Impulse Maerz 2009

Page 1

Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:45 Seite 1

Nr. 135

Geheimnis unseres Glaubens: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit!"

Heiliger Liudger Durch das Geheimnis unseres Glaubens wird für uns Christen in jeder Feier der Eucharistie Lebensgeschichte zur Liebesgeschichte. Sie lässt uns begreifen, wie Gott immer wieder seine Liebe in Menschen weiterführt, die sich um die Heiligung ihres Lebens bemühen. Leben und Werk des heiligen Liudgers, unseres Bistumsgründers, führen uns vor Augen, was für unseren Glauben als Ganzes gilt: Er ist ein Schatz, der uns anvertraut ist, der uns so in die Hände und ins Herz gegeben ist, dass wir ihn weitergeben. Der heilige Liudger wurde um 742 in der Nähe von Utrecht geboren. Im Jahre 805 wurde Liudger zum Bischof des neu gegründeten Bistums Münster geweiht. Er gründete rund 40 Pfarreien, ließ den Dom und die Domschule errichten und war für den Bau zahlreicher Kirchen verantwortlich. Er legte somit den Grundschein für das Leben der Kirche in unserem Land. Er starb am 26. März 809 in Billerbeck nach einer Predigt. Liudger gehört zu den großen Heiligen der christlichen Frühzeit in Europa. Auch heute ist sein Wirken und seine Verehrung sehr lebendig. Das Bild des heiligen Liudger entstammt einem Kirchenfenster im rechten Seitenschiff unserer Pfarrkirche.

März 2009

38. Jg.

Liebe Leserinnen und Leser, drei Tage vor Beginn der Amtszeit des neuen Bischofs von Münster, Dr. Felix Genn, jährt sich zum 1200. mal der Todestag des Heiligen Liudger. Diese Impulse-Ausgabe ist dem ersten Bischof und Bistumsgründers von Münster gewidmet. Zahlreiche Artikel, die das lebendige Geschehen unserer Pfarrgemeinde dokumentieren, bilden den Schwerpunkt dieser Ausgabe. Desweiteren wird der 75. Nachfolger Liudgers, unser neuer Bischof Felix Genn, vorgestellt und das Leben der berühmten Philosophin Simone Weil beleuchtet. Bedanken möchten wir uns bei Theo Bergers für seinen eindrucksvollen Artikel über Wegekreuze und Heiligen Häuschen. Wir wünschen allen Lesern eine Fastenzeit mit persönlichen Glaubenserfahrungen und ein frohes Osterfest. Ihre Impulse-Redaktion


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:45 Seite 2

Sankt Ludger

(742 – 809)

Eine Legende von Josef Quadflieg – für Jung und Alt in den Wäldern kannten.

In alter Zeit teilte der Rhein unser Land in zwei Teile: Links des Rheins regierten die Römer, aber auf das rechte Ufer kamen sie nicht hinüber. Auf der linken Seite bauten sie große Städte und Straßen, auf der rechten Seite waren die Menschen Heiden, die ihre eigenen Götter verehrten, zum Beispiel Götter des Blitzes und des Donners, Götter des Krieges und der Fruchtbarkeit, Götter des Lebens und des Todes. Von England her hatten schon oftmals Mönche versucht, den christlichen Glauben in das heidnische deutsche Land rechts des Rheines zu bringen. Der heilige Willibrord, die heilige Lioba, der heilige Bonifatius: sie und viele andere hatten ihr Bestes getan. Aber schließlich vertrieben die Friesen und Sachsen doch immer wieder die Missionare aus ihrem Land und kehrten zu ihrem alten Götterglauben zurück. Den Glauben an Jesus Christus nahmen nur ganz wenige an. Ludger war selbst ein Friesenjunge, er wuchs im Land der Friesen auf. Seine Familie war christlich, und so schickten sie ihn zum Abt Gregor nach Holland in eine Klosterschule. Dort lernte Ludger den heiligen Bonifatius kennen. Ludger entschloss sich, wie Bonfatius Priester zu werden und

dem Volk der Sachsen und Friesen den Glauben an Gott und seinem Sohn Jesus Christus zu predigen. Er ging nach England in ein Kloster, lernte und studierte lange und wurde endlich vom Abt Gregor nach Friesland geschickt. Er begann seine Missionarszeit in Dokkum, wo die Friesen etwa 50 Jahre zuvor Bonifatius getötet hatten. Ludger kannte seine Landsleute, die Menschen in den Dörfern und Wäldern rechts des Rheines, und er wusste, wie er zu ihnen sprechen musste. Denen durfte man nicht mit komplizierten Gedankentüfteleien kommen; zu ihnen musste man vielmehr in kurzen, klaren Sätzen sprechen, mit Worten, die sie aus ihrem täglichen Leben auf den Feldern und

Weil Ludger redete, wie sie es verstanden, bekehrten sich viele auf sein Wort hin zum Glauben an Jesus. Um das Wort Gottes noch besser kennenzulernen, ging Ludger einige Zeit nach Rom. Doch schon bald kehte er nach Deutschland zurück. Kaiser Karl der Große hatte die Sachsen besiegt und gab Ludger den Auftrag, im Land der Sachsen den Glauben zu predigen. Ludger nahm den Auftrag gern an, obwohl er zu dieser Zeit leicht hätte Bischof in der herrlichen Stadt Trier werden können. Lieber zog er unermüdlich lehrend und helfend im Land umher, gründete in Münster und Werden zwei Klöster und hatte bald alle Sachsen und Friesen bekehrt. Im Jahre 804 wurde er Bischof des Münsterlandes, aber schon fünf Jahre später starb er nach einem glücklichen, aber auch anstrengenden und mühsamen Leben.


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:45 Seite 3

Heinz Brauers

Heinz Brauers 11.11.1941- 24.12.2008 Am 24. Dezember 2008 verstarb plötzlich und unerwartet Heinz Brauers, Mitbegründer und seit 36 Jahren leitender Redakteur und Gestalter unseres Pfarrblattes impulse. Er hat in unserer Pfarrgemeinde vieles bewegt und mitgestaltet und hinterlässt eine Lücke, die nicht zu schließen ist. Am 30. Dezember gab ihm eine große Trauergemeinde das letzte Geleit. Heinz Brauers wurde am 11. November 1941 als ältestes der vier Kinder der Eheleute Heinrich und Mathilde Brauers in Aldekerk geboren und wuchs auf dem Vennekelshof in Kengen heran. Nach seiner Schulzeit in Aldekerk, Gaesdonk und Geldern folgten Studienjahre in Münster und Neuss, die er 1966 mit der 1. Staatsprüfung für das Lehramt an Volksschulen beendete. Im gleichen Jahr schloss er den Bund fürs Leben mit Maria Färbers aus Aldekerk. 1968 wurde ihre Tochter Angela geboren. Seinen Dienst als Lehrer begann Heinz Brauers 1966 an der Kath. Volksschule in Herongen. 1968 wechselte er an die Kath. Marien-Grundschule in Nieukerk, 1972 dann an die Kardinal-von-Galen-Hauptschule in Aldekerk. Dort war er fast 35 Jahre lang als pflichtbewusster Lehrer tätig, geachtet bei seinen Schülerinnen und Schülern, bei deren Eltern und bei seinem Kollegium. Besondere Maßstäbe setzte er, der selbst ein begabter Maler und Zeichner war, in der Kunsterziehung. Großes Engagement zeigte er auch in der Gestaltung des katholischen Religionsunterrichts. Am 1. Februar 2007 ging er in den Ruhestand. Sein ehrenamtlicher Einsatz galt in hohem Maße der Kath. Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Aldekerk. Über Jahrzehnte war er Mitglied des Pfarrgemeinderats, dort war vor allem seine Mitarbeit im Liturgieausschuss gefragt. 46 Jahre war er Mitglied des Kirchenchores St. Peter und Paul, dessen Vorsitzender er von 1970 bis 1976 war. Ab 1976 setzte er seinen

Kunstverstand im kirchlichen Bauausschuss für die Innenrenovierung der Pfarrkirche ein. Gemeinsam mit Heinz van Hall und dem Orgelbauer Günther Müller entwarf und gestaltete er 1977 den Orgelprospekt der neuen Speith-Orgel. Sein ganz besonderes Engagement aber galt der Öffentlichkeitsarbeit der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul. Seit 1972 war er der Hauptverantwortliche für die Herausgabe der impulse, der er mit seinem hervorragenden grafischen Können und seinem besonderen sprachlichen Geschick ein unverwechselbares Gesicht gab. 134 Ausgaben geben Zeugnis davon, die letzte im November 2008 war dem 225jährigen Bestehen des Kirchenchores gewidmet. Wie Heinz Brauers an einer impulse-Ausgabe arbeitete, kann sich niemand vorstellen, der nicht selbst dabei war. In der „Kleinen Festschrift für Heinz Brauers zu seinem 50. Geburtstag am 11. November 1991“ wird diese Arbeitsweise beschrieben: Die Zusammensetzung der Redaktion wechselte – unbestrittener „Chef“ war immer Heinz Brauers. Die anderen in der Redaktion erkennen das neidlos an; wissen sie doch, dass er der kompetenteste unter ihnen ist, der nicht nur Arbeit verteilt, sondern selbst sicher am meisten Zeit und Arbeit in die gemeinsame Sache investiert. Er sucht sich nie die bequemsten Themen aus und schreibt seine Artikel mit ebenso eleganter wie spitzer Feder. Wenn dann die Manuskripte auf dem Tisch liegen, fängt für ihn und seinen Adlatus auf der anderen Schreibtischseite die Arbeit erst richtig an. Runde zwei Wochen lang wird jeden Nachmittag (meist auch samstags und sonntags) an der Gestaltung der neuen impulseAusgabe gearbeitet. Vom Titel bis zur letzten Zeile entsteht auf dem Brauersschen Reißbrett das Layout; an jeder Seite wird so lange getüftelt, bis sie „steht“, bis Grafik, Foto und Text ins richtige Verhältnis zueinander gesetzt sind. Das kostet viel Zeit – aber das Ergebnis kann sich dann ja auch wirklich sehen lassen. Viele Jahre produzierte Heinz Brauers wöchentlich ein künstlerisch gestaltetes Plakat für den liturgischen Schaukasten der Pfarrgemeinde. Auch bei den zahlreichen Veröffentlichungen der Kirchengemeinde war er federführend, so u. a. 1977 bei „Antiqua Ecclesia“, der groß angelegten Pfarrchronik nach den Manuskripten des Hubert Große-Osterholt, 1984 bei der Festschrift „200 Jahre Kirchenchor St. Peter und Paul“ und 1992 beim „Führer durch die Pfarrkirche St. Peter und Paul“. Nicht zu vergessen sind auch die Veröffentlichungen von Pastor em. Josef Wilmsen, die Heinz Brauers mit seinem grafischen und typografischen Sachverstand betreute. Obwohl eine Herzkrankheit seine letzten Jahre überschattete, setzte er die Arbeit für die Kirchengemeinde unermüdlich fort. Bis Pfingsten 2009 werden wir im Schaukasten an der Pfarrgartenmauer noch neue liturgische Plakate von Heinz Brauers finden – so weit hatte er vorgearbeitet.


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:45 Seite 4

Amtseinführung von Bischof Dr. Felix Genn Zwei Wochen vor Ostern, am 29. März 2009, und damit genau ein Jahr und einen Tag nach dem offiziellen Ende der Amtszeit von Bischof Reinhard Lettmann beginnt die Amtszeit von Dr. Felix Genn als 75. Nachfolger des heiligen Liudgers, dessen 1200. Todestag wenige Tage zuvor (26. März) ist. „Der Kirche muss es um eine innere und äußere Sammlung gehen“, so Genn bei seiner ersten Pressekonferenz in Münster vor 40 Medienvertretern. Statt sich zu zerstreuen, müssten Christen sich heute sammeln, um so Kraft zu gewinnen für die Sendung in die Welt, betonte er. Es sei wichtig, dass die Kirche die Identität der Christen stärke, damit diese in einem nicht-christlichen Umfeld bestehen könnten. Bischof Genn beantwortet Glaubensfragen bildhaft, schnörkellos und lebensnah. Er erhebt die Stimme, um Fehlentwicklungen in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft anzuprangern.

Impulse möchte unseren Bischof mit Hilfe von Zitaten aus seinen Predigten und öffentlichen Äußerungen vorstellen. ...über das Glaubens

Geschenk

des

"Das ist doch das Schöne unseres Glaubens: An einen Gott zu glauben, der mit uns ist, durch dick und dünn, in Leid und Tod, in der Einsamkeit des Kerkers oder im Alleinsein in der eigenen Wohnung, da, wo Sie Ihre Kinder vermissen, wo Sie auf Ihre Enkel warten, diese aber anderes im Sinn haben. Wo Sie spüren, dass die Nachbarn an ihre Not nicht herankommen, wo Sie die Erfahrung machen, den anderen im Krankenzimmer krank sein lassen zu müssen, ohne dass Sie was für ihn tun können. Dann im Herzen tragen, dass Gott mit Ihnen ist, dass der Gekreuzigte diesen Weg kennt und dass Sie das alles in der Gemeinschaft und Atmosphäre

... über Christsein in der Minderheit "Ich denke zurück an eine Visitation in Hamborn St. Norbert. In der katholischen Grundschule lernen 315 Schülerinnen und Schüler. Davon sind 20 katholisch. In der daneben liegenden Gemeinschaftsschule sind 150 Schüler und Schülerinnen. Davon sind 7 katholisch. Als ich Marxloh besucht habe, begegnete ich der Gemeinschaft der Kleinen Brüder und der Gemeinschaft der Schwestern unserer Lieben Frau. Ich begegnete den nicht mehr in großer Zahl vorhandenen treuen

Christen, die Marxloh bewusst nicht verlassen haben. Ich begegnete ihrem lebendigen Zeugnis. Rein äußerlich gesehen hatte ich den Eindruck, dass Kirche hier am Ende ist. Innerhlich aber spürte ich die Kraft des Evangeliums und wusste, dass gerade hier das Wort des Apostels Paulus an die Gemeinde in Korinth greift: "Das Schwache in der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zu Schanden zu machen" (1 Kor 1,27). Nirgendwo bin ich während dieser Visitation so getröstet weggefahren wie in Marxloh. Ich weiß, dass gerade dort Neues beginnen kann." ... über den Sonntag "Von jedem Sonntag fällt Licht auf unseren Alltag, der immer Werktag ist. Vom Sonntag her wird uns die Kraft geschenkt, nicht in den Tag hinein zu leben, sondern eine Lebensgrundlage zu haben, die Orientierung und

Richtung gibt, die allem Hetzen und Treiben eine innere Mitte verleiht, die auch am gewöhnlichen Tag aufatmen lässt, weil sie weiß, warum und wozu wir leben." ... über Menschenwürde "Die Menschenwürde geht ursächlich auf die Geschöpflichkeit des Menschen zurück; Individualität, Personalität und Menschenrecht jedes einzelnen hat in ihr die Wurzel. Wenn embryonale Stammzellen, die für die gentechnische Forschung verwendet werden sollen, als "frische Ware" bezeichnet werden, wenn man Belegschaften von Betrieben "Humankapital" nennt, wenn ein behindertes Kind zum Schadensfall werden kann, wenn sich der Wert eines börsennotierten Unternehmens durch Abbau von Arbeitsplätzen steigern lässt, dann stellt sich immer drängender die Frage danach, ob der Mensch und seine Würde tatsächlich der Ausgangspunkt von politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen ist." ...über Moscheen in Deutschland "Kürzlich wurde die DITIBMoschee in Duisburg-Marxloh eröffnet. Sie wird von ihren Erbauern als Ort des Gebetes, aber auch als Ort der Begegnung der Kulturen angesehen. Ich bin froh, dass es das gibt, weil immer wieder über Schwierigkeiten bei der Integration muslimischer Menschen gesprochen wird, und dies mitunter nicht zu Unrecht; denn vielfach habe ich den Eindruck, dass ein Grund für die Schwierigkeiten die Unkenntnis der jeweils an deren Religion und der damit verbundenen Werte ist. Insofern ist es wichtig und richtig, Orte und Möglichkeiten für Begegnung, Information und Austausch zu schaffen. Wenn wir offen und deutlich sagen, welche Beweggründe uns leiten, dann kann eine Atmosphäre der Ehrlichkeit, des gegenseitigen Respekts und der Ernstnahme des Anderen entstehen."


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:45 Seite 5

... über Gerechtigkeit "Eine Gemeinschaft, angefangen von der kleinsten Gemeinschaft Ehe und Familie, dem Stadtteil, der Stadt bis hin zum Land bleibt nur am Leben, wenn immer wieder neu Gerechtigkeit angestrebt und geschaffen wird. Wenn aber die Unterschiede wachsen, wenn gleiche Arbeit nicht mehr zum gleichen Lohn führt, wenn Arbeitgeber das Zigfache ihrer Arbeitnehmer verdienen, wenn jemand unverschuldet seine Arbeit verliert, dann wächst der gesellschaftliche Spaltpilz, dann manifestiert sich die gespaltene Gesellschaft, dann folgen Neid und Misstrauen. Es besteht die Gefahr, sich in der Politik nach dem starken Mann zu sehnen, der alles wieder gleich und gerade macht."

Der Lebensweg unseres neuen Bischofs Dr. Felix Genn • 6. März 1950: geboren in Burgbrohl, aufgewachsen in Wassenach • 1969: Reifeprüfung am Kurfürst-SalentinGymnasium in Andernach • 1969-1974: Theologiestudium in Trier und Regensburg • 11. Juli 1976: Priesterweihe in Trier • 1976 - 1978: Kaplan in Bad Kreuznach, Heilig Kreuz • 1978-1985: Subregens am Bischöflichen Priesterseminar Trier • 29. Juni 1985: Promotion zum Dr. theol. an der Theologischen Fakultät Trier • 1985 - 1994: Spiritual am Bischöflichen Priesterseminar Trier • 1994 - 1997: Ständiger Lehrbeauftragter für Christl. Spiritualität an der Theologischen Fakultät Trier • 1994: Ernennung zum Leiter der Heilig-RockWallfahrt 1996 • 1997 - 1999: Regens am Studienhaus St. Lambert in Burg Lantershofen • 16. April 1999: Ernennung zum Titularbischof von Uzali und Weihbischof für das Bistum Trier • 30. Mai 1999: Bischofsweihe im Dom zu Trier, Bischofsvikar für den Visitationsbezirk Saarland • 4. April 2003: Ernennung zum Bischof von Essen • 6. Juli 2003: Einführung als 3. Bischof von Essen • ab September 2004: Oberer des männlichen Zweiges der Johannesgemeinschaft (ab September 1988) , Mitglied der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz (ab September 1999), Vorsitzender der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste der Deutschen Bischofskonferenz • 19. Dezember 2008: Ernennung zum Bischof von Münster • ab 29. März 2009: Bischof von Münster

Aus den Kirchenbüchern Das Sakrament der hl. Taufe empfingen

Jolina Brosen, Eschenweg 3, Moers, am 8. November Rico Engelen, Am Maasend 1, am 8. November Amelie Agnes Maria Gasch, Hermans Mühle 21, am 6. Dezember

Lea Sophie Paaßen, Marktstr. 8a, am 6. Dezember Jule und Nico Gast, Eyller Str. 249, am 7. Dezember Lina Anna Seeger, Rather Weg 86, am 7. Dezember Sarah Sibylle Heckhoff, Kolinscher Weg 22, am 31. Januar

Julia, Jana und Sandra Both, Rheinstr. 2, am 7. Februar

Melina, Gina Romina und Marina Friebe, Rheinstr. 17, am 7. Februar

Jamie Chiara Friebe, Geldern, am 7. Februar Maurice Sandmann, Bahnhofstr. 35, am 7. Februar Carlotta Specker, Montessoristr. 18, Geldern, am 28. Februar

Unsere Verstorbenen (21. November 2008 - 4. März 2009)

Hans-Ludwig Hahnen, Stendener Str. 27, 65 Jahre, am 21. November

Wilhelmine Bosch, Marktstr. 29, 93 Jahre, am 14. Dezember

Agnes Lucassen, Kolpingstr. 99, 92 Jahre, am 17. Dezember

Elisabeth Renner, Karl-Arden Str. 2, 96 Jahre, am 18. Dezember

Heinz Brauers, Gartenstr. 14, 67 Jahre, am 24. Dezember

Norbert Pütz, Bruyersweg 62, 56 Jahre, am 27. Dezember,

Hans Dieter Kosub, Elisabethstr. 5, 55 Jahre, am 23. Dezember

Dieter Speere, Bruchstr. 39, 68 Jahre, am 11. Januar Dieter Post, Hülser Str. 21, 66 Jahre, am 13. Januar Fabian Johannes Ackermans, 2 Monate, am 12. Januar

Karl Greve-Bußmann, Friedrichstr. 12, 89 Jahre, am 30. Januar

Josef Noy, Rheurdter Str. 39, 71 Jahre, am 4. Februar Maria Cleve, Gartenstr. zuletzt Magdalenen Heim, 101 Jahre, am 06. Februar

Maria Köppen, Klosterstr. 18, 84 Jahre, am 16. Februar Christa Passarge, Klosterstr. 2 , 56 Jahre am 17. Februar

Hermann Josef König, Stendener Str. 34, 62 Jahre, am 04. März


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:45 Seite 6

Neue Impulse für impulse Unsere Pfarrzeitschrift impulse wird auch im 38. Jahr weiter bestehen. Nach dem plötzlichen Tod des langjährigen Leiters der Redaktion, Heinz Brauers, hat sich das Redaktionsteam in Teilen neu zusammengefunden. Die Organisation übernimmt nun Joachim Cuypers, die LayoutGestaltung Ute Matenaers. Die Redaktion wird in erster Linie auf die durch Heinz Brauers geprägten bewährten Inhalte zurückgreifen, wird aber zusätzlich versuchen, der Zeitschrift im Wortsinn des Titels neue Impulse zu geben.

Zur impulse-Redaktion gehören (v.l.n.r.): Maria Suytings, Christoph van Hövell, Jens Hoffrichter, Manfred Körfer, Pastor Wolfgang Spindelmann, Joachim Cuypers, Ute Matenaers (Layout), Karl Brauers und Jutta Kleinmanns, die beim Fototermin leider verhindert war.

Neu in dieser Ausgabe ist u.a. die Kolumne „Auf ein Wort mit …“. In jeder Ausgabe wird eine Person unserer Pfarrgemeinde zu einem Thema interviewt. Beginnen wollen wir die Gesprächsreihe mit Pastor Wolfgang Spindelmann.

Auf ein Wort mit... ...Pastor Wolfgang Spindelmann Die neunjährige Wiebke Schirmer vom Kolinscher Weg, eines unserer diesjährigen Kommunionkinder, führte im Rahmen ihres Schulunterrichtes ein Gespräch mit Pastor Wolfgang Spindelmann. impulse bedankt sich für die Erlaubnis zur Veröffentlichung.

Wiebke: Wie war Ihre Ausbildung? Pastor: Vor dem Abitur wurde ich in Latein und Griechisch unterrichtet. Danach schloss sich ein Studium mit den Fächern Philosophie und Theologie an. Wiebke: Wie kommen Sie zu dem Beruf? Pastor: Eine innere Stimme hat mir gesagt, ich solle Priester werden. Wiebke: Macht Ihnen der Beruf Spaß? Pastor: Sehr viel, besonders, weil

ich vielen Menschen begegnen darf.

Pastor: Ja. Als kleines Kind habe ich viele gute Priester in der Kirche kennen gelernt.

Wiebke: Wofür ist der Beruf gut? Pastor: Um die Menschen an Gott zu erinnern und um ein Fenster für Gott offen zu halten. Wiebke: Gibt es auch Nachteile an dem Beruf? Pastor: Ja, weil ich mich nicht verständlich machen kann, wie ich es mir wünsche. Wiebke: Wollten Sie auch als kleines Kind den Beruf?

Wiebke: Haben Sie einen Nebenjob? Pastor: Der Beruf des Pastors ist so vielseitig, dass ich keinen Nebenjob brauche. Wiebke: Wie lange machen Sie das schon? Pastor: Ich bin 1973 zum Priester geweiht worden. Das ist also in diesem Jahr bereits 36 Jahre her.


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 7

Simone Weil und die Aufmerksamkeit

Simone Weil, französische Philosophin 1909 - 1943 „Ob ein Mensch durch das Feuer der Liebe Gottes gegangen ist, erkenne ich nicht daran, wie er von Gott spricht, sondern wie er von den irdischen Dingen spricht.“ Mit diesen Worten begann eine Sendung im Norddeutschen Rundfunk über die französische Philosophin Simone Weil (1909 - 1943). Vor 100 Jahren, am 3. Februar 1909 wird die Suchende, religiös Ortlose in Paris geboren. Bei einer Lichterprozession in Portugal machte sie erste mystische Erfahrungen: Sie fühlt sich von Christus ergriffen ähnlich tief berührt wird sie Karfreitag und Ostern bei den Benediktinern im französischen Solesmes, auchn in Assisi, dem Ort des Heiligen Franziskus: „Etwas, das stärker war, als ich selbst, zwang mich zum erstenmal in meinem Leben, mich niederzuknien.“ Simone Weil ist eine klarsichtige, tief solidarische Frau, deren Gedanken jetzt wieder neu entdeckt werden. Sie denk u.a. nach über die menschliche Grundhaltung der Aufmerksamkeit. SIe beschreibt, was sie aus den Erfahrungen beim Unterrichten ihrer Schülerinnen beobachtet. Eine verkrampfte Konzentration beim Lernen führe schnell zur Ermüdung und Lustlosigkeit. Dagegen führt die liebende Aufmerksamkeit zu einer tiefen Freude, weil die Zeit, während der einer in innerer Sammlung, „ganz bei der Sache“ ist, niemals eine verlorene Zeit ist. Auch wenn das Lernen nicht unmittelbar vom Erfolg gekrönt ist, ist die Einübung der Aufmerksamkeit schon ein Wert an sich. Diesen Wert kann der Mensch deutlich spüren, wei die verbrachte Zeit als zutiefst sinnvoll empfunden wird.

„Bei der Sache sein“ heißt ja sich der Wirklichkeit zu stellen wie sie ist, heißt, sich der Wahrheit nähern. Auch und gerade die Einsicht in das Unvollkommene hat einen Sinn. Sie darf nicht weggeblendet werden. Aus Fehlern lernen wird der, der seine Fehler aufrichtig anschaut, der in die Wurzel des Fehlers geht. Richtig anschauen, nichts im Dämmerlicht lassen. „Es gibt keine bessere Übung als die Nachprüfung. Denn die hierbei festgestellte Wahrheit gehört zu denen, die man nur glauben kann, wenn man sie hundert- und tausendmal erfahren hat. Das gilt von allen wesentlichen Wahrheiten.“ Und dann folgt in diesem Zusammenhang die erstaunliche und kostbare Einsicht: „Die kostbarsten Güter soll man nicht suchen, sondern erwarten, denn der Mensch kann sie aus eigenen Kräften nicht finden.“ Ob sich der Vorhang des Erkennens auftut, liegt nicht mehr im eigenen Vermögen. Der wache Weg nun ist: aufmerksam, gelassen und solidarisch zu sein. Der Weg ist niemals wertlos, ist wie eine Karriere nach innen und eine Bewegung in Gott: „Die Spitze der Aufmerksamkeit tritt mit Gott in Berührung, wenn das Gebet inständig und rein genug ist.“ Für mich ist Simone Weil ein österlicher Mensch. Wie Maria Magdalena hat sie das Gewand Jesu zu berühren gesucht. Durch ihre „liebende Aufmerksamkeit“ hat sie Christus gefunden. Ein gesegnetes Osterfest wünscht Ihnen

Kerzenlicht in der Blauen Kapelle unserer Pfarrkirche

Johannes 11. 25 + 26 Jesus spricht: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe. Und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben.


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 8

an, dass die für wohltätige Zwecke gesammelte Kleidung beim Empfänger keine Arbeitsplätze vernichten. Heute arbeiten unter dem Dach von „FairWertung“ fast alle großen Sammler im kirchlichen Raum. In Aldekerk wurde von Anfang an unter diesem Dach gesammelt, seit 1997 zusammen mit der KAB Nieukerk und dem Nieukerker Missionsausschuss. Durch die größere Menge kann ein besserer Preis erzielt werden. Die Zusammenarbeit ist bis heute erfolgreich und problemlos. Seit 1992 wurden in Aldekerk, Rahm, Eyll und Stenden ca. 120 Tonnen Altkleider und Schuhe gesammelt und vermarktet, zusammen mit Nieukerk ca. 200 Tonnen. Der Verkauf brachte für Aldekerk ca. 30 000 Euro, die je zur Hälfte der Missionsarbeit der Gemeinde und dem Weltnotwerk der KAB zugute gekommen sind. Handzettel im Briefkasten: „Altkleidersammlung ... FairWertung ... Aldekerk und Umgebung“ Der Inhalt wiederholt sich, ist vertraut und mit der Zeit zu einem bewährten und erfolgreichen Dienst geworden in unserer Pfarrgemeinde. Schaut man ins Wörterbuch, so findet sich „fair“ (lat.) in der Wortbedeutung von „ehrenhaft, einwandfrei, anständig, ehrlich ...“. Impulse bat den Vorsitzenden der KAB, Herrn Hubert Richter, um Auskunft zum Begriff „FairWertung“ in Verbindung mit der örtlichen Altkleidersammlung. „Die Mitglieder der KAB St. Peter und Paul und des Moshi-Teams sammeln seit 1992 gemeinsam Altkleider und Schuhe. Entstanden ist die gemeinsame Aktion nach dem Zusammenbruch des Altkleidermarktes 1990/91, der dazu führte, dass das Moshi-Team keinen Abnehmer mehr fand für gespendete Kleidung, die nicht nach Tansania geschickt werden konnte (z.B. Wintermäntel). Hiervon erzählte Inge Joost (Moshi-Team) mir und so beschloss die KAB auf der nächsten Vorstandssitzung eine Straßensammlung durchzuführen. Die Sammelware sollte gemeinsam mit der überzähligen „Moshi-Kleidung“ vermarktet werden, da es für größere Mengen noch Abnehmer gäbe. Es wurde vereinbart, den Erlös hälftig zu teilen. Im Frühjahr 1992 erbrachte die erste Sammlung 2000 kg und wurde zusammen mit der KAB Geldern vermarktet. Dabei profitierte Aldekerk von den guten Preisen, die die Gelderner für die größere Menge erhielt. Im Jahre 1996 wurde der Altkleidermarkt neu geordnet. Ausgehend von CAJ und KAB gründeten katholische Verbände den Dachverband „FairWertung e.V.“ Dieser Verband hat für gemeinnützige Verbände und Institutionen, die für soziale Zwecke Altkleider sammeln, Kriterien erarbeitet für Sammlung und Verwertung von Kleidern, Textilien und Schuhen. Ebenso beobachtet der Verband den Markt und was mit den Erlösen passiert. Die Spender sollen wissen und kontrollieren können, was mit ihrer Spende geschieht. Wichtig war von Anfang

Gesammelt wird jeweils im Mai und im Oktober an zwölf Sammelstellen, die über die einzelnen Ortschaften verteilt sind. Die Werbung erfolgt über Hinweise in Zeitungen und 2 000 Handzettel, die von KAB-Mitgliedern und dem Moshi-Team über Mathilde Schraets verteilt werden. Eingesammelt und verladen wird von einem festen Stamm von Helfern in der KAB. Der Anhänger für das Zusammenfahren wird von der Firma Lemmen kostenlos zur Verfügung gestellt, der Lagerraum von der Familie Nick. Vermarktet wird über KolpingRecycling in Fulda. Zwischen den Sammelterminen werden jederzeit Sachen von den Mitgliedern des Moshi-Teams, sowie von Martin Müller und der Familie Nick (KAB) angenommen.“

Änni Bloemers beendete ihre Arbeit im Pfarrbüro Zum Ende des Jahres 2008 hat Änni Bloemers ihre Arbeit im Pfarrbüro von St. Peter und Paul beendet. Am 1. April 1974 war sie als Pfarrsekretärin in den Dienst der Kirchengemeinde getreten. Fast 35 Jahre lang war sie nicht nur eine umsichtige, sorgfältige Bürokraft, sondern darüber hinaus Ansprechpartnerin für ungezählte Pfarrangehörige, die mit ihren Anliegen zum Pfarrhaus kamen. Sie kümmerte sich u. a. um Messbestellungen, um Tauf-, Heirats- und Sterberegistrierungen, um die Terminierung und Vorbereitung von Gesprächen, um die Friedhofsverwaltung und um vieles mehr. Ihr gebührt herzlicher Dank für 35 Jahre zuverlässigen Dienst im pfarramtlichen Bereich der Kath. Pfarrgemeinde St. Peter und Paul! Diesen Aufgabenbereich übernimmt ab sofort Frau Lydia Peschers-Wagener.


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 9

www.peterpaul-aldekerk.de Seit Beginn der Fastenzeit gibt es in unserer Navigationsleiste einen Button „ Die Fastenzeit“. Unter ihr findet man die Fasten- und Osterzeit (1), den täglich neuen Fastenkalender (2), die aktuellen Fastenwochen und Kurzberichte wie z. B. „Kreuzzeichen“ (3) Unter dem Hauptbutton „Die Fastenzeit“ findet man eine etwas andere Einführung in die „Hl. Vierzig Tage“. Unter dem ersten Untertitel wird die Fastenzeit anhand der Bibel erläutert, so auch die Frage „Was ist Fasten?“, Fasten heute, Lob der kleinen Schritte, kurze Anregungen, wie man fasten kann und natürlich auch ein Gebet mit Hinweis schon auf die Osterzeit. Die Überschrift „FastenkalenderWochentag“ sagt schon alles über den Inhalt – ein Denkimpuls zum jeweiligen Wochentag unterschiedlicher Struktur- Zitate aus der Bibel/Evangelium, Psalmen, Zitate berühmter Personen und ein kurzes Gebet. Die Themen der „Fastenwochen“ lehnen sich an

Neues von unserer Homepage

die Tagesevangelien, so z. B. von Aschermittwoch bis 1. Fastensonntag – Wir machen uns auf den Weg durch die Fastenzeit -, ab der 1. Fastenwoche geht es mit dem Sonnengesang des hl. Franziskus durch die Fastenzeit mit kurzen Impulsen, Anregungen, die sich teils auch ohne Anstrengung mit in den Alltag nehmen lassen - also etwas für Menschen mit wenig Zeit oder die nur selten online sind. Als Weiteres findet man unter dem Titel Kreuzzeichen eine Erklärung dazu, wie man es macht und warum. Unter den Hauptbutton wechseln solche Texte im Laufe der Fastenzeit, werden erweitert oder durch andere ausgewechselt. Wenn Ihnen das alles noch zu wenig „Tiefgang“ hat oder zu wenig Lesestoff ist, dann schauen Sie auch mal unter: - Gedichte der Woche - Feste im März - Warum feiern Katholiken Namenstag?

Aufnahme der neuen Messdiener

- Lexikon der hl. Messe - Sakramente – die Menschenliebe Gottes erleben (Taufe, Kommunion etc.) Darüber hinaus gibt noch viele andere Infos über unsere Pfarre, immer neue News und Aktuelles, auch Gottesdienstpläne und Pfarrnachrichten. Fazit: Es lohnt sich, immer mal unsere Seite anzuklicken, nicht nur in der Fasten-, Osterzeit, auch durch das ganze Jahr hindurchfür jeden ist etwas dabei. Übrigens: Die neuesten Zahlen belegen das. 115 Besucher pro Tag sind auf unserer Homepage, das sind ca. 3500 Besucher im Monat – und die sind nicht nur „mal eben da“. Kritik, Anregungen u.a. sind für uns sehr wichtig. Bitte tragen Sie sich in unser Gästebuch ein, denn nur durch Ihre Meinung können wir die Seite ändern und verbessern!

Neun neue Minis erweitern die große Runde der Messdiener. Am Samstag, dem 28.03.2009, werden sie in der Vorabendmesse aufgenommen, nachdem sie am Tag zuvor die theoretische Prüfung abgelegt haben. Vorbereitet wurden sie durch Christian Chrobak und Ursula Gbur in zahlreichen und meist auch sehr lustigen Gruppenstunden. Die Kinder im Alter von 9-11 Jahren sind mit Begeisterung dabei. Aufgenommen werden (von links nach rechts): Peter Wagener, Alexander Bonn, Patric Schlabbers, Maximilian Bär, Jörg Thönes, Florian Berger Cipriano, Lisa an de Meulen, Johanna Diepers und Julia an de Meulen Ihnen allen alles Gute zur Aufnahme und viel Spaß bei den Messdienern.


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 10

Gottesdienste in der Karwoche und an den Ostertagen Palmsonntag Samstag, 4. April, 17.00 Uhr, FAMILIENMESSE als Sonntagvorabendmesse , mitgestaltet von Total Vokal, mit Palmprozession und Palmweihe Sonntag, 5. April, 9.15 Uhr Messfeier für die Pfarrgemeinde, mit Palmweihe 11.00 Uhr Kinderkirche zum Palmsonntag 19.00 Uhr Sonntagabendmesse Gründonnerstag 16.00 Uhr Abendmahlsliturgie mit Fußwaschung, wozu besonders die Kinder herzlich willkommen sind. Um 20.30 Uhr ist für die Erwachsenen aller Kerkener Pfarrgemeinden die Abendmahlsliturgie mit Fußwaschung in Stenden, anschl. Anbetung bis 24.00 Uhr. Karfreitag 10.00 Uhr Kreuzweg für Kinder im Magdalenenpark/Klosterkirche 15.00 Uhr Liturgie vom Leiden und Sterben Christi, Wortgottesdienst (mit der Passion nach Johannes), Große Fürbitten, Kreuzverehrung und Kommunionfeier, mitgestaltet vom Kirchenchor, anschl. ist Beichtgelegenheit bis 17.30 Uhr. Osternacht 16.00 bis 17.00 Uhr Beichtgelegenheit, 17.00 Uhr Entzündung des Osterfeuers vor dem Hauptportal und Weihe der Osterkerze 2009, feierlicher Einzug in die Kirche, Exsultet, Feier der Osternacht und der 1. Osterfestmesse, mitgestaltet von der Schola Cantorum und dem Kirchenchor

Ostersonntag 6.30 Uhr Ostermorgen-Messe an der Friedhofskapelle, 10.00 Uhr Festmesse. Die Abendmesse um 19.00 Uhr entfällt. Ostermontag 10.00 Uhr Festhochamt unter Mitwirkung des Kirchenchores, 19.00 Uhr Festmesse

Osterbeichte Samstag vor Palmsonntag Von 16.00 bis 16.45 Uhr und nach der 17.00 Uhr Vorabendmesse Karfreitag Im Anschluss an die Karfreitagsliturgie, bis 17.30 Uhr Karsamstag Von 16.00 – 17.00 Uhr an allen Tagen Beichtgelegenheit in Kevelaer von 9 – 12 Uhr und von 15 – 18 Uhr Bußgottesdienste Montag, 30. März, 20.00 Uhr in Nieukerk Mittwoch, 1. April, 19.00 Uhr in Aldekerk Dienstag, 7. April, 20.00 Uhr in Stenden

Goldenes Priesterjubiläum von Pfarrer em. Josef Wilmsen

Am 22. Februar 2009 feierte Pfarrer emeritus Josef Wilmsen, von 1972 – 2001 Pastor in Aldekerk, in seiner geliebten Kirche St. Peter und Paul unter großer Anteilnahme der Bevölkerung sein goldenes Priesterjubiläum. Zahlreiche Gäste aus Nah und Fern waren erschienen, um an der vom Kirchenchor mitgestalteten Festmesse teilzunehmen und dem Jubilar anschließend in der Begegnungsstätte zu gratulieren. Die Festrede im Namen der Pfarrgemeinde hielt Günter Bossmanns.

v.l.n.r.: Kaplan Pater Joseph Mani, Dechant Theodor Prießen, Pfarrer in St. Dionysius Nieukerk und Leiter der Seelsorgeeinheit Kerken , Domkapitular Dr. Stefan Zekorn, Pfarrer in St. Marien Kevelaer, Pfarrer Rico Brands da Silva, Bistum Innsbruck, der Jubilar, Pastor em. Josef Wilmsen, Pater Lorenz van Rickelen, Köln, Walter Groß, Pfarrer in Duisburg-Walsum, Pastor Wolfgang Spindelmann


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 11

Biographie Michael Haydn (1737 – 1806)

KirchenMusik in der Heiligen Woche Palmsonntag: Vorabendmesse mit Total Vokal. „Jesus zieht in Jerusalem ein“ und Neues Geistliches Lied Karfreitag: Karfreitagsliturgie unter Mitwirkung des Kirchenchores: Johann Sebastian Bach „O Haupt voll Blut und Wunden“, Jesu meine Freude – Heinz van Hall „Mein Volk, mein Volk was tat ich dir!“ Franz Liszt „O salutaris Hostia“ Anton Bruckner „Locus iste“, „Richte mich Gott“ Osternacht und Ostermontag unter Mitwirkung des Kirchenchores und Schola Cantorum: Joseph Haydn „Die Himmel erzählen“– Johann Sebastian Bach „Wohl mir, daß ich Jesum habe“ Michael Haydn „Missa in honorem Sancti Dominici“ Michael Haydn’s Messe „Missa in honorem Sancti Dominici“ wurde in Salzburg komponiert und am 25. März 1786 abgeschlossen. Sie zählt zu den seinerzeit oft aufgeführten Messkompositionen. Sie zeigt, dass es Michael Haydn mühelos gelang, volkstümliche Melodik und ästhetische Qualität zu vereinen.

Wie sein um fünf Jahre älterer Bruder Joseph Haydn wurde auch Johann Michael Haydn (1737–1806) im niederösterreichischen Rohrau geboren und wegen seiner schönen Sopranstimme mit acht Jahren als Sängerknabe am Kapellhaus zu St. Stephan in Wien aufgenommen. Umgeben von einer reichen Tradition barocker Kirchenmusik, studierte er bei Georg Reutter d.J., Kapellmeister an St. Stephan, die Grundlagen der Komposition. 1760 erhielt Johann Michael Haydn eine Anstellung als Kapellmeister beim Bischof von Großwardein (im heutigen Rumänien). Hier entstanden neben liturgischer Gebrauchsmusik erste Sinfonien, die sich mit den frühen instrumentalen Werken seines Bruders messen lassen können. Haydn blieb jedoch nicht in der Provinz, sondern schaffte 1763 den Sprung an den renommierten geistlichen Fürstenhof in Salzburg, wo er über 40 Jahre in den Diensten von Fürsterzbischof Sigismund Graf Schrattenbach und seinem Nachfolger Hieronymus Graf Colloredo stand. Als „Hofmusicus und Concertmeister“ war er Kollege von Vizekapellmeister Leopold Mozart und dessen Sohn Wolfgang Amadeus. Zusätzlich zum Dienst in der fürsterzbischöflichen Hofmusik bekam J. M. Haydn 1777 die Organistenstelle an der Dreifaltigkeitskirche übertragen. Nach W. A. Mozarts Zerwürfnis mit dem Salzburger Hof wurde er 1782 dessen Nachfolger als erster Hof- und Domorganist, damit verbunden war zudem die Unterrichtstätigkeit am Salzburger Kapellhaus. Haydn war ein gesuchter Pädagoge, zu dessen Schülern u.a. Anton Diabelli, Sigismund Neukomm und Carl Maria von Weber zählten. Zwei Reisen führten Haydn 1798 und 1801 zu seinem Bruder nach Wien. Ein lukratives Angebot als Vizekapellmeister am Esterházyschen Fürstenhaus lehnte er ab. Ehrend war für den „Salzburger Haydn“ die Aufnahme in die „Königliche Schwedische Musikakademie“ im Jahr 1804. Im August 1806 starb Johann Michael Haydn und wurde auf dem Friedhof von St. Peter beigesetzt.


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 12

Unsere Kommunionkinder 2009 Am Weißen Sonntag, dem 19. April 2009 werden 22 Kinder aus unserer Gemeinde das Sakrament der ersten heiligen Kommunion empfangen. Der Leitge-danke dieses Tages heißt:

Jesus schenkt sich uns im Brot Impulse wünscht allen Kindern und ihren Familien Gottes Segen.

v.l.n.r.: Julia Both, Rheinstraße 2; Saskia Demmer, Rheurdter Straße 3; Jan Moschnitschka, Kuhdyk 33; Melina Kuypers, Hermans Mühle 9; Christian Bollen, Rheinstraße 2a; Adriana Ladeur, Gilbersweg 2a; Sarina Theyßen, Hochstraße 20; Wiebke Schirmer, Kolinscher Weg 5a

v.l.n.r.: Weronika Zimecka, Kempener Straße 6a; Nico Hartmann, Bruchstraße 7, Maria Kiss, Bahnhofstraße 35; Melina Friebe, Rheinstraße 17; Alexander Rataj, Hülser Straße 58D; Stephanie Schädlich, Am Maasend 8c; Stephanie Rataj, Hülser Straße 58D; Tim Baumeister, Marktplatz 2

v.l.n.r.: Natalie Möller, Hochstraße 27; Philip Schütten, Hochstraße 113; Niklas Willemsen, Am Stapperhof 4; Carina Schütten, Hochstraße 113; Johanna Eichler, Narzissenweg 20; Anna Dicks, Obereyller Staße 28


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 13

GemeindeErneuerung – GlaubensVertiefung Glaubenswochen der drei katholischen Gemeinden Kerkens vom 17. bis 31. Mai 2009 Ziel dieser Glaubenswochen ist es, den Glauben wieder stärker im Bewusstsein unserer Dörfer zu verankern. Oder, wie Pastor Wilmsen anlässlich seines Goldenen Priesterjubiläums sagte: „...es geht nicht nur darum, die Kirche im Dorf zu lassen, sondern das Dorf in die Kirche zu bringen.... „ Ein buntes, abwechsungsreiches Programm soll alle Mitglieder unserer Gemeinden ansprechen, über den eigenen Glauben nachzudenken, zu reden. Dabei gilt es einerseits seine Beziehung zum Glauben zu vertiefen (Glaubensvertiefung), andererseits die Gemeinde selbst zu erneuern, indem wir von unserem Glauben erzählen und diesen weitergeben (Gemeindeerneuerung). Anders als bei gewohnten „Gemeindemissionen“, die meist von geschulten Patres gehalten werden, wird das Programm von der Gemeinde selber gestaltet. Aus sich heraus wollen die Gemeinden präsent werden. In den Vorbereitungen zu den Glaubenswochen wurde immer wieder diskutiert, wie man seinen Glauben weitergeben kann. Die Frage stellt sich hier, was einem der Glaube an sich bedeutet. Schwer zu beantworten, doch wussten alle Teilnehmer immer von Orientierung und Wegweisung zu sprechen. Wie durch unsichtbare Hände geführt, leitet uns der Glaube. Das Logo der Glaubenswochen greift dieses auf: „Aber du weißt den Weg!?“ Die Zielsetzung der Glaubenswochen wird in dem Motiv des Logos sehr deutlich: Wie ein Stein, der ins Wasser fällt, ziehen sich Kreise. So soll auch durch unsere Aktionen – unseren Stein – der Glaube im Wasser der Gemeinde Kreise ziehen.

ren Segensfeier eingeladen. Ein 40stündiges Gebet, Andachten, laden zu stillem Verweilen und zum Betrachten des eigenen Glaubensweges ein. Das endgültige Programm wird rechtzeitig veröffentlicht. Es wird hoffentlich eine bewegte Zeit, die unseren Glauben vertieft und unsere Gemeinden nachhaltig im Glauben trägt und erneuert. Jeder kann seinen Teil dazu beitragen … Übrigens wurden bei der Valentinsaktion – eine Voraktion für unsere Glaubenswochen – alleine in Aldekerk 110 Rosen verschenkt.

Das Motto der Glaubenswochen „Aber du weißt den Weg!?“ ist einem Lied aus Taizé entlehnt. Es bringt in einfachen Worten zum Ausdruck, wie der Glaube uns Orientierung und Wegweisung im Alltag sein kann.

Hier soll nun schon einiges aus dem Programm verraten werden: Es wird zum Beispiel für Kinder eine Lesenacht in der Kirche geben, eine Gebetsleine wird gestaltet, in Pastors Garten wird sichtbar Glauben gepflanzt werden u.a.m. Jugendliche können an Kreuzgestaltungen handwerkliches Geschick zeigen. Auch das Thema „Sexualität für Jugend“ aus christlicher Sicht dürfte für sie interessant sein. Eine liturgische Nacht wird angeboten und natürlich kommt rhythmisches geistliches Liedgut nicht zu kurz. Erwachsene dürfen sich auf verschiedene Vorträge und Gesprächskreise freuen. Eine Druckwerkstatt wird angeboten, ein Film zu sehen sein. Freuen wir uns auf meditatives Malen oder meditativen Tanz. Eine Kapellentour, ein Morgenspaziergang, eine Fahrradsternfahrt für die Jugend sorgen für bewegten Glauben. Die Missionsgruppen stellen die Verbindung mit Menschen anderer Länder dar, unsere Bruderschaften machen sich auf den Glaubensweg. Immer wieder werden verschiedene Gruppen zu einer besonde-

In einem Malwettbewerb für alle Drittklässler unserer Gemeinde (s. Impulse Nr. 134) zu der Geschichte „Ins Wasser fällt ein Stein“ wurde das Bild eines Kommunionkindes aus Stenden für unser Logo ausgewählt.


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 14

Wegkreuze und Heiligen Häuschen in und um Aldekerk Im Mittelalter gehörte das freistehende Kreuz, das Hagelkreuz zum Landschaftsbild.

figer genutzt wurden, veränderte sich die Bezeichnung Hagelkreuze in „Ereigniskreuze“.

Die Bewirtschaftung der Äcker war in früherer Zeit nicht so unproblematisch wie heute. Zusammenhängende Ackergrundstücke die von mehreren Besitzern bewirtschaftet wurden, hatten meistens einen gemeinsamen Wirtschaftsweg. Die Bauern benötigten etliche Stunden um mit ihren Geräten und Karren ihre Felder zu erreichen. Wege waren durch tiefe Schlaglöcher an vielen Stellen unpassierbar, in den Niederungen durch Hochwasser von den über die Ufer getretener Flüsse überspült. Die Witterungsbedingungen waren das ganze Jahr schlechter als wir sie heute gewohnt sind. Zum Schutz der Bodenfrüchte gegen Unwetter und Hagelschlag stellten die Landwirte in den zusammenhängenden Bereichen „Hagelkreuze“ auf. Heute findet man in Grundplänen noch erhaltene Flurbezeichnungen, „ gelegen am Eyller Hagelkreuz“ bzw. „ am Kenger Hagelkreuz“ oder eine Weg- und Flurbezeichnung an der Straße nach Schaephuysen heute noch benannt, „ am Kreuzacker“. Auch abgelegene Grundstücke, wie das spätere Knoopen Grundstück, gelegen an der heutigen Gartenstraße, hatten als Bezugspunkt die Kreuze. Dieses Grundstück ist schon mit der Bezeichnung: „1597 gelegen am Eyller Hagelkreuz neben Pastors Land.“ im kirchlichen Grundbuch eingetragen. Die Hagelkreuze dienten vielen Reisenden, die alte Verbindungswege zu den Orten nutzten, als Hinweis- und Richtungsmarkierungen, die ebenfalls noch von den ersten Kartographen in ihren Darstellungen als besondere Zeichen übernommen wurden.

Diese neuen Kreuztypen wurden von unseren Vorfahren an denkwürdigen Stätten, an Weggabelungen, am häufigsten an den Stellen, wo durch Naturereignisse, Blitz- oder Hagelschlag, Menschen, Tiere oder Saatgut zu Schaden gekommen waren, errichtet. Nicht nur neue Kreuze kamen zur Aufstellung, einige Landwirte ließen als Erinnerung Heiligenhäuschen verschiedenster Heiligenverehrung unter ihren Hofnamen an den Wegverbindungen aufstellen. Als in den Bauernschaften durch die Bildung der Bruderschaften das gesellschaftliche Zusammenleben immer mehr gefördert wurde, fanden Kirchenbesuche aus Sicherheitsgründen gemeinsam statt. Dafür, dass der Ort ohne Schaden erreicht wurde, stellten die Bruderschaften an den Ortseingängen von Aldekerk ein Dankeskreuz auf, welches immer als Anlaufstelle diente, denn die Wege waren in damaliger Zeit Sandwege und nicht immer in einem guten Zustand, so dass bei der Anreise Schäden an Mensch, Tier und Gefährt nicht ausgeschlossen werden konnten.

Geometer Michael Buyx hat in seinen Planungen um 1840 ebenso diese markanten Punkte, Hagelkreuze, einzeln stehende Bäume oder Grundstücke mit eigenem Namen, als Bezugspunkte eingetragen. Als sich die Bevölkerung in den Bauernschaften vergrößerte und die Wege für Kirchenbesuche häu-

Der Zugang der Rahmer zum Ort führte über den Rahmer Kirchweg. Da die jetzige Hülser Straße noch nicht angelegt war, hatten sie ihr Kreuz am „Grundstück des alten Kreuzes“, welches an der Wegkreuzung mit dem alten Gastendonker Weg lag, aufgestellt. Bis zum Abriss der Stallungen die zum Magdalenen-Krankenhaus gehörten, heute Parkplatz, hatte dieses Kreuz dort seinen Standplatz. Das Stendener Kreuz steht heute an der Einfahrt Obereyller Straße, Kempener Straße auf dem Grundstück der Familie Windbergs. Zu früheren Zeiten stand es an der alten Kempener Straße, die jetzt zum Teil stillgelegt ist, in Höhe der heutigen Häuserreihe. Die Ober-Eyller Einwohner kamen über verschiedene Wege zur Kirche, wovon die meisten auf den Daermansweg zusammen liefen.

Ausschnitt aus der Karte von Tranchot

Ausschnitt aus der undatierten Aufzeichnung M. Buyx


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 15

An dieser Stelle stand zunächst das Eyller Hagelkreuz, heute Ackerfläche zwischen Eyll und der Umspannstation, welches seit der Flurbereinigung verschwunden ist. Ab des heute geschlossenen früheren Bahnüberganges zweigte die heutige Wachtendonker Straße vom Daermansweg ab. Die Ober Eyller hatten schon früh ihr Dankeskreuz an die Gabelung Gartenstraße- Wachtendonker Straße gesetzt, wo es heute noch steht. Später wurde das Grundstück von der Familie Knoops übernommen, seither heißt das Eyller Kreuz, Knoopen Kreuz. Die Einwohner aus Rheurdt und Kengen trafen sich am Kreuz, welches heute noch an der Weggabelung Rheurdter Straße, Kolinscher Weg steht. Die Bewohner aus Saelhuysen und Schaephuysen hatten kein eigenes Kreuz, vermutlich führten die Wege aus diesen Bauernschaften zur vorgenannten Stelle. Sie hatten später jedoch ein Heiligenhäuschen, das heute nicht mehr vorhanden ist, die eingetragenen Kirchengrundstücke aber mit „an Küppers Heiligenhäuschen“ bezeichnet sind. Den weitesten Weg hatten die Bewohner aus Tönisberg, sie benutzten dafür einen der ältesten Wege nach Aldekerk, den noch heute unter dem Namen geführten und erhaltenen „Berger Kirchweg“. Dieser verläuft von Tönisberg durch den noch zum Teil erhaltenen Hohlweg über den aus der Inlandeiszeit entstandenen Stauchwall, weiter zwischen Windberg und Hahnenberg über das Stendener-Rahmerfeld nach Aldekerk. An diesem Weg steht vor dem Ortseingang Rahm die Brigitten-Kapelle, die als Ereigniskapelle nach einem Unfall durch Blitzschlag errichtet und der heiligen Brigitte als Schutzpatronin zugeordnet wurde. An der Straße nach Nieukerk, am Brühl, steht kein Kreuz, da diese Straße neueren Ursprungs ist, angelegt um 1840, und nicht in eine Bauernschaft führte. Am Sonntag, den 3. Oktober 1948 wurde von der Pfarrgemeinde an dem früheren Straßenwinkel Rahmer Landstraße-Umgehungsstraße ein neues Wegkreuz aufgestellt. In feierlicher Prozession wurde es von der Jungmänner-Kongregation dorthin getragen und aufgestellt. Nach der Ansprache und Einsegnung übergaben Pastor Karl Arden und Kaplan Meyer es mit den Worten: „Möge der Heiland alle Vorübereilenden seinen Schutz und den umstehenden Saaten Wachstum und Gedeihen verleihen“, in die Obhut der Nachbarschaft. Der Korpus könnte vermutlich vom Rahmer Kreuz stammen, was aber nicht belegt werden konnte, ebenso ist der Schnitzer bis heute nicht bekannt. Dieses Kreuz wurde durch Änderungen der Straßenführungen mehrfach umgesetzt und durch Witterungseinflüsse so stark beschädigt, dass es im Jahre 2004 durch die Nachbarschaft restauriert wurde. Es fand am 11. Dezember 2004 am Ortseingang Hochstraße- von Galenstraße mit feierlicher Neuweihe durch Herrn Pastor Wolfgang Spindelmann und Pater Josef Mani einen neuen würdigen Platz.

Zum Paulsen Kreuz, an der Wegkreuzung KuhdyckHoogen Dyck, früher neuen Dyck oder Baulikschen Dyck, gibt es verschiedene Varianten: Aussagen wie, Mord an dem Besitzer vom Paulsenhof, heute Leurshof, oder Bestattung von Soldaten oder unerwünschten Menschen, oder vom Tod eines Pferdes durch Blitzschlag, hätten zur Aufstellung des Kreuzes geführt. Man kann davon ausgehen, dass diese Ereignisstelle mit der Familie Paulsen in Verbindung gestanden hat, da dieses Kreuz durch die Familie selbst an dieser Stelle errichtet worden ist. Heute zählt das Paulsen Kreuz als markanter Treffpunkt von Wandergruppen, Radlern oder als Raststätte zum stillen Gebet. Dieses Kreuz war in der Zeit der ersten Fotografie oder als Objekt für Maler immer ein Bezugspunkt und hat sich so stark eingeprägt, dass es noch heute zu einem Denkmal der Eyller und Aldekerker Geschichte geworden ist. In der „Kartenaufnahme der Rheinlande durch Tranchot und v. Müffling 1803 – 1820“ wurden im Umfeld von Aldekerk einige Wegkreuze und Heiligen Häuschen, die an bestimmten Wegen standen, aufgenommen. Diese tragen fast alle den Namen eines Stifters, eines größeren Hofbesitzers mit besonderem Bezug, der nicht bekannt ist. An der Weggabelung Rahmer Kirchweg nach Mittelrahm und Hochrahm stand das „Kretz Heiligen Huysken“, vermutlich war es eine Stiftung der Familie Kreyt, Besitzer eines alten Hofes an der heutigen Marktstraße. An dieser Weggabelung zweigte auch der Rahmer Kirchweg ab wo das „Meyers Heiligen Huysken“ stand. An der Wegverbindung Vinkenberger-Kirchweg mit dem Kenger-Weg stand das „Kengen Heiligen Huesken“, sowie am Vinkenberger Mühlenweg, der zur alten Craghs Mühle führte, das „Vinkenberg Kreuz“. Im Stendener-Rahmer Feld, Richtung Saelhuysen standen an der alten Wegführung, die von Cöln nach Nymwegen führte und vor dem heutigen Mühlenweg nach Saelhuysen auf den Berger Kirchweg mündete, mehrere Heiligen-Häuschen, das „Schueren Heiligen Häuschen“, das „Vaets Heiligen Häuschen“, das „ Puelgers Heiligen Haus“. Die Benennungen stammen alle von alten Hofnamen. An der Weggabelung Pannepad-Eyller Mühlenweg, zwischen Aldekerk und Nieukerk stand das „ Huys Heiligen Huysken“. In Eyll an der früheren Weggabelung zum Daermansweg steht das heute noch erhaltene „St. Hubert Heiligen Huysken“.


Impulse Nr. 35 - März 2009:Layout 1 12.03.2007 17:46 Seite 16

Wahlen zum (Pfarr-)Gemeinderat/Rat der Seelsorgeeinheit und Kirchenvorstand in 2009 Mitstimmen, Einwirken,...Jetzt?!“ ...das war das Motto der Wahlen zum (Pfarr-)Gemeinderat/Rat der Seelsorgeeinheit 2005. Am Samstag 7. und Sonntag 8. November 2009 werden in diesem Jahr Neuwahlen dieser beiden Gremien und gleichzeitig Kirchenvorstandswahlen durchgeführt. Ursprung Seit dem II. Vatikanischen Konzil 1962-65 wird die Stellung der Laien (griech.: laos = das Volk) und ihre Aufgaben in der Kirche deutlicher betont als jemals zuvor. Durch die Taufe und Firmung sind alle Christen ohne Unterschied aufgerufen, Christus nachzufolgen. Das heißt, jede/r Gläubige ist berufen, seine Fähigkeiten und Kenntnisse einzusetzen, um am Aufbau der Kirche und Gemeinde mitzuwirken. Die Gründung des PGR geht auf diesen Impuls des II. Vatikanischen Konzils zurück. Was ist der (Pfarr-)Gemeinderat (GR)? Der Gemeinderat ist ein Laiengremium. Hier können von der Gemeinde gewählte Vertreter mitbestimmen, welche Pläne in der Pfarrei verwirklicht und welche Ziele angestrebt werden. Welche Aufgaben hat der GR? Er hat die Aufgabe, die Pfarrgemeinde betreffende Fragen zu beraten, den Pfarrer in seinem Amt zu unterstützen, gemeinsam mit ihm Maßnahmen zu beschließen und für deren Durchführung Sorge zu tragen ( aus der Satzung für die Pfarrgemeinderäte im Bistum Münster) Das sind unendlich viele, von der Gottesdienstfeier bis zur Jugendarbeit, von der Caritas bis zur Öffentlichkeitsarbeit. In der Praxis setzt jeder GR eigene Schwerpunkte. Hier engagieren sich Frauen und Männer vor Ort mit und für die Menschen! Die Arbeit erfolgt vorwiegend in den Ausschüssen (Caritas, Kinder- u. Jugendarbeit, Öffentlichkeitsarbeit, Mission, Liturgie, WallfahrtProzession) in denen sich jeder Einzelne je nach Interessen/Neigungen engagieren kann. Zusammensetzung des GR Der GR der Pfarrgemeinde St. Peter u. Paul Aldekerk besteht aus: - Mitgliedern kraft Amtes (Pfarrer, Kaplan) - 10 direkt in den GR gewählten Mitgliedern - 4 gewählten Mitgliedern der Pfg, die in den Rat der Seelsorgeeinheit (RdS) Kerken gewählt wurden - 1 berufenen Mitglied - 1 Vertreter des Kirchenvorstandes

Der GR trifft sich regelmäßig zu seinen Sitzungen etwa alle 2 Monate. Ausschusssitzungen finden etwa alle 3 Monate statt. Die Mitglieder des RdS treffen sich etwa 5 mal im Jahr zu Sitzungen. Was ist der Rat der Seelsorgeeinheit? Der RdS (einem verbindlichen Zusammenschluss der Kirchengemeinden St. Dionysius, Nieukerk, St.Peter u. Paul, Aldekerk und St. Thomas, Stenden) ist ein Gremium der Mitverantwortung von Laien und wirkt bei der Leitung der Seelsorgeinheit mit. Die Aufgaben entsprechen im Wesentlichen denen des örtlichen GR. Der RdS ist ein Kooperationsgremium, das die Zusammenarbeit aller beteiligten Kirchengemeinden organisiert. Wir brauchen SIE ,.......mit dabei sein,.....kandidieren! Gründe für eine Kandidatur: Sich wählen lassen, weil ich - Freude daran habe, mich für andere einzusetzen - Erfahrungen sammeln, neue Menschen kennen lernen und gemeinsam etwas in Bewegung bringen möchte - die Botschaft Jesu spürbar und erlebbar machen möchte - ein verantwortungsvolles Ehrenamt ausüben möchte - mit meiner gelebten Überzeugung Vorbild für andere sein möchte Gleichzeitig zu diesem Termin werden auch 4 Mitglieder des Kirchenvorstandes neu gewählt. (über die Aufgaben und Mitglieder berichteten wir in der letzten Impulse-Ausgabe) Interessierte, die sich für das Ein oder Andere Gremium aufstellen lassen wollen oder auch mögl. Kandidaten vorschlagen wollen, können sich im Pfarrbüro melden.

impulse

Herausgegeben vom

Gemeinderat St. Peter und Paul Aldekerk An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Pastor Wolfgang Spindelmann (verantwortlich), Theo Bergers, Karl Brauers, Joachim Cuypers, Christoph van Hövell, Karl Hamanns, Jens Hoffrichter, Manfred Körfer, Lydia Peschers-Wagener, Maria Suytings; Gestaltung: Joachim Cuypers, Ute Matenaers; Verteilung: Karl Brauers, Rheurdter Straße 22, Tel.: 7705, und über den Verteilerdienst; Redaktion: Marktstraße 7, Tel.: 6985; Herstellung: Joh. van Acken GmbH, Druck und Verlag, Magdeburger Straße 5, 47800 Krefeld


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.