ALPINES MU ALPINES MU ALPINES ALPINESMUSEUM MUSEUM
ALPEN UNTER DRUCK. ERSCHLIESSUNGSPROJEKTE ALPEN UNTER DRUCK. IM ALPENRAUM ERSCHLIESSUNGSPROJEKTE IM ALPENRAUM
Veranstaltungsreihe und Ausstellung im Alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins
Dokumentation zur Ausstellung im Alpinen Museum Veranstaltungsreihe und Ausstellung im Alpinen Museum des Deutschen Alpenvereins 14. M채rz 2014 bis 15. Februar 2015
ALPEN UNTER DRUCK
INHALT Übersichtskarten Einleitung Alpentourismus Energie Die Alpen – Ein europaweites Anliegen Erschließungsprojekte in Deutschland Erschließungsprojekte in Österreich Erschließungsprojekte in Südtirol Erschließungsprojekte in Italien Erschließungsprojekte in der Schweiz Erschließungsprojekte in Slowenien Erschließungsprojekte in Frankreich Alternativen Impressum
SKIGEBIETSERSCHLIEßUNGEN UND WASSERKRAFTNUTZUNG IM HOCHGEBIRGE AM BEISPIEL STUBAI- UND ÖTZTAL
Vom Menschen überformtes Hochgebirge: Skigebiete und Wasserkraftgewinnung (Stauseen, Wasserableitungen) im Stubai- und Ötztal. Tobias Hipp, 2014
SKIGEBIETSERSCHLIESSUNGEN
Skigebietsgrenzen aktuell
Mögliche Skigebietsgrenzen in Zukunft
WASSERKRAFTNUTZUNG
Stausee aktuell
Stausee Projekt
Unterirdische Wasserzuleitungen: aktuell
Unterirdische Wasserzuleitungen: Projekt
Durch Wasserkraft regulierte Flüsse: aktuell
Durch Wasserkraft regulierte Flüsse: Projekt
0
5
Kilometer
ALPEN UNTER DRUCK
DAS „HERAUSRAGENDE“ DER ALPEN Die Alpen ragen heraus aus Europa – durch ihre Höhe, ihre Schroffheit und die eisigen klimatischen Bedingungen in ihren Gletscherregionen. Das machte sie sperrig und wirtschaftlich uninteressant im Vergleich zu den Ebenen. In vielen Regionen fand die Industrialisierung nur verzögert und wenig ausgeprägt statt. Bis heute widersetzen sich große Teile der Alpen dem technischen Zugriff.
ALPEN UNTER DRUCK Die Alpen ragen heraus. Deshalb sind sie ein Hotspot des modernen Tourismus und ein Raum mit großen Energieressourcen. Ohne unsere Achtsamkeit und Gegenwehr werden der Wettbewerbsdruck im Tourismus und der wachsende Bedarf nach erneuerbarer Energie dafür sorgen, dass der Druck auf den Naturraum Alpen, aber auch auf unsere „Berge im Kopf“, weiter zunimmt.
So überdauerten Räume einer kaum erschlossenen Natur mit vom Menschen nur extensiv genutzten Landschaften. Unterhalb der hochalpinen Gebiete halten sich traditionelle Produktionsweisen der Landwirtschaft, die in den anderen Regionen Mitteleuropas schon längst verschwunden sind. Fels- und Gebirgsformationen, unterschiedliche Klima- und Vegetationszonen, Wildnis, wenig berührtes Gelände und damit verzahnte Almen haben Natur- und Kulturlandschaften von außergewöhnlicher Schönheit und überbordender Artenvielfalt ausgebildet.
Die Alpen ragen heraus. Sie könnten auch eingeebnet werden: biologisch, energetisch, hydrologisch, journalistisch, kulturell, ökologisch, technisch, touristisch und symbolisch. Als Touristen, Bergsteiger, Naturliebhaber und als Konsumenten von Energie sind wir selbst daran beteiligt. Wir sollten uns diese „herausragenden“ Alpen nicht nehmen (lassen).
DER TOURISMUS Mit der Aufklärung und beginnenden Industrialisierung wurden die Alpen als faszinierender Gegenpol zu unserer Zivilisation entdeckt. Es entstand der moderne Tourismus, an dessen Entwicklung und Erschließung – oder sollte man sagen „Erfindung“? – die Alpenvereine maßgeblich beteiligt waren. Das Spektrum reicht von den Alpen als „Fluchtort“ vor den komplexen und hohen Ansprüchen der modernen Gesellschaft über einen Ort der Regeneration und Erholung bis zu den Alpen als Raum der Kontemplation, der Gefahr und des Abenteuers.
DIE ENERGIE Wegen ihres Reliefs sind die Alpen idealer Produktionsort von elektrischer Energie aus erneuerbaren Quellen. Viel Wasser aus Niederschlägen, Abflüssen aus benachbarten Tälern und aus dem „ewigen“ Eis lässt sich technisch relativ einfach in gewaltigen Stauseen in den Hochtälern speichern. Millionen von Kubikmetern Wasser können in Kraftwerken verstromt und weiter abwärts – in früher reißenden, nun kanalisierten und gestauten Bächen und Flüssen – mehrmals „nachverstromt“ werden.
► Interview mit David Lama, Spitzenkletterer Innsbruck, 2014
ZUR AUSSTELLUNG Die Ausstellung wurde gemeinsam erarbeitet vom Deutschen Alpenverein und den anderen Alpenvereinen des Alpenbogens. Unser Ziel ist es, den übersteigerten Raum- und Ressourcenverbrauch in den Alpen und seine Konsequenzen zu thematisieren. Dies möchten wir als wichtigen Punkt in die aktuellen Diskussionen zum Tourismus, zur Energiewende und zur weiteren Entwicklung unserer Gesellschaft einbringen. Die gezeigten Erschließungsmaßnahmen sind weit von einem vollständigen Überblick entfernt. Es werden vor allem solche Projekte mit einem besonders großen Landschaftsverbrauch dargestellt und solche, die beispielhaft für aktuelle Entwicklungen stehen. Sie wurden in den letzten Jahren realisiert oder befinden sich in der Umsetzung beziehungsweise Planung. Die Ausstellung konzentriert sich auf die Themen Intensivtourismus und Energiegewinnung. Sie betreffen insbesondere die Berg- und Gipfelregionen, auf die die Alpenvereine traditionell ihr besonderes Augenmerk richten. Daneben gibt es weitere große Problemfelder im Alpenraum, die in dieser Ausstellung nicht vertieft werden können. Dazu gehören die überall wachsende Mobilität und der steigende Verkehr entlang der großen Transitachsen, aber auch der weitere Ausbau von Alm- und Forststraßen. Ein wiederum anderes Thema ist der enorme Entwicklungsdruck auf die Großstädte am Alpenrand sowie die Zersiedlung rund um die inneralpinen Ballungsräume wie im Inntal und bei Grenoble. Demgegenüber stehen fehlende wirtschaftliche und gesellschaftliche Perspektiven in anderen Regionen, die zu einer Entsiedlung ganzer Täler führen, beispielsweise in den West- und Südalpen. Oft sind die Erschließungsprojekte den Alpenvereinen nur unzulänglich bekannt. Die Planungen ändern sich zudem schnell. In der Ausstellung wird der aktuelle Wissensstand wiedergegeben; das Datum der letzten Recherche ist vermerkt. An der Ausstellung beteiligt waren neben den Alpenvereinen die Dachverbände Club Arc Alpin und die Internationale Alpenschutzkommission CIPRA sowie CIPRA Deutschland. An der Konzeption arbeiteten zudem maßgeblich mit der Verein zum Schutz der Bergwelt und die Gesellschaft für ökologische Forschung. Zahlreiche weitere Umwelt- und Naturschutzverbände, Bürgerinitiativen und sonstige Engagierte brachten ihr Wissen von vor Ort ein, gaben Auskünfte, sammelten Materialien und Dokumente, fotografierten, redigierten Texte und stellten weitere Kontakte her. Ohne sie wäre diese Ausstellung nicht möglich gewesen. Die vollständige Übersicht ist im Impressum der Ausstellung zu finden.
► Interview mit Sonja Hölzer, Naturpark Nadelfluhkette, 2014
DIE ERSCHLIEßUNG DER ALPEN DURCH SKIGEBIETE UND WASSERKRAFTNUTZUNG 1954
DIE ERSCHLIESSUNG DER ALPEN 1954 BIS HEUTE Lina Riedmiller. Catharina Stolz. Quellen: „Mit Auto und Ski in die Alpen“ (ADAC), 1954 und ADAC Skiatlas 2012 (Ski); Tirol Atlas, 2007 (Wasserkraft), Kartengrundlage ESRI Basecamp 2012, Schumerung Swisstopo 2013 Der Alpenraum umfasst rund 190.000 Quadratkilometer (lt. Definition derAlpenkonvention, 1991). Er ist Teil der Staatsgebiete von Slowenien, Italien, Österreich, Deutschland. Liechtenstein, Frankreich und Monaco. Insgesamt leben hier 14 Millionen Menschen (2007). Wasserkraftwerksanlagen und die skitouristische Infrastruktur haben den Alpenraum massiv geprägt und umgestaltet. Dies macht ein Vergleich mit dem Ausbau im Jahr 1954 deutlich: SKITOURISMUS 1954 105 Skigebiete 570 Pistenkilometer 5 Pistenkilometer/ Skigebiet im Durchschnitt
2012 rund 450 Skigebiete 25.000 Pistenkilometer 55 Pistenkilometer/ Skigebiet im Durchschnitt
WASSERKRAFT* 1954 2006 214 Wasserkraftwerke 499 Wasserkraftwerke 12 Gigawatt Leistung gesamt 40.6 Gigawatt Leistung gesamt * ab 10 Megawatt Leistung DIE ERSCHLIESSUNG DER ALPEN 1954 SKIGEBIETE Pisten (km)
0-95
> 95-250
> 250-650
WASSERKRAFT Ausbauleistung
0-160
> 160-500
> 500-3000
DIE ERSCHLIEßUNG DER ALPEN DURCH SKIGEBIETE UND WASSERKRAFTNUTZUNG HEUTE
DIE ERSCHLIESSUNG DER ALPEN BIS HEUTE SKIGEBIETE 2012 Pisten (km)
0-95
> 95-250
> 250-650
WASSERKRAFT 2006 Ausbauleistung
0-160
> 160-500
> 500-3000
WASSERKRAFT in Planung
Alpentourismus Energie DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Südtirol ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH ALTERNATIVEN
ALPENTOURISMUS
Die Alpen haben als Tourismusregion weltweite Strahlkraft. Mit 7,3 Millionen Gästebetten, geschätzten 60 Millionen Tagestouristen, 95 Millionen Mehrtagestouristen und 464 Millionen Übernachtungen pro Jahr sind sie eine der bedeutendsten Ferienregionen der Welt. Die Ursprünge des Alpentourismus gehen bis in das frühe 18. Jahrhundert zurück. Lange lag der Schwerpunkt auf der Sommersaison. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte er sich in vielen Regionen der Alpen auf den Winter. Der demografische Wandel – Stichwort: alternde Gesellschaft –, die Globalisierung des Reisens (Fern- und Flugreisen), die Zunahme des Tagestourismus, doch auch höhere Ansprüche, neue Freizeittrends und die Folgen des Klimawandels – in den Alpen in Form von steigender Schneeunsicherheit – verändern das Reiseverhalten der Menschen. Das führt zu einem enormen Konkurrenzdruck unter den Anbietern touristischer Dienstleistungen in den Alpen. Die Infrastruktur wird ausgebaut und die Angebotspalette gleichzeitig aufgefächert. Verstärkt werden Kunden auf dem internationalen Markt und neue Zielgruppen angesprochen. Neben der Ausweitung massentouristischer Angebote kommen Unterkünfte und Infrastrukturen für hochpreisigen Luxusurlaub hinzu, mit großen Resorts, Golfplätzen, gestylten Berghütten und neuen Skigebieten. Dies alles, einschließlich des ausufernden Zweitwohnungsbaus, belastet nicht nur Gemeindestrukturen und Ortsbilder. Vielmehr geht damit auch ein zusätzlicher Druck auf den Raum einher. Betroffen sind oft gerade Berge und Täler, die noch eine hohe landschaftliche Qualität haben. Die größten Investitionen werden noch immer für den Skitourismus getätigt, aber die Technisierung des Sommers zieht nach. Zu den Resultaten zählen die Inszenierung von „Erlebnisbergen“ mit „Höhen-Events“ wie „Flying-Fox“, spektakulären Aussichtsplattformen, Downhill-Parks oder einem „Triassic-Park“ auf der Gipfelstation. Disneyland lässt grüßen.
SKITOURISMUS
Entwicklung des Stubaier Gletscherskigebiets, 1972 bis h (auf Grundlage der Angaben auf der Homepage der Winte Bergbahnen KG, www.stubaier-gletscher.com)
Ab den 1950er Jahren entwickelte sich de senphänomen, seit den späten 1960er Jah der Skigebiete im Rekordtempo statt. 1957 358 Bergbahnen und -lifte in Österreich u die 68 Millionen Personen jährlich beförde reich mehr als 3.000 Seilbahn- und Liftanla Beförderung von 630 Millionen Personen ( davon im Winter. Im gesamten Alpenraum als 900 Skigebiete.
Die Infrastrukturen des Skitourismus habe Regionen und Landschaften stark geprägt terungen und -zusammenschlüssen in bis Räumen setzt sich diese Entwicklung fort.
Doch die Anzahl der Skifahrer stagniert. D Days“, die die Anzahl der Gäste erfassen, d Skigebiet nutzen. Der Grund für die zahlre steigerungen, Neuerschließungen und Ski ist die starke Konkurrenz der Skigebiete u einem größeren Angebot von Pistenkilome einen Wettbewerbsvorteil in einem stagnie
Entwicklung der Anzahl der Skier Days und Beförderunge in Österreich von 2000/2001 bis 2012/2013. Wirtschaftsb Trends Winter 2012/2013 (Manova GmbH, www.wko.at)
ALPENTOURISMUS
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DieSKITOURISMUS Alpen haben als Tourismusregion weltweite Strahlkraft. Mit 7,3 Millionen Gästebetten, geschätzten 60 Millionen Tagestouristen, 95 Millionen Mehrtagestouristen und 464 Millionen Übernachtungen pro Jahr sind sie eine der bedeutendsten Ferienregionen der Welt. Die Ursprünge des Alpentourismus gehen bis in das frühe 18. Jahrhundert zurück. Lange lag der Schwerpunkt auf der Sommersaison. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte er sich in vielen Regionen der Alpen auf den Winter.
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Der demografische Wandel – Stichwort: alternde Gesellschaft –, die Globalisierung des Reisens (Fern- und Flugreisen), die Zunahme des Tagestourismus, doch auch höhere Ansprüche, Entwicklung des Stubaierund Gletscherskigebiets, 1972Klimawandels bis heute. Tobias Hipp, neue Freizeittrends die Folgen des – in2012 den (auf Grundlage der Angaben auf der Homepage der Wintersport Tirol AG & CO Stubaier Alpen in Form von steigender Schneeunsicherheit – verändern Bergbahnen KG, www.stubaier-gletscher.com) das Reiseverhalten der Menschen. Das führt zu einem enormen Konkurrenzdruck unter den Anbietern touristischer Ab den 1950er Jahren entwickelte sich der SkisportDienstleiszum Mastungen in den Alpen. ausgebaut undAusbau die senphänomen, seit Die denInfrastruktur späten 1960erwird Jahren fand der Angebotspalette aufgefächert. der Skigebiete gleichzeitig im Rekordtempo statt. 1957 gab es gerade einmal
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Entwicklung der Anzahl der Skier Days und Beförderungen (jeweils in Mio.) in Österreich von 2000/2001 bis 2012/2013. Wirtschaftsbericht der Seilbahnen – Trends Winter 2012/2013 (Manova GmbH, www.wko.at)
SKITOURISMUS
Entwicklung des Stubaier Gletscherskigebiets, 1972 bis h (auf Grundlage der Angaben auf der Homepage der Winter Bergbahnen KG, www.stubaier-gletscher.com)
Ab den 1950er Jahren entwickelte sich der senphänomen, seit den späten 1960er Jahr der Skigebiete im Rekordtempo statt. 1957 358 Bergbahnen und -lifte in Österreich un die 68 Millionen Personen jährlich beförder reich mehr als 3.000 Seilbahn- und Liftanla Beförderung von 630 Millionen Personen (2 davon im Winter. Im gesamten Alpenraum g als 900 Skigebiete.
Die Infrastrukturen des Skitourismus habe Regionen und Landschaften stark geprägt. terungen und -zusammenschlüssen in bish Räumen setzt sich diese Entwicklung fort.
Doch die Anzahl der Skifahrer stagniert. Da Days“, die die Anzahl der Gäste erfassen, d Skigebiet nutzen. Der Grund für die zahlrei steigerungen, Neuerschließungen und Skig ist die starke Konkurrenz der Skigebiete un einem größeren Angebot von Pistenkilomet einen Wettbewerbsvorteil in einem stagnie
Entwicklung der Anzahl der Skier Days und Beförderunge in Österreich von 2000/2001 bis 2012/2013. Wirtschaftsbe Trends Winter 2012/2013 (Manova GmbH, www.wko.at)
ALPENTOURISMUS
Auch Orte mit einer ausgeglichenen Sommer- und Winterauslastung suchen ihr Heil in neuen Liften, neuen Beschneiungsanlagen und zusätzlichen Pistenkilometern. Die Investitionen, nicht selten staatlich subventioniert, treiben die Spirale weiter an. Großevents auf den Berggipfeln und im Gletscherskigebiet werden zum Nonplusultra eines erfolgreichen Skigebietes. Die Trends im Skitourismus werden heute von den großen Tourismuszentren diktiert. Die Lobby der Hersteller und Betreiber der technischen Infrastruktur (künstliche Beschneiung, Seilbahnund Liftanlagen, Pistengastronomie) ist besonders einflussreich. Um sich gegen die Konkurrenz zu behaupten und die Attraktivität zu steigern, werden hohe Investitionen getätigt. Allein Ischgl will 2013 und 2014 70 Millionen Euro für Bau und Erneuerung seiner Skianlagen ausgeben. Seit dem Jahr 2000 haben die Seilbahnen Österreichs rund sechs Milliarden Euro in ihre Infrastruktur investiert. Zu den Gewinnern zählen wenige Ski-Hotspots in den Alpen und große Unternehmensgruppen. Zu den großen Skigebietsbetreibern in Österreich gehören die Schultz Unternehmensgruppe, die Schröcksnadel Firmengruppe und in den bayerischen Skigebieten die Schörghuber Unternehmensgruppe. Die Compagnie des Alpes, 1989 gegründet, ist der größte Skigebietsbetreiber der Welt und gehört zu 42 Prozent dem französischen Staatsunternehmen Caisse des Dépôts et Consignations. Vom Ausbau der Skigebiete profitieren auch Bauunternehmen, die Lift- und Beschneiungsbranche sowie große Planungsbüros. Aber das Geschäft mit den Skigebieten lohnt sich nicht für alle. Kommunen verschulden sich oder geben ihr Skigebiet an Investoren ab – mit der Folge, dass sie nicht mehr über Qualität und Quantität der Maßnahmen entscheiden können. Vor allem mittlere, kleine und niedrig gelegene Skigebiete stehen unter starkem Konkurrenzdruck, um mit den „großen“ und hoch gelegenen mithalten zu können. Öffentliche Subventionen machen die Ausbaumaßnahmen noch möglich, verzögern aber die dringend benötigte neue Ausrichtung des Tourismus vor Ort. Verlierer dieser Entwicklung sind zahlreiche Alpengemeinden, die sich auf diesen Wettlauf einlassen – und natürlich die Natur. Eine Investitionsspirale entsteht, die nur durch politische Maßnahmen wie einen Ausbaustopp oder ein Verbot der Erschließung neuer Räume durchbrochen werden könnte.
Pistenfläche
Anzahl
Gesamtfläche der
Skigebiete
Skigebiete (km )
(ha)
Deutsche Alpen
42
k.A.
3.700
Österreich
255
790
25.400
Schweiz
230
840
22.300
Frankreich
204
1.618
25.000
Italien
200
750
22.500
1.200
Slowenien
52
k.A.
Liechtenstein
1
k.A.
138
ALPEN
984
k.A.
100.238 ha
Skigebiete und Beschneiung in den Staaten des Alpenbog Saisonbilanz der Schweizer Skigebiete, Winter 2012/2013 und Zahlen zur Schweizer Seilbahnbranche 2012; Slovenia International Report on Snow & Mountain Tourism, Lauran 2009: Les chiffres clés du tourisme de montagne en Franc
Übersicht wichtiger Faktoren des Skitourismus und der B Länder im Alpenraum: Anzahl der Skigebiete, Gesamtfläch beschneite Pistenfläche und Skier Days. *ohne Liechtenstein
ALPENTOURISMUS
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Auch Orte mit einer ausgeglichenen Sommer- und Winterauslastung suchen ihr Heil in neuen Liften, neuen Beschneiungsanlagen und zusätzlichen Pistenkilometern. Die Investitionen, nicht selten staatlich subventioniert, treiben die Spirale weiter an. Großevents auf den Berggipfeln und im Gletscherskigebiet werden zum Nonplusultra eines erfolgreichen Skigebietes.
Skier Days
Anzahl
Gesamtfläche der
Pistenfläche
(Millionen)
Skigebiete
Skigebiete (km )
(ha)
Deutsche Alpen
42
k.A.
3.700
Österreich
255
790
25.400
28
Schweiz
230
840
22.300
56
Frankreich
204
1.618
25.000
Italien
200
750
22.500
1.200
Anzahl
Gesamtfläche der
Pistenfläche
Skigebiete
Skigebiete (km )
(ha)
Deutsche Alpen
42
k.A.
3.700
17 %
(613 ha)
6
Österreich
255
790
25.400
67 %
(17.000 ha)
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Schweiz
230
840
22.300
39 %
(8.580 ha)
Frankreich
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1.618
25.000
23 %
(5.300 ha)
Beschneite Pistenfläche
Die Trends im Skitourismus werden heute von den großen Tourismuszentren diktiert. Die Lobby der Hersteller und Betreiber der technischen Infrastruktur (künstliche Beschneiung, Seilbahnund Liftanlagen, Pistengastronomie) ist besonders einflussreich. Um sich gegen die Konkurrenz zu behaupten und die Attraktivität Skigebiete und Beschneiung in den Investitionen Staaten des Alpenbogens*. Schweiz:will zu steigern, werden hohe getätigt.Seilbahnen Allein Ischgl Saisonbilanz Schweizer Skigebiete,Euro Winterfür 2012/2013; Seilbahnen Schweiz:seiner Fakten 2013 und der 2014 70 Millionen Bau und Erneuerung und Zahlen zur Schweizer Seilbahnbranche 2012; Slovenian Tourist Board 2008; 2013 Skianlagen ausgeben. demTourism, Jahr Laurant 2000 haben die ODIT Seilbahnen International Report on Snow & Seit Mountain Vanat, 2013; France, 2009: Les chiffresrund clés dusechs tourisme de montagneEuro en France Österreichs Milliarden in ihre Infrastruktur investiert. Italien
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(900 ha)
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Slowenien
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48 % (48.203 ha)
Übersicht wichtiger Faktoren des Skitourismus und der Beschneiung ausgewählter Länder im Alpenraum: Anzahl der Skigebiete, Gesamtfläche der Skigebiete, Pistenfläche, beschneite Pistenfläche und Skier Days. Zu den Gewinnern zählen wenige Ski-Hotspots in den Alpen und
große Unternehmensgruppen. Zu den großen Skigebietsbetreibern in Österreich gehören die Schultz Unternehmensgruppe, die Schröcksnadel Firmengruppe und in den bayerischen Skigebieten die Schörghuber Unternehmensgruppe. Die Compagnie des Alpes, 1989 gegründet, ist der größte Skigebietsbetreiber der Welt und gehört zu 42 Prozent dem französischen Staatsunternehmen Caisse des Dépôts et Consignations. Vom Ausbau der Skigebiete profitieren auch Bauunternehmen, die Lift- und Beschneiungsbranche sowie große Planungsbüros.
*ohne Liechtenstein
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Aber das Geschäft mit den Skigebieten lohnt sich nicht für alle. Kommunen verschulden sich oder geben ihr Skigebiet an Investoren ab – mit der Folge, dass sie nicht mehr über Qualität und Quantität der Maßnahmen entscheiden können. Vor allem mittlere, kleine und niedrig gelegene Skigebiete stehen unter starkem Konkurrenzdruck, um mit den „großen“ und hoch gelegenen mithalten zu können. Öffentliche Subventionen machen die Ausbaumaßnahmen noch möglich, verzögern aber die dringend benötigte neue Ausrichtung des Tourismus vor Ort.
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Verlierer dieser Entwicklung sind zahlreiche Alpengemeinden, die sich auf diesen Wettlauf einlassen – und natürlich die Natur. Eine Investitionsspirale entsteht, die nur durch politische Maßnahmen wie einen Ausbaustopp oder ein Verbot der Erschließung neuer Räume durchbrochen werden könnte.
Skigebiete und Beschneiung in den Staaten des Alpenbog Saisonbilanz der Schweizer Skigebiete, Winter 2012/2013 und Zahlen zur Schweizer Seilbahnbranche 2012; Slovenia International Report on Snow & Mountain Tourism, Lauran 2009: Les chiffres clés du tourisme de montagne en Franc
Übersicht wichtiger Faktoren des Skitourismus und der B Länder im Alpenraum: Anzahl der Skigebiete, Gesamtfläch beschneite Pistenfläche und Skier Days. *ohne Liechtenstein
ALPENTOURISMUS
KÜNSTLICHER SCHNEE Kaum etwas veraltet so schnell wie die Datenlage zum Beschneiungsausbau in den Alpen. 2012 haben die Tiroler Skigebiete 40 Millionen Euro in Schneekanonen und Schneelanzen investiert und ebenso viel 2013. Allein in Tirol – hier werden mehr als 75 Prozent der Pisten beschneit – sind 10.000 davon im Einsatz, in ganz Österreich (Beschneiung knapp 70 Prozent) 25.000. In Frankreich hat sich in den letzten 15 Jahren die beschneite Pistenfläche mehr als verdreifacht. Aktuell liegt der Anteil der beschneibaren Pistenfläche zwischen 17 Prozent in den bayerischen Alpen, rund vierzig Prozent in der Schweiz, knapp siebzig Prozent in Österreich und mehr als neunzig Prozent in Südtirol. Die Folgen des Klimawandels werden diese Situation weiter verschärfen. Die Erwärmung hat in den letzten Jahrzehnten bereits zu einem deutlichen Rückgang der Schneedecke unterhalb einer Höhe von 1.300 Metern geführt. Die prognostizierte weitere Erwärmung im Alpenraum von 1,4 bis 3,8 Grad Celsius (Meteo Schweiz, 2013) bis 2060 wird für eine weitere Abnahme der Schneedecke in den Alpen sorgen. Dies führt zu einer Verkürzung der Skisaison durch Schneemangel in der für den Skitourismus wirtschaftlich bedeutsamen Frühwinterperiode mit den Weihnachtsferien (November, Dezember) und vermehrt zu Wärmeperioden im Hochwinter (Januar, Februar). Die Gewährleistung von „Schneesicherheit“ – das heißt in der Zeit vom 1. Dezember bis 15. April muss an mindestens 100 Tagen und in einer Dicke von etwa 30–50 cm Schnee liegen – und ein früher Saisonbeginn zählen für Skigebiete und Seilbahnunternehmen zur Grundvoraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg. Dieser massive Ausbau der künstlichen Beschneiung hat gravierende ökologische Auswirkungen. Unumstritten ist der starke Eingriff in Vegetation und Landschaft durch den Bau großer Speicherbecken und der Infrastruktur für Schneekanonen und große Beschneiungsanlagen mit in Gräben verlegten Rohrsystemen für Wasser- und Stromleitungen, Pumpstationen und Zapfstellen entlang der Pisten. Damit einher geht fast immer eine intensive Planierung des Geländes, da Bodenwellen sich schlechter beschneien lassen. Je höher ein Skigebiet liegt, desto größer sind die Vegetations- und Bodenschäden durch Bau und Betrieb und desto schwieriger gestalten sich Rekultivierungsmaßnahmen.
Vegetationsschäden durch planierte und beschneite Piste Les Menuires. Der Boden der Pisten ist bei diesen Beispie kein Wasser mehr aufnehmen kann. Carmen de Jong, 201
Beschneiungsanlagen benötigen große Me Energie. Für die Erzeugung von einem Kub werden 400–500 Liter Wasser sowie im Mitt Strom benötigt. Nur für die Grundbeschneiu Skigebiete (d.h. eine Schneehöhe von 30 cm fläche) benötigte man bereits 2008 circa 90 Wasser und 7,2 Millionen Kilowattstunden S der jährlichen Stromversorgung von 2.300 Haushalten und dem jährlichen Wasserver Personen (Bayerisches Landesamt für Umw dürfte diese Zahl noch weiter angestiegen Wintermonate wird in der Regel mehrmals oft laufen die Schneekanonen über längere Wasser- und Stromerbrauch erheblich. Wen ungen eingerechnet werden, kann die Span Kilowattstunden Strom steigen, was 7.000 Z Haushalten entspricht. Bis 2012 ist die bes um knapp 20 Prozent angestiegen, der Was verbrauch dürfte sich entsprechend gestei Schneeproduktion im gesamten Alpenraum mit einer Wassermenge von 100–150 Millio rechnen. Zum Vergleich: Der jährliche Was Stadt München beträgt 108 Millionen Kubik
Entwicklung der künstlichen Beschneiung in Frankreich. O culture: Etat des lieux et impacts environnementaux – Not
Die Beschneiung wurde in allen Alpenländern im letzten J Die Grafik zeigt am Beispiel Frankreichs, wie sich die bes mehr als verdreifacht hat. Proportional dazu stieg die für Wassermenge an.
ALPENTOURISMUS
enlage zum BeschneiTiroler Skigebiete chneelanzen investiert werden mehr als 000 davon im Einsatz, Prozent) 25.000.
KÜNSTLICHER SCHNEE Kaum etwas veraltet so schnell wie die Datenlage zum Beschneiungsausbau in den Alpen. 2012 haben die Tiroler Skigebiete 40 Millionen Euro in Schneekanonen und Schneelanzen investiert und ebenso viel 2013. Allein in Tirol – hier werden mehr als 75 Prozent der Pisten beschneit – sind 10.000 davon im Einsatz, in ganz Österreich (Beschneiung knapp 70 Prozent) 25.000.
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In Frankreich hat sich in den letzten 15 Jahren die beschneite Pistenfläche mehr als verdreifacht. Aktuell liegt der Anteil der beschneibaren Pistenfläche zwischen 17 Prozent in den bayeriVegetationsschäden durch planierte beschneite Pisten in Val Thorens und siebzig schen Alpen, rund vierzig und Prozent in der Schweiz, knapp Les Menuires. Der Boden der Pisten ist bei diesen Beispielen so verdichtet, dass er Prozent in Österreich und mehr als neunzig Prozent in Südtirol. kein Wasser mehr aufnehmen kann. Carmen de Jong, 2011 und 2012 Die Folgen des Klimawandels werden diese Situation weiter verschärfen. Beschneiungsanlagen benötigen große Mengen an Wasser und
nten bereits zu einem terhalb einer Höhe von weitere Erwärmung im eteo Schweiz, 2013) er Schneedecke in ürzung der Skisaison rismus wirtschaftlich Weihnachtsferien ärmeperioden im
Energie. Für die Erzeugung von einem Kubikmeter Kunstschnee Die Erwärmung hat inWasser den letzten zu einem werden 400–500 Liter sowieJahrzehnten im Mittel vierbereits Kilowattstunden deutlichen Rückgang unterhalb einer Höhe von Strom benötigt. Nur für der die Schneedecke Grundbeschneiung der bayerischen 1.300 Metern Die prognostizierte Skigebiete (d.h.geführt. eine Schneehöhe von 30 cmweitere auf 600Erwärmung ha Pisten-im Alpenraum von 1,4 3,8 Grad (Meteo Schweiz, 2013) fläche) benötigte manbisbereits 2008Celsius circa 900.000 Kubikmeter bis 2060 eine weitere Abnahme der Schneedecke in Wasser undwird 7,2für Millionen Kilowattstunden Strom. Dies entspricht denjährlichen Alpen sorgen. Dies führt zuvon einer2.300 Verkürzung der Skisaison der Stromversorgung Zwei-Personendurch Schneemangel in der fürWasserverbrauch den Skitourismusvon wirtschaftlich Haushalten und dem jährlichen 14.000 bedeutsamen Frühwinterperiode Weihnachtsferien Personen (Bayerisches Landesamtmit für den Umwelt). Inzwischen (November, Dezember) und vermehrt zu Wärmeperioden im dürfte diese Zahl noch weiter angestiegen sein. Während der Hochwinter (Januar, Wintermonate wird in Februar). der Regel mehrmals nachbeschneit –
t“ – das heißt in der mindestens 100 Tagen hnee liegen – und ein und Seilbahnunterwirtschaftlichen Erfolg.
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oft laufen die Schneekanonen über längere Zeit. Das erhöht den Die Gewährleistung von „Schneesicherheit“ heißt in der Wasserund Stromerbrauch erheblich. Wenn –diedas NachbeschneiZeit vom 1. Dezember bis 15.kann April die muss an mindestens 100 Tagen ungen eingerechnet werden, Spanne bis 22 Millionen und in einer Dicke vonsteigen, etwa 30–50 cm Schnee liegen – und ein Kilowattstunden Strom was 7.000 Zwei-Personenfrüher Saisonbeginn fürist Skigebiete und SeilbahnunterHaushalten entspricht.zählen Bis 2012 die beschneite Pistenfläche nehmen Grundvoraussetzung wirtschaftlichen Erfolg. um knappzur 20 Prozent angestiegen, für derden Wasserund Energieverbrauch dürfte sich entsprechend gesteigert haben. Für die Dieser massive Ausbau der künstlichen hatSaison Schneeproduktion im gesamten AlpenraumBeschneiung muss man pro gravierende ökologische Unumstritten ist der mit einer Wassermenge vonAuswirkungen. 100–150 Millionen Kubikmetern starke Eingriff in Vegetation und Landschaft durch den Bau rechnen. Zum Vergleich: Der jährliche Wasserverbrauch der großer Speicherbecken undMillionen der Infrastruktur für(2012). Schneekanonen Stadt München beträgt 108 Kubikmeter und große Beschneiungsanlagen mit in Gräben verlegten Rohrsystemen für Wasser- und Stromleitungen, Pumpstationen und Zapfstellen entlang der Pisten. Damit einher geht fast immer eine intensive Planierung des Geländes, da Bodenwellen sich schlechter beschneien lassen. Je höher ein Skigebiet liegt, desto größer sind die Vegetations- und Bodenschäden durch Bau und Betrieb und desto schwieriger gestalten sich Rekultivierungsmaßnahmen.
Entwicklung der künstlichen Beschneiung in Frankreich. ODIT France 2009, Neige de culture: Etat des lieux et impacts environnementaux – Note socio-économique Die Beschneiung wurde in allen Alpenländern im letzten Jahrzehnt verstärkt ausgebaut. Die Grafik zeigt am Beispiel Frankreichs, wie sich die beschneite Pistenfläche seit 1995 mehr als verdreifacht hat. Proportional dazu stieg die für die Beschneiung benötigte Wassermenge an.
Vegetationsschäden durch planierte und beschneite Piste Les Menuires. Der Boden der Pisten ist bei diesen Beispie kein Wasser mehr aufnehmen kann. Carmen de Jong, 201
Beschneiungsanlagen benötigen große Me Energie. Für die Erzeugung von einem Kub werden 400–500 Liter Wasser sowie im Mitt Strom benötigt. Nur für die Grundbeschneiu Skigebiete (d.h. eine Schneehöhe von 30 cm fläche) benötigte man bereits 2008 circa 90 Wasser und 7,2 Millionen Kilowattstunden S der jährlichen Stromversorgung von 2.300 Haushalten und dem jährlichen Wasserver Personen (Bayerisches Landesamt für Umw dürfte diese Zahl noch weiter angestiegen Wintermonate wird in der Regel mehrmals oft laufen die Schneekanonen über längere Wasser- und Stromerbrauch erheblich. Wen ungen eingerechnet werden, kann die Span Kilowattstunden Strom steigen, was 7.000 Z Haushalten entspricht. Bis 2012 ist die bes um knapp 20 Prozent angestiegen, der Was verbrauch dürfte sich entsprechend gestei Schneeproduktion im gesamten Alpenraum mit einer Wassermenge von 100–150 Millio rechnen. Zum Vergleich: Der jährliche Was Stadt München beträgt 108 Millionen Kubik
Entwicklung der künstlichen Beschneiung in Frankreich. O culture: Etat des lieux et impacts environnementaux – Not
Die Beschneiung wurde in allen Alpenländern im letzten J Die Grafik zeigt am Beispiel Frankreichs, wie sich die bes mehr als verdreifacht hat. Proportional dazu stieg die für Wassermenge an.
ALPENTOURISMUS
Speicherbecken und hoher Wasserbedarf verändern den Wasserhaushalt ganzer Gebiete, örtlich kann der Bedarf an Beschneiwasser zu Konkurrenz mit dem Trinkwasser führen, Lärm und Licht verändern die Nacht, Wildtiere werden erheblich gestört. Die Beschneiungsinfrastrukturen und planierten Skipisten bestimmen insbesondere im Sommer das Bild der alpinen Landschaft.
Fehlender Schnee im Skigebiet Brauneck/Lenggries. Alpi Januar 2014
Austrocknen eines Feuchtgebietes in Val Thorens durch Anlage eines Speicherbeckens. Carmen de Jong, 2010 auf Grundlage von Google Earth
Kandahar-Abfahrt bei Garmisch-Partenkirchen vor der A Januar 2014. Axel Doering (Gesellschaft für ökologische F
Verbauung eines Baches in Val Thorens. Carmen de Jong, Mai 2013
Doch auch Kunstschnee schmilzt. Es herrscht heute auch mitten in der Saison Tauwetter, selbst Schneekanonen garantieren keine zuverlässige Schneesicherheit mehr. Die optimalen Einsatzbedingungen einer Schneekanone liegen bei -11 Grad Celsius, die es immer seltener gibt. Wenn es wärmer ist, müssen mehr Strom und Wasser für die Schneeerzeugung aufgewendet werden. Die Kosten der Beschneiung wachsen vielen Wintersportdestinationen über den Kopf. Öffentliche Fördergelder, die in die Beschneiung gesteckt werden, verstärken die Abhängigkeit vom Skitourismus und führen nicht automatisch zu höheren Umsätzen im Winter.
ALPENTOURISMUS
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Mai 2013
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Speicherbecken und hoher Wasserbedarf verändern den Wasserhaushalt ganzer Gebiete, örtlich kann der Bedarf an Beschneiwasser zu Konkurrenz mit dem Trinkwasser führen, Lärm und Licht verändern die Nacht, Wildtiere werden erheblich gestört. Die Beschneiungsinfrastrukturen und planierten Skipisten bestimmen insbesondere im Sommer das Bild der alpinen Landschaft.
Fehlender Schnee im Skigebiet Brauneck/Lenggries. Alpines Museum des DAV, Januar 2014
Fehlender Schnee im Skigebiet Brauneck/Lenggries. Alpin Januar 2014
Austrocknen eines Feuchtgebietes in Val Thorens durch Anlage eines Speicherbeckens. Carmen de Jong, 2010 auf Grundlage von Google Earth
Kandahar-Abfahrt bei Garmisch-Partenkirchen vor der Absage des Ski-Weltcups Ende Januar 2014. Axel Doering (Gesellschaft für ökologische Forschung), 13. Januar 2014
Verbauung eines Baches in Val Thorens. Carmen de Jong, Mai 2013
Doch auch Kunstschnee schmilzt. Es herrscht heute auch mitten in der Saison Tauwetter, selbst Schneekanonen garantieren keine zuverlässige Schneesicherheit mehr. Die optimalen Einsatzbedingungen einer Schneekanone liegen bei -11 Grad Celsius, die es immer seltener gibt. Wenn es wärmer ist, müssen mehr Strom und Wasser für die Schneeerzeugung aufgewendet werden. Die Kosten der Beschneiung wachsen vielen Wintersportdestinationen über den Kopf. Öffentliche Fördergelder, die in die Beschneiung gesteckt werden, verstärken die Abhängigkeit vom Skitourismus und führen nicht automatisch zu höheren Umsätzen im Winter.
Kandahar-Abfahrt bei Garmisch-Partenkirchen vor der Ab Januar 2014. Axel Doering (Gesellschaft für ökologische F
ALPENTOURISMUS
NATURNAHER TOURISMUS Der Spagat zwischen Alpenschutz, Übernutzung und Entleerung in den Alpen wird immer größer. Neben dem Intensivtourismus hat es schon immer Formen des Tourismus gegeben, die nachhaltig mit Bodenressourcen, Wasser, Energie und Landschaft umgegangen sind. Es gibt heute vielfältige Initiativen, die eine nachhaltige Ausrichtung des Tourismus unterstützen und Modellprojekte durchführen. Beispielhaft genannt sei das Gemeindenetzwerk Allianz in den Alpen, das sich unter anderem dem Ausbau eines umweltfreundlichen Tourismus in Verbindung mit Naturschutz und Landschaftspflege verschrieben hat. Nationalund Naturparks fördern mit umfangreichen Aktionsprogrammen auch den naturnahen Tourismus. Die Initiative Bergsteigerdörfer des Oesterreichischen Alpenvereins will durch die Förderung eines nachhaltigen Alpintourismus ohne Hotelgroßprojekte und skitechnische Anlagen den beteiligten Dörfern eine Alternative zu einer Ausrichtung auf den Massentourismus anbieten. Diese Initiativen allein vermögen jedoch die Erschließungsspiralen beim weiteren Ausbau der großen Tourismusdestinationen nicht zu stoppen. Nötig wären alpenweite Regelungen und Raumordnungskonzepte, wie diese in der Alpenkonvention vorgegeben sind. Öffentliche Förderungen sollten ausschließlich in Projekte gehen, die keinen weiteren Landschaftsverbrauch nach sich ziehen sowie natur- und ressourcenschonend angelegt sind. Bestimmend bleiben jedoch letztendlich auch die Touristinnen und Touristen. Wir alle sind gefordert, die Mittel für den nachhaltigen und naturnahen Tourismus zu nutzen: auf öffentliche und sanfte Verkehrsmittel umsteigen, Anbieter wählen, die ressourcenschonend arbeiten und Reiseorte aussuchen, die sich einem rücksichtsvollen Umgang mit Natur und Landschaft verschrieben haben.
Alpentourismus Energie DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Südtirol ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH ALTERNATIVEN
ENERGIE
KLIMAWANDEL Der Klimawandel ist eine Tatsache. Die Temperaturen im Alpenraum steigen besonders schnell. Die wesentliche Ursache ist das Treibhausgas Kohlendioxid, das weltweit beim Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas aus fossilen Quellen entsteht. Es reichert sich in der Atmosphäre und den Ozeanen an. Zur Erderwärmung kommt es, da die Treibhausgase einen Teil der Sonnenenergie auf der Erde zurückhalten.
Das größte deutsche Pumpspeicherwerk Goldisthal in Thü (www.insuedthueringen.de)
Das 2003 in Betrieb genommene Pumpspeicherkraftwerk 1.060 Megawatt, eine Speicherkapazität von 8,5 Gigawatt von 12 Millionen Kubikmetern Wasser. Nach 8 Stunden Vo dem Bild. Der Wall des Oberbeckens besteht aus dem Aus
Temperaturanstieg in der Schweiz im Vergleich zur Nordhalbkugel. M. Rebetez/M. Reinhard, 2007. In: Spiegel online, 27.6.2007
In Rio de Janeiro verpflichtete sich die Weltgemeinschaft 1992 in der Klimarahmenkonvention, „die Stabilisierung der Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre auf einem Niveau zu erreichen, auf dem eine gefährliche anthropogene Störung des Klimasystems verhindert wird“. Heute geht man davon aus, dass dazu die Erderwärmung nicht über 2° Celsius betragen darf. Das ist nur möglich, wenn der Ausstoß der Treibhausgase dramatisch reduziert wird. Die fossilen Energien müssen dafür durch sogenannte erneuerbare Energien ersetzt werden. Fossile Energien sind gespeicherte Sonnenenergie in der Erdkruste. Biomasse wurde über Millionen von Jahren abgelagert, chemisch verändert und konzentriert sowie geologisch eingeschlossen. Herausgekommen sind Gas, Öl und Kohle. Erneuerbare Energien dagegen nutzen im Wesentlichen die direkte Einstrahlung der Sonne in ihrer verfügbaren Form: Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Bioenergie. Mit Wasserkraft aus Speicherseen kann man den Strom bedarfsgerecht erzeugen. Strom aus Kleinwasserkraft, Windkraft und Photovoltaik muss hingegen direkt verbraucht werden. Eine Speicherung ist nur mit Verlust möglich, zum Beispiel in Batterien und Pump- oder Druckluftspeicherkraftwerken. Damit ist Strom auch verfügbar, wenn gerade kein Wind weht oder keine Sonne scheint. Zeitliche Unabhängigkeit sichert auch Methangas aus Bioenergie oder synthetisch hergestellt aus Strom.
DIE ENERGIEWENDE Nach den dramatischen Ereignissen von Fu beschloss der Deutsche Bundestag, in Deu auf die Stromversorgung aus der Atomener Einen Atomausstieg bereitet auch die Schw will seinen Anteil an Atomenergie herunter Slowenien und Italien gewinnen keinen Str
Wegen des Klimawandels sollte die Atomen fossile Energien ersetzt werden. Deshalb ru mit dem Atomausstieg nicht dem Klima zu erneuerbaren Energien. „Energiewende“ be eine Abkehr von der Atomkraft, sondern au einem beschleunigten Umstieg auf die erne quellen.
Stromerzeugung in Deutschland 2012. Bundesverband de schaft e.V., Energiebilanzen 12/2013 (www.bdew.de)
Von den erneuerbaren Energien kommen 8 Prozent aus W Photovoltaik. Die erneuerbare Energie aus Biomasse und mehr gesteigert werden. Wenn in Deutschland die Kernen bis 2022 wegfällt, dann müssen, bei gleichbleibendem Str 15,8 Prozent aus Wind und Sonne erzeugt werden. Um zu produktion zu kommen, müssen dann noch fast 60 Prozen erneuerbare Energien ersetzt oder eingespart werden.
ENERGIE
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Weltgemeinschaft 1992 bilisierung der Treibäre auf einem Niveau zu hropogene Störung des eht man davon aus, dass lsius betragen darf. Das eibhausgase dramatisch ssen dafür durch zt werden.
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man den Strom bewasserkraft, Windkraft verbraucht werden. glich, zum Beispiel in cherkraftwerken. Damit ein Wind weht oder igkeit sichert auch sch hergestellt aus
KLIMAWANDEL Der Klimawandel ist eine Tatsache. Die Temperaturen im Alpenraum steigen besonders schnell. Die wesentliche Ursache ist das Treibhausgas Kohlendioxid, das weltweit beim Verbrennen von Kohle, Erdöl und Erdgas aus fossilen Quellen entsteht. Es reichert sich in der Atmosphäre und den Ozeanen an. Zur Erderwärmung kommt es, da die Treibhausgase einen Teil der Sonnenenergie auf der Erde zurückhalten. Das größte deutsche Pumpspeicherwerk Goldisthal in Thüringen (www.insuedthueringen.de)
Das größte deutsche Pumpspeicherwerk Goldisthal in Thü (www.insuedthueringen.de)
Das 2003 in Betrieb genommene Pumpspeicherkraftwerk hat eine Leistung von 1.060 Megawatt, eine Speicherkapazität von 8,5 Gigawatt und ein Fassungsvermögen von 12 Millionen Kubikmetern Wasser. Nach 8 Stunden Volllast ist es so leer wie auf dem Bild. Der Wall des Oberbeckens besteht aus dem Aushub des Gipfels.
Das 2003 in Betrieb genommene Pumpspeicherkraftwerk 1.060 Megawatt, eine Speicherkapazität von 8,5 Gigawatt von 12 Millionen Kubikmetern Wasser. Nach 8 Stunden Vo dem Bild. Der Wall des Oberbeckens besteht aus dem Aus
DIE ENERGIEWENDE
DIE ENERGIEWENDE Nach den dramatischen Ereignissen von Fu beschloss der Deutsche Bundestag, in Deu auf die Stromversorgung aus der Atomener Einen Atomausstieg bereitet auch die Schw will seinen Anteil an Atomenergie herunter Slowenien und Italien gewinnen keinen Str
Nach den dramatischen Fukushima 2011 Temperaturanstieg in der SchweizEreignissen im Vergleich zurvon Nordhalbkugel. beschloss der Deutsche in Deutschland mittelfristig M. Rebetez/M. Reinhard, 2007. In:Bundestag, Spiegel online, 27.6.2007 auf die Stromversorgung aus der Atomenergie zu verzichten. Einen Atomausstieg bereitet auch vor, Frankreich In Rio de Janeiro verpflichtete sichdie dieSchweiz Weltgemeinschaft 1992 Anteil an Atomenergie herunterfahren. inwillderseinen Klimarahmenkonvention, „die Stabilisierung Österreich, der TreibSlowenien und Italien gewinnen keinen Strom Atomkraft. hausgaskonzentrationen in der Atmosphäre aufaus einem Niveau zu erreichen, auf dem eine gefährliche anthropogene Störung des Wegen des Klimawandels sollte Heute die Atomenergie nicht durch Klimasystems verhindert wird“. geht man davon aus, dass fossiledieEnergien ersetzt werden. Deshalb ruht die ganze darf. Hoffnung, dazu Erderwärmung nicht über 2° Celsius betragen Das mitnur demmöglich, Atomausstieg nicht dem Klima zu schaden, auf den ist wenn der Ausstoß der Treibhausgase dramatisch erneuerbaren „Energiewende“ bedeutet nicht nur reduziert wird.Energien. Die fossilen Energien müssen dafüralso durch eine Abkehrerneuerbare von der Atomkraft, sondern die Pflicht zu sogenannte Energien ersetztauch werden. einem beschleunigten Umstieg auf die erneuerbaren Energiequellen.Energien sind gespeicherte Sonnenenergie in der ErdFossile kruste. Biomasse wurde über Millionen von Jahren abgelagert, chemisch verändert und konzentriert sowie geologisch eingeschlossen. Herausgekommen sind Gas, Öl und Kohle. Erneuerbare Energien dagegen nutzen im Wesentlichen die direkte Einstrahlung der Sonne in ihrer verfügbaren Form: Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft, Bioenergie. Mit Wasserkraft aus Speicherseen kann man den Strom bedarfsgerecht erzeugen. Strom aus Kleinwasserkraft, Windkraft und Photovoltaik muss hingegen direkt verbraucht werden. Eine Speicherung ist nur mit Verlust möglich, zum Beispiel in Batterien und Pump- oder Druckluftspeicherkraftwerken. Damit ist Strom auchin Deutschland verfügbar,2012. wenn gerade kein Wind weht oder Stromerzeugung Bundesverband der Energieund Wasserwirtschaft e.V., Energiebilanzen (www.bdew.de) keine Sonne scheint. 12/2013 Zeitliche Unabhängigkeit sichert auch Methangas aus Bioenergie oder synthetisch hergestellt aus Von den erneuerbaren Energien kommen 8 Prozent aus Windkraft und 4,2 Prozent aus Strom. Photovoltaik. Die erneuerbare Energie aus Biomasse und die Wasserkraft können kaum mehr gesteigert werden. Wenn in Deutschland die Kernenergie für die Stromerzeugung bis 2022 wegfällt, dann müssen, bei gleichbleibendem Stromverbrauch, zusätzlich 15,8 Prozent aus Wind und Sonne erzeugt werden. Um zu einer CO2-freien Stromproduktion zu kommen, müssen dann noch fast 60 Prozent aus fossilen Energien durch erneuerbare Energien ersetzt oder eingespart werden.
Wegen des Klimawandels sollte die Atomen fossile Energien ersetzt werden. Deshalb ru mit dem Atomausstieg nicht dem Klima zu erneuerbaren Energien. „Energiewende“ be eine Abkehr von der Atomkraft, sondern au einem beschleunigten Umstieg auf die erne quellen.
Stromerzeugung in Deutschland 2012. Bundesverband de schaft e.V., Energiebilanzen 12/2013 (www.bdew.de)
Von den erneuerbaren Energien kommen 8 Prozent aus W Photovoltaik. Die erneuerbare Energie aus Biomasse und mehr gesteigert werden. Wenn in Deutschland die Kernen bis 2022 wegfällt, dann müssen, bei gleichbleibendem Str 15,8 Prozent aus Wind und Sonne erzeugt werden. Um zu produktion zu kommen, müssen dann noch fast 60 Prozen erneuerbare Energien ersetzt oder eingespart werden.
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rdhalbkugel. 2007
Weltgemeinschaft 1992 bilisierung der Treibäre auf einem Niveau zu hropogene Störung des eht man davon aus, dass lsius betragen darf. Das reibhausgase dramatisch ssen dafür durch zt werden.
nenenergie in der Erdvon Jahren abgelagert, wie geologisch eingeÖl und Kohle. Erneuerntlichen die direkte aren Form: Photovoltaik,
man den Strom bewasserkraft, Windkraft verbraucht werden. glich, zum Beispiel in cherkraftwerken. Damit kein Wind weht oder igkeit sichert auch sch hergestellt aus
Das größte deutsche Pumpspeicherwerk Goldisthal in Thüringen (www.insuedthueringen.de) Das 2003 in Betrieb genommene Pumpspeicherkraftwerk hat eine Leistung von 1.060 Megawatt, eine Speicherkapazität von 8,5 Gigawatt und ein Fassungsvermögen von 12 Millionen Kubikmetern Wasser. Nach 8 Stunden Volllast ist es so leer wie auf dem Bild. Der Wall des Oberbeckens besteht aus dem Aushub des Gipfels.
DIE ENERGIEWENDE Nach den dramatischen Ereignissen von Fukushima 2011 beschloss der Deutsche Bundestag, in Deutschland mittelfristig auf die Stromversorgung aus der Atomenergie zu verzichten. Einen Atomausstieg bereitet auch die Schweiz vor, Frankreich will seinen Anteil an Atomenergie herunterfahren. Österreich, Slowenien und Italien gewinnen keinen Strom aus Atomkraft. Wegen des Klimawandels sollte die Atomenergie nicht durch fossile Energien ersetzt werden. Deshalb ruht die ganze Hoffnung, mit dem Atomausstieg nicht dem Klima zu schaden, auf den erneuerbaren Energien. „Energiewende“ bedeutet also nicht nur eine Abkehr von der Atomkraft, sondern auch die Pflicht zu einem beschleunigten Umstieg auf die erneuerbaren Energiequellen.
Stromerzeugung in Deutschland 2012. Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V., Energiebilanzen 12/2013 (www.bdew.de) Von den erneuerbaren Energien kommen 8 Prozent aus Windkraft und 4,2 Prozent aus Photovoltaik. Die erneuerbare Energie aus Biomasse und die Wasserkraft können kaum mehr gesteigert werden. Wenn in Deutschland die Kernenergie für die Stromerzeugung bis 2022 wegfällt, dann müssen, bei gleichbleibendem Stromverbrauch, zusätzlich 15,8 Prozent aus Wind und Sonne erzeugt werden. Um zu einer CO2-freien Stromproduktion zu kommen, müssen dann noch fast 60 Prozent aus fossilen Energien durch erneuerbare Energien ersetzt oder eingespart werden.
ENERGIE
DER RAUMVERBRAUCH DER ERNEUERBAREN ENERGIEN Um den Klimawandel zu begrenzen und gleichzeitig den Ausstieg aus der Atomenergie zu realisieren, muss so viel wie möglich der bereitgestellten Endenergie durch erneuerbare Energien ersetzt werden. Endenergie, das ist neben Strom auch der Verkehr, die Raumwärme und das Warmwasser in den Haushalten sowie die Wärme für industrielle Prozesse.
Struktur des Endenergieverbrauchs in Deutschland 2012. Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen e.V.; Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien, Statistik; Berechnungen des IFO-Instituts
Damit nicht aus allen diesen Räumen indus „Energielandschaften“ werden, ruhen groß dass die Wende zu den erneuerbaren Ener zu einem radikal geringeren Verbrauch von Energieeffizienz und Energiesparen, das is „Energiewende“.
DIE ALPEN ALS RAUM DER ENERGIEGEWINN Unsere Sorge des verstärkten Gebrauchs u Landschaftsräumen gilt insbesondere auch seiner empfindlichen Ökologie und seiner h schaftlichen Schönheit. Für die Produktion serkraft ist er – bedingt durch seine Topog geeignet. Die Wasserkraft ist bis heute die Energiequelle, die mit konventionellen Ene misch konkurrenzfähig ist. Der wirtschaftli zu nutzen, ist dementsprechend hoch. Gleic zung der Wasserkraft durch den Bau von S raumintensiv. Anders ausgedrückt: „Wasse erbar, aber die betroffene alpine Landscha Broggi, Präsident CIPRA International 1983
Der Strom macht mit 20,8 Prozent nur ein Fünftel der Endenergie aus. Der überwiegende Teil der Endenergie kommt mit 84,6 Prozent aus fossilen Energien. In einer CO2-freien Zukunft müsste alles, was auf der Abbildung grau ist, durch erneuerbare Energien ersetzt oder eingespart werden.
Die erneuerbaren Energien aus Biomasse, Wasserkraft und Windkraft, die einen wesentlichen Teil der fossilen und atomar erzeugten Endenergie ersetzen müssen, können hauptsächlich in landwirtschaftlich genutzten bzw. in bisher industriell nicht oder wenig dominierten Räumen „geerntet“ werden. Das sind zum Beispiel Naturparks – oft wichtige Erholungsgebiete im Umgriff von Ballungsgebieten.
Wasserkraft im Zillertal. Österreichischer Versuchssender Tirol – OE 7 (www.oe7.oevsv.at)
Wasserkraft besteht nicht nur aus Speicherseen, sondern aus vielen Geländekammern, die eigentlich in andere Täle dort bleibt nur noch eine „Restwassermenge“.
Gesamt: 2496 TWh
Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch 2012. Arbeitsgemeinschaft der Energiebilanzen e.V., Februar 2013 (www.erneuerbare-energien.de) Am Endenergieverbrauch im Jahr 2012 war die Photovoltaik mit 1,1 Prozent, die Windenergie mit 1,8 Prozent beteiligt. Für diese 1,8 Prozent haben sich 2012 circa 22.000 Windräder gedreht. Für einen CO2-freien Endenergieverbrauch müssen aber noch weitere 87,4 Prozent durch erneuerbare Energien ersetzt werden, die jetzt aus fossilen und atomaren Energieträgern kommen – wenn der Endenergieverbrauch nicht drastisch zurückgeht.
Der massive Bau von Wasserkraftanlagen i wende wäre für den Alpenraum besonders bereits im heutigen Zustand ist der Großtei und alpinen Flüsse durch Wasserkraftnutzu Hochtäler wurden für Speicherseen geflute chendes Netz von Ableitungen werden ganz kammern entwässert. Die meisten der Alpe die Wasserkraftnutzung reguliert und weis Abflussmuster mehr auf.
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Damit nicht aus allen diesen Räumen industriell überformte „Energielandschaften“ werden, ruhen große Hoffnungen darauf, dass die Wende zu den erneuerbaren Energien auch eine Wende zu einem radikal geringeren Verbrauch von Energie sein wird: Energieeffizienz und Energiesparen, das ist die dritte Seite der „Energiewende“.
DIE ALPEN ALS RAUM DER ENERGIEGEWINNUNG Unsere Sorge des verstärkten Gebrauchs und Verbrauchs von Landschaftsräumen gilt insbesondere auch dem Alpenraum mit seiner empfindlichen Ökologie und seiner herausragenden landschaftlichen Schönheit. Für die Produktion von Energie aus Wasserkraft ist er – bedingt durch seine Topografie – hervorragend geeignet. Die Wasserkraft ist bis heute die einzige erneuerbare Energiequelle, die mit konventionellen Energiesystemen ökonomisch konkurrenzfähig ist. Der wirtschaftliche Druck, diese auch zu nutzen, ist dementsprechend hoch. Gleichzeitig ist die Nutzung der Wasserkraft durch den Bau von Speicherseen äußerst raumintensiv. Anders ausgedrückt: „Wasserkraft ist zwar erneuerbar, aber die betroffene alpine Landschaft ist es nicht“ (Mario Broggi, Präsident CIPRA International 1983-1992).
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oltaik mit 1,1 Prozent, die zent haben sich 2012 circa ergieverbrauch müssen aber ersetzt werden, die jetzt aus n der Endenergieverbrauch nicht
Wasserkraft im Zillertal. Österreichischer Versuchssenderverband Landesverband Tirol – OE 7 (www.oe7.oevsv.at) Wasserkraft besteht nicht nur aus Speicherseen, sondern auch aus Wasserableitungen aus vielen Geländekammern, die eigentlich in andere Täler entwässern. Den Bächen dort bleibt nur noch eine „Restwassermenge“.
Der massive Bau von Wasserkraftanlagen im Zuge der Energiewende wäre für den Alpenraum besonders dramatisch, denn bereits im heutigen Zustand ist der Großteil der Landschaften und alpinen Flüsse durch Wasserkraftnutzung überprägt. Viele Hochtäler wurden für Speicherseen geflutet. Über ein weitreichendes Netz von Ableitungen werden ganze Serien von Geländekammern entwässert. Die meisten der Alpenflüsse wurden für die Wasserkraftnutzung reguliert und weisen kein natürliches Abflussmuster mehr auf.
ENERGIE
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Strom
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Ableitung am Alpeiner Bach (Stubaier Alpen). Josef Essl, 2
Endenergie und Stromproduktion im Alpenland Schweiz. Bundesamt für Energie, Schweiz (www.bfe.admin.ch), Zusammenstellung Rudi Erlacher
Aber auch die Kleinwasserkraft, die mit de Alpen gerade eine Renaissance erlebt, mus werden. Sie liefert nur einen unbedeutende Beitrag. Auch ist ihre Leistung sehr unstet Wetter, welches das Abflussverhalten der Ge Dagegen stehen die gewässerökologischen schaftlichen Auswirkungen in keinem Verh spiel durch Schluchten nur noch eine Restw
Der Strom macht mit 24,1 Prozent nur ein Viertel des Endenergieverbrauchs der Schweiz aus. Dieser wird, wie in den anderen Industrieländern, im Wesentlichen aus fossilen Quellen (66,8 Prozent) bestritten. Der Anteil der Wasserkraft an der Stromproduktion betrug 2012 in der Schweiz 58,7 Prozent. Damit wird dort über die Hälfte des Stroms aus Wasserkraft erzeugt. Die andere Hälfte stammt im Wesentlichen aus der Atomkraft. Im Jahr 2012 hat die Schweiz mit der Wasserkraft also 14,2 Prozent des Endenergieverbrauchs abgedeckt.
Für die Windkraft und die Photovoltaik ist d geeignet. Die wenigen Orte mit einigermaß hältnissen sind visuell oft extrem exponiert sind die Täler häufig zu schattig, Solarpark ten Einhängen landschaftlich wiederum se
Wasserkraft Kernkraft
Die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) hat im Jahr 2004 einen „Optionenbericht“ zur weiteren Nutzung der Wasserressourcen in Tirol vorgelegt: Von den 11,4 Terrawattstunden elektrischer Energie, die in Tirol bei voller Nutzung pro Jahr gewonnen werden könnten, wurden 2004 lediglich 5,4 Terrawattstunden genutzt. In einer Langfristperspektive will die TIWAG weitere 3,3 Terrawattstunden pro Jahr einer Nutzung zuführen. Das wäre eine Steigerung um über 60 Prozent!
DIE ALPEN ALS „GRÜNE BATTERIE“? Pumpspeicher sind Stromspeicher. Sie fun gigantische wiederaufladbare Batterien. Da Speicherkraftwerke die Wasserkraft. In Zei schuss wird Wasser von einem Unterbecke gepumpt. Zu einem späteren Zeitpunkt kan Wassermenge wieder abgelassen und vers
In Zukunft wird es viel überschüssigen Stro Windkraft und Solarenergie geben, der ges muss. Pumpspeicher benötigen dazu einen Höhenunterschied. Deshalb spricht man sc Alpen als der „Grünen Batterie Europas“. B im bayerischen Alpenraum fünf zusätzliche werke geplant. Die größte hochalpine Baum Alpen ist momentan der Bau des Pumpspei Muttsee in den Glarner Alpen (Schweiz). Schlegeis-Staumauer (Zillertaler Alpen). Josef Essl
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Ableitung am Alpeiner Bach (Stubaier Alpen). Josef Essl, 2011
Aber auch die Kleinwasserkraft, die mit der Energiewende in den Alpen gerade eine Renaissance erlebt, muss stark hinterfragt werden. Sie liefert nur einen unbedeutenden energetischen Beitrag. Auch ist ihre Leistung sehr unstet – so instabil wie das Wetter, welches das Abflussverhalten der Gebirgsbäche bestimmt. Dagegen stehen die gewässerökologischen Folgen und die landschaftlichen Auswirkungen in keinem Verhältnis, wenn zum Beispiel durch Schluchten nur noch eine Restwassermenge rinnt. Für die Windkraft und die Photovoltaik ist das Gebirge wenig geeignet. Die wenigen Orte mit einigermaßen stabilen Windverhältnissen sind visuell oft extrem exponiert. Für die Photovoltaik sind die Täler häufig zu schattig, Solarparke an sonnenexponierten Einhängen landschaftlich wiederum sehr dominant.
DIE ALPEN ALS „GRÜNE BATTERIE“? Pumpspeicher sind Stromspeicher. Sie funktionieren wie gigantische wiederaufladbare Batterien. Dazu nutzen sie wie Speicherkraftwerke die Wasserkraft. In Zeiten von Stromüberschuss wird Wasser von einem Unterbecken in ein Oberbecken gepumpt. Zu einem späteren Zeitpunkt kann die hochgepumpte Wassermenge wieder abgelassen und verstromt werden. In Zukunft wird es viel überschüssigen Strom aus unsteter Windkraft und Solarenergie geben, der gespeichert werden muss. Pumpspeicher benötigen dazu einen möglichst großen Höhenunterschied. Deshalb spricht man schon heute von den Alpen als der „Grünen Batterie Europas“. Bereits jetzt sind allein im bayerischen Alpenraum fünf zusätzliche Pumpspeicherkraftwerke geplant. Die größte hochalpine Baumaßnahme in den Alpen ist momentan der Bau des Pumpspeicherkraftwerkes Muttsee in den Glarner Alpen (Schweiz).
ENERGIE ...
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Der Schutz von Natur und Landschaft beim baren Energien gegen den Klimawandel be dass jede eingesparte Gigawattstunde eine Raumes ist. Der Schutz von Natur und Land wende heißt aber auch, dass man nicht bei niken der erneuerbaren Energien stehen b hinausgeht. So müssen für die „alternative „alternative“ Speicher entwickelt werden: M hydraulische Schwerkraftsysteme, Drucklu und chemische Speichermöglichkeiten (Ba ven zu Pumpspeichern. Vorhandene Altern speicherung müssen in Erwägung gezogen Reife gebracht werden.
Die Durchsetzung von natur- und landscha niken gegen die Eigendynamik der Märkte Konzepten wird aber nur gelingen, wenn di sich gegen etablierte Techniken zur Wehr s
Visualisierung des Pumpspeichers am Jochberg (Oberbec verlegte Jocher Alm. Süddeutsche Zeitung, 25.10.2013
Eine moderne Gesellschaft, die sich in der „unverfügten“ Räume bewahren will, eine G Vorsorge trifft, dass die Alpen nicht im ung verbrauch untergehen, muss sich selbst kr Pumpspeicher im Alpenraum. Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (www.bmwi.de) Im Frühjahr 2012 unterzeichneten die zuständigen Minister Deutschlands, Österreichs und der Schweiz eine gemeinsame Initiative zum weiteren Ausbau der Pumpspeicher im Alpenraum.
DAS ANDERE POTENZIAL DER ALPEN Die Alpen und ihre Bedeutung für Europa haben sich mit der Energiewende nicht geändert. Gerade wenn nun ein neues, „nachhaltiges“ Energiesystem verstärkt die Räume industrialisieren wird, wächst die Bedeutung des Alpenraums als ökologischer und ästhetischer Ausgleichsraum. Gerade wenn der Alpenraum vermehrt in den Fokus industrieller Energiegewinnung gerät, muss er besonders in Schutz genommen werden. Europa blickt auf die Alpen, aus den Alpen blickt man auf Europa. Dem „anderen Potenzial der Alpen“ wird nur ein nachhaltiges System der erneuerbaren Energien gerecht werden, das beide Perspektiven in einem Konzept der Energiewende für Europa integriert.
Die Wahl zwischen „Raum oder Energie“ is Lebensstils, denn wenig erschlossene Räu und die Landschaften darin gehören zweife Leben“. Was nutzt zum Beispiel eine „altern energie, wenn es keine „alternative“ Welt z gibt, die aufzusuchen sich lohnen würde? E strukturell auf Wachstum gepolt ist, muss G Expansion bei der Produktion von erneuerb deren Speicherung hinnehmen. Wir alle mü – und darauf hinarbeiten. Die Lösung des Problems könnte auch ein
„Wir verzichten auf ein Mehr an Strom, um zu erhalten. Ein Mehr an Leben womöglich (Gerhard Matzig, Süddeutsche Zeitung, 18.2
Wirtschaft und Energie
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haben sich mit der nn nun ein neues, „nachume industrialisieren ums als ökologischer e wenn der Alpenraum giegewinnung gerät, n werden. Europa man auf Europa. Dem ein nachhaltiges System den, das beide Perspeke für Europa integriert.
Der Schutz von Natur und Landschaft beim Ausbau der erneuerbaren Energien gegen den Klimawandel bedeutet in erster Linie, dass jede eingesparte Gigawattstunde eine Megadosis geretteten Raumes ist. Der Schutz von Natur und Landschaft in der Energiewende heißt aber auch, dass man nicht bei den etablierten Techniken der erneuerbaren Energien stehen bleibt, sondern darüber hinausgeht. So müssen für die „alternativen“ Energien auch „alternative“ Speicher entwickelt werden: Mechanische oder hydraulische Schwerkraftsysteme, Druckluftspeicherkraftwerke und chemische Speichermöglichkeiten (Batterien) sind Alternativen zu Pumpspeichern. Vorhandene Alternativen der Energiespeicherung müssen in Erwägung gezogen und zur technischen Reife gebracht werden. Die Durchsetzung von natur- und landschaftsverträglichen Techniken gegen die Eigendynamik der Märkte und von politischen Konzepten wird aber nur gelingen, wenn die betroffenen Bürger sich gegen etablierte Techniken zur Wehr setzen.
Visualisierung des Pumpspeichers am Jochberg (Oberbecken), rechts unten die verlegte Jocher Alm. Süddeutsche Zeitung, 25.10.2013
Eine moderne Gesellschaft, die sich in der Energiewende ihre „unverfügten“ Räume bewahren will, eine Gesellschaft, die Vorsorge trifft, dass die Alpen nicht im ungebremsten Energieverbrauch untergehen, muss sich selbst kritisch prüfen. Die Wahl zwischen „Raum oder Energie“ ist auch eine Frage des Lebensstils, denn wenig erschlossene Räume sowie die Natur und die Landschaften darin gehören zweifellos zu einem „guten Leben“. Was nutzt zum Beispiel eine „alternative“ Bewegungsenergie, wenn es keine „alternative“ Welt zur industriellen mehr gibt, die aufzusuchen sich lohnen würde? Eine Ökonomie, die strukturell auf Wachstum gepolt ist, muss Grenzen der räumlichen Expansion bei der Produktion von erneuerbarer Energie und deren Speicherung hinnehmen. Wir alle müssen das akzeptieren – und darauf hinarbeiten. Die Lösung des Problems könnte auch ein Versprechen sein: „Wir verzichten auf ein Mehr an Strom, um ein Mehr an Umwelt zu erhalten. Ein Mehr an Leben womöglich.“ (Gerhard Matzig, Süddeutsche Zeitung, 18.2.2014)
DIEDIEALPEN ALPEN– –EINEINEUROPAWEITES EUROPAWEITESANLIEGEN ANLIEGE
nen hohen Wert darsellschaft. Diesen Geist 5 in Kraft trat. Alle acht vereinbarten darin amen nachhaltigen samkeit der Alpenkonassive wirtschaftliche en in allen Unterzeicherden.
Natur und Landschaft en Alpen ist das außerVereinen und Organisaer Internationalen
DIE ALPENKONVENTION Dass die Alpen und ihre Landschaften einen hohen Wert darstellen, ist breiter Konsens in unserer Gesellschaft. Diesen Geist DIE prägtALPENKONVENTION auch die Alpenkonvention, die 1995 in Kraft trat. Alle acht Dass die Alpenund unddieihre Landschaften einen hohen Wert darAlpenstaaten Europäische Union vereinbarten darin stellen, ist breiter Konsens unserer Gesellschaft. Diesen Geist Grundsätze zum Schutz undinzur gemeinsamen nachhaltigen prägt auch diedesAlpenkonvention, dieWirksamkeit 1995 in Kraftder trat.AlpenkonAlle acht Entwicklung Alpenraumes. Die Alpenstaaten und die Europäische Union vereinbarten darin vention hat jedoch Grenzen. Vor allem massive wirtschaftliche Grundsätzesorgen zum Schutz gemeinsamen nachhaltigen Interessen dafür,und dasszurRegelungen in allen UnterzeichEntwicklungimmer des Alpenraumes. Die Wirksamkeit nerstaaten wieder ausgehebelt werden. der Alpenkonvention hat jedoch Grenzen. Vor allem massive wirtschaftliche Interessen sorgen dafür, dass Regelungen in allen Unterzeichnerstaaten immer wieder ausgehebelt werden. ALPENWEITES ENGAGEMENT Ein bedeutender Faktor beim Schutz von Natur und Landschaft und für die nachhaltige Entwicklung in den Alpen ist das außerALPENWEITES ENGAGEMENT ordentlich große private Engagement in Vereinen und OrganisaEin bedeutender beimMitglied Schutz in vonderNatur und Landschaft tionen. Viele von Faktor ihnen sind Internationalen und für die nachhaltige Entwicklung in den Alpen ist das außerAlpenschutzkommission CIPRA (Commission Internationale pour ordentlich große in Vereinen underarbeitet Organisala Protection des private Alpes), Engagement die gemeinsame Positionen tionen. von ihnen sind Mitglied in der der Internationalen und dieViele Anliegen der Verbände gegenüber Politik und WirtAlpenschutzkommission CIPRAProjekten (Commission Internationale pour schaft vertritt. In zahlreichen vernetzt sie Menschen la Protection desAlpenraum Alpes), dieund gemeinsame Positionen erarbeitet und Akteure im zeigt mit Best-Practice-Beispielen und die Anliegen der Verbände gegenüber der Politik Lösungen von Herausforderungen und Problemen auf.und Wirtschaft vertritt. In zahlreichen Projekten vernetzt sie Menschen und im Alpenraum undsich zeigtfürmitden Best-Practice-Beispielen AuchAkteure die Alpenvereine setzen Natur- und LandLösungen von ein, Herausforderungen undüber Problemen schaftsschutz zum Teil schon seit hundertauf. Jahren. Im Fokus steht auch bei ihnen die nachhaltige Entwicklung des Auch die Alpenvereine setzenistsich für den NaturLandAlpenraumes. Schwerpunkt darüber hinaus dasund Bewahren schaftsschutz zum Teil schon seit über hundert Jahren. von noch nichtein, erschlossenem Gelände. Deshalb fordern sie unter Im Fokus die steht auch bei ihnen die nachhaltige Entwicklungsowie des anderem konsequente Umsetzung der Alpenkonvention Alpenraumes. Schwerpunkt ist darüberauch hinaus Bewahren eine Raumordnung und -entwicklung auf das europäischer von noch nicht erschlossenem Gelände. Deshalb fordern sie unter Ebene. anderem die konsequente Umsetzung der Alpenkonvention sowie eine Raumordnung -entwicklunghaben auch auf Für eine alpenweite und Zusammenarbeit sicheuropäischer die Alpenvereine Ebene. im Club Arc Alpin zusammengeschlossen. Der Club Arc Alpin koordiniert und vertritt die Verbände auf internationaler Ebene. Für eine alpenweite Zusammenarbeit haben sich die Einer seiner Schwerpunkte sind der Naturschutz undAlpenvereine die alpine im Club Arc Alpin zusammengeschlossen. Der Club Arc Alpin Raumordnung. koordiniert und vertritt die Verbände auf internationaler Ebene. Einer seiner Schwerpunkte sind der Naturschutz und die alpine EINE ZUKUNFT FÜR DIE ALPEN Raumordnung. In der Präambel der Alpenkonvention verpflichten sich die Alpenstaaten im Bereich Naturschutz und Landschaftspflege dazu, „[...] Natur und Landschaft so zu schützen, zu pflegen und, soweit erforderlich, wiederherzustellen, dass die Funktionsfähigkeit der Ökosysteme, die Erhaltung der Tier- und Pflanzenwelt einschließlich ihrer Lebensräume, die Regenerationsfähigkeit und nachhaltige Leistungsfähigkeit der Naturgüter sowie Vielfalt, Eigenart und Schönheit der Natur und Landschaft in ihrer Gesamtheit dauerhaft gesichert werden [...].“ Es ist zu hoffen, dass wir alle als Mitglieder unserer Gesellschaft diese Grundsätze nicht nur in unser Bewusstsein aufnehmen, sondern Teil unseres Handelns werden lassen.
EINE ZUKUNFT FÜR DIE ALPEN In der Präambel der Alpenkonvention verpf Alpenstaaten im Bereich Naturschutz und L EINE dazu,ZUKUNFT FÜR DIE ALPEN In der Präambel der Alpenkonvention verpf Alpenstaaten Bereich Naturschutz und L „[...] Natur undimLandschaft so zu schützen, dazu,erforderlich, wiederherzustellen, dass weit
keit der Ökosysteme, die Erhaltung der Tier „[...] Natur undihrer Landschaft so zu schützen, einschließlich Lebensräume, die Rege weit nachhaltige erforderlich,Leistungsfähigkeit wiederherzustellen, und derdass Nat keit der Ökosysteme, Erhaltung derLand Tier Eigenart und Schönheitdieder Natur und einschließlich ihrer Lebensräume, die Rege Gesamtheit dauerhaft gesichert werden [... und nachhaltige Leistungsfähigkeit der Nat Eigenart und Schönheit und Land Es ist zu hoffen, dass wirderalleNatur als Mitgliede Gesamtheit dauerhaft werden [... diese Grundsätze nichtgesichert nur in unser Bewus
sondern Teil unseres Handelns werden lass Es ist zu hoffen, dass wir alle als Mitgliede diese Grundsätze nicht nur in unser Bewus sondern Teil unseres Handelns werden lass
Alpentourismus Energie DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Südtirol ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH ALTERNATIVEN
DEUTSCHLAND Der Deutsche Alpenverein spricht sich deutlich gegen eine Erweiterung der Erschließungsgrenzen in den Skigebieten aus. Auch in erschlossenen Bereichen ist bei touristischen Baumaßnahmen zur Qualitätssteigerung besondere Rücksichtnahme auf Natur und Landschaft wichtig. Höchst kritisch sieht der Deutsche Alpenverein die Tendenzen zur Aufweichung der Schutzvorschriften des Alpenplans. Deshalb lehnt er auch die geplante Verbindung der Skigebiete Grasgehren und Balderschwang, die am Riedberger Horn die am stärksten unter Schutz gestellte Zone C tangieren würde, sehr deutlich ab.
ENERGIEGEWINNUNG Für die Rolle des deutschen Alpenanteils bei der Energiewende fehlt derzeit noch eine tragfähige, übergreifende Planung, die die regionalen Unterschiede in Deutschland berücksichtigt und für einen fairen Ausgleich der Interessen zum Erhalt von Landschaft und biologischer Vielfalt sowie zum Umweltschutz sorgt. Der Deutsche Alpenverein fordert zudem und in allererster Linie Maßnahmen zur Energieeinsparung und Effizienzsteigerung. Unumgängliche neu zu errichtende Anlagen zur Energiegewinnung und -speicherung dürfen allenfalls in bereits vorbelasteten Räumen und mit größtmöglicher Rücksicht auf Natur- und Landschaft erbaut werden.
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH Die Tourismusregionen in den deutschen Alpen müssen andere Wege gehen, als den großen Skidestinationen in Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich nachzueifern. Diese Strategie verfolgt ein Teil der Tourismusorte im bayerischen Alpenraum schon seit Langem. Ausdruck davon ist ein relativ ausgeglichenes Verhältnis von Sommer- und Wintertourismus. Diese Voraussetzungen sollten bei der weiteren touristischen Entwicklung berücksichtigt und genutzt werden. Projekte für sanften Tourismus wie etwa die Initiative Bergsteigerdörfer sollten deshalb auch in der öffentlichen Förderung größeren Niederschlag finden.
SLOWENIEN
TOURISMUS Die im Vergleich zu anderen Alpenländern niedrig gelegenen Skigebiete in den bayerischen und Allgäuer Alpen sind für die Folgen des Klimawandels besonders anfällig. Zudem stehen Räume für Skigebietserweiterungen praktisch nicht zur Verfügung. Doch auch hier ist der Erschließungsdruck hoch. Weitere Skigebietserschließungen und der ungebremste Ausbau von Beschneiungsanlagen führen in eine Sackgasse. Unverständlich ist in diesem Zusammenhang auch, dass der Seilbahnbau und die Errichtung von Anlagen für künstliche Beschneiung in Kleinstskigebieten nach wie vor durch die öffentliche Hand mit bis zu 35 Prozent der Investitionssumme gefördert werden.
FRANKREICH
DEUTSCHLAND
Die Alpen sind geografisch nur ein kleiner Landesteil im Süden, spielen aber im Selbstverständnis der Bundesrepublik und insbesondere Bayerns eine große Rolle. Vielleicht hat dies dazu beigetragen, dass sich die Bevölkerung – aber auch die Politik – der besonderen Schutzwürdigkeit dieses Raumes immer bewusst war. Mit dem Alpenplan von 1972 wurde ein alpenweit einmaliges Instrument geschaffen, das beinahe die Hälfte der Fläche des bayerischen Alpenraums vor der Erschließung mit großen Infrastrukturprojekten bewahrt und für die naturnahe Erholung sichert. Diesen Schutz gilt es auch in der Zukunft in vollem Umfang zu erhalten.
TEILWEISE REALISIERT WEITERER AUSBAU IN PLANUNG
AUSBAU DES SKIGEBIETS JENNER Schönau am Königssee/Berchtesgadener Land
Seit 2008 wird das Skigebiet Jenner massiv ausgebaut. Bereits realisiert wurde ein Speicherbecken mit 48.000 Kubikmetern Fassungsvermögen sowie die Beschneiung der Talabfahrt, obwohl das Skigebiet Jenner sehr niedrig gelegen ist (610-1.800 m ü.d.M.). 2013 entstand ein Trainingszentrum des Deutschen Skiverbandes mit Vierersessellift, neuer Piste, Boardercross- und Buckelbereich. Dafür wurden mehr als drei Hektar Schutz- und Bergwald gerodet und Forststraßen verbreitert. Der Zugang in den Nationalpark Berchtesgaden über den Königsweg war für einen Winter gesperrt. Weitere Planungen sehen einen Neubau der Jennerbahn vor sowie die Umgestaltung des Jenners in einen „Erlebnisberg“ für eine weitere Ausweitung des Sommertourismus. Zu den Maßnahmen gehören ein Höhenweg mit Aussichtsplattformen, die teilweise auf dem Gelände des Nationalparks liegen, und eine kombinierte Mountainbikestrecke/Winterrodelbahn. Bauherr/Betreiber: Berchtesgadener Bergbahn AG Stand: Februar 2014
Terrain für die neue Piste des Deutschen Skizentrums nach den Rodungsarbeiten. Paul Grafwallner, Mai 2013
Lifttrasse für den neuen Vierersessellift. Paul Grafwallner, Juni 2013
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL FRANKREICH
Baustelle für das Speicherbecken am Jenner, im Hintergrund der Untersberg. Paul Grafwallner, August 2008
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
Verlegung von Schneileitungen im Almgelände für die Pistenerweiterungen. Paul Grafwallner, August 2013
Bau des Speicherbeckens am Jenner, im Hintergrund der Watzmann. Paul Grafwallner, Oktober 2008
REALISIERT
TIMEZONE BIKEPARK HOCHRIES Samerberg/Rosenheim
Der Bikepark mit zwei Kilometern Singletrails f端hrt von der HochriesbahnMittelstation bis zur Talstation der Seilbahn. Modellierte Bodenwellen, Spr端nge und Holzrampen sollen die sommerliche Auslastung der Hochriesbahn verbessern. Bauherr/Betreiber: Bikepark Hochries-Samerberg Stand: Dezember 2013
Umbauten f端r steilste Kurven im Bergwald. Lina Riedmiller, September 2013
Stark ausgefahrene Waldwege. Lina Riedmiller, September 2013
DEUTSCHLAND
REALISIERT
SOMMERRODELBAHN HOCHECK Oberaudorf/Rosenheim
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
2003
Bauherr/Betreiber: Hocheck Bergbahnen GmbH & Co. KG
ITALIEN
Die Sommerrodelbahn im Skigebiet Hocheck soll die Auslastung der Sesselbahn Hocheck im Sommer verbessern.
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: Dezember 2013
Die Stahlträger für die Sommerrodelbahn am Hocheck. Mountain Wilderness Deutschland, Frühling 2011
19.8.14
IM BAU
VerwaltungsgeDer bayerische Beschwerde des SEIT APRIL 2014 richtshof hat die d Naturschutz zuDAV und des Bun Sudelfeld kann rückgewiesen. Am den. weiter gebaut wer
AUSBAU DES SKIGEBIETS SUDELFELD Bayrischzell/Miesbach
IM BAU SEIT APRIL 2014
S SUDELFELD
Das Skigebiet Sudelfeld soll umfassend ausgebaut werden. Für eine flächendeckende Beschneiung sind folgende Maßnahmen geplant: - 250 neue Schneekanonen - 15.000 Quadratmeter großes Speicherbecken mit einem Fassungsvermögen von 175.000 Kubikmeter Wasser - 72 Hektar Beschneiungsfläche statt wie bisher 20 Hektar - Neuverlegung von 17 Kilometern Druckleitungen
Der geplante Ausbau des Sudelfeldes ist der bisher größte Umbau eines deutschen Skigebietes. Das Speicherbecken für die Beschneiung soll mehr als dreimal so groß werden wie das der benachbarten Skigebiete Brauneck und Spitzingsee. Ein weiteres Aufschaukeln der Erschließungsspirale ist zu erwarten. Speicherbecken mit einem Fassungsvermögen Gleichzeitig ist der Bau der Beschneiungsanlagen wegen der geringen Höhe des ser Skigebietes (800-1.563 m) vor dem Hintergrund der Klimaerwärmung besonders e statt wie bisher 20 Hektar fragwürdig. Der Ausbau der Beschneiung soll ca. 9 Millionen Euro kosten, ern Druckleitungen der Freistaat Bayern hat zugesagt, die Maßnahme mit bis zu 35 Prozent zu bezuschussen.
fassend ausgebaut werden. Für eine sind folgende Maßnahmen geplant:
eldes ist der bisher größte Umbau eines eicherbecken für die Beschneiung soll mehr Die Ausbaumaßnahme wurde durch den scheidenden Landrat Josef Kreidl im das der benachbarten Skigebiete Brauneck und April 2014 genehmigt. Seitdem laufen die Bauarbeiten. Der Bund Naturschutz haukeln der Erschließungsspirale ist zu erwarten. und der Deutsche Alpenverein haben Klage eingereicht. Einer einstweiligen chneiungsanlagen wegen der geringen Höhe des Verfügung auf Stopp der Baumaßnahmen wurde nicht stattgegeben. Gegen dem Hintergrund der Klimaerwärmung besonders schneiung soll ca. 9 Millionen Euro kosten, diesen Bescheid werden Bund Naturschutz und der Deutsche Alpenverein gt, die Maßnahme mit bis zu 35 Prozent zu Beschwerde einlegen.
Bauherr/Betreiber: Vereinigte Liftbetriebe Sudelfeld GbR
urch den scheidenden Landrat Josef Kreidl im aufen die Bauarbeiten. Der Bund Naturschutz Stand: Juni 2014 haben Klage eingereicht. Einer einstweiligen ßnahmen wurde nicht stattgegeben. Gegen Naturschutz und der Deutsche Alpenverein
ftbetriebe Sudelfeld GbR
Standort des zukünftigen Speicherbeckens auf der Walleralm. Foto: Axel Doering (Gesellschaft für ökologische Forschung) 2012 und 23.5.2014
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH
► Interview mit Harald Gmeiner, Geschäftsführer Alpenregion Tegernsee-Schliersee, 2014
REALISIERT 2004–2009
AUSBAU DES SKIGEBIETS SPITZINGSEE Hauptgebiet Stümpfling und Sutten auf der Westseite des Spitzingsees/Miesbach
Nachdem die Spitzingseebahnen im Frühjahr 2003 Insolvenz anmelden mussten, wurden sie von der Unternehmensgruppe Schörghuber (Immobilien, Brauereien, Lachszucht, Hotels) übernommen. Schörghuber gehört auch das größte Hotel am Spitzingsee, das Arabella-Sheraton. 2004 ging die neue Stümpflingbahn, 2005 die neue Sesselbahn Sutten-Express in Betrieb. Gleich im folgenden Jahr wurde eine umfassende Beschneiung für die Sutten-Abfahrt ins Tegernseer Tal sowie den Osthang in Betrieb genommen. Das Wasser hierfür liefert ein neues Speicherbecken mit 42.000 Kubikmetern Fassungsvermögen. 2009 wurden Flutlichter auf der Stümpfling-Abfahrt installiert, um das Skifahren auch nachts möglich zu machen, ein Jahr später der alte Tellerlift auf den Rosskopf durch einen Sessellift ersetzt. Er erschließt nun die vier Kilometer lange Grünsee-Abfahrt. Bauherr/Betreiber: Alpenbahnen Spitzingsee GmbH. Anteilseigner ist die Schörghuber-Unternehmensgruppe Stand: Januar 2014
Verlegen einer Schneileitung. Oswald Baumeister (Gesellschaft für ökologische Forschung), Juli 2007
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH Bau des Speicherbeckens. Oswald Baumeister (Gesellschaft für ökologische Forschung), Juni 2006, 0ktober 2006, Juli 2009
REALISIERT 2012/2013
AUSBAU DES SKIGEBIETS BRAUNECK Lenggries/Bad Tölz-Wolfratshausen/Miesbach
Der Neubau eines Speicherbeckens mit einem Fassungsvermögen von hunderttausend Kubikmetern Wasser in geologisch labilem Gelände hatte neben starker Geländemodellierung eine Pistenverlegung und Rodung von Bergwald zur Folge. Da Quellen nur ungenügend vorhanden sind, wird das Speicherbecken zur Beschneiung über Druckleitungen aus dem Tal gespeist. Bauherr/Betreiber: Brauneck- und Wallbergbahnen GmbH Stand: Dezember 2013
Das Speicherbecken am Brauneck im Bau. Franz Speer, Winter 2012
Für die Inszenierung des Vergnügungsparks „Freizeitarena Brauneck“ wurden sukzessive an den Talhängen des Brauneck eine Sommerrodelbahn mit 1,6 Kilometern Länge, ein Bikepark und ein Hochseilgarten, der größte Oberbayerns, gebaut. Bullcarts, das sind Dreiräder für unwegsames Gelände, versprechen Vergnügen an den Skihängen im Sommer, verursachen jedoch eine maximale Belastung der Wege und Grasnarbe. Bauherr/Betreiber: Verein „Freizeitarena Brauneck zur Förderung des Brauneck-Gebiets in Lenggries als Freizeit-, Erholungs- und Wirtschaftsstandort“
DEUTSCHLAND ITALIEN
Lenggries/Bad Tölz
SCHWEIZ
FREIZEITARENA BRAUNECK: JAUDENHANG-FLITZER, HOCHSEILGARTEN, BIKEPARK
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
REALISIERT
FRANKREICH
SLOWENIEN
Stand: Dezember 2013
Bikepark. Lina Riedmiller, September 2013
Zieleinlauf der Sommerrodelbahn. Lina Riedmiller, September 2013
REALISIERT 2008
AUSBAU DES FUNPARKS UND DER SOMMERRODELBAHN BLOMBERG Blomberg/Bad Tölz
Die „längste Sommerrodelbahn Deutschlands“ am Blomberg wurde schon 1971 gebaut, erfuhr jedoch vor fünf Jahren eine Renovierung. In diesem Zuge wurde das Gebiet um ein Kleintiergehege, Bungee-Trampolin und eine Kartbahn für Kinder erweitert. Bauherr/Betreiber: Blombergbahn Bad Tölz/SEBA Seilbahnbau Gmbh & Co. KG Stand: Dezember 2013
DEUTSCHLAND
REALISIERT
Die eigenwillige Architektur des auskragenden „Fernrohrs“, das zu einer Naturinformationseinrichtung mit Ausstellungsbetrieb neben der Bergstation der Karwendelbahn gehört, ist kilometerweit sichtbar. Die meisten Naturschutzverbände sehen das „Fernrohr“ inzwischen sehr kritisch. In erster Linie dient es nicht der Information über das Karwendel, sondern einer besseren Auslastung der Bergbahn im Sommer. Um möglichst jedem Bürger und Touristen kostengünstig ohne Ticketkauf Informationen zur Bergwelt nahezubringen, wäre ein Standort im Tal zielführender gewesen.
ITALIEN
Mittenwald/Garmisch-Partenkirchen
SCHWEIZ
BERGWELT KARWENDEL, DAS „FERNROHR“
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
2004–2008
FRANKREICH
Stand: Dezember 2013
SLOWENIEN
Bauherr/Betreiber: Bergwelt Karwendel gGmbH
Die Gipfelstation der Karwendelbahn mit dem Naturerlebniszentrum im „Fernrohr“. Rudi Erlacher, Herbst 2008
Georg Sojer. Neulich im Karwendelgebirg‘, 2008
STETER AUSUND NEUBAU
AUSBAU DER SKIGEBIETE GARMISCH-PARTENKIRCHEN Garmisch-Partenkirchen, im gleichnamigen Landkreis
AUSBAU DES SKIGEBIETS Der Betreiber der Skigebiete Garmisch-Partenkirchen fasste im Jahr 2006 seine drei Skigebiete Hausberg, Kreuzeck und Alpspitze zum sogenannten Skigebiet Garmisch-Classic zusammen. Diese Skigebiete rund um GarmischPartenkirchen wurden in den letzten elf Jahren massiv ausgebaut, im Besonderen zur Ski-Weltmeisterschaft 2011. Vor allem die Eingriffe im Kreuzeck- und Hausberg-Gebiet waren massiv. Für den Aus- und Neubau der Kandahar-Strecken in Kombination mit dem Neubau der Liftanlagen wurden mehr als zwanzig Hektar Bergwald und Almwiesenfläche gerodet und planiert. Der Ausbau des Tröglhangs und die Verbreiterung der sogenannten FIS-Schneise von 16 auf 39 Meter Pistenbreite und die damit verbundenen Erdarbeiten führten zu massiven Erosionserscheinungen und einer zunehmenden Hanglabilität. Als Grundlage für die Vollbeschneiung des gesamten Gebiets wurde 2007 am Hausberg ein zweites Beschneiungsbecken mit circa 65.000 Kubikmetern Fassungsvermögen gebaut. 2009 erhielt die Hornabfahrt eine künstliche Beschneiung, 2010 wurde dann die Beschneiungsanlage am Gudiberg massiv erweitert. Die umfangreichen Investitionen in die Skigebiete für die Ski-Weltmeisterschaft 2011 führten zu einer erheblichen Verschuldung der Gemeinde. Dies bekam die Bevölkerung durch den Verkauf von Sozialwohnungen unmittelbar zu spüren.
ALPSPIX UND FLYING FOX Der Bau der Aussichtsplattform AlpspiX an der Bergstation der Alpspitzbahn im Jahr 2010 war die erste ihrer Art in Bayern. Es handelt sich um zwei 24 Meter lange und 13 Meter über den Berg auskragende Stahlstege. Ein Flying Fox mit einer Länge von mehr als 1.600 Metern konnte verhindert werden. Dieser war aufgrund seines Störpotenzials für den nahen Lebensraum der geschützten Auer- und Schneehühner noch weit umstrittener. Bauherr/Betreiber: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG, bis 2011 die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen für die Pisten am Hausberg, Kreuzeck und Gudiberg Stand: Dezember 2013
DEUTSCHLAND FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
t
Der Aushub des Speicherbeckens wurde auf den zukünftigen Pisten des Tröglhangs aufgebracht und Verbreiterung der Piste am Tröglhang. Axel Doering (Gesellschaft für ökologische Forschung) 2007, 2008, 2009 damit das Terrain erheblich verändert.
Bau des Speicherbeckens am Hausberg. Sylvia Hamberger (Gesellschaft fĂźr Ăśkologische Forschung), Mai 2007, Juli 2007, Oktober 2007, September 2013
WEITERER AUSBAU DES GLETSCHERSKIGEBIETS AUF DER ZUGSPITZE Garmisch-Partenkirchen, im gleichnamigen Landkreis
Das Skigebiet an der Zugspitze wollte 2011 mit einer weiteren Sensation aufwarten. Die Zugspitze sollte einen fast achthundert Meter langen Tunnel mit einer Breite von zehn Metern ins Skigebiet Ehrwald erhalten. Von Ehrwald wieder hinauf auf die Zugspitze war eine Seilbahn auf das Wetterwandeck geplant. Die Tunnelpläne „ruhen“, der bisherige Schlepplift auf das Wetterwandeck wurde aber in der Saison 2012/2013 durch eine Sechsersesselanlage ersetzt.
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL
2013
ITALIEN
KAPAZITÄTSERWEITERUNG ZUM WETTERWANDECK REALISIERT
SCHWEIZ
TUNNEL NACH EHRWALD NICHT REALISIERT
FRANKREICH
Stand: Dezember 2013
SLOWENIEN
Bauherr/Betreiber: Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG
OLYMPISCHE WINTERSPIELE 2018, KEIN ZUSCHLAG ZUR BEWERBUNG
OLYMPISCHE WINTERSPIELE 2022, BÜRGERENTSCHEIDE N VERHINDERTEN BEWERBUNGE
BEWERBUNGEN ZU DEN OLYMPISCHEN WINTERSPIELEN 2018 UND 2022 München mit weiteren Austragungsorten, unter anderen Garmisch-Partenkirchen
OLYMPISCHE WINTERSPIELE 2018 2007/2008 beschlossen die Städte München und Garmisch-Partenkirchen, der Freistaat Bayern, der Landkreis Berchtesgadener Land und der Deutsche Olympische Sportbund, sich für die Olympischen Winterspiele 2018 zu bewerben. Geplant waren drei Standorte mit den Eiswettbewerben in München, den Schneesportarten in Garmisch-Partenkirchen und unter anderem den Bobund Rodelwettbewerben in Schönau am Königssee. Die Bewerber betonten, dass sie besonderen Wert auf umwelt- und naturverträgliche Spiele legten. Dazu sollten vorhandene Sportanlagen genutzt und zusätzlich benötigte Flächen nach den Spielen rückgebaut werden. Durch neue Gebäude im Nullenergiestandard, Kompensation von Emissionen, Regionalentwicklungsmaßnahmen und Bildungsprojekte sollten die Spiele in Bayern zum klimaneutralen Vorzeigeprojekt werden. Unter anderem sah jedoch der Großteil der bayerischen Naturschutzverbände die Durchführung der Spiele sehr kritisch. So sollten die Biathlon- und Langlaufwettkämpfe ursprünglich in Oberammergau ausgetragen werden. Dies hätte eine komplette Neuerschließung bedeutet. Als Ausweichfläche wurde das Gut Schwaiganger bei Ohlstadt gewählt. Auch hier wären ökologisch wertvolle Flächen planiert und überbaut worden. Befürchtet wurden außerdem weitere Um- und Ausbaumaßnahmen an der Kandahar-Abfahrt und ein enormer Aufwand, um die Schneesicherheit zu garantieren. Politischen Schaden richtete zudem die intransparente Informationspolitik der Bewerbungsgesellschaft gegenüber den Garmischer Grundbesitzern an. Der Deutsche Alpenverein hatte die Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 grundsätzlich unterstützt. Bedingungen waren, dass mögliche Olympische Winterspiele so natur- und landschaftsverträglich wie möglich vorbereitet und durchgeführt werden und im Zuge der Olympiabewerbung Projekte initiiert und verbindlich umgesetzt würden, die einen Mehrwert für den Natur- und Umweltschutz im bayerischen Alpenraum mit sich gebracht hätten. Im Juli 2011 vergab das Internationale Olympische Komitee (IOC) die Winterspiele 2018 an Pyeongchang in Südkorea.
OLYMPISCHE WINTERSPIELE 2022 Zwei Jahre später wurden vor der Einreichung der Bewerbung Ratsbegehren mit Bürgerentscheiden in München, Garmisch-Partenkirchen und den Landkreisen Traunstein und Berchtesgaden durchgeführt. Die Bürger entschieden sich an allen Standorten gegen die Durchführung der Olympischen Winterspiele. Argumente waren neben gefürchteten Eingriffen in
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN SCHWEIZ
Stand: Dezember 2013
SLOWENIEN
Der Deutsche Alpenverein entschied sich auf seiner Hauptversammlung im November 2013 nach einer intensiven Diskussion mit einer Mehrheit von siebzig Prozent gegen Olympische Winterspiele in München und in den Bayerischen Alpen. Schon zwei Wochen vorher hatte sich die Jugend des Deutschen Alpenvereins auf ihrem Bundesjugendleitertag ebenso klar gegen eine Bewerbung ausgesprochen.
FRANKREICH
Natur und Landschaft vor allem die hohe Verschuldung und die Erhöhung der Lebenshaltungs- und Mietkosten, die Verträge mit dem IOC, die diesem weitgehende Rechte eingeräumt hätten, sowie Menschenrechtsverletzungen bei den Bauarbeiten, Naturzerstörungen und der Kostenanstieg im Vorfeld der Winterspiele in Sotschi 2014.
IN PLANUNG SEIT 2010
SKIGEBIETSVERBUND OBERJOCH MIT SCHATTWALD/ZÖBLEN Oberjoch/Oberallgäu und Tannheim/Tirol (Österreich)
Geplant ist ein länderübergreifender Verbund der Skigebiete Oberjoch und Schattwald/Zöblen. Dafür wurde ein Wildschutzgebiet außer Kraft gesetzt. Bauherr/Betreiber: Tannheimer Bergbahnen und Bergbahnen HindelangOberjoch GmbH & Co. KG Stand: Dezember 2013
Bauherr/Betreiber: Bergbahn- und Skilift Balderschwang Betriebs GmbH & Co. KG und Grasgehrenlifte Betriebs GmbH
DEUTSCHLAND ITALIEN
Die zwei kleinen Skigebiete Grasgehren und Balderschwang sollen zur gegenseitigen Attraktivitätssteigerung verbunden werden. Besondere Bedeutung besitzt das Projekt, da es die Zone C des Bayerischen Alpenplans durchschneiden würde. Für die unter Zone C ausgewiesenen Gebiete besteht bisher ein absolutes Erschließungsverbot. Eine Durchführung des Projektes wäre ein Präzedenzfall. Zudem ist durch die Planung der Verbindungstrasse ein bedeutender Lebensraum von Raufußhühnern betroffen. Das Riedberger Horn ist ein beliebter und historisch bedeutender Skitourenberg. Im Rahmen des Projektes „Skibergsteigen umweltfreundlich“ wurden differenzierte Lenkungsmaßnahmen zum Schutz der Raufußhühner erarbeitet. Eine Erschließung in diesem sensiblen Bereich wäre vor diesem Hintergrund ein schwerer Schlag für den Naturschutz und den Bergsport.
SCHWEIZ
Obermaiselstein und Balderschwang/Oberallgäu
SLOWENIEN
SKIGEBIETSVERBUND GRASGEHREN UND BALDERSCHWANG
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG, RUHT MOMENTAN
FRANKREICH
Stand: Dezember 2013
Postkarte vom Riedberger Horn, um 1930. Archiv des Deutschen Alpenvereins, München
Das Riedberger Horn. Manfred Scheuermann, Februar 2009 Dank des Alpenplans ist das Riedberger Horn bisher nicht erschlossen und heute im gleichen Zustand wie 1930
REALISIERT 2008
ERWEITERUNG DER BESCHNEIUNG AM NEBELHORN Oberstdorf/Oberallgäu
2008 wurden die Beschneiungsanlagen im Bereich der Station HöfatsblickSeealpe sowie der Bau eines Speicherbeckens mit knapp fünfzigtausend Kubikmetern Fassungsvermögen für die Beschneiungsanlage im Bereich der Seealpe gebaut. Der Deutsche Alpenverein sprach sich nicht grundsätzlich gegen den Bau eines Speicherbeckens aus, setzte sich jedoch aus landschaftsästhetischen Gründen für eine andere Platzwahl ein, da die Wälle am Beckenrand bis zu neun Meter hoch werden sollten. Dieses Anliegen hat der Betreiber berücksichtigt. Bauherr/Betreiber: Nebelhornbahn AG Stand: Dezember 2013
Blick auf das Speicherbecken an der Mittelstation Seealpe. Friederike Kaiser, Juli 2013
DEUTSCHLAND
REALISIERT
Im Rahmen des umfassenden Ausbaus im Skigebiet von 2004 bis 2008 wurden folgende Baumaßnahmen realisiert: - Bau des Speicherbeckens „Riezler Alpe“ unterhalb der Kanzelwand-Bergstation mit mehr als fünfzigtausend Kubikmetern Fassungsvermögen. Dazu wurden mehr als sechs Kilometer Leitungen für 120 Schneekanonen verlegt - Bau einer modernen Seilbahn mit 94 Kabinen. Inbetriebnahme mit Beginn der Skisaison 2006/2007 - Neubau des Panoramarestaurants an der Bergstation Kanzelwand, 2004 - Neubau der Sechsersesselbahn Zwerenalpe sowie gleichzeitiger Ausbau der Skiabfahrt im Bereich unterhalb des Adlerhorstes, 2003
ITALIEN
Oberstdorf/Oberallgäu; Riezlern/Kleinwalsertal (Österreich)
SCHWEIZ
SKIGEBIET FELLHORN, KANZELWAND
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
2004–2008
FRANKREICH
Stand: Dezember 2013
SLOWENIEN
Bauherr/Betreiber: Bergbahnen Kleinwalsertal Oberstdorf AG/Fellhornbahn AG
Das Speicherbecken Riezler Alpe im Bau und nach der Fertigstellung. Andreas Riedmiller, Juni und Oktober 2008
REALISIERT 2006
GLÄSERNER PANORAMAAUFZUG MIT GEOPLATTFORM AM WALMENDINGER HORN Mittelberg/Kleinwalsertal (Österreich)
Ein gläserner Aufzug für Ausblicke in die Allgäuer Bergwelt verbindet die Bergstation des Sesselliftes mit der circa sechzig Meter höher gelegenen Bergstation der Gondelbahn und der dort neu entstandenen Umweltbildungseinrichtung. Bauherr/Betreiber: Kleinwalsertaler Bergbahn AG Stand: Dezember 2013
Blick auf die Aussichtsplattform. Mountain Wilderness Deutschland, November 2011
Eine talüberspannende Panoramabahn sollte die Skigebiete Walmendingerhorn und Hoher Ifen zum „Skiraum Kleinwalsertal“ verbinden. Das Projekt liegt im Schutzgebiet und Großraumbiotop Ifen-Gottesacker-Schwarzwassertal. Der Anteil des deutschen Areals genießt als EU-Vogelschutzgebiet und Flora-FaunaHabitat-Gebiet den höchsten Schutzstatus. Für die Integration in ein Verbundskigebiet waren neben der talüberspannenden Panoramabahn unter anderem folgende Maßnahmen geplant: - Runderneuerung der Ifenbahn von der Auenhütte zum Alpboard mit bergseitiger Zwischenstation bei der Ifenhütte - Beschneiungsanlage im Gebiet Ifen, das bislang eines der letzten Naturschneegebiete im Alpenraum ist - Restaurant mit 200 Innen- und 250 Terrassenplätzen im Bereich des Alpboards - Ausbau des Parkplatzes Ifen-Talstation auf 1.000 Plätze - Bau einer Zufahrtsstraße zum Alpboard In einer Volksabstimmung am 21. Oktober 2012 stimmten 55 Prozent der Bevölkerung (Wahlbeteiligung 74 Prozent) gegen die Panoramabahn Ifen. Bauherr/Betreiber: Bergbahnen Oberstdorf-Kleinwalsertal/Kleinwalsertaler Bergbahn AG Stand: Dezember 2013
daten zu klein
Protestaktion am Ifen. Andreas Riedmiller, Juli 2012
DEUTSCHLAND ITALIEN SCHWEIZ
Die Region Gottesacker, Hochifen und Schwarzwassertal ist aus geologischer und hydrologischer Sicht einmalig. Es handelt sich um eine der großartigsten Karstlandschaften der Alpen […]. Diese Landschaft ist extrem wertvoll, verletzlich und schützenswert […].“ (Prof. Dr. Nico Goldscheider, Hydrogeologe an der Universität Karlsruhe)
SLOWENIEN
Kleinwalsertal/Gemeinde Mittelberg (Österreich)
FRANKREICH
PANORAMABAHN IFEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG SEIT 2011, VORERST GESTOPPT
IN PLANUNG SEIT 2011, VORERST GESTOPPT
PANORAMABAHN IFEN PANORAMABAHN IFEN
Kleinwalsertal/Gemeinde Mittelberg Mittelberg (Österreich) (Österreich) Kleinwalsertal/Gemeinde
HÖRBEITRAG:
Die Region Gottesacker, Hochifen und Schwarzwassertal ist aus geologischer INTERVIEWS MIT EINHEIMISCHEN AUS DEM KLEINWALSERTAL ZUR PANORAMABAHN und hydrologischer AM IFEN, 2014. Sicht einmalig. Es handelt sich um eine der großartigsten Karstlandschaften der Alpen […]. Diese Landschaft ist extrem wertvoll, verletzlich Karl Kessler, Stellvertretender Kleinwalsertal; Andreas und schützenswert […].“ (Prof.Obmann Dr. NicoLandschaftsschutz Goldscheider, Hydrogeologe an der Haid, Bürgermeister Universität Karlsruhe)Kleinwalsertal; Anne Riedler, Vorstand Kleinwalsertal Tourismus; Ulrike Riezler, Hotelbesitzerin im Eine talüberspannende Panoramabahn sollte die Skigebiete Walmendingerhorn Kleinwalsertal; und Hoher Ifen zum „Skiraum Kleinwalsertal“ verbinden. Das Projekt liegt im Schutzgebiet 10:18 Minutenund Großraumbiotop Ifen-Gottesacker-Schwarzwassertal. Der Anteil des deutschen Areals genießt als EU-Vogelschutzgebiet und Flora-FaunaHabitat-Gebiet den höchsten Schutzstatus.
► FILMBEITRAG:
Für die Integration in ein Verbundskigebiet waren neben der talüberspannenden KLEINWALSERTALER BERGBAHNEN Panoramabahn unter anderem folgende Maßnahmen geplant: Imagefilm zur Panoramabahn Ifen (www.das-hoechste.de), aufgerufen am - 05.03.2014 Runderneuerung der Ifenbahn von der Auenhütte zum Alpboard mit bergseitiger Zwischenstation bei der Ifenhütte 4:53 Minuten - Beschneiungsanlage im Gebiet Ifen, das bislang eines der letzten Naturschneegebiete im Alpenraum ist https://www.youtube.com/watch?v=uYaCpz4bArI - Restaurant mit 200 Innen- und 250 Terrassenplätzen im Bereich des Alpboards - Ausbau des Parkplatzes Ifen-Talstation auf 1.000 Plätze - Bau einer Zufahrtsstraße zum Alpboard In einer Volksabstimmung am 21. Oktober 2012 stimmten 55 Prozent der Bevölkerung (Wahlbeteiligung 74 Prozent) gegen die Panoramabahn Ifen. Bauherr/Betreiber: Bergbahnen Oberstdorf-Kleinwalsertal/Kleinwalsertaler Bergbahn AG Stand: Dezember 2013
daten zu klein
Protestaktion am Ifen. Andreas Riedmiller, Juli 2012
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL
Antonia Berneike (Bayerischer Rundfunk. Quer), 2011 5:26 Minuten
ITALIEN
STREIT UM DEN RICHTIGEN TOURISMUS IM KLEINWALSERTAL
SLOWENIEN
SCHWEIZ
https://www.youtube.com/watch?v=yY5vvR_b4uM
FRANKREICH
► FILMBEITRAG:
REALISIERT 2006
ALPINE COASTER UND KLETTERWALD, ALPSEE BERGWELT Immenstadt/Oberallgäu
Deutschlands längste Ganzjahresrodelbahn hat eine Länge von circa 3 Kilometern und eine Höhendifferenz von 355 Metern. Wie üblich erfolgt der Transport bergauf via Seilbahn. Große Fangnetze seitlich der Bahn und eine Trägerkonstruktion für die Schienen (z. B. 430°-Kreisel) sind weithin sichtbar. Neben dem Alpine Coaster wurde der Kletterwald „Bärenfalle“ eingerichtet. Bauherr/Betreiber: Alpsee Bergwelt GmbH & Co.KG Stand: Dezember 2013
Der Alpine Coaster mit Fangnetzen. Mountain Wilderness Deutschland, Oktober 2011
Die Ziele des „Allgäu-Dorfs“ waren ehrgeizig: 450.000 Besucher erwartete man jedes Jahr. Die Kritiker befürchteten eine Bauerntheaterkulisse mitten in einer höchst beeindruckenden Kulturlandschaft, zu der unter anderem das unmittelbar benachbarte Schloss Neuschwanstein und das Kloster St. Mang zählen. Bauherr/Betreiber: Geisler & Trimmel Holding, Krongut Bornstedt GmbH in einer gemeinsamen Projektentwicklungsfirma Stand: Dezember 2013
DEUTSCHLAND ITALIEN SCHWEIZ
Das „Allgäu-Dorf“ vor den Toren von Füssen am Forggensee und in Sichtweite von Schloss Neuschwanstein sollte das Allgäu vom Bodensee bis zum Forggensee „spiegeln“. Auf einer Fläche von mehr als sieben Hektar wäre ein Feriendorf mit Hotel, Erlebnisgastronomie und Handwerksbetrieben in Häusern in „traditioneller Stilrichtung“ gebaut worden.
SLOWENIEN
Füssen/Ostallgäu
FRANKREICH
„ALLGÄU-DORF“ FÜSSEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG SEIT 2005, 2013 ABGELEHNT VOM GEMEINDERAT SCHWANGAU
IN PLANUNG SEIT 2011
KLEINSTWASSERKRAFTWERK HINTERSEE Ramsau, Geotop Hintersee/Bad Reichenhall
Am Abfluss des Hintersees, einem wegen seiner einzigartigen landschaftlichen Schönheit vom Bayerischen Umweltministerium ausgezeichneten Geotop, soll in direkter Nachbarschaft zum Nationalpark Berchtesgaden eine Kleinstwasserkraftanlage errichtet werden. Die Leistung würde bei weniger als fünfzig Kilowattstunden liegen. Gängige größere Wasserkraftanlagen wie zum Beispiel das Praterkraftwerk vor dem Alpinen Museum haben zum Vergleich eine Turbinenleistung von 2.500 Kilowattstunden. Mit der geplanten Anlage würde die Restwassermenge des Abflusses aus dem Hintersee von bis zu tausend Litern je nach Wasserstand auf achtzig beziehungsweise fünf Liter reduziert. Die Durchlässigkeit für Fische und Fischnährtiere soll erst nach dem Bau geprüft werden. Die Fische wandern vom Hintersee in den Bach zum Laichen. Allein die deutliche Reduktion der Restwassermenge könnte dies unmöglich machen. Das Geotop Zauberwald rund um das Projektgebiet ist wegen seiner landschaftlichen Schönheit mit dem Siegel des Umweltministeriums „Bayerns schönste Geotope“ ausgezeichnet. Bauherr/Betreiber: Wasserkraft Hintersee GbR Stand: Dezember 2013
Das DAV-Naturschutzlehrteam im Zauberwald. Steffen Reich, September 2012
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
Auf 1,2 Kilometern Länge soll nahezu das ganze Wasser des Bachs in ein Druckrohr abgeleitet werden. Eine Grundlast, also eine Mindestdurchflussmenge des Wassers, ist durch die starken Pegelschwankungen jedoch nicht gegeben. Die Auswirkungen auf Natur und Landschaft sind im Verhältnis zum Energieertrag unverhältnismäßig groß. Zudem würde die Restwassermenge zwischen durchschnittlich 160 Litern und 10 Litern pro Sekunde im Jahresverlauf schwanken, der Bach dadurch zu einem Rinnsal.
ITALIEN
Schöllang-Oberstdorf/Oberallgäu
SCHWEIZ
KLEINSTWASSERKRAFTWERK AM EYBACH
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
SEIT 2012
FRANKREICH
Stand: Dezember 2013
SLOWENIEN
Bauherr: Karl Müller, Privatinvestor
2009 VON DER REGIERUNG VON SCHWABEN ABGELEHNT
KLEINSTWASSERKRAFTWERK AN DER STILLACH Oberstdorf/Oberallgäu
Die Stillach ist eines der letzten fast unberührten Fließgewässer Bayerns. Private Investoren planten das Kleinstwasserkraftwerk im Naturschutzgebiet Allgäuer Hochalpen, im Jahr 2009 wurde das Projekt durch die Regierung von Schwaben abgelehnt. Bauherr/Betreiber: Investorengruppe Kraftwerk Buchrain Stand: Dezember 2013
Fassungsvermögen von mindestens zwei Millionen Kubikmetern Wasser bauen. Als Unterbecken würde der Walchensee im Tal fungieren. Das geplante Speicherbecken würde einen erheblichen Landschaftseingriff darstellen, darüber hinaus eine traditionsreiche, sehr beliebte Wandergegend vor den Toren Münchens massiv beeinträchtigen.
PUMPSPEICHERKRAFTWERK AM JOCHBERG
IN PLANUNG SEIT 2013
Jochberg/Gemeinde Wallgau/Garmisch-Partenkichen Mehrere Naturschutzverbände protestieren heftig, es gründete sich eine sehr aktive Bürgerinitiative. Aufgrund der Proteste und der noch nicht klaren Position der bayerischen Staatsregierung stellte das Planungskonsortium die weiteren UNG IN PLAN Ein Zusammenschluss aus vorläufig kommunalen Energieversorgern will im Bereich Planungen im Herbst 2013 ein. Im November 2013 besuchte die der Jocher Alm Energieministerin an der Südseite des Speicherbecken mit einem bayerische IlseJochbergs Aigner dieeinJachenau. Die weitere Politik des Fassungsvermögen von mindestens Millionen Kubikmetern bauen. Freistaates ist noch unklar. Bereits fürzwei 2013 wurde eine Studie zuWasser den PumpAls Unterbecken würde der Walchensee Tal fungieren. Das die geplante Speicherspeicherpotenzialen in den bayerischenim Alpen angekündigt, bis heute nicht becken würdewurde. einen erheblichen Landschaftseingriff darstellen, darüber hinaus veröffentlicht PUMPSPEICHERKRAFTWERK AM JOCHBERG eine traditionsreiche, sehr Jochberg/Gemeinde beliebte Wandergegend vor den Toren Münchens Wallgau/Garmisch-Partenkichen massiv beeinträchtigen.
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
Stopp des Pum pspeichers am Jochberg durch Wir 2013 tschaf SEIT tsm ini ste rin der e Aigner:Energieversorgern Ein Zusammenschluss Ils aus kommunalen will im Bereich Jochberg.„Da s ist ein Ausflugsb Jocher Alm an der Südseite des Jochbergs erg ein Speicherbecken mit einem “
ÖSTERREICH
Jochberg/Gemeinde Wallgau/Garmisch-Partenkichen 5.9.14
SÜDTIROL
PUMPSPEICHERKRAFTWERK AM JOCHBERG
SCHWEIZ
Ein Zusammenschluss aus kommunalen Energieversorgern will im Bereich der Bauherr/Betreiber: Energieallianz Bayern GmbH & Co. KG Jocher Alm an der Südseite des Jochbergs ein Speicherbecken mit einem Mehrere Naturschutzverbände protestierenvonheftig, es gründete sich eine sehr Fassungsvermögen mindestens zwei Millionen Kubikmetern Wasser bauen. Als Unterbecken würde derund Walchensee im Talnicht fungieren. Das geplante Speicheraktive Bürgerinitiative. Aufgrund der Proteste der noch klaren Position becken würde einen erheblichen Landschaftseingriff darstellen, darüber hinaus unalen Energieversorgern will im Bereich derStand: Januar 2013 der bayerischen Staatsregierung stellte dassehr Planungskonsortium diedenweiteren eine traditionsreiche, beliebte Wandergegend vor Toren Münchens ochbergs ein Speicherbecken mit einem beeinträchtigen. Planungen im Herbst 2013 massiv vorläufig ein. Im November 2013 besuchte die ens zwei Millionen Kubikmetern Wasser bauen. Mehrere Naturschutzverbände protestieren es gründete bayerische Energieministerin Ilse Aigner die Jachenau. Die heftig, weitere Politiksich deseine sehr ensee im Tal fungieren. Das geplante Speicheraktive Bürgerinitiative. Aufgrund der Proteste und der noch nicht klaren Position Freistaates ist noch unklar.derBereits für 2013 wurde eine zu den Pumpbayerischen Staatsregierung stellteStudie das Planungskonsortium die weiteren Landschaftseingriff darstellen, darüber hinaus im Herbst 2013 vorläufig ein. Im November besuchte bayerischen Alpen angekündigt, die bis 2013 heute nichtdie te Wandergegend vor den Toren Münchens speicherpotenzialen in denPlanungen bayerische Energieministerin Ilse Aigner die Jachenau. Die weitere Politik des veröffentlicht wurde. Freistaates ist noch unklar. Bereits für 2013 wurde eine Studie zu den Pump-
SLOWENIEN
RK AM JOCHBERG
misch-Partenkichen
ITALIEN
SEIT 2013
Bayern GmbH & Co. KG
Blick vom Jochberg auf die Jocher Alm, die als Standort des Oberbeckens des geplanten Pumpspeicherkraftwerkes vorgesehen ist. Georg Hohenester, Sommer 2007 Blick vom Jochberg auf die Jocher Alm, die als Standort des Oberbeckens des geplanten Pumpspeicherkraftwerkes vorgesehen ist. Georg Hohenester, Sommer 2007
Blick vom Jochberg auf die Jocher Alm, die als Standort „Alle Münchner Kinder fangen am Jochberg das Bergdes Oberbeckens des geplanten Pumpspeicherkraftsteigen an.“ 40 Jahre Wandern am Jochberg in dem werkes vorgesehen ist. Georg Hohenester, Sommer 2007 Bergbuchklassiker „Münchner Hausberge“. 1965 (1. Ausgabe). Bibliothek des Deutschen Alpenvereins, München
FRANKREICH
speicherpotenzialen in den bayerischen Alpen angekündigt, die bis heute nicht veröffentlicht wurde.
otestieren heftig, es gründete sich eine sehr der Proteste und der noch nicht klaren Position Bauherr/Betreiber: Energieallianz BayernEnergieallianz GmbH & Co. KG GmbH & Co. KG Bauherr/Betreiber: Bayern stellte das Planungskonsortium die weiteren Stand: Januar 2013 fig ein. Im November 2013 besuchte die Stand: Januar 2013 e Aigner die Jachenau. Die weitere Politik des s für 2013 wurde eine Studie zu den Pumpischen Alpen angekündigt, die bis heute nicht
5.9.14
IN PLANUNG
e WirtschaftsDurch bayerisch 2011 vorerst ner AigSEIT ministerin Ilse len keine neuen gestoppt.Es sol ftwerke in Bayern Pumpspeicherkra . den wer t lan gep
PUMPSPEICHERKRAFTWERK POSCHBERG IM LATTENGEBIRGE
IN PLANUNG
Bad Reichenhall/Berchtesgadener Land
SEIT 2011
Das Pumpspeicherkraftwerk mit zwei Speicherbecken ist im Lattengebirge, zwei Kilometer südlich der Stadtgrenze Bad Reichenhalls geplant, das Fassungsvermögen der Speicherbecken soll jeweils zwei Millionen Kubikmeter betragen. Das Kraftwerk soll ausschließlich den Energiebedarf der Lechstahlwerke in Meitingen/Schwaben sichern. Ein lukrativer Synergieeffekt entstünde durch den Abbau von zwanzig Millionen Tonnen Dolomitgestein, der im Bereich ERK POSCHBERG IM LATTENGEBIRGEder Baustelle für das Kraftwerk anfiele. Das Gestein kann zur Stahlherstellung er Land in den Lechstahlwerken benötigt werden.
zwei Speicherbecken ist im Lattengebirge, Die Rodung von circa zehn Hektar Schutzwald und die starken Eingriffe in die Topologie des Berges stellen ein geologisches Risiko für die Sicherheit der Stadt grenze Bad Reichenhalls geplant, das rbecken soll jeweils zwei Millionen KubikmeterBad Reichenhall dar. Der zusätzliche Schwerlastverkehr - die Umgehungsstraße sschließlich den Energiebedarf der Lechstahl- stößt schon jetzt an ihre Kapazitätsgrenze - und die erforderliche 380-Kilovoltchern. Ein lukrativer Synergieeffekt entstündeLeitung durch das Stadtgebiet würden eine enorme Belastung für den Kurort illionen Tonnen Dolomitgestein, der im BereichBad Reichenhall darstellen. anfiele. Das Gestein kann zur Stahlherstellung t werden.
Das Raumordnungsverfahren für den Bau des Pumpspeicherkraftwerkes wurde mehrfach angekündigt, aber noch nicht eröffnet.
ar Schutzwald und die starken Eingriffe in die geologisches Risiko für die Sicherheit der Stadt che Schwerlastverkehr - die UmgehungsstraßeBauherr/Betreiber: Max Aicher Unternehmensgruppe ätsgrenze - und die erforderliche 380-Kilovoltürden eine enorme Belastung für den Kurort Stand: Dezember 2013
r den Bau des Pumpspeicherkraftwerkes wurde ch nicht eröffnet.
nternehmensgruppe
Poschberg vom Zwiesel aus gesehen. Peter Dürk, Sommer 2013
Für die Probebohrungen wurde eine breite Straße gebaut. Steffen Reich, Herbst 2012
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
Einöden bei Flintsbach/Rosenheim
Geplant sind der Bau eines Kraftwerks und eines Speichersees sowie eines Oberbeckens auf dem Falkenberg. Schon im Stadium der Vorplanung erhielt der Brunnen für die anliegenden Anwesen eine neue Fassung, da die Veränderung des Grundwasserpegels durch den Eingriff unklar ist.
ITALIEN
PUMPSPEICHERKRAFTWERK EINÖDEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
SEIT 2006
FRANKREICH
SLOWENIEN
Stand: Dezember 2013
SCHWEIZ
Bauherr/Betreiber: Pumpspeicherwerk Einöden GmbH und Projektpartner
Projektgebiet für das Unterbecken. Catharina Stolz, Sommer 2013
Standort für das Oberbecken am Falkenberg. Catharina Stolz, Sommer 2013
5.9.14 Durch Wirtsc haftsministe rin Ilse Aigner vorers t gestoppt.
IN PLANUNG SEIT 2012
PUMPSPEICHERKRAFTWERK SAALACHSEE Schneizlreuth/Berchtesgadener Land
Die derzeit geplanten Varianten sehen ein Oberbecken im Lattengebirge bei der Anthauptenalm unter dem Vogelspitz oder am Prechelkopf auf der anderen Talseite vor. Als Unterbecken kommen der Saalachsee oder Standorte in den Feuchtgebieten der Saalach infrage. Bauherr/Betreiber: Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm GmbH Stand: Dezember 2013
5.9.14
e tsministerin Ils Durch Wirtschaf gestoppt. Aigner vorerst
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
Auch der Bau eines Oberbeckens auf dem Hügel Ellegg mit dem Rottachsee als Unterbecken ist angedacht. Die Fallhöhe würde 150 bis 250 Meter betragen, die Trassenlänge der Rohre circa drei Kilometer. Am Rottachsee wären Seespiegelschwankungen von bis zu zwanzig Zentimetern zu erwarten. Bauherr/Betreiber: Allgäuer Überlandwerk GmbH
ITALIEN
Die Allgäuer Überland GmbH sucht geeignete Standorte für den Bau eines Pumpspeicherkraftwerks im Oberallgäu. Mögliche Standorte sind der Breitenstein (Rettenberg) oder das Gebiet Rottachsee (Oy-Mittelberg). Am Breitenstein würde ein Pumpspeicherkraftwerk entstehen, das mit einer Leistung von 60 Megawatt bis zu 30.000 Haushalte mit Energie versorgen soll. Das Ober- und Unterbecken sollen bei einem Höhenunterschied von 460 Metern für ein Fassungsvermögen von bis zu 380.000 Kubikmetern Wasser ausgelegt werden.
SCHWEIZ
Rettenberg, Gereute/Oberallgäu
SLOWENIEN
PUMPSPEICHERKRAFTWERK IM OBERALLGÄU: RETTENBERG ODER ROTTACHSEE
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
SEIT 2013
5.9.14 Durch Wirtsc haftsministe rin Ilse Aigner vorers t gestoppt.
FRANKREICH
Stand: Dezember 2013
Alpentourismus Energie DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Südtirol ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH ALTERNATIVEN
DEUTSCHLAND Die Erschließung der alpinen Landschaft durch Windkraftanlagen hat in der Alpenrepublik eine ungeahnte Dynamik erfahren. In den Jahren 2012 und 2013 sind in Österreich 258 Windkraftanlagen mit insgesamt 714,8 Megawatt neu installierter Leistung hinzugekommen. Die Windkraft als erneuerbarer Energieträger kann ihren Part in der zukünftigen Stromversorgung Österreichs leisten, er wird aber auch zukünftig nur sehr bescheiden sein können. Deshalb gibt die überörtliche Raumordnung verschiedener Bundesländer unter (leider teils unzureichender) Beteiligung der Öffentlichkeit transparente Verfahren vor. Aus Sicht des Oesterreichischen Alpenvereins ist es zwingend notwendig, dabei Aspekte des Natur- und Landschaftsschutzes sowie der naturnahen Erholung und des sanften Alpintourismus umfassend zu berücksichtigen. Außerdem müssen Ausschlusszonen definiert werden. Kern der Tabuzonen, auch für die Wasserkraft, müssen auf jeden Fall die gesetzlichen Natur- und Landschaftsschutzgebiete bleiben. Auch Höhenlagen von über 2.000 Metern über dem Meer, die sogenannten Alpinzonen, sollten ausgeschlossen bleiben. Diese dürfen einer Interessenabwägung nicht zugänglich sein. Eine österreichweite Ausweisung von Gebieten, in denen die Errichtung technischer Anlagen nicht zulässig ist, ist dringend erforderlich.
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH REGENERATIVE ENERGIE Die langjährige Forderung von Umweltaktivistinnen und -aktivisten nach verstärkter Nutzung von regenerativen Energiequellen wird heute von der Mehrheit der Bevölkerung getragen. Nicht zuletzt aufgrund der begünstigten Einspeisetarife nach dem Ökostromgesetz wird sie in Projekte gegossen. Bislang kaum genutzte Räume erscheinen dabei besonders interessant. Daher wurde mit der „Energiewende“ auch der Startschuss für die Wind- und Wasserkraftnutzung in unberührten, sensiblen Naturräumen – häufig auch in Schutzgebieten – gegeben.
SLOWENIEN
Von den zukünftigen Schutzgebieten schwenkt der Blick zu den bestehenden. Gleich in mehreren Bundesländern bläst die Skiindustrie zu deren Angriff. Da in vielen Schutzgebieten die Errichtung von Seilbahnen für die Personenbeförderung verboten ist, fordern Bauherren und Projektbetreiber von Skigebietszusammenschlüssen die Aufhebung bestehender Schutzgebiete. Mehrere Ruhe- und Naturschutzgebiete sind von dieser Lobby-Einflussnahme betroffen.
FRANKREICH
ÖSTERREICH
Auch in Österreich kommt der Druck von allen Seiten: Die touristische Wachstumspirale schraubt sich in schwindelerregende Höhen – in bisher unerschlossene alpine Landschaften, in bergübergreifende Fusionen höher gelegener Skigebiete und in größere Beschneiungsanlagen. Dabei bringen ständig neue Erschließungsprojekte den alpinen Raum und seine Bewohner in immer größere Bedrängnis. Die Betreiber der Skigebiete erkennen weder gesetzliche noch naturräumliche Grenzen an. Dramatisch deutlich wurde das an der Erschließung des Piz Val Gronda, der im letzten Jahr nach dreißigjährigem Tauziehen mit einer zweispurigen Pendelbahn bezwungen wurde. Mit mehreren selten vorkommenden Pflanzen und Tieren ist die Region im österreichisch-schweizerischen Grenzbereich nahe der Heidelberger Hütte eine der Kandidatinnen für eine Unterschutzstellung nach den Flora-Fauna-Habitat-Richtlinien der Europäischen Union.
IN PLANUNG
SKIGEBIETSZUSAMMENSCHLUSS WURZERALM–HÖSS Gebirgsgruppe Warscheneck/Oberösterreich
Warscheneck-Nord ist Oberösterreichs zweitgrößtes Naturschutzgebiet und eine der bedeutendsten Karstlandschaften Europas. Vorder- und Hinterstoder sollen nun über Pisten verbunden und das Skigebiet Wurzeralm mit einer Gondelbahn über das geschützte Warscheneckplateau an Höss angebunden werden. Das Naturschutzgebiet würde dadurch zerschnitten werden. Bauherr/Betreiber: Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG. Das Land Oberösterreich ist Miteigentümer, der österreichische Skiverbandspräsident Peter Schröcksnadel Mehrheitseigner. Stand: Februar 2014
Oberes Filzmoos auf der Wurzeralm. Franz Maier, Juni 2013
Haller Mauer vom Warscheneck aus gesehen. Franz Maier, August 2012
DEUTSCHLAND
ERWEITERUNG REALISIERT
SKIGEBIET MÖLLTALER GLETSCHER: ERWEITERUNG, BAU EINER TALABFAHRT DURCH DAS NATURSCHUTZGEBIET KLEINFRAGANT UND VERBINDUNG MIT DEM SKIGEBIET SPORTGASTEIN
SÜDTIROL
TALABFAHRT IN PLANUNG; ZUSAMMENSCHLUSS MIT SPORTGASTEIN IN PLANUNG
ÖSTERREICH
2011
Ähnlich dem Chaletdorf in Kals, aber noch größer, plant die Schultz Unternehmensgruppe zudem in Flattach einen Hoteldorfkomplex mit 900 Betten. Von der Genehmigung für die Talabfahrt macht sie den Hotelbau abhängig. Derzeit lässt die Schultz Unternehmensgruppe ihre Muskeln spielen und fordert von der Politik die Aufhebung des Schutzgebiets. Die Unternehmensgruppe möchte nicht nur eine Skipiste bauen, sondern diese auch noch beschneien. Momentan vom Tisch ist eine Tunnelbahn von Gastein auf den Mölltaler Gletscher. Dieser würde durch die Kernzone des Nationalparks Hohe Tauern sowie ein Natura-2000-Gebiet führen. Eine Genehmigung hätte die Aberkennung des Gütesiegels für Nationalparks zur Folge. Einem Artikel des Österreichischen Rundfunks Kärnten ist zu entnehmen, dass der Baumagnat STRABAG und die Schultz Unternehmensgruppe im Falle eines Tunnelbaus die desolaten Gebäude im Zentrum von Gastein übernehmen und sanieren würden. Bauherr/Betreiber: Mölltaler Gletscherbahnen GmbH & Co. KG Stand: Februar 2014
Beschneiung und Skilauf Anfang Oktober. Friederike Kaiser, Oktober 2013
SCHWEIZ SLOWENIEN
Bei der Planung des Skigebietes am Mölltaler Gletscher Mitte der 1980er Jahre setzten sich der Oesterreichische Alpenverein und weitere Naturschutzverbände vehement gegen die Erschließung durch eine Gondel im Naturschutzgebiet Kleinfragant ein. Als Variante wurde deshalb eine Stollenbahn als Zubringer auf den Gletscher gebaut. Die Schultz Unternehmensgruppe als Betreiber des Skigebiets hat im Februar 2013 dem Kärntner Umweltbeirat Pläne für eine Talabfahrt durch das jahrzehntelange Tabugebiet vorgelegt.
FRANKREICH
Mit dem Neubau des Sessellifts Alteck auf die bisher unerschlossene Kleinzirknitzscharte wurden zwanzig Kilometer neue Pistenfläche erschlossen. Dies entspricht einer Vergrößerung des Skigebiets um vierzig Prozent.
ITALIEN
Flattach/Kärnten
Das Speicherbecken f端r die neuen Beschneiungsanlagen. Friederike Kaiser, Oktober 2013
Panorama von der Saustellscharte in Richtung Naturschutzgebiet Kleinfragant. Erich Auer, Februar 2014
Blick von der Saustellscharte Richtung Norden. Erich Auer, Februar 2014
DEUTSCHLAND
REALISIERT
Noch vor dem Bau des „Dorfes im Dorf“ wurde das Skigebiet Kals mit dem Skigebiet Matrei verbunden. Hierfür erfolgten mehrere Pistenneubauten, eine Talabfahrt und der Bau eines weithin sichtbaren Gipfelrestaurants. Die Genehmigungen hierfür wurden ohne Umweltverträglichkeitsprüfung erteilt. Dies kritisierte unter anderem der Oesterreichische Alpenverein vehement, der jedoch nicht berechtigt war Beschwerde einzulegen. Der Landesumweltanwalt wurde durch eine politische Weisung daran gehindert, das Verfahren weiter zu begleiten. Bauherr/Betreiber: Schultz Unternehmensgruppe Stand: Dezember 2013
Postkarte von Kals mit Blick auf den unverbauten Südosthang. Archiv des Deutschen Alpenvereins, München, 1978
Blick auf den Südosthang mit dem Gradonna-Resort. Friederike Kaiser, September 2013
ITALIEN SCHWEIZ
Der Alpenverein vergibt nach bestimmten Gütekriterien das Siegel „Bergsteigerdorf“. Auch Kals gehörte zu den heute zwanzig Bergsteigerdörfern. Durch den Ausbau der Feriensiedlung Schultz („Dorf im Dorf“) wurde das Gütesiegel nun aberkannt. Die 540 Betten des Gradonna-Resorts, die weitere skitechnische Erschließung und Erweiterung des Skigebietes waren hierfür ausschlaggebend. Das bislang beschauliche Kals wird sich mit dieser neuen touristischen Infrastruktur stark verändern.
SLOWENIEN
Kals am Großglockner/Osttirol
FRANKREICH
KALS AM GROSSGLOCKNER: CHALETDORF UND AUSBAU DES SKIGEBIETES
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
2011
Kirche St. Georg bei Kals, noch ohne Seilbahnbauten. Josef Essl, August 2007
Kirche St. Georg mit Seilbahn bei Kals. Josef Essl, Januar 2012
Lawinenverbauung und Speicherbecken f端r die Skigebietsverbindung. Friederike Kaiser, September 2013
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
Während der letzten vierzig Jahre variierten die Anbindungsideen. Als „Minimallösung“ wären eine neue Sesselbahn direkt von der Bergstation der neuen Winklmoosalm-Bahn quer über die Winklmoosalm zum Dürrnbachhorn sowie eine Skiliftverbindung von den Heutalliften hinunter zur Finsterbachalm und hinauf zum Dürrbachhorn notwendig. Diese Erschließung wäre nach dem jahrzehntelangen Widerstand zahlreicher Naturschutzverbände ein Präzedenzfall. In die Medien kommen aber auch immer wieder weitere Erschließungspläne, so eine komplette Neuerschließung auf das Sonntagshorn oder das Peitingköpfl. Unter anderem scheiterten diese Pläne bisher an dem größten Grundbesitzer vor Ort, den Bayerischen Saalforsten, die für einen Wintersport ohne Skischaukeln und sanften Tourismus eintreten. Bauherr/Betreiber: An den Planungen sind sowohl die Gemeinde Unken als auch der Mehrheitseigner der Unkener Skilifte, Matthäus Unseld, interessiert. Stand: Dezember 2013
ITALIEN SCHWEIZ
Der Zusammenschluss der Skilifte im Unkener Heutal über die Finsterbachalm und das Dürrnbachhorn zur Winklmoosalm ist seit vier Jahrzehnten im Visier der Skigebietsbetreiber. Ziel ist ein Verbundskigebiet Rossalm–Scheibelberg– Steinplatte.
SLOWENIEN
Unken im Salzburger Land (Österreich) und Winklmoosalm im Landkreis Traunstein (Deutschland)
FRANKREICH
SKIGEBIETSVERBINDUNG HEUTAL–WINKLMOOSALM
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
SEIT CA. 1973
Birkhühner überfliegen das Dürrnbachhorn. Dieser Hang wäre von der Erschließung betroffen. Thomas Zanker, Winter 2012
Blick vom Sonntagshorn auf die Heutallifte. Thomas Zanker, Winter 2012
Das Heutal im Frühjahr mit Blick auf die Liftanlagen. Im Hintergrund der Kamm zum Dürrnbachhorn. Thomas Zanker, Frühling 2013
Skitourengeher am Sonntagshorn mit Blick auf das Dürrnbachhorn. Manfred Scheuermann, Winter 2009
DEUTSCHLAND
REALISIERT
Ganzjahres-Berg-Event: Zur Auslastung der Seilbahn im Sommer wurde neben einem Informationszentrum und einem Themenweg mit Infotafeln über die Triaszeit auch der „höchstgelegene Sandstrand der Alpen“ angelegt. Eine auskragende Stahlplattform sorgt zudem für eine bessere Aussicht am Berg, und seit 2012 „badet“ ein zehn Meter langer Dinosaurier aus Plastik im Speicherbecken des Skigebiets, der zu Klängen von Nena auf Knopfdruck aus den Fluten auftaucht. Der Park wurde von der Europäischen Union im Rahmen des Programms Leader+ gefördert.
ITALIEN
Waidring/Tirol
SCHWEIZ
TRIASSIC PARK UND TRIASSIC BEACH IM SKIGEBIET STEINPLATTE
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
2002
FRANKREICH
Stand: Dezember 2013
SLOWENIEN
Bauherr/Betreiber: Steinplatte Aufschließungs-GmbH & Co. KG
Für alle attraktiv: der Triassic Park. Friederike Kaiser, September 2013
„Badegäste“ auf 1.800 Höhenmetern. Friederike Kaiser, September 2013
Und noch ein Dino, hier im Latschenfeld. Friederike Kaiser, September 2013
Gute Aussicht mit Edelstahl. Friederike Kaiser, September 2013
Speicherbecken im Winter – im Sommer taucht aus diesen Fluten der Wasserdino auf. Friederike Kaiser, September 2013
Überformte Skigebietslandschaft, ’schöngemacht’ mit Triassic Park und Triassic Beach. Friederike Kaiser, September 2013
neue aktuell Sesselbahn mit zwei Kilometern Länge und Abfahrttrasse ist von der Ganz soll jetzt das Terrain der Spieljochbahn erweitert werden. Eine Ganz soll jetzt dasHochfügen Terrain derbis Spieljochbahn erweitert werden. Eine Verbindungsstraße auf den geplant. Dies neue aktuell Sesselbahn mitnach zwei Kilometern Länge undMetzenjochgrat Abfahrttrasse ist von der neue mitnach zwei Kilometern undMetzenjochgrat Abfahrttrasse ist von derDies wäre Sesselbahn für die Betreiber derHochfügen SeilbahnenbisLänge einaufweiterer Schritt zu einer Verbindung Verbindungsstraße den geplant. Verbindungsstraße Hochfügen denSchwaz. Metzenjochgrat geplant. Dieshat nach undnach zur nach Diezu Landesregierung wäre Hochfügen für die Betreiber derKellerjochbahn Seilbahnenbiseinauf weiterer Schritt einer Verbindung wäre für die Betreiber derKellerjochbahn Seilbahnen einnach weiterer Schritt zu einer Verbindung dazu Umweltverträglichkeitsprüfung angeordnet, die Bergbahnen nach eine Hochfügen und zur Schwaz. DieFügener Landesregierung hat nach Hochfügen und zur Kellerjochbahn nach Schwaz. die DieFügener Landesregierung hat Beschwerde eingelegt. dazu eine Umweltverträglichkeitsprüfung angeordnet, Bergbahnen dazu eine Umweltverträglichkeitsprüfung angeordnet, die Fügener Bergbahnen Beschwerde eingelegt. Beschwerde Die geplante eingelegt. Erweiterung würde bedeuten, dass der Bereich unterhalb des Metzenjochs komplett verbaut müsste, Hang stark lawinenDie geplante Erweiterung würdewerden bedeuten, dassdaderderBereich unterhalb des Die geplante würdewerden bedeuten, dassdader unterhalb des gefährdet ist.Erweiterung Im straßennahen Teil dermüsste, geplanten Abfahrt müsste zudem Metzenjochs komplett verbaut derBereich Hang stark lawinenMetzenjochs verbaut werden müsste, daAbfahrt derInHang stark sind lawinenSchutzwald erheblichem Umfang gerodet werden. dermüsste Folge auch gefährdet ist.inkomplett Im straßennahen Teil der geplanten zudem gefährdet ist.inIm straßennahen Teil geplanten Abfahrt zudem dort Lawinenverbauungen nötig. Fürder einen Parkplatz, Wendeschleife Schutzwald erheblichem Umfang gerodet werden. Ineine dermüsste Folge sind auchoder Schutzwald erheblichem Umfang werden. derWendeschleife Folge sindder auchPlatz. Ähnliches aninder Straße nach Hochfügen in demIneine steilen Gelände dort Lawinenverbauungen nötig. Fürgerodet einenfehlt Parkplatz, oder dort nötig. Für einenfehlt Parkplatz, Wendeschleife oder AuchLawinenverbauungen hier sind wahrscheinlich erhebliche Terrainveränderungen die Folge. Auf Ähnliches an der Straße nach Hochfügen in dem eine steilen Gelände der Platz. Ähnliches an der Straße nachNeuerschließung Hochfügen in dem Gelände der Platz. jeden Fall sind würde mit dieser eine dersteilen spektakulärsten AlmAuch hier wahrscheinlich erheblichefehlt Terrainveränderungen die Folge. Auf Auch hier wahrscheinlich erhebliche Terrainveränderungen die weit Folge. rauschfelder des Zillertales zerstört. Besucher kommen im Juni von herAuf jeden Fall sind würde mit dieser Neuerschließung eine der spektakulärsten Almjeden würde Neuerschließung eine der Auch spektakulärsten auf dieFall Geolsalm, umdieser das rote Blütenmeer zu erleben. die beliebtesten rauschfelder des mit Zillertales zerstört. Besucher kommen im Juni von weitAlmher rauschfelder des Zillertales zerstört. Besucher kommen im Juni vonnicht weit her Skitouren im Hochfügener Gebiet dürften nach dieser Erschließung mehr auf die Geolsalm, um das rote Blütenmeer zu erleben. Auch die beliebtesten auf die Geolsalm, um das rote Blütenmeer zu erleben. Auch die beliebtesten attraktiv sein. Skitouren im Hochfügener Gebiet dürften nach dieser Erschließung nicht mehr Skitouren im Hochfügener Gebiet dürften nach dieser Erschließung nicht mehr attraktiv sein. attraktiv sein. Bauherr/Betreiber: Fügen Bergbahn GmbH & Co. KG u. a. Bauherr/Betreiber: Fügen Bergbahn GmbH & Co. KG u. a. Bauherr/Betreiber: Stand: Februar 2014Fügen Bergbahn GmbH & Co. KG u. a. Stand: Februar 2014 Stand: Februar 2014 2.4.14
das Bundes Am 3.3. urteilte cht, dass die verwaltungsgeri Skigebietes Erweiterung des -Pflichtig ist. Spieljochbahn UVP jekt erst ein Damit ist das Pro mal gestoppt. Quelle: OeAV
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN
Schon lange wird auf der westlichen Seite des Zillertales der Zusammenschluss der Skigebiete vomaufInntal über Hochfügen, denZillertales Penken und Lämmerbichl Schon lange wird der westlichen Seite des derden Zusammenschluss Schon lange wird derdiskutiert. westlichen Seite des derden Zusammenschluss bis die Gemeinde Tux der inSkigebiete vomaufInntal über Hochfügen, denZillertales Penken und Lämmerbichl der vom Inntal über Hochfügen, den Penken und den Lämmerbichl bis inSkigebiete die Gemeinde Tux diskutiert. bis Januar in die Gemeinde Tuxdas diskutiert. Im 2003 wurde Skiverbindungsprojekt Weer–Weerberg–Hochfügen öffentlich Fürdas die Skiverbindungsprojekt Realisierung dieses Projektes würde die Gemeinde Im Januargemacht. 2003 wurde Weer–Weerberg–Hochfügen Im Januar 2003 wurde das Weer einengemacht. eigenen Autobahnzubringer der Projektes A12Weer–Weerberg–Hochfügen benötigen. weiterer öffentlich Für die Skiverbindungsprojekt Realisierungvon dieses würdeIndie Gemeinde öffentlich gemacht. Für die Weer Realisierung dieses würde Gemeinde Folge einen ist eine Seilbahn von über Weerberg bis unter den Gipfel des Gilfert Weer eigenen Autobahnzubringer von der Projektes A12 benötigen. Indie weiterer Weer von A12 benötigen. In weiterer geplant. fünfAutobahnzubringer Liftanlagen würden dieder gesamten freien oberhalb Folge einen ist Weitere eineeigenen Seilbahn von Weer über Weerberg bis unter denHänge Gipfel des Gilfert FolgeNonsalm ist Weitere eineerschließen. Seilbahn vonDiese WeerPlanungen über Weerberg bismomentan. unter denHänge Gipfel oberhalb des Gilfert der geplant. fünf Liftanlagen würden dieruhen gesamten freien geplant. Weitere fünf Liftanlagen würden dieruhen gesamten freien Hänge oberhalb der Nonsalm erschließen. Diese Planungen momentan. der erschließen. Diese Planungen ruhen momentan. GanzNonsalm aktuell soll jetzt das Terrain der Spieljochbahn erweitert werden. Eine
SCHWEIZ
Schwaz und Weer im Inntal, Hochfügen, Fügenberg im Zillertal/alle Tirol
SLOWENIEN
VERBINDUNG DER SKIGEBIETE SPIELJOCHBAHN UND HOCHFÜGEN, INS UNTERE INNTAL UND VERBINDUNG ZUBRINGER DER SKIGEBIETE SPIELJOCHBAHN VERBINDUNG DER SKIGEBIETE SPIELJOCHBAHN UNDTirol Schwaz und WeerZUBRINGER im Inntal, Hochfügen, FügenbergINNTAL im Zillertal/alle HOCHFÜGEN, INS UNTERE HOCHFÜGEN, INS UNTERE Schwaz und WeerZUBRINGER im Inntal, Hochfügen, FügenbergINNTAL im Zillertal/alle Tirol
FRANKREICH
IN PLANUNG NG IN PLANU IN PLANUNG
Nonsalm mit Kamm des Kleingilfert. Georg Gruber, Kerrin Lessel (Mountain Wilderness Österreich), Herbst 2013
Blick vom Spieljochgipfel nach Süden, Teil des Fügener Skitourengebietes. Georg Gruber, Kerrin Lessel (Mountain Wilderness Österreich), März 2014
Hang unterhalb des Metzenjochs. Hier müssten aufwendige Lawinenverbauungen für das zukünftige Skigebiet installiert werden. Georg Gruber, Kerrin Lessel (Mountain Wilderness Österreich), März 2014
Das Gebiet rund um die neu zu erschließende Geolsalm. Georg Gruber, Kerrin Lessel (Mountain Wilderness Österreich), März 2014
Bauherr/Betreiber: Bergbahn Kitzbühel Stand: Dezember 2013
DEUTSCHLAND ITALIEN SCHWEIZ
Mit der Inbetriebnahme der Ki-West-Gondel auf den Gampenkogel im Aschautal wurde eine indirekte Verbindung geschaffen. Nun kann über eine schnelle Skibusverbindung die Bahn Pengelstein I in Kirchberg erreicht werden und die Region sich „drittgrösstes Skigebiet Europas“ nennen. Eine direkte Anschlussbahn ist seit Langem im Gespräch.
SLOWENIEN
Kitzbüheler Alpen/Tirol
FRANKREICH
ZUSAMMENSCHLUSS DES SKIGEBIETS KITZBÜHEL MIT DER SKIWELT BRIXENTAL
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
REALISIERT
REALISIERT 2007
AUSSICHTSPLATTFORM ADLERHORST UND SKYGLIDER AN DER GIPFELSTATION DER ROFANSEILBAHN Gschöllkopf, Rofangebirge oberhalb von Maurach/Tirol
Die Aussichtsplattform Adlerhorst als große Stahlkonstruktion am Gipfel des Gschöllkopfes soll das „Nest“ des touristischen Themenweges „Adlerweg“ darstellen. Als weiteres Event können vom Gipfel des Gschöllkopfes bis zur Gipfelstation der Rofanseilbahn bis zu vier Personen im sogenannten Skyglider bäuchlings in einer adlerähnlichen Hängevorrichtung zuerst 200 Meter bergauf gezogen werden, bevor sie mit bis zu 85 km/h an einem Stahlseil talwärts gleiten. Neben der optischen Beeinträchtigung stören die lauten Schreie der Nutzer des Skygliders die Tierwelt sowie Wanderer und Gäste der unweit gelegenen Erfurter Hütte. Bauherr/Betreiber: Rofan Seilbahn AG Stand: Dezember 2013
Der überdimensionale „Adlerhorst“: außen „künstlerische Gestaltung“, innen verzinktes Stahlblech. Friederike Kaiser, Juni 2013
Gschöllkopf noch „ohne Geschmacksverstärker“. Photo Löbl, Bad Tölz, um 1970. Archiv des Deutschen Alpenvereins, München Gschöllkopf mit Skyglider - Protestaktion von Mountain Wilderness gegen Skyglider und „Adlerhorst“. Mountain Wilderness Deutschland
Axams und Fulpmes/Tirol
IN PLANUNG Touristikern und Seilbahnbetreibern stehen die Kalkkögel für den Zusammenschluss von Schlick 2000 im Süden mit der Axamer Lizum im Norden seit Jahren im Weg. Die Pläne reichen von einer Untertunnelung der Kalkkögel bis zu einer Seilbahnverbindung durch den schroffen Kalkstock. 1983 wurden die Kalkkögel zum Ruhegebiet ernannt, womit eigentlich alle Pläne vom Tisch sein sollten.
ITALIEN
ZUSAMMENSCHLUSS AXAMER LIZUM–SCHLICK 2000
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG
DEUTSCHLAND
30.4.14 Studie zur Ver bindung der Skige biete Mutter tal – Axamer Lizum und Axamer Liz um – Schlick 2000 veröffentlic ht.
Stand: Dezember 2013
rbeitsgemeinschaft „Brückenschlag“ aus nden sowie den jeweiligen Bergbahnbetreibern. die „sinnvolle Weiterentwicklung des Skigroßbai“ und damit einen Zusammenschluss durch
inschaft Brückenschlag
Die Kalkkögel von Salfains. Josef Essl, 2007
Hier will die Arbeitsgemeinschaft Brückenschlag eine Verbindung schaffen. Josef Essl, 2012
SLOWENIEN
iner Untertunnelung der Kalkkögel bis zu einer schroffen Kalkstock. 1983 wurden die Kalkkögel Bauherr/Betreiber: Arbeitsgemeinschaft Brückenschlag eigentlich alle Pläne vom Tisch sein sollten.
FRANKREICH
2011 gründete sich jedoch die Arbeitsgemeinschaft „Brückenschlag“ aus Tourismus- und Planungsverbänden sowie den jeweiligen Bergbahnbetreibern. Ziel der Arbeitsgemeinschaft ist die „sinnvolle Weiterentwicklung des Skigroßbern stehen die Kalkkögel für den Zusammen-raumes Mutters, Axams und Stubai“ und damit einen Zusammenschluss durch den mit der Axamer Lizum im Norden seit Jahren das Gebiet der Kalkkögel.
SCHWEIZ
AMER LIZUM–SCHLICK 2000
IN PLANUNG
SKIGEBIET KÜHTAI: ERSCHLIESSUNG DES PIRCHKOGELS/ DER FELDRINGER BÖDEN UND ZUSAMMENSCHLUSS MIT DEM SKIGEBIET „HOCHÖTZ-BALBACH“ ÜBER DEN OCHSENGARTEN Silz/Tirol
Die Tiroler Landesregierung lehnte die geplanten Seilbahnen auf den Pirchkogel und das Schafjoch aufgrund der massiven Eingriffe sowie der damit verbundenen Zerstörung des Biosphärenreservates Gossenköllesee 2001 ab. Auch die geplante Seilbahn von Silz auf das Faltergartenköpfl wurde seitens der Tiroler Landesregierung abgelehnt, da dies eine Neuerschließung darstellen würde und die Talböden um Silz den hohen europäischen Schutzgebietsstatus Natura 2000 führen. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung vom Winter 2011 sind die Pläne jedoch nicht ad acta gelegt. Bauherr/Betreiber: Gemeinde Silz (Bahn auf das Faltergartenköpfl); Bergbahnen Kühtai (Erschließung des Pirchkogels) Stand: Dezember 2013
St. Leonhard/Pitztal, Sölden/Ötztal; Tirol
Die Pitztaler Gletscherbahn AG plant seit 2001 eine Talabfahrt vom Mittelbergferner über das Grießtal nach Mittelberg. Zusätzlich soll eine Verbindung zum Söldener Gletscherskigebiet am Rettenbach- und Tiefenbachferner gebaut werden. Hierzu hat die schwarz-grüne Regierung in ihrem Koalitionspapier jedoch maximal eine Überspannung des Mittelbergferners in Aussicht gestellt. Da dies für die Bergbahnen nicht attraktiv ist, ruht die Planung momentan. Realisiert wurde bislang ein „Notweg“ als Talabfahrt für das Gletscherskigebiet Pitztal am Linken Fernerkogel. Der Oesterreichische Alpenverein vermutet, dass dies jedoch nur der künftige Bauhilfsweg für die Verbindung des Söldener- und Pitztaler Gletscherskigebiets sein wird. Zusätzlich bieten die Pitztaler Gletscherbahnen eine neue Superlative mit einem Café auf 3.440 Höhenmetern. Es bietet damit Backwaren aus der höchstgelegenen Konditorei Österreichs an. Beide Skigebiete bauen auch die Beschneiung aus. Im Söldener Gletscherskigebiet wurde das größte Speicherbecken der Alpen mit 450.000 Kubikmetern Fassungsvermögen auf einer Höhe von 2.900 Metern über dem Meer erbaut. Bauherr/Betreiber: Pitztaler Gletscherbahn AG, Ötztaler Gletscherbahn GmbH & Co KG Stand: Dezember 2013
Die „Notabfahrt“ vom Gletscherskigebiet Pitztal: Der Mittelbergferner vor dem Bau der Notabfahrt (2000) und mit der gebauten Notabfahrt (2009). Gerhard Rohrmoser, Oswald Baumeister (Gesellschaft für ökologische Forschung)
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL
VERBINDUNG UND AUSBAU DER SKIGEBIETE PITZTAL UND SÖLDEN
ITALIEN
2006/2007
SCHWEIZ
NOTWEG LINKER FERNERKOGEL REALISIERT
SLOWENIEN
BESCHNEIUNG KONTINUIERLICH IM BAU
FRANKREICH
ZUSAMMENSCHLUSS IN PLANUNG
Die „Notabfahrt“ vom Gletscherskigebiet Pitztal: Der Mittelbergferner vor dem Bau der Notabfahrt (2000) und mit der gebauten Notabfahrt (2009). Gerhard Rohrmoser, Oswald Baumeister (Gesellschaft für ökologische Forschung)
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH Die „Notabfahrt“. Oswald Baumeister (Gesellschaft für ökologische Forschung), 2009
Das neue Café Wildspitze auf 3.440 Metern mit der erweiterten Wildspitzbahn. Tobias Hipp, 2012 Das Café verfügt sogar über eine eigene Konditorei. Sahnetorten können wegen der Höhe nur bei Hochdruckwetterlagen hergestellt werden.
Speicherbecken im Söldener Gletscherskigebiet. Oswald Baumeister (Gesellschaft für ökologische Forschung), Oktober 2010
DAUNSCHARTE REALISIERT 2008
ERSCHLIESSUNG DAUNKOPF REALISIERT 2012 ZWEITE TALABFAHRT IN PLANUNG
AUSBAU DES STUBAIER GLETSCHERSKIGEBIETS: ERSCHLIESSUNG DER DAUNSCHARTE/DAUNKOPF, BAU EINER ZWEITEN TALABFAHRT Stubaital/Tirol
Der neue Gletscherlift Daunscharte erschließt zwei neue Pisten am Daunferner. Die Erschließung des Daunkopfs erfolgte durch den Bau der Vierersesselbahn Daunjoch und die Piste Daunhill. Außerdem ist eine zweite Talabfahrt unterhalb der Dresdner Hütte zur Talstation geplant, und damit durch die letzte noch nicht durch Pisten geprägte Geländekammer des Skigebiets. Eine zusätzliche Attraktivität soll das Skigebiet, auch im Sommer, durch Bauten und Installationen wie eine Aussichtsplattform am Großen Isidor auf 3.210 Metern Höhe beziehungsweise eine Kapelle auf 3.170 Metern Höhe am Schaufeljoch erhalten. Die zerstörte und kaum noch zu regenerierende Landschaft im Bereich der Skipisten sowie die überall sichtbare technische Infrastruktur und die Vorbereitungen für die Skisaison lassen solche Bemühungen absurd erscheinen. Der Stubaier Gletscher ist das größte Gletscherskigebiet Österreichs. Seit der Gründung der Wintersport Tirol AG & Co Stubaier Bergbahnen KG 1968, dem dann folgenden Bau der Gletscherstraße nach Mutterberg und der Eröffnung der Gletscherbahn auf das Eisgrat 1973 finden kontinuierlich Ausbaumaßnahmen statt. Bauherr/Betreiber: Wintersport Tirol AG & Co. Stubaier Bergbahnen KG Stand: Dezember 2013
Postkarte von der Dresdner Hütte, im Hintergrund der noch unerschlossene Fernauferner, um 1950. Archiv des Deutschen Alpenvereins, München
Blick von der Terrasse der Dresdner Hütte auf den Fernauferner im Sommer. Friederike Kaiser, September 2013
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL FRANKREICH
Neumodellierung des Terrains an der Station Gamsgarten mit Beschneiungsanlagen und Speicherbecken. Die Vegetation ist zerstört. Friederike Kaiser, September 2013
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
Das 2012 neu erschlossene Daunjoch ermöglicht die besonders steile Piste Daunhill für ein skifahrerisch anspruchsvolleres Publikum. Friederike Kaiser, September 2013
Skigebiet im Sommer: Folien zur Gletscherabdeckung an der Station Eisgrat. Friederike Kaiser, September 2013
Die Beschneiung auch im Gletschervorfeld (2.700 m ü.d.M.) ermöglicht eine gesicherte Saison ab Oktober. Friederike Kaiser, September 2013
AUSBAU IN PLANUNG SEIT 1980
VERBINDUNG MIT DEM LANGTAUFERER TAL VORERST ABGELEHNT, HERBST 2013
AUSBAU DES GLETSCHERSKIGEBIETS KAUNERTAL: ERSCHLIESSUNG DER WEISSSEESPITZE, VERBINDUNG MIT DEM LANGTAUFERER TAL Kaunertal/Tirol; Langtauferer Tal/Südtirol
Für die von Tiroler Seite stark forcierte Verbindung des Kaunertaler Gletscherskigebiets (Tirol) mit dem Langtauferer Tal (Südtirol) ist eine Verbindung über das Karlesjoch zum Skigebiet Maseben in der Gemeinde Graun geplant. Für das bisher wenig erschlossene Langtauferer Tal hätte der Anschluss an das Gletscherskigebiet eine touristische Neuorientierung zur Folge. Zu befürchten ist ein Investitionsschub mit zahlreichen Neubauten und Verkehrslawinen. Die Kaunertaler Gletscherbahnen GmbH legte im Juni 2013 ein neues Konzept zur Verbindung von Langtaufers zum Kaunertaler Gletscher vor. Eine Kostenschätzung der Gemeinde Graun im Langtauferer Tal ergab jedoch wesentlich höhere Kosten als bisher angenommen. Daraufhin lehnte der Gemeinderat die Anbindung vorerst ab. Um das kleine Skigebiet Haider Alm zu retten, das seit Jahren verschuldet ist, wird stattdessen eine Verbindung der beiden kleinen Skigebiete Schöneben und Haider Alm im Langtauferer Tal diskutiert. Schon seit Beginn der Realisierung des Kaunertaler Gletscherskigebiets im Jahr 1980 war eine Erweiterung auf das Gebiet um die Weißseespitze vorgesehen. Dies würde die Neuerschließung eines circa 280 Hektar großen Areals (Gepatschferner) bedeuten und den Bau einer Bergstation auf dem Gipfel des Weißseeferners in 3.526 Metern Höhe. Diese Erweiterung ist bereits im Raumordnungsprogramm der Tiroler Landesregierung enthalten. Die Planungen ruhen jedoch, da eine Umweltverträglichkeitsprüfung vor einer Erschließung vorgeschrieben ist. Bauherr/Betreiber: Kaunertaler Gletscherbahnen GmbH Stand: Dezember 2013
Talschluss des Langtauferer Tals mit Blick auf das neu zu erschließende Melagtal und auf die Gletscher. Judith Egger, Oktober 2013
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH Noch ohne Skizirkus. Blick zur Weißseespitze vom Langtauferer Tal aus. Judith Egger, Oktober 2013
Das Skigebiet Maseben mit der Mittelstation, das mit dem Kaunertaler Skigebiet verbunden und ausgebaut würde. Judith Egger, Oktober 2013
Skigebiet Kaunertal mit Blick auf die Weißseespitze und den Weißseeferner. Im vorderen Bereich ist der Gletscher mit Folien abgedeckt. Sylvia Hamberger (Gesellschaft für ökologische Forschung), September 2013
FUNPARK REALISIERT 2007
ERWEITERUNG UND ZUSAMMENSCHLUSS IN PLANUNG
SKIGEBIET SERFAUS–FISS–LADIS: ZUSAMMENSCHLUSS MIT SEE, ERWEITERUNG INS URGTAL, SOMMER-FUNPARK FISS Serfaus, Fiss und Ladis im Inntal, See im Paznauntal/alle Tirol
Die Nachbarskigebiete der Gemeinde See im Paznauntal und die SilvrettaSki-Arena in Ischgl konnten in den letzten Jahren mit Großinvestitionen in Modernisierungen und neue Aufstiegshilfen ihre Transportkapazitäten weiter erhöhen. Aufgrund des ständigen Konkurrenzkampfes bietet sich für das kleine Skigebiet See ein Skigebietszusammenschluss mit Serfaus, Fiss und Ladis oberhalb des Inntals an. Hierbei wäre das gesamte Einzugsgebiet der bisher skitechnisch noch unerschlossenen Kübelgrube betroffen und damit das unmittelbare Umfeld der Ascher Hütte der DAV-Sektion Pfaffenhofen-Asch. Des Weiteren ist eine Bahn von Pfunds durch das Urgtal nach Fiss oder Ladis in Planung. Das unerschlossene Urgtal mit einer Fläche von 14 Quadratkilometern ist ein ökologisch äußerst bedeutsames Gebiet. Hier kommen noch das bedrohte Schneehuhn sowie Birkhühner und Seeadler vor. Das Urgtal ist aufgrund seiner unmittelbaren Nähe zum dicht besiedelten Tiroler Oberland auch als Rückzugsgebiet für Tiere schützenswert. Auch als Vergnügungspark, der eine ganzjährige Auslastung der Seilbahn garantiert, nimmt das Skigebiet Serfaus–Fiss–Ladis mit dem bereits 2007 realisierten Funpark Fiss eine traurige Vorreiterrolle ein. Der „Fisser Flitzer“ (Sommerrodelbahn mit 45 km/h), der „Fisser Flieger“ (Skyglider mit 80 km/h), die Seilrutsche „Skyswing“, ein Riesensprungturm, und eine Tubing-Bahn befinden sich rund um die 1.820 Meter hoch gelegene Möseralm. Bauherr/Betreiber: Fisser Bergbahnen GmbH, Komperdell Bergbahnen Serfaus, Bergbahnen See Stand: Januar 2014
Betroffen von einem Skigebietszusammenschluss mit See: Die Umgebung der Ascher Hütte. Pedro Gerstberger, August 2009
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH
Auch der Blankasee und das Moor bei der Ascher Hütte (Kübelgrube) fallen in den Bereich des Ausbaus. Pedro Gerstberger, August 2009
Abwechslung auf der Möseralm. Alpines Museum des DAV, Juni 2012
August, 30 Grad und Hemdsärmel – der Schnee-Erlebnispark. Alpines Museum des DAV, Juni 2012
IN PLANUNG SEIT 2004/2005
SKIGEBIETSVERBINDUNG ST. ANTON–KAPPL Kappl im Paznauntal und St. Anton, Arlberg/Tirol
Im Januar 2014 beantragten die Arlberger Bergbahnen und die Bergbahnen Kappl die schon lange ins Auge gefasste Verbindung der beiden Skigebiete „Rendl“ und „Dias Alpe“ im Paznauntal. Einzigartig ist, dass das Projekt zur Gänze außerhalb der für Tirol verordneten Skigebietsgrenzen liegt. Das Projekt sieht die Verbindung der beiden Skigebiete mit zwei neuen Bahnanlagen und drei neuen Pistenanlagen vor. Vor allem der bisher unversehrte Landschaftsraum im hinteren Malfontal würde dem naturnahen Tourismus durch die Seilbahn und den Straßenbau verloren gehen. Bauherr/Betreiber: Arlberger Bergbahn AG, Bergbahnen Kappl GmbH & Co. KG Stand: Februar 2014
Blick ins Malfontal. Josef Essl, 2000
Lageskizze der geplanten Skigebietsverbindung. Datengrundlage: Google Earth, Bearbeitung Lina Riedmiller, Oktober 2013
DEUTSCHLAND
REALISIERT
Der Piz Val Gronda weist eine außergewöhnliche Vielfalt geschützter und gefährdeter Pflanzenarten auf. Außerdem leben hier geschützte Vogelarten wie Steinhuhn, Alpenschneehuhn, Steinadler und Bartgeier. Das Gelände ist zudem der EU zur Nachmeldung als FFH-Gebiet (Flora-Fauna-Habitat) gemeldet. Auch geologisch ist der Piz Val Gronda eine Besonderheit:
„Das Zusammentreffen dieser geologischen (Schuppenzone mit viel Gips) und geomorphologischen Besonderheiten ([...] Einsturztrichter, periglaziale Erscheinungsformen [mit] Permafrost, verschiedene Formen von Massenbewegungen) ist in dieser Form [...] einzigartig für die Ostalpen [...].“ Prof. Dr. Karl Krainer, Universität Innsbruck Zusätzlich erscheint die Erschließung des Piz Val Gronda auch im Verhältnis des bereits bestehenden Skigebiets Ischgl mit 238 Pistenkilometern völlig unverhältnismäßig. Es wurde lediglich eine neue Piste in der Länge von drei Kilometern hinzugewonnen. Landschaftsprägend im negativsten Sinne sind zudem die neunzig Meter hohen Stützen der Seilbahn. Durch die Erschließung ist auch der Verlust einer hochalpinen, bisher nicht erschlossenen Landschaft, die ebenso von Wanderern und Skitourengehern geschätzt wurde, zu beklagen. Neben der einzigartigen Naturlandschaft wird der naturnahe Tourismus mit der Heidelberger Hütte als prominentem Wanderund Skitourenstützpunkt von den massentouristischen Begleiterscheinungen betroffen sein. Mit der Ratifizierung des Tourismusprotokolls der Alpenkonvention hat sich der Staat Österreich verpflichtet, in Gebieten mit starker touristischer Nutzung ein ausgewogenes Verhältnis zwischen intensiven und extensiven Tourismusformen anzustreben. Die Genehmigung zur Erschließung des Piz Val Gronda zeigt, wie wenig Durchsetzungskraft die bisherigen länderübergreifenden Regelungen haben. Seit der Eröffnung der Seilbahn wirbt Ischgl mit einem neuen „Eldorado“ für Freerider. Auf Antrag des Club Arc Alpin setzt sich im April 2014 der Überprüfungsausschuss der Alpenkonvention mit der Frage auseinander, ob die Erschließung des Piz Val Gronda konventionskonform ist. An diesem Fall wird sich erweisen, ob die Alpenkonvention das Papier wert ist, auf dem sie steht. Bauherr/Betreiber: Silvretta Seilbahn AG Stand: Februar 2014
ITALIEN SCHWEIZ
Der österreichisch-schweizerische Grenzberg Piz Val Gronda (2.812 Meter) wurde von Ischgl aus mit einer Skipiste und einer gigantoman anmutenden Seilbahn erschlossen.
SLOWENIEN
Gemeinde Ischgl/Paznauntal in Tirol
FRANKREICH
SKIGEBIET ISCHGL: ERSCHLIESSUNG DES PIZ VAL GRONDA
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
2013
Das Gebiet um den Piz Val Gronda vor dem Bau der Skianlagen. Josef Essl, August 2011
Der Bau der Liftanlagen. Josef Essl, Sommer 2013
Aufgrund einer Beschwerde hat die Europäische Kommission im Januar 2013 ein Überprüfungsverfahren eingeleitet und Österreich ersucht zu erklären, warum für die Genehmigung des Skigebietszusammenschlusses keine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt wurde. Bauherr/Betreiber: Ski Arlberg, Pool West Lech-Oberlech-Zürs GesbR
FRANKREICH
Stand: Februar 2014
ITALIEN
Auf fast zwei Kilometern Länge können mit der Verbindungsbahn „Auenjet“ pro Stunde 1.500 Personen vom Skigebiet Lech/Zürs in das Gebiet Warth/Schöcken transportiert werden. Durch diese Verbindung entstand das größte Skigebiet Vorarlbergs mit 340 Pistenkilometern und 94 Liften und Bahnen. Der Oesterreichische Alpenverein leistete wegen der erheblichen Flächenbeanspruchung erbitterten Widerstand.
SCHWEIZ
Lech am Arlberg/Vorarlberg
SLOWENIEN
SKIGEBIETSERWEITERUNG WARTH/LECH/SCHRÖCKEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
WINTERSAISON 2013/2014
DEUTSCHLAND
REALISIERT
Blick über das Auenfeld. Lina Riedmiller, Herbst 2013
Blick über das Auenfeld. Lina Riedmiller, November 2013
WEITERE ERLEBNISINSTALLATIONEN ALPINE COASTER UND FLYING FOX, GOLM Latschau im Montafon/Vorarlberg Realisiert (2008) Ein weiterer Alpine Coaster mit bis zu sechs Metern Höhe, vierundvierzig Jumps, einem 360°-Kreisel und fünfzehn 180°-Kreiseln. Der Flying Fox überquert nicht nur Almwiesen, sondern auch den Latschauer Stausee. Bauherr/Betreiber: Illwerke Seilbahnen Betriebs GmbH
ALPINE COASTER IMST Hochimst, Lechtaler Alpen/Tirol Realisiert (2003) Die Bobs fahren auf diesem Alpine Coaster – einem der ersten in den Alpen – auf bis zu sechs Meter auskragenden Schienen über 3,5 Kilometer den Berg hinab. Bauherr/Betreiber: Imster Bergbahnen GmbH & Co. KG
AUSSICHTSPLATTFORM, HÄNGEBRÜCKE UND DOWNHILLROLLER AUF DEM STUBNERKOGEL Stubnerkogel, Hohe Tauern/Bundesland Salzburg Realisiert (2011) Die Aussichtsplattform „Glocknerblick“ am Stubnerkogel lockt zusätzlich mit einer 140 Meter langen Hängebrücke. Durch Größe, auffällige Form und schrille Farbe ist sie weithin sichtbar und inszeniert mit durchsichtigem Fallschutz den Tiefblick. Bauherr/Betreiber: Gasteiner Bergbahnen Aktiengesellschaft
AUSSICHTSPLATTFORM DACHSTEIN SKYWALK, HÄNGEBRÜCKE UND DIE „TREPPE INS NICHTS“ Hunerkogel im Dachsteingebirge/Bundesland Salzburg Realisiert (2005 und 2013) Eine weitere Aussichtsplattform auf 2.700 Metern Höhe, insgesamt 17 Meter lang und direkt an der Dachstein-Bergstation. Seit Juli 2013 ergänzt um die höchstgelegene Hängebrücke Österreichs sowie die 100 Meter lange „Treppe in Nichts“. Wem das noch nicht genügt, der/die fährt mit der neuen Panoramagondel aufs Dachsteinmassiv. Bauherr/Betreiber: Planai-Hochwurzen-Bahnen GmbH
AUSSICHTSPLATTFORM „5FINGERS“ Krippenstein, Dachstein/Bundesland Salzburg Realisiert (2006) Fünf Stege à vier Meter Länge bilden die Aussichtsplattform am 2.108 Meter hohen Krippenstein mit einem Blick auf den Hallstätter See. Auf jedem Eisensteg kann der Besucher eine persönliche Landschaftsinszenierung gestalten. Die „5fingers“ sind für eine optimale Inszenierung bis Mitternacht beleuchtet. Bauherr/Betreiber: Dachstein Tourismus AG
DEUTSCHLAND
HÄNGEBRÜCKE HOLZGAU Holzgau, Lechtaler Alpen/Tirol Realisiert (2011) „Die längste und spektakulärste Fußgänger-Hängebrücke Österreichs“ überspannt die Höhenbachtalschlucht und wird in der Nacht mit LED-Technologie beleuchtet (Länge 200 m, Breite 5 m, Höhe 110 m). Die Beleuchtung kann vor allem auf dämmerungs- und nachtaktive Wildtiere, Vögel, Insekten und Fledermäuse negative Auswirkungen haben. Das Projekt wurde mit Geldern aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung kofinanziert. Bauherr/Betreiber: Tourismusverband Ortsgruppe Holzgau (Hauptinitiator), Gemeinde Holzgau (Bauträger) und Agrargemeinschaft Innerer Aufschlag (finanzielle Unterstützung)
KIRCHTURM AUF DER BUCHENSTEINWAND St. Jakob/Tirol In Planung (seit 2012) Die Tiroler Gemeinde St. Jakob will eine begehbare Skulptur in Form eines Kreuzes auf dem Gipfel Buchensteinwand an der Bergbahn Pillersee errichten. Das Jakobskreuz soll eine Höhe von dreißig Metern erreichen und auf vier statt zwei Armen Gäste für einen inszenierten Tiefblick aufnehmen. Bauherr/Betreiber: Bergbahn Pillersee GmbH
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
Wurbauerkogel, Nationalparkgemeinde Rosenau/Oberösterreich Realisiert (2004/2005) Besonders kritisch ist die Errichtung des 21 Meter hohen Aussichtsturms im Nationalpark. Bauherr/Betreiber: Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen AG, Nationalpark OÖ Kalkalpen Service GmbH
SCHWEIZ
ERLEBNISBERG WURBAUERKOGEL
SLOWENIEN
Saalbach-Hinterglemm/Bundesland Salzburg Realisiert (2010) Die „Golden Gate“ ist ein Rundweg in Baumwipfeln mit einer zweihundert Meter langen Hängebrücke in circa vierzig Metern Höhe. Bauherr/Betreiber: Glemmtaler Baumwipfelweg GmbH
FRANKREICH
„GOLDEN-GATE-BRÜCKE DER ALPEN“ IM BAUMWIPFELWEG
IN PLANUNG SEIT 2013
WASSERKRAFTWERK SCHWARZE SULM Deutschlandsberg/Steiermark
Auf der steirischen Seite der Koralpe sollen der Seebach und die Schwarze Sulm zur Energiegewinnung genutzt werden. Durch die Reduktion der Wassermenge nach der Ableitung des Wassers für die Turbinen käme es zu einer permanenten Absenkung der mittleren jährlichen Wasserführung und damit zu einer erheblichen Beeinflussung von Flora und Fauna (z. B. Flusskrebse, Wasseramsel). Das Projektgebiet ist nach FFH-Richtlinie prioritärer Lebensraum und damit ein im Schutzgebiet ganz besonders zu schützender Bereich. Schwarze und Weiße Sulm sind in den betroffenen Abschnitten herausragende Schluchtstrecken in Österreich. Das Land Steiermark erteilte Anfang September 2013 die Baubewilligung. Darauf legte der bis Dezember amtierende österreichische Umweltminister Nikolaus Berlakovich Amtsbeschwerde ein. Diese richtete sich gegen eine Herabstufung der Wasserqualität der Sulm, die eine Baubewilligung überhaupt erst ermöglichte. Mitte November forderte die EU-Kommission den Staat Österreich auf, die Bewilligung nochmals zu prüfen. Bauherr/Betreiber: Sulmkraft GmbH i.G. Stand: Januar 2014
Schluchtstrecke der Schwarzen Sulm. Martin Engelboden
Demonstrationen gegen den Verbau der Schwarzen Sulm. Walter Postl, Frühling 2013
Raneburg/Matrei, Kraftwerk Tauernbach Gruben
In Osttirol am Tauernbach sollte der Ausbau eines Kraftwerkes erfolgen. Seit Jahren fordern Naturschützerinnen und Naturschützer die Unterschutzstellung der Isel und ihrer Seitenbäche.
DEUTSCHLAND ITALIEN
WASSERKRAFTPROJEKT RANEBURG
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
PLANUNG WIRD VORERST NICHT WEITER VERFOLGT
Bauherr/Betreiber: Tiroler Wasserkraft AG
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: November 2013
Hier war eine Talsperre geplant. W. Retter (Initiative Wasser Osttirol)
IN PLANUNG SEIT 2012
WASSERKRAFTWERK OBERE ISEL Virgental/Gemeinden Prägraten und Virgen (Osttirol)
Die Isel entspringt in den Hohen Tauern und nimmt auf ihrem Weg 48 Gewässer auf. Besonders beeindruckend sind die Iselkatarakte, die mehrstufigen Umbalfälle in Prägraten. Im gesamten Verlauf gibt es keine künstlichen Hindernisse, und vor allem Regenbogenforellen sowie die stark geschützte Deutsche Tamariske fühlen sich an und in der Isel wohl. Nach derzeitigem Stand der Planungen soll im Talschluss des Virgentals flussabwärts der Umbalfälle ein Tagesspeicher mit einem Fassungsvermögen von circa 120.000 Kubikmetern gebaut werden. Etwa sechzig Prozent des Gletscherwassers würden dort gesammelt und zu Spitzenverbrauchszeiten über einen etwa dreizehn Kilometer langen Tunnel bis zur Turbine in Mitteldorf laufen, hier fängt ein zweites Becken den Schwall auf, bevor das Wasser wieder in die Isel geleitet wird. Die Isel ist Tirols einziger Nationalparkfluss und ein besonders beliebtes Gewässer für Wildwasserkanuten. Die Forderung, dass auch die Isel zum Natura-2000-Schutzgebiet wird, wurde bis heute nicht erhört. Stattdessen verschwinden dokumentierte Deutsche Tamarisken, die unter Schutz stehen. Möglicherweise werden diese von Befürwortern des Wasserkraftwerkes entfernt, um weniger Gründe für eine Unterschutzstellung des Gebiets zu liefern. Die Pläne der Gemeinden Prägraten und Virgen, das Wasser der Isel energiewirtschaftlich zu nutzen, durchkreuzte bisher die Europäische Union, die schon zum wiederholten Mal die Unterschutzstellung der Isel forderte. Bauherr/Betreiber: Firma INFRA Project Development GmbH mit den Gemeinden Prägraten und Virgen Stand: Dezember 2013
Protest der Kanuten: Fackelfahrt. Wolfgang Retter, Sommer 2005
Bauherr/Betreiber: Firma INFRA Project Development GmbH mit den Gemeinden Prägraten und Virgen
SLOWENIEN FRANKREICH
Protest der Kanuten: Fackelfahrt. Wolfgang Retter, Sommer 2005
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
Stand: Dezember 2013
ÖSTERREICH
Die Pläne der Gemeinden Prägraten und Virgen, das Wasser der Isel energiewirtschaftlich zu nutzen, durchkreuzte bisher die Europäische Union, die schon zum wiederholten Mal die Unterschutzstellung der Isel forderte.
DEUTSCHLAND
entfernt, um weniger Gründe für eine Unterschutzstellung des Gebiets zu liefern.
IN PLANUNG SEIT 2010
WINDPARK AM SATTELBERG Gemeinde Brenner (Wipptal)/Südtirol (Italien); Gemeinde Obernberg, Tirol (Österreich)
Der Sattelberg am Alpenhauptkamm soll Standort für 19 Windkraftanlagen mit einer Leistung von je 2.000 Kilowattstunden sein. Die Anlage könnte 32.000 Haushalte versorgen. Auf einigen Sichtachsen werden die Anlagen wegen der sehr exponierten Lage über achtzig Kilometer weit sichtbar sein. Der geplante Standort stellt einen Lebensraum für geschützte Vogelarten wie Steinadler, Schneehuhn, Birkhuhn und Steinhuhn dar. Diese können durch Lärm und Beschattung in ihrem Brutverhalten gestört werden. Die großen Dimensionen der Anlagen und das hohe Gewicht der bis zu fünfzig Tonnen schweren Anlagenteile erfordern kilometerlange Zufahrtsinfrastrukturen mit Geländeeinschnitten sowie massive Stützmauern. Die benötigten Wirtschaftswege sollen auf 4,5 Metern Breite ausgebaut werden. In Landschaftschutzgebiet Nößlachjoch–Obernberger See–Tribulaune gelegen, ist das Obernberger Tal ein äußerst beliebtes Gebiet für Skitourengeher. Der Obernberger See ist auch im Sommer ein Magnet für Erholungssuchende. Die Ortschaften haben sich ihren ursprünglichen Charakter weitgehend bewahrt und bieten gute Voraussetzungen für einen sanften Tourismus im Sommer und Winter. Die Abteilungen Umweltschutz und Raumplanung der Landesregierung Tirol stehen dem Projekt sehr kritisch gegenüber. Momentan ist es beim Staatsrat in Rom anhängig. Bauherr/Betreiber: Leitwind AG Stand: Dezember 2013
Fiktive Montage über eine geplante Windkraftanlage am Sattelberg. Oesterreichischer Alpenverein
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH Skitourengeher protestieren gegen den das Windkraftprojekt am Sattelberg. Manfred Scheuermann, Februar 2012
IN PLANUNG IN PLANUNG
AUSBAU DER KRAFTWERKSGRUPPE SELLRAIN-SILZ Kühtai, Tirol
AUSBAU DER KRAFTWERKSGRUPPE SELLRAIN-SILZ Kühtai, Tirol der 1977 bis 1981 erbauten Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz Die Kapazitäten soll durch den Bau eines weiteren Speicherbeckens vergrößert werden. Zu den bereits vorhandenen Stauseen Längental und Finstertal soll ein weiterer im Die Kapazitäten 1977 bisKubikmetern 1981 erbauten Kraftwerksgruppehinzukommen. Sellrain-Silz Längental mit 31der Millionen Fassungsvermögen soll durch den Bau eines weiteren Speicherbeckens vergrößert werden. Zu den bereits vorhandenen Stauseen Längental undWasser Finstertal soll ein weiterer Um für das neue Speicherbecken genügend zu bekommen, sollenimBäche Längental mit 31Tälern Millionen Fassungsvermögen in vier weiteren des Kubikmetern mittleren Ötztals und des Stubais hinzukommen. abgeleitet werden. Zusammen mit den bereits vorhandenen Ableitungen für Sellrain-Silz gäbe es Um fürimdasgesamten neue Speicherbecken genügend Wasser zu bekommen, sollen Bäche damit Ruhegebiet Stubaier Alpen nur mehr einen einzigen in vier weiteren des mittleren Ötztals und deswird. Stubais abgeleitet werden. Wasserlauf, der Tälern energiewirtschaftlich nicht genutzt Zusammen mit den bereits vorhandenen Ableitungen für Sellrain-Silz gäbe es damit im gesamten Tiroler Ruhegebiet StubaierAGAlpen nur mehr einen einzigen Bauherr/Betreiber: Wasserkraft (TIWAG) Wasserlauf, der energiewirtschaftlich nicht genutzt wird. Stand: Februar 2014 Bauherr/Betreiber: Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) ► FILM- UND HÖRBEITRAG: Bestehende Wasserableitungen im Kühtai/Tirol für die Kraftwerksgruppe Sellrain-Silz, Tiroler November 2010 Stand: Umweltanwaltschaft, Februar 2014
Das Längental mit einer beeindruckenden Hochmoorebene soll für ein neues Speicherbecken geflutet werden. Friederike Kaiser, September 2013 Das Längental mit einer beeindruckenden Hochmoorebene soll für ein neues Speicherbecken geflutet werden. Friederike Kaiser, September 2013
DEUTSCHLAND SÜDTIROL
ÖSTERREICH Der Finstertalspeicher in unmittelbarer Nähe des Längentals. Friederike Kaiser, September 2013
Der Finstertalspeicher in unmittelbarer Nähe des Längentals. Friederike Kaiser, September 2013
Der vorhandene Speicher Längental mit einem von zwei Kraftwerken. Friederike Kaiser, September 2013
FRANKREICH
SLOWENIEN
Geplante Ableitung des Bachlaufes im Winnebachtal. Friederike Kaiser, September 2013.
SCHWEIZ
ITALIEN
Ableitung des Wasserfalls oberhalb der Hinteren Sulztalalm und Ableitung des Fischbaches an der Amberger Hütte. Friederike Kaiser, September 2013
IN PLANUNG
AUSBAU DES SPEICHERKRAFTWERKS KAUNERTAL Kaunertal/Platzertal, Tirol
Der Ausbau des bestehenden Speicherkraftwerks Kaunertal zu einer Kraftwerksgruppe mit einem zusätzlichen Speicher und einer zusätzlichen Oberstufe als Pumpspeicherkraftwerk ist als größtes Kraftwerksprojekt der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) geplant. Im Juli 2012 wurde die Umweltverträglichkeitsprüfung eingeleitet. Vorangegangen war die langjährige Suche nach geeigneten Räumen für ein Oberbecken zum Kaunertalspeicher. Standorte im Rofental, im Taschachtal und am Fernergrieß wurden aus verschiedenen Gründen verworfen. Der nun geplante Speicher im Platzertal würde 42 Millionen Kubikmeter Wasser fassen und mit einem 120 Meter hohen Damm einen Teil des Tals fluten. Er soll als Oberbecken für den bestehenden Gepatschstausee dienen, der zusätzlich mit Wasser aus dem benachbarten Ötztal gespeist werden soll. Durch die geplanten Wasserableitungen und die damit verbundene Sorge einer Wasserverknappung im Ötztal fühlen sich viele der dortigen Landwirte unter Druck gesetzt. Die Gurgler und die Venter Ache würden im Sommer bis zu achtzig Prozent ihrer Wassermenge einbüßen. Gegen die Planungen hat sich vor Ort die Bürgerinitiative „Lebenswertes Kaunertal“ gegründet. Die Alpenvereine und weitere Naturschutzverbände wie der WWF sprechen sich nicht generell gegen den Ausbau der Wasserkraft aus. Der Ausbau des Kaunertalkraftwerkes sprengt jedoch den ökologischen wie auch den sozial verträglichen Rahmen, zum Beispiel durch die massiven Wasserableitungen. Bauherr/Betreiber: Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) Stand: Dezember 2013
Protest der Initiative Lebenswertes Kaunertal. Alpines Museum des DAV, September 2013
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH Das intakte Platzertal würde zum Stausee. Alpines Museum des DAV, September 2013
Die Venter Ache im Visier der Kraftwerksbauer. Alpines Museum des DAV, September 2013
Alpentourismus Energie DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Südtirol ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH ALTERNATIVEN
DEUTSCHLAND Eine untergeordnete Rolle spielt hingegen die Errichtung von Windkraftanlagen. Das größte konkrete Projekt, der Windpark Sattelberg, wird derzeit gerichtlich blockiert. An mehreren Orten finden Windmessungen statt, um das Potenzial für die Errichtung weiterer Anlagen zu erheben.
ALM- UND FORSTSTRASSENBAU Trotz eines hohen Erschließungsgrades – circa neunzig Prozent der Südtiroler Almen haben eine Straßenzufahrt) bleibt der Druck auf die Erschließung der letzten noch unerschlossenen Almen hoch. Folgewirkungen sind neben der Lebensraumzerschneidung oftmals die Intensivierung der Bewirtschaftung und die Schaffung neuer touristischer Infrastrukturen unter dem Deckmantel der landwirtschaftlichen Nutzung. Auch der Bau von Forst- und Almwegen wird mit bis zu achtzig Prozent durch EU-Programme und Landesmittel gefördert.
MANGELHAFTES LANDESRAUMORDNUNGSGESETZ Südtirols Landesraumordnungsgesetz gewährleistet den sorgsamen Umgang mit den Ressourcen Boden und Landschaft nur unzureichend. Die Zersiedelung sowie das Bauen im landwirtschaftlichen und alpinen Grünland haben in den letzten dreißig Jahren rasant zugenommen. Selbst in Landschaftsschutzgebieten konnten praktisch uneingeschränkt touristische Infrastrukturen entstehen. In einigen Südtiroler Gemeinden beträgt der Anteil der Zweitwohnsitze über dreißig Prozent.
MÖGLICHKEITEN DER NATURSCHUTZVERBÄNDE Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz Südtirol ist der größte Naturschutzverband in Südtirol, der Alpenverein Südtirol ist der Verein mit der höchsten Mitgliederzahl (derzeit rund 60.000).
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH ENERGIE Als Gebirgsland eignet sich Südtirol gut zur Wasserkraftnutzung. Trotz einer sehr hohen Dichte an Wasserableitungen werden nach wie vor neue Projekte zur Wasserkraftnutzung zur Genehmigung vorgelegt. Am Rambach, dem einzigen verbliebenen unverbauten Talfluss, soll ebenfalls ein Wasserkraftwerk entstehen.
SLOWENIEN
SKI UND FUN Trotz mangelnder Schneesicherheit, hoher Energiekosten für die Beschneiung und allgemein stagnierender Skifahrerzahlen setzen Skigebietsbetreiber weiter auf Ausbau und Anlagenerneuerung. Der Ausbau der Skigebiete wird stark subventioniert. Das Land fördert zum Beispiel Seilbahnen zur Erschließung von Ortschaften mit bis zu 90 Prozent, andere Seilbahnen mit bis zu 45 Prozent und Skilifte mit 50 Prozent. Auch die Errichtung von Beschneiungsanlagen wird mit bis zu 30 Prozent gefördert. Die Betreiber von Aufstiegsanlagen bieten zudem zunehmend Fun- und Actionangebote für den Sommer.
FRANKREICH
SÜDTIROL
Südtirol spielt innerhalb Italiens eine Sonderrolle. Bedingt durch die Geschichte, hat Südtirol in verschiedenen Bereichen primäre Gesetzgebungsbefugnis, unter anderem im Bereich des Landschafts- und Naturschutzes sowie der Raumordnung.
Die Möglichkeiten des Dachverbandes, aus der Sicht von Natur- und Umweltschutz kritische Projekte zu verhindern oder naturverträglichere Lösungen zu erzielen, sind stark eingeschränkt. Er setzt daher vor allem auf Informationsund Aufklärungsarbeit und ist in einigen umweltrelevanten Gremien mit Stimmrecht vertreten. Ein großes Problem besteht darin, dass sogar Fachgutachten für die Politik keinen bindenden, sondern lediglich beratenden Charakter haben. In der Folge setzt sich diese häufig über negative Entscheidungen der Fachgremien (z. B. UVP-Beirat) hinweg. Rechtliche Schritte gegen Projekte können nur mit Unterstützung von national tätigen und anerkannten Umweltschutzorganisationen, wie etwa dem WWF Italien, in die Wege geleitet werden. Die Aufgabe des Dachverbandes sowie seiner Mitgliedsgruppen und -vereine ist es, der Natur eine Stimme zu verleihen und die Bürger für Umweltthemen zu sensibilisieren sowie Lösungsansätze vorzuschlagen. Ein wichtiges Anliegen ist es, die Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung zu verbessern und zu erreichen, dass Fachgutachten von den politischen Vertretern auch respektiert werden.
HELM-ROTWAND FÜR EINE LLIAN
Sexten/Provinz Bozen
Die aufwendige Verbindung der beiden kleinen Skigebiete (zwei neue Pisten und zwei neue Liftanlagen) durch die Neuerschließung einer großen, landschaftlich reizvollen und ökologisch sehr wertvollen Geländekammer ist Voraussetzung für die seit Langem geplante Verbindung von Sexten in Südtirol und Sillian in Osttirol über den Karnischen Höhenkamm hinweg. Hiervon wären auch der Karnische Höhenweg und die Sillianer Hütte stark betroffen. Das Erschließungsprojekt wurde bereits 2010 durch die Sextner Dolomiten AG
beiden kleinen Skigebiete (zwei neue Pisten und eingereicht. Das Gutachten des Beirates für die Umweltverträglichkeitsprüfung Neuerschließung einer großen, landschaftlich fiel negativ aus. Die Landesregierung genehmigte das Vorhaben dennoch. wertvollen Geländekammer ist Voraussetzung bindung von Sexten in Südtirol und Sillian in henkamm hinweg. Hiervon wären auch der WWF Italia und der Dachverband für Natur- und Umweltschutz Südtirol legten Widerspruch ein. Das Bozener Verwaltungsgericht nahm die Beschwerde lianer Hütte stark betroffen.
der Umweltverbände an und verordnete die Aussetzung der angefochtenen
bereits 2010 durch die Sextner Dolomiten AG Beschlüsse. Eine vom Gericht beauftragte Gutachterin bemängelte insbesondere, Beirates für die Umweltverträglichkeitsprüfungdass entscheidende Vermeidungs- und Ausgleichsmaßnahmen nicht mitgeplant rung genehmigte das Vorhaben dennoch. wurden. Die Landesregierung änderte daraufhin ihre Beschlüsse ab, 2012
wurde ein zweites Projekt zur Verbindung der beiden Skigebiete der Umwelt-
für Natur- und Umweltschutz Südtirol legten verträglichkeitsprüfung unterzogen. erwaltungsgericht nahm die Beschwerde ordnete die Aussetzung der angefochtenen auftragte Gutachterin bemängelte insbesondere,Der Verlauf der geplanten Pisten und Aufstiegsanlagen ändert sich gegenüber s- und Ausgleichsmaßnahmen nicht mitgeplantdem ersten Projekt nicht wesentlich. Einzig auf die Querung eines als potenziell derte daraufhin ihre Beschlüsse ab, 2012 gefährlich eingestuften Baches wurde verzichtet und stattdessen die Verbindung rbindung der beiden Skigebiete der Umwelt- zur nächsten Piste mittels Umlaufbahn hergestellt. Das Gutachten des UVP-Beirats gen. fiel diesmal mehrheitlich positiv aus. Die Landesregierung änderte zum Teil
vorher getroffene Beschlüsse ab, um diesem zweiten Projekt die Genehmigung
und Aufstiegsanlagen ändert sich gegenüber zu erteilen. Die getroffenen Beschlüsse wurden erneut angefochten, ein Baustopp lich. Einzig auf die Querung eines als potenziell verhängt und die gerichtliche Entscheidung auf Dezember 2013 vertagt. wurde verzichtet und stattdessen die Verbindung Ungeachtet dessen lief das Genehmigungsverfahren weiter. bahn hergestellt. Das Gutachten des UVP-Beirats aus. Die Landesregierung änderte zum Teil , um diesem zweiten Projekt die GenehmigungSchließlich stellte die Gemeinde Sexten am 7. August 2013 die Baugenehmigung aus. Am Freitag, den 9. August legten der WWF Italia und der Dachverband für hlüsse wurden erneut angefochten, ein Baustopp Natur- und Umweltschutz ein drittes Mal Widerspruch ein, der Anhörungstermin tscheidung auf Dezember 2013 vertagt. hmigungsverfahren weiter. dazu wurde auf Montag, den 12. August festgelegt. Am Wochenende dazwischen
ließ die Sextner Dolomiten AG jedoch bereits die Flächen für die zukünftigen
Sexten am 7. August 2013 die BaugenehmigungPisten roden. Bei der Verhandlung vor dem Bozener Verwaltungsgericht am gten der WWF Italia und der Dachverband für 24. September 2013 blieb der Baustopp bestehen. Die Hauptverhandlung fand ttes Mal Widerspruch ein, der Anhörungstermin am 4. Dezember 2013 statt. Aufgrund der Bewertung neuer Fakten vertagte das August festgelegt. Am Wochenende dazwischen doch bereits die Flächen für die zukünftigen Gericht die Hauptverhandlung auf Februar 2014. ng vor dem Bozener Verwaltungsgericht am ustopp bestehen. Die Hauptverhandlung fand Bauherr: Sextner Dolomiten AG rund der Bewertung neuer Fakten vertagte das f Februar 2014. Stand: Dezember 2013
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL
SKIGEBIETSVERBINDUNG HELM-ROTWAND FÜR EINE VERBINDUNG SEXTEN-SILLIAN
ITALIEN
IM BAU
SCHWEIZ
Quelle: Judith Egger, AVS
SLOWENIEN
IM BAU
FRANKREICH
15.4.14 Dem Einspruch gegen die Ver bindung Helm – Rotwand durch die Naturschutzv erbände Südtir ol wurde nicht stattgegeben . Die Verbindung wir d wohl schnel lstmöglich ausgef ührt.
Rodungs- und Bauarbeiten f端r die Piste Helm-Rotwand. Hanspeter Stauder (Initiative Lebenswertes Sexten), September 2013
DEUTSCHLAND
REALISIERT
Des Weiteren wurde die Lorenzi-Piste mit einer Gesamtfläche von 6,6 Hektar neu realisiert. Hierzu wurde in großem Umfang Bergwald gerodet. Für die Wintersaison 2012/2013 wurde neben der Piste Pre da Peres ein neues Speicherbecken errichtet. Nun wirbt der Kronplatz mit einer Vollbeschneiung.
SOMMERTOURISMUS Anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Skigebiets Kronplatz wurde im Jahr 2003 eine „Friedensglocke“ auf 2.275 Metern installiert. Sie wiegt 18,1 Tonnen und misst 3 Meter im Durchmesser. Die Gesamthöhe des Glockenturms mit beheiztem Gipfelrelief beträgt 21,8 Meter. Der 2008 realisierte Flying Fox St. Vigil erreicht als Seilrutsche eine Höhe von hundert Metern, hat eine Länge von drei Kilometern und überwindet vierhundert Höhenmeter auf der rasanten Fahrt ins Tal. Bauherr/Betreiber: Kronplatz Seilbahn AG Stand: Dezember 2013
► FILMBEITRAG:
RIEDZAK. EIN FILM ÜBER DIE BAUARBEITEN AM KRONPLATZ, ZAK Multimedia, hochgeladen auf Youtube am 14.12.2011 3:53 Minuten https://www.youtube.com/watch?v=UQwl2maIlp4
ITALIEN SCHWEIZ
WINTERTOURISMUS Im ohnehin hoch erschlossenen Gebiet Kronplatz erfolgte 2011 eine komplette Neuerschließung des Nordosthangs durch eine sieben Kilometer lange Talabfahrt mit einer Achterkabinenbahn, welche direkt vom eigens errichteten Bahnhof Percha aus ins Skigebiet führt. Der Verzicht auf Parkplätze, außer für das Betriebspersonal, war Auflage für die Genehmigung des Projektes, das durch die innovative Verbindung von öffentlichem Nahverkehr und Skitourismus überzeugen sollte. Trotzdem sind nun Parkflächen für Besucher in Planung.
SLOWENIEN
Talorte Bruneck, Percha, Olang, St. Vigil/Provinz Bozen
FRANKREICH
AUSBAU DES SKIGEBIETES KRONPLATZ
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
2003–2013
VERBINDUNG REALISIERT SEIT 2011, VERLÄNGERUNG DER SKIPISTE IN BAU
SKIGEBIETSVERBINDUNG GITSCHBERG-JOCHTAL Mühlbach/Provinz Bozen
Die lifttechnische Verbindung durch ein landschaftlich und ökologisch wertvolles Gebiet ist seit 2011 in Betrieb. Für die Verlängerung der Skipiste wurde eine Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Diese fiel negativ aus. Trotzdem genehmigte die Südtiroler Landesregierung das Projekt im Herbst 2013. Bauherr/Betreiber: Gitschberg Jochtal AG Stand Dezember 2013
Die Alm liegt im Naturpark und Natura-2000-Gebiet und ist Teil des UNESCOWelterbes Dolomiten. Die Erschließung mittels Forst- und Almstraße sollte in zwei Baulosen erfolgen. Im Jahr 2010 wurde das erste Baulos bis zur Naturparkgrenze fertiggestellt. Von den Arbeiten erfuhren Öffentlichkeit und Umweltverbände erst, als die Bagger bereits im Einsatz waren. Der Beschluss der Landesregierung zur Genehmigung des Straßenbaus wurde vom WWF Italia und vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz angefochten, die Bauarbeiten ausgesetzt. Das Gericht erklärte 2011 den Bau des ersten Teilstücks für zulässig, schloss sich jedoch in Bezug auf das zweite Teilstück den Argumenten der Umweltverbände an. 2012 wurde ein Variantenprojekt zur Erschließung des zweiten Teilabschnitts eingereicht. Die Landesregierung erteilte Ende 2013 in einer ihrer letzten Sitzungen der Legislaturperiode die Genehmigung für den Bau der Almstraße, obwohl alle Fachgutachten negativ waren. Sie bewerten den Bau der geplanten Zufahrt durchgehend als ökologisch inakzeptabel beziehungsweise nicht erforderlich. Ein Gutachter kommt außerdem zum Schluss, dass sich die Alm aufgrund ihrer Beschaffenheit nicht für die Beweidung mit Rindern, sondern nur als Schafweide eignet. Damit fehlt das Hauptargument für die Wegerschließung. Projektierung und Bauausführung: Forstinspektorat Bruneck Stand: Januar 2014
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN
St. Martin in Thurn/Provinz Bozen
SCHWEIZ
ALMERSCHLIESSUNG ANTERSASC
SLOWENIEN
BAULOS 2 IN PLANUNG
FRANKREICH
BAULOS 1 REALISIERT 2010
Augenscheintermin. Besuch der Alm Antersasc durch Natursch端tzer. Archiv des Alpenvereins S端dtirol, August 2010
DEUTSCHLAND
REALISIERT
Die Baukommission der Gemeinde Naturns sprach sich im Februar 2002 für die Errichtung eines Lkw-tauglichen Fahrweges mit einer Länge von gut 3 Kilometern und einer Breite von 3,5 Metern zur Dickeralm aus. Die Straße sollte durch ein Gebiet von hohem landschaftlichen Wert im Naturpark Texelgruppe sowie ein Natura-2000-Gebiet führen. Dagegen gab es erbitterte Gegenwehr des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz.
Das acht Jahre währende Kräftemessen schadete der Glaubwürdigkeit naturschutzrechtlicher Instrumente wie dem europäischen Schutzgebietsstatus Natura 2000. Neben der Alm wurden durch die Lkw-taugliche Straße auch 160 Hektar Hochwald, der Schutzwaldstatus hatte, erschlossen.
SLOWENIEN
Antragsteller/Bauherr: Meliorierungskonsortium Fuchsberg (2002)
FRANKREICH
Von 2002 bis 2010 wurde ein Kampf mit Gutachten und Gegengutachten, Genehmigungen und Verboten geführt, der von der Gemeindeebene weg schlussendlich bis vor den Staatsrat in Rom ging. Im November 2010 erteilte der Staatsrat die Genehmigung zum Straßenbau.
Stand: Dezember 2013
Proteste am geplanten Weg. Alpenverein Südtirol, 2004
Weg während des Baus. Alpenverein Südtirol, 2004
Gelände der Dickeralm mit Almgebäuden. Alpenverein Südtirol, 2004
ITALIEN
Gemeinde Naturns/Provinz Bozen
SCHWEIZ
ILLEGALER WEGEBAU AUF DIE DICKERALM
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
2004–2011
ERLEBNISINSTALLATIONEN ALPIN-BOB MERAN Hafling/Provinz Bozen Realisiert (2006) Der Alpin-Bob am Piffinger Köpfl mit 1,1 Kilometern Abfahrt ist die längste Schienenrodelbahn Italiens. Streckenweise erreicht die Schienenkonstruktion eine Höhe von zwölf Metern. Bauherr/Betreiber: Bergbahnen Meran 2000/Tourismusverein Hafling, Vöran, Meran 2000
ALPINE COASTER GARDONÈ Latemar Predazzo/Provinz Bozen Realisiert Der ganzjährig befahrbare Alpine Coaster hat eine Länge von 980 Metern.
ALPINE COASTER KLAUSBERG Steinhaus im Ahrntal/Provinz Bozen Realisiert (2011) Diese längste Alpen-Achterbahn Italiens ist, wie üblich, eine Stahlrohrkonstruktion, die sich nur ungenügend in die Landschaft integriert. Bauherr/Betreiber: Klausberg Seilbahnen AG
FUN-BOB HAUNOLD Innichen/Provinz Bozen Realisiert 2003 Auf der ersten Sommerrodelbahn Südtirols mit einer Länge von 1.739 Metern werden 314 Höhenmeter überwunden. Bauherr/Betreiber: Sextner Dolomiten AG
MOUNTAINCARTS IN LADURNS UND AUF DER PLOSE Ladurns im Pflerschtal/Provinz Bozen; Plose bei Brixen/Provinz Bozen Realisiert (2012) Auf 6,5 Kilometern wird die Strecke von der Ladurner Alm bis zum Parkplatz auf Wiesen und Forststraßen zurückgelegt. Das grobstollig bereifte Dreirad wird für den Bergwanderer auch als knieschonende „Abstiegsmöglichkeit“ vom Berg beworben. Auch auf der Plose wird ein Forstweg zur Abfahrt von der Bergstation genutzt. Bauherr/Betreiber: Sportservice Erwin Stricker/Bergbahnen Ladurns
ZIPLINE IM WALDHOCHSEILGARTEN OBEREGGEN Obereggen/Provinz Bozen Realisiert (2012) Ein weiterer Hochseilgarten mit Flying Fox im beschaulichen Gebiet Karersee. Bauherr/Betreiber: Energie- und Fernwärme Obereggen Genossenschaft
Mühlbach/Provinz Bozen
Projektiert werden vier Windkraftanlagen mit jeweils zwei Megawatt Leistung am Valler Jöchl im Skigebiet Jochtal. Die Umweltverträglichkeitsprüfung wurde noch nicht durchgeführt.
DEUTSCHLAND ITALIEN
WINDPARK JOCHTAL
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG
Antragsteller: Jochtal AG Vals
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: Dezember 2013
IN PLANUNG (SEIT 2010), DERZEIT FEHLEN INVESTOREN
PUMPSPEICHERKRAFTWERK LEIFERS/DEUTSCHNOFEN Leifers und Deutschnofen/Provinz Bozen
Am geplanten Standort soll das Pumpspeicherkraftwerk bei einer Fallhöhe von mehr als 1.000 Metern 4.300 Megawattstunden Strom erzeugen. Im Zuge des europaweiten Ausbaus der überregionalen Netze ist nach letzten Informationen zudem geplant, eine leistungsstärkere Stromtrasse mit 380 Kilovolt nach Inbetriebnahme des Pumpspeicherkraftwerks über den Brenner zu führen. Die erzeugte Energie würde nicht der lokalen oder regionalen Bevölkerung zugutekommen, sondern für den europäischen Markt produziert. Bauherr/Betreiber: South Tyrol Energy GmbH Ein ähnliches Projekt wurde 2013 vom Unternehmer Andrea Repetto vorgestellt, betroffen wären diesmal die Gemeinden Branzoll und Aldein. Von politischer Seite kam jedoch die Stellungnahme, dass ein solches Projekt derzeit weder sinnvoll noch rentabel sei. Stand: Januar 2014
Ratschings/Provinz Bozen
Eine Bürgerbefragung im Jahr 2012 erzielte eine große Mehrheit für den Kraftwerksbau im Naturdenkmal Achenrainschlucht. Die Unterschutzstellung der naturbelassenen Schlucht wurde damit aufgehoben.
DEUTSCHLAND ITALIEN
KRAFTWERKSBAU ACHENRAINSCHLUCHT
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG
Die Konzession der Wasserableitung erhielt die Rienz AG.
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: Dezember 2013
IN PLANUNG SEIT ÜBER ZEHN JAHREN, POSITIVER ENTSCHEID BEI BÜRGERBEFRAGUNG
KRAFTWERK RAMBACH Taufers im Münstertal, Mals/Provinz Bozen
Geplant ist die Errichtung eines Kraftwerks mit maximal drei Megawatt Leistung am letzten noch nicht für die Stromgewinnung genutzten Talfluss Südtirols. In zwei Bürgerbefragungen, die 2012/2013 in den Anrainergemeinden Mals und Taufers im Münstertal durchgeführt wurden, sprach sich die Mehrheit der Bevölkerung für das Kraftwerk aus. Nun bemühen sich mehrere Gemeinden um Stromkonzessionen. Sogar nach Angabe der Projektanten kann der geringe Wasserabfluss des Rambaches im Winter dazu führen, dass das Kraftwerk bis zu drei Monate abgeschaltet werden muss, um ökologischen Schaden zu verhindern. Stand: Dezember 2013
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
DEUTSCHLAND
Alpentourismus Energie DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Südtirol ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH ALTERNATIVEN
DEUTSCHLAND ITALIEN
Positive Signale sind hingegen die Erfahrungen mit Parks und Schutzgebieten. Sie führen zur Aufwertung der Regionen und der dort hergestellten Produkte.
SLOWENIEN
Der Club Alpino Italiano engagiert sich für einen weniger raumgreifenden Tourismus. Nach Möglichkeit möchte er Großplanungen verhindern und spricht sich dafür aus, alte Strukturen wiederzubeleben statt neue zu bauen. Er wendet sich gegen neue Straßen und Seilbahnen in Gebieten über 1.600 Metern über dem Meer und gegen Skigebietsausbauten in niedriger gelegenen Gebieten. Kleine Skigebiete, die ihre touristischen Angebote umgestalten wollen, unterstützt er.
FRANKREICH
Die Wasserkraft wird in Italien bereits sehr stark genutzt. Trotzdem bedrohen zusätzliche Kleinwasserkraftwerke, Bach- und Flussableitungen die Schutzgebiete und die letzten frei fließenden Gewässer.
SCHWEIZ
Die weitreichendsten Projekte konzentrieren sich auf Südtirol, doch auch in den anderen Regionen der italienischen Alpen wird zusätzlicher Raum durch Ausweitungen und Verbindungen von Skigebieten erschlossen. Dies betrifft gerade auch kleine Skigebiete, die selbst angesichts dieser zusätzlichen Maßnahmen langfristig nur wenige Überlebenschancen haben. Eine „touristische Inwertsetzung“ auf ihre negativste Weise zeigt sich zudem, wenn Schutzgebiete für Besuchermassen attraktiv gemacht werden sollen, so auf der Sella-Hochebene, auf der ein 3,6 Hektar großer Parkplatz eingerichtet werden soll.
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
ITALIEN Die italienischen Alpenregionen sind durch große Gegensätze zwischen dicht besiedelten und stark durch die Menschen genutzten Landschaften sowie fast menschenleeren Räumen geprägt. Skigebietsinfrastrukturen und der drängende Energiebedarf verleiben sich Landschaft und Kämme mehr und mehr ein.
Grundsätzlich bejaht der Club Alpino Italiano die erneuerbaren Energien, fordert jedoch in erster Linie einen sparsameren Umgang mit der Energie sowie die Nutzung erneuerbarer Energie in bewohnten Gebieten, beispielsweise durch Photovoltaikanlagen auf Dächern. Insbesondere in Schutzgebieten müssen Kosten und Nutzen sowie der Eingriff in die Natur sorgsam abgewogen werden.
SEIT 2010 JÄHRLICH STATTFINDENDES EVENT
JÄHRLICH STATTFINDENDE MOTORRADRALLYE IN DEN KARNISCHEN ALPEN Sauris/Udine
Auf der bis zu zweihundert Kilometer langen Rennstrecke gingen im Jahr 2012 an einem Wochenende 470 Enduros an den Start, um die Parcours in zwei Schwierigkeiten und Längen zu meistern. Unter diesem Rennen leiden lärmempfindliche Tiere. Viele Kilometer Bergwege werden überdies beschädigt. Stand: Dezember 2013
Motorradrallye in den Karnischen Alpen. Club Alpino Italiano
Schäden durch die Motorradrallye. Club Alpino Italiano
DEUTSCHLAND
STÜCKWEISE REALISIERT
Monte Coston bei Arsiero/Veneto
Trotz massiver Proteste wird seit sechs Jahren in einem sensiblen Karstgebiet der Zusammenschluss zweier Kleinstskigebiete forciert.
ITALIEN
ZUSAMMENSCHLUSS ZWEIER KLEINSTSKIGEBIETE AM MONTE COSTON
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
SEIT 2008
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: Dezember 2013
Monte Coston. Club Alpino Italiano
Bauarbeiten für die Skigebietsverbindung. Club Alpino Italiano
IN PLANUNG
BAU EINES RASTPLATZES MIT KRIEGSMUSEUM FÜR 850 PKWS UND 50 CAMPER IM NATURA-2000-GEBIET Hochebene des Sella bei Enego/Veneto
Mit dem Bau eines Museums mit Rastplatz und Informationsbüro soll die historisch bedeutsame Hochebene im Natura-2000-Gebiet aufgewertet werden. Diese Maßnahmen würden jedoch 3,6 Hektar Fläche neu erschließen, die bisher durch eine extensive Landwirtschaft genutzt wird. Ein wertvoller Bestand an Flora und Fauna wäre betroffen. Stand: Dezember 2013
Die Hochebene Marcésina. Club Alpino Italiano, September 2012
Folgaria/Autonome Provinz Trento
Geplant sind der Bau von drei neuen Liftanlagen sowie von vier neuen Pisten in einer nicht schneesicheren Höhenlage von 1.200 bis 1.700 Höhenmetern. Die Erweiterung soll mit fünfzig Millionen Euro von der Autonomen Provinz Trento kofinanziert werden.
DEUTSCHLAND ITALIEN
AUSBAU DES SKIGEBIETS FOLGARIA FIORENTINI
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: Dezember 2013
ZUSAMMENSCHLUSS ZUR SKIAREA CAMPIGLIO 2011/2012
WEITERER AUSBAU IN PLANUNG
ZUSAMMENSCHLUSS VON MADONNA DI CAMPIGLIO FOLGÀRIDA-MARILLÉVA MIT PINZOLO UND AUSBAU Pinzolo/Autonome Provinz Trento
In Pinzolo werden bis Herbst 2014 drei neue Pisten mit Komplettbeschneiung entstehen; trotz defizitärer Lage ist ein weiterer Ausbau in Planung. Das Gebiet befindet sich im Herzen des Parco Naturale Provinciale Adamello Brenta, was eine derart intensive touristische Erschließung eigentlich ausschließt. Stand: Dezember 2013
Valle Brembana/Lombardia
Der Bau eines Sportplatzes mit Zufahrtstraße und Gebäuden würde in der Valle Brembana ein Feuchtgebiet von überregionaler Bedeutung zerstören.
DEUTSCHLAND ITALIEN
BAU EINER SPORTANLAGE IN EINEM FEUCHTGEBIET IN DER VALLE BREMBANA
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG
Der Sumpf-Stendelwurz, eine Orchidee, gehört zu den gefährdeten Pflanzen, die in der Valle Brembana vorkommen. Club Alpino Italiano, Juli 2013
Schilf im Feuchtgebiet. Club Alpino Italiano, Juli 2013
Die Valle Brembana. Club Alpino Italiano
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: Dezember 2013
IM BAU SEIT 2012
BAU EINER NEUEN SEILBAHN ZUM PUNTA HELBRONNER/ MONT BLANC La Palud bei Courmayeur/Autonome Region Aosta
Die neue Seilbahn führt parallel zur Trasse der alten Bahn vom Talort La Palud über den Mont Fréty und das Rifugio Torino zur Punta Helbronner auf 3.452 Metern. Von dort führt die Kleinkabinenbahn Vallée Blanche auf über fünf Kilometern (seit 1958) über den Glacier Géant zur Aiguille du Midi, die ebenfalls von Chamonix per Gondel (seit 1955) erschlossen wird. Gegenüber der alten Seilbahn auf die Punta Helbronner wird die Beförderungskapazität von zweihundert auf neunhundert Personen pro Stunde erhöht. Zudem nehmen die neuen Seilbahnstationen sehr viel mehr Raum ein. Bauherr/Betreiber: Funivie Monte Bianco S.p.A. Stand: Dezember 2013
Die alte und die neue Talstation der Seilbahn auf die Punta Helbronner. Friederike Kaiser, Oktober 2013
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL FRANKREICH
Die Baustelle der neuen Mittelstation auf dem Mont Fréty (2.172 m). Manfred Scheuermann, Juli 2013
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
Baustelle der neuen Bergstation. Friederike Kaiser, Oktober 2013
Eine neue Trasse für die neue Seilbahn. Friederike Kaiser, Oktober 2013
Bautafel für die neue Seilbahn. Friederike Kaiser, Oktober 2013
PLANUNGEN RUHEN
KIESABBAUPLÄNE, HOCHWASSERSCHUTZ UND ATOMKRAFTWERK AM TAGLIAMENTO Spilimbergo am Tagliamento/Region Friaul-Julisch-Venetien
Der Tagliamento bildet die größte heute noch erhaltene Wildflusslandschaft in den Alpen. Etwa 150 Quadratkilometer aus Auwäldern, Kiesflächen und Wasser fasst das weitgehend intakte, in seiner Dynamik wenig gestörte Ökosystem des Tagliamento. Im Mittellauf ist der Tagliamento als Europäisches Flora-FaunaHabitat(FFH)-Schutzgebiet (Greto del Tagliamento) ausgewiesen. Für den Tagliamento gilt damit das Verschlechterungsgebot nach der FFH-Richtlinie und nach der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Trotzdem wurde der Tagliamento 2005 von Kiesabbauplänen in gigantischem Ausmaß bedroht. Mit der Begründung, dies sei als Hochwasserschutz nötig, sollten bei Spilimbergo ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und entgegen der EU-Richtlinien drei große Rückhaltebecken (ca. 30 Mio. m3) mit einer Gesamtfläche von 8,5 Quadratkilometern entstehen. Die Kiesflächen sollten Bauunternehmen kostenfrei zum Abbau zur Verfügung gestellt werden – als Entgegenkommen für eine finanzielle Wahlkampfunterstützung Silvio Berlusconis und seiner Partei „Forza Italia“. Eine alpenweite Initiative von Wissenschaftlern, Verbänden, Organisationen sowie der lokalen Bevölkerung entwickelte Alternativen zum geplanten Hochwasserschutz und konnte schließlich auch die Verhinderung des Kiesabbaus durchsetzen. Im Jahr 2010 schlug Ministerpräsident Berlusconi das Städtchen Spilimbergo am Tagliamento als Standort für das erste Atomkraftwerk Italiens vor. Er stieß wiederum auf alpenweiten Widerstand. Weitere Planungen sind momentan nicht bekannt. Stand: März 2014
Der Tagliamento, Blick vom Monte Ragogna flussaufwärts, im Hintergrund die Karnischen Alpen. Norbert Müller, August 2006
Parco Nazionale Dolomiti Bellunesi/Belluno
Die Valle del Mis liegt im Nationalpark Dolomiti Bellunesi. Trotzdem ist der Bau eines Kleinwasserkraftwerkes geplant. Der Bau würde jedoch einen starken Eingriff in die Landschaft bei äußerst geringem energetischen Potenzial bedeuten.
DEUTSCHLAND ITALIEN
BAU EINES KLEINWASSERKRAFTWERKS IN DER VALLE DEL MIS
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG
„Giù le mani dalla Valle del Mis“ – Hände weg vom Valle del Mis. Bewohner des Tales demonstrieren gegen den Bau des Wasserkraftwerkes. Club Alpino Italiano, 2012
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: Dezember 2013
IN PLANUNG
WASSERKRAFTNUTZUNG DER FLÜSSE IM VELTLIN Valtellina/Lombardia
Das Wasser des Roasco in der Valle Grosina soll durch eine Pipeline zu einem neuen Wasserkraftwerk geführt werden. Die Restwassermengen würden nahezu ein Trockenfallen des Flusses bedeuten. Mit ihren zahlreichen Wasserkraftwerken in der ganzen Bergregion des Veltlins produzieren die Mailänder Kraftwerke 46 Prozent des Stroms in der Lombardei. Dazu beanspruchen sie neunzig Prozent der Oberflächengewässer. Stand: Dezember 2013
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
DEUTSCHLAND
Alpentourismus Energie DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Südtirol ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH ALTERNATIVEN
DEUTSCHLAND Der Schweizer Alpen-Club und die Umweltverbände stellen sich klar hinter die Energiewende, wehren sich aber dagegen, dass dafür die letzten unerschlossenen Landschaften und Gewässer „geopfert“ werden. Sie setzen sich deshalb für Energieeffizienz, für den Einsatz anderer erneuerbarer Energien (z.B. Solaranlagen auf Dächern oder an Fassaden, Erd- und Fernwärme etc.) und für energetische Gebäudesanierungen ein.
MITWIRKUNGSMÖGLICHKEIT DER NATURSCHUTZVERBÄNDE Die Schweiz hat das Verbandsbeschwerderecht 1966 eingeführt, zuerst im Natur- und Heimatschutzgesetz (NHG), später im Umweltschutzgesetz (USG). Zurzeit sind dreißig Organisationen beschwerdeberechtigt. Das Beschwerderecht ist aber kein Vetorecht. Dessen präventive Wirkung beziehungsweise sein Gebrauch kann dazu verhelfen, dass bei Bauvorhaben die geltenden Gesetze eingehalten werden. Natur- und Heimatschutz ist grundsätzlich Aufgabe der Kantone. Die Schweiz kennt zwar ein Bundesinventar der Landschaften von nationaler Bedeutung (BLN) und weitere nationale Inventare (Biotopgebiete), deren Erhaltung unterliegt aber im Einzelfall einer mehr oder weniger strengen Interessenabwägung. Nur der Schweizerische Nationalpark im Engadin sowie Moore und Moorlandschaften von nationaler Bedeutung sind praktisch absolut geschützt.
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH NACHHALTIGE ENERGIEGEWINNUNG UND NATUR- UND LANDSCHAFTSSCHUTZ Im Jahre 2011 fällten Regierung und Parlament einen Grundsatzentscheid für einen schrittweisen Ausstieg aus der Kernenergie. Das Schweizer Energiesystem soll bis ins Jahr 2050 sukzessive umgebaut werden. Die Energiewende könnte je nach Umsetzung zu einem großen Druck auf die alpinen Landschaften führen: Die letzten frei fließenden Bäche sollen genutzt, Speicherseen gebaut und unzählige Windparks erstellt werden. Die gesetzlichen Anpassungen sind jedoch erst in Vernehmlassung, also noch nicht rechtskräftig. Insgesamt zeichnet sich eine Schwächung der Anliegen von Natur- und Landschaftsschutz ab. Problematisch sind insbesondere Kraftwerksprojekte in Schutzgebieten oder staatlich subventionierte Kleinwasserkraftwerke in bisher unberührten Bachabschnitten.
SLOWENIEN
Der Schweizer Bundesrat will den Tourismus mit einer sogenannten Wachstumsstrategie fördern. Zwei Drittel der befragten Seilbahnunternehmen unterstützen die Förderung des Sommertourismus, da dies eine zusätzliche Rendite erzielt. Deshalb konkurriert man unter den Tourismusorten und Bahnbetreibern um die attraktivsten Erlebnisinstallationen wie Aussichtsplattformen, Hängebrücken für den Adrenalinkick etc. Im Wintertourismus geht es um einen Verdrängungswettbewerb, da die Anzahl der Skifahrer rückläufig ist.
FRANKREICH
SCHWEIZ
TOURISMUS Im Vergleich mit den Nachbarländern dürfte der Wintersporttourismus in der Schweiz vom Klimawandel weniger negativ betroffen werden, da die Skigebiete in den Schweizer Alpen im Durchschnitt höher liegen. Die Nachfrage wird sich auf hoch gelegene und große Skigebiete konzentrieren. Deshalb werden auch im Schweizer Alpenraum Infrastrukturen in bisher unerschlossenen alpinen Landschaften errichtet. Investiert wird auch hier in die Erschließungen und Fusionen höher gelegener Skigebiete und in größere Beschneiungsanlagen, teils mit öffentlichen Fördergeldern. Auf der anderen Seite kommt es zu „Marktaustritten“, das heißt zur Stilllegung von sehr kleinen Skigebieten.
In manchen Fällen können bei Infrastrukturprojekten im Laufe der Verfahren Konsens- und Kompromisslösungen zwischen den Bauherren, Behörden und den beschwerdeberechtigten Verbänden gefunden werden. Dadurch werden die Projekte in der Regel redimensioniert, verbessert und die Ersatzmaßnahmen geregelt, jedoch nicht verhindert. Gesetzeswidrige Projekte können teilweise erst auf gerichtlichem Weg gestoppt werden.
SCHUTZ UND NUTZUNG: HERAUSFORDERUNGEN FÜR DEN SCHWEIZER ALPEN-CLUB Der Schweizer Alpen-Club engagiert sich für ein Nebeneinander von Schutz und Nutzung. Dabei setzt er sich sowohl für eine umwelt- und naturverträgliche Nutzung der Gebirgswelt als auch für den Erhalt der unerschlossenen alpinen Landschaften ein. Gleichzeitig ist ihm die Aufrechterhaltung des weitgehend freien Zugangs zur Gebirgswelt ein Anliegen. Aus diesen Gründen setzt sich der SAC sowohl mit seinem Verbandsbeschwerderecht im Bereich Landschaftsschutz als auch bei Themen des freien Zugangs für verhältnismäßige und nachvollziehbare Lösungen ein.
DEUTSCHLAND
REALISIERT
Mit der Verbindung der beiden Skigebiete einher ging der Bau einer Doppelpendelbahn zwischen Hörnli und Urdenfürggli, zwei neuen Sechsersesselbahnen sowie einer Vierersesselbahn, um die entsprechenden Anschlüsse an die neue Seilbahn zu ermöglichen. Die Verbindung der Skigebiete Arosa und Lenzerheide fördert insbesondere den Tagestourismus, da das Skigebiet Lenzerheide einen leichteren Zugang zum Gebiet Arosa ermöglicht. Eine Stärkung des gesamten Tourismus durch höhere Übernachtungszahlen ist nicht zu erwarten. Bauherr/Betreiber: Die Bergbahnunternehmen der Skigebietsregionen Arosa und Lenzerheide Stand: Dezember 2013
Bau der neuen Gipfelstation Urdenfürggli. Matthias Rapp, 2013
Das Urdental und seine Steinhühner bleiben verschont. Pro Natura Graubünden
ITALIEN SCHWEIZ
Die Bergbahnunternehmen der Skigebietsregionen Arosa und Lenzerheide planten schon seit den 1970er Jahren eine Verbindung ihrer Skigebiete. Der Schweizer Alpen-Club konnte gemeinsam mit anderen Verbänden immerhin erreichen, dass das Projekt statt mit einer Erschließung des Urdentals (Lebensräume des vom Aussterben bedrohten Steinhuhns) lediglich mit einer Direktüberspannung realisiert wurde. Bei der Ausweisung von Wildruhezonen als Kompensation für die Erschließungsmaßnahmen konnte erreicht werden, dass durch Korridore beliebte Variantenabfahrten ins Tal erhalten blieben. Trotzdem bleibt die Direktüberspannung ein massiver Landschaftseingriff.
SLOWENIEN
Arosa/Graubünden, Lenzerheide/Graubünden
FRANKREICH
SKIGEBIETSVERBINDUNG AROSA-LENZERHEIDE
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
2012/2013
SKIGEBIETSVERBINDUNG NICHT GENEHMIGT
AUSBAU WIRD REALISIERT
SKIGEBIETSVERBINDUNG CORVIGLIA–CORVATSCH UND AUSBAU DES SKIGEBIETES CORVIGLIA St. Moritz/Graubünden
Die Bergbahnen Engadin planen schon seit 2009 für die FIS 2017 einen Ausbau ihrer Skigebiete. Kern ist die Erschließung des Hahnensees, um eine Verbindung der Skigebiete Corviglia und Corvatsch zu erreichen. Pro Natura Graubünden, WWF Graubünden und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz lehnen die Erschließung ab und fordern eine Veröffentlichung des Gutachtens der unabhängigen Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission. Der Hahnensee ist Teil der national geschützten Oberengadiner Seenlandschaft und Berninagruppe. Die Erschließung würde zudem mehrere Flachmoore und ein Hochmoor regionaler Bedeutung tangieren. Weitere Projekte sind der Ersatz der 1972 errichteten Signalbahn mit einer Verlängerung der Trasse und Ausweitung der Pistenfläche sowie ein Ausbau der Beschneiung im Skigebiet Corviglia. Dazu wird ein riesiges Speicherbecken mit 400.000 Kubikmetern Fassungsvermögen gebaut und das Wasser der ganzen umgebenden Geländekammer abgepumpt. Bauherr/Betreiber: Engadin St. Moritz Mountains AG Stand: September 2014
Hahnenseegebiet mit Blick auf St. Moritz. Stiftung Landschaftsschutz Schweiz
Bau des neuen Speicherbeckens am Lej Alv. Freiderike Kaiser, August 2014
Die Bergbahnen Flumserberg AG setzen eine umfangreiche Erweiterung des Skigebietes in die angrenzende Geländekammer der Alp Panüöl um. Ursprünglich planten die Bergbahnen Flumserberg AG die Erschließung des gesamten hinteren Schilstales, wo sich unter anderem die beliebte Skitour auf den Spitzmeilen befindet. Nach Einsprachen der Umweltschutzorganisationen wurde das Projekt stark redimensioniert. In einem ersten Bauabschnitt wurden eine Sechsersesselbahn und ein Verbindungsskilift zur Alp Panüöl gebaut sowie ein Bergrestaurant. Diese Anlagen wurden am 6. Dezember 2013 eröffnet. Die weiteren Planungen, wie massive Kapazitätserweiterungen und eine umfassende Beschneiung mit neuem Speicherbecken, sind momentan aufgrund einer Einsprache gestoppt. Hintergrund für das Projekt bildet der starke Druck des Tagestourismus von Zürich auf das Gebiet Flumserberg.
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL
Flumserberg/St. Gallen
ITALIEN
SKIGEBIET FLUMSERBERG
SCHWEIZ
TEILWEISE REALISIERT
SLOWENIEN
IN PLANUNG
Stand: Februar 2014
FRANKREICH
Bauherr/Betreiber: Bergbahnen Flumserberg AG
Geländekammer im hintersten Schilstal. Hier planten Flachmoor zwischen der Alp Panüöl und dem die Flumserberg Bergbahnen einen massiven Ausbau Maschgenkamm vor der Erschließung mit einer Sesselbahn im Dezember 2013. WWF St. Gallen, Juli 2006 ihres Skigebietes. Markus Kummer, Februar 2014
Skitourengebiet Spitzmeilen, an das das Skigebiet Flumserberg immer näher heranrückt. Dominik Siegrist, Februar 2014
2.6.14
s Andermatt
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DEUTSCHLAND
T
FERTIGGESTELLT: – SUPERIOR HOTEL „THE CHEDI“ MIT APPARTEMENTHÄUSERN, GOLFPLATZ
BAUBEGINN FÜR DIE SKIGEBIETSVERBINDUNG ANDERMATT–SEDRUN VORAUSSICHTLICH IM JAHRESVERLAUF 2014
Das Projekt „Andermatt Swiss Alps“ (ASA) mit Resort und Skigebiet ist momentan PROJEKT ANDERMATT SWISS ALPS Das Projekt „Andermatt Swiss Alps“ (ASA) mit Resort und Skigebiet ist momentan die größte touristische Investitionsbaustelle und Erschließungsmaßnahme in Andermatt/Uri und Sedrun/Graubünden die größte touristische Investitionsbaustelle und Erschließungsmaßnahme in den Schweizer Alpen. Der ägyptische Investor Samih Sawiris plant seit 2006 die den Schweizer Alpen. Der ägyptischeErrichtung Investor Samih Sawiris plant seit 2006 die mit einem Investitionsvolumen einer „Ganzjahresferiendestination“ Das Projekt „Andermatt Swiss Alps“ (ASA) mit Resort und Skigebiet ist momentan Errichtung einer „Ganzjahresferiendestination“ mit einem Investitionsvolumen die größte touristische Investitionsbaustelle undvon Erschließungsmaßnahme in von 1,8 Milliarden Schweizer Franken. Auf einer Gesamtfläche rund von 1,8 Milliarden Schweizer Franken. einer Gesamtfläche vonden Schweizer Alpen. Der ägyptische Investor Samih Sawiris plant seit 2006 die 1,5Auf Millionen Quadratmetern sollrund das Resort im Endausbau 6 Hotels im 4- und Errichtung einer „Ganzjahresferiendestination“ mit einem Investitionsvolumen 1,5 Millionen Quadratmetern soll das5-Sterne-Bereich, Resort im Endausbau Hotels im 4- und 490 6Appartements in 42Schweizer Gebäuden, 25 Villen, Kongressvon 1,8 Milliarden Franken.rund Auf einer Gesamtfläche von rund 5-Sterne-Bereich, 490 Appartementseinrichtungen in 42 Gebäuden, Villen, Kongress1,5 Millionen Quadratmetern das Resort im Endausbauumfassen. 6 Hotels im 4- und sowierund eine25Schwimmhalle und einensoll18-Loch-Golfplatz 5-Sterne-Bereich, 490 Appartements in 42 Gebäuden, rund 25 Villen, Kongresseinrichtungen sowie eine Schwimmhalle einen umfassen. Dazuund sollen die18-Loch-Golfplatz vorhandenen,einrichtungen relativ kleinen Skigebiete und umfassen. sowie eine Schwimmhallevon und Andermatt einen 18-Loch-Golfplatz Dazu sollen die vorhandenen, relativSedrun kleinenunter Skigebiete von Andermatt und die vorhandenen, relativ kleinen Skigebiete Andermatt und anderem durchDazu einesollen Skigebietsverbindung zu einem dervongrößten unter anderem durch eine Skigebietsverbindung zu einem der größten Sedrun unter anderem durch eine Skigebietsverbindung zu einemSedrun der größten Skigebiete der Zentralschweiz ausgebaut werden. Skigebiete der Zentralschweiz ausgebaut werden. Skigebiete der Zentralschweiz ausgebaut werden. Bis Ende 2013 laut Angaben der Andermatt Alps AG insgesamt Bis Ende 2013 wurden laut Angaben derwurden Andermatt Swiss Alps AGSwiss insgesamt rund vierhundert Millionen Franken investiert, wobei der größte Teil für den Bau Bis Ende 2013 wurden laut Angabenrund der Andermatt Alps AG insgesamt vierhundertSwiss Millionen Franken investiert, wobei der größte Teil für den Bauund die des Hotels The Chedi, die ersten zwei Appartementhäuser, den Golfplatz rund vierhundert Millionen Franken des investiert, der größte Teil für Bau ausgegeben wurden.den Infrastrukturarbeiten Bisher fertiggestellt ist als Hotels wobei The Chedi, die ersten zweidenAppartementhäuser, Golfplatz und dieeinziger Gebäudekomplex das Chedi, eine monströse Hotelanlage, die die gewachsenen des Hotels The Chedi, die ersten zweiInfrastrukturarbeiten Appartementhäuser,ausgegeben den Golfplatz und die wurden. Bisher fertiggestellt ist als einziger Strukturen des Ortes überragt. Das Sportzentrum mit Schwimmbad, auf das die Infrastrukturarbeiten ausgegeben wurden. Bisher fertiggestellt alsmonströse einziger Hotelanlage, die die gewachsenen Gebäudekomplex das Chedi,isteine Bevölkerung gehofft hatte, verzögert sich und soll erst 2017 fertig sein. Der Gebäudekomplex das Chedi, eine monströse Hotelanlage, die die gewachsenen Golfplatz der nach einer mit Vereinbarung mit der Kommune erst nach Strukturen des Ortes überragt. Das aber, Sportzentrum Schwimmbad, auf das die dem Sportzentrum hätte eröffnet werden dürfen, ist bereits in Betrieb. Strukturen des Ortes überragt. Das Sportzentrum mit Schwimmbad, auf das Bevölkerung gehofft hatte, verzögert sichdieund soll erst 2017 fertig sein. Der Bevölkerung gehofft hatte, verzögertGolfplatz sich undaber, soll erst 2017 einer fertigObVereinbarung sein. Der Immobilien alle geplanten je gebaut ist offen. der nach mit derin Andermatt Kommune erstwerden, nach dem Die nach Finanzierung ist zweifelhaft und der Verkauf der Golfplatz aber, der nach einer Vereinbarung mit derhätte Kommune demdes Gesamtprojektes Sportzentrum eröffneterst werden dürfen, ist bereits in Betrieb. und Gebäude gestaltet sich schwierig. Immer wieder musste Sportzentrum hätte eröffnet werden dürfen, ist bereits in Betrieb.Wohnungen Samih Sawiris in der Vergangenheit eigene Mittel zuschießen. Die politische in Ägypten, ein schwächeres Ergebnis bei Immobilien und Bau sowie Ob alle geplanten ImmobilienSituation in Andermatt je gebaut werden, ist offen. haben die finanzielle Situation von Sawiris’ Orascom Ob alle geplanten Immobilien in Andermatt je gebaut werden, ist Wechselkurseffekte offen. ist zweifelhaft Die Finanzierung des Gesamtprojektes unddieder Verkauf der Development Holding, der ursprünglich Andermatt Swiss Alps AG gehörte, Die Finanzierung des Gesamtprojektes ist zweifelhaft und der Verkauf negativ der beeinflusst. Die öffentliche Hand hat Sawiris musste bereits Steuern von rund Wohnungen und Gebäude gestaltet sich schwierig. Immer wieder Millionen Franken erlassen. Weitere Steuergelder in Millionenhöhe Wohnungen und Gebäude gestaltet sich schwierig. Immer wiederhundert musste Samih Sawiris in der Vergangenheit eigene Mittel zuschießen. Die politische sollen in den Ausbau der Ski-Infrastruktur fließen. Samih Sawiris in der Vergangenheit Situation eigene Mittel zuschießen. Die politischeErgebnis bei Immobilien und Bau sowie in Ägypten, ein schwächeres Situation in Ägypten, ein schwächeres Ergebnis bei Immobilien und Bau sowie Exemplarisch zeigt sich in Andermatt, welchen Veränderungen und welchen Wechselkurseffekte haben die finanzielle Situation von Sawiris’ Orascom Abhängigkeiten einem Großinvestor gegenüber ein Gebirgsort mit 1.545 Wechselkurseffekte haben die finanzielle SituationHolding, von Sawiris’ Orascom Development der ursprünglich dieausgesetzt Andermatt AG gehörte, Einwohnern (2013) ist. DerSwiss RückzugAlps der Armee aus Andermatt und Development Holding, der ursprünglich die Andermatt AlpsdieAGFrage, gehörte, wie diese wirtschaftlich kann, hatte zu negativ beeinflusst.Swiss Die öffentliche Hand hatLücke Sawiris bereitsgeschlossen Steuernwerden von rund einer Zustimmung der Bürger zu Sawiris’ Investitionsprojekt geführt. negativ beeinflusst. Die öffentliche Hand hat Millionen Sawiris bereits Steuern von Weitere rund Steuergelder in Millionenhöhe hundert Franken erlassen. hundert Millionen Franken erlassen.sollen Weitere in Millionenhöhe Der Schweizer Bundesrat setzte für die Verwirklichung der Projekte in Andermatt in Steuergelder den Ausbau der Ski-Infrastruktur fließen. sogar ein Bundesgesetz – die Lex Koller – außer Kraft. Damit ist es auch Nichtsollen in den Ausbau der Ski-Infrastruktur fließen. schweizern möglich, im Resort The Chedi und in den anderen geplanten Gebäude-
Exemplarisch zeigt sich in Andermatt, welchen Veränderungen und welchen komplexen Appartements, Wohnungen und Ferienhäuser zu erwerben und zu Exemplarisch zeigt sich in Andermatt, welchen Veränderungen und welchen veräußern. Auch die „Zweitwohnungsinitiative“, nach 1.545 der die Zweitwohnungen in Abhängigkeiten einem Großinvestor gegenüber ein Gebirgsort mit einer Kommune auf zwanzig Prozent begrenzt bleiben, soll für das Andermatter Abhängigkeiten einem Großinvestor Einwohnern gegenüber ein Gebirgsort mit 1.545 (2013) ausgesetztTourismusresort ist. Der Rückzug derDiesArmee aus Andermatt und nicht gelten. wird momentan vor Gericht verhandelt. Einwohnern (2013) ausgesetzt ist. Der derdiese ArmeeLücke aus Andermatt undgeschlossen werden kann, hatte zu dieRückzug Frage, wie wirtschaftlich die Frage, wie diese Lücke wirtschaftlich werden kann, hatte zu Investitionsprojekt geführt. einer geschlossen Zustimmung der Bürger zu Sawiris’ einer Zustimmung der Bürger zu Sawiris’ Investitionsprojekt geführt. Der Schweizer Bundesrat setzte für die Verwirklichung der Projekte in Andermatt Der Schweizer Bundesrat setzte für die Verwirklichung der Projekte in Andermatt sogar ein Bundesgesetz – die Lex Koller – außer Kraft. Damit ist es auch Nichtsogar ein Bundesgesetz – die Lex Koller – außermöglich, Kraft. Damit ist esThe auch Nichtschweizern im Resort Chedi und in den anderen geplanten Gebäudeschweizern möglich, im Resort The Chedi und in Appartements, den anderen geplanten Gebäudekomplexen Wohnungen und Ferienhäuser zu erwerben und zu komplexen Appartements, Wohnungen und Ferienhäuser zu erwerben und zu veräußern. Auch die „Zweitwohnungsinitiative“, nach der die Zweitwohnungen in veräußern. Auch die „Zweitwohnungsinitiative“, nach der die Zweitwohnungen in bleiben, soll für das Andermatter einer Kommune auf zwanzig Prozent begrenzt einer Kommune auf zwanzig ProzentTourismusresort begrenzt bleiben,nicht sollgelten. für dasDies Andermatter wird momentan vor Gericht verhandelt. Tourismusresort nicht gelten. Dies wird momentan vor Gericht verhandelt.
SÜDTIROL
Andermatt/Uri und Sedrun/Graubünden
SEIT 2006
FERTIGGESTELLT: – SUPERIOR HOTEL „THE CHEDI“ MIT APPARTEMENTHÄUSERN, GOLFPLATZ
ITALIEN
PROJEKT ANDERMATT SWISS ALPS PROJEKT ANDERMATT SWISSAndermatt/Uri ALPS und Sedrun/Graubünden
IN PLANUNG ANDERMATT RESORT UND SKIGEBIET
SCHWEIZ
IM BAU BZW. GEPLANT WEITERE APPARTEMENTHÄUSER UND CHALETS
SLOWENIEN
T
FÜR DIE LT: INN BAUBEG GESTEL FERTIG INDUNG ETSVERB CHEDI“ – SKIGEBI „THE IOR HOTEL SUPER RUN ERN, ATT–SEDTHÄUS ANDERMTEMEN APPARSICHTLICH MIT VORAUS IM ATZ GOLFPL JAHRESVERLAUF 2014
FRANKREICH
BAUBEGINN FÜR DIE SKIGEBIETSVERBINDUNG ANDERMATT–SEDRUN VORAUSSICHTLICH IM JAHRESVERLAUF 2014
ÖSTERREICH
ver SEIT 2006
SKIGEBIETSVERBINDUNG ANDERMATT–SEDRUN Als Basis für den Skitourismus des Projektes dient die Ausweitung und Fusion der Skigebiete von Andermatt und Sedrun mit einer Neuerschließung zwischen Nätschen und dem Oberalppass. Die neu entstehende Skiarena soll nach dem Ausbau, wenn es nach den Plänen der Andermatt Swiss Alps AG geht, insgesamt 24 Gondel- und Sesselbahnen sowie Skilifte mit rund 120 Pistenkilometern umfassen. Die Umweltverbände der Schweiz und der Schweizer Alpen-Club haben gegen das Projekt Einsprache eingelegt. Im Januar 2013 wurde eine Vereinbarung zwischen den Verbänden sowie den Investoren, dem Kanton und den Gemeinden getroffen, in welcher eine Kompromisslösung durch eine Verkleinerung des Projektes gefunden wurde. Im Juni 2014 wurde der Ausbau des Skigebietes bewilligt. Das Skigebiet sollte in zwei Phasen zusammengeschlossen und ausgebaut werden. Die erste Phase bis 2015 beinhaltet Investitionen in Höhe von rund 134,6 Millionen Franken. Für die zweite Phase (2016–2019) wird mit Investitionen in Höhe von rund 80,4 Millionen Franken gerechnet. Große Projekte wie die Skiarena Andermatt-Sedrun kommen unter anderem zustande, wenn die öffentliche Hand Beiträge oder zinsgünstige Kredite gewährt. Der Bund beteiligt sich hier mit einem rückzahlbaren Darlehen in Höhe von vierzig Millionen Franken, die Kantone Uri und Graubünden bezahlen drei respektive vier Millionen Franken als Beiträge. Andere Schweizer Skigebiete kritisieren den Einsatz der Steuergelder als „schweizweite, staatlich subventionierte Umverteilung der Skigäste“ (Markus Hasler, Direktor der Bergbahnen Zermatt). Weitere Resorts sind im Bau, so in Mollens bei Crans Montana. Hier will die russische Mirax-Gruppe das Luxusresort „Aminona Luxury and Resort Village“ errichten. Bauherr/Betreiber: Andermatt Swiss Alps AG (Hauptaktionär: Samih Sawiris) Stand: September 2014 HOMEPAGE: www.gigantismus-andermatt.ch Umweltverbände World Wildlife Fund, Pro Natura, Mountain Wilderness, Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und des Verkehrs-Club Schweiz
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL FRANKREICH
Das Baugelände außerhalb von Andermatt: Erst wird verkauft, dann fertiggestellt. Sylvia Hamberger (Gesellschaft für ökologische Forschung), August 2013
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
Das Hotel The Chedi im Bau. Die völlig aus dem Rahmen fallenden Größenverhältnisse sind gut erkennbar. Lina Riedmiller, Frühling 2013
Anstelle einer Viehweide – der neue Golfplatz in Andermatt. Alpines Museum des DAV, August 2013
Die Erschließungsfläche zwischen Nätschen und Oberalppass. Lina Riedmiller, Benno Steiger, 2013/2014
REALISIERT 2012
HÄNGEBRÜCKE „TITLIS CLIFF WALK“ UND GLETSCHERHÖHLE AM TITLIS Engelberg/Obwalden
„3020 Meter Höhe. 500 Meter Abgrund. 150 Schritte Herzklopfen. ... Zum Überqueren brauchst Du Nerven stark wie die Drahtseile, an denen die Brücke hängt.“ (Werbetafel an der Seilbahnstation). Europas höchstgelegene Hängebrücke spannt sich vom Titlis bis zur Bergstation der Sesselbahn Ice Flyer über eine Länge von etwa hundert Metern. Die neben der Bergstation gelegene begehbare Gletscherhöhle wird gekühlt, um sie mittelfristig als Touristenattraktion erhalten zu können. Bauherr/Betreiber: Titlis Rotair AG sowie Titlis Bergbahnen
Der Titlis Cliff Walk. Beat Gugger, Januar 2014
Der Titlis Cliff Walk. Beat Gugger, Januar 2014
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG SEIT 2003
ZUSAMMENSCHLUSS VON DREI SCHWEIZER SKIGEBIETEN ZUM „SCHNEEPARADIES HASLIBERG–FRUTT–TITLIS” Gemeinden Wolfenschießen und Engelberg, Gemeinde Kerns mit der MelchseeFrutt und Meiringen-Hasliberg/Kantone Obwalden, Nidwalden, Bern und Uri
Seit 2003 ist eine Verbindung der mittelgroßen Skigebiete Engelberg-Trübsee, Melchsee-Frutt und Meiringen-Hasliberg in Planung. Nachdem mehrere Umweltverbände Einspruch erhoben hatten, wurde 2007 eine in seiner Größe reduzierte Planung vorgestellt. Trotzdem ist immer noch die bisher unerschlossene Geländekammer zwischen Engstlenalp und Trübsee mit dem Graustock betroffen. Massiv gestört würden Karstgebiete und Flachmoore, die Lebensraum für Gämsen, Steinböcke, Schneehasen und Raufußhühner bieten. Momentan ruhen die Planungen, der Skigebietszusammenschluss ist aber weiter im Richtplan zur Raumordnung der Kantone Obwalden und Nidwalden sowie in einem touristischen Entwicklungskonzept für das Berner Oberland enthalten. Ende 2013 verschob der Schweizer Bundesrat gegen den Widerstand der Umweltorganisationen, dem Schweizer Alpen-Club sowie Vertretern aus dem lokalen, sanften Tourismus das Jagdbanngebiet Huetstock. Damit ist ein weiteres Hindernis überwunden, denn in Jagdbanngebieten dürfen keine Skilifte gebaut werden. Das Hotel Engstlenalp und Pro Natura leisten erheblichen Widerstand gegen eine Erschließung. Der Schweizer Alpen-Club steht dem Projekt kritisch gegenüber. Bauherren/Betreiber: Bergbahnen Engelberg-Trübsee-Titlis AG, Sportbahnen Melchsee-Frutt, Sportbahnen Hasliberg-Käserstatt, Meiringen-HaslibergBahnen AG Stand: Februar 2013
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH Der Engstlensee mit dem Graustock im Hintergrund. Sylvia Hamberger (Gesellschaft für ökologische Forschung), August 2013
Winteridylle auf der noch unerschlossenen Engstlenalp. Fritz Immer, 2014
IN PLANUNG
V-BAHN ZUM EIGERGLETSCHER UND MÄNNLICHEN Grindelwald/Berner Oberland
Die Jungfraubahn Holding AG und die Gondelbahn Grindelwald Männlichen AG planen eine neue Großkabinenbahn von Grindelwald-Grund aus, deren einer Ast zur bestehenden Haltestelle Eigergletscher führen und deren zweiter Ast den Männlichen erschließen soll. Während es sich bei der Bahn auf den Männlichen um den Ersatz einer bereits vorhandenen Bahn handelt, verläuft die Bahn zur Haltestelle Eigergletscher über eine neue, höher gelegene Linienführung. Die neue Bahn würde mit 60 Meter hohen Masten direkt unterhalb der Eigernordwand verlaufen. Diese bildet die Grenze zum UNESCO-Welterbe Jungfrau– Aletsch sowie zum Gebiet Berner Hochalpen, das im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler verzeichnet ist. Außerdem ist sie ein globales Naturmonument und von herausragender Bedeutung für die Geschichte des Bergsports. Die neue Bahn würde den Blick auf den Fuß der Eigernordwand erheblich beeinträchtigen. Das Projekt ist in der Gemeinde Grindelwald und in der Öffentlichkeit sehr umstritten. Der Schweizer Alpen-Club, Pro Natura und die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz fordern unter anderem entlang der Eigernordwand eine alternative Linienführung und schlagen das Einholen eines Gutachtens der unabhängigen Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission vor. Mehrere Bürger engagieren sich intensiv gegen den Bau der Seilbahn. Zusätzlich zu den landschaftsästhetischen Aspekten sehen sie in der geplanten Bahn keine Lösung für den rückläufigen Wintersporttourismus in der Region, eine Konkurrenz für die historische Zahnradbahn und eine noch stärkere Belastung der Anlagen auf dem Jungfraujoch durch zunehmende Besucher. Eine schnellere Verbindung auf das Jungfraujoch würde die Übernachtungszahlen und Verweildauer in den Gemeinden Grindelwald und Wengen zudem wahrscheinlich noch mehr zurückgehen lassen. Das Projekt wird momentan durch den Kanton geprüft, im August 2014 findet in der Gemeinde Grindelwald die Abstimmung darüber statt. Bauherr/Betreiber: Jungfraubahn und Gondelbahn Grindelwald–Männlichen Stand: Februar 2014
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH Visualisierungen des geplanten Eigerexpresses vor der Eigernordwand. Christian von Almen, Herbst 2013 (Fotos)/Januar 2014 (Visualisierungen)
Linienführung der vorhandenen Bahnen auf Jungfrau und Männlichen (gelb) sowie des geplanten Eigerexpresses (rot)
IN PLANUNG SEIT 2011
ERWEITERUNG DES SKIGEBIETS SAAS FEE UND AUSSICHTSPLATTFORM FEEKOPF Saas Fee/Wallis
Einem Bericht vom Januar 2011 zufolge, planen die Saas Fee-Bergbahnen nach vierzig Jahren erneut eine Erschließung des 3.888 m hohen Feekopfs mit einer zusätzlichen Bahn für die Erweiterung des Skigebietes auf das benachbarte Feejoch. Bereits 1970 sahen die damaligen Luftseilbahnen Saas Fee AG eine Konzession für eine Seilbahn auf den Feekopf vor, um damit einen Aussichtspunkt auf den Dom – den höchsten Berg der Schweiz (4.545 m) – zu schaffen. 1973 lehnte der Bundesrat eine Erschließung mit der Begründung ab, der „Charakter des Hochgebirges als der letzten von der Technik noch nicht beeinträchtigten Landschaft sei unbedingt zu erhalten“. Nur wegen der schlechten Finanzlage der Bergbahnen Saas Fee ruht das Projekt momentan. Bauherr/Betreiber: Saas Fee Bergbahnen AG Stand: Dezember 2013
GEBIRG MONTE ROSA
RÜFT SKIGEBIETSAUSBAU REGION ZERMATT WIRD ÜBERP SKIGEBIETSAUSBAU REGION ZERMATT Zermatt/Wallis (CH); Champuloc-Champlan/Aostatal (IT) Zermatt/Wallis (CH); Champuloc-Champlan/Aostatal SKIGEBIETSAUSBAU REGION ZERMATT (IT)
AUSBAU WIRD REALISIERT
SKIGEBIETSAUSBAU REGION Zermatt/Wallis (CH); Champuloc-Champlan/Aostatal (IT)ZERMATT
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL
28.4.14 Die Umnutzung des Kleinmatt CHLUSS DER ZUSAM er- MENS horns (Gipfe SS DER CHLUATT MENSZERM UND lzone) wird SKIGE ZUSAM nac h BIETE ZERMATT UND Einsprüchen BIETE UNG des SAC und SKIGE IN PLAN ROSACHLU MONT and SS DER ereE Umweltverbän MENS r ZUSAM UNG PLAN IN de nur von 3.8MONTE ROSA 40 BIETE ZERMATT UND Mü.M bewilligt SKIGE . MONTE ROSA IN PLANUNG GEBIRGSLANDEPLATZ ZUSAMMENSCHLUSS DER AUSBAU DEPLATZ GSLAN GEBIR E ROSA MONT BAU AUS SKIGEBIETE ZERMATT UND LISIERTIN PLANUNG ROSA REA E D MONT WIR T PRÜF ÜBERDEPLATZ MONTE ROSA WIRDGSLAN LISIERT REA GEBIR WIRDAUS BAU WIRD ÜBERPRÜFT MONTE ROSA ERT LISI REA WIRD WIRD ÜBERPRÜFT SLANDEPLATZ
Helikopter gesprengt sondern können per Funk ausgelöst werden. das Spektakulär waren diewerden Planungen zu einem Turm auf dem Kleinmatterhorn, GEBIRGSLANDEPLATZ MONTE ROSA Spektakulär waren die Planungen zu einem Turm auf dem Kleinmatterhorn, das Die 42 Gebirgslandeplätze Schweizwurde werdenaufgrund seitens desder Bundes einer Prüihn zu einem Viertausender gemacht hätte. DasderProjekt ihn zu einemwaren Viertausender hätte. Das wurde der daszu keinem funggemacht unterzogen. Das Projekt läuft rund 15 aufgrund Jahren und kommt Spektakulär Planungen zu einem TurmProjekt aufseit dem Kleinmatterhorn, zahlreichen Protestediejedoch nicht weiterverfolgt. zahlreichen jedoch nicht Der weiterverfolgt. Abschluss. Schweizer Aufhebung ihn zu einemProteste Viertausender gemacht hätte. DasAlpen-Club Projekt forderte wurde die aufgrund derdes Gebirgslandeplatzes Monte Rosa. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes und das Gutzahlreichen Proteste jedoch nicht weiterverfolgt.
achten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission stützen diese
GEBIRGSLANDEPLATZ MONTE ROSADer rege Heliskiing-Betrieb sei nicht mehr mit dem SchutzgebietsForderung. GEBIRGSLANDEPLATZ MONTE ROSA vereinen.werden Die Gemeinde Zermatt sich für den Fortbestand des Die 42 Gebirgslandeplätzestatus derzuSchweiz seitens dessetzt Bundes einer PrüDie 42 Gebirgslandeplätze derROSA Schweiz werden deseiner Bundes einer PrüGebirgslandeplatzes ein und seitens forderte statt Einschränkung GEBIRGSLANDEPLATZ fung unterzogen. Das MONTE Projekt läuft seit rund 15 Jahren und kommt zu keinemdes Heliskiings, das nationale Schutzgebiet ist nunzu amkeinem Bundesamt für Zivilluftfung42unterzogen. Das Projekt seit rund 15 abzuschaffen. Jahren und Die Gebirgslandeplätze derläuft Schweiz werden seitens desEskommt Bundes einer PrüAbschluss. Der Schweizerfahrt, Alpen-Club die Aufhebung des Kompromiss Gebirgslandedas Projektforderte wieder aufzunehmen und einen zu erwirken. Abschluss. Der Schweizer Alpen-Club forderte die Aufhebung des Gebirgslandefung unterzogen. Das Projekt läuft seit rund 15 Jahren und kommt zu keinem platzes Monte Rosa. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes und das Gutplatzes Monte Rosa. Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichtes und das GutAbschluss. Der Schweizer Alpen-Club forderte die Aufhebung des Gebirgslandeachten der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission stützen diese achten der Eidgenössischen und Heimatschutzkommissionund stützen diese platzes Monte UrteilNaturdes Bundesverwaltungsgerichtes das GutForderung. DerRosa. rege Das Heliskiing-Betrieb sei nicht mehr mit dem SchutzgebietsForderung. Der rege Heliskiing-Betrieb sei nicht mehr mit dem Schutzgebietsachten der Eidgenössischen Naturund Heimatschutzkommission stützen diese status zu vereinen. Die Gemeinde Zermatt setzt sich für den Fortbestand des status zu vereinen. Gemeinde Zermatt fürmit dendem Fortbestand des Forderung. Der regeDie Heliskiing-Betrieb seisetzt nichtsich mehr SchutzgebietsGebirgslandeplatzes ein und forderte statt einer Einschränkung des Heliskiings, Gebirgslandeplatzes einGemeinde und forderte stattsetzt einersich Einschränkung des Heliskiings, status zu vereinen. Die Zermatt für den Fortbestand des das nationale Schutzgebiet abzuschaffen. Es ist nun am Bundesamt für Zivilluftdas nationale Schutzgebiet abzuschaffen. Es ist nun am Bundesamt für ZivilluftGebirgslandeplatzes ein und forderte statt Heliskiings, fahrt, das Projekt wieder aufzunehmen undeiner einenEinschränkung Kompromiss zudeserwirken. fahrt,nationale das Projekt wieder aufzunehmen undEseinen Kompromiss zu erwirken. das Schutzgebiet abzuschaffen. ist nun am Bundesamt für Zivilluftfahrt, das Projekt wieder aufzunehmen und einen Kompromiss zu erwirken.
SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH
und umwelttechnischen Folgen solchen Verbindung untersucht. WEITEREReiner AUSBAU DES SKIGEBIETES Seit Jahren möchte die Gemeinde Zermatt den Gipfelbereich des KleinmatterWEITERER AUSBAU DES SKIGEBIETES WEITERER AUSBAU DES SKIGEBIETES horns in eine Skisportzone umzonen, wogegen die Stiftung Landschaftsschutz, Seit Jahren möchte die Gemeinde Zermatt den Gipfelbereich des Kleinmatterder WWF, ProZermatt Natura, Mountain Wilderness und Schweizer Alpen-Club Seit JahrenAUSBAU möchteDES die Gemeinde den Gipfelbereich desderKleinmatterWEITERER SKIGEBIETES horns in eine Skisportzone umzonen, wogegen Landschaftsschutz, Einspruch erhoben haben. Esdie ist Stiftung zu vermuten, dass durch einen Zusammenhorns in eine Skisportzone umzonen, wogegen die Stiftung Landschaftsschutz, Seit JahrenPromöchte Gemeinde Zermatt desAlpen-Club Kleinmatterder WWF, Natura,dieMountain Wilderness und der Schweizer schluss der Skigebieteden auchGipfelbereich der Druck auf eine bessere Anbindung der der WWF, Pro Skisportzone Natura, Mountain Wilderness und der Schweizer Alpen-Club horns in eine umzonen, wogegen die Stiftung Landschaftsschutz, Seilbahn die am Kleinmatterhorn ankommt, an die Testa Grigia, Einspruch erhoben haben. Es istaus zu Zermatt, vermuten, dass durch einen ZusammenEinspruch erhoben ist zu vermuten, durch einenAlpen-Club ZusammenderEs Bergstation Seilbahn aus dem Aostatal, wächst. der WWF,der Pro Natura,haben. Mountain unddass der Schweizer schluss Skigebiete auch derWilderness Druckderauf eine bessere Anbindung derWie in den meisten Skigebieten investieren die Betreiber zudem in die Verlegung, schluss dererhoben Skigebiete auch Druck auf eine bessere der Erneuerung und Einspruch haben. Esder ist zu vermuten, dass durchAnbindung ZusammenSeilbahn aus Zermatt, dieKapazitätserweiterung am Kleinmatterhorn ankommt, aneinen die Testa Grigia, 70 Prozent der Bergbahnen und Beschneiungsanlagen. Seilbahnder ausSkigebiete Zermatt, die amder Kleinmatterhorn ankommt, an die Testader Grigia, schluss auch Druck auf eine bessere Anbindung der Bergstation der Seilbahn aus sind deminzwischen Aostatal,beschneit, wächst. wenn Wie in der Pisten sieden nichtmeisten auf dem Gletscher liegen. der Bergstation der Seilbahn aus dem Aostatal, wächst. Wie in den meisten Seilbahn ausinvestieren Zermatt, diedie amBetreiber Kleinmatterhorn ankommt, anSkigebiets die Testa Hinzu kommt einezudem weiterein Erschließung des mitGrigia, Lawinensprengmasten, Skigebieten die Verlegung, Erneuerung und Skigebieten investieren die Betreiber zudem die Verlegung, Erneuerung undmehr über die inzwischen Pistenin säumen. So müssen nicht der Bergstation der Seilbahn aus demdie Aostatal, wächst. Wie in die denLawinen meisten Kapazitätserweiterung der Bergbahnen und Beschneiungsanlagen. 70 Prozent Helikopter gesprengt werden sondern können per Funk ausgelöst werden. Kapazitätserweiterung der Bergbahnen und Beschneiungsanlagen. 70 Prozent Skigebieten investieren die Betreiber zudem in die Verlegung, Erneuerung und der Pisten sind inzwischen beschneit, wenn sie nicht auf dem Gletscher liegen. der Pisten sind inzwischen beschneit, wenn sie nicht auf dem Gletscher liegen. Kapazitätserweiterung der Bergbahnen und Beschneiungsanlagen. Hinzu kommt eine weitere Erschließung Lawinensprengmasten, Spektakulär warendes die Skigebiets Planungen zumit einem Turm auf 70 demProzent Kleinmatterhorn, das HinzuPisten kommt eine weitereihnErschließung des Skigebiets mit Lawinensprengmasten, der sind inzwischen beschneit, wenn siedie nicht auf dem liegen. zu einem So Viertausender gemacht hätte. DasGletscher Projekt aufgrund der die inzwischen die Pisten säumen. müssen Lawinen nicht mehrwurde über die inzwischen dieweitere Pistenzahlreichen säumen.Proteste So müssen die Lawinen nicht mehr über nichtFunk weiterverfolgt. Hinzu kommt eine Erschließung desjedoch Skigebiets mitausgelöst Lawinensprengmasten, Helikopter gesprengt werden sondern können per werden. Helikopter gesprengt werden sondern können per Funk ausgelöst werden. die inzwischen die Pisten säumen. So müssen die Lawinen nicht mehr über
ITALIEN
Zermatt/Wallis (CH); Champuloc-Champlan/Aostatal (IT)
ZUSAMMENSCHLUSS DER SKIGEBIETE ZERMATT UND MONTE ROSA ZUSAMMENSCHLUSS DER SKIGEBIETE ZERMATT UND MONTE ROSA Knapp 350 Pistenkilometer stehen Wintersportlern im internationalen Skigebiet Knapp 350 Pistenkilometer stehen Wintersportlern im internationalen Skigebiet DERsollen SKIGEBIETE ZERMATT UND MONTE ROSA ZUSAMMENSCHLUSS DERZUSAMMENSCHLUSS SKIGEBIETE ZERMATT UNDweitere MONTE ROSA Zermatt-Cervinia bereits zur Verfügung. Nun 300 Kilometer Zermatt-Cervinia bereits Knapp zurstehen Verfügung. Nun sollen 300 Kilometer 350 Pistenkilometer stehenweitere Wintersportlern im internationalen Knapp 350 Pistenkilometer Wintersportlern im internationalen Skigebiet hinzukommen, indem sich das Wintersportareal mit dem bisher eher bescheidenen Skigebiet bereits zurmit Verfügung.bisher Nun sollen weitere 300 Kilometer hinzukommen, indem sichZermatt-Cervinia dasVerfügung. Wintersportareal bescheidenen Zermatt-Cervinia bereits zur Nun sollendem weitereDas 300eher Kilometer Skigebiet Monte Rosa-Ski im Aostatalindem zusammenschließt. neue hinzukommen, sich das Wintersportareal mit demSkigebiet bisher eher bescheidenen Skigebiet Monteindem Rosa-Ski im Aostatal zusammenschließt. Daseher neue Skigebiet hinzukommen, sichSkigebiet das Wintersportareal mit dem bisher bescheidenen Zermatt-Monte Rosa würde sich von Zermatt über Breuil-Cervinia und Monte Rosa-Ski im Aostatal zusammenschließt. Das neue Skigebiet Zermatt-Monte Rosa würde von Zermatt über und Skigebiet Montebis Rosa-Ski imsich Aostatal zusammenschließt. Dasüber neue Skigebiet Zermatt-Monte Rosa würde sichBreuil-Cervinia von Zermatt Valtournenche nach Gressoney, Ayas und Sesia erstrecken. EsBreuil-Cervinia wäre, nach und Valtournenche bis nach Gressoney, Ayas undGressoney, SesiaBreuil-Cervinia erstrecken. Es wäre, nach Valtournenche bis nach Ayas und Sesia Zermatt-Monte Rosa würde sich vondas Zermatt über und Aussage des Zermattportals, damit weitläufigste Skigebiet dererstrecken. Welt. DerEs wäre, nach Aussage des Zermattportals, damit Skigebiet das weitläufigste Skigebiet der Welt. Der Aussage des Zermattportals, damit das weitläufigste der Welt. Der Valtournenche bis nach Gressoney, Ayas und Sesia erstrecken. Es wäre, nach Zusammenschluss soll auf der italienischen Seite zwischen Valtournenche und Zusammenschluss soll auf der italienischen Seite zwischen Valtournenche und Zusammenschluss soll auf derdamit italienischen Seite zwischen Valtournenche und Aussage des Zermattportals, das weitläufigste Skigebiet der Welt. Der Ayas realisiert werden, die einen bisher nicht einen skitechnisch Ayasdurch realisiert werden, die durch bisher nichterschlossenen skitechnisch erschlossenen Ayas realisiert werden, die durch einen bisher nicht skitechnisch erschlossenen Zusammenschluss auf derJanuar italienischen Seite zwischen Valtournenche Bergrücken getrennt Im Januar 2014 haben die beteiligtenund Gemeinden Bergrücken getrenntsollsind. Im 2014sind. haben die beteiligten Gemeinden Bergrücken getrennt sind. Im Januar 2014 haben dieskitechnisch beteiligtendieGemeinden dazu eine Machbarkeitsstudie die sozial-wirtschaftlichen Ayas realisiert werden, die durch einen bisher nicht erschlossenen dazu eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben, dieausgeschrieben, die sozial-wirtschaftlichen undImumwelttechnischen Folgen einer solchen Verbindung untersucht. dazu eine Machbarkeitsstudie ausgeschrieben, diedie diebeteiligten sozial-wirtschaftlichen Bergrücken getrennt sind. Januar haben Gemeinden und umwelttechnischen Folgen einer 2014 solchen Verbindung untersucht. und umwelttechnischen Folgenausgeschrieben, einer solchen Verbindung untersucht. dazu eine Machbarkeitsstudie die die sozial-wirtschaftlichen
WEITERER AUSBAU DER TOURISTISCHEN INFRASTRUKTUR Im M채rz 2013 stellte Zermatt Tourismus seine Strategie f체r die n채chsten Jahre vor. Insgesamt sollen 1,2 Milliarden Franken in die Skigebiete, Sportanlagen, ein attraktiveres Ortsbild und die Hotellerie investiert werden. Ein Schwerpunkt wird auf dem Ausbau des Sommertourismus liegen, da in der Sommersaison bisher nur 25 Prozent des Jahresgewinnes erwirtschaftet werden. Insbesondere soll ein umfangreiches Mountainbike-Angebot hinzukommen. Dabei besteht die Gefahr, dass ein weiteres unabh채ngiges Wegenetz in einem sehr wertvollen und sowieso schon stark belasteten Gebiet realisiert wird. Bauherr/Betreiber: u. a. Zermatt Bergbahnen AG Stand: Februar 2013
Blick auf das Matterhorn vom Plan Torrette aus. Daniel Anker, Februar 2014
Blick auf die italienische Seite des Skigebiets Richtung Valtournenche. Daniel Anker, Februar 2014
DEUTSCHLAND SÜDTIROL
ÖSTERREICH Lawinensprengmast im Skigebiet Zermatt. Alpines Museum des DAV, 2014
Funktionsgebäude und Kühlanlage für die Schneeherstellung an der Seilbahnstation Trockener Steg. Alpines Museum des DAV, Februar 2014
Speicherbecken an der Seilbahnstation Trockener Steg. Wolfgang Zängl (Gesellschaft für ökologische Forschung), August 2013
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
Blick vom Testa Grigia auf das Kleinmatterhorn. Diese Verbindung würde bei einem Zusammenschluss des Skigebiets Zermatt-Cervinia mit Monte Rosa-Sci sicher intensiviert werden. Daniel Anker, Februar 2014
REALISIERT
ERLEBNISINSTALLATIONEN AUSSICHTSPLATTFORM STOCKHORN Erlenbach im Simmental bzw. Oberstocken/Berner Oberland Realisiert, 2013 Die beiden Aussichtsfenster am Stockhorn sollten um einen ringförmigen Balkon ergänzt werden. Die ursprünglichen Pläne für die Aussichtsplattform hätten das Landschaftsbild der bisher weitgehend unberührten Nordwand erheblich verändert. Der Schweizer Alpen-Club, Mountain Wilderness Schweiz, die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz und Pro Natura Bern legten Ende 2011 Einspruch gegen das Projekt ein. Nach einer Überarbeitung akzeptierten sie die Planung, die anschließend umgesetzt wurde. Bauherr: Stockhornbahnen Stand: Dezember 2013
Die realisierte Aussichtsplattform am Stockhorn. Benno Steiner, September 2013
AUSSICHTSPLATTFORM CONN BEI FLIMS Flims/Graubünden Realisiert Zur Inszenierung der Landschaft wurde die einem Mauersegler nachempfundene Aussichtsplattform über der Rheinschlucht gebaut.
AUSSICHTSPLATTFORM IN LEUKERBAD Leukerbad/Wallis Realisiert Die Aussichtsplattform am Gemmi ragt trapezförmig rund zehn Meter über die Felswand hinaus. Die zwanzig Quadratmeter große Empore bietet Platz für über ein Dutzend Besucher und einen Tiefblick von neunhundert Höhenmetern. Bauherr/Betreiber: Gemmi Bahnen
Bisher wurde die Überprüfung erst für die Region um Zermatt umgesetzt. Hier machte sich der Schweizer Alpen-Club für die Limitierung der Flugtätigkeiten und die Streichung von zwei Landeplätzen stark und erzielte erste Erfolge. Es wurde festgestellt, dass regionale wirtschaftliche Interessen weniger stark zu gewichten seien als die Schutzinteressen von Natur und Landschaft. Insbesondere beim Gebirgslandeplatz Monte Rosa sieht die Eidgenössische Natur- und Heimatschutzkommission den Schutz in „schwerwiegender Weise“ beeinträchtigt. Die Kommission beantragte, dort nur noch Ausbildungsflüge für Helikopterpiloten zu genehmigen; auch seien die Bewegungen auf hundert Starts und Landungen pro Jahr zu beschränken. Die Gemeinde Zermatt setzt sich für den Fortbestand des Heliskiing ein und forderte dafür die Abschaffung des nationalen Schutzgebietes. Stand: Februar 2014
Demonstration von Mountain Wilderness gegen das Heliskiing im Aletschgebiet (Petersgrat). Katharina Conradin, April 2009
DEUTSCHLAND ITALIEN SCHWEIZ
Die 42 bestehenden Gebirgslandeplätze der Schweiz sind Landestellen ohne Infrastruktur außerhalb von Flugplätzen; sie liegen höher als 1.100 Meter über Meer. Der Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt legt die Gebirgslandeplätze fest, auf denen Landungen, insbesondere zum Heliskiing, erlaubt sind. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt ist damit beauftragt, die Gebirgslandeplätze zu überprüfen. Damit ist auch der Auftrag verbunden, diese nach ihrer Naturverträglichkeit zu beurteilen.
SLOWENIEN
Verschiedene Standorte
FRANKREICH
GEBIRGSLANDEPLÄTZE IN DER SCHWEIZ
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
WIRD ER ÜB PRÜFT
PLANUNG MOMENTAN GESTOPPT
WASSERKRAFTWERK AM LAGO BIANCO Pontresina und Poschiavo/Graubünden
Der Lago Bianco ist ein Stausee am Berninapass zwischen dem Valposchiavo und dem obersten Seitental des Engadins, dem Val Bernina. Einst bestand der See aus zwei kleinen natürlichen Seen: dem eigentlichen Lago Bianco und dem südlich anschließenden Lago della Scala. 1910/1911 wurden an der Süd- und an der Nordseite zwei Stauwehre errichtet, sodass sich ein Stausee mit einem Volumen von 18,6 Millionen Kubikmetern bildete. Der Stausee wird vor allem aus dem Schmelzwasser des Cambrenagletschers gespeist. Nun soll das Gefälle zwischen dem Lago Bianco am Berninapass (2.230 Meter) und dem Lago di Poschiavo (960 Meter) direkt genutzt werden. Dazu werden die beiden Seen durch den Bau eines rund 17,5 Kilometer langen Druckstollens auf der rechten Talseite verbunden. Diesem schließt sich ein circa drei Kilometer langer Druckschacht an, der zur Zentrale in Camp Martin am Lago di Poschiavo führt. Dort werden Maschinengruppen mit einer Leistung von rund tausend Megawatt installiert; sie können je nach Betriebsart Wasser turbinieren oder zurück in den Lago Bianco pumpen. Der Stromkonzern Repower hat das Projekt aufgrund der niedrigen Energiepreise im November vergangenen Jahres vorübergehend gestoppt. Er rechnet damit, frühestens im Jahr 2019 mit dem Bau zu beginnen. Bauherr/Betreiber: Repower AG Stand: Februar 2014
Der Lago Bianco. Sylvia Hamberger (Gesellschaft für ökologische Forschung), 2013
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
Allerdings ist das Projekt teilweise in einem kantonalen Landschaftsschutzgebiet und in einem Areal mit Flachmooren, Schneehühnern und einem Adlerpaar vorgesehen. Auch von der Landschaftsästhetik her wäre die Windparkanlage eine große Belastung. Die karge, kaum verbaute Landschaft der Surselva besitzt eine besondere Anmut. Gegen den Windpark ist eine Bürgerinitiative aktiv und die Umweltorganisation Pro Natura fordert, dass die Windräder in der Nähe des angrenzenden Skigebietes platziert werden. Dagegen sind jedoch die Bergbahnen von Obersaxen und Mundaun, da der Windpark das Gebiet touristisch weniger attraktiv machen würde. Bauherr/Betreiber: Altaventa AG Stand: Februar 2014
ITALIEN SCHWEIZ
Im Bündner Oberland soll der bisher größte Windpark der Schweiz gebaut werden. Der genaue Standort ist noch strittig. Vierzig bis sechzig Windräder mit einer Höhe von 135 m sollen 150 bis 250 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Das ist mehr als zehn Mal so viel wie der bisher größte Schweizer Windpark am Mont Crosin im Jura. Der Windpark Surselva könnte 80.000 Haushalte mit Strom versorgen und wäre auf 2.400 Metern einer der höchstgelegenen in Europa. Viel Geld würde der Windpark auch der 380 Einwohner kleinen Gemeinde Lumbrein bringen: Die Betreiberfirma rechnet mit einer Million Franken Pacht pro Jahr und 10 bis 15 Arbeitsplätzen.
SLOWENIEN
Gemeinde Lumbrein (Surselva)/Graubünden
FRANKREICH
WINDPARK SURSELVA
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
SEIT 2010
Auf dem Weg zur Alp Nova. Friederike Kaiser, September 2013
Auf dem Weg zur Alp Nova. Friederike Kaiser, September 2013
R체cken oberhalb der Alp Nova. Geplanter Standort der Windkraftanlage. Friederike Kaiser, September 2013
Das Panorama vom Piz Sesner in Zukunft mit Windr채dern? Friederike Kaiser, September 2013
Die Wasserableitungen würden eine maßgebliche Veränderung des ursprünglichen Tales bedeuten, das seinen bisherigen Charakter damit verlieren würde. Die geplanten Ableitungen befinden sich zudem teilweise im Gebiet „Greina–Piz Medel“, das zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung gehört, beziehungsweise in unmittelbarer Nähe davon. Für die Unterschutzstellung der Greinahochebene wurde in den 1980er Jahren mit großer Vehemenz gekämpft. Vorher hatte es Projekte zur Aufstauung der Greinahochebene zu einem Stausee gegeben. Mit der Fassung und Ableitung der fünf Bäche verbunden ist auch eine erhebliche Reduzierung des Wasservolumens in der Vorderrheinschlucht. Der Glogn/Glenner, einer der wichtigsten und wenigen natürlichen Zuflüsse des Vorderrheins, würde auf eine Restwassermenge reduziert. Der Lebensraum für Fische, unter anderem auch für die gefährdete Seeforelle, sowie mehrere Auen und Landschaften von nationaler und kantonaler Bedeutung würden erheblich beeinträchtigt. Die Regierung Graubünden hat das Projekt am 12. November 2013 genehmigt. Die Auswirkungen auf Natur und Landschaft seien vertretbar, die „Überleitung Lugnez“ werde einen wesentlichen Beitrag zum angestrebten Ausbau der Wasserkraftnutzung leisten und stehe damit im Einklang mit der Energiestrategie 2050 des Bundes wie auch der Energiepolitik des Kantons Graubünden. Umweltschutzorganisationen und Fischer haben Beschwerde eingereicht, wodurch der Fall ans Graubündner Kantonsgericht weitergeleitet wurde. Bauherr/Betreiber: Kraftwerke Zervreila AG Stand: Februar 2014
DEUTSCHLAND ITALIEN SCHWEIZ
Das Projekt sieht vor, die Wasservorkommen im hinteren Lugnez auf dem Gebiet der Gemeinde Lumnezia zu fassen und in das Ausgleichsbecken überzuleiten, das unterhalb des Stausees Zervreila liegt. Insgesamt würden rund 32 Millionen Kubikmeter zusätzliches Wasser für die Kraftwerke Zervreila gewonnen. Dadurch könnten jährlich circa achtzig Gigawattstunden Strom zusätzlich produziert werden.
SLOWENIEN
Vrin und Lumbrein, Graubünden
FRANKREICH
ÜBERLEITUNG LUGNEZ
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
UNTER AUFLAGEN GENEHMIGT, BESCHWERDE EINGEREICHT
Die Alpe Ramosa. Friederike Kaiser, September 2013
Bachlauf direkt unterhalb der zuk체nftigen Ableitung an der Alpe Ramosa. Friederike Kaiser, September 2013
Zwei T채ler in Zukunft ohne Bachlauf. Zusammenfluss der B채che im Ramosa- und Diesruttal. Friederike Kaiser, September 2013
Standort der geplanten Bachableitung unterhalb der Alp Cavel. Friederike Kaiser, September 2013
DEUTSCHLAND ÖSTERREICH SÜDTIROL FRANKREICH
Die Ortschaft Puzzatsch oberhalb der Mündung der Täler Diesrut und Ramosa. Friederike Kaiser, September 2013
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
Stelle der geplanten Wasserfassung im Diesruttal, unterhalb der Alpe Diesrut. Die Wasserfassung befände sich auf dem Gebiet des Bundesinventars der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN). Friederike Kaiser, September 2013
Geplante Wasserfassung unterhalb der Alpe Blengias. Friederike Kaiser, September 2013
Kapelle der sehr ursprünglich erhaltenen Alpe Blengias. Friederike Kaiser, September 2013
REALISIERT 2011
AUSBAU IN PLANUNG WINDKRAFTANLAGE AM NUFENEN Gemeinde Obergoms/Wallis
Auf 2.465 Metern Höhe am Nufenenpass, gegenüber dem Griesgletscher und über dem Stausee Gries, ist das höchste Windrad Europas und das zweithöchste weltweit erbaut worden. Es liefert im Jahr mehr als drei Gigawattstunden Strom und versorgt damit 800 Haushalte. Der Mast der Anlage ist 85 Meter hoch, die Rotorblätter haben eine Länge von insgesamt 71 Metern. Im Winter wird die Anlage beheizt, um die rasche Eisbildung zu vermeiden. In den nächsten Jahren sollen weitere Windräder an diesem Standort hinzukommen. Bauherr/Betreiber: SwissWinds Development GmbH Stand: Dezember 2013
Das höchste Windrad Europas am Nufenen. Sylvia Hamberger (Gesellschaft für ökologische Forschung), 2012
Als „Ausgleich” wird unter anderem die Wasserfassung an der Linthschlucht rückgebaut, sodass die Linth auf 1,4 Kilometern Länge ihre ursprüngliche Wildheit zurückerhält. Bauherr: AXPO Holding AG Stand: Dezember 2013
DEUTSCHLAND ITALIEN SCHWEIZ
Bereits seit den 1960er Jahren besteht das Pumpspeicherkraftwerk TierfehdLimmernsee. Jetzt wird ein weiteres Pumpspeicherkraftwerk vom Limmernsee zum Muttsee (2.446 m) mit einer Leistung von tausend Megawatt gebaut. Am Muttsee entsteht auf einer der größten Baustellen der Schweiz momentan die längste Staumauer Europas mit einem Kilometer Länge. Das Speicherbecken wird 25 Millionen Kubikmeter Wasser fassen können. Zudem wird ein Stollen gebaut, in dem das Wasser zum Limmernsee fallen kann.
SLOWENIEN
Linthal/Glarus
FRANKREICH
KRAFWERKE LINTH-LIMMERN, PUMPSPEICHERKRAFTWERK MUTTSEE
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IM BAU, FERTIGSTELLUNG VORAUSSICHTLICH 2015
Blick auf den Muttsee vor dem N端schenstock. Friederike Kaiser, August 2013
Ausbau des Muttsees zum Speicherbecken. Friederike Kaiser, August 2013
Der Muttsee. Postkarte, um 1910. Gesellschaft f端r 旦kologische Forschung, M端nchen
Das Unterbecken des Pumpspeicherkraftwerks Muttsee: der Limmernstausee. Friederike Kaiser, August 2013
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
Konsequenz wäre jedoch wahrscheinlich die Aufkündigung verschiedener Schutzverträge für das Aletschgebiet. So gehört das Gebiet, in dem die Ableitung geplant ist, sowohl zum UNESCO-Welterbe wie auch zum Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. Zudem besteht ein Vertrag über die Nichtnutzung der Gewässer in diesem Gebiet, den die angrenzenden Gemeinden und der Kanton 2002 unterzeichneten und sich damit verpflichteten, über einen Zeitraum von vierzig Jahren ihre Wasserkraft nicht zu nutzen (VAEW = Vertrag für die Entschädigung vergangener Wasserzinsen). Hierfür erhielten die Gemeinden eine jährliche finanzielle Entschädigung für den entgangenen Wasserzins. Diese Entschädigung müsste zurückgezahlt werden, wenn das Kraftwerk gebaut wird. Bauherr/Betreiber: Electra-Massa AG Stand: Februar 2014
ITALIEN SCHWEIZ
Geplant ist der Bau einer Wasserableitung im Aletschgebiet. Am Abfluss des oberen Aletschgletschers soll das Wasser zum bereits bestehenden Kraftwerk Gibidum und dem Stausee unterhalb der Belalp abgeleitet werden. Die ElectraMassa AG könnte mit dem zusätzlichen Wasser hundert Gigawattstunden Strom zusätzlich produzieren.
SLOWENIEN
Naters, Wallis/UNESCO-Weltnaturerbe Aletsch
FRANKREICH
WASSERKRAFTWERK OBERALETSCH
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
SEIT 2012
Der Gletscherabfluss des Aletsch: Ableitung geplant. Daniel Heusser (WWF)
Oberaletschgletscher, Driestgletscher und großer Aletschgletscher. Die Ableitung ist unterhalb des Oberaletschgletschers (links im Bild) in der auf dem Bild gut sichtbaren Schlucht geplant. Sylvia Hamberger (Gesellschaft für ökologische Forschung), Sommer 2004
Ein Teil einer geschützten Moorlandschaft von nationaler Bedeutung mit 400 Jahre alten Arvenbeständen sowie das einzigartige Gletschervorfeld des Unteraargletschers wären damit „ertrunken“. Mehrere Naturschutzverbände riefen das Verwaltungsgericht an, der Rechtsstreit dauert somit an. Ein weiteres Vorhaben, ein Pumpspeicherkraftwerk zwischen dem Grimselsee und dem Räterichsbodensee, ist noch in Planung. Die Kraftwerke Oberhasli AG beschloss aber im März 2013, das parallel dazu bewilligte Pumpspeicherprojekt zurückzustellen, welches von den Umweltverbänden nicht bekämpft wird. Der Triftkessel, der durch den sich zurückziehenden Gletscher entstanden ist, soll zusätzlich aufgestaut und das Wasser in den Räterichsbodensee abgeleitet werden. Dort würde es in den bestehenden Anlagen turbiniert. Der Schweizer Alpen-Club hat zu diesem Vorhaben unter mehreren Bedingungen eine positive Stellungnahme abgegeben, da es als wichtiger Beitrag zur Energiewende gesehen wird. Auch die Umweltverbände sind in die Projektplanung eingebunden und bereit zu einer Lösungsfindung. Bauherr/Betreiber: Kraftwerke Oberhasli AG Stand: Februar 2014
DEUTSCHLAND ITALIEN SCHWEIZ
Die Kraftwerke Oberhasli wollten mit dem Projekt KWO Plus – der Erhöhung des Grimselsees um 23 Meter – die heutige Leistung des Kraftwerks vervielfachen. So hätte der bestehende See 75 Millionen Kubikmeter zusätzliches Wasser speichern können. Mit dieser Maßnahme hätten 220 Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugt werden können, die auf Bedarf abrufbar gewesen wären.
SLOWENIEN
Guttannen/Bern
FRANKREICH
AUSBAU DER KRAFTWERKE AN DER GRIMSEL
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG
Der Grimselsee mit Blick auf die Gletscherzunge des Unteraargletschers, der bei einer Erhöhung der Staumauer geflutet würde. Sylvia Hamberger (Gesellschaft für ökologische Forschung), 2002
Triftgletscher mit Abfluss. Françoise Funk-Salami (Gesellschaft für ökologische Forschung), September 2011
Ab Mitte März 2011 liefen die Arbeiten für die Wasserfassung im Lac d’Emosson. Zwei im Querschnitt rund zehn Meter hohe und rund acht Meter breite Stollen führen vom See aus zu einer Kaverne, die tief im Fels entstand. Die Arbeiten wurden im November 2011 abgeschlossen. Bauherr/Betreiber: ALPIQ Holding AG
DEUTSCHLAND ITALIEN
Das Projekt Nant de Drance sieht vor, dass zwischen den bestehenden Stauseen Emosson und Vieux Emosson ein Pumpspeicherkraftwerk entsteht. Das Kraftwerk soll mit 900 Megawatt Turbinenleistung jährlich rund 2.500 Gigawatt Energie erzeugen. Da das Pumpwerk sowie die Leitungen unterirdisch in einer Kaverne entstehen, sind die Eingriffe relativ landschaftsverträglich. Zudem wird das Pumpspeicherkraftwerk in einer Region gebaut, die bereits von Stauseen geprägt ist. Die Schweizer Umweltverbände plädieren dafür, unter dem Begriff „Energielandschaften“ neue Projekte nach Möglichkeit in solchen Gebieten zu platzieren und nicht bisher unerschlossene Geländekammern zu zerstören.
SCHWEIZ
Finhaut/Wallis
SLOWENIEN
PUMPSPEICHERKRAFTWERK NANT DE DRANCE
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IM BAU SEIT 2011, VORAUSSICHTLICHE INBETRIEBNAHME 2017
FRANKREICH
Stand: Februar 2013
Alpentourismus Energie DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Südtirol ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH ALTERNATIVEN
DEUTSCHLAND Die Slowenen bezeichnen sich selbst als Bergnation und achten ihre Gebirgslandschaft, in die noch verhältnismäßig wenig eingegriffen wurde, sehr. In vielen Fällen lehnen sie jedoch Regeln zugunsten des Naturschutzes ab. In den letzten Jahrzehnten konnte sich oftmals der Naturschutz durchsetzen. Eine zunehmende Verschiebung der Werte und fehlende Visionen für die Entwicklung der Gebirgsregionen sowie des ganzen Landes stellen jedoch eine ernsthafte Bedrohung dar.
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH Das Hauptproblem an der zunehmenden Erschließung sind das Fehlen von Regelungen, die speziell darauf Bezug nehmen, sowie der nicht vorhandene Dialog zwischen den verschiedenen Interessengruppen auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene.
SCHWEIZ
Einem starken Entwicklungsdruck sind alle slowenischen Berggebiete ausgesetzt. Besonders augenfällig ist dies jedoch in den Julischen Alpen. Besonders in Verbindung mit Skigebieten werden touristische Infrastrukturen ausgebaut, gleichzeitig sind diverse Wasserkraftprojekte in der Planung und Umsetzung. Auch neue Arten der Freizeitbetätigung wie Mountainbiken, Downhillbiken, das Fahren von Quads und Skidoos auf Bergwegen richtet enorme Schäden an. Dazu gehören Erosion und die Schädigung der umgebenden Vegetation. Hinzu kommen Konflikte zwischen „alten“ und „neuen“ Nutzern der Wege.
SLOWENIEN
Der Triglav spielt für die slowenische Nation und die slowenisch-slawische Kultur seit dem 19. Jahrhundert eine besondere Rolle. Er ist sogar Bestandteil des slowenischen Wappens. Das gesamte Gebiet im Umgriff des Berges gehört zum Triglav-Nationalpark und unterliegt damit einem besonderen Schutz.
FRANKREICH
SLOWENIEN
Der östlichste Teil des Alpenbogens ist der slowenische Alpenraum. Das Gebiet mit den höchsten Bergen sind die Julischen Alpen mit dem Triglav (2.864 m ü.d.M.). Östlich der Julischen Alpen gibt es jedoch vier weitere Gebirgsregionen – die Karawanken, die Steiner Alpen und das Bacherngebirge.
REALISIERT 2007
WEITERER AUSBAU IN PLANUNG
AUSBAU DES SKIGEBIETS VOGEL Bohinj/Nationalpark Triglav
Das Skigebiet Vogel wurde schon 2007 erweitert, seit 2012 sind weitere Ausbaupläne im Nationalparkgebiet im Gespräch. Durch den Ausbau wird neues Terrain erschlossen, Rückzugsräume für Flora und Fauna gehen verloren. Zusätzlich hat das Skigebiet Vogel wohl wenig Zukunft, da es nur bis auf eine Höhe von 1.800 Metern führt und aufgrund der Lage im Nationalparkgebiet nicht künstlich beschneit wird. Vor diesem Hintergrund wäre ein Verzicht auf weitere skitechnische Investitionen sicher sinnvoll. Die Gemeinde Bohinj möchte aus dem Nationalparkgebiet ausgenommen werden. Sie könnte damit den Sommertourismus auf ihrem Gebiet intensivieren. Bauherr/Betreiber: Bergbahn Žicnice ˇ Vogel Bohinj Stand: Dezember 2013
Vegetationslose Skipisten unterhalb der erneuerten Sesselbahn. Friederike Kaiser, Oktober 2013
Skipisten direkt neben natürlicher Vegetation. Friederike Kaiser, Oktober 2013
FRANKREICH
SLOWENIEN
Bikepark. Friederike Kaiser, Oktober 2013
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
BAU EINES NEUEN SKIGEBIETS ZWISCHEN SORIŠKA PLANINA UND BOHINJSKA BISTRICA Bohinjska Bistrica
Für den Bereich zwischen Soriška planina und Bohinjska Bistrica gibt es Pläne für ein neues Skigebiet. Dafür müssten Bergwälder in großem Umfang gerodet werden. Stand: Februar 2014
Pokljuka-Plateau/Nationalpark Triglav
Bei dem Bau des internationalen Langlaufzentrums handelt es sich um eine ungenehmigte Bautätigkeit in einem Natura-2000-Gebiet. Geplant sind weitere touristische Infrastrukturen, unter anderem ein Eventpark für den Sommertourismus.
ITALIEN
BAU EINES LANGLAUFZENTRUMS AUF DEM POKLJUKA-PLATEAU
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
TEILWEISE REALISIERT
DEUTSCHLAND
-
Die asphaltierten Trainingsflächen werden im Sommer für Skike - Langlauf auf Rollen - genutzt. Friederike Kaiser, Oktober 2013
Überformte Landschaft als Trainingsstätte. Friederike Kaiser, Oktober 2013
Das Projekt wird von der EU kofinanziert. Friederike Kaiser, Oktober 2013
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: Februar 2014
IM BAU
SKISCHANZEN PLANICA Planica/Nationalpark Triglav
Zum Abschluss der Weltcup-Saison 2013/2014 sollte die Disziplin Skispringen auf einer der neuen, im Bau befindlichen Schanzen stattfinden. Die Gemeinde Planica will damit an ihre alte Tradition als bedeutendster slowenischer Wintersportort anschließen. Die neuen Schanzen ersetzen kleinere, veraltete Bauten. Damit sind erhebliche Eingriffe verbunden. Der Bau ist in Verzug, der Wettbewerb wurde der Gemeinde Planica entzogen. Die Schanzen sollen jetzt für die FIS-Weltmeisterschaften 2017 genutzt werden. Stand: Februar 2014
Verlängerung von bestehenden und Bau neuer Sprungschanzen. Friederike Kaiser, Oktober 2013
Vision für die FIS-Weltmeisterschaften 2017 (Bautafel). Friederike Kaiser, Oktober 2013
DEUTSCHLAND SÜDTIROL
ÖSTERREICH
Mountainbiking, Downhillbiking, das Fahren von Skidoos und Quads in geschützten Berggebieten nimmt rapide zu. Damit verbunden sind schwere Vegetations- und Erosionsschäden auf und an den Wegen sowie erhebliche Konflikte mit anderen Nutzern.
ITALIEN
NEUE FREIZEITAKTIVITÄTEN IN GESCHÜTZTEN BERGGEBIETEN
Mountainbiken bei Smrekovec.ˇ Slowenischer Alpenverein
Skidoo-Fahren im Pohorje. Slowenischer Alpenverein, Januar 2009
Weg mit Erosionsschäden. Slowenischer Alpenverein, September 2008
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: Februar 2014
GEPLANTE INBETRIEBNAHME 2026
PLANUNG EINER WASSERKRAFTKETTE AM SLOWENISCHEN ABSCHNITT DER MUR Österreichisch-slowenische Grenzstrecke der Mur
Im Grenzgebiet zwischen Österreich, Slowenien, Ungarn, Kroatien und Serbien konnte sich im Schatten des Eisernen Vorhangs eine der letzten intakten dynamischen Flusslandschaften in Europa ungestört entwickeln: Zusammen mit ihrem Nebenfluss, der Mur, bildet die Drau einen einmaligen Biotopverbund bis an die Donau, in dem bis heute zahlreiche seltene Pflanzen und Tiere wie die Zwergseeschwalbe ein Rückzugsgebiet finden. Die Konzession für den Bau der Murkraftwerke erteilte Sloweniens Regierung 2005. Es formierte sich eine grenzüberschreitende Protestbewegung. Mur-Schutzkomitee und Drau-Liga konnten den Bau verzögern. Doch die Pläne sind nicht beigelegt, das „grüne Band” und seine frei fließenden Flüsse sind weiter bedroht. An der österreichisch-slowenischen Grenzstrecke der Mur sind sechs Kraftwerke geplant, dieser Flussabschnitt liegt im Natura-2000-Gebiet. Stand: Februar 2014
Gegen das Kraftwerk wehrt sich schon seit Jahren der „Ökologische Verein Kozjak-Dragucova” (EDKD). Im Fokus stehen dabei die geplanten ˇ Hochspannungsleitungen über unberührte Teile des Berges Kozjak. Die hundert Meter breiten Trassen (eine weite Fläche links und rechts der Leitungen muss von höherem Bewuchs freigehalten werden) würden die Landschaft stark verändern und der lokalen Bevölkerung die Möglichkeit für Einnahmequellen aus dem Tourismus nehmen. Im Verein macht man sich für alternative Trassen stark, die aus ökonomischen Überlegungen bisher nicht berücksichtigt wurden.
DEUTSCHLAND ITALIEN
Das Wasserpotenzial der Drau ist mit acht großen Kraftwerken schon fast ausgeschöpft. Für ein weiteres Pumpspeicherkraftwerk werden neben einem Speicher mit einem Fassungsvermögen von 3 Millionen Kubikmetern auch 2,4 Kilometer Druckleitungen, vor allem aber Fernleitungen (neue Stromtrassen über Masten) über eine Länge von 21 Kilometern gebaut werden müssen.
SCHWEIZ
Berg Kozjak/Region Koroska
SLOWENIEN
NEUES PUMPSPEICHERKRAFTWERK AN DER DRAU AM BERG KOZJAK
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG
FRANKREICH
Stand: Februar 2014
REALISIERT 2010
ˇ PUMPSPEICHERKRAFTWERK AVCE ˇ Avce/Gemeinde Kanal ob Sociˇ
Das erste und bislang einzige Pumpspeicherkraftwerk Sloweniens nutzt die ˇ im Tal. Hierfür Gefällestufe zwischen der Bergkuppe Kanalski Vrh und der Soca wurde ein Oberwasserbecken mit einem Nutzinhalt von 2,2 Millionen Kubikmetern gebaut. Das Unterbecken bildet die in diesem Bereich bereits früher aufgestaute Soca. ˇ Bauherr/Betreiber: SENG Soške elektrarne Nova Gorica d.o.o. Stand: Dezember 2013
ˇ Speicherbecken für das Pumpspeicherkraftwerk Avce, angelegt in organischen Formen, durch Verwendung von Beton, Teer und Stahl jedoch wenig naturnah. Friederike Kaiser, Oktober 2013
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
Nach der Stellungnahme der Alpenschutzkommission CIPRA-Slowenien ist die Tatsache, dass der Gesetzentwurf vom Wirtschaftsministerium eingegeben wurde, als besonders kritisch zu betrachten. Eine abwägende Gesamtschau der Chancen und Risiken eines weiteren Ausbaus der Wasserkraft an der Soca ˇ wurde nicht vorgenommen. Geschädigt würden maßgeblich die diversen lokalen Kleinunternehmer, die mit dem Kanutourismus ihr Geld verdienen. Aktuell ist seit Februar 2013 auf unbestimmte Zeit die Seilbahn in das Skigebiet Kanin gesperrt, nachdem dort zwei Gondeln abgestürzt waren. Die Region ist seitdem umso mehr auf den Kanutourismus angewiesen. ˇ für energetische Zwecke auszubauen, Ähnliche Versuche, den oberen Teil der Soca wurden in den 1970er Jahren aufgrund der starken Opposition vonseiten der Öffentlichkeit verhindert und fanden Eingang unter anderem in das Gesetz zur ˇ Gründung der geschützten Bereiche der Soca. ˇ ist mit dem Tagliamento im Friaul einer der letzten Flüsse in Europa, Die Soca der in großen Abschnitten in einem natürlichen beziehungsweise naturnahen Zustand verblieben ist. Die Soca ˇ ist ein Ökosystem von internationaler Bedeutung und großer Symbolwirkung für Slowenien. Stand: Februar 2014
ITALIEN SCHWEIZ
Im Juli 2011 ging ein Gesetzentwurf des slowenischen Wirtschaftsministeriums in die öffentliche Anhörung. Der Vorschlag sieht unter anderem den Bau von Wasserkraftanlagen entlang des Flusses Soca/Isonzo und seiner Nebenflüsse ˇ vor. Die Pläne beziehen sich auf Gebiete an der Soca, ˇ die bislang einem nationalen und internationalen Schutzstatus unterliegen. Hierzu soll das Gesetz zur Gründung der geschützten Bereiche des Flusses und seiner Nebenflüsse sowie der Nature Conservation Act aufgehoben werden.
SLOWENIEN
Verschiedene Projektgebiete, teilweise im Nationalpark Triglav
FRANKREICH
AUFHEBUNG DER GESETZLICHEN UNTERSCHUTZSTELLUNG ˇ WEITER TEILE DES FLUSSES SOCA
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
SEIT 2011
Der Wildfluss Soca, ˇ Traum für Kanufahrer. Friederike Kaiser, Oktober 2013
ˇ Kanuverleiher in Kobarid an der Soca. Friederike Kaiser, Oktober 2013
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
DEUTSCHLAND
Alpentourismus Energie DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Südtirol ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH ALTERNATIVEN
DEUTSCHLAND Die künstliche Beschneiung in den französischen Skigebieten nimmt immer mehr zu. Schneekanonen, Speicherbecken und vor allem die planierten Pisten prägen die Landschaft. Die künstliche Beschneiung führt dazu, dass Pisten in Gebieten angelegt werden, wo ohne künstlichen Schnee das Skifahren niemals möglich gewesen wäre. Die Verbindung zwischen Val Cenis und Termignon sowie die Ausweitung des Skigebietes im Vallon de Cléry sind Beispiele dafür. In den verhältnismäßig niederschlagsarmen französischen Alpen führt der hohe Wasserverbrauch der künstlichen Beschneiung in verschiedenen Gebieten immer wieder zu Trinkwasserengpässen im Winter.
ENERGIEGEWINNUNG Die Energieerzeugung in Frankreich liegt zu weiten Teilen in der Hand des Staatskonzerns Electricité de France. Den Strom gewinnt er zum großen Teil aus Atomkraft (74 Prozent) und nur zu einem kleinen Teil aus Wasserkraft (16 Prozent). Staatspräsident François Hollande plant, den Anteil der Nuklearenergie am französischen Strom auf fünfzig Prozent bis zum Jahr 2050 zu reduzieren. Im September 2013 stellte die Regierung ihre Planungen vor: Im Alpenraum sind Projekte zur Modernisierung bestehender Wasserkraftanlagen sowie der Bau von neuen Anlagen in Planung. Ein spezielles Problem stellen Kleinwasserkraftwerke dar. Hier widersprechen sich die europäische Wasserrahmenrichtlinie und die Richtlinie für erneuerbare
SCHWEIZ
ITALIEN
SÜDTIROL
ÖSTERREICH Die großen und mittleren Skigebiete, besonders in den höher gelegenen Nordalpen, investieren, um die vorhandenen Skigebiete und Resorts rentabel zu machen. Neben der Verbindung von Skigebieten sind die beiden Hauptprobleme der immer weiter fortschreitende Bau von Ferienwohnungen und die künstliche Beschneiung. Mit jedem weiteren Ausbau der Skigebiete ist auch ein Ausbau der Übernachtungskapazitäten durch neue Ferienwohnungsanlagen in den Skigebieten verbunden – öffentlich gefördert durch Steuerbefreiungen. Gleichzeitig werden veraltete Immobilien sich selbst überlassen. Neben dem Landschaftsverschleiß steigen die Immobilienpreise. Dies wird einen Rückgang der französischen Wintersportler zugunsten einer reichen Klientel aus dem Ausland zur Folge haben.
SLOWENIEN
Die meisten Skilifte sind in öffentlicher Hand und werden entweder von Körperschaften oder in Konzession von Privatunternehmen bewirtschaftet. Immobilieninvestitionen sind dagegen privat.
FRANKREICH
FRANKREICH
TOURISMUS Anders als in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden in Frankreich von Beginn an Resorts und Skigebiete außerhalb bestehender Ortschaften in den Gebirgsregionen angelegt. Seit den 1950er Jahren engagiert sich der Staat („Plan neige“), übernimmt zum Teil den Bau und Betrieb von Skiliften und schreibt Planungskonzepte vor. 1989 wurde die Compagnie des Alpes gegründet, an welcher der französische Staat zu 42 Prozent beteiligt ist. Sie hält unter anderem Mehrheitsbeteiligungen an den Skigebieten Tignes Val d’Isère, Les Arcs, La Plagne, Peisey-Vallandry, Les Menuires, Chamonix (les Grands Montets) und Méribel. Es entstanden eine Reihe riesiger Retortenstädte mit bis zu 56.000 Betten, vorwiegend in Ferienwohnungen: die größten Skigebiete des Alpenraumes. Von Ende April bis Anfang Dezember stehen die Orte zu weiten Teilen leer.
IN PLANUNG
SKIGEBIETSVERBUND SAINT-GERVAIS-LES-BAINS UND LES CONTAMINES-MONTJOIE Saint Gervais und Les Contamines/Département Haute Savoie
Durch den Skigebietsverbund von Saint-Gervais-les-Bains und Les ContaminesMontjoie sollen der Gipfel des Mont Joly sowie das Gelände zwischen Mont Joly und Véleray skitechnisch erschlossen werden. Dies ist die letzte unerschlossene Geländekammer der Bergkette vom Mont d´Arbois bis zur Aiguille Croche, die außerdem einen Schutzstatus besitzt. Ein Sessellift soll die Skigebiete über den Grat des Mont Joly verbinden, auch werden zwei weitere Pisten mit einer Gesamtlänge von 3.300 Metern geschaffen. Das steile Gelände macht die Pisten und Variantenabfahrten jedoch nur für sehr geübte Wintersportler nutzbar. Aufgrund des äußerst steilen Geländes ist zudem mit einer ausgedehnten Lawinensicherung zu rechnen. Die ohnehin stark befahrene Straße zwischen Saint Gervais und Les Contamines wird durch den steigenden Besucherandrang noch stärker belastet. Eine Erweiterung des Parkplatzes in Saint Gervais ist aufgrund mangelnden Platzes nicht möglich. Stand: Dezember 2013
Standort der geplanten Verbindung, eingezeichnet in Google Earth. Lina Riedmiller, September 2013
Das Gelände zwischen dem Mont Joly und Véleray, Standort der geplanten Skiverbindung. Es handelt sich um die letzte unerschlossene Geländekammer der Bergkette vom Mont d´Arbois bis zur Aiguille Croche. Laurence Mathey (Initiative Mont Joly)
Das Skigebiet Termignon ist mit dem Skigebiet Val Cenis bislang über einen Sessellift verbunden. Der Lift führt über die Bergflanke des Grand Coin bei Termignon. Dieses Areal ist Schutzgebiet, eine Abfahrt ist nur mit dem Sessellift oder über die Forststraße möglich, im Tal hat man dann die Möglichkeit, mithilfe eines Liftes nach Val Cenis zu queren.
DEUTSCHLAND FRANKREICH
SLOWENIEN
Im Pistenplan ist im Bereich des Schutzgebietes bereits ein „Projekt“ eingezeichnet. Doch was wird hier projektiert? Vom Combe de Cléry soll eine Bahn auf das Joch des Cime du Laro führen. Die Verbindung von Termignon und Val Cenis wäre dadurch wesentlich weniger zeitintensiv.
ITALIEN
Val Cenis und Termignon/Département Savoie
SCHWEIZ
SKIGEBIETSVERBINDUNG VAL CENIS UND TERMIGNON
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
IN PLANUNG
Bau von steuerbefreiten Ferienwohnungen in Lanslevillard im Zusammenhang mit der neuen Skiverbindung von Val Cenis und Termignon. Vincent Neirinck, Januar 2011
KONTINUIERLICH IM BAU
„PARADISKI“. DIE SKIGEBIETE LA PLAGNE UND LES ARCS Plagne Centre/Département Savoie
Die Verbindung der Skigebiete La Plagne und Les Arcs mit der weltgrößten doppelstöckigen Personenseilbahn „Vanoise Express“, die mit fast zwei Kilometern Länge die Vallée du Panthurin überspannt, ermöglichte den Verbund der Gebiete zu „Paradiski“. Seitdem können etwa 2.000 Personen pro Stunde die Seilbahn nutzen und damit das Angebot beider Skigebiete. Rund 250 Skipisten mit über 425 Pistenkilometern bedeuteten Neustrukturierung, Pistenneubau sowie die Erweiterung der Beschneiungsanlagen. Wie in anderen großen Skigebieten auch, stehen die Wohnungen außerhalb der Skisaison leer. Viele Immobilien sind zudem in die Jahre gekommen und sind unbewohnt, andere werden neu errichtet. Stand: Dezember 2013
Die Verbindung der Skigebiete von La Plagne und Les Arcs: Seilbahn über das Vallée du Panthurin. Friederike Kaiser, Oktober 2013
Neuverlegung von Beschneiungsleitungen in Les Arcs. Friederike Kaiser, Oktober 2013
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
Die bestehenden 400 Pistenkilometer sollen nun durch den Zusammenschluss mit dem französischen Skigebiet Serre Chevalier auf insgesamt 650 Pistenkilometer ausgeweitet werden. In diesem Zusammenhang soll auch der Mont Chaberton bei Montgenèvre erschlossen werden. Geplant ist außerdem der Bau eines großen Wellnesshotels.
FRANKREICH
Unter anderem die Fédération française des clubs alpins et de montagne lehnt den Pisten- und Liftbau am Mont Chaberton vehement ab. Da die Hänge stark lawinengefährdet sind, müsste auch dieser Hang durch umfangreiche Verbauungen gesichert werden.
ITALIEN
Das riesige Verbundskigebiet Via Lattea erschließt von Sestriere aus weitere piemontesische Skigebiete sowie den kleinen Ort Montgenèvre in Frankreich.
SCHWEIZ
Sestriere, Sauze d´Oulx, Sansicario, Claviere/Piemont, Italien und Montgenèvre/Département Hautes-Alpes, Frankreich
SLOWENIEN
AUSBAU DES SKIGEBIETES VIA LATTEA
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
SEIT 2009
Protestaktion des Club Alpin Français und von Mountain Wilderness France gegen die Verbauung des Mont Chaberton. Vincent Neirinck, Februar 2012
Neuerrichtung von Ferienwohnungsanlagen in Montgenèvre. Die Ausweitung von Skigebieten ist immer auch mit dem Neubau von Ferienwohnungen verbunden. Vincent Neirinck, Juli 2010
KONTINUIERLICH IM BAU
AUSBAU DES SKIGEBIETS ALPE D´HUEZ Huez/Département Isère
Das Skigebiet Alpe d´Huez wird, wie viele der anderen großen Skigebaute Frankreichs auch, sukzessive ausgebaut. Dazu gehört insbesondere der Bau von Anlagen für künstliche Beschneiung. Stand: Dezember 2013
Hänge mit bereits installierten Beschneiungsanlagen, davor Appartementhäuser. Friederike Kaiser, Oktober 2013
Bauarbeiten in Alpe d´Huez. Vincent Neirinck, August 2010
Speicherbecken für den künstlichen Schnee in Alpe d´Huez. Vincent Neirinck, August 2010
Die Skistation Isola 2000 wurde 1972 als Appartementkomplex erbaut. Neben zahlreichen Kapazitätserhöhungen der alten Liftanlagen wurden in den letzten Jahren auch neue Gipfel mit langen Sessellifttrassen erschlossen. Die Kapazitätserhöhung setzte sich im Bau von Ferienwohnungen fort. Der Ort erhielt den neuen Ortsteil „Hameau“, der durch eine Standseilbahn mit Isola 2000 verbunden ist. Die neuen Ferienwohnungen wiederum zogen 2012 den Bau des Sesselliftes Mene vom Talort Isola auf den Cime de Méné, einen bislang unerschlossenen Gipfel, nach sich.
DEUTSCHLAND FRANKREICH
SLOWENIEN
Stand: März 2014
ITALIEN
Isola 2000/Département Alpes-Maritimes
SCHWEIZ
ERWEITERUNG DES SKIGEBIETS ISOLA 2000
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
ERSCHLIESSUNG DES CIME DE MENE 2012
Schneekanonen im Skigebiet Isola 2000. Vincent Neirinck
QUADS, SKIDOOS UND HUBSCHRAUBER IN DEN FRANZÖSISCHEN ALPEN Der Einsatz von Fahrzeugen außerhalb der öffentlichen Straßen und der privaten Straßen, die vom öffentlichen Verkehr genutzt werden, ist verboten. Trotzdem werden, zum Beispiel in den Hautes Alpes, Quadtouren vermehrt zur Steigerung der Attraktivität des Sommertourismus angeboten. Der Einsatz von Hubschraubern und anderen Fluggeräten für den Personentransport zu Erholungszwecken, zum Beispiel Heliskiing, ist ebenfalls nicht erlaubt. Heliskiing ist jedoch im Wintertourismus durchaus üblich. Stand: Dezember 2013
25.8.14
iative: Im WinNeue Gesetzesinit staurants ihre gre Ber len ter sol mit Schneemobil Gäste bis 23 Uhr . Dagegen nehmen befördern können de Stellung. die Umweltverbän
Für die Wasserkraftanlage wird das Schmelzwasser in einer Wasserfassung gesammelt. Die ursprüngliche Wasserfassung auf 1.490 Metern über dem Meer erwies sich angesichts des Gletscherschwundes nun als zu niedrig. Die neue Fassung wurde tausend Meter höher angelegt, an einer Stelle, an welcher der Gletscher derzeit eine Dicke von zweihundert Metern aufweist. Bauherr/Betreiber: Electricité de France Stand: Dezember 2013
DEUTSCHLAND ITALIEN SCHWEIZ
Der fortschreitende Gletscherrückzug des Mer de Glace oberhalb Chamonix verändert das Einzugsgebiet der bestehenden Anlage „Bois“. Seit 1850 ist der Gletscher in der Länge um 150 Meter zurückgegangen und verlor durchschnittlich die Hälfte seiner Stärke.
SLOWENIEN
Chamonix/Département Haute Savoie/Region Rhône-Alpes
FRANKREICH
NEUE WASSERFASSUNG FÜR DAS WASSERKRAFTWERK BOIS AM MER DE GLACE
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
REALISIERT
IN PLANUNG
WASSERKRAFT AM LAC MORT Gebiet des Lac Mort/Département Isère/Region Rhône-Alpes
Im Gebiet Lac Mort soll die Wasserkraftnutzung liberalisiert werden. Voraussichtlich bis 2016 schreibt der französische Staat insgesamt zehn bestehende Wasserkraftkonzessionen mit einer Gesamtleistung von 5.244 Megawatt neu aus. EON und Vattenfall sind als Bewerber interessiert. Eine Nutzung von Wasserkraft durch mehrere Betreiber an einem Flussabschnitt kann auf einen Wettkampf hinauslaufen, der oft auf Kosten der Ökologie ausgetragen wird.
DEUTSCHLAND
IN PLANUNG
AUSBAU DER WASSERKRAFTANLAGE CENTRALE DU RONDEAU Echirolles/Département de l´Isère
SÜDTIROL
ÖSTERREICH
SEIT 2011
Bauherr/Betreiber: Electricité de France
ITALIEN
Zur Effizienzsteigerung der bestehenden Wasserkraftanlage wird ein neues Speicherbecken durch eine weitere Talsperre am Fluss Drac projektiert.
FRANKREICH
SLOWENIEN
SCHWEIZ
Stand: Dezember 2013
Alpentourismus Energie DEUTSCHLAND ÖSTERREICH Südtirol ITALIEN SCHWEIZ SLOWENIEN FRANKREICH ALTERNATIVEN
ALTERNATIVEN
Tourismus muss nicht landschafts- und naturzerstörend sein. Im Idealfall unterstützt er die Wirtschaftskraft einer Region, ohne sie zu dominieren und zu überformen. Inzwischen gibt es eine ganze Reihe von Organisationen und Initiativen, die sich dafür einsetzen. Einige davon möchten wir Ihnen beispielhaft vorstellen.
BERGSTEIGERDÖRFER 2007 gründete der Oesterreichische Alpenverein die Initiative Bergsteigerdörfer. Die Gemeinden, die daran teilnehmen, verpflichten sich, einen Tourismus im Einklang mit der Alpenkonvention zu betreiben. Pisten und Lifte dürfen nicht weiter ausgebaut werden, Hotelblocks und Appartementanlagen, die den dörflichen Charakter stören, sind nicht erlaubt. Die Bergsteigerdörfer müssen mehrere Grundbedingungen aufweisen, um Mitglied werden zu können. Ihre Umgebung muss alpin geprägt sein, sie müssen von Gipfeln umgeben sein, die, vom Ort aus ermittelt, mindestens 1.200 Höhenmeter messen, sie dürfen nicht mehr als 2.500 Einwohner haben, keine Großindustrie, Autobahnanbindungen und Flugplätze. Außerdem sollen sie gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sein. Zudem muss ein relevanter Gebietsanteil unter Natur- oder Landschaftsschutz stehen. Im Idealfall kommt ein Bergsteigerdorf ohne künstliche Aufstiegshilfen aus. Inzwischen tragen zwanzig Orte in Österreich den Titel „Bergsteigerdorf“. Die Einhaltung der Kriterien wird kontrolliert. Im Oktober 2011 wurde Kals am Großglockner wegen eines überdimensionierten Hotelprojekts und dem Ausbau seines Skigebietes der Titel „Bergsteigerdorf“ aberkannt. Der Deutsche Alpenverein möchte das Projekt Bergsteigerdörfer auf die bayerischen Alpen übertragen. Derzeit werden die Vorgehensweise und Fördermöglichkeiten geprüft.
BERGSTEIGERDORF VILLGRATENTAL Osttirol/Österreich
Das Villgratental mit den Gemeinden Inner- und Außervillgraten liegt im Hochpustertal, umrahmt von den Lienzer und Südtiroler Dolomiten, den Karnischen Alpen und dem Defereggengebirge. Bereits Ende der 1950er Jahre entschlossen sich die Gemeinden, keine Skigebiete zu bauen – frei nach dem Slogan: „Kommen Sie zu uns, wir haben nichts“. Statt Hotelburgen gibt es bis heute vor allem Pensionen und Fremdenzimmer und keine Lifterschließungen. Das Villgratental mit vielen Gipfeln knapp unter der Dreitausendmetergrenze ist im Sommer Wanderparadies und im Winter Ziel vieler Skitourengeher. Dadurch kann das Tal im Sommer wie im Winter seit Jahren beständige, leicht steigende Übernachtungszahlen verzeichnen. Im Gegensatz zu vielen Orten in der Umgebung hat das Villgratental im Sommer fast doppelt so viele Übernachtungsgäste wie im Winter und wurde 2008 zum „Bergsteigerdorf“ ernannt.
Blick auf das verschneite Innervillgraten. Tourismusverband Osttirol, 2014
Der Ortsteil Lahnberg im Villgratental. Tourismusverband Osttirol, 2014
Skitourengeher im Villgratental. Hanens Gr端ner, 2009
Gelebte Bergbauernidylle: Almh端tten in Innervillgraten. Tourismusverband Osttirol, 2012
Blick auf Innervillgraten. Tourismusverband Osttirol, 2010
VILLNÖSSTAL Bozen/Südtirol
Das Villnösstal ist ein Seitental des Eisacktals. Es wurde im Jahr 2009 von der UNESCO zum Weltnaturerbe und zu einer der 199 schönsten Landschaften der Welt erklärt. Die mächtigen Zacken der Geislerspitzen bilden eine beeindruckende Kulisse für Bauernhöfe, Almen und Viehweiden. Bereits seit den 1970er Jahren wird auf naturnahen Tourismus gesetzt. Obwohl ein Skikarussell bereits geplant war, kam es nie zum Bau. 1977 erkämpfte eine landesweite Bürgerinitiative den Naturpark Puez-Geisler. Das Villnösstal lockt mit beeindruckender Natur und einem durchdachten Tourismuskonzept. Dazu gehören öffentliche Mobilitätsangebote. Kleinbusse bringen die Besucherinnen und Besucher zu den Ausgangspunkten der schönsten Wanderungen, im Winter gibt es einen „Rodelkurier“. Vielfältige Angebote machen einen Aufenthalt im Villnösstal attraktiv. So werden für die Gäste Kochkurse mit regionalen Spezialitäten angeboten und mit der Alpengenusskarte kann man sich gegen eine geringe Gebühr durchs Tal „kosten“. Für Kinder geht es an verschiedenen Stationen mit dem „Dolomiti Ranger“ auf Entdeckungsjagd. Das Villnösstal gehört zu der Vereinigung „Alpine Pearls“, die 29 touristisch orientierte Gemeinden im Alpenraum umfasst. Diese Gemeinden setzen insbesondere auf eine umweltfreundliche Mobilität mit einem guten Netz öffentlicher Verkehrsmittel.
Blick auf die Geislergruppe im Villnösstal. Joachim Chwaszcza, 2013
DAS ENGIHUUS Kanton Graubünden/Schweiz
Das Engihuus aus dem Jahre 1517 am Dorfplatz von Valendas (Graubünden), wurde von dem Architekten Gion A. Caminada zu einem Kleinhotel mit Dorfwirtschaft, Saal und Gasthaus ausgebaut (jetzt Gasthaus am Brunnen). Dies soll der kleinen Gemeinde eine neue Einnahmequelle ermöglichen. In Valendas, oberhalb der Rheinschlucht gelegen, leben dreihundert Einwohner. Große Patrizierhäuser zeugen noch heute vom früheren Reichtum, doch wie viele Bergregionen ist auch Valendas von Abwanderung bedroht. Die Gemeinde arbeitet deshalb aktiv an einer nachhaltigen Dorfentwicklung: Der Dorfladen wurde erhalten, das fünfhundert Jahre alte Backhaus saniert und der Dorfbrunnen aus dem Jahre 1760, der größte Holzbrunnen Europas, 2010 renoviert. Heute ist er das „Wahrzeichen des Bergdorfes“. Das Türalihuus aus dem Jahre 1485 wird von der Stiftung „Ferien im Baudenkmal“ renoviert und soll als Ferienwohnung vermietet werden. Das größte Projekt des Dorfes ist jedoch der Um- und Neubau des fünfhundert Jahre alten Engihuus zum „Gasthaus am Brunnen“. Nach den Plänen des Bündner Architekten Gion A. Caminada entstand ein Kleinhotel mit acht Betten, ein Restaurant für Einheimische und Gäste sowie ein Saal für „gute Ereignisse und Begegnungen“. Das Gasthaus am Brunnen wurde im Sommer 2014 eröffnet. Gion A. Caminada ist bekannt für seine Bauweise, bei der er alte, regionale Bautechniken, vor allem des Holzbaues, aufgreift. Seine Entwürfe sind modern und gliedern sich trotzdem in das jeweilige Dorfambiente ein. Stand: September 2014
Der Dorfplatz in Valendas mit dem Engihuus (rechts) vor dem Umbau. Adrian Michael, 2011
Das oberste Stockwerk des Engihuus wurde im urspr端nglichen Zustand belassen. Blick auf die historische Backstube. Friederike Kaiser, September 2014
Der neue Gastraum im Gasthaus am Brunnen. Friederike Kaiser, September 2014
ÖTSCHER:REICH – DIE ALPEN UND WIR Seit 50 Jahren werden in Niederösterreich kulturhistorische Landesausstellungen durchgeführt. Ziel des Projektes „Niederösterreichische Landesausstellung“ ist es, kulturhistorische Impulse zu setzen. Unter dem Titel „ÖTSCHER:REICH – Die Alpen und wir“ stellt die Landesausstellung im Jahr 2015 die Region um den Ötscher vor. Dabei findet die Ausstellung nicht nur im „Museum“ statt, sondern wird über 15 „Außenstationen“ mit der Natur und den Ortschaften in der Region verbunden. Wesentlicher Teil der Ausstellung ist die sanierte Mariazellerbahn und ein Weitwanderweg rund um den Ötscher, der eigens für die Schau konzipiert wurde. Die Ausstellungsmacher wollen jedoch nicht nur die Besonderheiten der Region zeigen, sondern dieser auch Perspektiven für die Zukunft eröffnen. Einheimische wurden zu Wanderführern ausgebildet und ein Ideenaustausch unter Wirtsleuten und Tourismusfachleuten der Region eingeführt, um Wertschöpfung und Arbeitsplätze über die Ausstellungsdauer hinaus zu erreichen. Dieses Konzept der Niederösterreichischen Landesausstellung ist einmalig. Die Gelder, die für das Kulturprojekt zur Verfügung gestellt werden, bleiben kein einmaliges Ereignis, sondern werden langfristig in die Region investiert. Die Landesausstellung läuft vom 25. April bis zum 1. November 2015 in Frankenfels, Wienerbruck und Neubruck.
Zug der Mariazellerbahn vor der Kulisse des Ötscher. Herbert Orterer, 2004
NATURPARK NAGELFLUHKETTE Der Naturpark Nagelfluhkette wurde 2008 gegründet. Die Gesamtfläche des Naturparks beträgt über 400 Quadratkilometer und erstreckt sich zwischen dem südlichen Oberallgäu in Deutschland und dem Vorderen Bregenzerwald in Österreich. Er ist der erste grenzüberschreitende Naturpark zwischen Bayern und Österreich. Die Idee zur Gründung dieses Naturparks entstand durch das Gemeindenetzwerk „Allianz in den Alpen“. Ziel ist es, die Berglandwirtschaft durch die Entwicklung nachhaltiger Tourismusangebote zu sichern. Das generelle Bestreben ist es, mit den Naturparken großräumige Vorbildlandschaften zu schaffen, in denen der Schutz der Natur mit einer nachhaltigen Landnutzung und einem naturverträglichen Tourismus einhergeht. Insgesamt 15 Gemeinden haben sich gemeinsam verpflichtet, das von Nagelfluhgestein durchsetzte Gebiet zu schützen und touristisch schonend zu nutzen. Nagelfluh besteht nahezu vollständig aus unzähligen unterschiedlich großen, aber immer mehr oder weniger runden Steinen, die zu einem Konglomerat zusammengepresst wurden. Höchster Punkt ist der Hochgrat, der mit 1.834 m die umliegenden Täler um über 1.000 m überragt. Im Sommer gibt es für Besucher fast jeden Tag eine Wanderung mit ausgebildeten Naturparkführern, die Wissenswertes über Pflanzen, Geologie und Tiere der Nagelfluhkette berichten. Das Motto „Erleben, Wissen, Handeln“ soll Besuchern einen sensiblen Umgang mit der Natur nahebringen. Der Naturpark ist die Heimat vieler seltener Tiere, zum Beispiel von Auer- und Birkhuhn, von Steinadler und Weißrückenspecht. Pflanzenkenner können sich an Purpur-Enzian, Stein-Nelke und an stattlichen Weißtannen erfreuen.
Seltene Steinnelken auf Nagelfluhgestein, das aufgrund seiner Beschaffenheit auch „Gottesbeton“ genannt Steinköpfle und Steineberg der Nagelfluhkette. wird. Naturpark Nagelfluhkette, 2012 Naturpark Nagelfluhkette, 2008
IMPRESSUM
ALPEN UNTER DRUCK. ERSCHLIESSUNGSPROJEKTE IM ALPENRAUM Alpines Museum des Deutschen Alpenvereins, 14. März 2014 bis 15. Februar 2015
LEITERIN ALPINES MUSEUM: Friederike Kaiser
MITGLIEDER DER PROJEKTGRUPPE: Judith Egger, Rudi Erlacher, Sylvia Fritsch, Beat Gugger, Sylvia Hamberger, Peter Haßlacher, Dr. Tobias Hipp, Andreas Kaiser, Friederike Kaiser, Lina Riedmiller, Jörg Ruckriegel, Catharina Stolz, Sabine Wimmer
RECHERCHEN: Lina Riedmiller, Catharina Stolz, Dr. Tobias Hipp, Sabine Wimmer und die Vertreter der Alpenvereine und Initiativen
WEITERE MITARBEIT: Georg Hohenester, Steffen Reich, Stefan Ritter, Manfred Scheuermann, Veronika Schulz, Martina Sepp, Sandra Tesauro, Benjamin Fünfer
LEKTORAT: Dr. Ilka Backmeister-Collacott
GESTALTUNG: Lutzenberger & Lutzenberger
AUFBAU: Irmgard Bauer, Adriano Coppola, Ulrike Gehrig, Brigid Müller
VERANSTALTUNGEN, MUSEUMSPÄDAGOGIK: Sylvia Fritsch, Andreas Kaiser, Jörg Ruckriegel, Veronika Schulz
PRESSEARBEIT: Ruth Schedlbauer
IN ZUSAMMENARBEIT MIT: Alpenverein Südtirol (Judith Egger), Büro der Alpenkonvention (Markus Reiterer), Bund Naturschutz (Axel Doering, Friedl Krönauer, Paul Grafwallner, Rita Poser), CIPRA Deutschland, CIPRA International (Prof. Dr. Dominik Siegrist), Club Arc Alpin (Veronika Schulz), Club Alpino Italiano (Marco Agnoli, Elena Tovaglieri), Deutscher Alpenverein Sektion Burghausen (Walter Kellermann), Fédération française des clubs alpins et de montagne (Hélène Denis), Gesellschaft für ökologische Forschung (Sylvia Hamberger, York von Wittern, Dr. Wolfgang Zängl), Hotel Engstlenalp (Fritz Immer), Initiative Lebenswertes Sexten (Hanspeter Stauder), Initiative Mont Joly (Laurence Mathey), Landesausstellung Niederösterreich (Prof. Dr. Werner Bätzing, Kurt Farasin, Birgit Schretzmayr), Mountain Wilderness Deutschland (Michael Pröttel), Mountain Wilderness France (Vincent Neirinck), Mountain Wilderness Italia, Mountain Wilderness Österreich (Georg Gruber, Dr. Kerrin Lessel), Mountain Wilderness Schweiz (Katharina Conradin), Oesterreichischer Alpenverein (Liliana Dagostin, Peter Haßlacher), Planinska zveza Slovenije (Irena Mrak, Marijeta Svetel), Schweizer Alpen-Club (Michael Bütler, Ursula Schüpbach, Benno Steiner), Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (Matthias Rapp, Prof. Dr. Raimund Rodewald, Anita Wyss), Verein Lebenswertes Kaunertal, Verein zum Schutz der Bergwelt (Dr. Klaus Lintzmeyer, Rudi Erlacher), WWF Schweiz (Kurt Eichenberger, Dani Heusser)
FILM, FOTOGRAFIE UND WEITERE UNTERSTÜTZUNG: Christian von Almen, Daniel Anker, Dr. Georg Bayerle, Prof. Gion Caminada, Martin Engelboden, Josef Essl, Oswald Fürhaupter, Dr. Pedro Gerstberger, Axel Klemmer, Adrian Michael, Walter Postl, Wolfgang Retter, Christian Riedl, Andreas Riedmiller, Franz Speer, Thomas Zanker
Wir danken dem Bayerischen Fernsehen für die Genehmigung, zahlreiche Fernsehbeiträge kostenlos für diese Ausstellung zu verwenden.