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Pamphlet
sensor 10/20
Corona Kapitel 7, Vers 5
Gar nicht so einfach einen Text über aktuelle Corona-Entwicklungen zu schreiben in einem Monatsmagazin, wenn die Entwicklungen sich beinahe täglich überschlagen. Auch dieses Mal wird es kurz nach Erscheinung (am 29. September) zu einer erneuten „Kanzler-Schalte“ kommen. Demnach können wir nur vermuten, was dann droht - vielleicht ein neuer Lockdown im Oktober? Man weiß es nicht … Angesichts massenweiser Tests und den gewöhnlichen Erkältungen im Herbst und Winter kann man davon ausgehen, dass auch die Zahlen der Corona-Viren und Tests nach oben schnellen werden. Wenn die Regierung bei ihren beschlossenen Untergrenzen bleiben sollte und auch die Testkapazitäten weiterhin ausgebaut werden (Stichwort Fieberambulanzen), wäre ein weiterer Lockdown – vermutlich kleiner – gar nicht mal so unwahrscheinlich. Keine höhere Mortalität Die heilige Corona zieht also weiterhin durchs Land und noch immer ist kein Heilmittel gefunden. Wir verzeichnen steigende Zahlen / Infektionen / Viruslast, was auch
immer. Eine höhere Sterblichkeit als in den vergangenen Jahren ist jedoch nicht vorhanden. Zu diesen Ergebnissen kommen zuletzt auch Ex-Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust und sein RechercheTeam in der „Welt“ nach Auswertung sämtlicher Zahlen vom RKI. Die (Merkelsche) Agenda sieht dennoch das Warten auf den Impfstoff oder auf „sehr gute Medikamente“ vor. Vielleicht macht sogar das Mainzer Unternehmen „BioNtech“ das Rennen. Im Rennen um die Impfung hat die EUKommission mit dem Unternehmen die Lieferung von bis zu 300 Mio. Einheiten vereinbart. Dies wäre der größte Auftrag für das BioNtech und seinen US-Partner Pfizer. Derzeit laufen klinische Tests an bis zu 30.000 Probanden. Vielleicht bekommen die Mainzer ja sogar die erste Ladung verpasst? Herbst-Strategie Bis dahin steht alles weiterhin unter dem „Infektionsschutzgesetz“. Dies birgt Gefahren für die Demokratie und wird auch mit Sorge betrachtet. Es sollte nur von temporärer Dauer sein, eben solange wie nötig.
Bisher wurde in Rheinland-Pfalz und anderen Ländern noch „gelockert“. Das könnte jedoch bald vorbei sein. Größere Events – auch Fußballspiele – sowie der Einzelhandel wurden von der Personenzahl erweitert. Und auch die Weihnachtsmärkte scheinen gerettet zu sein. Doch noch ist nicht aller Tage Abend. Verkaufsoffene Sonntage werden bereits aufgrund „Menschenansammlungen“ verboten und „mit Blick auf das Infektionsgeschehen“ und die Zahlen könnten auch die Weihnachtsmärkte noch zum Opfer fallen. In Mainz ist geplant, den Weihnachtsmarkt großräumig zu erweitern und den Wochenmarkt auf den Ernst-Ludwig-Platz (Nähe Schloss) zu verlegen. In geschlossenen Räumen können bis zum 31. Oktober in RheinlandPfalz Events bis zu 250 Menschen stattfinden, im Freien mit bis zu 500 Menschen. Findet eine Veranstaltung mit einer festen Bestuhlung oder einem festen Sitzplan statt, reicht es für den Abstand, wenn jeweils ein Platz frei bleibt. Kultur, Kirchen und Kinos profitieren also. Bei größeren Veranstaltungen mit festen Platz-, Tribünen- oder Saalkapazitäten
können bei Vorlage eines Hygienekonzepts Ausnahmen bis zu einer Regelgrenze von 10 Prozent der Platzkapazitäten gemacht werden. So dürfen in der Opel-Arena aktuell 3.400 Fans Platz finden. Im Einzelhandel ist für eine Person 5qm Verkaufsfläche zugelassen, bisher galt das doppelte. Auch die 5. Jahreszeit am 11.11. kann wahrscheinlich unter Einhaltung von Regeln durchgeführt werden – Fastnacht im kommenden Jahr jedoch weniger: „Die Fastnacht ist kreativ und wird neue Formate finden“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Es gebe inzwischen zahlreiche Online-Angebote, Live-Streams von Veranstaltungen mit reduzierten Teilnehmerzahlen, aber auch kleine Formate, zum Beispiel einzelne Auftritte in oder vor sozialen Einrichtungen, in Kitas etc. Gastronomie & Events Untersagt ist weiterhin die Öffnung oder Durchführung von Clubs, Diskotheken und ähnlichen Einrichtungen, Kirmes, Volksfesten und nach wie vor auch vom Prostitutionsgewerbe, obwohl dieses in mehreren Bundesländern ange-