Franke AGNI

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FRANKE

AGNI

Musik für Bassklarinette und Orchester

Partitur

BERND FRANKE

Musik für Bassklarinette und Orchester

(2018/19)

Partitur

POD PETERS on demand

EDITION PETERS

AGNI

Musik für Bassklarinette und Orchester (2018/19)

Dauer: ca. 21 Minuten

Auftragswerk der Elbland Philharmonie und des Musikfonds e.V.

UA: 23.11.2019, Großenhain, Elbland Philharmonie Volker Hemken – Bassklarinette, Leitung – GMD Ekkehard Klemm

INSTRUMENTATION

Solo Bassklarinette

2 Flöten

2 Oboen

2 Klarinetten in B

2 Fagotte

2 Hörner in F

2 Trompeten in C

3 Posaunen

Tuba

Harfe

Pauken

Schlagzeug (zwei Spieler)

Crotali

Glockenspiel

Vibraphone

Gong (E)

3 Becken (hängend)

Tempelblock (hoch)

Peitsche

Kleine Trommel

Große Trommel (mit Bürsten)

Tamtam (mittelgroß)

Streicher (8, 6, 4, 4, 3)

EINFÜHRUNGSTEXT

AGNI – Musik für Bassklarinette und Orchester entstand im Auftrag der Elbland Philharmonie und des Musikfonds e.V. Angeregt wurde das Werk durch Volker Hemken, Solo-Bassklarinettist des Gewandhausorchesters und durch den GMD der Elbland Philharmonie Ekkehard Klemm.

Inspirationsquellen für diese Komposition waren u.a. „Die Glut“ von Roberto Calasso, ein Buch über die indischen Veden in Verbindung mit den Ursprüngen des Buddhismus und den damit verbunden Ritualen und die chinesische Tradition der 5 – Elementelehre und der Wandlungsphasen.

In den letzten 20 Jahren habe ich mich intensiv mit ostasiatischer Musik, Kunst und Philosophie beschäftigt und habe das auch durch längere Studienreisen und kompositorische Projekte vertiefen können. 2012 wurde mein Chorwerk PRAN in Kolkata in Indien uraufgeführt, ebenfalls 2012 in between VI für Sho und Sheng in Tokyo und 2013 Mirror and Circle für Pipa, Cello und chinesisches Orchester in Taipeh/ Taiwan (Auftragswerk der taiwanesischen Regierung).

AGNI ist der Gott des Feuers und in meiner Komposition geht es um Elemente wie Feuer, Wasser und Luft. Diese erzeugen, besonders das Feuer, in unserer inneren Imagination Stimmungen und Emotionen. Es geht also um Prozesse und Phasen, in denen sich eine Atmosphäre langsam in eine andere Stimmung verwandelt. Auch Hitze kann unterschiedlich wirken, es gibt innere und äußere Hitze, in uns selbst, aber auch in der Natur. Diese Assoziationsmodelle können inspirierend sein für uns als Schaffende, als Musiker, aber durchaus auch für den Hörer.

Die Natur war schon immer eine der wichtigsten Inspirationsquellen für Komponisten.

AGNI ist dreisätzig. Jeder Satz ist wiederum in zwei Teile geteilt und wird durch einen Tamtam-Schlag markiert, auch durch zunehmende Schläge der Perkussionisten.

Immer nach diesen Schlägen ändert sich die Atmosphäre, die Situation, es beginnen Übergänge in eine neue Phase, einen neuen Abschnitt, in ein neues Element.

Im ersten Satz sind beide Hälften in der Dauer gleich, im zweiten und dritten Satz verschieben sich die Proportionen und Tamtam-Schlagzeug-Akzente in Richtung „Goldener Schnitt“.

Die Bassklarinette befindet sich inmitten dieser Aktionen und dieser Wandlungsphasen, ist Hauptakteur und Solist, wird mitgerissen, gibt Impulse, hat viele Kadenzen, Soli und Ausbruchzonen, ändert ihren Charakter und Gestus innerhalb dieser Phasen und Umbrüche. In diesen drei Sätzen und organischen Gebilden durchlebt der Solist einen intensiven Prozess.

Der Anfang ist der Schluss ist der Anfang, es entsteht eine Kreisgestalt, der Wandel kann von vorn beginnen.

Bernd Franke, Leipzig, Oktober 2019

Notation:

Glissandi generell sofort beginnen / Immediately begin Glissando In aleatorischen Abschnitten oder in Kombination mit metrisch festen Abschnitten ist die Notation nicht identisch mit dem Klangergebnis

In aleatoric sections or in combination with steady-metre sections, here notation is not identical with the sound result

metrischer freier Abschnitt, hier gelten die Versetzungszeichen nur für die unmittelbar folgende Note / Section in free metre; here accidentals apply to next following note only

Ä Abschnitt in festem Metrum, hier gelten die Versetzungszeichen für den ganzen Takt / entry for section in steady metre; here accidentals apply for the whole bar

Bassklarinette:

+ Spaltklang / multi phonic

st slap tongue ob Überblasen / overblowing

Tutti:

[ ] Hauptstimme / principal line

, < > , Atempause / short caesura

sehr hoher Ton / very high pitchTon fallen lassen / drop pitch

kurzer Vorschlag / short grace note

˘˘ improvisierte Läufe / improvised passages/scales

… sofort abdämpfen / damp immediately so schnell wie möglich / as fast as possible

kurzer Vorschlag / short grace note

y 1-3'' kurze Fermate mit exakter oder ungefährer Sekundenangabe / short fermata with duration given in seconds exactly or approximately

>; : leichter Akzent / light accent

¿

c s con sordino

s s senza sordino

s v senza vibrato

o v ordinario vibrato

m v molto vibrato

p v poco vibrato

ord ordinario

Vierteltonerhöhung / raise a quarter tone

¶ Vierteltonerniedrigung / lower a quarter tone

l Dreivierteltonerhöhung / raise a three-quarter tone

J Dreivierteltonerniedrigung / lower a three-quarter tone

ausnotiertes Vibrato / notated vibrato

Flöte: Jet-Effekt

2

3

Holz/Blech: Ausatmen durch das Instrument / Wood / Brass: exhale through the instrument

Holz/Blech: Einatmen durch das Instrument /Wood / Brass: inhale through the instrument

s B Str: starker Bogendruck/ins Kratzen gehen – „schmutziger“ Klang / heavy bow pressure, going into scraping – „dirty“ sound

« Str: Bartók-Pizzicato mit bestimmter Tonhöhe (mit Nachklang) / Bartók-Pizzicato with determinate pitch (with dying away)

j œ j ) j

Str: Bartók-Pizzicato, erstickt bzw gedämpft auf der jeweils angegebenen Saite (dumpfer Klang) / Bartók-Pizzicato, smothered i e muted on the respectively cited string by hand on the fingerboard (muffled sound)

… Str: sofort abdämpfen / damp immediately

Str: mit der linken Hand Saiten leicht berühren, es soll ein geräuschhafter Klang entstehen, keine Töne / lay down lightly left hand on strings, produce a sound of noises, no real pitches please

W Str: "Schnapper", starken Aufstrich abrupt durch das Schlagen der linken Hand auf das Griffbrett stoppen

Pauke und gr Tr :

Auf Fell mit Bürste regelmäßig oder unregelmäßig im Kreis mit bzw gegen den Uhrzeigersinn wischen / wipe on the surface of the drum with a brush in a circle with or counterclockwise

Pauke: auf 2 Holzplatten Sandpapier kleben und damit ein Wischgeräusch erzeugen / Timpani: Stick sandpaper on 2 wooden boards and create a wiping sound

_ Harfe: mit Plektrum Pfeifgeräusch erzeugen, an Saiten hochziehen / Harp: make a whistling sound with a pick, pull it up to strings

Schlagzeug1

Schlagzeug2

AGNI

MusikfürBassklarinetteundOrchester

abZiffer15Abschnitt3xspielen(eventuell4xfallsZeitnichtlangt) dannFermatebei16haltenbisBassklarinetten-Solobeendetistdann erstweitermit17 (1xp2xmp

(sieheSeite30)

(*VlI+VlII:1xp2xmp 3xmfev4xmf-f) arco

p2xmp

3xmfev4xmf-

(*insMundstückein-undausatmen)

(*insMundstückein-undausatmen)

(*insMundstückein-undausatmen)

(*insMundstückein-undausatmen)

HorninF12
Trompete12
Posaune12,3
Tuba
Harfe
Pauken
Schlagzeug1
ViolinI
ViolinII
Viola
Violoncello

nachobenundunten

(eca.60bleibt)

(eca.60bleibt)

pp (pp) (noncresc)

pp (pp) (noncresc) f pp (pp) (noncresc)

pp (pp) (noncresc) f pp (pp) (noncresc)

(noncresc)

(noncresc)

(noncresc)

(pp) (noncresc/dim)

(pp) (noncresc/dim)

(pp) (noncresc/dim)

(pp) (noncresc/dim)

(pp) (noncresc/dim)

(pp) (noncresc/dim)

Schlagzeug1

5

(*wennalleStreicherihreFermateerreichthaben, erstdannEinsatzfürBassklarinettegeben)

Edition Peters

For more than 200 years, Edition Peters has been synonymous with excellence in classical music publishing. Established in 1800 with the keyboard works of J. S. Bach, by 1802 the company had acquired Beethoven’s First Symphony. In the years following, an active publishing policy enabled the company to expand its catalogue with new works by composers such as Brahms, Grieg and Liszt, followed in the 20th century by Richard Strauss, Arnold Schoenberg and John Cage.

Today, with its offices in Leipzig, London and New York publishing the work of living composers from around the world, Edition Peters maintains its role as a champion of new music. At the same time, the company’s historic and educational catalogues continue to be developed with awardwinning critical and pedagogical editions.

Seit über 200 Jahren steht die Edition Peters für höchste Qualität im Bereich klassischer Notenausgaben. Gegründet im Jahr 1800, begann der Verlag seine Tätigkeit mit der Herausgabe von Bachs Musik für Tasteninstrumente. Schon 1802 kamen die Rechte an Beethovens erster Sinfonie hinzu. In der Folgezeit wuchs der Katalog um neue Werke von Komponisten wie Brahms, Grieg und Liszt sowie – im 20. Jahrhundert – Richard Strauss, Arnold Schönberg und John Cage.

Als Verleger zahlreicher zeitgenössischer Komponisten aus aller Welt ist die Edition Peters mit ihren Standorten Leipzig, London und New York auch weiterhin Anwalt neuer Musik. Zugleich wird das Verlagsprogramm im klassischen wie im pädagogischen Bereich kontinuierlich durch vielfach preisgekrönte Ausgaben erweitert.

The offices of Edition Peters in Talstraße, Leipzig Geschäftssitz der Edition Peters in der Leipziger Talstraße
Photo © Irène Zandel

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