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BEGRÜSSUNG
Liebes Konzertpublikum
Herzlich willkommen zur Konzertsaison 2023/24! Wir widmen uns in der neuen Spielzeit dem Thema ‹Familienbande›. Dass innerhalb eines Orchesters viele Instrumentenfamilien von Streich- über Blasinstrumente und Schlagwerk bis zur Harfe vereint sind, versteht sich von selbst. Dass es Geschwister oder Paare innerhalb eines Orchesters gibt, kommt immer wieder vor. Bedenkt man aber, dass der Begriff ‹Familie›, der seine Wurzeln im indoger manischen Wort ‹famat› hat, so viel wie ‹zusammenwohnen› bedeutet, dann zeichnet sich die ‹Orchesterfamilie› durch eine aussergewöhnliche Form des Zusammenlebens aus: Tag für Tag inklusive Wochenenden verbringt man bei meist unregelmässigen Arbeitszeiten zusammen. Für die ‹privaten› Familien der Orches termusiker*innen bedeutet das oft eine grosse – nicht nur organisatorische – Herausforderung. Ob wäh rend des Probens, in den Garderoben, im Orchestergraben oder auf der Bühne – man sitzt und steht immer eng beieinander. Die Nachbarin am Pult oder den Kollegen am Nebenpult kann man sich nicht aussuchen. Zwar leben wir in Zeiten, in denen der ursprüngliche ‹Maestro› immer mehr als ‹primus inter pares› gemeinsam mit dem Orchester eine Interpretation entwickelt. Aber Musizieren im Orchester bedeutet neben Spielfreude, technischem Können wie beim Hochleistungssport und künstlerischer Begabung immer auch ein hohes Mass an Rücksichtnahme, Anpassung und Integrität.
In der kommenden Saison werden wir uns dem Thema ‹Familienbande› auf vielfältige Weise annähern. Die Jussen-Brüder Lucas und Arthur aus den Niederlanden wie auch die französischen Schwestern Marielle und Katia Labèque treten jeweils als Geschwister auf. Die drei Brüder Edgar, David und Jérémie der Familie Moreau aus Paris werden Beethovens Tripelkonzert zur Aufführung bringen. Die Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla kommt mit ihrer Schwester, der Pianistin Onutė Gražinytė, erstmals nach Basel, und der Geiger Daniel Hope wird, bevor er als Solist in Elgars Violinkonzert auftritt, aus seinem Buch Familienstücke lesen.
Ganz besonders freuen wir uns auf die junge französisch-albanische Pianistin Marie-Ange Nguci. Als ‹Artist in Residence› kann man sie in ganz unterschiedlichen Konzertformaten erleben. Die koreanische Komponistin Unsuk Chin werden Sie gleich zum Saisonauftakt als ‹Composer in Residence› kennenlernen.
Wir führen verschiedene Kooperationen fort – dazu gehören das Orgelfestival im Stadtcasino Basel oder die
Zusammenarbeit mit der Mädchen kantorei Basel beim Adventskonzert und bei einem Extrakonzert zum 30-jährigen Jubiläum des Ensembles.
Ein zentrales Anliegen ist uns die Vermittlung von Musik. Nach dem erfolgreichen Mitsing-Konzert mit Schweizer Volksliedern bringt das Orchester in dieser Saison gemeinsam mit verschiedenen Schulklassen sowie dem Publikum eine Auswahl der beliebtesten internationalen Volkslieder im Stadtcasino Basel zur Aufführung. Auch unser Singalong-Mobil wird dann wieder durch verschiedene Basler Institutionen ziehen und die Stadt zum Klingen bringen. Neu bieten wir das Format ‹Casual Classic› an.
Unsere Kammermusikreihe mit Unterstützung des Freundeskreises wird ebenso weitergeführt wie die beliebten Reihen ‹Concert & Cinema› und die ‹Arc-en-ciel›Konzerte. Neben den zahlreichen Angeboten in der Region Basel wird unser Orchester ausserdem erstmals wieder auf Konzerttournee nach Wien und Salzburg gehen. Wir freuen uns sehr auf Ihren Besuch und grüssen Sie herzlich
Ivor Bolton Chefdirigent
Dr. Hans-Georg Hofmann Künstlerischer Direktor