DAV Panorama Auf Tour – Alpe Adria

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KÄRNTEN – FRIAUL-JULISCH VENETIEN – SLOWENIEN

Alpe Adria Von den Bergen ans Meer

Seele öffnen

Wandern im grünen Paradies

Fahrtwind spüren

Mit dem Rad zum Badestrand

Felsen berühren

In den Hohen Tauern und im Karst

Gaumen kitzeln

Auf der Alm und am Weinberg Eine Sonderveröffentlichung von DAV Panorama 2020


GROSSGLOCKNER HOCHALPENSTRASSE

Wolfsberg

Lienz Drau Weißensee

Sauris

Forni di Sopra

CAMPANILE DI VAL MONTANAIA

Ossiacher See

Villach Tarvisio

Arta

MONTE Terme ZONCOLAN

Tagliamento

HOCHOSTERWITZ

Kärnten

Forni Avoltri Sappada

DOLOMITI FRIULANE

Bad Kleinkirchheim

Millstätter See

Tolmezzo

San Daniele del Friuli

Kranjska Gora

BORGO LUSSARI Gemona del Friuli

Bovec

FriaulJulisch Venetien

Pordenone

Marano Lagunare

Jezersko

Bled

Soča

Kranj Kamnik Tolmin

Ljubljana Gorizia Palmanova

Aquileia

Komen

CASTELLO DI MIRAMARE

Trieste /Muggia

POSTOJNA

Koper

Kärnten: Berge Seen Slowenien: Natur im Fluss Friaul-Julisch Venetien: Meer Horizont Alpe-Adria-Trail: Über alle Berge Drei-Länder-Radtour: Laufen lassen! Karnischer Höhenweg: Immer auf der Höhe Wörthersee-Runde und Panoramaweg Südalpen: Im Licht des Südens Juliana Trail: Am Fuß der großen Berge lake.bike und nock.bike: Berg, See, Bike

Luče

va

Venedig

Inhalt

Jesenice

Idrija

Grado Lignano Sabbiadoro

2

Drau

PYRAMIDENKOGEL

Sa

Udine Piancavallo

Wörthersee

TRIGLAVNATIONALPARK

Cividale del Friuli

Barcis

Klagenfurt

4 6 8 10 18 20 27 34 40

Große Kärnten Seen-Schleife: Ich seh den See! Franz Klammer: „… ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit“ Maltatal und Kanzianiberg: Klettern und Bouldern im Tal der stürzenden Wasser Steiner Alpen: Die Seele der Berge Pohorje: Über den Dächern von Maribor Koroška: Rollende Unterwelt Primož Roglič: „Es ist nie zu schnell!“

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Graz

Alpe Adria: Editorial

Servus, Dobrodošli, Ciao … Drava

Maribor

Ravne na Koroškem

Ptuj

Velenje

Slowenien

Kärnten Slowenien Friaul-Julisch Venetien

Sa

va

Alpe-Adria-Trail Alpe-Adria-Radweg Karnischer Höhenweg Panoramaweg Südalpen Novo Mesto Dolenjske Toplice

Kočevje

Kolp a

Zagreb

Metlika

KÄRNTEN – FRIAUL-JULISCH VENETIEN – SLOWENIEN

Alpe Adria Von den Bergen ans Meer

Črnomelj

Karlovac

Seele öffnen

Wandern im grünen Paradies

Fahrtwind spüren

Mit dem Rad zum Badestrand

Felsen berühren

In den Hohen Tauern und im Karst

Gaumen kitzeln

Auf der Alm und am Weinberg Eine Sonderveröffentlichung von DAV Panorama 2020

Kočevsko und Bela Krajina: Wilder Wald, 58 sanfter Fluss Friauler Dolomiten: Das wilde Paradies 62 Julische Voralpen: Ein grünes Landschaftswunder 68 Tagliamento: Wildes Wasser 71 Alpe-Adria-Radweg: Transalp für Genießer 72 Gloria Clama: „Was ich von den Bergen mitbringe“ 74 Triestiner Karst: Klettern à la Méditerranée 76

Titelbild: Alpen und Adria laden zur Abendgala auf Schloss Miramare bei Triest. Foto: F. Gallina/ PromoTurismo FVG

Editorial 3 Info Kärnten 78 Impressum 79 Info Slowenien 80 Autoren 81 Info Friaul82 Julisch Venetien

… oder einfach: Herzlich willkommen im Süden! Kärnten, Slowenien und Friaul-Julisch Venetien begrüßen Sie in verschiedenen Sprachen, aber als gute Nachbarn mit ein und derselben Herzlichkeit – und in einem gemeinsamen Lebensraum. Sein Name: Alpe Adria. Wir laden Sie in diesem Sonderheft zu einer Entdeckungsreise dorthin ein. Gehen Sie mit uns „auf Tour“, Seite für Seite durch eine der spannendsten und vielseitigsten Urlaubsregionen Europas. Folgen Sie den farbigen Wellensymbolen durch die drei Länder: von den berühmten Kärntner Badeseen über die kristallklaren Flüsse Sloweniens bis zur Mittelmeerküste in FriaulJulisch Venetien. Erleben Sie die Gletscher in den Hohen Tauern, staunen Sie über die wilden Felskulissen der Julischen und Karnischen Alpen und der Friauler Dolomiten, streifen Sie durch die grünen Mittelgebirge Pohorje und Kočevsko. Lernen Sie malerische Städte und freundliche Menschen kennen, träumen Sie von Kasnudeln, Štruklji und Spaghetti alla busera … kurz: Lassen Sie sich's gutgehen – beim Wandern, Radeln und Klettern zwischen den Alpen und der Adria. Servus, Adijo/Nasvidenje, Ciao und bis bald – im Süden.

Georg Hohenester, Chefredakteur DAV Panorama, und Axel Klemmer, freier Journalist und Redakteur, mögen weite Horizonte – auf den Bergen und am Meer.

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Foto: Franz Gerdl/Kärnten Werbung


Alpe Adria: KÄRNTEN

Berg e Seen Wir malen uns eine Berglandschaft: vorne die Wiese, mittendrin der blühende Baum, ganz hinten ein paar verschneite Berge, in der Tiefe der glitzernde See … Es handelt sich übrigens um den Millstätter See, und tatsächlich hat Kärnten so viele Berge, Bäume und Seen, dass man mit dem Malen gar nicht mehr fertig wird. Außerdem gibt es hier wahrhaftig noch anderes zu tun: baden natürlich, von oben auf die Seen runterschauen, radeln (zum Beispiel von Badestelle zu Badestelle), wandern, den Gaumen kitzeln …

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Alpe Adria: SLOWENIEN

Na tur im Fluss

Die Berge leben, durch ihre Adern fl ießt reines Wasser. Soča heißt die Lebensader der Julischen Alpen: ein Fluss so klar wie reiner Kristall, mal blau, mal eher grün, makellos … Hier kann man paddeln, raften, schwimmen. Oder einfach nur am Ufer sitzen und die Füße baumeln lassen, sich ganz dem Strömen, Rauschen, Sprudeln hingeben – und dabei vielleicht vom Zlatorog träumen, dem sagenhaften weißen Gamsbock mit den goldenen Krickeln. Die bestimmende Farbe Sloweniens aber bleibt Grün – in allen Tönungen und Schattierungen.


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Foto: Alen Kosmač, Sidarta/www.slovenia.info


Foto: Marco Milani/PromoTurismo FVG


Alpe Adria: FRIAUL-JULISCH VENETIEN

Meer Horizon t Zurück in die Berge? Oder doch hinunter ans Meer …? Friaul-Julisch Venetien stellt einen vor die allerschönsten Alternativen. Dabei liegen die Bergwildnis der Friauler Dolomiten und die Adriaküste nördlich von Triest gar nicht so weit auseinander. Hier, in Schloss Duino, hat Rainer Maria Rilke seine berühmten „Elegien“ gedichtet. Kein Wunder, denn eigentlich ist die ganze Region ein Gedicht: mit ihren malerischen Städten, grünen Parks, der üppigen Natur und, nicht zu vergessen, mit den besten Weißweinen Italiens!

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Über alle Berge

Von den Alpen zur Adria

2013 wurde er feierlich eröffnet, längst gilt er als einer der beliebtesten und schönsten Weitwanderwege Europas: Der Alpe-Adria-Trail führt vom Fuß des Großglockners bis an die Küste des Mittelmeeres – im Gleichklang von Natur, Kultur, Genuss und Kulinarik. Text: Joachim Chwaszcza

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B

erge und Gletscher sprechen nicht. Aber sie können viel er­ zählen, wenn man sie denn lässt. Und man muss ihnen zuhören. Dort, wo Kaiser Franz Josef anno 1856 mit Gemahlin „Sisi“ hinaufstieg, um die Pas­ terze, den längsten und mächtigsten Gletscher Österreichs, zu bewundern,


Alpe Adria: DER GROSSE TRAIL

Foto: Franz Gerdl/Kärnten Werbung

Hier geht’s lang! Gute Aussicht auf perfekte Wandererlebnisse über dem Mölltal.

steht heute ein großes Parkhaus, das je­ dem Einkaufszentrum im Tal zur Freude gereichen würde. Aber es sind nur weni­ ge Schritte durch den Tunnel, dann hat man hinter all dem Trubel und Rummel gewissermaßen die Türe zugeschlagen. Ein sicherer Weg führt durch die hoch­ alpine Welt. Seltene Flora, nicht nur der

obligatorische Enzian, säumt den Weg, Steinböcke stehen weiter oben im Ge­ röllfeld, der Blick auf den Großglockner, 3798 Meter hoch, und die Pasterze ist überwältigend. Entlang des Steiges er­ zählen Schilder und Tafeln vom Glet­ scher, dem Klima und dem Wandel der Landschaft. Als der Kaiser an der Paster­

ze stand, reichte der Gletscher noch bis auf die Höhe des heutigen Parkplatzes. Vorbei … Also, lesen wir die bewegende Geschichte vom stillen und dramati­ schen Wandel der Zeit. Und hören wir auf die Natur. Mit jedem Schritt verste­ hen wir sie besser. Für die kommenden Tage auf dem Alpe­Adria­Trail ist das eine wahre Lehrstunde: Der Berg, der Gletscher, der Bach, die Seen, die Flüsse, das Meer – alles ist in einem sensiblen und komplexen System miteinander verbunden. Vielleicht sollte man deswe­ gen durchaus einen Tag früher kom­ men, den Gamsgrubenweg hochsteigen und durch das Labyrinth des frischen Gletscherschliffs zur Oberwalderhütte auf 2973 Meter Höhe steigen. Hochalpi­ ner wird es auf dem Trail nicht mehr. Weg vom Gletscher, weg von den schroffen Gipfeln und hinüber zu den 11


Foto: Ralf Kreuels/Kärnten Werbung

Alpe Adria: DER GROSSE TRAIL

Erinnerungen an die Eiszeit: Klima-Lektion auf (und unter) dem Pasterzen-Gletscher.

tionen sorgen nicht sel­ Almen. Sie gehören zu Bei aller Almden Kronjuwelen auf Schwärmerei: Die ten auch für die kulina­ diesem langen Trail vom An- und Abstiege rischen Höhepunkte auf Gletscher ans Meer: langen Wanderungen: erfordern durchleuchtende Bergwiesen Käse, Speck und Wurst aus Kondition. schmecken hier oben mit großartigen Ausbli­ noch mal so gut. Wer cken – und alte Kultur­ landschaften. Bis heute bringen die einmal auf der Millstätter Alpe abends Bauern ihr Vieh auf die hoch gelegenen im letzten Sonnenlicht den Blick nach Sommerweiden. Hütten und Jausensta­ Süden auf die Zacken der Julischen Al­ 12

pen genießen durfte, wird diese Mo­ mente sicherlich nicht mehr vergessen. Aber bei aller Alm­Schwärmerei: Die An­ und Abstiege erfordern durchaus Kondition. Dabei verläuft der Alpe­Adria­Trail überall auf gut markierten, technisch einfachen und überwiegend wenig an­ strengenden Wegen. Egal ob man nun die gesamten 750 Kilometer am Stück


ph Marco Milani

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a i l u i G a i z e n Friuli Ve ALPE ADRIA Experience Alpe Adria Trail / Top Gourmet im Collio 1. Tag: Cividale del Friuli Ankunft in Cividale del Friuli mit eigenem PKW oder öffentlichen Verkehrsmitteln, Check-in im Hotel, individuelle Stadtbesichtigung, UNESCO Weltkulturerbe. Check-in und Übernachtung. 2. Tag: Cividale-Collio–Gradisca d’Isonzo Wanderung der Etappe 29 des Alpe Adria Trails in den magischen Hügeln des italienischen Collio. Die Region wurde 2016 im Lonely Planet Guide als „places to visit“ ausgezeichnet. Inkludiert ist eine Weinund Mittagessenverkostung bei einem typischen Winzer in Mernicco, nur wenige Meter von der slowenischen Grenze entfernt. Shuttle-Transfer nach Gradisca d’Isonzo. Ihr Gepäck erwartet Sie bereits im Hotel. Check-in und Übernachtung. 3. Tag: Gradisca d’Isonzo– Jamiano 4 St. Wanderung eines Teilabschnittes der Etappe 33 entlang des Lago di Doberdò. Ihr Gepäck erwartet Sie bereits im Hotel. Check-in und Übernachtung. 4. Tag: Jamiano–Duino Wanderung des zweiten Teilstücks der Etappe 33 bis nach Duino am Adriatischen Meer. Duino ist vor allem bekannt für das Schloss Duino und die steilen Klippen. Ihr Gepäck erwartet Sie bereits im Hotel oder B&B. Check-in und Übernachtung. 5. Tag: Duino-Rilke Weg–Cividale del Friuli Wanderung des berühmten Rilkewegs entlang des Meeres bis nach Sistiana. Freizeit am Meer. Shuttle-Rücktransfer zurück nach Cividale del Friuli. Im Angebot inbegriffen: • 4 Übernachtungen in ausgesuchten 3- oder 4-Sterne Hotels / B&B Alpe-Adria-Trail Partnerbetrieben. Basis Doppelzimmer bei den B&B Betrieben. • 1 Besichtigung eines Weingutes mit Wein- und Essensverkostung • 3 Gepäcktransfer • Alpe Adria Trail Tourenunterlagen • Transfer von Mernicco nach Gradisca und Rücktransfer von Duino nach Cividale del Friuli Preis ab ¤ 430,00 pro Person (mind. 2 Personen); Mai-Oktober

Tarvisio-Grado entlang des Alpe-Adria Radweges Von der Staatsgrenze von Coccau/Tarvisio nach Grado entlang des Alpe Adria Radweges. Ein Weg, der für jedermann durch die Naturschönheiten und die Geschichte der Region Friaul-Julisch Venetien, geeignet ist. 1. Tag: Ankunft in Tarvisio und Unterkunft im Hotel. Lieferung vom Fahrradverleih. Übernachtung 2. Tag: Abfahrt auf dem Alpe Adria Radweg Richtung Malborghetto, Länge der Strecke: 62 km; Höhenunterschied bergab: 500 m; Schwierigkeitsgrad: Einfach. Übernachtung in Venzone. 3. Tag: Abfahrt mit dem Fahrrad entlang des Alpe Adria Radweges, Länge der Strecke: 56 km; Höhenunterschied bergab: 320 m, Schwierigkeitsgrad: Durchschnittlich. Übernachtung in Udine. 4. Tag: Abfahrt entlang des Alpe Adria Radweges Richtung Pradamano; Länge der Strecke: 58 km, Höhenunterschied bergab: 145 m; Schwierigkeitsgrad: Leicht. Übernachtung in Grado oder Umgebung und Rückfahrt am folgenden Tag. 5. Tag: Frühstück im Hotel und Privat-Rücktransfer nach Tarvis. Gültigkeit des Angebots: von April bis Oktober. Das Angebot umfasst: • 4 Übernachtungen mit Bed & Breakfast • Fahrradverleih (mit Aufpreis) • Gepäcktransfer von Tarvisio nach Venzone-von Venzone nach Udine-von Udine nach Grado-Retourtransfer von Grado nach Tarvisio. Zuschläge: Einzelzimmer ¤ 15,00 pro Tag; 4-Sterne Hotel (falls verfügbar) ¤ 45,00 pro Person Preis ab ¤ 485 pro Person (mind. 2 Personen); April-Oktober

Info und Buchung: www.tarvisiano.org info@tarvisiano.org Tel: +39 0428 2392

Mehr darüber erfahren


Heiligenblut

NP HOHE TAUERN

Drau

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Forni di Sopra

NP FRIAULER DOLOMITEN

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MONTE ZONCOLAN

Sauris

Arta Terme

Pordenone

Feld am See

Klagenfurt

Ossiach

Villach

Velden

Sava MANGART Kranjska MONTE JÔF DI LUSSARI Gora TRIGLAV MONTASIO

Bovec

SELLA NEVEAKANIN

Cividale del Friuli

Udine

NP TRIGLAV

Wörthersee

Drau

HOCHSTUHL

Storžič

Bled

Slowenien

Friaul- Gorizia• Julisch CASTELLO DUINO Venetien

Lignano Sabbiadoro

Grado

CASTELLO DI MIRAMARE

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Muggia

geht oder einige kürzere Teilabschnitte – oder ob man sich nur ein paar High­ lights herauspickt: Alles ist möglich. Man kann sich eine Tour individuell zusammenstellen lassen, mit Gepäck­ transport, reservierten Unterkünften und Transfers zu den Startpunkten, oder auf eigene Faust planen. Karten und Infomaterial sind vorbildlich zu­ sammengestellt, die Begleit-App funk­ tioniert einwandfrei – inklusive Off­ 14

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Ossiacher See

Tarvisio

Kärnten

Bad Kleinkirchheim

Sa

Kranj

Barcis Piancavallo

Millstätter See

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Sappada

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Spittal a. d. Drau

MONTE COGLIANS/ HOHE WARTE

Ta gl ia me nt o

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Forni Avoltri

BIOSPHÄRENPARK NOCKBERGE

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GROSSGLOCKNER

Trieste

Postojna

Ljubljana

DIE TOUR IM ÜBERBLICK Der rund 750 km lange Alpe-Adria-Trail verbindet Kärnten, Slowenien und Friaul-Julisch Venetien. Er führt in 43 Etappen von den Hohen Tauern über Nockberge, Karnische Alpen, Karawanken, Julische Alpen, NatisoneTäler, Collio und den Karst bis zur Adria-­ ­Küste nahe Triest. Zusätzlich gibt es sieben bezeichnete Rundtouren. Teilstrecken sind individuell gut zu planen bzw. zu kombinieren. Start: Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (2376 m), oberhalb von Heiligenblut Ziel: Muggia (0 m), südl. Triest Anforderungen: Die Etappen sind jeweils um die 20 km lang, tgl. Gehzeit ca. 6 Std., einheitlich beschildert; einfache Berg- und Wanderwege, meist talnah und mit geringem Höhenunterschied; evtl. Gepäcktransport (bei individueller Buchung) Wanderzeit: Mai bis Oktober Karten und Wanderführer: Die Übersichtskarte und das Alpe-Adria-Tourenbuch für alle 43 Etappen mit Kurzbeschreibung, Karte und Kulinariktipps ist kostenlos im Buchungscenter (s. u.) erhältlich. Die App gibt es im Google Play Store und für iPhone im App Store. Infos und Buchung: alpe-adria-trail.com/de

line-Karte, Höhenmesser und Gipfel­ Kärntner Seen, hinüber ins atemberau­ finder. Die Buchungszentren in Kärnten bend schöne Tal der Soča in Slowenien (Obervellach), Friaul-Julisch Venetien und entlang dem Isonzo – so heißt der­ (Tarvisio) und Slowenien (Bovec) arbei­ selbe Fluss auf Italienisch – bis an die ten zuverlässig. Starten kann man an Adria. Die kristallklare Soča zählt sicher zu den schönsten Flüs­ jedem Ort, an jedem Tag. Und wo schläft man? In sen der Welt und die Oft genügt schon Etappe 24 des Trails, Vier-Sterne-Hotels, einfa­ ein kleiner chen Gasthöfen und Hüt­ von Trenta nach Bovec, Schwenk zur ist phänomenal. ten am Weg. Seite, um neben Jeder Tag hat sein High­ Wer es sich leisten dem Trail Neuland mag, kann am Ende light: einen kulinarischen zu entdecken. Tipp, einen geschichtlich der 25. Etappe in Koba­ bedeutenden Ort oder einfach „nur“ ein rid übrigens bei Ana Roš speisen, die 2017 traumhaft schönes Panorama. Doch es zur besten Köchin der Welt gekürt wur­ gibt einen blauen Faden, der die Etap­ de. Himmlisch verwöhnt werden aber pen verbindet. Der lange Weg vom Glet­ auch kulinarische Normalverbraucher scher zum Meer folgt dem Wasser: von auf dem Trail: mit luftgetrocknetem der Pasterze ins Mölltal und zu den Kärntner Hüttenspeck, slowenischem


Fotos: Joachim Chwaszcza (2), F. Gallina/PromoTurismoFVG

Alpe Adria: DER GROSSE TRAIL DIE DREI-LÄNDER-RUNDTOUR Als kürzere Alternative zur langen Streckenwanderung auf dem Alpe-Adria-Trail wird eine sehr lohnende, 7-tägige Rundtour angeboten: 1. Tag: Tarvisio (ITA) – Rifugio Zacchi (nahe den Laghi di Fusine) 2. Tag: Rifugio Zacchi (nahe den Laghi di Fusine) – Kranjska Gora (SLO) 3. Tag: Kranjska Gora (SLO) – Baumgartnerhöhe (AUT) 4. Tag: Baumgartnerhöhe (AUT) – Villach (AUT) 5. Tag: Villach (AUT) – Warmbad – Feistritz an der Gail (AUT) 6. Tag: Feistritz an der Gail (AUT) – Valbruna (ITA) 7. Tag: Valbruna (ITA) – Monte Lussari – Tarvisio (ITA) Im Angebot inbegriffen sind 7 Übernachtungen in Drei-Sterne-Hotels (DZ mit Halbpension). Preise pro Person in Mai, Juni und September ab € 489,-, im Juli und August ab € 582,- (mind. 4 Personen). Auf Wunsch werden Verlängerungstage angehängt. Extra dazu buchen kann man auch den Gepäcktransport von einer Etappe zur nächsten und die Seilbahnfahrt zum Monte Lussari. Angebote für 1 bis 3 Personen sind auf Anfrage ebenfalls möglich.

ALPE-ADRIA-TRAIL Sonderreise für DAV-Panorama-Leser Der Alpe-Adria-Trail führt über etwa 750 Kilometer vom Fuß des Großglockners bis an die Adriaküste. Die schönsten Passagen des Fernwanderwegs durch Kärnten, Slowenien und das italienische Friaul-Julisch Venetien können Sie in 12 abwechslungsreichen Tagen erleben. Bei dieser Reise kommen neben den begeisternden Landschaftseindrücken auch die Kultur und Kulinarik nicht zu kurz – unterwegs erwarten Sie lokale Köstlichkeiten wie Käse und Wein. Reisedauer: 12 Tage

Termine * 15.06.2020 ** 13.07.2020 24.08.2020 07.09.2020 Ab € 1975,Info und Buchung: dav-summit-club.de Buchungscode: AQAAT * inkl. Bergwanderführer, 11 Übernachtungen in Hotels und Hütten, Halbpension, Transfers und Gepäcktransport lt. Programm, Weinverkostung, Versicherungen ** Sondertermin für DAV-Panorama-Leser inkl. Käseverkostung

Foto: Franz Gerdl/Kärnten Werbung

Landschaften im Breitwandformat bietet der Alpe-Adria-Trail am laufenden Meter: in der felsigen Wildnis des Triglav-Nationalparks ebenso wie zwischen den lieblichen Weinbergen des DOC-Gebiets Collio.


Fotos: Joachim Chwaszcza

Alpe Adria: DER GROSSE TRAIL

Der Alpe-Adria-Trail folgt keinem roten Faden, sondern eher einem blauen Band: Er verbindet die Gletscher der Hohen Tauern mit den Gumpen im Sočatal und der Adriaküste am Hafen von Muggia. Wasser marsch!

Pršut und friulanischem nehmen. Gleich neben der Auf dem Tisch San­Daniele­Schinken; steht ein Teller Hauptroute ist viel Neu­ land zu entdecken – zum mit Kärntner Nudeln, mit Spaghetti die kunstfertig gekrendelt alla busera, da- Beispiel die grandiosen Na­ tisone­Täler hinter dem werden, in Slowenien Žlineben ein Glas UNESCO-Weltkulturerbe krofi heißen und im FriWeißwein. der Stadt Cividale del Friuli. aul Cjarsons; und natür­ lich mit allerbesten Weißweinen. Und dann, kurz vor Schloss Duino, ist Hat man Zeit und Muße, kann man man am Meer. Statt Tannen und wind­ dazu auch manchen Abstecher unter­ schiefen Lärchen ragen Zypressen in den 16

Himmel, an den Steilklippen wächst mediterrane Macchia. Blickt man zurück nach Norden, erscheinen die Berge wie ein ferner Traum. Und doch ist man dort hinübergestiegen … Auf dem Tisch Sarde in saor (marinierte Sardinen) und Spaghetti alla busera (mit Scampi), daneben ein Glas Weißwein aus Cormóns. Und hinterher ein Gelato am Hafen: Schluss mit Alpe – jetzt heißt es Adria.


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Laufen lassen ! Genussradeln

Eine Genusstour mit dem Rad muss einfach rund sein. In Kärnten hat man von Villach aus dafür eine magische Formel gefunden: Ein Tag, zwei Züge, drei Länder und 40 Kilometer. Text und Foto: Joachim Chwaszcza

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as erwartet man von einer Genusstour auf dem Rad? Eine tolle Routenführung, grandiose Landschaften, die Möglichkeit einzukehren – und natürlich, dass es nicht zu anstrengend wird. Mit der

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Drei-Länder-Genussradtour ist den Touristikern vor Ort ein echter Coup gelungen. Die Tour beginnt morgens am Hauptbahnhof in Villach. Vier Mal täglich fährt von hier der Zug nach Tarvisio, Radmitnahme erlaubt. Und hoppla! Der Schaffner ist gut gelaunt, freundlich und mehr als hilfsbereit. Er schlichtet die Räder in den extra mitgeführten Waggon. Und hebt sie in Tarvisio auch wieder ebenso gut gelaunt heraus! Über den hervorragend ausgebauten Radweg


Alpe Adria: DREI-LÄNDER-RADTOUR

Rollt gut! Großes Landschaftskino auf dem Radweg zwischen Tarvisio und Kranjska Gora.

Hat man sich in Tarvisio noch den obligatorischen Espresso und ein Brioche gegönnt, kann man an den kleinen Rastplätzen in Slowenien auch nicht so einfach vorbeiradeln. In einem alten Heuschober ist die Jausenstation aufgebaut: Biertische, Sonnenschirme, das DREI-LÄNDER-GENUSSRADTOUR Radzüge mit eigenem Fahrradwaggon fahren 4 x am Wochenende die Strecke Villach – Tarvisio – Villach und Villach – Jesenice – Villach. Der Fahrradverleih in Villach ist auch sonntags geöffnet. Geeignet für alle Radtypen, vom MTB bis zum Rennrad. Kindertauglich. Am Schalter in Villach kann man beide Fahrkarten lösen. radland.kaernten.at/de/genussrad/3-laendergenussradtour/

zu rollen, macht Lust und Freude. Noch besser ist es am Wochenende, dann wird auch die Strecke Jesenice – Villach mit einem eigenen Radwaggon bedient. Und damit schließt sich auch die perfekte Runde: mit dem Zug (oder dem Rad) nach Tarvisio, auf der alten, zum Radweg ausgebauten kaiserlich-königlichen Bahntrasse Richtung Kranjska Gora und weiter nach Jesenice. Weil es bis auf einen kurzen Anstieg von 50 Höhenmetern fast immer leicht bergab geht, ist

das Radeln ein Vergnügen ohne Mühe. Rechterhand türmen sich die schroffen Gipfel der Julischen Alpen mit dem Montasio (2666 m) und dem Mangart (2679 m). Davor breiten sich satte Almwiesen mit den typischen Heuständern aus. Es ist eine südliche Alpenlandschaft wie im Bilderbuch, die da vorbeizieht. Unwillkürlich bleibt man immer wieder stehen. Heute geht es nicht um Leistung oder geschaffte Kilometer, sondern um den vollkommenen Genuss.

gute slowenische Radler und ein ordentliches Stück Strudel … So gestärkt, schafft man auch den 60-Höhenmeter-Abstecher zu den malerisch gelegenen Laghi di Fusine. In Kranjska Gora ist Halbzeit. Ein Eis in der Fußgängerzone? Muss sein! Der mächtige Klotz hinter dem bekannten Skiort ist übrigens der Vršičpass (1611 m), er bestimmt die Kulisse. Ab jetzt geht es die letzten 23 Kilometer bis Jesenice an der Sava entlang. Gut, die letzten vier, fünf Kilometer neben der Autobahn können mit dem grandiosen Auftakt nicht ganz mithalten. Aber dafür wartet in Jesenice schon der Zug mit unserem hilfsbereiten Schaffner. Wie es war, fragt er und nimmt uns die Räder ab. Klasse! Super! 19


Foto: Axel Klemmer

Wild, gewaltig, unbekannt: Blick von der „Königsetappe" des Karnischen Höhenwegs auf die Friauler Dolomiten.

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Alpe Adria: Karnischer Höhenweg

Immer auf der Höhe Von Hütte zu Hütte

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Alpe Adria: Karnischer Höhenweg

Mit einem Fuß in Kärnten, mit dem anderen in Friaul-Julisch Venetien – so führt der Karnische Höhenweg über den Hauptkamm der Karnischen Alpen. Ein fantastischer Grenzgang von Hütte zu Hütte, 150 Kilometer weit. Text: Axel Klemmer

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enn man nur wüsste, wie reich-Ungarn – und eine der am härtesdie Berge alle heißen! Die ten umkämpften Frontlinien des ErsBergwanderer auf dem ten Weltkriegs. Erst 1973 begann der Grat starren mit offenem Mund auf die Verein Dolomitenfreunde damit, das Kulisse im Süden. Wie aus einem Fan- vielerorts verfallene Netz der alten Vertasy-Film – so gewaltig, so bizarr, so un- sorgungswege zu einem „Friedensweg“, bekannt… Den Blick um 180 Grad ge- einer „Via della Pace“, zu verbinden. Mit dreht – ah, den Berg kennt man: den Erfolg: Längst gilt der Karnische HöhenGroßglockner! Auch all die anderen ver- weg unter Weitwanderern als eine der trauten Tauerngipfel sind da. Und so, schönsten Routen in den Alpen. wenigstens zur Hälfte schlau geworden, Ziemlich breit, sehr grün und mit gehen sie weiter. Und selbst wenn sie atemberaubender Aussicht nach allen irgendwann wissen, dass es sich bei der Seiten: So erlebt man den Karnischen Fels- und Waldwildnis im Süden um die Hauptkamm auf der ersten Etappe Friauler Dolomiten handelt, hören sie von der neu herausgeputzten Sillianer bald auf, die Gipfel zählen und benen- Hütte bis zur Obstansersee-Hütte. Imnen zu wollen. Es sind einfach zu viele ... mer wieder stößt man dabei auf RelikUm diesen seligen Zustand des reinen te des Krieges: Unterstände, Laufgänge, Staunens zu erreichen, Schützengräben, Bunker folgen Bergwanderer ei… Dann wird die Route Die Kulisse im erstmals alpiner und anner Zahl: der 403. Sie Süden: wie aus spruchsvoller. Sie führt steht, auf Schilder geeinem Fantasydruckt oder aufgemalt Film – so gewal- auf den Gipfel der Pfannauf nackten Stein, ungetig, so bizarr, so spitze und unter dem Kalzählte Male entlang des kriff der Großen Kinigat unbekannt hinaus auf die Wiesen150 Kilometer langen Weges, der oberhalb von Sillian beginnt und terrasse des Filmoors. Vorbei an der in Thörl-Maglern bei Arnoldstein endet. kleinen und überaus reizenden StandSein Name: Karnischer Höhenweg. schützenhütte geht es hinüber zur PorVor gut hundert Jahren, zwischen 1915 zehütte. und 1917, war der Hauptkamm der KarAcht Stunden sollte man für die nun nischen Alpen die Grenze zwischen Ita- folgende „Königsetappe“ zum Hochweißlien und der Doppelmonarchie Öster- steinhaus veranschlagen. Es ist, ohne 22


Fotos: Axel Klemmer

Auf schmalem Pfad über den Kamm oder eine „Etage“ tiefer bequem über die friaulischen Almen: Der Übergang zum Hochweißsteinhaus (oben links) ist lang und grandios – ebenso wie die folgende Etappe durch das weltabgeschiedene Val Fleons (oben rechts)

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Alpe Adria: Karnischer Höhenweg

Stützpunkt unter den Wänden des Seekopfes: die Wolayersee-Hütte.

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Fotos: NLW/Wolfgang Hummer (2), Axel Klemmer

Übertreibung, ein wahrer Traumpfad. In stetigem Auf und Ab führt er immer am Kamm entlang, über den einen Gipfel hinüber, um den nächsten herum, immer mit fantastischer Aussicht. Schöner kann ein Höhenweg unmöglich sein. Die Richtung gibt der Hochweißstein oder Monte Peralba vor, 2694 Meter hoch, riesengroß und ganz aus hellem, fast weißem Kalk gebaut. Das gemütliche Hochweißsteinhaus steht mitten auf der grünen Wiese. Es ist ein wunderbarer Ort zum Regenerieren (die Küche ist fabelhaft!) und Nachdenken. Österreich und Italien, Kärnten und Friaul … Grenzen trennen und verbinden. Auf beiden Seiten des Karnischen Hauptkamms erzählen Menschen noch heute abenteuerliche Geschichten von Jägern und Wilderern, Schmugglern und Zöllnern. Heute sind die Grenzen offen, und man

SLOW FOOD TRAVEL REGION GAIL- UND LESACHTAL Wer vom Karnischen Höhenweg nach Kärntens um die erstklassige regionale Norden absteigt, ins Lesachtal und ins Esskultur verdient – zum Beispiel mit Gailtal, ist mittendrin in der ersten Almkäse, Honig und Speck und mit dem Slow Food Travel Region der Welt. berühmten Lesachtaler Brot, das seit Langsames Essen? Dahinter verbirgt 2010 zum Kulturerbe der UNESCO zählt. sich eine 1986 gegründete Initiative Toll: Die Philosophie des besseren aus Italien. In ihrem Sinn machen Genießens breitet sich mittlerweile im sich Lebensmittelproduzenten und ganzen Land aus! Gastronomiebetriebe im Süden slowfood.travel/de

zelebriert die friedliche Nachbarschaft nicht nur auf dem alten Pilgerweg von der friulanischen Gemeinde Sappada über das Hochweißsteinhaus ins Lesachtal, zum Wallfahrtsort Maria Luggau mit seiner prächtigen Basilika. Bergwanderer auf dem Höhenweg haben immer wieder Gelegenheit, nach Süden auf die „Traversata Carnica“ auszuweichen. Diese verläuft über weite Strecken parallel zur Hauptroute, aber eben ein gutes Stück tiefer, was sie nicht nur attraktiv macht, wenn sich oben

am Himmel die Gewitterwolken türmen. Der lange Weg über die „malghe“, die Almen, ist eine ganz eigenständige, stille Wanderung durch wunderschöne Almlandschaften. Auch übernachten kann man, zum Beispiel in der beliebten Malga Antola. Schwierigkeiten mit der italienischen Sprache? Gibt es in der Regel nicht. Sappada ist nur eine von mehreren deutschen Sprachinseln im hohen Norden der Region Friaul-Julisch Venetien. Ursprünglich, überwältigend, paradiesisch: So erlebt man die Friauler Bergwelt, wenn man hinter dem Hochweißsteinhaus über die weiten Almwiesen und durch die wunderschönen Bergwälder des


DIE KARNISCHE MILCHSTRASSE

Wandern und Biken in neue Dimensionen

Immer schön langsam – dann schmeckt's noch besser! In der Slow Food Travel Region im Kärntner Lesach- und Gailtal zeigen Küchenprofis in Workshops, wie man es richtig macht.

Val Fleons wandert. Zum großen Finale der Etappe an der Wolayersee-Hütte (oder, jenseits der Grenze, im nahen Rifugio Lambertenghi) wird dann noch mal mächtig draufgepackt. Himmelhoch ragen hier die Wände von Seekopf, Seewarte und Hoher Warte (Monte Coglians), mit 2780 Metern der höchste Punkt des Karnischen Hauptkamms, in den Himmel. Entstanden vor rund 400 Millionen Jahren im flachen Wasser eines Heute sind die warmen Meeres nahe dem Grenzen längst Äquator, sind diese weit gewieder offen und reisten Korallenriffe viel, viel man zelebriert älter als die Alpen selbst. die friedliche Die geologische WeltsenNachbarschaft. sation immer vor Augen (und das ausgezeichnete Hüttenessen im Magen), wandert man vom Naturjuwel des Wolayersees über das Valentintörl zur Valentinalm und zur Plöckenstraße. Viele Weitwanderer brechen die Tour hier ab. Dabei haben sie auf dem Karnischen Höhenweg noch kaum die Hälfte zurückgelegt! Vier landschaftlich großartige

Die Karnische Milchstraße – entlang des Karnischen Höhenweges – verbindet durch Wanderwege und MTBRouten die einzelnen Sternbilder sowie 25 Käsealmen in Österreich und Italien. Diese können anhand bestimmter Themenerzählungen „erlebt“ werden u.a.  Auf dem Meeresboden spazieren gehen  Die Kunst, hervorragende Milchprodukte zu machen  Die Friedensfront – den Frieden leben  Der Halterbua – authentische, persönliche Geschichten www.karnische-milchstrasse.info

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z.B. 4 Tage – 3 Übernach-

tungen – 2 Etappen inkl. Fullservice

ab € 374,www.bookyourtrail.com

25 NASSFELD-PRESSEGGER SEE | LESACHTAL | WEISSENSEE | TARVISIO


Alpe Adria: Karnischer Höhenweg DIE TOUR IM ÜBERBLICK Einer der schönsten und spektakulärsten Weitwanderwege der Ostalpen. Gute Kondition, stellenweise Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erforderlich. Vorsicht bei labiler Wetterlage (Gewitter!) und Altschneefeldern. Für die gesamte Strecke braucht man acht bis zehn Tage. Vor allem in Juli und August unbedingt Schlafplätze in den Hütten reservieren! Etappen: Leckfeldalm – Sillianer Hütte – Obstanzersee-Hütte (6 Std.) Obstanzersee-Hütte – Filmoorhütte – Porzehütte (6 Std.) Porzehütte – Hochweißsteinhaus (8 Std.) Hochweißsteinhaus – Wolayersee-Hütte (6 Std.)

Wolayersee-Hütte – Untere Valentinalm (2 ½ Std.; weiterer Abstieg zur Plöckenpassstraße möglich; Bus/Taxi nach Kötschach-Mauthen) Untere Valentinalm – Zollnersee-Hütte (7 ½ Std.) Zollnerseehütte – Nassfeld (9 ½ Std.) Nassfeld – Gasthaus Starhand (8 Std.) Gasthaus Starhand – Thörl bei Arnoldstein (7 Std.) Anreise: Bahn: EC über Salzburg nach Spittal, weiter mit Regionalbahn über Lienz nach Sillian bahn.de oebb.at

Sillian

LESACHTAL

Kärnten

GAILTAL

PLÖCKENPASS Paluzza

Arnoldstein

Pontebba

Villach

Tarvisio Foto: Axel Klemmer

Friaul-Julisch Venetien

Etappen folgen noch, technisch einfach, aber konditionell fordernd: der Aufstieg von der Plöckenstraße zur Zollnerseehütte, die langen Übergänge zum Nassfeld und weiter zur Dolinzaalm am Lomsattel, schließlich der sanfte Ausklang mit dem letzten Abstieg nach Thörl-Maglern, die Julischen Alpen vor Augen … Auf diesem zweiten Abschnitt des Karnischen Höhenwegs wandert man über weite Strecken von Alm zu Alm, begegnet Kühen und ihren Haltern und genießt neben den Panoramen auch Milchprodukte direkt beim Produzenten. Von der „Karnischen Milchstraße“ spricht man auf Kärntner Seite rund um Nassfeld, wo Almen zu „Sternen“ werden, die man zu Fuß oder mit dem Rad, teils grenzüberschreitend, zu

Weißensee

Kötschach

Sappada

26

Auto: Brennerautobahn, Ausfahrt Pustertal – Innichen – Vierschach (Helm-Seilbahn) bzw. Sillian (Mautstraße zur Leckfeldalm); alternativ via Kufstein – Kitzbühel – Felbertauerntunnel – Lienz – Sillian Karten und Wanderführer: › Kompass 1:50.000 Nr. 47 (Lienzer Dolomiten, Lesachtal, Karnischer Höhenweg) und Nr. 60 (Gailtaler Alpen, Karnische Alpen) › Wanderführer Karnischer Höhenweg, Rother Verlag › karnischer-hoehenweg.com › madeinalps.eu

„Sternbildern“ verbindet… Das große, von der EU geförderte Tourismusprojekt heißt dagegen MADE: Malga and Alm Desired Experience. Auf Friauler Seite führt der gut beschilderte MADE Trek

entlang des Karnischen Hauptkamms in neun Etappen von Sappada zum Monte Lussari. Die alternative Route für Mountainbiker startet in Sauris und endet in Tarvisio.


Foto: Daniel Zupanc/Kärnten Werbung

Alpe Adria: WÖRTHERSEE-RUNDE UND PANORAMAWEG SÜDALPEN

Im Licht des Südens Grenzenloses Wandervergnügen

Rund um den Wörthersee – und dann über die lange Gipfelkette der Karawanken. Weitwanderer bewegen sich im Herzen der Alpe-Adria-Region auf der Grenzlinie zwischen Slowenien und Kärnten. Text und Fotos: Silvia Schmid

A

nna ist Wanderführerin und kennt die Geheimnisse der Region: magische Orte, duftende Kräuter, geheimnisvolle Grotten, zauberhafte Teiche und die schönsten

Da – die Karawanken! Vorfreude auf der Wörthersee-Runde

Badestellen am Wörthersee. An der Kirche oberhalb von Reifnitz wächst an einem Hang Thymian. „Den musst du sammeln“, sagt Anna. „Riechst du im Winter daran, dann kommt der Som27


Alpe Adria: WÖRTHERSEE-RUNDE UND PANORAMAWEG SÜDALPEN

mer zurück und du denkst an diese schönen Tage.“ 55 Kilometer ist man auf dem Wör­ thersee-Rundwanderweg unterwegs, Info-Tafeln erschließen allen, die keiner Anna folgen dürfen, die Besonderheiten entlang der schönen Wanderwege. So geht es durch Landschafts- und Naturschutzgebiete mit kleinen Seen, über bewaldete Hügel zu sonnigen Aussichtspunkten und immer wieder ans Ufer des Wörthersees. Auf einsamen Wegen erreichen wir den Pyramidenkogel mit einem Kärnt-

Größte Schwierigkeit bei der Tour um den Wörthersee: vor lauter Erholung zwischen See-Ufer und Pyramidenkogel rechtzeitig ans Ziel zu kommen …

Pörtschach am Wörthersee

Velden

Krumpendorf

Wörthersee

Maria Wörth

Klagenfurt

PYRAMIDENKOGEL

WÖRTHERSEE-RUNDWANDERWEG 55 km, 1450 Höhenmeter Einteilung der Etappen beliebig. Die Markierung ist sehr gut, die Wege sind einfach. Highlight ist der Pyramidenkogel mit seiner herrlichen Aussicht und einer spektakulären Rutschbahn. pyramidenkogel.info Tipp: Wanderungen mit einer Rückfahrt per Schiff verbinden woertherseeschifffahrt.at

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Karten: › Freytag & Berndt Wanderkarten 1:50.000, WK 233 (Wörthersee, Ossiacher See, Faakersee, Karawanken, Klagenfurt, Villach, Jesenice), WK 234 (Carnica-Region Rosental, Klagenfurt), WK 238 (Südkärnten, Klopeiner See, Völkermarkt, Bleiburg, Karawanken) › Wander-, Rad- und Freizeitkarte des TVB Wörthersee

› Panoramaweg Südalpen, Etappen 1-6, Karte des TVB Carnica-Rosental Adressen: › Wörthersee Tourismus, Villacher Straße 19, 9220 Velden am Wörthersee, Tel.: +43/(0)4274/382 88, woerthersee.com › Carnica-Region Rosental, Freibacher Straße 1, 9170 Ferlach, Tel.: +43/(0)4227/51 19, carnica-rosental.at


ner Wahrzeichen: dem höchsten ganz aus Holz gebauten Aussichtsturm weltweit. 100 Meter misst er, seine 16 Holzstützen winden sich – der Gestalt einer um die eigene Achse wirbelnden Balletttänzerin nachempfunden – elegant nach oben. Das Panorama ist umwerfend. Wie viele Seen und Gipfel mögen hier zu sehen sein? Abends, zurück in Velden, sitzen wir lange bei Kerzenlicht am Seeufer. Dieser Auftakt will gefeiert werden! Südlich des Wörthersees, hinter den sanften Hügeln der Sattnitz, liegt das

WANDERN IM LICHT DES SÜDENS

EIN KÄRNTER WAHRZEICHEN

Fotos: ©Martin Hofmann

441 Stufen zählt die elegant geschwungene Himmelsleiter zwischen den emporgeschraubten Holzsäulen. Der 100 Meter hohe Aussichtsturm auf dem Pyramidenkogel kann aber auch, einfacher, mit dem Aufzug „erstiegen“ werden. Hinunter hat man weitere Alternativen: Wer sich traut, nimmt die spektakuläre Rutschbahn oder den Flying Fox. pyramidenkogel.info

Über sonnengeflutete Uferpromenaden marschieren, durch grüne Wälder, über kühle Moore und über sanfte Hügel hinauf zu einmaligen Ausssichtspunkten. Hinunter zum wunderbarsten Nass Österreichs und mit dem Schiff retour nach Hause: Das ist Wandern am Wörthersee. Mit den Wörthersee Wanderevents und dem Goldenen Wanderherbst im Oktober ist für jeden Wanderfreund etwas dabei.

#wandernamwoerthersee

TIPP!rt-

Komfo rn mit wande ik am Kulinar rsee Wörthe Wer Lust hat, die absolute Freiheit eines Backpackers mit dem Service einer modernen Wanderdestination zu verbinden, kann sich auf dem Wörthersee-Buchungsportal sein individuelles Rundwanderpackage zusammenstellen. Übernachtet wird in einem Komforthotel nach Wahl, nach einer ausgiebigen Wanderung genießt man am Abend kulinarische Highlights direkt am malerischen Seeufer.

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Alpe Adria: WÖRTHERSEE-RUNDE UND PANORAMAWEG SÜDALPEN

Rosental mit Ferlach, der südlichs-­­ Talschluss mit seiner idyllischen, von ten Stadt Österreichs. Und südlich des Wald umgebenen Märchenwiese überRosentals ragt schroff die Kette der Ka- ragen mächtige Kalkwände. Wir blicken rawanken auf – unser nächstes Wan- in das geheimnisvolle Wasser des derziel. Wir haben uns den grenzüber- „Meerauges“ und folgen dem vorerst schreitenden Karawanken-Abschnitt friedlich plätschernden Bergbach bis des Panoramawegs Südalpen vorgenom- zum Eingang der spektakulären Tschepmen, zwischen St. Jakob-Ropa-Schlucht. Unser Weg verlässt die Schlucht senbach und Bad EisenkapWirtin Katarina pel. Uralte Bäume säumen kocht „Jota“, slo- aber schon bald und den Weg hinauf zu den wenische Kraut- führt bergauf-bergabAlmwiesen am Rosenbachbergauf in die Einsamsuppe, und mit sattel. „Staatsgrenze“ mahnt keit um den PischenHonig gesüßten streng ein Schild, doch um zasattel, wo sich das Kräutertee uns herum lachen gut geSzenario schlagartig launte Menschen. Sie feiern das jährli- ändert – und wo aus Wandern Bergsteiche Freundschaftstreffen zwischen Je- gen wird. Über Geröllfelder nähern wir senice und St. Jakob. Wir folgen den uns den Wänden des 14 Kilometer lanGrenzsteinen über die Gipfel zur Kahl- gen Koschuta-Kammes, bis ein Felsriekogelhütte oder Koča na Golici: eine gel den Weg versperrt. Ausgesetzt geht es fantastische Gratwanderung zwischen um ein Eck, die Absicherung wirkt alden weiten, im Frühjahr mit Narzissen les andere als zuverlässig. Einmal tief übersäten Grasflanken im Süden und durchatmen – und es ist geschafft! Jetzt den steil ins Rosental abbrechenden trennt uns nur noch der steile Abstieg Felswänden. Die Hütte ist urgemütlich; von den fantastischen Kasnudeln in der Wirtin Katarina kocht für alle „Jota“, Koschutahütte.  slowenische Krautsuppe, und mit Honig gesüßten Kräutertee. Am nächsten Morgen fällt Regen aus dicken Wolken. Nichts ist zu sehen, als wir auf der vermeintlich so aussichtsreichen „Sonnenseite“ zum Veliki Stol (2236 m), dem Hochstuhl, wandern. Doch langsam setzt die Sonne sich wieder durch. Ein erster Blick zum Triglav, im Norden leuchten die Hohen Tauern. Aus allen Richtungen tauchen nun die Wanderer auf. Von Norden her sind einige über den rassigen Klettersteig gekommen. Wir steigen durch Geröllfelder ab zur schön gelegenen Klagenfurter Hütte. Hinüber ins Bodental führt uns die nächste Etappe. Den zauberhaften 30

UNESCO-GEOPARK KARAWANKEN Geotrails führen im grenzüberschreitenden Geopark Karawanken zu 62 interessanten Punkten entlang der Trennungslinie zweier Erdplatten. Eindrucksvoll ist die Tour von Zell über den Potoksattel durch die Wälder einer tektonischen Störungszone hinauf zur Mela Koschuta. Viele weitere Wander- und Radwege, Höhlen und Bergstollen, Infozentren und Museen sowie ein abwechslungsreiches kulturelles Angebot bieten viele Möglichkeiten, die Gegend zu erkunden. Das Infozentrum „Welt der Geologie“ liegt in Bad Eisenkappel. geopark-karawanken.at

Der wilde Felsriegel der Koschuta liegt einem beim Abstieg vom Hochstuhl fast zu Füßen. Wie zerklüftet dieser Teil des Geoparks im Detail ist, zeigt sich auf dem Weg zum Schaidasattel.


PANORAMAWEG SÜDALPEN 285 km, 17.700 Höhenmeter, 20 Etappen Ausgangspunkt ist Thörl-Maglern, Ziel der Zirbitzkogel in der Steiermark. Zwischen Kärnten und Slowenien verläuft die Route meist auf gut markierten und stellenweise gesicherten Bergwanderwegen. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind im Verlauf des Panoramaweges Südalpen notwendig. Besondere Vorsicht ist im Frühsommer geboten, wenn die Sicherungen evtl. noch nicht erneuert wurden und in den Karen gefrorener Altschnee liegt. Die beschriebenen Etappen: › Zubringer: Rosenbach – Kahlkogelhütte; Tipp: vom Rosenbachsattel über Hahnkogel und Kahlkogel zur Hütte › Kahlkogelhütte – Hochstuhl – Klagenfurter Hütte › Klagenfurter Hütte – Bodental – Gasthof Deutscher Peter › Gasthof Deutscher Peter – Pischenzasattel – Koschutahaus; alternativ (einfacher) bei Zell-Mitterwinkel ins Bergsteigerdorf Zell-Pfarre absteigen und auf Forstweg zum Koschutahaus › Koschutahaus – Potoksattel – Schaidasattel – Gasthaus Terklbauer; alternativ vom Koschutahaus zum Mejnik-Sattel, auf Weg Nr. 603 nach Zell-Freibach und zum Gasthaus Terklbauer (evtl. folgende Etappe gleich anhängen) › Gasthaus Terklbauer – Schaidasattel – Hochobir – Eisenkappler Hütte Alle Routenbeschreibungen: alpenvereinaktiv.com

Velden Feistritzer Stausee

HOHENWART

Wolfsberg

St. Veit an der Glan

HOCHOSTERWITZ

Völkermarkt

Wörthersee

Klagenfurt

Bad Eisenkappel

FREIBERG

Bled

KÖMMEL

Turner See

Feistritz im Rosental KAHLKOGEL

HOCHSTUHL VERTATSCHA

Drau

Klopeiner See

Keutschacher See

Rosenbach

LADINGER SPITZ

Kärnten

Feldkirchen

Ossiacher See

ZÖHRERKOGEL

HOCHOBIR

KOSCHUTA Jezersko

OLŠEVA

PETZEN

Ravne na Koroškem

Slowenien

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Während im Süden steiles Gras zu den Gipfeln zieht, geht es nordseitig durch Geröll hinab zur Klagenfurter Hütte – von der aus man vier Tage später das Gipfelkreuz auf dem Hochobir erreicht.

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Alpe Adria: WÖRTHERSEE-RUNDE UND PANORAMAWEG SÜDALPEN

„Mehr als 30 Leute sind da in diesem überqueren wir brüchige Scharten, Sommer nicht gegangen“, meint der hinter denen sich die nächsten steilen Hüttenwirt, als wir am nächsten Mor- Schuttreisen ausdehnen, die noch imgen aufbrechen. Wer sich im schroffen mer in tiefem Schatten liegen. Endlich, Hochgebirge nicht absolut sicher fühlt, nach über zwei Stunden, haben wir steigt besser am Mejnik-­ wieder weichen WaldboSattel nach Zell-Freibach den unter den Füßen – Oft sind kaum und Sonnenstrahlen im ab und wandert entTrittspuren zu Gesicht. Bald jedoch spannt zum Schaida­ erkennen, doch schlängelt der Steig sich sattel. Wir lassen uns auf wer gut aufpasst, versteckt durch steilen das Abenteuer ein und erkennt die Bergwald – ein zerrissebetreten die schier endWegzeichen. losen Geröllhänge am nes, geologisch höchst Fuße der Koschuta. Der interessantes Gelände. Steig wird schmaler, er führt ganz nah Schließlich gelangen wir durch schöne an die Felswände heran. Oft sind kaum Buchenwälder zum Schaidasattel und noch Trittspuren zu erkennen, doch wer hinab nach Zell-Freibach. gut aufpasst, erkennt ausreichend WegEin wunderschöner Bergsteig führt zeichen. Auf splittrigen Felsplatten hinauf zum Hochobir. An seinem Gipfel

wenden wir uns nach Osten und folgen dem Panoramaweg Südalpen zumindest mit den Augen weiter: Von Bad Eisenkappel geht es wieder nach Slowe­ nien, in die nördlichen Ausläufer der Steiner Alpen, bevor ein anspruchsvoller Bergsteig auf die Uschowa führt. Zurück in Kärnten, ist die Petzen das nächste große Ziel, bevor die Route bei Bad Bleiburg nach Norden abschwenkt – entlang des Lavanttals, über die Saualpe bis zum Zirbitzkogel. In der entgegengesetzten Richtung entdecken wir in der Ferne den Pyramidenkogel über dem langgestreckten blauen Band des Wörthersees. Dort unten die müde gelaufenen Füße ins Wasser eintauchen … Dieses Ziel ist uns jetzt viel näher!

Grenzenlos wandern, grenzenlos entdecken! Mit dem Panoramaweg Südalpen rückt ein Gebirge ins Rampenlicht, das bislang als Geheimtipp galt: die Karawanken, im Süden Kärntens, in der Carnica-Region Rosental. Auf 20 Etappen und mehr als 280 km führt dieser Weitwanderweg durch Kärnten und Slowenien und bietet alles, was das Herz begehrt: Einsamkeit wie gesellige Hütten, schroffe Wände wie liebliche Wiesen, unberührte Natur sowie gepflegten Kulturraum.

Foto: Franz Gerdl

Panoramaweg Südalpen

www.carnica-rosental.at www.panoramaweg.at


Foto: Mitja Sodja/Julische Alpen

Am Fuß der g roßen Berge Entdeckungen auf dem Juliana Trail

Pause beim Abstieg von der Pokljuka-Hochebene vor dem Bohinjsko jezero (Wocheiner See).


Alpe Adria: JULISCHE ALPEN

Einmal rund um die Julischen Alpen – in respektvoller Dis­ tanz zu den hohen Gipfeln, ganz nah bei den Menschen. Die 16 Etappen des Juliana Trails erschließen ein faszinie­ rendes Landschaftspanorama zwischen grandiosen Natur­ schätzen und einem einzig­ artigen kulturellen Erbe. Text: Silvia Schmid

W

as für ein Auftakt! Gerade in Kranjska Gora angekommen, schaut uns der bronzene Steinbock am Ufer des kleinen Sees neugierig entgegen. Dahinter türkisgrünes Wasser, strahlend helle, schroffe Felswände und gutmütige Wolken. So haben wir uns die Julischen Alpen in unseren schönsten Träumen vorgestellt! Nun erleben wir diese fantastischen Kalkgrate und Zinnen, die sich um den Triglav scharen, Sloweniens höchsten Gipfel und Triglau ausgesprochen. Auf dem 2019 neu angelegten Juliana Trail werden die hohen Berge nicht bestiegen, sondern umwandert und bestaunt. Wir werden dort unterwegs sein, wo die Menschen zu Hause sind, wo sie in ihren prächtigen Gärten arbeiten, wo sie leben. Den Radweg entlang der Sava Dolinka streifen wir nur kurz, meistens zieht sich 35


der Wanderweg am Fuß der Karawanken durch blühende Wiesen, schattige Wälder und kleine Dörfer. Die Perspektive auf die Gipfel der Julischen Alpen ändert sich langsam, wie schön ist der Blick über das Wasser der Sava Dolinka hinüber zu den Felswänden! Die Tore der Eisenhütten und Hammerwerke in Jesenice sind längst geschlossen, heute überrascht der Ort mit einer blumenreichen Innenstadt. Im weiten Bogen führt der Juliana Trail nun Richtung Bled, doch noch bleiben wir auf der Seite der Karawanken und entdecken malerische Weiler. Ein Mann zeigt uns bei Žirovnica seine Bienenstöcke. „Das ist Kulturgut“, betont er. „Unsere Bienen liegen uns am Herzen.“ „Dort wollen wir Menschen, die ein GeRadovljica ist so etwas wie der kultu- spür für diese Schätze haben, mit dem relle Höhepunkt des Weges. Wir bestau- Trail hinbringen“, sagt Martin. „Keine nen mittelalterliche Häuser, bevor wir Höchstleistungen, nichts zum Angeben. die Sava überqueren und bald darauf Sondern etwas, das die Region und die Bled erreichen. Am Ufer des Sees be- Menschen verbindet“ – und die ihnen wundern wir die kleine Insel mit der ein kleines touristisches Zubrot bringt. vielbesuchten Wallfahrtskirche Mariä Das natürliche Gleichgewicht soll erHimmelfahrt und den schroff aus dem halten bleiben, das kulturelle Erbe Wasser ragende Felsen mit der stolzen weiterge­geben werden. Burg. Und genießen dabei eine der beAm Eingang der Pokljuka-Schlucht rühmten Bleder Cremeschnitten. Ja, der betreten wir den Triglav-Nationalpark. Der Weg wird schmal, Juliana Trail ist auch kuli­ narisch ein Erlebnis! Am Fuß der Kara­ dickes Moos legt sich über Steine und Wur„Viele der kleinen Dörfer wanken geht es sind noch sehr ursprüngzeln. Baumstämme durch blühende liegen kreuz und quer. lich“, erklärt Martin Šolar, Wiesen, schatti­ Immer enger rücken einer der Schöpfer des Juge Wälder und die Felswände zusamliana Trails. Landwirtkleine Dörfer. schaft wird mit einfachsmen. Ein schmaler ten Mitteln betrieben – was das Beste Steg führt quer durch die Wand auf eifür Natur und Menschen ist. Doch der nen schmalen Spalt zu. Durch kleine, Ertrag reicht kaum zum Überleben. natürliche Fenster schimmert Licht. 36

Wenige Meter, dann weichen die Felsen auseinander. Wir gehen noch eine Weile durch den verwunschenen Urwald, dann haben wir das wunderschöne Plateau erreicht. Gabel für Gabel hängen Bauern das Heu auf die alten Heurechen. Alles hier oben wirkt behütet und strahlt eine angenehme, tiefe Ruhe aus. Dann blicken wir zum ersten Mal auf den weit unten glitzernden Bohinjsko jezero, den Wocheiner See. An seinem Ufer genießen wir Stunden später das bezaubernde Lichterspiel der untergehenden Sonne. Über den Sattel Vrh Bače nach Süden: Das ist der Plan für den nächsten Tag. Aber weil die Wolken am Morgen schon zu tief hängen, bringt uns der Zug von Bohinjska Bistrica durch den langen Tunnel in das bezaubernde Sočatal – nach Tolmin. Von hier folgt der Juliana Trail der Soča, dem vielleicht schönsten Fluss der


Alpe Adria: JULISCHE ALPEN

BIOSPHÄRE JULISCHE ALPEN

Seit 2003 ist der slowenische Teil der Julischen Alpen mit dem TriglavNationalpark UNESCO-Biosphärenreservat. Im Juni 2019 wurde auch die friulanische Seite des Gebirges in das weltweite Schutzgebiets-Netzwerk aufgenommen. Rund um die Kernzone des grenzüberschreitenden Biosphärenreservats erstreckt sich die Entwicklungszone. Sie umfasst auch urbane Zentren wie Venzone und Gemona del Friuli.

Alpen. Langsam wird das Felsmassiv des Kanin größer und die Soča schmaler. Ab Kobarid wandern wir direkt am Ufer entlang, oft im Schatten der Bäume. Raf­ ter und Paddler gleiten vorbei, Farbtup­ fer auf dem smaragdgrünen Wasser. Am tiefblauen Himmel bunte Paraglider. Wir nähern uns nun wieder dem stei­ nernen Herzen der Julischen Alpen. Ein Abstecher zum mächtigen Boka­Wasser­ fall, dann ragt das Kanin­Massiv vor uns auf – sehr verlockend! Die schon etwas betagte Gondelbahn bringt uns von Bo­ vec dem Gipfel entgegen. Dann steigen wir über Schotterfelder und drahtseil­ versicherte Passagen zum Prestreljenik­ Fenster, einem eindrucksvollen Loch in der Felswand. Der Teufel, so geht die

Fotos: Silvia Schmid (2), Elisabeth Zacherl

Traditionelle Landwirtschaft auf der Pokljuka-Hochebene, mondäner Kurtourismus rund um den See in Bled, urtümliche Natur am Savica-Wasserfall oberhalb von Bohinj im Triglav-Nationalpark.

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Alpe Adria: JULISCHE ALPEN

Kärnten

Tarvisio BORGO LUSSARI

DIE TOUR IM ÜBERBLICK Offiziell startet der Juliana Trail in Kranjska Bovec KANIN Gora, er kann aber überall begonnen Soča werden. Ideal für Bahnreisende sind die Kobarid Ausgangspunkte Jesenice und Tarvisio. Einzelne Etappen können auch per Zug oder Bus zurückgelegt werden. Übernachtet wird immer in Orten mit ausreichend Quartieren. Unterwegs gilt: Zeit lassen! Wer in den kühlen Morgenstunden aufbricht, hat Zeit für Besichtigungen abseits des Weges und kurze Abstecher. Etappen: Anforderungen: › Kranjska Gora – Mojstrana › Durchweg einfache („blaue“) Wander- oder › Mojstrana – Jesenice Forstwege, zum Teil auch kleine Nebenstraßen › Jesenice – Begunje › Gesamtlänge 270 km, 7800 Höhenmeter, 16 Etappen › Begunje – Bled › Durchschnittliche Länge der Etappen: 17,5 km › Bled – Goreljek (4-5 Std. Gehzeit) › Goreljek – Stara Fužina › Nur drei Etappen (Bled – Goreljek, Bohinjska › Stara Fužina – Bohinjska Bistrica Bistrica – Podbrdo und Log pod Mangartom – › Bohinjska Bistrica – Podbrdo Tarvisio) sind mit jeweils 600- 700 Höhenmeter › Podbrdo – Grahovo ob Bači etwas anstrengender.

FriaulJulisch Venetien

Kranjska Gora TRIGLAV NP TRIGLAV

Sava

Bled

Storžič

Kranj

Slowenien

› Grahovo ob Bači – Most na Soči › Most na Soči – Tolmin › Tolmin – Kobarid › Kobarid – Bovec › Bovec – Log pod Mangartom › Log pod Mangartom – Tarvisio › Tarvisio – Kranjska Gora Detaillierte Wegbeschreibung und Routenverlauf zum Download: alpenvereinaktiv.com

Fotos: Silvia Schmid

Fotogen: die Kirche St. Anton mit ihrem eindrucksvollen Beinhaus bei Kobarid. Beschaulich: auf gutem Weg oberhalb von Bohinj.

Sage, hat hier den Blick frei gemacht auf die Gletscherberge der Hohen Tauern in der Ferne und auf den markanten Mon­ tasch gleich gegenüber. Unten liegt das Ski- und Klettergebiet von Sella Nevea. Über das tief zerklüftete Karstplateau führt ein Steig zum Slavka­Biwak, von dem wir über schmale Grate zurück zur Seilbahn balancieren. Ende unseres alpinen Abstechers! 38

Zurück im Tal, verlassen wir die Soča und wandern Richtung Predil­Pass. Die mächtigen Flanken von Mangart und Jalovec vor Augen erreichen wir den ita­ lienischen Teil der Julischen Alpen. Nach einer ausgiebigen Rast am wun­ derschönen Predilsee geht es hinab nach Tarvisio, wo wir italienische Le­ bensart schnuppern – stilecht bei ei­ nem Aperol im Straßencafé. Und nach

dem anschließenden Abstecher zur malerischen Wallfahrtskirche auf dem Monte Lussari brechen wir zur letzten Etappe auf: entlang der alten Bahntras­ se am Fuß von Mangart und Ponza über die slowenische Grenze nach Kranjska Gora. Der Steinbock am See blickt uns entgegen, interessiert. Die Ruhe und das Glück in unseren Augen hat er längst entdeckt.


Foto: Jošt Gantar

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JULIANA TRAIL 270/16 Zu suchen, zu wandern, neue und unbekannte Abenteuer zu erleben, alles auszunutzen, was nicht jedem geboten wird; auf diesen Weg laden wir Sie ein, damit Sie zurück zu sich und der Einfachheit des Lebens finden. Das ist der Weg zu sich, zur Natur und ihrer wunderbaren Schönheit, zu landschaftlicher und biologischer Vielfältigkeit, zu den versteckten und unbekannten Plätzen für Meditation sowie zu Ecken mit magischer Kraft. DER JULIANA TRAIL SUCHT ANDERSARTIGE HELDEN – MIT GEISTIGER ENTWICKLUNG. .................................................................................................

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Alpe Adria: LAKE.BIKE UND NOCK.BIKE

Berg, See, Bike Tolle Trails – von sportlich bis spaßig

Flow Trails und Single Trails, dazu gutes Essen, Sonnenschein, atemberaubende Bergpanoramen – und immer ein Badesee in der Nähe. Mountainbiken in Kärnten bietet das volle Programm. Text: Katharina Milazzi

B

is vor wenigen Jahren war der Süden Österreichs für ambitionierte Radsportlerinnen und Radsportler Niemandsland. Das heißt, man konnte auf der Petzen zwar einen endlosen Flow Country Trail vorfinden,

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doch fehlte in Kärnten schlicht und einfach die Abwechslung bei der Abfahrt. Dabei ist das Bundesland eigentlich ein Sport- und Freizeitparadies – mit gutem Essen, kristallklaren Seen und der unmittelbaren Nähe zu Italien und Slowenien!

Seit geraumer Zeit fasst man die Zielgruppe allerdings stärker ins Auge, und nun stehen Mountainbikern schon eine ganze Reihe von Trails zur Verfügung. Man besann sich dafür ganz einfach auf die größte Stärke der Landschaft: Was Kärnten so einzigartig macht, das ist nun mal die unvergleichliche Verbindung von Bergen und Seen! Und so heißen denn auch die beiden Bike-Regionen: lake.bike (rund um Villach, Faaker See und Ossiacher See) und nock.bike (mit Bad Kleinkirchheim,


Foto: Lukas Pilz/Kärnten Werbung

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SUCHST DU TRAILS & EINE UNTERKUNFT FÜR DEINEN MOUNTAINBIKE URLAUB? Feld am See und der Umgebung des Millstätter Sees). So geht Biken und Genießen in Kärnten – sehen wir es uns also am besten gleich an!

lake.bike Kumitzberg: „Area One“ heißt das Mountainbike Skill Center bei Villach. Hier gilt die Devise „Learning by Doing“ – bei freiem Eintritt, auf sechs perfekt geshapten Übungstrails, verteilt auf 30 Höhenmetern. Vom Flow Trail bis zum Spitzkehrenweg ist alles dabei.

Vor dem Ufer immer rechtzeitig bremsen! Entspannung für Mensch und Material am Faaker See – man hat ja schließlich Urlaub …

AB NACH KÄRNTEN @regionvillach @faaker_see @ossiacher_see

LAKE.BIKE BASECAMPS #karglhof #theresienhof #naturelhotels #baumgartnerhof #campinganderwald #schlosswirtossiach

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Feld am See

Kärnten Ossiacher See

Dra

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Ossiach

• •

Velden

Villach Faaker See

Finkenstein

Faak am See

Spezialitäten aus den Nockbergen: sagenhafte Panoramen über Bad Kleinkirchheim, rasante oder gemütliche Trails über dem Feldsee, Kärntner Nudeln und Nocken auf dem Teller.

Kopein Trail: Südöstlich des Faaker Sees, zwischen Unteraichwald und Ledenitzen, schlängelt sich der Kopein Trail durch den südländisch anmutenden Wald. Nach einer kurzen Tragepassage führt der Singletrail durch einen Hohlweg – nur für Enduro-Bikes! Finkenstein: Der Flowgartner Trail und der Lowgartner Trail sind die zwei »Babys« der lake.bike-Region. Die erst im Mai 2019 eröffneten Trails auf der Baumgartnerhöhe südlich von Finkenstein verleihen einem Urlaub in Kärnten sicherlich Mehrwert – und sind familienfreundlich! Anlieger, Sharkfinns, 42

Tabels und Rollers begeistern jeden Bi- Aussicht auf den Villacher Hausberg und ker, egal ob Profi oder Anfänger. mit einem naturbelassenen Trail. Latschacher Trail: Der obere Teil des Trails südlich von Faak am See ist Darüber hinaus bietet die lake.bikein freiwilliger Handarbeit von einigen Region auch weniger ambitionierten Locals entstanden. Der untere Teil ist Genussradlern eine schöne Tourenausein Singletrail, wie er im Bike-Bilder- wahl: Ausgeschilderte Radtouren zu den buch steht: kurvenreich, wurzelig und Seen, nach Slowenien oder auch nach auf weichem Waldboden. Italien laden zum Nachfahren ein. Samonigg Trail: Diesen Trail bei Altfinkenstein erreicht TRAILS, TRACKS, TOUREN man über einen echten „Wadl- Detaillierter Tourenguide und weitere Informationen für Mountainbiker unter: beißer“: 20 Höhenmeter auf radland.kaernten.at/de/mountainbike/ 100 Meter Strecke. Belohnt wird Weitere Informationen unter: flowtrails-kaernten.at man mit einer wunderbaren

Fotos: Heiko Mandl/Kärnten Werbung, Franz Gerdl/Bad Kleinkirchheim, Joachim Chwaszcza

Bad Kleinkirchheim


Alpe Adria: LAKE.BIKE UND NOCK.BIKE

nock.bike

nem 360-Grad-Panoramablick auf die In der Region rund um Feld am See und malerische Kärntner Bergkulisse. Und dann hat man die Wahl: Bad Kleinkirchheim beglückt man die Gäste nicht länger nur mit Bergseen, Rossalmhüttentrail: 2,8 Kilometer Thermalbädern und einem Golfplatz, lang, ist er für Alpintrail-Einsteiger die sondern seit geraumer Zeit auch mit ei- perfekte Wahl – mit malerischer Ausnem gut erschlossenen Radwegenetz. sicht und ohne ausgesetzte Passagen. Mit der Kaiserburgbahn in Bad KleinFlow Country Trail: Diese Route kirchheim geht es ganz gemütlich hin- windet sich über 14 Kilometer und 1250 auf auf rund 2050 Meter Höhenmeter den Berg Kasnudeln, Seehöhe. hinunter. Möchte man Kaiserschmarrn sich eine Pause gönnen, Wer sich die traditiound ein 360-Grad- findet man hier immer nellen Kärntner KasnuPanoramablick wieder Rastplätze, die deln oder den köstlichen auf malerische großartige PanoramaKaiserschmarrn in einer Bergkulisse blicke auf die Nockberge der vielen Hütten dopbieten. pelt verdienen möchte, kann natürlich die rund 1200 HöhenMaibrunntrail: Ein netter Abstemeter auf den Wöllanernock hinauf aus cher über Almwiesen und durch einen eigener Kraft strampeln. So oder so, be- lichten Nadelholzwald. Kurz und flowig lohnt wird man in jedem Fall mit ei- schlängelt er sich bergab bis zum Kolm-

nock. Nach 300 Höhenmetern bergauf gelangt man wieder zum Flow Trail. Alter Almweg Trail: Über ihn gelangt man nach 500 Höhenmetern etwas steiler und fordernder nach Feld am See. Oder man nimmt alternativ den Bachweg Trail – er ist etwas breiter und gemütlicher. Der Shuttle-Bus bringt einen dann wieder zurück zum Ausgangspunkt nach Bad Kleinkirchheim. Mirnockriesen Trail: Er hat seinen Ausgangspunkt in Feld am See. 2,7 Kilometer Länge auf rund 800 Höhenmeter – das sind die Daten eines tollen Singletrails für ambitioniertere Biker. Von knackigen Wurzelpassagen bis hin zu Rockgardens fordert dieser Weg einiges an Können und belohnt dabei wie immer mit einem herrlichen Blick auf die darunter liegenden Seen. Aber Achtung: „Slippery when wet!"

5 Natur Single Trails führen von den Gipfeln bis an den Brennsee

Trails vom GiPFEl bis zum sEE

Europas längster Flow Country Trail – 15 km flowiges Bike-Vergnügen

Die Region Bad Kleinkirchheim begeistert mit 750 km Bike-Strecken und 5 Natur Single Trails unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Von den Thermen auf den Gipfel und weiter bis in die Bikers Lounge am Ufer des Brennsees – Sonnenschein-Momente für alle Sinne! Infos unter www.nockbike.com

Urige Hütten verwöhnen mit kulinarischen Produkten aus der Region


Alpe Adria: GROSSE KÄRNTEN SEEN-SCHLEIFE

Ich seh de n Zu neuen Ufern

Z

wischen den Flüssen Drau und Gail liegen die Kärntner Seen: glitzernd, gleißend, leuchtend blau und grün, malerisch. Jeder dieser Seen hat sein eigenes Leben, seinen eigenen Charme. Am intensivsten erlebt man diese wunderbare Perlenkette der Natur mit dem Fahrrad – auf der Seenschleife. Gefühlt 50 Prozent der gesam44

Die große Kärnten Seen-Schleife öffnet radelnden Genießern die Augen und das Herz. Ein Highlight ist die Runde um den Millstätter See – eine Tour, bei der alles passt: die grandiose Seenlandschaft, der Rhythmus von Stille und Leben, die Kulinarik. Text: Joachim Chwaszcza

ten Strecke führen am Wasser entlang. Man wählt sein Lieblings-Velo – Trekkingrad, Mountainbike, E-Bike, Rennrad

oder Gravelbike – und stellt sich die optimale Tour zusammen: sportlich die ganze, 340 Kilometer umfassende große


Biwak unter den Sternen.

Schleife und mit der Familie einzelne, genussvoll portionierte Abschnitte. Denn die Form der Doppelschleife erlaubt es, die Radstrecken nach Belieben zu kombinieren. Welche Seen und Orte es sein sollen, lässt sich individuell zusammen stellen. Sozusagen als Konzentrat gibt es auch den Millstätter See Radweg, den man keinesfalls verpassen sollte. E

Foto: Jörg Reuther/Kärnten Werbung

See!

Rifugio sotto le stelle.

Und jetzt ans Wasser! Wer um den Millstätter See radelt, will ja auch in den Millstätter See hinein …

www.biwaks.millstaettersee.com

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Kärnten

Alpe Adria: GROSSE KÄRNTEN SEEN-SCHLEIFE Millstätter See

Spittal a. D. Drau

Weissensee

Gail

Pressegger See

Hermagor

GROSSE KÄRNTEN SEEN-SCHLEIFE Die ganze Kärntner Seenrunde misst 340 km, der Millstätter See Radweg 28 km. Alle Infos zur Route mit Unterkünften unter kaernten.at/seen-schleife

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St. Veit

Ossiacher See

Dra

Feldkirchen Ossiach

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Villach Faaker See

Hafner See

Wörthersee

Klagenfurt

Keutschacher See

Völkermarkt Drau

Klopeiner See Turner See

Slowenien

Bahn & Bike: Zwölf Bahnhöfe in Kärnten bieten einen Transferservice vom Bahnhof zu einem der 4900 Übernachtungsbetriebe; Voranmeldung bis 18 Uhr des Vortages: bahnhofshuttle.at

Radmitnahme im Zug nur mit internationaler Fahrradkarte: bahn.de/bahnundbike Radverleih: 50 Verleih- und Abgabestationen bieten alle Optionen an Rädern, vom Touren- bis zum E-Bike: kaernten-rent-ebike.at

Beginnt man die Runde in Millstatt am See, bedarf es anfangs etwas Geduld, denn zunächst geht’s am bebauten Seeufer entlang, bestens markiert und sicher neben der Uferstraße. Kleine Ortschaften wie Pesenthein oder Dellach werden passiert, dahinter steigen die Hügel an zur aussichtsreichen In Döbriach beginnt die SchmanMillstätter Alpe und zu den sanften kerlstrecke am naturbelassenen Südufer. Nockbergen. Hat man den See nicht Es ist waldig, schattig, der See immer zum Greifen nah, das Wasser von oben gesehen, dann hat man etwas verpasst. angenehm warm. Wer Mit dem Rad Und so sind alle eingedas Badezeug vergessen oder zu Fuß? Bei laden, von Döbriach zur hat, ist selbst schuld. Späeiner Genusstour Einkehr beim Berggasttestens am Gasthof Lagdarf man ja auch hof Bergfried zu stramgerhof ist ein Stopp angemal absteigen peln: 530 Höhenmeter sagt. Die Brotzeit auf der und schieben … und acht Kilometer exSeeterrasse mit den nostra, natürlich optional … Der Blick auf talgischen Sonnenschirmen gibt Kraft den See und die anschließende gemüt- für den Abstecher hinauf zum maleriliche Abfahrt sind es in jedem Fall wert. schen Egelsee, den man nur mit dem Rad

oder zu Fuß erreichen kann. Bei einer Genusstour darf man ja auch mal absteigen und schieben … Der geschützte Moorsee am Hochgosch ist jedenfalls ein Naturjuwel, das man sich nicht entgehen lassen sollte. Natürlich gibt es auch hier Badeplätze – man ist schließlich in Kärnten! Hinab zum Millstätter See, etwas auf und ab, immer am Seeufer entlang, und schon ist man im charmanten Seeboden. Das Restprogramm – flach ausradeln nach Millstatt – schließt die perfekte Runde: Wenn ich diesen See seh, dann brauch ich kein Meer mehr.

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Fotos: Wolfgang Hummer/ARGE Slow Food, Joachim Chwaszcza

Doppelter Genuss: Radeln am Ufer des Millstätter Sees und Gaumenkitzeln in Hermagor, wo Johann Steinwender Gailtaler Speck in Slow-FoodQualität produziert.


Alpe Adria: FRANZ KLAMMER Fragen und Antworten

„… ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit“ Franz Klammer, geboren am 3. Dezember 1953 in Mooswald, ist der erfolgreichste Abfahrtsläufer in der Geschichte des Ski-Weltcups. Er gewann 25 Abfahrtsrennen und fünf Mal den Abfahrtsweltcup, 1976 wurde er Olympiasieger. 1998 gründete er eine Stiftung, die vor allem jungen verletzten Sportlern hilft. Klammer ist Botschafter einer KlimaschutzNGO, Botschafter der Vereinten Nationen und Mitglied der Laureaus World Sports Awards. Alpen oder Adria – das ist für Sie doch keine Frage, oder? Alpe UND Adria, keine Frage! Es ist ja der gemeinsame Erlebnisraum von Kärnten und unseren Nachbarn Slowenien und Friaul-Julisch Venetien, der eine einzigartige Vielfalt birgt und unser Bundesland so besonders macht. Ihr Element ist der Schnee. Mögen Sie Wasser eigentlich auch in flüssiger Form? Ja, natürlich! Wasser ist ein Element, das vieles in Kärnten verbindet. Ob in unseren vielen Badeseen, Flüssen, Bächen und Wasserfällen. Und natürlich als wertvolles, reinstes Quellwasser. Auf Ski war keiner schneller als Sie. Können Sie die Berge auch in Schrittgeschwindigkeit genießen – beim Wandern? Sehr gerne sogar. Wenn ich auf den Bergen in Kärnten unterwegs bin und übers Land, auf diese unglaubliche Natur schaue, dann habe ich ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit, dass ich hier aufwachsen durfte – und dass ich auch heute, so oft es meine Zeit erlaubt, in Kärnten sein kann. Beim Wandern kann ich herrlich abschalten und neue Kraft tanken.

Foto: Arnold Pöschl/Kärnten Werbung

Haben Sie einen Lieblingsplatz zwischen Großglockner und Karawanken? Ja, das ist der Mirnock, mein Hausberg über dem Millstätter See mit seinem Blick zu den Hohen Tauern, Julischen Alpen, Karawanken und in die Nockberge. Bitte ergänzen Sie: Kärnten schmeckt nach … Kasnudeln, Sterz – das Frühstück meiner Kindheit – und Reindling. Kärnten riecht nach … frisch gemähtem Heu, nach Wald und prickelnd frischer Luft. Kärnten klingt wie … ein einziger Chor, nach Brauchtum und Kirchtag, aber auch nach jazzigen Tönen auf den Plätzen der Städte.

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Alpe Adria: MALTATAL UND KANZIANIBERG

Das Maltatal in den Hohen Tauern und der Kanzianiberg über dem Faaker See: Sie bilden mit ihren natürlichen Gegensätzen Nordpol und Südpol der Kärntner Kletterwelt – und wecken ein gemeinsames Lebensgefühl. Text: Gerhard Schaar

Im Tal der Klettern und Bouldern

stürzende n Wasser H

ier haben die Gletscher der Eiszeit ganze Arbeit geleistet. Für Kletterer – egal ob Anfänger, Fortgeschrittene und Profis – ist die spektakuläre Felslandschaft des Maltatals ein wahres Paradies: 24 Sportklettersektoren mit etwa 500 Seillängen, drei Bouldergebiete mit etwa 400 Problemen, 20 Alpinrouten an schroffen Granitriesen, zwei Klettersteige … So schnell wird man hier nicht fertig.


Paradiesisch ist auch die stetige Präsenz des Wassers in all seinen Erscheinungsformen, vom tosenden Wildbach bis zur scheinbar teilnahmslosen Eismasse. Die spektakulären Wasserfälle haben dem „Tal der stürzenden Wasser“ seinen Beinamen gegeben. Über eine Seehöhe von 850 bis auf 2200 Meter verteilen sich die Sportklettermassive. Vor allem das wunderschöne Langkar zieht mit seinen Plaisir-Routen die Kletterer aus nah und fern in seinen Bann. Rund 65 Kilometer und 45 Minuten Fahrzeit entfernt liegt bei Finkenstein das zweite Epizentrum für den Klettersport in Kärnten: der Kanzianiberg. Hier ist die Landschaft sanft, ruhig, magisch und ganz anders als im schroffen Maltatal. In Sichtweite des türkisfarbenen Faaker Sees brechen die blendend weißen Kalkfelsen von den runden Kuppen des „Kanzi“ ab. An den riesigen Felstürmen, in kühlen Schluchten und an wuchtigen Südwänden reihen sich stolze Wasser in allen 500 Sportkletterrouten: Erscheinungsvon familienfreundlichen formen, vom toEinsteigerrouten (frz. 4 senden Wildbach und 5) über eine riesige bis zur starren Auswahl im Bereich 6 und Eismasse 7 bis hin zur knallharten 9a. Es gibt auch tolle Klettersteige, wobei unterschiedlichste Abschnitte in Schwierigkeit (A bis E) und Länge (5 Minuten bis 2.30 Stunden) beliebig miteinander kombiniert werden können. Es ist aber nicht nur die sportliche Herausforderung, es ist vor allem der Anflug von „Süden“, der Hauch mediterraner Wärme und freudvoller Unbeschwertheit, der diesem Ort hier seine ganz eigene Note gibt.

Fotos: Christian Waldegger, Gerhard Schaar

Kärnten zum Zupacken: in der spektakulären Route „White Winds“ am Fallbach im Maltatal und auf den Klettersteigen am Kanzianiberg.

KÄRNTNER KLETTER-HIGHLIGHTS MALTATAL Beste Jahreszeit: April bis Oktober (Sportklettern), Oktober bis März (Bouldern), Juni bis September (Alpin). Im Sommer verlagert sich das Klettergeschehen großteils auf die Gebiete entlang der Malta-Hochalmstraße (mautpflichtig; mit Kärnten-Card kostenlos). Baden in den kristallklaren Gebirgsbächen neben den Felsen oder im nahen Millstätter See. KANZIANIBERG Beste Jahreszeit: April bis Oktober; im Sommer wird traditionell nur vormittags oder abends in den jeweils schattigen Sektoren geklettert – dazwischen ruft der Faaker See! Info › Gerhard Schaar: Kletterführer Maltatal, Panico Verlag › Ingo Neumann: Kletterführer Kanzianiberg, Edition Neumann Alle Infos zum Klettern im Maltatal und ganz Kärnten mit Übernachtungstipps unter maltatal.rocks

MALTATAL

Möll

BIOSPHÄRENPARK NOCKBERGE

Gmünd

Millstätter See

Spittal a. d. Drau

Drau

Hermagor

Kärnten

Feld am See Dr au

Ossiacher See

Villach

Faaker See

Ossiach

Wörthersee

Velden

Klagenfurt

KANZIANIBERG

Slowenien 49


Die Seele der Berge Zwischen Jezersko und Luče

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Alpe Adria: STEINER ALPEN

So schroff die Gipfel, so sanft die Täler: Rund um die Felsmassive von Grintovec, Skuta und Ojstrica erleben Bergwanderer traumschöne Landschaftsbilder und sanften Tourismus in hübschen Bergsteigerdörfern. Text: Silvia Schmid Fotos: Primož Šenk

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Spitzenmäßige Aussicht auf der ausgesetzten Beštrova Špica oberhalb der Češka koča.

raußen hat es endgültig zuge- zersko. Wo wir bei allen Unterschieden zogen. Nur einen kurzen Blick auch Gemeinsamkeiten entdecken: die konnten wir hinunter ins Besinnung auf altes Wissen, eine starke Bergsteigerdorf Jezersko und hinauf zur Naturverbundenheit und gleichzeitig fantastischen Felsarena werfen, die eine wohlüberlegte Offenheit gegenüber hinter der Češka koča aufragt. Karmen dem Modernen, die den Menschen hier stellt heißen Kräutertee mit Honig auf im Blut zu liegen scheint. den Tisch und setzt sich zu uns. Den Über Seeberg- und Paulitschsattel Grintovec (2558 m), den höchsten Gipfel kurven wir hinunter in den zauberhafder Steiner Alpen, können wir dieses ten Talschluss des Logartals. Kein einziMal nicht überschreiten, und auch die ges zeitgenössisches Bauwerk bricht die Skuta (2533 m) bleibt damit ein Traum. Harmonie. Spektakulär stürzt die SaDafür wird es in der Holzstube gemüt- vinja 80 Meter über eine Felsstufe in die lich. 120 Jahre hat die „Tschechische Tiefe. An ihrem Ufer entlang gelangen Hütte“ unbeschadet überstanden. Noch wir nach Luče, einer Handvoll Häuser, immer gibt es keinen Strom, der Kühl- die sich am Zusammenfluss von Savinschrank ist der Brunnen vor dem Haus. ja und Lučnica um den malerischen „Abends genießen alle das Kerzenlicht“, Kirchturm drängen. Im Norden reichen sagt Karmen. „Aber manche können die Ausläufer der Raduha bis an den nicht verstehen, dass es einige Gerichte Ortsrand. Der Bergrücken mit seinen nicht gibt, weil es einfach BERGSTEIGERDÖRFER nicht geht.“ Mit Strom und 2008 startete der Alpenverein die Initiative einem Anbau wäre vieles für einen sanften Tourismus, die den einfacher, „aber ginge dann Schutz der Bergnatur mit einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung verbindet. nicht die Seele des Hauses Derzeit gibt es 29 Bergsteigerdörfer in Österreich, Italien, verloren?“ Slowenien und Deutschland. Sie sind alpine KompetenzVon der einfachen Schutz- zentren mit Bestnoten in Landschafts- und Umweltqualität und bei der Bewahrung der örtlichen Kultur. hütte steigen wir hinab ins bergsteigerdoerfer.org Fünf-Sterne-Hotel in Je51


Alpe Adria: STEINER ALPEN

Die Via Ferrata Češka koča, der erste Sportklettersteig Sloweniens, dient auch als knackiger Zustieg (Schwierigkeit D) zur „Tschechischen Hütte“, einem beliebten Anlaufpunkt für Mensch und Tier.

Wäldern, weiten Almen und Blumenwiesen bricht im Nordwesten wild zerklüftet ab – und versteckt ein Naturphänomen: eine Höhle mit matt glänzenden Tropfsteinen, die neben schlanken Säulen aus blau schillerndem Eis aufragen. Ein einzigartiges Bild. Bevor wir die hohen Berge besteigen, man fragt sich unwillkürlich: Ist das ein fahren wir mit den Mountainbikes an Freilichtmuseum? Nein, es ist gelebte der idyllischen Lučnica entlang zum Tradition – es ist „echt"! Volovljek-Pass. Unser Von hier oben ist die Der Bergrücken Ziel ist die Velika PlaniSicht frei auf die Ojstrimit seinen Wälna, eine der größten Hirca (2350 m), durch deren dern, Almen und tensiedlungen Europas. Nordwand lange KletBlumenwiesen Insgesamt 560 „Bajte“ mit terrouten und ein anbricht wild runden Vorbauten und spruchsvoller, sparsam zerklüftet ab. gesicherter Klettersteig weit heruntergezogenen führen. Dagegen ist der Schindeldächern verteilen sich auf der weitläufigen Hoch­ebene Anstieg von Luče zwar lang, aber modeüber Kamnik und dem Sava-Tal. Und rat. Er führt durch eine eindrucksvolle

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Karstlandschaft und zuletzt über Platten und Felsstufen steil bergauf zum Gipfel. Lang bleiben wir nicht, denn unser Weg ist noch weit: Bald verlassen wir die Aufstiegsroute, hangeln uns an Seilen entlang, queren ausgesetzte Steilstufen und schlüpfen zwischen Felsnadeln auf die Nordseite. Schnell haben wir die Wiesen des malerischen Logartals erreicht. Das Landschaftsbild vor unseren Augen ist von seltener Harmonie: Natur und Mensch haben hier ein Gesamtkunstwerk geschaffen!


ZWISCHEN SAVA UND SAVINJA Tourentipps: › Kopinšek-Klettersteig: vom Logartal auf die Ojstrica (2350 m); Schwierigkeit B, ca. 8 Std. › Überschreitung des Grintovec (2558 m): Jezersko – Češka koča (1543 m) – Grintovec – Skuta (2532 m) – Križ (2433 m) – Kranjska koča (1590 m) – Jezersko; anstrengende Traumtour mit Klettersteigpassagen und Kletterstellen (II), ca. 10 Std.; alternativ, sehr lohnend, von der Skuta über die Turska Gora (2251 m) zur Kamniška koča (Steiner Hütte, 1864 m), am nächsten Tag über den Steiner Sattel (1884 m) zur Ojstrica (2350 m) und Abstieg über Sedelce (1900 m) nach Luče › Überschreitung der Raduha (2026 m): sehr schöne, leichte Bergwanderung; 5 Std. › Besichtigung der Eishöhle Snežna Jama (snezna-jama.com) › Ojstrica (2350 m): Schöne Bergwanderung (mittel bis schwierig) ab Parkplatz Ravno polje oberhalb von Luče über die Ruine der Kocbek-Hütte zum Gipfel; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit, Helm empfehlenswert, ca. 7 Std. › Hirtensiedlung Velika Planina: vom Volovljek-Sattel (1029 m) zu Fuß, mit Mountainbike oder Auto zu den Parkplätzen (1211 m) und zu Fuß über das weite Almgebiet; Bergbahn von Kaminška Bistrica westl. Kamnik; an Wochenenden sehr voll Tourismus-Info: › Jezersko: jezersko.info/de › Luče: visitsavinjska.com Karte/Wanderführer: › Karte des Slowenischen Alpenvereins 1:25.000, Grintovci – Grintovec, Skuta, Planjava, Ojstrica › Wanderführer Karawanken und Steiner Alpen, Bergverlag Rother

Kärnten

Sa

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Slowenien

STORŽIČ

OJSTRICA

VELIKA PLANINA

Kranj

Luče

GRINTOVEC

Kamn i k B i s t r ica

Jezersko

Bled

Kamnik


Über den Dächern von Mari bo r Radeln für Feinschmecker

Von der ältesten Weinrebe der Welt hinauf zu den fantastischen Wäldern des Pohorje-Gebirges: Die zweitgrößte Stadt Sloweniens erkundet man am besten mit dem Gaumen – und auf zwei Stollenreifen. Text: Silvia Schmid

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irekt am Rand von Maribor geht es steil bergauf zum PohorjeGebirge. Wo im Winter die Skirennfahrerinnen um Weltcup-Punkte kämpfen, toben sich im Sommer die Mountainbiker im spektakulären Bikepark an der Talstation der Bergbahn aus. Aber wir steigen zuerst ins Stadtleben ein: Kultur und Kulinarik stehen auf dem Programm – wir beginnen gleich

mit zweiterem und statten der Vinothek mit dem Weinmuseum einen Besuch ab. Topfit rankt sich die älteste Weinrebe der Welt am Gemäuer entlang. Über 400 Jahre ist sie alt, sie wird behütet und verehrt, nicht nur beim zeremoniellen Rebschnitt oder bei der Lese Ende September. Auf Gaumenfreuden stoßen wir auch eine Etage höher. Man könnte die


Fotos: Adobe Stock/Roman Babakin, Jost Gantar/www.slovenia.info (2)

Alpe Adria: POHORJE/MARIBOR

DIE GROSSE POHORJE-RUNDTOUR Gesamtstrecke 181 km, 3300 Hm; sehr gut markiert. 1. Tag: Maribor, Talstation Bergbahn (321 m) – Ruška koča (20 km, 1050 Hm) 2. Tag: Ruška koča – Koča pod Kremžarjevim (66 km, 1200 Hm) 3. Tag: Koča pod Kremžarjevim – Dravograd – Maribor (95 km, 1050 Hm, Drauradweg) POHORJE-TRANSVERSALE Gesamtstrecke: 75 km, 1420 Hm (ab Bergstation Bellevue) Touristische Infos, auch zu Bike- und Wandermöglichkeiten: visitmaribor.si/de/ Wörthersee

Klagenfurt

Dravograd

Kärnten

KOROŠKA

Slowenien

Drau

KOČA POD KREMŽARJEVIM

Maribor

RUŠKA KOČA

Die sanfte Berglandschaft zwischen Maribor (o.) und Dravograd birgt viele Naturschätze – wie etwa den geheimnisvollen Šumik-Urwald (r.).

Durchquerung des Pohorje-Gebirges zwar auch an einem Tag schaffen, doch das wäre schade. Besser nimmt man sich drei Tage Zeit für eine großartige Rundtour, vorbei an einladenden Hütten, Gasthäusern und Wellness-Hotels, die verstreut in dem Naturparadies liegen. Wir verzichten auf die Bergbahn und radeln hinauf zur Bergstation Bellevue. Mit jedem Höhenmeter wird das Panorama eindrucksvoller. Auf Waldwegen und Schotterstraßen – flach ist

hier oben nichts! – gelangen wir zur Berghütte Ruška koča. Šumik, so heißt der von Bächen mit eindrucksvollen Wasserfällen durchzogene Urwald, den wir am nächsten Morgen durchqueren. Wir erreichen Črno Jezersko: Der tiefschwarz schimmernde See ist unter den vielen schönen Punkten des Gebiets mit Sicherheit einer der allerschönsten. Den Abstecher zur Ribniška-Hütte krönen wir natürlich mit der Besteigung des Črni vrh (1543 m); der höchste Punkt

des Pohorje-Gebirges bietet eine grandiose Aussicht. Noch einmal geht es mit dem Rad bergauf, dann ist die Koča pod Kremžarjevim am Westende erreicht. Eine großartige Abfahrt führt hinunter nach Slovenj Gradec und weiter nach Dravograd, wo wir in den Drauradweg einschwenken. Burgen schmücken bewaldete Hügel, noch einmal geht es bergauf und bergab. Und die Weinberge um Maribor rücken näher ... 55


Fotos: Tomo Jeseničnik/www.slovenia.info

Alpe Adria: KOROŠKA

Rollende Unter welt Mountainbiken „indoor“

Abenteuer im UNESCO-Geopark Karawanken: Über und unter der Erde fi nden Mountainbiker in Koroška ungewöhnliche Herausforderungen.

Die Underground-Biketour dauert ca. 2 ½ Stunden und ist nur in der Gruppe möglich. Bergwerksführungen werden auch mit Zug und Kajak veranstaltet. Ecohotel Koroš, Jamnica 10, 2391 Prevalje bikenomad.com/de underground-adventures.com

Text: Silvia Schmid

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ušan und Suzanna Štrucl haben sich ihren Traum erfüllt – und ein Paradies für Mountainbiker erschaffen: 24 Kilometer Singletrails sind bereits rund um ihr Ecohotel Koroš in Jamnica, gleich hinter der Grenze zum kärntnerischen Bleiburg, markiert. Und es werden immer mehr. Im weitläufigen Wald sind Wanderer eher selten, und die Bauern in der Nach-

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barschaft freuen sich über die Biker, denen die Bio-Produkte im Hotel so gut schmecken! Rund 800 Kilometer Forstwege, alle zum Mountainbiken freigegeben, wollen ebenfalls erkundet werden. Wer das Extreme sucht, taucht in die Unterwelt ab. Bei Mežica, auf der slowenischen Seite der Petzen, wurde bis 1994 Zink und Blei abgebaut. 1000 Kilometer lange Stollengänge bohren sich hier auf

zwölf Etagen durch den Berg. Mit dem Mountainbike erfährt man hier Bergbau-Geschichte auf die spektakulärste Art. Die ewige Dunkelheit wird nur für kurze Zeit von den Stirnlampen der Biker erhellt, die durch die engen, fast ebenen Stollen flitzen. Wieder bei Tageslicht über die sanften Kuppen von Jamnica zu rollen, macht dann noch mal so viel Spaß!


Alpe Adria: PRIMOŽ ROGLIČ

Fragen und Antworten

„Es ist nie zu schnell!“ Primož Roglič, geboren am 29. Oktober 1989 in Zagorje, begann seine Sportkarriere als Skispringer. Dann sattelte er um aufs Rennrad – auf dem er heute einer der besten ist. Seine größten Erfolge bisher waren der vierte Platz bei der Tour de France 2018 sowie 2019 der Gesamtsieg bei der Spanienrundfahrt „Vuelta a España“.

Foto: Team Jumbo-Visma

Stellen Sie sich vor, Sie sollen die ultimative SlowenienRundfahrt, die „Vuelta a Slovenia“, entwerfen. Welche fünf Etappen dürfen auf keinen Fall fehlen? Hinauf zur Wallfahrtskirche Areh in Pohorje; über den Vršič-Pass zum Mangart; in Primorska den Küstenstraßen entlang; von meiner Heimatstadt Zagorje hinauf zum Aussichtsberg Kum, dem „Triglav von Zasavje“; und dann das klassische Finish in Novo mesto, wo mein Heimatclub Adria Mobil zu Hause ist … Abwechslung ist garantiert! Ein Freund sagt: „Lass mal dein Rad stehen und geh mit mir den Alpe-Adria-Trail!“ Gehen Sie mit? Na klar – wenn er mich am Ende der Saison fragt! Schnell sein ist Ihre Kernkompetenz. Was machen Sie, um zu entschleunigen? Es ist nie zu schnell! Um ganz vorn mitzufahren, müssen Sie wahrscheinlich strikte Diät halten. Aber wenn Sie jetzt an Krainer Würste, gefüllte Strudel und Cremeschnitten denken … verraten Sie uns doch Ihre kleinen Sünden! Uh, es ist nicht leicht, Radprofi zu sein. Es gibt eine Menge Versuchungen, und zusätzlich zu all seinen Naturschönheiten hat Slowenien wirklich gutes Essen und leckere Getränke. Also, meine kleinen Sünden sind definitiv alle oben genannten – dazu Potica (gefüllter Hefekuchen) und gutes slowenisches Bier. Vom Skispringen zum Radfahren. Was kommt als Nächstes? Paddeln auf der Soča? Hm, bis jetzt hatte ich weder die Zeit noch den Wunsch, über etwas anderes nachzudenken. Ich lasse mich überraschen. Ich bin aber schon in der Soča geschwommen, das habe ich sehr genossen …

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Wilder Wald, sanfter Fluss Sloweniens Süden

Kasten immer etwa gleiche Höhe! 80-90 Zeichen Em estrum cum, que voluptati blacero

Mit traumhaft schönen Natur- und Kulturlandschaften locken die Regionen Kočevsko und Bela Krajina. Dort kann man sportlich aktiv sein, den Spuren bewegter Geschichte nachgehen und die gute Gastronomie genießen. Text: Georg Hohenester

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itten auf der Forststraße liegt ein großer olivgrüner Haufen, der etwas an Pferdeäpfel erinnert. „Das war ein Bär, vor vielleicht drei, vier Stunden“, freut sich Petra Draškovič Pelc. „Man erkennt Maiskörner und Reste von Pflanzen, von denen Bären


Alpe Adria: Kočevsko und Bela Krajina

Weitläufig und wild: Der Kočevski Rog reicht bis auf knapp 1100 Meter Höhe und besteht vorwiegend aus Tannen und Buchen.

seinen eindrucksvollen Baumriesen. Ein Abstecher führt zur „Königin von Rog“, der mächtigsten Tanne mit über 50 Meter Höhe und an die 500 Jahre alt. Weiter oben zieht der Pfad entlang des RajheTROCKEN BIS FEINHERB

Foto: Dr. Petra Draškovič Pelc

Im Weinanbaugebiet um Metlika gibt es feine weiße und rote Tropfen zu entdecken. Einige Winzer bieten Verkostungen an, etwa das Weingut Pečarič, pecaric.com Weitere Infos zu Metlika auf metlika-turizem.si

sich im Herbst oft ernähren." Sie holt ein Glasröhrchen aus ihrer Tasche und nimmt mit einem Holzstäbchen eine Kot-Probe zur genetischen Bestimmung im Labor. Dies gehört zum Bären-Monitoring in Slowenien, wo heute etwa sechshundert Braunbären leben – viele

davon in den unzugänglichen Waldgebieten von Kočevsko. Auch im Kočevski Rog, dem einsamen Höhenzug des „Hornwaldes“, wo wir auf dem mit Bärenpfoten markierten Rog-Weg aufsteigen. Zwischendurch erklärt Petra die Besonderheiten des wilden Karst-Bergwaldes mit

navski Rog, eines der sechs Urwaldrelikte der Region, die dank nachhaltiger Forstwirtschaft von menschlicher Nutzung verschont blieben und nicht betreten werden dürfen. Nach dem Abstieg machen wir Pause im Bauernhof Rajhenav, wo die Familie Brdnik auch einige Zimmer vermietet. Rajhenav/Reichenau gehörte, wie viele Dörfer von Kočevje/Gottschee, zur deutschsprachigen Sprachinsel des Gottscheer Landes. Dessen Bewohner – um 1875 immerhin 28.000 Menschen in 180 Ortschaften – hatten ab dem 14. Jahrhundert die Karst-Urwälder der Region kultiviert, mussten sich aber 1941 der „Heim-ins-Reich-Politik“ der Nationalsozialisten fügen und umsiedeln lassen. Die Dörfer gingen unter, und der Wald holte sich das Land zurück. Was die Bären freute, die hier ein sicheres Refugium fanden. 59


Alpe Adria: Kočevsko und Bela Krajina Ein anderes Refugium vermonarchie gehörte. Mit Die Kolpa zieht steckt sich bei Kočevska im Sommer Na- beschaulichen OrtschafReka. Hier geht es in den ten, Feldern und Weiden, turfreunde an. atombombensicher ausgeStreuwäldern und WeinEntspannung bauten Bunker Škrilj, der in am und im Was- gärten öffnet sich die den 1950er Jahren in den Unser ist angesagt. Landschaft nach Kroatergrund getrieben wurde. tien. Entlang der Grenze Seit 2017 sind die 500 Meter Gänge und schlängelt unaufgeregt die Kolpa dahin. sechs Räume mit ihren Versorgungsein- Im Sommer erhält sie viel Besuch von richtungen zu besichtigen – ein Zeugnis Naturfreunden, die ins klare, warme aus dem Wahnwitz des Kalten Krieges. Wasser eintauchen oder die FlusslandOrtswechsel in die Nachbarregion schaft im Kanu, Kajak oder Raft genieBela Krajina, die einmal als „Weißkrain“ ßen. Der Uferbereich wurde in einem zur österreichisch-ungarischen Doppel- Landschaftspark geschützt, was die PoKOČEVSKO Um Kočevje führen kleinere Wanderungen etwa zur Bergsteigerhütte am Hirschbrunnen, zum Aussichtspunkt Mestni vrh oder zur Burgruine Friedrichstein. Der dreitägige Rog-Wanderweg empfiehlt sich nur in Begleitung zertifizierter Wald-Guides, die interessante Informationen vermitteln und sich um die Versorgung kümmern; Dr. Petra Draškovič Pelc (petradraskovic.com) und Kollegen/Kolleginnen begleiten gerne. › Infos zur Region Kočevsko inkl. Wanderungen und Unterkünften: kocevsko.com/de › Geführte Touren durch den Bunker Škrilj nach Voranmeldung, Info und Sammelpunkt im Tourismusbüro in Kočevska Reka, bunker.skrilj@kocevsko.com Unterkünfte: › Hostel Bearlog (Kočevje), hostel.bearlog@kocevsko.com › Ranch Marina (Kočevska Reka), Zimmer/Appartments, ranchmarina.com › Bauernhof Rajhenav (Kočevski Rog), Zimmer, alojz.brdnik@siol.net

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litik allerdings nicht davon abgehalten hat, streckenweise einen Grenzzaun zu errichten, um Flüchtlingsströme abzuschrecken – reine Symbolpolitik. Wir wandern zum Aussichtspunkt Sodevski kal über dem Kolpatal und sprechen mit Andrej, dem hier oben Wald gehört. Stolz erzählt er, dass seine mächtigen Tannen unangetastet bleiben, „weil sie lebend viel mehr Wert haben“. Südlich des ruhigen Hauptortes Črno­ melj spazieren wir anderntags durch die Moorlandschaft des Landschaftsparks Lahinja, und auch der versteckt liegende

BELA KRAJINA Entlang des Flusses Kolpa lässt sich Wassersport (Kanu, Rafting, Schwimmen) mit Wanderungen zu den Aussichtspunkten über dem Kolpa-Tal kombinieren; Radtouren ergänzen das Spektrum. › Infos zum Naturpark, naravniparkislovenije.si/en/nature-parks/ kolpa-landscape-park › Wander- und Bike-Touren, belakrajina.si/en/activities › Tourismusinformation Bela Krajina, ric-belakrajina.si › Landschaftspark Lahinja, belakrajina.si/en/bela-krajina/ krajinski-park-lahinja

Unterkünfte: › Tourismus Malerič (Nähe Črnomelj), Appartments und GlampingAppartments, glamping.turizemmaleric.si/de › Landhaus Bahor (Nähe Črnomelj), Ferienwohnung, hisa-bahor.si › Gasthaus Madronič (Fluss Kolpa), Zimmer, Campingplatz, Verleih von Rafts, gostinstvo-madronic.si/home-de › Zimmer/Ferienwohnung bei Andrej Rade Appartments (Fluss Kolpa), turizem-rade.si


Foto: Dr. Petra Draškovič Pelc Kostel

Fotos: Matej Kapš, Vesmin Kajtazovič

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Brod na Kupi

Die Wälder von Kočevsko sind auch Heimat für Wolf und Luchs, doch der Braunbär ist das Charaktertier der Region. Vom Aussichtspunkt Kozice blickt man über das Kolpatal und die freundliche Landschaft der Bela Krajina; im Sommer vergnügen sich viele Wassersportler auf dem Grenzfluss.

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Karstquelltopf des Flusses Krupa beeindruckt als Naturschatz – nur hier lebt der „Schwarze Proteus“, ein endemischer Grottenolm. Spannend sind auch die historisch-kulturellen Hintergründe der von vielen Minderheiten unterschiedlicher Religionszugehörigkeit bewohnten Bela Krajina. Etwa im Dorf Miliči, das orthodoxe Serben besiedelten, die als Wehrbauern gegen die wiederholten türkischen Vorstöße angeworben wurden. In dieser interessanten Grenzregion gibt es noch viel zu entdecken. Da heißt es wiederkommen! 61


Alpe Adria: FRIAULER DOLOMITEN

Das wilde Paradies Höhenwege im Naturpark

Dolomiti Friulane? Nie gehört, sagen die einen; leuchtende Augen bekommen die anderen. Die urtümliche Gipfelwelt südlich des Karnischen Hauptkamms garantiert erfahrenen Bergwanderern auf dem „Anello delle Dolomiti Friulane“ faszinierende Erlebnisse abseits des Rummels.

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olomiten links des Piave nannte sie der Bergsteigerpionier Julius Kugy. Die „herrliche Welt, reich an wunderbaren Burgen, Türmen und Säulen“ ist seit 1996 Naturpark, und man fühlt sich in den Friauler Dolomiten auf dem „Anello delle Dolomiti Friulane“ heute noch ein wenig wie ein Pionier, denn hier herrscht wilde Bergnatur vor: einsame Wälder, riesige

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Schuttströme, steile Scharten, senkrechte Felswände – ein ideales Terrain für eine lohnende Mehrtagestour im UNESCO-Weltnaturerbe. Vom gewählten Startpunkt Rifugio Giaf oberhalb von Forni di Sopra erreicht man den Truoi dai Sclops, den „Enzianweg“, und wandert über Stunden mit der Aussicht auf grüne Täler und bizarr geformte Felsmassive. Besonders

Foto: Mario Verin/PromoTurismo FVG

Text: Georg Hohenester


SPEKTAKULÄRES WAHRZEICHEN 200 Meter hoch ist der Kletter-Klassiker Campanile di Val Montanaia. Den „unlogischten Berg der Welt“ – so nannte ihn der Bergsteigermaler Edward Theodore Compton – passiert man auf der Etappe über die Montanaia-Scharte. Am Bivacco Perugini kann man den Felsturm ganz aus der Nähe bewundern.

eindrücklich sind der Talschluss des Val Monfalcon di Forni mit seiner roten Biwakschachtel und der Blick auf die Sägezahnreihe der Spalti di Toro im Westen. Vom üppigen Enzianteppich auf der Forcella Val di Brica geht es weiter zur bröseligen Forcella dell’Inferno. Sechshundert steile Höhenmeter darunter steht das Rifugio Flaiban-Pacherini. Die kleinste Hütte der Runde besitzt das regionale Ökolabel, und der rührige Hüttenwirt serviert ein nahrhaftes „Frico“, das traditionelle Friauler Kartoffel-Käse-Gericht mit Polenta. Die zweite Etappe führt unterhalb gewaltiger Felsfluchten zur Forcella Rua Alta. Einige drahtseilgesicherte Stellen und kleine, von Steinböcken ausgelöste Steinschläge erhöhen den Puls. Von der Forcella Pramaggiore lohnt der Abstecher zum Gipfel des Monte Pramaggiore (2478 m, Stellen I) – vom kleinen Eisenkreuz schweift der Blick hindernislos rundum. Durch das wildromantische Val dell’ Inferno gelangt man in den 63


Alpe Adria: FRIAULER DOLOMITEN

DER „ANELLO DELLE DOLOMITI FRIULANE“ IM ÜBERBLICK Durch die Dolomiti Friulane und auf der Alta Via di Forni braucht es Kondition, Orientierungsvermögen und Trittsicherheit im anspruchsvollen Gelände. Einige Varianten sind möglich. Für die Übernachtung auf Hütten und Almen empfiehlt sich eine Reservierung. Anfahrt: Bahn über Villach nach Carnia (Bahnhof), Bus über Tolmezzo nach Forni di Sopra; Tauernautobahn über Villach durch das Kanaltal bis Ausfahrt Carnia, über Tolmezzo nach Forni di Sopra. Hütten & Almen: rifugiogiaf.it, rifugioflaibanpacherini.it, rifugiopordenone.it, rifugiopadova.it, malgatartoi@gmail.com, malga.tragonia@gmail.com

Etappen: › Rif. Giaf – Rif. Flaiban-Pacherini, 6-7 Std. › Rif. Flaiban-Pacherini – Rif. Pordenone, 5-6 Std. › Rif. Pordenone – Rif. Padova, 6 Std. › Rif. Padova – Rif. Giaf, 3 Std. › Rif. Giaf – Casera Tartoi, 7-7 ½ Std. › Casera Tartoi – Casera Tragonia, 5-5 ½ Std. – Forni di Sopra, ca. 3 Std. Karten: › Tabacco 1:25.000, 02 Forni di Sopra Ampezzo Sauris Alta Val Tagliamento › Editoriale Domus 1:40.000, Dolomiti Friulane

Das Gebäude der Malga Tartoi (o.) ist Etappen­ ziel der „Alta Via di Forni“; auf dem Weg übers Val Postegae zum Rifugio Pordenone stehen die Spalti di Toro Spalier.

Info: › turismofvg.it, parcodolomitifriulane.it › Deutschsprachige Infos auf friulanischedolomiten.blogspot.com/ › Detaillierte Touren-Info unter alpenvereinaktiv.com

Talboden des Val Postegae und zum Ri- pe zum Rifugio Padova. Dort wartet jefugio Pordenone, das zentral im Natur- doch hinter der Montanaia-Scharte ein park liegt und über ein Mautsträßchen sehr unangenehmer Abstieg, dem man von Cimolais aus zuauf der Variante über den Talschluss des Val gänglich ist. Von zwei Das kleine rote nahe gelegenen AusMonfalcon di Forni ausBivacco steht sichtsplattformen lässt weichen kann. Umgeinmitten eines sich der spektakuläre ben von einem pompöpompösen FelsenFelsturm des Campanisen Felsen­theater steht theaters auf einer le di Val Montanaia bedort das rote Bivacco Felsnase. Marchi Granzotto auf wundern. Man kann das felsige Wahrzeichen einer Felsnase. Jenseits der Forcella des Naturparks aber auch im Vorbeige- Monfalcon di Forni geht es über steile hen begutachten, auf der dritten Etap- Geröll­felder ins Val d’Arade und zum 64

Almgelände Pra di Toro mit dem Rifugio Padova – und seinem sagenhaften Blick auf die Zacken der Spalti di Toro. Die kurze vierte Etappe leitet unter den Südwänden der Cridola zur ge­ röllübersäten Forcella Scodavacca und durch dichten Wald zum Rifugio Giaf hinunter, wo die Dolomiti-FriulaneRunde sich schließt. Wer möchte, kann noch zwei Wandertage auf der Alta Via di Forni anhängen, hinüber in die Karnischen Alpen nördlich von Forni di Sopra. Zunächst wandert man oberhalb der Tagliamento-Quelle zum Mauria-


Lorenzago di Cadore Pia ve

MONTE TIARFIN

Casera Tartoi

PASSO DELLA MAURIA

Casera Tragonia

Casera Varmost

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Forni di Sopra

Fotos: Georg Hohenester (3), PromoTurismo FVG

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CAMPANILE DI VAL MONTANAIA

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MONTE PRAMAGGIORE nac

Im Aufstieg zur Rua­Alta­Scharte mit dem Torrione Comici, auf den auch der einzige Klettersteig der Dolomiti Friulane führt.

Cimolais

IM NASSEN ELEMENT Aufgrund der besonderen Geologie der Berge und der hohen Niederschläge gibt es in den Friauler Dolomiten und in den Karnischen Alpen viele wasserführende Schluchten. So finden sich in der Region auch zahlreiche Canyoning-Möglichkeiten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen, von Einsteigerrouten bis zu sehr anspruchsvollen Touren. Egal, auf welchem Niveau man diese intensive Natursportart ausüben möchte: Die Begleitung eines professionellen Führers ist immer zu empfehlen, denn das Canyoning setzt spezielle Ausrüstung und Sicherungstechniken voraus. Naturverträgliches Verhalten in den empfindlichen Naturräumen der Schluchten ist ebenso angesagt – auch dies berücksichtigen lokale Führer. Wer einmal aus eigener Anschauung erleben will, wie es ist, neben rauschenden Wasserfällen abzuseilen, sich vom frischen Nass durch ausgewaschene Felsrutschen spülen zu lassen oder in glasklare Gumpen zu springen, der findet auf der Südseite der Dolomiti Friulane einen geeigneten Spot. Dort zieht die Schlucht des Rio Chiandola oder „Ciafurle“ durch die Ortschaft Claut. Nachdem vor einigen Jahren in einer konzertierten Aktion in der Schlucht die „Campo Scuola Ciafurle“ eingerichtet wurde, kann man heute auf einer etwa zweistündigen Wanderung unter professioneller Führung eines Bergführers am Grund der engen Felswände den „Schluchtel-Sport“ ausprobieren. Eine passende Unterkunft bietet beispielsweise das nahe gelegene „Tree Village“. In diesem ungewöhnlichen Baumhüttendorf stehen regelmäßig Canyoning-Einsteigerkurse für Kinder- und Erwachsenen-Gruppen auf dem Programm. Info: treevillage.it, E-Mail: info@montagna.es Literaturtipp: Matteo Bortot, Roberto Sartor: Canyoning in Dolomiti e dintorni, Verlag Vivi Dolomiti, 2019 (italienisch/englisch)

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Pass und durch steilen Bergwald hin- Forni kümmert sich engagiert um die auf zur Selbstversorgerhütte Casera La- wandernden Gäste, die auf der geräumivazeit. Der schöne Blick auf die Dolomi- gen Terrasse Platz finden. tenzinnen begleitet zur Über den wilden FelsCasera Varmost, der eingarten der Busas di TiàrEin sanfter Bergzigen noch genutzten fi n im einsamen Taltourismus soll Alm der Gemeinde im schluss steigt man am die urigen alten kleinen Forneser Skigenächsten Tag zur Forca Almen nördlich biet. Nun ist es nicht Rossa. Im Norden, hinter von Forni di mehr weit zur Casera dem Karnischen HauptSopra beleben. kamm, sind GroßglockTartoi, deren weitläufige Almflächen und geräumige Stallungen ner und Hochalmspitze zu erkennen, seit Jahrzehnten nicht mehr genutzt dann geht es zur Forcella Risumiela und werden. Aber Almpächter Mirko aus hinab zur Casera Tragonia. „Es ist die 66

Foto: Marco Milani/PromoTurismo FVG

Alpe Adria: FRIAULER DOLOMITEN

Über dem paradiesischen Tal­ schluss des Val Monfalcon di Forni mit dem Bivacco Marchi Granzotto beeindruckt die Cresta del Leone.

älteste der Forneser Almhütten, die schon vor Jahrhunderten erwähnt wurde“, erzählt Almpächter Daniele. „Als ich ein junger Hirte war, gab es hier noch 250 Milchkühe! Dann wanderten die Menschen ab, und niemand wollte mehr auf den Almen arbeiten.“ Sanfter Bergtourismus soll nun neues Leben bringen. Die Alta Via di Forni ist dafür ein guter Ansatz.


ph Luciano Gaudenzio

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a i l u i G a i z e n Friuli Ve OUTDOOR experience Wochenende „Verkostung der Geschmäcker der Tradition“ Sappada ist ein bezaubernder Ferienort in den Bergen auf 1.250 Metern Höhe an der äußersten Grenze von Friaul-Julisch Venetien in der Nähe der Region Venetien. Hier können Sie auf den Degustationsmenüs ein leckeres Bad in der traditionellen Küche nehmen, die von unseren Köchen ausgezeichnet interpretiert wurde. Übernachten Sie in einem 3* Hotel mit Halbpension und probieren Sie das Abendessen in einer Berghütte. Preis ab 290 ¤ pro Person. Wochenende in den Dolomiten In Sappada kann man unglaubliche Kletterwände genießen: Anfänger und Experten können sich in dieser Disziplin in engem Kontakt mit einer unberührten Landschaft versuchen. Wochenende mit Aufenthalt im 3*/4* Hotel mit Halbpension; Kletterkurs mit einem Bergführer. Preis ab 160 ¤ pro Person. Wöchentliche Wanderung Einzigartige und einprägsame Ausflüge vom bezaubernden Ortsteil Cima Sappada, wo Sie noch die Architektur des 18. Jahrhunderts bewundern können, bis zu den Quellen des Piave, in deren Umfeld im Ersten Weltkrieg gekämpft wurde, von den wunderschön gelegenen Olbe-Seen auf 2000 Metern über dem Meeresspiegel bis hinunter nach Sappada, das zu den schönsten Dörfern Italiens zählt. Wochenende mit Aufenthalt im 3*/4* Hotel mit Halbpension; Ausflug mit Nordic Walking Instructor/Mountainbike-Instructor. Preis ab 160 ¤ pro Person.

Luft, Land, Wasser in Karnien Kein Lärm, kein Motor, nur Sie, der Führer und die Luft. Nervenkitzel! Ein Wochenende voller Adrenalin, aber auch mit ruhigen Momenten, um die typischen Produkte bei einem Mittagessen in der Berghütte und eine kleine Entspannung im Spa mit Sauna, Whirlpool und Dampfbad zu genießen. 2 Nächte mit Halbpension; 1 Drachenfliegen mit Instructor; 1 Eintritt in die Thermen; 1 Canyoning-Ausflug; 1 Mittagessen in einer Berghütte. Preis ab 599 ¤ pro Person. Morgendämmerung in der Berghütte: Karnische Alpen Entdecken Sie den Geschmack frischer Milch, den Geruch von Lab und den Geschmack von frisch zubereitetem Ricotta. 3 Tage, um den Teig in die Finger zu bekommen und die alten Traditionen und die Gastronomie Karniens live kennenzulernen. 1 Übernachtung im Hotel; 1 Übernachtung in einer Berghütte mit Frühstück; 1 Abendessen mit typischen Produkten; 1 leichtes Abendessen; 1 Nachtausflug mit Führer; 1 Eintritt in die Thermen; typischer Kochunterricht und Mittagessen; 1 Vorführung der Käseverarbeitung. Preis ab 399 ¤ pro Person. Info und Buchung: www.silentalps.it info@silentalps.it

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Mehr darüber erfahren


Grünes Landschaftswunder Schatzkammer der Natur

Der Naturpark der Julischen Voralpen – zwischen den „richtigen“ Julischen Alpen und den Friauler Dolomiten – ist immer noch ein echter Geheimtipp. Und dabei leichter zu erreichen, als man denkt. Text: Kaspar Nickles

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ür alle, die zum Badeurlaub an die Adria unterwegs sind, liegt es zum Greifen nahe. Trotzdem – oder gerade deshalb – ist es ein absoluter Geheimtipp geblieben: das Resiatal, Herz des 1996 eingerichteten Naturparks Julische Voralpen. Wichtigster Anlaufpunkt ist hier das moderne Besucherzentrum in Prato di Resia. Rund

hundert Quadratkilometer misst das Schutzgebiet zwischen Karnischen und Julischen Alpen, es umfasst Anteile der Gemeinden Resia, Resiutta, Chiusaforte, Moggio Udinese, Venzone und Lusevera. Besonders beeindrucken nicht nur die türkisblauen Flüsse, sondern auch das mächtige Kalkmassiv des Monte Canin (2587 m), der Blumenberg Monte Plauris


Alpe Adria: JULISCHE VORALPEN

Foto: Marco di Lenardo

Gute Aussichten auf wenige Menschen in den Julischen Voralpen: Das Panorama von der Casera Canin verspricht nicht zu viel.

(1953 m) und das unbewohnte Val Alba. Das Klima ist mild und feucht, Flora und Fauna sind reichhaltig. Bei Resiutta fließt das glasklare, smaragdgrüne Wasser der Resia unscheinbar unter Autobahn, Bundesstraße und Alpe-AdriaRadweg in das breite, weiße Schotterbett der Fella, einem der wichtigsten Transit-Korridore der Ostalpen, den schon

die Römer für den Transport keltischen Eisens zum Hafen von Aquileia nutzten. In den stillen Seitentälern konnten sich natur- und volkskundliche Schätze in ihrer Ursprünglichkeit erhalten – im Resiatal etwa ein archaischer slowenischer Dialekt und eine Tanzmusik keltischen Ursprungs, die absolut einzigartig ist und am besten in der Karnevalszeit

erlebt werden kann. Sehenswert sind auch Kulturdenkmäler wie die 900 Jahre alte, weithin sichtbare Abtei von Moggio Udinese und die nach dem verheerenden Erdbeben von 1976 vorbildlich wiederaufgebaute mittelalterliche Zittadelle von Venzone mit ihrem romanischen Dom. Auch kulinarisch bietet die Region ihren Besuchern eine Menge. Zu den interessantesten landwirtschaftlichen Produkten gehören eine lokale Knoblauchsorte mit Slow-Food-Label im Resiatal, Kartoffeln, Phaseolus-Bohnen, Mais (Polenta), Kürbisse und Herbstrüben. Auf den noch bewirtschafteten Almen wird der berühmte Montasio-Käse hergestellt. Am besten lässt sich die Naturschönheit der einsamen Bergwelt zu Fuß entdecken, auf einem weiten Netz gepflegter Wege. Es gibt abwechslungsreiche Talwanderungen und sogar einen Naturlehrpfad für Geh- und Sehbehinderte im Val Musi, Gemeinde Lusevera. Für längere Bergtouren stehen mehrere unbewirtschaftete Berghütten als Unterkünfte zur Verfügung. Wer sich den Transport von Schlafsack und Proviant sparen will, den erwarten während der 69


Alpe Adria: JULISCHE VORALPEN

RISERVA NATURALE VAL ALBA Moggio Udinese

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Prato di Resia

PARCO NATURALE Friaul- DELLE PREALPI GIULIE Julisch Venetien • Musi

Gemona del Friuli

Lusevera

Stolvizza

Parkverwaltung: Fraz. Prato, Piazza del Tiglio 3, I-33010 Resia (UD) Tel.: +39/0433/53534, SELLA NEVEA parcoprealpigiulie.it Toureninfos (engl.) Anreise: MONTE › Zug und Bus: Von den Bahnhöfen Tarcento, Gemona del Friuli, CANIN Venzone und Carnia mit Bus (Fahrpläne: trenitalia.com) › Auto: Von Norden auf der Autobahn A23 Tarvisio – Palmanova bis Ausfahrt Pontebba, dort auf der Staatsstraße SS 13 Richtung Udine bis Resiutta; hier abbiegen ins Resia-Tal (Park-Beschilderung). Von der gleichen Autobahnausfahrt auch in die Orte Venzone, Moggio Udinese, ins Val Aupa/Val Alba und Richtung Sella Nevea. Von Süden auf der A23 bis zur Ausfahrt Gemona-Osoppo, weiter auf der Staatsstraße SS13 nach Tarcento und der SS646 ins Alta Val Torre – oder auf der SS13 weiter bis Resiutta (s. o.).

Slowenien

Naturpark-Gala und ein Abstecher zum Montasio.

In stillen SeitenSommermonate zwei karsteten Felshochebene tälern blieben bewirtschaftete Almen des Foran dal Mus, wo naturkundliche Höhlenforscher schon – oder auch die GilbertiSchätze in ihrer bis zu 18 Kilometer weit Hütte am Monte Canin, Ursprünglichkeit und über tausend Meter von Sella Nevea per Seilerhalten. bahn erreichbar. Dort tief in den Berg vordrinoben beginnt nicht nur ein sehenswer- gen konnten. Durch das wilde, tief einter botanischer Lehrpfad, sondern auch geschnittene Tal der Venzonassa kann der Wanderweg zur gigantischen, ver- man von Venzone aus zur Alm Confin 70

fahren, wo der botanische Lehrpfad auf den Monte Plauris startet, der mit herrlichen Ausblicken ins Val Aupa und zu den Bergen der Riserva Naturale Val Alba lockt. Übrigens: Der Winter ist die trockenste Jahreszeit und vergleichsweise mild. Schnee? Gibt es hier dauerhaft nur über 1500 Meter Höhe …

Fotos: Marco di Lenardo, Andrea Piussi/PromoTurismoFVG

JÔF DI MONTASIO


Wildes Wasser Alpe Adria: TAGLIAMENTO

Foto: Ulderica Da Pozzo ph./PromoTurismo ph. FVG

Fluss der 1000 Inseln

Er ist die Lebensader FriaulFriauls und der Venetiens. Julisch „König der Der Alpenfl Tagliaüsse“. Derhat mento Tagliamento viele Gesichter hat viele – Gesichter und eine unverwechselbare – und eine unverwechselbare Ausstrahlung. Ausstrahlung. Text: Axel Klemmer

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as ist denn das? Viele Urlauber fragen sich das auf der Fahrt von Kärnten zu den Badeorten an der Adria gleich doppelt. Zwei Mal überquert die Autostrada A23 ein breites Band aus hellem Schutt, fast ohne Wasser. Doch im Frühjahr, wenn in den Bergen der Schnee schmilzt, oder auch nach starken Regenfällen wandelt sich das Bild dramatisch. Dann wird der Tagliamento zum mächtigen Strom, der tonnenweise Sand und Schotter mit sich reißt. Sinkt das Wasser wieder, sind neue Inseln entstanden: ein faszinierender Lebensraum für viele Vogel-, Insekten- und Pflanzenarten.

Seine 170 Kilometer lange Reise beginnt am Mauria-Pass in den Friauler Dolomiten. Bei Gemona del Friuli verlässt der Tagliamento die Alpen, und zuletzt fließt er zwischen den Badeorten TAGLIAMENTO – STECKBRIEF Quelle: Auf ca. 1195 m südlich des Mauria-Passes Verlauf: Forni di Sopra – Tolmezzo – Gemona del Friuli – Spilimbergo – San Vito al Tagliamento – Latisana – Adria Mündung: Zwischen Lignano Sabbiadoro und Bibione Länge: 170 Kilometer Einzugsgebiet: 2900 Quadratkilometer Geschichte: Der Tagliamento bildete früher die Grenze zwischen ÖsterreichUngarn und Venedig. Heute trennt sein Unterlauf die Regionen Friaul-Julisch Venetien und Venetien.

Lignano Sabbiadoro und Bibione in die Adria. Wahrhaft majestätisch erscheint der „König der Alpenflüsse“ in seinem Mittellauf. Hier, zwischen Gemona und San Daniele del Friuli, liegt auch das kleine Naturreservat um den smaragdgrünen Lago di Cornino. Am Himmel über ihm ziehen Gänsegeier ihre Kreise, im Besucherzentrum in Forgaria nel Friuli beginnen einfache, gut ausgeschilderte Rundwege zum See und durch die umliegende Flusslandschaft. Kanu- und Raftingtouren auf dem Tagliamento bietet: guidanaturalistica.it/tag/tagliamento

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Transalp für Genießer

Von den Bergen ans Meer

Einmal im Leben über die Alpen, aus eigener Kraft: Auf dem Alpe-­AdriaRadweg wird der Traum wahr. Die ruhige Route ist selbst für Un­trainierte machbar – und spielt in Friaul-Julisch Venetien einen Trumpf aus. Text und Foto: Thorsten Brönner

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Alpe Adria: DER GROSSE RADWEG

Das strengt ja überhaupt nicht an! Gemütlich folgt man der Bahntrasse Richtung Adria.

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Über einem abgeernteten Feld rückt Palmanova mit ihrem sternförmigen die Silhouette von Udine ins Bild. Gas- Grundriss, UNESCO-Weltkulturerbe, sen führen in Hinterhöfe, zweigen ab, folgt Aquileia. Wir parken die Fahrräder münden in breite Straßen oder auf lau- vor der Basilika – auch sie ist UNESschige Plätze: ein höchst reizvolles Ge- CO-Welterbe – und schreiten durch das flecht aus eng verschachtelten Durch- Portal. Zwei Säulenreihen lenken die gängen und Passagen. Wir stoppen auf Aufmerksamkeit nach unten: Frühder Piazza Libertà. Sie christliche Mosaike beist das Schmuckstück decken nahezu den geHier geht es über des venezianischen Ersamten Boden. eine Stahlbrücke, bes in Udine. Über 300 Das fehlende Teil undort tauchen wir Jahre herrschte hier die seres Reisepuzzles fügt in einen beleuchRepublik, sie hinterließ sich ein. Ein letztes Mal teten Tunnel ein. prachtvolle Bauwerke steigen wir in die Sättel. wie den Erzbischöfl iNoch fünf Kilometer bis chen Palast mit dem Diözesanmuseum Grado. Noch 1000 Meter. Noch 500. Und und den berühmten Tiepolo-Fresken. dann klatschen vorne die Wellen des Ein Fest für die Sinne ist auch die mit Mittelmeers sanft ans Ufer. Eigentlich Arkaden ausgeschmückte Loggia del könnten wir ja auf dem Radweg Adriabike gleich weiterradeln: Einfach die Lionello. Wir schwenken auf die Zielgerade des Lenker nach links drehen und ab nach Alpe-Adria-Radweges ein. Es ist ein fla- Triest! Oder rechts nach Venedig und ches Dahingleiten: Auf die Festungsstadt Ravenna …

ass ein Schriftzug so viel Freude auslösen kann: „Ciclovia Alpe Adria“. Wir übersetzen das so: Ab jetzt ist genießen angesagt, denn es geht – fast – nur noch bergab! Vor vier Tagen sind wir in Salzburg losgestrampelt. Und nun, angekommen in der Region Friaul-Julisch Venetien, erwartet uns einer der schönsten Radwege der ganzen Alpen. Legt man in Italien neue Routen an, dann sind sie top – so wie diese. Ohne groß in die Pedale zu treten, sausen wir den Bahntrassenradweg neben dem Fluss Fella durch das Kanaltal hinab. Hier geht es über eine rostbraune Stahlbrücke, dort tauchen wir in einen beleuchteten Tunnel ein. Wilde Berge rechts und links; bis man im Süden Venzone erreicht, Nationalmonument und eines der schönsten Dörfer Italiens. Der Horizont weitet sich, das Land wird flach.

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Kärnten

San Daniele del Friuli

Pontebba Tarvisio MANGART TRIGLAV

Tagliamento

Tolmezzo

Villach

MONTE CANIN

Slowenien

Gemona del Friuli

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Udine

Pordenone

Julisch Palmanova• Venetien Aquileia

Gorizia

Lignano Sabbiadoro

Grado

Trieste

Der Alpe-Adria-Radweg: Die Tour auf dem Alpe-Adria-Radweg verläuft überwiegend auf asphaltierten Radwegen und ruhigen Nebenstraßen. Reisezeit zwischen April und Oktober. Etappen in Italien: Tarvisio – Pontebba – Venzone; 62 km Venzone – Gemona – Udine; 56 km Udine – Palmanova – Cervignano – Aquileia – Grado; 58 km An-/Abreise: Villach ist gut an das europäische Zug- und Fernbusnetz (oebb.at und fernbusse.de) angebunden. Von dort sind es 28 Kilometer bis Italien. Vom Busbahnhof in Grado mit BiciBus (Fahrradanhänger) zu den Bahnhöfen Palmanova, Aquilea und Udine. Daneben mehrere Fahrradbus-Transfers nach Österreich und Deutschland. MICOTRA-Regionalzug von Cervignano (ca. 20 km von Grado) oder Monfalcone (ca. 24 km) via Udine und Tarvisio nach Villach; Fahrradmitnahme möglich. obb-italia.com/ab-italien/micotra.html, fahrradtransfer.com Individuelle Angebote für die Strecke Tarvisio – Grado (4 Nächte, Gepäcktransport, Transfer Grado – Tarvisio, auf Anfrage mit Zuschlag Fahrradverleih) ab € 295 (mind. 8 Pers.) bis € 485 (2 Pers.) Info: ciclovia@tarvisiano.org Alle Infos und Tourguide: alpe-adria-radweg.com

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Alpe Adri A Adria: dri a : GLORIA CLAMA dria

Fragen und Antworten

„Was ich von den Bergen mitbringe“ Gloria Clama, geboren 1978 in Tolmezzo, arbeitete in unterschiedlichen Berufen, ehe sie ihre Leidenschaft für das Kochen entdeckte. 2019 war sie Finalistin der TV-Koch-Show „MasterChef Italia“ und eröffnete ihr eigenes Restaurant „Indiniò“ (Friaulisch für „Nirgendwo“) im Bergdorf Raveo westlich von Tolmezzo. Ihr Motto: regionale Küche, neu interpretiert, traditionell grundiert. Was war Ihre Lieblingsspeise als Kind? Sonntags gab es normalerweise Lasagne. Eine Portion davon brachte ich meinem Onkel, der mir zum Tausch etwas von seinem Kaninchenbraten gab. Dann ging es weiter zu einer Tante und einem anderen Onkel, die mich ein wenig – also eher reichlich – mit Püree beglückten. Von dem konnte ich nie genug bekommen! Und heute? Risotto in allen Formen und mit unterschiedlichsten Zutaten, egal ob von der Küste oder aus den Bergen. Am liebsten mag ich es mit Safran. Was packen Sie für einen Wanderausflug in den Rucksack? Normalerweise ein Stück Schokolade, Brot und Käse. Viel mehr interessiert mich, was ich von den Bergen mitbringe: Kräuter, Moose, Flechten – und viele Anregungen für neue Gerichte!

Bitte kreieren Sie doch mal ein Friulaner Alpe-Adria-Menü mit Weinbegleitung! Antipasto: Hirschtatar mit Fonduta aus Montasio-Käse und Kastaniensauce (Ribolla Gialla Spumantizzata; Collavini, Truant) Primo: Mit Frant-Käse gefüllte Gnocchi mit Lavendel, in Butter geschwenkten Birnen, Honig und Wildblüten (Pinot Grigio; Mario Schioppetto) Secondo: Seesaibling, Kartoffel-Safran-Mousse und KräuterGrenadine (Friulano; Ronco Severo) Dolce: Tiramisù, ein typisches Dessert aus dem Friaul (Picolit; Livio Felluga).

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Foto: Fabrice Gallina/PromoTurismo FVG

Welche sind die bekanntesten und welche die seltensten Zutaten der Region, die Sie verwenden? Am häufigsten verwende ich Bergkäse, rohen Schinken und Bauchspeck, verschiedenes Fleisch, Hirsch, Saibling, Kürbis, Spargel, Pilze. Zu den selteneren Produkten gehören Latschenkiefer, Fichte, Moos, Flechten, Heu und andere Wildpflanzen – und, am schwierigsten zu finden: edle Trüffel.


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Einfach Meer Genuss Klettern à la Méditerranée

Und im Rücken die Adria … „Senza catena“ heißt diese Route an der Strada Napoleonica.

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Alpe Adria: TRIESTINER KARST

Eine malerische Landschaft, kompakter Kalkfels und das Meer zumindest in Sichtweite: Das sind die reizvollen Gemeinsamkeiten der Klettergebiete im Karst bei Triest.

Slowenien FriaulJulisch Venetien

RISERVA NATURALE LAGHI DI DOBERDO E PIETAROSSA

Monfalcone

Text: Silvia Schmid

Golf von Triest

Fotos: Silvia Schmid, Joachim Chwaszcza

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ie Sonne geht schon unter, als wegs: Die über 200 Meter langen Querwir zu den Felsen oberhalb von gänge sind für das Gebiet ebenso typisch Doberdò del Lago kommen. Im wie kurze, aber extrem schwere Routen. schönsten Abendlicht schimmert die Wer zu den Wänden unterhalb und gut gegliederte, perfekt abgesicher- oberhalb ausweicht, findet dort großarte Wand – der ideale Einstieg für uns tige Möglichkeiten in bestem Kalk, auch Genusskletterer. Oben angekommen, in den unteren Schwierigkeitsbereichen schauen wir über das Naturschutzge- – und mit fantastischer Aussicht auf biet hinüber zum Meer, das in der Ferne den Golf von Triest. Noch etwas näher an die Küste rücken sanft rosa leuchtet … Nicht weniger eindrucksvoll liegt uns Kletterer in Aurisina. Hier ist schon der das Val Rosandra bei Triest zu Füßen. Zustieg entlang der Felsabbrüche ein Geklettert wird an den unzähligen klei- Traum. Der Duft von Rosmarin, Salbei nen und großen Felswänden, Zacken und Estragon berauscht, der Fels ist und Nadeln schon seit 120 Jahren. Der kompakt, mit kleinen Rissen und Löberühmte Kletterpionier Emilio Comici chern. Auch wenn die Auswahl der Roueröffnete in den 1940er Jahren Routen ten kleiner ist, wird es zu einem unserer in den hohen Wänden entlang der ehe- Lieblingsgebiete. maligen Eisenbahntrasse, die sich heute Direkt an der Küstenstraße liegt CosRadfahrer, Kletterer und Wanderer ein- tiera mit seinen imposant aufragenden Pfeilern, Überhängen und trächtig teilen. Längst sind auch die Felsen Beim Zustieg be- schlanken Tropfsteinsäulen. Wer die schweren oberhalb und unterhalb rauscht der Duft dieser „Hauptschlagader“ Routen nicht schafft, kann von Rosmarin, erschlossen, ebenso jene Salbei und Estra- schauen, staunen – und auf der gegenüberliegenbaden. Publikum haben gon; der Fels ist den Seite des zauberhafdie Kletterer auch an den kompakt. ten Tals. Felsen von Sistiana, wo die In Napoleonica, westlich von Triest an Routen direkt an der Promenade losgeder alten Panoramastraße zwischen hen. Einige Sektoren sind hier allerdings Prosecco und Opicina, sind auffällig vie- aus Naturschutzgründen inzwischen gele Solokletterer in Absprunghöhe unter- sperrt.

Sistiana

Aurisina

Prosecco STRADA NAPOLEONICA

• •

Trieste

Muggia

RISERVA NATURALE DELLA VAL ROSANDRA

KLETTERN NAHE TRIEST Die wichtigsten Gebiete (von West nach Ost): Doberdò del Lago, Sistiana, Aurisina, Costiera, Strada Napoleonica, Val Rosandra Charakter: Weite, südseitig ausgerichtete Wandfluchten – mit einer Ausnahme: Im Val Rosandra umrahmen Wände und Felsnadeln das Tal. Beste Jahreszeit: Ganzes Jahr möglich; im Sommer früh aufstehen, da es sehr heiß wird. Unterkunft: Vor allem mit etwas Abstand zur Küste zahlreiche, sehr preisgünstige Möglichkeiten. Kletterführer: Top 20 – Free Climbing in Friuli Venzia Giulia, erhältlich beim Infopoint von PromoTourismo FVG, info@promoturismo.fvg.it

Muscheln und Muskeln: Ein Teller Spaghetti alle Vongole gibt neue Kraft zum Klettern.

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KÄRNTEN

Alpe Adria: KÄRNTEN

ANREISE

› Mit dem Zug: Eurocity über Mallnitz – Spittal – Villach – Velden – Klagenfurt, S-Bahn-Verbindungen Richtung Feldkirchen, St. Veit, Bleiburg, Rosental (Ferlach), Gailtal (Hermagor) und Drautal (Greifenburg, Oberdrauburg). anreise.kaernten.at › Mit dem Auto: Von Norden über Salzburg und die A10 Tauernautobahn via Katschberg- und Tauerntunnel (Maut) Richtung Spittal – Villach – Klagenfurt. Von Osten über Wien und Graz auf der A2 Südautobahn nach Klagenfurt. › Mit dem Flugzeug: Direktflüge aus Deutschland, Umsteigeverbindungen, Shuttleservice, Mietwagen: airport-klagenfurt.at

BAHNHOF-SHUTTLE

Von den Bahnhöfen Spittal an der Drau, Greifenburg-Weissensee, Villach, Hermagor, Velden, Pörtschach, Klagenfurt, Völkermarkt-Kühnsdorf, St. Veit an der Glan, Treibach-Althofen und Friesach direkt zu über 4600 Unterkünften oder zu einem der rund 260 Ausflugsziele in Kärnten. Der Sammeltransfer ist mit über 400 überregionalen Bus-/Bahnankünften und -abfahrten getaktet. Buchung bis spätestens 18 Uhr am Vortag. Zusätzlich Individualtransfers für größte Flexibilität. Hotline +43 4242 420 00 24 bahnhofshuttle.at

ÖFFENTLICHER VERKEHR

Fahrplan- und Tarifauskunft: Tel.: 05 17 17 (österreichweit zum Ortstarif) bzw. mobil +43 517 17 kaerntner-linien.at

BIKE-VERLEIH

Infos 78

60 Verleihstationen für Räder bzw. E-Bikes in ganz Kärnten, wobei die Rückgabe an einer beliebigen Verleihstation erfolgen kann. Mit der Kärnten Card erhält man 10 % Rabatt. radland.kaernten.at

APPS

Für Android und OS: Kärntenwetter, Tourenguide (für Wandern, Radeln, Laufen und Klettern), Alpe-­ Adria-Trail und -Radweg, Drauradweg, Wörthersee Tourismus. Erhältlich unter: apps.kaernten.at

FLOW TRAILS KÄRNTEN

Neu 2020: 6 Bergbahnen bieten gemeinsam einen MTB-Urlaub mit Bike, Bergbahnfahrten, Unterkunft und Shuttle-Service zwischen den 6 MTB-Areas Kärntens an: flowtrails-kaernten.at

KÄRNTEN CARD

Sie bietet freien Zugang zu 100 Ausflugszielen (Bergbahnen, Schifffahrt, Museen, Tierparks, Panoramastraßen, Erlebnisbäder u.a.) in Kärnten sowie Ermäßigungen bis zu 50 % bei über 60 Bonuspartnern. Kärnten-Card-Gäste zahlen zusätzlich bis zu 50 % weniger beim Kauf eines Verbundtickets für den öffentlichen Verkehr (Bahnen und Busse). Erhältlich für 1 Woche Nebensaison € 41/Erw. bzw. € 21/Kinder, Hauptsaison € 47/Erw. bzw. € 25/Kinder), 2 Wochen Nebensaison € 53/Erw. bzw. € 27/Kinder, Hauptsaison € 59/Erw. bzw. € 29/Kinder) 5 Wochen Nebensaison € 67/Erw. bzw. € 34/Kinder, Hauptsaison € 69/Erw. bzw. € 35/Kinder).

SEEN

Fast 1300 stehende Gewässer gibt es in Kärnten. Mit 141 Metern ist der Millstätter See der tiefste – und er hat auch das meiste Wasser (1228 Millionen Kubikmeter, gefolgt vom Wörthersee mit 840 Millionen Kubikmeter). Die etwa 200 ausgewiesenen Badeseen werden im Sommer bis zu 28 Grad warm und haben Trinkwasserqualität.

STRASSEN

Für die Nutzung aller österreichischen Autobahnen und gekennzeichneter Schnellstraßen benötigen Reisende ein „Pickerl“. Erhältlich sind die Vignetten für 10 Tage (für Pkw € 9,40), zwei Monate (€ 27,40) und das ganze Jahr (€ 91,10). Als scheibenfreundliche Alternative zur Klebevignette gibt es seit 2018 eine digitale Vignette, die an das Kennzeichen gebunden ist. Infos und Webshop: asfinag.at

TOURISMUS INFORMATION

Kärnten Tourismus Völkermarkter Ring 21- 23 A-9020 Klagenfurt Tel.: +43 463 30 00 kaernten.at


Foto: Gert Steinthaler/Kärnten Werbung

KÄRNTEN …

… ist das südlichste Bundesland Österreichs 9500 Quadratkilometer 561.000 Einwohner (59 Einwohnern pro km²) 132 Gemeinden Hauptstadt: Klagenfurt (100.800 Einwohner) Höchster Punkt: Großglockner, 3798 m Niedrigster Punkt: Lavamünd, 348 m

Der Drauradweg – Radurlaub entlang der Lebensader Kärntens

Panorama Auf Tour 2020 Alpe Adria ist eine Sonderveröffentlichung von DAV Panorama – Magazin des Deutschen Alpenvereins in Kooperation mit Kärnten Tourismus, Slowenisches Tourismusamt und PromoTurismoFVG. Inhaber und Verleger Deutscher Alpenverein e.V. Von-Kahr-Str. 2-4, 80997 München Tel.: 089/140 03-0 Fax: 089/140 03-98 dav-panorama@alpenverein.de alpenverein.de/panorama Redaktion Georg Hohenester (verantwortlich, Adresse siehe oben), Axel Klemmer

Die Veröffentlichung Panorama Auf Tour 2020 Alpe Adria und die enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind geschützt. Verwertung ohne Einwilligung des Verlages ist strafbar. Die Beiträge geben die Meinung der Verfasser, nicht des Deutschen Alpenvereins wieder. Alle vorgestellten Touren sind nach bestem Wissen recherchiert, es wird jedoch keinerlei Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen. Die Beiträge ersetzen nicht eine korrekte Tourenplanung mit Karte, Führer und aktuellen Informationsquellen. Autorinnen und Autoren Thorsten Brönner, Joachim Chwaszcza, Georg Hohenester, Axel Klemmer, Katharina Milazzi, Kaspar Nickles, Gerhard Schaar, Silvia Schmid Gestaltung und Produktion Sensit Communication GmbH, 81543 München, sensit.de

Verantwortlich für Anzeigen Director Brand Solutions: Daniela Porrmann G+J e|MS, Direct Sales Brieffach 11, 20444 Hamburg Tel.: 040/37 03-55 17 Executive Director Brand Solutions und Direct Sales: Heiko Hager Key Account Manager: Silvia Vieregg, Tel.: 040/37 03-64 48 Es gilt die jeweils gültige Anzeigenpreisliste unter gujmedia.de Gesamtherstellung Stark Druck GmbH + Co.KG, Pforzheim Gedruckt auf LWC-Papier aufgebessert, matt

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SLOWENIEN

Alpe Adria: SLOWENIEN

ANREISE

› Mit dem Zug: Mit Eurocity ab München direkt über Villach, Jesenice, Bled und Kranj nach Ljubljana oder mit Umsteigen in Wien oder Graz nach Maribor. › Mit dem Bus: Direkte Fernbus-Verbindungen ab München nach Ljubljana und Maribor. › Mit dem Auto: Von Norden über Salzburg und die A10 Tauernautobahn via Katschberg- und Tauerntunnel (Maut) nach Villach, weiter auf der A11 durch den Karawankentunnel (Maut) ins Savetal; weiter nach Westen Richtung Kranjska Gora und Tarvisio (Passstraßen ins Soča-Tal), nach Osten Richtung Bled, Kranj und Ljubljana. Auf der A9 Pyhrnautobahn Linz – Graz – Spielfeld mit Anschluss an die slowenische A1 nach Maribor. › Mit dem Flugzeug: Internationaler Flughafen Jože Pučnik in Ljubljana.

ÖFFENTLICHER VERKEHR

Die Bahn bringt einen unter anderem nach Bled und Bohinj, zum Pohorje-Gebirge oder an den Fuß der Velika planina. Bahnfahrpläne unter: slo-zeleznice.si/en/ (englisch) Fast alle anderen Orte sind mit dem Bus erreichbar (an Wochenenden eingeschränkt). Den besten Überblick über die Fahrpläne der verschiedenen regionalen Busgesellschaften bietet die Website des Busbahnhofs in Ljubljana: ap-ljubljana.si/en/

APPS

› Explore Slovenia (insgesamt 15 Travel Guides zu den Themen Wandern, Radfahren, Sport, Camping, Naturparks, Urlaub am Bauernhof, Kultur, Wasser, Karst u.a.) › Slovenia’s Top 100 (Auswahl der 100 interessantesten Sehenswürdigkeiten): slovenia.info/de/planen-sie-ihre-reise/mobile-apps

Infos 80

BÄREN

Mehrere hundert Bären leben zwischen Mittelmeerküste und Hochgebirge. Wer auf Bärenjagd gehen möchte – natürlich nur mit Fernglas und Kamera –, hat dazu vor allem im Süden des Landes, in den Wäldern von Notranjsko und Kočevsko, gute Gelegenheit. Hier leben mehr als 500 Braunbären. Geführte Touren veranstaltet die Agentur SlovenianBaers. slovenianbears.com/de

EDEN

Die European Destinations of Excellence EDEN ist eine Initiative der Europäischen Kommission zur Förderung nachhaltiger Tourismusmodelle innerhalb der EU. Aufgenommen werden Reiseziele, die sich beispielhaft für soziale, kulturelle und ökologische Nachhaltigkeit engagieren – so wie in Slowenien das Soča-Tal in den Julischen Alpen, das obere Savinja-­Tal in den Steiner Alpen und sechs weitere Regionen.

GRÜN

Slowenien ist mit 60 % Waldbedeckung eines der waldreichsten und „grünsten“ Länder Europas. Über ein Drittel des Staatsgebiets steht unter Naturschutz (Natura 2000). Es gibt einen Nationalpark sowie drei Regional- und 34 Landschaftsparks.

SLOWENISCHER ALPENVEREIN

Der Slowenische Alpenverein Planinska Zveza Slovenije (PZS) wurde 1893 gegründet. Mit gut 58.000 Mitgliedern ist er der größte Sportverband des Landes. Er kümmert sich unter anderem um 178 Hütten, Unterstände und Biwaks sowie um rund 10.000 Kilometer markierte Wege. Informationen (auf englisch): en.pzs.si

STRASSEN

Die Nutzung aller slowenischen Autobahnen und ausgewiesenen Schnellstraßen ist mautpflichtig. Pkw bezahlen für die Vignetten € 15 (Woche), € 30 (Monat) bzw. € 110 (Jahr). dars.si/tolling (englisch)

THERMEN

Slowenien besitzt insgesamt 87 Thermalquellen und anerkannte 15 Thermalbäder – und damit eine der größten Thermendichten weltweit. Die meisten Bäder liegen im Osten des Landes. Zu den bekanntesten gehören Čatež, Dobrna, Dolenjske Toplice, Laško, Moravske Toplice, Ptuj und Rogaška. de.slovenia-spa.si

TOURISMUS INFORMATION

Slowenisches Tourismusamt Maximiliansplatz 12A 80333 München Tel.: +49 89 29 16 12 02 slovenia.info


Die Autoren dieser Ausgabe: Thorsten Brönner, freier Journalist, ist besonders gerne auf zwei Rädern unterwegs, bevorzugt auf Radfernwegen und am Berg. Joachim Chwaszcza, freier Journalist und Reiseleiter, kennt viele Fernreiseziele, liebt aber auch den Alpenraum mit seiner enormen Vielfalt.

... ist eine Parlamentarische Republik 20.273 Quadratkilometer 2,06 Mio. Einwohner (102 Einwohnern pro km²) 212 Gemeinden Hauptstadt: Ljubljana (288.250 Einwohner) Höchster Punkt: Triglav, 2864 m Niedrigster Punkt: Adriaküste zw. Koper/Piran/Portorož, 0 m

Foto: Žiga Kalan, Produkcija Studio/www.slovenia.info

SLOWENIEN …

Georg Hohenester, Chefredakteur DAV Panorama, ist immer wieder in den Ostalpen zu fi nden, besonders gerne im südöstlichen Teil. Axel Klemmer, Geograf, freier Journalist und Redakteur, ist auf den Bergen noch etwas lieber unterwegs als im Wasser. Katharina Milazzi lebt in der Nähe des Faaker Sees und ist in ihrer Freizeit am liebsten auf dem Fahrrad unterwegs – quer durch Europa. Kaspar Nickles lebt als Bio-Bauer, Natur- und Landschaftsführer zusammen mit seiner Familie im Weiler Drentus oberhalb des Bergdorfs Dordolla in Friaul. Gerhard Schaar, aufgewachsen im Kärntner Maltatal, Kletterer aus Leidenschaft, Routenerschließer, Führerautor und Betreiber eines Klettershops.

Radausflug im Logar-Tal in den Steiner Alpen nahe dem Bergsteigerdorf Luče.

Silvia Schmid, Alpinjournalistin und Redakteurin mit Wohnsitz in Bad Gastein, liebt es, in die Berge aufzubrechen.

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FRIAUL-JULISCH VENETIEN

Alpe Adria: FRIAUL-JULISCH VENETIEN

Infos

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ANREISE

› Mit dem Zug: Eurocity über Salzburg nach Villach, weiter mit Railjet über Tarvisio nach Udine, Regionalzüge nach Trieste, Cervignano – Aquileia – Grado, Pordenone, Gorizia, Cividale del Friuli und Gemona del Friuli trenitalia.com/de, oebb.at, bahn.de, ferrovieudinecividale.it › Mit dem Auto: Von Villach auf der A2 bzw. A23 Richtung Tarvisio und Udine. Brennerautobahn nach Verona, weiter über Padua – Venezia/Mestre und Palmanova nach Gorizia und Triest. Alternativ (ohne Autobahn) über Lienz, Oberdrauburg und Plöckenpass nach Tolmezzo und weiter Richtung Udine. › Mit dem Flugzeug: Internationaler Flughafen Trieste Airport/Friuli Venezia Giulia, 33 km von Trieste, 40 km von Udine, 20 km von Gorizia, 80 km von Pordenone entfernt. Direkt mit (Bici-) Bussen und -Zügen in alle Richtungen. triesteairport.it/it/airport/

BIKE

Gemütliche Touren durch malerische Dörfer und Weinberge, spannende Mountainbikerouten, die originalen Bergetappen des Giro d’Italia oder „Slow Bike“ auf dem Alpe-Adria-Radweg: Friaul-Julisch Venetien ist ein Mekka für Radler. Es gibt 41 fahrradfreundliche Bike-Hotels. Gutes Angebot von Fahrradbussen (entlang dem Alpe-Adria-Radweg und auf der Strecke Cormóns – Gorizia – Grado) und Radtransport auf der Zugstrecke Trieste – Udine – Villach. turismofvg.it/Fahrradfreundliche-offentlicheVerkehrsmittel Alle Infos: turismofvg.it/de/Biken

APPS

Apps für Android auf Google Play, für iPhone, iPod touch und iPad auf iTunes turismofvg.it/de/App-FVG

SAPPADA/PLODN

Seit Dezember 2017 gehört der bekannte Tourismus­ ort Sappada südlich des Monte Peralba (Hochweißstein) in den Karnischen Alpen nicht mehr zu Venetien, sondern zur Region Friaul-Julisch Venetien. Sappada bzw. Plodn ist eine deutsche Sprachinsel, in der alte Traditionen und Bau­techniken bis in die heutige Zeit überlebt haben. sappadadolomiti.com/deu/

DEUTSCH

Man spricht Deutsch – nämlich in den alten deutschen Sprachinseln auf der Südseite der Karnischen Alpen zwischen Sappada/Plodn, Timau (Tischlwang), Sauris, Tarvisio und Sella Nevea.

FEINSCHMECKERTOUREN

Die „Strada Vino e Sapori Friuli Venezia Giulia“ bietet sechs Erlebnistouren zu den besten Produzenten der Region. Sie laufen unter dem Motto „Bei uns …“: … an der Riviera: von den Badestränden Lignanos und Grados bis zu den Buchten des Naturreservats von Duino und zur Stadt Aquileia; hier gibt’s Fisch! … auf den Hügeln: von den Hügeln („colli“) der Provinz Gorizia zu den Valli del Torre, vorbei an Cormòns, Cividale del Friuli und San Daniele; vier DOC-Gebiete offerieren großartige Weißweine. … in den Bergen: zwischen Julischen Alpen und Friauler Dolomiten; genießen Sie alpine Köstlich­ keiten wie Käse, Wurst und Hefekuchen. … auf dem Fluss: entlang dem Tagliamento, der Lebensader Friaul-Julisch Venetiens; hier schmecken die Weine aus dem größten DOC-Gebiet der Region. … im Karst: über die karge Karsthochebene im Hinterland von Trieste; einzigartig sind das Olivenöl, der sehr spezielle Käse und die seltenen Weine. … in der Ebene: rund um Udine; geboten wird gewissermaßen „Best of Friaul“, mit Wein, Wurst, Käse und (im Frühjahr) Spargel. turismofvg.it/de/Strada-del-Vino-e-dei-Sapori

FVG CARD UND FOREST CAMP CARD

Kunst, Kultur, Meer, Gebirge, Wellness: Die FVG Card bietet bei teilnehmenden Betrieben und Einrichtungen kostenlosen Eintritt oder Ermäßigungen. Sie ist erhältlich für 48 Stunden (€ 25), 72 Stunden (€ 29) oder 7 Tage (€ 39). Die Forest Camp Card FCC gewährt 3 Tage (€ 19) bzw. 1 Woche (€ 30) freien Eintritt in vielen Freizeit- und Kultureinrichtungen in Tarvisio und im Val Canale, dazu kostenlose Animationsprogramme und zahlreiche Sonderrabatte (erhältlich am Infopoint PromoTurismo­ FVG in Tarvisio, via Roma 14). turismofvg.it

­ TOURISMUS INFORMATION

PromoTurismoFVG Tel. +39 0431 387130 E-Mail: info@promoturismo.fvg.it turismofvg.it


FRIAUL-JULISCH VENETIEN …

Foto: PromoTurismoFVG

… ist eine Autonome Region Italiens mit den (statistischen) Provinzen Pordenone, Udine, Gorizia, Trieste 7856 Quadratkilometer 1,22 Mio. Einwohner (155 Einwohnern pro km²) 215 Gemeinden Hauptstadt: Triest (204.338 Einwohner) Höchster Punkt: Monte Coglians/Hohe Warte (2780 m) Niedrigster Punkt: Adriaküste zw. Lignano/Grado/Trieste/Muggia (0 m)

Die Wallfahrtsstätte auf dem Monte Lussari bei Tarvisio ist im Sommer und Winter mit der Seilbahn erreichbar – ebenso wie der Monte Canin von Sella Nevea. Andere geöffnete Liftanlagen: promotur.org

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Großglockner

Kärnten Fotos: Franz Gerdl/Kärnten Werbung, Mitja Sodja/Turizem Bohinj, Luciano Gaudenzio/PromoTurismo FVG

Slowenien

Alpe Adria:

DREI LÄNDER, EINE URLAUBSREGION … zum Bergbaden und Wasserwandern, Aufsteigen und Runterkommen, Luftholen und Ausatmen.

Triglav

Friaul-Julisch Venetien

Trieste/Muggia kaernten.at slovenia.info turismofvg.it


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