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Auf hohen Hacken
Seit Generationen stehen High Heels für Weiblichkeit – doch auch für Männer waren Absätze einst ein unverzichtbares Accessoire. Im Nahen Osten wurden sie jahrhundertelang als eine Art Reitschuh getragen. Wenn der Soldat in seinen Steigbügeln aufstand, half ihm der Absatz, seinen Stand zu sichern. Eine Welle des Interesses an allem, was persisch war, erfasste im 18. Jahrhundert Westeuropa. Die Oberschicht nutzte die unpraktische, unbequeme und luxuriöse Kleidung und das Schuhwerk, um ihren privilegierten Status zu verdeutlichen, indem sie diese als Alltagsschuhe losgelöst von der eigentlichen Funktion verwendeten. Zu den bemerkenswertesten Schuhsammlern der Geschichte gehörte zweifelsohne Ludwig XIV., der seine eher kleine Statur mit 10 Zentimeter hohen Absätzen zu kaschieren suchte. Für die Theaterbühne müssen Schuhe für die Künstler*innen händelbar sein. Gute und passgenaue Schuhe runden ein Kostüm häufig ab und verhelfen zu einem gelungenen Auftritt. Schuhmacher*innen am Theater beschäftigen sich mit allen Arten historischer und moderner Schuhe, so zum Beispiel mit dem Schuhwerk des Tanzmeisters für die aktuelle Inszenierung »Ariadne auf Naxos« von David Hermann.