WanderWunder Magazin 2012

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2012

W O WANDERN AM SCHÖNSTEN IST


INHALT 01

EIFELSTEIG Uralte Natur erleben

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SAAR-HUNSRÜCK-STEIG Von allen Geistern verlassen

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PFÄLZER WALDPFAD Durchs Land der roten Felsen

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LAHNWANDERWEG Total sehenswert

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RHEINSTEIG | RHEINBURGENWEG Vater Rhein ganz nah

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SOONWALDSTEIG Wir sind dann mal offline

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WESTERWALD-STEIG Bis ans Ende der Welt

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AHRSTEIG | MOSELSTEIG Wandern, wo die Trauben wachsen

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KURZTOUREN

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REISEIDEEN

Die Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH ist mit dem Zertifikat “ServiceQualität Deutschland II” ausgezeichnet. IMPRESSUM Herausgeber: Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH Löhrstraße 103-105, 56068 Koblenz Tel. 0261 / 915 20-0, Fax: 0261 / 915 20-40, info@rlp-info.de Information und Reservierung: 01805 - 757 46 36 (0,14 €/Min aus dem Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 €/Min) Fotos: Dominik Ketz, Jetter, Ingo Hübner, Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, KlausPeter Kappest, Städte Bad Ems und Manderscheid, Hunsrückhaus, VG Kirn-Land, Projektbüro Saar-Hunsrück-Steig Auflage: 280.000 / Februar 2012

Willkommen im Land der Wanderwunder, willkommen in Rheinland-Pfalz! Erlesene Weine, artenreiche Wälder, weltbekannte Flusslandschaften, sehenswerte historische Städte und Stätten und unsere herzliche Gastlichkeit locken Jahr für Jahr Millionen Besucher in eines der sonnenverwöhntesten Bundesländer Deutschlands. Aber nicht nur unsere Weine und Kultur sind Spitze, auch unsere Fern- und Kurzwanderwege, die wir Ihnen auf den folgenden Seiten schmackhaft machen möchten. Zehn Fernwanderwege sind es, vom kultivierten Rheinsteig, der deutsche Urmythen erlebbar macht, über den Pfälzer Waldpfad, der durch Deutschlands größtes zusammenhängendes Waldgebiet führt, bis hin zum urigen Soonwaldsteig, einem echten Geheimtipp. Abwechslung und Vielfalt sind auf unseren Wandersteigen Trumpf, dennoch besitzen sie wichtige Gemeinsamkeiten: Alle Wege sind prämiert, führen durch Mittelgebirgslandschaften und sind in jede Richtung sorgfältig beschildert. Das Wort Mittelgebirge nimmt es schon vorweg: Die Steige sind zum Teil anspruchsvoll, aber von jedem mit dem richtigen Wanderschuhwerk zu bewältigen. Und wer es lieber kurz und knapp mag, dem sei eine unserer über 100 Halbtagesund Tagestouren ans Herz gelegt. Und nun müssen Sie nur noch loswandern ... Webseite, Tourenplaner,Wanderblog, Facebook-Seite und Feedback-Bereich finden Sie hier:

Informieren: www.wanderwunder.info Planen: www.wandertourenplaner.de Berichten: www.wanderreporter.de

Anregen: www.wanderwunder.info/feedback

www.facebook.com/Wandern.Deutschland


Das Wanderwunder im Überblick Nordrhein-Westfalen

Köln

N

W

Aachen

Düren

NRW

Eifelsteig

Nationalpark Eifel

Euskirchen

Rolandsbogen

Eifel

Bad NeuenahrAhrweiler

Hillesheim Gerolstein

Westerwald

Neuwied

RheinBurgenWeg

Mosel

Wittlich

Kyll

Trier Kell am See Ruwer

Saar-HunsrückSteig Hermeskeil Birkenfeld

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Idar-Oberstein

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Winnweiler

Pfälzer Waldpfad Flughafen Zweibrücken

Zweibrücken

Rhein

Neuleiningen

Pfalz

Frankenthal

Bad Dürkheim Naturpark Pfälzer Wald

Mannheim

Ludwigshafen

Neckar

Heidelberg

Neustadt a.d.W. Speyer

Pirmasens

Germersheim Landau

SchweigenRechtenbach

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PfälzerWeinsteig 5 10

20

30

40

50

Karlsruhe

Rhein

km

Landesgrenze Prädikatswanderweg

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Mainz

Worms

Wolfstein

Kaiserslautern

Main

Rheinhessen

Alzey Kirchheimbolanden

Saar

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Naheland

Kusel

Frankfurt

Rhein

Ingelheim a. Rh.

Nahe

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Pfälzer Höhenweg

Saarbrücken

Hessen

Wiesbaden

Rüdesheim Bingen

Saar-HunsrückSteig

Saarland

Saar

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Simmern

Naturpark

Mettlach-Orscholz

+OBLENZ

Limburg

Rheinsteig

Soonwaldsteig

Saar-HunsrückSteig

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Diez

Kastellaun

Naturpark Saar-Hunsrück

Gießen Lahnwanderweg

St. Goarshausen

St. Goar

Lahn

Lahn

Morbach

Eifelsteig

Herborn

Romantischer Rhein

Flughafen Frankfurt-Hahn

Marburg

WesterwaldSteig Wetzlar

Naturpark Nassau

Lahnstein

Hunsrück Soonwald-NaheBad Kreuznach

Perl

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Bad Ems

Mosel

Mosel

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Lahntal

Koblenz

Daun Cochem

Lahntal Hessen

Montabaur

Mayen

Geopark Vulkaneifel

Sauer

Luxemburg

Waldbreitbach Bad Hönningen

Ahrtal

Eifel

Bitburg

Altenkirchen Bad Marienberg Westerwald- Hachenburg Steig

Remagen

Bad Breisig

Ahr

Marienthal

Naturpark Rhein-Westerwald

Bonn

Erft

Blankenheim

Naturpark Südeifel

Sieg

Rheinsteig

Naturpark Nordeifel

Belgien

S

Rhein

Rur

NRW

O

BadenWürttemberg

geplante Prädikatswege

!

www.wanderwunder.info


URALTE NATUR ERLEBEN [ Der Eifelsteig ]

TIPP

Maarmuseum Manderscheid Im Maarmuseum in Manderscheid sind rund 45 Millionen Jahre alte Fossilien aus dem Eckfelder Maar zu sehen, allen voran das berühmte Eckfelder Urpferdchen. Die Fossilien sind Zeugnisse eines tropischen Klimas, das die Region zu dieser Zeit prägte. Das Haus widmet sich zudem der Entstehung, Geschichte und Entwicklung der Maare bis in die Gegenwart. Infos: www.maarmuseum.de

www.wanderwunder.info

E

ines ist von Beginn an klar: Mit Superlativen geht der Eifelsteig nicht geizig um. Hat man vor Antritt der Wanderung das Grab von Karl dem Großen in Aachen bestaunt, geht es bald durch ein in Europa einzigartiges Hochmoor, das Hohe Venn. In dieser kargen weiten Landschaft kommt leicht Skandinavienfeeling auf. Ganz anders fühlt sich der angrenzende Nationalpark Eifel an. Dort taucht man unvermittelt in Buchen- und Eichenwälder ein, folgt oft kühlen Bächen durch enge Schluchten. Hoch hinaus geht es bei Gerolstein auf ein 380 Millionen Jahre altes Riff mit Blick auf die Vulkaneifel. Einst wäre man mitten in einem Meer wohl ertrunken. Nun beginnt das Land der Vulkankegel und Krater. Bis vor 10.000 Jahren hatte der feurige Atem der Erde


Am Nerotherkopf, Eifelsteig.

die Region fest im Griff. Seither ist es still geworden um die Vulkane und aus einigen Kratern sind Maarseen geworden. Diese drücken der Landschaft einen äußerst idyllischen Stempel auf. Doch der Schein trügt, irgendwann erwacht wieder ein Vulkan. Bis dahin kann in einigen Seen aber getrost gebadet werden. Auch in den ausgedehnten Wäldern der Südeifel hat es die Eifel „unter sich“: Im weichen Sandstein befinden sich riesige Felsenhöhlen, in denen bereits unsere Vorfahren Zuflucht fanden. Fast südländisches Flair herrscht dagegen am Ziel im „römischen“ Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Im Schatten des Stadttors, das Markttreiben beobachtend, fühlt man sich gar ins Alte Rom hineinversetzt – noch so ein Superlativ.

Eifelsteig

313 km, Aachen – Trier

15 Etappen von 15 bis 28 km Eifel Tourismus GmbH

Telefon + 49 (0) 6551 / 965 60 info@eifelsteig.de

www.eifelsteig.de

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TIPP

Hunsrückhaus am Erbeskopf Das Hunsrückhaus ist nicht nur Natur- und Umwelt-Infozentrum, es gibt dort auch ganz schön viel zu erleben – besonders für die Kleinen. Auf der Rodelbahn geht es zügig den Berg hinab, im Waldseilgarten kann die ganze Familie zwischen den Baumkronen Teamgeist und Schwindelfreiheit trainieren. Und im Winter laden Skilifte zum Skifahren ein. Infos: www.hunsrueckhaus.de

www.wanderwunder.info

W

ieder einmal machen die Wanderer große Augen, recken dabei sogar ihre Nasen in den Wind. Als ob sie das Panorama rund um den Erbeskopf mit möglichst vielen Sinnen erfassen wollten. Vom höchsten Berg in Rheinland-Pfalz (816 m ü. NN) schauen sie über die welligen Kuppen des Hunsrücks. Breitwandkino mit einem endlos scheinenden Horizont als Hauptdarsteller. Doch selbst die schönste Panoramaschau muss enden. Schließlich wartet noch eines der beiden Ziele: Die Römerstadt Trier oder die Edelsteinstadt Idar-Oberstein. Immer wieder heißt es, sich loszureißen von den Anblicken, von der Szenerie entlang dem Weg. Der Steig windet sich durch feuchte Moore wie den Weyrichsbruch, der geradezu mystisch nebelverhangen


VON ALLEN GEISTERN VERLASSEN [ Der Saar-Hunsrück-Steig ]

Keltischer Ringwall Otzenhausen, Saar-Hunsrück-Steig.

sein kann. Dann verwandeln sich die dürren Moorbirken in schemenhafte Nebelgeister. Er führt durch Wälder, in denen uralte Eichen trotzig im Wind knarzen, und plötzlich hinaus in eine Weite, in der sich der Wanderer schnell klein und unbedeutend vorkommen kann. Immer wieder kann man Platz nehmen auf einer der Sinnenbänke am Weg, um das Ganze wirklich zu erfahren, in sich aufzunehmen. Kann sich Zeit nehmen für den Steig und seine Aussichtsplätze und dabei total entschleunigen. Auch im Saarland wartet er mit so einem Platz auf: Die imposante Saarschleife versteht es, den Blick lange zu fesseln. Und bisweilen kommt man zu Orten, an denen man die Zeit gar ganz vergisst: Etwa beim Erkunden des Felslaybrinths Kirschweiler Festung.

Saar-Hunsrück-Steig

225 km Gesamtlänge, Perl – Trier oder Idar-Oberstein, Y-förmiger Weg 14 Etappen von 14 bis 22 km Hunsrück-Touristik GmbH

Telefon: + 49 (0) 6543 / 507 700 info@saar-hunsrueck-steig.de

www.saar-hunsrueck-steig.de

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TIPP

Ruine Gräfenstein Eine ganz besondere Ruine ist Gräfenstein in der Nähe von Merzalben. Sie besitzt den einzigen siebeneckigen Bergfried in Deutschland, der vermutlich samt zugehörigem Palas bereits im 12. Jahrhundert erbaut wurde und damit aus der Stauferzeit datiert. Wegen ihres imposanten Aussehens wird die Ruine auch als Merzalber Schloss bezeichnet. Der Bergfried kann übrigens begangen werden. Vom Turm aus bietet sich ein wunderschöner Blick über den Pfälzerwald. Infos: www.merzalben.de www.wanderwunder.info

Z

ugegeben, ziemlich düster, ja sogar ein wenig gespenstisch klingt der Name schon: Finsterbrunnertal. Das Tal, das den Endpunkt der ersten Etappe des Pfälzer Waldpfads markiert. Man könnte sich fragen, ob der Name womöglich vom finsteren Wald hergeleitet wurde, in dem es liegt. Wohl kaum, denn finster ist es im Pfälzerwald eigentlich gar nicht. Eher sonnendurchflutet, anregend, vielleicht ein bisschen verwunschen. So präsentiert sich der Weg durch die folgende Karlstalschlucht. Sehr verwunschen und mit ein wenig Fantasie, vielleicht sogar ein wenig gespenstisch wird es auf dem Waldpfad im Dahner Felsenland. Vor allem morgens und abends, wenn die Welt im Zwielicht gefangen ist:


DURCHS LAND DER ROTEN FELSEN [ Der Pfälzer Waldpfad ]

Blick über den Pfälzerwald bei Busenberg, Pfälzer Waldpfad.

Dann nämlich scheinen die markanten, oft rötlichen Sandsteinfelsen zum Leben zu erwachen, schält sich hier eine Fratze aus dem Halblicht, dort der gedrungene Körper eines Kobolds. Es sind wahre Bilderbuchkulissen, die da immer wieder am Weg stehen. Als hätte jemand Utah geplündert und Sandsteinskulpturen im Pfälzerwald verstreut. Die größten Felsen sind gar richtige Riffe und überragen das dichte Blätterdach meist deutlich. Aus ihnen und auf ihnen wurden im Mittelalter jede Menge Burgen gebaut. Eine der prächtigsten Ruinen ist die Burgengruppe Altdahn-Grafendahn-Tanstein. Dort sollen nachts sogar echte Gespenster ihr Unwesen treiben.

Pfälzer Waldpfad

142 km, Kaiserslautern – Schweigen–

Rechtenbach, 9 Etappen von 10 bis 23 km Pfälzer Höhenweg

112 km, Winnweiler – Wolfstein 7 Etappen von 12 bis 22 km Pfälzer Weinsteig

153 km, Neuleiningen – Schweigen–

Rechtenbach, 10 Etappen von 10 bis 20 km Pfalz Touristik e.V.

Telefon + 49 (0) 6321 / 391 60 info@pfalz-touristik.de

www.pfaelzer-wanderwege.de

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TIPP

Kurstadt Bad Ems Sich verwöhnen lassen wie einst Kaiser und Künstler, Seele und Körper neue Flügel wachsen lassen: Das namhafte Bad Ems bietet nicht nur müden Wanderern heiß sprudelnde Heilquellen in stilvollem, geschichtsträchtigem Ambiente. Und zur Krönung eröffnet im Herbst 2012 eine der modernsten Wohlfühlthermen Deutschlands. Wer möchte, kann sich ein Stück Gesundheit auch in Form von Emser Salz und Pastillen mit nach Hause nehmen. Infos: www.bad-ems.info www.wanderwunder.info

S

chauwerte bieten sich auf dem Lahnwanderweg ganz wortwörtlich: In die Weite schauen ist eine seiner Spezialitäten. Er mäandert bergauf, bergab, mal hoch über der Lahn, mal tief im Tal durch verträumte Auen, Wälder und verborgene Schluchten. Und immer wieder sucht er auf felsigen Pfaden die Höhen über dem Fluss, bis schließlich der Rhein den Wanderer empfängt. Die Lahn liegt reizvoll eingebettet zwischen zwei deutschen Mittelgebirgen, dem Taunus im Süden und dem Westerwald im Norden. So sind die Aufstiege zwar öfter anstrengend, doch die Mühe wird reichlich belohnt mit adlerhorstartigen Blicken von luftigen Felskanzeln hinab ins Tal mit der glitzernden Lahn und auf die umgebenden Hochflächen. Vielleicht er-


TOTAL SEHENSWERT [ Der Lahnwanderweg ]

Hohe Lay bei Nassau, Lahnwanderweg.

späht man sogar einige Paddler auf dem Fluss, die Lahn zählt nämlich zu den beliebtesten Kanuwanderflüssen. Neben abwechslungsreicher Landschaft bieten Burgen wie aus Märchenbüchern und entzückende Fachwerkstädtchen – beides zu bewundern etwa in Nassau – Schau- und Staunwerte beinahe wie am laufenden Band. Schließlich ist die Region eine der traditionsreichsten Kulturlandschaften Deutschlands. Auch der Gaumen wird verwöhnt: Allenthalben laden Winzerdörfer zum Verweilen und Kosten edler Tropfen ein. Und wer doch einmal kürzer treten möchte: Die Bahn bietet allerorts eine Zusteigemöglichkeit. Und wie sollte es anders sein, selbst vom Zugfenster aus gibt es total viel zu sehen.

Lahnwanderweg

65 km, Diez – Lahnstein

4 Etappen von 7 bis 20 km

In Planung ist eine Verlängerung bis zur Quelle auf ca. 300 km.

Lahntal Tourismus Verband e.V.

Telefon + 49 (0) 7000 / 524 68 25 info@lahnwanderweg.de

www.lahnwanderweg.de

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TIPP

Ruine Rheinfels Die über St. Goar thronende und am RheinBurgenWeg liegende Burgruine war im späten Mittelalter das kulturelle Zentrum im Mittelrheingebiet und ist die größte Ruine am Rhein. Zwar wurde sie 1796 /97 von den Franzosen weitgehend zerstört, doch selbst die Ruine ist äußerst imposant und rund ein Drittel der Anlage kann besichtigt werden. Spannend ist zudem eine Führung durch ihre unterirdischen Gänge. Infos: www.st-goar.de

www.wanderwunder.info

M

üsste man einen Wegbereiter für die Wandersteige benennen, fiele unweigerlich der Name Friedrich von Schlegel. Sein Gedicht „Am Rheine“ aus dem Jahr 1802 gilt als Auslöser der Rheinromantik, die wiederum das touristische Interesse für den Rhein weckte. Wenig später kamen Maler, allen voran der Engländer William Turner, die romantische Bildwelten verewigten. Gemeinsames Thema von Lyrik und Malerei war die Darstellung wilder, erhabener Natur und der Spuren der Vergangenheit – verkörpert in den Burgruinen. Noch heute macht dieser Spannungsbogen den Reiz einer Wanderung entlang des Rheins aus. Auf luftigen Felsvorsprüngen, die über sportliche Pfade erreicht werden, recken sich Burgen gebieterisch über den Fluss. Beinahe wie


VATER RHEIN GANZ NAH [ Rheinsteig und RheinBurgenWeg ]

Blick auf den Rheinbei Kaub, Rheinsteig & Rheinburgenweg.

ein Echo folgt Ruine auf Ruine. Immer ist so ein Monument sichtbar, das einem seine mythische Geschichte einflüstern will. Mythischer und romantischer Höhepunkt ist jedoch der Loreley-Felsen. Von dort aus lockte die Loreley mit ihrem Gesang Schiffsbesatzungen ins Verderben. Jetzt ist man bereits mittendrin im Welterbe Oberes Mittelrheintal mit seinen charakteristischen steilen Felsen und Rebhängen. Und nicht nur hier, auch bereits auf dem Weg durch die anmutige Weite des Tals bei Bonn und später im Rheingau ist der romantische Zauber von Vater Rhein spürbar: besonders im Zwielicht der Welt, wenn morgens der Nebel geheimnisvoll auf dem Wasser liegt und im Licht der untergehenden Sonne der Strom unergründlich grün leuchtet.

Rheinsteig

320 km, Bonn – Wiesbaden 21 Etappen von 8 bis 22 km www.rheinsteig.de RheinBurgenWeg

200 km, Rolandseck – Bingen 13 Etappen von 9 bis 20 km

www.rheinburgenweg.com Romantischer Rhein Tourismus GmbH Telefon + 49 (0) 6771 / 959 380 info@rheinsteig.de und

info@rheinburgenweg.com

05


TIPP

Naturcamp Schmidtburg Entlang dem Soonwaldsteig existieren mehrere Zeltplätze. Der wohl schönste liegt innerhalb der Mauern der mächtigen Burgruine Schmidtburg bei Schneppenbach. Dort befindet sich auch das Naturcamp Schmidtburg, das ein zweitägiges Überlebenstraining in der Wildnis anbietet. Infos: www.naturcamps-hunsrueck.de.

www.wanderwunder.info

T

agelang wandern, nur begleitet von ursprünglicher Natur. Keine Orte, kaum Straßen, nicht immer Handyempfang. Mitten in Deutschland, mitten in Rheinland-Pfalz. Wer das nicht glaubt, mache sich auf zum Soonwaldsteig. Doch Vorsicht, die überwältigende Stille dort kann bei stressgeplagten Stadtmenschen Ohrensausen auslösen. Das ist nicht jedermanns Sache, das muss man mögen. Andererseits ist es schwer, den Soonwaldsteig nicht zu mögen, denn der Weg ist ein wahres Kleinod. Eine Wanderung auf schmalen Pfaden, die Erinnerungen an alte Zeiten wachruft, als Wälder noch Wälder waren, dem Kreislauf von Werden und Vergehen überlassen, als ihnen noch etwas Märchenhaftes innewohnte. Ein Abenteuer, bei dem man seinem Ich näher-


WIR SIND DANN MAL OFFLINE [ Der Soonwaldsteig ]

Glashütterwiesen, Schwappelbruch.

kommt. Es gibt ja kaum Ablenkung. Das öffnet den Blick für die kleinen Dinge: In von der Zeit vergessenen Bachtälern blühen seltene Orchideen, durchs eindrucksvolle Hahnenbachtal fliegen gar seltene Schmetterlinge. Und immer wieder überwucherte Spuren menschlichen Tuns: verrostete Schienen, düstere Stolleneingänge und schließlich die Schiefergrube Herrenberg. Stumme Zeugnisse einstigen Bergbaus. Wesentlich älter ist die Keltensiedlung Altburg, nun ein Freiluftmuseum. Aber am Ende des Tages ist man wieder auf einem schmalen Pfad unterwegs, ganz nah bei sich. Und wer doch mal den Kopf frei bekommen möchte, steigt auf die Ruine Koppenstein oder den Aussichtsturm am Teufelsfels. Von dort öffnen sich weite Rundumsichten über den Soonwald.

Soonwaldsteig

83 km, Kirn – Bingen am Rhein 6 Etappen von 13 bis 15 km

Naheland-Touristik GmbH

©

Telefon + 49 (0) 6752 / 137 610 info@soonwaldsteig.de

www.soonwaldsteig.de

06


TIPP

Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel Schatzkammer für Fossilienjäger aus aller Welt und einmaliges Industrieensemble im Herzen des Westerwalds zugleich: der Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel. In der ehemaligen Basaltgrube wird Berggeschichte lebendig. Die Anlage ist Naturschaubühne und Forschungsstätte, zeigt Evolution und Industriegeschichte völlig ungeschminkt. Infos: www.stoeffelpark.de

www.wanderwunder.info

E

in klein wenig irreführend ist der Name WesterwaldSteig schon: Denn keineswegs erwarten den Wanderer auf ihm nur endlose Waldpfade. Nein, Abwechslung ist sein Markenzeichen: Immer wieder läuft der Steig kilometerlang entlang von Seen, durch Streuobstwiesen und über sanfte Hügellandschaften. Mal kraxelt man auf dem Klettersteig Hölderstein in die Höhe, ein andermal hinab in enge Schluchten. Wie in die urige Holzbachschlucht, wo knorrige umgestürzte Bäume den Weg säumen und sich ein rauschender Wildbach seit Urzeiten seinen Weg durch ein Gewirr von Basaltbrocken bahnt. Überhaupt ist es oft einsam, das Rauschen der Bäche das einzige Geräusch, das die Stille übertönt. Und wem das noch zu laut ist, der


BIS ANS ENDE DER WELT [ Der Westerwald-Steig ]

Holzbachschlucht, Westerwald-Steig.

steigt einfach hinab in den Bauch der Erde: Besonders still ist es im mittelalterlichen Dachschieferbergwerk „Assberg“. Durch einen Stollen gelangt man in eine Katakombe, einer Kapelle ähnlich, 20 Meter tief unter der Erde. Hier lohnt es sich, kurz in sich zu gehen, in sich hineinzuhören, ob man Mut hat für das Folgende: Ganz in der Nähe bei einer Brücke, die sich über das Flüsschen Nister spannt, schwingt sich ein steiler Seitenpfad in luftige Höhen empor. Dort, am Fuße jenes Steigs, den Generationen Einheimischer „Weltende“ nennen, stand schon so mancher Wanderer und zauderte, fragte sich, ob er den Pfad erklimmen sollte. Und es heißt, der eine oder andere machte sich wohl singend Mut. Natürlich mit dem Evergreen „Oh, du schöner Westerwald“.

Westerwald-Steig 235 km

Herborn – Bad Hönningen

16 Etappen von 6 bis 20 km Westerwald Touristik-Service

Telefon + 49 (0) 2602 / 300 10 info@westerwaldsteig.de

www.westerwaldsteig.de

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WANDERN, WO DIE TRAUBEN WACHSEN [ Der Ahrsteig & Moselsteig ]

TIPP

Bremmer Calmont Die Besteigung von Europas steilstem Weinhang ist sicher nur ein Unterfangen für Wanderer, die anspruchsvolleres Terrain mögen. Oben angekommen wird man mit einem mehr als sehenswerten Blick über die Mosel belohnt. Wer noch die Puste dafür hat, kann dazu ein Schlückchen Weißwein genießen oder gleich zu einem der zahlreichen Weinfeste in der Region aufbrechen. Infos: www.calmont-region.de www.wanderwunder.info

D

er Ahrsteig wird der Ahr von der Quelle in Blankenheim bis zur Mündung in den Rhein folgen und dabei malerische Weinbergswege sowie Tal- und Schluchtenpfade nutzen. Den Wanderer erwartet im Ahrtal eine besonders sonnenverwöhnte Ecke Deutschlands und eine vielfältige Kultur- und Naturlandschaft. Nicht umsonst tauften die Romantiker die Ahr als „wildeste Tochter des Rheins“. Als Pendant zum Rotweinwanderweg richtet sich der Steig eher an sportliche Wanderer. Diese werden von den Höhenzügen entlang des Flusses imposante Aussichten über die Eifel, die Wälder und Weinberge an der Ahr bis hin zum Rheintal haben.


Blick ins Ahrtal.

D

er Moselsteig wird dem bereits vorhandenen Wanderwegenetz im markanten Moseltal die „Wanderkrone“ aufsetzen. Dabei wird der neue Steig auf die bestehenden Moselhöhenwege links und rechts des Flusslaufs zurückgreifen und diese nach Qualitätskriterien aufwerten. Wanderer werden auf dem Moselsteig einen Einblick in eine der ältesten und schönsten Kulturregionen erhalten, deren Landschaftsbild von steilen Weinhängen und mittelalterlichen Burgruinen geprägt ist. Natürlich hinterließen auch die Römer eindrucksvolle Villen und Viadukte, sie waren es ja schließlich, die hier sowohl residierten als auch den Weinbau kultivierten.

Ahrsteig

Länge ca. 100 km,

geplante Eröffnung 2012 Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler e.V. Telefon + 49 (0) 26 41 / 91 71 0

info@ahrtaltourismus.de, www.ahrtal.de Moselsteig

Länge ca. 350 km,

geplante Eröffnung 2013 Mosellandtouristik GmbH

Telefon + 49 (0) 65 31 / 973 30 info@mosellandtouristik.de

www.mosellandtouristik.de

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KURZTOUREN FÜR KURZENTSCHLOSSENE Traumpfade Rhein-Mosel-Eifel

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hein, Mosel und Eifel – 26 prämierte Rundwanderungen durchziehen die drei Regionen rund um Koblenz, in tiefen Tälern und über gebirgige Höhen. Blicke klettern über steile Hänge mit Weinreben, wandern hinab zur Mosel oder zum mächtigen Rhein. Und die Eifel zeigt ihre vulkanischen Landschaften, Kraterseen und Kegel. www.traumpfade.info

Blick auf die Mosel, Schwalberstieg.

Dillblick, Greifenstein-Schleife.

Wäller Touren im Westerwald

I

st der Westerwald-Steig zu lang? Dann bieten die Wäller Touren Abhilfe. Als Tages- und Halbtagestouren führen sie durch den Westerwald, den östlichsten Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Der Klosterweg und die Greifenstein-Schleife sind zwei besondere Touren. Spiritualität und Stille erwarten den Wanderer in steinalten Klöstern und Burgen. www.waellertouren.de

www.wanderwunder.info/kurztouren


Bei Mittelstrimmig, Layensteig.

Traumschleifen rund um den Saar-Hunsrück-Steig

TIPP

J

T

eder Schritt ein Traum: Rund 50 Rundtouren führen über die Hunsrück-Hochfläche, zwischen Mosel, Nahe und Saar. Zu entdecken gibt es keltische Kultur, einsame Waldseen und mystische Orte. Sechs bis 18 Kilometer lang sind die Traumschleifen, gut geeignet für Tagesausflüge und besonders für Familien mit kleinen Kindern.

ourenplanung ganz individuell und einfach im Web: Der Wandertourenplaner bietet ausdruckbare Wegeund Etappenbeschreibungen für Kurz- und Fernwanderwege mit Höhenprofilen. Die passende Touren-App verfügt zusätzlich über die Offline-Speicherung, einen Ortungsdienst sowie zoombare topographische Karten für unterwegs! Infos: www.wandertourenplaner.de

www.traumschleifen.com

Vitaltouren im Naheland

se Kostenlo

pp!

Touren-A

uhe und Erholung, ganz nah am Rhein-Main-Gebiet: Im Dreieck von Nahe, Rhein und Hunsrück liegt der Soonwald. Durch ihn und das Nahetal führen die zehn Vitaltouren, zwischen acht und 20 Kilometer lang. Hautnah spürt man den Silva Sana, den „gesunden Wald“. Belebendes Klima, unberührte Natur und reichlich Kulturgeschichte prägen die Touren. www.vitaltouren.de

S O O N W A L D

R

Kellenbachtal, Vitaltour Felsengarten.

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Mit dem richtigen Rucksack auf Tour gehen Damit Ihre Wandertour in Rheinland-Pfalz ein Vergnügen für Seele und Körper wird, ist ein passender Rucksack unerlässlich. Wir von Globetrotter Ausrüstung helfen Ihnen nicht nur beim Finden des richtigen Modells, wir zeigen Ihnen auch, worauf es vor und während Ihrer Tour wirklich ankommt. Insbesondere das richtige Packen ist nämlich bereits eine Wissenschaft für sich. Die größte Auswahl an Rucksäcken und begeisternde Ausrüstungs-Experten finden Sie in allen sieben Globetrotter Erlebnisfilialen – lassen Sie sich Zeit beim Ausprobieren! Weitere Infos über den richtigen Rucksack für Ihre nächste Wandertour finden Sie auf unserer Homepage www. globetrotter.de unter: www.globetrotter.de/de/beratung/kaufberatung oder im WebTV-Sender von Globetrotter Ausrüstung: 4-seasons.tv/de/film/kaufberatung-rucksack

Willkommen im Waldland Mit 42 % Waldanteil ist Rheinland-Pfalz das waldreichste Bundesland, besitzt mit dem Pfälzerwald das größte zusammenhängen-de Waldgebiet Deutschlands und mit dem Meulenwald das Waldgebiet des Jahres 2012! Vor allem die artenreichen Laubmischwälder machen das Wandern zu einem echten Naturerlebnis und laden zum aktiven Durchatmen ein. Wir Forstleute engagieren uns leidenschaftlich und

A | Der Schwerpunkt sollte hoch und dicht am Körper liegen, damit der Rucksack beim Tragen nicht „nach hinten zieht“. B | Das Gewicht des Rucksacks soll vom Hüftgurt getragen werden. Daher die Schultergurte nicht übermäßig stramm anziehen.

nachhaltig dafür, dass der Wald die vielfältigsten Ansprüche für Menschen und Natur erfüllen kann.

Alle Infos und spannende Walderlebnisse unter www.wald-rlp.de

Wir bringen Sie zu Ihren Wandertouren nach Rheinland-Pfalz! Deutschlands führender Wanderreisen-Veranstalter Wikinger Reisen bietet ein vielfältiges Programm von geführten und individuellen Touren in seinem Katalog „Wandern in Deutschland, Österreich, Schweiz“ an. Das Angebot reicht vom Ahrtal über den Eifelsteig bis in die Pfalz: Wanderungen in kleinen Gruppen mit Wikinger-Reiseleitern sowie Individualprogramme mit ausgezeichneten Wegbeschreibungen und Kartenmaterial. Infos und Buchung im Reisebüro und unter: www.wikinger.de


KOMBINIEREN SIE IHRE REISE MIT ... ... einer abwechslungsreichen Radtour! Einzigartige, persönliche Erlebnisse erwarten Sie auf den Radwegen in Rheinland-Pfalz. Hier erleben Sie sehenswerte Landschaften und Kultur gepaart mit regionaler Gastfreundschaft. Auch Rennradfahrer und Mountainbiker finden in Rheinland-Pfalz optimale Trainingsbedingungen.

www.radwanderland.info

... einem unvergeßlichen Weinerlebnis mit Freude für Geist und Gaumen. Erleben Sie stilvollen regionstypischen Genuss mit Wein, Kultur und Kulinarik in den sechs faszinierenden Weinregionen.

www.wein-reich.info

... einer erholsamen IchZeit! In ausgewählten, naturumgebenen Wohlfühlhotels und in der Schönheit der Natur entschleunigen Sie, spüren Erholung für Ihre Sinne und lerne nachhaltige Verwöhnprogramme für Geist und Körper kennen. Öffnen Sie Ihre Augen für sich.

www.ichzeit.info

... mit der FreizeitCARD für Rheinland-Pfalz und Saarland. Mit der praktischen All-InclusiveCard im Rucksack haben Sie entlang der Wanderwege und Wandersteige freien Eintritt zu zahlreichen Freizeit- und Kultureinrichtungen.

www.freizeitcard.info

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