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Im coolsten Auto zum heißesten F Es gibt mindestens 500 Gründe, warum es cool ist, mit dem Fiat 500L Trekking zu deinem Large-Weekend beim Filmfestival in Venedig zu düsen. Aber die drei wichtigsten Gründe sind: das schiere Vergnügen, diesen coolen Italiener auf dem Weg nach Italien ausgiebig zu testen; das Gefühl, am Lido sogar von den Stars beneidet zu werden; und die Tatsache, dass du Luftmatratze, Sonnenschirm, Kühltasche und eine Menge Abendgarderobe für den Roten Teppich immer dabeihaben kannst, weil er so viel Platz bietet. Also, rein ins Vergnügen!

Hollywood in Venedig: George Clooney (rechts im Boot) und Kate Hudson (großes Bild) sind Stammgäste des Festivals, Selena Gomez (Mitte) wird es noch.

Ab nach Venedig: 29. August bis 1. September 2013 DEIN LARGE-WEEKEND AM LIDO

Am Mittwoch, dem 28. August, übernimmst du abends beim Fiat-Händler in deiner Nähe deinen Fiat 500L Trekking. Am Morgen danach gehts los: Du fährst mit einer Begleitperson deiner Wahl ab in Richtung Süden; Sprit, Autobahngebühren und Versicherungen sind im Preis inkludiert. In Venedig angekommen, beziehst du dein Quartier im Vier-Sterne-Hotel mit Frühstück und Autostellplatz für drei Nächte. Du erhältst Festival-Tickets für zwei für den Roten Teppich und wirst von SKIP auf Tuchfühlung mit den Stars gebracht. Am Sonntag gehts zurück nach Hause. Aber erst Montag vormittags gibst du den Wagen zurück.

COOL, COOLER, FIAT 500L TREKKING

Der Fiat 500L Trekking ist ein 500L Van im Offroad-Stil. Höhere Bodenfreiheit, 17-Zoll-Felgen, Teilledersitze und mattierte Chrom-Zierelemente schaffen einen wuchtig-stylischen Eindruck, und eine elektronische Traktionshilfe sorgt für Top-Bodenhaftung auch bei schlechten Boden- und Straßenverhältnissen. Der Innenraum des 500L Trekking ist zweifarbig in Schwarz und Braun gestaltet; am Cockpit prangt das vielgelobte 5-Zoll-Display des Multimediasystems Uconnect mit Bluetooth-Funktion, USB, Freisprechfunktion sowie Sprach-Kommando für Radio und Media-Hub.

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E TESTFAHRT DER WELT PROMOTION

n Festival

rs am Lido!

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

Joaquin Phoenix (oben) legt einen Tanzschritt auf den Roten Teppich am Lido, was Gwyneth Paltrow (links) in weißer Robe nicht anzuraten wäre. Dafür wirft sich Kate Hudson (ganz links) ans Steuer eines Motorboots.

▶l Inhalt

Juni 2013

coverfoto: Warner Bros.

▶l Festival Forward

Cannes 2013 014 Orlando Bloom Full Bloom

016 Rooney Mara

Dark Star

018 James Franco Francophil

019 Katie Chang, Taissa Farmiga Emma Watson & Co.

Hereinspaziert!

020 Tilda Swinton

052 man of steel Das ist super, Mann!

Blood Simple

022 Bernardo Bertolucci

Der letzte Kinokaiser

024 Keanu Reeves

World of Kung-fu

026 Michael Douglas Schlimmer Finger

027 Sparks

Propaganda

030 Leonardo DiCaprio

▶l Fame Forward 012 Cannes total

Interviews, Fotos, Fashion, Filme: Das SKIP-Roundup vom wichtigsten Filmfestival der Welt

Das Wort ist Film geworden

032 Alec Baldwin

Wie der alte Hase läuft

033 Chiara Mastroianni Es geht voran

034 Emmanuelle Seigner Venusfalle

038 Joel & Ethan Coen Cat People

039 Adèle Exarchopoulos

▶l Fashion Forward

Gold Is the Warmest Colour

040 Bérénice Bejo Erste!

042 Audrey Tautou

Das schönste Lächeln von Cannes

044 Cannes Couture

Die aufregendsten Festival-Outfits

046 Spitze am Red Carpet

Cannes-Outfits mit Durchblick

048 Double entendre

Pärchenlook in glamourös

050 Nachgestylt

Jennifer Lawrence & Barbara Palvin: Mehr Farbe, bitte!

▶l Aktionen

002 Mit SKIP & Fiat nach venedig:

Im coolen auto zum festival!

008 Party!!! BBQ, Schiff ahoi

oder Hüttengaudi?

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058 Mit SKIP & Bank Austria

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Das nächste SKIP erscheint am 12. Juli 2013 004

SKIP Juni

Take This! Jeremy Renner in Cannes foto: Andrea Mühlwisch

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▶l Inhalt Juni 2013

▶l Film Forward

Filme A–Z

Now You See Me 084 Fliegende Liebende 074 Gambit – Der Masterplan 060 Ich – Einfach unverbesserlich 2 086 Jets – Helden der Lüfte 083 Laurence Anyways 052 Man of Steel 068 Taffe Mädels 073 The Call – Leg nicht auf! 072 The Grandmaster 085 The Purge – Die Säuberung 066 World War Z

077 nicht gut: pete doherty am Ende?

060 gut benehmen: Papa statt bösewicht

056 Henry Cavill Überflieger

057 Zack Snyder

Held oder Leben

062 Chris Renaud

Gelb regiert die Welt

071 Laurent Cantet

Angewandter Kubismus

076 Pete Doherty

Er will doch nur spielen

081 Louis Leterrier Use Your Illusion

▶l Fun Forward 090 Völlig verzaubert

Die wunderbare Welt von Oz: Jetzt auf DVD, Blu-ray & im SKIP-Gewinnspiel!

092 Ansichtssache

078 Gut festhalten: saufen für Anfänger

Neue DVDs und Blu-rays

096 Total verspielt

HeiSSe News für PC und Konsole

098 SKIP-Premiere 006

SKIP Juni

Gut aufpassen: zaubern für fortgeschrittene

Das SKIP-Team

Interviews & Stories

080

010 Alle Filmstarts auf einen Blick

Herausgeber: Michael Ginalis, Josef Hruby Chefredaktion: Kurt Zechner Stv. Chefredaktion: Gini Brenner, Andrea Mühlwisch Chef vom Dienst: Dina Maestrelli Redaktion: Gini Brenner (gb), Dina Maestrelli (dm), Magdalena Miedl (mm), Christoph Prenner (CP), Julia Pühringer (jp), David Rams (dr), Kurt Zechner (kz), Christoph Zeppetzauer (CZ) Art-director: Michael Grill Stv. Art-director & Art-director Promotions: Ronnie Feichtinger GRAFIK (Fashion): Bettina Lasser ProduktionSLEITUNG: Thomas Antwi Korrektur: Uwe Bubik Fotoredaktion: Andrea Mühlwisch Fotos: Andrea Mühlwisch, Filmverleiher, Bildagenturen Marketing: Michael Ginalis Event-Marketing: Walter Schreier Anzeigenleitung: Oliver Dvorsky Key Account: Paul Ranefeld, Sebastian Fradinger Anzeigenverwaltung & Finanzen: Andrea Permoser Geschäftsführung: Michael Ginalis rohgasse 5-7/1, Medieninhaber: SKIP Media GmbH, G 1050 Wien, Tel: 01/545 24 00 Redaktionsadresse: Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, Tel: 01/545 24 00 E-mail: office@skip.at, feedback@skip.at DRUCKvorstufe: GraphicCooperation – Rudolf Huber, Bergsiedlung 139, 2571 Altenmarkt an der Triesting DRUCKEREI: Infopress Group, Nádas u. 6., 2600 Vác, Ungarn Homepage: www.skip.at

fotos: Filmverleiher

078 21 & Over 070 7 Tage in Havanna 077 Confession 064 Die Monster Uni 080 Die Unfassbaren –

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▶l Filmstarts ÜBERSICHT GAMBIT – DER MASTERPLAN Ein gefälschter Monet, eine Rodeo-Queen und ein todsicherer Plan: starbesetzte Krimi-Komödie aus der Feder der Coen-Brüder. >074

20. 06.

▶l Do 13. Juni

▶l Do 27. Juni

SEELEN Körperfresser-SciFi-Lovestory nach Stephenie Meyer (Twilight).

JETS – HELDEN DER LÜFTE Abheben & durchstarten: rasantes AnimationsAbenteuer mit lustigen Fliegern. >086 MAN OF STEEL

▶l Fr 14. Juni

▶l Fr 28. Juni

THE PLACE BEYOND THE PINES Ehre, Vaterliebe, Vergeltung und Vergebung: Drama mit Eva Mendes, Bradley Cooper und Ryan Gosling.

21. 06.

THE PURGE – DIE SÄUBERUNG 12 Stunden lang ist alles erlaubt – Mord & Totschlag, jegliches kriminelle Verhalten. Die Säuberung nennt sich dieses Horrorszenario zum Dampfablassen ... >085

THE GRANDMASTER Bildgewaltiges Epos über den legendären Kung-Fu-Meister Ip Man, bei dem einst Bruce Lee himself die Kampfkunst lernte. >072

GAMBIT – DER MASTERPLAN

THE LONELIEST PLANET Ein verliebtes Pärchen aus den USA trampt durch den Kaukasus – und ist sich seiner Liebe plötzlich nicht mehr so sicher.

▶l Do 04. Juli TAFFE MÄDELS Brautalarm lässt grüßen: Sandra Bullock als super-arrogante FBI-Agentin muss mit einer Kollegin vom Boston PD zusammenarbeiten, der herrlich vulgären Melissa McCarthy. >068

THE BROKEN CIRCLE Eine toughe Tätowiererin, ein romantischer Musiker, ihre große Liebe und die Katastrophe: Berlinale-Panorama-Publikumspreis!

▶l Fr 05. Juli

▶l Do 20. Juni DIE MONSTER UNI Das Wiedersehen mit den lustigen Pixar-Monstern ﬁndet auf der Uni statt. Actionreiches Abenteuer, natürlich in 3D! >064 MAN OF STEEL Nun bekommt auch Superman sein düsteres Movie: Zack Snyder (Watchmen, 300) zeigt einen vom Schicksal gebeutelten jungen Mann auf der Suche nach seinem Platz in dieser Welt, die nicht die seine ist. >052/Coverstory

05. 07. FLIEGENDEN LIEBENDE

010

ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH 2 Sie kommen zurück – Gru, die Mädchen und die kleinen gelben Stöpsel ... >060 CONFESSION Pete Doherty in einer Romanverﬁlmung als junger Mann mit Hang zum Exzess. >077

11. 07.

▶l Fr 21. Juni LAURENCE ANYWAYS Die Geschichte einer unmöglichen Liebe, erzählt über eine Dekade. Im Mittelpunkt: Frederique und Laurence, dessen größter Wunsch es ist, als Frau zu leben ... >083

LÜGEN AUF KUBANISCH In Kuba soll eine Doku über Prostitution gedreht werden. Als Hauptﬁgur ﬁndet man Ana, doch die ist gar keine Prostituierte sondern Schauspielerin in Geldnot ...

FLIEGENDE LIEBENDE Über den Wolken muss die Liebe wohl grenzenlos sein! Schräg-schrille Flugzeugkomödie von Pedro Almodovar. >084

▶l Do 11. Juli

21 & OVER

21 & OVER 21 Jahre alt zu werden, ist in den USA der Freibrief zum Alkohol-Trinken. Das muss man feiern, bis die Leber glüht ... >078

FOTOS: FILMVERLEIHER

OLYMPUS HAS FALLEN – DIE WELT IN GEFAHR Terroristen haben das Weiße Haus eingenommen und den US-Präsidenten als Geisel. Knallharte, rasant inszenierte Materialschlacht von Antoine Fuqua (Training Day).

WORLD WAR Z Zombies als globale Krise, Endzeitstimmung in 3D, verpackt in rasante Hochspannung, Brad Pitt mittendrin. >066

SKIP JULI

Proc

FOTOS: FILMVERLEIHER

Filmstarts täglich aktualisiert auf

05. 07. ICH – EINFACH UNVERBESSERLICH 2

12. 07.

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DAS VENEDIG PRINZIP Der Untergang? Rund 20 Millionen Touristen pro Jahr setzen Venedig schwer zu. Diese Dokumentation blickt auf die problematischen Seiten des Massentourismus.

▶l Bonus ▶l Fr 12. Juli

DIE AKTE ALUMINIUM auf Kinotour durch Österreich

DIE UNFASSBAREN – NOW YOU SEE ME Eine Truppe Illusionisten hat in Vegas ihren großen Show-Auftritt. Höhepunkt: Ein Banküberfall in Paris, und das erbeutete Geld wird gleich vor Ort im Publikum verteilt. >080 7 TAGE IN HAVANNA Ein Film aus sieben Segmenten, jedes repräsentiert einen Tag, jedes von einem anderen Regisseur. >070

DIE UNFASSBAREN – NOW YOU SEE ME

12. 07.

IDENTITIES – QUEER FILM FESTIVAL Wien, 6. bis 16. Juni VERBRANNTE BÜCHER Filmmuseum, Wien, 12. bis 21. Juni NUOVO CINEMA ITALIA Votivkino, Wien, 12. bis 20. Juni

THE CALL – LEG NICHT AUF! Notruf mit Folgen: Call-Center-Mitarbeiterin Jordan (Halle Berry) auf der Jagd nach einem Kidnapper. >073 DAS GLÜCK DER GROSSEN DINGE Kleines Mädchen, große Sorgen: Scheidungskind Maisie leidet ...

ROOM 237 läuft im Gartenbaukino, Wien

ÄGYPTISCHE FILMWOCHE Salzburg, Graz, Linz, Wien, 14. bis 25. Juni THE CALL – LEG NICHT AUF!

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▶l Fr 09. März 12. 08. Sportlicher Europäer. Von Kopf- bis Fußraum.

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▶l Festival

Forward

▶l EXKLUSIV AUS CANNES

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KINO UNTER S Swinging in the rain. Kalte Füße, heiße Herzen: Die Festival-Jury (v.l.n.r.) Christoph Waltz, Daniel Auteuil, Naomi Kawase, Lynne Ramsay, Steven Spielberg, Nicole Kidman, Cristian Mungiu, Ang Lee und Vidya Balan mit Festivaldirektor Thierry Frémaux (5. v. r.).

012

SKIP JUNI

TEXTE: GINI BRENNER, KURT ZECHNER, MAGDALENA MIEDL

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

CANNES

2013

R SCHIRMEN Waterworld. Auch wenn die Situation natürlich nicht annähernd so dramatisch war wie bei uns: Eine Woche Dauerregen kann die Logistik eines großen Filmfestivals, die sowieso ständig an der Grenze zum Unmöglichen entlangschrammt, ordentlich durcheinanderwirbeln. Doch ebenso wie das SKIP-Team trotzten die zahllosen Stargäste – LEONARDO DiCAPRIO, NICOLE KIDMAN, STEVEN SPIELBERG, ROBERT REDFORD, MICHAEL DOUGLAS, KEANU REEVES, TILDA SWINTON, EMMA WATSON, ORLANDO BLOOM u. v. m – wacker dem kühlen Nass. SKIP JUNI

013

▶l Festival Exklusiv-interview

Orlando Bloom

Fotografieren und fotogafiert werden: In Cannes vertreibt sich Orlando Bloom die Zeit mit den wirklich wichtigen Dingen des Lebens – und seinen Zulu-Filmpartnern, Regisseur Jérôme Salle und Co-Star Forest Withaker. Herzblatt Miranda Kerr ist mit Söhnchen Flynn (2) zu Hause geblieben.

In letzter Zeit haben wir Sie ja überhaupt nicht so oft auf der Leinwand gesehen. Naja, das liegt daran, weil ich ein paar kleinere Filme gedreht habe, die mir viel bedeutet haben, und von denen ich viel gelernt habe, die aber keinen so großen Release bekommen haben und in vielen Ländern gar nicht zu sehen waren –

014

SKIP Juni

etwa Mark Ruffalos Sympathy for Delicious, den Thriller The Good Doctor oder Main Street mit Colin Firth. Und ein bisschen weniger hab ich sogar wirklich gearbeitet, schließlich bin ich 2010 ja auch Vater geworden. Das hat mich auch ziemlich reifen lassen. Am Anfang meiner Karriere habe ich mich irgendwie immer unter Druck gefühlt, etwas beweisen zu müssen – den hab ich jetzt nicht mehr. Jetzt denke ich mir einfach, ich kann auch ganz ohne Druck ungewöhnliche Rollen wie diese hier annehmen und versuche einfach mein Bestes. Es gibt einige sehr brutale Szenen in dem Film, hatten Sie da gar keine Sorge um Ihre Fans? Nein, daran denke ich ehrlich überhaupt nicht. Ich glaube auch nicht, dass meine Fans das so dramatisch finden. Aber das ist ja genau das, was ich vorher gemeint habe: Es hat mich sehr viel Mühe gekostet, das enge Korsett meines Hochglanz-Images aufzubrechen und als Schauspieler wieder alles Mögliche spielen zu können. Und ich kann nur hoffen, dass meine Fans

fotos: Andrea Mühlwisch

SKIP: So wie in Zulu haben wir Sie noch nie gesehen … Orlando Bloom: Glauben Sie mir, ich habe auch ziemlich lange gebraucht, endlich mal eine Rolle wie diese hier für mich zu finden: Ein geschiedener, tabletten- und alkoholsüchtiger Kettenraucher, der seinem 17-jährigen Sohn ein mieser Vater ist. Da denkt man wohl eher an Typen wie Ray Winstone oder so. Ganz sicher sagt da keiner: Ah, Orlando Bloom könnte das spielen (lacht)! Ich bin mir sicher, die Rolle war ursprünglich gar nicht für mich vorgesehen, und ich habe das Angebot nur bekommen, weil irgendwer anderer abgelehnt hat (grinst). Ich meine, der Beginn meiner Karriere war eben bestimmt von meinen Rollen in gleich zwei der größten Franchises der Filmgeschichte, Der Herr der Ringe und Fluch der Karibik. Das war natürlich großartig und hat mir unglaubliche Möglichkeiten eröffnet. Gleichzeitig bekommt man durch solche Parts aber halt auch ein sehr hartnäckiges Image aufgedrückt – in meinem Fall ein ausgesprochen cleanes, nettes. Und wenn man dann versucht, den Karriereweg ein wenig zu verbreitern und auch mal außerhalb dieser Schublade etwas zu machen, dann ist das definitiv schwieriger als ich mir das ursprünglich vorgestellt habe.

CANNES der elfengleiche oRLANDo BLooM als kettenrauchender, saufender Cop und Vater eines fast erwachsenen Sohnes? Im Polizei-drama Zulu, dem diesjährigen Cannes-abschlussfilm, geht der 36-jährige Brite ganz neue Wege. Beim Exklusiv-Interview präsentierte er sich aber wieder freundlich und sauber wie eh und je.

FULL BLOOM Hat Sie Soﬁa Coppola um Erlaubnis gefragt? Ich wurde gefragt, ob sie auch Filmmaterial mit mir selbst verwenden dürfen, das hab ich aber abgelehnt. das ging mir doch zu nahe. Ich hab den Film noch nicht gesehen, aber ich werde ihn mir sicher anschauen, ich bin ja ein großer Fan von Sofia, ich würde auch gerne mal in einem ihrer Filme spielen. Ich finde, sie sucht sich immer interessante Stoffe aus – in diesem Fall ist halt das Blöde, dass eines der Häuser, die tatsächlich ausgeraubt wurden, ausgerechnet meins war (lacht). Wie gingen Sie damals damit um? Sind Sie je ausgeraubt worden? nein. Es ist keine schöne Erfahrung, das kann ich Ihnen versichern. man fühlt sich extrem verletzlich,

„Es hat mich sehr viel Mühe gekostet, das enge Korsett meines Hochglanz-Images aufzubrechen.“ respekt vor diesem Bemühen haben und mich dabei unterstützen, dass ich versuche, auch mal was anderes zu machen. natürlich hängt das auch nicht zuletzt davon ab, wie gut ich dabei bin: Wenn die leute bei Zulu nicht meine Filmfigur, sondern nur Orlando Bloom sehen, hab ich schon verloren.

fotos: andrEa müHlWISCH

Wissen Sie eigentlich, dass Sie auch in einem zweiten Film hier in Cannes vorkommen? Ja, natürlich, bei The Bling ring, da wird ja auch in mein Haus eingebrochen.

Zulu

tHRILLER. fRANKREICH/sÜDAfRIKA 2012. REGIE: JÉRÔME sALLE. MIt: oRLANDo BLooM, foREst WHItAKER, tANYA VAN GRAAN, sVEN RUYGRoK, CoNRAD KEMP. auch Jahre nach dem Ende der apartheid ist Südafrika ein zerrissenes land. als Polizist ali (Forest Whitaker) mit zwei seiner Kollegen (Orlando Bloom, Conrad Kemp) in einem grausigen mordfall ermitteln, brechen alte Wunden wieder auf …

wenn völlig Fremde auf einmal in den innersten Privatbereich einbrechen. aber gleichzeitig werden anderswo auf der Welt leute ermordet oder schwer verletzt, also will ich mich nicht zu sehr beklagen. Es ging in meinem Fall ja nur um leblose dinge. ▶l KURt ZECHNER

▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

CANNES

ROONEY MARA

DARK STAR

Sie war DAVID FINCHERS Lisbeth Salander in Verblendung, STEVEN SODERBERGHS Medikamenten-Opfer in Side Effects – und in DAVID LOWERYS modernem Western spielt sie eine gewaltbereite junge Mutter. SKIP traf ROONEY MARA im noblen Hotel Carlton. SKIP: Sie haben in den wenigen Jahren Ihrer Laufbahn ein ziemlich gutes Händchen bewiesen, Ihre Rollen auszusuchen – bis jetzt gabs eigentlich noch keinen „Fehlschuss“. ROONEY MARA: Danke! Das ist ein schönes Kompliment. Es ist ja nicht gerade einfach – und für Frauen immer noch sehr viel schwieriger als für Männer. Man ist mit so viel mehr Erwartungen konfrontiert: Wie man aussehen soll, was man ausstrahlen soll … Männliche Schauspieler werden viel universeller eingesetzt. Für Frauen gibt es weniger Rollen und eine kürzere beruﬂiche Lebenserwartung.

Der Zauber von Cannes bringt sogar die strenge Rooney zum Lächeln: Hier beim Photocall mit CoStar Casey Affleck (l.) und Regisseur David Lowery.

Ihre Karriere hat mit einer sehr großen Rolle begonnen, als Lisbeth Salander in Verblendung. Ja, das war ein schöner Zufall. Im Allgemeinen wähle ich ja Rollen nicht nach der Projektgröße aus, sondern vor allem danach, ob sie mich interessieren und herausfordern, ob ich etwas Neues lernen kann. Wie sind Sie zu Ain’t Them Bodies Saints gekommen? Sehr traditionell (lacht): Ich habe das Drehbuch gelesen und war gleich recht angetan davon. Ihre Figur in diesem Film ist ein ziemlich komplexer Charakter, man weiß nicht recht wie man bei ihr dran ist – und doch ist sie der Motor des Geschehens. Ja, genau das hat mich auch sehr gereizt an der Rolle. Und dass sie Mutter ist, ich hab noch nie eine Mutter gespielt. Der Film erzählt ja auch vom Erwachsenwerden ... Ja, genau. Und meine Figur ist noch so jung, und muss sich sehr schnell mit dem Erwachsenwerden auseinandersetzen, sie muss mit der Verantwortung für ihr Kind umgehen lernen. Sie hängt an der Vergangenheit, will aber trotzdem in die Zukunft schauen lernen.

Ain’t Them Bodies Saints

DRAMA. USA 2013. REGIE: DAVID LOWERY. DARSTELLER: ROONEY MARA, CASEY AFFLECK, BEN FOSTER, KEITH CARRADINE, FRANK MOSLEY. Ruth (Mara) und Bob (Affleck) sind Partners in Love & Crime. Doch die blutig-romantische Bonnie-&-Clyde-Nummer nimmt ein jähes Ende, als ein Cop (Foster) angeschossen wird. Bob geht ins Gefängnis, und die schwangere Ruth muss sich ein neues Leben aufbauen.

016

SKIP JUNI

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

„Heutzutage sieht man so viele Erwachsene, die sich wie Kids benehmen.“

Erwachsenwerden ist ja immer schwieriger, früher ging das anscheinend so nebenbei mit 18, heutzutage sind viele mit 30 noch Kinder. Ich fühl mich mit 28 jedenfalls nicht sehr erwachsen. Vielleicht bin ich ja Spätentwicklerin … Heutzutage sieht man so viele Erwachsene, die sich wie Kids benehmen. Und sich auch so anziehen. Die schlurfen rum in Kapuzenpulli und Converse, ▶l GINI BRENNER und haben mit 40 noch keinen richtigen Job.

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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

JAMES FRANCO

As We Stood Posing: James Franco beim Photocall mit seinen Co-Stars Tim Blake Nelson, Ahna O’Reilly und Beth Grant (v. l.).

FRANCOPHIL Als Teenager war er ein wilder Hund, mittlerweile hat sich JAMES FRANCO mit Leib und Seele der Kunst verschrieben: Der Schauspieler, Autor, Konzeptkünstler und Filmemacher präsentierte in Cannes seine Verﬁlmung eines US-Romanklassikers.

„Als Schauspieler bin ich schon so gewöhnt an Premieren, da werd ich nicht mal mehr nervös.“ keiten geraten, deshalb gab es eine Zeit, wo ich am Wochenende nicht fortgehen durfte. Ich erinnere mich genau an diesen einen Freitagabend, wo alle meine Freunde Party machten, und ich bin zu Hause gesessen und hab dieses Buch gelesen – und war hin und weg, ich hab die ganze Nacht durchgelesen. Welche Schwierigkeiten waren das? Ach, ich machte von allem Verbotenen ein bisschen: Grafﬁti, Diebstähle, Alkohol – nur kleinen Sachen, aber es hat sich halt summiert. Es war lustig, dass ich mich gerade damals in den Figuren in dem Buch irgendwie wiedergefunden habe. Vor allem, weil ich es nicht wirklich verstanden habe, das ging weit über meinen damaligen Horizont hinaus (lacht). Bei As I Lay Dying sind Sie Regisseur, Drehbuchautor und einer der Hauptdarsteller – das muss ganz schön nerven-

018

SKIP JUNI

aufreibend sein, so ein persönliches Projekt hier in Cannes zu präsentieren. Es stimmt schon, ich habe sehr viel bei dem Film gemacht, aber das hat sich eher aus der Logistik heraus ergeben, nicht, weil ich so ein Kontrollfreak bin. Ursprünglich hätte ja jemand anderer meine Rolle spielen sollen, dann hatte der aber Terminprobleme. Und schließlich haben die Geldgeber gesagt, dass sie mich in dem Part sehen wollten, weil das für den Kassenerfolg besser wäre (lacht). Aber was die Cannes-Premiere anbelangt: Als Schauspieler bin ich schon so gewöhnt an Premieren, da werd ich nicht mal mehr nervös. Nach 17 Jahren als Darsteller habe ich genug Selbstbewusstsein bei dieser Arbeit. Aber dieses Mal, als wir alle den Roten Teppich hochgeschritten sind – und wir sind tatsächlich zu Fuß zur Premiere gegangen, weil die Autos brauchen hier ja eine halbe Stunde, um nur einen Block weit zu kommen (lacht) –, musste ich mich ständig selbst daran erinnern, dass ich ja der Regisseur dieses Films bin. Und das ist mir dann schon ziemlich eingefahren. Ich liebe ja Filmfestivals, die Atmosphäre fasziniert mich. Das ist für mich einer der schönsten Orte, an denen man sich auf der Welt beﬁnden kann. Ich bin einfach gerne unter ▶l KURT ZECHNER Leuten, die den Film lieben.

As I Lay Dying

DRAMA. USA 2013. REGIE: JAMES FRANCO. MIT: TIM BLAKE NELSON, JAMES FRANCO, LOGAN MARSHALL-GREEN, BETH GRAND, JIM PARRACK. Sehr elegische, bildstarke Verfilmung von William Faulkners US-Romanklassiker aus 1930, Als ich im Sterben lag, um eine dysfunktionale Farmer-Familie, die nach dem Tod der Mutter deren Leiche per Mauleselgespann zur Bestattung in die Stadt bringt.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

SKIP: Was hat Sie so an William Faulkners Roman As I Lay Dying fasziniert, dass Sie sich an die Verﬁlmung gewagt haben? JAMES FRANCO: Ich bin Faulkner-Fan seit der Highschool. Es war das erste Buch von ihm, das ich gelesen hab, mein Vater hat es mir gegeben. Ich bin damals ein bisschen in Schwierig-

▶l Festival FOKUS

CANNES

EMMA WATSON & CO

HEREINSPAZIERT! KATIE CHANG, TAISSA FARMIGA, ISRAEL BROUSSARD, CLAIRE JULIEN & EMMA WATSON

ES WAR EINE DER WOHL SCHRÄGSTEN VERBRECHENSSERIEN der letzten Jahre, die Filmemacherin

Sofia Coppola (Lost in Translation) zu ihrem neuesten Kinostreich inspiriert hat: Ein Haufen wohlstandsverwahrloster Teenager aus L.A. steigt „zum Spaß“ in Superstar-Villen ein und macht dort Party, während die berühmten Bewohner gerade auf Events oder im Ausland weilen. Dass die ungewöhnliche Freizeitbeschäftigung auch unter „Einbruchsdiebstahl“ läuft und alles andere als ein Kavaliersdelikt ist, ging den jungen Leuten erst auf, als die Handschellen klickten. „Was mich ja ein bisschen schockiert, ist, dass der Film nur auf den ersten Blick wirkt wie eine Satire“, meint Ex-Potter-Girl Emma Watson, die eine der luxussüchtigen Einbrecherinnen spielt, beim Interview in Cannes. „Denn dann kommt man drauf, dass man selber schon viel zu vielen Leuten begegnet ist, die genau so drauf sind wie diese Kids, die wirklich nichts anderes im Schädel haben als Designer-Labels und Star-Gossip. Beängstigend!“ ▶l TEXT: GINI BRENNER

FOTO: ANDREA MÜHLWISCH

▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

CANNES

TILDA SWINTON

BLOOD SIMPLE JIM JARMUSCHS neuester Geniestreich Only Lovers Left Alive ist eine Vampir-Love-Story ganz ohne Glitzerkitsch. Dafür spielt die wunderbare TILDA SWINTON eine verliebte Blutsaugerin – SKIP traf sie in Cannes zum herrlich launigen Exklusiv-Interview.

Sind Sie persönlich auch ein Mensch, der positiv ins Leben blickt? Ich halte mich für eine Realistin, manche nennen das optimistisch (lacht). Ich denke mir jedenfalls immer: Was wäre denn die Alternative zum Leben? Der Tod – und irgendwas ist schließlich immer besser als nichts. Ich meine, wir gehen sowieso den Bach runter, also können wir ja auch gleich die Sterne anhimmeln.

SKIP: Warum sind gerade Vampire eine derart konstante Inspirationsquelle für Künstler aller Genres? TILDA SWINTON: Auf alle Fälle wegen ihrer Unsterblichkeit. Vampire haben unendlich viel Zeit – und müssen dafür unendlich viel Geduld aufbringen. Da gibt es einen starken Zusammenhang mit der Kunst: Der größte Konﬂikt für Künstler ist, dass man unbedingt seine Idee verwirklichen will – aber erst das nötige Geld auftreiben muss. Dazu braucht man gerade beim Film einen sehr langen Atem. So gesehen sind sich Vampire und Künstler sehr ähnlich. Sie spielen in Only Lovers Left Alive den eindeutig optimistischeren Teil eines Vampir-Liebespaares.

„Die Welt geht den Bach runter“ klingt aber nicht unbedingt sehr optimistisch. Ich habe nicht gesagt die Welt geht den Bach runter, ich meinte WIR gehen den Bach runter. Die Menschheit. Wir sind sterblich, alle, und unser Leben vergeht jede Sekunde ein bisschen. Aber wir können nun mal nichts dagegen tun.

„Glücklich zu sein, ist eine bewusste Entscheidung.“ Sind Sie ein nostalgischer Mensch? Ja, schon, auch wenn ich versuche, es nicht zu sein. Es ist nicht sehr sinnvoll, die Vergangenheit der Gegenwart vorzuziehen. Es gibt da diesen einen Satz, den ich im Film sage: „Glücklich zu sein, ist eine bewusste Entscheidung.“ Und das ﬁnde ich sehr, sehr wahr. Aber natürlich gibt es auch für mich Momente, die sich nicht an solch große Worte halten – das Leben kann ja manchmal ganz schön beschissen sein (lacht). Für viele Leute sind Sie so etwas wie die Personiﬁkation von Coolness, egal, was Sie tun. Ob Sie für eine Kunstaktion öffentlich im MoMA schlafen oder mit David Bowie Videos aufnehmen … Genießen Sie dieses Image? (lacht) Ach, ich kenne so viele Leute, für die genau das cool ist, was man eigentlich genau gar nicht sein will. Nein, ich zerbreche mir ehrlich gesagt nicht meinen Kopf über so etwas. Ich nehme aber an, es ist besser so, als wenn einen alle für ▶l KURT ZECHNER völlig unmöglich halten.

Only Lovers Left Alive

KOMÖDIE. GB/DEUTSCHLAND/FRANKREICH/ZYPERN/USA 2013. REGIE: JIM JARMUSCH. MIT: TILDA SWINTON, TOM HIDDLESTON, JOHN HURT, MIA WASIKOWSKA. Zwei uralte Vampire, Eve (Swinton) und Adam (Hiddleston), haben sich in der modernen Welt gut eingerichtet – mit Blutkonserven und Rock ’n’ Roll. Doch dann bringt Eves kleine Schwester (Wasikowska) die gemütlich-makabere Ordnung durcheinander.

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SKIP JUNI

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

Film Lovers United: Regisseur Jim Jarmusch (wie immer mit Sonnenbrille und Haarschopf in Bildungsblond) mit seinen Darstellern John Hurt, Tom Hiddleston und Tilda Swinton beim Photocall.

Lassen wir die nĂ¤chste Bim auch aus?

Wir sehen uns auf Facebook! www.facebook.com/wienerlinien

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Die Stadt gehĂśrt Dir.

▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

BERNARDO BERTOLUCCI

DER LETZTE KINOKAISER Es ist die Begeisterung für das Kino, die Regielegende BERNARDO BERTOLUCCI am Leben hält, sagt er. In Cannes präsentierte der 73-Jährige die 3D-Version seines KinoKlassikers Der letzte Kaiser, SKIP traf ihn zum Exklusiv-Talk. SKIP: Fanden Sie die Idee einer 3D-Version von Der letzte Kaiser von Anfang an gut? BERTOLUCCI Ja! Ich bin kein Purist, und meine BERNARDO BERTOLUCCI: alten Filme sind auch keine Heiligtümer, die man nicht angreifen darf. Ich mag es, wenn damit herumgespielt wird. Und ich muss sagen, das 3D passt wirklich wunderbar zu diesem Film. Ich glaube, gerade die Tatsache, dass er als 2D-Film gedreht wurde, macht ihn auf eine gewisse Weise „unschuldig“ – ich war nie in der Versuchung, irgendwelche speziellen 3D-Gadgets einzubauen, wie man das ja bei neuen Filmen oft sehen kann. Dauernd wird einem etwas ins Gesicht geworfen. Wie sehen Sie die rasante Entwicklung, die das Kino und die Filmindustrie zur Zeit durchmachen? Ich liebe Veränderungen. Und mein ganzes Leben lang habe ich das Kino sich verändern sehen. Es geht immer schneller, aber stillgestanden ist es nie. Und neue Technologien faszinieren mich. Es wird bald ganz neue Arten geben, wie man Filme erleben kann. Vielleicht werden wir bald Filme auf unseren Armbanduhren anschauen können. Oder sogar auf der Stirn einer anderen Person. Das wäre doch eine reizvolle Idee (grinst).

Der letzte Kaiser 3D

BIOPIC. CHINA/ITALIEN/GB 1987. REGIE: BERNARDO BERTOLUCCI. MIT: JOHN LINE, JOAN CHEN, PETER O’TOOLE, TIJGER TSOU, WU TAO. Mit zwei Jahren wird Pu Yi 1908 zum Kaiser von China erklärt – doch er ist der Letzte seiner Art, nach Weltkrieg und Kulturrevolution stirbt er 1967 als Gärtner … Bertoluccis Opus Magnum, als erste westliche Produktion an Originalschauplätzen gedreht, beeindruckt nun auch in 3D.

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SKIP JUNI

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

„Vielleicht werden wir bald Filme auf unseren Armbanduhren anschauen können. Oder sogar auf der Stirn einer anderen Person.“

Fühlen Sie immer noch die gleiche Faszination fürs Filmemachen wie zu Beginn Ihrer Karriere? Ja. Meine Sehnsucht, Filme zu machen und Filme zu sehen, ist immer noch sehr, sehr stark. Und Sehnsucht kann bekanntlich sogar Berge versetzen! Ich habe ja sehr, sehr jung mit der Filmemacherei begonnen, habe meinen ersten Langﬁlm mit 21 Jahren gemacht. Das war Anfang der Sechziger, damals war alles politisch. Sogar Spaghetti essen war politisch (lacht). Meine Filme waren sehr abgehoben und schwer zu verstehen. Es wollte sie auch keiner sehen. Und dann dachte ich mir, es wäre doch sinnvoll, wenn ich versuchen würde, mit dem Publikum irgendwie zu kommunizieren. Dann kam Der letzte Tango in Paris, und plötzlich wollten die Leute meine Filme anschauen (lacht). Jedenfalls war ich mein ganzes Leben lang mit ganzem Herzen Filmemacher. Sobald es ein Set gibt und eine Kamera, bin ich in meinem Element. ▶l GINI BRENNER

▶l Festival

CANNES

SPLITTER

▶l TEXT: GINI BRENNER, MAGDALENA MIEDL, KURT ZECHNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

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Ewig jung. In The Congress von ARI FOLMAN (Waltz With Bashir), einer atemberaubenden Adaption des Science-Fiction-Klassikers von Stanislaw Lem, spielt ROBIN WRIGHT eine Schauspielerin namens Robin Wright, die vertraglich unterschreibt, für alle Zeit als computergenerierte Darstellerin weiterzuexistieren, derweil die Gesellschaft sich kollektiv in eine Comicparallelwelt flüchtet. Mit von der Partie: Jungdarstellerin SAMI GAYLE als Robins Tochter und DANNY HUSTON als schmieriger Studioboss.

Pausenclown. Ausnahmsweise gabs heuer keine Österreicher im Wettbewerb, Filmwunder hin oder her. Damit des Patrioten Herz trotzdem höher schlägt, hat Festivalpräsident THIERRY FRÉMAUX freundlicherweise unseren aktuellen Lieblings-Hollywood-Ösi CHRISTOPH WALTZ in die Jury geladen. Na gut, war vielleicht nicht der Hauptgrund, aber wir freuen uns trotzdem.

Schiffbruch ohne Tiger. In dem atemberaubend mutigen Abenteuerfilm All Is Lost von

05 J.C. CHANDOR (Margin Call) spielt ROBERT REDFORD einen Mann, der mit dem Segelboot im Indischen Ozean Schiffbruch erleidet – und tagelang auf offener See unter äußerster Anstrengung ums Überleben kämpft. Wenn das keine Oscar-Nominierung wert ist, zahlt die SKIP-Redaktion eine Kiste Bier.

Money (That’s What I Want). Die Miete muss bezahlt werden, also gab sich seine Hoheit Arthouse-Regisseur WIM WENDERS dafür her, für eine bekannte Speiseeismarke mit LIV TYLER einen Kurzfilm über das Küssen zu drehen. Leider wird nicht geküsst, sondern nur getänzelt und gehaucht. Liv Tyler schaut trotzdem zum Knutschen aus – zu besichtigen im Internet. Bussi!

Das muss schneller gehen! Mit dem Grand Prix von Monaco gleich in der Nachbarschaft passte die von ROMAN POLANSKI produzierte und jetzt restaurierte und ergänzte Doku Weekend of a Champion (1972) über den legendären Rennfahrer Sir JACKIE STEWART bestens nach

06 Cannes. Das freute auch Rennfahrergattin HELEN STEWART,, die früher statt Roter Teppiche eher Asphalt gewöhnt war.

Zeitlos schön. In JAMES GRAYS Wettbewerbsbeitrag The Immigrant spielt MARION COTILLARD eine polnische Einwanderin, die 1920 nach New York kommt und dort durch unglückliche Umstände zur Prostitution gezwungen wird. Zum Glück kommt ihr dann aber ein waschechter Zauberer zu Hilfe – in der feschen Gestalt von JEREMY RENNER.

Eiskalter Engel. Das warme Lachen von SHARON STONE passte so gar nicht zu den frostigen Temperaturen, die beim Festival und auch bei der amfAR Gala gegen Aids im luxuriösen Hotel du Cap herrschten – das todschicke Outfit als Eisprinzessin schon eher.

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▶l Festival INTERVIEw

KEAnu REEVES

World o Das kickt: Für sein allererstes Regieprojekt geht der mittlerweile in würde gereifte KeAnU reeVes zurück an seine Martial-Arts-wurzeln – und verﬁlmt die abenteuerliche Geschichte eines jungen Kung-Fu-Meisters. In Cannes erklärte er SKIP, warum. Das klingt nach verschärften Drehbedinungen – wie ging es Ihnen dabei, gleich in zwei Sprachen Regie zu führen, die Sie nicht sprechen? Einfach war das wahrlich nicht immer, aber ich hatte sehr gute Dolmetscher. Und dadurch habe ich gelernt, zuzuhören. Eine wichtige Fähigkeit für einen Regisseur.

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SKIP JunI

SKIP: Ihr Regiedebüt Man of Tai Chi ist gleich ein sehr großes Projekt geworden, eine kräftig budgetierte amerikanisch-chinesische Koproduktion. Wie kams dazu? KEANU REEVES: Es ist das Ziel einer ziemlich langen Reise. Meinen Man of Tai Chi-hauptdarsteller Tiger Chen habe ich schon beim Dreh von Matrix kennengelernt, da war er einer der wichtigsten Leute im Stunt-Team. Ich habe viel mit Chen trainiert, wir wurden Freunde, und wir sind seither in Kontakt geblieben. Er wollte immer schon gerne schauspielen, und so haben wir gemeinsam eine Geschichte entwickelt – fünf Jahre haben wir daran herumgeschrieben, bis wir schließlich ein fertiges Drehbuch hatten. Dreisprachig: teils Englisch, teils Mandarin und teils Kantonesisch!

Sie haben im Lauf Ihrer Schauspielerkarriere mit vielen verschiedenen Regisseuren gearbeitet – haben Sie sich

Man of Tai Chi

ACtion-DrAMA. CHinA/UsA 2013. regie: KeAnU reeVes. Mit: tiger CHen, KeAnU reeVes, KAren MoK, YU HAi, siMon YAM. Ein skrupelloser Veranstalter (Keanu Reeves) von ultrabrutalen Martial-ArtsTurnieren findet in einem unauffälligen jungen Mann (Tiger Chen), der bei einem Lieferservice arbeitet, überraschend einen neuen Kung-Fu-Star. Und der muss sich nun zwischen Ehre und Ruhm entscheiden …

fotos: ANDREA MühLwISCh

Halblanges Haar, chillige ausstrahlung, Martial-artsHauptrollen … wer jetzt an steven seagal denkt, ist gemein! Keanu Reeves präsentiert an der Croisette sein Herzensprojekt Man of Tai Chi.

Was war zuerst da: Dieses Projekt oder der Wunsch, einmal selber Regie zu führen? Letzteres. Vielleicht hat das was mit dem Älterwerden zu tun – mein Blickwinkel auf die welt hat sich geändert. Ich will nicht mehr so gerne im Mittelpunkt stehen, sondern eher in größeren Zusammenhängen denken. Und als wir dann dieses Drehbuch fertig hatten, habe ich mir gedacht: Diese Geschichte will ich erzählen! Vor allem wollte ich nicht, dass sie irgendjemand anderer erzählt (lacht). Es war schon ein bisschen furchteinflößend, ein großer verrückter Sprung ins Unbekannte. Und es wurde eine tolle Erfahrung.

Cannes

d of kung-fu da ein bisschen was abschauen können? Natürlich. Ich hab ja wirklich mit einigen der Besten drehen dürfen. Und ich denke, unsere Lebenserfahrung ist der beste Lehrer. Ich musste mich auch mit der digitalen Filmtechnik vertraut machen, die wir bei Man of Tai Chi verwendet haben – das habe ich mir am Set von 47 Ronin, bei dem ich zuletzt mitgespielt habe, ganz genau angeschaut.

„Vielleicht hat das was mit dem Älterwerden zu tun – mein Blickwinkel auf die Welt hat sich geändert.“

communico

fotos: Andrea Mühlwisch

Mit dieser Produktion sind Sie Hoffnungsträger der chinesischen Filmindustrie – ist das nicht sehr belastend für einen First-Time-Regisseur? Ehrlich gesagt: Ich freue mich drauf! Ich bin sehr neugierig darauf, wie das Publikum unseren Film annehmen wird. Ich weiß, dass wir unser Bestes gegeben haben. Darüber hinaus kann ich nun nicht mehr beeinflussen, ob der Film ein Erfolg wird oder nicht. Sowas kann man ja auch nie wirklich vorhersehen, auch wenn man immer versucht ist, die Zukunft mittels Beispielen aus der Vergangenheit vorherzusagen. ▶l gini brenner Aber das funktioniert nun mal nicht.

HONDA empﬁehlt

HONDA Leichtkrafträder eröffnen ganz neue Freiheiten: Seit 19.01.2013 (neue Führerschein-Novelle) für alle ab 16 Jahren, die Motorrad fahren. Ob Stadt oder Land – sichere, kostengünstige und individuelle Mobilität macht das Leben angenehmer. Fahrspaß auf der ganzen Linie garaniert! Details unter www.honda.at SKIP Juni 000

▶l Festival Fokus

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Michael Douglas

Schlimmer Finger Wohl kein Schauspieler wird so oft im Zusammenhang mit Sex genannt wie Michael

fotos: Andrea Mühlwisch

Douglas. Ja, irgendwann war er sexsüchtig, doch das ist lange her. Dass sein zum Glück ebenfalls besiegter Krebs von Oralsex ausgelöst werden kann, wollten wir gar nicht so genau wissen, und auch Ehefrau Catherine Zeta-Jones hätte auf diese Kundmachung wohl gut verzichten können. Unverzichtbar für alle Ewigkeit ist jedoch die Szene, in der Michael Douglas ausgerechnet mit Matt Damon Sex hat, in der Rolle des atemberaubend schrillen Glitzerpianisten Liberace, in den 70ern und 80ern der Liebling alter Damen und Held aller Jungmännerbetten. Steven Soderberghs Biopic Behind the Candelabra ist ein großartiges Stück Kino – und wurde vom US-TV-Sender HBO produziert, weil sich kein Filmstudio über die explizit schwule Liebesgeschichte drübertraute. So ungewöhnlich die Besetzung mit Michael Douglas auf den ersten Blick wirken mag, vertraut ist zumindest ein Aspekt: Ein beträchtlicher Teil des Films spielt in der Horizontalen. ▶l Text: Magdalena Miedl

Foto: Andrea Mühlwisch

▶l Festival eXklusiV-inTerView

CANNES

sparks

Seit 1971 sind die beiden Brüder Russell (l.) und Ron Mael als Sparks unterwegs – heuer kamen sie erstmals in Cannes vorbei, sehr zur Freude von SKIPRedakteurin und Sparks-Fan Gini Brenner.

PrOPAgAnDA Musiklegenden beim Filmfestival. das legendäre Pop-duo sparks bastelt gerade an seinem ersten kinowerk: The seduction of ingmar Bergman, ein schräges Filmmusical mit enormem kultfaktor. skiP traf RUssELL und RoN MAEL beim gepﬂegten Dinner zum Exklusiv-Talk. skip: als Band gibt es euch seit 1971 – nun geht ihr unter die Filmemacher. Wie fühlt sich das an, nach so langer karriere mit was ganz neuem zu beginnen? ron MAel: Aufregend. wir hatten ja zwar schon einige Auftritte in Filmen, haben aber noch nie selber einen gemacht, obwohl wir das schon immer wollten. wir haben bereits 1989 ein Filmmusical geschrieben – My, The Psychic Girl, die Verﬁlmung eines japanischen Manga. Tim Burton wollte damals regie führen, leider kam dann A nightmare Before christmas dazwischen. Tja, und jetzt sind wir in cannes, diesem mythischen, geheimnisvollen ort, und versuchen, endgültig ein Filmprojekt auf die Beine zu stellen. das ist enorm aufregend.

Peter Franzén, in seiner heimat ein absoluter superstar, der schon in der live-Performance von unserem Musical beim l.A.-Filmfestival ganz großartig war. Fühlt ihr euch hier in cannes nicht ein bisschen wie in einem von euren songs? ron: Ja, in der Tat. und wir fühlen uns auch ein bisschen wie in unserem Film. wir haben hier so viele seltsame Menschen getroffen, die Figuren in unserem skript ähneln, die eigentlich als karikaturen gedacht waren.

fotos: AndreA Mühlwisch

„Wir haben hier in cannes so viele menschen getroffen, die Figuren in unserem Skript ähneln, die eigentlich als Karikaturen gedacht waren.“

Wie kams zu genau diesem projekt? ron: das schwedische radio hat vor einigen Jahren eine reihe von radio-Musicals in Auftrag gegeben, und da haben sie uns gefragt, ob wir nicht auch eines machen wollen. die Verantwortliche ist nämlich ein riesiger sparks-Fan (lacht). die einzige Bedingung war, dass es um ein schwedisches Thema gehen müsste. wir kennen uns da nicht gar so aus, aber wir waren immer große kinofans, und die Filme von ingmar Bergman lagen uns immer sehr am herzen. Also haben wir uns entschlossen, eine Art Märchen zu erzählen: was wäre, wenn Bergman, statt sich 1965 seinen Preis in cannes abzuholen, nach hollywood gegangen wäre? unser Musical war in schweden jedenfalls wirklich sehr erfolgreich, und so hatten wir die idee, einen Film daraus zu machen. regie führt der kanadische Filmemacher Guy Maddin (The saddest Music in the world, My winnipeg, Anm.), die hauptrolle spielt der Finne

Ihr seid eine der einflussreichsten Bands der Pop-Geschichte, und doch seid ihr keine Superstars und könnt hier einfach so im restaurant sitzen … ron: wir sind gern unglamourös. russell: wir leben sehr gerne unerkannt. wir machen Popmusik, und jeder Popmusiker wird sagen, dass er lieber mehr Publikum haben würde als weniger. Aber sicher nicht auf Kosten dessen, was uns ausmacht und was wir gut finden. kommerzieller erfolg ist ja nicht etwas, wofür man sich bewusst entscheiden kann. Auch wenn man alle Möglichkeiten hat, heißt das ja noch lange nicht, dass es funktioniert. wenn man sich dennoch für die Kommerzschiene entscheidet und floppt, dann verliert man auf allen längen: Man hat seine würde ▶l GINI BRENNER verloren und seine Glaubwürdigkeit.

skip Juni

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Personalprofi Trenkwalder auf Talentsuche in

Dein Casting zum Traumjob Casting hat im Kino Tradition! Nutze deine Chance und komm diesen Sommer zu einem der Casting-Termine in den SKIP-Kinos in ganz Österreich. Zeig dein Talent beim Trenkwalder-Talents Check und hol dir innerhalb von 40 Stunden ein Jobangebot* mit Top-Konditionen. Oder gewinn einen von vielen tollen Preisen. Los gehts – dein Traumjob wartet auf dich!

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Dieselkino Oberwart/Burge

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Hollywood Megaplex St.

Pölten/Niederösterreich

26.–28. Juli

sching/Oberösterreich

Hollywood Megaplex Pa

2.–3. August

ark UCI Kinowelt Graz/Steierm

9.–10. August

ten

Cinecity Klagenfurt/Kärn

17. August

Dieselkino St. Johann im

Pongau/Salzburg

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irol Metropolkino Innsbruck/T

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▶l Festival interview

Leonardo DiCaprio

Das Wort ist Film geworden In der Hauptrolle von Baz Luhrmanns glamouröser Verfilmug des Romanklassikers Der große Gatsby eröffnete der große Leonardo die heurigen Filmfestpiele von Cannes. Auch im SKIP-Talk war seine Leidenschaft für F. Scott Fitzgeralds Story ungebrochen spürbar.

Ein Mann, ein Blick. Leonardo DiCaprio beim Fototermin zu Der große Gatsby mit seinen Filmpartnern Amitabh Bachchan, Carey Mulligan, Tobey Maguire und Elizabeth Debicki.

Jahren eine Erstausgabe von Der große Gatsby in die Hand gedrückt hat, gemeinsam mit dem Rollenangebot. Also hab ichs nochmal gelesen – und es hat eine ganz neue Bedeutung für mich bekommen.

SKIP: Was bedeutet es für Sie, in Cannes zu sein – als Hauptdarsteller des Eröffnungsfilms? Leonardo DiCaprio: Jedes Mal wenn ich hier ankomme, fühle ich mich wie in der Eröffnungsszene von La dolce vita ... Es ist einer der bizarrsten und aufregendsten Plätze der Welt. Dieses Festival zu eröffnen, ist eine Riesenehre für uns, es ist ja doch ein recht riskantes Projekt.

War Der große Gatsby immer schon ein Lieblingsbuch von Ihnen? Nein, es ist mir erst in späteren Jahren ans Herz gewachsen. In den USA ist das Buch ja Pflichtlektüre an den Schulen, jeder muss es lesen. Auch ich – und ich weiß noch, dass ich es als Teenager recht nett gefunden habe, aber mehr nicht. Diese erzählerische Kraft, das, was alles an existenzialistischer Wahrheit zwischen den Zeilen steht, hat sich mir damals noch nicht erschlossen. Bis mir Baz Luhrmann dann vor einigen

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SKIP Juni

Vor 20 Jahren haben Sie das erste Mal mit Baz Luhrmann gedreht: Romeo + Julia, noch vor Titanic Ihr erster großen Leinwand-Erfolg. Mann, das ist ja schon ewig her ... ich erinnere mich noch gut, wie ich damals als blutjunger Newcomer zu einem ShakespeareWorkshop nach Australien geflogen bin, wo dieser seltsame Regisseur gemeint hat, er wolle versuchen, die Geschichte von Romeo und Julia in eine andere Welt zu versetzen. Das schien damals ziemlich irre. Aber es hat funktioniert! Aber bis heute sind Baz’ Träume immer ein bisschen größer als die der anderen (lacht) – und er fürchtet sich vor nichts.

Der große Gatsby – jetzt in den österreichischen Kinos.

fotos: Andrea Mühlwisch

„Jedes Mal, wenn ich in Cannes ankomme, fühle ich mich wie in der Eröffnungsszene von La dolce vita.“

Also mehr als nur „ganz nett“? Ja, absolut. Ich meine, die Macht der Geschichte zeigt sich ja schon allein daran, dass sie 90 Jahre nach ihrer Entstehung immer noch gelesen, analysiert und diskutiert wird, dass Leute immer noch jeden Satz auseinandernehmen und Fitzgeralds Symbolik interpretieren. Ich bin wirklich fasziniert von Gatsby. Es ist viel mehr als nur eine Liebesgeschichte, es ist die Tragödie eines Mannes, der so ehrgeizig sein Ziel verfolgt, dass er irgendwann vergisst, wer er eigentlich ist – und der sich so verzweifelt an dem Traumbild seiner vergangenen Liebe festhält, dass er gar nicht merkt, dass es sie nicht mehr gibt.

▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

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ALEC BALDWIN

Filmemachen ist ja ganz schön, aber Kindermachen ist noch viel schöner: Alec Baldwin und seine Frau Hilaria Thomas haben klare Prioritäten.

WIE DER ALTE HASE LÄUFT

Vom Kassenmagneten der frühen Neunziger über das Karrieretief bis zum zweiten Frühling im Fernsehen: ALEC BALDWIN kennt die Aufs und Abs des Filmgeschäfts. Die Doku Seduced and Abandoned folgt Baldwin, wie er versucht, ein Projekt mit ihm in der Hauptrolle ﬁnanziert zu bekommen – SKIP traf den alten Hollywood-Hasen zum Business-Talk.

„Die Zeit, in der es die Möglichkeit gab, ein James Stewart oder ein Henry Fonda zu werden, die ist vorbei.“

Sie waren in den 90ern der Hollywood-Hotshot – in der Doku bekommen Sie von Produzenten gesagt, dass Ihr Name nur mehr einen Vier-Millionen-Dollar-Film rechtfertigt. Tut das dem Ego weh? Das mir egal, ich kann es eh nicht beeinﬂussen. Die Frage ist doch: Bin ich bereit, alles zu tun, um meine Karriere so lang wie möglich auszudehnen? Ich stelle mir vor, wie es derzeit Robert Downey Jr. geht. Der hatte früher wundervolle, eigenwillige Rollen in besonderen Filmen – und jetzt ist für ihn die

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Zeit gekommen, einfach Geld zu verdienen. Ich beneide ihn nicht, und ich kritisiere ihn auch nicht, aber ich wette, Robert Downey Jr. zieht sich in diesem Moment sein Iron-Man-Kostüm an, schaut in den Spiegel, und seufzt tief. Und dann muss er da rausgehen und als Iron Man im Weltall rumsausen. Da geht es nur mehr ums Geld, nicht um die Schauspielerei. Was ist Ihr Rat an junge Filmemacher? Schwer zu sagen. Man weiss ja nie, wie es ausgeht. Jeder meiner Kollegen war wohl schon mal in der Situation, zu glauben: Das ist jetzt eine ﬁxe Oscar-Rolle, ihr könnt euch die Zeremonie sparen, schickt mir einfach die Statue! Und dann kommt alles anders. Ich habe 1993 z. B. bei einem Film mitgespielt, der ein vermeintlich sicherer Erfolg war (Getaway mit Kim Basinger, Anm.). An dem Startwochenende lief damals praktisch nichts anderes an, nur eine komische Komödie namens Ace Ventura mit einem völlig unbekannten Typen namens Jim Irgendwas. Der kann uns doch nicht gefährlich werden, dachten wir (lacht). Aber was solls, diesen Optimismus hat man, wenn man jung ist. Später wird dann weit wichtiger, mit wem man seine kostbare ▶l MAGDALENA MIEDL & KURT ZECHNER Zeit verbringt.

Seduced and Abandoned

DOKU. USA 2013. REGIE: JAMES TOBACK. MIT: ALEC BALDWIN, NEVE CAMPBELL, BERNARDO BERTOLUCCI, FRANCIS FORD COPPOLA. James Toback und Alec Baldwin lieben beide Der letzte Tango in Paris und möchten gemeinsam einen Film (AT: Der letzte Tango in Tikrit) drehen. In Cannes werben sie um Geldgeber. Seduced and Abandoned ist die tragikomische, aufschlussreiche Chronik dieses Versuchs und ein Sittenbild des Filmbiz.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

SKIP: In Seduced and Abandoned wird deutlich, wie hart es ist, einen Film zu ﬁnanzieren. Sind Sie süchtig nach der Schauspielerei, oder was ist es, das Sie weiter antreibt? ALEC BALDWIN: Ich bin sicher nicht abhängig. Ich habe wieder geheiratet, meine Frau bekommt ein Baby, und wenn Sie mir jetzt sagen, dass ich künftig in New York City Immobilien verkaufen muss, um meine Familie zu unterstützen, hätte ich damit kein Problem. Ich habe diesen Job jetzt 33 Jahre lang gemacht, und irgendwann wird einem klar: Die Zeit, in der es die Möglichkeit gab, ein James Stewart oder ein Henry Fonda zu werden, die ist vorbei. Diese Art der Karriere gibt es nicht mehr. Der Einzige, dem das gelungen ist in meiner Generation, das ist Tom Hanks. Alle anderen haben eben ein Ablaufdatum, und danach ist es vorbei.

▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

CHIARA MASTROIANNI

CANNES

ES GEHT VORAN Kaum zu glauben: Auch als Tochter von CATHERINE DENEUVE und MARCELLO MASTROIANNI hat man mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Warum für sie die Schauspielerei sowohl Erholung als auch ständige Überwindung ist, erzählte uns die wunderbare CHIARA MASTROIANNI in Cannes.

SKIP: Bei der Pressekonferenz zu Les salauds haben Sie erzählt, dass Sie seit Jahren unbedingt mit Claire Denis arbeiten wollen. Wieso hat das so lang gedauert, bis es zum gemeinsamen Filmprojekt gekommen ist? CHIARA MASTROIANNI: Tja, seit ich mit 17 das erste Mal einen Film von Claire gesehen habe, ist sie eine Heldin für mich. Und als ich dann selber Schauspielerin wurde, träumte ich immer davon, mit ihr zu arbeiten. Aber ich bin nicht so der Typ, der zu einem Regisseur hingeht und verkündet: „Ich möchte unbedingt was mit dir machen!“ – Ich käme mir schrecklich aufdringlich vor. Nicht mal als wir vor zwei Jahren gemeinsam in der Jury des Filmfestivals von Deauville gesessen sind, habe ich das angesprochen … Es war schließlich Vincent (Lindon, Mastroiannis Film- und Lebenspartner, Anm.), der die Sache ins Rollen gebracht und Claire davon überzeugt hat, mit uns beiden gemeinsam diesen Film zu machen. Ich hab das ja nicht für möglich gehalten. Pessimistin, die ich bin, hab ich ständig zu Vincent gesagt „Das wird nie was! Nie!!“ (lacht)

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

Sie spielen in Les salauds eine Mutter – haben Sie sich da von Ihren eigenen Kindern inspirieren lassen? Neinnein, auf gar keinen Fall. Ich versuche generell, nie zuviel von mir selber in meine Rollen zu stecken. Erstens, weil ich eh so viel Zeit mit mir verbringe, dass ich froh bin, wenn ich am Set endlich mal jemand anderer sein kann. Es ist wie Urlaub von mir selber. Deshalb würde es mich auch gar nicht glücklich machen, wenn mir jemand eine Rolle auf den Leib schreiben würde. Und zweitens könnte ich nicht mehr spielen, wenn ich mir vorstellen würde, dass das, was meinen Filmkindern zustößt, meinen Kindern wirklich passieren könnte. Schrecklich! Außerdem würde ich es regelrecht obszön ﬁnden, sie für meine Arbeit zu verwenden.

Les Salauds

DRAMA. F 2013. REGIE: CLAIRE DENIS. MIT: CHIARA MASTROIANNI, VINCENT LINDON, LOLA CRÉTON, MICHEL SUBOR, ALEX DESCAS, JULIE BATAILLE. Ein Fabriksbesitzer begeht Selbstmord, seine junge Tochter wird splitternackt, verletzt und verwirrt auf der Straße aufgefunden. Ihr Onkel Marco (Lindon) geht der Sache nach – und stößt trotz Ablenkung durch seine schöne Nachbarin (Mastroianni) auf Unglaubliches.

„Ich verbringe so viel Zeit mit mir, dass ich froh bin, wenn ich am Set endlich mal jemand anderer sein kann.“ Sie wirken heute so viel selbstbewusster als zu Beginn Ihrer Karriere … Weil ich älter geworden bin (lacht). Das hilft, glauben Sie mir! Für irgendwas muss das ja gut sein. Ich brauche zwar Brillen zum Lesen, aber dafür haben sich andere Dinge verbessert. Aber es stimmt, früher war ich extrem unsicher und habe mich oft gefragt, warum ich mir das alles antue. Aber je mehr Erfahrung ich habe, desto besser wird es. Ich zweiﬂe immer noch an allem, was ich mache – aber mittlerweile habe ich meinen Frieden damit geschlossen, dass diese Zweifel einfach ein Teil von mir sind. Ich werde immer zweifeln. Aber es ist nicht mehr ganz so schmerzhaft. Selbstvertrauen … das ist eine lange Reise. Die Route 66, und ich bin immer noch ▶l GINI BRENNER ganz am Anfang.

SKIP JUNI

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▶l Festival EXKLUSIV-INTERVIEW

CANNES

EMMANUELLE SEIGNER

VENUSFALLE In La Vénus à la fourrure besetzte ROMAN POLANSKI seine Ehefrau EMMANUELLE SEIGNER als ehrgeizige Schauspielerin im Psycho-Clinch mit einem Regisseur. SKIP fragte sie, wieviel vom richtigen Leben drinsteckt.

SKIP: Wie war das für Sie, in einem Film eine Schauspielerin zu spielen? EMMANUELLE SEIGNER: Ich fand es lustig, fast ein bisschen wie eine Rache an allen Schauspielerinnen. Ihre Filmﬁgur legt sich ziemlich ins Zeug, um den Regisseur zu beeindrucken. Mussten Sie schon mal zu ungewöhnlichen Mitteln greifen, um eine Rolle zu bekommen? Nein, ich bin deﬁnitiv nicht der Typ dafür (lacht). Ich bin viel zu stolz, um um irgendwas zu betteln.

Schön, talentiert, selbstbewusst. „Ich kümmere mich nicht mehr darum, was Leute von mir halten. Wenn man ständig daran denkt, müsste man sich ja gleich aufhängen.“

gen, der weiß, was er tut und nicht von einem Idioten. Wie es ja sonst meistens der Fall ist (lacht). Vor Ihrer Filmkarriere waren Sie erfolgreiches Model und sind ja eher „zufällig“ zur Schauspielerei gekommen … Es ist mir passiert, ja. Zuerst war ich Model, weil ich Geld verdienen wollte und diese tolle Möglichkeit bekam. Dann traf ich zufällig mal Jean-Luc Godard in einem Hotel, und er fragte mich, ob ich in seinem nächsten Film mitspielen will (lacht).

„Ich bin viel zu stolz, um um irgendwas zu betteln.“

Sie sind seit 1989 mit Roman Polanski verheiratet. Ist es eigentlich schwieriger, vom eigenen Ehemann Anweisungen zu bekommen als von einem Regisseur, mit dem man nicht privat verbunden ist? Nein, es ist sogar leichter, weil er eben ein ziemlich guter Regisseur ist. Es ist immer besser, von jemandem Befehle zu empfan-

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SKIP JUNI

Und zu Godard kann man schließlich nicht nein sagen! Dabei wusste ich damals gar nicht, wer er ist (lacht). Ich war damals nur an Theater interessiert, kaum an Film. Jedenfalls hab ich dann Détective gemacht, und der Casting-Director des Films kannte Roman und wusste, dass der gerade eine französische Schauspielerin sucht. Und so landete ich damals schließlich in Frantic. ... und einen Ehemann haben Sie so auch gleich noch gefunden. ▶l KURT ZECHNER Ja genau (lacht)!

La Vénus à la fourrure

DRAMA. FRANKREICH/POLEN 2013. REGIE: ROMAN POLANSKI. MIT: EMMANUELLE SEIGNER, MATHIEU AMALRIC. Ein Regisseur (Mathieu Amalric) sucht die Hauptdarstellerin für eine Bühnenadaption von Ferdinand von Sacher-Masochs Novelle Venus im Pelz. Schauspielerin Vanda (Emmanuelle Seigner) will die Rolle unbedingt – ein sinnliches Machtspiel nimmt seinen Lauf.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

Ihre Figur trickst den Regisseur ja unter anderem damit aus, dass sie sich dümmer stellt, als sie in Wahrheit ist. Ist das eine Strategie, die Sie auch manchmal benutzen? Nicht wirklich. Aber ich werde oft für dümmer gehalten, als ich bin. Ich bin blond, Französin und Schauspielerin, also muss ich wohl dumm sein … Aber ich kümmere mich nicht mehr darum, was Leute von mir halten. Wenn man ständig daran denkt, müsste man sich ja gleich aufhängen. Jeder hat irgendeine Meinung, man kann eben nicht von allen geliebt werden. Und das ist auch gar nicht mein Ziel.

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SPLITTER 01 03

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Recht so. Cannes-Liebling MADS MIKKELSEN (2012 Gewinner der Darstellerpalme für Die Jagd) gibt in der Verfilmung der Heinrich von Kleist-Novelle Michael Kohlhaas den sprichwörtlichen Gerechtigkeitsfanatiker. Regie führte ARNAUD DES PALLIÈRES, der kein Wort Deutsch spricht und die Geschichte daher nach Nordfrankreich verlegte. Tochter und Frau von Kohlhaas spielen MÉLUSINE MAYANCE und DELPHINE CHUILLOT.

Brandgefährlich. Nein, wir können es auch nicht erwarten, bis Die Tribute von Panem – Catching Fire im November endlich ins Kino kommt. Ja, wir kennen bisher auch nur den Trailer – aber trotzdem waren LIAM HEMSWORTH, die unübertroffene JENNIFER LAWRENCE und SAM CLAFLIN (der Katniss’ Konkurrenten Finnick Odair spielt) in Cannes, um Werbung für den Film zu machen. Nur noch ca. 150mal schlafen!

Haha, stimmt gar nicht! Es sieht zwar hier so aus, aber nicht JUSTIN TIMBERLAKE ist der

SKIP JUNI

Star in Inside Llewyn Davis der Brüder JOEL und ETHAN COEN, einem wunderschönen Stimmungsfilm über einen jungen melancholischen Folksänger. Auch GARRETT HEDLUND und CAREY MULLIGAN spielen nur Nebenrollen, Hauptdarsteller ist der großartige Schauspieler und Musiker OSCAR ISAAC, der hier nicht auf dem Bild ist. Vermutlich schreibt er gerade an einem Song.

Schulmädchenreport. MARINE VACTH mag unschuldig wirken, zumindest in FRANÇOIS OZONS Jeune & Jolie hat sie es faustdick hinter den Ohren: Als 17-jährige Schülern verkauft sie sich aus purer Abenteuerlust und Neugier als Prostituierte an wesentlich ältere Männer – ein Konzept, das vor allem den Filmkritikerinnen ein wenig fadenscheinig schien. Goldkind. GOLDIE HAWN fordert die platten Wortspiele mit ihrem Namen aber auch wirklich heraus, wenn sie in gagerlgelb daherkommt – auch wenn ihr Hängerkeid (von Halston Heritage), das sie bei der amfAR-Gala gegen Aids spazierenführte, wirklich schön ist. Immerhin hatte Goldie gegen die Kälte eine warme Pelzhaube auf, was doch sehr für die wachsende Vernunft reiferer Frauen spricht.

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Bitte strahlen. In der österreichisch-französischen Koproduktion Grand Central, einer Dreiecksgeschichte innerhalb einer Gruppe Mitarbeiter eines Atomkraftwerks, haben TAHAR RAHIM (Der Prophet) und LÉA SEYDOUX (Winterdieb) an der Seite von DENIS MÉNOCHET ihren jeweils zweiten Auftritt in Cannes: Tahar spielt auch in ASGHAR FARHADIS Le passé mit, Léa ist Co-Star im Goldene-PalmeGewinner La vie d’Adèle. Ein weiterer Hauptdarsteller stammt aus Niederösterreich: Das Atomkraftwerk Zwentendorf diente als Drehort für die radioaktive Liebesgeschichte.

07 07

Nix wie weg. BENICIO DEL TORO spielt in ARNAUD DESPLECHINS psychiatrischer Studie Jimmy P. einen amerikanischen Ureinwohner, der sich in den 50er-Jahren einer Therapie unterzieht. Sieht so aus, als könnte Benicio selbst auch eine vertragen – oder zumindest ein paar Aspirin, der gestrige Abend dürfte hart gewesen sein.

Altherrenwitz. JERRY LEWIS kehrt mit 87 auf die große Leinwand zurück, in Max Rose (mit KEVIN POLLACK, MICHEL LEGRAND und KERRY BISHÉ), einer Geschichte über einen Pianisten, der Tage vor dem Tod seiner Frau draufkommt, dass seine Ehe eine Lüge war. Bei der Pressekonferenz machte sich der alte Jerry übrigens keine Freundinnen: Er ist nach wie vor der Überzeugung, Frauen seien nicht witzig. Na gut, die Dinosaurier sind auch irgendwann von selbst ausgestorben.

Bärbeißig. JACKIE CHAN war in Cannes, um den Produktionsbeginn seines Thrillers Skiptrace anzukündigen, eine Story über einen Cop aus Hongkong, der mit einem amerikanischen Spieler gemeinsame Sache macht, um einen chinesischen Gangsterboss aufs Kreuz zu legen. Warum er sich dabei gar so herzig-kuschelig gab? Wahrscheinlich wars der Zauber der Riviera, der kriegt den härtesten Kämpfer weich.

CANNES ▶l TEXT: GINI BRENNER, MAGDALENA MIEDL, KURT ZECHNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

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JOEL & ETHAN COEN

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JOEL UND ETHAN COEN können einfach nichts falsch machen. Nicht nur drehen sie einen wirklich guten Film nach dem anderen, viele davon – etwa No Country for Old Men oder True Grit – sind nichts weniger als großartig: intelligente und unterhaltsame Variationen auf Filmgenres wie Western oder Film noir. Dass sie in Cannes nun mit Inside Llewyn Davis einen klugen, sensiblen, melancholischen und dabei immanent witzigen Zugang zum Slacker-Musikﬁlm ﬁnden, überrascht da eigentlich gar nicht mehr. Was aber dann doch unerwartet kommt, ist, dass sich die Regiebrüder quasi nebenbei das erfolgreichste Minigenre zu eigen machen, das das Internet kennt – und zwar das Katzenvideo. Gar nicht so geheimer Star des Films über einen erfolglosen Folksänger im New York der frühen Sechzigerjahre ist nämlich ein rotgetigerter Kater, der in mehreren Inkarnationen im Film auftaucht und den Niedergang des traurigen Helden (Oscar Isaac) drastisch illustriert. Miau!

▶l TEXT: MAGDALENA MIEDL

FOTO: ANDREA MÜHLWISCH

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

Jäger & Sammler: In Cannes gabs für die vielfach ausgezeichneten FilmemacherBrüder Joel (l.) und Ethan Coen heuer den Großen Preis für Inside Llewyn Davis.

▶l Festival PREISTRÄGER

ADÈLE EXARCHOPOULOS

CANNES

Die Goldene Palme ging heuer explizit an einen Regisseur und seine Hauptdarstellerinnen: Eine noch nie dagewesene Entscheidung der Jury, normalerweise geht der Hauptpreis nur an den Film.

GOLD IS

THE WARMEST COLOUR Diesen Namen sollten Sie sich merken: ADÈLE EXARCHOPOULOS (19) ist die große Entdeckung von Cannes 2013. Gemeinsam mit Regisseur ABDELLATIF KECHICHE und Co-Star LÉA SEYDOUX bekam sie für La vie d’Adèle – Chapitre 1 & 2 die Goldene Palme, SKIP traf sie zum Exklusiv-Interview. SKIP: Sie tragen im Film Ihren eigenen Vornamen. Hat Sie das nicht irritiert? ADÈLE EXARCHOPOULOS: Nein, gar nicht. Das hat sich ergeben, während wir improvisiert haben: Irgendwann hat mich Abdellatif gefragt ob es mir etwas ausmachen würde, meinen Namen auch im Film zu behalten. Adèle heißt auf Arabisch Gerechtigkeit, und in Verbindung mit der Rolle, die ich spiele, hat mir das sehr gut gefallen.

FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

In La vie d’Adèle gibt es viele sehr schöne, aber auch sehr explizite Sexszenen. Wie haben Sie die vorbereitet? Das war eine gewaltige Herausforderung: Ich habe Léa vorher nicht gekannt und hatte Sorge, ob das Ganze auch glaubwürdig wird. Es gab keine vorgegebene Choreograﬁe, Abdellatif wollte alles möglichst realistisch haben, also haben wir uns einfach gehen lassen. Bei der ersten Sexszene sind wir aber aus dem Lachen nicht rausgekommen, wir waren beide schrecklich nervös. Ich sollte mich da selbst angreifen, und Léa kam dann dazu.

La vie d’Adèle (Blue Is the Warmest Colour)

LIEBESFILM. FRANKREICH 2013. REGIE: ABDELLATIF KECHICHE. MIT: ADÈLE EXARCHOPOULOS, LÉA SEYDOUX, SALIM KECHIOUCHE. Mit 15 stellt Adèle nicht in Frage, dass Mädchen und Buben zusammengehören. Bis ihr eine junge Frau mit blauen Haaren begegnet, und sich ihr Leben, ihr Begehren und die Liebe für immer ändert: eine große Liebesgeschichte über eineinhalb Jahrzehnte, nach dem Comic von Julie Maroh.

Ich hatte die Augen geschlossen, und plötzlich schmiegte sie sich an mich mit ihrem Busen. Ich hab sie angeschaut, und wir sind beide losgeplatzt vor Lachen (kichert). Aber ich muss gestehen, ich geniere mich ein bisschen, wenn ich mir vorstelle, was sich die Zuschauer dazu denken. Solche Szenen waren im Kino ja praktisch noch nie zu sehen. Adèle weint viel im Film. Wie haben Sie das hingekriegt, gibt es da einen Trick? Abdellatif hätte mich gekillt, wenn ich Augentropfen verwendet hätte! Bei ihm muss alles echt sein, die Tränen, das Essen, sogar der Alkohol, den wir im Film trinken. Ich bin ein sehr ängstlicher Mensch. Wenn ich also ich wusste, dass eine Szene bevorsteht, in der ich weinen sollte, habe ich mir eingeredet, dass ich garantiert versagen werde – bis ich so verzagt war, dass ich geweint habe (lacht). So einfach geht das!

„Bei Abdellatif muss alles echt sein, die Tränen, das Essen, sogar der Alkohol, den wir im Film trinken.“

Als Sie diese Rolle angenommen haben, hatten Sie eine Ahnung, dass der Film so ein großes Echo in Cannes haben würde? Ich weiß, dass die Schauspielerinnen in Abdellatifs Filmen immer ihren gerechten Anteil an der Aufmerksamkeit bekommen, zum Beispiel Hafsia Herzi in Couscous mit Fisch (2007, César und Marcello Mastroianni-Preis an Herzi, Anm.) oder Sara Forestier in L’Esquive (2004, César an Forestier, Anm.). Also ja, es gab schon die leise Hoffnung, dass das vielleicht auch mir passieren könnte, dass alle auf mich aufmerksam werden durch diesen wunderschönen Film. Aber dass es so groß wird, hätte ich nicht erwartet. ▶l MAGDALENA MIEDL

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▶l Festival Preisträger

BÉrÉnice Bejo

Erste! Vor zwei Jahren ging die Palme noch an ihren The Artist-Kollegen Jean Dujardin – heuer durfte sich Bérénice Bejo für ihre Rolle in Le passé selbst über die Auszeichnung als beste Schauspielerin freuen. die Woche, vier Stunden am Tag, wir mussten bei jeder Probe dabei sein, auch wenn wir in der Szene nicht dran waren. Wir haben auch viel improvisiert, damit wir uns aneinander gewöhnen – zum Beispiel hab ich die Kinder angeschrieen, wie dann auch im Film, damit sie dann nicht zu sehr erschrecken, wenn ich es vor der Kamera mache (lacht). Zu Beginn hatten sie wirklich ein bisschen Angst vor mir, aber ich hab ihnen gesagt, dass das alles nur Spaß ist, und dass ich in Wirklichkeit noch viel lauter schreien kann.

SKIP: Nach dem großen Erfolg von The Artist hatten Sie sicher nicht wenige Angebote – wieso haben Sie sich gerade für die Rolle in Asghar Farhadis Film entschieden? Bérénice Bejo: Nicht ich habe ausgewählt, er hat mich ausgesucht, ich war die, die das Glück hatte! Er ist derjenige, der entscheidet. Er muss den Charakter seiner Figur in deinem Gesicht sehen, Vorsprechen oder so braucht er dafür keines. Die Familie im Film fühlt sich an, als würden Sie alle einander schon lange kennen. War das wirklich so? Nein, aber wir hatten zwei Monate Vorbereitungszeit, vier Tage

Wenn man sich so intensiv mit einer Rolle auseinandersetzt, nimmt man die dann nicht auch quasi mit nach Hause? Oh nein, das will ich auch nicht. Das wäre nicht ich. Asghar hat mich immer ausgelacht, weil ich mich immer darüber beschwert habe, wenn wir auch an den Wochenenden gearbeitet haben. Einmal waren die anderen wegen irgendwas 45 Minuten zu spät am Set – und ich war stocksauer: „Wenn ihr zu spät kommt, dann ruft mich gefälligst an, ich hab daheim zwei Kinder, und es ist Samstag!“ Wir haben dann geprobt, und er hat gesagt: Siehst du, wie gestresst du warst, als wir zu spät waren? Genau diese Energie brauche ich für deine Rolle!“. Ich hab ihm gesagt: „Dann sag das doch einfach und ich mache es so – dazu musst ▶l Kurt Zechner du keine Spielchen spielen!“ (lacht).

01 Beste Regie: der mexikanische Filmemacher Amat Escalante für sein Drama Heli 02 Bestes Drehbuch: Tian zhu ding (A Touch of Sin) von Zhangke Jia (im Bild mit Darstellerin Tao Zhao), von Jurypräsident Steven Spielberg als visionär bezeichnet 03 Bester Schauspieler: Kino-Haudegen Bruce Dern als versoffener Vater in Alexander Paynes Nebraska 04 Preis der Jury: für Hirokazu Koreeda und sein Vertauschte-Kinder-Drama Soshite chichi ni naru (Like Father, Like Son)

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fotos: Andrea Mühlwisch

Palmauftrieb Die weiteren Gewinner

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Im August kommt Downtown, der neue Duft von Calvin Klein, auf den Markt. Keine Geringere als Schauspielerin Rooney Mara, die die toughe Lisbeth Salander in der Hollywood-Version von Verblendung verkörpert hat, ist das Testimonial für den Duft. Designer Calvin Klein setzte übrigens schon immer auf eigenwillige Frauen: Kate Moss gelang einst ihr Durchbruch, als sie nackt für Obsession posierte. Heute sind die Plakate Kult. Wir sind schon mal gespannt auf jene mit Rooney!

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▶l Fashion STYLE NICOLE KIDMAN

Denkmal Müsste man den Begriff statuesk illustrieren, dann wäre Nicoles Auftritt bei der Cannes-Premiere von Inside Llewyn Davis wohl perfekt dafür: Im schmalen, überlangen Schulterfreien von L’Wren Scott im bunten EthnoMuster sah sie fast unwirklich aus.

MARION COTILLARD

LUDIVINE SAGNIER

Yellow Alert Die schöne Französin, heuer als Mitglied der Jury der Festivalschiene Un certain regard in Cannes, kam zur Premiere von François Ozons Jeune et jolie im Kanariengelben von Louis Vuitton – das mit Details wie Mascherln und Tascherln ein bisschen an eine Kellnerschürze erinnert.

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JENNIFER LAWRENCE Weißschwarz

Gar nicht verhungert war Hunger Games-Hauptdarstellerin Jennifer Lawrences Cannes-Auftritt: Das Dior-Teil mit weißer Corsage steht ihr traumhaft, und der heuer sehr beliebte „Schulterfrei ohne Halsschmuck”-Trend passt super zu ihrem jugendfrischen Look.

▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

Mit der Bahn Ein sehr ungewöhnliches Kleid hat sich Marion Cotillard für den Red-CarpetAuftritt ausgesucht: Die schulterfreie, in verschiedenfarbigen Bahnen geschnittene „Vokuhila“-Robe von Dior ist ein echter Hingucker, die Beehive-Frisur dazu passt auch super – nur im Kino hinter ihr sitzen möchte man eher nicht.

CANNES COUTURE DAS FILMFESTIVAL von Cannes ist nicht nur eine wichtige Leistungsschau der Film-, sondern auch der Modeindustrie. SKIP stand in der ersten Reihe, als die Stars den Red Carpet in einen glamourösen Laufsteg verwandelten.

JESSICA CHASTAIN

Schön klassisch Ein Musterbeispiel an Red-Carpet-Eleganz war Jessica in ihrer bodenlangen Versace-Robe mit kleiner Schleppe und großem Bulgari-Saphir-Collier. Passend zum Anlass: An diesem Abend wurde mit einer glanzvollen Gala der 50. Geburtstag des klassischen Monumentalschinkens Cleopatra gefeiert.

JULIANNE MOORE

Blume von Cannes Auch wunderschön: die immer wieder hinreißende Julianne Moore. In Cannes lief, nein, schwebte sie in einer ChloëRobe mit schwarzer Corsage und lavendelfarbenem Organza-Rock über den Roten Teppich. Super dazu wären die silbernen Plateau-Sandaletten, allerdings nur in der richtigen Größe. Aua!

▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

KIRSTEN DUNST

Dunstwolke Das ist ja gar nicht mal so chic ... In einem bodenlangen ärmellosen Kleid von Michael Van Der Ham mit vielen seltsamen Details und Stickereien machte Kirsten Dunst (die ihren Freund, Inside Llewyn Davis-Darsteller Garrett Hedlund, zur Premiere begleitete) in Cannes keine so tolle Figur. Mehr Form, weniger Ausstattung wäre hier die Devise.

SHARON STONE

Old School Kino macht alles möglich – und so gibts in Cannes auch Zeitreisen in die Vergangenheit: Mehr Original-Nineties-Glam geht wirklich nicht als bei Sharon Stone in dieser knallblauen Roberto-CavalliRobe mit Perlen- und Paillettenstickereien, dazu reihenweise Diamanten und Smaragde um den Hals. Nicht sehr originell, aber sicher sauteuer.

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▶l Fashion STYLE CARA DELEVINGNE

Schwarz & streng In einem bodenlangen Schwarzen von Burberry, das mit schlichter Schnittführung die Tüllspitze optimal wirken lässt, posiert Model Cara am Red Carpet. Die Chopard-Diamanten strahlen, sie selber weniger – leider durften wir nicht erfahren, was sie gar so grantig dreinschauen ließ.

JESSICA BIEL

Fremde Federn Gemischte Reaktionen gabs auf Jessicas wadenlange, schulterfreie Marchesa-Nummer, die sie bei der Premiere von Inside Llewyn Davis (in dem ihr Mann Justin Timberlake mitspielt) trug. Die Silhouette ist wunderschön, der seltsame Materialmix aus Schnürlspitze und Federn sieht aber eher nach Vogelnest denn nach High Fashion aus.

EVA LONGORIA

Spitzenarbeit Prächtig bestickte Spitzenstoffe wie der, den Designer Zuhair Murad für diese traumhafte Kreation verarbeitet hat, können übrigens nicht maschinell bestickt werden – jedes dieser üppigen Muster ist in stundenlanger (und meist nicht gerade fair bezahlter) Handarbeit entstanden. Sollte man auch nicht vergessen.

EIN MODETHEMA war heuer in Cannes der absolute Superstar: Edle Spitzenstoffe – am schönsten allover, lang und in kräftigen Farben! Üppiger Glamour, wie er schöner kaum sein kann: SKIP präsentiert die prächtigsten Spitzenteile.

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▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (7)

SPITZEN UNTER PALMEN

DITA VON TEESE

Rot auf Rot Mal nicht in Schwarz, aber ihrem RetroLook treu, schritt, nein, stöckelte Dita in Rot über den Roten Teppich. Das wadenlange Spitzenkleid, das sexy Einblicke mehr erahnen als erkennen ließ, ist von Elie Saab, die wunderschönen Satin-Pumps sind von Louboutin.

PAZ VEGA

Im Netz Die spanische Schauspielerin ist bekannt dafür, am Red Carpet gern möglichst viel Haut zu zeigen. Bei der Cannes-Eröffnungsgala erschien sie für ihre Verhältnisse fast züchtig in einer Roberto-Cavalli-Robe aus Wirkspitze. Hat irgendwer hier nicht die Assoziation Einkaufsnetz?

CHERYL COLE

Einfach Spitze In der langärmeligen weinroten Robe von Zuhair Murad gibt Cheryl ein Spitzenbeispiel für zeitlos glamouröse Eleganz. Die Haare relativ schlicht, das Make-up au naturel, die prachtvollen Stickereien dürfen ohne überﬂüssiges Drumherum ihre volle Wirkung entfalten – jedes Detail mehr, und der Look wäre überladen.

ZOË SALDANA

Grey Day Wunderschön bestickte Tüllspitze (auch hier: alles Handarbeit!) in einem traumhaften Graublau: Zoë, die in Cannes das Drama Blood Ties präsentierte, strahlt zu Recht. Nur die breiten Träger aus Seidentwill hätte Designer Valentino weglassen können – die wirken geradezu als „Glamour-Neutralisatoren“.

▶l Fashion STYLE DER KLASSISCHE PARTNERLOOK ist zwar seit immer schon out – aber trotzdem will man auch als Superstar zu zweit am Red Carpet gute Figur machen. SKIP versucht sich in Cannes bei den hochkarätigsten Pärchen als drittes Rad am Fashion-Tandem.

DOUBLE FEATURE NICOLE KIDMAN & KEITH URBAN

KYLIE MINOGUE & ANDRES VELENCOSO

Just the Two of Us Sehr harmonisch auch der Auftritt von Kylie und ihrem Model/Boyfriend bei der Premiere von Les salauds: Sie kam im großen Bestickten von Roberto Cavalli, er stand ihr im traditionellen Smoking zur Seite, bemascherlt natürlich, wie es die Red-Carpet-Kleiderordnung in Cannes vorschreibt.

▶l TEXT: GINI BRENNER

Größenverhältnis Nett, wenn der Ehemann den großen Auftritt unterstützt: Nicole machte in der schulterfreien, überlangen L’Wren-Scott-Robe auf überlebensgroße Barbiepuppe – und Keith sorgte im ganz normalen Smoking dazu für den menschlichen Faktor.

PARIS HILTON & RIVER VIIPERI

Double Trouble Der neue Freund von Society-Frau Paris Hilton ist Top-Model – und weiß als solches bei jeder Gelegenheit, wie man sich richtig anzuziehen hat: Paris glänzt in einer Robe des indischen Designer-Duos Falguni & Shane Peacock, River komplementiert im Smoking.

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ADRIEN BRODY & LARA LIETO

Zweisam Nicht mal Adriens markante Nase kann dieser Liebe im Wege stehen: Sehr verknallt präsentierten sich Adrien und sein Goldschatz Lara in Cannes. Die glitzerte kräftig im Paillettenbesetzten von Elie Saab, er strahlte feierlich im chicen Smoking.

MICHAEL DOUGLAS & MATT DAMON ▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH

Pas de deux In Steven Soderberghs hinreißendem Liberace-Biopic Behind the Candelabra spielen sie ein Liebespaar, privat sind sie einander in guter Freundschaft verbunden. Beim Photocall in Cannes war der Kontrast zu den überkandidelten Filmkostümen heftig: Matt erschien im schlichten V-Pulli überm T-Shirt, Michael trug immerhin Anzug zum schwarzen Hemd.

OLIVIA PALERMO & JOHANNES HUEBL

Plus One Jöö, ein internationaler Event – da darf natürlich das US-It-Girl Olivia Palermo nicht fehlen! Dabeisein ist alles, schließlich gibt es kaum einen besseren Rahmen, um so ein RobertoCavalli-Wickelkleid aus LeoprintChiffon spazierenzuführen. Ja, und natürlich auch den feschen ModelBoyfriend im Smoking.

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Willkommen im Stahlgewitter. Mit Röntgenblick, Eisenfaust und stets perfektem Hairstyling geht Superman (Henry Cavill) ans Heldenwerk. Dass dabei Funken fliegen, ist Ehrensache.

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Man ofSteel Superer gehts nicht: Regisseur ZACK SNYDER (300, Watchmen) und Producer CHRISTOPHER NOLAN (The Dark Knight) lassen den größten aller Superhelden über die ganz große Leinwand ﬂiegen. Als Mann aus Stahl glänzt der fesche Brite HENRY CAVILL, ihm zur Seite stehen AMY ADAMS als Lois Lane, DIANE LANE und KEVIN COSTNER als Clark Kents Adoptiveltern, RUSSELL CROWE als Jor-El und der grandiose MICHAEL SHANNON als ultraböser General Zod. Abﬂug ins Kino!

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OT: THE GUARDIAN. Komödie, USA 2006. LÄNGE: 139 Min. REGIE: Andrew Davies. BUCH: Ron Brinkerhoff, James Vanderbilt. PRODUKTION: Beau Flynn, Tripp Vinson. KAMERA: Stephen St. John. SCHNITT: Thomas J. Nordberg, Dennis Virkler. MUSIK: Trevor Rabin. DARSTELLER: Kevin Costner, Ashtn Kutcher, Joe Sela Ward. VERLEIH: Buena Vista.

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▶l Film Was ists, was wir am Himmel sehn? Juhuu, es ist der Superman! Er fliegt noch schneller als der Wind, damit die Guten sicher sind: Denn auch der schlimmste Ultraböse ist machtlos ob des Helden Größe.

Es ist so eine Sache mit der Einzigartigkeit. Wir alle sehnen uns danach, etwas Besonderes zu sein – aber wenn wirs sind, fühlen wir uns als Außenseiter. Der kleine Clark Kent kann davon ein Lied singen. Als Sohn liebevoller Eltern (Kevin Costner und Diane Lane) wächst er auf einer Farm in der netten Kleinstadt Smallville auf – und weiß doch seit er ganz klein ist, dass mit ihm irgendwas nicht stimmt. Hilfe, ich bin ein Alien: Clark ist nicht das leibliche Kind der Kents, sondern ihr Adoptivsohn, seine richtigen Eltern (Russell Crowe & Ayelet Zurer) sind nichts weniger als Außerirdische, die den kleinen Kal-El, so sein eigentlicher Name, nach der Zerstörung ihres Heimatplaneten Krypton auf der Erde in Sicherheit gebracht haben. Und nun tut sich Clark ein wenig schwer mit seinen überirdischen Fähigkeiten: Schließlich muss seine Herkunft geheim bleiben, Aliens werden auf der Erde bekanntlich ja nicht so herzlich willkommen geheißen. Kein Wunder also, dass der erwachsene Clark (Henry Cavill), mittlerweile beruflich als Reporter beim Daily Planet und privat als Superheld unterwegs, ein wenig unrund drauf ist. Wie soll man auch seinen Platz in der Welt finden, wenn man nicht mal genau weiß, um welche Welt es sich eigentlich handelt? Doch für theoretische Überlegungen ist bald keine Zeit mehr. Der megalomanische General Zod (ganz groß: Michael Shannon), der mit Kal-Els Familie eine alte Rechnung offen glaubt, stellt ihn vor die Wahl: Entweder Superman opfert sich – oder die Erde wird zerstört. Jetzt ist wahres Superheldentum gefragt … 054

SKIP Juni

Das ist ja super, Mann! Is it a bird? Is it a plane? Noooo, it’s Superman! Als die beiden 19-jährigen Highschool-Kids Jerry Siegel und Joe Shuster aus Cleveland, Ohio, sich 1933 ihren eigenen Superhelden bastelten, rechnete niemand mit den Konsequenzen. Heute ist Superman eine Symbolfigur der Popkultur – eine mythologische Fixgröße, so fest verankert im kollektiven Bewusstsein wie Herkules oder die gute Fee. Er ist der archetypische Comic-Held, sein bebrilltes Alter Ego Clark Kent Identifikationsfigur und Hoffnungsträger für Generationen verklemmter Teenager – und vor allem ist Superman der einzige Mensch, der seine Unterhose über der Strumpfhose tragen kann und trotzdem kein Jota an Coolness verliert.

Der fliegende Held war natürlich auch als Bewegtbild seit jeher gern gesehen: Bereits in den 50ern entstand die erste TVSerie, in der Superman vom US-Schauspieler George Reeves gespielt wurde (dessen mysteriöser Tod übrigens den Thriller Hollywoodland mit Ben Affleck in der Hauptrolle inspiriert hat). In den Seventies gabs die insgesamt vier bis heute gern gesehenen Superman-Filme mit Christopher Reeve (und Gene Hackman als schurkischem Lex Luthor!), in den Achtzigern bezirzte Dean Cain in der TV-Serie Die Abenteuer von Lois & Clark die jugendliche Teri Hatcher – und

Man ofSteel

Seine Kollegen (Laurence Fishburne, Amy Adams, l. o.) verstehen ihn nicht, sein Vater (Russell Crowe, l.) ist gar ein Alien – kein Wunder, dass Superman in Schwierigkeiten gerät.

schließlich wurde mit Smallville über insgesamt 10 Staffeln die Superman-Saga neu aufgerollt. 2006 wagte sich dann, beflügelt vom Kino-Erfolg zahleicher SuperheldenKollegen, Regisseur Bryan Singer (X-Men) mit Superman Returns erneut an eine Kinofassung des rot-blauen Mythos – und scheiterte mit wehendem Cape.

allEs in allEM JEdEnfalls eine

gewaltige Steilvorlage für Regisseur Zack Snyder, der mit seinen eindrucksvollen Comic-Verfilmungen 300 (nach Frank Miller) und Watchmen von Alan Moore und Dave

Gibbons schon mehr als bewiesen hat, dass er das Genre durchaus beherrscht. Man of Steel verspricht jedenfalls die genau richtige Mischung zwischen filmemacherischer Kreativität und liebevoller Treue zur Originalvorlage: Snyder hat weder Angst vor schön dick aufgetragenem Pathos noch vor cleveren Neuinterpretationen von „Supies“ Background (und Kostüm – die roten Hotpants mussten fallen!). Und so wird Supermans neues großes Abenteuer zur spannenden, actiongeladenen Heldenreise in eine Welt, die angenehm vertraut ist – die man so aber GB trotzdem noch nie gesehen hat.

▶l

20 06 2013

FANTASY-ACTION. OT: MAN OF STEEL. USA 2013. LÄNGE: 143 Min. REGIE: Zack Snyder. BUCH: David S. Goyer, Christopher Nolan basierend auf den Comics von Jerry Siegel & Joe Shuster. KAMERA: Amir Mokri. SCHNITT: David Brenner. MUSIK: Hans Zimmer. PRODUKTION: Christopher Nolan, Emma Thomas, Deborah Snyder. DARSTELLER: Henry Cavill, Amy Adams, Michael Shannon, Diane Lane, Kevin Costner, Russell Crowe, Antje Traue, Christopher Meloni, Laurence Fishburne, Ayelet Zurer. VERLEIH: Warner.

sKip Juni

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▶l Film

FOKUS

HENRY CAVILL

Man ofSteel

▶

SEIN KINN IST MARKANT wie der

Grand Canyon, er liebt Videogames, bewundert Mel Gibson – und sagt in Interviews, hätte er nicht mit der Schauspielerei begonnen, wäre er zur Army gegangen: Henry Cavill klingt wie der personiﬁzierte amerikanische Traum. Ein echter Importschlager allerdings: Cavill ist der erste Brite, der Superman, den vielleicht amerikanischsten aller Comic-Helden, verkörpert. Dass er nicht längst ein Star ist, ist dem blöden Zufall zu verdanken, dass er ein paar Jahre zu früh geboren wurde: Ursprünglich war Cavill nämlich Twilight-Autorin Stephenie Meyers persönliche erste Wahl für die Kino-Rolle des Glitzervampirs Edward, doch der mittlerweile 30-jährige war den Produzenten schon zu alt. Dass er dann auch noch bei Bryan Singers Superman Returns knapp gegen Brandon Routh verloren hat, erwies sich im Nachhinein als Segen: Zack Snyder fand den kernigen Kerl perfekt, und jetzt hat er endlich seinen eigenen Blockbuster. Wie ﬁnden wir das? Natürlich ... super!

FOTOS: WARNER

ÜBERFLIEGER ▶l TEXT: MAGDALENA MIEDL

FOTO: WARNER

▶l Film

INTERVIEW

ZACK SNYDER

„Sooo groß musst du spielen!“ Snyder mit Kevin Costner am Set. Dass der Mann mit seinen Leidenschaften nicht hinterm Berg hält, sieht man schon am Riesen-Tattoo: „Deborah“, der Name seiner Ehefrau und Produzentin.

HELD ODER LEBEN

Das ist der Mann, der einen Achtzigjährigen zum Fliegen bringt: Regisseur ZACK SNYDER haucht in Man of Steel dem Superman-Mythos ganz neues Leben ein. Nicht völlig angstfrei, wie er im Interview gesteht.

FOTOS: WARNER

SKIP: Was genau ﬁnden Sie an Superman so super? ZACK SNYDER: Er ist einfach das menschliche Ideal schlechthin, auch wenn er der Story zufolge ein Außerirdischer ist. Unter allen Superhelden ist er in dieser Hinsicht der Kompromissloseste. Man könnte fast sagen, Superman ist der ultimative Gutmensch – im besten Sinne (lacht). Und das verkörpert er so perfekt, dass er längst weit über die Welt der Comics hinaus eine Ikone der Populärkultur geworden ist. Stimmt es, dass Sie anfangs gar nicht so begeistert waren, als man Ihnen dieses Projekt angeboten hat? Ich habe anfangs tatsächlich gezögert. Aber nicht, weil es mich nicht interessiert hätte – ganz im Gegenteil: Ich bin ein totaler Comic-Fan und Superman war immer schon einer meiner absoluten Lieblingshelden, ich hatte einfach Angst, dass ich ihm nicht gerecht werde. Außerdem dachte ich mir nach Watchmen – Die Wächter, dass ich vielleicht nicht noch einen groß angelegten Comic-Blockbuster angehen sollte, ich habe mir Sorgen gemacht, dass mir die neuen Ideen ausgehen könnten. Aber ich muss sagen, jetzt bin ich recht froh, dass ich mich eines Besseren belehren habe lassen.

Wie haben Sie die Geschichte nun angelegt? Ich wollte sie so realistisch wie möglich erzählen – soweit das halt möglich ist, wenn man eine Hauptfigur hat die einen hautengen Stretchanzug mit Cape trägt und fliegen kann (lacht). Wir haben uns überlegt, was passieren würde, wenn es so jemanden wie Superman tatsächlich geben würde: Wie würde seine Umwelt reagieren? Welche Probleme hätte er mit seiner Andersartigkeit? Und davon sind wir dann ausgegangen. Ich wollte keinen abgehobenen, zynischen Superheldenfilm machen, sondern so wirklichkeitsnah wie möglich bleiben. So, dass sich jeder denkt: „Wenn ich Superman wäre, würde ich genauso handeln.“ Das habe ich an den bisherigen Superman-Verfilmungen nämlich immer vermisst: Er war immer der Übermensch, den man bewundert, aber mit dem man sich nicht wirklich identifizieren kann. In unserem Film ist er nicht primär der Superheld, sondern vor allem einmal der Außenseiter: Ein illegaler Immigrant aus einer anderen Welt, der erst herausfinden muss, wo er eigentlich hingehört.

„Superman ist der ultimative Gutmensch – im besten Sinne.“

SKIP JUNI

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O EIN!

▶l Film Weltherrschaft? Uninteressant. Ex-Bösewicht Gru lebt mit seinen drei süßen Adoptivtöchtern und natürlich den vielen kleinen gelben Minions friedlich und harmonisch. Doch das Böse schläft nie – und auch die Liebe hat viele wache Momente! Entzückend-spannendes Sequel der hinreißenden Superschurken-Saga, natürlich in 3D!

Ich – Back to the roots? Aber nein, der kleine Minion muss sich nicht fürchten – diesmal ist Ex-Bösi Gru ausschließlich in der Sache des Guten unterwegs.

AUF DEN ERSTEN BLICK sieht

man, dass sich etwas verändert hat. Zwar fällt das seltsam düstere Gebäude mit seiner schwarzen Holzfassade immer noch ziemlich auf zwischen all den schnuckeligen Einfamilienhäusern der Straße. Aber auf den zweiten Blick entdeckt man hier einen rosa Luftballon an der Dachrinne hängen, dort ein herziges Stofftier am Fensterbrett, und im Garten steht ein sehr, sehr undüsteres rosalila Plastik-Kinderspielhaus.

MÄDCHEN AN DIE MACHT! Keine

Frage, in Grus ehemaligem Hauptquartier des Bösen hat die kuschelige Lebensfreude die Macht übernommen. Denn seit Ex-Superschurke Gru (Originalstimme: Steve Carell) die drei Waisenmädchen Margo, Edith und Agnes adoptiert hat, ist er zum liebevollen Vater geworden – ein Effekt, den schon viele ehemals ach so gefühlsharte Männer erlebt haben. So hingebungsvoll geht er in seinen erzieherischen Herausforderungen auf, dass er nicht nur für die kleine Agnes eine Geburtstagsparty mit

Alarmstufe gelb!

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h – Einfach unverbesserlich allem Drum und Dran organisiert, sondern auch noch, heftig bejubelt von Kindern und Minions, als Märchenfee in rosa Rüschen verkleidet einspringt, als die „echte“ kurzfristig absagt! Ein voller Erfolg, und ein kräftiger Stoßseufzer: Das Leben ist kein Kindergeburtstag – Gott sei Dank!!!

vorerst deren Auftrag ab: Er soll mit seiner unvergleichbaren SchurkenErfahrung helfen, den Superbösewicht ausfindig zu machen, der ein ganz übles Monster-Elixir entwickelt hat, mit dem man die nettesten Kuschelhäschen in allesfressende Bestien verwandeln kann.

UND DAS GEHEIMLABOR? Hier ist nach wie vor der geniale Wissenschaftler Dr. Nefario (Originalstimme: Russell Brand) zugange – nur mischt der keine zerstörerischen Chemiebomben mehr, sondern versucht sich gemeinsam mit den Minions am Rezept für die beste Marmelade der Welt. Mit sehr beschränktem Erfolg. Und so konfrontiert Nefario den verdutzten Gru eines Tages mit seiner Kündigung: Er habe ein besseres, spannenderes Angebot angenommen, und man werde sich wohl irgendwann wiedersehen. Doch auch Gru hat schon bemerkt, dass ihn die nette Untätigkeit schwer unterfordert. Als ihn also eines Tages die reichlich übermotivierte, aber etwas konfuse Lucy Wilde (Originalstimme: Brautalarm-Scherzkeks Kristen Wiig), die sich als Agentin einer mysteriösen Geheim-Institution ausgibt, ins Untersee-Hauptquartier entführt, lehnt Gru nur

ZURÜCK INS ABENTEUER: Gemein-

sam mit Lucy geht Gru undercover auf Schurkenjagd: Ausgerechnet im nahen Einkaufszentrum ist der mysteriöse Böse zugange, und so tarnen sich die beiden als Geschäftsinhaber – und versuchen, ihre Kollegen einen nach dem anderen einem eingehenden Background-Check zu unterziehen. Dabei fällt Gru vor allem der korpulente Eduardo (Originalstimme: Benjamin Bratt), der supernette Chef des benachbarten mexikanischen Restaurants, auf. Denn auch wenn er mit seiner Gastfreundschaft schnell Grus ganze Familie inklusive Lucy um den Finger wickelt, Gru bleibt misstrauisch: Er könnte schwören, dass er Eduardo von früher kennt. Doch nicht zuletzt seine aufkeimenden zarten Gefühle für Lucy trüben seinen analytischen Blick, und so nimmt das Chaos fröhlich und explosiv seinen Lauf …

Yayy! Margo und Agnes habens gut: Schließlich haben sie den allerliebsten Papi auf der ganzen Welt. Auch wenn Gru sich in der Rolle des Vati-Kuscheltiers oft etwas überfordert fühlt.

DER GEWALTIGEN MACHT der kindlichen Herzigkeit kann nicht mal das kälteste Herz widerstehen: Diese Prämisse – und jede Menge liebevoll animierte, wundervolle Scherze – machte Ich – Einfach unverbesserlich zum Riesenerfolg. Wie schön, die genialen Figuren nun wiederzusehen: Das Sequel glänzt wieder mit einer originellen Story, einem Feuerwerk an irren Einfällen – und einer Menge Scherze, die nicht nur den Kleinen Freude machen, sondern auch Erwachsene zum Kichern bringen. Außerdem wünschen wir uns jetzt endlich ein paar MiGB nions für die Redaktion. Muhahaaaa. ▶l

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KOMÖDIE. OT: DESPICABLE ME 2. USA/Frankreich 2013. REGIE: Pierre Coffin Chris Renaud. BUCH: Ken Daurio, Cinco Paul. SCHNITT: Gregory Perler. MUSIK: Pharrell Williams, Heitor Pereira. PRODUKTION: Janet Healy, Christopher Meledandri. STIMMEN IN DER OV: Steve Carell, Kristen Wiig, Russell Brand, Miranda Cosgrove, Benjamin Bratt, Steve Coogan, April Winchell, Ken Jeong. VERLEIH: UPI.

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▶l Film

EXKLUSIV-INTERVIEW

CHRIS RENAUD Er – einfach unverbesserlich: Zusammen mit Pierre Coffin steuert Chris Renaud das Animations-Imperium Mac Guff – und zwar nicht vom Silicon Valley, sondern von Paris aus.

„So ein kulturvernarrtes Umfeld wie in Paris findet man nicht so leicht woanders – hier herrscht ein Klima, das Künste unterstützt.“ 062

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FOTOS: UPI

GELB R

Fies & furios: Mit Ich – Einfach unverbesserlich landete CHRIS RENAUD mit seinem Partner PIERRE COFFIN einen der größten Trickﬁlm-Hits der letzten Jahre. Nun erobern der liebevolle Schurke Gru, seine drei Adoptivtöchter und natürlich auch wieder die unzähligen gelben Minions ein zweites Mal die Leinwand. Warum dieses Animationswunder ausgerechnet von Paris aus seinen Ausgang nehmen konnte, hat Renaud SKIP ebendort zu erklären versucht.

B REGIERT DIE WELT SKIP: Mr. Renaud, Sie sind Amerikaner, Ihr Partner Pierre Coffin ist Franzose. Inwieweit liegt es an Ihren unterschiedlichen Zugängen und Herkünften, dass die Ich – Einfach unverbesserlich-Filme verglichen mit anderen Animationsarbeiten einen ganz eigenen Charme versprühen? CHRIS RENAUD: Hmm, schwer zu sagen. Es gibt in unseren Zugängen ja auch Überlappungen. Pierre lebte als Kind einige Jahre in den Staaten – und zwar in einer Zeit, in der man kulturell stark geprägt wird, so zwischen 9 und 12. Ich wurde sowieso von der US-Comic-Kultur geprägt. Wir haben also durchaus gemeinsame Basics. Gleichzeitig bringt aber auch jeder seine eigenen kulturellen Referenzen mit ins Spiel, aus denen dann im besten Fall etwas Einzigartiges entsteht. Warum produzieren Sie mit Ihrem Studio Mac Guff in Paris und nicht wie die meisten anderen Mitbewerber in den Staaten? Neben einem wirklich starken Ausbildungssystem auf dem Animationssektor gibt es in Frankreich einfach diese enorme Liebe zur Kultur. Wenn man den Boulevard Saint-Germain entlangschlendert, findet man da einen Comic-Laden nach dem anderen. So ein kulturvernarrtes Umfeld findet man nicht so leicht woanders – es herrscht hier ein Klima, das Künste schätzt und unterstützt.

FOTOS: UPI

Zwischen dem ersten und dem zweiten Teil von Ich – Einfach unverbesserlich liegen drei Jahre. In dieser Zeit hat sich doch sicher einiges verändert, was die technische Entwicklung im Animationsbereich anbelangt? Absolut. Beim ersten Teil waren wir meist noch damit beschäftigt, nach Fehlern zu suchen und sie zu ﬁxen. In der Zwischenzeit ist aber ein wahrer Quantensprung passiert – sowohl was die Technologie als auch was die Fertigkeiten des Teams anbelangt. Beim ersten Teil haben wir bestimmte Entscheidungen oft einfach aus der Tatache heraus getroffen, dass wir gewisse Beschränkungen akzeptieren mussten. Jetzt haben wir einfach mehr Möglichkeiten. Apropos Technik: Wie wichtig ist Ihnen eigentlich der 3D-Aspekt Ihrer Filme?

Die Handlung kommt bei uns immer zuerst, erst dann machen wir uns Gedanken um die 3D-Umsetzung. Ganz ehrlich: Es gibt vor den Filmvorführungen oft Werbungen, die das eindrucksvollste 3D haben, das Sie an dem Abend sehen werden – ganz einfach weil es da für Sachen eingesetzt wird, bei denen es am besten funktioniert. Nun lebt ein Film aber nicht nur von solchen Gimmick-Szenen, sondern er soll auch eine Geschichte erzählen. Und da muss man diese Technik dann subtiler einsetzen und auf Effekthaschereien verzichten. Die heben wir uns lieber für die Szenen nach dem Abspann auf (lacht)! Worin bestand denn die Herausforderung beim Schreiben der Fortsetzung? Pierre und ich haben uns gefragt, wie wir die Story aus dem ersten Teil, die eine sehr klassische Story ist, ausbauen und weiterführen können. Wir haben beispielsweise versucht, rund um Gru und seine drei Mädchen kleine Geschichten zu finden, die die Entwicklungen, die mit dem Elternsein verbunden sind, beschreiben. Gru muss zum Beispiel damit klarkommen, dass Margo sich nun auch für Buben zu interessieren beginnt. Er sieht ihr also beim Erwachsenwerden zu, möchte aber natürlich auch, dass sie für immer sein kleines Mädchen bleibt. Gru macht hier definitiv eine persönliche Entwicklung durch. Im diesem filmischen Universum sind auch die Nebenfiguren von großer Bedeutung. Manche meinen sogar, dass Grus gelbe Gehilfen, die Minions, die eigentlichen Stars der Filme wären. Und das obwohl man sie meist nicht einmal versteht. Stimmt es, dass Sie für die kleinen Stöpsel eine eigene Sprache entwickelt haben? Das stimmt, zumindest fast (lacht). Als wir den ersten Film gemacht haben, hat ihnen Pierre immer diese seltsamen Worte in den Mund gelegt. Oft handelte es sich dabei aber einfach nur um exotische Essensnamen, wie etwa Linguini. Die Minions-Sprache ist wahrscheinlich am ehesten ein Mash-up von verschiedenen Sprachen, aus denen wir uns einfach besonders lustig klingende ▶l CHRISTOPH PRENNER Wörter ausgeliehen haben.

▶l Film

Wie alles begann. Die lustigen PixarMonster Mike & Sulley waren nicht immer beste Freunde. Auf der Uni müssen sich der Streber und das Partyanimal erst zusammenraufen. Actionreicher Spaß für kleine, mittlere und große Monster, natürlich in 3D!

Die Monster Uni OXFORD? HARVARD?

Hogwarts? Kannst du alles vergessen, ab auf die Monster Uni. Zumindest wenn man in Monstropolis wohnt, Pixars wunderbarem MonsterUniversum bekannt aus Die Monster AG (2001). Dort, wo Menschenkinder giftig sind, mit ihrem Gekreische ganz Monstropolis mit Energie versorgen und ein gigantisches Türen-Archiv Zutritt zu allen Kinderzimmern dieser Welt gewährt. Doch dann, wir erinnern uns, schlüpfte die kleine Buh ins Monsterland, eine böse Verschwörung erschütterte Montropolis, und zwei der Monster-AGStars haben das Erschrecker-Business revolutioniert: Mike Glotzkowski, klein, kugelig, giftgrün und einäugig, und James P. „Sulley“ Sullivan, riesig, wuschelig und türkis mit lila Tupfen drauf. Seither wird gelacht statt gekreischt – und niemand hat mehr Angst vor kleinen Kindern.

BESTE FREUNDE FÜR IMMER?

Rund ein Jahrzehnt bevor Mike und Sulley ihr ganz großes Abenteuer mit Buh erlebt haben, sind sie Studenten

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SKIP JUNI

der MU. Talentierte Frischlinge zwar, aber noch weit davon entfernt, gefeierte SchreckStars der Monster AG zu sein. Erst auf der Uni lernen sich groß Sulley und klein Mike kennen und teilen sich einen großen Traum: Beide wollen der größte und beste Erschrecker werden, den Monstropolis je gesehen hat. Und noch etwas haben Mike und Sulley gemeinsam: Sie finden den jeweils anderen monströs unsympathisch. Und das kam so:

STREBER TRIFFT PARTYTIGER.

Noch selten hat die MU einen überambitionierteren, lernwilligeren Erstsemestrigen gesehen, als Mike Glotzkowski. Schon seit er klein war ... klein ist ... also immer schon war es der größte Wunsch der kleinen Kugel, die renommierte Monster Uni zu besuchen. Bisher ist alles nach Plan verlaufen: Mike wird zum Studiengang zugelassen, kommt auf den Uni-Campus und ist begeistert. Dann lernt er Mr. James P. Sullivan kennen – und schlagartig ist sie dahin, die Begeisterung. Dass dieses haarige Monstrum als Erschrecker ein Naturtalent ist – das liegt bei den Sullivans in der Familie –, damit könnte sich

Weil noch kein MeisterErschrecker vom Himmel gefallen ist, müssen der große Sulley und der kleine Mike studieren – und fliegen gleich mal hochkant von der Uni ...

der Kleine ja noch arrangieren. Aber Sulley ist auch noch ein total unzuverlässiger Kindskopf, hat nur Unsinn im Schädl und findet es total überflüssig, auch nur ein einziges Schreckkunde-Buch aufzuschlagen. Schnell werden aus Mike und Sulley erbitterte Rivalen. Doch als sie sich ausgerechnet kurz vor der alles entscheidenden ersten Prüfung einen Schaukampf liefern, reißt Dekanin Hardscrabble (Helen Mirren als strenger Drache) der Geduldsfaden: Auch auf der Monster Uni gibts Regeln, und so schnell können Mike & Sulley gar nicht schauen, fliegen sie raus aus der MU! Und da wird den beiden Streithanseln klar: Wenn sie diesen Karriereknick noch hinbiegen wollen, dann geht das nur gemeinsam.

WIEDERSEHEN macht Freude. Selten trifft das auf Fortsetzungen so zu, wie wenn Pixar dahintersteckt. Man hat sich sehr viel Zeit genommen

für die Rückkehr nach Monstropolis – eine Sorgfalt, die nun in jeder Filmminute spürbar ist. Wieder wurde eine zauberhaft detailreiche Welt geschaffen, ein typisch amerikanischer Uni-Campus, auf dem sich haufenweise nie gesehene Monster tummeln, die im Benehmen geradezu erschreckende Ähnlichkeiten

Hauptfach: Schreckkunde mit herkömmlichen Studenten aufweisen. Ein Wiedersehen gibts übrigens auch mit dem jungen Randall Boggs, dem späteren Monster-AG-Bösewicht – mit Nerd-Brille und einer lästigen Unsichtbarkeitsstörung. DM So macht Studieren Spaß! ▶l

20 06 2013

KOMÖDIE. OT: MONSTERS UNIVERSITY. USA 2013. LÄNGE: 100 Min. REGIE: Dan Scanlon. BUCH: Dan Scanlon, Robert L. Baird, Daniel Gerson. MUSIK: Randy Newman. PRODUKTION: John Lasseter, Kori Rae. STIMMEN IN DER OV: Billy Crystal, John Goodman, Steve Buscemi, Alfred Molina, Frank Oz, Helen Mirren, John Krasinski. DT. STIMMEN: Axel Stein, Elyas M’Barek, Ilja Richter. VERLEIH: Walt Disney Studios.

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▶l Film

Sie kommen. Gerry Lane (Brad Pitt) hat als ehemaliger UNO-Mitarbeiter schon einiges erlebt, hat Einsätze in Krisenherden in Afrika und Bosnien mit heiler Haut überstanden. Doch all das war nichts im Vergleich zu dem, was ihm nun bevorsteht. Für Gerry beginnt der Anfang vom Rest seines Lebens mit einem Verkehrskollaps, in dessen Mitte er sich mit seiner Familie im Auto wiederfindet. Alles andere als ein harmloser Stau, das wird Gerry schnell klar. Es ist der Beginn der Zombie-Apokalypse, vielleicht der Anfang vom Ende jeglichen menschlichen Lebens auf diesem Planeten. Der Globus wird von einer beispiellosen Pandemie überrollt, wie sie selbst in Zeiten von Schweinegrippe- und Hühnerhusten-Hysterie niemand für möglich gehalten hätte: Ein Zombie-Virus hat die Menschheit erfasst.

Einmal infiziert, verwandelt sich Homo sapiens binnen Sekunden in eine rasende, sabbernde, beißwütige Fressmaschine. Nachbarn, Freunde, Familienmitglieder werden zur tödlichen Bedrohung, einmal gebissen bleibt nichts Menschliches zurück. Praktisch zeitgleich wird von Outbreaks auf der ganzen Welt berichtet, die Ärzte sind machtlos, das Militär mit der Errichtung von Schutzzonen und der Rettung von NichtInfizierten heillos überfordert. Die Prognosen sind düster: 90 Tage, dann ist das Leben, wie wir es kennen, vorbei.

Apocalypse now

066

SKIP Juni

Patient Zero. Gerry Lane und seine Familie, Ehefrau Karen (Mireille Enos, TVSerie The Killing) und die beiden Mädchen, sind vorerst gerettet, Zuflucht bietet ein USFlugzeugträger auf hoher See. Doch Gerry

muss zurück an die Front, mitten hinein ins Krisengebiet. Mit seiner Erfahrung, so die Hoffnung, kann er den Ursprung des Ausbruchs aufspüren, Patient Zero, den allerersten Infizierten. Es wäre ein erster wichtiger Schritt in Richtung einer möglichen Bekämpfung der Seuche. Philadelphia, Jerusalem, Russland, China – Gerry und sein Team müssen dorthin, wo schon jede Hoffnung auf menschliches Überleben verloren scheint. Nur schwer bewaffnet, mit militärischer Unterstützung, ist überhaupt daran zu denken, sich außerhalb von gesicherten Zonen zu bewegen. Doch auch hohe Mauern und Dauerfeuer aus allen Rohren bieten nicht immer ausreichend Schutz gegen die Schwärme von unkontrollierbaren Zombies, die wie Ameisen auf Speed alles überrennen. Ob im Helikopter oder Flugzeug – vor den Beißern man ist nirgendwo wirklich sicher.

Die letzten Tage der Menschheit? Brad Pitt und Regisseur Marc Forster (Monster’s Ball, Ein Quantum Trost) erfinden das Untoten-Genre neu: Ein Zombie-Virus-Outbreak stürzt die Welt, wie wir sie kennen, ins totale Chaos. Realistische Endzeitstimmung und rasante Hochspannung in 3D.

World War

Ausnahmezustand. Politische Hilflosigkeit, Kurzsichtigkeit und fatale Überforderung im Zeichen eines nie gekannten globalen Desasters: 2006 hat Max Brooks mit World War Z – An Oral History of the Zombie War, sozusagen ein fiktiver Tatsachenroman, der anhand von Interviews mit Überlebenden den zehnjährigen Zombie-Krieg in all seinen unvorstellbaren Ausmaßen und erschütternden Details schildert, für Aufsehen gesorgt. Nun liegt die selbst von Krisen nicht gänzlich verschonte Verfilmung – nach einer Erstfassung entschied man sich für umfangreiche Nachdrehs – vor: Der Roman wurde von einem mehr als fähigen Autoren-

team rund um Matthew Michael Carnahan (State of Play) und Damon Lindelof (Lost, Star Trek Into Darkness) in ein hochspannendes Drehbuch verwandelt, Brad Pitt ist Produzent und Hauptdarsteller in Personalunion, gedreht wurde mit Riesen-Budget unter anderem auf Malta, in Budapest und Glasgow. Regie führt der Bond-erprobte Schweizer Marc Forster, der Wert darauf legt, dass bei World War Z der Umgang mit einer internationalen Krisensituation, mit der möglichen Apokalypse, im Vordergrund steht, auf sonst genretypische, genüsslich zelebrierte blutige Zombie-Gemetzel wurde DM daher absichtlich verzichtet.

It’s The End Of The World As We Know It. Nachdem intelligentes Zombie-Drama im Fernsehen Scharen von Zuschauern vor die Schirme lockt (The Walking Dead), wollen die ungustiösen Beißer nun auch im Kino aus der B-Movie-Ecke rücken: Ein Unterfangen, das mit Brad Pitt in der Hauptrolle und als Produzent durchaus gelingen sollte.

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28 06 2013

Action-Drama. OT: World War Z. USA 2013. Regie: Marc Forster. Buch: Matthew Michael Carnahan. Kamera: Robert Richardson. Schnitt: Roger Barton, Matt Chesse. Musik: Marco Beltrami. Produktion: Ian Bryce, Dede Gardner, Jeremy Kleiner, Brad Pitt. Darsteller: Brad Pitt, Mireille Enos, Matthew Fox, James Badge Dale, David Morse, David Andrews, Daniella Kertesz. Verleih: UPI.

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▶l Film

Taffe Mädels Brautalarm war erst der Anfang. Regisseur PAUL FEIG lässt MELISSA McCARTHY und SANDRA BULLOCK als schlagkräftiges aber reichlich verhaltensoriginelles Ermittler-Duo auf einen Drogenboss und unsere Lachmuskeln los.

Das Krokodil und sein Nilpferd. Melissa McCarthy und Sandra Bullock als irrstes CopGespann seit Bud Spencer & Terence Hill.

ZWEI AUSSER RAND & BAND.

Ein Cop und ein FBI Special Agent, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten, müssen sich zusammenstreiten, um einem gewissenlosen Drogenboss das Handwerk zu legen? Wir befinden uns in einem Buddy Cop Movie. Der tendenziell verhaltensauffällige Cop hat ein derart loses Mundwerk, dass ein Rohrspatz rot anlaufen würde, und macht sich lauthals vor versammelter Kollegenschaft auf die Suche nach den möglicherweise nicht vorhandenen Eiern des Captains? Wir befinden uns in einem Buddy Cop Movie von Paul Feig, dem Mann hinter Brautalarm. Und weils mit der Damenwelt schon einmal so gut geklappt hat, hier der Clou: Der Cop und der Special Agent sind gar keine ers sondern Melissa McCarthy und Sandra Bullock! Das heißt dann Taffe Mädels und ist die logische, weil weibliche Fortsetzung von klassischen Buddy-Cop-Movie-Gespannen wie Murtaugh & Riggs (Danny Glover & Mel Gibson, als stahlharte Lethal-Weapon-Profis vier

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Mal im Einsatz), Starsky & Hutch (Ben Stiller & Owen Wilson, respektive, Jahre davor im TV, Paul Michael Glaser & David Soul) oder Carter & Lee (Chris Tucker & Jackie Chan, Rush Hour 1-3, eh klar).

BEWAFFNET UND GEFÄHRLICH.

Zumindest auf Shannon Mullins (McCarthy), Cop beim Boston Police Department, trifft das vollumfänglich zu. Wobei der geladene Colt in ihren Händen nicht unbedingt das Gefährlichste an dieser Frau ist, waffenscheinpflichtig ist Det. Mullins eigentlich als Ganzes. Laut, rücksichtslos, vulgär – in puncto unpassendes Auftreten stellt Mullins noch den problematischsten männlichen Kollegen in den Schatten. Allerdings spricht ihre Aufklärungsrate für die verstörenden Methoden, die sie anwendet. Auch nicht gerade ein Ausbund an sozialer Kompetenz und Teamfähigkeit ist Special Agent Sarah Ashburn vom FBI. Arrogant und schwer verklemmt, hat sie sich in ihrer bisherigen Karriere nicht nur Freunde gemacht. Genauer gesagt: keinen einzigen Freund. Niemand mag sie, niemand will mit ihr arbeiten, und ernst genommen wird sie sowieso nicht, egal,

wie viele Fälle sie auch positiv abschließt. Es kommt, wie es kommen muss: Ein Fall erfordert die Zusammenarbeit des Boston Police Department mit dem FBI – und ausgerechnet Mullins und Ashburn werden zum unfreiwilligen Ermittlergespann.

DER REST IST ... TOP SECRET, denn

wie genau die Furie und die Zicke sich zusammenraufen, muss man sich schon mit eigenen Augen anschauen. Für zukünftige, männlich besetzte Buddy Cop Movies wird die Latte jedenfalls ganz schön hoch gelegt. Von Mad Cop Melissa McCarthy und Bad Cop Sandy Bullock können sogar legendär irre Freunde und Helfer wie Martin Riggs, John McClane oder ein gewisser Beverly DM Hills Cop noch was lernen. ▶l

04 07 2013

KRIMI-KOMÖDIE. OT: THE HEAT. USA 2013. LÄNGE: 117 Min. REGIE: Paul Feig. BUCH: Katie Dippold. KAMERA: Robert D. YEOMAN. SCHNITT: Jay Deuby, Brent White. MUSIK: Michael Andrews. PRODUKTION: Peter Chernin, Jenno Topping. DARSTELLER: Sandra Bullock, Melissa McCarthy, Michael Rapaport, Demián Bichir, Marlon Wayans, Tony Hale. VERLEIH: Centfox.

▶l Film

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7 Tage in Havanna

Mit Kamera & Cuba Libre. Eine faszinierende Stadt aus sieben verschiedenen Blickwinkeln: Sinnlich-bunter Episodenfilm mit Beiträgen von u. a. Laurent Cantet, Julio Medem, Gaspar Noé und dem Regiedebüt von Benicio Del Toro.

Heiße Nächte von Havanna: Bei einer Party lernen sich in Gaspar Noés Episode zwei junge Frauen kennen – und der Funke springt über. Doch ihre Eltern nehmen die Sache längst nicht so locker.

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einer schwierigen Entscheidung: Soll sie dem Spanier Leonardo (Daniel Brühl), der sie groß herausbringen will, in seine Heimat folgen – oder doch weiterhin ihrem Freund beistehen, dessen Sportkarriere gerade stagniert? Ein palästinensischer Filmemacher (Göttliche Intervention-Regisseur Elia Suleiman als er selbst) reist nach Kuba, wo er sich mit dem Präsidenten treffen soll. Doch während er auf den Termin wartet, wird ihm Havanna zusehends immer fremder.

HeiSSe Party, zwei Mädchen,

ein One-Night-Stand. Was von den beiden Frauen eher locker gemeint war, wird von den Eltern der einen, die die beiden im Bett überraschen, umso ernster genommen. Schwierige Zeiten, ungewöhnliche Karrieren. Eine studierte Verhaltenspsychologin arbeitet sowohl als Ratgeberin im Fernsehen als auch als Zuckerbäckerin – was ihr eines Tages einen sehr speziellen Auftrag einbringt. In einem verfallenden Haus lebt eine Frau, die sich ein ganz besonderes Ziel gesetzt hat: Sie möchte in ihrer ärmlichen Wohnung einen geweihten Brunnen zu Ehren einer afrokubanischen Göttin errichten …

Sieben Tage, sieben Regisseure,

sieben Blickwinkel: Diese filmische Reise durch eine Woche in der kubanischen Hauptstadt, vereinigt einige der interessantesten Filmemacher Europas und Südamerikas in einem einzigen Kinofilm. Und auch wenn keine einzige Frau hinter den sieben Episoden steht, ist 7 Tage in Havanna doch ein erstaunlich vielseitiges Porträt einer Stadt, deren Magie seit Jahrhunderten Besucher und Einheimische in ihren Bann zieht. Ein faszinierendes Projekt und eine eindrucksvolle Demonstration, wie viele Facetten ein und derselbe Schauplatz haben kann. KZ ▶l

12 07 2013

Episodenfilm. OT: 7 días en La Habana. Frankreich/Spanien 2012. Länge: 129 Min. Regie: Laurent Cantet, Benicio Del Toro, Julio Medem, Elia Suleiman, Juan Carlos Tabío, Pablo Trapero, Gaspar Noé. Buch: Laurent Cantet, Alejandro Fadel, Martín Mauregui, Julio Medem, Santiago Mitre, Gaspar Noé, Leonardo Padura, Elia Suleiman, Pablo Trapero. Kamera: Daniel Aranyó, Diego Dussuel, Gaspar Noé. Schnitt: Santiago Esteves, Thomas Fernandez, Rich Fox, Gaspar Noé. Musik: Xavi Turull. Produktion: Fabien Pisani, Laurent Baudens. Darsteller: Daniel Brühl, Melissa Rivers, Emir Kusturica, Josh Hutcherson, Claudia Muniz. Verleih: Thimfilm.

fotos: Andrea Mühlwisch (1), Thimfilm (1)

Ein junger Tourist aus den USA kommt zum ersten Mal nach Kuba – und ist schockiert von Chaos und Zerfall. Doch dann nimmt ihn ein Taxifahrer unter seine Fittiche, und der junge Mann erlebt Havanna bei Nacht – und erliegt unweigerlich der Magie dieser einzigartigen Stadt. Ein international bekannter Filmregisseur und Musikliebhaber (hinreißend selbstironisch: Emir Kusturica) reist nach Kuba, um irgendeinen Preis für sein Lebenswerk entgegenzunehmen – und findet heraus, dass sein Chauffeur ein Trompeten-Virtuose ist. Die kubanische Sängerin Cecilia steht vor

▶l Film

eXKlUsiV-inTerView

LAURENT CANTET 7 Tage in havanna war für den französischen regisseur lauREnt cantEt (die Klasse, Goldene Palme von cannes 2008) die Gelegenheit, in einer seiner absoluten lieblingsstädte zu arbeiten. Mit einem wermutstropfen: in Kuba selbst läuft der film nicht im Kino.

AngewAndter Kubismus

fotos: AndreA Mühlwisch (1), ThiMfilM (1)

sKiP: was hat sie an diesem Projekt so gereizt, gemeinsam mit sechs weiteren regiekollegen einen Episodenﬁlm in Kuba zu realisieren? lAUrenT cAnTeT: die hauptmotivation für mich war, in havanna drehen zu können. ich war zum ersten Mal vor 10 Jahren dort und bin immer wiedergekommen, ich liebe diese stadt. War die Idee mit den sieben Episoden an sieben Tagen von Anfang an Konzept, oder ergab sich das erst nach und nach? nein, das war tatsächlich der Ausgangspunkt, auch der Titel stand schon fest, bevor wir begonnen haben. dass quasi jede episode jeweils einen Tag darstellt, war ein spannender Teil der Aufgabe – wie auch die Vorgabe, dass jeder dafür nur fünf drehtage zur Verfügung hatte. einige haben, glaube ich, noch einen sechsten Tag ausgehandelt (grinst), aber ich fand diese einschränkung eigentlich gut.

Aber ausländische filme werden, außer bei festivals, in Kuba tatsächlich offiziell nicht gezeigt. Natürlich gibt es trotzdem jede Menge „geheime“ Quellen, man kann auch dort jede Menge US-Filme sehen. Ich finde es jedenfalls wirklich beeindruckend, wie sehr die Kubaner das Kino lieben. die stellen sich, wenns sein muss, einen ganzen Tag an, nur um sicherzugehen, dass sie einen bestimmten film auch wirklich sehen können. Und du kannst sehr qualifizierte diskussionen hören beim Publikum, egal ob es um die nouvelle Vague geht oder das aktuelle chinesische Kino.

„ich ﬁnde es wirklich beeindruckend, wie sehr die Kubaner das Kino lieben.“

7 Tage in Havanna ist ein Film über Kuba, mit vielen kubanischen Darstellern – und doch werden ihn die Kubaner selbst kaum wo sehen können, weil er dort nicht im Kino gezeigt wird … Ja, das finde ich auch sehr traurig. Der Film lief nur einmal beim festival in havanna, da war er noch nicht einmal ganz fertig, und die reaktionen waren wirklich überwältigend.

Sie haben 2008 mit Ihrem großartigen Schulklassen-Porträt die Klasse (war auch Eröffnungsﬁlm der VIENNALE, Anm.) in Cannes die Goldene Palme gewonnen. Was ist eigentlich aus den jungen Laiendarstellern geworden, wissen Sie das? Ja klar, wir sind noch in Kontakt, wir telefonieren, schicken sMs und e-Mails. einige arbeiten mittlerweile, nur sehr wenige haben etwas mit Kino zu tun – aber das war auch zu erwarten, es hat ja niemand bei dem film in dem Glauben mitgemacht, danach ein großer star zu werden. wir hatten sehr viel spaß bei diesem film und wir haben alle geweint, als es vorüber war. Aber das ist es, was es war: eine erfahrung, die wir gemeinsam ▶l KuRt ZEchnER genossen haben und die jetzt vorbei ist.

sKiP juni

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▶l Film Cherchez la femme. Kung-FuFighterin Gong Er (Zhang Ziyi) ist ebenso fesch wie gefährlich – und die Einzige, die dem Grandmaster ernsthaft Paroli bieten kann.

The Grandmaster Bevor Kung-fu-Meister IP MAN einen gewissen BRUCE LEE unter seine Fittiche nahm, war sein Leben vom Abenteuer geprägt … Unter der Regie von WONG KAR-WAI kämpfen, lieben und philosophieren TONY LEUNG CHIU-WAI und ZHANG ZIYI in schier unglaublicher Schönheit. „KUNG FU kann man mit zwei Worten zusammenfassen: horizontal und vertikal. Der, der liegt, hat verloren – und der, der stehen bleibt, zählt!“ Doch bis zu dieser einfachen Erkenntnis ist es ein langer, mühsamer Weg, den Ip Man (Tony Leung Chiu-Wai) Schritt für Schritt, Kampf für Kampf gegangen ist. Nun gilt er als der beste Kämpfer Südchinas. Als solcher soll er nun, so will es die Tradition, einen letzten Kampf gegen den Großmeister des Nordens bestreiten, bevor der sich in den längst wohlverdienten Ruhestand zurückzieht. Das epische Duell gewinnt Ip Man – worauf Gong Er (Zhang Ziyi), die stolze wie schöne Tochter des nördlichen Großmeisters, die Familienehre in Gefahr sieht und Ip Man ihrerseits herausfordert. MARTIAL ARTS & MAGIE: Der nun

folgende Zweikampf gehört zum Faszinierendsten, was jemals an Kampfkunst auf der Leinwand zu sehen war. Rasant, aufregend und unglaublich schön – ein Zauber, dem auch die beiden Protagonisten sichtlich erliegen, zwischen mächtigen Kicks und

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durchtriebenen Tricks knistert es gewaltig zwischen Ip Man und Gong Er. Die große Welt kümmert sich jedoch wenig um das, was hier an epochaler Kampfkunst abgeht. Wenig später, 1937, bricht im Norden Chinas der Krieg mit Japan aus. Ip Man und Gong Ers geplanter Revanche-Kampf fällt aus, Ip Man verliert durch den Krieg sein gesamtes Vermögen und seine Familie, Gong Er verliert die Kung-Fu-Schule, die sie von ihrem Vater übernommen hat, an einen Kollaborateur. Erst viele Jahre später werden die beiden einander wiedersehen …

LABOUR OF LOVE: Fünf Jahre lang ar-

beitete Hongkongs Ausnahme-Regisseur Wong Kar-Wai (Days of Being Wild, In the Mood for Love) an diesem bildgewaltigen, epischen Porträt eines der legendärsten Großmeister der Kung-Fu-Kampfkunst, der im Westen vor allem als Lehrer von Hongkong-Ikone Bruce Lee bekannt ist. In Planung ist das Projekt bereits seit 1996, dazu gehörte auch die extensive Vorbereitung der Schauspieler, die sich allesamt mit beeindruckenden Martial-Arts-Fähigkeiten in

Szene setzen – allen voran die berückende Zhang Ziyi, die seit ihrem ersten großen Auftritt in Ang Lees Crouching Tiger, Hidden Dragon (2000) gewaltig viel dazugelernt hat. Und auch hinter der Kampf-Choreografie steckt ein Großmeister: Yuen Woo-Ping, einer der einflussreichsten Figuren des Hongkong-Kinos, der auch schon in Hollywood bei The Matrix und Kill Bill ausgeholfen hat. Dennoch ist The Grandmaster kein hektischer Action-Reißer, hier geht es vor allem um die Schönheit absoluter Körperbeherrschung – und darum, wie die innere und die äußere Welt einen immer wieder aus GB dem Gleichgewicht bringen kann.

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28 06 2013

BIOPIC. OT: YI DAI ZONG SHI. China/USA 2012. LÄNGE: 123 Min. REGIE: Wong Kar-Wai. BUCH: Zou Jing-Zhi, Xu Hao-Feng, Wong Kar-Wai. KAMERA: Philippe Le Sourd. SCHNITT: William Chang Suk-Ping, Benjamin Courtines, Poon Hung-Yiu. MUSIK: Umebayashi Shigeru, Nathaniel Mechaly. PRODUKTION: Wong Kar-Wai, Sanping Han, Dong Yu. DARSTELLER: Tony Leung Chiu-Wai, Zhang Ziyi, Chang Chen, Wang Qing-Xiang. VERLEIH: Thimfilm.

▶l Film

The Call Leg nicht auf!

Bange Leitung: Oscar-Gewinnerin HALLE BERRY muss in diesem effektiven Telefonier-Thriller als Notrufcenter-Mitarbeiterin ABIGAIL BRESLIN (Little Miss Sunshine) aus Kofferraum und Fängen eines frauenverschleppenden Psychopathen befreien.

STRESS IM JOB? Kennt jeder. Für

Jordan (Halle Berry) ist er aber berufliches Dauerrauschen. Tag für Tag nimmt sie Notrufe entgegen, ist Anlaufstation für all die kleinen und großen Dramen, die eine Metropole wie Los Angeles so ausspuckt. Wenn es jede Minute darum gehen kann, mit raschen Entscheidungen das schlimmstmögliche Unglück abzuwenden, ist ein starkes Nervenkostüm von Vorteil. Dass dabei aber auch jeder Fehler fatal sein kann, muss Jordan erfahren, als eine überstürzte Reaktion dramatische Konsequenzen zeitigt: Ein Teenager-Girl wird in Folge einer solchen von einem Psychopathen entführt, um einige Zeit später nur noch tot aufgefunden werden zu können. Von diesem Ereignis traumatisiert, quittiert Jordan den aktiven Dienst, um von nun an als Ausbildnerin in der Notrufzentrale zu arbeiten.

DIE GESCHICHTE

wiederholt sich, als dort erneut ein verzweifeltes

Heldin von heute: Halle Berry (unten) versucht als 911-Telefonistin, einen Mädchen-Kidnapper dingfest zu machen.

junges Mädchen anruft, Casey (Abigail Breslin), das gleichfalls gekidnappt wurde und nun in einem PKW-Kofferraum gefangen gehalten wird. Weil die diensthabende Telefonistin mit der Situation überfordert ist, übernimmt Jordan den Anruf. Im unbedingten Bemühen, die Situation nicht ein weiteres Mal derart eskalieren zu lassen, setzt sie alles daran, Casey freizubekommen. Da diese mit einem nicht ortbaren Handy unterwegs ist, gibt ihr die Call-CenterAgentin den Ratschlag, anderweitig auf sich aufmerksam zu machen. Als diverse Rettungsversuche aber nichts bewirken, und die Lage immer ernster wird, beschließt Jordan das Gesetz des Handelns an sich zu reißen und den Entführer selbst zur Strecke zu bringen.

SCHAUSPIELER in Extremsituationen sind Regisseur Brad Andersons Spezialexpertise: In Der Maschinist schickte er einst einen arg abgemagerten Christian Bale durch die Psychohölle. Ganz so schlimm hat es Abigail Breslin zwar nicht erwischt, aber die erwachsen gewordene Little Miss Sunshine muss in The Call – Leg nicht auf! zumindest einen gewichtigen Teil ihrer Performance in einem Kofferraum eingesperrt absolvieren. Aus dem spannungsgeladenen Wechselspiel der Worte mit der ihrerseits in der Telefonzentrale festsitzenden Figur von Halle Berry spinnt Anderson eine konstant unbehagliche Atmosphäre, der immer wieder auch ordentlich mit rasanten Actionsequenzen zugearbeitet wird. CP Fazit: korrekter Konzeptthriller. ▶l

12 07 2013

THRILLER. OT: THE CALL. USA 2013. LÄNGE: 94 Min. REGIE: Brad Anderson. BUCH: Richard D’Ovidio. KAMERA: Tom Yatsko. SCHNITT: Avi Youabian. MUSIK: John Debney. PRODUKTION: Bradley Gallo, Michael Luisi, Jeffrey Graup, Robert Stein, Michael A. Helfant. DARSTELLER: Halle Berry, Abigail Breslin, Morris Chestnut, Michael Eklund, David Otunga, Michael Imperioli. VERLEIH: Constantin.

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▶l Film Kühler Brite (COLIN FIRTH) engagiert charismatisches Cowgirl (CAMERON DIAZ), um einen widerlichen Milliardär (ALAN RICKMAN) übers Ohr zu hauen: turbulentschräge Screwballkomödie nach einem Drehbuch von JOEL und ETHAN COEN.

Gambit

Der Masterplan DER PLAN ist narrensicher: Ein angeb-

Cowgirl und Britboy: PJ Puznowsky (Cameron Diaz) soll beim Coup von Harry Deane (Colin Firth) den Lockvogel spielen – doch die temperamentvolle Texanerin ist weit nicht so anschmiegsam, wie das im Plan vorgesehen war.

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licher Van Gogh an der Wohnwagenwand eines ehemaligen US-Besatzungssoldaten, ein geschickt platziertes Magazinfoto, und schon fällt der schleimige Medienmagnat und Kunstsammler Lionel Shabandar (Alan Rickman) auf Harry Deanes (Colin Firth) Coup hinein, zahlt elf Millionen Pfund, und Harry hat endlich seine Rache für die vielen Jahre der Erniedrigung, die er als Untergebener von Shabandar erleiden muss. Das kann gar nicht schiefgehen! Oder? Gambit basiert lose auf dem Film von 1966, der bei uns unter dem hinreißenden Titel Das Mädchen aus der Cherry-Bar Michael Caine und Shirley McLaine aufeinandertreffen ließ. Für die aktuelle Version kamen nicht minder prominente Mitwirkende zusammen: Das Drehbuch stammt von Joel und Ethan Coen, Regie führt Michael Hoffman (Ein russische Sommer), und das weibliche Gegenstück zum zugeknöpften Briten Harry Deane, den Colin Firth verkörpert, gibt Cameron Diaz – als cowboygestiefelte Texanerin PJ Puznowsky, die in einer Hendlfabrik arbeitet und am Wochenende beim Rodeo ein paar Scheine dazuverdient. Unvermeidlicherweise geht die Sache allerdings schief: Zwar ist PJ nicht abgeneigt, als Harry mit seinem alten Freund Major Wingate (Tom Courtenay) unversehens bei ihr auftaucht und ihr plötzlichen Reichtum in Aussicht stellt. Doch Lionel Shabandar

beißt nicht an, als ihm Harry den angeblichen Fund unterzujubeln versucht, sondern lässt die beiden erst einmal zappeln. Als PJ schließlich nach London reist – auf Harrys Kosten – umgarnt Shabandar die fesche Texanerin, statt ihr auf den Leim zu gehen. Harry, als mustergültiger Brite immer um das Verdrängen seiner Gefühle bemüht, kapiert nur langsam, dass ihm das Geld immer weniger wichtig wird, und er stattdessen am liebsten PJ einpacken würde. Doch die ist womöglich längst verloren …

MIT TROCKENEM SCHMÄH und klassischem Slapstick (etwa einer Szene, in der Colin Firth ohne Hosen, in Sockenhaltern und mit einer Ming-Vase im Arm an der Außenwand eines Nobelhotels entlangbalanciert!) macht Gambit – Der Masterplan keine Gefangenen, was den Angriff aufs Zwerchfell betrifft: eine herrlich komische Hommage an die Hochblüte der Screwballkomödien, mit dem Besten, was die Kombination aus britischem Humor und amerikaMM nischem Witz zu bieten hat. ▶l

21 06 2013

KOMÖDIE. OT: GAMBIT. USA 2012. LÄNGE: 99 Min. REGIE: Michael Hoffman. BUCH: Joel & Ethan Coen. KAMERA: Florian Ballhaus. SCHNITT: Paul Tothill. MUSIK: Rolfe Kent. PRODUKTION: Mike Lobell, Adam Ripp, Rob Paris. DARSTELLER: Colin Firth, Cameron Diaz, Alan Rickman, Tom Courtenay, Stanley Tucci, Cloris Leachman. VERLEIH: Filmladen.

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EXKLUSIV-INTERVIEW

PETE DOHERTY

Er gilt als das Enfant terrible der britischen Musikszene, als genialer, aber schrecklich unverlässlicher Künstler-Chaot. Aber jetzt wird alles anders: Beim Interview zu seiner ersten Filmrolle ist PETE DOHERTY (fast) pünktlich, (fast) nüchtern und wirklich sehr liebenswert.

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SKIP: In deiner ersten Kinorolle spielst du einen sehr hedonistischen Charakter – witzig, dass deine erste Band ausgerechnet The Libertines (auf deutsch Die Hedonisten) hieß. PETE DOHERTY: Stimmt. Dabei hatte ich damals, als wir uns den Namen gegeben haben, gar nicht viel Ahnung, was das wirklich bedeutet. Aber ich hatte gerade begonnen, Musik zu machen, mich zu verlieben und Unmengen an Drogen zu konsumieren. Also hab ich mir gedacht: „Hey, wir sind ja wie Libertines“! Und de facto waren wir das ja auch, also hat das schon gepasst.

FOTO: ANDREA MÜHLWISCH

ER WILL DOCH NUR SPIELEN

▶l Film Also es hat dir nur das Wort gefallen, du hast nicht genauer recherchiert? Nein, wir hatten keine Ahnung von irgendwas, als wir begonnen haben (lacht). Das kam erst später. Wir waren einfach verrückt, voller Energie und voller Songs. Das war alles, was wir gemacht haben. Wir haben unsere Songs rausgehaut, und irgendwann ist das dann abgegangen wie eine Rakete. Es gibt viele Gemeinsamkeiten zwischen deiner Filmﬁgur und deinem öffentlichen Image – auch was die Einstellung zur Liebe betrifft? Schon, ja. Die Liebe ist fast so etwas wie mein großes Drama geworden. Es läuft immer gleich: Ich verliebe mich in jemanden und denke mir sofort, die Person, die ich da liebe, ist ohne mich wesentlich besser dran. Und deshalb haue ich dann auch immer wieder ab. Liebe existiert, und ich glaube auch daran, aber ich habe schon am Anfang den Geschmack des Endes im Mund. Ich spüre das förmlich: Ich liebe dieses Mädchen, aber in einem Monat oder zwei, vielleicht auch schon morgen, werde ich gehen und nicht mehr zurückkommen. Aber du müsstest ja nicht wirklich immer abhauen? Du könntest auch einfach bleiben und schauen, was passiert. Ja, aber wenn du dich so fühlst, dass du abhauen willst, dann haust du eben ab. Und wenn nicht, wenn dich diese Person zu jemandem macht, der du nicht sein willst, dann gibts keinen Ausweg. Deshalb nehmen die Leute auch Drogen, weil sie eine Art artiﬁziellen Rahmen kreieren wollen, wo man eben nicht gleich abhauen muss. Wo das Gefühl schön da und groß bleibt. Nur klappt das natürlich auch nicht.

„Ich sterbe lieber einen langsamen Tod mit Alkohol und Drogen als durch einen Motorradunfall.“ Die Drogen zerstören unterm Strich ja auch Kreativität und Stimme ... Schon. Aber Drogen, Alkohol, schlechtes Wetter, Unterernährung, Armut, häusliche Gewalt, Motorradunfälle, Reitunfälle, all das kann auch vieles zerstören. Ich sterbe lieber einen langsamen, jahrelangen Tod mit Alkohol und Drogen als durch einen Motorradunfall, soviel ist sicher (lacht).

FOTO: ANDREA MÜHLWISCH

Wenn du die Zeit zurückdrehen könntest, würdest du heute bestimmte Dinge anders machen? Hey Mann, ich kann mich gar nicht mehr dran erinnern, wie ich die Dinge damals gemacht habe – ich könnte sie jetzt also bewusst weder anders noch genau gleich machen (lacht). Wenn ich meine alten Songs höre, weiß ich gar nicht mehr, wer das Burschi war, das die geschrieben hat. Ich würde den gerne mal kennenlernen (lacht). Wenn du heute zurückdenkst an die Zeit mit Kate Moss, wie fühlt sich das an? Ach, sie war einfach ein Mädchen aus Südlondon, in das ich mich verliebt habe … Anfangs war es ein Albtraum! Aber irgendwann haben wir uns halt beide ineinander verknallt und dieses schöne Gefühl eine Weile geteilt. Und vielleicht, in einer anderen Welt, in einer anderen Zeit, einer, in der wir beide nicht berühmt gewesen wären, wären wir vielleicht sogar ▶l KURT ZECHNER ein richtiges Paar geworden.

Sogar dem Duell stellt sich Octave (Pete Doherty) – aber weder mit der Liebe noch mit dem Tod will es so richtig klappen.

Confession Liebe, Laster, Langeweile: PETE DOHERTY, CHARLOTTE GAINSBOURG, LILY COLE und AUGUST DIEHL erzählen die Geschichte eines zwanghaften Hedonisten. HILFE, HERZSCHMERZ! Als

der junge Octave (Rock-Skandalnudel Pete Doherty, perfekt gecastet in seiner ersten Filmrolle, mit Wuschelhaar unterm Zylinder) herausfindet, dass seine über alles geliebte Elise (Lily Cole) ihn betrügt, verliert er völlig den Boden unter den Füßen. Angetrieben von seinem besten Freund Desgenais (August Diehl), stürzt er sich kopfüber ins Lotterleben – Frauen, Drogen, Perversionen … doch die Depression wird immer heftiger. Der Tod von Octaves Vater macht die Sache nicht leichter. Doch während er in Trauer versunken durch die Winterlandschaft stapft, trifft er die junge Witwe Brigitte (Charlotte Gainsbourg, enigmatisch wie immer) – und verliebt sich auf der Stelle. Auch sie ist, nach anfänglichem Zögern, dem hübschen Verehrer nicht abgeneigt. Aber je größer die Liebe, desto größer auch der Schmerz, den sie mit sich bringt … Drama & Dekadenz: Alfred de Mussets semiautobiografischer Roman Bekenntnis eines jungen Zeitgenossen aus 1836 ist die Aufarbeitung der unglücklichen Liebe des damals erst 26-jährigen Pariser Autors zur um sechs Jahre älteren Schriftstellerin George Sand, eine der schillerndsten, revolutionärsten Frauen ihrer Zeit. Die französische Filmemacherin Sylvie Verheyde machte daraus mit hochkarätiger Besetzung in prächtigen Kostümen ein elegisches Porträt einer untergehenden Epoche – die in ihren Ausschweifungen und Erkenntnissen moderner scheint, als es uns lieb sein mag. KZ ▶l

05 07 2013

DRAMA. OT: CONFESSION OF A CHILD OF THE CENTURY. Frankreich/ Deutschland/Großbritannien 2012. LÄNGE: 120 Min. REGIE: Sylvie Verheyde. BUCH: Sylvie Verheyde nach dem Roman Bekenntnis eines jungen Zeitgenossen von Alfred de Musset. KAMERA: Nicolas Gaurin. SCHNITT: Christel Dewynter. PRODUKTION: Bruno Berthemy. DARSTELLER: Pete Doherty, Charlotte Gainsbourg, Lily Cole, August Diehl. VERLEIH: Thimfilm.

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In der Disziplin des Alles-rich-

tig-machens schlagen sich manche jungen Leute hervorragend. Jeff Chang (Justin Chon) ist so einer. Wie sein Dad, der ehrenwerte Dr. Chang, will auch Jeff Arzt werden. Seine Noten in der Highschool, seine Talente und seine Gewissenhaftigkeit sprechen laut dafür. Auch die medizinische Fakultät sieht das so – und hat den vifen Burschen glatt zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Es gibt eigentlich nur ein kleines, ja winziges Problem: Das Gespräch ist morgen früh. Heute hat Jeff Geburtstag – seinen 21. Und weil das für Amerikaner die Volljährigkeit bedeutet und das Recht, sich mit Alkohol zu besaufen, steckt Jeff in der Zwickmühle.

21 &

Over

Ein Streber wird an seinem 21. Geburtstag von seinen besten Highschool-Freunden zum Feiern überredet – und stürzt in die wildeste Partynacht seines Lebens, die alles auf den Kopf stellen wird – im Regiedebüt der Drehbuchautoren von Hangover!

Bewusst ist ihm das noch nicht.

Aber als plötzlich Miller (Miles Teller) und Casey (Skylar Astin), Jeffs beste Freunde aus Highschool-Tagen, vor seiner Tür stehen und Einlass fordern, beginnt es langsam in Jeffs studiertes Hirn einzusickern: It’s Party Time! Miller und Casey wollen unbedingt, dass Jeff mit ihnen loszieht. Jeff hat natürlich schwerste Bedenken: Was soll er seinem Vater sagen? Und überhaupt: Alkohol, wenn er um acht Uhr früh fit zu einem Uni-Hearing auftauchen soll? Völlig unmöglich. Aber Miller und Casey bleiben hart. So lange penetrieren sie ihren Freund, bis dieser endlich weichgeklopft ist. Aber nur ein einziges Bier. Und um Mitternacht wird Jeff wieder zu Hause sein. Was soll schon passieren – bei ein bisschen Feiern mit einem Bier?

Jugendliche Revolte? Der Drang, sich nichts vorschreiben lassen zu wollen? Oder ein paar Bierchen – und schon stehst du auf dem Dach eines Polizeiautos und zeigst der Welt, wer hier der Sieger ist …

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Nur ein Bier? Man kann sich vorstellen, dass es nicht dabei bleiben wird. Aber man kann sich nicht vorstellen, was in dieser Nacht wirklich abgeht. Bis sich das trinkwillige Trio nach endlosem Bar-Hopping und exzessiven Zusammenstößen mit der Weiblichkeit völlig orientierungslos auf der Straße wiederfindet und keine Ahnung hat, welche Richtung nach Hause führt, wird Jeff Chang sich bewusstlos gesoffen haben. Aber nicht nur Jeffs Leber wird in dieser Nacht auf ihre erste große Bewährungsprobe gestellt. Für alle drei legt diese Nacht die Weichen neu – und hilft ihnen zu erkennen, was ein echter Freund ist, und wie die wirklich wichtigen Dinge im Leben gelagert sind.

Hangover haben sie auch geschrieben, aber was in 21 & Over abgeht, hat „viel mehr damit zu tun, wie wir wirklich sind“, sagen Jon Lucas und Scott Moore über ihr selbst verfasstes Regiedebüt. „Neben derben, superheftigen Witzen wollen wir auch Thrills – es geht uns um eine nachvollziehbare Story und um Figuren, die einem zu CZ Herzen gehen.“ Na dann: Prost! ▶l

11 07 2013

Komödie. OT: 21 & Over. USA 2013. Länge: 93 Min. Buch & Regie: Jon Lucas, Scott Moore. Kamera: Terry Stacey. Schnitt: John Refoua. Musik: Lyle Workman. Produktion: David Hoberman, Todd Lieberman, Ryan Kavanaugh. Darsteller: Miles Teller, Skylar Astin, Justin Chon, Sarah Wright, Jonathan Keltz. Verleih: Einhorn.

BuRgaReNa 3.7. AMY MAcDoNALD

4.7. Zucchero

7.7. cLAM rock

ZZ ToP . STATuS Quo

plus special guest

17.7. DeeP PurPLe plus seRgeaNt steel 19.7. PArov STeLAr BAND

JeSTofuNk feat. ce ce rogerS

3.8. Joe cocker

plus MArLA gLeN / BLueSPuMPM hoT PANTS roAD cLuB

BuRgBRaueRei 22.6. PhiLiPP PoiSeL 12.7. BLoNDer eNgeL 13.7. WiLLY ASTor 21.7. hANS SÖLLNer

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n e r a b s s a f n U e i D e M e e S u o Y w o N

Die Fantastischen Vier

der Magie, das sind die sogenannten Four Horsemen. Seit der so begnadete wie von sich selbst überzeugte Celebrity-Magier Daniel Atlas (Jesse Eisenberg), der dampfplaudernde Mentalist Merritt McKinney (Woody Harrelson), die nervenstarke Entfesselungskünstlerin Henley Reeves (Isla Fisher) und der ausgebuffte Trickbetrüger Jack Wilder (Dave Franco) von einem mysteriösen Fädenzieher zusammengebracht wurden, treten die begnadeten Illusionisten als ZauberSupergroup auf – und bringen so ihre individuellen Stärken konzentriert zur Geltung. Bereits ihr erster gemeinsamer Auftritt im Hilton Las Vegas sorgt für allergrößtes Aufsehen. Vor den Augen ihres Finanziers (Michael Caine) „teleportieren“ die vier einen Zuseher live in den Tresorraum einer Bank in Paris (!) und lassen sie ihn ausrauben, um danach die Beute auf das verwirrte Publikum in Las Vegas regnen zu lassen. Verdutztes Augenreiben allerorten: Sapperlot, wie haben die das hinbekommen? War das eine kongeniale Aktion oder einfach fauler Zauber? Sind das moderne Robin

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Hoods oder doch ganz gewöhnliche Verbrecher? Ein FBI-Agent (Mark Ruffalo) und eine Interpol-Ermittlerin (Mélanie Laurent) werden mit der Aufklärung des Falls betraut – und stoßen sehr schnell an ihre Grenzen: Den Horsemen kann keine Straftat nachgewiesen werden, sie waren ja selbst die gesamte Zeit auf der Bühne und haben dafür auch reichlich Zeugen. Und der eingespannte Zuschauer stand offenkundig unter Hypnose und weiß von nix mehr – und überhaupt: Wie hätte er von einer Sekunde auf die andere von Vegas nach Frankreich gelangen sollen? Ein hinzugezogener Zauber-Experte (Morgan Freeman) durchschaut zwar das Muster dieses Tricks, vermutet aber, und das zu Recht, dass dies bloß der Startschuss zu einem mehrstufigen Plan der Magier gewesen sein dürfte und diese längst den nächsten Coup planen würden. Den Ermittlern geht es zusehends wie den Zuschauern bei einem guten Zaubertrick: Immer, wenn sie glauben, dem Geheimnis einer Illusion auf die Schliche gekommen zu sein, wird ihnen der Teppich umso unerwarteter unter den Füßen weggezogen ...

Abracadabra: Die vier Magier halten die Ermittler gehörig auf Trab. Diese sind aber dennoch immer einen Schritt hintennach.

Eine Art Ocean’s Eleven mit Illusionen à la The Prestige: Warum ist da noch keiner früher draufgekommen? Ein gut gelaunt aufspielender Superstar-Cast, ein Drehbuch mit mehr Wendungen als ein durchschnittlicher Autobahnzubringer und eine permanent vorwärts pirschende Inszenierung mit zackigen Action-Beigaben: Louis Leterriers Magierspektakel ist der wahrlich phantastische Beweis dafür, dass Blockbuster-Unterhaltung und Brainfood sich nicht ausschließen müssen. It’s A Kind Of Magic! CP ▶l

12 07 2013

Thriller. OT: Now You See Me. USA 2013. Länge: 116 Min. Regie: Louis Leterrier. Buch: Edward Solomon, Boaz Yakin, Edward Ricourt. Kamera: Larry Fong, Mitchell Amundsen. Schnitt: Robert Leighton, Vincent Tabaillon, Thom Noble. Musik: Brian Tyler. Produktion: Alex Kurtzman, Roberto Orci, Bobby Cohen. Darsteller: Jesse Eisenberg, Mark Ruffalo, Woody Harrelson, Isla Fisher, Morgan Freeman, Mélanie Laurent, Dave Franco, Michael Caine. Verleih: Constantin.

fotos: Constantin

Best of Bluff. Ein Illusionisten-Quartett (Woody Harrelson, Jesse Eisenberg, Isla Fisher, Dave Franco) nutzt in diesem Blockbuster der smarteren Art die Macht der Magie für Raubzüge im Dienste der guten Sache. Cop Mark Ruffalo hat was dagegen.

▶l Film

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lOuis leterrier

USE YOUR ILLUSION er hat den unglaublichen Hulk von der Leine gelassen und titanen aufeinanderprallen lassen. aber wenn der französische Regisseur louis leterrier so wie in seinem neuen Film Die unfassbaren – now You see Me mit der Macht der Magie konfrontiert wird, dann bekommt er es schon auch schon mal mit der angst zu tun, wie er im sKiP-interview gestehen musste.

fotos: Constantin

sKiP: Der schlüsselsatz ihres Filmes lautet: „Je genauer du hinsiehst, desto weniger erkennst du.“ Wie ist das denn zu verstehen? Louis LeteRRieR: Jemanden in die irre zu führen ist die Hauptidee der Magie schlechthin. unser Film sollte wie eine Zaubershow aufgebaut sein: Du fängst mit kleinen tricks an, dann werden sie immer größer. und der größte trick ist schließlich der Film selbst. am ende muss man einen schritt zurückgehen, um zu erkennen, worum es darin wirklich ging. Was treibt diese großen Magier, die sich auf der Bühne zusammen the Four horsemen nennen, an, ihre komplexen tricks zugunsten von leuten, die vom leben nicht immer fair behandelt wurden, einzusetzen? ist das so eine art robin-hood-Ding? Das kann man so sehen. Die Vier wollen unrecht wiedergutmachen. Bei Magie ging es seit jeher darum, dass der Zuseher sein manchmal schwieriges Leben vergessen, dass er an etwas da draußen glauben kann, das ihm weiterhilft. Mir schien es interessant, nun eine Gruppe von illusionisten zu haben, die Dinge auch ganz konkret zum Positiven verändern möchte – und zwar ganz ohne superkräfte, sondern nur mit den Mitteln der Magie. Wie viele der tricks funktionieren auch in echt? Wer stand ihnen bei der umsetzung mit Know-how zu hilfe?

100 % der Tricks sind echt. Zum Beispiel fliegt in einer Szene isla Fisher in einer Blase davon – das ist ein trick, an dem David Copperfield gerade arbeitet. Wir hatten eine Menge Berater, für jedes Feld von Magie einen. Für große illusionen hatten wir Copperfield. David Kwong, eine Art intellektueller Magier, hat die schauspieler in die theorie der Materie eingeführt. und dann war da noch Keith Barry, ein Mentalist. Der ist unglaublich, er kann Leute via telefon hypnotisieren. ich hab mich nie getraut, ihm in die augen zu schauen, weil ich angst hatte, dass ich kurz darauf in einem straßengraben aufwachen würde, ohne mich an irgendetwas erinnern zu können. (lacht)

„Unser Film ist wie eine Zaubershow: Die Tricks werden immer größer.“ Genauso wichtig wie experten hinter sind natürlich die akteure vor der Kamera. Wie haben sie all diese großen namen zur Mitarbeit überreden können? Das war pure Zauberei! (lacht) aber im ernst: all diese schauspieler wurden zwar von Magie beeinﬂusst, aber keiner außer Michael Caine hat je in einem Film zum thema mitgespielt. und wenn man dann mal ein paar gute Leute an Bord hat, entsteht eine art Kettenreaktion: Die anderen fragen sich, was das denn für ein Film ist, bei dem plötzlich alle mitspielen wollen, und ob sie da nicht auch mit dabei sein könnten ... ▶l christoPh Prenner

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EXKLUSIV-INTERVIEW

XAVIER DOLAN

Und die Frisur hält: Der junge Xavier Dolan (im Hintergrund seine Hauptdarstellerin Suzanne Clément) weiß genau, was er will – und lässt sich dabei von niemandem dreinpfuschen. Gut so, finden wir.

In seinem dritten Film spielt der 23-jährige Kanadier XAVIER DOLAN erstmals nicht mit – aber sonst hat er fast alles selbst gemacht. Ein Interview mit dem Wunderkindregisseur über Irrsinn, Anderssein und Identität. SKIP: Endlich einmal ein Regisseur, der wirklich gut angezogen ist! Sind Sie auch für das Kostümdesign verantwortlich? XAVIER DOLAN: Ja, bei jedem meiner Filme. Schon bei I Killed My Mother hab ich Gewand gekauft, noch bevor wir Geld für den Dreh hatten, und hier war es genauso. Ich schaffe es nicht,

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das aus der Hand zu geben, ich weiß zu präzise, was ich will. Ähnlich ist es beim Schnitt, den ich selbst mache: Ich habe alles schon genau vor Augen, wenn ich das Drehbuch schreibe, und ich will es niemandem detailreich erklären müssen. Da mache ich es lieber gleich selber, das ist einfacher. Und ich liebe es! Auch wenn es ganz schön anstrengend war. Aber ich bin eben ein Kontrollfreak, ich will bei allem den Überblick haben, ich habe sogar das Presseheft selbst geschrieben und zusammengestellt (lacht). Das klingt anstrengend. Was war denn die größte Herausforderung? Ach, diesen Film zu drehen war ein wirkliches Geschenk.

FOTO: THIMFILM

SCHON SCHÖN

▶l Film Laurence wurde als Bub geboren, fühlt sich aber weiblich – und seine Freundin entdeckt, dass sie ihn auch als Frau lieben kann.

„Ich bin ein Kontrollfreak – und bevor ich es jemandem erkläre, mache ich es lieber selbst!“ Die Crew war enorm lieb und auch ziemlich scharf (lacht), alle machten fröhlich mit. Ich wurde von den anderen nicht wie ein Kind behandelt, es gab niemanden, der mir erklärt hat, wie der Hase läuft, weil er schon 20 Jahre im Geschäft ist – alle waren kooperativ, egal welcher Generation und welcher Herkunft. Nur die Vorbereitung war unglaublich mühsam, eben weil ich alles selbst machen will, ich bin da ziemlich irre. Wie viel von Ihnen persönlich ist denn in dieser Story? Diese ganzen Überlegungen zum Anderssein sagen bestimmt viel aus über mich, auch wenn der Film das auf die Spitze treibt. Der transsexuelle Part und auch die Liebesgeschichte, das alles ist erfunden: Ich bin viel jünger, ich habe eine andere sexuelle Orientierung, ich fühle mich nicht unwohl mit meinem biologischen Geschlecht, ich bin nicht hetero, und ich war nie in einer solchen Beziehung. Es geht in dem Film darum, wie die Gesellschaft mit unterschiedlichen Menschen umgeht, wie Einzelne an den Rand gedrängt und in enge Schubladen gepackt werden. Die Mehrheit bestätigt sich durch die Distanzierung zu diesen Ausgestoßenen in ihrer eigenen Normalität – und das ist der Punkt, in dem der Film wirklich persönlich ist für mich.

FOTO: THIMFILM

Ihre Schublade als schwuler Mann ist allerdings klar deﬁniert und auch relativ groß, während das, was Laurence erlebt, für die Leute viel schwieriger zu verstehen ist. Wenn wir bei den Schubladen bleiben wollen: Der Film ist mit der Überlegung gedreht, dass es für jede mögliche Position und jede Neigung eine Schublade gibt in der Gesellschaft. Rechtskonservative Leute, die Bourgeoisie, Leute aus der Burlesque-Szene, Homosexuelle, konventionell lebende Menschen, Regierungsbeamte – jeder Einzelne in diesem Film hat eine klar deﬁnierte Position: die Schwester, die Mutter, die Burlesque-Truppe Five Roses, jeder hat eine ausgeprägte Meinung. Der Einzige, der nirgends hineinpasst, ist Laurence. Dabei ist gerade er auf der Suche nach einem normalen Leben, obwohl er da eine Sache zu bewältigen hat, die größer ist als die Natur. Liebe überwindet viele Hindernisse – und hier sogar das Geschlecht. Ist das die Botschaft des Films? Dieser Film hat keine Botschaft, ich will niemandem etwas diktieren. Es ist immer eine Sache der Einzelpersonen: Manche Paare bleiben nach so einer großen Veränderung zusammen, und manche zerbrechen. Ich weiß nicht, wie ich reagieren würde, wenn mein Freund mir eröffnen würde, dass er zur Frau wird (lacht). Ich habe nicht die geringste Ahnung! ▶l MAGDALENA MIEDL

Laurence Anyways He’s A Lady: Regiewunderkind XAVIER DOLAN gelingt mit seinem dritten Film mit wundervoll artiﬁziellen Bildern eine ganz und gar glaubwürdige Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen in Wandlung. SCHON MIT DEM NAMEN wurde ihm die Zweideutigkeit in die Wiege gelegt: Laurence. Ein Name, der für einen Mann wie für eine Frau bestimmt sein kann. Laurence (Melvil Poupaud) ist Literaturdozent, Mitte 30 und bis über beide Ohren verliebt in seine Freundin Frédérique (Suzanne Clément), kurz Fred, die beim Film arbeitet. Die beiden sind fest entschlossen, niemals zum Establishment gehören zu wollen. Dass das auch niemals der Fall sein wird, dafür sorgt Laurence mit einer unerwarteten Eröffnung: Bei einer Reise nach New York gesteht er Fred, dass er sich in seinem Körper nicht wohl fühlt – so sehr und so eindeutig, dass er in Zukunft als Frau leben will. Fred ist wie vor den Kopf gestoßen: Bedeutet das das Ende? Kann sie mit einer weiblichen Laurence zusammenleben? Allmählich gewöhnt sich Fred an den Gedanken. Nicht aber das Umfeld der beiden: Laurence verliert seinen Job, doch Fred unterstützt ihn – sie – beim Frauwerden. Doch das ist erst der Beginn einer komplizierten, innigen Liebe … Nicht das Geschlecht, sondern das Individuum ist es, in das wir uns im besten Fall verlieben. So lautet die Prämisse von Xavier Dolans „ultimativer Liebesgeschichte“ Laurence Anyways: Der dritte Spielfilm des jungen, kanadischen Regisseurs ist nach I Killed My Mother und Herzensbrecher erneut ein Werk mit unbedingtem Stilwillen, fasziniert von allem, was nur das Kino an berückender Schönheit zustande bringt – vom heute ungewöhnlichen 4:3-Format über Zeitlupe, exaltierten Musikeinsatz und atemberaubende Kostüme: ein besonderer Film, der über seine Bildgewalt hinaus MM glaubwürdig vom Anderssein erzählt. ▶l

21 06 2013

DRAMA. OT: LAURENCE ANYWAYS. Kanada/Frankreich 2012. LÄNGE: 159 Min. BUCH, REGIE, SCHNITT: Xavier Dolan. KAMERA: Yves Bélanger. MUSIK: Noia. PRODUKTION: Lyse Lafontaine. DARSTELLER: Melvil Poupaud, Suzanne Clément, Nathalie Baye, Monia Chokri. VERLEIH: Thimfilm.

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▶l Film

Fliegende Liebende Über den Wolken muss die Liebe wohl grenzenlos sein! PEDRO ALMODÓVARS schräg-schrille Flugzeugkomödie vereint Lieblingsschauspieler wie PAZ VEGA, LOLA DUEÑAS und JAVIER CÁMARA. „VEREHRTE FLUGGÄSTE, wir bitten Sie, sich zu Ihrer eigenen Sicherheit anzuschnallen.“ Jede Flugbegleiterin, jeder Flugbegleiter kann all die Phrasen auswendig, mit denen Passagiere im Fall des Falles zu beruhigen sind: „Aufgrund eines kleinen technischen Problems werden wir in Kürze notlanden, falls wir es bis zum nächsten Flughafen schaffen sollten. Es besteht kein Grund zur Beunruhigung.“ Doch was, wenn das kleine Problem ein ernsthafter technischer Schaden ist? IN FLIEGENDE LIEBENDE,

Pedro Almodóvars in Spanien bisher erfolgreichstem Film seiner gesamten Karriere, ist der Flug Peninsula 2549 in Gefahr: Die Piloten der Linienmaschine bemühen sich gemeinsam mit den Kollegen im Tower, die Reisenden trotz aller Widrigkeiten sicher auf den Boden zu bringen. Damit die Schwierigkeiten unbe-

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merkt bleiben und keine Panik aufkommt, wurden die Passagiere in der Economy Class längst mit Schlafmittel außer Gefecht gesetzt. Wach sind nur mehr die Piloten, die drei Flugbegleiter (unter anderem Javier Cámara, der Krankenpfleger aus Sprich mit ihr) und die Damen und Herren in der Ersten Klasse. Ihnen soll eine Prise Meskalin im Tomatensaft helfen – doch dummerweise wirkt das Halluzinogen nicht nur dämpfend, sondern vor allem ungemein enthemmend. Zwischen Heulkrampf und Seelenstriptease beginnen die Reisenden der Reihe nach, sich mit ihrem möglicherweise bevorstehenden Ableben zu befassen. In dem engen Raum des Flugzeugs gelten irdische Tabus nicht mehr, beherzt beginnt jeder, aus seinem psychischen und erotischen Privatleben zu erzählen, um sich abzulenken: Das frisch verheiratete Pärchen, der korrupte Finanzstratege, die jungfräuliche Hellseherin, der notorische Liebhaber und die Escortservice-Chefin ...

Schatzi, den nächsten Flug erwischen wir bestimmt! Pénélope Cruz und Antonio Banderas bleiben diesmal am Boden – was das Vergnügen an Fliegende Liebende nicht weniger abgehoben macht.

SCHRILL, BUNT, SEXY und durchge-

dreht wie das Frühwerk von Almodóvar – mit Fliegende Liebende kehrt der spanische Kultregisseur zu seinen Wurzeln zurück, zu einem Kino, das damals wie heute mit Irrwitz über wirtschaftliche und soziale Probleme tröstet, aber nicht hinwegtäuscht. Besonderes Zuckerl: Die langjährigen Wegbegleiter Pénélope Cruz und Antonio Banderas, die beide mit Almodóvar ihre Karriere begonnen haben, sind in Fliegende Liebende als BoMM denpersonal engagiert. ▶l

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KOMÖDIE. OT: LOS AMANTES PASAJEROS. Spanien 2013. LÄNGE: 90 Min. BUCH & REGIE: Pedro Almodóvar. KAMERA: José Luis Alcaine. SCHNITT: José Salcedo. MUSIK: Alberto Iglesias. PRODUKTION: Agustín Almodóvar, Esther García. DARSTELLER: Antonio de la Torre, Hugo Silva, Miguel Ángel Silvestre, Laya Martí, Javier Cámara, Carlos Areces, Lola Dueñas, Cecilia Roth, Antonio Banderas, Penélope Cruz, Paz Vega. VERLEIH: Tobis.

▶l Film

The Purge

Die Säuberung

Schluss mit Funny Games, hier ist der Terror blutiger Ernst: In der nahen Zukunft sind einmal im Jahr Mord und Totschlag straffrei. Und mit dem Feind im Haus entdeckt auch ETHAN HAWKE als besorgter Familienvater und Sicherheitsexperte den inneren Kampfhund.

Wenn sie können, wie sie wollen, die Menschen: Blutrausch im Villenviertel, Horror und Gesellschaftskritik im Sonderangebot – und Ethan Hawke mittendrin. Release the beast!

FREIE BAHN für Aggressionen: In den

USA herrscht 2022 ein neues Spiel nach neuen Regeln. Einmal im Jahr sind für eine Nacht sämtliche Gesetze ausgesetzt, es darf nach Herzenslust gemordet, gequält, geplündert werden – Polizei, Ärzte, Einsatzkräfte aller Art haben frei. Noch nie sah die Verbrechensstatistik so sauber aus, seit man staatlich gefördert den schlimmsten Gelüsten freien Lauf lassen darf. Wer es sich leisten kann, wirft die computergesteuerte State-ofthe-art-Alarmanlage an, fährt kugelsichere Stahlläden über die Fenster und schreitet beruhigt zum Nachtmahl. So auch Familie Sandin: Papa James (Ethan Hawke) hats – ausgerechnet – mit dem Verchecken von Sicherheitssystemen zu Geld gebracht. Er ist gerade Verkäufer des Jahres geworden, das gilt es mit Gattin Mary (Lena Headey) zu feiern. Doch Teenie-Tochter Zoey (Adelaide Kane) schmollt: Man hat ihr wegen des Altersunterschieds das Herumschmusen mit Schwarm Henry (Tony Oller) untersagt. Dem kleinen Bruder Charlie (Max Burkholder) ist das egal: Der Herzfehler-geplagte Nerd hat

aus seinem sicheren Versteck im Kleiderkasten mit seinem ferngesteuerten Mini-HightechPuppen-Panzer sowieso alles im Blick.

DER FEIND IM EIGENEN HAUS. Henry hat sich ins Haus geschlichen, er will es auf „ein Gespräch unter Männern“ mit James ankommen lassen – zumindest verkauft er das Zoey so. Der kleine Charlie beobachtet wiederum via Bildschirm, dass draußen ein blutüberströmter Fremder (Edwin Hodge) Hilfe braucht. Er lässt ihn ins Hochsicherheitsheim – und blitzartig wirds explosiv: Draußen wartet eine Horde mordlustiger Studenten mit Masken. Und denen ist jedes Mittel recht, um wieder an ihr Opfer ranzukommen. Die Sandins müssen sich entscheiden: Ein Leben für ihr Überleben? „DIE HÖLLE, das sind die anderen“, sagte

der französische Philosoph Jean-Paul Sartre. Die Hölle machen wir uns selbst, so die Erkenntnis von Filmemacher und Drehbuchautor in Personalunion, James DeMonaco. Bereits im legendären Erpresser-Duell Ver-

handlungssache sowie im Remake von Assault on Precinct 13 bewies DeMonaco beim Skript ein Händchen für den Horror im Privaten. Für The Purge bedient er sich hemmungslos wie vorbildlich bei Vorbildern von Haneke bis A Clockwork Orange und schafft mit seinem familiären Himmelfahrtskommando für Ethan Hawke himself, die fabelhafte Lena Headey (300, Game of Thrones) und Profi-KameraKind Max Burkholder (Family Guy, Brothers and Sisters) ein perfektes Horror-Kammerspiel. Die erschütternde Wahrheit, im Film furchtlos ausgesprochen: Nach so einer Nacht wird nichts mehr wieder gut. Oder wies beim Atomangriff so schön lautet: IA „Das ist keine Übung“. Viel Glück. ▶l

14 06 2013

HORROR. OT: THE PURGE. USA 2013. LÄNGE: 85 Min. BUCH & REGIE: James DeMonaco. KAMERA: Jacques Jouffret. SCHNITT: Peter Gvozdas. MUSIK: Nathan Whitehead. PRODUKTION: Michael Bay, Jason Blum, Andrew Form, Bradley Fuller, Sébastien Lemercier. DARSTELLER: Ethan Hawke, Lena Headey, Max Burkholder, Adelaide Kane, Rhys Wakefield. VERLEIH: UPI.

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▶l Film

Ready for take off

Der Traum vom Fliegen ist für Nachwuchs-Jet Maverick zwar längst in Erfüllung gegangen, aber zwischen Start und Landung kommt es zu einigen Turbulenzen. Bitte anschnallen!

Seine groSSen Idole waren schon immer diejenigen, die in grenzenloser Freiheit den Himmel bevölkert haben. Denn seit er klein war, hat der junge Flugjet Maverick nichts lieber getan, als seinen bewunderten Vorbildern bei ihren spektakulären Manövern und ihren majestätischen Formationsflügen zuzuschauen – und sich nichts sehnlicher gewünscht, als einmal selbst Teil dieser eindrucksvollen Flugelite zu werden. 086

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Dass am Fliegerhimmel jedoch nicht alles so idyllisch ist, wie die reflektierten Sonnenstrahlen auf den blitzblanken Tragflächen einem weismachen wollen, musste Maverick bei der letzten Flugshow feststellen, als eines seiner großen Idole in einen tragischen Unfall verwickelt wurde. Daraufhin wurde dessen legendärer Flugtrainer Vet der Mitschuld bezichtigt und musste enttäuscht zurücktreten, während die Rolle

des zwielichtigen Flugtalents Iceman, der ebenfalls an der Performance beteiligt war, nie endgültig geklärt wurde.

Knapp ein Jahr später ist der

Vorfall fast schon vergessen und die nächste Edition des großen Flugwettbewerbs in greifbarer Nähe. Durch Zufall erfährt Maverick, dass dringend ein weiterer Teilnehmer für den diesjährigen Wettbewerb gesucht

s t Helden der Lüfte e J Der Himmel hat nur Platz für einen Helden: Das aufgeweckte Jungﬂugzeug Maverick hat schon immer davon geträumt, Sieger des prestigeträchtigen Flugwettbewerbs zu werden. Und die große Chance kommt früher als erwartet – wirds Maverick den großen Überﬂiegern zeigen? Cooles 3D-Animationsabenteuer für große und kleine Himmelsstürmer!

wird – doch wie soll sich der talentierte Rookie in so kurzer Zeit zum Flieger-Ass entwickeln? Glücklicherweise macht er die Bekanntschaft von Falcon, einem schrulligen Himmelsbewohner, der ihn zunächst mit der jungen Fliegerdame Lightning bekannt macht, die ein paar ausgediente Flugveteranen unter ihre Fittiche genommen hat. Doch bei der etwas skurrilen Altfliegerrunde fühlt sich der Jungspund etwas fehl am Platz: Eigentlich sollte hier doch ein mysteriöser Coach auf ihn warten und ihn wettbewerbstauglich machen! Doch von dem fehlt jede Spur, und Lightning will nicht so recht rausrücken, was es mit dem Coach genau auf sich hat. Stattdessen begegnet Maverick ihrem arroganten Freund Iceman, der es zugleich auf das junge Fliegertalent abgesehen hat. Die Herausforderung zu einem Flugduell nimmt unser junger Held zwar ganz ehrenhaft an, muss jedoch schnell erkennen, dass er gegen die Flugkünste seines alteingesessenen Kontrahenten fast keine Chance hat. Bei einem spektakulären Manöver verliert Maverick die Kontrolle, kann sich jedoch ohne größere Schäden retten. Am Absturzort findet Maverick dann das Zuhause des legendären

Fluglehrers Vet, der sich nach dem Unfall seines Schützlings im letztjährigen Flugwettbewerb zurückgezogen hatte. Mühevoll erkämpft sich Maverick ganz langsam das Vertrauen des Flugexperten und kann ihn schließlich überreden, ihn für den bedeutenden Flugwettbewerb zu coachen. Für den ebenfalls teilnehmenden Iceman ist das Gespann ein Dorn im Auge: Er setzt deshalb seine Freundin Lightning unter Druck, um den ambitionierten Flugschüler vom Training abzuhalten. Tatsächlich hat sich Maverick in die schöne Flugdame verguckt, will jedoch seinen großen Traum nicht völlig aufs Spiel setzen. Wird er es tatsächlich schaffen in die Fußstapfen seiner großen Flieger-Vorbilder zu treten?

aBgehoBen!! Nachdem das Animationsstudio Pixar mit den Cars-Filmen ja schon eindrucksvoll bewiesen hat, dass sprechende Straßengefährten auch wunderbare Protagonisten in spannenden Animationsabenteuern abgeben können, war es nur eine Frage der Zeit, bis ihre fliegenden Counterparts auch ihren großen Auftritt erhalten würden. Mit den animierten Protagonisten von Jets – Helden der Lüfte geht es

für Jung und Alt hoch hinaus, denn das russische Animationsabenteuer bietet liebevolle Kinderfilmunterhaltung mit einer spannenden Geschichte und vielen amüsanten Charakteren, die man nicht so schnell vergessen wird. Über den Wolken ist die KinoDR Freiheit eben noch grenzenlos! ▶l

27 06 2013

KINDERFILM. OT: OT VINTA. Russland 2012. LÄNGE: 83 Min. REGIE: Olga Lopato. BUCH: Armen Adilkhanyan, Timur Cherikov. KAMERA: Gabriel Mirakyan. MUSIK: Gari Miller. PRODUKTION: Armen Manasaryan, Georgi Nersian. MIT DEN DEUTSCHEN STIMMEN VON: Constantin von Jascheroff, Dave Davis, David Nathan, Annina Braunmiller. VERLEIH: Einhorn.

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▶l Fun

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MAGIE – UND WIE

DIE FANTASTISCHE WELT VON OZ Die Geschichte vom Zauberer von Oz, der ein wundersames Märchenland regiert, ist nicht erst seit dem legendären Kinoﬁlm mit Judy Garland ein Klassiker. Kino-Fantast Sam Raimi (Spider-Man) hat sich der aufregenden Vorgeschichte des Magiers angenommen, in der es ein arroganter Angeber (James Franco) in einem grandios animierten Märchenland mit gleich drei wunderschönen Hexen zu tun kriegt: Rachel Weisz, Mila Kunis und Michelle Williams. Erscheint als DVD, Blu-ray und als 3D-Blu-ray! Fantasy. OT: Oz the Great and Powerful. USA 2013. Regie: Sam Raimi. Mit: James Franco, Rachel Weisz, Mila Kunis, Michelle Williams, Zach Braff. Extras: Featurette, Bloopers. Auf den Blu-ray-Editions zusätzlich weitere Featurettes & Background-Dokus. Sprachen: Englisch (DD 5.1 bzw. DTS-HD 7.1), Deutsch, Englisch, Türkisch, Spanisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch, Spanisch u.v.m.

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▶l TEXT: GINI BRENNER

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LIEBE, TRIEBE, HEITERKEIT!

Als unschlagbar cooler Action-Held Jack Reacher trampt Tom Cruise auf den Spuren von Lee Childs kultigem Romanhero durch die USA, immer auf Seiten der Guten … schwer unterschätztes, sehr gelungenes Action-Spektakel. Thriller. OT: Jack Reacher. USA 2012.

KÖNIGREICH DES VERBRECHENS Nach dem Tod der Mutter gerät ein Teenager in die Obhut seiner Oma und deren drei verbrecherischer Söhne ... Trotz OscarNominierung 2011 nahezu unentdecktes, mitunter arg beklemmendes TrueCrime-Drama aus Down Under. Geheimtipp. Drama/Thriller. OT: Animal Kingdom. Australien 2010.

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Jetzt auch fürs Heimkino erhältlich: Der Film, der die fabelhafte Jennifer Lawrence endgültig zum Star gemacht hat. Der Film, in dem sich ein frisch aus einer psychiatrischen Anstalt Entlassener (Bradley Cooper ohne Hangover) und eine junge Witwe (Lawrence mit Oscar) zuerst zum Tanzund dann auch noch zum Liebespaar zusammentun. Der Film, der es auch beim wiederholten Schauen schafft, mit seinem gewagten Mix aus zotigauthentischen Dialogen, exzentrischen Figuren und grundherzlichem Charme eine Leben und Liebe bejahende Stimmung zu etablieren, an der konventionellere romantische Komödien sonst oft genug scheitern. Tragikomödie. OT: Silver Linings Playbook. USA 2012. Regie: David O. Russell. Darsteller: Jennifer Lawrence, Bradley Cooper, Robert De Niro. Extras: Making of, Tanz-Proben, Tanzkurs mit Pat & Tiffany. Sprachen: Deutsch, Englisch. Untertitel: Deutsch.

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Die Krimiserie um die allzu menschliche Kommissarin Angelika Schnell (Ursula Strauss), ihre aufschlussreichen Tagträume, ihren Kollegen und Ex-Ehemann (Andreas Lust), ihren stressigen Alltag und nicht zuletzt ihre oft sehr knifﬂigen Fälle wurde nicht ganz ohne Grund zum Überraschungserfolg: tolle Schauspieler und originelle Stories zahlen sich eben aus. Jetzt gibts alle vier Staffeln als 13-DVD-Komplettset! Krimiserie. Österreich 2008–2012. Regie: Andreas Kopriva, Michael Riebl. Darsteller: Ursula Strauss, Andreas Lust, Katharina Straßer, Wolf Bachofner. Extras: Keine. Sprache: Deutsch (DD 2.0). Untertitel: Deutsch für Hörbehinderte.

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Hätte diese Story ein Autor geschrieben, man würde ihn für verrückt halten. Tatsächlich hat sie sich aber so in all ihrer Ungeheuerlichkeit echt ereignet: Mitte der Neunziger verschwindet in Texas ein 13-Jähriger nach einem Streit mit seiner Familie. Jahre später meldet sich in Spanien ein Teenager, der behauptet, eben dieser vermisste Bub zu sein. Vor lauter Freude über dessen Rückkehr kann (oder will?) keiner der Angehörigen bemerken, dass dieser nun eine ganz andere Augenfarbe hat und mit französischem Akzent spricht … Packende Doku über einen unglaublichen Kriminalfall. Dokumentation. OT: The Imposter. GB 2012. Regie: Bart Layton. Extras: Making-of, Background-Dokus. Sprachen: Deutsch, Englisch. Untertitel: Deutsch.

FOTOS: VERLEIHER

▶l TEXT: GINI BRENNER, CHRISTOF PRENNER

DER BLENDER – THE IMPOSTER

HOMELAND – SEASON 1

Der legitime Nachfolger von 24: Homeland erzählt die Geschichte von Carrie Mathison (Claire Danes), einer brillanten, manisch-depressiven CIA-Agentin, die einem geretteten Kriegsgefangenen vorwirft, ein falsches Spiel zu spielen. Ist der auf wundersame Weise befreite Nicholas Brody (Damian Lewis) tatsächlich ein Kriegsheld – oder doch nur ein Schläfer von El Kaida, der im Geheimen einen spektakulären Terroranschlag auf amerikanischem Boden plant? Mehrfach ausgezeichnete Serienunterhaltung, die man keinesfalls verpassen sollte!

RAUS AUS DEM RING WRESTLING-STARS IN ACTION!

Ihre einzigartigen Fähigkeiten stellen die Wrestling-Stars der WWE Woche für Woche vor einem Millionenpublikum im Ring unter Beweis. Doch auch ﬁlmisch müssen sie jetzt als schlagkräftige ActionHelden höchsten Einsatz zeigen! Zu jedem der explosiven Power-Filme gibt’s auf Blu-ray und DVD noch jede Menge exklusives Bonusmaterial! Ab 28.06. erstmals als Blu-ray & DVD erhältlich.

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HARTE MUCKIS – HARTE ACTION: ACTIONHITS AUF BLU-RAY Muckis machen Männern Spaß! Von Jean-Claude van Damme über Sylvester Stallone bis Chuck Norris ﬁghten die stärksten Muskelhelden jetzt in brillanter Blu-ray-Qualität und bringen Action-Fans garantiert ordentlich zum Schwitzen!

STIRB LANGSAM – EIN GUTER TAG ZUM STERBEN STIRB LANGSAM 1–5 BLU-RAY- & DVD-BOX YIPPIE-YA-YAY, SCHWEINEBACKE!

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ES WIRD IMMER STÄRKER

John McClane ist zurück! Bereits seit 25 Jahren besitzen die Stirb langsam-Filme mit ihrer Mischung aus beinharter Action und lässigen Sprüchen absoluten Kultstatus bei Actionfans. Nun wurde mit Ein guter Tag zum Sterben ein neues und eindrucksvolles Kapitel der Action-Saga aufgeschlagen – und McClane hat wieder einmal ein Händchen dafür, immer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Diesmal gerät er in die Bredouille, als er seinen verschollenen Sohn Jack (Jai Courtney, Spartacus) sucht, der in Moskau im Gefängnis sitzt … Sowohl als Blu-ray als auch als DigitalHD™ wird das neuste Actionspektakel aus dem Hause McClane sogar als Extended Cut veröffentlicht. Acht Minuten länger ist Bruce Willis in High Deﬁnition unterwegs – und das als DigitalHD™ sogar bereits zwei Wochen früher! Wer dann immer noch nicht genug von verschwitzten Feinripp-Unterhemden, cooler Action und ﬁesen Sprüchen hat, für den gibt es die geballte McClane-Action auch gesammelt: Am 28. Juni erscheinen alle fünf Stirb Langsam-Filme in einer Box auf Blu-ray und DVD, natürlich inklusive jeder Menge Bonusmaterial!

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▶l Fun ENTERTAINMENT AUF SKY

Besseres Fernsehen für Sie

Mit Sky herrscht im TV-Programm immer absolute Hochsaison: SKIP präsentiert die coolsten Sky-Fernsehevents im Juni – von ultraspannender Top-Ware für Cineasten bis zu den neuesten US-Serien von HBO.

FILME ZEITGLEICH ZUM DVD-START AUF SKY SELECT ARBITRAGE

AB 07. 06. AUF SKY SELECT/HD

ZERO DARK THIRTY

Ein mit allen Wassern gewaschener Hedge-Fonds-Manager vor der ﬁnanziellen und familiären Talfahrt: eleganter Indie-Thriller von Newcomer Nicholas Jarecki voll schmutziger Tricks und bester Absichten und mit einem überragenden Richard Gere.

AB 06. 06. AUF SKY SELECT/HD

Was ist am 2. Mai 2011 im pakistanischen Abbottabad geschehen? Da hat das US-Militär endlich den grausamen, weltweit gefürchteten Staatsfeind Nummer eins Osama bin Laden erwischt und getötet. Military-Action-Thriller von Kathryn Bigelow (The Hurt Locker).

STIRB LANGSAM – EIN GUTER TAG ZUM STERBEN LES MISÉRABLES AB 27. 06. AUF SKY SELECT/HD

Allons, enfants … Tom Hoopers (The King’s Speech) Verﬁlmung des Musicals nach Victor Hugos Roman, groß besetzt mit Hugh Jackman, Russell Crowe, Anne Hathaway, Sacha Baron Cohen, Helena Bonham Carter und Amanda Seyfried.

Yippie-Ya-Yeah, Schweinebacke! Bruce Willis alias John McClane ist noch immer nicht umzubringen. Im fünften Teil gehts gemeinsam mit McClane Junior zur Sache: Die Hard, the next generation, quasi. Und wieder wird es Glasscherben und Kugeln hageln, als ob es kein Morgen gäbe!

FOTOS: VERLEIHER

AB 27. 06. AUF SKY SELECT/HD

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TOP-SERIEN SKY CINEMA HD ERSTAUSSTRAHLUNGEN

ROCK OF AGES

AB 01. 06., 20.15 UHR, AUF SKY CINEMA/HD It’s Only Rock ’n’ Roll But I Like It. Starbesetztes Kino-Musical zum Mitgrölen mit Songs & Stylings aus den tiefsten 80er-Jahren: Tom Cruise hat Sex am Klo, alle anderen haben Pudel-Dauerwellen, Russell Brand ist noch schriller als sonst, und Catherine Zeta-Jones hütet die Moral. Let’s Party!!

THE FOLLOWING ERSTE STAFFEL AB 06. 06. UM 20.15 UHR AUF RTL CRIME Purer Nervenkitzel und jede Menge Schockmomente: Ein bestialischer Serienkiller entkommt kurz vor seiner Hinrichtung aus dem Gefängnis, um sein „Werk“ zu vollenden.

ICE AGE 4

AB 16. 06., 20.15 UHR, AUF SKY CINEMA/HD

Komplette kontinentale Katastrophe! Das liebenswerte Trio Manny, Diego und Sid macht wieder ordentlich Faxen zwischen Eisbergen, Piraten und dem unermüdlichen Scrat. Prähistorisches Vergnügen, eiskalt serviert.

FALLING SKIES DRITTE STAFFEL AB 11. 06. UM 20.15 UHR AUF TNT SERIE HD

DIE EISERNE LADY AB 02. 06., 20.15 UHR AUF SKY CINEMA/HD

THE DARK KNIGHT RISES FOTOS: VERLEIHER

SPECIAL VON 21. BIS 23. 06., 20.15 UHR, AUF SKY CINEMA/HD Furioses Finale von Christopher Nolans BatmanTrilogie mit Christian Bale als Fledermaus, Michael Caine als Butler, Gary Oldman und Joseph Gordon-Levitt als Ordnungshüter, Marion Cotillard als Herzblatt, Tom Hardy als Superschurke Bane und Anne Hathaway als Catwoman.

DEXTER STAFFEL 7 AB 20. 06. UM 22.00 UHR AUF SKY ATLANTIC HD Debra kennt nun Dexters zweite Identität als Serienmörder. Wie wird die Polizistin reagieren? Vorletzte Staffel der immens erfolgreichen Blutoper.

Die Widerstandskämpfer wehren sich gegen die Monster aus dem All: Spielbergs SciFi-Hit, wenige Tage nach der Weltpremiere in den USA auch bei uns.

Working class girl und Hassﬁgur der Arbeiterbewegung, stockkonservative Politikerin und erste gewählte Regierungscheﬁn Europas, ladylike und unbeugsam: Meryl Streep zeigt in ihrer Golden-Globe- und Oscar-Rolle Margaret Thatcher als vielschichtige Persönlichkeit.

▶l Fun GAMES ▶l TEXT: KURT ZECHNER

DIE SIMS 3: INSELPARADIES

FÜR PC/MAC. Reif für die Insel: Jetzt gehts für deine Sims hinaus aufs weite Meer – und du kannst ihnen das perfekte Inselparadies basteln! Entweder als Touristen auf Island-Hopping an tropischen Traumständen, als Betreiber eines 5-Sterne-Resorts, als Bewohner eines Hausbootes oder auf den Spuren von Robinson Crusoe, alles ist möglich. Erstmals können die Sims auch tauchen gehen – und in der Limited Edition gibts obendrein noch das Insel-Überlebenspaket für das optimale Abenteuer.

THE INNER WORLD

FÜR PC/MAC/iPAD/iPHONE. Ein

hinreißendes Vergnügen: In diesem wunderschön animierten 2D-Point-&Click-Adventure machst du dich als nett-naiver Musiker auf die Suche nach dem Geheimnis, das deine Märchenwelt bedroht … Zahllose originelle Ideen, knifﬂige Rätsel und sehr viel Witz sorgen für stundenlange unbeschwerte Spielfreude.

DARK

Für XBOX360, PC. Auf der anderen Seite: In diesem Action-Abenteuer bist du zur Abwechslung mal der Vampir. Mit spitzen Zähnen und ziemlich viel Blutdurst, dafür ohne jede Erinnerung daran, wie du zum Blutsauger werden konntest, machst du dich auf die Suche nach deiner Identität – immer gejagt von Polizisten, Elitesoldaten und anderen Monstern. Gut, dass du dich auf deine VampirFähigkeiten verlassen kannst, denn nur, wer sich im richtigen Moment unsichtbar macht, kann als Geschöpf der Dunkelheit überleben.

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ANIMAL CROSSING: NEW LEAF FÜR 3DS. Im neuesten Teil

der beliebten Social-SimSerie gehts wieder sehr herzig zu: Gemeinsam mit vielen bunten Tierchen lebst du in einem netten Dörﬂein, dessen Entwicklung du auf verschiedenste Art und Weise beeinﬂussen kannst. Diesmal hast du noch ein paar Möglichkeiten mehr, denn du bist zum/zur BürgermeisterIn auf Lebenszeit befördert worden.

THE LAST OF US

FÜR PS3. Survival-Horror der Luxusklasse: Ein parasitärer Pilz hat den Großteil der Menschheit auf dem Gewissen, übriggeblieben ist eine postapokalyptische Welt voller zerfallender Städte, über die sich ungehemmt der Wildwuchs ausbreitet. In der Rolle eines raubeinigen Schmugglers hast du nun die schwierige Aufgabe, ein 14-jähriges Mädchen quer durch die USA zu geleiten, ständig bedroht von Wegelagerern, Pilz-Inﬁzierten und jeder Menge sonstiger Gefahren. Großartige Optik und sehr ambitioniertes Gameplay sorgen für stundenlange Horror-Spielfreude für alle über 18.

SPIEL DICH FREI

GAME & WARIO

FÜR WII U. Juhu, ein neues Wario-Partygame – und wieder haben die Nintendo-Entwickler es drauf angelegt, die allerverrücktesten Ideen als Minigames umzusetzen. Hauptrolle spielt das Gamepad, das in allen möglichen Funktionen eingesetzt wird – als Kamera, als Waffe oder als Lenkrad … Sowohl für einen Spieler allein als auch für bis zu vier Gamer gibts hier eine Fülle von durchgeknallten Aktivitäten, die sich alle auf einem einzigen Gamepad spielen lassen.

▶l Fun Gala-Premiere

Douglas

Taffe Mädels ▶l Wien. Di, 02 07 2013

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Foto: Centfox

In Kooperation mit Energy Österreich

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