Herrmann CON MOTO

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HERRMANN

con moto

fĂŒr Horn und 14 Instrumente

Partitur

ARNULF HERRMANN

con moto

fĂŒr Horn und 14 Instrumente

(2013/14)

Partitur

I – Verdichtung

II – Schönheit einer einzelnen Bewegung

III – kurzer Stillstand

IV – Expansion und Kollaps

Auftragswerk des Ensemble musikFabrik und Kunststiftung NRW, gefördert durch das Ministerium fĂŒr Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen UA am 7.06.2014, Großer Sendesaal des WDR/Köln

Besetzung:

Horn (solo)

Ensemble:

Flöte (auch Piccolo)

Oboe

Klarinette (B und Es)

Fagott (auch Kontraforte/-fagott)

Trompete in C (Mutes: Cup)

Posaune (Mutes: Straight, evtl. Cup)

Tuba (evtl. mit Dpf.) (auch Kontrabasstuba)

Schlagzeug (1 Spieler)

Klavier

Violine 1 (sord.)

Violine 2 (sord.)

Viola (sord.)

Violoncello (sord.)

Kontrabass (5-saitig)

Schlagzeug/Instrumente:

Xylophon, Marimbaphon, Vibraphon (+ Kontrabassbogen) (statt Xyl. + Marimba kann auch eine Xylorimba verwendet werden. Die Marimbastimme ist allerdings nicht-transponierend notiert) tiefer Gong in H, 1 Pauke

Triangel, Tamtam (ca. 100cm), Gr. Tr. (auch mit Fußmaschine), Bass-Drum mit Fußmaschine (gedĂ€mpft, mit Tuch im Inneren)

Acht Vibraslaps (auf StÀndern!) von hoch nach tief *:

1 Metall(Alu)Korpus

2 runder kleiner Holzkorpus (mit nur einer Kugel als Anreger)

3 Holz hoch

4 Holz mittelhoch (ord.)

5 Holz mitteltief (ord.)

6 Holz tief

7 Holz sehr tief

8 Bass Plastikkorpus Eigenbau (grosse Holzkugeln als Anreger)

* Die Vibraslaps stehen sicher nicht immer genau in der oben aufgelisteten Version zur VerfĂŒgung. Wichtig sind das Material (Metall, Holz), die Skalierung von hoch (1) nach tief (8) und der stark erschlaffte Klang des tiefsten Vibraslaps (8). Unter diesen Rahmenbedingungen können Alternativen verwendet werden.

Aufstellung (Klavier und Schlagzeug gegenĂŒberliegend, sonst Varianten möglich):

Schlagzeug Fl Ob Kl Fg Trp Pos Tuba Klavier Va Vcl

Solo

Verwendete Zeichen:

Ø = das jeweils maximal mögliche Diminuendo bzw. aus dem Nichts kommend

ïŹ = abdĂ€mpfen/Ton unmittelbar beenden

[ ] = optional spielbar (wird individuell in den Proben entschieden)

Mikrointervalle:

” Viertelton erhöht

B Viertelton erniedrigt

˜ Dreiviertelton erhöht

Bb Dreiviertelton erniedrigt

Bei der Verwendung der Mikrointervallik wird zwischen zwei Anwendungsformen unterschieden:

Zum einen gibt es die wirklich prĂ€zise umsetzbare Notation, bei der es auf eine genaue Intervallik und Harmonik ankommt. Hierbei handelt es sich vor allem um die langsameren Passagen im StĂŒck, in denen genĂŒgend Zeit fĂŒr eine genaue Realisierung (und Wahrnehmung) bleibt.

Zum anderen die Notation, die nĂ€herungsweise gemeint ist und im Wesentlichen auf die Farbwirkung der Mikrointervallik abzielt. Hier kann der Spieler, gerade in schwierigen Lagen, entsprechend bequeme und gut realisierbare Lösungen suchen. Je schneller das Tempo und je schwieriger die Lage in der zu spielen ist, desto mehr nĂ€hert man sich dieser zweiten Form an. Diese verschiedenen Grade der PrĂ€zision wurden beim Komponieren berĂŒcksichtigt.

Vorzeichen gelten ausschließlich vor der Note. Meistens wurden zusĂ€tzlich noch Auflösungszeichen notiert.

Die Entscheidung, ob z.B. ein vierteltönig vertieftes c oder stattdessen ein vierteltönig erhöhtes h gewĂ€hlt wird, bleibt dem Spieler ĂŒberlassen.

Die Partitur ist in C notiert. Die Piccoloflöte klingt 8va, Xylophon 8va, Kontraforte(-fag.) und Kontrabass 8bassa

I – Verdichtung

fĂŒr Christine Chapman

mit viel Druck – ohne

Vibraphon mit Motor gestrichen (Kontrabassbogen) Anfangs langsam, gegen Ende heftiger ziehen.

subito mit Wucht Klang: 8bassa schmetternd (cuivré)

schmetternd (cuivré)

pizz. sfp: zweites Sechzehntel wie nachfedernd, piano

sfp: zweites Sechzehntel wie nachfedernd, piano

Motor aus

Die Fltzg. immer sehr rauh, fast wie ein Akzent.

sempre sf, ma non troppo

sfp: zweites Sechzehntel wie nachfedernd, piano

f ma non troppo

Die Obertonreihen fanfarenartig, non legato pizz.

pizz: zweites Sechzehntel wie nachfedernd

f ma non troppo Die Unterscheidung zwischen Achtelpizz. und Sechzehntelpizz. dient nur der Vereinfachung der Notation.

Pauke mittelharte SchlÀgel

Wie eine Walze, heftig, mit Gewalt – die KlĂ€nge scharf beenden (abstoppen) und auf keinen Fall schleppen!

Kontraforte nehmen

p etwas unterdrĂŒckter Klang – ma leggiero

leggiero p arco leggiero, das zweite Sechzehntel immer deutlich leiser

Vibraphon mit Motor

gestrichen (Kontrabassbogen) Anfangs langsam, gegen Ende heftiger ziehen.

II

Molto tranquillo. Alles ganz leise und gedĂ€mpft. Deutlich auf die FlatterzungenklĂ€nge hinspielen und wieder weggehen (2-Takt-Gruppen!). Die FlatterzungenklĂ€nge dĂŒrfen dabei aber auf keinen Fall dynamisch besonders hervortreten. Die vierteltönige Auf- bzw. AbwĂ€rtsbewegung muss in allen Einzelstimmen gut wahrnehmbar sein. BlĂ€ser: wenn nötig, am Ende der 2-Takt-Gruppen atmen.

Fltzg.

Takt 1-8: Das Horn verschmilzt vollkommen mit dem restlichen Ensemble. Erst ab Takt 9 löst es sich allmÀhlich.

con sord.

con sord. con sord.

Takt 1-16: Die arco-Streicher im Hintergrund zu den BlÀsern. (unmerklich einsetzen)

Fltzg.

Fltzg.

Fltzg.

Fltzg.

Vor-sich-hinsingend. Ganz beilÀufig. Bis T.31 (inkl.) etwas gedÀmpfter und nur wenig solistischer Klang. cantabile (sord.) (sord.) (sord.)

Fltzg.

Fltzg.

Fltzg. Fltzg.

Fltzg.

Fltzg.

Fltzg.

Fltzg. Fltzg.

Fltzg.

Fltzg.

Bevor das Tonmaterial in T.27 halbtönig wird, die Vierteltönigkeit sehr deutlich machen. zu Beginn etwas unbeholfen, buchstabierend

(sord.)

Streicher: gruppiert phrasieren aber nicht zwingend auf einen

sempre ben marcato

sempre ben marcato

sempre ben marcato sempre ben marcato

sempre ben marcato

sempre ben marcato

sempre ben marcato

sempre ben marcato

sempre non legato

sempre ben marcato

sempre ben marcato

sempre ben marcato

unauffÀllige Bogenwechsel offen

Das Glissando im Horn ganz gleichmĂ€ĂŸig und sehr physisch, wie eine Dehnung, spielen. Wichtig ist es, die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der einzelnen Abschnitte sehr deutlich zu machen (d.h. welcher Tonraum in welcher Zeit durchschritten wird).

Bei den Atemkommata darf das Horn stets etwas nach dem Akkord im restlichen Ensemble einsetzen, so dass genĂŒgend Zeit zum Atmen bleibt.

Bogenwechsel gliss. gliss. gliss.

gliss. gliss.

Solo: Falls der Atem fĂŒr die lange Schlußstrecke nicht reicht, darf kurz vor dem (klingenden) f2 geatmet werden. Das soll aber so unauffĂ€llig wie möglich geschehen.

Horn: in den kurzen Phrasen die letzte Note immer etwas verkĂŒrzen. Die Notation gibt das nur unzureichend wieder und ist nicht exakt gemeint. Es geht nicht um die rein rechnerisch genaue VerkĂŒrzung um ein Sechzehntel, sondern um den Gestus des VerkĂŒrzens.

Bis zum Ende des Satzes: Die Mikrointervallik der EinwĂŒrfe im restlichen Ensemble sehr deutlich machen. Es ist sehr wichtig, dass der geradezu physische Charakter einer Verschiebung entsteht. Die mit einem Akzent versehenen Einsatzakkorde sind immer halbtönig und mĂŒssen genau stimmen. Die daran anschliessende mikrotonale Verschiebung soll zwar genau realisiert werden, allerdings ist der Charakter einer Verschiebung am Ende wesentlich wichtiger als die Intervallreinheit.

cresc. und decresc.-Gabeln sollen andeuten, dass die Figuren nicht mechanisch, sondern immer expressiv zu spielen sind (al

Pos: mit dem Horn im Wechsel

f ma non troppo

f ma non troppo: der Klang immer noch weich schnarrend, nicht hart scheppernd

f ma non troppo sempre secco, zwischen 1/16teln und 1/8teln nicht unterscheiden

subito f (sempre) (pizz.)

S

ma leggiero f ma leggiero f ma leggiero f ma leggiero

Von hier an: Die Vibraslaps immer kurz vor oder zeitgleich mit dem nÀchsten Ereignis abdÀmpfen (sempre simile al fine).

und bilden eine Einheit. Die GrundintensitÀt steigern.

f ord.

f ord.

f ord.

f ord.

Die VorschlÀge vor dem Schlag spielen.

mit Tuba und Horn mit Trompete und Horn

Gr.Tr. mit Fußmaschine

f ord.

sempre secco mit Trompete und Tuba

Die VorschlÀge vor dem Schlag spielen.

fanfarenartig ( f sim.)

Horn: die höhere Dynamik im tiefen Register dient dem Ausgleich zwischen den Registern.

f ord.

f ord.

f ord. f ord.

Gr.Tr. mit Fußmaschine

Die VorschlÀge vor dem Schlag spielen.

Klar. in Es

Tuba: ggf. Atmen und neuanstossen.

Fltzg.

Edition Peters

For more than 200 years, Edition Peters has been synonymous with excellence in classical music publishing. Established in 1800 with the keyboard works of J. S. Bach, by 1802 the company had acquired Beethoven’s First Symphony. In the years following, an active publishing policy enabled the company to expand its catalogue with new works by composers such as Brahms, Grieg and Liszt, followed in the 20th century by Richard Strauss, Arnold Schoenberg and John Cage.

Today, with its offices in Leipzig, London and New York publishing the work of living composers from around the world, Edition Peters maintains its role as a champion of new music. At the same time, the company’s historic and educational catalogues continue to be developed with awardwinning critical and pedagogical editions.

Seit ĂŒber 200 Jahren steht die Edition Peters fĂŒr höchste QualitĂ€t im Bereich klassischer Notenausgaben. GegrĂŒndet im Jahr 1800, begann der Verlag seine TĂ€tigkeit mit der Herausgabe von Bachs Musik fĂŒr Tasteninstrumente. Schon 1802 kamen die Rechte an Beethovens erster Sinfonie hinzu. In der Folgezeit wuchs der Katalog um neue Werke von Komponisten wie Brahms, Grieg und Liszt sowie – im 20. Jahrhundert – Richard Strauss, Arnold Schönberg und John Cage.

Als Verleger zahlreicher zeitgenössischer Komponisten aus aller Welt ist die Edition Peters mit ihren Standorten Leipzig, London und New York auch weiterhin Anwalt neuer Musik. Zugleich wird das Verlagsprogramm im klassischen wie im pÀdagogischen Bereich kontinuierlich durch vielfach preisgekrönte Ausgaben erweitert.

The offices of Edition Peters in Talstraße, Leipzig GeschĂ€ftssitz der Edition Peters in der Leipziger Talstraße
Photo © IrÚne Zandel

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