HAUSKREISMAGAZIN 36

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Glauben gemeinsam leben

HAUSKREISMAGAZIN 36 GESCHICHTEN VON LIEBE UND FREUNDSCHAFT 6 Einheiten

MITEINANDER IN DIE STILLE Einkehrtage mit dem Hauskreis

„WIE LANGE NOCH?“

U!

Neu: Bessere Navigation durch die Einheiten // Schreibfreundliches Papier im Lektionenteil // Lektionenbausteine kombinieren und loslegen!

NE

Nr. 4/2015 | Oktober – Dezember | ZKZ 73436 | EUR (D) 7,90 | EUR (A) 8,20 | CHF 12.60 | www.dashauskreismagazin.net

Drei biblische Youtube-Einheiten über den Wert des Wartens


Ganz frisch E

in Neustart mit neuem Konzept und frischem Layout. Sollen wir jetzt auch den Namen des HauskreisMagazines ändern? Es gibt Sofa-, Dienst-, Mini- und Interessensgruppen, Gesprächs- und Bibelkreise, small, passion und family groups … Finden die sich in einer Zeitschrift wieder, die HauskreisMagazin heißt? Nach dem Abwägen vieler Varianten sind wir dann doch wieder beim alten Namen gelandet (auch wenn wir den Artikel gestrichen haben). Denn unter all den Bezeichnungen, mit denen geistliche Gruppen umschrieben werden, scheint uns „Hauskreis“ immer noch die verbreitetste zu sein. Die meisten Besucher von kleinen Gruppen mit christlichem Anliegen haben eine ungefähre Vorstellung davon, was sich dahinter verbirgt – auch wenn sie ihre Zusammenkünfte ganz anders nennen. Vielleicht treffen Sie sich gar nicht in einem Privathaus, sondern in der Gemeinde oder in einer Kneipe. Vielleicht verstehen Sie sich vor allem als Gruppe, die gemeinsam einen Dienst in der Kirche übernimmt oder ein diakonisches Anliegen verfolgt. Vielleicht hat sich Ihr Kreis im Anschluss an einen Glaubenskurs gegründet und beschäftigt sich vor allem mit Einsteigerfragen. Sie alle sind bei uns im HauskreisMagazin willkommen. Es ist unser Ziel, dass Sie in jedem Fall vom HauskreisMagazin profitieren können. Deshalb haben wir den Lektionenteil auch noch einmal ausgebaut, angepasst und die Einheiten neu gegliedert. Egal, ob Sie eine Kurzandacht mit Austausch in Ihrer Dienstgruppe planen oder ob Sie den ganzen Abend für eine Bibelarbeit zur Verfügung haben – kleine Symbole helfen, die Einheit auf Ihren Abend anzupassen. Dabei gibt es Fragen, die sich eher an Einsteiger wenden (Überblick gewinnen) und Fragen, an denen auch langjährige Christen zu knabbern haben (Tiefer bohren). Die Einheiten sind so gestaltet, dass Sie schnell erfassen können, wie Ihr Abend ablaufen könnte. Wir werden immer wieder gefragt, für wen das HauskreisMagazin eigentlich gedacht ist – nur für den Leiter oder auch für die Teilnehmer? Die Antwort: für beide. Hauskreise sind keine „One-(wo)man-show“. Im besten Fall kann sich jeder mit seinen Fragen und Wünschen, Begabungen und Erfahrungen einbringen und die eigenen Eindrücke gleich im Heft notieren. Dazu gibt es jetzt schreibfreundlicheres Papier im Innenteil, kleine Tests und persönliche Fragen und mehr Platz für Notizen. Ich wünsche Ihnen viel Freude und ein gutes Arbeiten mit dem neuen HauskreisMagazin!

Es ist unser Ziel, dass Sie in jedem Fall vom HauskreisMagazin profitieren können.

Ihr Christof Klenk und Team Redaktionsleitung HauskreisMagazin Jetzt das neue HauskreisMagazin kennenlernen Vielleicht gibt es Kleingruppen, Hauskreise oder Gesprächskreise in Ihrer Gemeinde, die das HauskreisMagazin noch nicht kennen oder schon lange nicht mehr eingesetzt haben. Wir würden uns freuen, wenn Sie sie auf das neue Heft aufmerksam machen. Zum Kennenlernen bietet es sich an, das HauskreisMagazin kostenlos zu testen. Mehr zum Testabo finden Sie auf S. 67 oder im Internet unter www.hauskreismagazin.net.

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INHALTSVERZEICHNIS

36 LIEBE UND F 19 Geschichten von Liebe und Freundschaft Dreiecksgeschichten, Bruderzwist, Kinderlosigkeit, Freundschaft unter Konkurrenten – gut, dass wir im Alten Testament schon die ganze Bandbreite menschlicher Beziehungen kennenlernen. Spannend, wie Gott sich dazu stellt! Sechs Einheiten über bekannte und unbekannte Geschichten von Liebe und Freundschaft.

48 Terror im Namen Allahs Wie kann ich dem Gemüsehändler an der Ecke begegnen, wenn Angehörige seiner Religion die Welt mit Angst und Schrecken terrorisieren? Im ersten Teil unserer neuen Einheitenserie, die sich mit den „heißen Eisen“ in Hauskreisen beschäftigt, geht es um den Islam.

51 Leiden als Motor Manchmal herrscht Stillstand in Kleingruppen statt geistliches Wachstum. Wo wir keine echte Not empfinden, ist unsere Veränderungsbereitschaft überschaubar, stellt der Psychotherapeut Jörg Berger fest. Doch in unseren wunden Punkten steckt großes Potenzial.

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FREUNDSCHAFT Gemeinschaft leben — Chancen nutzen Neue Serie: Unterwegs in kleinen Gruppen Vier Hauskreispastoren über Trends, Themen und neue Ideen Auszeit mit der Kleingruppe Retreat, Freizeit oder Einkehrtage: In der Auszeit ist Raum für Begegnung

6 Geschichten von Liebe und Freundschaft

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Praxis gestalten Leiden als Motor Warum geistliches Wachstum nicht in der Komfortzone funktioniert Serie: Bibellesen in Gruppen, Teil 4 „Die Realität der Texte kommt einem sehr viel näher“ Ein Interview mit Wolfgang Bittner zum meditativen Bibellesen

Glauben verstehen — der Lektionenteil 19 Einführung Von Micha A. Neumann 22 Lektionenteil erklärt So funktioniert das neue Einheitenkonzept! 24 1 — Ehe, Liebe und was noch? Isaak und Rebekka 1. Mose 24 27 2 — Liebe mit Hindernissen — Jakob, Rahel und Lea 1. Mose 29

51 30 3 — Funkstille zwischen Brüdern — Jakob und Esau 1. Mose 32 und 33 56

33 4 — Nachwuchs dringend erwünscht – Juda und Tamar 1. Mose 38 36 5 — Drei Todesfälle und eine Hochzeit – Rut und Noomi Rut 1; 4,13-17

In jedem Heft

39 6 — „Ziemlich beste Freunde“ — David und Jonathan 1. Samuel 18,1-9; 19,1-7; 23,14-18; 2. Samuel 1,26

Warten – Drei Kurzfilmeinheiten

Leserbriefe

News

Termine und Kleinanzeigen

Wochen(end)ziele für Hauskreise

Buchtipps

42 7 — Wenn Warten wankelmütig macht Lukas 12,35-40 18 8 — Selig ist, wer warten kann? 60 44 Matthäus 25,14-30 62 46 9 — Wenn es dunkel wird — Warten ohne Kompass 64 Psalm 119,105-112

Vorschau

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Neue Serie: Heiße Eisen

48 10 — Terror im Namen Allahs Was hat der Selbstmordattentäter mit dem Gemüsehändler zu tun?

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GEMEINSCHAFT LEBEN | UNTERWEGS IN KLEINEN GRUPPEN

Neue Serie:

W R E E GS T N U in den kleinen Gruppen

Bildnachweis: © xxxx/shutterstock

Vier Hauskreispastoren über Trends, Themen und neue (und alte) Ideen

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Der Weg zum blühenden Hauskreis Sarah-Maria Graber entdeckt ein „Erfolgsrezept“.

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auskreise entsprechen nicht den heutigen Ansprüchen einer vielbeschäftigten, schnelllebigen Gesellschaft. Davon gehen viele aus. Doch ich erlebe das Gegenteil: Aus ursprünglich einem Hauskreis entwickelten sich bei uns innerhalb von drei Jahren drei Gruppen von jeweils etwa fünfzehn Personen, die sich regelmäßig zum Essen, Gespräch und Gebet treffen. In dieser Zeit hat sich das Leben vieler Teilnehmenden drastisch verändert: Arbeitslose gewannen neuen Selbstwert und Arbeit; Verschuldete fassten Mut, ihre Briefe wieder zu öffnen und den Schuldenberg zu erklimmen; Verletzte fanden heilende Gemeinschaft und neue Freundschaften. Viele fragen nach einem Erfolgsrezept, und bisher konnte ich keine Antwort darauf geben. Ich fühle mich nicht besonders begabt, einen blühenden Hauskreis zu leiten. Kürzlich stieß ich aber auf einen Ansatz, den ich nachvollziehen konnte: Jim Egli (jimegli.com) ist ein Hauskreis-Experte aus den USA, der in einer Studie mit über 4.000 Hauskreisleitenden auf ein bedeutendes Ergebnis kam: Weder besonderes Charisma noch ausgefallene Programme tragen signifikant zum Wachstum eines Hauskreises bei, sondern das Gebet des Hauskreisleiters! Gruppen wachsen schneller, wenn deren Leitende regelmäßig für sie beten. Das Ergebnis begründet Jim Egli in vier Ansätzen: Gott erhört Gebete, wie er in Lukas 11,9 verspricht: „Bittet, so wird euch gegeben.“ Betende Leiter sind leidenschaftlich. Sie öffnen sich für Gottes Sicht, und von der daraus resultierenden Fürsorge fühlen sich die Menschen angezogen. Gott kann betende Menschen führen. Wenn wir uns Zeit nehmen für Gott, gewinnt der Heilige Geist Raum in uns und wir erkennen Gottes Stimme besser. Durch Gebet laden wir Gottes Gegenwart ein. Diese zieht Menschen an, so wie Jesus die Menschen anzog. Durch Gebet rückt Jesus und seine Gegenwart ins Zentrum. Auf dem Weg zum blühenden Hauskreis brauche ich weder besonderes Charisma noch zündende Ideen oder viel Zeit zur Vorbereitung eines ausgefallenen Programms. Ich brauche das Gespräch mit Gott, das durch Jesus möglich ist. Er selbst ist der Weg zum blühenden Hauskreis. Wie ermutigend ist das denn? Quelle: jimegli.com

… denn sie wissen, was sie tun Marga Haß über Wirkung von klaren Zielen mit dem Hauskreis.

I

ch bin begeistert von Hauskreisen, die wissen, warum sie zusammen sind. Das Besondere ist, dass diese Hauskreise eine besondere Dynamik zu haben scheinen, die „Lust auf mehr“ macht. Sie leben in der Erwartung, dass Gott in ihrem Leben eingreift: in ihnen selbst und durch sie hindurch. Das Empfinden, an einer Sache beteiligt zu sein, die über sie selbst hinaus wächst, ist ergreifend und sinnstiftend. Wenn ich Hauskreise besuche, die das Gefühl haben, auf der Stelle zu treten, und sich wünschen, lebendiger und wirksamer zu sein, dann schlage ich meist vor, ein gemeinsames Ziel zu suchen. Es sollte ein Ziel sein, das außerhalb ihrer eigenen Gemeinschaft liegt und das sie dennoch motiviert und inspiriert, beieinander zu sein. Zum Beispiel: Es gibt unseren Hauskreis, damit wir über unseren Glauben reden lernen und überhaupt die Chance nutzen können, über Gott ins Gespräch zu kommen, ohne zu belehren. Es gibt unseren Hauskreis, damit wir lernen, den Segen Gottes in unserem Leben wahrzunehmen und Gottes Impulse durch uns wieder zu anderen fließen zu lassen. Es gibt viele Formulierungen, wie man den Sinn und das Ziel von Hauskreisen beschreiben könnte. Wenn man seine eigenen Worte dafür findet, wird das Ziel näher und vorstellbarer. Aus meiner Sicht ist lediglich der Doppelbezug wichtig, die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Menschen zur Entfaltung zu bringen. Gott wird dadurch geehrt und wir lernen gemeinsam, wie er im Mittelpunkt unseres Lebens und unserer Beziehungen stehen kann. Wenn Hauskreise wissen, warum es sie gibt, können sie ihren Auftrag im Blick behalten und munter und fröhlich miteinander unterwegs sein.

Sarah-Maria Graber leitet eine Community bestehend aus drei Hauskreisen in der Vineyard Bern.

Marga Haß ist leitende Referentin im Marburger Kreis und dort zuständig für etwa 450 Hauskreise.

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„Ziemlich beste Freunde“ David und Jonathan = 30 Minuten

= 1 Stunde

= 1,5-2 Stunden

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THEMA: „Ein Freund, ein guter Freund – das ist das Beste, was es gibt auf der Welt“ – so singen die Comedian Harmonists. Für eine „Männerfreundschaft“ sind David und Jonathan ein Paradebeispiel. Die biblische Erzählung vom Hirtenjungen und Königssohn regt an, darüber nachzudenken, was solch eine Freundschaft ausmacht und wie wir Freundschaft leben können. Wir wollen herausfinden, was das Besondere an Davids und Jonathans Freundschaft ist und welche Rolle Gott dabei spielt.

EISBRECHER: Es gibt Menschen mit über tausend Freunden bei Facebook. Ab wann ist jemand Ihr „Freund“, Ihre „Freundin“?

Hatten oder haben Sie so etwas wie eine „Männerfreundschaft“ oder „Frauenfreundschaft“?

EINSTIEG: Hören Sie sich eins der Lieder an. Was spricht Sie dabei an? Lied „Lean on me“, gesungen vom gospel boulevard www.youtube.com/watch?v=sKkJFkKTT2g

Lied „Friends“ mit Michael W. Smith www.youtube.com/watch?v=taH_KEr5eFc

Lied „Friends“ von Petra www.youtube.com/watch?v=ku8p9x3vXUM

Lied „Freunde“ von der Band Pur www.myvideo.de/watch/4045255/Pur_Freunde

BIBELSTELLE: Lesen Sie 1. Samuel 18,1-9, 19,1-7, 23,14-18 und 2. Samuel 1,26

PERSÖNLICHE FRAGEN: Glauben Sie, dass sich Männerfreundschaften von anderen Freundschaften unterscheiden? Wenn ja, inwiefern?

Bildnachweis: © Brayden Heath/lightstock

Frauen haben viel häufiger gute Freundinnen als Männer gute Freunde. Woran könnte das liegen?

Welche Art von Freundschaften kennen Sie aus Ihrer Erfahrung: Sandkastenfreundschaften, Schulkameraden, Sportkameraden, Geschäfts- und Studienfreunde, …?

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GLAUBEN VERSTEHEN | VON LIEBE UND FREUNDSCHAFT

ÜBERSICHT GEWINNEN:

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Suchen Sie sich ein Zitat aus, das Sie anregt, und erklären Sie, warum Sie dieses Zitat ausgesucht haben! • Freundschaft ist eine Tür zwischen zwei Menschen. Sie kann manchmal knarren, sie kann klemmen, aber sie ist nie verschlossen. (Balthasar Gracian y Morales) • Die Freunde, die man um vier Uhr morgens anrufen kann, die zählen. (Marlene Dietrich) • Natürlich ist mir meine Frau wichtig. Aber Freunde sind wichtiger. Eher würde ich auf meine Frau verzichten als auf meine Freunde. (Kevin Costner) • Der beste Weg, einen Freund zu haben, ist der, selbst einer zu sein. (Ralph Emerson) • Ein wahrer Freund liebt allzeit und ist ein Bruder, der für die Zeit der Not geboren ist. (Sprüche 17,17) • Mein Vater sagte immer, wenn man bei seinem Tod fünf echte Freunde hat, dann kann man mit seinem Leben zufrieden sein.‘‘ (Lee Lacocca) In Vergangenheit und Gegenwart gab es immer wieder berühmte Männerfreundschaften, zum Beispiel Goethe und Schiller, Tom Sawyer und Huckleberry Finn, Winnetou und Old Shatterhand, Sherlock Holmes und Watson, Ernie und Bert, Dieter Bohlen und Thomas Anders … Was verbinden Sie mit den einzelnen „Paaren“ und ihrer Freundschaft? Bei Google ergibt das Wort „Männerfreundschaft“ 154.000 Treffer – bei „Frauenfreundschaft“ gibt es nur 54.000 Treffer. Ist eine „Männerfreundschaft“ anders, oder ist das nur ein Mythos?

Bei jungen Mädchen gibt es die Einteilung in BF (Beste Freundin), ABF (Allerbeste Freundin) oder auch ABFF (Allerbeste Freundin forever). Braucht es diesen einen Freund/diese eine Freundin, oder können es auch mehrere Freunde sein? Wie würden Sie Freundschaft definieren? Was ist Ihnen in einer Freundschaft wichtig? Was erwarten Sie von einem Freund? Was sind Sie bereit zu geben? Forscher definieren Freundschaft als eine „freiwillige, persönliche Beziehung, die auf gegenseitiger Sympathie, Vertrauen und Unterstützung beruht“. Wie ist die Freundschaft von David und Jonathan entstanden? Wie sind Ihre Freundschaften entstanden? Im englischen spricht man davon, „Freunde zu machen“ – geht das? David und Jonathan beschließen einen Bund (siehe Hintergründe). Gab es einen Punkt, wo Sie etwas für sich und Ihre Freundschaft vereinbart haben? Könnte es sinnvoll sein, eine Vereinbarung zu treffen, zum Beispiel, um sich gegenseitig (geistlich) zu fördern? Stellen Sie die Beziehungskonstellation von König Saul, Jonathan und David mit Playmobilfiguren nach. Achten Sie auf Nähe/Distanz, Blickrichtung, Körperhaltung – und kommen Sie darüber ins Gespräch. Die Beziehung zu Gott ist eine gemeinsame Grundlage für die Freundschaft von David und Jonathan. In 1. Samuel 20,13 spricht Jonathan David das Mitsein Gottes zu. In 1. Samuel 20,23 betont Jonathan, dass „der Herr zwischen mir und dir ewiglich“ steht. Wo spielt in Ihren Freundschaften der Glaube eine Rolle?

TIEFER BOHREN:

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zwischen David und Jonathan beschreibt. Deshalb wird in vielen Auslegungen eine homoerotische Beziehung zwischen David und Jonathan vermutet. Andererseits wird das gleiche Wort im Alten Testament aber

auch für die Liebe Jahwes zu den Menschen benutzt. Wie stellen Sie sich diese Liebe vor, die für David „wundersamer als Frauenliebe“ (2. Sam 1,26) war?

Eher würde ich auf meine Frau verzichten als auf meine Freunde. (Kevin Costner)

Bildnachweis: © Brayden Heath/lightstock

David soll künftiger König von Israel werden – Saul sieht ihn als Konkurrenten, dabei steht David vor allem in Konkurrenz zum Königssohn Jonathan. Saul und Jonathan gehen unterschiedlich mit dieser Situation um. Warum reagieren beide so unterschiedlich? Für die Entwicklung von Karrieren ist das so genannte Netzwerken heutzutage sehr wichtig. Man sucht nach Verbindungen, die einem vielleicht noch nützlich sein können. Wie sehen Sie die Verbindung von Jonathan und David vor diesem Hintergrund? Woran zerbrechen Freundschaften? Warum zerbricht die Freundschaft von David und Jonathan nicht, obwohl sie unter großem Druck standen? Wie gehen Sie damit um, wenn eine Freundschaft auseinandergeht? Freundschaften stehen heutzutage hoch im Kurs. Kann es sein, dass Freundschaften als Ersatz für zerbrechende Familien in der Risikogesellschaft gesehen werden? Im Hohelied der Liebe wird für die Liebe zwischen Mann und Frau das Wort benutzt, das bei Samuel die Beziehung


IMPULS: Schauen Sie sich den Trailer zum Kinofilm „Ziemlich beste Freunde“ an: www.youtube.com/watch?v=bkHjdcvvHXk Die Hauptdarsteller des Films stammen aus extremen sozialen Milieus. Während der eine in einer reichen Adelsfamilie groß geworden ist und in einem palastähnlichen, weiträumigen Gebäude mitten in Paris lebt, stammt der andere aus ärmlichen Verhältnissen. Die unterschiedlichen Lebenswelten (soziale Herkunft, Rasse, Milieu) spielen am Anfang eine große Rolle, aber durch näheres Kennenlernen und mit Humor entwickelt sich eine Freundschaft. Der Film basiert auf einer wahren Geschichte. Stammen Ihre Freunde aus dem gleichen „Milieu“ wie Sie? Wäre es hilfreich

oder herausfordernd, auch Kontakte und Freundschaften außerhalb des „christlichen Milieus“ zu pflegen? Welche besonderen Chancen und Herausforderungen liegen in milieu-übergreifenden Freundschaften? Wie könnten Sie Gelegenheiten schaffen, dass solche Beziehungen zustande kommen? „Liebe jeden mit echter, starker Nächstenliebe; Freundschaft dagegen schenke nur solchen, die mit dir Verbindung in wertvollen Dingen aufnehmen können ... Wenn ihr einander die Liebe, die Frömmigkeit, die christliche Vollkommenheit vermittelt, wie wertvoll wird dann eure Freundschaft sein! Sie wird eine ausgezeichnete sein, weil sie von Gott kommt, weil sie auf Gott hinzielt, weil Gott ihr Band ist, weil sie ewig in Gott weiterleben wird.“ (Franz von Sales, Theotimus, 3. Teil, 19. Kapitel)

ABSCHLUSS: Kleine Hausaufgabe: Denken Sie in den nächsten Tagen einmal besonders an Ihre eigenen Freundschaften. Sind Sie damit zufrieden? Wünschen Sie sich mehr? Beten Sie in der kommenden Woche ganz bewusst für ihre Freunde. „Das Gebet füreinander ist das Siegel der Freundschaft.“ (Maria Czerwonka)

DAS NEHME ICH MIT:

Pfarrer Michael Wolf ist Referent für Hauskreisarbeit, Kirchenvorstandsarbeit und missionarische Projekte im Amt für Gemeindedienst der ev.-luth. Kirche in Bayern.

6 HINTERGRÜNDE UND ERKLÄRUNGEN: Der Name David heißt übersetzt „Geliebter“ oder „Liebling“. David wurde geliebt von Saul (1 Sam 16,21), von Jonathan (1 Sam 18,3), von der Tochter Sauls, Michal (1 Sam 18.20), von den Hofleuten Sauls (1 Sam 18,22) und letztlich vom ganzen Volk (1 Sam 18,16). Die Liebe der Menschen zu David drückt sich unterschiedlich aus. Die Liebe von Saul wandelt sich in Eifersucht und Hass. Interessanterweise sind es zwei Personen aus der Familie Sauls, die den Schutz und das Schicksal Davids positiv beeinflussen: Michal und Jonathan, die Kinder von Saul. Beide setzen sich für David ein, und riskieren dabei auch ihr eigenes Leben und stehen sozusagen immer zwischen zwei Stühlen – zwischen Liebe zu David und Solidarität zum Vater. Die Erzählung vom Kampf zwischen David und Goliath ist der Beginn der Entzweiung von Saul und David – aber auch der Beginn der Freundschaft zwischen Jonathan und David. Politische Dimension: Die Beziehung zwischen David und Jonathan kann unterschiedliche Aspekte haben – sie ist sicher emotional, hat aber auch immer eine politische Dimension. Die Samuelbücher haben als Fokus den Aufstieg Davids zum König Israels. Und so tragen Handlungen wie die Übergabe von Rüstung, Schwert und Mantel von Jonathan an David (1 Sam 18,4) neben der freundschaftlichen Dimension auch die politische Dimension der Übergabe des Thronanspruchs der Familie Sauls auf die Davids und seiner Nachkommen. Bund mit Jonathan: David schließt zwar noch mit anderen Personen Bünde (zum Beispiel mit Abner in 2 Sam 3,12f.), aber der Bund mit Jonathan ist lebenswichtig. Für David ist er lebenswichtig, weil Jonathan sein eigenes Leben riskiert, um Davids Leben zu retten. Aber der Bund ist auch lebenswichtig für Jonathan, weil David den Fortbestand der Familie Jonathans garantiert (1 Sam 20,14-16). Dieser Bundesschluss ist zunächst ein Freundschaftsbund (1 Sam 18,3) mit der besonderen Tiefe, dass er vor Gott geschlossen wird (1 Sam 23,18) und eben auch eine politische Dimension in sich trägt.

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Das erwartet Sie im nächsten LEKTIONEN HKM 37 (JANUAR BIS MÄRZ 2016):

Passion 4 Einheiten zu 4 Fragen aus der Passionsgeschichte

Dankbar leben Wie wird Dankbarkeit zur Herzenshaltung? 5 Einheiten zum Jahr der Dankbarkeit

1. „Bin ich es etwa, Herr?“ (Mt 26,22) Über das menschliche Herz und den Grund für das Leiden Jesu 2. „Woher kommst du?“ (Joh 19,9) Über die Tragik einer richtigen Frage zur falschen Zeit

1. „Das hab ich nicht verdient!“ „Was hast du, das du nicht empfangen hast?“ (1 Kor 4,7) 2. Trotz allem dankbar „Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobten Gott.“ (Apg 16,25) 3. „Mir dankt’s doch auch keiner!“ „Liebet eure Feinde … und ihr werdet Kinder des Allerhöchsten sein: denn er ist gütig über die Undankbaren und Bösen.“ (Lk 6,35) 4. Grundsätzlich dankbar „Seid dankbar in allen Dingen; denn das ist der Wille Gottes in Christo Jesu an euch.“ (1 Thess 5,18) 5. „Aus mir kommt nichts!“ „Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles in dem Namen des Herrn Jesu, und danket Gott und dem Vater durch ihn.“ (Kol 3,17)

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3. „Weißt du nicht, dass ich Macht habe, dich freizulassen, und Macht, dich zu kreuzigen?“ (Joh 19,10) Über die Ohnmacht von Jesus und seinen festen Willen, den Weg des Leidens zu gehen 4. „Bist du selbst auf diese Frage gekommen, oder haben dir andere von mir erzählt?“ (Joh 18,34) Über unnützes Wissen und den Mut, einen eigenen Weg zu Jesus zu gehen

HAUSKREISMAGAZIN 37 ERSCHEINT ENDE NOVEMBER.

KLEINGRUPPE FÜR FREMDE Unzählige Menschen sind auf der Flucht. Viele landen in Europa und sind auf der Suche nach einer neuen Heimat. Wie reagieren Hauskreise und Kleingruppen auf ihre neuen Nächsten? Was passiert, wenn die Menschen, die wir einladen, tatsächlich kommen?

HAUSKREIS IN DER ZEITMASCHINE Es ist uns zwar bewusst, dass Paulus keine Hamburger Mittelstandsgemeinde des 21. Jahrhunderts im Blick hatte, als er seine Briefe schrieb, doch im Bibelgespräch ziehen wir aus dieser Erkenntnis oft keine Konsequenzen. Dabei könnte es uns im Verständnis der Texte sehr viel weiter bringen, wenn wir im Hauskreis auch einmal die Perspektive der Adressaten einnehmen. Wie das gehen kann, erklärt Johanna Nuhn in der nächsten Ausgabe.

WEG MIT ALTEN ZÖPFEN Was bedeutet Nachfolge? Wie werden Menschen zu Jüngern? Veränderung ist nur möglich, wenn wir das Alte hinter uns lassen, meint Mark Batterson. Viel zu häufig starten wir mit einem neuen Plan und kehren doch wieder zum alten zurück, wenn es schwierig wird. Ein Aufruf, alte Zöpfe abzuschneiden und Neues zu wagen – auch im Hauskreis.

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Wir glauben:

GEMEINSAM GEHT MEHR! Jesus selbst hat es uns vorgemacht. Das neue HAUSKREISMAGAZIN will Ihnen deshalb richtig Lust auf „gelebte Kirche im Kleinformat“ in Ihrer Kleingruppe machen.

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36 Die Lektionen dieser Ausgabe: GESCHICHTEN VON LIEBE UND FREUNDSCHAFT 1 Ehe, Liebe und was noch? – Isaak und Rebekka 1. Mose 24 2 Liebe mit Hindernissen – Jakob, Rahel und Lea 1. Mose 29 3 Funkstille zwischen Brüdern – Jakob und Esau 1. Mose 32-33 4 Nachwuchs dringend erwünscht – Juda und Tamar 1. Mose 38 5 Drei Todesfälle und eine Hochzeit – Rut und Noomi Rut 1; 3,14-17 6 „Ziemlich beste Freunde“ – David und Jonathan 1. Samuel 18,1-9; 19,1-7; 23,14-18; 2. Samuel 1,26

WARTEN

7 Wenn Warten wankelmütig macht Lukas 12,35-40 8 Selig ist, wer warten kann? Matthäus 25,14-30 9 Wenn es dunkel wird – Warten ohne Kompass Psalm 119,105-112

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Oktober bis Dezember 2015


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