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Dienstag, 16. August 2016 · Sonderbeilage

ABB inside

Autark wohnen

Wie neue Elektro- und Antriebstechnologien Seite 4 den Stromverbrauch reduzieren.

Wie private Hauseigentümer zu ­S trom­produzenten werden.

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Elementarschäden

Bürgschaften

Die Gebäudeversicherung Bern ist schon Seite 6 heute vom Klimawandel betroffen.

Der Technologiefonds unterstützt innovative Schweizer KMU.

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Energiestrategie 2050 nimmt Fahrt auf Vier Massnahmenpakete vor der parlamentarischen Schlussberatung

Skizziert Wege in eine nachhaltige Energiezukunft: BFE-Direktor Walter Steinmann.

Eine saubere und klimaneutrale Energieversorgung, wie sie die Schweiz anstrebt, braucht politischen Support. Ein wichtiger und den Prozess beschleunigender Schritt ist das erste Massnahmenpaket zur Energiestrategie 2050 des Bundes, das diesen Herbst in die Schlussrunde geht.

überstürzt auf eine «Welle» aufzuspringen. Vielmehr gilt es, die bestehenden Infrastrukturen, Regulationen, Geschäftsmodelle und Märkte sorgsam, sicher und wirtschaftlich an die neue Ausgangslage anzupassen. In diesem Bewusstsein hat der Bundesrat 2013 die Botschaft zum ersten Massnahmenpaket der Energiestrategie 2050 verabschiedet. Mit dem Zeithorizont 2050 zeigt er, dass er mit einer über Jahrzehnte dauernden Entwicklung rechnet, in der Instrumente, Massnahmen und gesetzliche Regelungen periodisch überprüft, ergänzt aber auch erneuert werden müssen.

Walter Steinmann * Vor 93 Jahren, am 1. Juni 1923, schlug der Bundesrat dem Parlament vor, einen Betrag von 60 Millionen Franken zur «Beschleunigung der Elektrifikation der Schweizerischen Bundesbahnen» zu sprechen. In der parlamentarischen Debatte dazu schimpfte der basel-­städtische Nationalrat Rudolf Gelpke, die Bundesbahnen hätten sich allzu rasch und widerstandslos von der Elektrifikationswelle mitreissen lassen. Für die überstürzte Traktionsänderung liege gar kein dringendes Bedürfnis vor. Der Luzerner Nationalrat Josef Anton Balmer quittierte diese Bedenken mit der Bemerkung, dass der Wagen nun einmal im Rollen sei und nicht mehr aufgehalten werden könne. Dass Balmer recht behalten sollte und die Elektrifizierung viel mehr als nur eine «Welle» war, zeigt die Geschichte. Heute stehen wir wieder vor einer Art von Traktionswechsel, ja vor einer eigentlichen Revolution. Getrieben durch neue Technologien und Marktstrukturen wird sie das gesamte Energiesystem verändern. Sie wird wie die Elektrifizierung der Bundesbahnen einige Jahrzehnte dauern. Und sie wird allen Beteiligten Flexibilität, Weitsicht und Engagement abverlangen. Wie vor 93 Jahren ist der Wagen bereits im Rollen und nimmt täglich weiter Fahrt auf. Es geht dabei nicht darum, Premium-Partner

Vier Wegmarken Das erste Massnahmenpaket zur Energiestrategie 2050 befindet sich diesen Herbst nach dreijähriger parlamentarischer Beratung in der Schlussrunde. Es setzt die ersten Pfeiler und Wegmarken, die unser Land erfolgreich in die Energiezukunft 2050 führen werden: – Versorgungssicherheit stärken: Die Energieversorgung der Schweiz ist heute zu beinahe 80 Prozent vom Ausland abhängig. Die Energiestrategie 2050 steigert die Energie­effizienz in Gebäuden, der Mobilität und der Industrie. Sie bringt einen gezielten und k­ ostenbewussten Ausbau der erneuerbaren Energien in der Schweiz. Dies schafft Wertschöpfung im Inland und senkt die Auslandabhängigkeit. – Mehr Markt schaffen: Das bisherige System der kostendeckenden Einspeisevergütung wird abgelöst. Für neue Anlagen werden keine fixen Einspeisevergütungen mehr entrichtet: Die Anlagenbetreiber müssen ihren Strom am Markt verkaufen. Sie erhalten dafür nur noch eine variable, Angebot und Nachfrage berücksichtigende Vergütung. Weiter gibt

Quelle: BFE

es ein Enddatum für die Förderung: Nach fünf Jahren ab Inkrafttreten der Energiestrategie 2050 gibt es mit Ausnahme von Investitionsbeiträgen und Einmalvergütungen, die noch bis 2030 weitergeführt werden, für neue Anlagen keine Förderbeiträge mehr. – Grosswasserkraft fördern: Die Wasser­kraft ist der wichtigste Pfeiler der Schweizer Stromproduktion. Überkapazitäten auf dem europäischen Markt, Frankenstärke und andere Faktoren führen dazu, dass heute viele Schweizer Wasserkraftwerke nicht mehr kosten­ deckend produzieren. Die Energiestrategie 2050 unterstützt die Produktionsmengen, die unter den Gestehungskosten verkauft werden müssen, mit höchstens einem Rappen pro Kilowattstunde. Auch diese Massnahme ist auf fünf Jahre ab Inkrafttreten der Energiestrategie 2050 befristet. – Energieintensive Firmen entlasten: Bereits heute können sich energieintensive Unternehmen den Netzzuschlag, mit dem die Förderinstrumente für die erneuerbaren Energien finanziert werden, rückerstatten lassen. Bisher mussten sie dafür jedoch einen Teil der Rückerstattung für Energie­effizienz­ massnahmen einsetzen. Mit der Energiestrategie 2050 entfällt diese Verpflichtung. Das bringt den Unternehmen zusätzliche Freiräume für den klugen Einsatz der eingesparten Gelder.

Im Orbit der Energiestrategie 2050 Ein weiteres wesentliches Element der künftigen Energielandschaft sind die Stromnetze. Die energiepolitische Kommission des Stän-

derats wird Anfang September Hearings durchführen zu der vom Bundesrat im April 2016 verabschiedeten «Strategie Strom­ netze». Diese soll eine Beschleunigung der Verfahren und damit des Realisierungszeitraums von Netzprojekten ermöglichen, unter anderem auch durch eine verstärkte Information der betroffenen Bevölkerung sowie durch das Ermöglichen von raumplanerischen Variantendiskussionen. Unabdingbar sind zudem Überlegungen betreffend eines Redesigns der Energiemarktstrukturen. In den kommenden zwei Jahren werden dazu eine Revision des Stromversorgungsgesetzes sowie der Entwurf eines Gasversorgungsgesetzes vorbereitet. Auch ein neu definiertes Wasserzinsmodell wird den Umbau des Energiesystems in einem marktorientierten Umfeld unterstützen.

Technologien im Fokus Die Energiestrategie 2050 widmet sich aber auch den stärksten Treibern der aktuellen Entwicklungen: den Technologien. Der Bundesrat setzt stark auf die Förderung von Forschung und Innovation im Energiebereich. Das Parlament hat dazu bereits 2013 einen Kredit von 200 Millionen Franken gesprochen. Errichtet wurden damit wichtige Testlabors wie NEST an der EMPA oder ESI (Energie System Integration) am PSI, aber auch acht Kompetenzzentren für Energieforschung (SCCER – Swiss Competence Centers in Energy Re­ search). In enger Zusammenarbeit von Hochschulen, Fachhochschulen und Industrie bringen die SCCER die technologische Entwicklung der Netze, Mobilität, Geothermie, Wasserkraft und Biomasse rascher voran. Das Kompetenzzentrum CREST widmet sich zudem den sozialwissenschaftlichen, ökonomischen und juristischen Fragestellungen, die für den erfolgreichen Umbau des Energiesystems entscheidend sind. Ergänzt wird das technoMain-Partner

logische Instrumentarium mit der Förderung von Pilot- und Demonstrationsprojekten, der Unterstützung der Markteinführung neuer Technologien, aber auch mit der Aus- und Weiterbildung qualifizierter Fachkräfte als Teil des Programms EnergieSchweiz. Wenn sich grosse Veränderungen abzeichnen, neue Regeln und eine neue Marktlogik entstehen, und wenn Innovationen und Start-ups rasend schnell gedeihen, braucht es den Dialog zwischen allen Beteiligten. Dem Swiss Energy and Climate Summit ist es gelungen, sich in diesem Umfeld als bedeutende Dialog-Plattform zu etablieren. Mit dem diesjährigen Slogan «Building Tomorrow» macht der Anlass deutlich, dass der Dialog immer stärker von den ursprünglich akademisch geprägten Ansätzen in den wirtschaftlichen und unternehmerischen Alltag drängt. Das ist gut so, denn dort ist er genau am richtigen Platz. *  Walter Steinmann ist Direktor des Bundesamtes für Energie.

SwissECS 2016 – Jetzt registrieren! Der Swiss Energy and Climate Summit (Swiss­ ECS) ist die führende Konferenz für Energieund Klimafragen in der Schweiz. Jährlich nehmen über 700 Führungspersönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien am SwissECS teil. Die diesjährige Austragung findet am 13. / 14. September 2016 im Allegro / Kursaal Bern statt und richtet den Blick in die Zukunft: Das Thema der Konferenz lautet «Building Tomorrow». Sichern Sie sich eines der letzten Tickets und registrieren Sie sich bis am 31.08.2016 mit dem Code ECSBZ auf der Online-Plattform http://registration.swissecs.ch Weitere Informationen: www.swissecs.ch Twitter: #SwissECS / @SwissECS


in flagranti

Gesundes Klima für unsere Zukunft?

Die durch den Klimawandel mitverursachten immer extremeren Wetterereignisse steigern die Anzahl und das Ausmass von Elementarschäden. Deshalb setzen wir uns nicht nur für deren Prävention ein, sondern wollen durch gelebtes Klimaengagement Vorbild sein. Zum Beispiel seit 2007 als Initiantin und Trägerin des jährlichen Swiss Energy and Climate Summit.

Was Sie aufgebaut haben, schützen wir. Gebäudeversicherung Bern – www.gvb.ch/klima

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Dienstag, 16. August 2016 · Sonderbeilage

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Die Welt von morgen gestalten

Top-Speaker diskutieren am SwissECS über aktuelle Klima- und Umweltfragen Am 13. / 14. September 2016 findet der Swiss Energy and Climate Summit statt – die führende Konferenz für Energie- und Klimafragen in der Schweiz. Der SwissECS 2016 richtet den Blick in die Zukunft: Das diesjährige Motto lautet «Building Tomorrow». Beni Meier

Der Swiss Energy and Climate Summit darf anlässlich seiner 10. Durchführung auf eine Erfolgsgeschichte zurückblicken. Er wurde 2007 als Nationales Klima-Forum gegründet. Die Konferenz stiess auf grosses Interesse und entwickelte sich unter dem Namen SwissECS zur wichtigsten nationalen Plattform für Wissensaustausch und Netzwerkpflege im Klima- und Energiebereich. Jedes Jahr durften sich die Besucherinnen und Besucher auf besondere Highlights freuen, wie zum Beispiel das erste Tesla-Auto in der Schweiz im Jahr 2007 oder den Auftritt des ehemaligen britischen Premierministers Tony Blair 2015. An der Jubiläumsausgabe der Energie- und Klimakonferenz steht nun die Zukunft im Zen-

trum. 35 sorgfältig ausgewählte Referentinnen und Referenten aus dem In- und Ausland präsentieren am 13. / 14. September in Bern innovative Lösungen für Klimaschutz und Energieeffizienz und zeigen auf, wie die Welt von morgen aussehen könnte. Schwerpunkte des SwissECS sind die Themenkreise Technologie und Unternehmergeist, Investment und Carbon Bubble, Forschung und Wissenschaft, Energie- und Klimapolitik, Sustain­able City sowie Indien. Bundespräsident Johann Schneider-Ammann wird die diesjährige Konferenz eröffnen. Während eineinhalb Tagen warten zahlreiche Highlights auf die 750 Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Neben

JOHANN N. SCHNEIDER-AMMANN Bundespräsident, Vorsteher WBF Nach dem Studium der Elektrotechnik an der ETH Zürich und dem MBA an der INSEAD in Fontainebleau wurde Bundespräsident Schneider-Ammann Projektleiter bei Oerlikon-Bührle. 1981 trat er in die Ammann Group ein und wurde später deren Vorsitzender und Präsident des Verwaltungsrates. 2010 wurde der damalige FDP-Nationalrat in den Bundesrat gewählt, wo er die Leitung des Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements übernahm. Heute engagiert sich Johann Schneider-Ammann als Vorsteher des Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung für einen wettbewerbsfähigen und innovativen Wirtschafts- und Wissensstandort Schweiz.

ERIC OLSEN CEO LAFARGEHOLCIM

vielseitigen Keynote-Referaten und Podiumsgesprächen werden in der Ausstellungszone wegweisende Innovationen und Technologien mit Weitblick vorgestellt. Die Stände der innovativen Firmen und Start-ups sind fester Bestandteil des SwissECS und gelten als eine der Hauptattraktionen der Konferenz. Nachfolgende Übersicht zeigt eine Auswahl der am SwissECS anwesenden Top-Speaker aus dem In- und Ausland.

FELIPE CALDERÓN EHEMALIGER PRÄSIDENT VON MEXIKO Felipe Calderón war zwischen 2006 und 2012 Präsident von Mexiko und davor Energieminister. Der Politiker und Rechtsanwalt ist eine der profiliertesten Persönlichkeiten Südamerikas. Er wurde vom World Economic Forum als «Staatsmann des Jahres» ausgezeichnet und erhielt von der UNO den Titel «Champion of the Earth». Zudem figuriert er auf der Liste des «Time»-Magazins unter den 100 einflussreichsten Personen weltweit. Er war Gastgeber des G20-Gipfels und Vorsitzender der Conference on Climate Change (COP 16). Zurzeit ist er Vorstandsmitglied des World Resources Institute und Vorsitzender der Global Commission on the Economy and Climate.

SYLVIA EARLE OZEANOGRAFIN UND NATIONAL GEOGRAPHIC SOCIETY EXPLORER Der französisch-amerikanische Doppelbürger Eric Olsen ist seit 2015 Chief Executive Officer von LafargeHolcim. Er verfügt über einen Abschluss in Finanz- und Rechnungswesen der Universität Colorado und hat an der Ecole des Hautes Etudes Commerciales (HEC) einen Master of Business Administration erworben. Olsen stiess 1999 als S­ enior Vice President Strategy and Development zu Lafarge Nordamerika und diente dem Unternehmen seither in verschiedenen Funktionen. 2007 wurde der Finanz- und Wirtschaftsexperte zum Executive Vice President for Organization and Human Resources ernannt, bevor er 2013 Executive Vice President Operations wurde. Olsen ist Aufsichtsratsmitglied von Cimpress N.V.

BILLY PARISH GRÜNDER UND CEO MOSAIC

Die amerikanische Ozeanografin und Forscherin Sylvia Earle hat für ihren Einsatz zum Schutz der Ozeane mehrere bedeutende Auszeichnungen erhalten wie den Orden der goldenen Arche sowie den Titel «Heldin des Planeten» vom «Time»-Magazin. Sie ist Autorin von über 200 wissenschaftlichen Publikationen und 13 Büchern. Earle war wissenschaftliche Leiterin bei der staatlichen National Oceanic and Atmospheric Administration NOAA und beriet die NASA. Seit 1995 ist sie als Forscherin für die «National Geographic»-Gesellschaft tätig. 2008 gründete Sylvia Earle die «Sylvia Earle Alliance». In ihrer Karriere hat sie bisher mehr als 100 Expeditionen geleitet und verbrachte über 7000 Stunden unter Wasser.

Konrad steffen DIREKTOR EIDG. FORSCHUNGSANSTALT WSL Billy Parish ist Gründer und CEO von Mosaic, dem führenden Kreditgeber für Solarsysteme für Eigenheime in den USA. Die Online-Plattform vernetzt unkompliziert und schnell Investoren und Hausbesitzer und wurde im Bereich Energie zwei Jahre in Folge zu den zehn innovativsten Unternehmen weltweit gekürt. 2002 verliess Parish die Universität Yale und gründete die Energy Action Coalition. Zusammen mit weiteren Experten erarbeitete er einen Vorschlag, wie durch die Schaffung eines «Clean Energy Corps» fünf Millionen neue grüne Jobs entstehen können. Sein Einsatz brachte ihm vom «Rolling Stone»-­ Magazin den Titel «Climate Hero» ein.

Remo lütolf VORSITZENDER DER GESCHÄFTSLEITUNG ABB SCHWEIZ Remo Lütolf studierte Elektrotechnik an der ETH Zürich und schloss sein Studium 1986 mit einer Dissertation in Biomedizinischer Technik ab, ergänzt im Jahr 2000 mit einem EMBA vom IMD Lausanne. Er startete seine berufliche Laufbahn bei Landis + Gyr in Zug und wechselte 1999 zu ABB Schweiz. Fünf Jahre später übernahm er die Leitung der globalen Geschäftseinheit Leistungselektronik und Mittelspannungsantriebe und arbeitete in Turgi/Baden sowie auch vier Jahre bei ABB China in Shanghai. Seit Januar 2013 ist Remo Lütolf Landeschef der ABB Schweiz und Vorsitzender der Geschäftsleitung.

Kein Klimaforscher kennt Grönland besser als Konrad Steffen. Der Direktor der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL leitet seit 40 Jahren Forschungsexpeditionen in Grönland und in der Antarktis. Er war Professor an der University of Colorado und leitete als Direktor das Institut für Umweltwissenschaften (CIRES). In dieser Funktion führte er 640 Mitarbeitende und verantwortete ein Budget von 64 Millionen US-Dollar. Heute ist er als Professor an der EPFL und der ETH Zürich tätig. Steffen hat als Autor über 130 wissenschaftliche Studien verfasst und mehr als 15 Kapitel zu Büchern beigesteuert. Seine Ausbildung absolvierte er an der ETH Zürich, wo er 1984 den Doktortitel erlangte.

CAROLINE ANSTEY GLOBAL HEAD UBS AND SOCIETY Dr. Caroline Anstey ist Global Head UBS and Society. Das Society-Programm ist divisionenübergreifend und deckt alle für die Bank relevanten Themen im Bereich Nachhaltige Investitionen, Philanthropie sowie Umwelt- und Menschenrechte ab. Sie ist auch für den ökologischen Fussabdruck der UBS verantwortlich. Anstey verfügt über langjährige Erfahrung in den Bereichen Entwicklung, Finanzen und Kommunikation. Sie arbeitete während 18 Jahren bei der Weltbank, unter anderem als Managing Director. Sie vertrat die Weltbank in den Gremien G20 und G7. Ihre berufliche Karriere lancierte Anstey als Produzentin und Redaktorin bei der BBC. Anstey hat einen Doktortitel an der London School of Economics erlangt.


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«Vorhandene Technologien anwenden» Nachhaltige Nutzung von Energie ist für ABB zentral

Eine zentrale Massnahme gegen den Klimawandel ist Energieeffizienz, sagt Remo Lütolf, Vorsitzender der ­Geschäftsleitung von ABB Schweiz. Er spricht sich für eine nachhaltige Erzeugung und Nutzung der elektrischen Energie aus. Interview: Beni Meier Herr Lütolf, im Dezember 2015 haben sich die Mitgliedsstaaten der UN-Klimarahmen­ konvention in Paris auf ein neues Klimaabkommen geeinigt. Es will die globale Erwärmung auf deutlich unter 2 °C begrenzen. Wie sehen Sie diese Vereinbarung? Die Bekämpfung des Klimawandels duldet keinen Aufschub. Vor diesem Hintergrund ist das Abkommen ein sehr grosser Erfolg: Zum ersten Mal haben sich alle Länder der Welt in einer gemeinsamen Vereinbarung die Aufgabe gegeben, den Klimawandel anzugehen. ABB unterzeichnete bereits im Vorfeld der Konferenz zusammen mit 78 weiteren Unternehmen einen offenen Brief. Er forderte die Teilnehmenden auf, ein ambitioniertes Abkommen abzuschlies­ sen. Im Bereich des elektrischen Stroms ist es zentral, den CO2 -Ausstoss in der Erzeugung zu mindern und die Effizienz entlang der Ver­ teilung und im Verbrauch zu maximieren. Neben der stärkeren Nutzung erneuerbarer Energie­ quellen ist die Steigerung der Energieeffizienz

schottischen Meerenge Pentland Firth sorgt unsere Technologie dafür, den erzeugten Strom optimal in das Verteilernetz einzuspeisen. Und im Bahnbereich rüsten wir gerade 100 der rund zwanzigjährigen roten Schnellzugsloko­ motiven der SBB mit neuer Antriebselektronik aus, was jährlich den Energiebedarf von über 6000 Schweizer Haushalten einsparen wird. Ein ganz aktuelles Beispiel aus der Industrie ist unser neuer smarter Sensor für Elektro­ motoren, der sogar US-Präsident Obama und Bundeskanzlerin Merkel anlässlich ihres Be­ suchs an der diesjährigen Hannover-Messe in den Bann gezogen hat. Aus seinen Messdaten werden Empfehlungen zur Betriebsoptimierung und Wartung generiert, womit sich Energie­ einsparungen von bis zu 10 Prozent realisieren lassen.

der effektivste Weg, um dem Klimawandel entgegenzuwirken. Und wie liesse sich das aus Ihrer Sicht genau erreichen? Wir müssen die energieeffizienten Technolo­ gien, die bereits heute zur Verfügung stehen, konsequent anwenden. Dies sieht übrigens auch die Internationale Energieagentur (IEA) so. Lassen Sie mich ein Beispiel nennen: Mit den weltweit von ABB installierten elektrischen Motoren und Antrieben konnten in den Jahren 2013 und 2014 insgesamt 850 Terawattstun­ den eingespart werden, was dem jährlichen Stromverbrauch von allen Haushalten der EU entspricht. Und auch Automationslösungen können gewaltige Einsparungen in Gebäuden und in der Industrie bringen, die zwei energie­ intensivsten Sektoren neben dem Verkehr. Welche Bedeutung haben Energie- und Klimafragen für ABB? ABB feiert dieses Jahr 125-jähriges Bestehen in der Schweiz. So lange trägt unser Unter­ nehmen schon zum gesellschaftlichen und technischen Fortschritt bei. Und seit jeher ist unsere Geschäftstätigkeit untrennbar mit der Nachhaltigkeit verbunden. Mit unseren Lö­ sungen – Produkte, Systeme und Service­ dienstleistungen – helfen wir unseren Kunden, elektrische Energie in der Energieversorgung, in der Industrie, im Verkehr und in Gebäuden effizienter, intelligenter und damit nachhalti­ ger zu nutzen. So unterstützen wir sie gleich­ zeitig auch dabei, erfolgreicher und leistungs­ fähiger zu sein. Oder einfach ausgedrückt

Engagiert für Energieeffizienz: Remo Lütolf.

Quelle: ABB

auf Englisch: «Power and productivity for a better world.» Können Sie konkrete Beispiele für eine nachhaltige Energienutzung aufzeigen? Auf dem Grimselpass haben wir den weltweit stärksten Pumpspeicherantrieb mit 100 Mega­ watt Leistung installiert, der einen effizienten und je nach Situation im Strommarkt äusserst dynamischen Betrieb ermöglicht. Oder beim grössten Gezeitenkraftwerk Europas in der

Wie wird ABB künftig im Energie- und Klimabereich agieren? Wir werden weiter innovative Lösungen auf den Markt bringen – für eine nachhaltige Energieversorgung, für Energieeffizienz und für die Reduktion von Emissionen und Res­ sourcenverbrauch. Dazu investieren wir lau­ fend in Forschung und Entwicklung. Wir sind ausserdem in mehreren Pionierprojekten involviert, die bezüglich Energieverbrauch und Nachhaltigkeit Vorbildcharakter haben: In Brütten bei Winterthur steht zum Beispiel das erste energieautarke Mehrfamilienhaus der Welt. Es kommt ohne Stromanschluss aus und deckt seinen Energiebedarf vollständig mit der vor Ort gesammelten Sonnenenergie. Dabei sind unter anderem hocheffiziente

ABB-Solarwechselrichter installiert, die den Strom ins hausinterne Netz einspeisen, und eine smarte Haussteuerung sorgt für einen optimierten Betrieb und hohen Komfort für die Bewohner. ABB ist auch federführend beim weltweit ersten Elektrogelenkbus ohne Oberleitungen für den städtischen Nahver­ kehr. Dank ultraschneller Ladetechnik lädt er seine Batterien an Haltestellen innerhalb von 15 Sekunden auf, während die Fahrgäste ein- und aussteigen. Nach der erfolgreichen Testphase in Genf wird der «TOSA» genann­ te Bus künftig auf einer regulären neuen städtischen Buslinie verkehren. Sie haben den Nutzen Ihrer Produkte angesprochen. Was macht ABB innerhalb des Unternehmens für Nachhaltigkeit? Auch in unseren eigenen Geschäfts- und Produktionsprozessen nutzen wir Ressourcen und Energie so effizient wie möglich und mi­ nimieren Emissionen. So konnten wir etwa bei ABB Schweiz den CO 2 -Ausstoss gegen­ über 1990 halbieren. Im gleichen Zeitraum haben wir die Wertschöpfung verdoppelt. Ein anderes Beispiel ist das Anreizsystem für ökologisches Verhalten der Mitarbeitenden: Wir belohnen in unserer Landesgesellschaft die Nutzung von umweltfreundlichen Verkehrs­ mitteln durch einen Ökobonus. Im vergange­ nen Jahr nahmen fast 3000 Mitarbeitende an diesem Programm teil. Unser wichtigster Beitrag sind und bleiben aber unsere Produk­ te, Systeme und Serviceleistungen. Mit ihnen wird die Welt nachhaltiger und viele Unter­ nehmen werden noch erfolgreicher.

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ENERGIE FÜR MORGEN


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Komplette Lösung für Selbstversorger Wie die BKW privaten Hauseigentümern zur Energieautarkie verhilft

Viele Immobilienbesitzer möchten von fossilen Energieträgern unabhängig werden. Dieser Wunsch, der lange Zeit ein Wunschtraum blieb, lässt sich heute standardmässig erfüllen, dank dem Komplettangebot «BKW Home Energy». Andreas Bittig * Bereits vor zehn Jahren, als der von der BKW unterstützte Swiss Energy and Climate Summit (damals als Nationales Klimaforum) aus der

Taufe gehoben wurde, war die Fotovoltaik weit entwickelt. Verschiedene Staaten förderten den Aufbau von privaten Solarstromanlagen. Das Angebot nutzten viele Immobilienbesitzer rege. Allerdings wurde der gewonnene Strom damals fast ausnahmslos in das Verteilnetz eingespeist, obwohl ihn die meisten privaten Erzeuger am liebsten direkt selbst genutzt hätten. Dieser Wunsch nach einer autarken oder zumindest teilautarken Stromversorgung lässt sich heute erfüllen. Die intelligente Nutzung der vor Ort erzeugten Energie kontrolliert ein Monitoring- und Steuerungssystem, das mit Wärmepumpe, Wärmepumpenboiler sowie Batterielösungen und bald

Im energieautarken Eigenheim werden Strom und Wärme produziert und gespeichert.

Quelle: BKW

auch der E-Mobilität verkoppelt ist. Die komplexe Technologie und das Zusammenspiel der verschiedenen Systeme im Gebäude erfordern mehr und mehr Koordination zwischen den Teilspezialisten sowie ein permanent wachsendes technisches Know-how.

Komplette Lösung für Zuhause Die BKW verfügt über das hierzu nötige Integrationswissen. Gemeinsam mit ihren Tochtergesellschaften hat das Unternehmen eine modulare, intelligente Energielösung entwickelt: «BKW Home Energy». Hausbesitzer können damit den in der eigenen Fotovoltaik-Anlage produzierten Strom speichern, steuern und verteilen, zum Komfort und maximalen Nutzen der Bewohner. Energietechnisch ermöglicht es ihnen einen grossen Schritt in Richtung Selbstversorgung. Die Home-Energy-Lösung der BKW entlastet zudem das Netz und leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Das Herzstück der Home-Energy-Lösung ist die intelligente Steuerung. Sie verteilt den produzierten Solarstrom und optimiert damit den Nutzen der Fotovoltaik-Anlage. Die Steue­ rung sorgt auch dafür, dass tagsüber überschüssige Energie in Batterien, Wärmepumpe, Warmwasserboiler und Elektrofahrzeugen automatisch gespeichert wird. Auf diese Weise steht die Sonnenenergie auch dann zur Verfügung, wenn die Sonne längst hinter dem Horizont verschwunden ist. Das von der BKW eingesetzte Steuerungselement Solar-Log wurde von Solare Daten Systeme (SDS) entwickelt, einer Tochterfirma der

BKW. Die intelligente Steuerung ermöglicht einen maximalen Eigenverbrauch sowie die Visualisierung der Energieflüsse am PC oder unterwegs mittels Smartphone-App. Die Fotovoltaik-Module basieren auf einer monokristallinen Technologie, die einen Wirkungsgrad von rund 17 Prozent erzielt, wenn sie mit hochtransparentem Glas kombiniert wird. Sie sind so effizient, dass sie selbst bei schwächeren Einstrahlungsverhältnissen mehr Strom produzieren als normale Solarmodule mit sogenannten p-Typ-Solarzellen. Und sie haben auch einen geringeren anfänglichen Leistungsverlust. Effiziente dreiphasige Wechselrichter sorgen für die Umwandlung von Solargleichstrom in Wechselstrom für den Betrieb der elektrischen Geräte im Haus. Die Anlage lässt sich von Beginn an mit einem Solarstromspeicher betreiben oder jederzeit damit nachrüsten. Leistungsstarke Speicher für Solarenergie sind denn auch der eigentliche Grundstein auf dem Weg in die autarke Energie­zukunft. Die von der BKW genutzten Solarstromspeicher basieren auf der Lithium-­ Eisenphosphat-Technologie, die eine hohe Lebensdauer, eine kurze Ladezeit und eine hohe Entladetiefe ermöglicht. Die Speicher verfügen mit 4,5 bis 12 kWh über genug Kapazitäten, um ein normales Einfamilienhaus von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang aus der Batterie zu speisen.

gestiegen. Diese Heizsysteme nutzen die natürliche Wärme des Erdreichs oder der Umgebungsluft als nachhaltige Energiequelle. Im Vergleich zur herkömmlichen Elektroheizung braucht eine Wärmepumpenheizung höchstens ein Drittel Strom, ohne dass die Hausbewohner auf Komfort verzichten müssen. Moderne Wärmepumpen decken bis zu 75 Prozent des Energiebedarfs durch die Nutzung der natürlichen Umgebungswärme. Wird für den restlichen Energiebedarf Strom aus der Fotovoltaik-Anlage verwendet, lässt sich die Nachhaltigkeit auf nahezu 100 Prozent steigern. Schon länger im Einsatz sind sogenannte Luft-Wärmepumpen für die Warmwasseraufbereitung. Sie entziehen der Umgebungsluft die Energie und heizen damit das Wasser auf. Bis zu zwei Drittel der Energiekosten für die Warmwasseraufbereitung lassen sich so einsparen. Ein interessanter Nebeneffekt ist, dass kleine Räume wie Keller oder Vorratskammern bei Bedarf gekühlt und entfeuchtet werden können. Die BKW entwickelt für eine autarke private Energieversorgung ganzheitliche Lösungen, die ihre Kunden nach individuellen Bedürfnissen und persönlichem Budget ausbauen können. In den nächsten drei Jahren wird die BKW weitere Module in das Portfolio aufnehmen und damit immer mehr Verbraucher energetisch optimal versorgen.

Fast 100 Prozent Nachhaltigkeit Die Nachfrage nach Wärmepumpen für Heizzwecke ist in den letzten Jahren stark

* Andreas Bittig ist Leiter Energy Solutions, BKW.

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Institutionelle Investoren in der Schweiz suchen attraktive, langfristige Anlagen. Die Schweizer Energiewirtschaft braucht Kapital. UBS Clean Energy Infrastructure Switzerland bringt Energieprojekte und Investoren zusammen und schafft so eine Win-Win-Situation für beide Seiten. ubs.com/ceis

Vorliegendes Inserat dient reinen Informationszwecken und stellt weder eine Aufforderung noch eine Einladung zur Offertstellung, zum Vertragsabschluss, Kauf oder Verkauf von irgendwelchen Wertpapieren oder verwandten Finanzinstrumenten dar. Die im vorliegenden Inserat beschriebenen Produkte bzw. Wertpapiere können in verschiedenen Gerichtsbarkeiten für den Verkauf ungeeignet oder unzulässig sein. Nur für qualifizierte Anleger. Die vergangene/erwartete Performance ist keine Garantie für zukünftige Entwicklungen. © UBS 2016. Alle Rechte vorbehalten.


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Wenn sich Unwetter häufen

Mit welcher Strategie die Gebäudeversicherung Bern (GVB) dem Klimawandel begegnet Mit dem Klimawandel steigt das Risiko von extremen Un­ wettern mit hohen Elementar­ schäden. Die Gebäude­ versicherung Bern (GVB) stellt sich dieser Herausforde­ rung, indem sie sich für ein stabiles Klima engagiert und ihre Leistungen auf die extre­ men Szenarien ausrichtet. Pirmin Schilliger Am 6. Juni 2015 ging ein Hagelsturm über der Region Bern nieder. Betroffene meldeten knapp 2500 Schäden, die aus dem halb­ stündigen Schauer resultierten. Die Scha­ densumme belief sich auf 5 Millionen Fran­ ken. Betroffen war vor allem das Gürbetal. In Mühlethurnen wurden mehr als die Hälfte der Gebäude beschädigt. Kaum auszuden­ ken, was passiert wäre, wenn der Hagelzug 16 Kilometer weiter nördlich über der Stadt Bern niedergegangen wäre. Die Versichern­ den hätten, so die Schätzungen, mit Schäden in der Höhe von 360 Millionen Franken rech­ nen müssen. Ein solches Szenario ist nicht etwa Panikmache. Als Folge des Klimawan­ dels häufen sich extreme Wetterereignisse wie heftige Gewitter, Stürme oder Hochwas­ ser. «Als Versicherer von Elementarschäden sind wir davon direkt betroffen; die Erinne­ rungen an den Sturm Lothar im Jahre 1999 oder an die Hochwasser von 2005 und 2007

sind bei uns immer noch lebendig», sagt Ueli Winzenried, Vorsitzender der Geschäftslei­ tung der Gebäudeversicherung Bern (GVB). Lothar zum Beispiel kostete die GVB rund 365, die beiden Hochwasser 309 bezie­ hungsweise 118 Millionen Franken.

Onlineplattform hausinfo.ch, der kostenlose Unwetterwarndienst «Wetter-Alarm» und die Brandschutzberatung. Die Gewinne der Toch­ tergesellschaften fliessen als Dividende wieder zum Mutterkonzern GVB und damit zur Abdeckung der Feuer- und Elementar­ schäden zurück.

Bern besonders exponiert Die durch den Klimawandel verstärkten Un­ wetter sind für die GVB, die seit über 200 Jahren die Gebäude im Kanton Bern gegen ­F euer- und Elementarschäden versi­ chert, mittlerweile zum finanziellen Haupt­ risiko und zur grössten strategischen Her­ ausforderung geworden. Zwar profitierten die Kunden, nicht zuletzt dank des Obliga­ toriums, bislang von niedrigen und bis heu­ te stabilen Prämien sowie von unbegrenzten Deckungssummen. Das ist aber, wenn man den derzeitigen Trend bedenkt, keine Selbst­ verständlichkeit. Allein in den letzten 30 Jah­ ren haben im Kanton Bern die Schadenfälle durch extreme Wetterereignisse in jeder Dekade jeweils um 50 Prozent zugenommen. In Zukunft muss mit einer nochmals ver­ schärften Risikosituation gerechnet werden. Denn der Kanton Bern gilt wegen der hohen Niederschläge in den Alpen und der steilen Topografie als besonders exponiert.

Klimastrategie bis 2020 Die GVB versucht, mit gutem Beispiel ihren Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Sie hat sich 2007 eine Klimastra­

Modellierung möglicher Schäden

Plädiert für mehr Klimaschutz: Ueli Winzenried, Präsident SwissECS.

tegie verschrieben, die auf eine klimaneut­ rale Geschäftstätigkeit setzt. Das erste Ziel, die Treibhausgasreduktion pro Mitarbeiten­ den bis 2014 um 20 Prozent zu senken, wurde mit der Reduzierung um 24,4 Prozent deutlich übertroffen. Nun haben die Verant­ wortlichen die Messlatte nochmals erhöht. «Bis 2020 wollen wir unseren CO 2 -Ausstoss um weitere 30 Prozent senken», erklärt Win­ zenried. Unter anderem wird der Hauptsitz der GVB in ein Plusenergiegebäude umge­ wandelt. Zu den Massnahmen gehören wei­ ter energetische Sanierungen und der Ersatz fossiler Brennstoffe beim eigenen Immobili­ enportfolio. Darüber hinaus berücksichtigt die GVB die CO 2 -Intensität bei der Anlagen­ bewertung und investiert gezielt in erneuer­ bare Energien. Um der Öffentlichkeit die Folgen des Klimawandels aufzuzeigen und Handlungsmöglichkeiten zu thematisieren,

Quelle: GVB

hat die GVB ausserdem im Jahr 2007 den «Swiss Energy and Climate Summit» (Swiss­ ECS) ins Leben gerufen. Die jährliche Ver­ anstaltung wird jeweils von über 700 Teil­ nehmenden besucht.

Breitere Risikodiversifizierung Die GVB legt grössten Wert auf eine klare versicherungstechnische Strategie, mit der die steigenden Risiken von Elementarschä­ den breiter abgestützt und die Prämien trotz­ dem tief gehalten werden sollen. Um die dafür notwendigen Mehreinnahmen zu ge­ nerieren, bietet sie ihren Kunden über ihre Tochtergesellschaften zusätzliche Produkte rund ums Gebäude an. Dazu gehören die freiwilligen Zusatzversicherungen der GVB Privatversicherungen AG sowie die Dienst­ leistungen der GVB Services AG, so die

Fast schon eine Daueraufgabe ist heute das Monitoring des Klimawandels. Um die Folgen aussergewöhnlicher Ereignisse vorausschau­ end abzuschätzen, arbeitet die GVB mit wis­ senschaftlichen Diensten und mit Versicherern wie etwa der Swiss Re zusammen. Entspre­ chende Schadenpotenzialstudien werden erstellt, die mögliche Gebäudeschäden durch Überflutung, Sturm oder Hagel für Jahrhun­ dertereignisse ermitteln. Laut einer solchen Studie von 2011 könnte sich demnach ein Hochwasserschaden im Kanton Bern auf rund 700 Millionen Franken belaufen. Mehrere Elementarschäden im gleichen Jahr könnten sich sogar zu einer Schadenlast von 1,5 Mil­ liarden Franken summieren. Bemerkenswert ist, dass die 2011 berechneten Zahlen für ein statistisches 250-Jahr-Ereignis im Vergleich zur früheren Studie von 2006 um 400 Millio­ nen Franken erhöht wurden. «Aufgrund der laufend nach oben korrigierten Prognosen in diesen Modellierungen kommen wir nicht darum herum, unsere Rückstellungen jeweils zu erhöhen, damit wir unser unbeschränktes Leistungsversprechen auch im Extremfall einhalten können», betont Winzenried.

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Dienstag, 16. August 2016 · Sonderbeilage

SwissECS 2016

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«Win-win-Situation im Strukturwandel» Der Umbruch der Energiebranche schafft neue Bedürfnisse im Anlagebereich

Der Investitionsbedarf in der Energiebranche ist gross. Aber die Kapitalflüsse sind zäh geworden. Neue Formen der privaten Finanzierung ermöglichen den Energieversorgern wichtige Entwicklungsschritte – und bieten institutionellen Investoren attraktive Anlagemöglichkeiten. Interview: Lukas Hadorn Alain Barthel, das Motto des diesjährigen Swiss Energy and Climate Summit lautet: «Building Tomorrow». Wie gestaltet UBS die Zukunft der Schweizer Energiebranche aktiv mit? Alain Barthel: Wir haben mit UBS Clean Energy Infrastructure Switzerland – kurz UBSCEIS – ein attraktives Anlageinstrument geschaffen, mit dem wir dazu beitragen können, die Art und Weise der Finanzierung in der Schweizer Energiebranche fundamental zu verändern.

Inwiefern? Alain Barthel: In der Vergangenheit haben die Energieversorger ihre Investitionsvorhaben oft über die öffentliche Hand finanziert oder «aus der Portokasse» bezahlt. Aber die Finanzierung ist für sie deutlich schwieriger geworden, der Markt verändert sich. Die Energiestrategie 2050 erfordert hohe Investitionen in erneuerbare Energie und Infrastruktur, die von vielen Energieversorgern nicht mehr aus eigener Kraft bewältigt werden können. Mit UBS-CEIS bringen wir institutionelle, langfristig orientierte Investoren ein und helfen so den Energieunternehmen, dringend notwendige Entwicklungsschritte zu machen. Beat Huber, Ihr Unternehmen Fontavis steht als Anlageberaterin von UBS-CEIS in ständigem Kontakt mit den Energieversorgern. Wie nehmen Sie den Strukturwandel in der Branche wahr? Beat Huber: Es herrscht eine nie dagewesene Dynamik in der Energieindustrie. Die alten Geschäftsmodelle funktionieren nicht mehr, neue müssen gefunden werden. Assets wie Wasserkraftwerke oder Netzinfrastruktur, welche über Jahrzehnte das Rückgrat der

Energiebranche waren und als unverkäuflich galten, stehen heute zur Disposition. Die Branche ist im Umbruch, der Kostendruck steigt, es müssen Skaleneffekte realisiert werden. Neue Formen der Kooperation sind notwendig und möglich, sowohl beim Betrieb von Anlagen als auch bei deren Finanzierung. Warum braucht es UBS-CEIS als Anlagevehikel? Institutionelle Anleger könnten doch auch Direktinvestitionen tätigen? Alain Barthel: Für institutionelle Anleger wie Pensionskassen und Versicherungen, aber auch für Banken, ist es schwierig geworden, Direktinvestitionen in diesem Bereich zu tätigen. Die regulatorischen Anforderungen sind sehr hoch und der Betreuungs- und Überwachungsaufwand kaum zu bewältigen. Mit UBS-CEIS bieten wir eine transparente, kostengünstige und auch für Schweizer Vorsorgeeinrichtungen regulatorisch konforme Investitionsmöglichkeit, die das Wissen von Spezialisten bündelt. Beat Huber: Wir raten institutionellen Investoren davon ab, Direktanlagen in einzelne Gesellschaften zu tätigen. Besser, man investiert auf diversifizierter Basis über ein Anlagevehikel, dessen Anlageberaterin mit Bran-

Alain Barthel, Leiter Institutional Business Asset Management Schweiz bei UBS und Beat Huber, Chief Investment Officer bei Fontavis.

Quelle: ZVG

chenerfahrung sich permanent um die Beteiligungen kümmert. Welche Vorteile bietet UBS-CEIS beispielsweise Pensionskassen und Versicherungen? Alain Barthel: Zum einen ist unser Engagement in diesem Bereich nicht auf kurzfristigen Profit ausgerichtet, sondern soll langfristig Werte schaffen und erhalten. Das passt zur Philosophie und zum Investitionshorizont der Vorsorgeeinrichtungen. Es wird in Sachwerte investiert, in Anlagen mit stabilen Erträgen. Im gegenwärtigen Anlageumfeld mit Negativ­ zinsen ist eine solche positiv rentierende Anlagemöglichkeit sehr attraktiv. Wir dürfen nicht vergessen, dass auch die Altersvorsorge in der Schweiz vor grossen strukturellen Herausforderungen steht. Beat Huber: Man kann von einer Win-win-Situation sprechen. Den Energieversorgern und Eigentümern fliessen neue Mittel zu, was es ihnen ermöglicht, Risiken besser abzustützen und gemeinsam mit privaten Partnern neue Investitionen zu tätigen. Sind die politischen Rahmenbedingungen denn noch stabil genug, damit man sich als Anleger langfristig im Energiesektor binden kann? Beat Huber: Sie sind nicht mehr so konstant und verlässlich wie in den letzten Jahrzehnten. Diese Unsicherheiten verteuern die Finanzierungskosten und lähmen die Investitionstätigkeit. Mehr Verlässlichkeit und Konstanz wären sicherlich hilfreich. Alain Barthel: Die Risiken dürfen nicht unterschätzt werden, das ist klar. Die Entwicklung in der Energiebranche ist vor dem Hintergrund politisch gesetzter Anreize wie zum Beispiel der kostendeckenden Einspeisevergütung nicht ganz einfach vorherzusagen. Aber die Unsicherheit ist auch eine Chance. Viele produzierende Assets sind attraktiv bewertet, und die Energieunternehmen sind an Partnerschaften interessiert. Wie sieht das Anlageuniversum von UBS-CEIS aus? In welche Bereiche wird investiert?

Beat Huber: In unserem Beteiligungsportfolio befinden sich indirekt über 200 Nah- und Fernwärmeverbünde, 14 Kleinwasserkraftwerke und fast 100 Solaranlagen. Hinzu kommen Stromnetzinfrastrukturanlagen, aber auch Investitionen in den Bereichen Waste to Energy und Recycling sowie direkte Beteiligungen an Schweizer Energieversorgern. Das Spektrum reicht von der Produktion über die Übertragung bis hin zur Umwandlung und Entsorgung von Energie. Wie hat sich das Anlagekonzept bis jetzt bewährt? Alain Barthel: Wir investieren seit vier Jahren mit UBS-CEIS und sind mit der Entwicklung sehr zufrieden. Natürlich hängt vieles auch von der weiteren Marktentwicklung ab. Aber derzeit sieht es danach aus, als könnten wir unsere gesteckten Ziele erreichen. Beat Huber: Das Anlagekonzept hat sich bewährt, sowohl für unsere Investoren wie auch für die Unternehmen, an denen wir beteiligt sind. Wir sind ebenfalls sehr zufrieden mit der Performance. Mit UBS-CEIS, die rund 400 Millionen Franken von institutionellen Anlegern aus der Schweiz umfasst, sind wir schon fast voll investiert.

Was ist UBS-CEIS? UBS Clean Energy Infrastructure Switzerland (UBS-CEIS) ist eine schweizerische, durch die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht (FINMA) beaufsichtigte Kommanditgesellschaft für kollektive Kapitalanlagen. Das Anlagevehikel beteiligt sich an Schweizer Infrastruktureinrichtungen und -unternehmen im Bereich erneuerbare Energien und Energieeffizienz. UBS-CEIS agiert somit als Bindeglied zwischen den Kapitalgebern und den Energieversorgern. Als Anlageberaterin fungiert das Zuger Unternehmen Fontavis, welche für die Suche, Prüfung und Bewirtschaftung der Investitionen während der Laufzeit von UBSCEIS zuständig ist.

Innovationen für den Klimaschutz

Der Technologiefonds unterstützt klimafreundliche Firmen mit Bürgschaften Der Technologiefonds verbürgt Darlehen an Schweizer Unternehmen, deren innovative Produkte die Treibhausgasemissionen vermindern. Wie das geht, zeigen die ­Beispiele der Joulia SA und der Eaternity AG.

Ressourcen zu schonen und direkt oder indirekt Treibhausgasemissionen zu reduzieren.» Wie sich Firmen konkret für den Klimaschutz engagieren, zeigen die Beispiele der Joulia SA aus Biel und der Eaternity AG aus Zürich, welche beide dank einer Bürgschaft des Tech-

Duschzone eingebaut. Es entzieht dem abfliessenden Wasser Energie, welche zur Erwärmung des zufliessenden Kaltwassers genutzt wird. Durch den Vorgang kann bis zu 50 Prozent der Wärmeenergie eingespart werden. Das umweltschonende Produkt über-

Stephanie Meili * Das klimapolitische Ziel ist klar: Die inländischen Treibhausgasemissionen müssen gemäss CO 2 -Gesetz bis im Jahr 2020 um mindestens 20 Prozent gegenüber 1990 sinken. Damit das gelingt, hat der Bund verschiedene Massnahmen eingeleitet. Unter anderem unterstützt er mit dem Technologiefonds Firmen, die einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten. Wie vielfältig sich Schweizer Firmen für den Klimaschutz einsetzen, erklärt Simone Riedel Riley, Leiterin der Geschäftsstelle des Technologiefonds: «Die Diversität der eingereichten Gesuche für Darlehensbürgschaften vom Technologiefonds ist überwältigend. Die Palette an Geschäftsmodellen reicht von Innovationen im Gemüseanbau über solche im Gebäudemanagement und der Sensortechnik bis hin zu IT-Software. Alle verfolgen das Ziel,

Förderungswürdig: Innovative Technologien, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Quelle: ZVG

nologiefonds die Kommerzialisierung ihrer Produkte vorantreiben konnten. Joulia SA entwickelt ein innovatives Wärmerückgewinnungsmodul für Duschen. Das modulare und effiziente Produkt wird als Dusch­rinne angeboten und im Boden der

zeugt durch das einfache Einbaukonzept nicht nur den Endkunden – auch viele Bauherren, Energiefachplaner und Sanitärinstallateure sind von den Vorzügen der Nachhaltigkeit im Badezimmer überzeugt. Trotz guter Entwicklung ist die Wachstumsphase bei Jungunter-

nehmen ressourcenintensiv. Aus diesem Grund gibt das gewährte Darlehen des Technologiefonds der Joulia SA den notwendigen finanziellen Rückhalt bei der professionellen Markteinführung des neuen Produktes. Einer völlig anderen Branche angehörig, aber aufgrund der innovativen Ressourcenschonung ebenfalls im Förderfokus des Technologiefonds, ist die Eaternity AG. Das Kernprodukt der Firma ist eine Software-Applikation, die Treibhausgasemissionen, Allergene und Nährwerte von Mahlzeiten errechnet. Rund ein Drittel aller konsumverursachten Treibhausgasemissionen weltweit entsteht durch die Produktion von Nahrungsmitteln. Eine erstaunliche CO 2 -Belastung, die durch bewusste Ernährung der Konsumenten drastisch reduziert werden kann. Die automatisierte Bereitstellung von Informationen zum Klimawandel und zur Ernährung ist ein Alleinstellungsmerkmal der Eaternity AG mit grossem Anwendungspotenzial in der Gastronomie. Um das Produkt nicht nur der System-, sondern auch der Individualgastronomie zur Verfügung zu stellen, sind weitere Schritte zur Automatisierung notwendig. Die Darlehensbürgschaft des Technologiefonds hilft, dieses Vorhaben erfolgreich voranzutreiben. Der Technologiefonds fördert aktuell Schweizer Unternehmen aus insgesamt elf verschiedenen Branchen und allen Sprachregionen.

Unterstützt werden Firmen, die klimafreundliche Technologien entwickeln und vermarkten. Der Fonds kann bis im Jahr 2020 neue Bürgschaften vergeben und wird seit 2013 jährlich mit 25 Millionen Franken aus den Einnahmen der CO 2 -Abgabe auf Brennstoffe gespiesen. * Stephanie Meili, Technologiefonds Schweiz.

Der Technologiefonds Der Technologiefonds ist ein Instrument der Schweizer Klimapolitik und basiert auf dem CO 2 -Gesetz. Der Fonds vergibt Darlehensbürgschaften im Umfang von bis zu 3 Millionen Franken an KMU aus der Schweiz, deren innovative, klimafreundliche Produkte gute Marktchancen aufweisen. Seit dem operativen Start des Technologiefonds im Januar 2015 konnten bereits 19 Darlehensbürgschaften im Umfang von insgesamt 19,6 Millionen Franken vergeben und weitere 6 Zusicherungen ausgestellt werden. Interessierte Unternehmen können online in einem Vorab-Check prüfen, ob sie die wichtigsten Kriterien erfüllen. Die Geschäftsstelle wird durch die Firma Emerald Technology Ventures AG mit Subunternehmer South Pole Group operativ geleitet. www.technologiefonds.ch


BZ Verlagsbeilage SwissECS | deutsch | ProClima | Format 292.5 × 440 mm | DU: 29.07.2016 | Ersch.: 16.08.2016

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