Foto: © Petra Spiola
Zum Jüdischen FilmFestival 2007
Dr. Andreas Mailath-Pokorny amtsf. Stadtrat für Kultur und Wissenschaft in Wien Seit nunmehr 15 Jahren gelingt es dem Jüdischen Filmfestival Wien einen Diskurs zu jüdischen Themen zu initiieren, kulturelle Vielfältigkeit zu präsentieren und Brücken zwischen Tradition und Gegenwart zu schlagen. Vor allem jedoch zwischen Menschen und Kulturen. Das Jüdische Filmfestival Wien hat sich damit als unverzichtbarer Bestandteil des österreichischen Kulturgeschehens etabliert. Die Stadt Wien bemüht sich, Filmfestivals wie dieses, aber auch die Viennale, die Kinderfilmwoche, das Queer-Filmfestival, das Animationsfestival Tricky Women und andere nach Kräften zu fördern. Nicht um der Vielfalt als Selbstzweck willen, sondern um die Visualisierung sensibler Themen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu gewährleisten. Auch dieses Jahr spürt das Programm Stereotypen und Klischees auf und präsentiert Filmgeschichten, die uns in ihrer Einzigartigkeit überraschen und berühren. Der Schwerpunkt „Films for peace“ ist jenen Filmproduktionen gewidmet, die etwas ganz Wesentliches gemeinsam haben: sie wollen einen Beitrag zum Frieden leisten. Das Jüdische Filmfestival Wien wendet sich heuer erstmals auch an ein sehr junges Publikum, was ich sehr begrüße. Ich wünsche den Veranstalter/innen „mazeltov“ und Ihnen, geschätztes Publikum, wünsche ich unterhaltsame aber auch nachdenkliche Kinoabende.
Dr. Andreas Mailath-Pokorny
Dr. Claudia Schmied Bundsministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Das Jüdische Filmfestival Wien leistet seit nunmehr fünfzehn Jahren einen ebenso wichtigen wie erfreulichen Beitrag zur Auseinandersetzung der ÖsterreicherInnen mit der jüdischen Kultur. Als Ort der Begegnung und des Diskurses wird es heuer in vier Wiener Innenstadtkinos präsent sein und von der Präsentation aktueller Spiel- und Dokumentarfilme über Hommagen an Größen wie Claude Berri, Ernst Lubitsch und Fred Zinnemann bis zu Filmreihen über Exil und Identitäten oder Filme für den Frieden ein breites Spektrum jüdischen Filmschaffens bieten. Dabei kommt vor allem der Programmschwerpunkt 14+ meinem Anliegen entgegen, junge Menschen auf spannende Weise für das zu interessieren, was außerhalb des eigenen geschützten Alltags passiert. So zeigt zum Beispiel schon der Eröffnungsfilm „Mauvaise Foi“ („Bad Faith“) des französischen Regisseurs Roschdy Zem, wie die Schwierigkeiten eines jungen Moslems und seiner jüdischen Freundin allen religiösen und kulturellen Schranken zum Trotz gemeistert werden können. Das scheint mir besonders im Hinblick auf jugendliche ZuschauerInnen wichtig zu sein – dass die Filme des Jüdischen Filmfestivals immer lebensnah und lebensbejahend sind, auch wenn die Themen oft schwierig und durchaus kontroversiell sein mögen. Es ist die große Chance eines Festivals, die BesucherInnen abseits vom kommerziellen Mainstream in eine andere Kultur eintauchen zu lassen, fremde Sprachen und spannende Bilderwelten zu bieten, aber auch die Auseinandersetzung zu fördern mit Gefühlen, Erfahrungen und mit den großen Konflikten, die anderswo das Leben von Jugendlichen und Erwachsenen prägen. Wir sind verantwortlich für die (Herzens-)Bildung unserer jungen Generation, haben Einfluss auf ihr Menschen- und Gesellschaftsbild, auf das Miteinander und den Umgang mit Schwächeren. Wenn Werte wie diese über das Medium Film transportiert werden können, dann ist das Jüdische Filmfestival Wien auf dem richtigen Weg. Ich wünsche den Veranstaltern viel Erfolg.
Dr. Claudia Schmied
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Jüdisches FilmFestival 2007 – Zum Geleit „Bis heute weiß ich nicht, welches die Merkmale sind, die einen Menschen jüdisch sein lassen. Ich weiß, dass andere meinen, solche Merkmale zu kennen. Ich höre, Jude ist, wer eine jüdische Mutter hat. Die so glauben, mögen dabei bleiben, doch ich kann mich daran nicht beteiligen. Ein Mensch ist, Jurek Becker wer Menschen als Eltern hat, nicht mehr und nicht weniger. 1“ Ihnen ist die Neuigkeit vermutlich schon aufgefallen. Da wir aufgrund des Publikumsinteresses unser ursprünglich eine Woche dauerndes Programm auf insgesamt vierzehn Tage verlängert haben, nennen wir uns ab heuer Jüdisches Filmfestival Wien. Somit reihen wir uns auch besser in die Gemeinschaft der vielen Jüdischen Filmfestivals in aller Welt ein. Weiters freuen wir uns, dass wir in Kooperation mit dem Filmarchiv Austria erstmals ein eigenes Festivalzentrum im Metro Kino etablieren konnten. Hier und auf den weiteren Spielstätten Burg Kino, Filmhaus Kino und Top Kino werden vom 9. bis 22. November (Eröffnung: 8. November) insgesamt rund 46 Spiel-, 5 Stumm-,17 Dokumentar- und 5 Kurzfilme präsentiert. Wie in den vergangenen Jahren gliedert sich unser umfangreiches Programm auch heuer wieder in verschiedene Schwerpunkte.
The Jazz Singer’s Stories: 80 Jahre Tonfilm In Kooperation mit dem Filmarchiv Austria ist eine eigene Reihe den Verfilmungen der Jazz Singer’s Stories gewidmet. The Jazz Singer (Alan Crosland, USA 1927), dessen Premiere am 6. Oktober 1927 stattfand, gilt als erster kommerziell erfolgreicher „talking picture“ (Tonfilm). Diese Geschichte vom Aufstieg des armen jüdischen Kantorensohns zum gefeierten Broadwaystar beruht teilweise auf der Biografie des Sängers Al Jolson, der auch in der Version aus dem Jahre 1927 die Hauptrolle spielt. Vor seinen Auftritten schminkte er sich das Gesicht mit schwarzer Farbe, da ein „Blackface“ angeblich besser zur Jazzmusik passte.2 Das Thema des Jazz Singer wurde später in einigen Produktionen aufgegriffen, teilweise leicht geändert: Dem Chasns Sundel/The Cantor’s Son (Ilya Motyeleff/uncredited: Sidney Goldin, USA 1937, The Jolson Story (Alfred E. Green, USA 1946), Jolson Sings again (Henry Levin, USA 1949), The Jazz Singer (Michael Curtiz, USA 1952)3 und The Jazz Singer (Richard Fleischer, USA 1980). In The Jazz Singer (Ralph Nelson, USA 1959) verkörpert der Komiker Jerry Lewis eine für ihn ungewohnte tragische Rolle. Singing in the Dark (Max Nosseck, USA 1956) handelt von einem Überlebenden der Shoah, der allmählich sein Gedächtnis wiedererlangt und sich dadurch an tragische Ereignisse seines Lebens erinnert. Nachdem er seine Karriere als Sänger in Nachtklubs aufgegeben hat, wird er Kantor in einer Synagoge. 1) Jurek Becker (30. September 1937, Łódz – 14. März 1997, Sieseby) war Schriftsteller und Drehbuchautor. Sein Geburtsdatum wurde willkürlich gewählt, da sein Vater ihn im Ghetto älter gemacht hatte, um ihn vor der Deportation zu bewahren. Jurek Becker überlebte die Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen. Zitat aus: Hans Jürgen Schultz (Hrsg.): Mein Judentum. München 1987, S. 13f. 2) Eine Umkehrung dieses Wechselns von Identität findet sich in Philipp Roths meisterhaften Roman The Human Stain/Der menschliche Makel. Die Hauptfigur des Buches, Coleman Silk, stammt aus einer afroamerikanischen Familie, ist aber recht hellhäutig. Um einen Aufstieg im Amerika der Rassentrennung zu schaffen, kreiert er sich eine neue Identität als Jude. 3) Der Cutter des Filmes ist Alan Crosland Jr der Sohn von Alan Crosland, der bei The Jazz Singer aus 1927 Regie führte. Die Musik stammt von Max Steiner (10. Mai 1888, Wien – 28. Dezember 1971, Beverly Hills). Er schuf die Musik u.a. zu den Filmen Casablanca und Vom Winde verweht.
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Künstliche Wesen: Der Golem In einer weiteren Zusammenarbeit mit dem Filmarchiv Austria ist dem Thema Golem eine Filmschau gewidmet. Seit Jahrhunderten faszinieren nach unserem Ebenbild hergestellte Geschöpfe die Menschheit. Die Figur des Golem, ein der Legende nach im 16. Jahrhundert vom Prager Rabbi Löw aus Lehm geformter künstlicher Mensch, geht auf ältere Bücher der Kaballah zurück. In den Verfilmungen Der Golem, wie er in die Welt kam (Paul Wegener, D 1920), Le Golem (Julien Duvivier, F/CˇSR 1936)4 und Císarˇu˚v Pekarˇ A Pekarˇu˚v Císarˇ/Der Bäcker und sein Kaiser/Der Kaiser und sein Bäcker (Mac Fricˇ, CˇSSR 1951) zeigen sich Grundtendenzen der Beziehung zwischen dem Geschöpf und seinem Erschaffer. Der Mensch findet „auch in des Monsters Gegenüber einen Spiegel: im Schöpfer, im Wissenschaftler Frankenstein, der Gott ähnlich sein und Leben erschaffen will – oder vielleicht eine zweite Welt neben, statt der Natur, seine eigene Welt der Maschinen – was zum einen undurchschaubare gefährliche Folgen hat, eben weil es zum anderen Verantwortung und Weitblick voraussetzt.“5 In IT!/Der Golem lebt (Herbert J. Leder, UK/USA 1967) entdeckt ein Museumskurator eine alte Statue, bei der es sich um den Golem des Rabbi Löw handelt. Bei der eingehenden Untersuchung des Fundes wird eine versteckte Schriftrolle gefunden, mit der er die Figur abermals zum Leben erwecken kann.
Hommage an Claude Berri Der französische Schauspieler, Regisseur, Produzent und ehemalige Präsident der Cinémathèque Française ist Gast des Festivals. Drei seiner Filme Le vieil homme et l‘enfant/The Old Man and the Boy /USA-Titel: The Two Of Us (1967), Mazel tov ou le mariage/Marry Me! Marry Me! (1969) und Le cinéma de Papa (1970) tragen starke biografische Züge: Claude Berris Leben als jüdisches Kind bei einer Bauernfamilie während des Zweiten Weltkriegs, die Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens und das Leid der Liebe. Weiters führte er Regie bei Lucie Aubrac (1997), und er produzierte Constantin Costa-Gavras Film Amen/Der Stellvertreter (F 2002), die beide das Thema Widerstand und Zivilcourage behandeln. Diesen Film zeigen wir auch in memoriam des viel zu früh verstorbenen Ulrich Mühe.
4) Der Film wurde von den Archives françaises du film du Centre National de la Cinématographie im Rahmen eines vom französischen Kulturministerium geführten mehrjährigen Restaurierungsprogramms von frühen Filmen restauriert. 5) Andreas Thomas: www.filmzentrale.com/rezis/golemat.htm, 6. September 2007
In Erinnerung an Leon Askin Leon Askin, der heuer seinen hundertsten Geburtstag gefeiert hätte, widmen wir Egon Humers feinfühligen und persönlichen Dokumentarfilm Leon Askin – (Über)Leben und Schauspiel (Egon Humer, A 1997). Nach vielen Jahren in der Emigration kehrte Leon Askin 1994 in seine Geburtsstadt Wien zurück. In seiner Autobiografie Leon Askin – Der Mann mit den 99 Gesichtern schreibt er: „Ich kannte etliche Österreicher und Deutsche, die auch nach dem Krieg jeden Kontakt mit ihrer früheren Heimat abgelehnt hatten und sich strikt weigerten, Deutsch zu sprechen oder zu verstehen. Für jene anderen aber, die trotzdem zurückwollten, hatte Anton Kuh das Problem auf den Punkt gebracht. Er sagte, wenn er nach dem Krieg in Europa Immigrationsoffizier wäre, würde er jeden Rückkehrer fragen, in welches Jahr er zurückwolle. Denn ein Zurück in das frühere Leben, aus dem man hinausgedrängt wurde, sei unmöglich. Das sollte allen Remigranten klar sein. Ich, der ich heute in meinem hohen Alter wieder in Wien bin, in der Stadt, wo ich geboren und aufgewachsen bin, kann nur wiederholen, dass es für einen Flüchtling weder eine Heimkehr in die alte Heimat noch das Gefühl des Zuhauseseins in der Fremde geben kann. Das ist die besondere Tragik der Vertreibung. Wir sind und bleiben Heimatlose der Zeitgeschichte, solange wir leben.“6
Lubitsch aus Berlin Vor sechzig Jahren starb Ernst Lubitsch, der Regisseur mit dem berühmten „Touch“, den amerikanischen Kritiker gerne als „naughty, but nice“ bezeichneten. Eine weitere treffende Definition für diese Gabe stammt vom deutschen Filmkritiker und Filmhistoriker Robert Fischer: Der Regisseur nimmt sein Publikum ernst und vertraut auf dessen Intelligenz.7 In Zusammenarbeit mit dem Filmarchiv Austria widmen wir Ernst Lubitsch eine Hommage zu frühen Werken, die noch in Deutschland entstanden sind: Der Stolz der Firma (Carl Wilhelm, D 1914), Schuhpalast Pinkus (Ernst Lubitsch, D 1916) und Meyer aus Berlin (Ernst Lubitsch, D 1918). In diesen Filmen schuf Ernst Lubitsch einen neuen Rollentypus: den vorlauten, jüdischen Lehrling, der sich mit Chuzpe und Schlitzohrigkeit durchsetzt. Bei Die Austernprinzessin (D 1919) führte Ernst Lubitsch die Regie. In dieser Komödie, die schon erste Züge des „Lubitsch-Touch“ trägt, will die amerikanische Millionärstochter Ossi die Tochter des Schuhcremekönigs übertrumpfen. Da letztere einen Grafen heiratete, sucht sich Ossi nun einen Prinzen als Gatten. Im Anschluss an den Dokumentarfilm Ernst Lubitsch in Berlin. Von der Schönhauser Allee nach Hollywood (Robert Fischer, D 2006) diskutieren unter der Moderation von Andrea Schurian Thomas Ballhausen (Filmarchiv Austria), Monika Bernold (Universität Wien), Robert Fischer (Filmhistoriker, Filmkritiker und Regisseur) und Herta-
6) Die Autobiographie Leon Askin – Der Mann mit den 99 Gesichtern kann zum Preis von Euro 25,- beim Leon Askin Forum (askinforum@aon.at) bestellt werden. 7) http://kino.zitty.de/1997/kino_interview.html; 28. Februar 2007
Elisabeth Renk (Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, Katholische Universität Eichstätt; Verfasserin der Biografie: Ernst Lubitsch. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1992) über Lubitsch und sein Werk.
In memoriam Leon Zelman Am 11. Juli 2007 starb mit Leon Zelman ein Mann des Dialogs und Brückenbaus. Im Jahre 1928 in Szczekociny (Polen) geboren, überlebte er die Konzentrationslager Auschwitz und Mauthausen-Ebensee. In seinem „Kreuz und Quer spezial“-Beitrag In memoriam Leon Zelman (A 2007) würdigt ORF-Redakteur Christian Rathner diesen Mann, dessen Leben von den Begriffen Erinnerung und Versöhnung geprägt wurde. Im Anschluss an die Filmvorführung liest Caroline Koczan aus Leon Zelmans Autobiografie Ein Leben nach dem Überleben (aufgezeichnet von Armin Thurnher, Verlag Kremayr&Scheriau, Wien 2005).
In Erinnerung an Fred Zinnemann In seinem Nachruf zum Tode von Gerhard Bronner schrieb Daniel Kehlmann: „Auf uns wartet keine bessere Welt. Diese hier ist ziemlich schlecht, aber sie ist alles, was wir haben, und manchmal schenkt sie uns große Menschen.“8 Dieser Satz gilt auch für den Regisseur und Humanisten Fred Zinnemann, der vor hundert Jahren in Wien zur Welt kam und vor zehn Jahren in London starb. In Erinnerung an ihn zeigen wir die drei Spielfilme The Seventh Cross/Das siebte Kreuz (USA 1944), The Search/Die Gezeichneten/Österr. Titel: Suchende Herzen (USA/CH 1947/1948) und Julia (USA 1976). The Seventh Cross/Das siebte Kreuz schildert die dramatische Flucht von sieben Häftlingen aus einem Konzentrationslager. Dabei erleben die Männer Grausamkeit, Feigheit, aber auch Menschlichkeit. Das Drehbuch basiert auf dem gleichnamigen Roman von Anna Seghers. Die letzten Worte im Buch lauten: „Wir fühlten alle, wie tief und furchtbar die äußeren Mächte in den Menschen hineingreifen können, bis in sein Innerstes, aber wir fühlten auch, dass es im Innersten etwas gab, was unangreifbar war und unverletzbar.“9 The Search/Die Gezeichneten/Österr. Titel: Suchende Herzen (USA/CH 1947/1948) erzählt eindringlich und halb-dokumentarisch vom Schicksal verschleppter Kinder während des Zweiten Weltkriegs. Julia (USA 1976) porträtiert eine langjährige Freundschaft zwischen zwei Frauen vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus.
Filmreihe Hungry Hearts. Exil und Identitäten Laut dem Hohen Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) flohen bis Ende 2005 weltweit 20,8 Millionen Menschen vor Krieg, Verfolgung und massiven Menschenrechtsverletzungen. Die
8) http://derstandard.at/; 21. Jänner 2007 9) siehe auch: www.dieterwunderlich.de/Seghers_kreuz.htm#cont 17. September 2007
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Gesamtzahl aller Flüchtlinge und Personen in fluchtähnlichen Situationen dürfte weltweit bis zu 40 Millionen Menschen betragen.10 Mit unserer Filmreihe Hungry Hearts. Exil und Identitäten möchten wir an all diejenigen erinnern, die aus Armut, Verzweiflung oder wegen Verfolgung ihre Familie und ihre Heimat hinter sich lassen mussten und müssen. Die vier Spielfilme Der Wandernder Jid/ The Wandering Jew (George Roland, USA, 1933), Hungry Hearts (E. Mason Hopper, USA 1922), Hermanas/Sisters (Julia Salomonoff, E/ RA/BR 2005), Masaot James Be-Erez Ha-Kodesh/James’ Journey To Jerusalem (Ra‘anan Alexandrowicz, IL 2003) und die Dokumentarfilme Aus Galizien in den Aargau. Wege eines jüdischen Europäers im 20. Jahrhundert (Susanne Scheiner & Peter Scheiner, CH 2007), Ha-Masa schel Vaan/The Journey of Vaan Nguyen (IL 2005), Saba (Amram Jacoby, IL 2005) und Sisai (David Gavro, IL 2005) erzählen von Flucht, Exil und der Suche nach Identität. Mit seinem programmatischen Titel schildert Der Wandernder Jid/ The Wandering Jew das Schicksal eines jüdischen Künstlers während des Nationalsozialismus in Deutschland (der Film wurde bereits bei der Jüdischen Filmwoche 2000 gezeigt). Der Stummfilm Hungry Hearts schildert das Leben der Familie Levin, die aus Osteuropa ausgewandert ist und in der New Yorker Lower East Side lebt. Die junge Sara Levin, die auf ein besseres Leben hofft, hält alle mit Putzen über Wasser, während sich ihr religiöser Vater Abraham in der Neuen Welt sehr schwer zurechtfinden kann. Hermanas/Sisters (Julia Salomonoff, E/RA/BR 2005) zeigt, welche Wunden der Verlust eines geliebten Menschen sowie Diktatur und Flucht im Leben eines jeden Einzelnen hinterlassen. In Masaot James Be-Erez Ha-Kodesh/ James’ Journey To Jerusalem (Ra‘anan Alexandrowicz, IL 2003) will der junge Afrikaner James nach Jerusalem pilgern. Doch kaum in Israel angekommen, wird er verdächtigt, ein illegaler Arbeiter zu sein, und landet im Gefängnis. Sein vermeintlicher Retter entpuppt sich als Ausbeuter und zwielichtiger Geschäftsmann. Jerzy Czarnecki, der jüdische Protagonist des Dokumentarfilms Aus Galizien in den Aargau. Wege eines jüdischen Europäers im 20. Jahrhundert, wird 1925 in einer kleinen Stadt in Galizien geboren. Mit falschen Papieren, die auf dem Namen Jerzy Czarnecki lauten, gelingt ihm 1942 die Flucht aus dem von den Deutschen besetzten Ort. Sechzig Jahre später besucht er seine Heimatstadt Mosty Wielkie wieder. In Ha-Masa schel Vaan/The Journey of Vaan Nguyen begleitet Regisseur Duki Dror die junge Vaan Nguyen und ihren Vater auf eine Reise. Der Vater floh nach dem Fall von Saigon 1975 als einer der vielen Boat-People aus seiner Heimat. Asyl fand er in Israel. Nun versucht er mit seiner Familie ein mögliches neues Leben in Vietnam aufzubauen. In seinem poetischen Porträt Saba erzählt Regisseur Amram Jacoby über seinen Großvater, der im Irak geboren wurde und über Singapur nach Israel floh. Der Film „ist sowohl das Zeugnis einer Freundschaft zwischen einem alten und einem jungen Mann, als auch eine Geschichte über Veränderung und einer vergangenen jüdisch-arabischen Kultur. Umgeben von Olivenbäumen und Vogelgezwitscher, erzählt der Großvater dem Regisseur (seinem Enkel) sein Leben.“11 Sisai handelt von Sisai,
10) http://www.unhcr.de/statistiken.html; 29. Juni 2007 11) www.courage.mynetcologne.de/
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einem jungen Äthiopier, der von einer israelischen Familie adoptiert wurde. Als bekannt wird, dass sein leiblicher Vater noch in Äthiopien lebt, machen sich Sisai und sein Bruder auf die Reise in ein Land, das lange Zeit ihre Heimat war.
Films for Peace Der deutsch-französische Publizist und Politologe Alfred Grosser, dessen jüdische Familie 1933 aus Nazideutschland emigrierte, meint, dass es für Jüdinnen und Juden von heute eine Verpflichtung, an das Schicksal von anderen Unterdrückten und Verachteten zu denken: „Das heißt, sich als europäischer Jude auch für das Leid der Palästinenser empfänglich zu zeigen.“12 Films for Peace zeigt FilmemacherInnen und Persönlichkeiten, die auch in schwierigen Situationen Dialog und Verständnis suchen. Ophelia Delapierre-Id Abbou, Mitarbeiterin von Cinéma Public13, wird zwei kurze Filme präsentieren: Check Point und Le rêve d‘Adama/Adamas Traum/ Adama’s Dream. Check Point ist die Geschichte einer Medizinstudentin, die zu einer mündlichen Prüfung gehen muss, doch der Checkpoint, den sie passieren muss, hat an diesem Tag geschlossen. Le rêve d‘Adama/Adamas Traum/Adama’s Dream erzählt von Solidarität in einer Pariser Vorstadt. In Encounter Point (Ronit Avni & Julia Bacha, USA 2006) suchen AktivistInnen des Bereaved Families Forum, einer Hinterbliebenenorganisation mit palästinensischen und israelischen Mitgliedern, ihren Weg zu Dialog und Versöhnung. Als Gäste sind der palästinensische Regisseur Hanna Elias und der arabisch-israelische Schauspieler Mohammed Bakri angefragt. In seinem Spielfilm Mousem Al Zaytoun/The Olive Harvest (PS 2003) arbeitete Hanna Elias mit einem großteils israelischen Team: „Die israelische Crew benutzte ihre Herzen und Arme während der Dreharbeiten, und gemeinsam machten wir ein wunderbares Projekt.”14 Für seinen israelischen Kameramann Ofer Harari waren die Dreharbeiten zunächst eine Herausforderung. „ Aber als die Kamera lief, vergaßen wir all unsere Unterschiede. Je mehr sie lief, umso mehr Ähnlichkeiten entdeckten wir.“15 Auf Initiative von Leon Zelman (siehe Seite ?) sind im April 1993 zehn österreichische Jugendliche nach Israel geflogen, um sich mit dortigen Jugendlichen zu treffen. Darüber wurde eine X-LARGEReportage gedreht, die am 12. September 1993 im ORF gesendet wurde. Seit 2004 finden in Österreich peacecamps statt: zehntägige Workshops mit israelischen und palästinensischen Jugendlichen, sowie Gleichaltrigen aus jeweils zwei europäischen Ländern. Im Rahmen der Veranstaltung Erlebnis peacecamp werden in Anwesenheit der Filmschaffenden Ausschnitte aus drei Filmen diese Initiativen illustrieren. X-Large-Reportage – Reise nach Israel (Franz Gruber, A 1993), Naher Osten – Hoffnung und Trauma der Jugend (Walter Wehmeyer, A 2004) und The peacecamp Experience (Georg Geutebrück, A 2007). Vor vierzig Jahren endete am 10. Juni 1967 der Sechstagekrieg. Während der letzten Stunden des Krieges ziehen sich in Avanti Popolo (Rafi Bukaee, IL 1986) vier ägyptische Soldaten aus der Schlacht zurück. Regisseur Rafi Bukaee erzählt nicht von Heldentum, sondern nur vom Wahnsinn und Elend eines Krieges.
12) www.taz.de/pt/2007/02/03/a0193.1/textdruck; 3. Februar 2007 13) www.cinemapublic.org 14) www.theoliveharvest.com; 27. September 2007 15) www.theoliveharvest.com; 27. September 2007
Eran Kolirin inszeniert in seinem Spielfilmdebüt Bikur ha-Tismoret/ The Band’s Visit (IL/F 2007) „eine illustre und lakonische Komödie, die ihr Verve aus den stoisch-kargen Stillleben der Räume, Menschen und Situationen bezieht“.16 Das erinnert an Filme der Finnen Aki und Mika Kaurismäki. Eine kleine ägyptische Polizeikapelle soll in Israel bei einer Einweihungsfeier spielen. Sie stranden aber in einer kleinen Stadt in der Wüste. Der Film erhielt dieses Jahr den „Prix Coup de Coeur“ beim Filmfestival in Cannes und den Publikumspreis beim Filmfest München.
Filme für 14+ Dieses Programm mit Spielfilmen richtet sich besonders an Jugendliche. Adamah Meschuga‘at/Sweet Mud (Dror Shaul, IL/D/J 2006) wurde auf der Berlinale 2007 mit dem Gläsernen Bären als bester Kinder- und Jugendfilm ausgezeichnet. Regisseur Dror Shaul erzählt die berührende Geschichte des zwölfjährigen Dvir, der in den 1970er Jahren in einem Kibbuz in Israel aufwächst und sich tapfer um seine depressive Mutter kümmert. Henry Meyers Film Fyra veckor i juni/ Four Weeks in June (S 2005) über eine Freundschaft zwischen einer jungen Frau und einer älteren Jüdin erzählt eine „eindrucksvolle Geschichte von Außenseitern, die um ihr Lebensglück mit allen Mitteln kämpfen und nicht stranden wollen.“17 Il Cielo Cade/The Sky is Falling (Andrea Frazzi & Antonio Frazzi, I 2000) schildert das Ende des Zweiten Weltkriegs in Italien aus der Sicht zweier Kinder. Nachdem die Eltern von Penny und ihrer jüngerer Schwester Baby durch einen Unfall ums Leben kommen, ziehen die beiden Mädchen zu ihrem Onkel und seiner Frau in die Toskana. Die Familie schwebt in Lebensgefahr, da sie jüdischer Abstammung ist. Im Spielfilm Marock (F 2005) erzählt die marokkanische Regisseurin Laïla Marrakchi von einer Liebesgeschichte in Casablanca Ende der 1990er-Jahre. Die siebzehnjährige Rita ist in den Juden Youri verliebt. Obwohl das Mädchen aus einem liberalen, muslimischen, aber doch nichtreligiösen Elternhaus stammt, kann sie ihrer Familie nichts von ihren Gefühlen erzählen. O Ano Em Que Meus Pais Saíram De Férias/Das Jahr als meine Eltern im Urlaub waren (Cao Hamburger, BR 2006) spielt im Brasilien des Jahres 1970, das von einer rechten Militärdiktatur regiert wird. Mauro ist ein fußballbegeisterter Zwölfjähriger, der den Beginn der Weltmeisterschaft nicht erwarten kann. Kurz davor muss er mit seinen links gerichteten Eltern Hals über Kopf von seiner Heimatstadt Belo Horizonte nach São Paulo reisen. Angeblich fahren die Eltern in den Urlaub, und Mauro soll so lange bei seinem jüdischen Großvater Mótel in São Paulo bleiben. Dabei gelangt der Bub „zu jener Erkenntnis der Erwachsenen, dass man irren und straucheln kann, sich seine Träume aber immer bewahren sollte.“18
16) Harald Witz; www.moviemaze.de; 26. September 2007 17) www.content-tv.com/premium/reviews/fourweeks.html; 8. Mai 2007 18) Delphine Valloire in: www.arte.tv/de/Video/1463078.html, 19. Februar 2007
Internationales Programm Zu den internationalen Produktionen zählen Filme aus Argentinien, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Israel, Italien, Kanada, Mexiko, Schweden, Schweiz, UK, und USA. Dazu kommen selbstverständlich auch Filme von österreichischen Filmschaffenden.
Spielfilme Die junge französische Regisseurin Lisa Azuelos präsentiert uns in ihrem Spielfilm Comme t’y es belle!/Gorgeous (UK/LUX/F/B 2006) – eine witzige und unterhaltsame französische Antwort auf Sex And the City – vier attraktive Pariser Frauen, die aus dem jüdischorientalischen Milieu stammen. In Deux Femmes à Paris/Two Women in Paris (Caroline Huppert, F 2000) freunden sich im Paris der 1930er die Nachbarinnen Maya und Maud miteinander an. Der Film von Caroline Huppert, der Schwester von Isabelle Huppert, beeindruckt vor allem durch das intensive und wunderbare Spiel der Darstellerinnen Romane Bohringer (Tochter von Richard Bohringer) und Julie Depardieu (Tochter von Gérard Depardieu). In Erinnerung an die Novemberpogrome am 9./10. November 1938 zeigen wir Der Rat der Götter (Kurt Maetzig, DDR 1950). Im Mittelpunkt der Handlung stehen der Vorstandsvorsitzende der IG-Farben und der Chemiker Dr. Scholz. Aus Angst um seine Familie und Stellung verschließt Scholz auch in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg die Augen vor der Wahrheit. Erst 1948, als eine verheerende Explosionskatastrophe beweist, dass der Konzern trotz Verbotes wieder Sprengstoffe produziert, bricht er sein Schweigen. Amos Gitais neuester Film Hitnaktut/ Disengagement (D/I/F/IL 2007) erzählt eine Familiengeschichte vor dem Hintergrund der Räumung von Gaza im Sommer 2007. Der österreichische Kameramann Christian Berger über die Dreharbeiten mit Amos Gitai: „Avignon, März 07. Amos Gitai sitzt am Kontrollmonitor, vertieft in das Sucherbild der Kamera, den Kopfhörer auf und greift per Megafon in eine Szene ein, die wir gerade drehen für Disengagement… geh hierhin, geh dorthin, schau beim Fenster raus, dreh dich um, komm näher, usw. Es ist seine unverwechselbare Art zu inszenieren – er schafft eine künstliche, organisierte Situation und reizt dann, während die Kamera läuft, das Potenzial des Geschehens aus. Er macht im Werden aus der Situation eine Szene, vertieft einen Moment oder lässt ihn weg, oft mit überraschenden Wendungen (auch für ihn, glaub ich) und mit im besten Sinn ‚unsicheren‘ Schauspielern und im besten Sinn ,unsicherem‘ Aufnahmestab – ins Repertoire verfällt da niemand. Mich hat diese Arbeitsmethode begeistert, weil sie mir ein fast dokumentarisches Beobachten einer fiktiven Szene abforderte. Da haben wir uns manchmal gefühlt wie Musiker ,in the Groove‘ – ein unorganisierbarer, fruchtbarer Zustand.“ Der Film hätte auch vom israelischen Fernsehsender Channel 1 unterstützt werden sollen. Doch die wurde mit folgenden Begründungen verweigert: Amos Gitai sei „politisch links gerichtet, und er lebe außerhalb Israels.“19 Beim Wiener Filmfestival Identities. Queer Film Festival 2007 wurde Ha-Buah/The Bubble (Eytan Fox, IL 2006) vom Publikum zum besten Spielfilm gewählt. Wie in den anderen Filmen von Eytan Fox geht es hier um Homosexualität und
19) www.haaretz.com/hasen/spages/897461.html; Last update - 09:47 26/08/2007
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Liebesgeschichten. Als ein junger Israeli sich in einen Palästinenser verliebt, droht diese „Blase“ – ein Sinnbild des Lebens in Tel Aviv – zu platzen. Regisseur David Volach gelingt mit Chofschat Kaiz/My Father My Lord (IL 2007) eine moderne Interpretation der alttestamentarischen Geschichte von Abraham, der bereit ist, seinen Sohn Isaak Gott zu opfern. Der Film erhielt auf dem Tribeca Film Festival 2007 in New York einen Preis für den besten Spielfilm. Mauvaise Foi/Bad Faith (B/F 2006) ist das Regiedebüt des marokkanischfranzösischen Schauspielers Roschdy Zem (als Gast angefragt), der auch die Hauptrolle im Film verkörpert. Als die junge Jüdin Clara von ihrem arabischen Freund Ismaël ein Kind erwartet, entwickelt sich ein Familienkonflikt. Zu den neueren internationalen Produktionen zählt auch der Spielfilm Morirse está en hebreo/My Mexican Shivah (Alejandro Springall, MEX/USA 2006). Als Moishe Tartakovsky, Patriarch einer jüdischen Familie in Mexiko Stadt, unerwartet an einem Herzinfarkt stirbt, hinterlässt er eine Reihe von Geheimnissen, die im Rahmen der Shivah, der siebentätigen Trauerzeit, allmählich ans Tageslicht kommen. In memoriam George Tabori und Wolfgang Gasser zeigen wir Mutters Courage (Michael Verhoeven, D/UK/A/IRL 2004). Im gleichnamigen Theaterstück schildert George Tabori die Geschichte seiner Mutter, die durch einen bizarren Zufall der Deportation nach Auschwitz entkommen konnte. Sayn Waybs Lubownik/ His Wife’s Lover (Sidney M. Goldin, USA 1931) gilt als erste „Jewish musical comedy talking picture”. Stand Up (Michael Rainin)20 , USA 2007) handelt vom New Yorker Stand-up-Komödianten Avi Rosen, der sein berufliches Glück in Los Angeles versuchen möchte. In Steel Toes (David Gow & Mark Adam, CDN 2006) steht ein junger Neonazi und Skinhead wegen eines rassistisch motivierten Mordes vor Gericht. Ihm wird als Pflichtverteidiger Danny Dunkleman beiseite gestellt – ein liberaler, jüdischer Humanist. Wie schon in Avanim/ Stones (lief bei der Jüdischen Filmwoche 2005) schildert Raphaël Nadjari in Tehilim (F/IL/USA 2007) intensiv und in starken Bildern menschliche Schicksale. Bei einem Verkehrsunfall verschwindet ein Jerusalemer Familienvater spurlos. Seine Frau und die beiden Söhne versuchen mit dem Verlust und den Schwierigkeiten des Alltags fertig zu werden. Während die Erwachsenen sich ins Schweigen oder ins Beten der Psalme (Hebr.: Tehilim) flüchten, versuchen die beiden Söhne, ihren Vater auf ihre Weise wiederzufinden. „Hier filmt Nadjari das Warten – eine schwierige Aufgabe, der Film wird mitunter nur von wenigen Elementen zusammengehalten: Seiner brillanten Inszenierung, die ein wenig an die fieberhafte Arbeit von John Cassavetes erinnert, und den Gesichtern der Schauspieler, verschlossen oder melancholisch, geheimnisvoll, meist gilt es sie zu entschlüsseln.“21 Vor 30 Jahren verstarb Zero Mostel. Ein Anlass, uns seines Talentes zu erinnern und ihn als genialen Partner von Woody Allen in Martin Ritts Abrechnung mit der McCarthy-Ära; The Front/Der Strohmann (Martin Ritt, USA 1976) wiederzusehen oder zu entdecken.
Dokumentar- und Kurzfilme Chutzpah, This Is? (Rick Kent, USA 2005) ist eine amüsante „Pseudo-Doku“ über eine jüdische Hip-Hop-Gruppe. Seriöser geht es in Wendla Nölles The Chosen Ones (D 2007) zu, einer interessanten und vielfältigen Bestandsaufnahme von jüdischer Musik im heutigen New York. Der Titel von David Weintraubs Where Neon Goes to Die (USA 2006) stammt von Lenny Bruce und bezeichnet Miami. Da viele PensionistInnen dort leben, wird die Stadt auch „G’ttes Warteraum” und ein Ort für “newly weds and nearly deads” genannt. David Weintraub, Executive Director von The Dora Teitelbaum Center for Yiddish Culture22, zeigt uns die „jiddische“ Geschichte und Tradition Miamis. Einleitung und anschließendes Gespräch: Johannes Hofinger (Projektmitarbeiter am Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg. Er arbeitet derzeit an seiner Dissertation über ‚Bilder des Jüdischen im österreichischen Kinofilm nach 1945‘.“ Dilemat Ha-Darien/The Darien Dilemma (Erez Laufer, IL 2006) schildert die dramatische Flucht von tausenden Wiener Jüdinnen und Juden auf einem Schiff während des Zweiten Weltkriegs. Regisseur Erez Laufer ist als Gast angefragt. Ein jüdisches Lied (Simon-Niklas Scheuring, Markus Simon; A 2007) porträtiert den jüdischen Musiker, Komponisten und Experten für Klezmermusik Isaak Loberan, der in Moldawien geboren wurde und in Wien lebt. Isaak Loberan und die beiden Regisseure sind als Gäste angefragt. Unter dem Alsergrund – Servitengasse 1938 (Tobas Dörr, Henri Steinmetz, A 2006) rollt anhand der Chronik einer Gasse in Wien ein Stück Zeitgeschichte auf. In einem Kurzfilmprogramm zeigen wir A Good Uplift (Faye Lederman, Cheryl Furjanic, Eve Lederman, USA 2003), California Shmeer (Alan H. Rosenberg & Richard Goldgewicht, USA 2007), The Tribe (Tiffany Shlain, USA 2005) und Stockholm.Syndrome Part 1: Golden Mission, Part 2: European Haven (Amit Epstein – Gast des Festivals, IL/D 2007). Der mit bestem britischem Humor gesegnete Kurzfilm The 10th Man (Sam Leifer, UK 2006) schildert die Schwierigkeiten einer veralteten jüdischen Gemeinde in London, genügend Männer für den G’ttesdienst aufzustellen. Nicht ganz koschere Tricks und sogar Kidnapping scheinen ihr einziger Ausweg zu sein. Im Anschluss daran stellt Regisseur Shlomo Hazan in seinem Dokumentarfilm Chared Lesirto/Film Fanatic (IL 2006) einen bewundernswerten Filmemacher vor. Bis jetzt hat der junge ultraorthodoxe Jude Yehuda Grovais praktisch im Alleingang fünfzig Spielfilme produziert. Diese Streifen entstanden unter großen Mühen: Kein Budget vorhanden, keine Frauen dürfen in den Produktionen auftreten, harsche Kritik von Seiten der orthodoxen Rabbiner, aber auch Filmschaffender und Förderstellen. Trotz aller Widrigkeiten widmet sich Yehuda Grovais immer wieder seiner und auch unserer großen Leidenschaft: dem Kino. Somit möchten wir Ihnen schöne, melancholische, humorvolle und nachdenkliche Kinostunden wünschen. Ihr Festivalteam
20) Michael Rainins Kurzfilm Waiting For Woody Allen wurde bei der Jüdischen Filmwoche 2006 gezeigt. 21) Delphine Valloire; in: www.arte.tv/de/film/Cannes-2007/1577622.html; 18. September 2007
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22) www.yiddishculture.org
INFORMATIONEN DIE VERANSTALTER
KARTENRESERVIERUNG, VORVERKAUF
Österreichische Gesellschaft zur Erhaltung und Förderung der Jüdischen Kultur und Tradition Eine Initiative des Jüdischen Instituts für Erwachsenenbildung
Telefonische Kartenreservierung: 0810 810 909 Vorverkauf für die Kinos: Metro Kino: 01/512 18 03 Burg Kino: 01/587 84 06 Top Kino: 01/208 30 00 Filmhauskino: 01/522 48 16
Alle gezeichneten Artikel widerspiegeln die Meinungen der AutorInnen. Die gezeigten Filme müssen nicht die Meinung der im Katalog bzw. auf der Homepage genannten Personen, Firmen und Körperschaften widerspiegeln. Der Inhalt des Katalogs basiert auf dem Wissenstand vom 8. Oktober 2007. Informationen, die nach diesem Termin eintrafen, konnten nicht mehr berücksichtigt werden. Etwaige Programmänderungen werden auf der Homepage (www.jfw. at) angekündigt.
TEAM Konzept und Gesamtleitung: Frédéric-Gérard Kaczek Filmauswahl: Monika Kaczek, Armin Loacker, Jérôme Segal Marketing, Organisation: Ulrike Plichta Assistenz: Annamaria Plichta Wissenschaftliche Beratung: John Bunzl, Jérôme Segal Korrespondentin (New York): Aviva Weintraub Korrespondentin (Paris): Elizabeth Elkine-Vincent Presse: Susanne Pyrker Beiträge: Thomas Ballhausen, Kurt Ifkovits, Monika Kaczek, Armin Loacker, Hanno Loewy Lektorat: Petra Hannert, Belinda Hummel, Royston Moore Art Director: Andreas Pauleschitz Webmaster: Arthur Končar Jr. Web Design, Programmierung: Bernhard Pfleger Grafik & Layout: pablo graphics vienna Druck: ueber:reuter
KARTENPREISE: € 8,– € 6,– Ermäßigung für Studierende, Senioren und Mitglieder des Club Ö1 € 5,– Ermäßigung im Metro Kino für Mitglieder des Filmarchivs Austria
SCHULVORSTELLUNGEN Fordern Sie das Schulprogramm an: jfw@jfw.at oder 01/894 33 06. Da das Filmangebot individuell in den Unterricht eingebaut werden kann, besteht die Möglichkeit, sich für bestimmte Filme aus unserem Programm und Anfangszeiten zu entscheiden. Kartenpreise: € 5,– /SchülerIn, Lehrende frei
FESTIVALBÜRO Penzinger Straße 35/6/21, 1140 Wien Tel: 01/894 33 06, Fax: 01/894 17 03 E-mail: jfw@jfw.at, Homepage: www.jfw.at
IMPRESSUM Herausgeber: Österreichische Gesellschaft zur Erhaltung und Förderung der Jüdischen Kultur und Tradition Medieninhaber: Frédéric-Gérard Kaczek DVR Nr: 0866806
ADRESSEN DER KINOS 1 METRO KINO Johannesgasse 4 1010 Wien T: 01/512 18 03 E: metrokino@filmarchiv.at
2 BURG KINO Opernring 19 1010 Wien T: 01/512 18 03 E: office@burgkino.at
3 TOP KINO Rahlgasse 1 1060 Wien T: 01/208 30 00 E: office@topkino.at
4 FILMHAUSKINO Spittelberggasse 3 1070 Wien T: 01/522 48 16 E: office@stadtkinowien.at
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A GOOD UPLIFT (S. 55) Sa 10.11. 20:00 Mi 14.11. 19:30
Top Kino Top Kino
ADAMAH MESCHUGA‘AT (S. 56) Sweet Mud Fr 16.11. 17:30 Burg Kino Mi 21.11. 22:00 Burg Kino AMEN (S. 41) Der Stellvertreter So 18.11. 20:00 Mi 21.11. 22:00
Burg Kino Metro Kino
HA-BUAH (S. 62) The Bubble Mo 12.11. 20:00 Do 15.11. 21:00
DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM (S. 39) Do 15.11. 20:00 Metro Kino Mi 21.11. 22:00 Filmhauskino
HA-MASA SCHEL VAAN (S. 49) The Journey Of Vaan Nguyen Sa 17.11. 19:00 Top Kino So 18.11. 19:30 Top Kino
DER RAT DER GÖTTER (S. 59) Fr 09.11. 17:30 Metro Kino Mi 21.11. 20:00 Filmhauskino
HERMANAS (S. 50) Sisters So 18.11. 22:00 Mo 19.11. 22:00 Mi 21.11. 18:00
AUS GALIZIEN IN DEN AARGAU (S. 48) Sa 10.11. 18:30 Top Kino
DER STOLZ DER FIRMA (S. 44) Mo 12.11. 20:30 Metro Kino
AVANTI POPOLO (S. 52) Do 15.11. 21:30 Fr 16.11. 20:00
DER WANDERNDER JID (S. 49) The Wandering Jew Sa 17.11. 18:00 Filmhauskino So 18.11. 18:30 Metro Kino
Filmhauskino Filmhauskino
BIKUR HA-TISMORET (S. 53) The Band’s Visit Do 22.11. 20:00 Burg Kino CALIFORNIA SHMEER (S. 56) Sa 10.11. 20:00 Top Kino Mi 14.11. 19:30 Top Kino CHARED LESIRTO (S. 57) Film Fanatic Mi 14.11. 22:00 Top Kino Fr 16.11. 19:30 Top Kino CHOFSCHAT KAIZ (S. 57) My Father My Lord Mi 14.11. 20.00 Metro Kino So 18.11. 20.00 Metro Kino CHUTZPAH, THIS IS? (S. 58) Mo 12.11. 19:00 Top Kino Sa 17.11. 19:30 Top Kino CÍSARˇU˚ V PEKARˇ A PEKARˇU˚ V CÍSARˇ (S. 39) Der Bäcker und sein Kaiser/ Der Kaiser und sein Bäcker Fr 16.11. 21:30 Metro Kino Di 20.11. 21:30 Filmhauskino COMME T’Y ES BELLE! (S. 58) Gorgeous Sa 17.11. 22:00 Metro Kino Mo 19.11. 20:00 Burg Kino
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DEM CHASNS SUNDEL (S. 35) The Cantor’s Son Fr 09.11. 22:00 Metro Kino Do 15.11. 18:00 Filmhauskino
DEUX FEMMES A PARIS (S. 59) Two Woman In Paris Mi 21.11. 21:00 Top Kino Do 22.11. 19:30 Top Kino DIE AUSTERNPRINZESSIN (S. 44) Mo 12.11. 20:30 Metro Kino DILEMAT HA-DARIEN (S. 60) The Darien Dilemma So 11.11. 20:30 Metro Kino EIN JÜDISCHES LIED (S. 61) So 18.11. 19:00 Top Kino ENCOUNTER POINT (S. 53) So 11.11. 19:00 Top Kino Fr 16.11. 18:00 Filmhauskino ERNST LUBITSCH IN BERLIN. VON DER SCHÖNHAUSER ALLEE NACH HOLLYWOOD (S. 45) Di 13.11. 17:30 Metro Kino Fr 16.11. 22:00 Filmhauskino FYRA VECKOR I JUNI (S. 61) Four Weeks In June So 18.11. 20:00 Filmhauskino Di 20.11. 18:00 Burg Kino Mi 21.11. 18:00 Metro Kino
Filmhauskino Top Kino
Metro Kino Burg Kino Burg Kino
HITNAKTUT/ Disengagement (S. 60) Sa 10.11. 22:15 Metro Kino Fr 16.11. 19:30 Burg Kino Mo 19.11. 17:30 Metro Kino HUNGRY HEARTS (S. 50) Sa 17.11. 20:00 Mo 19.11. 22:00
Filmhauskino Filmhauskino
IL CIELO CADE (S. 62) The Sky Is Falling Sa 17.11. 20:00 Di 20.11. 22:00
Metro Kino Burg Kino
IN MEMORIAM LEON ZELMAN (S. 46) Do 15.11. 18:00 Metro Kino IT! (S. 40) Der Golem lebt Do 15.11. 22:00 Di 20.11. 20:00
Metro Kino Filmhauskino
JOLSON SINGS AGAIN (S. 36) Sa 10.11. 12:30 Metro Kino Di 13.11. 20:00 Filmhauskino JULIA (S. 47) Mi 14.11. So 18.11.
22:00 17:30
Metro Kino Filmhauskino
LE CINEMA DE PAPA (S. 41) Sa 17.11. 20:00 Burg Kino Mo 19.11. 22:00 Metro Kino Do 22.11. 22:00 Burg Kino LE GOLEM (S. 40) Fr 16.11. 19:30 Di 20.11. 18:00
Metro Kino Filmhauskino
LE VIEIL HOMME ET L‘ENFANT (S. 42) The Old Man And The Boy/ USA-Titel: The Two Of Us Sa 17.11. 22:30 Burg Kino Di 20.11. 18:00 Metro Kino LEON ASKIN – (ÜBER)LEBEN UND SCHAUSPIEL (S. 43) Sa 17.11. 17:30 Metro Kino LUCIE AUBRAC (S. 42) So 18.11. 17:30 Di 20.11. 22:00 MAROCK (S. 63) Fr 16.11. 17:30 Mo 19.11. 18:00 Di 20.11. 20:00
Burg Kino Metro Kino
Metro Kino Burg Kino Metro Kino
MASAOT JAMES BE-EREZ HA-KODESH (S. 51) James’ Journey To Jerusalem Sa 17.11. 22:00 Filmhauskino Mo 19.11. 20:00 Metro Kino MAUVAISE FOI Bad Faith (S. 63) Do 08.11. 19:30 Burg Kino Mi 14.11. 22:00 Filmhauskino Do 22.11. 22:00 Metro Kino MAZEL TOV OU LE MARIAGE (S. 43) Marry Me! Marry Me! So 18.11. 22:30 Burg Kino Mi 21.11. 18:00 Filmhauskino MEYER AUS BERLIN (S. 45) Di 13.11. 20:30 Metro Kino MORIRSE ESTÁ EN HEBREO (S. 64) My Mexican Shivah Fr 16.11. 21:00 Top Kino MOUSEM AL ZAYTOUN (S. 55) /The Olive Harvest Do 15.11. 19:00 Top Kino Mo 19.11. 19:30 Top Kino MUTTERS COURAGE (S. 64) Mi 21.11. 20:00 Burg Kino Do 22.11. 18:00 Metro Kino O ANO EM QUE MEUS PAIS SAÍRAM DE FÉRIAS (S. 65) Das Jahr als meine Eltern im Urlaub waren Sa 17.11. 17:30 Burg Kino Do 22.11. 20:00 Metro Kino
SABA (S. 51) Grandfather Di 13.11. Do 15.11.
19:00 19:30
Top Kino Top Kino
SAYN WAYBS LUBOWNIK (S. 65) His Wife’s Lover Mi 14.11. 18:00 Metro Kino So 18.11. 22:00 Filmhauskino SCHUHPALAST PINKUS (S. 46) Di 13.11. 20:30 Metro Kino SINGING IN THE DARK (S. 37) Sa 10.11. 16:45 Metro Kino Mi 14.11. 20:00 Filmhauskino SISAI (S. 52) Di 13.11. Do 15.11.
19:00 19:30
Top Kino Top Kino
STAND UP (S. 66) Sa 17.11. 21:00 Do 22.11. 18:00
Top Kino Top Kino
STEEL TOES (S. 66) Di 20.11. 20:00 Mi 21.11. 20:00
Burg Kino Metro Kino
STOCKHOLM.SYNDROME (S. 67) Sa 10.11. 20:00 Top Kino Mi 14.11. 19:30 Top Kino TEHILIM (S. 67) Di 20.11. 21:00 Mi 21.11. 19:00
Top Kino Top Kino
THE 10TH MAN (S. 68) Mi 14.11. 22:00 Fr 16.11. 19:30
Top Kino Top Kino
THE CHOSEN ONES (S. 68) Mo 12.11. 19:00 Top Kino Sa 17.11. 19:30 Top Kino THE FRONT (S. 69) Der Strohmann Mo 12.11. 18:00 Fr 16.11. 22:30 Do 22.11. 18:00
THE JAZZ SINGER (1952) (S. 37) Sa 10.11. 14:30 Metro Kino Mi 14.11. 18:00 Filmhauskino THE JAZZ SINGER (1959) (S. 38) Sa 10.11. 18:30 Metro Kino Do 15.11. 20:00 Filmhauskino THE JAZZ SINGER (1980) (S. 38) Sa 10.11. 20:00 Metro Kino Mo 12.11. 22:15 Filmhauskino THE JOLSON STORY (S. 36) Sa 10.11. 10:00 Metro Kino Di 13.11. 22:00 Filmhauskino THE SEARCH (S. 47) Die Gezeichneten/Suchende Herzen So 11.11. 18:00 Metro Kino Mo 19.11. 20:00 Filmhauskino THE SEVENTH CROSS (S. 48) Das siebte Kreuz Mo 12.11. 18:00 Metro Kino Mo 19.11. 17:30 Filmhauskino THE TRIBE (S. 69) Sa 10.11. 20:00 Mi 14.11. 19:30
Top Kino Top Kino
UNTER DEM ALSERGRUND – SERVITENGASSE 1938 (S. 70) Di 13.11. 19:30 Top Kino Mi 21.11. 19:30 Top Kino WHERE NEON GOES TO DIE (S. 70) Mo 19.11. 19:00 Top Kino
ALLGEMEINES PROGRAMM THE JAZZ SINGER’S STORIES KÜNSTLICHE WESEN – DER GOLEM ■ HOMMAGEN
Filmhauskino Burg Kino Burg Kino
THE JAZZ SINGER (1927) (S. 35) Fr 09.11. 20:00 Metro Kino Di 13.11. 18:00 Filmhauskino
■ FILMS FOR PEACE HUNGRY HEARTS. EXIL UND IDENTITÄTEN
Änderungen vorbehalten. Zahlen in Klammern weisen auf Katalogseiten hin.
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do 8.11. Burg Kino
19:30
MAUVAISE FOI/Bad Faith (S. 63) Eröffnung
Fr 9.11.
Filmhauskino 20:00
JOLSON SINGS AGAIN (S. 36)
Metro Kino
SCHUHPALAST PINKUS (S. 46) MEYER AUS BERLIN (S. 45)
20:30
Filmhauskino 22:00
THE JOLSON STORY (S. 36)
mi 14.11.
Metro Kino
17:30
DER RAT DER GÖTTER (S. 59)
Metro Kino
20:00
THE JAZZ SINGER (1927) (S. 35)
Metro Kino
18:00
Metro Kino
22:00
DEM CHASNS SUNDEL (S. 35) /The Cantor’s Son
SAYN WAYBS LUBOWNIK (S. 65) /His Wife’s Lover
Filmhauskino 18:00
THE JAZZ SINGER (1952) (S. 37)
Top Kino
19:30
A GOOD UPLIFT (S. 55) CALIFORNIA SHMEER (S. 56) THE TRIBE (S. 69) STOCKHOLM.SYNDROME (S. 67)
Metro Kino
20:00
CHOFSCHAT KAIZ (S. 57) /My Father my Lord
sa 10.11. Metro Kino
10:00
THE JOLSON STORY (S. 36)
Metro Kino
12:30
JOLSON SINGS AGAIN (S. 36)
Metro Kino
14.30
THE JAZZ SINGER (1952) (S. 37)
Metro Kino
16:45
SINGING IN THE DARK (S. 37)
Metro Kino
18:30
THE JAZZ SINGER (1959) (S. 38)
Top Kino
18:30
AUS GALIZIEN IN DEN AARGAU (S. 48)
Metro Kino
20:00
THE JAZZ SINGER (1980) (S. 38)
Top Kino
20:00
A GOOD UPLIFT (S. 55) CALIFORNIA SHMEER (S. 56) THE TRIBE (S. 69) STOCKHOLM.SYNDROME (S. 67)
do 15.11.
Metro Kino
22:15
HITNAKTUT (S. 60)
Filmhauskino 18:00
DEM CHASNS SUNDEL (S. 35) /The Cantor’s Son
Top Kino
19:00
MOUSEM AL ZAYTOUN (S. 55) /The Olive Harvest
Top Kino
19:30
SISAI (S. 52) SABA/The Grandfather (S. 51)
Metro Kino
20:00
DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM (S. 39)
so 11.11. Metro Kino
12:30
ERLEBNIS PEACECAMP (S. 54)
Metro Kino
18:00
THE SEARCH (S. 47) /Die Gezeichneten/Suchende Herzen
Top Kino
19:00
ENCOUNTER POINT (S. 53)
Metro Kino
20:30
DILEMAT HA-DARIEN (S. 60) /The Darien Dilemma
mo 12.11. Metro Kino
18:00
THE SEVENTH CROSS (S. 48) /Das siebte Kreuz
Filmhauskino 20:00
SINGING IN THE DARK (S. 37)
Metro Kino
22:00
JULIA (S. 47)
Top Kino
22:00
THE 10TH MAN (S. 68) CHARED LESIRTO/Film Fanatic (S. 57)
Filmhauskino 22:00
Metro Kino
18:00
MAUVAISE FOI/Bad Faith (S. 63)
IN MEMORIAM LEON ZELMAN (S. 46)
Filmhauskino 20:00
THE JAZZ SINGER (1959) (S. 38)
Top Kino
HA-BUAH/The Bubble (S. 62)
21:00
Filmhauskino 21:30
AVANTI POPOLO (S. 52)
Metro Kino
IT!/Der Golem lebt (S. 40)
22:00
Fr 16.11. Metro Kino
17:30
MAROCK (S. 63)
Filmhauskino 18:00
THE FRONT/Der Strohmann (S. 69)
Burg Kino
17:30
ADAMAH MESCHUGA‘AT/Sweet Mud (S. 56)
Top Kino
CHUTZPAH, THIS IS? (S. 58) THE CHOSEN ONES (S. 68)
Filmhauskino 18:00
ENCOUNTER POINT (S. 53)
Metro Kino
19:30
LE GOLEM (S. 40)
Burg Kino
19:30
HITNAKTUT (S. 60)
Top Kino
19:30
THE 10TH MAN (S. 68) CHARED LESIRTO/Film Fanatic (S. 57)
19:00
Filmhauskino 20:00
HA-BUAH/The Bubble (S. 62)
Metro Kino
DIE AUSTERNPRINZESSIN (S. 44) DER STOLZ DER FIRMA (S. 44)
20:30
Filmhauskino 22:15
THE JAZZ SINGER (1980) (S. 38)
di 13.11. Metro Kino
17:30
ERNST LUBITSCH IN BERLIN. VON DER SCHÖNHAUSERALLEE NACH HOLLYWOOD (S. 45)
Filmhauskino 18:00
THE JAZZ SINGER (1927) (S. 35)
Top Kino
19:00
SISAI (S. 52) SABA/Grandfather (S. 51)
Top Kino
19:30
UNTER DEM ALSERGRUND – SERVITENGASSE 1938 (S. 70)
12
Filmhauskino 20:00
AVANTI POPOLO (S. 52)
Top Kino
21:00
Metro Kino
21:30
MORIRSE ESTÁ EN HEBREO (S. 64) /My Mexican Shivah CÍSARˇ U˚ V PEKARˇ A PEKARˇU˚ V CÍSARˇ (S. 39) Der Bäcker und sein Kaiser/ Der Kaiser und sein Bäcker
Filmhauskino 22:00
ERNST LUBITSCH IN BERLIN. VON DER SCHÖNHAUSER ALLEE NACH HOLLYWOOD (S. 45)
Burg Kino
THE FRONT/Der Strohmann (S. 69)
22:30
sa 17.11.
di 20.11.
Metro Kino
17:30
LEON ASKIN – (ÜBER)LEBEN UND SCHAUSPIEL (S. 43)
Metro Kino
18:00
LE VIEIL HOMME ET L‘ENFANT/The Old Man And The Boy/USA-Titel: The Two Of Us (S. 42)
Burg Kino
17:30
O ANO EM QUE MEUS PAIS SAÍRAM DE FÉRIAS/Das Jahr als meine Eltern im Urlaub waren (S. 65)
Burg Kino
18:00
FYRA VECKOR I JUNI (S. 61) /Four Weeks In June
DER WANDERNDER JID (S. 49) /The Wandering Jew
Filmhauskino 18:00
LE GOLEM (S. 40)
Metro Kino
20:00
MAROCK (S. 63)
Burg Kino
20:00
STEEL TOES (S. 66)
Filmhauskino 18:00 Top Kino
19:00
HA-MASA SCHEL VAAN (S. 49) /The Journey Of Vaan Nguyen
Top Kino
19:30
CHUTZPAH, THIS IS? (S. 58) THE CHOSEN ONES (S. 68)
Metro Kino
20:00
IL CIELO CADE/The Sky Is Falling (S. 62)
Burg Kino
20:00
LE CINEMA DE PAPA (S. 41)
Filmhauskino 20:00
HUNGRY HEARTS (S. 50)
Top Kino
21:00
STAND UP (S. 66)
Metro Kino
22:00
COMME T’Y ES BELLE!/Gorgeous (S. 58)
Filmhauskino 22:00
MASAOT JAMES BE-EREZ HA-KODESH/ James’ Journey To Jerusalem (S. 51)
Burg Kino
LE VIEIL HOMME ET L‘ENFANT (S. 42) /The Old Man And The Boy /USA-Titel: The Two Of Us
22:30
so 18.11. Burg Kino
17:30
LUCIE AUBRAC (S. 42)
Filmhauskino 20:00
IT!/Der Golem lebt (S. 40)
Top Kino
Filmhauskino 21:30
TEHILIM (S. 67) CÍSARˇ U˚ V PEKARˇ A PEKARˇU˚ V CÍSARˇ (S. 39) Der Bäcker und sein Kaiser/ Der Kaiser und sein Bäcker
Metro Kino
22:00
LUCIE AUBRAC (S. 42)
Burg Kino
22:00
IL CIELO CADE/The Sky Is Falling (S. 62)
21:00
mi 21.11. Metro Kino
18:00
FYRA VECKOR I JUNI (S. 61) /Four Weeks In June
Burg Kino
18:00
HERMANAS/Sisters (S. 50)
Filmhauskino 18:00
MAZEL TOV OU LE MARIAGE (S. 43) /Marry Me! Marry Me!
Top Kino
19:00
TEHILIM (S. 67)
Top Kino
19:30
UNTER DEM ALSERGRUND – SERVITENGASSE 1938 (S. 70)
Metro Kino
20:00
STEEL TOES (S. 66)
Burg Kino
20:00
MUTTERS COURAGE (S. 64)
Filmhauskino 17:30
JULIA (S. 47)
Metro Kino
18:30
DER WANDERNDER JID (S. 49) /The Wandering Jew
Top Kino
19:00
EIN JÜDISCHES LIED (S. 61)
Filmhauskino 20:00
DER RAT DER GÖTTER (S. 59)
Top Kino
19:30
HA-MASA SCHEL VAAN (S. 49) /The Journey of Vaan Nguyen
Top Kino
21:00
DEUX FEMMES A PARIS (S. 59) /Two Woman In Paris
Metro Kino
20:00
CHOFSCHAT KAIZ/My Father My Lord (S. 57)
Metro Kino
22:00
AMEN/Der Stellvertreter (S. 41)
AMEN/Der Stellvertreter (S. 41)
Burg Kino
22:00
ADAMAH MESCHUGA‘AT/Sweet Mud (S. 56)
Filmhauskino 20:00
FYRA VECKOR I JUNI (S. 61) /Four Weeks In June
Filmhauskino 22:00
Metro Kino
HERMANAS/Sisters (S. 50)
do 22.11.
Burg Kino
20:00
22:00
Filmhauskino 22:00 Burg Kino
22:30
SAYN WAYBS LUBOWNIK (S. 65) /His Wife’s Lover MAZEL TOV OU LE MARIAGE (S. 43) /Marry Me! Marry Me!
mo 19.11. Metro Kino
17:30
HITNAKTUT (S. 60)
DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM (S. 39)
Metro Kino
18:00
MUTTERS COURAGE (S. 64)
Burg Kino
18:00
THE FRONT/Der Strohmann (S. 69)
Top Kino
18:00
STAND UP (S. 66)
Top Kino
19:30
DEUX FEMMES A PARIS (S. 59) /Two Woman In Paris
Metro Kino
20:00
O ANO EM QUE MEUS PAIS SAÍRAM DE FÉRIAS/Das Jahr als meine Eltern im Urlaub waren (S. 65)
Filmhauskino 17:30
THE SEVENTH CROSS/Das siebte Kreuz (S. 48)
Burg Kino
18:00
MAROCK (S. 63)
Burg Kino
20:00
BIKUR HA-TISMORET/The Band’s Visit (S. 53)
Top Kino
19:00
WHERE NEON GOES TO DIE (S. 70)
Metro Kino
22:00
MAUVAISE FOI/Bas Faith (S. 63)
Top Kino
19:30
MOUSEM AL ZAYTOUN (S. 55) /The Olive Harvest
Burg Kino
22:00
LE CINEMA DE PAPA (S. 41)
Metro Kino
20:00
MASAOT JAMES BE-EREZ HA-KODESH/ James’ Journey To Jerusalem (S. 51)
Burg Kino
20:00
COMME T’Y ES BELLE!/Gorgeous (S. 58)
ALLGEMEINES PROGRAMM THE JAZZ SINGER’S STORIES KÜNSTLICHE WESEN – DER GOLEM
Filmhauskino 20:00
THE SEARCH (S. 47) /Die Gezeichneten/Suchende Herzen
■ HOMMAGEN
Metro Kino
22:00
LE CINEMA DE PAPA (S. 41)
■ FILMS FOR PEACE
Burg Kino
22:00
HERMANAS/Sisters (S. 50)
Filmhauskino 22:00
HUNGRY HEARTS (S. 50)
HUNGRY HEARTS. EXIL UND IDENTITÄTEN Änderungen vorbehalten. Zahlen in Klammern weisen auf Katalogseiten hin.
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aus hOhenems … Weiß irgendjemand, was das ist: ein jüdischer Film? Zumeist behilft man sich mit einer einfachen Formel über dieses Problem hinweg. Jüdische Filmfestivals zeigen Filme von jüdischen Autoren und Filme über jüdische Themen. Und damit basta. Und natürlich: Filme aus Israel, auch wenn man sich mit gutem Grund fragen kann, ob ein israelischer Film wirklich immer ein „jüdischer“ Film ist. Aber vielleicht ist es gerade das Spannende, dass das Kino ein Ort ist, an dem wir den Zwang sauberer Definitionen hinter uns lassen können, ein Ort des Träumens und Wünschens, ein Ort kollektiver Phantasien, an denen ohnehin so viele verschiedene Menschen mitstricken, dass sich die Autorenschaft gar nicht so einfach entscheiden lässt. Vielleicht ist das „jüdische Kino“ tatsächlich so etwas wie ein „Jewish Space“, ein Ort, an dem sich jüdische Phantasien und Phantasien über Juden begegnen, durchdringen, gegenseitig in Frage stellen oder bestätigen. Das Kino lebt von Klischees – und wenn es einen jüdischen Zug darin geben mag, dann ist es die Selbstironie, mit der solche Klischees bedient und zugleich gebrochen werden. Solche Selbstreflexivität der Bilder mag etwas mit der Diaspora zu tun haben, die immer ein Leben mit Projektionen ist. Und wenn auch israelische Filme zuweilen diesen selbstironischen Blick verraten, dann hat das vielleicht damit zu tun, dass das „Jüdische“ sich wohl auch in Israel in der Diaspora befindet, allen nationalistischen Bekenntnissen und allen Identitätsritualen zum Trotze. Und Fragen der Diaspora sind es, die auch immer stärker die Filmproduktion bestimmen, Fragen nach „gemischten“ Identitäten und kulturellen Grenzüberschreitungen, „Mischehen“ und Konversionen, Fragen nach dem ganz normal verrückten Alltag zwischen Mainstream, Pop und eigenen Traditionen, zwischen Bagel, Jazz und Barbie-Puppe. Es ist wohl kein Zufall, dass einer der hartnäckigsten Wunschträume israelischer UND jüdischer Filmproduktion der Gegenwart der Traum von einem Aufbruch aus dem nationalistischen Ghetto geworden ist, der Traum von einem Ausbruch aus dem tödlichen Zirkel der Gewalt zwischen Juden und Arabern, Juden und Muslimen, der die Konkurrenz um Israel und Palästina bestimmt. Ob Eytan Fox in seinem israelischen Film Ha-Buah (The Bubble) oder Roschdy Zem in der belgisch-französischen Produktion Mauvaise foi (Bad Faith), immer wieder träumt das Kino von einem möglichen anderen Verhältnis, und natürlich sind es immer wieder „love stories“, die diesen Traum realisieren. Zum ersten Mal gibt es beim Jüdischen Filmfestival Wien dieses Jahr eine Kooperation mit dem fernen westlichen Ende der Republik, mit Vorarlberg. Eine kleine, aber feine Auswahl der Filme wird vom Spielboden in Dornbirn und dem Filmforum Bregenz gemeinsam mit dem Jüdischen Museum Hohenems übernommen, und auch die lange Jazz Singer-Session wurde schließlich gemeinsam zwischen Wien und Hohenems programmiert. Das hat Sinn. Schließlich war es einst ein Hohenemser Kantor, Salomon Sulzer, der in Wien nicht nur jüdische Synagogenmusik in die Salons trug, sondern auch Revolutionslieder und Goethe-Vertonungen komponierte, und damit die Grenzen zum populären Lied seiner Zeit überschritt. Und der erleben musste, wie sein Sohn die Synagoge hinter sich ließ und Wiener Philharmoniker wurde.
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Wir wünschen den Jüdischen Filmwochen in Wien weiter den Mut, sich querzustellen und Grenzen in Frage zu stellen, politisch umstrittene Träume zu träumen und den „Jewish Space“ des Kinos dafür offen zu halten. Hanno Loewy Jüdisches Museum Hohenems www.jm-hohenems.at
ROschdy Zem, diesmal Ohne KiPPah! Mauvaise foi wird heuer der Eröffnungsfilm des Jüdischen Filmfestivals Wien sein. Es ist dies der erste von Roschdy Zem gestaltete Film. Der Auswahl dieser Produktion kommt natürlich mehr als nur ein symbolischer Wert zu: Ein muslimischer Regisseur marokkanischer Herkunft inszenierte eine Komödie, die uns zeigt, wie wichtig es ist, Modalitäten für ein harmonisches Zusammenleben zu finden, und zwar im Respekt unserer kulturellen und religiösen Unterschiede. Roschdy Zems Herausforderung war beachtlich: die Klischees, die die Unterschiede zwischen Glaubensgemeinschaften – in Mauvaise foi die muslimische und die jüdische – charakterisieren, sind zahlreich! Sie spiegeln Vorurteile wider, die das Verstehen und die Akzeptanz des anderen behindern ebenso wie die Definition von Kompromissen, die nicht als Zugeständnisse gelebt werden dürfen. Viele von uns haben Roschdy Zem als Schauspieler erstmals in J’embrasse pas/Ich küsse nicht (1991) von André Téchiné gesehen. Wir sind ihm in En avoir (ou pas)/Haben (oder nicht haben) (1995) von Laetitia Masson wieder begegnet, und anschließend in A vendre/Zu verkaufen, 1998, in Patrice Chéreaus Ceux qui m’aiment prendront le train/Wer mich liebt, nimmt den Zug, 1998, später erneut mit André Téchiné in Alice et Martin/Alice und Martin, 1998, in Claude Millers Betty Fisher et autres histoires/Betty Fisher and other stories, 2002, oder kürzlich in Indigenes/Days of Glory von Rachid Bouchareb. Diese Rolle brachte ihm und seinen Kollegen den begehrten Preis in der Kategorie „Bester männlicher Hauptdarsteller“ in Cannes 2006 ein, den sich erstmals vier Schauspieler teilten. In seiner reichhaltigen Filmografie – 62 Filme in 20 Jahren – ist jene Rolle, in der Roschdy Zem einen Juden verkörpert, der ein FalashaKind (äthiopischer Jude) adoptiert, wohl jene, an die sich ein an jüdischen Themen interessiertes Publikum erinnert. Wahrscheinlich hat Roschdy Zem in diesem Film von Radu Mihaileanu, Va, vis et deviens/Geh und lebe, 2005, zum ersten Mal eine Kippah getragen. In seiner ersten Regiearbeit Mauvaise foi realisiert Roschdy Zem gemeinsam mit seinem Freund und Co-Drehbuchautor Pascal Elbé seinen Wunsch, einen Film zum Thema Religion und Identität zu machen. Anlässlich der Premiere dieses Films erklärte Roschdy Zem gegenüber einer Tageszeitung:
In seinem Absichtsvermerk erläuterte er noch: „Der Islam, von dem ich in meinem Film sprechen wollte, der jener der zweiten Immigrantengeneration ist, ist ein geistiger. Es ist dieser, den ich zeigen wollte. Ebenso wie das Bild des Juden im Kino, das oft jenes des sephardischen Judentums ist. Man wollte sich auf den Juden des Ostens beschränken, bei denen nichts hervorhebt, dass sie jüdisch sind, nur ihre Religion. Ich wollte diesen Klischees entkommen. Es sind eher die Juden, wie man sie im amerikanischen Kino sieht. Sie sind in erster Linie Franzosen, in zweiter Linie sind sie Juden, und sie sind nicht übermäßig Praktizierende. Genauso ist es mit den Muslimen.“ Niemand zweifelt, dass Mauvaise foi (im schlechten Glauben) Stoff für heftige Diskussionen bei unserem Festival birgt, und da Roschdy Zem uns die Ehre seiner Anwesenheit erweist, freuen wir uns über sein Kommen und zweifeln nicht an seinem guten Glauben. Jérôme Segal
Zum Autor: Jérôme Segal studierte Naturwissenschaften, Philosophie und Geschichte in Versailles, Lyon und Berlin. Autor zahlreicher Publikationen, Lehrtätigkeit am Institut für Philosophie der Universität Wien, wissenschaftlicher Berater des Jüdischen Filmfestivals Wien.
„Ich bin Muslim, meine Frau hat jüdische Wurzeln, und wir haben zwei kleine Mädchen. Ich habe es schon satt, wie man aus einer Handvoll islamistischer Verrückter und der großen Mehrheit der Muslimen, die die Gesetze der Republik respektieren, ein Amalgam macht. Ich erkenne mich in diesem Gesicht des Islam, das man in den Medien zeigt, nicht wieder. Ich bin in Seine-Saint-Denis aufgewachsen, wo Leute aller Religionen (und viele sozial Benachteiligte, Anm. d. Verf.) leben. Darüber sprach man nicht. Es galt als Bereich des Intimen. Mieter von Sozialbauten besuchten einander anlässlich einer Erstkommunion, einer Bar-Mizwa, eines Aïd al-Fitr. Und all das stellte kein Problem dar.“
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vOn claude lanGmann Zu claude BeRRi … und ZuRücK! Eine Huldigung Claude Berris während eines Jüdischen Filmfestivals? So etwas gab es sicher noch nie! Aber warum nicht? In den etwa zwanzig Filmen, die er gedreht hat, ist das Judentum kaum erwähnt und auch nicht in den über fünfzig Filmen, die er produziert hat. Es scheint dennoch ein Versäumnis zu geben, und diese Laudatio ist ein erster Schritt, es gutzumachen. Natürlich gibt es zuerst Mazel Tov (oder Die Hochzeit/Marry Me! Marry Me!) (siehe Katalog, S.43), einen Film über einen Mann, der sich in zwei Frauen verliebt. Claude Berri drehte ihn am Ende der 1960er-Jahre. Das Judentum wird hier einerseits in Zusammenhang mit dem Vater einer dieser beiden Frauen thematisiert, der ein jüdischer Diamantenhändler in Antwerpen ist, und andererseits in den Hochzeitsszenen am Ende des Filmes, die besonders gelungen sind. Man merkt, dass die Authentizität sicher aus einem InsiderBlickpunkt kommt. Es sind aber viel mehr die autobiografischen Elemente, die durch kleine Details die subtile Art verraten, wie er als voll assimilierter Jude mit seiner immer „unterlegten“ jüdischen Identität umgeht. In seiner Autobiografie verrät Claude Berri einiges. Dieses Buch, Autoportrait (2005 erschienen), ist sehr berührend, weil es eine kontinuierliche Mischung aus beruflichen und persönlichen Erinnerungen mit köstlichen Anekdoten und einer Spur Selbstanalyse darstellt. Er begann im Jahr 1983 am Manuskript zu arbeiten und hielt vor allem in jenen zwei Perioden, während der er an Depressionen litt, fest, was ihm aus diesen seelischen Tiefs heraus geholfen hat. Seine Gespräche mit den Psychiatern und Analytikern, die im Buch zum Teil wiedergegeben sind, sind diesbezüglich besonders aufschlussreich. Schon ab der dritten Seite seines Buches erzählt er, wie er von seinem Großvater geprägt wurde. Der Opa wird als orthodoxer Jude geschildert, schwarz gekleidet, mit Hut und Schläfenlocken.
Claude Berri inszeniert Tchao Pantin/Am Rande der Nacht (1983)
Er brachte seinem Enkel immer Schokolade mit und begleitete ihn zur Synagoge. Es habe einfach „Spaß gemacht“, schreibt Claude Berri. Er hat aber nicht seine Bar-Mizwa gefeiert, und nach dem Tod dieses Großvaters spielte der Glaube keine große Rolle mehr in der Familie; das Judentum jedoch schon. Interessanterweise liefert seine Geschichte auch in einigen seiner Filme ein gutes Beispiel der Erscheinungsformen zeitgenössischen Judentums in Frankreich. Le Cinéma de Papa (siehe Katalog, S. 41) erzählt seine Kindheit als Sohn eines Kürschners in einem Pariser Arbeiterquartier. Die Familie kommt aus Polen (väterlicherseits) und Rumänien (mütterlicherseits). Ab und zu wird Jiddisch gesprochen, vor allem unter den Kürschnern. Claudes Vater ist ein lebenslustiger Mensch, der gerne Witze erzählt und in jeder Situation – auch der schlimmsten – lachen kann. Am 1. Juli 1934 als Claude Berel Langmann in Paris geboren, versuchte der junge Mann Schauspieler zu werden und wählte eine Abkürzung seines zweiten Vornamens als Pseudonym für einen Nachnamen: Claude Berri ist geboren. Nach dem Motto seines Vaters sollte er „die Karten austeilen“ – also ein Boss sein, wie die moderne Jugend sagen würde. Dieser rührende Film, der auf Kindheitserinnerungen basiert, lässt sich problemlos mit Klassikern wie Les quatre cents coups/Sie küssten und sie schlugen ihn (François Truffaut, F 1959) oder Jacquot de Nantes/Jacquot aus Nantes (Agnès Varda, F 1991) vergleichen. Es war für Claude Berri nur möglich, Le cinéma de Papa zu drehen, weil er schon einen großen Erfolg hinter sich hatte, nämlich Le vieil homme et l’enfant/The Old Man and the Boy (1967; siehe Katalog, S. 42). Auch hier geht es um seine Kindheit, als seine Familie 1941 nach Montauban, in den noch nicht besetzten Teil Frankreichs, flieht. Der kleine Claude, der seine jüdische Abstammung verbergen muss, wird von einem alten Ehepaar beherbergt. Es stellt sich heraus, dass der alte Mann einerseits Antisemit ist und anderseits eine richtige Freundschaft zu dem Kind entwickelt. Diesem Film, den man sich immer wieder gerne ansieht, war seinerzeit eine ausgezeichnete Kritik beschieden. Als Claude Berri mit dem Hauptdarsteller Michel Simon in Israel den Film vorstellte, war der Sechstagekrieg gerade zu Ende1. Er erinnert sich in seinem Buch, dass er in Jerusalem von den guten Beziehungen zwischen Juden und Arabern beeindruckt war, und fügt gleich hinzu: „Ich bin für den Frieden, ich bin überzeugt, dass sie zusammenleben können.“ Er kaufte dann die Rechte für eine Adaptation des Buches Oh, Jérusalem von Dominique Lapierre und Larry Collins. Eine Verfilmung durch Claude Berri ist leider nicht zustande gekommen. Auch dann wenn Claude Berri seine politische Meinungen äußert (wie: „Ich bin Linkswähler, lebe aber wie ein Rechtswähler“), bleibt er bescheiden, und sein Judentum ist immer ohne Pathos präsent. Erst 1990 drehte er Uranus, der für ihn eine Art Fortsetzung von Le vieil homme et l’enfant darstellt. Die Handlung findet kurz nach dem Krieg statt, und man versteht, wie schwierig die Beziehungen unter
1) Da der Sechstagekrieg vor vierzig Jahren stattfand, zeigen wir heuer Rafi Bukaees Spielfilm Avanti Popolo (IL, 1986). Siehe Katalog, S. 52
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den Bürgern waren. Es gab eigentlich nur wenige Widerstandskämpfer wie das Ehepaar Aubrac, das ihn sieben Jahre später zu einem weiteren Film inspirierte (Lucie Aubrac, 1997; siehe Katalog, S. 42). Claude Berri hat sich nicht mit den Aubracs identifiziert und gibt in seinem Buch zu, dass er sich von Antihelden wie dem alten Mann mehr angezogen fühlt. Claude Berri ist auch heutzutage noch ein humorvoller Mensch und, den Empfehlungen seines Arztes folgend, beansprucht er diesen jüdischen Humor als Teil seiner Identität. Im Alter von über siebzig Jahren bedauert er jetzt, dass er sich „Berri“ nannte: „Wie konnte ich nur so dumm sein, mir diesen lächerlichen Namen Berri zuzulegen, wenn ich doch Langmann heiße?“, schreibt er in seiner Autobiografie. Man spürt, dass er heute versucht, seine wahre Identität wiederzufinden, und das Judentum spielt sicher eine Rolle dabei. Sagen wir einfach, dass es „Claude“ ist, dem es tatsächlich gelang, „die Karten am Tisch der Filmemacher und Produzenten auszuteilen“, seien die Speisen darauf koscher oder auch nicht.
Claude Berri und Yves Montand am Set von Manon des sources/Manons Rache (1986)
Jérôme Segal
Das Jüdische Filmfestival dankt UNIFRANCE für die Unterstützung
Guillaume Canet, Audrey Tautou und Claude Berri überprüfen eine Aufnahme von Ensemble c’est tout/Zusammen ist man weniger allein am Monitor (2007)
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„Was heisst eRnst? eRnst haBe ich GenuG in meinem vORnamen“ eRnst luBitsch. eine BiOGRaFie „Es ist oft gesagt worden, dass an Filmen mit jüdischem Milieu Anstoß genommen wird. Das ist ja ein ganz unglaublicher Standpunkt. Wenn der Fall eintritt, dass solch ein Film Missfallen erregt, dann liegt das einzig und allein an einer Darstellung, der das Wesen des jüdischen Humors nicht liegt, dann aber soll der Künstler seine Hand von dieser Aufgabe lassen.“ Ernst Lubitsch (In: Der Kinematograph, Düsseldorf, 30. August 1916)1 Ensemble des Deutschen Theaters. Zwischen 1911 und 1913 taucht Lubitschs Name als Schauspieler in dreizehn Theaterinszenierungen auf. Bald lockt auch das Kino, und 1913 nimmt er seine – vermutlich – erste Filmrolle in Die ideale Gattin (Regie: unbekannt) an. Unter der Regie von Carl Wilhelm spielt er in Die Firma heiratet (D 1913/14) den frechen Kommis Moritz Abramowski. Eine ähnliche Figur ist sein Siegmund Lachmann in Der Stolz der Firma (Carl Wilhelm, D 1914, siehe Katalog, Seite 44)2 In Schuhpalast Pinkus (D 1916, siehe Katalog, Seite 46) führt er selbst Regie und verkörpert Salomon „Sally“ Pinkus, der mit Witz und Chuzpe den Weg nach oben schafft. Noch im hohen Alter erinnert sich Billy Wilder an den Film: „Schuhpalast Pinkus was the name … a shoe place where he was one of the guys who sold shoes. It was all very funny and very solid.“3 Schuhpalast Pinkus – Deutschland 1916
Die Anfänge Am 28. Jänner 1892 wird um sieben Uhr morgens dem Ehepaar Anna Lubitsch (geborene Lindenstaedt) und Simcha Lubitsch (genannt Simon) in Berlin ein gesunder Sohn geboren, der den Namen Ernst erhält. Die Geburtsurkunde hält fest, dass die Eltern, die aus Wilna (damals unter russischer Herrschaft) stammen, der mosaischen Religion angehören. Als Nesthäkchen wächst Ernst mit seinen älteren Geschwistern Else, Richard und Margarethe (Grete) auf. Simon Lubitsch ist Schneidermeister und besitzt eine „Betriebswerkstätte für Damenmäntel“. Nach Ablegen der Mittleren Reife am Berliner Sophien-Gymnasium beginnt Lubitsch 1908 eine Lehre im Stoffgeschäft Hoffmann & Co. und wird später Buchhalter im väterlichen Betrieb. Schon früh steht sein Wunsch fest, Schauspieler zu werden. Er nimmt beim berühmten Komiker Victor Arnold Privatunterricht und wird mit neunzehn Jahren Mitglied in Max Reinhardts
1) Julius Urgiß: Künstlerprofil Ernst Lubitsch. In: Hans Helmut Prinzler, Enno Patalas (Hrsg.): Lubitsch. München/Luzern 1984, S. 89
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Unterstützung findet Lubitsch im Produzenten Paul Davidson, der als Geschäftsführer der „Allgemeinen Kinematographen Gesellschaft, Union-Theater für lebende und Tonbilder GmbH“ 1906 in Mannheim ein Kino namens Union-Theater (U. T.) eröffnet. Drei Jahre später gründet Davidson die Projektions-AG „Union“ (PAGU) und wagt den Sprung nach Berlin, wo er sein erstes U. T.-Kino am Alexanderplatz eröffnet. Da Lubitsch durch seine Eltern die russische Nationalität besitzt, muss er nicht am Ersten Weltkrieg teilnehmen und kann sich weiter seiner Regiearbeit widmen.4 Die Jahre werden aber von einem persönlichen Schicksalsschlag überschattet: Am 10. Dezember 1914 stirbt seine Mutter Anna.5 Sein Film Fräulein Seifenschaum (D 1915) wird zu einer Satire auf den Kriegsalltag. Da die Männer im Krieg sind, übernehmen die Frauen deren Aufgaben zu Hause. Bis Ende des Ersten Weltkrieges entstehen vierundzwanzig Produktionen, in denen Lubitsch Regie führt und meist auch selbst mitspielt. Im Jahre 1919 dreht er Meyer aus Berlin (siehe Katalog, Seite 45).
2) Wie die meisten Lustspiele wird nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges auch Der Stolz der Firma verboten. 3) Cameron Crowe: Conversations with Billy Wilder. New York/London 1999, S. 18 4) Unklar ist, wann er seine deutsche Staatsbürgerschaft erhält. 5) Simon Lubitsch stirbt am 15. Februar 1924, als sein Sohn bereits in den USA lebt.
Die deutsch-französische Filmhistorikerin Lotte Eisner „mag an Lubitschs frühen Filmen gar nichts finden. Jüdischer Slapstick, sagt sie. Mit jüdischen Witzen haben diese Filme gemeinsam, dass Lubitsch in ihnen sich selbst statt andere zum Gespött macht.“6 Bei Die Austernprinzessin (D 1919, siehe Katalog, S. 44) führte Ernst Lubitsch Regie. In dieser Komödie, die schon erste Züge des „Lubitsch-Touch“ trägt, will eine amerikanische Millionärstochter unbedingt einen Prinzen heiraten. Im Jahre 1917 kommt die polnische Schauspielerin Barbara Apolonia Chalupiec nach Berlin, wo sie von Max Reinhardt engagiert wird. Unter ihrem Künstlernamen Pola Negri wird die geheimnisvolle schwarzhaarige Schönheit zu einem Star auf der Bühne und in den Lichtspielhäusern. Sie wird von Paul Davidson unter Vertrag genommen, lernt dadurch Lubitsch kennen, der sie überredet, bei seinem „dramatischen Großfilm“ Die Augen der Mumie Mâ mitzuwirken. Im Schneideraum. Lubitsch (links) und sein persönlicher Assistent Heinz Blanke (rechts) bei der Die Premiere im Oktober 1918 wird zu einem Arbeit an Das Weib des Pharao Erfolg. Die Lichtbild-Bühne schreibt: „Pola Negri war die Gefeierte des Abends, und nur schwer war es ihr möglich, die Straße zu erreichen und sich der ihr zujuspanische Straßensängerin spielt. Obwohl diese Produktion hervorbelnden Masse zu entziehen.“7 Neben ihr wird auch Emil Jannings ragende Kritiken bekommt, will Pickford nicht mehr mit Lubitsch gelobt, der in den folgenden Jahren in fünf Filmen von Lubitsch mitzusammenarbeiten. Sie ist besonders gekränkt, weil das Werk eher wirkt, darunter Madame DuBarry (D 1919) und Kohlhiesels Töchter ein Lubitsch- als ein Pickford-Film geworden ist. (D 1920). Mit Henny Porten dreht Lubitsch 1920 den Kostümfilm Lubitsch plant schon die Rückreise nach Deutschland, da erhält Anna Boleyn. er ein Angebot für einen Vierjahresvertrag bei Warner Bros. Er willigt ein, und bis 1926 entstehen für diese Gesellschaft fünf Filme: Nach der Fertigstellung des Filmes Das Weib des Pharao (1921) The Marriage Circle/Die Ehe im Kreis/Rund um die Ehe und Three reisen Lubitsch und sein Produzent Davidson in die USA, wo sie Women/Drei Frauen (beide 1924), Kiss Me again/Küß mich noch gebührlich empfangen werden. Lubitsch eilt der Ruf als „Griffith einmal und Lady Windermere’s Fan/Lady Windermeres Fächer (beide von Europa“ voraus.8 Die amerikanische Uraufführung findet am 21. 1925) und So This Is Paris/So ist Paris (1926).10 Danach folgt ein Februar 1922 in New York statt. Am 23. August desselben Jahres Dreijahresvertrag mit Paramount Pictures, in dem Lubitsch sich verheiraten die Schauspielerin Helene (Leni) Kraus und Lubitsch in pflichtet, fünf Filme zu drehen. Für die Produktion des Kostümfilmes Berlin. Leni Kraus ist die Witwe eines im Ersten Weltkrieg gefallenen Alt-Heidelberg (später: The Student Prince in Old Heidelberg/AltSoldaten und bringt zwei Söhne in die Ehe mit. Heidelberg) wird Lubitsch von Paramount an Metro-Goldwyn-Mayer (MGM) „verborgt“. Das Drehbuch dazu stammt von Hanns Kräly, Hollywood ruft einem Freund aus Berliner Zeiten, der seit 1925 in den USA lebt und Die amerikanische Schauspielerin und Produzentin Mary Pickford sich nun Hans Kraly nennt.11 Für Nachaufnahmen reist Lubitsch im lädt Lubitsch ein, mit ihr in den USA einen Historienfilm zu drehen. Mai 1927 nach Europa. Neben Berlin sind Wien und Budapest weiLubitschs Abschied von Deutschland erfolgt am 2. Dezember 1922. tere Stationen. Am 18. Juli stirbt Paul Davidson in einem Sanatorium Mit seiner Frau Leni und seinem Assistenten Heinz Blanke fährt er bei München an einem Herzschlag. Lubitsch kann am Begräbnis von Bremerhaven nach New York, und einundzwanzig Tage später nicht teilnehmen, da er schon am Rückweg in die USA ist. „Als Paul erreichen sie Hollywood. Auch Lenis Söhne kommen mit. Später Davidson beerdigt wird, fährt der, der ihm am meisten zu verdanken gehen sie aber nach Deutschland zurück, weil sie „nicht bei einem hat, mit dem Schiff über den Atlantik.“12 Juden“ leben wollen.9 Mary Pickford, die von ihrem Image als süßes Mädchen mit RinAb 1929 ändert eine revolutionäre Neuentwicklung die Welt des gellöckchen wegkommen will, plant eine seriöse Rolle: Gretchen Kinos: Die Ära des Tonfilms beginnt. Lubitsch, der weiter für Parain Faust, Teil 1. Beim Lesen des Werkes bemerkt Miss Pickford mount tätig ist, nimmt die Herausforderung an und dreht mit Jeanetallerdings, dass sie eine Kindsmörderin spielen muss, und so eine te MacDonald und Maurice Chevalier The Love Parade/Liebesparade Figur möchte sie ihrem Publikum – und vermutlich auch sich selbst (USA 1929). Ab da zeigt er sich: der berühmte Lubitsch-Touch. Nicht – doch nicht zumuten. Realisiert wird Rosita (USA 1923), wo sie eine alle Details einer Handlung werden dargestellt, sondern es bleibt den 6) F rieda Grafe: Was Lubitsch berührt. In: H. H. Prinzler, E. Patalas (Hrsg.): Lubitsch. 1984, S. 83 7) H ans Helmut Prinzler: Berlin, 21. 1. 1892 – Hollywood, 30. 11. 1947. Bausteine zu einer Lubitsch-Biographie. In: H. H. Prinzler, E. Patalas (Hrsg.): Lubitsch. 1984, S. 22 8) e bd., S. 34 9) H erta-Elisabeth Renk: Ernst Lubitsch. Reinbek bei Hamburg 1992, S. 44
10) F ür Famous Players-Lasky dreht er 1924 Forbidden Paradise/Das verbotene Paradies. 11) H anns Kräly schrieb u. a. auch das Drehbuch zu Schuhpalast Pinkus (D 1916). Nach einem Streit trennen sich 1930 die Weg der beiden. 12) H ans Helmut Prinzler: Berlin, 21. 1. 1892 – Hollywood, 30. 11. 1947. Bausteine zu einer Lubitsch-Biografie. In: H. H. Prinzler, E. Patalas (Hrsg.): Lubitsch. 1984, S. 43
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Die Firma heiratet – Regie Carl Wilhelm, D 1913-14 ZuseherInnen überlassen, diese zu ergänzen. „While the American film world used to separate love and sex, Lubitsch presented a more complex picture of human nature.“13 Weitere Operettenfilme, wie The Smiling Lieutenant/Der lächelnde Leutnant (USA 1931), entstehen. Privat läuft es allerdings weniger gut: Am 23. Juni 1930 lässt sich Leni Kraus scheiden. Zwei Jahre später kommt es zu einem neuen Dreijahresvertrag mit Paramount. Im November unternimmt Lubitsch einen Deutschlandbesuch, wo er heiß umjubelt empfangen wird. In die USA zurückgekehrt, dreht er für MGM Design For Living (USA 1933) und im darauf folgenden Jahr The Merry Widow/Die lustige Witwe. Am 28. Jänner 1935 erscheint im deutschen Reichsanzeiger die Meldung, dass Lubitsch die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen worden ist. Im Februar 1935 wird er Produktionschef bei Paramount. Bei Verhandlungen lernt er die aus England stammende Künstleragentin Sania Bezencenet, die sich Künstleragentin Vivian Gaye nennt, kennen, und am 27. Juli findet in Phoenix, Arizona, die Hochzeit statt.14 Im Frühjahr 1936 reist das Ehepaar nach Großbritannien und Moskau. Am 18. April berichtet Variety, dass die Lubitschs von B. Z. Shumyatsky, dem Chef der sowjetischen Filmindustrie, als Gäste empfangen worden sind.15 Nach der Rückkehr in die USA dreht Lubitsch Angel/Engel (USA 1937), der trotz Marlene Dietrich ein Misserfolg wird. Für Bluebeard’s Eight Wife/Blaubarts achte Frau (USA 1938), mit Claudette Colbert und Gary Cooper in den Hauptrollen, werden als Drehbuchautoren Charles Brackett und Billy Wilder engagiert. Billy Wilder darüber, wie es ist, wenn man Lubitsch einen Witz erzählt: „Sure, we made him laugh, but then he corrected my telling of the joke. Yeah, he laughed himself, and then he corrected.“16
13) Nora Henry: Ethics and social criticism in the Hollywood films of Erich von Stroheim, Ernst Lubitsch, and Billy Wilder. Westport, Conn. (u. a.) 2001, S. 58 14) Die Ehe wird im April 1943 geschieden. Tochter Nicola zieht mit ihrer Mutter nach New York, besucht ihren Vater aber regelmäßig. 15) Herta-Elisabeth Renk: Ernst Lubitsch. Reinbek bei Hamburg 1992, S. 98
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Am 27. Oktober 1938 kommt Tochter Nicola zur Welt. Anlässlich des Filmfestivals „Lubitsch aus Berlin“ im Berliner Kino Babylon besucht Nicola Lubitsch im März 2007 die Geburtsstadt ihres Vaters. In einem Interview mit Clarissa Lempp erinnert sie sich an ihre Kindheit: „I was a little girl, but I remember at Christmas we had a Baumkuchen. He ate an Aufschnitt for lunch and a lot of Leberwurst and that kind of bread. That was the most German thing. After the war, everybody in the house was German, but he stopped everybody from speaking German.“ Die Frage nach einer jüdischen Erziehung beantwortet sie mit: „Zero. I had none at all.“17 Die Meinungen über Lubitschs Religiosität sind sehr unterschiedlich. Während Hanns Kräly und Billy Wilder berichten, dass er seinen jüdischen Glauben privat hielt, behauptet der Autor H. G. Weinberg, dass Lubitsch sich am Morgen immer eine halbe Minute Zeit für ein Gebet nahm. Lubitschs Nichte Evy dazu: „Blödsinn, er war genauso wenig religiös wie ich.“18 Immer mehr europäische EmigrantInnen, wie Stefan Zweig und die Familie von Thomas Mann, finden Unterkunft in Lubitschs Haus in Bel-Air. Seinen Schwestern Grete und Else ermöglicht er mit ihren Angehörigen die Einreise in die USA.19 Mit Salka Viertel und dem Filmproduzenten Paul Kohner gründet Lubitsch im Oktober 1939 den European Film Fund, eine Hilfsorganisation für KünstlerInnen, die vor der Emigration stehen.
Die letzten Filme Mit Greta Garbo als schöne Genossin entsteht 1939 Ninotchka/ Ninotschka. Nach The Shop Around the Corner/Rendezvous nach Ladenschluss (USA 1940) und That Uncertain Feeling/Ehekomödie (USA 1941) dreht Lubitsch 1942 seinen vermutlich besten, aber auch kontroversiellsten Film To Be or Not to Be/Sein oder Nichtsein – für den Regisseur Peter Bogdanovich ein „Hohelied auf den unbezwingbaren Mut und Humor von Menschen im Angesicht des Unglücks“.20 Bei der Beendigung von Heaven Can Wait/Ein himmlischer Sünder/ Memoiren eines Lebemannes (USA 1943) kommt Lubitsch am 2. September 1943 mit einem Herzinfarkt ins Spital. Nach den Dreharbeiten zu Cluny Brown/Cluny Brown auf Freiersfüßen (USA 1946) muss er erneut aus Schwäche ins Krankenhaus. Von da an kann er sich gesundheitlich nicht mehr erholen. Schon vom Tod gezeichnet, bekommt er 1947 einen Ehren-Academy-Award für sein Lebenswerk. Er beginnt noch die Arbeit zu That Lady in Ermine/Die Frau im Hermelin, kann den Film aber nicht mehr beenden.21 Am Morgen des 30. Novembers wird Lubitsch von seinem Chauffeur und Freund Otto Werner tot aufgefunden. Bei seinem Begräbnis am ForestLawn-Friedhof singt Jeanette MacDonald am Grab Beyond the Blue Horizon.
16) Cameron Crowe: Conversations with Billy Wilder. New York/London 1999, S. 112 17) www.aviva-berlin.de, 20. 4. 2007 18) Herta-Elisabeth Renk: Ernst Lubitsch. Reinbek bei Hamburg 1992, S. 100 19) Bruder Richard starb noch vor 1933. 20) Peter Bogdanovich: Pieces of New Time. New York 1972. Deutsche Übersetzung aus: Ernst Lubitsch. In: H. H. Prinzler, E. Patalas (Hrsg.): Lubitsch. 1984, S. 118
„What a shame, no more Lubitsch“22 Billy Wilder: „Occasionally, I look for an elegant twist and I say to myself: ,How would Lubitsch have done it?‘ And I will come up with something and it will be like Lubitsch, but it won’t be Lubitsch. It’s just not there anymore.“23 Monika Kaczek
Zur Autorin: Monika Kaczek studierte Geschichte und Judaistik in Wien und Köln. Sie ist Angestellte der Universität für angewandte Kunst Wien und programmiert das Jüdische Filmfestival Wien.
Folgende Stummfilme von bzw. mit Ernst Lubitsch werden heuer gezeigt: Die Austernprinzessin (D 1919), Metro Kino, Montag, 12. November, 20.30 Uhr Der Stolz der Firma (Carl Wilhelm, D 1914), Metro Kino, Montag, 12. November, 22.00 Uhr Schuhpalast Pinkus (Ernst Lubitsch, D 1916), Metro Kino, Dienstag, 13. November, 20.30 Uhr Meyer aus Berlin (Ernst Lubitsch, D 1919), Metro Kino, Dienstag, 13. November, 22.00 Uhr
Diskussion im Anschluss an den Dokumentarfilm Ernst Lubitsch in Berlin DiskutantInnen: Thomas Ballhausen (Filmarchiv Austria), Monika Bernold (Universität Wien), Robert Fischer (Regisseur, Filmwissenschafter), Herta-Elisabeth Renk (Katholische Universität Eichstätt) Moderation: Andrea Schurian Metro Kino, Dienstag, 13. November, 17.30 Uhr
21) Der Film wird von Otto Preminger fertiggestellt. 22) Billy Wilder in Cameron Crowe: Conversations with Billy Wilder. New York/London 1999, S. 113 23) ebd., S. 357
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luBitsch/tOuch/scReen Ein Teil der diesjährigen – und inzwischen im besten Sinne schon traditionell zu nennenden – Kooperation zwischen der Jüdischen Filmwoche und dem Filmarchiv Austria steht unter dem Namen des Regisseurs Ernst Lubitsch. Sein Filmschaffen umfasst die unterschiedlichsten Genres; ein Umstand, der auch in Lubitschs Credo begründet liegt: „Was mich künstlerisch am Film interessiert, geht am besten aus meiner Arbeit hervor. Vom Kammerspiel bis zum großen Ausstattungsfilm haben alle Stoffe für mich den gleichen Reiz. Ich habe nur einen Ehrgeiz, nämlich gute und künstlerisch wertvolle Filme zu schaffen.“ Sein einzigartiges Werk, Stumm- als auch Tonfilme, zeichnen sich durch seine unverkennbare individuelle Handschrift und Haltung aus, durch seinen viel beschworenen Touch, der auch heute noch das Publikum anspricht und verzaubert. Ein wesentlicher Teil dieser Wirkung mag darauf zurückzuführen sein, dass nicht das Synthetische, sondern eben das Sympathetische im Vordergrund seiner Kinomagie steht; es ist das bestechende Bewusstsein, dass die wirklich wahnsinnigen, romantischen und schrecklichen Dinge auch – wenn nicht sogar: eher – in der Wirklichkeit als auf der Leinwand passieren. Lubitschs Ansinnen und Leistung ist nicht zuletzt deshalb auch in der gelungenen Transferierung dieser Unmöglichkeiten in die Filmhandlung zu sehen. Im bei den Zusehern evozierten, hermeneutischen Schichtbetrieb des Verstehens, dem Lubitsch-Touch, kommt eine Vielzahl von Möglichkeiten zusammen, die ihn wesentlich leichter erkennbar denn beschreibbar machen: Der Touch kann sich als flüchtige Anspielung in formal auffälliger Weise äußern, die in einer Geste, einem Ausdruck oder auch einem Gegenstand verdichtet ist. Er kann eine vorsätzlich schlecht versteckte Andeutung, ein erläuternder Kommentar, ein zusätzliches Verstehen und Begreifen sein. Mit großer Geschicklichkeit und Liebe zum Detail realisierte Lubitsch seinen ihm eigenen Touch als eine pointierende, vereinfachende Darstellung des sprachlich Unformulierbaren oder auch des (vermeintlich) Unschicklichen. Keiner sprach (angeblich) diese Sprache, verstanden wird sie noch heute. Es sind die bewussten, unbewussten oder auch symbolisch oder gar metaphorisch zu verstehenden Handlungselemente, in denen sich der Touch manifestiert: Da wird freudianisch inspiriert mit der Krawatte gespielt, Briefe verhängnisvollen Inhalts werden möglichst unauffällig weitergereicht oder eine Gelangweilte verlegt fast traumgleich ein Schachspiel vom Tisch ins Bett, um ihren Gegenspieler zum Mitspieler zu machen. Lubitsch verstand es, im entscheidenden Moment die möglichen Notwendigkeiten des Schau-Spiels zu organisieren und auch zu orchestrieren. Die anzusprechenden Sinne des Publikums – und auf die Vielfalt und Unterschiede dieser Sinne zielt Film ja zumeist – erreicht er abseits des massiven Worteinsatzes, im Stummfilm also ohne erläuternde Zwischentitel, im Tonfilm unter Ausschöpfung der neuen Möglichkeiten. Lotte H. Eisner berief sich in ihrer Annäherung an ihn dahingehend sehr treffend und klar auf „seine berlinerische Geistesgegenwart, seine Schlagfertigkeit, sein[en] Hang zu realistischen Details, sein[en] Spaß an komischen, unmöglichen Situationen, an jüdischen Witzen und Doppelsinnigkeiten der Bildeinstellungen, an einer rasch gehandhabten Montage. Dazu kommt zurzeit des Tonfilms eine geradezu kaleidoskopische Verwendung von Wort, Lied und Geräusch“.
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Besonderer Stellenwert in der gesuchten Verbindung von Screen und Sein kommt dabei den – in mehrfacher Hinsicht – eingesetzten Objekten zu. Mit dem Medium Film kommt ganz generell Bewegung in die Dinge, unabhängig von ihrer physischen Beschaffenheit. Anders als in den Arbeiten Fritz Langs steht bei Lubitsch aber nicht die philosophisch im 19. Jahrhundert fußende Tücke der Objekte im Vordergrund, sondern das Ausschöpfen ihres Potenzials narrativer Qualitäten. Gleichrangig agieren Objekte neben den Schauspielern, die gelegentlich den Eindruck erwecken, ihr Objektstatus sei so wesentlich wie die Subjektivierung des Dekors. Großaufnahmen fangen, wie Frieda Grafe betont hat, eher die Dinge als die Menschen ein: „Großaufnahmen für Stars hat Lubitsch nie konzediert. Dagegen Gegenstände groß, das gibt es oft, Türen, Schlüssellöcher, Klinken.“ Die Ausstattung dient dem gewitzten Regisseur als Verweissystem, als ein objektorientiertes Linkangebot für das Publikum. Die für Lubitsch üblichen Ellipsen, Auslassungen, konnten so selbstständig interpretiert werden. Die Großaufnahme, der Zoom, werden zum Deutungsangebot für den Sehenden. Die Verselbstständigung der Objekte, der Details und angeblichen Nebensächlichkeiten, ist Teil einer Betörung, einer umfassenden Verführungsstrategie, in der für die Handlung wesentliche Ankündigungen und Versprechen eingeflochten werden und die das Publikum spielerisch einbindet. Der schmunzelnde oder auch schockierte Interpret war und ist Teil des immer noch funktionierenden Plans, den Lubitsch in einem Gespräch mit Theodore Huff ironisch zusammengefasst hat: „Ich lasse die Zuschauer von ihrer Einbildungskraft Gebrauch machen. Kann ich etwas dafür, wenn sie meine Anspielungen missdeuten?“ Thomas Ballhausen
Thomas Ballhausen, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Filmarchiv Austria und Lehrbeauftragter an der Universität Wien. Er forscht u. a. zur Geschichte der Filmzensur und der Entwicklung der filmischen Genres. Mehrere selbstständige Veröffentlichungen, zuletzt erschien die Theorie-Erzählung „Die Unversöhnten“ (2007).
silent mOveRs Gerhard Gruber – Klavier Adula Ibn Quadr – Violine Peter Rosmanith – Perkussion Das Ensemble wurde 2000 gegründet. Es begleitet auf improvisatorischer Basis Stummfilme, ohne sich jedoch vordergründig der Sprache der konventionellen Stummfilmbegleitung oder des Jazz zu bedienen. Nur bestimmte Spannungsbögen werden vorher festgelegt. So wird jede Vorstellung zu einem absolut einmaligen Ereignis, und es entsteht ein Zusammenspiel von historischem Filmmaterial mit heutiger Musik. Nicht die Interpretation alter Stummfilm-Musik ist Thema der „Silent Movers“, sondern die Erzeugung neuer Klangbilder mit deren Hilfe altes Filmmaterial wieder aktuell wird. Das Ensemble arbeitet seit seiner Gründung eng mit dem Filmarchiv Austria zusammen und wird von diesem immer wieder eingeladen, Neuentdeckungen oder auch Altbekanntes im Rahmen von Festivals oder Einzelveranstaltungen zu präsentieren. Besonders großes Echo fand die Vertonung des Films Die Stadt ohne Juden. Die Folge sind nicht nur nationale, sondern auch internationale Gastspiele, unter anderem im Mai 2005 beim Festival „Cinéconcerts“ in Bordeaux. www.stummfilm.at http://silentmoviedates.blogspot.com
Termine während des Jüdischen Filmfestivals Wien 2007 im Metro Kino: Die Austernprinzessin Der Stolz der Firma
Montag, 12. November Montag, 12. November
20.30 Uhr 20.30 Uhr
Schuhpalast Pinkus Meyer aus Berlin
Dienstag, 13. November Dienstag, 13. November
20.30 Uhr 20.30 Uhr
Der Golem, wie er in die Welt kam Donnerstag, 15. November 20.00 Uhr
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stummFilm Plus schallPlatte eRGiBt tOnFilm. deR „sPRechende Film“ ist eRst 80 JahRe alt? Anlässlich der Wiederaufführung von The Jazz Singer, USA 1927, Regie: Alan Crosland, u. a. mit Al Jolson, Produktion WARNER BROS., VITAPHONE-Technik (Ton von Schallplatten) Am 6. 10. 1927 wurde in New York mit der Premiere des Films The Jazz Singer – dem ersten in den USA kommerziell verwertbaren (und exportierbaren) Tonfilm – die Filmgeschichte revolutioniert. Dieser in Stummfilmmanier mit Zwischentiteln gedrehte Spielfilm wurde damals als „Tonund Geräuschfilm mit Gesang und englischen Dialogstellen (Paimann-Filmliste 668, anlässlich der österreichischen Erstaufführung am 25. 1. 1929, auch Das Lied der Väter, Der Jazzsänger) präsentiert. Einige Monate nach der Vorstellung in Wien fand bereits auch die Interessentenvorführung des Al-Jolson-Filmes The Singing Fool/Der singende Narr statt. WARNER BROS. experimentierte damals mit Tonfilm und setzte auf die VITAPHONE-Technik, damit waren der beliebte Gesang Al Jolsons und die wenigen Dialogstellen im Film auf Schallplatten aufgezeichnet. Hollywood 1927 Dieses an sich noch unzulängliche und störungsanfällige System, der „Nadelton“, basierte auf mit dem Bildfilm synchron laufenden Schellackplatten. Wie die damals gebräuchlichen Grammophonplatten (78 U/min) wurden auch diese mit einem Tonabnehmer und Stahlnadel abgespielt. Nadeltonplatten liefen auf einem Plattenteller, der Teil eines neuen Nadeltonfilmprojektors war oder auf einem externen Zusatzgerät, das an den Stummfilmprojektor mechanisch angekoppelt werden musste. Eine Nadeltonschallplatte hatte 40 cm Durchmesser, einseitige Pressung und bei einer Drehzahl von 33 1/3 Umdrehungen pro Minute eine Spieldauer von 15–18 Minuten, was in etwa einer Aktlänge eines 35mm-Films bei konstanter Bildfrequenz von 24 Bildern in der Sekunde entsprach. Die Rille führte von innen nach außen, Drehrichtung war, wie üblich, im Uhrzeigersinn, ein Startpunkt entsprach dem ersten Bildkader der Projektion. Nach dem Start von Bild und Ton konnte bei Asynchronität eine Korrektur kaum mehr vorgenommen werden. Filmklebestellen und -risse, schadhafte Plattenrillen führten oft zu Tonversatz, das Nadeltonsystem bewährte sich nur einige, wenige Jahre ... Auch der Filmversand war problematisch: Mit den feuergefährlichen Nitrofilmrollen mussten noch bis zu etwa 6–12 leicht zerbrechliche Berlin 1929
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Großschallplatten sicher transportiert werden. Nadelgeräusche und Plattenschäden beeinträchtigten die Tonwiedergabe, dennoch lieferte dieses Verfahren eine vergleichsweise gute Tonqualität mit einem Frequenzumfang von ca. 100–6.000 Hertz. Prinzipiell bestand an tönendem Film kein dringender Bedarf, es wurde vielmehr mit der Möglichkeit der Verbindung der schon existierenden eigenständigen Medien Bild und Ton experimentiert. Schon etwa 30–40 Jahre vor The Jazz Singer gelangen Versuche, Bild und Ton in Aufnahme und Wiedergabe zu synchronisieren. Edisons „Kinetophone“ z.B., eine mechanische Verkopplung des Phonographen mit dem Laufbild, war nur ein Vorläufer zahlreicher Entwicklungen. Der österreichische Anthropologe Dr. Rudolf Pöch drehte am 23. 8. 1908 seinen Forschungsfilm „Buschmann spricht in den Phonographen“, der einen Menschen bei der Stimmaufnahme vor dem Trichter eines mechanischen Schallaufzeichnungsgerätes im Laufbild zeigt. Die bespielte Wachswalze konnte synchron mit der Filmaufnahme wiedergegeben werden, es entstand so der erste wissenschaftliche „Sprechfilm“, der übrigens heute noch erhalten ist. Im Unterhaltungskino wurden schon früh sogenannte „Tonbilder“ gezeigt, die Vorführung einer kurzen Szene (oft eine Gesangsnummer) wurde dabei mit der laufenden Grammophonplatte synchron gehalten. Die Begleitung der „lebenden Bilder“ durch Deklamatoren, illustrierende musikalische Untermalung, war ohnehin seit jeher fester Bestandteil von Stummfilmvorführungen. Gegen Ver-
allem USA statt. Aus der Vielzahl an Verfahren und Vorrichtungen resultierten verschiedenste Patente. Das bis heute in Verwendung stehende, international einsetzbare Lichttonprinzip machte schließlich um etwa 1930 das Rennen rund um den „tönenden Film“. Das bis heute in Verwendung stehende international einsetzbare Lichttonprinzip machte schließlich das Rennen rund um den „tönenden oder Ton- und Sprechfilm“. Auf dem Film wird links neben dem Bild eine Spur aufbelichtet, die die Toninformation in Hell/ Dunkel-Mustern enthält. Im Lauf der Jahre gab es mehrere „Schriftarten“, z. B. die Sprossenschrift, ähnlich den Sprossen einer Leiter, mehr oder minder geschwärzt, oder die Zackenschrift, vergleichbar einer Sinuslinie als Trennlinie zwischen einem hellen und einem geschwärzten Bereich. Die ca. 3 mm breite Tonspur wird, da die Filmlaufgeschwindigkeit der „Tonfilmzeit“ nun auf 24 Bilder pro Sekunde vereinheitlicht ist, konstant mit 456 mm pro Sekunde durch das Tonabtastgerät des Projektors transportiert. Das Tongerät enthält eine Schwungmasse zur Stabilisierung des Filmlaufs, eine Tonlampe und Optik und eine lichtempfindliche Zelle, die die Lichtschwankungen in elektrische Informationen umwandelt. Die schwachen „Sprechströme“ werden verstärkt und über Lautsprecher hörbar gemacht. Die Vervielfältigung von Tonfilmen erfolgt unkompliziert im Kopierwerk durch optisches Umkopieren, Bild und Ton sind synchron aneinander gebunden und können in jedem beliebigen Tonfilmprojektor weltweit wiedergegeben werden. Übrigens: Sie sehen The Jazz Singer bereits als Lichttonkopie. suche mit Tonfilmen, wie fortgeschritten der jeweilige Stand der Technik auch war, wehrten sich Berufsgruppen wie Komponisten, Musiker, Musikautomatenbauer, Schallplattenhersteller. Autoren, Kritiker, Regisseure betrachteten den Tonfilm als Bedrohung für die Qualität des Films, ein Ende der Filmkunst. Stummfilme konnten durch Umkleben der Zwischentitel ohne großen Aufwand zu Auslandsfassungen umgearbeitet werden. Viele an sich gute Stummfilmdarsteller hatten Sprachprobleme und scheiterten an Tonaufnahmen. Charles Chaplin: „Tonfilm? Ich verachte ihn (...) Er zerreißt böse das große, schöne Schweigen.“ Dennoch wurde weiterentwickelt, besonders auf dem Gebiet des Lichttonfilms. Hans Vogt, Jo Engl und Joseph Masolle lieferten mit ihrem 1919–1925 entwickelten TRIERGON (das Werk der drei)Lichttonverfahren bereits brauchbare Ergebnisse. Die österreichische Technikergruppe um den Physiker Walter Thirring gestaltete ein eigenständiges Lichttonaufzeichnungs- und -Wiedergabeverfahren. Es baute auf den im Ersten Weltkrieg durchgeführten Versuchen mit Selen, einem chemischen Element mit lichtelektrischen Eigenschaften auf (man suchte nach einer Möglichkeit, Telefongespräche auf Film mitzuschneiden). Patentierte Erfindungen führten noch vor 1930 zur Gründung eines filmtechnischen Großbetriebes, „Selenophon“, der in Österreich Wochenschauen, Kulturfilme und Spielfilme herstellte und bearbeitete. In Deutschland eroberte TOBIS-Klangfilm (TOnBIldSyndikat) in etwa gleichzeitig mit eigenen Patenten allmählich den Markt. Versuchsarbeiten fanden allmählich fast gleichzeitig in praktisch allen anderen Filmländern wie Italien, Frankreich, vor
Josef Navratil Technische Abteilung, Filmarchiv Austria
Die Illustrationen zeigen einen 35-mm-Kinoprojektor aus 1925 (oben links) und einen „Amateur“-Projektor für das „Home Cinema“ anno 1932. Beide Apparate sind mit mechanisch gekoppelten Plattenspielern ausgestattet.
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in eRinneRunG an FRed Zinnemann (1907–1997) „I just like to do films, that are positive in the sense that they deal with the dignity of human beings.“ Fred Zinnemann1 Wien – Paris – Berlin
Die Neue Welt
Fred (Alfred) Zinnemann kommt am 29. April 1907 als Sohn jüdischer Eltern in Wien zur Welt. Die Familie wohnt in der Weyrgasse 7, im dritten Bezirk. Zinnemanns Vater Oskar ist Arzt, doch bereits als Teenager erkennt der Sohn, dass er nicht in dessen berufliche Fußstapfen treten möchte. In seiner Autobiografie schreibt er: „Born in Austria in 1907, I had always dreamt of becoming a musician; but as a teenager faced with the choice of a profession, I soon found out that I had hardly any talent at all. Coming from a family of physicians, I might have tried to follow in my father’s footsteps, but there was clearly no sense in it: Vienna, where I had grown up during World War One, was now the capital of a tiny, defeated, impoverished country, overflowing with young doctors without patients, who spent long hours in coffee houses studying newspapers or playing chess.“2
Im Herbst 1929 reist Zinnemann an Bord der „Leviathan“ von Cherbourg in die USA, um dort hoffnungsvoll eine Karriere als Regieassistent und Kurzfilmregisseur zu starten. Die Ankunft in New York fällt auf einen äußerst ungünstigen Zeitpunkt: den Schwarzen Donnerstag (24. Oktober 1929) und den darauf folgenden Börsencrash. Nach zwei Wochen in New York beschließt er, in die Stadt des Films zu ziehen: Auf nach Hollywood! Dort hält er sich anfänglich mit Kurzauftritten in Filmen über Wasser. Durch einen Freund lernt er zufällig Carl Laemmle, den Chef der Universal Studios, kennen, der ihn eines Tages fragt: „,Have you been in the Army?‘ (meaning World War One of course; the next one was still in the pipeline, ten years away). I said no, I wasn’t that old. He said: ,Well, never mind, you’ll be a German Soldier.‘“8 Und so wird Zinnemann zu einem deutschen Soldaten im Film All Quiet on the Western Front/Im Westen nichts Neues (Lewis Milestone, USA 1930). Nach einem Streit mit einem rüden Mitarbeiter von Milestone wird Zinnemann entlassen. Als persönlicher Assistent von Berthold Viertel lernt er bei einem Essen den legendären Dokumentarfilmer Robert Flaherty kennen. Einige Woche später reist Zinnemann nach Berlin, um mit Flaherty ein gemeinsames Projekt zu besprechen. Dieses scheitert aber, vor allem an Geldmangel.
Nach der Matura am Wiener „Bundesrealgymnasium Wien“3 im Jahre 1925 beginnt Zinnemann, etwas „Anständiges“ zu studieren: Rechtswissenschaften. „It was, of course, considered absolutely necessary to have an academic degree and to be called ,Herr Doktor‘, no matter what one was a doctor of; in my case, the only practical answer seemed to be to study for a doctorate in law, which I duly tried and hated with a passion from the first moment.“4 Immer häufiger schwänzt er Vorlesungen, um im Kino Ablenkung zu finden. Besonders beeindrucken ihn Filme von Erich von Stroheim (Greed, USA 1924), King Vidor (The Big Parade, USA 1925) und Sergei M. Eisenstein (Potemkin, SU 1925). „Dimly and excitedly I sensed that film, like music, offered a direct way to people’s emotions: fascinating them, making them laugh or cry, feel jubilant or angry.“5 Schonend versucht er seinen Eltern Anna und Oskar beizubringen, dass er nun seine Zukunftsperspektive in der Welt der Lichtspiele sieht. Die Reaktion der Familie ist zunächst blankes Entsetzen. Nach dem ersten Schock erlaubt der Vater seinem Sohn 1927 eine Kameraausbildung an der Pariser „L’Ecole Technique de Photographie et de Cinématographie“ („Technische Hochschule für Fotografie und Film“) zu beginnen. Nach eineinhalb Jahren in Paris läuft sein Visum ab, und Zinnemann zieht es in eine weitere Kinometropole: Berlin. Dort arbeitet er als Kameraassistent, zum Beispiel für Ich küsse Ihre Hand, Madame (Robert Land, 1929), mit einer jungen und vielversprechenden Darstellerin namens Marlene Dietrich. Bei Menschen am Sonntag (Robert Siodmak, D 1930) ist es seine Aufgabe, „to carry the camera and to stay out of trouble“6. Das Drehbuch stammt von seinem Jugendfreund Billy Wilder. Die Beziehung der beiden hält ein Leben lang. „Wie geht’s, mein alter Zwetschkenröster?“7, hat Zinnemann seinen Freund stets begrüßt.
1) 2) 3) 4) 5) 6) 7)
Gabriel Miller (ed.): Fred Zinnemann. Interviews. Jackson 2005, s. l. Fred Zinnemann: An Autobiography. London 1992, S. 7 Heute: Stubenbastei; www.stubenbastei.at/absolventen.htm; 1. 6. 2007 F. Zinnemann: An Autobiography, S. 8 ebd., S. 9f ebd., S. 16 Hellmuth Karasek: Billy Wilder. Eine Nahaufnahme von Hellmuth Karasek. Hamburg 1992, S. 117
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Lehrjahre als Regisseur 1933 erhält Zinnemann seine erste Möglichkeit, als Regisseur zu arbeiten. Er dreht ein Auftragswerk der mexikanischen Regierung: Redes/The Wave (MX 1934/35), einen Dokumentarfilm über Fischer an der Golfküste Mexikos. Als Assistent des Regisseurs Henry Hathaway lernt Zinnemann die britische Kostümbildnerin Renée Bartlett kennen. Die beiden heiraten 1935, und fünf Jahre später kommt Sohn Tim zur Welt.9 Im Jahre 1936 erhält Zinnemann die amerikanische Staatsbürgerschaft und arbeitet ab 1937 für die Produktionsfirma Metro-Goldwyn-Mayer (MGM). Innerhalb von drei Jahren dreht er 18 Kurzfilme, darunter ein Porträt des Arztes Ignaz Semmelweis, That Mothers Might Live, für das er 1938 seinen ersten Academy Award erhält. Im Sommer 1938 kommt Zinnemanns achtzehnjähriger Bruder George nach Los Angeles. Die Eltern bleiben in Wien. Anna Zinnemann stirbt im Jahre 1943 im polnischen Rzeszów – der Stadt, in der sie und ihr Mann geboren wurden. Oskar Zinnemann kommt im Dezember 1941 im Konzentrationslager Belzec ums Leben.10
8) F. Zinnemann: An Autobiography, S. 19 9) Nach Jahren in Filmgeschäft ist Tim Zinnemann seit 1992 als Fotograf tätig: www.timzinnemann.com 10) Siehe: www.yadvashem.org/wps/portal/IY_HON_Welcome
Ausbildung zum Kameramann in Paris, 1927 Nach dem B-Picture Kid Glove Killer (USA 1942) entsteht 1944 Zinnemanns erstes A-Picture: The Seventh Cross/Das siebte Kreuz (Siehe Katalog, Seite 48). Das Drehbuch basiert auf Anna Seghers gleichnamigem Roman, der 1938 im Exil entstand und dessen erstes Kapitel in der Moskauer Zeitschrift „Internationale Literatur“ erschienen ist. 1942 wird das komplette Werk in den USA in englischer Sprache und im mexikanischen Exilverlag „El Libro Libre“ auf Deutsch veröffentlicht. Die Hauptrolle des Filmes übernimmt Spencer Tracy, der den jungen Regisseur sehr schätzt und unterstützt. Zinnemann über ihn: „(...) he simply was there, always creating the feeling of truthfulness about what he did. He was the ideal film actor and one of the two or three finest I have ever worked with.“11 Der Schweizer Filmproduzent Lazar Wechsler12 bereist die USA, um einen Film über Kinder, die während des Zweiten Weltkrieges zu Waisen wurden oder sich von ihren Familien trennen mussten, zu drehen. Da Wechsler The Seventh Cross gesehen hat, möchte er Zinnemann als Regisseur bei MGM „ausleihen“. Das Arrangement kommt zustande. In Deutschland erhalten Wechsler und Zinnemann die Erlaubnis, für den geplanten Film The Search/Die Gezeichneten, österreichischer Verleihtitel: Suchende Herzen (siehe Katalog, Seite 47) mit InsassInnen und MitarbeiterInnen von UNRRA-Lagern13 in Kontakt zu treten. Zu diesem Zeitpunkt sind fast nur mehr jüdische Kinder in den Lagern. Sie spielen freiwillig im Film mit, doch es kommt zu erschütternden Szenen, als ihnen die Haare abrasiert werden und sie KZ-Kleidung anziehen müssen.14 Die Außenaufnahmen werden in München und Nürnberg gefilmt.
11) F. Zinnemann: An Autobiography, S. 51 12) geboren: 28. Juni 1896 in Petrikau, Galizien (Österr-Ungarn), gest.: 8.8.1981 in Zürich 13) UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration) war eine Hilfsorganisation, die bereits während des Zweiten Weltkrieges am 9. November 1943 auf Initiative der USA, der Sowjetunion, Großbritanniens und Chinas gegründet wurde. Nach Kriegsende wurde sie von der UNO übernommen. 14) vgl. Neil Sinyard: Fred Zinnemann. Films of Character and Conscience. Jefferson/ London, S. 32
Schon seit längerem sträubt sich Zinnemann gegen das rigide Studiosystem. Als sein Vertrag mit MGM 1948 ausläuft, wird er auf beidseitigem Wunsch nicht mehr verlängert.
Unabhängigkeit Zinnemann knüpft Kontakte zu den zwei unabhängigen Filmemachern Stanley Kramer und Carl Foreman. Mit ihnen dreht er The Men/Die Männer (USA 1950). Die Hauptrolle, Ken „Bud“ Wilchek, der als Soldat während des Zweiten Weltkriegs verwundet wird und querschnittsgelähmt bleibt, verkörpert ein junger Broadway-Schauspieler namens Marlon Brando. Wie schon The Search und The Men, behandelt auch Teresa (USA 1951) menschliche Schicksale und Folgen des Kriegs. Der Amerikaner Philipp bringt nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs seine italienische Frau Teresa nach New York. Die junge Frau muss mit einer dominanten Schwiegermutter und dem unbekannten Großstadtleben in New York fertig werden. Der Westernklassiker High Noon/Zwölf Uhr mittags (USA 1952) wird mit vier Academy Awards ausgezeichnet. Dennoch bekommen einige an der Produktion Beteiligte große Schwierigkeiten, weil der Film in der McCarthy-Ära als „unamerikanisch“ angesehen wird. Vor allem der Drehbuchautor Carl Foreman ist stark betroffen, da er als Mitglied der American Communist Party (Amerikanische Kommunistische Partei) auf der Schwarzen Liste steht. 15
15) S päter zieht Carl Foreman mit seiner Familie nach Großbritannien, wo er unter Pseudonym mehrere Drehbücher verfasst; vgl. Jeremy Byman: Showdown at High Noon. Witch-Hunts, Critics and the End of the Western. Lanham/Toronto/Oxford 2004, S. 90
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Seinen endgültigen Durchbruch als Regisseur feiert Zinnemann mit From Here to Eternity/Verdammt in alle Ewigkeit (USA 1953). Beim Filmmusical Oklahoma! (USA 1955) ist er der erste Regisseur, der mit dem nach seinem Erfinder Mike Todd benannten, neu entwickelten „Todd-AO-Process“16 dreht. A Hatful of Rain (USA 1957), eine Geschichte über einen morphiumsüchtigen Heimkehrer aus dem Koreakrieg, ist der letzte Film, den Zinnemann in den USA dreht. Es folgen weitere Klassiker: The Nun’s Story/Geschichte einer Nonne (USA 1959), The Sundowners/Der endlose Horizont (GB/AUS 1960), Behold a Pale Horse/Deine Zeit ist um (USA 1964), A Man for All Seasons/Ein Mann für alle Jahreszeiten (UK 1966) und The Day of the Jackal/Der Schakal (UK/F 1973). Neben vielen Ehrungen erhält er 1970 den „D. W. Griffith Award“, die höchste Auszeichnung der Directors Guild of America. Im Jahre 1973 veröffentlicht die amerikanische Schriftstellerin Lillian Hellman ihr Buch Pentimento. A Book of Portraits, das aus fünf autobiografischen Erzählungen besteht. Eine davon ist Julia, eine Geschichte über die Freundschaft von zwei Frauen namens Lillian und Julia vor dem Hintergrund des Nationalsozialismus. Zinnemann, der von der Erzählung sehr beeindruckt ist, denkt zunächst nicht an eine Verfilmung. „First, I was interested in the relationship between the two women, who were great friends from childhood, and secondly in Lillian’s problem when she was put in a situation of great peril and, not being a very courageous person, had to cope with it: the particular problem interested me very much. 17 Auf Drängen des jungen und ambitionierten Produzenten Richard Roth entsteht Julia (Siehe Katalog, S. 47). 1982 folgt sein letzter Film als Regisseur: Five Days One Summer/ Am Rande des Abgrunds (USA). Am 14. März 1997 stirbt Fred Zinnemann in London. „His work was distinguished by the one unfashionably high-minded attribute of which ,the movies‘ have ever been, or perceived to have been, bereft – a hyperactive (and on occasion self-regarding) social conscience.“18 In seinem Nachruf auf Fred Zinnemann in „Die Zeit“ erinnert sich Norbert Grob an ein Treffen mit ihm im Jahre 1986, als die Filmfestspiele Berlin dem Regisseur eine Retrospektive widmeten. „Auf alle Fragen nach seinen Filmen antwortete er eher unwillig. Es wurde schnell klar, dass ihn die alten Zeiten langweilten. So stellte plötzlich er immer häufiger die Fragen. Und wir hatten unsere eigenen Antworten zu haben. Fred Zinnemann, damals fast achtzig Jahre alt, ist mir deshalb in Erinnerung als ein Mann, der es ablehnte, in der Vergangenheit zu leben, der es stattdessen vorzog, ,in tune‘ zu bleiben, neugierig auf alles Entlegene, offen für alles Ungewöhnliche.“19 Monika Kaczek
16) Michael Todd wird am 22. Juni 1907 als Avrom Hirsch Goldbogen in Minneapolis geboren. Er heiratet Elizabeth Taylor, die leider am 22. März 1958 Witwe wird, da er bei einem Flugzeugabsturz stirbt. Als Erfinder gelingt ihm eine Weiterentwicklung des 1952 entwickelten Breitbildformats Cinerama. Er setzt nun eine einzige Kamera (statt drei) ein, die mit 30 B/Sec den 65mm-Film belichtet. Die Bilder, die mit einer eigens dafür konzipierten Fischaugenlinse aufgenommen werden, bestechen durch einen ungewöhnlichen Eindruck der Tiefe. 17) Gordon Gow: Individualism Against Machinery. In: Gabriel Miller (ed.): Fred Zinnemann. Interviews. Jackson 2005, S. 55. 18) Gilbert Adair, Obituary: Fred Zinnemann, The Independent, March 17, 1997 19) Norbert Grob: Zum Tode des amerikanischen Filmemachers Fred Zinnemann. In: Die Zeit 13/1997
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Folgende Spielfilme von Fred Zinnemann werden heuer gezeigt: The Seventh Cross/Das siebte Kreuz (USA 1944): Metro Kino, Montag, 12. November, 18.00 Uhr Filmhauskino, Montag, 19. November, 17.30 Uhr The Search/Die Gezeichneten (Dt. Titel)/ Suchende Herzen (Österr. Titel) (USA/CH 1947/1948): Metro Kino, Sonntag, 11. November, 18.00 Uhr Filmhauskino, Montag, 19. November, 20.00 Uhr Julia (USA 1976): Metro Kino, Mittwoch, 14. November 22.00 Uhr Filmhauskino, Sonntag, 18. November, 17.30 Uhr
leOn asKin: ein PORtRät „Ich bin keine Legende, sondern nur ein Mensch, der ein erfolgreiches Leben geführt hat, meist gezwungenermaßen, ein erfolgreiches Leben im hohen Alter, vorher ein mittelmäßig erfolgreiches Leben. Ich habe mir meinen Erfolg erkämpft, eraltert.“ Leon Askin Wiener Jahre
Emigration
Leon Askin wird am 18. September 1907 als Leo Aschkenasy in Wien geboren. „Ich bin ein geborener Wiener und noch dazu am höchsten jüdischen Feiertag, Jom Kippur, geboren. Mein Vater war lange Jahre ein überzeugter Sozialist, die Interessen meiner Mutter lagen eher im künstlerischen Bereich. Dieses Spannungsfeld von Politik und Kunst bestimmte unser häusliches Leben. Meine Kindheit und Jugendjahre waren geprägt von den politischen Änderungen des Übergangs von der Monarchie zur Republik, von der Hinwendung des Vaters zum orthodoxen Judentum, von den ersten Erfahrungen mit Antisemitismus und immer wieder vom Theater.“
Einen Tag nach seiner Freilassung verlässt Askin Deutschland und fährt nach Paris, wo er, mit einer kurzen Unterbrechung in Wien, insgesamt fünf Jahre politisches Kabarett macht. Gemeinsam mit anderen EmigrantInnen gründet er den „Künstlerklub Paris–Vienne“. 1935 kehrt Askin für kurze Zeit nach Wien zurück, wo er Regisseur und künstlerischer Leiter der Kleinkunstbühne „ABC“ wird. Namhafte Künstler wie z. B. Jura Soyfer, Hans Weigel, Jimmy Berg, Fritz Eckhart engagieren sich dort. „Mein Ziel war es, ein wirklich politisches Kabarett auf die Bühne zu bringen. In den Jahren von 1933 bis 1938, wo faschistische Gesellschaftsformen zunehmend salonfähig geworden waren, wollten wir mit künstlerischen Mitteln auf die Gefahren hinweisen, denen Österreich in der Umklammerung durch Hitler, Mussolini und Horthy ausgesetzt war.“ Seine Tätigkeit als Regisseur und künstlerischer Leiter im ABC unterbricht Askin 1935 für sechs Monate, um als Regisseur und Schauspieler am Linzer Landestheater zu arbeiten. Nach Wien zurückgekehrt, erhält Askin 1937 vom Direktor der Josefstadt das Angebot, die Hauptrolle in der Josefstadt-Inszenierung Die erste Legion zu spielen; der Regisseur dieser Aufführung ist Otto Ludwig Preminger.
1925 beginnt Askin, an seiner Zukunft als Schauspieler zu arbeiten. Er spricht bei dem Schauspieler Hermann Rhomberg vor, der ihm daraufhin ein Empfehlungsschreiben für den Leiter der Akademie für darstellende Kunst gibt. Zu dieser Zeit kann Askin allerdings die Studiengebühren nicht zahlen, und so nimmt er Schauspielunterricht auf einer Volkshochschule, wo Hans Thimig sein Lehrer ist und ihm, von seinem Talent überzeugt, auch Privatstunden gibt. Am 25. Mai 1926 steht Askin zum ersten Mal in dem Stück Schrei aus der Straße von Rolf Lauckner mit professionellen Schauspielern des Theaters der Jugend auf der Bühne. Danach folgen Auftritte in Der holländische Kaufmann von Lion Feuchtwanger und in Das Apostelspiel von Max Mell. 1927 wird Askin Schüler in der Neuen Schule für dramatischen Unterricht. Ein Jahr später übernimmt Professor Max Reinhardt diese Schule, die von da an Reinhardt-Seminar heißt.
Düsseldorfer Engagement Im Jänner 1928 kommt Bruno Iltz, der Generalintendant der Düsseldorfer Städtischen Bühnen, nach Wien und lässt Askin vorsprechen, der daraufhin einen Jahresvertrag der Städtischen Bühnen Düsseldorf erhält. Am Ende der Saison wird Askins Vertrag vom DumontSchauspielhaus übernommen, wo er bis 1932 als Schauspieler und Regieassistent tätig ist. Nach dem Tod von Louise Dumont im Jahre 1932 wird das Dumont-Schauspielhaus aufgelöst, und Askin kommt wieder an die Städtischen Bühnen Düsseldorfs, wo er unter anderem den Borachio in Shakespeares Viel Lärm um nichts und den Spiegelberg in Schillers Die Räuber darstellt. Am 11. März 1933 wird Askin vom Theater zwangsbeurlaubt, und es wird ihm untersagt, das Theater noch einmal zu betreten. Am 15. April 1933 verhaften die Nazis Askin in der Königsallee in Düsseldorf und schleppen ihn in eine SAKaserne, wo er von einem SS-Mann verprügelt wird.
1938 muss Askin zum zweiten Mal emigrieren. Er verlässt Wien und macht sich auf den Weg nach Paris. Auf Zuraten von Bertha Zuckerkandl nimmt er dort Kontakt mit Maria Ley auf, die für ihre Unterstützung von Flüchtlingen bekannt und außerdem mit dem Regisseur Erwin Piscator verheiratet ist. Erwin Piscator stellt Askin als Regieassistenten und Sekretär an. Im September 1939 kommt Askin in das französische Internierungslager Meslay du Maine. Am 12. Februar 1940 kann er Europa verlassen und sich auf den weiten Weg nach Amerika begeben. „Der 12. Februar hat noch eine andere Bedeutung für mich, er ist der Hochzeitstag meiner Eltern. Die Nacht war dunkel, und düster waren meine Gedanken, die von mir Besitz ergriffen hatten. Ich ließ die liebsten Menschen schutzlos zurück. Ich dachte an meine alten, hilflosen Eltern, vor allem an die Mutter, die damals schon ziemlich schlecht gesehen hatte. Die quälende Vorstellung, sie vielleicht nie mehr wiederzusehen, wurde ich die ganze Kriegszeit hindurch nicht mehr los. Ist der Gedanke, dass meinen Eltern etwas zustoßen könnte, ohne dass ich bei ihnen sein würde, damals für mich schon unerträglich gewesen, so kann ich bis heute nicht darüber hinwegkommen, dass Vater und Mutter wie Ungeziefer umgebracht und verbrannt wurden. Die Erinnerung an meine Eltern trage ich im Herzen. Es gibt auch nichts, was sonst an sie erinnern würde, nicht einmal ein Grab auf einem Friedhof.“
Alle Zitate von Leon Askin stammen aus seiner Autobiografie Leon Askin – Der Mann mit den 99 Gesichtern. Diese kann zum Preis von Euro 25,– beim Leon-Askin-Forum (askinforum@aon.at) bestellt werden und wird per Post zugeschickt.
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Am 29. Februar 1940 trifft Askin in New York ein. „Die ersten Monate in Amerika waren für mich sehr lang und oft auch deprimierend. Ich hatte noch kein richtiges Betätigungsfeld und tat eigentlich nichts anderes, als mit dem Ehepaar Piscator essen zu gehen.“ Im Herbst 1940 überträgt Erwin Piscator Askin die provisorische Leitung des „Civic Theatre“ in Washington D. C. und die Regie der Revue „D. C. Melody“. Nach dem Misserfolg der Aufführung legt Piscator die Leitung des Theaters nieder, und Askin wird als neuer Direktor eingesetzt. Nach dem amerikanischen Eintritt in den Zweiten Weltkrieg schließt das „Civic Theatre“ seine Pforten. Askin wird 1942 zur amerikanischen Luftwaffe eingezogen und absolviert einen Fluglotsenkurs in Los Angeles. „Obwohl mir militärischer Drill und jegliche Reglementierung zuwider waren, gewöhnte ich mich schnell und gut an das Soldatenleben. (...) Für mich als Jude, dem die Nazis die Heimat genommen hatten, war es eine ehrenhafte Pflicht, in welcher Form auch immer gegen diese menschenverachtende Ideologie und ihre Exponenten zu kämpfen.“ Noch während seines Militärdienstes wird Askin die US-Staatsbürgerschaft verliehen. Bei seiner Einbürgerung ändert der gebürtige Leo Aschkenasy seinen Namen in Leon Askin. Im Februar 1945 wird Askin für sieben Monate nach England versetzt, wo er dem Inspektionsdienst für das Erziehungs- und Informationsprogramm zugeteilt ist. Nach Kriegsende kehrt er in die USA zurück. „Bevor ich Europa verließ, hatte ich um einen dreitägigen Urlaub angesucht und war nach Paris geflogen. Dort hatte das Rote Kreuz einen Suchdienst für Angehörige von Überlebenden der Todeslager eingerichtet. Mit Angst und Hoffnung begab ich mich zu dieser Stelle, um etwas über das Schicksal meiner Eltern zu erfahren. Alles, was ich dort aber über Vater und Mutter in Erfahrung bringen konnte, war, dass sie am 22. Juli 1942 von Wien nach Theresienstadt deportiert worden waren. Weitere Station bis zu ihrem qualvollen Ende soll Treblinka gewesen sein.“
– wie das später noch oft der Fall war, denn ich spielte während meiner gesamten Hollywood-Zeit fast immer Bösewichte, Spione oder Verbrecher.“ So wird er zu einem Hollywood-Schauspieler, was er bis August 1993 auch bleibt. In mehr als sechzig Filmen tritt er in den folgenden Jahren in Nebenrollen auf, u. a. in Desert Legion, Son of Sinbad, Three Lives und The Robe/Das Gewand – um nur einige Filme zu nennen. „Da ich kein Royal English sprach, wurde ich in Hollywood als ein Akzentschauspieler abgestempelt. Denn, wenn man nicht das reine, königliche Englisch aus Großbritannien sprach, war man ein Akzentschauspieler. Ich war daher dazu verurteilt, zu warten, bis eine Rolle kam, in der man einen Akzent haben durfte.“ 1961 engagiert Billy Wilder Askin für seinen Film Eins, Zwei, Drei/ One, Two, Three. „Wir fingen am 13. August an zu drehen. Gerade zu der Zeit, als in Berlin die Mauer aufgestellt wurde. Was zur Folge hatte, dass wir einen Teil des Films in Ostdeutschland und den anderen Teil in Westdeutschland gedreht haben. Und schließlich mussten wir nach der endgültigen Sperrung das Brandenburger Tor neu in München aufstellen. (...) Eins, Zwei, Drei ist jetzt ein großer Erfolg, war aber zu Beginn ein Misserfolg. (...) Meine Rolle darin war natürlich wieder einmal ein Russe. Kommissar Peripetschikoff.“
Tourneen 1955 lässt sich Askin von seiner ersten Frau Mimi scheiden und heiratet Lies, mit der er bereits seit 1952 zusammengelebt hat. Auf ihrer Hochzeitsreise durch Europa kommen sie auch nach Wien. „Meine Reise nach Wien war eine Reise in die Vergangenheit, wie in einem Film liefen Erinnerungen vor mir ab. Hütteldorf konnte ich nicht passieren, ohne an meine Zeit als Verkäufer von Norbin Gummiabsätze zu denken, denn dort hatte ich meine besten Kunden. Plötzlich war ich auch wieder ein Pfadfinder, der bei einem Preisausschreiben gewonnen hatte, weil er die Straßen, Gassen und Denkmäler seiner Stadt so gut gekannt hatte.“
Zurück in New York, gründet Askin mit anderen Schauspielern, die wie er Soldaten waren, die Schauspielgruppe „VMS“ (Veterans Memorial Stage), deren Präsident er auch wird. Mithilfe einer Empfehlung von Roger Stevens, der später ein bedeutender Broadway-Produzent wird, erhält Askin kurze Zeit später eine Lehrtätigkeit beim „American Theatre Wing“. Am Broadway inszeniert er 1947 Goethes Faust und spielt darin auch die Hauptrolle. Eine weitere erfolgreiche Inszenierung ist Der Kaufmann von Venedig.
In Hamburg, wo das Ehepaar Askin seine Europareise beenden will, wird Askin von der Theaterdirektorin Ida Ehre eingeladen, Bernhard Shaws Frau Warrens Gewerbe zu inszenieren und die Rolle von Sir George Croft zu spielen. Zwei Jahre später, 1957, spielt er in Hamburg Othello von William Shakespeare, und diese Rolle wird zu einem schauspielerischen Triumph. Nach Beendigung seines Berliner Engagements kehren Askin und seine Frau nach München zurück. 1962 übersiedeln sie vorübergehend von München nach Wien, wo Askin in Wedekinds Lulu auftritt.
Hollywood
In der Inszenierung von Becketts Warten auf Godot am Theater in der Josefstadt spielt Askin den Pozzo. „Unsere Aufführung im Theater in der Josefstadt im Jahre 1962 war trotz gelegentlicher Unmutsäußerungen im Publikum ein schöner Erfolg. Auch meine Rolle ist gut angekommen. Dadurch verleitet, hoffte ich insgeheim doch noch auf eine Schauspielkarriere in meiner Geburtsstadt, aber diese Hoffnung erfüllte sich 1962 noch nicht. So kehrte ich nach Amerika zurück. Es sollten noch viele Jahre vergehen, ehe ich in Österreich anerkannt wurde.“
Im Februar 1952 kommt Askin erstmals zu Filmaufnahmen nach Hollywood. Hollywoods bekanntester Besetzungschef, Max Arnow von Columbia Pictures, hat ihn für eine Rolle vorgesehen. „Es war im Februar in New York. Max Arnow, der Columbia-Pictures-Scout, kam nach New York und sah mich im Theater mit José Ferrer in dem Ben-Hecht-Stück 20th Century. (...) Ein paar Wochen später wurde ich nach Hollywood berufen und spielte eine kleine Rolle in dem Columbia- Pictures-Film Assignment Paris. Ich spielte einen Spion
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Der Schauspieler und Regisseur Paulus Manker engagiert Askin 1995 für die Festwochen-Produktion von Der Vater. Seit 1996 steht er jeden Sommer den ZuschauerInnen des von Joshua Sobol verfassten und von Paulus Manker inszenierten Polydramas Alma – A Show Biz ans Ende als Zeitzeuge Rede und Antwort, da er Alma Mahler-Werfel persönlich gekannt hat. „Am Ende meines Lebens bin ich in meiner Geburtsstadt zu spätem Ruhm und Auszeichnungen gekommen. 1988 erhielt ich das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst, 1994 wurde mir das Silberne und 2002 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien überreicht, 1996 wurde mir durch Minister Scholten der Berufstitel Professor verliehen, und 2002 wurde ich mit dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse geehrt. Für mich waren die unerwarteten Erfolge und Ehrungen mehr als eine späte Genugtuung, sie waren lebensverlängernd, weil ich dadurch wieder Sinn und Halt gefunden habe.“ 2002 heirateten Leon Askin und die Wiener Medienexpertin Anita Wicher. Auch im hohen Alter blieb er als Schauspieler aktiv. Leon Askin verstarb am 3. Juni 2005. Er ruht in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.
Quelle: www.askin.at Der Film Leon Askin – (Über)Leben und Schauspiel (Egon Humer, A 1997) wird in Anwesenheit von Anita Askin-Wicher und Egon Humer am 17. November 2007 um 17.30 Uhr im Metro Kino gezeigt.
In Wien erfüllt sich 1968 Askins Kindheitstraum, als er am Burgtheater engagiert wird, wo er den Marquis de Sade in Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade, von Peter Weiss spielt. 1975 wird Leon Askin von ANTA (American Natio-nal Theatre and Academy) angeboten, Das Ei/L’œuf von Félicien Marceau zu inszenieren. „Es war eine meiner letzten Inszenierungen, und es war auch eine meiner erfolgreichsten.“ In den Achtzigerjahren führt Leon Askin ein eher zurückgezogenes und ruhiges Leben. In dieser Zeit schreibt er an seinem Buch Quietude and Quest, das 1989 erschienen ist.
Rückkehr nach Wien 1994 kehrt er in seine Geburtsstadt Wien zurück. „Obwohl die Ursachen, die mich nach Wien zurückbrachten, tragisch waren und mich mit 87 Jahren zwangen, nochmals von vorn anzufangen, sehe ich sie letztendlich als Gottes Fügung an. Denn ich habe die Trennung von meiner Familie, die mir alles bedeutet hatte, nicht nur überlebt, sondern ich habe wieder zu arbeiten begonnen und sogar eine zweite Karriere gemacht. Meine Arbeit, meine Freunde und das Gefühl, Menschen noch etwas geben zu können, halten mich am Leben.“ 1994 spielt Askin in Höhenangst von Houchang Allahyari. Im Herbst 1994 stellt er den Rassentheoretiker Lanz von Liebenfels in Petrus van der Lets Film Adolf Lanz – mein Krampf dar.
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Zu deR FilmReihe hunGRy heaRts. exil und identitäten Duki Dror, Director’s statement Die Reise von Vaan Nguyen Ich bin der Sohn eines irakischen Flüchtlings. Mein Vater verbrachte aus politischen Gründen fünf Jahre in einem irakischen Gefängnis. Als er entlassen wurde, bekam er in seinen Pass den Vermerk, dass er nie mehr wieder in sein Heimatland zurückkehren darf. Ich bin niemals in das Land meines Vaters gereist. Ich wuchs mit Geschichten über Land, Familienhäuser und Güter, die bei der Flucht der Familie konfisziert wurden, auf. Mein Vater hat diese Geschichten nicht aus dem Grund erzählt, damit ich für eine Rückerstattung des Familienbesitzes kämpfe, sondern als tröstende Erinnerungen, die den Schmerz der Gegenwart lindern sollen. Das nächste Jahr wird im Zeichen von dreißig Jahren nach dem Ende des Vietnamkriegs stehen. Der traumatische Krieg hat das Gewissen der westlichen Zivilisation aufgerüttelt. Millionen von VietnamesInnen flohen aus ihren Häusern, um auf der brutalen See ihr Leben zu retten. Die Boat-People, die diese Reise überlebten und denen Asyl in anderen Ländern gewährt wurde, können jetzt ihr Leid nochmals erleben. Dreißig Jahre später, mit dem Entstehen eines neuen Kommunismus in Vietnam, haben sie immer noch den Wunsch, nach Hause zurückzukehren. Einige von ihnen, die zurückreisen, werden mit Fragen nach Identität konfrontiert. Ihre Kinder sprechen eine neue Sprache und wurden mit unterschiedlichen Kulturcodes erzogen. In ihrem Heimatland haben sie ihre Staatsbürgerschaft verloren. Ihre Rückkehr erzeugt zahlreiche moralische und menschliche Kategorien. Können sie ihre Häuser und das vom Staat konfiszierte Land wieder zurückfordern? Wie ist ihr Rückkehrrecht? Und wenn es so ein Gesetz gibt, werden die Bewohner ihrer Landgüter obdachlos? Derzeit sind mehr als 35 Millionen Menschen Flüchtlinge oder werden innerhalb ihres eigenen Staates vertrieben. Diese Männer, Frauen und Kinder mussten aus ihren Häusern fliehen, um ihr Leben zu retten. Die Geschichte von Vaan und ihrem Vater ist eine Parabel über die universelle Hoffnung von Flüchtlingen auf eine Rückkehr in die Heimat. In all meinen Filmen behandle ich Themen wie Rechte von Minderheiten, Flüchtlingen und Einwanderern und die Fragen nach Identität in der sich rasch verändernden globalen Gemeinschaft von heute. Mein ständiges Bestreben ist die komplexe moderne Identität besser zu verstehen und zu definieren. Ich sehe mich selbst als Erforscher der menschlichen Dilemmas, die in der Gesellschaft gedeihen, Jahrzehnte, nachdem die Generäle ihre verheerenden Kriege und
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Eroberungen beenden. Dieser Film ist auch meine Reise, wenn nicht zurück in die Heimat meines Vaters, so doch in mein inneres Bewusstsein, das sich in der Geschichte von Vaan und ihrem Vater widerspiegelt. Duki Dror Geboren in Tel Aviv. Ausbildung an der UCLA und dem Columbia College in Chicago. Sein erster Film Sentenced to Learn über lebenslänglich Inhaftierte in einer Strafanstalt in Chicago wurde 1993 beim Cinema Du Reel präsentiert. Seitdem hat er fünfzehn Film gedreht, die Themen wie Identität, Kultur, Politik und Individualität in einer immer komplexer werdenden Welt zum Thema haben. Ha-Schachen schel Jeschu/Dschar Al-Yassou/Raging Dove (IL 2002) über einen israelisch-palästinensischen Boxer wurde bei der Jüdischen Filmwoche 2005 präsentiert. Sein Film Ha-Masa schel Vaan/The Journey of Vaan Nguyen (IL 2005) wird am Samstag, 17. November 2007 um 19.00 Uhr und am Sonntag, 18. November um 19.30 Uhr im Top Kino gezeigt.
I am the son of an Iraqi refugee. My father has spent 5 years in an Iraqi prison for political reasons. When he was released his passport was stamped- never to return to his homeland. I have never been back to the land of my father. I grew up listening to stories about land, family houses and belongings which were confiscated as the family fled. These stories were not told by my father with the purpose of making me fight back for the family’s estate, but rather as sweet memories to ease the bitterness of the present. Next year the world will mark 30 years to the end of the war in Vietnam. The traumatic war has shaken the consciousness of the western civilization. Millions of Vietnamese people fled from their homes to the cruel sea to save their lives. The “boat people” who survived the journey and were given asylum in new lands, can now recount their ordeal. 30 years later, with the new communism emerging in Vietnam, they still have the urge to go back home. As some of them start the journey back they have to confront issues of
identity. Their children speak a new language, and are raised with a different set of cultural codes. In their homeland they have lost their rights as citizens. Their return creates numerous moral and humanistic predicaments as well. Can they demand possession of their homes and land which were confiscated by the state? What is their right of return? And if they have such a right, will the settlers on their land become homeless? Currently, more than 35 million people are refugees or internally displaced in their own land. These men, women and children have had to flee their homes in order to save their lives. The story of Vaan and her father is a parable on the universal hope of refugees to return home. In all of my films I deal with the rights of minorities, refugees, immigrants, and with issues of identity in the fast changing global community of today. My constant quest is to better understand and define the complex modern identity. I see myself as a researcher of the human dilemmas that mushroom in the society decades after the generals finish their devastating wars and conquests. This film is my journey too: if not back to my father’s homeland, then back in my inner conscious as is reflected in the story of Vaan and her father. Duki Dror Born in Tel Aviv and educated at UCLA and Columbia College in Chicago. His first film, Sentenced to Learn, about „lifers“ in a Chicago penitentiary, was showcased in 1993 by Cinema Du Reel. Since then, he has made 15 films that deal, in various ways, with issues of identity, culture, politics and ethnic expressions of individuals in a post-modern world. Ha-Schachen schel Jeschu/Daschar Al-Yassou/ Raging Dove (IL 2002) about an Israeli-Palestinian boxing champion was screened at the Jewish Week Vienna 2005. His film Ha-Masa schel Vaan/The Journey of Vaan Nguyen (IL 2005) will be screened Saturday, November 17th, 2007 – 7:00 p.m. and Sunday November 18th, 2007 – 7:30 p.m. in Top Cinema.
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eRleBnis PeacecamP Seit 2004 finden in Österreich sogenannte peacecamps statt – zehntägige Workshops mit israelischen und palästinensischen Jugendlichen sowie Gleichaltrigen aus jeweils zwei europäischen Ländern, bislang Österreich, Slowenien und Ungarn. Nach einer Vorbereitung in ihrer Heimat zum Thema ihrer kulturellen, religiösen sowie historischen Identität und Geschichte bringen sie ihre „Familienalben“ auf das peacecamp mit, eine Dokumentation ihrer persönlichen Geschichte und der Kulturgeschichte der eigenen Gruppe. Sie dient als Ausgangspunkt und Grundlage zum gegenseitigen Kennen- und Verstehenlernen, zum Vergleichen und Erkunden der Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen den teilnehmenden Jugendlichen und deren Familien. Auf dem peacecamp werden die Jugendlichen von Experten dazu angeregt, gemeinsam kreativ zu werden und etwas zu gestalten, was am letzten Tag einem Publikum vorgeführt werden kann. Das Erarbeiten einer Multimediashow mit Gesang und Tanz sowie einer Ausstellung, das Entwerfen eines peacecamp-Logos und dergleichen sind einige der Aufgaben, vor die die Jugendlichen gestellt werden. Sich diese Aufgaben zur gemeinsamen Sache zu machen, sie gemeinsam zu bewältigen, vor allem aber immer wieder zu reflektieren, wie es sich anfühlt, mit diesen „anderen“ zu kooperieren, ist Inhalt des Erlebnisses peacecamp. Aber es gibt auch spannend-kniffelige „Mission-impossible-Aufgaben“, bei denen Berührungsängste aufgelöst und Vorurteile revidiert werden müssen; zum Beispiel, wenn es darum geht, gemeinsam ein Hindernis in der Natur zu überwinden, trockenen Fußes über einen Bach zu gelangen oder durch ein Netz aus Schnüren hindurchzukrabbeln, ohne dabei die Schnüre zu berühren. Da muss dem anderen schon vertraut werden, der einen da hinüberhieven oder hindurchschubsen soll, da muss man sich in dessen Hände legen, sich ihm anvertrauen können, ohne zu sagen, dass man mit „so einem“ dieses oder jenes nicht machen will oder kann. Besonders tief gehen die Diskussionen, in den am peacecamp täglich stattfindenden psychoanalytischen Großgruppensitzungen. Hier kann es schon hitzige Diskussionen und erregte Gemüter geben – denn man bekommt Gelegenheit, sich und andere nach Vorurteilen und Ungereimtheiten des Gefühlslebens abzutasten und mit xenophoben und anderen unliebsamen Einstellungen zu konfrontieren. Warum fühlt sich die jüdische Israelin Shir von Narmins Halsketterl bedroht, auf deren Anhänger ein von der palästinensischen Flagge umhülltes und das Territorium Israels einschließendes Palästina baumelt? Und was empfindet Ayah, die arabisch-israelische Staatsbürgerin aus Nazareth, wenn die israelische Hymne gesungen wird, von der sie und die anderen Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft sich so gar nicht angesprochen fühlen? Da können die Diskussionen schon sehr hitzig werden, da können Tränen fließen – Tränen der Wut, der Verzweiflung, der Ohnmacht; und doch muss nach der Großgruppensitzung der peacecamp-Alltag weitergehen, es muss gemeinsam gesungen oder musiziert werden, man geht gemeinsam mittagessen und teilt abends den gemeinsamen Schlafsaal.
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„We fought in the group-sessions but were friends in the bedrooms“ (In den Gruppensitzungen hatten wir Krieg, im Schlafsaal Frieden). So fassten die TeilnehmerInnen peacecamp 2007 zusammen, das unter dem Motto imagine peace in Österreich stattfand. Nach zehn gemeinsam verbrachten Tagen war der Konsens: „Wir sollten uns den Frieden vorstellen. Doch wir haben ihn uns nicht vorgestellt; wir haben ihn gelebt. Wir haben zehn Tage lang gemeinsam in einem engen Schlafsaal gewohnt, dasselbe Essen gegessen, dieselben Aktivitäten gemacht. Wir haben gestritten – aber im Schlafsaal waren wir Freunde.“ 40 Jugendliche haben erlebt, dass etwas möglich ist, von dem Erwachsene nicht einmal mehr träumen: nämlich Kooperation, Kreativität und Teamgeist über die so schwierigen, komplexen, schier unlösbaren Probleme zu stellen und für gemeinsame Ziele gemeinsame Sache zu machen: imagine peace. „Warum“, sagte einer der Teilnehmer am Ende der Begegnung, „sollte es nicht möglich sein, das immer so zu machen: Zehn Tage lang konnten wir Frieden leben, warum sollten wir das dann nicht auch im richtigen Leben schaffen?“ Das peacecamp-Projekt – initiiert von der Psychoanalytikerin Evelyn Böhmer-Laufer – wurde bereits zweimal als Dokumentarfilm auf die Leinwand gebracht. Walter Wehmeyer (Produzent: Petrus van der Let) hat es 2004 in seinem Film Naher Osten – Hoffnung und Trauma der Jugend aufgezeichnet; der Filmemacher Georg Geutebrück hat auf Augenhöhe mit den jungen TeilnehmerInnen peacecamp 2006 begleitet und dieses Erleben in seinem Film The peacecamp Experience festgehalten. Auf Initiative von Leon Zelman sind in April 1993 zehn österreichische Jugendliche nach Israel geflogen, um sich mit dortigen Jugendlichen zu treffen. Darüber wurde vom Regisseur Franz Gruber eine X-LARGE-Reportage gedreht, die am 12. September 1993 im ORF gesendet wurde. Am Sonntag, 11.11.2007, um 11 Uhr zeigt das Jüdische Filmfestival Wien 2007 Ausschnitte aus den drei Filmprojekten. Anschließende Diskussion mit Evelyn Böhmer-Laufer, Walter Wehmeyer, Georg Geutebrück und TeilnehmerInnen des peacecamp-Projekts.
the JaZZ sinGeR’s stORies
the JaZZ sinGeR’s stORies
the JaZZ sinGeR
dem chasns sundel
alan crosland usa 1927
the cantOR’s sOn
Produktion/Production Company Warner Bros. Regie/Director Alan Crosland Buch/Script Alfred A. Cohn (nach Samson Raphaelson Kurzgeschichte The Day of Atonement/based on Samson Raphaelson’s short story The Day of Atonement), Jack Jarmuth (Zwischentitel) Kamera/DoP Hal Mohr Ton/Sound Harvey Cunningham Schnitt/Editor Harold McCord Musik/ Music Louis Silvers DarstellerInnen/Cast Al Jolson (Jakie Rabinowitz/Jack Robin), May McAvoy (Mary Dale), Warner Oland (Kantor Rabinowitz/Cantor Rabinowitz), Eugenie Besserer (Sara Rabinowitz), Otto Lederer (Moishe Yudelson), Richard Tucker (Harry Lee) Spielfilm, sw., 35 mm, 88 Minuten, engl. OF Feature Film, b&w, 35 mm, 88 min., English OV Der junge Kantorensohn Jakie singt heimlich in einer Musikkneipe. Vom Vater gezüchtigt, läuft er schließlich davon und wird Jazzsänger. Schwarz geschminkt steht er auf der Bühne, bevor er die Chance zu einer großen Karriere bekommt. Auf Tournee in New York besucht er seine Mutter, die sich in Trennungsschmerz verzehrt hat. Doch der unerbittlich strenge Vater unterbricht das Wiedersehen und fordert den Sohn auf, in die Synagoge zurückzukehren, was Jakie ablehnt. Am Tag der Generalprobe seiner großen Show, es ist der Versöhnungstag Jom Kippur, der höchste Feiertag, ereilt ihn die Nachricht, dass sein Vater im Sterben liegt. Er entschließt sich gegen die Premiere und für den Vater, indem er in der Synagoge das Gebet „Kol Nidre“ singt. Der Vater stirbt versöhnt. Der Sohn feiert auf der nur verschobenen Premiere seinen Triumph, unter den glänzenden Augen seiner Mutter und seiner Freundin Mary. In kleinen Rollen treten der bekannte Kantor Yossele Rosenblatt und Richard Tucker auf. Letzterer wird später als Tenor an der Metropolitan Opera Karriere machen. Young Jakie Rabinowitz defies the traditions of his devout Jewish family by singing popular tunes in a beer hall. Punished by his father, a cantor, Jakie runs away from home. Some years later, now calling himself Jack Robin, he has become a talented jazz singer and has a couple of black-faced numbers. He attempts to build a career as an entertainer, but his professional ambitions ultimately come into conflict with the demands of his home and heritage.
Fr 9.11. 20:00 metro di 13.11. 18:00 Filmhauskino
ilya motyleff/sidney m. Goldin usa 1937 Produktion/Production Company Eron Pictures Inc. Produzenten/Producers Arthur Block, Samuel Segal Regie/Directors Ilya Motyleff (ungennant/ uncredited: Sidney M. Goldin) Buch/Script Louis Freiman, Mark Schweid Kamera/DoP Frank Zucker Ton/Sound Clarence R. Wall Schnitt/Editor Leonard Weiss Musik/Music Aleksandr Olshanetsky DarstellerInnen/Cast Moishe Oysher (Saul „Shloimele“ Reichman), Florence Weiss (Helen), Judith Abarbanel (Rivke), Michael Rosenberg (Yossel Lutchik), Juda Bleich (Kantor Zanvel Reichman/Cantor Zanvel Reichman), Bertha Guttenberg (Malke Reichman), Isidore Cashier (W. H. Rosovitch) Spielfilm, sw., Beta SP, 90 Minuten, jidd. OF, engl. UT Feature Film, b&w, Beta SP, 90 min., Yiddish OV, English subtitles In seinem Filmdebüt verkörpert der Sänger und Kantor Moishe Oysher den jungen Juden Saul, der aus einem polnischen Schtetl in die New Yorker Lower East Side auswandert. Bald zieht er in die alte Heimat zurück, um wieder mit seinen Eltern und seiner Jugendliebe zusammen zu sein. Regisseur von Dem Chasens Sundel war zunächst Sidney M. Goldin, der davor schon zahlreiche jiddische Produktionen drehte. Als er während der Dreharbeiten einen tödlichen Herzanfall erlitt, wurde der Film, den der Kritiker Jim Hoberman einen „anti-Jazz Singer“ nennt, von Ilya Motyleff fertiggestellt. This Yiddish musical drama marks the screen debut of singer and cantor Moishe Oysher. Shot in Pennsylvania, the film features Oysher in the title role of a young Jew who makes his way from his Polish shtetl to New York's Lower East Side. Ultimately, Oysher's character returns home to the Old Country and reunites with his parents and his childhood sweetheart. After film director Sidney M. Goldin suffered a fatal heart attack during the production, he was replaced by Stanislavsky-protege Ilya Motlyeff, who is credited as the film’s director. "A deft combination of comedy, romance and outstanding music, this new Jewish picture will appeal tremendously to the Jewish fans. A fine cast, well done story and deft direction combined with an unusually beautiful musical score, make this one of the most outstanding Jewish pictures produced in this country" (Film Daily, December 1937).
Fr 9.11. 22:00 metro 35
the JaZZ sinGeR’s stORies
the JaZZ sinGeR’s stORies
the JOlsOn stORy
JOlsOn sinGs aGain
alfred e. Green usa 1946
henry levin usa 1949
Produktion/Production Company Columbia Pictures Produzent/Producer Sidney Skolsky Regie/Director Alfred E. Green Buch/Script Stephen Longstreet, (Adaptierung/Adaptation: Harry Chandlee, Andrew Solt), Sidney Buchman (Ungenannt/Uncredited), Kamera/DoP Joseph Walker Ton/Sound John Livadary Schnitt/Editor William Lyon Musik/Music Saul Chaplin, George Duning, Hugo Friedhofer, Arthur Morton, Marlin Skiles, Morris Stoloff Musikalischer Leiter/Musical Director M. W. Stoloff DarstellerInnen/Cast Larry Parks (Al Jolson), Evelyn Keyes (Julie Benson), William Demarest (Steve Martin), Bill Goodwin (Tom Baron), Ludwig Donath (Kantor Yoelson/Cantor Yoelson), Tamara Shayne (Fr. Yoelson/Mrs. Yoelson), Ernest Cossart (Father McGee)
Produktion/Production Company Columbia Pictures Produzent/Producer Sidney Buchman Regie/Director Henry Levin Buch/Script Sidney Buchman Kamera/DoP William Snyder Ton/Sound George Cooper Schnitt/Editor William A. Lyon Musik/Music George Duning, Morris Stoloff DarstellerInnen/ Cast Larry Parks (Al Jolson), Barbara Hale (Ellen Clark), Ludwig Donath (Kantor Yoelson/Cantor Yoelson), William Demarest (Steve Martin), Bill Goodwin (Tom Baron), Myron McCormick (Ralph Bryant), Tamara Shayne (Moma Yoelson)
Spielfilm, Farbe, 35 mm, 130 Minuten, engl. OF Feature Film, colour, 35 mm, 130 min., English OV
Das Sequel zu The Jolson Story (linke Spalte) beschreibt den weiteren Weg Al Jolsons, der geprägt ist von ausschweifendem Lebenswandel und der Angst, künstlerisch zu versagen. Eine Comeback-Tour durch amerikanische Militärcamps lässt ihn wieder zur alten Form auflaufen. Durch eine schwere Krankheit, die die Amputation eines Lungenflügels zur Folge hat, verfällt er in Depression. Im Militärhospital lernt er die Krankenschwester Ellen kennen, die ihn dazu ermutigt, trotz der Behinderung seine Laufbahn fortzusetzen. Drehbuchautor Buchman hat den Charakter seines Titelhelden genau getroffen, “by mixing in a little vinegar with some sugar has come up with a reasonable accurate biographical sketsch rounding out the second quarter century in the career of a great performer”, urteilte The New York Times. Die zentralen Darsteller sind, mit Ausnahme von Barbara Hale, dieselben wie im Biopic von 1946, und so spielt der Wiener Ludwig Donath auch hier die Rolle des Kantors Yoelson, als Vater von Al. Donath war 1938 in die USA geflohen, wo er in zahlreichen Anti-Nazi-Filmen eingesetzt wurde und vor allem wegen seiner Hitlerdarstellungen zu einiger Bekanntheit gelangte.
Anders als The Jazz Singer (1927) gibt dieses Biopic vor, die „authentische“ Geschichte Al Jolsons zu erzählen, und beginnt in Washington, wo der kleine Asa Yoelson während einer Vaudeville-Aufführung entdeckt wird. Die Konflikte zwischen den Generationen, zwischen Tradition und Moderne spielen im Film keine wirklich ernste Rolle. Stattdessen wird der erfolgreiche amerikanische Melting Pot gefeiert. Asa und seine Eltern werden als weitgehend assimilierte amerikanisch-jüdische Familie gezeichnet – und die Entscheidung dafür, dass Asa seine Laufbahn als Sänger beginnen darf, fällt in einer quasi ökumenischen Runde. Viele Jahre später kann Al Jolson auch seine nichtjüdische Braut Julie ohne größere Probleme zu Hause einführen. Der dramatische Konflikt entspringt schließlich der Entscheidung zwischen ihr, Julie, und seiner noch größeren Liebe, der Musik. Julie verzichtet, und Al Jolson, der seine Karriere schon beendet hatte, kehrt auf die Bühne zurück. Jolson selbst, schon zu alt für die Rolle, leiht Larry Parks in den Gesangsnummern seine Stimme. Young Asa Yoelson runs away from his orthodox Jewish parents to join a vaudeville act and later, a minstrel show under the name of Al Jolson. In New Orleans he discovers jazz and develops his individual style from it. His romance with the musical-comedy star Julie Benson is marred by his devotion to what to him is genuinely his art. “Those who enjoy Jolson's overpowering sentimentality should revel in this two hours and nine minutes of fictitious biography, and even those who find it embarrassing will probably admit that this is a well directed and acted Technicolor musical.” (Monthly Film Bulletin Vol.13 No.155, 1946)
sa 10.11. 10:00 metro di 13.11. 22:00 Filmhauskino 36
Spielfilm, Farbe (Technicolor), 35 mm, 96 Minuten, engl. OF Feature Film, colour (Technicolor), 35 mm, 96 min., English OV
This sequel to The Jolson Story, picks up the singer's career just as he has returned to the stage after a premature retirement. His wife has left him and the appeal of the spotlight isn't what it used to be. This time, he trades in the stage for life in the fast lane: women, horses, travel. It takes the death of Moma Yoelson and World War II to bring Jolson back to earth - and to the stage.
sa 10.11. 12:30 metro di 13.11. 20:00 Filmhauskino
the JaZZ sinGeR’s stORies
the JaZZ sinGeR’s stORies
the JaZZ sinGeR
sinGinG in the daRK
michael curtiz usa 1952
max nosseck usa 1956
Produktion/Production Company Warner Bros. Pictures Produzent/Producer Louis F. Edelman Regie/Director Michael Curtiz Buch/Script Frank Davis, Leonard Stern, Lewis Meltzer (nach Samson Raphaelsons Theaterstück The Jazz Singer/based on Samson Raphaelson’s play The Jazz Singer) Kamera/DoP Carl E. Guthrie Schnitt/Editor Alan Crosland Jr. Musik/Music Ray Heindorf, Max Steiner Choreography/Choreography Leroy Prinz DarstellerInnen/Cast Danny Thomas (Jerry Golding), Peggy Lee (Judy Lane), Eduard Franz (Kantor David Golding/Cantor David Golding), Mildred Dunnock (Ruth Golding), Alex Gerry (Onkel Louie/Uncle Louie), Allyn Joslyn (George Miller)
Produktion/Production Company A.N.O. Productions Inc. Produzent/ Producer Joey Adams Regie/Director Max Nosseck Buch/Script Ann Hood, Aben Kandel, Stephen Kandel, Max Nosseck, Moyshe Oysher Kamera/DoP Boris Kaufman Schnitt/Editors Leonard Anderson, Marc Sorkin Musik/ Music Moyshe Oysher DarstellerInnen/Cast Moyshe Oysher (David/Leo/ Vater/Father), Phyllis Hill (Ruth), Joey Adams (Joey Napoleon), Henry Sharp (Dr. A. Neumann), Mickey Knox (Harry), Dave Starr (Larry), Kay Medford (Luli)
Spielfilm, Farbe (Technociolor), 35 mm, 107 Minuten, engl. OF Feature Film, colour, (Technicolor), 35 mm, 107 min., English OV
Leo, ein Überlebender der Shoah, leidet an totaler Amnesie. Er wandert in die USA aus, wo er als Hotelportier arbeitet und bemerkt, dass er über eine großartige Stimme verfügt. Nach einem Überfall auf ihn und im Zuge einer psychiatrischen Behandlung wird ihm bewusst, dass er mit richtigem Namen David heißt und Sohn eines bekannten Kantors ist. Als die Erinnerungen an seine ermordeten Eltern immer klarer werden, gibt er seine Karriere als Sänger in einem Nachtklub auf und wird Kantor in einer Synagoge. Regisseur Max Nosseck (19. September 1902, Naklo-nad-Notecia, Polen – 29 September 1972, Bad Wiessee, Deutschland) verwendete in Singing in the Dark auch Filmmaterial aus dem Deutschland der Nachkriegszeit.
Jerry Golding kehrt vom Koreakrieg zurück. Sein Vater möchte ihn zu seinem Nachfolger als Kantor berufen, doch Jerry hat andere Pläne, er will zum Broadway. Schon bei der Armee hat er seine Liebe für das Showbusiness entdeckt, und im Schlepptau seiner Freundin Judy Lane, eines BroadwayStars, hofft er auf eine Chance als Sänger und Entertainer. Als er scheitert, kehrt er reumütig nach Hause zurück. Der Konflikt mit dem Vater entzündet sich erst, als er einen zweiten Anlauf für eine Karriere macht, nachdem er kurzzeitig in die Rolle des Kantors eingewilligt hat. Das orthodoxe Milieu ist in dieser Version einem großbürgerlichen, assimilierten Umfeld gewichen. Darin haben zwar familiäre Tradition und einmal gemachte Versprechungen noch einen hohen Stellenwert, religiöse Aspekte sind jedoch deutlich in den Hintergrund getreten. Niemand aus der jüdischen Gemeinde stößt sich an der nichtjüdischen Freundin des Kantorensohnes oder am Showbusiness. In this second screen adaptation of the Samson Rafaelson play The Jazz Singer, American nightclub comedian and film actor Danny Thomas assumes the Al Jolson role as the cantor's son turned cabaret entertainer. As he scales the heights of show business, he breaks the heart of his father who had hoped that Jerry would follow in his footsteps.
sa 10.11. 14:30 metro mi 14.11. 18:00 Filmhauskino
Spielfilm, sw., 16 mm, 86 Minuten, engl. OF Feature Film, b&w, 16 mm, 86 min., engl. OV
Leo is a survivor of the Shoah who suffers from total amnesia. He comes to the U.S.A., where he works as a hotel desk clerk. Under a psychiatrist's treatment, and because of a blow to the head by some hoodlums, he remembers his name is David and that he is the son of a great Jewish Cantor. Gradually, he recovers his memory of losing his parents and gives up a promising career singing in nightclubs to return to the synagogue. “Filmed in Hollywood, Berlin and New York, it has a little of everything – drama, gags, song and some wonderful photography." (New York Times)
sa 10.11. 16:45 metro mi 14.11. 20:00 Filmhauskino 37
the JaZZ sinGeR’s stORies
the JaZZ sinGeR’s stORies
the JaZZ sinGeR
the JaZZ sinGeR
Ralph nelson usa 1959
Richard Fleischer usa 1980
Produktionen/Production Companies Jerry Lewis Enterprises Production, Hubbell Robinson Production Inc. Produzent/Producer Ernest D. Glucksman Regie/Director Ralph Nelson Buch/Script Oliver Crawford, Ernest D. Glucksman, Ralph Nelson (nach Samson Raphaelson Kurzgeschichte The Day of Atonement/based on Samson Raphaelson’s short story The Day of Atonement) Musikalische Leitung/Musical Director Walter Scharf DarstellerInnen/Cast Jerry Lewis (Joey Rabinowitz/Joey Robbins), Molly Picon (Sarah Rabinowitz), Anna Maria Alberghetti (Ginny Gibbons), Eduard Franz (Cantor Rabinowitz), Alan Reed (Ed Giddleson)
Produktion/Production Company EMI Films Produzent/Producer Gerry Leder Regie/Director Richard Fleischer Buch/Script Stephen H. Foreman, Herbert Baker (nach Samson Raphaelsons KurzgeschichteThe Day of Atonement/based on Samson Raphaelson’s short story The Day of Atonement) Kamera/DoP Isidore Mankofsky Ton/Sound Ron Hitchcock Schnitt/Editors Frank J. Urioste, Maury Winetrobe Musik/Music Leonard Rosenman DarstellerInnen/Cast Neil Diamond (Yussel Rabinovitch), Laurence Olivier (Kantor Rabinovitch/Cantor Rabinovitch), Lucie Arnaz (Molly Bell), Catlin Adams (Rivka Rabinovitch), Franklyn Ajaye (Bubba), Paul Nicholas (Keith Lennox), Sully Boyar (Eddie Gibbs), Mike Kellin (Leo)
Spielfilm (TV), sw., Beta SP, 60 Minuten, engl. OF Feature Film (TV), b&w, Beta SP, 60 min., English OV Der New Yorker Kantor Rabinowitz und seine Frau Sarah erwarten von ihrem Sohn Joey, dass er beruflich in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Umso härter trifft sie die Nachricht eines Freundes, dass der Dreizehnjährige lieber in einer Bar Jazzsongs singt. Nach einer Tracht Prügel durch den Vater läuft Joey von zu Hause weg. Jahre später lebt er als erfolgreicher Nachtklubsänger unter dem Künstlernamen Joey Robbins in San Francisco. Eines Tages wird er für eine Broadway-Show engagiert, wo er erstmals sein Gesicht bei den Auftritten mit schwarzer Creme einreibt, in der Meinung, dass Jazzsänger nur mit dunkler Hautfarbe wirklich glaubwürdig sind. Jerry Lewis, den wir alle als Komiker kennen, verkörpert hier eine tragische Gestalt. Besonders am Schluss des Filmes, wenn er in der Synagoge zu Jom Kippur das „Kol Nidre“ (Gebet des Versöhnungstages) singt. Joeys Mutter wird von Molly Picon, einem Star des jiddischen Kinos, verkörpert. Als Bühnen- und Filmschauspielerin arbeitete sie auch Anfang der 1920er-Jahre in Wien. Dieser Zweiteiler wurde 1959 fürs Fernsehen produziert und ist in keinem Archiv der Welt erhalten. Wir sind glücklich, eine zwar qualitativ schlechte Kopie einer inhaltlich hochinteressanten Produktion zeigen zu können, die das vielseitigeTalent des Jerry Lewis wiedergibt. Young Joey Rabinowitz defies the traditions of his devout Jewish family by singing popular tunes in a bar. Punished by his father, a cantor, Joey runs away from home. Some years later, now calling himself Joey Robbins, he has become a talented jazz singer and has a couple of “black-faced numbers”. He attempts to build a career as an entertainer, but his professional ambitions ultimately come into conflict with the demands of his home and heritage. This two-parter was produced for televison in 1959 and has not been kept in any archive worldwide. However, we are proud to present a copy that is indeed in bad repair, but shows an exciting production of Jerry Lewis’ outstanding talent.
sa 10.11. 18:30 metro do 15.11. 20:00 Filmhauskino 38
Spielfilm, Farbe, 35 mm, 115 Minuten, engl. OF Feature Film, colour, 35 mm, 115 min., English OV Auch in Richard Fleischers Remake soll der Kantorensohn die Nachfolge seines Vaters antreten. Seine Frau wünscht sich eine Familie, ein Kind. Doch Jack hat andere Pläne. Heimlich spielt er in einer Soulband. Nach einem Streit mit dem Vater verlässt er seine Frau und geht nach Kalifornien. Hier verliebt er sich in die Managerin Molly, eine Nichtjüdin. In Curtiz’ Version der frühen 1950er-Jahre ist das „schwarze“ Amerika noch gänzlich aus dem Showgeschäft ausgesperrt, kein Afroamerikaner „trübt“ das Bild einer scheinbar heilen Gesellschaft. Die Musik und die Lyrik der Songs sind lammfromm und die Interpreten unschuldig. Die Musikszene der ausgehenden 1970er- und frühen 1980er-Jahre steht in großem Kontrast dazu – die „Schwarzen“ haben ihre Rechte erkämpft, und der Soul ist eine von ihnen dominierte Musikrichtung. Wie Al Jolson in der Urversion des Jazz Singer, schminkt sich Neil Diamond als Jack das Gesicht schwarz, jedoch nicht um in einem „weißen Umfeld“ Schwarze zu imitieren, sondern um mit seinen schwarzen Freunden überhaupt auftreten zu können. Yussel Rabinovitch is a singer whose strict father wants him to continue being the cantor at a synagogue in New York City. But Yussel has dreams of making it big as a popular singer. He adopts the stage name of Jess Robin, and moonlights by getting gigs and writing songs for other groups. Despite protests from his father, he heads out to Los Angeles where he starts a career in the music biz.
sa 10.11. 20:00 metro mo 12.11. 22:15 Filmhauskino
Künstliche Wesen: deR GOlem
Künstliche Wesen: deR GOlem
cÍsaRuv PeKaRŘ a PeKaRuv cÍsaRŘ
deR GOlem, Wie eR in die Welt Kam
deR BäcKeR und sein KaiseR deR KaiseR und sein BäcKeR
Paul Wegener d 1920
mac Fricˇ ˇc ssR 1951 Produktion/Production Company Ceskoslovenský Státní Film Regie/Director Mac Fricˇč (= Martin Fritsch) Buch/Script Jirˇí Brdecˇka, Jan Werich, M. Fricˇč Kamera/DoP Jan Štallich Ton/Sound Frantisek Cerný Schnitt/Editor Jan Kohout Special Effects Jaroslav Horejc Musik/Music Julius Kalaš DarstellerInnen/Cast Jan Werich (Rudolf II/Mateˇj), Marie Vásová (Stradová), Nataša Gollová (Katerina aka Sirael), Bohuš Záhorský (Lang), Jirˇí Plachý (Edward Kelley), Zdeneˇk Šteˇpánek (Rusworm) Spielfilm, s&w, 35 mm, 110 Minuten, tschech. OF, engl. UT Feature Film, b&w, 35 mm, 110 min., Czech OV, English subtitles Ein Komödienklassiker des tschechoslowakischen Films der frühen fünfziger Jahre in der Regie von M. Fricˇč und unter Mitwirkung des hervorragenden Jan Werich, der nicht nur in einer Doppelrolle auftritt, sondern auch am Drehbuch beteiligt ist. Kaiser Rudolf II. auf der Suche nach ewiger Jugend und Macht. An Letztere will er mittels Kontrolle über den Golem kommen, jener mythischen Figur, die, einmal erweckt, ihrem Herr willfähriges Werkzeug ist. Doch nicht Rudolfs Machtgelüsten, sondern seinem Doppelgänger, dem Bäcker Mateˇj, dient der Golem schließlich zum Wohle des Volkes. Was sich auf den ersten Blick als harmloses Märchen geben mag, das lustvoll-satirisch die Ingredienzien des „magischen Prag“ verwendet, kann freilich auch als politische Parabel über Machtgier, Schein, Eitelkeit, Täuschung und Gerechtigkeit gelesen werden. Prague, in 1610. While his subjects starve, Emperor Rudolph II uses the state treasury to finance attempts at transmuting lead into gold. He also searches for the mythical Golem, an animated clay statue, Matcˇj the baker, who uses the Golem for the sake of the people, is thrown into the dungeon, where he is accidentally mistaken for the Emperor. Einleitung/Introduction: Ines Steiner, Film- und Kulturwissenschaftlerin, Tätigkeiten für SDR, Deutsches Filmmuseum, Deutsches Film Institut, IFK Wien, Universität für Angewandte Kunst. Zahlreiche Veröffentlichungen und Ausstellungen zu filmspezifischen Themen.
Fr 16.11. 21:30 metro di 20.11. 21:30 Filmhauskino
Produktion/Production Company Projektions-AG „Union“ (PAGU), Berlin Produzent/Producer Paul Davidson Regie/Director Paul Wegener Buch/Script Hendrik Galeen, Paul Wegener (nach Gustav Meyrinks Roman Der Golem/based on Gustav Meyrink’s novel Der Golem) Kamera/DoP Karl Freund Bauten/Set Design Hans Poelzig Musik/Music Hans Landsberger DarstellerInnen/Cast Paul Wegener (Golem), Albert Steinrück (Rabbi Löw), Lyda Salmonova (Miriam), Ernst Deutsch (Famulus), Otto Gebühr (Kaiser/ Emperor), Lothar Müthel (Graf Florian/Count Florian), Loni Nest (Kind/Child) Uraufführung/First release 29. Oktober 1920 (Berlin, Ufa-Palast am Zoo)/ October 29, 1920 (Berlin, Ufa-Palast am Zoo) Stummfilm, s&w mit Viragierungen, 35 mm, 85 Minuten Silent Film, b&w with toning, 35 mm, 85 min. Life music performed by SILENT MOVERS Im Prag des 16. Jahrhunderts haucht Rabbi Jehudah Löw ben Bezalel, geistlicher Führer der jüdischen Gemeinde, aber auch Meister der schwarzen Kunst, einer Lehmstatue Leben ein. Als sich dieser Golem gegen seinen Schöpfer auflehnt, kann nur ein kleines Mädchen seine Lebenskraft vernichten. „Parallelen, Vorbilder und Nachfolger des Golem und seiner Geschichte finden sich überall: angefangen bei der biblischen Schöpfungsgeschichte, nach der G’tt den Menschen aus „Erde vom Acker“ machte, über die romantische Literatur des frühen 19. Jahrhunderts, etwa bei E .T. A. Hoffmann oder explizit in Mary Shelleys Gothic-Roman „Frankenstein“, bis hin in die für den Menschen unserer Zeit greifbare Realisierbarkeit von menschenähnlichen Wesen …“ (Andreas Thomas, www.filmzentrale.com) In 16th-century Prague, Rabbi Jehudah Löw ben Bezalel creates a giant creature from clay, called the Golem. Using sorcery, he brings it to life in order to protect the Jews of Prague from persecution. Unfortunately, his evil assistant manages to take control of the Golem, and uses it to commit crimes. The Golem, which had been given human emotions by the rabbi, finally rebels. Einleitung: Ines Steiner, Film- und Kulturwissenschaftlerin, Tätigkeiten für SDR, Deutsches Filmmuseum, IFK Wien, Universität für Angewandte Kunst. Wir danken der Murnau-Stiftung für die Ausleihe der Kopie. Print gracefully lent by the Murnau-Stiftung.
do 15.11. 20:00 metro mi 21.11. 22:00 Filmhauskino 39
Künstliche Wesen: deR GOlem
Künstliche Wesen: deR GOlem
it! / cuRse OF the GOlem
le GOlem
deR GOlem leBt
Julien duvivier F/ ˇc sR 1936
herbert J. leder uK/usa 1967 Produktion/Production Company Seven Arts/Gold Star Films Ltd. Produzent/Producer Herbert J. Leder Regie/Director Herbert J. Leder Buch/ Script Herbert J. Leder Kamera/DoP Davis Boulton Ton/Sound Jim Roddan, Kevin Sutton Schnitt/Editor Tom Simpson Musik/Music Carlo Martelli, Philip Martell (uc) DarstellerInnen/Cast Roddy McDowall (Arthur Pimm), Jill Haworth (Ellen Grove), Paul Maxwell (Jim Perkins), Aubrey Richards (Prof. Weal), Ernest Clark (Harold Grove), Noel Trevarthen (Insp. White), Ian McCulloch (Detective Wayne) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 96 Minuten, engl. OF Feature Film, colour, 35 mm, 96 min., engl. OV Den Brand in dem Lagerhaus eines Museums übersteht nur eine unheimliche mittelalterliche Statue, in deren Umfeld in kurzer Zeit mehrere Menschen zu Tode kommen, darunter auch der zuständige Kurator der Einrichtung. Sein zwielichtiger Assistent betreibt daraufhin Forschungen auf eigene Faust und will den von ihm schließlich enttarnten Golem des Rabbi Löw, denn nichts anderes ist die Statue, für seine verbrecherischen Zwecke einsetzen. Mithilfe des Monsters entledigt sich der Protagonist seiner Konkurrenten, doch die Dinge geraten außer Kontrolle … Leders Film ist eine absurd-unterhaltsame Mischung aus trashigen Schauerelementen und Stereotypen. Schamlose Anleihen bei Klassikern des Genres, von Der Golem, wie er in die Welt kam, der sogar in den Dialog eingeflochten wurde, bis hin zu Psycho prägen den schwarzhumorigen Streifen. Der Golem, dem hier zuletzt mit einer Atombombe zu Leibe gerückt wird, ist dabei trotz aller fragwürdigen „twists“ der Handlung auch als die wildgewordene Natur in mutierter Form lesbar, in der ungeschlachten Gestalt bildet sich die Angst vor einem Atomkrieg ab. Arthur Primm is an ambitious but somewhat disturbed assistant in a museum. When a Golem is delivered to the museum, Primm's boss is mysteriously killed and young Arthur realises that the Golem is to blame. Discovering the secret of how to control the monster for his own ends, he uses it at first to steal antiquities and takes them home to his dead mother, whom he keeps in the living room. Einleitung/Introduction: Ines Steiner, Film- und Kulturwissenschaftlerin, Tätigkeiten für SDR, Deutsches Filmmuseum, Deutsches Film Institut, IFK Wien, Universität für Angewandte Kunst. Zahlreiche Veröffentlichungen und Ausstellungen zu filmspezifischen Themen.
do 15.11. 22:00 metro di 20.11. 20:00 Filmhauskino 40
Produktion/Production Company A-B Films, Praha/Prag Produzenten/ Producers Frank Kassler, Charles Philipp, Josef Stein Regie/Director Julien Duvivier Buch/Script André-Paul Antoine, Julien Duvivier, Josef Kodícek (nach Stücken von Jirí Voskovec und Jan Werich/based on plays by Jirí Voskovec and Jan Werich) Kamera/DoP Jan Štallich, Václav Vích Ton/Sound Jiri Slavicek Schnitt/Editor Jiri Slavicek Musik/Music Joseph Kumok Bauten/ Set Design Andrej Andrejeff, Stepán Kopecký DarstellerInnen/Cast Harry Baur (Kaiser Rudolf II./Emperor Rudolph II), Charles Dorat (Rabbi Jacob), Jany Holt (Rachel), Roger Karl (Kanzler Lang/Chancellor Lang), Germaine Aussey (Gräfin Strada/Countesse Strada), Alfred Bastýr (Kardinal/Cardinal), Jan Cerný (Keppler) Spielfilm, s&w, 35 mm, 83 Minuten, frz. OF, dt. UT Feature Film, b&w, 35 mm, 83 min., French OV, German subtitles In Duviviers filmischer Annäherung an die Geschichte um Rabbi Löw und sein künstliches Geschöpf steht die Frage nach Machtmissbrauch und dessen Bestrafung im Mittelpunkt: Le Golem funktioniert dabei fast wie eine Fortsetzung des deutschen Stummfilmklassikers, setzt seine Handlung doch nach dem Tode Löws ein. Kaiser Rudolf II., dargestellt als wahnsinniger Tyrann mit einer ausgeprägten Schwäche für Okkultismus und das Geheimnis um den Golem, und sein ruchloser Kanzler Lang versklaven die jüdische Gemeinde Prags – das Postskriptum, dass der Golem bei Gefahr zurückkehren würde, bewahrheitet sich. Der auf der Oberfläche eher harmlos wirkende Film lässt sich über die Ausstattung und die Architektur als Konflikt konkurrierender Fundamente und Überzeugungen lesen: Das Untergeschoss der Synagoge, in der der Golem auf seine Wiedererweckung wartet, steht dem alchimistischen Labor und dem Kerker des Kaisers entgegen. Under the reign of Emperor Rudolph II, the Jewish community of Prague has to suffer a lot. Rabbi Jacob, one of the successors of Rabbi Löw, knows that the Golem is still hidden in an attic. For the sake of the Jewish people, the young rabbi brings the Golem back to life. But the Emperor wants to get hold of that creature. Emperor Rudolph II is played by French-Jewish actor Harry Baur. In 1942, he was imprisoned by the Gestapo and almost dying of hunger he was released four months later. One year later, he died at the age of 42 in Paris. Einleitung/Introduction: Ines Steiner, Film- und Kulturwissenschaftlerin, Tätigkeiten für SDR, Deutsches Filmmuseum, Deutsches Film Institut, IFK Wien, Universität für Angewandte Kunst. Zahlreiche Veröffentlichungen und Ausstellungen zu filmspezifischen Themen.
Fr 16.11. 19:30 metro di 20.11. 18:00 Filmhauskino
hOmmaGe an claude BeRRi
hOmmaGe an claude BeRRi
amen
le cinéma de PaPa
deR stellveRtReteR
claude Berri F 1970
constantin costra-Gavras F 2002 Produktionen/Production Companies KC Medien AG, KG Productions, Katharina, Studio Canal +, Mediapro, Renn Productions, TF1 Films Productions Produzent/Producer Claude Berri Regie/Director Constantin Costa-Gavras Drehbuch/Script Constantin Costa-Gavras, Jean-Claude Grumberg (nach Rolf Hochhuths Theaterstück Der Stellvertreter/based on Rolf Hochhuth’s play The Deputy) Kamera/DoP Patrick Blossier (AFC) Ton/Sound Pierre Gamet Schnitt/ Editor Yannick Kergoat Musik/Music Armand Amar DarstellerInnen/Cast Ulrich Tukur (Kurt Gerstein), Mathieu Kassovitz (Ricardo Fontana), Ulrich Mühe (Doktor/Doctor), Michel Duchaussoy (Kardinal/Cardinal), Friedrich von Thun (Gersteins Vater/ Gerstein's Father), Hanns Zischler (Grawitz), Sebastian Koch (Höss), Erich Hallhuber (Von Rutta), Bernd Fischerauer (Bischof von Galen/ Bishop von Galen), Monica Bleibtreu (Frl. Hinze/Ms. Hinze) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 125 Minuten, dt. OF Feature Film, colour, 35 mm, 125 min., German OV Der Chemiker und SS-Obersturmführer Kurt Gerstein ist für Produktion von Zyklon B und dessen Lieferung an das Konzentrationslager Auschwitz verantwortlich. Doch als ihm klar wird, wofür das Gift benötigt wird, versucht er mit allen Mitteln, die Lieferungen zu verzögern. Bei seinem Widerstand wird er vom jungen Jesuiten Ricardo Fontana unterstützt, der Papst Pius XII. bitten will, öffentlich gegen Hitler Stellung zu beziehen. Als Vorbilder dienten dem Autor Rolf Hochhuth der Berliner Dompropst Bernhard Lichtenberg, der sich öffentlich für die verfolgten Juden einsetzte und in Gestapo-Haft starb, sowie der polnische Pater Maximilian Kolbe, der in Auschwitz sein Leben für das eines Familienvaters opferte. Ihnen ist Amen/Der Stellvertreter gewidmet. Newly commissioned SS Lieutenant and chemist, Kurt Gerstein, discovers that the Zyklon B pellets he has developed to disinfect soldiers‘ drinking water are being used to gas Jews. Recruited to help streamline the death camp process by a team of SS officers, Gerstein secretly approaches Vatican representatives. Writer Rolf Hochhuth has dedicated his play The Deputy to the memory of Father Maximilian Kolbe and Provost Bernhard Lichtenberg. Provost Lichtenberg prayed openly for the Jews and was arrested by the Gestapo.
Produktion/Production Companies Columbia Films S.A. Produzent/Producer Pierre Grunstein Regie/Director Claude Berri Buch/Script Claude Berri Kamera/DoP Jean Penzer Ton/Sound Jean Labussière Schnitt/Editors Sophie Coussein, Arlette Langmann, Corinne Lazare DarstellerInnen/Cast Yves Robert (Vater/Father), Hénia Ziv (Mutter/Mother), Claude Berri (Claude), Alain Cohen (Claude als Kind/Claude as a child), Gérard Barray (Richard), Teddy Bilis (Salomon), François Billetdoux (Autor/Author), Philippe de Broca (Jean Timent), Arlette Gilbert (Simone) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 100 Minuten, frz. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 100 min., French OV, English subtitles Claude wächst in einer Familie auf, die mehr von ihrer jüdischen Kultur als von ihrer Religion geprägt ist. Sein Vater ist von Beruf Kürschner und darüber hinaus eine markante Persönlichkeit. Claude versucht jahrelang vergeblich sein Glück als Schauspieler. Als er das Talent seines Vaters bemerkt, fördert er ihn, und beide werden für einen Film engagiert. „Dieser rührende Film, der auf Kindheitserinnerungen basiert, lässt sich problemlos mit Klassikern wie Les Quatre Cents Coups/Sie küssten und sie schlugen ihn (François Truffaut, F 1959) oder Jacquot de Nantes/Jacquot aus Nantes (Agnès Varda, F 1991) vergleichen.“ (Jérôme Segal, JFF 07) Claude grows up in a Jewish family that is influenced by tradition but not by religion. His father, a furrier who came from Poland, has a humorous and extravagant personality. Claude tries to build up a career as an actor. When he discovers the acting talent of his father, both men are engaged in a film. Am 17. Nov. in Anwesenheit des Darstellers und Regisseurs Claude Berri. On Nov. 17th, Actor and Director Claude Berri will be in attendance.
Am 18. Nov. in Anwesenheit des Produzenten Claude Berri. On Nov. 18th, Producer Claude Berri will be in attendance. In memoriam Ulrich Mühe (20. Juni 1953 – 22. Juli 2007)
so 18.11. 20:00 Burg Kino mi 21.11. 22:00 metro
Die Vorführung des Filmes konnte durch die großzügige unterstützung von Constantin Film ermöglicht werden.
sa 17.11. 20:00 Burg Kino mo 19.11. 22:00 metro do 22.11. 22:00 Burg Kino 41
hOmmaGe an claude BeRRi
hOmmaGe an claude BeRRi
le vieil hOmme et l'enFant
lucie auBRac
the Old man and the BOy
claude Berri F 1997
claude Berri F 1967 Produzenten/Producers André Hunebelle, Paul Cadéac Regie/Director Claude Berri Buch/Script Claude Berri, Gérard Brach, Michel Rivelin Kamera/DoP Jean Penzer Ton/Sound Jean Labussière Schnitt/Editors Denise Charvein, Sophie Coussein Musik/Music Georges Delerue DarstellerInnen/ Cast Michel Simon (Pepe), Alain Cohen (Claude Langmann), Charles Denner (Claudes Vater/Claude's Father), Luce Fabiole (Mèmè), Roger Carel (Victor), Paul Préboist (Maxime), Jacqueline Rouillard (Lehrerin/Teacher) Spielfilm, sw., 35 mm, 90 Minuten, frz. OF, engl. UT Feature Film, b&w, 35 mm, 90 min., French OV, English subtitles Der achtjährige Claude lebt im von den Deutschen besetzten Paris. Als die Lage für Juden immer schwieriger wird, schicken die Eltern den Buben 1944, mit einer falschen Identität versehen, aufs Land, wo er bei einer katholischen Familie Unterschlupf findet. Allmählich freundet sich Claude mit Pepe, dem griesgrämigen und antisemitischen Hausherrn, an. Claude Berris erster Spielfilm trägt autobiografische Züge, da er den Zweiten Weltkrieg in einem Versteck überlebte. Claude, a young Jewish boy living in Nazi-occupied Paris, is sent by his parents to the countryside to live with an elderly Catholic couple. Forced to hide his identity, the eight-year-old boy bonds with the irascible and antiSemitic Pepe, who soon becomes his friend and confidant. Claude Berri’s film was hailed by François Truffaut as a film in the great humanist tradition of Jean Renoir. "It took daring in 1967 for a young French director to make a warmhearted comedy about wartime anti-Semitism, when the shame of his country under German occupation was still fresh in people's memory. But Claude Berri's first feature, The Two of Us – based upon his own experiences as a hidden Jewish child in France during World War II (…) - also owes its wild charm to two brilliant performers." (New York Times)
Produzent/Producer Pierre Grunstein Regie/Director Claude Berri Buch/ Script Claude Berri (nach Lucie Aubracs Autobiografie Ils partiront dans l’ivresse/based on Lucie Aubrac’s autobiography Ils partiront dans l’ivresse) Kamera/DoP Vincenzo Marano Ton/Sound Pierre Gamet Schnitt/Editor Hervé de Luze Musik/Music Philippe Sarde DarstellerInnen/Cast Carole Bouquet (Lucie Aubrac), Daniel Auteuil (Raymond), Patrice Chéreau (Max), Jean-Roger Milo (Maurice), Eric Boucher (Serge), Heino Ferch (Barbie), JeanClaude Grumberg (Raymonds Vater/Raymond's father) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 115 Minuten, frz. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 115 min., French OV, English subtitles Die französische Geschichtslehrerin Lucie Bernard, die sich in der kommunistischen Bewegung engagiert, heiratet 1939 den jüdischen Ingenieur Raymond Samuel, der den Namen Raymond Aubrac annimmt. Das Ehepaar Aubrac ist in der Résistance aktiv und beteiligt sich an der Untergrundzeitung „Libération“. Eines Tages wird Raymond an die Nazis verraten und verhaftet. In einer abenteuerlichen Aktion gelingt es seiner Frau, ihn zu befreien. „Lucie Aubrac ist ein Film über die, die es geschafft haben, am Leben zu bleiben – mit List, Mut, Solidarität, Intelligenz und einer Motivation, die stärker ist als jede ideologische Überzeugung: Liebe.“ (www.kinokalender.com) Based on Lucie Aubrac's autobiographic novel this films, tells the story of a couple of members of the French Resistance during World War II. Passion and wit help Lucie free her Jewish husband Raymond from certain death at the hands of the Gestapo. Claude Berri creates a touching masterpiece about courage and love. In memoriam Lucie Aubrac (29. Juni 1912–14. März 2007) Am 17. Nov. in Anwesenheit des Regisseurs Claude Berri. On Nov. 17th, Director Claude Berri will be in attendance.
Am 17. Nov. in Anwesenheit des Regisseurs Claude Berri. On Nov. 17th, Director Claude Berri will be in attendance.
sa 17.11. 22:30 Burg Kino di 20.11. 18:00 metro 42
so 18.11. 17:30 Burg Kino di 20.11. 22:00 metro
hOmmaGe an claude BeRRi
hOmmaGe an leOn asKin
maZel tOv Ou le maRiaGe maRRy me! maRRy me!
leOn asKin – (üBeR)leBen und schausPiel
claude Berri F 1969
egon humer a 1997
Produzent/Producer Claude Berri Regie/Director Claude Berri Buch/Script Claude Berri Kamera/DoP Ghislain Cloquet Schnitt/Editor Sophie Coussein Musik/Music Emil Stern DarstellerInnen/Cast Claude Berri (Claude), Elisabeth Wiener (Isabelle Schmoll), Prudence Harrington (Englischlehrerin/ English teacher) Grégoire Aslan (Hr. Schmoll/Mr. Schmoll), Louisa Colpeyn (Fr. Schmoll/Mrs. Schmoll), Estera Galion (Mme. Avram), Gabriel Jabbour (M. Avram), Régine (Marthe)
Produktion/Production Company Egon Humer Film-TV-Medienproduktion Produzent/Producer Egon Humer Regie/Director Egon Humer Buch/ Script Egon Humer Kamera/DoP Egon Humer Ton/Sound Dietmar Schipek (Soundscape Mix) Schnitt/Editor Egon Humer Mitwirkende/Participation Leon Askin, Klaus Maria Brandauer, Peter Kern, Paulus Manker, Susi Nicoletti u. a.
Spielfilm, Farbe, 35 mm, 87 Minuten, frz. OF, dt. UT Feature Film, colour, 35 mm, 87 min., French OV, German ST Claude, ein schüchterner jüdischer Bursche, ist während seines Sommerurlaubs Isabelle begegnet, deren Eltern jüdische Diamantenhändler in Antwerpen sind. Als die junge Frau schwanger wird, drängen die beiden Familien auf Heirat. Die Welt scheint in Ordnung – bis Claude sich drei Wochen vor der Hochzeit in eine andere Frau verliebt.
Dokumentarfilm, Farbe, sw., Beta SP, 52 Minuten, dt. OF Documentary Film, colour, b&w, Beta SP, 52 min., German OV Am 18. September 2007 hätte Leon Askin seinen hundertsten Geburtstag gefeiert. Zehn Jahre zuvor drehte der österreichische Filmemacher Egon Humer ein Porträt über den großen Künstler und sein Leben in Wien (Weltpremiere: Jüdische Filmwoche Wien 1997). „In seiner bewegenden Dokumentation zeichnet Egon Humer ein Porträt des neunzigjährigen Schauspielers, das über Hollywood-Anekdoten hinausgeht.“ (Michael Omasta, Falter 41/97)
During vacation, Claude, a shy Jewish boy, meets young Isabelle whose parents are Jewish diamond dealers in Antwerp. When the young woman becomes pregnant, both families force her and Claude to get married. “On his way to the altar Claude succumbs to a touch of Portnoy's complaint. He develops a ravenous appetite for his beautiful English teacher and abruptly decides that he has found true love. Barricades are formed by the relatives, insults and wounds are exchanged. But finally Claude and Isabelle discover that truce is beauty and end the war at a ritualistic nuptial feast. (…) The trials of courtship have always been natural subjects for film makers. Berri watches them without mockery or disdain. The result is a rare observation of the pathos and humor engendered by the rites of man.” (http://www.time.com)
Austrian filmmaker Egon Humer creates an intimate portrait of the Viennese Jewish actor Leon Askin (1907 - 2005), who was driven out of Austria by the Nazis and made a career as a supporting actor in Hollywood. (He returns to Austria in 1994 as an octogenarian.) The director watches closely the life of Leon Askin in Vienna: the private person in everyday life, in different encounters, at work on stage - with side-glances into Vienna's theatrical landscape. A portrait that also leads into other aspects of his life: solitude, the struggle for health and respect, the set-backs of aging, the self-examination of his Jewish identity and being a refugee “as long as you live”. (www.humer-film. com/FILME/ASKIN)
Am 18. Nov. in Anwesenheit des Darstellers und Regisseurs Claude Berri. On Nov. 18th, Actor and Director Claude Berri will be in attendance.
Einleitende Worte/Introduction: Anita Askin-Wicher und/and Egon Humer www.humer-film.com/FILME/ASKIN/
so 18.11. 22:30 Burg Kino mi 21.11. 18:00 Filmhauskino
sa 17.11. 17:30 metro 43
hOmmaGe an eRnst luBitsch
hOmmaGe an eRnst luBitsch
deR stOlZ deR FiRma
die austeRnPRinZessin
carl Wilhelm d 1914
ernst lubitsch d 1919
Produktion/Production Company Projektions-AG „Union“ (PAGU), Berlin Produzent/Producer Paul Davidson Regie/Director Carl Wilhelm Buch/ Script Jacques Burg, Walter Turszinsky Kamera/DoP Friedrich Weinmann Musik/Music Glücksmann (Musikzusammenstellung, 1915) DarstellerInnen/Cast Ernst Lubitsch (Siegmund Lachmann), Martha Kriwitz (Lilly), Victor Arnold (J. C. Berg), Albert Paulig (Charly Forst) Uraufführung/First release 30. Juli 1914/July 30, 1914
Produktion/Production Company Projektions-AG „Union“ (PAGU), Berlin Produzent/Producer Paul Davidson Regie/Director Ernst Lubitsch Buch/ Script Hanns Kräly, Ernst Lubitsch Kamera/DoP Theodor Sparkuhl DarstellerInnen/Cast Ossi Oswalda (Ossi Quaker), Harry Liedtke (Prinz Nucki/Prince Nucki), Victor Janson (Mister Quaker), Curt Bois (Kapellmeister/ Bandmaster), Max Kronert (Heiratsvermittler Seligson/Matchmaker Seligson) Uraufführung/First release 25. Juni 1919/June 25, 1919 (Berlin, UfaTheater am Kurfürstendamm)
Stummfilm, sw., 35 mm, 61 Minuten Silent Film, b&w, 35 mm, 61 min. Siegmund Lachmann ist Lehrling in einem Geschäft in der Provinz. Als er eines Tages die Auslage der Firma neu arrangieren will, fliegt seine Leiter durch die Schaufensterscheibe und ruiniert die gesamte Ware. Siegmund wird entlassen und beschließt, sich das Leben zu nehmen. Allerdings will er vorher noch mit seiner Familie zu Hause abendessen. Dabei ändert er seine Meinung und möchte sein Glück in Berlin versuchen, wo er auch eine Stellung in einem Modesalon bekommt. Siegmund Lachmann is a shop apprentice who lives in a small town. One day he has to decorate the shop window. Suddenly his ladder falls down and ruins the whole merchandise. After being sacked, Siegmund decides to commit suicide but he changes his mind and tries his luck in Berlin. Musikalische Begleitung/Musical Accompaniment Gerhard Gruber (Klavier/Piano) Der Film wird mit Die Austernprinzessin gezeigt. The film is screened together with Die Austernprinzessin.
Stummfilm, s&w, 35 mm, 63 Minuten Silent Film, b&w, 35 mm, 63 min. Ossi, die hübsche und eigenwillige Tochter des steinreichen amerikanischen Austernkönigs Mister Quaker, möchte unbedingt einen richtigen Prinzen heiraten. Der Heiratsvermittler Seligson stellt den Kontakt zu Prinz Nucki her, der allerdings völlig verarmt ist. Doch bevor die beiden zueinander finden, kommt es zu einer Reihe von Verwechslungen, Peinlichkeiten, einem Damenboxkampf, dem Ausbruch des „Foxtrottfiebers“ und Alkoholexzessen. Béla Balázs bewundert 1923 die „offenbare, absichtliche Selbstironie des Regisseurs“: „Denn die Quelle des Komischen liegt hier schon im Regiestil, der in einer Selbstverspottung besteht. Filmmoden und Filmmanieren werden entlarvt, bloß dadurch, daß sie ein wenig übertrieben werden.“ (Der Tag, Wien, 10. August 1923). Ossi, the daughter of an American oyster magnate, promises to find her a prince to wed. Matchmaker Seligson suggests Prince Nucki, who lives poverty-stricken in a run-down apartment with a pal. It was the first film „to exhibit the famous ‚Lubitsch Touch‘, the alluring combination of graceful human silliness and satire.” (Paul Sutton; http://thecamerajournal.blogspot.com/)
Musikalische Begleitung: Gerhard Gruber Der Film wird mit Der Stolz der Firma gezeigt. The film is screened together with Der Stolz der Firma.
mo 12.11. 20:30 metro 44
mo 12.11. 20:30 metro
hOmmaGe an eRnst luBitsch
hOmmaGe an eRnst luBitsch
eRnst luBitsch in BeRlin vOn deR schÖnhauseR allee nach hOllyWOOd
meyeR aus BeRlin
Robert Fischer d 2006 Produktion/Production Company Transit Film Produzent/Producer Loy W. Arnold Regie/Director Robert Fischer Buch/Script Robert Fischer Kamera/ DoP Manuel Lommel, Jonathan Rho, Michael Rüdiger Tonstudio/Sound Studio Viotelmedia Schnitt/Editor Frank Schönfelder Musik/Music Aljoscha Zimmermann Mitwirkende (in alphabetischer Reihenfolge)/Participation (in alphabetical order) Wolfgang Becker, Evy Bettelheim-Bentley, Amanda Goodpaster, Michael Hanisch, Jan-Christopher Horak, Jörg Jannings, Dani Levy, Nicola Lubitsch, Enno Patalas, Hans Helmut Prinzler, Tom Tykwer Dokumentarfilm, Farbe und sw., Beta SP, 110 Minuten, dt. OF Documentary Film, colour and b&w, Beta SP, 110 min., German OV Ernst Lubitsch in Berlin schildert die Zeit, in der Ernst Lubitsch in seiner Heimatstadt Berlin lebte: von der Kindheit als Nesthäkchen der Familie eines jüdisches Textilkaufmannes und den Jahren als Schauspieler und Stummfilmkomiker über erste Regiearbeiten bis hin zu seiner Abreise in die USA 1922. Neben Familienmitgliedern wie Lubitschs Tochter Nicola und seiner Enkelin Amanda Goodpaster kommen auch Regisseure und Filmspezialisten zu Wort. Ernst Lubitsch in Berlin portrays Ernst Lubitsch’s years in Berlin. From his childhood, his first films until his departure for the USA. Interviews with family members like Lubitsch’s daughter Nicola and his granddaughter Amanda Goodpaster, and directors like Tom Tykwer and Dani Levy, present private and cinematic aspects. Am 13. November: Anschließend: Diskussion (in deutscher Sprache)/ Following: Discussion (in German) ReferentInnen (in alphabetischer Reihenfolge)/Speakers (in alphabetical order): Thomas Ballhausen (Filmarchiv Austria), Monika Bernold (Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien), Robert Fischer (Filmhistoriker und Regisseur), Herta-Elisabeth Renk (Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur, Katholische Universität Eichstätt) Leitung/Moderator: Andrea Schurian
di 13.11. 17:30 metro Fr 16.11. 22:00 Filmhauskino
ernst lubitsch d 1919 Produktion/Production Company Projektions-AG „Union“ (PAGU), Berlin Produzent/Producer Paul Davidson Regie/Director Ernst Lubitsch Buch/ Script Hanns Kräly, Erich Schönfelder Kamera/DoP Alfred Hansen Musik/ Music Aljoscha Zimmermann DarstellerInnen/Cast Ernst Lubitsch (Sally Meyer), Ethel Orff (Paula, Sallys Frau / Sally’s wife), Heinz Landsmann (Harry), Trude Troll (Kitty, Harrys Braut/Harry’s bride) Uraufführung/First release 17. Jänner 1919 / January 17, 1919 Stummfilm, sw., 35 mm, 57 Minuten Silent Film, b&w, 35 mm, 57 min. Der ach so arme Sally Meyer fühlt sich gestresst. Das Eheleben macht ihn völlig fertig, deshalb braucht er dringend Erholung. So begibt er sich zum Arzt, um sich genau dies bestätigen zu lassen. Schnurstracks packt Sally seine Koffer und macht sich auf den Weg nach Berchtesgaden. Im Hotel angekommen, lernt er die reizende Kitty kennen, die ebenfalls ohne Anhang unterwegs ist. Sally ist Feuer und Flamme für die Schönheit. Doch seine Frau Paula ist misstrauisch geworden und auf dem Weg nach Berchtesgaden. Im Zug lernt sie Kittys Bräutigam Harry kennen, freilich ohne zu ahnen, dass ihr lieber Sally mit dessen Braut flirtet. Poor Sally Meyer feels totally out of sorts. So he goes to his doctor who confirms his condition. Without hesitation, he packs his things and travels to the Bavarian town of Berchtesgaden. There he meets the beautiful Kitty and soon Sally is totally attracted to her. Unfortunately, Sally’s wife Paula becomes suspicious and heads for Berchtesgaden. On the train, she meets Kitty’s fiancé who wants to visit his girl. Musikalische Begleitung/Musical Accompaniment Gerhard Gruber (Klavier/Piano) Der Film wird mit Schuhpalast Pinkus gezeigt. The film is screened together with Schuhplalst Pinkus.
di 13.11. 20:30 metro 45
hOmmaGe an eRnst luBitsch
hOmmaGe an leOn Zelman
schuhPalast PinKus
in memORiam leOn Zelman
ernst lubitsch d 1916
christian Rathner a 2007
Produktion/Production Company Projektions-AG „Union“ (PAGU), Berlin Produzent/Producer Paul Davidson Regie/Director Ernst Lubitsch Buch/ Script Hanns Kräly, Erich Schönfelder DarstellerInnen/Cast Ernst Lubitsch (Sally Pinkus), Guido Herzfeld (Meiersohn), Else Kenter (Melitta Hervé), Hanns Kräly (Lehrer/Teacher), Ossi Oswalda (Lehrmädchen/Apprentice), Erich Schönfelder (Schuhmacher/Shoemaker) Uraufführung/First release 9. Juni 1916/June 9, 1916
Produktion/Production Company ORF Produzent/Producer Gabriele Wistawel Regie/Director Christian Rathner Buch/Script Christian Rathner Schnitt/Editor Christian Beneder Sprecher/Narrator Otto Clemens
Stummfilm, s.w, 35 mm, 62 Minuten Silent Film, b&w, 35 mm, 62 min. Schuhpalast Pinkus ist nicht nur Lubitschs erster großer Erfolg als Regisseur, sondern er spielt darin als Salomon „Sally“ Pinkus eine seiner besten Rollen. Sally ist ein fauler Schüler, der lieber den Mädchen nachschaut als seine Hausaufgaben zu machen. Deshalb fliegt er von der Schule. Und er wird Verkäufer in einem Schuhgeschäft. Doch dem Inhaber gefällt die amouröse Beziehung, die Sally zu dessen Tochter knüpft, nicht. „Im moralischen Urteil wäre Sally Pinkus ein wendiger Opportunist. Aber Lubitsch fällt keine moralischen Urteile, die Menschen einteilen in gut und schlecht. Sie sind einfach gut und schlecht; mit dieser Diagnose machte Lubitsch Aufsehen.“ (Karsten Witte, Filmwissenschaftler Berlin) Due to his reckless behaviour, Salomon "Sally" Pinkus is suspended from school. He starts to work as an apprentice in a shoe shop, where he spends most of the time flirting with his employer's daughter and the female customers. After much cavorting, he successfully woos a lady who is not only willing to finance his own business, but also becomes his wife.
Musikalische Begleitung/Musical Accompaniment Gerhard Gruber (Klavier/Piano) Der Film wird mit Meyer aus Berlin gezeigt. The film is screened together with Meyer aus Berlin.
Dokumentarfilm, Farbe, Beta SP, 22 Minuten, dt. OF Documentary Film, colour, b&w, Beta SP, 22 min., German OV In einem „Kreuz und Quer spezial“ des ORF würdigt Christian Rathner das „Gewissen Österreichs“, wie Prof. Zelman in Nachrufen bezeichnet wird. Leon Zelman wurde 1928 in Szczekociny (Polen) geboren. Im Ghetto von Lodz verlor er seine Eltern, und sein Bruder kam während eines Todesmarches 1944 um. Leon Zelman selbst wurde 1945 aus dem Nebenlager Ebensee des KZ Mauthausen von US-Truppen befreit. Erinnerung und Versöhnung blieben zwei Begriffe, die sein Leben und Wirken prägten. Ob als Leiter des Jewish Welcome Service oder als Mitbegründer der Jahreszeitschrift Jüdisches Echo – Verständigung blieb sein zentrales Thema. Leon Zelman, who was born in 1928 in Szczekociny, Poland, was a survivor of the concentration camps Auschwitz and Mauthausen-Ebensee, where he was liberated in May 1945 by U.S. forces. In 1946, he came to Vienna. His non-profit organization Jewish Welcome Service Vienna was founded in 1980. Since the establishment of the Service, the project "Welcome to Vienna" has made it possible to invite thousands of Austrians driven from the country in 1938 back to the city. Moreover, the Jewish Welcome Service organizes exchange programmes for young people from Israel, the U.S. and Austria as well as numerous special projects. In his programme for Austrian Broadcasting Company ORF, director Christian Rathner created a sensitive portrait of a great man.
Im Anschluss an die Filmvorführung liest Caroline Koczan aus Leon Zelmans Autobiografie Ein Leben nach dem Überleben (aufgez. v. Armin Thurnher; Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 2005). After the screening, Caroline Koczan reads from Leo Zelman autobiography Ein Leben nach dem Überleben (aufgez. v. Armin Thurnher; Verlag Kremayr & Scheriau, Wien 2005) (In German) In Anwesenheit von Christian Rathner Christian Rathner in person
di 13.11. 20:30 metro 46
do 15.11. 18:00 metro
in eRinneRunG an FRed Zinnemann
in eRinneRunG an FRed Zinnemann
Julia
the seaRch
Fred Zinnemann usa 1977
die GeZeichneten suchende heRZen
Produktion/Production Company Twentieth Century Fox Produzent/Producer Richard Roth Regie/Director Fred Zinnemann Buch/Script Alvin Sargent (nach Lillian Hellmans Kurzgeschichte Julia; veröffentlicht in ihrem Buch Pentimento/based on Lillian Hellman’s short story Julia; published in her book Pentimento) Kamera/DoP Douglas Slocombe BSC Ton/Sound Derek Ball, Leslie Hodgson Schnitt/Editors Marcel Durham, Walter Murch Musik/Music Georges Delerue DarstellerInnen/Cast Jane Fonda (Lillian Hellman), Vanessa Redgrave (Julia), Jason Robards, Jr. (Dashiell Hammett), Maximilian Schell (Johann), Hal Holbrook (Alan Campbell), Rosemary Murphy (Dorothy Parker), Meryl Streep (Anne Marie) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 116 Minuten, engl. OF Feature Film, colour, 35 mm, 116 min., English OV Die Schriftstellerin Lillian Hellman, die mit ihrem Mentor und Liebhaber Dashiell Hammett zusammenlebt, leidet an einer Schreibblockade. In dieser Phase denkt sie oft an Julia, ihre Freundin aus der Kindheit. Die Wege der beiden Frauen trennen sich kurz bevor Lilian mit ihrem ersten Theaterstück Erfolge am Broadway feiert. Julia geht nach Oxford, um Medizin zu studieren, und von dort nach Wien. Aus den Briefen Julias, die sich einer Widerstandsbewegung angeschlossen hat, erfährt Lilian zum ersten Mal von der drohenden Gefahr des aufkeimenden Nationalsozialismus. Als Lilian zu einem Schriftstellerkongress nach Moskau eingeladen wird, bittet Julia sie, über Berlin zu fahren und etwas Geld in die Sowjetunion zu schmuggeln, um dort die antifaschistische Bewegung zu unterstützen. Lillian and her friend Julia (daughter of a wealthy Jewish family being raised by her grandparents in the USA) enjoy a childhood together and an extremely close relationship in late adolescence. Later, medical-student Julia attends Oxford and the University of Vienna. Lillian suffers through revisions of her play with her mentor and lover, Dashiell Hammett. After becoming a celebrated playwright, Lillian is invited to a writers conference in Russia. Julia, having taken on the battle against Nazism, enlists Lillian en route to smuggle money through Nazi Germany, which will assist in the Anti-Nazi cause.
mi 14.11. 22:00 metro so 18.11. 17:30 Filmhauskino
Fred Zinnemann usa/ch 1947/1948 Produktionen/Production Companies Praesens-Film AG (Zürich), MGM release Produzent/Producer Lazar Wechsler Regie/Director Fred Zinnemann Buch/Script Richard Schweizer, David Wechsler, zusätzliche Dialoge/ additional dialogues: Paul Jarrico and/und Montgomery Clift (nicht angerechnet/uncredited) Kamera/DoP Emil Berna Ton/Sound Paul Wartmann Schnitt/ Editor Hermann Haller Musik/Music Robert Blum DarstellerInnen/Cast Montgomery Clift (Ralph „Steve“ Stevenson), Ivan Jandl (Karel Malik), Aline MacMahon (Fr. Murray/Mrs. Murrey), Jarmila Novotna (Fr. Malik/Mrs. Malik), Wendell Corey (Jerry Fisher), Mary Patton (Fr. Fisher/Mrs. Fisher), Ewart G. Morrison (Hr. Crookes/Mr. Crookes), Leopold Borkowski (Joel Makowsky), Claude Gambier (Raoul Dubois), Sigfrit Steiner (UNRRA Official), Fred Zinnemann (Jeepfahrer/Jeep Driver) Spielfilm, sw., Beta SP, 105 Minuten, engl. OF Feature Film, b&w, Beta SP, 105 min., engl. OV In den Ruinen einer zerstörten süddeutschen Stadt wird nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs der verwahrloste Bub Karel vom amerikanischen GI Ralph Stevenson aufgelesen. Das Kind wurde während des Kriegs von der Mutter getrennt und in ein Konzentrationslager gesteckt. Stevenson nimmt den Zehnjährigen auf und kümmert sich um ihn. „Halb dokumentarisch erzählt Emigrant Fred Zinnemann vom weitgehend unbeachtet gebliebenen Schicksal verschleppter Kinder, die ebenfalls unter dem Wahn des deutschen Faschismus zu leiden hatten. Hervorragende Darsteller und ein subtiler Erzählstil.“ (www.prisma-online.de) After World War II, Karel, a young Czech boy, lives in a camp for war orphans. During the war, his mother lost contact with him when they were in a concentration camp. While being transported in an ambulance, some of the children, including Karel, break out. American G.I. Ralph Stevenson finds him wandering aimlessly. He takes him back to his base to feed him and starts to take care of the boy. The film, which was the first to be made in Europe after World War II with an American director and cast, was partially based on Europe's Children, a book of photographs by Therese Bonney documenting the orphans of the war.
so 11.11. 18:00 metro mo 19.11. 20:00 Filmhauskino 47
in eRinneRunG an FRed Zinnemann
hunGRy heaRts. exil und identitäten
the seventh cROss
aus GaliZien in den aaRGau. WeGe eines Jüdischen euROPäeRs im 20. JahRhundeRt
das sieBte KReuZ Fred Zinnemann usa 1944 Produktion/Production Company MGM Produzent/Producer Pandro S. Berman Regie/Director Fred Zinnemann Buch/Script Helen Deutsch (nach Anna Seghers Roman Das siebte Kreuz/based on Anna Segher’s novel The Seventh Cross) Kamera/DoP Karl Freund (nicht angerechnete ergänzende Fotografie Robert Surtees/uncredited additional photography by Robert Surtees) Ton/Sound Douglas Shearer Schnitt/Editor Thomas Richards Musik/ Music Roy Webb DarstellerInnen/Cast Spencer Tracy (George Heisler), Signe Hasso (Toni), Hume Cronyn (Paul Roeder), Jessica Tandy (Liesel Roeder), Agnes Moorehead (Madame Marelli), Herbert Rudley (Franz Marnet), Felix Bressart (Poldi Schlamm), Alexander Granach (Zillich) Spielfilm, s&w, 35 mm, 112 Minuten, engl. OF Feature Film, b&w, 35 mm, 112 min., English OV Deutschland 1936: Im Konzentrationslager Westhofen sind Häftlinge inhaftiert, von denen sieben in einer Nacht entkommen können. Der Lagerkommandant beschließt, an den Geflohenen ein Exempel für alle weiteren Ausbruchsversuche zu statuieren. Er lässt mitten auf dem Gelände sieben Kreuze aufstellen, an denen die Flüchtlinge nach ihrer Ergreifung aufgehängt werden sollen. Der Suchtrupp hat Erfolg: Schon am nächsten Tag befinden sich nur noch vier auf freiem Fuß – und auch denen sind die Verfolger schon auf der Spur. In 1936, seven prisoners of the German concentration camp Westhofen manage to escape. The commandant nails crosses to seven trees, planning to crucify each of the prisoners as they are captured. Soon, six of the prisoners are found by the Gestapo. The one remaining escapee is Georg Heisler, a communist. “I was fascinated by The Seventh Cross, a novel by Anna Seghers, who had escaped from Nazi Germany to Mexico. (…) It had a number of important things to say: in a country gone berserk a man is running for his life, unable to trust anyone except former friends who are endangered by his mere presence.” (Fred Zinnemann)
susanne scheiner/Peter scheiner ch 2007 Produktion/Production Company AVA Scheiner AG Regie/Directors Susanne Scheiner, Peter Scheiner Buch/Script Susanne Scheiner Kamera/DoP Thomas Hucˇ ko, Adrian Zschokke Ton/Sound Heinz Tobler Schnitt/Editor Thomas Enz, Thomas Hucˇ ko, Manuel Richtmann Musikauswahl/Music Selection Susanne Scheiner Erzähler/Narrator Sylvia Silva Dokumentarfilm, Farbe, Beta SP, 45 Minuten, dt./poln./ukr. OF, dt. UT Documentary Film, colour, Beta SP, 45 min., German/Polish/Ukrainian, German subtitles Jerzy Czarnecki, der Protagonist des Films, schreibt in seinem Lebenslauf: „Ab Mai 1972 ist die Schweiz meine neue Heimat geworden. Hier habe ich seit 1974 auf dem Gebiet der Sicherheit der Nuklearanlagen gearbeitet, bis zu meiner Pensionierung.“ Der Jude Jerzy Czarnecki wird 1924 als Isaak Steger in einer kleinen Stadt in Osteuropa geboren. Mit falschen Papieren, die auf den Namen Jerzy Czarnecki lauten, gelingt ihm 1942 die Flucht aus dem von den Deutschen besetzten Ort. Sechzig Jahre später begibt er sich auf eine Reise in seine Heimatstadt Mosty Wielkie, die in der heutigen Ukraine liegt. Jerzy Czarnecki was born Isaak Steger into a Jewish family in Mosty Wielki (now: Ukraine) in 1924. During the German occupation, he was able to flee from his hometown using faked documents. Since 1972 he has been living in Switzerland. In 2002, he travels back to the place of his childhood and youth. “Sixty years have passed and I did not dare to go back to my hometown of Mosty Wielkie. I have been thinking for a long time if it makes sense to go there. I know that nobody I knew remained.” (Jerzy Czarnecki)
In Anwesenheit der RegisseurInnen Susanne und Peter Scheiner. Directors Susanne and Peter Scheiner will be in attendance.
mo 12.11. 18:00 metro mo 19.11. 17:30 Filmhauskino 48
sa 10.11. 18:30 top Kino Gr. saal
hunGRy heaRts. exil und identitäten
hunGRy heaRts. exil und identitäten
deR WandeRndeR Jid (aKa avRam Ovenu)
ha-masa schel vaan
the WandeRinG JeW (aKa aBRaham OuR PatRiaRch) George Roland usa 1933 Produktion/Production Company Jewish American Film Arts, Inc. Produzenten/Producers George Roland, Herman Ross Regie/Director George Roland Buch/Script Jacob Mestel Kamera/DoP J. Burgi Contner, Frank Zucker Musik/Music I. J. Hochman DarstellerInnen/Cast Jacob Ben-Ami (Prof. Arthur Levi), Natalie Browning (Gertrude), Ben Adler (Paul von Eisenon), Abraham Teitelbaum (Reporter) Spielfilm, sw., 35 mm, 66 Minuten, jidd. OF, engl. UT Feature Film, b&w, 35mm, 66 min., Yiddish OV, English subtitles Die Hauptfigur des Filmes ist der jüdische Professsor Arthur Levi, der im Deutschland der 1930er-Jahre mit Antisemitismus konfrontiert wird, als eines seiner Werke von der Berliner Akademie der Künste abgelehnt wird. 1933 gedreht, ist der Film die erste Produktion in einer Reihe, die sich mit der Situation deutscher Jüdinnen und Juden auseinandersetzen sollte. Die Geschichte wurde in den USA zunächst ohne Untertitel und in den Jahren 1937, 1939 und 1941 unter den Titeln A Jew in Exile, Nazi Terror und The Jew in Germany gezeigt. Erst 1999 wurde er vom National Center for Jewish Film in Brandeis, Massachusetts, wiederentdeckt und restauriert. Arthur Levi is a German-Jewish artist who experiences the new German antiSemitism when his masterpiece, a portrait of his Polish-born father entitled The Eternal Wanderer, is rejected by the Berlin Academy of Art, which also asks his resignation as professor. The Wandering Jew is a unique find: the first American feature film to depict the situation of Jews in Nazi Germany, and the only Yiddish-language film of its era to address this subject.
the JOuRney OF vaan nGuyen duki dror il 2005 Produktion/Production Company Zygote Films Produzentin/Producer Yael Shavit Regie/Director Duki Dror Buch/Script Violette Shitzer Kamera/DoP Philippe Bellaiche Schnitt/Editor Dany Itzhaki Musik/Music Haim Frank Ilfman Mitwirkende/Participation Vaan Nguyen und ihre Familie/Vann Nguyen and her family Dokumentarfilm, Farbe, Beta SP, 84 Minuten, vietnam./hebr. OF, engl. UT Documentary Film, colour, Beta SP, 84 min., Vietnamese/Hebrew OV, English subtitles Der Vater von Vaan Nguyen, einer jungen Frau vietnamesischer Herkunft, flieht nach dem Fall von Saigon 1975 als einer der vielen Boat-People aus seiner Heimat. Asyl findet er in Israel, wo er eine Familie gründet. Gemeinsam mit ihrem Vater begibt sich Vaan auf eine Reise nach Vietnam, um dort ein mögliches neues Leben aufzubauen. Diese wird zu einer Parabel über den Verlust von Identität und das Schicksal von Flüchtlingen. Der Film ist „weder sentimental noch pittoresk. Seine Stärke liegt in seiner Schlichtheit. Ein wichtiges Dokument und ein bewegender Film“. (Sabine Hunyh, The Jerusalem Post) In her blog, Vaan Nguyen unfolds the absurdities of her life as an Israeliborn Vietnamese. Her father was one of the many boat-people who fled from Vietnam after the fall of Saigon in 1975 and one of those who found asylum in Israel. Now, they return to Vietnam, hoping they can reclaim their confiscated lands. Their journey becomes a parable on loss of identity and the fate of refugees. “Duki Dror, one of the most fertile young directors in Israel today, consistently deals with the theme of displacement in its different configurations. Thus revealing the ever changing faces of today's Israel. It may be sometimes difficult to identify a unique voice, the voice of one who follows a unique stylistic and thematic line in his art, the voice of the auteur. Duki Dror’s voice is as such - a distinctive voice who continues a tradition of auteur filmmakers with personal statement.”(“Duki Dror’s Journey of the Displaced”, Cinematheque, January 2006) www.zygotefilms.com/vaan.htm
sa 17.11. 18:00 Filmhauskino so 18.11. 18:30 metro
Fr 16.11. 19:00 top Kino Gr. saal so 18.11. 19:30 top Kino Kl. saal 49
hunGRy heaRts. exil und identitäten
hunGRy heaRts. exil und identitäten
heRmanas
hunGRy heaRts
sisteRs
e. mason hopper usa 1922
Julia salomonoff e/Ra/BR 2005 Produktion/Production Companies Tornasol Films S.A., Cruz Del Sur Zona Audiovisual S.R.L. ProduzentInnen/Producers Vanessa Ragone, Florencia Enghel, Mariela Besuievsky, Gerardo Herrero, Pablo Bossi, Ariel Saúl Regie/ Director Julia Salomonoff Buch/Script Julia Salomonoff Kamera/DoP Ramiro Civita Ton/Sound Arturo García, Gaspar Scheuer, José Antonio Bermúdez Schnitt/Editor Rosario Suárez Musik/Music Lucio Godoy DarstellerInnen/ Cast Ingrid Rubio (Natalia Levin), Valeria Bertuccelli (Elena Levin), Horacio Peña (David Levin), Mónica Galán (Marta Levin), Nicolás Pauls (Martín García Solís), Adrían Navarro (Sebastián Morini), Milton de la Canal (Tomás Morini) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 88 Minuten, span. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 88 min., Spanish OV, English subtitles Im Jahre 1984 treffen sich die zwei argentinischen Schwestern Elena und Natalia Levin in Texas wieder, neun Jahre, nachdem sich ihre Wege während der Diktatur in ihrem Heimatland getrennt haben. Als ihr Jugendfreund Martín damals verhaftet wurde und spurlos verschwand, ging Natalia ins spanische Exil. Beim Wiedersehen der beiden Schwestern rührt ein autobiografisches Manuskript, das ihr verstorbener Vater David Levin geschrieben hat, an alten Wunden. Mithilfe des nie veröffentlichten Romans möchte Natalia auch herausfinden, wer Martín an die Militärjunta verraten hat. In 1975, two Argentinian sisters Natalia and Elena Levin were forced to separate when they were teenagers. After the imprisonment and disappearance of her boyfriend Martín, Natalia had to flee to Spain. Nine years later, she visits her sister Elena in Texas. There, Natalia starts reading an unpublished novel by her late father, David Levin, an intellectual and a journalist. The book confonts her with the events that led to her escape. “Sisters does not intend to judge or preach. It poses questions and calls the spectator to question himself/herself to empathize with the other, in order to revisit a moment of traumatic violence as from the everyday life perspective of two teenagers.” (Director Julia Salomonoff)
so 18.11. 22:00 metro mo 19.11. 22:00 Burg Kino mi 21.11. 18:00 Burg Kino 50
Produktion/Production Company Goldwyn Pictures Produzent/Producer Samuel Goldwyn Regie/Director E. Mason Hopper Buch/Script Montague Glass (Zwischentitel/Intertitles), Julien Josephson Kamera/DoP Robert Newhard Schnitt/Editor Robert Kern DarstellerInnen/Cast Helen Ferguson (Sara Levin), E. Alyn Warren (Abraham Levin), Bryant Washburn (David), Rosa Rosanova (Hannah), George Siegmann (Rosenblatt) Spielfilm, sw., 16 mm, 80 Minuten, Stummfilm, mit engl. Zwischentiteln Feature Film, b&w, 16 mm, 80 min., Silent Film, with English intertitles Familie Levin, die aus Osteuropa ausgewandert ist, lebt in der New Yorker Lower East Side. Die junge Sara Levin, die auf ein besseres Leben hofft, hält alle mit Putzen über Wasser, während sich ihr religiöser Vater Abraham in der Neuen Welt sehr schwer zurechtfinden kann. Das Drehbuch zum Film basiert auf Erzählungen der Autorin Anzia Yezierska, die 1885 in Pinsk geboren wurde und im Alter von 15 Jahren mit ihrer Familie in die USA auswanderte. Ihre Sammlungen von Kurzgeschichten, wie etwa Children of Loneliness, und ihr erster Roman Salome of the Tenements handeln von Emigration und Frauenschicksalen. Based on the short stories of Anzia Yezierska (1885 Pinsk -1970 New York), the first writer to bring stories of American Jewish women to a mainstream audience, Hungry Hearts focuses on the members of the Levin family who emigrate from Eastern Europe to New York City's Lower East Side. Abraham, the pious father learned in religion but uninterested in business, has difficulty making a living and adjusting to life in America. The daughter Sara scrubs floors in the tenement in order to earn money and "become a somebody." Filmed on location on the Lower East Side, this classic captures the hopes and hardships of immigrants in the New World.
sa 17.11. 20:00 Filmhauskino mo 19.11. 22:00 Filmhauskino
hunGRy heaRts. exil und identitäten
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masaOt James Be-eReZ ha-KOdesh
saBa
James’ JOuRney tO JeRusalem
amram Jacoby il 2005
Ra’anan alexandrowicz il 2003 Produktion/Production Company Lama Productions Produzent/Producer Amir Harel Regie/Director Ra’anan Alexandrowicz Buch/Script Ra’anan Alexandrowicz, Sami Duenias Kamera/DoP Sharon (Shark) De Mayo Ton/ Sound Ronen Nagel Schnitt/Editor Ron Goldman Musik/Music Ehud Banay DarstellerInnen/Cast Siyabonga Melongisi Shibe (James), Salim Dau [Daw] (Shimi Shabati), Arieh Elias (Salah Shabati), Sandra Schonwald (Rachel), Hugh Masebenza (Skomboze), Florence Bloch (Re’uma), David Nabegamabo (Pastor) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 87 Minuten, engl./hebr./zul. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 87 min., English/Hebrew/Zulu OV, Engl. subtitles Der junge Christ James, der aus dem afrikanischen Dorf Entshongweni stammt, wird von seiner Gemeinde für eine Pilgerfahrt nach Jerusalem ausgewählt. Doch am Flughafen wird er als vermeintlich illegaler Arbeiter ins Gefängnis geworfen. Seine Gebete werden erhört, und Hilfe kommt in der Gestalt des zwielichtigen Geschäftemachers Shimi, der illegale Einwanderer ausbeutet und James auf Kaution freibekommt. Der Film „mutiert zur Achterbahnfahrt durch ein unmenschliches Wirtschaftssystem. Dokumentarfilmer Alexandrowicz legt in seinem Spielfilmdebüt eine treffsichere Satire über Schwarzarbeit und den moralischen Ausverkauf der vormals so idealistischen israelischen Gesellschaft vor, die auf dem Festival in Cannes (Quinzaine des Realisateurs) Furore machte. Eine Entdeckung ist der junge Südafrikaner Siyabonga Melongisi Shibe als James: eine unwiderstehliche Mischung aus Reinheit und Kraft.“ (www.filmfesthamburg.de) In the imaginary African village of Entshongweni, very far from western civilization, the young Christian called James is chosen to undertake a mission: a pilgrimage to Jerusalem. At the airport, he is suspected of trying to infiltrate the country in order to work illegally. He is jailed and destined for deportation. Inside the dark cell, as James prays to G’d to allow him to complete his mission, a miracle occurs. A mysterious stranger posts bail for him. But it soon becomes clear that James' freedom has come at a price. His saviour is a manpower agent, who rescues illegal migrant workers in exchange for employing them in hard labour jobs.
GRandFatheR Produktion/Production Company Sapir Academic College Produzent/Producer Amram Jacoby Regie/Director Amram Jacoby Buch/Script Amram Jacoby Kamera/DoP Amram Jacoby Ton/Sound Yuri Priymenko Schnitt/ Editor Amram Jacoby Dokumentarfilm, Farbe, Beta SP, 60 Minuten, arab./hebr. OF, engl. UT Documentary Film, b&w, Beta SP, 60 min., Arabic/Hebrew OV, English subtitles Ein älterer Herr erzählt seinem Enkel Amram Jacoby über sein Leben: Im Irak geboren, flieht er über Singapur nach Israel, wo er heute in einem Kibbuz lebt. Der Film zeugt mit seinen ruhigen Bildern von der engen Beziehung zwischen den beiden Männern. „Ein poetisches Porträt, das die israelische Wirklichkeit reflektiert, und ein Film für den Frieden. Umgeben von Olivenbäumen und Vogelgezwitscher, spricht Avraham Ezekiel über sein Leben und die heutige Situation. (...) Der Film ist ein Dialog zwischen dem Großvater und der feinfühligen Filmarbeit seines Enkels: ,Großvater ist ein Mann der Worte, darum spricht er so wenig.‘“ (www.metropolis-hamburg.de) Saba is the story of Amram Jacoby’s relationship with his grandfather who was born in Iraq and later fled to Israel. “Grandfather is big on blessings. He's always making some kind of blessing, even for those for whom he feels no love. To him, everyone is holy, even if no one sees it, or even if they themselves are unaware. Grandfather is a man of words, and that's why he speaks so little. The film is a journal that allows the voice of a remarkable man to finally be heard.” (Amram Jacoby) Der Film wird mit Sisai gezeigt. The film is screened together with Sisai.
Homepage: www.james-journey.com
sa 17.11. 22:00 Filmhauskino mo 19.11. 20:00 metro
di 13.11. 19:00 top Kino Gr. saal do 15.11. 19:30 top Kino Kl. saal 51
hunGRy heaRts. exil und identitäten
Films FOR Peace
sisai
avanti POPOlO
david Gavro il/eth 2005
Rafi Bukai il 1986
Produktion/Production Company Sapir Academic College Produzenten/ Producers Avner Faingulernt, David Gavro, Yael Shavit Regie/Director David Gavro Buch/Script David Gavro Kamera/DoP Ronen Amar Ton/Sound Oren Traytel, Toni Twito Schnitt/Editor Kobi Plumnik
Produktionen/Production Companies I. T. G. Prod.; Kastel Communications Produzent/Producer Rafi Bukai Regie/Director Rafi Bukai Buch/Script Rafi Bukai Kamera/DoP Yoav Kosh Schnitt/Editor Zohar Zela Musik/Music Uri Ofir DarstellerInnen/Cast Salim Dau [Daw] (Khaled El Esmar), Suheil Hadad (Gassam Hamada), Tuvia Gelber (David Pozner), Danny Segev (Yaacov Hirsch), Dani Klinger (Dani Sela)
Dokumentarfilm, Farbe, Beta SP, 56 Minuten, amharische/hebr. OF, engl. UT Documentary Film, colour, Beta SP, 56 min., Amharic/Hebrew OV, English subtitles Der aus Äthiopien stammende Regisseur David Gavro wurde 1977 in Addis Abeba geboren und emigrierte mit seiner Familie im Alter von sieben Jahren nach Israel. In seinem berührenden Film erzählt er über Sisai, einen jungen Äthiopier, der von Davids Familie adoptiert wurde. Als bekannt wird, dass Sisais leiblicher Vater noch in Äthiopien lebt, machen sich die beiden Brüder auf die Reise in ein Land, das lange Zeit ihre Heimat war. As Ethiopian Jews now living in Israel, director David Gavro and his family have adopted Sisai, now a 23-year-old man. When they hear the news that Sisai’s biological father was located in Ethiopia, the two brothers decide to revisit the country that long ago had been their home. “Sisai is a touching portrait of immigrants caught between two worlds. At family meals, trips to the synagogue and interactions with social agencies, we feel the poignancy of an Ethiopian family trying to assimilate into an Israeli society in which they are welcome yet never fully integrated. Once in Ethiopia, they cannot escape the feeling of being privileged outsiders in a desperately poor country and must come face to face with the choices their parents have made in order to give them a better life.” (San Francisco Jewish Film Festival)
Spielfilm, Farbe, 35 mm, 84 Minuten, arab./engl./hebr. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 84 min., Arabic/English/Hebrew OV, English subtitles Vor 40 Jahren endete am 10. Juni 1967 der Sechstagekrieg. Während der letzten Stunden des Krieges ziehen sich vier ägyptische Soldaten aus der Schlacht zurück. Zwei von ihnen, Gassam und Khaled, versuchen, sich von der Sinai-Wüste zum Suezkanal durchzuschlagen. Am Weg begegnen sie auch einer Gruppe israelischer Soldaten, denen sie sich anschließen. Danach erleben sie eine Reihe absurder und tragischer Situationen. Rafi Bukais Film plädiert für „das Verstehen der menschlichen Seite des arabischen Feindes.“ (Amy Kronish, World Cinema: Israel) Two Egyptian soldiers (an actor and a peasant in civilian life) are stuck on the wrong side of the Suez Canal following the Egyptian army’s defeat in the Six Day War. The two decide to make a private retreat back across the canal. „On the way they have a string of surrealistic encounters – a dead U.N. soldier, an English TV crew, a group of confused Israeli soldiers, and lots of alcohol. A highly visual film that won the Gold Leopard Award at the 1986 Locarno Film Festival.“ (Las Vegas Celebration of Jewish Film 2002)
Der Film wird mit Saba gezeigt. The film is screened together with Saba.
In memoriam Rafi Bukai (1957–2003)
di 13.11. 19:00 top Kino Gr. saal do 15.11. 19:30 top Kino Kl. saal
do 15.11. 21:30 Filmhauskino Fr 16.11. 20:00 Filmhauskino
52
Films FOR Peace
Films FOR Peace
BiKuR ha-tismORet
encOunteR POint
the Band’s visit
Ronit avni/Julia Bacha usa 2006
eran Kolirin il/F 2007 Produktion/Production Companies July August Productions, Bleiberg Entertainment, Sophie Dulac Productions Produzenten/Producers Ehud Bleiberg, Koby Gal-Raday, Guy Jacoel, Eylon Ratzkovsky, Yossi Uzrad Regie/Director Eran Kolirin Buch/Script Eran Kolirin Kamera/DoP Shai Goldman Ton/Sound Itai Elohev Schnitt/Editor Arik Leibovitch Musik/Music Habib Shadah DarstellerInnen/Cast Ronit Elkabetz (Dina), Sasson Gabai (Tawfiq), Khalifa Natour (Simon), Saleh Bakri (Chaled) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 85 Minuten, hebr. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 85 min., Hebrew OV, English subtitles Die kleine ägyptische Polizeikapelle „Alexandria Ceremonial Police Band“ kommt nach Israel, um bei einer Einweihungsfeier zu spielen, doch die Hürden der Bürokratie und eine große Portion Pech führen dazu, dass die Musiker am Flughafen von niemandem abgeholt werden. Unverzagt versuchen sie, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, machen sich auf den Weg und landen in einem kleinen Kaff mitten in der Wüste. „Es ist Eran Kolirin gelungen, ohne Pathos zu demonstrieren, dass man sich jenseits von einer kriegerischen Welt einen Frieden vorstellen kann, der so wünschenswert ist.“ (L’Humanite, 21. Mai 2007) Presented in the section Un Certain Regard at Cannes Filme Festival 2007, Bikur Ha-Tismoret/The Band's Visit is 34-year-old Israeli filmmaker Eran Kolirin's first feature-length film. This tale follows the adventures of a band of Egyptian musicians who, by some happenstance, are lost in a small town in the Israeli desert. "When I was a child, I often watched Egyptian films with my family. It was a common practice in Israel in the early 1980s. In the late afternoon on Friday, we'd be glued to the screen, watching complicated intrigues, impossible loves, and heartbreaking tear-jerkers starring Omar Sharif, Pathen Hamam, I’del Imam, and all the other regulars, on the only national television network Israel had at the time. It was pretty strange, in fact, for a country that spent half its time at war with Egypt and the other half in a sort of cold and barely cordial peace with its neighbour to the south." (Eran Kolirin)
Produktion/Production Company Just Vision Produzentinnen/Producers Ronit Avni, Joline Makhlouf, Nahanni Rous Regie/Director Ronit Avni, Julia Bacha Buch/Script Julia Bacha Kamera/DoP Mickey Elkeles, Ronit Avni, Julia Bacha, Labib, Labib Jazmawi Ton/Sound Scott Freiman Schnitt/Editor Julia Bacha Musik/Music Kareem Roustom Mitwirkende (in alphabetischer Reihenfolge)/Participation (in alphabetical order) Ali Abu Awwad, Sami Al Jundi, Rutie Atsmon, Robi Damelin, George Sa’adeh, Tzvika Shahak, Aziz Tanji, Shlomo Zagman Dokumentarfilm, Farbe, 35 mm, 89 Minuten, arab./hebr. OF, engl. UT Documentary Film, colour, 35 mm, 89 min., Arabic/Hebrew OV, English subtitles Die gebürtige Kanadierin Ronit Avni und die Brasilianerin Julia Bacha drehten gemeinsam Encounter Point, einen Dokumentarfilm über das „Bereaved Families Forum“, eine Hinterbliebenenorganisation mit 250 palästinensischen und 250 israelischen Mitgliedern, die aus dem Wunsch nach Frieden und Versöhnung den Dialog miteinandersuchen. Ali Abu Awwad, dessen Bruder von einem israelischen Soldaten getötet wurde, ist einer der Wortführer auf der palästinensischen Seite. Der Film konzentriert sich auf Robi Damelin, eine in Südafrika geborene israelische Mutter, deren Sohn von einem Heckenschützen getötet wurde. Encounter Point follows a former Israeli settler, a Palestinian ex-prisoner, a bereaved Israeli mother and a wounded Palestinian bereaved brother who risk their lives and public standing to promote a non-violent end to the conflict in the Middle East. Their journeys lead them to the unlikeliest places to confront hatred within their communities. The film explores what drives them and thousands of other like-minded civilians to overcome anger and grief to work for grassroots solutions. Homepage: www.encounterpoint.com/index.php Information: www.justvision.org/index.php www.theparentscircle.com
Homepage: www.thebandsvisit.com Die Vorführung des Filmes konnte durch die Unterstützung des Filmladen ermöglicht werden.
do 22.11. 20:00 Burg Kino
so 11.11. 19:00 top Kino Gr. saal Fr 16.11. 18:00 Filmhauskino 53
Films FOR Peace
Films FOR Peace
PeacecamP 2004: naheR Osten – hOFFnunG und tRauma deR JuGend
PeacecamP 2006: the PeacecamP exPeRience
middle east – tRauma and hOPes OF the yOuth Vom 15. bis 25. Juli 2006 fand in der Waldviertler Gemeinde Franzen peacecamp 2006, das fünfte peacecamp dieser Art, statt – eine multikulturelle Begegnung von Jugendlichen aus vier verschiedenen Kulturkreisen. Dieses Friedensprojekt der Psychoanalytikerin Evelyn Böhmer-Laufer, das israelische und palästinensische Jugendliche mit Gleichaltrigen aus Österreich und Ungarn zusammenbringt, ermöglicht diesen, Aspekte ihrer Identität und politischen Realität zu reflektieren und über lang bestehende, oft unlösbare Konflikte kreative Brücken zu bauen. Das peacecamp-Projekt wurde bereits zweimal als Dokumentarfilm auf die Leinwand gebracht. Walter Wehmeyer hat es 2004 für seinen Film Naher Osten – Hoffnung und Trauma der Jugend (Produzent: Petrus van der Let) aufgezeichnet. Der Filmemacher Georg Geutebrück hat auf Augenhöhe mit den jungen TeilnehmerInnen Peacecamp 2006 begleitet und dieses Erleben in seinem Film The peacecamp Experience festgehalten. In Memoriam Leon Zelman, der sich unermüdlich für die Begegnung Jugendlicher diverser Kulturen und Religionen einsetzt , zeigen wir eine ORF X-Large Reportage, die Franz Gruber mit Frédéric G. Kaczek 1993 in Israel gestaltete. peacecamp 2006 - the fifth of its kind - took place in Franzen, Lower Austria, from July 15th to July 25th 2006 with youth from Israel, the Palestinian territories, Austria and Hungary. This initiative of the psychoanalyst Evelyn Böhmer-Laufer brings together youth from different partly conflicting cultural environments, enabling them to reflect aspects of their identity and to find creative ways to bridge over their diverging, often conflicting, personal, as well as political realities. Two documentaries have already been made about peacecamp projects: in 2004, director Walter Wehmeyer (Producer Petrus van der Let) shot his film Naher Osten – Hoffnung und Trauma der Jugend. Filmmaker Georg Geutebrück's The Peacecamp Experience accompanies the process at eye-level with peacecamp-participants and tells the story of their similarities and solidarity, in spite of the political walls which stand between them. In memoriam Leon Zelman, who worked tirelessly for the encounter of young people of various cultures and religions, we show an X-Large ORF reportage, that Franz Gruber and Frédéric G. Kaczek shot 1993 in Israel. http://peacecamp2006.blogger.de
Nach den Filmauschnitten: Diskussion mit den Filmemachern Franz Gruber, Georg Geutebrück und Walter Wehmeyer, Projektinitiatorin Evelyn BöhmerLaufer und TeilnehmerInnen des Peacecamp (in Deutsch und Englisch). Following the film clips: Discussion with filmmakers Franz Gruber, Georg Geutebrück, and Walter Wehmayer, initiator of the project Evelyn Böhmer-Laufer and participants of peacecamp (in German and English) Das Festival dankt dem ORF für die Unterstützung.
so 11.11. 11:00 metro Filmfrühstück: „4 pieces 4 peace“, Filmbeginn: 12:30 54
Films FOR Peace
allGemeines PROGRamm
the Olive haRvest
a GOOd uPliFt
hanna elias Ps 2003
Faye lederman/cheryl Furjanic/eve lederman usa 2002
Produzent/Producers Hanna Elias, Kamran Elahian Regie/Director Hanna Elias Buch/Script Hanna Elias Kamera/DoP Ofer Harari Ton/Sound Haizi Davidian Schnitt/Editor Sabine El Gemayel Musik/Music Mark Adler DarstellerInnen/Cast Mohammed Bakri (Abu Saleh), Samiah Kazmouz (Em Saleh), Raeda Adon (Raeda), Arren Umari (Arren), Mazen Saade (Mazen), Taher Najeeb (Taher) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 92 Minuten, arab. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 92 min., Arabic OV, English subtitles Nach seiner Entlassung aus einem israelischen Gefängnis kehrt Mazen in sein palästinensisches Heimatdorf zurück. Er verliebt sich in die schöne Raeda, die aber mit Mazens jüngerem Bruder Taher heimlich verlobt ist. Der Film The Olive Harvest, den der palästinensische Regisseur Hanna Elias mit einer israelischen Crew drehte, erzählt nicht nur eine dramatische Liebesgeschichte, sondern schildert auch die Situation junger Frauen in einer patriarchalischen Welt. After his release from an Israeli prison, Mazen returns to his Palestinian hometown. There he develops romantic feelings for his childhood friend, beautiful Raeda. However, she is already engaged to Mazen's younger brother Taher, and their love is kept a secret because of the tradition for the eldest brother to wed first. More than a mere love story, The Olive Harvest explores the dynamics of human relationships. Palestinian director Hanna Elias, who made his film with an Israeli crew says,”The Israeli crew used their hearts and arms throughout the shoot, and we made a wonderful project together. Other Israelis and Palestinians use their hearts and arms to destroy one another. It's a personal choice." Homepage: www.theoliveharvest.com Am 15. November. in anwesenheit des Regisseurs Hanna Elias. On November 15th, Director Hanna Elias will be in attendance.
do 15.11. 19:00 top Kino Gr. saal mo 19.11. 19:30 top Kino Kl. saal
Produktion/Production Company Squeeze the Stone Productions Produzentinnen/Producers Faye Lederman, Cheryl Furjanic, Eve Lederman Regie/ Directors Faye Lederman, Cheryl Furjanic, Eve Lederman Kamera/DoP Lori Hiris Ton/Sound Gabriel Miller Schnitt/Editor Simeon Hutner Musik/Music Zug Es Mir Noch Amul (Abraham Ellstein, Jacob Jacobs, The Barry Sisters, Rhino Records), Pacht mit Di Hands (Abe Ellstein, Victor Records 1942, The Bagelman Sisters), Chiribim Chiribom (The Barry Sister, Rhino Records), Vyuch Tyoch Tyoch (The Barry Sister, Rhino Records) Kundinnen/Costomers Liz Dahmen, Becky Poole, Emily Michaelson, Ami Petter-Lipstein, Michelle Roos, Rebecca Paley, Thandi Emdon, Laura Appelbaum Kurzfilm, Farbe, Beta SP, 13 Minuten, engl. OF Short Film, colour, Beta SP, 13 min., English OV Eines Tages entdeckt die junge Filmemacherin Faye Lederman per Zufall den Orchard Corset Discount Store, ein Geschäft für Damenunterwäsche in der New Yorker Lower East Side. Der Laden wird seit 1968 von Magda Bergstein, einer Überlebenden der Shoah, geführt. Liebevoll und mit Charme präsentieren die Filmemacherinnen eine Spezialistin auf ihrem Gebiet. A Good Uplift is a light-hearted documentary about a Lower East Side lingerie shop, where owner and Jewish grandmother Magda Bergstein, will size you up, hook you in, and set you free in the perfect bra. With the wink of an eye and quick tug of a strap, Magda supports her customers’ self-esteem and bust-lines, embracing and enhancing women of all shapes and sizes. Homepage: www.squeezethestone.org/agooduplift Der Film wird mit A Good Uplift sowie mit California Shmeer,The Tribe, Stockholm.Syndrome. Part 1: Golden Mission und Part 2: European Haven gezeigt. The film is screened together with A Good Uplift as well as with California Shmeer, The Tribe, Stockholm.Syndrome. Part 1: Golden Mission, and Part 2: European Haven.
sa 10.11. 20:00 top Kino Gr. saal mi 14.11. 19:30 top Kino Kl. saal 55
allGemeines PROGRamm
allGemeines PROGRamm
adamah meschuGa’at
caliFORnia shmeeR
sWeet mud
alan h. Rosenberg/Richard Goldgewicht usa 2007
dror shaul il/d 2006 Produktion/Production Company Sirocco Productions ProduzentInnen/ Producers Sharon Shamir, Dror Shaul, Johannes Rexin, Edgard Tenenbaum, Philippa Kowarsky, Bettina Brokemper Regie/Director Dror Shaul Buch/ Script Dror Shaul Kamera/DoP Sebastian Edschmid Ton/Sound Tilo Busch, Yoav Sarig, Eli Yarkoni Schnitt/Editor Isaac Sehayek Musik/Music Tsoof Philosof, Adi Renart DarstellerInnen/Cast Tomer Steinhof (Dvir Avni ), Ronit Yudkevitz (Miri Avni), Shai Avivi (Avraham), Pini Tavger (Eyal), Gal Zaid (Shimshon), Henri Garcin (Stephan) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 97 Minuten, hebr. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 97 min., Hebrew OV, English subtitles Der zwölfjährige Dvir lebt mit seiner Mutter Miri und seinem älteren Bruder in einem Kibbuz im Israel der 1970er-Jahre. Der Vater starb vor wenigen Jahren, und nach seinem tragischen Tod verbrachte Miri einige Zeit lang in einem Sanatorium. Sie leidet noch immer unter schweren Depressionen und kann kaum ihren Platz in der Gemeinschaft einnehmen. Als Stephan, Miris neuer Freund aus der Schweiz, zu einem zweiwöchigen Besuch in den Kibbuz kommt, scheint sich die Situation zu verbessern, und Dvir schöpft Hoffnung, dass es seiner geliebten Mutter besser gehen wird. Miri and her two sons are living in a southern Kibbutz during the 1970’s. After her husband’s tragic death, mentally unstable Miri spent some time in a sanatorium, and she's clearly never fully recovered. Her 12 year old son Dvir tries to prevent her from losing her mind. Sweet Mud is, on the surface, a very simple story of a son's relationship with his fragile mother, but there are so many subtle threads woven into the fabric of the story, that the end result is a richly complex tapestry of culture, idealism, love and freedom.“ (Kim Voynar)
Fr 16.11. 17:30 Burg Kino mi 21.11. 22:00 Burg Kino 56
Produktion/Production Company Kihou Films Produzent/Producer Alan H. Rosenberg, Richard Goldgewicht Regie/Directors Alan H. Rosenberg, Richard Goldgewicht Buch/Script Alan H. Rosenberg, Richard Goldgewicht Kamera/ DoP Alan H. Rosenberg, Richard Goldgewicht Ton/Sound Alan H. Rosenberg, Richard Goldgewicht Schnitt/Editor Alan H. Rosenberg, Richard Goldgewicht Musik/Music Bret Helm Kurzfilm, Farbe, Beta SP, 25 Minuten, engl. OF Short Film, colour, Beta SP, 25 min., English OV Ein äußerst amüsanter und appetitanregender Film über das Bagel, seine Geschichte und vor allem auch seine diversen Erscheinungsformen. Warum ist ein Bagel ohne Loch in der Mitte kein Bagel? Welches „shmeer“ (= Belag) ist das beste? Warum bietet ein großer Fastfood-Konzern einen „Bacon, Egg & Cheese Bagel“ an? Brennende Fragen, auf die Sie endlich Antworten erhalten. Jewish food plays a central role in the American culinary experience. No better example of this phenomenon exists than the bagel. California Shmeer takes a funny, yet historically rich look at the history of the bagel and shmeer and how a diverse population has adopted, blended and even changed what once was a recognizable ethnic Jewish food. Der Film wird mit A Good Uplift sowie mit The Tribe, Stockholm.Syndrome. Part 1: Golden Mission und Part 2: European Haven gezeigt. The film is screened together with A Good Uplift as well as with The Tribe, Stockholm.Syndrome. Part 1: Golden Mission, and Part 2: European Haven.
sa. 10.11. 20:00 top Kino Gr. saal mi 14.11. 19:30 top Kino Kl. saal
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chaRed lesiRtO
chOFschat KaiZ
Film Fanatic
my FatheR my lORd
shlomo hazan il 2006
david volach il 2007
Produktion/Production Companies Gesher Multicultural Fund, The 2nd Authority for Radio & TV, Sharon Amrani Memorial Fund, 2nd Channel (Israel) Produzent/Producer Shlomo Hazan Regie/Director Shlomo Hazan Buch/ Script Shlomo Hazan Kamera/DoP Shlomo Haszan Ton/Sound Shlomo Haszan Schnitt/Editor Shlomo Haszan Musik/Music Daniel Bensemian, Shlomo Hazan
Produktion/Production Company Golden Cinema Production Ltd. Produzent/Producer Eyal Shiray Regie/Director David Volach Buch/Script David Volach Kamera/DoP Boaz Yaacov Ton/Sound Alex Claude, Israel David Schnitt/Editor Haim Tabeckman DarstellerInnen/Cast Assi Dayan (Rabbi Eidelmann), Sharon Hacohen Bar (Esther), Menahem (Ilan Griff)
Dokumentarfilm, Farbe, Beta SP, 55 Minuten, hebr. OF, engl. UT Documentary Film, colour, Beta SP, 55 min., Hebrew OV, English subtitles Bis jetzt hat der junge, ultra-orthodoxe Jude Yehuda Grovais praktisch im Alleingang fünfzig Spielfilme produziert. Diese Streifen, wie zum Beispiel Die jüdische Rache, Der Schatz des Sinai und Die Kraft der Psalme, entstanden unter großen Mühen: Kein Budget ist vorhanden, in den Produktionen dürfen keine Frauen auftreten, es regnet harsche Kritik von Seiten einiger Rabbiner, aber auch Filmschaffender und Förderstellen. Trotz aller Widrigkeiten widmet sich Yehuda Grovais immer wieder seiner großen Leidenschaft: dem Kino. No women are allowed to appear in the movies of Yehuda Grovais, a young Israeli Ultra-Orthodox Jew. No movies at all are permitted in his UltraOrthodox community. Yehuda Grovais faces no tolerance from fanatic Rabbis, no recognition by the filmmakers, no chance to show his movies at cinemas or on TV, and no budget for his productions. So far, he has made 50 feature films. Yehuda Grovais rebels against his community and battles against the secular cultural establishment – to realize his impossible love Cinema. Der Film wird mit The 10th Man gezeigt. The film is screened together with The 10th Man.
mi 14.11. 22:00 top Kino Gr. saal Fr 16.11. 19:30 top Kino Kl. saal
Spielfilm, Farbe, 35 mm, 73 Minuten, hebr. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 73 min., Hebrew OV, English subtitles Regisseur und Drehbuchautor David Volach wuchs als eines von neunzehn Kindern einer ultra-orthodoxen Familie in Israel auf. Im Mittelpunkt seines preisgekrönten Filmes steht der angesehene Rabbi Eidelmann, Oberhaupt einer strengorthodoxen Gemeinde, der mit seiner Frau Esther und ihrem Sohn Menahem ans Tote Meer reisen will. Während der Vorbereitungen kommt Rabbi Eidelmann in Konflikt mit seiner Rolle als geistlicher Führer und als Familienvater, der Verantwortung für Frau und Kind trägt. Am Toten Meer kommt es zu einer Tragödie. David Volach gelingt „eine moderne Interpretation der alttestamentarischen Geschichte von Abraham, der bereit ist, seinen Sohn Isaak Gott zu opfern.“ (www.filmfesthamburg.de) Rabbi Eidelmann is the respected Rabbi of an Israeli ultra-Orthodox community. Together with his wife Esther and their only son Menahem, he makes plans for a trip to the Dead Sea. Soon the Rabbi is forced to come to terms with the demands of his faith and the welfare of his own family. “It happens that a film touches your feelings, and it‘s difficult to say why: because of an intimate knowledge of a social milieu (an orthodox Jewish community in Israel); because of a universal touch of the story (the death of a child, the grief of a mother); or because of a lucid use of the means of cinema.“ (Klaus Eder; http://www.fipresci.org/) Director and screenwriter David Volach knows that world from personal experience, having been born into an ultra-Orthodox family of 19 children and having lived and studied in such a Hasidic cocoon until the age of 25.
mi 14.11. 20:00 metro so 18.11. 20:00 metro 57
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chutZPah, this is?
cOmme t’y es Belle!
Rick Kent usa 2005
GORGeOus
Produktionen/Production Companies Diaspora Records, Jewish Music Group, Low-Fi Filmworks Produzentin/Producer Mimi George Kent Regie/ Director Rick Kent Buch/Script David Scharff, Rick Kent Kamera/DoP Andrew Sachs Ton/Sound Mike Mesirau Schnitt/Editor Rick Kent Musik/ Music Chutzpah, Tor Hyams Erzähler/Narrator Wesley Hall Mitwirkende/ Participation Dr. Dreck (aka George Segal), Master Tav (aka Tor Hyams), MC Meshugenah (aka Jerran Friedman), Jewdah (aka David Scharff), Sharon Osbourne, Debi Mazar, Gary Oldman, Vivian Campbell Dokumentarfilm, Farbe, Beta SP, 35 Minuten, engl. OF Documentary Film, colour, Beta SP, 35 min., English OV In diesem äußerst amüsanten Dokumentarfilm wird uns eine (fiktive) jüdische Hip-Hop-Gruppe namens Chutzpah vorgestellt. Die Bandmitglieder sind Master Tav (wurde nach seinem Studium zum Kantor ein Rapper), MC Meshugenah (nomen est omen), Jewdah (ein jüdischer Rastafari und philosophischer Rapper) und ihr furchtloser Chef Dr. Dreck (unwidersprochenen, aber auch nicht bestätigten Gerüchten nach soll es sich bei ihm um den Schauspieler George Segal handeln). Chutzpah is a Los Angeles based Jewish Rap group who call themselves the 'First Ever Jewish Hip Hop Supergroup'. It consists of Master Tav (an excantorial student turned rapper), MC Meshugenah (a slightly unhinged one), Jewdah (a Jewish/Rastafarian/Philosopher/Rapper), and their fearless leader Dr. Dreck - thought by some to actually be the actor George Segal. A hilarious music mockumentary! Homepage: www.chutzpahthegroup.com Der Film wird mit The Chosen Ones gezeigt. The film is screened together with The Chosen Ones.
mo 12.11. 19:00 top Kino Gr. saal sa 17.11. 19:30 top Kino Kl. saal 58
lisa azuelos uK/lux/F/B 2006 Produktion/Production Company Liaison Cinématographique, TF1 Films Production, Samsa Film, Entre Chien et Loup Produzent/Producer Jani Thiltges Regie/Director Lisa Azuelos Buch/Script Lisa Azuelos, Michael Lellouche, Hervé Mimran Kamera/DoP Nigel Willoughby Ton/Sound Dirk Bombey Schnitt/Editors Philippe Grellat, Nathalie Hubert Musik/Music Alexandre Lier, Sylvain Orel, Nicolas Weil DarstellerInnen/Cast Michèle Laroque (Isa), Aure Atika (Léa), Valérie Benguigui (Alice), Géraldine Nakache (Nina), Frédéric Beigbeder (Ivan) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 85 Minuten, frz. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 85 min., French OV, English subtitles Isa, Léa, Alice und Nina sind vier attraktive Pariser Frauen, die aus dem jüdisch-orientalischen Milieu stammen. Was sie außerdem eint, sind ihre äußerst komplizierten Familien- und Liebesgeschichten. Eine witzige und unterhaltsame französische Antwort auf Sex And the City. Regisseurin Lisa Azuelos: „Ich wollte einen Film über Frauen machen. Und obwohl ich nicht Jüdin bin, weil meine Mutter keine Jüdin ist, wurde ich von meinem Vater innerhalb der jüdischen Gemeinschaft erzogen. So bin ich einerseits genug Außenseiterin, die das erlebt hat, und andererseits genug Insiderin, die darüber erzählen kann.“ Gorgeous is a comedy about four attractive women in rather varied relationships: divorced, separated, married, and the fourth obviously single. The ladies also have family members whom they meet and lovers too. The film is a "delightfully acted, entertaining, Franco take on the Sex and the City lifestyle among the kosher set. Yes, the main difference is that the gals here are all Jewish with Moroccan Sephardic ancestors." (Brandon Judell, http://www. nytheatre-wire.com)
sa 17.11. 22:00 metro mo 19.11. 20:00 Burg Kino
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deR Rat deR GÖtteR
deux Femmes À PaRis
Kurt maetzig ddR 1950
tWO WOmen in PaRis
Produktion/Production Company DEFA – Studio für Spielfilme Regie/ Director Kurt Maetzig Buch/Script Philipp Gecht, Friedrich Wolf Kamera/ DoP Friedl Behn-Grund Ton/Sound Erich Schmidt Schnitt/Editor Ilse Voigt Musik/Music Hanns Eisler, Erwin Lehn DarstellerInnen/Cast Paul Bildt (Geheimrat Mauch), Karl-Heinz Deickert (Dieter Scholz), Inge Keller (Edith Scholz), Albert Garbe (Onkel Karl), Yvonne Merin (Claudia Mauch), Fritz Tillmann (Dr. Hans Scholz), Herwart Grosse (Direktor von Decken) Uraufführung/First release 12. Mai 1950/May 12, 1950 Spielfilm, sw., 35 mm, 111 Minuten, dt. OF Feature Film, b&w, 35 mm, 111 min., German OV Die Grundlage des Films, der den Weg des IG-Farbenkonzerns von der Wahlunterstützung Hitlers bis in die Nachkriegszeit verfolgt, bilden die Akten des Nürnberger Kriegsverbrecherprozesses und das 1947 erschienene Buch IG Farben von Richard Sasuly. Im Mittelpunkt der Handlung stehen der Vorstandsvorsitzende Mauch und der Chemiker Dr. Scholz, die beide mitverantwortlich für die Entwicklung des Konzerns sind, ohne die weder Krieg noch Massenvernichtung in den Konzentrationslagern möglich gewesen wären. Geheimrat Mauch will Expansion und Gewinn um jeden Preis, während Scholz ein Mitläufer ist, der aus Angst um Familie und Stellung die Augen vor der Wahrheit verschließt. Erst 1948, als eine verheerende Explosionskatastrophe in Ludwigshafen beweist, dass der Konzern sich trotz Verbotes wieder mit Sprengstoffen befasst, bricht Scholz sein Schweigen Based on testimony from the Nuremberg trial of chemical giant IG Farben, The Council of the Gods shows the collaboration between international corporations and Nazi scientists, whose research contributed to the death of millions. The story focuses on a chemist who embraces political neutrality, closing his eyes to the fact that poison is being produced in his factory – poison to be used in the gas chambers of the concentration camps. The film “is powerful in its depiction of the moral dilemmas of the war as well as of Cold War propaganda.“ (Detroit Jewish Film Festival 2007)
Fr 9.11. 17:30 metro im Gedenken der novemberpogrome 9./10. november 1938 mi 21.11. 20:00 Filmhauskino
caroline huppert F 2000 Produktion/Production Companies BFC-Productions/France 2/ARTE France Produzent/Producerin Françoise Castro Regie/Director Caroline Huppert Buch/Script Caroline Huppert, Nine Moati (nach Nine Moatis Roman Deux femmes à Paris/based on Nine Moati’s novel Deux femmes à Paris) Kamera/ DoP Yves Lafaye Ton/Sound Dominique Levert Schnitt/Editor Anne Saint Macary DarstellerInnen/Cast Romane Bohringer (Maya Enriquet), Julie Depardieu (Maud), Catherine Samie (Tante Hannah/Aunt Hannah), Samuel Tasinaje (Aldo), Olivier Granier (Marcel), Marion Guggenheim (Aline), Rim Turkhi (Jeanne) Spielfilm, Farbe, Beta SP, 98 Minuten, frz. OF, engl. UT Feature Film, colour, Beta SP, 98 min., French OV, English subtitles Während die Arbeiterbewegung im Paris der 1930er-Jahre großen Zulauf erfährt, aber auch faschistische Gruppierungen immer mehr Anhänger finden, freunden sich die Nachbarinnen Maya und Maud miteinander an. Maya ist Jüdin und Maud die Geliebte eines Faschisten. Als sich die politischen Ereignisse überschlagen und schließlich deutsche Truppen in Paris einmarschieren, wird die Freundschaft der beiden Frauen auf eine harte Probe gestellt. Die Historikerin und Filmemacherin Caroline Huppert „drehte dieses ergreifende Drama um die Freundschaft zweier unterschiedlicher Frauen in schweren Zeiten. Huppert gelingt es meisterhaft, diese Spannung aus Distanz und Nähe darzustellen, der die beiden Frauen durch die schwierige politische Lage ausgesetzt sind. Zusammen mit Nine Moati, die in ihrem Roman Rose d'Alger mit der Figur der Rose – im Film Maya – die Geschichte ihrer Mutter nachzeichnet, konturiert sie die beiden Frauenfiguren als komplexe Charaktere, ohne den gängigen Stereotypen anheimzufallen.“ (www.prisma-online.de) Paris, 1935. The young Jewess Maya and her neighbour Maud, the mistress of a fascist, become close friends. After the German occupation, their friendship is put to the test. Director Caroline Huppert – Filmmaker, Historian and sister of Isabelle Huppert – creates a superbly acted and touching portrait of two women.
mi 21.11. 21:00 top Kino Gr. saal do 22.11. 19:30 top Kino Kl. saal 59
ALLgEMEINEs pRogRAMM
ALLgEMEINEs pRogRAMM
DILEMAT HA-DARIEN
HITNAkTuT
THE DARIEN DILEMMA
DIsENgAgEMENT
Erez Laufer IL 2006
Amos gitai D/I/F/IL 2007
Produktion/Production Company Erez Laufer Films Produzent/Producer Erez Laufer Produzentin (Spielszenen)/Drama Producer Orly Feldhaim Regie/Director Erez Laufer Buch/Script Nahum Laufer Kamera/DoP Yaron Sharf, Erez Laufer Ton/Sound Ronen Savo Schnitt/Editor Miri Laufer Musik/ Music Yehuda Poliker Mitwirkende/Participation Haim Shazker, Dov Eshed, Dan Carmel, Bracha Yaacov, Tirza Lener, Hanna Piner, Ben Lin, Hemi Gal, Anutza Gal, Yohanan Goldman, Mordechai Herling, Shmuel Yanai „Samek“ SchauspielerInnen/Cast Hadas Kalderon, Yuval Hadadai, Yoav Himan, Michael Leon, Gadi Poor, Haran Sagi Unterstützer/Supporters The 2nd Authority for Television and Radio, Jerusalem; The New Israeli Foundation for Cinema and Television; Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus/National Fund of the Republic of Austria For Victims of National Socialism; Yossi Harel Foundation
Produktionen/Production Company Agav Films, Agat Films & CIE, Pandora Films, Hamon Hafakot, R&C Produzioni, Intereurop, ARTE France Produzenten/Producers Amos Gitai, Laurent Truchot Regie/Director Amos Gitai Buch/Script Amos Gitai, Marie-Jose Sanselme Kamera/DoP Christian Berger aac Ton/Sound Michel Kharat Schnitt/Editor Isabelle Ingold Musik/ Music Simon Stockhausen DarstellerInnen/Cast Jeanne Moreau (Françoise), Juliette Binoche (Ana), Dana Ivgy (Dana), Liron Levo (Uli), Hiam Abbass (Hiam), Barbara Hendricks (Barbara), Tomer Russo (Tomer)
Dokumentarfilm, sw., Beta SP, 90 Minuten, hebr./jidd. OF, engl. UT Documentary Film, b&w, Beta SP, 90 min., Hebrew/Yiddish OV, English subtitles Im November 1939 verlassen 1.000 Jüdinnen und Juden Wien in Richtung Bratislava. Für die Organisation des Transports ist der „Mossad le Alijah Bet“ verantwortlich, eine in Palästina gegründete Rettungsorganisation. Die Reise auf der Donau in Richtung Palästina wird zu einer Odyssee. Die Schiffe kommen bis zum Donauhafen Kladovo und müssen den Winter des Jahres 1941 dort verbringen. Aber die Schiffe werden für andere Aktionen benötigt, und die Flüchtlinge werden auf Kohlenschleppern donauaufwärts zurückgeschickt. Nahum Laufer and his son Erez explore the previously untold story of 1,000 Viennese Jews stranded on the frozen Danube River in 1941, waiting for rescue by Ruth Kliger, a senior agent of the newly created Mossad. “Using a clever mix of dramatic re-enactments and interviews, director Erez Laufer has created a potent hybrid documentary that is visually arresting and intellectually challenging.” (Toronto Jewish Film Festival) Homepage: http://thedariendilemma.com Einleitung/Introduction: Hannah Lessing (Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus). In Anwesenheit von Autor Nahum Laufer und Regisseur Erez Laufer. Screenwriter Nahum Laufer and Director Erez Laufer will be in attendance.
so 11.11. 20:30 uhr Metro 60
Spielfilm, Farbe, 35 mm, 115 Minuten, hebr./dt./frz. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 115 min., Hebrew/German/French OV, English subtitles Der Film erzählt – basierend auf Robert Musils Roman Der Mann ohne Eigenschaften – die Geschichte der Französin Ana, die nach dem Tod des Vaters ihrem israelischen Halbbruder Uli nach Israel folgt. Dort will sie nach ihrer Tochter suchen, die sie vor 20 Jahren zur Adoption freigegeben hat. Nach der Anreise quer durch Europa geraten Ana und Uli, der als Reserveoffizier in den Nahen Osten beordert wird, mitten in die Evakuierung der SiedlerInnen von Gaza im Sommer 2005. Die beeindruckenden Bilder des Filmes stammen vom österreichischen Kameramann Christian Berger. Gitai’s film refers to the Israeli government’s policies of withdrawal from Gaza and the forced destruction of illegal settlements in the summer of 2005. In the hands of Amos Gitai, Disengagement takes on another, much subtler, more personal meaning. Following the death of her father, French woman Ana embarks on a journey to find the child she gave away as a teenager. This journey leads her to Gaza during the Israeli disengagement. The Israel Broadcasting Authority's Channel 1 television committee rejected a proposal seeking to help finance that film, citing “the filmmaker's left-wing politics and the fact that he lives outside Israel” as reasons. (Haaretz, August 26, 2007) In Anwesenheit des Kameramannes Christian Berger AAC am 10. November. On Nov. 10th, cinematographer Christian Berger AAC will be in attendance.
sa 10.11. 22:15 Metro Fr 16.11. 19:30 Burg kino Mo 19.11. 17:30 Metro
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ein Jüdisches lied
FyRa vecKOR i Juni
simon-niklas scheuring/markus simon a 2007
FOuR WeeKs in June
Produzenten/Producers Simon-Niklas Scheuring, Markus Simon Regie/ Directors Simon-Niklas Scheuring, Markus Simon Buch/Script Simon-Niklas Scheuring, Markus Simon Kamera/DoP Georg Sokol, Simon-Niklas Scheuring Ton/Sound Markus Glatzl, Georg Sokol Schnitt/Editor Simon-Niklas Scheuring Musik/Music Isaak Loberan Dokumentarfilm, Farbe, HDV/Screening: Beta SP, 60 Minuten, dt. OF Documentary Film, colour, HDV / Screening: Beta SP, 60 min., German V Ein Porträt des jüdischen Musikers und Musikethnologen Isaak Loberan. In Moldawien geboren, heute in Wien lebend, widmet dieser sich ganz einer Aufgabe: das jüdische Lied vor dem Verschwinden zu retten. In seinem Heimatland und der Ukraine betrieb er Feldforschung, suchte unbekannte jüdische Volkslieder und Instrumentalmusik, sammelte Stück für Stück die Reste dieser Kultur. Zusammen mit seinem Ensemble Scholem Alejchem und als Leiter von Klezmerseminaren gibt er die Musik nun weiter, an das Publikum und die nächste Generationen. Eine Arbeit an der Geschichte. Eine Arbeit an der Erinnerung. (Simon-Niklas Scheuring) A profile of the Jewish musician and music-ethnologist Isaak Loberan. Born in Moldavia, he now lives in Vienna and has dedicated himself to a single task: saving the Jewish song from extinction. He engages in field research in his home country and the Ukraine searching for less known Jewish folk songs and instrumental music. Piece by piece he collects the remnants of this culture. He is now passing on this music to audiences – especially the next generation by means of the work with his ensemble "Scholem Alejchem" and also by directing Klezmer seminars. Homepage: www.ein-juedisches-lied.at.tf In Anwesenheit der Regisseure Simon-Niklas Scheuring, Markus Simon und Isaak Loberan Directors Simon-Niklas Scheuring, Markus Simon as well as Isaak Loberan will be in attendance.
so 18.11. 19:00 top Kino Gr. saal
henry meyer s 2005 Produktion/Production Companies Omegafilms, Sonet Film AB, PerssonMothander Film AB, Filmpool Nord AB Unterstützung/Support Nordic Film & TV Fund, Svend Abrahamsen, Swedish Film Institute, Marianne Ahrne Produzent/Producer Peter Kropenin Regie/Director Henry Meyer Buch/ Script Henry Meyer Kamera/DoP Håkan Holmberg FSF Ton/Sound Bo Persson Schnitt/Editor Tomas Täng Musik/Music Johan Söderqvist DarstellerInnen/Cast Ghita Nørby (Lilly), Tuva Novotny (Sandra), Lukasz Garlicki (Marek), Jessica Zandén (Rebecka) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 100 Minuten, schwed. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 100 min., Swedish OV, English subtitles Nachdem sie ihren untreuen Exfreund gefährlich verletzt hat, mietet sich die junge Sandra ein kleines Zimmer in der Ortschaft, in der sie die vom Jugendgericht erlassene Strafe abarbeiten muss. Im Haus lernt sie die achtzigjährige Jüdin Lilly kennen, und zwischen beiden Frauen entwickelt sich eine sehr enge Freundschaft. Eines Tages offenbart Lilly Sandra ein Geheimnis aus ihrem Leben, von dem niemand weiß. Regisseur Henry Meyer: „Es begann mit einer Geschichte, die mir meine Mutter einmal erzählt hat. Sie kannte eine junge Jüdin, die während des Zweiten Weltkrieges nach Schweden geflohen war. Dort verliebte sie sich in einen schwedischen Offizier, dessen Familie sich nicht mit ihrer jüdischen Herkunft abfinden konnte. Die Geschichte hat mich tief bewegt, und ich musste viel über die Dynamik in Liebesbeziehungen nachdenken und darüber, was Menschen aushalten müssen, wenn die Liebe ihre Träume nicht erfüllt.“ Sandra, a young woman, comes to a new town after being convicted of assault after a jealous fight with her boyfriend. She moves into an apartment where her 80-year old Jewish neighbour Lilly becomes her soul mate. Lilly’s life is based on secrets and, as their friendship grows, Sandra gets to know more of her.
so 18.11. 20:00 Filmhauskino di 20.11. 18:00 Burg Kino mi 21.11. 18:00 metro 61
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ha-Buah
il cielO cade
the BuBBle
the sKy is FallinG
eytan Fox il 2006
andrea Frazzi/antonio Frazzi i 2000
Produktion/Production Company Uchovsky Fox Produzenten/Producers Gal Uchovsky, Ronen Ben Tal Regie/Director Eytan Fox Buch/Script Gal Uchovsky, Eytan Fox Kamera/DoP Yaron Scharf Ton/Sound Gil Toren Schnitt/Editor Yosef Grunfeld, Yaniv Raiz Musik/Music Ivri Lider DarstellerInnen/Cast Daniela Wircer (Lulu), Ohad Knoller (Noam), Yousef „Joe“ Sweid (Ashraf), Alon Friedman (Yali), Ruba Blal (Rana, Ashrafs Schwester/Rana, Ashraf’s sister), Miki Kam (Lulus Mutter/Lulu's mother)
Produktion/Production Company Parus Film Produzenten/Producers Carlo M. Cucchi, Vittorio Noia Regie/Directors Andrea Frazzi, Antonio Frazzi Buch/Script Suso Cecchi d’Amico (nach Lorenza Mazzettis Buch Il Cielo cade/based on Lorenza Mazzettiz’s book Il Cielo Cade) Kamera/DoP Franco di Giacomo AIC Ton/Sound Riccardo Palmieri Schnitt/Editor Amedeo Salfa Musik/Music Luis Bacalov DarstellerInnen/Cast Isabella Rossellini (Kätchen), Jeroen Krabbé (Wilhelm), Barbara Enrichi (Rosa), Veronica Niccolai (Penny), Lara Campoli (Baby)
Spielfilm, Farbe, 35 mm, 115 Minuten, hebr. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 115 min., Hebrew OV, English subtitles Die Gegend um die Sheikin Street ist das coolste Viertel von Tel Aviv. Zu ihren Bewohnern gehören drei junge Israelis, die sich hier eine Wohnung teilen: die hübsche Lulu und das schwule Paar Noam und Yali. Das Leben des Trios nimmt eine unerwartete Wendung, als Noam sich in den Palästinenser Ashraf verliebt, den er bei einer Armeeübung an einem Checkpoint in der West Bank kennengelernt hat. Das tragische Ende des Filmes wirkt „so überzeugend und stimmig wie etwa bei Shakespeares großer Liebestragödie Romeo und Julia. Bisher klar das reifste Werk des Regisseurs, für Schwule und Heteros ebenso sehenswert wie für Israelis und Palästinenser.“ (Thomas Vorwerk, http://www.filmz.de) The Bubble – a term used by Israelis to describe life in Tel Aviv – is the story of three young Israelis: pretty Lulu and the gay couple Noam and Yali, who share an apartment in the heart of Tel Aviv's coolest neighbourhood. During the days they all work hard, sneaking cigarette breaks in the back yard, or smoking pot. In the evenings, they go out to drink, look for sex, or just stay at home staring at whatever is on TV. Their escapist life changes dramatically when Noam falls in love with Ashraf, a Palestinian guy he briefly meets while doing his reserve duty at a checkpoint in the West Bank.
Spielfilm, Farbe, 35 mm, 102 Minuten, ital. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 102 min., Italian OV, English subtitles Nachdem die Eltern von Penny, einem achtjährigen Mädchen, und deren jüngerer Schwester Baby durch einen Unfall ums Leben kamen, ziehen die beiden Mädchen zu ihrem Onkel Wilhelm Einstein und dessen Frau Kätchen in die Toskana. Dort werden sie liebevoll aufgenommen und genießen schon bald ihr Leben in dieser idyllischen Umgebung. Im Gegensatz dazu steht die harte Realität: Der Zweite Weltkrieg tobt, und die Einsteins schweben in Lebensgefahr. Denn sie sind jüdischer Abstammung, und das Land ist noch von den Deutschen besetzt. Als der Krieg für die Alliierten schon fast gewonnen ist, bricht die Grausamkeit des Naziregimes in die Welt der beiden Schwestern ein. Adapted from Lorenza Mazzetti's autobiographical novel inspired by her experiences in World War II, Il Cielo Cade is a coming-of-age tale that pits the emotional growth of its young protagonists against the encroaching horrors of war. In 1944, eight-year old Penny and her younger sister Baby come to live in the Tuscan villa of their Uncle Wilhelm Einstein and his wife, Kätchen. Wilhelm, a German-Jewish intellectual, and Kätchen subtly discourage the pro-Mussolini and fascist sympathies the girls inherited from their late father, and Penny and Baby gradually make friends in their new surroundings. As war rages around them, Wilhelm receives warnings from the local priest to flee with his family to Switzerland. He refuses, putting his loved ones at risk. Die Vorführung wurde dank großzügiger Unterstützung durch das Istituto Italiano di Cultura Vienna ermöglicht. The screening is generously supported by Istituto Italiano di Cultura Vienna.
mo 12.11. 20:00 Filmhauskino do 15.11. 21:00 top Kino Gr. saal 62
sa 17.11. 20:00 metro so 18.11. 11:00 metro Filmfrühstück/Filmbeginn 12:30 di 20.11. 22:00 Burg Kino
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maROcK
mauvaise FOi
laïla marrakchi F 2005
Bad Faith
Produktion/Production Company Lazennec & Associés ProduzentInnen/ Producers Stéphanie Carreras, Adeline Lecallier, Latif Lahlau Regie/Director Laïla Marrakchi Buch/Script Laïla Marrakchi Kamera/DoP Maxime Alexandre A.I.C. Ton/Sound Pierre Andre Schnitt/Editor Pascale Fenouillet Musikberatung/Music-Consulting Charles-Henri de Pierrefeu DarstellerInnen/Cast Morjana Alaoui (Rita), Matthieu Boujenah (Youri), Assaad Bouab (Mao), Fatym Layachi (Sofia), Rachid Benassain (Driss) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 90 Minuten, arab./frz. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 90 min., Arab/French OV, English subtitles In Marock erzählt die marokkanische Regisseurin Laïla Marrakchi, die 1975 in Casablanca geboren wurde, von einer Liebesgeschichte Ende der 1990erJahre. Eine Gruppe junger Leute aus reichem Elternhaus erlebt in Casablanca eine wilde Zeit mit Partys, Liebesgeschichten und dem Wissen, dass nach dem Ende der Schulzeit alles anders sein wird. Zu dieser Gruppe gehört die siebzehnjährige Rita. Sie ist Muslima, doch Kopftuch, gesenkter Blick und das Fasten zu Ramadan sind nicht das Ihre. Viel mehr interessiert sich Rita für den Juden Youri, den hübschesten Burschen der Schule. Obwohl sie aus einem liberalen, nichtreligiösen Elternhaus stammt, kann sie ihrer Familie nichts von ihrer Liebe erzählen. Marock is the story of Rita, a 17 year old Moroccan girl, who falls in love with Youri, a Jewish boy. Rita is part of the Moroccan upper social class, and comes from a liberal non-religious Muslim family. Although religion is not a social barrier in the daily interaction of Jews and Muslims, it becomes a barrier and a taboo when it comes to dating between both groups. Laïla Marrakchi's movie successfully points out unexpressed and taboo aspects of the Moroccan high-class society, portraying the everyday life of these teenagers, that is depicted with surprising accuracy, both on the Jewish and Muslim side.
Roschdy Zem B/F 2006 Produktion/Production Company Pan-Européenne Production Produzent/ Producer Philippe Godeau Regie/Director Roschdy Zem Buch/Script Pascal Elbé, Roschdy Zem, (Adaptierung/Adaptation Agnès de Sacy) Kamera/DoP Jérôme Alméras Ton/Sound Pierre Mertens, Daniel Sobrino Schnitt/Editor Monica Coleman Musik/Music Souad Massi DarstellerInnen/Cast Roschdy Zem (Ismaël), Cécile De France (Clara Breitmann), Jean-Pierre Cassel (Victor Breitmann), Pascal Elbé (Milou), Martine Chevallier (Lucie Breitmann), Bérangère Bonvoisin (Martha), Leïla Bekhti (Mounia), Naïma Elmcherqui (Habiba), Antoine Chappey (Fredo) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 88 Minuten, frz. OF, engl. UT Feature Film, colour, 35 mm, 88 min., French OV, English subtitles Ismaël ist ein junger französischer Moslem, der schon seit vier Jahren mit seiner jüdischen Freundin Clara zusammenlebt. Beide interessieren sich überhaupt nicht für Religion, doch als Clara schwanger wird, ändert sich einiges an ihrer Einstellung. Und das Schwierigste von allem: Wie sollen sie die Situation den Eltern, die noch nichts von dem jeweiligen Partner ihrer Kinder wissen, beibringen? „Mauvaise foi ist eine Gesellschaftskomödie, die humorvoll die schwierige Frage nach dem Funktionieren der Mischpaare stellt. (...) Der Film ist voller köstlicher Dialoge. Er ist lustig und ernst zugleich, spiegelt aber zu keinem Zeitpunkt eine manichäische Weltsicht wider. Eine schöne Hymne an die Toleranz.“ (Manon Nouvelle, www.diplomatie.gouv.fr) This charming and intelligent comedy is about Ismaël, a non-practicing French Muslim, who has been living with his equally non-practicing Jewish girlfriend Clara for four years without religion being an issue. All that changes when Clara gets pregnant. To complicate matters, neither of them has told their parents about whom they are dating. Having a baby on the way forces the issue, as they can no longer hide this delicate issue from their families. Homepage: www.mauvaisefoi-lefilm.com Am 8. Novmber in Anwesenheit des Regisseurs Roschdy Zem. On November 8th, Director Roschdy Zem will be in attendance. In memoriam Jean-Pierre Cassel (27. Oktober 1932 – 19. April 2007)
Fr 16.11. 17:30 metro mo 19.11. 18:00 Burg Kino di 20.11. 20:00 metro
do 8.11. 19:30 Burg Kino eröffnung mi 14.11. 22:00 Filmhauskino do 22.11. 22:00 metro 63
allGemeines PROGRamm
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mORiRse estÁ en heBReO
mutteRs cOuRaGe
my mexican shivah
michael verhoeven d/uK/a/iRl 2004
alejandro springall mex/usa 2006 Produktionen/Production Companies Springall Pictures, Instituto Mexicano de Cinematografia, Foprocine, Goliat Films, Emilio & Jose Achar, Daniel Andreu-Von Euw, Meir & Roy Raphael, Zury Levy, Maggie Renzi & John Sayles ProduzentInnen/Producers Alejandro Springall, Maite Argüelles Regie/Director Alejandro Springall Buch/Script Jorge Goldenberg, Alejandro Springall (nach Ilán Stavans Erzählung Morirse está en hebreo/based on Ilán Stavans’ novella Morirse está en hebreo) Kamera/DoP Celiana Cárdenas Ton/Sound Miguel Sandoval Schnitt/Editor Madeleine Gavin Musik/Music Jacobo Lieberman, The Klezmatics DarstellerInnen/Cast Julio Richter (Rubén), Paloma Woolrich Rabonovich (Ruth), Sergio Kleiner (Moishe), Vicky de Fuenetes (Trini), Rosa María Hernández (Nati), Blanca Guerra (Julia Palafox), Raquel Pankowsky (Esther), Emilio Savinni (Nicolás) Spielfilm, Farbe, Beta SP, 102 Minuten, span./jiddische OF, engl. UT Feature Film, colour, Beta SP, 102 min., Spanish/Yiddish OV, English subtitles Als Moishe Tartakovsky, Patriarch einer jüdischen Familie in Mexiko-Stadt, unerwartet an einem Herzinfarkt stirbt, hinterlässt er eine Reihe von Geheimnissen, die im Rahmen der Shivah, der siebentägigen Trauerzeit, allmählich ans Tageslicht kommen. „Im Verlauf des Films wird klar, dass Moishe zeitlebens versucht hat, das Leben so gut es geht zu genießen. Doch während viele seiner Freunde außerhalb des Familienkreises sich gern an ihn erinnern, können die meisten seiner Hinterbliebenen nicht allzuviel Gutes über ihn sagen.“ (13. Jewish Film Festival Berlin & Potsdam) When Moishe Tartakovsky, exuberant patriarch of a Jewish family in Mexico City dies of a heart attack in the middle of a mariachi party, he leaves behind a large and complicated web of secrets and relationships. All that must be untangled over the course of his seven-day shivah (the prescribed mourning period in Jewish custom). In Springall's witty adaptation of Ilán Stavans’s novella Morirse esta en hebreo, „ the vitality and diversity of Stavans's characters and the terrific score by The Klezmatics turn My Mexican Shivah into an affectionate, tearful party that's hard to leave.” (San Francisco Jewish Film Festival)
Produktionen/Production Companies Sentana Filmproduktion, Little Bird, Wega Film et al. Produzenten/Producers Veit Heiduschka, Michael Verhoeven Regie/Director Michael Verhoeven Buch/Script George Tabori, Michael Verhoeven Kamera/DoP Michael Epp, Theo Bierkens Ton/Sound Johannes Rommel Schnitt/Editor David Freeman Musik/Music Julian Nott, Simon Verhoeven DarstellerInnen/Cast George Tabori (Selbst/Himself), Pauline Collins (Elsa Tabori), Ulrich Tukur (SS Offizier/SS Officer), Robert Giggenbach (Cornelius Tabori), Wolfgang Gasser (Agloof), Heribert Sasse (Kellemen), Peter Radtke (Mann im Rollstuhl/Man in Wheel Chair), Otto Grünmandl (Julius), Eddi Arent (Klapka) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 93 Minuten, dt. OF Feature Film, colour, 35 mm, 93 min., German OV Mit George Tabori als Erzähler führt Mutters Courage ins Budapest des Jahres 1944. Georges Vater Cornelius ist bereits nach Auschwitz deportiert worden, seine Mutter Elsa lebt noch im Ghetto, bis auch sie eines Tages von zwei Staatspolizisten abgeholt wird. Sie landet in einem der überfüllten Deportationszüge, der nach Osten fährt. Der Film „ist immer in den Momenten am stärksten, wo es ‚menschelt‘: Wenn Mutter Tabori präsent ist und ihre ‚Bauernschläue‘ ausspielen kann. Darstellerin Pauline Collins zeigt dabei eine rundum überzeugende und teils anrührende Leistung – ohne aber jemals in die Sentimentalität abzugleiten.“ (Frank Ehrlacher) The central character of this movie is Elsa, the mother of George Tabori. She is a trusting woman who is rounded up in Budapest one day along with 4,000 other Jews. The camera follows them as they are transported to a concentration camp in Germany. George Tabori appears in the movie as himself, narrating the film with an ironic touch and even greeting the film's main Nazi protagonist in one scene. "My Mother's Courage shows that blue skies and sunshine can be as devastating as night and fog." (Jim Hoberman, Village Voice) In Anwesenheit des Regisseurs Michael Verhoeven am 21. November (angefragt). On November 21st, Director Michael Verhoeven will be in attendance. (invited) In memoriam Wolfgang Gasser (31. Mai 1927– 20. Mai 2007) und George Tabori (24. Mai 1914 - 23. Juli 2007)
Fr 16.11. 21:00 top Kino Gr. saal 64
mi 21.11. 20:00 Burg Kino do 22.11. 18:00 metro
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O anO em Que meus Pais saÍRam de FéRias
sayn WayBs luBOWniK
das JahR als meine elteRn im uRlauB WaRen
sidney m. Goldin usa 1931
cao hamburger BR 2006 Produktion/Production Company Caos Produções ProduzentInnen/Producers Caio Gullane, Fabiano Gullane, Sônia Hamburger Regie/Director Cao Hamburger Buch/Script Cláudio Galperin, Bráulio Mantovani, Anna Muylaert, Cao Hamburger (nach einer Geschichte von Cláudio Galperin und Cao Hamburger/based on a story by Cláudio Galperin and Cao Hamburger) Kamera/ DoP Adriano Goldman Ton/Sound Romeu Quinto Schnitt/Editor Daniel Rezende Musik/Music Beto Villares DarstellerInnen/Cast Michel Joelsas (Mauro), Germano Haiut (Shlomo), Paulo Autran (Opa Mótel/Grandpa Mótel), Caio Blat (Italo), Daniela Piepszyk (Hanna) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 104 Minuten, portug./jidd. OF, dt. UT Feature Film, colour, 35 mm, 104 min., Portuguese/Yiddish OV, German subtitles Brasilien 1970. Seit sieben Jahren regiert eine rechte Militärdiktatur das Land, und in Mexiko versucht die brasilianische Fußballmannschaft, den dritten Weltmeisterschaftstitel zu erringen. Mauro, Sohn einer katholischen Mutter und eines jüdischen Vaters, ist ein fußballbegeisterter Zwölfjähriger, der den Beginn dieser Veranstaltung nicht erwarten kann. Die Zeit bis dahin vertreibt er sich mit Tischfußball und Phantasien über seine Nationalmannschaft. Kurz vor der WM muss Mauro mit seinen politisch links gerichteten Eltern Hals über Kopf von seiner Heimatstadt Belo Horizonte nach São Paulo reisen. Angeblich fahren sie in die Ferien, und Mauro soll so lange bei seinem Großvater Mótel bleiben. Pünktlich zum Beginn der Meisterschaft wollen sie wieder zurück sein. Brazil in 1970. Mauro Stein, a 12-year old boy, is suddenly deprived of the company of his parents, who are political activists on the run from the harsh military government, which is strongly repressing leftists all over the country. Against this backdrop of fear and political persecution, the country is at the same time bursting with enthusiasm for the coming World Cup, to be held in Mexico, the first one to be transmitted live via satellite. Unable to take care of their only child, the Steins, who live in Belo Horizonte, drive all the way to São Paulo to deliver the boy to his paternal grandfather, Mótel.
sa 17.11. 17:30 Burg Kino do 22.11. 20:00 metro
his WiFe’s lOveR Produzenten/Producers Nathan Hirsh, Morris Kleinerman Regie/Director Sidney M. Goldin Buch/Script Shin Ra-Chell (= Sheyne Rokhl Semkoff) Kamera/DoP Frank Zucker Ton/Sound Percy R. Glenn Schnitt/Editor Joe Silverstein Musik/Music Abraham Ellstein DarstellerInnen/Cast Ludwig Satz (Eddie Wien), Lucy Levine (Golde Blumberg), Isidore Cashier (Oscar Stein), Lillian Feinman (Tante Kaufman/Auntie Kaufman), Michael Rosenberg (Stage Manager) Spielfilm, sw., 35 mm, 80 Minuten, jidd. OF, engl. UT Feature Film, b&w, 35 mm, 80 min., Yiddish OV, English subtitles Als der attraktive Schauspieler Eddie Wien heiraten möchte, wird er von seinem Onkel Oscar Stein prinzipiell vor allen Frauen gewarnt. Laut diesem haben sie nur Geld und Einkaufen im Sinn – darüber hinaus sind sie absolut frivol. Selbst die junge Golde Blumberg, eine Angestellte in Oscars Firma und ein Ausbund an Moral, würde in so einer Situation ihr wahres Gesicht zeigen. So gehen Oscar und Eddie eine Wette um 10.000 $ ein. Eddie gibt sich als alter Millionär Herman Weingarten aus und wirbt um Golde. Regie führte Sidney M. Goldin (siehe Katalog, Seite 35 = Film: Dem Chasns Sundel/The Cantor’s Son), der den Film in neun Tagen fertigstellte. When handsome actor Eddie Wien decides to marry, his uncle and factory owner Oscar Stein warns that all women are frivolous, selfish, and only on the lookout for money. Oscar bets Eddie $10,000 that he cannot find a woman who isn’t. Even Golde Blumberg, an innocent shopgirl in Stein’s employ and a paragon of virtue, would ultimately sell herself for money. To put Golde to the test, Eddie must woo her as a repulsive old millionaire “Herman Weingarten”. The film stars the popular comedian of the Yiddish theatre Ludwig Satz in his only film performance. Directed by Sidney M. Goldin (see catalogue page, ? Film: Dem Chasns Sundel/The Cantor’s Son), it is billed as the "first Jewish musical comedy talking picture”.
mi 14.11. 18:00 metro so 18.11. 22:00 Filmhauskino 65
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stand uP
steel tOes
michael Rainin usa 2007
david Gow/mark adam cdn 2006
Produktion/Production Company Rainpix Produzenten/Producers Michael Rainin, Jesse H. Rivard Regie/Director Michael Rainin Buch/Script Michael Rainin Kamera/DoP Todd Antonio Somodevilla Ton/Sound Josh Bissett Schnitt/Editor Stephen Butler Musik/Music Tom Rizzo DarstellerInnen/ Cast Modi Rosenfeld (Avi Rosen), Kathryn Fiore (Sarah Green), Derek Hughes (John), Max Alexander (Leo Stein), Helen Geller (Avis Großmutter/Avi's Grandmother), Joanne Baron (Suzanne)
Produktion/Production Company Galafilm ProduzentInnen/Producers Francine Allaire, David Gow Regie/Directors David Gow, Mark Adam Buch/ Script David Gow (nach David Gows Stück Cherry Docs/based on David Gow’s play Cherry Docs) Kamera/DoP Mark Adam Ton/Sound Bobby O’Malley, Steve Gurman, David Gertsman, Jean-Philippe Espantoso Schnitt/ Editor Susan Shanks, Mark Adam Musik/Music Benoît Groulx DarstellerInnen/Cast David Strathairn (Danny Dunkleman), Andrew W. Walker (Mike Downey), Marina Orsini (Anna Dunkleman), Ron Lea (Interviewer), Joel Miller (Dannys Vater/Danny’s father)
Spielfilm, Farbe, Beta SP, 101 Minuten, engl. OF Feature Film, colour, Beta SP, 101 min., English OV Nach dem Tod seiner Mutter wird der New Yorker Stand-up-Komödiant Avi Rosen von seiner Großmutter liebevoll versorgt. Sie hat nur zwei Wünsche an ihn: Er soll ein jüdisches Mädchen kennenlernen und eine Drogerie aufmachen. Doch Avi hat mehr im Leben vor: Er möchte sein Glück in Los Angeles versuchen. Nach einer Durststrecke – da sein Humor an der Westküste zunächst überhaupt nicht ankommt – scheint ihm endlich das Glück zu winken. Er verliebt sich in seine Kollegin Sarah und bekommt einen Vertrag beim erfolgreichen, aber auch umstrittenen Agenten Leo Stein. Avi Rosen, a New Yorker stand-up comedian, says good-bye to his grandmother, who wishes he would find a Jewish girl and open a pharmacy. He leaves the Big Apple and heads towards Los Angeles to start his career. Unfortunately he falls into the clutches of Leo Stein, a tricky agent. “A knowing glimpse behind the scenes of the stand-up comedy scene in L. A. that benefits from a fresh-faced cast of unknowns.” (Steve Chagollan, “Variety”)
Spielfilm, Farbe, 35 mm, 90 Minuten, engl. OF Feature Film, colour, 35 mm, 90 min., English OV Der junge Neonazi und Skinhead Mike Downey steht wegen eines rassistisch motivierten Mordes an einem ostindischen Einwanderer vor Gericht. Als sein Pflichtverteidiger wird Danny Dunkleman verpflichtet – ein liberaler, jüdischer Humanist. David Gows Film basiert auf seinem Stück Cherry Docs (Uraufführung im Jahre 2000 in Toronto), in dem er ein persönliches Erlebnis eines homosexuellen Freundes verarbeitet. Dieser wurde von einer Gruppe Skinheads grundlos zusammengeschlagen. Mike Downey, a neo-Nazi skinhead, is on trial for the racially motivated murder of an East Indian immigrant. His court-appointed lawyer Danny Dunkleman is a Jewish liberal humanist. „Though Mike says of Dunkleman, ‘In an ideal world I'd have you eliminated,’ something akin to mutual respect develops between the two. Despite his thorough indoctrination as a skinhead, Mike is intelligent and articulate. And Dunkleman, though repulsed by Mike's racist philosophy, has been raised with the ethic of ‘love thine enemy’.“ (Barbara Pokras, www.woodstockfilmfestival.com)
Die Vorführung wurde dank großzügiger Unterstützung durch die Kanadische Botschaft in Österreich ermöglicht. The screening is generously supported by the Canadian Embassy in Austria.
sa 17.11. 19:30 top Kino Gr. saal do 22.11. 18:00 top Kino Gr. saal 66
di 20.11. 20:00 Burg Kino mi 21.11. 20:00 metro
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stOcKhOlm.syndROme PaRt 1: GOlden missiOn PaRt 2: euROPean haven
tehilim
amit epstein il/d 2007 Produktion/Production Company AEJP Produzent/Producer Amit Epstein Regie/Directors Amit Epstein Buch/Script Amit Epstein Kamera/DoP Benjamin Nimrod Chiram Schnitt/Editor Becky Ofek, Tal Baltuch Musik/Music Mischung aus bekannten hebräischen, jiddischen, deutschen und englischen Melodien und klassischer Musik/Mix of Hebrew, Yiddish, German, and English tunes, and classical music Mitwirkende/Participation Amit Epstein, Sandra Sade, Renana Raz, Shira Raz, Idit Neudoerfer Kurzfilm, Farbe, Beta SP, 26 Minuten, kein Dialog Short Film, colour, Beta SP, 26 min., no Dialogue In seinem Kurzfilm, der ohne Dialog auskommt, schildert der Künstler und Modedesigner Amit Epstein seine Situation als Israeli, der seit einigen Jahren in Europa lebt. „Das Haus meiner Großeltern war und ist immer noch ein Zufluchtsort. Heute weiß ich, dass sich andere ,European Havens‘ – europäische Zufluchtsorte – verstreut in ganz Israel befinden, und wenn sie einmal zusammengeführt werden, (...) können sie ein Bild des ,klassischen Europas‘ gestalten, wo jeder Tag mit 1948 beginnt, aber 1939 endet.“ (Amit Epstein) Amit Epstein is a young Israeli artist who is living in Berlin. His short film has no dialogues, only music and dance, is about the tendencies of Jews to return to Europe. “The critical look at my identity as an Israeli of the third generation led me quite early to the roots of German-Israeli relations. For my works as a visual artist concerning aesthetics, that meant reconditioning of a kind of Diasporapathos. The remembrance of Europe and the longing for it have been imprinted on my self-image of being Israeli and Jewish.” (Amit Epstein)
Raphaël nadjari F/il/usa 2007 Produktionen/Production Companies Shilo Films, Transfax Films Produzenten/Producers Frédéric Bellaïche, Geoffroy Grison, Marek Rozenbaum, Itai Tamir Regie/Director Raphaël Nadjari Buch/Script Raphaël Nadjari, Vincent Poymiro Kamera/DoP Laurent Brunet Ton/Sound Tuli Chen Schnitt/ Editor Sean Foley Musik/Music Nathaniel Méchaly DarstellerInnen/Cast Michael Moshonov (Menachem), Limor Goldstein (Alma), Jonathan Alster (David), Shmuel Vilojni (Eli), Ilan Dar (Shmuel), Yoav Hait (Aharon) Spielfilm, Farbe, Beta SP, 96 Minuten, hebr. OF, engl. UT Feature Film, colour, Beta SP, 96 min., Hebrew OV, English subtitles Nach einem Verkehrsunfall verschwindet ein Jerusalemer Familienvater spurlos. Seine Frau und die beiden Söhne bleiben sprach- und hilflos zurück. Zu den täglichen Sorgen kommt noch die Reaktion der Umwelt, die schwer mit den Trauernden und dem Verlust umgehen kann. Ein Teil der Familie will Trost in der Religion finden, vor allem in den Psalmen (Hebr.: Tehilim). „Jeder versucht es mit guten Vorsätzen, will seinem Leben und Tun neuen Sinn geben. Doch sind es die Religion und das gemeinschaftliche Gebetsritual, die die Erlösung bringen, oder gerade der Rückzug in die Stille und Abgeschiedenheit des Einzelnen, wie ihn die Mutter praktiziert? Nadjaris filmischer Diskurs kennt keine einfachen Antworten.“ (Martin Rosefeldt, www.arte.tv/de) In today’s Jerusalem, a Jewish family leads an ordinary life. One day, the father mysteriously disappears after a car accident. His wife and two sons deal with his absence and the difficulties of everyday life as best they can. While the adults take refuge in silence or traditions, the two children try in their own way to find their father. Director Raphaël Nadjari: "Through the real daily life of a family, I wanted to look at something you never get over: the disappearance of loved ones. It's as if G’d Himself had abandoned us, revealing our vulnerability, and making us start to doubt."
Der Film wird mit A Good Uplift sowie mit California Shmeer und The Tribe gezeigt. The film is screened together with A Good Uplift as well as with California Shmeer and The Tribe. In Anwesenheit des Regisseurs Amit Epstein am 10. November. On November 10th, Director Amit Epstein will be in attendance. Homepage: www.aejp.biz
sa 10.11. 20:00 top Kino Gr. saal mi 14.11. 19:30 top Kino Kl. saal
di 20.11. 19:00 top Kino Gr. saal mi 21.11. 19:00 top Kino Gr. saal 67
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the 10th man
the chOsen Ones
sam leifer uK 2006
Wendla nölle d 2007
Produktion/Production Company Suetonius Productions Produzenten/ Producers Teddy Leifer, Sam Leifer Regie/Director Sam Leifer Buch/Script Sam Leifer Kamera/DoP Nina Kellgren Ton/Sound Fraser Barber Schnitt/ Editor Victoria Boydell Musik/Music Trevor Jones DarstellerInnen/Cast John Barrard (Binky), Steven Berkoff („Red“ Jack Weinbaum) John Burgess (Mr. Shields), David de Keyser (Lou), Harry Dickman (Morrie), Gerard Kearns (Der 10. Mann/The 10th Man)
Produzent/Producer Wendla Nölle, Anna Fenske Regie/Director Wendla Nölle Buch/Script Wendla Nölle Kamera/DoP Kevin Fritz, Ian Vollmer Ton/ Sound Roman Vehlken Schnitt/Editor Cristiana Schniebel
Kurzfilm, Farbe, Beta SP, 11 Minuten, engl. OF Short Film, colour, Beta SP, 11 min., English OV Um einen jüdischen G’ttesdienst abhalten zu können, werden mindestens zehn jüdische Männer benötigt (Hebr.: Minjan). Eine überalterte Gemeinde in Londons East End hat immer größere Probleme, einen Minjan zustande zu bringen. Nicht ganz koschere Tricks und sogar Kidnapping scheinen ihr einziger Ausweg zu sein. Das alles wird mit feinem britischem Humor präsentiert. It takes a village to raise a child and at least ten Jewish men (Hebrew: minyan) for praying. An aging congregation in London’s East End has more and more problems to establish a minyan. Kidnapping and dirty tricks seem to be the only way out. British humour at it’s best. Der Film wird mit Chared Lesirto/Film Fanatic gezeigt. The film is screened together with Chared Lesirto/Film Fanatic.
Dokumentarfilm, Farbe, Beta SP, 87 Minuten, engl. OF Documentary Film, colour, Beta SP, 87 min., English OV Die junge deutsche Musikerin und Filmemacherin Wendla Nölle führt uns auf eine persönliche Reise in die jüdische Musikwelt New Yorks. Dabei lernen wir ganz unterschiedliche Musiker kennen: zum Beispiel einen orthodoxen Konvertiten, der in vier verschiedenen Sprachen rapt, eine Band, die Funk mit religiösen Gesängen verbindet und einen orthodoxen Rabbi, der seinen Platz in der Musikszene der Lower East Side gefunden hat. Young German Musician and filmmaker Wendla Nölle travels to Manhattan in search of the face of young Jewish music. There she serves up a sampler of New York's new generation of Jewish musicians, who display variety, humour, and talent. Among the artists profiled is an Orthodox convert who can rap in four different languages, weaving them into a musical study of Talmudic teachings, or a young blues musician who sings almost forgotten cantorial chants against African beats. “Not only a look at Jewish music today, The Chosen Ones is a study in microcosm of a generation coming of age, as diverse artists grapple with how to combine their beliefs, cultural backgrounds and individual voices into an expression of who they are.” (San Francisco Jewish Film Festival) Homepage: www.wendla.com
Der Film wird mit Chutzpah, This Is? gezeigt. The film is screened together with Chutzpah, This Is?.
mi 14.11. 22:00 top Kino Gr. saal Fr 16.11. 19:30 top Kino Kl. saal 68
mo 12.11. 19:00 top Kino Gr. saal sa 17.11. 19:30 top Kino Kl. saal
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the FROnt
the tRiBe
deR stROhmann
tiffany shlain usa 2005
martin Ritt usa 1976 Produktionen/Production Companies Columbia Pictures Corporation, Persky-Bright Productions, Rollins-Joffe Productions Produzent/Producer Martin Ritt Regie/Director Martin Ritt Buch/Script Walter Bernstein Kamera/DoP Michael Chapman Ton/Sound John H. Newman, James Sabat Schnitt/Editor Sidney Levin Musik/Music Dave Grusin DarstellerInnen/ Cast Woody Allen (Howard Prince), Zero Mostel (Hecky Brown), Michael Murphy (Alfred Miller), Andrea Marcovicci (Florence Barrett), Herschel Bernardi (Phil Sussman), Remak Ramsay (Hennessey), Marvin Lichterman (Myer Prince), Danny Aiello (Danny LaGattuta), David Margulies (Phelps) Spielfilm, Farbe, 35 mm, 95 Minuten, engl. OF Feature Film, colour, 35 mm, 95 min., eng. OV New York in den Fünfzigerjahren: Joseph Senator McCarthy verfolgt jeden Filmschaffenden, der nur irgendwie in Verdacht gerät, von linkem Gedankengut beeinflusst zu sein. Viele von ihnen kommen deshalb auf die sogenannte Schwarze Liste. Doch es gibt Mittel und Wege, das Berufsverbot zu umgehen, denn Strohmänner wie der unscheinbare Kassier Howard Prince leihen den Geächteten ihre Namen. Viele der am Film Beteiligten, darunter Regisseur Martin Ritt, Drehbuchautor Walter Bernstein und Zero Mostel, wurden selbst Opfer der antikommunistischen Hexenjagd und blieben jahrelang ohne Arbeitsmöglichkeiten. Ritt konnte erst 1956 wieder einen Film drehen, Bernstein schrieb damals unter falschem Namen, und Mostel tingelte für einen Hungerlohn durch die Provinz. The Front takes place in the early 1950s in New York. Howard Prince works as a delicatessen clerk and also as a bookie for some extra money. A friend of his, Alfred Miller, is a screenwriter who has been blacklisted by Joseph McCarthy and is out of work. Miller approaches Howard and proposes that he becomes a front and places his own name on scripts to present to a television station. “We expected an indictment of a shameful chapter in American history. What we get are the adventures of a schlemiel in wonderland.“ (Roger Ebert; http://rogerebert.suntimes.com/)
Produzentin/Producer Tiffany Shlain Regie/Director Tiffany Shlain Buch/ Script Tiffany Shlain, Ken Goldberg Kamera/DoP Sophie Constantinou Ton/ Sound Dave Nelson Schnitt/Editor Tiffany Shlain Art Director Gil Gershoni Animator Thomas Eugene Green Special Animations Stefan Nadelman Musik/Music Paul Godwin, Matt Ganucheau Erzähler/Narrator Peter Coyote Kurzfilm, Farbe, sw., Beta SP, 18 Minuten, engl. OF Short Film, colour, b&w, Beta SP, 18 min., English OV Anfang der 1950er-Jahre hat die Amerikanerin Ruth Handler die Idee, nach dem Vorbild der Ankleidepuppen, mit denen ihre Tochter Barbara spielt, eine Puppe zu produzieren, die einem Model gleicht: die Barbiepuppe. Regisseurin Tiffany Shlain vertritt in ihrem amüsanten und schrägen Film eine interessante Theorie: Da Ruth Handler eine Jüdin war, ist somit auch Barbie jüdisch. What can the most successful doll on the planet show us about being Jewish today? The Tribe mixes old school narration with a new school visual style and weaves together archival footage, graphics, animation, Barbie dioramas, and slam poetry to take audiences on an electric ride through the complex history of both the Barbie doll and the Jewish people - from Biblical times to present day. Der Film wird mit A Good Uplift sowie mit California Shmeer, Stockholm. Syndrome. Part 1: Golden Mission und Part 2: European Haven gezeigt. The film is screened together with A Good Uplift as well as with California Shmeer, Stockholm.Syndrome. Part 1: Golden Mission and Part 2: European Haven. Homepage: www.tribethefilm.com
In memoriam Zero Mostel (28. Februar 1915–8. September 1977)
mo 12.11. 18:00 Filmhauskino Fr 16.11. 22:30 Burg Kino do 22.11. 18:00 Burg Kino
sa 10.11. 20:00 top Kino Gr. saal mi 14.11. 19:30 top Kino Kl. saal 69
allGemeines PROGRamm
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unteR dem alseRGRund – seRvitenGasse 1938
WheRe neOn GOes tO die
tobas dörr & henri steinmetz a 2006
Produktion/Production Company Dora Teitelboim Center for Yiddish Culture Produzent/Producer David Weintraub Regie/Directors David Weintraub, Carl Hersh Buch/Script David Weintraub Kamera/DoP Carl Hersh Ton/ Sound Schnitt/Editors Jeff Hendler, Jim Makow Musik/Music Aaron Kula Mitwirkende/Participation Feder Sisters, Charlotte Cooper, Deborah Dash Moore
Produktion/Production Company kurt mayer film Produzent/Producer Kurt Mayer Regie/Directors Tobas Dörr, Henri Steinmetz Kamera/DoP Thomas Marschall, Astrid Heubrandtner, Judith Benedikt Schnitt/Editor Elke Groen Wissenschaftliche Beratung/Historical Adviser Birgit Johler Dokumentarfilm, Farbe, Beta SP, 61 Minuten, dt. OF Documentary Film, colour, Beta SP, 61 min., German OV Die Servitengasse im neunten Wiener Gemeindebezirk liegt inmitten eines Viertels, in dem vor dem Zweiten Weltkrieg mehr als die Hälfte der BewohnerInnen jüdischer Abstammung waren. Nach den letzten großen Deportationen Ende 1942 waren sie aus ihren Wohnungen „verschwunden“. Dokumentarfilmer der Wiener Filmakademie begleiten die gemeinsame Suche der heutigen BewohnerInnen nach der Geschichte des Ortes, an dem sie wohnen. Eine Generation, die nicht mehr von den Erfahrungen des Krieges geprägt ist, will „blinde Flecken“ sichtbar machen. Documentary filmmakers of Vienna Film Academy follows the traces of some inhabitants of Vienna’s ninth district who started to research the history of Servitengasse. Before World War II, more than half of the habitants of that lane were of Jewish origin. At the end of 1942, all of them “disappeared”. In Anwesenheit von FilmemacherInnen. Filmmakers in attendence.
david Weintraub/carl hersh usa 2006
Dokumentarfilm, Farbe, sw., Beta SP, 53 Minuten, engl./jidd. OF Documentary Film, colour, b&w, Beta SP, 53 min., English/Yiddish OV In seinem Film rekonstruiert David Weintraub, der Leiter des „Dora Teitelbaum Center for Yiddish Culture“ in Miami, das jüdische/jiddische Leben in Florida. In der wirtschaftlich aufstrebenden Nachkriegszeit zogen viele osteuropäische Jüdinnen und Juden nach Miami. Neben ihrer Sprache, dem Jiddisch, brachten sie auch ihr Theater, ihre Literatur und ihre Musik mit. Im Laufe der Zeit aber veränderte sich dieses „Yiddishland“. Using rare film footage, still images and radio recordings, Where Neon Goes to Die reconstructs the lost epoch of Yiddish culture on Miami Beach. As postwar prosperity revitalized the nation, South Florida beckoned Jews of Eastern Europe to replant their traditions of Yiddish theatre, literature and music on fertile tropical ground. Today, little remains of the vibrant ethnic culture that once defined this shtetl by the sea. “When we lose our history, we lose an understanding of who we are, where we came from, what the issues were that our parents, grandparents and our near ancestors experienced. Cultural amnesia is a very dangerous thing, because it allows people who are in the business of abusing power and manipulating people to propagate false notions that deny the collective interest that people from many diverse ethnic backgrounds share.“ (Director David Weintraub) Homepage: www.yiddishculture.org/yiddish_final/index.html Einführung/Introduction: Johannes Hofinger, Projektmitarbeiter am Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg. Er arbeitet derzeit an seiner Dissertation über „Bilder des Jüdischen im österreichischen Kinofilm nach 1945“.
di 13.11. 19:30 top Kino Kl. saal mi 21.11. 19:30 top Kino Kl. saal 70
mo 19.11. 19:00 top Kino Gr. saal
isRael in den auGen lOKaleR FilmemacheRinnen Drei Tage israelische Dokumentarfilme in Wien Zusammengestellt von Tal Adler (Künstler, Jerusalem), der Gruppe Barbur (Off-space, Jerusalem) und dem RitesInstitute (Friedemann Derschmidt und Karin Schneider, Wien) Unterstützt und ermöglicht vom Top Kino, dem Jüdischen Filmfestival Wien, der Kulturabteilung der Israelischen Botschaft, der Cinematheque Jerusalem und der Sam Spiegel School Jerusalem; gefördert von Wien Kultur
23.–25. November im Top Kino Zur Einstimmung auf den 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel im nächsten Jahr zeigen wir, die Künstlergruppe RitesInstitute, eine Reihe israelischer Dokumentarfilme im Wiener Top Kino. Ob es um die Situation neuer russischer ImmigrantInnen in Israel, das Tabuthema Shoah und Pornografie oder das „Ultra-religiösWerden“ von Kindern aus zionistischen Familien geht – die Filmtage geben Einblick in Bereiche der israelischen Gesellschaft, die in dem oft stereotypen Schwarz-Weiß-Bild unserer Medienberichterstattung nicht vorkommen. Interessiert haben uns dabei Produktionen, die sich Israel in poetischer, liebe- und humorvoller, oft unerwarteter Weise nähern und die Komplexität der israelischen Gesellschaft und Geschichte auch uns vorstellbar machen. Auch für die in dem europäischen politischen Feld immer wiedergekauten „heißen“ Fragen wie Siedlungen oder Vertreibungen der palästinensischen Bevölkerung haben wir nach Filmen Ausschau gehalten, die es schaffen, einen sensiblen, von persönlichen Fragestellungen geprägten Blick zu entwickeln, wie beispielsweise die palästinensisch-israelische Co-Produktion The Inner Tour von Ra’anan Alexandrowicz. Etliche der in diesem Rahmen gezeigten Dokumentarfilme wurden im letzten Jahr von unseren PartnerInnen, dem Jerusalemer Offspace „Barbur“, einem kleinen kunstinteressierten und politischen Publikum gezeigt oder sind Neuerscheinungen des Jahres 2007, die bis jetzt erst ein einziges Mal, nämlich beim Jerusalem Film Festival, zu sehen waren. Einige davon werden voraussichtlich als Preisträgerfilme für die großen Festivals 2008 nominiert. Diese Neuerscheinungen bleiben hier „geheim“, da wir unseren Freunden ihren cinematografischen Erfolg nicht durch eine offizielle Vorveröffentlichung gefährden wollen – wir zeigen sie aber zusätzlich zu unserem offiziellen Programm im informellen Rahmen – sprich: Die Ankündigung erfolgt über Flüsterpropaganda während der Filmtage.
Gemeinsam ist allen Produktionen, dass sie von uns und/oder unseren israelischen PartnerInnen ausgewählt bzw. gemacht wurden, um Diskussionen anzuregen. Unser Ziel als Wiener KuratorInnen ist es hierbei, einen Rahmen zu schaffen, in dem die oft für innerisraelische Debatten gedachten Filme auch in einem historisch so aufgeladenen Ort wie Österreich sinnvoll gezeigt werden können. In Österreich israelkritische Statements aus Israel zu platzieren, heißt immer auch, die eigene Geschichte und Gegenwart des von hier ausgehenden Antisemitismus und Nationalsozialismus mitzudenken – auch dieser Fokus prägte unsere Filmauswahl. Einzelne Screenings werden von Gesprächen mit den FilmemacherInnen sowie mit der Kuratorin Masha Zusman (Barbur) und dem Schriftsteller Doron Rabinovici begleitet, um zu klären, wovon hier überhaupt gesprochen wird.
Das genaue Programm ist über die Homepages zu erfahren: www.topkino.at www.ritesinstitute.org Friedemann Derschmidt, Karin Schneider
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VDFS Das Jüdische Filmfestival kann seinem Publikum die gebotene Vielfalt und Qualität des Programms insbesonders Dank der großzügigen Unterstützung der VDFS anbieten.
Die VDFS ist die Verwertungsgesellschaft aller jener, die an einem Film kreativ mitwirken. Schauspieler, Regisseure, Kameraleute, Cutter und Ausstatter bekommen von der VDFS Tantiemen, wenn ihre Filme im Fern-
sehen ausgestrahlt werden. Durch Verträge mit Schwestergesellschaften im Ausland ist sichergestellt, dass
auch bei Sendungen im Ausland die Tantiemen fließen. Durch Beratung, Mitwirkung bei Gesetzen und durch soziale Leistungen erfüllt die VDFS auch Aufgaben, die über die reine Tantiemenverrechnung hinausgehen.
Weitere Informationen auf der Website www.vdfs.at oder telefonisch unter 504 76 20.
Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden
Computerpionier und Gesellschaftskritiker
WEIZENBAUM. REBEL AT WORK
Im preisgekrönten Dokumentarfilm WEIZENBAUM. REBEL AT WORK von Silvia Holzinger (A) und Peter Haas (D) erzählt der heute beinahe 85-jährige Joseph Weizenbaum seine ganz persönliche Lebensreise: Aufgewachsen in Berlin am vornehmen Gendarmenmarkt, verläßt er 1936 mit seiner jüdischen Familie Deutschland, in den USA arbeitet er an den ersten Computersystemen und wird Professor am renommierten M.I.T., er entwickelt ELIZA und etwas später erscheint sein bahnbrechendes Werk „Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft“, ein Angriff auf Technologiegläubigkeit und Fortschrittsmythen. Noch heute ist der nimmermüde Mahner und unorthodoxer „Prediger“ unterwegs und füllt mühelos die Vortragssäle. Von Joseph Weizenbaum heisst es, er habe das Geschichtenerzählen in die Wissenschaft zurückgebracht... Sondervorführungen im Festsaal des Technischen Museums Wien mit anschliessender Publikumsdiskussion mit dem Filmemacher • Sonntag, den 11. November 2007 um 15:00 Uhr • Montag, den 12. November 2007 um 15:00 Uhr Die Eintrittskarte (EUR 8,50 / 5,00 ermäßigt) ist zugleich eine Tageskarte für den Besuch des Museums. Mariahilferstraße 212, 1140 Wien. Information: 01 - 899 98 - 6000 oder www.ilmarefilm.org
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Botschaft des Staates Israel
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Das Jüdische Filmfestival Wien wird vom KULTURAMT DER STADT WIEN und vom BUNDESMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT, KUNST UND KULTUR gefördert. Unser besonderer Dank geht an unseren Generalsponsor VDFS und Hauptsponsor A1. Die Einladung unserer Gäste wurde durch die großzügige Unterstützung des LE MERIDIEN VIENNA und UNIFRANCE ermöglicht. Wir danken allen Verleihern und Fotoarchiven für die Zurverfügungstellung der Filmkopien und Fotos. Wir danken auch den folgenden Botschaften, Medienpartnern, Firmen, Institutionen und deren MitarbeiterInnen für die engagierte Unterstützung: A1 Mobilkom Botschaft Canada Botschaft der Bundesrepublik Deutschland Botschaft der Republik Frankreichs Botschaft der Schweiz Botschaft des Staates Israel Botschaft Mexiko Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Burg Kino Cinecoop Film Video Constantin Film Delta 4 Spedition DER KURIER Der Standard Filmarchiv Austria Filmhauskino Franculture Institut Français de Vienne Jüdisches Institut für Erwachsenenbildung Jüdisches Museum Hohenems Juraczka Kulturamt der Stadt Wien Media Biz Metro Kino Metro Kino Cafe Ö1 ORF OKI Pablo Graphics Ray Ruth Diskin Films Salesianer Miettex SWIFTTRANS TAXI HORN Top Kino UNIFRANCE Universität für angewandte Kunst, Wien ueber:reuter Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden
Niklas Duffek, Susanne Speil, Uschi Hütter Roswitha Fritscher Ambassadeur Pierre Viaux, Annemarie Emeder, Daniel Pirat, Georges Touzenis Michaela Hoppe Botschafter Dan Ashbel, Angelika Gnagni Rafael Donadio Bundesministerin Claudia Schmied, Martina Taig Marlene und Kurt Schramek sowie Team Christoph Weber, Walter Weber Michaela Meister, Christoph Papousek, Eva Schiff Bernd Goger, Thomas Wopienka Thomas Schabes und Team Beate Reisinger Thomas Ballhausen, Ernst Kieninger, Armin Loacker, Karin Moser, Josef Navratil, Barbara und Helmut Pflügl, Marlis Schmidt, Peter Spiegel Franz Schwartz und Team Nicole und Alfred Philipp Emilie Boucheteil Elisabeth Nuler, Brigitte Ungar-Klein, Kurt Rosenkranz Hanno Loewy, Birgit Sohler Alfred Juraczka und Team Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, Bernhard Denscher, Daniel Löcker, Sylvia Fassl-Vogler Sylvia Bergmaier, Garielle Schultz Raimund Fritz und Team Gulcan Baglayan, Zuleyha Dickme Monika Grinschgl Christian Rathner, Andreas Vana Monika Emeresz Angelica und Andreas Pauleschitz Andréas Ungerböck, Carlo Hoffman Ruth Diskin Familie Meidl Fritz Horn und Team Bruno Batinic, Joachim Wegenstein und Team Antoine Khalifé, Elodie Gola Eva Blimlinger, Brigitte Felderer, Roman Horak, Anja Seipenbusch-Hufschmied, Ernst Strouhal Gerald Brandfellner Walter Dillenz, Martina Varga
Großen Dank an Elizabeth Elkine-Vincent, unsere Korrespondentin in Paris – ohne ihren unermüdlichen Einsatz hätten wir das vielfältige Programm nicht realisieren können. Rabbi Arik Aschermann, Anita Askin-Wicher, Tarafa Baghajati, Jakob Ballinger, Florian Bettel, Ronny Böhmer, Evelyn Böhmer-Laufer, John Bunzl, Evelyn Ebrahim-Nahooray, Barbara Eichinger, Annette und Michael Feyer, Stephan Gáspár, Burgl Gáspár-Ruppert, Annelies Glander, Georg Hirzinger, Gerald Hölzl, Caroline Koczan, Mario Maier, Wolfgang Mayr, Maria Plainer, Franz Ruttner, Adel Saadi, Caroline und Jerôme Segal, Karl M. Slavik, Andreas Stoisits, Eva und Willy Weisz u. v. A.
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A GOOD UPLIFT (Faye Lederman, Cheryl Furjanic, Eve Lederman, USA 2002) Faye Lederman, N.Y, USA squeezestone@hotmail.com www.squeezethestone.org ADAMAH MESCHUGA‘AT/SWEET MUD (Dror Shaul, IL/D 2006) Veronika Gais, Geiselgasteig, D veronika.gais@bavaria-film.de www.bavaria-film-international.com AMEN/DER STELLVERTRETER (Constantin Costra-Gavras, F 2002) Eva Schiff, München, D eva.schiff@constantinfilm.at www.constantin-film.de AUS GALIZIEN IN DEN AARGAU (Susanne Scheiner, Peter Scheiner, CH 2007) Susanne und Peter Scheiner, Zürich, CH info@ava-scheiner.ch www.ava-scheiner.ch AVANTI POPOLO (Rafi Bukaee, IL 1986) Meir Russo, Tel-Aviv, IL rusom@jer-cin.org.il Maayan Milo, Tel-Aviv, IL maayan15@bezeqint.net BIKUR HA-TISMORET/THE BAND’S VISIT (Eran Kolirin, IL/F 2007) Konrad Boneberg, München, D boneberg@concorde-film.de www.concorde-film.de CALIFORNIA SHMEER (Alan H. Rosenberg, Richard Goldgewicht, USA 2007) Matt Henderson, L.A, USA matt@7thart.com CHARED LESIRTO/FILM FANATIC (Shlomo Hazan, IL 2006) Ruth Diskin, Jerusalem, IL ruth@ruthfilms.com www.ruthfilms.com CHOFSCHAT KAIZ/MY FATHER MY LORD (David Volach, IL 2007) Eyal Shiray, IL eshiray@zahav.net.il CHUTZPAH, THIS IS? (Rick Kent, USA 2005) David Scharff, L.A, USA david@idea-wranglers.com CÍSARˇU˚ V PEKARˇ A PEKARˇU˚ V CÍSARˇ Der Bäcker und sein Kaiser/Der Kaiser und sein Bäcker (Mac Frisˇ, CˇSSR 1952) Narodni Filmovy Archiv, Prag, ČSR Vladimir Opela COMME T’Y ES BELLE!/GORGEOUS (Lisa Azuelos, UK/LUX/F/B 2006) Esther Devos, Paris, F edevos@wildbunch.eu DEM CHASNS SUNDEL/THE CANTOR’S SON (Ilya Motyleff, Sidney M. Goldin, USA 1937) Julia Burch, Waltham, USA jburch@brandeis.edu www.brandeis.edu/jewishfilm
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DER GOLEM, WIE ER IN DIE WELT KAM (Paul Wegener, D 1920) Gudrun Weiss, Murnaustiftung, Wiesbaden
HERMANAS/SISTERS (Julia Salomonoff, E/RA/BR 2005) Oscar Alonso, Madrid, E oalonso@latidofilms.com
DER RAT DER GÖTTER (Kurt Maetzig , DDR 1950) Angela Henkel, Berlin, D a.henkel@progress-film.de www.progress-film.de
HITNAKTUT/DISENGAGEMENT (Amos Gitai D/I/IL/F 2007) Christoph Friedel, Köln, D www.pandorafilm.com
DER STOLZ DER FIRMA (Carl Wilhelm, D 1914) Sabrina Kovatsch, München, D Sabrina.Kovatsch@transitfilm.de www.transitfilm.de
HUNGRY HEARTS (E. Mason Hopper, USA 1922) Julia Burch, Waltham, USA jburch@brandeis.edu www.brandeis.edu/jewishfilm
DER WANDERNDER JID/THE WANDERING JEW (George Roland, USA 1933) Julia Burch, Waltham, USA jburch@brandeis.edu www.brandeis.edu/jewishfilm
IL CIELO CADE/THE SKY IS FALLING (Andrea Frazzi, Antonio Frazzi, I 2000) Margarita Zocaro, Rom, I zocaro@raitrade.it www.raitrade.com
DILEMAT HA-DARIEN/THE DARIEN DILEMMA (Erez Laufer, IL 2006) Nahum Laufer, Tel-Aviv, IL laufern@netvision.net.il www.erezlauferfilms.com
IN MEMORIAM LEON ZELMAN (Christian Rathner, A 2007) Christian Rathner, Wien, A christian.rathner@orf.at
DEUX FEMMES À PARIS/TWO WOMEN IN PARIS (Caroline Huppert, F 2000) Sophia Monteil, Paris, F societe.bfc@wanadoo.fr
IT!/DER GOLEM LEBT (Herbert J. Leder, UK/USA 1967) Fleur Buckley, London, GB Fleur.Buckley@bfi.org.uk www.bfi.org.uk
EIN JÜDISCHES LIED (Simon-Niklas Scheuring, Markus Simon, A 2007) Simon-Niklas Scheuring, Wien, A simon-niklas@gmx.de
JOLSON SINGS AGAIN (Henry Levin, USA 1949) Hollywood Classics, London Columbia Pictures, Los Angeles, USA
ENCOUNTER POINT (Ronit Avni, Julia Bacha, USA 2006) Julianna Takacs, N.Y, USA julianna@justvision.org www.justvision.org
JULIA (Fred Zinnemann, USA 1976) Hollywood Classics, Los Angeles, USA
ERNST LUBITSCH IN BERLIN. VON DER SCHÖNHAUSER ALLEE NACH HOLLYWOOD (Robert Fischer, D 2006) Susanne Schumann, München, D Susanne.Schumann@transitfilm.de www.transitfilm.de FYRA VECKOR I JUNI/FOUR WEEKS IN JUNE (Henry Meyer, S 2005) Gunnar Almer, Stockholm, S gunnar.almer@sfi.se www.swedishfilm.org HA-BUAH/THE BUBBLE (Eytan Fox, IL 2006) Michael Höfner, Berlin, D michael.hoefner@hmp-media.de Scalpel Films, Paris, F armellelaborie@wanadoo.fr HA-MASA SCHEL VAAN/THE JOURNEY OF VAAN NGUYEN (Duki Dror, IL 2005) Hedva Goldschmidt, Jerusalem, IL go2films@bezeqint.net www.go2films.com
LE CINEMA DE PAPA (Claude Berri, F 1970) Catherine Montouchet, Paris, F catherine.montouchet@pathe.com www.pathe.com LE GOLEM (Julien Duvivier, F/CˇSR 1936) Narodni Filmovy Archiv, Prag, CˇSR Vladimir Opela LE VIEIL HOMME ET L‘ENFANT/ THE OLD MAN AND THE BOY/USA-TITEL: THE TWO OF US (Claude Berri, F 1967) Catherine Montouchet, Paris, F catherine.montouchet@pathe.com www.pathe.com LEON ASKIN – (ÜBER)LEBEN UND SCHAUSPIEL (Egon Humer, A 1997) Egon Humer, Wien, A egon.humer@firstmedia.at www.firstmedia.at LUCIE AUBRAC (Claude Berri, F 1997) Catherine Montouchet, Paris, F catherine.montouchet@pathe.com www.pathe.com
MAROCK (Laïla Marrakchi, F 2005) Amélie Rayroles, Paris, F a-rayroles@roissyfilms.com MASAOT JAMES BE-EREZ HA-KODESH/ JAMES’ JOURNEY TO JERUSALEM (Ra‘anan Alexandrowicz, IL 2003) Amir Harel, Tel-Aviv, IL lama@barak.net.il www.lamafilms.com MAUVAISE FOI/BAD FAITH (Roschdy Zem, B/F 2006) Marie Boudier, Paris, F marie.boudier@canal-plus.com MAZEL TOV OU LE MARIAGE/MARRY ME! MARRY ME (Claude Berri, F 1969) Catherine Montouchet, Paris, F catherine.montouchet@pathe.com www.pathe.com
SISAI (David Gavro, IL/ETH 2005) Hedva Goldschmidt, Jerusalem, IL go2films@bezeqint.net www.go2films.com STAND UP (Michael Rainin, USA 2007) Michael Rainin, Santa Monica, USA michael@michaelrainin.com STEEL TOES (David Gow, Mark Adam, CDN 2006) Paola D‘Agnolo, Montreal, CDN pdagnolo@galafilm.com www.galafilm.com STOCKHOLM.SYNDROME Part 1: Golden Mission Part 2: European Haven (Amit Epstein, IL/D 2007) Amit Epstein, Berlin, D melancholicjoy@googlemail.com
MEYER AUS BERLIN (Ernst Lubitsch, D 1918) Marleen Labijt, Amsterdam, NL mlabijt@filmmuseum.nl www.filmmuseum.nl
TEHILIM (Raphaël Nadjari, F/IL/USA 2007) Pamela Leu, Paris, F wisnia@filmsdistribution.com
MORIRSE ESTÁ EN HEBREO/MY MEXICAN SHIVAH (Alejandro Springall, MEX/USA 2006) Joshua Green, N.Y, USA josh@emergingpictures.com www.emergingpictures.com
THE 10TH MAN (Sam Leifer, UK 2006) Lisa Nicholls, London, GB Lisa@barefilms.co.uk www.barefilms.co.uk
MUTTERS COURAGE (Michael Verhoeven, D/UK/A/IRL 2004) Sylwia Pawluczuk, München, D sp@sentana.de www.sentana.de
THE CHOSEN ONES (Wendla Nölle, D 2007) Wendla Nölle, Berlin, D film@wendla.de www.wendla.com
O ANO EM QUE MEUS PAIS SAÍRAM DE FÉRIAS/ DAS JAHR ALS MEINE ELTERN IM URLAUB WAREN (Cao Hamburger, BR 2006) Martin Caraux, Paris, F caraux@filmsdistribution.com
THE FRONT/DER STROHMANN (Martin Ritt, USA 1976) Fleur Buckley, London, GB Fleur.Buckley@bfi.org.uk www.bfi.org.uk
SABA/GRANDFATHER (Amram Jacoby, IL 2005) Hedva Goldschmidt, Jerusalem, IL go2films@bezeqint.net www.go2films.com
THE JAZZ SINGER (Alan Crosland, USA 1927) Hollywood Classics, London Warner Bros., Burbank, USA
SAYN WAYBS LUBOWNIK/HIS WIFE‘S LOVER (Sidney M. Goldin, USA, 1931) Julia Burch, Waltham, USA jburch@brandeis.edu www.brandeis.edu/jewishfilm SCHUHPALAST PINKUS (Ernst Lubitsch, D 1916) Sabrina Kovatsch, München, D Sabrina.Kovatsch@transitfilm.de www.transitfilm.de SINGING IN THE DARK (Max Nosseck, USA 1956) Julia Burch, Waltham, USA jburc@brandeis.edu www.brandeis.edu/jewishfilm
THE OLIVE HARVEST (Hanna Elias, PS 2003) Hanna Elias, Culver City/ L.A, USA jarmaqfilms@gmail.com THE SEARCH/DIE GEZEICHNETEN/SUCHENDE HERZEN (Fred Zinnemann, USA/CH, 1947/1948) Jutta Albert, Berlin, D j.albert@barch.bund.de www.bundesarchiv.de THE SEVENTH CROSS/DAS SIEBTE KREUZ (Fred Zinnemann, USA 1944) Mark J. Taylor, USA Mark.J.Taylor@nbcuni.com Jutta Albert, Berlin, D j.albert@barch.bund.de www.bundesarchiv.de THE TRIBE (Tiffany Shlain, USA 2005) Carlton Evans, San Francisco, USA carlton@carltone.net www.tribethefilm.com UNTER DEM ALSERGRUND – SERVITENGASSE 1938 (Tobias Dörr, Henri Steinmetz, A 2006) Kurt Mayer Film, Wien, A kurtmayerfilm@chello.at www.kurtmayerfilm.com WHERE NEON GOES TO DIE (David Weintraub, Carl Hersh, USA 2006) David Weintraub, USA director@yiddishculture.org
Die VeranstalterInnen haben sich bemüht, alle Rechte für Filme und Photos zu klären. Falls es unbeabsichtigt zu Fehlern oder Auslassungen gekommen sein sollte, ersuchen wir etwaig Geschädigte, sich an den Herausgeber/ die Herausgeberin zu wenden.
THE JAZZ SINGER (Michael Curtiz, USA 1952) Hollywood Classcis, London THE JAZZ SINGER (Ralph Nelson, USA 1959) Jüdisches Filmfestival Wien THE JAZZ SINGER (Richard Fleischer, USA 1980) Thorn EMI, London Cinematheque Suisse, Lausanne THE JOLSON STORY (Alfred E. Green, USA 1946) Hollywood Classics, London Columbia Pictures, Los Angeles, USA
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