnis hindert daran, allzu sehr in den Ehepartner einzudringen. Es ist ein Geschenk, wenn Partner sich einander öffnen, sich in ihren tiefen Gedanken und Gefühlen mitteilen können. Doch Menschen tragen ihre schwersten Kämpfe in einer existenziellen Einsamkeit aus, an Orten, zu denen kein anderer Zutritt findet. Wenn man nach diesen Kämpfen in ein freundliches Zuhause tritt und eine Umarmung spürt, dann ist das Glück. Lisa und Ben sind inzwischen glücklich verheiratet. Wenn sie an ihrem Sandsteinblock vorbeispazieren, erinnern sie sich an ihren schweren Weg in die Ehe. Der ermahnt sie dazu, einander mit Offenheit nicht zu überfordern.
Jörg Berger ist Psychotherapeut in Heidelberg.
Drüber reden und teilen: www.family.de/geheimnis
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IST GUTER SEX PLANBAR? Sollen sich Ehepaare zum Miteinanderschlafen verabreden? Ja, sagt die Sexualtherapeutin Veronika Schmidt – dann klappt es auch spontan.
Frau Schmidt, was schreiben Sie in Ihren Terminkalender, wenn Sie ein Rendezvous mit Ihrem Mann planen? Ich schreib mir das nicht in den Terminkalender, aber ich hab’s im Kopf. Ich denke, es ist gut, und das machen wir auch persönlich so, wenn Ehepaare miteinander besprechen, wie oft und wann Sex stattfinden soll. Bleiben wir mal beim guten Durchschnitt, der ist vielleicht ein- oder zweimal die Woche. Dann kann man sich fragen: Wo könnte das in unseren Wochenablauf passen? Wenn wir dann nicht miteinander schlafen, aus welchen Gründen auch immer, dann schauen wir nach einem Alternativtermin. Guter Sex – so will es zumindest das Klischee – ist wild, spontan, emotional und ganz bestimmt nicht von der Vernunft gesteuert. Kann man das in den Terminkalender eintragen? Nein, das kann man nicht. Ich denke aber, dass geplanter Sex die Grundlage für spontanen Sex ist. Durch unsere Köpfe wabert ja die Idee: Wer spontan Sex hat, der hat häufiger Sex. Das stimmt aber nicht. Die Frage, über die wir hier sprechen, lautet ja: Wie erhalten wir unsere Beziehung auch im sexuellen Bereich auf Dauer lebendig? Da sagen alle Statistiken: Wer plant, hat regelmäßig Sex, und dann gibt’s auch spontanen Sex. Wenn wir den Sex dem Zufall überlassen – das zeigen die Statistiken auch –, dann ist auf lange Sicht die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er fast nicht stattfindet. Auf Dauer verlässt einen der Mut, und die Intimität wird auch nicht besser, weil man die Übung verliert. Wenn zwei Menschen eine heimliche Affäre haben, müssen sie ihre Treffen auch planen, damit das Ganze nicht auffliegt. Da fragt aber komischerweise niemand, ob das so auf Knopfdruck klappt mit dem Sex. Ganz genau. Das ist das Paradebeispiel. Wenn Leute sagen, Sex kann nicht auf Knopfdruck funktionieren, dann nehme ich genau dieses Beispiel. Wer sich um 14 Uhr im Hotel mit seiner Geliebten trifft, der hat Sex auf Knopfdruck. Vielleicht geht es auch gar nicht um die Frage: Ist Sex planbar? Sondern darum: Kann ich den eher unerotischen Alltag, den ich mit meinem
Partner teile, beiseite schieben und plötzlich Lust empfinden, nur weil wir das verabredet haben? Es ist natürlich schon so, dass Lust im Kopf beginnt. Ich höre oft in der Beratung von Frauen, dass sie sagen: „Am Morgen hätte ich noch Lust gehabt, aber gegen Abend ist die dann verflogen.“ Ich denke, man könnte sich aber auch dazu entschließen, sich die Lust über den Tag hinweg zu erhalten. Das könnte zum Beispiel bedeuten, nicht wütend zu werden, wenn der Partner zehn Minuten später als verabredet nach Hause kommt. Wer Gedanken und Gefühle gut steuert, kann innerlich vorbereitet in den Abend geht. Häufig ist es aber auch so wie bei einer Mahlzeit. Da heißt es: der Appetit kommt beim Essen. Was können Paare tun, die sich verabredet haben, aber dann doch nicht so richtig in Schwung kommen? Das Thema ist dann: Wie gut sind die beiden in sexuellen Fähigkeiten? Sex kann man lernen. Und Lust kann man lernen. Das hat sehr viel damit zu tun, dass ich mir Wissen darüber aneigne, wie Sexualität funktioniert. Wenn wir diese Dinge zusammen üben und anwenden und eine gewisse Fähigkeit entwickeln, um Sex lustvoll zu gestalten, dann gibt es das eigentlich gar nicht, dass man nicht in die Gänge kommt. Dann hat man gelernt, wie es geht, auch wenn man vielleicht etwas müde ist oder wenn’s gerade noch einen Konflikt mit den Kindern oder sonst etwas Störendes gab. Diese Fragen sind ein riesiges Thema in der Beratung. Das ist der Hauptgrund, warum ich das Buch „Liebeslust“ geschrieben habe. Können Sie ein Beispiel für solche Fähigkeiten nennen? Ja, es geht um die erotischen Fähigkeiten, also darum, zu wissen, wie ich selbst am besten zur Erregung komme. Und wie das bei meinem Partner funktioniert. Das fängt schon mit der Art und Weise an, wie wir streicheln und küssen. Und geht weiter mit der Frage: Wie ist der Geschlechtsverkehr für mich lustvoll? Viele denken, das kommt von alleine, und es gibt da auch tatsächlich Naturtalente. Es gibt Männer, die wissen genau, wie sie ihre Frau anfassen müssen, aber es gibt auch viele, die darin sehr ungeschickt sind. Das ist aber erlernbar. Die Frage ist: Hole ich mir das nötige Wissen dazu? 21
Wie können Frauen dazulernen? Viele Männer finden es schön, wenn die Frau ihre Lust ausdrücken kann. Das ist das, was Frauen lernen können – ihre Lust zu empfinden und zu zeigen und sie auch selber steigern zu können.
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Sie betonen in Ihrem Buch, dass jeder für sein Lustempfinden selbst verantwortlich ist. Inwieweit können Ehepartner ihr Lustempfinden selbst steuern? Das hat sehr viel mit Fantasie zu tun. Und es hat auch damit zu tun, ob der Körper diese Empfindungen kennt. Wenn Frauen keine Lust auf Lust haben, dann hat das sehr oft damit zu tun, dass sie nicht gelernt haben, wie ihr Körper reagiert, weil sie sich nicht angefasst haben. Weil sie einen großen Bogen um die Lust gemacht haben. Sie müssen lernen, diese Empfindungen ihres Körpers wahrzunehmen. Das geht, indem sie lernen, sich anzufassen. Dazu gibt es bestimmte Körperübungen, wie zum Beispiel die „Beckenschaukel“, die durch An- und Entspannen des Beckenbodens entsteht. Diese Übung hilft, vom Körperinneren her die Erregung zu empfinden und zu steigern. Sie plädieren dafür, Selbstbefriedigung nicht als minderwertig oder moralisch verwerflich zu betrachten, warnen aber auch vor den Gefahren der Pornografie. Für viele Menschen ist das eine ohne das andere kaum denkbar. Genau. Das hat auch wieder mit dem fehlenden Wissen darüber zu tun, wie der ganze Körper Erregung empfinden kann. Pornografie ist eigentlich der Kopforgasmus. Da läuft alles über die Augen und das Hirn. Und das ist das große Problem. Die meisten Männer haben auf diese Weise Bekanntschaft mit Selbstbefriedigung gemacht. Die Bilder lösen einen Automatismus aus, aber das heißt nicht, dass diese Männer sich wirklich gut spüren. Das ist eigentlich das Gefährliche an der Pornografie, dass ich mein Hirn auf etwas programmiere, das meinem Körper praktisch keinen Genuss bringt. Ist es nicht generell so, dass bei Männern die Erregung stark über optische Reize ausgelöst wird? Ja, aber es sind nicht nur die Augen. Es kann auch die Fantasie sein. Wenn Männer ihren ganzen Körper wahrnehmen können, dann wird das Ganze vielfältiger, und sie sind nicht mehr auf die Optik fixiert. Junge Männer, die sich dauernd selbst befriedigen, die spüren fast gar nichts mehr. Diesen Makel versuchen sie dadurch auszugleichen, dass sie es noch häufiger tun. Kann die Beckenschaukel auch dem Mann helfen? Ja, die bewusste Bewegung des Beckenbodens und die dadurch verbesserte Körperwahrnehmung ist für beide Geschlechter eigentlich der Schlüssel zu befriedigender Sexualität. Viele Männer haben einen Orgasmus, der einfach im Unterleib bleibt. Mit der Beckenschaukel werden Orgasmen für den Mann viel ganzheitlicher.
Wie wirken Müdigkeit und Stress auf das Lustempfinden? Das wirkt sehr direkt auf das Lustempfinden. Stress, Sorgen und Konflikte in Familie, Job und im Ehrenamt – das alles sind Lustkiller. Das Lustzentrum wird quasi ausgeschaltet, weil es überlagert ist von all dem Stress. Deshalb ist es sehr wichtig, Sex zu planen. Wenn ich jemanden zum Essen einlade, dann plane ich ja auch, dass es schön wird. Ich bereite ein gutes Essen vor und richte den Raum her. Wenn wir uns fürs Miteinanderschlafen Zeit nehmen, unsere gemeinsame Zeit vorbereiten und gestalten, dann ist Sex auch viel weniger störungsanfällig. Aber ich bin gar nicht gegen spontanen Sex. Die Wahrscheinlichkeit, dass der dann spontan kommt, ist einfach viel größer, wenn beide überhaupt Spaß am Sex haben. Vielen Dank für das Gespräch!
Veronika Schmidt ist Sozialpädagogin und Systemische Familien-, Paar- und Sexualberaterin in eigener Praxis (www. familienwerkstatt.ch). Sie lebt in Schaffhausen am Rhein. Ihr Buch „Liebeslust – unverschämt und echt genießen“ ist im SCM Verlag erschienen.
Die Beckenschaukel Die Beckenschaukel ist eine Bewegungsübung, die wir ganz bewusst machen, um damit unser Becken zu mobilisieren, unsere Empfindsamkeit zu stärken und unsere Vorstellung von Sex zu beeinflussen. Sie ist eine uns angeborene reflexartige Bewegung, wie wir sie beim Husten, Lachen oder Schluchzen machen. Diese Bewegung machen wir uns nun für das Einüben von An- und Entspannung des Beckenbodens und für die Erregungssteigerung zunutze. Im Stehen können Sie die Beckenschaukel folgendermaßen durchführen: Leicht in den Knien stehend, lässt sich das Becken locker bewegen. Das Becken wird in einer Schaukelbewegung so gekippt, dass sich das Geschlecht beim bewussten Ausatmen nach vorne, beim Einatmen nach hinten bewegt. Bei der Schaukel nach vorn spannen wir gleichzeitig die Beckenbodenmuskeln an, beim Schaukeln nach hinten ins Hohlkreuz entspannen wir sie wieder. Dieses Spiel des Beckens und der Muskeln während des Sex sorgen für eine gute Erektion und dafür, dass wir sexuelle Erregung gut und intensiv spüren. Das dazu bewusste geräuschvolle Ausatmen steigert die Lust zusätzlich. Diese Bewegungs- und Atemmuster sollten wir nicht nur im Stehen üben, sondern in den verschiedensten Stellungen. Dies schafft eine noch größere Sensibilität und kommt außerdem auch verschiedenen Stellungen beim Sex zugute. (Aus: Veronika Schmidt „Liebeslust“ (SCM Verlag))
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Die Fragen stellte Christof Klenk.
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Foto: Markus Pletz
LEBEN OH N E ER I N N ERU NG 25 Jahre musste Theo J채ger ohne Kurzzeitged채chtnis leben. Seine Frau Ute war sich ganz sicher, dass er es wieder zur체ckerlangt.
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an kann die Situation nicht erfassen, wenn man das Bild von damals anschaut. Ute Jäger sieht aus wie ein Teenager. Vor ihr steht ein kleines Mädchen, das ihre Schwester sein könnte. Der Hüne, der seinen Arm um Ute gelegt hat, könnte ihr großer Bruder sein. Doch das Bild täuscht. Ute ist immerhin schon 24 Jahre alt. Das kleine Mädchen ist ihre Tochter und der Riese an Utes Seite ist ihr Mann Theo, und der muss aufpassen, dass er nicht umfällt. Wenige Monate vor dieser Aufnahme hat sich das Leben der Familie radikal verändert, als Ute ihren Mann regungslos im Badezimmer findet. Dort hat er sieben Stunden gelegen, nachdem ihn eine Hirnblutung außer Gefecht setzte. Von diesem Moment an lastet eine Menge Verantwortung auf den schmalen Schultern der 24-Jährigen. Doch zunächst prasseln so viele Ereignisse auf sie herein, dass ihr keine Zeit zum Nachdenken bleibt. Theo wird mit dem Hubschrauber nach Göttingen in die Uni-Klinik geflogen. Als Ute endlich zu ihm darf, ragt ein Schlauch aus seinem Kopf, und er wird künstlich beatmet. Über zwei Wochen liegt er im Koma. Seine Frau hofft und bangt und pendelt mit der kleinen Tochter die 70 Kilometer zwischen ihrer Heimatstadt Höxter und Göttingen hin und her.
„ER WIRD GESUND WERDEN!“
In diesen Tagen hat Ute beim Lesen in der Bibel ein Erlebnis, das sie in den nächsten Jahren prägen und stützen wird. Es ist der erste Abend, den sie mit ihrer Tochter wieder in der eigenen Wohnung verbringt. Seit Theo im Koma liegt, hatten Mutter und Kind bei Utes Eltern übernachtet. Überall sieht sie die Sachen ihres Mannes, und der Gedanke, dass er vielleicht nie mehr zurückkehrt, stürzt sie in große Verzweiflung. Als gläubige Christin ist sie es gewohnt, regelmäßig mit Gott in Verbindung zu treten. Dabei nimmt sie kein Blatt vor den Mund. Sie nennt ihm ihre Verzweiflung, ihre Kämpfe, ihre Angst. „Ich habe Gott gesagt, dass ich nicht verstehe, dass er so etwas zulässt. Das war ein recht intensiver Dialog. Und dann hörte ich auf einmal ganz klar diesen einen Satz, und den werde ich nie in meinem Leben vergessen: ‚Er wird gesund werden – und er wird ganz gesund werden, und sie werden sagen, die Ärzte waren es, aber vergiss nie, dass ich es war!’“, erinnert sich Ute Jäger. In dem Moment ist für sie die Gegenwart Gottes ganz real. Aus Lähmung, Angst und Bitterkeit werden mit einem Mal Optimismus, Hoffnung und Freude. In den folgenden Stunden, Tagen, Monaten und Jahren wird sie sich diese Prophezeiung, die sie als Zusage Gottes versteht, noch oft in Erinnerung rufen, denn kurze Zeit später wacht ihr Mann tatsächlich aus dem Koma auf. Doch damit ist noch längst nicht alles wieder gut. Der Mann, den sie dort im Krankenhaus antrifft, erinnert nur entfernt an den jungen, tatkräftigen, selbstsicheren, humorvollen Physikstudenten, den sie geheiratet hat. Bei ihren Besuchen findet sie einen apathischen, hilflosen Mann vor, der mit seinen Gedanken weit weg zu sein scheint. Theo kommt in der Reha zunächst überhaupt nicht klar. Weiß nicht, was passiert ist. Kennt weder die Menschen um sich herum noch sich selbst und ist zutiefst verunsichert. Sein Kurzzeitgedächtnis ist weg. Ute hat den Eindruck, dass die Gehirnblutung ihren Mann zerstört
Familie Jäger im Spätsommer 1982
hat: „Er war total passiv, total introvertiert!“ Ein Gefühl der Entfremdung kommt bei ihr auf, doch sie beschließt, das nicht zuzulassen und an ihrer Ehe festzuhalten. Sie weiß ja, dass ihr Mann wieder ganz gesund werden wird. Die Zusage Gottes steht! Theos Alltag ist eine willkürliche Abfolge von Momenten ohne Zusammenhang: „Sitzt Theo in einer Anwendung, weiß er nicht, dass er zuvor gefrühstückt hat und von einem Zivildienstleistenden hierhergebracht wurde. Er erinnert sich nicht, dass er jeden Morgen um die gleiche Zeit hier ist und hat keine Ahnung, wie der Tag weitergeht“, erzählt Ute Jäger in ihrem Buch. Ute kämpft darum, dass er so bald wie möglich wieder an den Wochenenden nach Hause kommt. Doch dort fällt ihm das Leben noch schwerer. Während in der Reha jeder Schritt geregelt und alles in feste Strukturen eingebettet ist, findet er zu Hause zunächst überhaupt keinen Halt. Theo fühlt sich vollkommen überfordert. Am Ende der Reha wird er zurück ins Leben entlassen, aber dieses Gefühl bleibt: „Alles war eine Überforderung für mich!“, erinnert sich Theo Jäger. Die Welt um ihn herum ist viel zu komplex, zu schnell, zu unübersichtlich. Alles rauscht an ihm vorbei: „Ein Neurologieprofessor hat mir erklärt, das wäre bei mir so, wie wenn man ein kleines Kind vor einen Film für Erwachsene setzt. Das Kind guckt zwar zu, aber es kann nicht begreifen, was da passiert. Es kommt da nicht mit. Ich habe alles gesehen, aber es war alles zu schnell, und ich konnte nichts behalten. Ich konnte nur zuschauen, aber eigentlich nicht daran teilnehmen“, erinnert sich Theo Jäger im Interview.
„THEO, DIR GEHT’S DOCH GUT!“
Für Leute, die nicht so nah an Familie Jäger dran sind, ist das aber gar nicht nachvollziehbar. Dass sein Kurzzeitgedächtnis noch gar nicht funktioniert und er auch sonst noch große Anpassungsschwierigkeiten hat, sieht man ihm nicht an. „Manche haben mich gefragt, warum ich eigentlich 25
„Ich habe auf einmal das Gute gesehen. Das hat es viel einfacher gemacht, ihn wieder so anzunehmen.“ Ute Jäger
nicht wieder arbeiten gehe. ‚Theo, dir geht’s doch gut’, meinten sie.“ Durch seinen trockenen Humor kann er manches überspielen. Gleichzeitig kann er nicht ausdrücken, wie ihn seine Krankheit daran hindert, am Leben teilzunehmen. Für den Lebensunterhalt der kleinen Familie muss erst mal seine Frau aufkommen. Theo bleibt zu Hause bei der kleinen Tochter, während Ute als Industriekauffrau arbeitet – ein Rollenmodell, das heute noch nicht besonders verbreitet ist, damals aber komplett ungewöhnlich erschien. „Manche haben das auch nicht verstanden“, meint Ute. Eine große Umstellung ist das zunächst nicht, denn vor dem Zusammenbruch hat Theo Physik studiert, während Ute die Brötchen verdiente. Doch eigentlich sollte das kein Modell auf Dauer sein. Nach der Reha ist nicht absehbar, wann Theo wieder arbeiten kann. Dazu kommt, dass er auch als Hausmann keine Idealbesetzung ist. Ute Jäger gibt zu: „Da habe ich mir schon Sorgen gemacht, zum Beispiel, was das Kochen betrifft. Denkt er jetzt wirklich daran, den Herd auszustellen? Was passiert, wenn die Kleine da rumläuft? Dann hatte er das Essen nicht pünktlich fertig. Das dauerte alles unheimlich lange. Und dann war es kaum gewürzt oder viel zu sehr.“ Auch Ute stößt an ihre Grenzen. Die junge Mutter geht einem Fulltimejob nach, hat einen kranken Mann zu Hause, und wenn sie Feierabend hat, muss sie all das wieder in Ordnung bringen, was über den Tag in den eigenen vier Wänden schiefgegangen ist. Als sie sich einmal in ihrer Stillen Zeit bei Gott darüber beschwert, dass das Leben mit ihrem Mann so anstrengend ist, sieht sie sich plötzlich selbst, wie sie durch die Wohnung hastet, und ihr wird klar, „dass mein Leben für Theo immer viel zu schnell ist. Gleichzeitig war ich froh, dass wir so unterschiedlich sind, denn eigentlich tut er mir in seiner Ruhe und in seiner Tie26
fenentspanntheit auch gut. Ich habe daran auf einmal das Gute gesehen. Das hat es dann viel einfacher gemacht, ihn wieder so anzunehmen.“
ZEICHEN DER VERBUNDENHEIT
Auf Dauer gelingt es den beiden, ihr Leben so zu gestalten, dass der Alltag auch ohne Theos Kurzzeitgedächtnis einigermaßen funktioniert und eine gewisse Normalität zurückkehrt. Dass Theo irgendwann der Gedanke kommt, es wäre schön, ein weiteres Kind zu haben, ist für Ute ein Meilenstein: „Das war für mich so ein Geschenk, weil ich das Gefühl hatte, auch er hat das Bedürfnis, dass wir wieder so richtig eins sind, und ein Kind ist einfach ein Zeichen dieser Verbundenheit und dieser Einheit, aber auch ein Zeichen, dass er leben möchte und dass es weitergeht.“ Delia kommt 1984 zur Welt, zwei Jahre nach Theos Zusammenbruch. Weitere zwei Jahre später – nach zwei frustrierenden Versuchen, sich als Hilfsarbeiter zu verdingen – bewirbt sich Theo bei dem Arbeitgeber, bei dem er schon vor dem Studium eine Ausbildung gemacht hat – und wird zu seiner eigenen Verblüffung genommen. Er kann sich immer noch nichts merken, stellt immer wieder dieselben Fragen, aber mit der Zeit fasst er dort tatsächlich Fuß. Dabei ist der Job – er muss vor allem Karteikarten einsortieren – ein gutes Gehirntraining. Der Moment, als Theo viele Jahre später plötzlich wieder über sein Kurzzeitgedächtnis verfügen kann, ist dann ziemlich unspektakulär: „Ich stand bei Ikea an einer bestimmten Stelle und wusste, dass ich vor wenigen Minuten schon mal da gestanden hatte“, erinnert sich Theo noch genau. Für die allermeisten Menschen ist das so selbstverständlich, dass sie nie darüber nachdenken, und so verstehen seine Frau und Tochter auch erst gar nicht, warum
Theo so aus dem Häuschen ist, als er ihnen die Riesenneuigkeit mitteilt. Doch genau das hat über 25 Jahre lang nicht funktioniert. Manchmal betrat Theo drei Mal kurz nacheinander denselben Laden und wunderte sich darüber, dass die Verkäuferinnen irritiert reagierten. Jetzt hat er sein Kurzzeitgedächtnis mit einem Mal wieder zurück und steht vor ganz neuen Möglichkeiten. Mittlerweile haben die Kinder das Haus verlassen, und die Jägers sind ein ganz normales Ehepaar in den mittleren Jahren. Ute Jäger wirkt im Gespräch wie eine Frau, die mit sich im Reinen ist: entspannt, lebendig, beredt. Ihr Äußeres hat nichts Teenagerhaftes mehr, aber ihr Alter sieht man ihr immer noch nicht an. Theo Jäger ist im Gespräch konzentriert, überlegt und zurückhaltend, aber manchmal auch sehr schlagfertig. Von den Folgen der Gehirnblutung merkt man nichts mehr. Dass sie die schwierigen Zeiten gemeinsam bewältigt haben, hat sie zusammengeschweißt. Die Erinnerung daran führt dazu, dass sie sich an ihrer Zweisamkeit umso mehr erfreuen: „Ich genieße das total, am Wochenende ausführlich mit ihm zu frühstücken, die Woche Revue passieren zu lassen und auf die kommenden Tage zu blicken. Das war so viele Jahre nicht da, dass man Pläne schmiedet, dass er mich an seinen Gedanken teilnehmen lässt, und ich kann ihm umgekehrt vieles erzählen und weiß, er behält das auch“, stellt Ute fest. Gegen Ende des Interviews muss Theo kurz ans Telefon. Das hat er 25 Jahre lang nicht getan, wenn seine Frau da war, denn den Inhalt des Gesprächs hätte er sich sowieso nicht merken können. Fühlte er sich nicht auch manchmal von seiner Frau bevormundet, wenn sie ihm solche Sachen einfach abnahm? „Ja, klar, sie hat mich schon manchmal genervt, aber ich konnte auf sie nicht wirklich ärgerlich sein, denn mir war bewusst, dass sie in einer sehr schwierigen Situation war. Das war so schlimm, dass ich nicht von ihr verlangen konnte, dass sie bei mir bleibt. Dabei hätte ich ohne sie ja keine Chance gehabt. Ich glaube nicht, dass ich wieder fit geworden wäre.“ Dass die Normalität in ihre Ehe zurückgekehrt ist, ist für die Jägers ein Riesengeschenk, für das sie hart kämpfen mussten.
Family-Redakteur Christof Klenk hat die Jägers besucht.
Buchtipp: Ute Jäger mit Bettina Klee: „Mein unglaubliches Leben mit einem Mann, der sein Gedächtnis verlor und nach 25 Jahren wiederfand.“ (adeo)
STATT LIEBESFRUST UNVERSCHÄMT UND ECHT GENIESSEN Offen und unverkrampft spricht Veronika Schmidt darüber, wie Ehepaare neue Lust empfinden und mehr Freude am Sex bekommen können. Dabei bezieht sie auch den Glauben mit ein. Die Autorin zeigt, wie schön und erotisch die Bibel Intimität beschreibt. Das befreit von falscher Scham und macht Mut zu echter Lust auf Zweisamkeit. Ihre Botschaft für Paare ist: Liebe und Leidenschaft sind lernbar. VERONIKA SCHMIDT | LIEBESLUST Gebunden | ISBN: 978-3-7751-5665-3 €D 19,95/€A 20,60/CHF 29.90* Erscheint im September 2015 Auch als
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Reise in die Vergangenheit Zusammen mit ihrem Mann fährt Melanie Schüer in die Heimat ihres schlesischen Großvaters und erlebt Gänsehaut-Momente.
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ein Opa ist in Schlesien aufgewachsen und floh als Kind am Ende des Zweiten Weltkrieges mit seiner Familie in den Westen. Er erzählte oft von seiner Heimat und hat sie im Laufe seines Lebens einige Male mit meiner Oma und anderen Familienmitgliedern besucht, doch ich war nie dabei. Je älter und gebrechlicher mein Großvater wurde, desto öfter reisten seine Gedanken zurück in die schlesische Heimat, und in mir wuchs der Wunsch, seine Heimat zu sehen, solange er noch am Leben war. Gerne wäre ich mit ihm zusammen ins heutige Polen gereist, doch das war ihm nicht mehr möglich. So planten mein Mann Simon und ich eine 4-Tages-Reise nach Prag. Von dort wollten wir einen Ausflug in das alte Dorf meines Großvaters unternehmen.
MEAT LOAF STATT YAKARI
Für meinen Mann und mich war schon die Fahrt toll, denn wir hatten stundenlang Zeit, miteinander zu reden, ohne unterbrochen zu werden. Wir hörten statt Yakari endlich mal wieder Meat Loaf und sangen fröhlich mit. Wir wussten, dass unser Sohn bei meinen Eltern gut versorgt war und konnten daher die freie Zeit richtig unbeschwert genießen. Von unserem Hotel in Prag aus fuhren wir am nächsten Tag nach einem leckeren Frühstück (ohne Gemaule und heruntergeschmissene Tassen) los in Richtung Polen. Mein Herz schlug schneller, als wir das Ortsschild „Radków“ erblickten. Und als ich meinem Opa am Handy mitteilte, wo ich gerade stand, war das ein echter GänsehautMoment. Simon freute sich mit mir. Geduldig begleitete er mich, während ich von allen Seiten Bilder vom Haus meines Opas knipste und durch die Felder in den Wald lief, wo er als Kind gespielt hatte. Ich sammelte ein paar Feldsteine auf, die hinter dem Haus lagen, um sie ihm als Andenken mitzubringen. Mein Mann belächelte das zwar ein wenig („Du hast immer Ideen ...“), doch davon ließ ich mich nicht beirren. Es war toll, diesen besonderen Ort gemeinsam mit ihm zu besuchen. Nach siebeneinhalb Jahren Beziehung kannten wir uns schon ganz gut, aber seit unser Sohn da ist, reicht die Zeit oft kaum, um viel mehr als die wichtigsten Alltags-Anliegen zu besprechen. Das hier war ein Kapitel, das wir bisher nur am Rande besprochen hatten und das doch so wichtig für meine Familie und mich ist. Deshalb fühlte es sich ein wenig so an, als würden wir uns noch einmal neu kennenlernen. Ich erfuhr etwas über meine Familie, und mein Mann erfuhr Neues über mich.
Fahrstrecke
Kosten für die Unterkunft
1763 Kilometer
156,00 € für 3 Nächte
Hilfreiche Website
Kinderbetreuung
www.booking.com
Großeltern
Durch dieses gemeinsame Erlebnis fühlte ich mich meinem Mann besonders verbunden. Wenn man insgesamt fünf Stunden Fahrtzeit (von Prag nach Radków und zurück) auf sich nimmt, um jemanden zu begleiten, der das alte Haus seines Großvaters sehen will, muss man schon ziemlich interessiert sein am Leben von diesem Jemand! Wir sprachen darüber, wie das Leben dort im „Niemandsland“ – mitten im Gebirge, ringsherum nur Wald, nirgendwo eine große Stadt in der Nähe – wohl sein mochte und überlegten, an welchem Ort wir uns unser Leben auf Dauer gut vorstellen könnten.
DER TRAUM MEINES OPAS
Die restlichen Tage genossen wir mit Sightseeing und Erholung in Prag sowie einem Abstecher nach Dresden. Wir lieben beide Burgen und Altstädte mit Mittelalter-Flair. Seit der Geburt unseres Kindes hatten wir dieses Interesse etwas vernachlässigt. Umso mehr genossen wir die Besichtigung der Prager Burg und die wunderschönen historischen Bauten sowohl in Prag als auch in Dresden. Zuhause angekommen, konnte ich es kaum erwarten, zuerst meinen Kleinen in die Arme zu schließen und dann meinem Opa die Fotos zu zeigen. Er war so gerührt, dass er noch monatelang nach unserer Reise davon träumte, wie mein Mann und ich vor seinem alten Haus stehen. Ich bin unheimlich froh und dankbar, dass wir diese Reise unternehmen konnten, denn 2014 – ein Jahr nach unserem Trip – starb mein Großvater. Als ich am Abend vor der Beisetzung neben seinem Leichnam stand, sah ich, dass er die Steine, die ich ihm mitgebracht hatte, in der Hand hielt. All das macht diesen Urlaub für mich zu etwas ganz Besonderem. Die Tatsache, dass ich ihn mit meinem Mann an meiner Seite erleben konnte, ist für mich sehr wertvoll. Es war eine Reise in die Vergangenheit meiner Familie, aber mein Mann begleitete mich, nahm Anteil daran und das bedeutet mir sehr viel.
Melanie Schüer ist Erziehungswissenschaftlerin und Autorin. Sie bietet (Online-)Beratung bei Schrei- und Schlafproblemen von Babys/ Kleinkindern und zur beruflichen (Neu-) Orientierung an (www.neuewege.me). Seit 2009 ist sie mit Simon verheiratet. Die beiden haben zwei Kinder. 29
WIR BEIDE
DER KURS
SIEBEN SOFA-ABENDE FÜR PAARE Die eigene Ehe zu pflegen und gemeinsam zu wachsen – das kann spannend, unterhaltsam und schön sein. Tun Sie Ihrer Ehe etwas Gutes und machen Sie sich als Paar einen schönen Abend in Ihren eigenen vier Wänden! Genau dafür haben wir einen neuen Kurs entwickelt. Auf den nächsten beiden Seiten drucken wir eine Einheit aus dem brandneuen Material „Wir beide – der Kurs“ ab.
Der Abend könnte so ablaufen:
1. Laden Sie (www.family.de/kurs) eine Kopie der Einheit herunter und drucken Sie sie aus. Einer verwendet die Einheit des Heftes, der andere den Ausdruck.
4. Schauen Sie sich die Szene des Comedy-Theaters Lennardt+Lennardt an.
7. Sprechen Sie anschließend über die Fragen des zweiten Frageblocks.
2. Bestellen Sie eine Pizza, öffnen Sie ein gutes Getränk, stellen Sie den Laptop/das Tablet in Sichtweite und machen Sie es sich auf dem Sofa gemütlich (oder vor dem Computer).
5. Einer nimmt den Ausdruck, der andere das Heft, jeder beantwortet den ersten Fragenblock für sich.
8. Halten Sie unter „Anwendung“ fest, welche Schlüsse Sie aus dem Gespräch ziehen wollen.
3. Lesen Sie den Einstieg der Einheit.
6. Schauen Sie sich das Experteninterview an.
9. Genießen Sie den restlichen Abend miteinander!
Die sieben Themen: 1. Zeit zu zweit – warum Sie vielleicht keinen Eheabend brauchen, aber so etwas Ähnliches schon! 2. Sprachen der Liebe – was mir und dir gut tut! 3. Richtig streiten – wie Sie die heißen Eisen ansprechen! 4. Von Blumen und Bienen – wie Sie über Sex sprechen lernen können! 5. Stress und Streit – wie Sie die Aufgaben Ihres Leben gemeinsam meisten können! 6. Meine Wünsche, deine Wünsche – wie Sie der Routine entkommen! (ab Seite 31) 7. Ganz anders als gedacht – wie Sie Ihren Träumen und Idealen auf die Sprünge helfen! 30
Kurseinheit
Meine Wünsche, deine Wünsche
IHRE ERSTE EINHEIT ZUM AUSPROBIEREN
Wie Sie der Routine entkommen!
Einstieg Was Frauen wollen, bleibt Männern manchmal ein Rätsel. Und umgekehrt. Will sie nun tatsächlich nichts zu Weihnachten oder möchte sie gerne überrascht werden? Will er den Samstagnachmittag wirklich mit den Schwiegereltern verbringen oder fürchtet er vor allem die schlechte Stimmung, wenn er es nicht tut? Hinter diesen scheinbar banalen Fragen steckt oft mehr, denn unsere Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte
haben eine Menge mit unserer Identität zu tun. Ehepartner, die neugierig aufeinander sind, halten ihre Beziehung frisch. Sie wollen wissen, wie der andere tickt, was er sich wünscht, wofür er kämpft und lebt. Sie halten einander nicht für selbstverständlich, sind nicht überzeugt, sich schon längst zu kennen.
Videodownload Schauen Sie sich die Eheszene von Lennardt + Lennardt an. Lennardt + Lennardt stellen fest, dass das Prickeln weg ist – und das ausgerechnet am Hochzeitstag.
www.family.de/kurs
Persönlich Beantworten Sie folgende Fragen für sich selbst (20 Minuten)! Wie beurteilen Sie die beiden Figuren des Stücks? (Bitte ankreuzen)
STIMMT
STIMMT NICHT
Selbst schuld, wenn sie immer wieder die falschen Blumen bekommt. Sie muss ihre Wünsche halt klar äußern! Er versteht ihre Bedürfnisse einfach nicht, selbst wenn sie sie deutlich macht. Dass sie sagt: „Das Kribbeln ist weg“, müsste für ihn ein Alarmzeichen sein. Es ist doch klar, dass es in einer Beziehung nach einigen Jahren nicht mehr kribbelt. Es kann trotzdem sehr schön sein. Ihr Wunsch, den Hochzeitstag so zu gestalten, als wären sie immer noch Studenten, leuchtet mir nicht ein. Es wird sowieso nicht mehr so sein wie damals. Ich kann nachvollziehen, dass sie sich das wünscht. Sie will nochmals so umworben werden wie damals. Die beiden reden aneinander vorbei. Der Kompromiss am Ende hilft keinem weiter. Ich finde es gut, dass sie sich am Ende entgegenkommen.
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Was wissen Sie über Ihren Partner? (Bitte unterstreichen)
FÜR SIE
Er mag sein Steak am liebsten durch / medium / blutig / gar kein Steak. Er trinkt am liebsten Pils / Weizen / Altbier / gar kein Bier. Er liest am liebsten Krimis / die Zeitung / Biographien / Fachliteratur / Romane / gar nichts. Er guckt am liebsten Actionfilme / Komödien / Literaturverfilmungen/ Dramen / Horrorfilme / nichts davon. Er ist mit seinem Leben zufrieden / würde gerne an ein paar kleineren Stellschrauben drehen / sehnt sich nach einer größeren Veränderung / denkt nicht darüber nach. Er hätte gerne öfter Sex / würde gerne mal was Neues im Bett ausprobieren / ist der Meinung, dass es Wichtigeres gibt als Sex / findet unser Intimleben meistens großartig. Er ist sich sicher, dass das Leben einen Sinn hat / weiß es nicht so genau / ist sich sicher, dass es keinen Sinn hat.
Was wissen Sie über Ihre Partnerin?
FÜR IHN
Sie liest am liebsten Krimis / Zeitschriften / Biographien / Ratgeber / Romane / gar nichts. Sie bevorzugt Salat mit einer Vinaigrette / mit Joghurt-Dressing / mit Thousand-Island-Dressing / ganz ohne. Sie mag am liebsten Rosen / Chrysanthemen / Tulpen / Sonnenblumen / Anemonen / Narzissen / nichts davon. Sie guckt am liebsten Actionfilme / Komödien / Literaturverfilmungen / Dramen / Horrorfilme / nichts davon. Sie ist mit ihrem Leben zufrieden / würde gerne an ein paar kleineren Stellschrauben drehen / sehnt sich nach einer größeren Veränderung / denkt nicht darüber nach, ob sie zufrieden ist. Sie hätte gerne öfter Sex / würde gerne mal was Neues im Bett ausprobieren / ist der Meinung, dass es Wichtigeres gibt als Sex / findet die gemeinsame Intimität meistens ganz wunderbar. Sie ist sich sicher, dass das Leben einen Sinn hat / weiß es nicht so genau / ist sich sicher, dass es keinen Sinn hat.
Welchen Wunsch nach Veränderung, welche Sehnsucht, würden Sie gerne mal Ihrem Partner/Ihrer Partnerin gegenüber zur Sprache bringen?
Experten-Interview Schauen Sie sich das Interview mit dem Paarexperten Florian Mehring an. www.family.de/kurs
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Kurseinheit Gespräch Sprechen Sie miteinander über folgende Fragen (20 Minuten)
e in der t stimmen Si 1. Inwiewei überein? n der Figure Beurteilung er, was Sie nd na ei e Erzählen Si warum. haben und angekreuzt
2. Vergleichen Sie, was Sie übereinander wissen. Wo hatten Sie Zwe ifel beim Ankreuzen? Wo waren Sie sich sicher?
4. „Du hast der Fügung die Stirn geboten. Hast ihn nie verraten, deinen Plan vom Glück“ singt Herbert Gröneme yer in dem Lied „Der Weg“ über seine verst orbene Frau. Haben Sie den Eindruck , dass Sie Ihren Plan vom Glück aufgeben mussten oder sind Sie ihm noch auf der Spur?
rauskommen – 6. Aus der Komfortzone enhang mit amm Zus im was könnte das n bedeuten? Wünschen und Sehnsüchte
3. Wie können Sie die Neugier aufeinander wach halten?
5. „Es muss heiß unter den Füßen werden“, sagt Florian Mehring. Gab es Krisen in Ihrer Beziehung? Was hat sich dadurch verändert?
7. Ehepaaren sollten mit den Bereichen, in denen keine Verständigung möglich ist, gelassen umgehen, meint Florian Mehring. Wie könnte das gelingen? Wo sehen Sie solche Bereiche?
Anwendung Machen Sie Ihrem Partner/Ihrer Partnerin eine Liebeserklärung. Schreiben Sie auf, was Sie toll an ihm/ihr finden.
WIR BEIDE
DER KURS
WIR BEIDE – DER KURS Sieben Sofa-Abende für Paare
„Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt“, schrieb schon Antoine de Saint-Exupéry. Das lässt sich mit „Wir beide – der Kurs“ prima umsetzen. Schauen Sie sich gemeinsam an, wie das Comedytheater Lennardt + Lennardt in kurzen Szenen den Ehe-Alltag aus-
einandernimmt. Versichern Sie einander, dass es bei Ihnen ganz anders zugeht und lassen Sie sich von den Fragen und kleinen Tests aus dem Kursheft inspirieren, einen Blick auf Ihre eigene Partnerschaft zu werfen und miteinander darüber ins Gespräch zu kommen.
Im Kursmaterial enthalten sind zwei Kurshefte (für sie und ihn) und ein Download-Gutschein/eine DVD für sieben Eheszenen mit Lennardt + Lennardt und sieben Experteninterviews mit Christina Rosemann und Florian Mehring. Tun Sie Ihrer Partnerschaft etwas Gutes und bestellen Sie „Wir beide – der Kurs“ unter www.bundes-verlag.net/ehekurs für EUR 29,80/CHF 38.00.
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: Wegbegleiter & Ideengeber
Werden sie TEil der Family-Familie:
Den eigenen Weg finden
Voneinander lernen
Erfahrungen teilen Gemeinsam Glauben
esten * Kostenlos t oder gleich regelmässig bestellen **
Alle 2 Monate
Alles Gu t ihr Paarse für ein
6 Ausgaben pro Jahr, € (D) 24,00 / € (A) 24.90 / CHF 32.70 zzgl. Versandkosten * Wir senden Ihnen die aktuelle Ausgabe von Family kostenlos zu. Wenn Sie keinen regelmäßigen Bezug wünschen, geben Sie innerhalb von 14 Tagen Bescheid. Ansonsten erhalten Sie Family ab der Folgenummer zu den angegebenen Konditionen. Dieses fortlaufende Abonnement können Sie jederzeit bis 6 Wochen vor Bezugsjahresende abbestellen, andernfalls verlängert es sich um ein weiteres Bezugsjahr. Preisänderungen vorbehalten. ** Das fortlaufende Eigen-Abonnement zu den oben genannten Konditionen können Sie jederzeit bis 6 Wochen vor Bezugsjahresende abbestellen, andernfalls verlängert es sich um ein weiteres Bezugsjahr. Preisänderungen vorbehalten.
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7 Sofa-Abende für Paare 2 KURSHEFTE
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Tun Sie Ihrer Ehe etwas Gutes! „Wir beide – der Kurs“ bietet Stoff für sieben schöne und intensive Paar-Abende zu Hause. Amüsieren Sie sich über die Eheszenen des Comedytheaters Lennardt + Lennardt, lassen Sie sich von den Experteninterviews inspirieren und tauschen Sie sich über das aus, was Ihnen wichtig ist. Gehen Sie mit neuer Inspiration in den Beziehungsalltag.
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Das ist drin: - Zwei Kurshefte (für sie und ihn) - Eine DVD mit 14 Videoclips inklusive Downloadoption - Ein 10,00 € (CHF 12.00)-Gutschein für ein Family-Abo und jede Menge Input für Sie als Paar.
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