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▶l Inhalt AUGUST 2011 COVERFOTO: UPI
032 COWBOYS & ALIENS Da kuckst du: Daniel Craig als Cowboy mit intergalaktischen Problemen.
▶l Fame Forward 010 ME, HERSELF & I
ADAM SANDLER & KATIE HOLMES
012 CANCUN HIGH NOON
SKIP BEIM SUPERSTAR-GIPFEL IN MEXIKO
014 TOM CRUISE ROCK THIS WAY
016 STEVEN SPIELBERG & PETER JACKSON STAUNEN & ZITTERN
018 STAR-TALK
GOSSIP & SET-NEWS
020 AMBER HEARD
GIRLS IN GUMMIZELLEN
▶l Fashion Forward 022 HUGH LAURIE
DR. HOUSE ALS MÄNNER-MODEL
024 CHAPEAU!
HERRENHÜTE FÜR ALLE
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KNALLENG UND KNIELANG: SEXY BLEISTIFTRÖCKE
028 NACHGESTYLT
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030 NACHGESTYLT
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DAS NÄCHSTE SKIP ERSCHEINT AM 08. SEPTEMBER 2011
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NA BUMM, WAS KOMMT DENN DA: Elle Fanning in Super 8 FOTO: UPI
SKIP AUGUST
003
▶l Inhalt AUGUST 2011 ▶l Film Forward
Filme A – Z
095 048 084 062 094 070 074 055 060 072 078 052 076 096 088 068
am ende des tages auf Brennender erde caPtaIn amerIca cars 2 conan coWBoys & alIens crazy stuPId love das lIed In mIr dIe anonymen romantIker dIe dreI musketIere dIe schlümPfe fInal destInatIon 5 freunde mIt geWIssen vorzügen I Phone you Burlesque: echte frauen haBen kurven kIll the Boss mIchael mIdnIght In ParIs naokos lächeln nIchts zu verzollen one Way trIP 3d Planet der affen – PrevolutIon PrInzessIn lIllIfee und das kleIne eInhorn resturlauB sommer In orange suPer 8 sex: that’s What frIends are for tournée Wenn das samenkorn nIcht stIrBt 080 Petra schmIdt-schaller HaPPy HiPPie Whores’ glory 081 marcus h. rosenmüller WIe man leBen soll
056
weLLe bayern
Interviews & Stories 036 harrIson ford
wiLd wiLd weLtraum
037 danIel craIg instant Cowboy
042 John lasseter der reifenProfi
046 hank azarIa &
083 Jean-PIerre amérIs Love Hurts
085 markus schleInzer
Horror Hinterm gartenzaun
087 charlIze theron feuer und fLamme
090 mIchael glaWogger Hurerei, verfiLmte!
093 sImon schWarz
symPatHisCHes monster
neIl PatrIck harrIs für immer bLau
050 JennIfer anIston dirty sexy Jenny
053 J.J. aBrams toP seCret
063 rachel mcadams
fremdsCHämen für woody
▶l Fun Forward 098 meIne rede
tHe king’s sPeeCH: der osCar-abräumer auf dvd
064 Woody allen
100 Watch thIs!
069 axel ranIsch
104 sPIeleParadIes
073 maxImIlIan Brückner
106 skIP-PremIere
der weLtneurotiker iCH bin ein star!
neues auf dvd und bLu-ray was kommt für konsoLe und PC
kommissar vieLseitig
077 mathIeu amalrIc
grösser, besser, sCHöner
004
skIP august
006 alle fIlmstarts auf eInen BlIck
076
062 ParIs: touJours l’amour
Das SKIP-Team Herausgeber: Michael Ginalis, Josef Hruby CHefredaktion: Kurt Zechner stv. CHefredaktion: Gini Brenner, Andrea Mühlwisch CHef vom dienst: Dina Maestrelli redaktion: Gini Brenner (gb), Klaus Hübner (kh), Dina Maestrelli (dm), Magdalena Miedl (mm), Julia Pühringer (jp), Kurt Zechner (kz) art-direCtor: Michael Grill stv. art-direCtor & art-direCtor Promotions: Ronnie Feichtinger grafik (fasHion): Bettina Lasser ProduktionsLeitung: Thomas Antwi korrektur: Uwe Bubik fotoredaktion: Andrea Mühlwisch fotos: Andrea Mühlwisch, Filmverleiher, Bildagenturen marketing: Michael Ginalis event-marketing: Walter Schreier anzeigenLeitung: Michael Ginalis anzeigenkontakt: Oliver Dvorsky, Andrea Stoifl anzeigenverwaLtung & finanzen: Andrea Permoser sekretariat: Heliane Sagheb gesCHäftsfüHrung: Michael Ginalis medieninHaber: SKIP Media GmbH, Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, Tel: 01/545 24 00 redaktionsadresse: Grohgasse 5-7/1, 1050 Wien, Tel: 01/545 24 00 druCkvorstufe: Graphic Cooperation - Rudolf Huber, Bergsiedlung 139, 2571 Altenmarkt a.d. Triesting druCkerei: Infopress Group, Nádas u. 6., 2600 Vác, Ungarn HomePage: www.skip.at
fotos: FILMVeRLeIHeR
092 086 058 040 059 032 066 097 082 038 044 054 056
Gewalt macht kaputt, was wir lieben.
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▶l Filmstarts ÜBerSiChT ▶l Fr 05. August 19. 08.
midnight in paris Zeitreisen mit Woody: ein junger Amerikaner findet sein Glück in der Stadt der liebe ... >062
die sChlümpFe Die herzigen Wesen aus Schlumpfhausen erobern das Kino – als bezaubernde 3D-Animationshelden im realfilmspaß mit hank Azaria als bösem Zauberer Gargamel! >044 vergissmiChniCht Wie ein kleines mädchen das Glück ihres älteren Selbst (Sophie marceau) rettet ... i phone you erfrischend-freche lovestory zwischen China und Berlin nach einem Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase (Sommer vorm Balkon). >095 das hausmädChen Koreanischer Thriller um ein hausmädchen, das in eine teuflische Abhängigkeit gerät ...
auF brennender erde Ausnahme-Drama von 21 Gramm-Autor Guillermo Arriaga mit Charlize Theron, Kim Basinger und Jennifer lawrence. >086 Captain ameriCa
26. 08.
Cowboys & aliens
01. 09.
▶l Do 01. September kill the boss
02. 09.
kill the boss Schlampe, Trottel, irrer: Jennifer Aniston, Colin farrell und Kevin Spacey als Kotzbrocken. >048
miChael hinter der Normalofassade lauert ein Geheimnis: im Keller ist ein Bub gefangen. >084
Crazy stupid love es plagen sich Steve Carell, ryan Gosling, emma Stone und Julianne moore mit der liebe. >066
006
die drei musketiere en garde! Alle für einen, einer für alle reloaded und vor bayrischer Kulisse. >038
▶l Fr 02. September
▶l Do 18. August
homies hiphop-movie mit Jimi Blue Ochsenknecht.
am ende des tages verlogen, brutal, verantwortungslos: Simon Schwarz als Politiker von morgen. >092 das lied in mir Drama um ein familiengeheimnis mit Jessica Schwarz und michael Gwisdek. >097
bahrtalo! good luCk! Ungarisches roadmovie über den ewigen Traum vom schnellen Geld. gordos – die gewiChtigen leichter leben mit vielen Kilos: Tragikomödie über den Alltag mit Speck an der hüfte.
▶l Fr 26. August Cowboys & aliens Jon favreau (iron man) bringt Western & Scifi, Craig & ford zusammen. Yeah! >032/Coverstory
resturlaub Deppenapostrophe, Kinderstress und Biedermann-idyll – ist das wirklich alles, was auf einen modernen mittdreißiger noch wartet? >072 rüCkkehr ans meer Nach einer Überdosis verlässt die schwangere mousse Paris in richtung meer ...
wenn das samenkorn niCht stirbt Geschichten vom rand der eU – skurril, schön und von markerschütterndem irrsinn. >096
Final destination 5 Und wieder: Wer dem Tod per Zufall von der Schaufel hüpft, stirbt trotzdem ... >054
▶l Fr 12. August die anonymen romantiker eine Begegnung, verführerisch wie Praliné: Zwei schwer schüchterne Neurotiker verlieben sich ineinander – unwiderstehlich! >082
tournÉe Tiefromantisches lovestory-roadmovie von und mit mathieu Amalric. >076
▶l Do 25. August
▶l Do 11. August planet der aFFen – prevolution Die rückkehr der Kult-Affen: hochintelligente Primaten läuten den Anfang vom ende der menschlichen Gesellschaft ein ... >055
Captain ameriCa first Avenger: Chris evans spielt den amerikanischsten aller Superhelden. >058
sommer in orange
sommer in orange Kulturschock anno 1980: Bhagwan-WG meets bayrische Provinz. >078
fotos: filmverleiher
super 8 monstermäßig! J. J. Abrams präsentiert einen gelungenen Genremix aus Abenteuer, monster-Action und familiendrama. >052
▶ ▶l Fr 19. August
skip august
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Filmstarts täglich aktualisiert auf
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Alle genannten terminangaben ohne gewähr!
02. 09.
Prinzessin Lillifee
Whores’ Glory Huren in Thailand, Mexiko und Bangladesh. >088
08. 09.
Adrienn Pál Ein Fingerzeig aus der Vergangenheit ändert das Leben der Krankenschwester Piroska. HErzensbrecher Neues von Xavier Dolan: Ein Film über die Liebe.
Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn Neues von der rosa Kinderzimmerheldin! >060 Naokos Lächeln Bittersüße Liebesgeschichte im Tokio der Sixties in grandiosen Bildern und mit subtiler Erotik. >094
▶l Do 08. September
▶l Bonus Conan
09. 09.
Conan Conan, der Barbar (Jason Momoa) erhebt wieder das Schwert – natürlich in 3D. >059
▶l Fr 09. September Freunde mit gewissen Vorzügen Lass uns Freunde bleiben! Mila Kunis und Justin Timberlake haben (auch) Sex. >056
Nichts zu verzollen läuft seit 22. Juli 2011
>070
Cars 2 läuft seit 28. Juli 2011
>040
One Way Trip startet am 23. September 2011
>074
Wie man leben soll startet am 7. Oktober 2011
>068
Drifter. Road | Movie 1974 – 2007 Filmmuseum, Wien, 1. September bis 5. Oktober
Freunde mit gewissen vorzügen
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12. 08.
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Forward
GOSSIP / NEWS / STARRING
ADAM SANDLER & KATIE HOLMES
ME, HERSELF & I
▶l TEXT: KURT ZECHNER, MAGDALENA MIEDL FOTOS: SONY, MAGDALENA MIEDL
Zum dritten Mal fand heuer im mexikanischen Beach-Paradies Cancun die spektakuläre Leistungsschau von Sony Pictures statt, bei der alle kommenden Highlights präsentiert werden, und SKIP als einziges Magazin Österreichs dabei sein darf. Dort immer am vordersten Startplatz: Adam Sandler, der diesmal mit seiner neuen Crossdress-Klamotte Jack and Jill nicht nur Katie Holmes als Filmehefrau präsentieren konnte, sondern auch sich selbst als seine nervige Zwillingsschwester. Und weil breites Grinsen unter der Karibiksonne bekanntlich noch besser strahlt, ließ sich auch Cameron Diaz (oben) für ihren Überraschungsmegahit Bad Teacher in Cancun noch mal richtig abfeiern!
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▶l Fame GOSSIP / NEWS Skipping in Cancun: Zusammen mit BRAD PITT, MILA KUNIS, GEORGE CLOONEY und dem Monsterschlumpf tummelte sich das SKIP-Sommer-Sonderkommando am Strand von Mexiko. Caramba!
SCHLÜMPFE UNTER SICH
▶l TEXT: KURT ZECHNER, MAGDALENA MIEDL FOTOS: SONY, MAGDALENA MIEDL
Der gigantische Riesenschlumpf, der faule Zeitungsschlumpf, der fleißige SKIP-Oberschlumpf Kurt Zechner und der Gourmetschlumpf beim Abschlumpfen am Beach: Hier, wo sich normalerweise Meeresschildkröte und Pelikan gute Nacht sagen, erlebten wir unser blaues Wunder – eine Invasion der Filmschlümpfe. Mehr dazu ab Seite 44. Voll verschlumpft!
JONAH HILL, BRAD PITT & BENNETT MILLER Baseball gilt bei uns immer noch als Exotensport. Das wird sich diesen Herbst schlagartig ändern, wenn Brad Pitt an der Seite des erschlankten Jonah Hill (l., Superbad) und unter der Regie von Bennett Miller (Capote) in Moneyball die wahre Geschichte eines Sportmanagers erzählt, der sein Team statt mit Mörderbudget mit cleverer Computerauswertung zu Höchsleistungen brachte.
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SKIP AUGUST
JAMIE BELL, ANDY SERKIS & DANIEL CRAIG Yarr!! Die drei feschen Briten spielen via Motion Capture die Hauptrollen in der Verfilmung von Hergés Kultcomic Die Abenteuer von Tim und Struppi (im Original: Tintin). Spektakulär? Darauf könnt ihr eine Pulle Rum verwetten, immerhin stehen Steven Spielberg und Peter Jackson hinter dem Projekt (und in diesem SKIP auf Seite 16/17 erstmals exklusiv Rede & Antwort)!
ARTHUR CHRISTMAS Leise rieselt der Sand ... Weihnachtsstimmung mitten im karibischen Juli, so gefällt uns das! Für Arthur Christmas, den neuesten Geniestreich aus der Wallace & Gromit-Werkstatt Aardman, dirigierte deren Mastermind Peter Lord (der Mann im Piratenhemd am Bild links) Weihnachtssongs. Fürs brav Mitsingen durfte SKIP im OriginalSanta-Rennschlitten Platz nehmen.
GEORGE CLOONEY & GRANT HESLOV
JUSTIN TIMBERLAKE & MILA KUNIS Nein, die beiden sind kein Paar. Ja, sie sind nur Freunde. Wirklich! Wir wollen es glauben, auch wenn die hinreißend schöne Mila und der überaus charmante Justin nicht nur in ihrem neuen Film Freunde mit gewissen Vorzügen (siehe Seite 56) mehr als überzeugende Chemie versprühen. Vielleicht lag es aber auch nur an der karibischen Sonne?
NICK SWARDSON, JESSE EISENBERG & AZIZ ANSARI Knalltüten unter sich: Nein, das sieht nicht nur so aus, die drei Jungs sind tatsächlich etwas neben der Spur, zumindest in dem verrückten Buddy-Movie 30 Minuten oder weniger, in dem Eisenberg (The Social Network) einen ahnungslosen Pizzalieferanten spielt, der zum Bankraub gezwungen wird. Regie: Zombieland-Macher Ruben Fleischer!
Auch diese beiden Herren schauten am Strand vorbei: Gorgeous George präsentierte gemeinsam mit Producer Grant Heslov seine vierte Regiearbeit, den grandios inszenierten Politthriller The Ides of March, der am 31. August auch die Filmfestspiele Venedig eröffnen wird. Und so darf Neo-Single Clooney dann auch in seiner Wahlheimat Italien wieder mal zu Recht einen so richtig auf dicke Hose machen.
▶l Fame STARRING
TOM CRUISE LANGE MÄHNE und Metal-Tattoo –
Tom, bist dus wirklich? Oh ja: Mr. Cruise, verrufen als gruselig grinsender Saubermann mit ein paar Scientology-Clearings zu viel, setzt seinen Pfad der Rehabilitation in den Kreis ernsthafter Schauspieler weiter fort: Nachdem er in Tropic Thunder überraschte und in Operation Walküre – Das Stauffenberg-Attentat überzeugte, gibt er in der Verfilmung des Broadway-Erfolgs Rock of Ages alles, und zwar inklusive Sex und Drugs und Rock ’n’ Roll – Freddie Mercury hätte es nicht besser hingekriegt. Das Musical ist eine nostalgische Reminiszenz an die Rock-Ära der achtziger Jahre und erzählt eine dramatische Liebesgeschichte zwischen einem Musiker und der Maid seines Herzens. Cruise alias Stacee Jaxx ist derjenige, der die junge Liebe ins Stolpern bringt, und angesichts des ersten PromoShots vom Dreh ist auch klar, warum. In weiteren Rollen spielen übrigens Russell Brand, Paul Giamatti, Alec Baldwin und Catherine Zeta-Jones, und sogar Mary J. Blige hat einen Auftritt. Im Zentrum steht aber natürlich die Musik, hier regieren die 80er-Hadern, von We Built This City bis Final Countdown. Rock on!
TOM CRUISE in Rock of Ages
ROCK THIS WAY Rock of Ages startet voraussichtlich im Sommer 2012 in den österreichischen Kinos.
014
▶l TEXT: MAGDALENA MIEDL
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Die neue Facebook-App von A1 macht dich zum Kinomanager: Eröffne deinen eigenen virtuellen Kinosaal, fülle die Sitzreihen möglichst schnell mit deinen Freunden und gewinne 2 von 100 Kinotickets. Jede Woche – ein ganzes Jahr lang!
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Der Eingang zum offiziellen FacebookKino von SKIP und A1: Hier kannst du deinen Kinosaal eröffnen.
Auf der Leinwand deines Facebook-Kinosaals laufen stets die aktuellen Kinotrailer der zwei Top-Movies der Woche, für die es Tickets zu gewinnen gibt.
Gehe auf apps.facebook.com/kinomanager und aktiviere die App. Nun bist du gefragt: Eröffne dein eigenes virtuelles Kino und lade deine Freunde ein, sich in dein Kino zu setzen. Die ersten 25 Kinomanager, denen es gelingt, ihr Kino bis auf den letzten Platz zu füllen, bekommen jeweils 2 Kinotickets für das folgende Wochenende. Doch damit nicht genug: Auch deine Freunde können gewinnen. Unter allen, die sich in ein Kino eines Freundes setzen, werden weitere 25 mal 2 Tickets per Zufallsauswahl verlost. ACHTUNG: Wenn auch du als einer der Ersten wissen möchtest, wann die Kinos jede Woche öffnen, dann werde jetzt gleich Fan von www.facebook.com/A1– denn nur dort wird wöchentlich gepostet, wann die Kinos öffnen. Ein entscheidender Vorteil im Kampf um die begehrten Tickets.
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Jetzt liegt es an dir, wie schnell du deine Facebook-Freunde dazu bringen kannst, sich zur richtigen Zeit in deinen Kinosaal zu setzen.
HAST DU GEWONNEN, steht es dir frei, den Tag (Samstag oder Sonntag), das Kino und den Film (aus den zwei Top-Neustarts der Woche) zu wählen.
▶l Fame coming next
Peter Jackson & Steven Spielberg
SKIP: Carl, die Geschichte der 47 Ronin, die ihrem Herrn über den Tod treu waren, kennt in Japan jedes Kind. Was hat Sie daran so begeistert? Carl Rinsch: Ich kannte natürlich den historischen Hintergrund, aber mich hat am Drehbuch der komplett neue Ansatz fasziniert: Wir haben dieses Epos mit so vielen unterschiedlichen Mitteln erzählt bekommen, als Theaterstück, als klassisches japanisches Puppenspiel, als Film und als Roman - die Tradition will es, dass jeder seinen eigenen Zugang findet. Und ich wollte diese alte Begebenheit aus einer westlichen Sichtweise erzählen.
Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn startet am 28. Oktober 2011 in den österreichischen Kinos.
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SKIP August
Keanu, denken Sie ist diese Geschichte für ein westliches Publikum überhaupt nachvollziehbar? Keanu Reeves: Natürlich, es geht um Rache, aber auch um unmögliche Liebe und um Loyalität, und mit diesen Dingen kann sich jeder identifizieren. Der Film enthält Elemente, die zwar überlebensgroß und universell gültig sind, aber auch eine ganz reale Basis haben. In Kombination mit den 3D-Bildern wird das eine eindrucksvolle Sache werden (lacht)! Carl, Sie sind jetzt am Beginn der Dreharbeiten für eine japanische Geschichte, mit einem größtenteils japanischen Cast – aber Sie drehen in Budapest. Warum Ungarn? CR: Weil die dort riesige Studios haben! Wir brauchten einfach den Platz, um all die Paläste aufzubauen für den Film, enorme Innenräume von Schiffen, verrückte gigantische Sets – und das alles unter Dach. Wir haben uns überlegt, wie soll unser Film aussehen, in welche Kategorie soll er passen? Meine visuellen Inspirationen sind einerseits der japanische Künstler Katsushika Hokusai, dessen Holzschnitte im Grunde die Entwicklung der Manga-Comics beeinflusst haben, und andererseits der geniale Hayao Miyazaki. Aber unser Film wird einzigartig, auf der einen Seite geerdet, auf der anderen Seite eine überlebensgroße Japan-Fantasie – kein reales Abbild von Japan, sondern die Traumvorstellung, die Westler von Japan haben! Keanu, was hat ursprünglich Ihre Begeisterung für japanische Kultur geweckt? Das ist schwierig... Sushi? Nein (lacht), etwas ganz anderes: Haiku! Diese kurzen, konzentrierten Gedichtminiaturen haben mir schon als Kind sehr gefallen. Später waren es Filme, zuerst natürlich Action-Science-Fiction-Streifen wie Godzilla, aber als Teenager entdeckte ich die Filme von Kurosawa und war ungemein beeindruckt. Und als ich in den frühen Neunzigern das erste Mal in Japan war, war ich hin und weg: Das war wie eine Reise in eine andere Welt! Das Essen, die Menschen, das Verhalten - das war alles so fremd, wie ich es bis dahin noch nicht erlebt hatte, als Kind des sozialistischen Toronto (lacht). ▶l Magdalena Miedl Ich finde Japan jedenfalls großartig!
STAUNEN &
ZITTERN
Die abenteuer von Tim und struppi – Das Geheimnis der Einhorn, die verfilmung von hergés klassischem Comic mit regisseur STeven SPIelBeRG und Produzent PeTeR JACKSon, wird eins der größten leinwandereignisse des Kinoherbstes. Mit sKiP trafen sich die beiden in Paris zum vorab-Exklusivtalk.
haudegen-schule, umgesetzt als Computeranimation mit hochkarätigen schauspielern und modernster Motion-CaptureTechnologie: Erst wenige Filmminuten sind bisher von steven spielbergs und Peter Jacksons ambitioniertem Projekt, den weltberühmten Comic-Klassiker in Filmsprache zu übersetzen, fertiggestellt. Die durfte sich sKiP exklusiv anschauen (unter ähnlichen sicherheitsbedingungen wie bei einem Besuch beim Us-Präsidenten, versteht sich) – und was wir sahen, macht viel Freude. Jamie Bell als jugendlicher held, andy „Gollum“ serkis als lebende rumkugel Captain haddock und Daniel Craig als erzböser Finsterling sehen in ihrer CGi-Maske wirklich super aus. spielberg und Jackson haben sichtlich viel Freude an der gemeinsamen arbeit – dementsprechend entspannt war das interview mit den beiden ewigen Kindsköpfen.
SKIP: Sie beide als Masterminds hinter einem Abenteuerfilm – das klingt wie der feuchte Traum eines Kinofans. Wie kam es zu dieser kongenialen Kollaboration? PETEr JaCKson: Die Technik, die wir verwenden, stammt von James Cameron – wenn sie den auch noch mit erwähnen, klingts gleich noch besser (lacht). sTEvEn sPiElBErG: ich bin auf Tim und struppi gestoßen, als ich vor Jahren einmal eine französische Kritik zu einem indiana Jones-Film in die hände bekam. Da war die ganze Zeit die rede davon, wie sehr ich mich von einem gewissen Tintin (der originaltitel von Tim und struppi, anm.) inspirieren hätte lassen. Und ich fragte mich: „Wer verdammt ist dieser Tintin überhaupt?“ also hab ich mir die Comics besorgt, die es damals noch gar nicht auf Englisch gab, und war total begeistert. auch wenn ich kein Wort verstanden habe, die Bilder sprachen für sich. Ja, und als viele Jahre später dann das Projekt konkret wurde, dachte ich gleich an Peter und seine WETa-studios. also hab ich ihn angerufen und von der idee erzählt, und ihn gefragt, ob ihn das eventuell interessieren würde ... PJ: ... und ich hab dann gesagt: „steven, du wirst nicht glauben, was ich hinter mir stehen habe: Eine komplette Bibliothek von allen Tim und struppi-Büchern, die jemals erschienen sind.“ ich bin Fan dieser Comics, seit ich ein kleiner Bub war. Stimmt es, dass Sie einander zum ersten Mal bei der
oscarverleihung 2004 getroffen haben? ss: Ja, das war als ich Peter einen oscar überreicht habe! PJ: Es war gar nicht leicht, da vor Millionen Menschen ins Gespräch zu kommen (lacht). ss: ich war sehr stolz, als ich dir den oscar geben durfte. Wer hätte geahnt, dass wir ein paar Jahre später so eng zusammenarbeiten würden? PJ: Genau, dabei warst du doch der Typ, der mir mit 14 Jahren meine sommerferien für immer ruiniert hat! Bis dahin war ich ein glückliches Kind, das sich jedes Jahr drauf freute, wochenlang am strand abzuhängen. Und dann kam Der weiße hai (lacht). ich kann mich noch gut erinnern, wie ich mich davor gefürchtet habe, schwimmen zu gehen. Jede Wasserpflanze hat mich in Panik versetzt (lacht). ss: Tja, und gerade diese Panik hat mir zu einigen sehr schönen sommerurlauben verholfen (lacht). Gabs bei der Zusammenarbeit denn gar keine, wie sagt man so schön, „kreativen Differenzen“? ss: nein, nicht wirklich. Es war eigentlich unglaublich, wie wenig Konflikte es gab. Wenn, dann ging es um sachen wie die Beginnzeiten unserer online-Meetings – ich in l.a. wollte zum abendessen zu hause sein, aber Peter drüben in neuseeland wollte nicht so früh aufstehen (lacht). Wie, glauben Sie, werden die Fans Tim und Struppi aufnehmen? ss: Das überlasse ich den Fans. Man weiß nie, wie ein Film beim Publikum ankommt. Wer hätte damit gerechnet, dass Der herr der ringe ein derartiger Erfolg wird? oder Der weiße hai: ich überzog den Drehplan um 120 Tage und verbrauchte das fünffache des ursprünglichen Budgets – eine Katastrophe. Die studiobosse haben mich total fertiggemacht. aber dann hat das Publikum die Kinos gestürmt ... Wir verlieren oft den klaren Blick auf das, was wir machen, weil wir so nahe dran sind. Erst, wenn das Publikum ins spiel kommt, rückt sich das Bild wieder zurecht. PJ: Wenn ich einen Film mache, denke ich gar nicht ans Publikum. ich bin da total egoistisch und mache immer genau den Film, den ich selbst gerne sehen würde – und dann muss ich halt ganz stark hoffen, dass es möglichst vielen anderen ▶l gini BRenneR leuten genauso geht.
FOTOS: sonY
eIn eCHTeR ABenTeUeRFIlM der alten
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▶l Fame GOSSIP / NEWS
SCHLUMPF ALL OVER Mit frisch gulaschblond gefärbten Locken geht Smurfette-Stimme Katy Perry bei der New Yorker Premiere von Die Schlümpfe fast selbst als Schlumpfine durch. Vom blauen Lidschatten, über die blauen Highheels und das entzückende Kleidchen bis hin zu Schlumpfdekorierten Nägeln – selbst Papa Schlumpf hätte Katys Styling nicht besser hinbekommen.
▶l TEXT: DINA MAESTRELLI FOTOS: VIENNAREPORT
GRUNGE GIRLIE MUSIK-LEGENDE Bevor er sich wieder als Mafioso zeigt (in Barry Levinsons Gotti: In the Shadow of My Father), macht Al Pacino die Straßen von New York in dieser abenteuerlichen Aufmachung unsicher. Für HBO steht Big Al gerade als Musikproduzent Phil Spector vor der Kamera, das ist jener ungute US-Promi, der seit 2009 wegen Mordes an der Schauspielerin Lana Clarkson im Gefängnis dünstet.
Was tut man nicht alles, um sein Girlie-Image loszuwerden. Vanessa Hudgens probierts mit Kurzhaar"frisur" statt romantischer Locken und einem Styling in bester Grunge-Tradition. Zu ihrer Verteidigung sei gesagt, dass sie natürlich nicht wirklich so rumläuft, sondern nur für ihre Rolle als obdachloser, schwangerer Teenager in Gimme Shelter.
LETZTE REIHE MITTE VON GINI BRENNER
Spoiler Alert? Von wegen. Warum sind eigentlich gerade die Filme die erfolgreichsten, von denen wir schon vorher ganz genau wissen, wie sie ausgehen? Wenn die lieben Kleinen zum gefühlt dreitausendsten Mal dieselbe Geschichte verlangen, oder ihre Lieblings-DVD in Dauerrotation laufen lassen, bis sogar der Nachbar jedes Wort mitsprechen kann, dann werten wir das gern als klassisch kindliches Verhaltensmuster. Und vergessen, dass wir gar nicht so viel erwachsener sind. Denn wir stehen total darauf, schon vorher genau zu wissen, was wir kriegen. Zum Beispiel Titanic. Das Schinakel liegt seit nunmehr 99 Jahren am Meeresgrund, jeder weiß, warum – als James Cameron das Ganze im Kino nacherzählte, wollten trotzdem Millionen Kinobesucher dabei sein,
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am besten gleich mehrmals. Was wurde eigentlich aus „Sag mir ja nicht, wies ausgeht“? Den Titanic-Box-Office-Rekord brach bekanntlich Peter Jacksons Der Herr der Ringe-Trilogie – da wissen wir dank J.R.R. Tolkiens Buchvorlage aber auch schon seit über 60 Jahren, wie der verdammte Ring am Ende in den Feuern des Schicksalsberges landet, samt der ganzen komplexen Vorgeschichte. Macht nichts, nur zu gern ließen wir es uns im Kino nochmal erzählen. Genauso, wie wir jetzt weltweit kollektiv in Harry Potter und die Heiligtümer des Todes – Teil 2 gepilgert sind, obwohl wir doch schon längst gewusst haben, wer die Schlacht um Hogwarts gewinnt. Warum das so ist, wissen die Geschichtenerzähler natürlich schon seit Jahrtausenden: Je besser die Story, desto haltbarer ist sie. Mit Überraschungen haben wir eh im richtigen Leben genug zu kämpfen.
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▶l Fame Starring
Amber Heard
Girls in
Gummizellen Seit er 1978 Michael Myers in Halloween erfand,
hat der heute 63-jährige John Carpenter mit unverwechselbarem Stil Scharen dunkler Mächte auf Jungfrauen und Endzeit-Cowboys gehetzt. Jetzt ist Amber Heard dran – eine Ehre, schließlich hat Carpenter fast zehn Jahre lang pausiert. Dass sie sich genauso gut fürchten wie cool sein kann, hat sie schon reichlich bewiesen mit Filmen wie Drive Angry, Stepfather, Zombieland und All the Boys Love Mandy Lane. Nun ist sie im Irrenhaus gelandet. Warum, ist ihr eher schleierhaft. Aber die Elektroschocks sind sozusagen alternativlos, und bald auch die zunehmend handgreiflichen Attacken des scheinbaren Geistes einer ehemaligen Anstaltsinsassin, der niemandem etwas Gutes will. Mit 25 Jahren hat Amber auf jeden Fall eine beachtliche Karriere als Scream Queen mit intellektueller Edge hingelegt, der sie letztes Jahr mit ihrem öffentlichen Outing als Lesbe sicher nicht geschadet hat. Dass sie nun in der Anstalt für hübsche, verrückte junge Mädchen steckt, auch mal unter der Dusche und vor allem unter der Regie eines der Könige des US-Horror-Trashfilms … das sollte genügen.
John Carpenter’s The Ward ist ab 29. September 2011 in den österreichischen Kinos zu sehen.
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Amber Heard in John Carpenter’s The Ward
▶l Text: Klaus Hübner
Foto: Concorde
▶l Fashion BEAUTY / ACCESSOIRES / STYLE
Forward SKIP-HIGHLIGHTS IM AUGUST
Mattes Schwarz ist bei coolen Autos schon längst Trend. Bist auch du Fan? Dann passt der Flakon von Hugo Boss Just Different um 40,- Euro genau in dein Beuteschema. Sänger, Schauspieler und Schönling Jared Leto wirbt für den neuen Duft. We like.
▶l KONZEPT FASHIONSTRECKE: GINI BRENNER, BETTINA LASSER & ANDREA MÜHLWISCH FOTOS: HUGH LAURIE FÜR L’ORÉAL PARIS, BEIGESTELLT
An alle Männer: Finger weg von der Augencreme eurer Schatzis! Natürlich hat es euch bis jetzt sicher nicht geschadet – vor allem eurem Geldbörsel – aber eine perfekt auf männliche Hautbeschaffenheit abgestimmte Pflege gibts von Annayake um ca. 49,95 Euro. Das muss es euch wert sein. Startänzer Benjamin Millepied, Choreograph des Films Black Swan und Papa des Kindes von Oscar-Preisträgerin Natalie Portman, wirbt für L’Homme Libre von Yves Saint Laurent. Mit Leichtigkeit schnappt er sich also alles, was Klasse hat. Das kannst du auch: Der Duft kostet ca. 44 Euro und wird dich beflügeln.
HUGH LAURIE
ist als obercooler Dr. House vom unbekannten britischen Indie-Schauspieler zum globalen Sexsymbol geworden. Ein guter Zeitpunkt, das Image als Spokesperson für L’Oréals Herrenkosmetik Men Expert in bare Münze umzusetzen. Gegen die Message ist auch wirklich nichts einzuwenden: Ein fescher Mann, gepflegt, aber nicht geschniegelt, ist genau das, was Frauen wollen.
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▶l Fashion STYLE
KATE MOSS
Big Hat Style-Icon Kate ste kleidung an feing ht schon lange auf die magisch e Wirkung von sor liedrigen Frauenk Herrenhut ziemlich örp gfä gut: edel in graue ern. Mal ein Jackett, dann wiede ltig ausgewählten Stücken Männ m Filz, das ist sch r ermeichelhafter zu derbe Boots – diesmal passt der m hellen Teint als hartes Schwarz.
CH PEAU!
Gut mit Hut. Zur Herbstsaison machen die Stars den Deckel drauf: Fedoras (chice Hüte im klassischen Herrenschnitt) oder Trilbys (deren Kollegen mit der schmalen Krempe) sind die ständigen Begleiter der Celebrity mit Stilgefühl.
▶l TEXT: GINI BRENNER
Strandhut Fedoras sind universell: Transformers 3Girl Rosie trägt einen kamelhaarfarbenen Deckel zum klassischen California-Outfit. Der schützt das Gesicht vor der Sonne mindestens genauso gut wie jedes Beach Cap – und sieht ungleich schöner aus.
FOTOS: VIENNAREPORT (5),
ROSIE HUNTINGTONWHITELEY
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JUDE LAW
Rothütchen Fashion Victim Jude mags gern auffällig, wie wir wissen, und setzt sich deshalb einen knallroten Trilby mit schwarzem Hutband auf den berühmten Schädel. In Kombination mit dem Ultra-V-Pullover und der schmalen schwarzen Hose eine gewagte, aber ziemlich chice Wahl.
JOHNNY DEPP
Deckel-Pionier Ja klar, Johnny trug schon Hut, als das noch nicht mal der Trend von Übermorgen war. Und zwar nicht irgendeinen Billigfilz, sondern Edel-Ware von Borsalino. Früher war Johnny stolz darauf, jahrelang denselben Hut zu tragen, mittlerweile hat er mehrere davon – wie diesen hellgrauen. Sehr fesch.
CAMERON DIAZ
▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: VIENNAREPORT (5), PHOTOPRESS SERVICE (1), ANDREA MÜHLWISCH (1)
Hutartig Cami ist noch eine von denen, die immer schon gerne gut behütet war. Zu ihrem preppigen Look passt der Trilby ja auch perfekt – besonders, wenn er wie hier farblich genau auf das restliche Outfit abgestimmt ist. Sehr classy!
HUGH JACKMAN
Copyhat Absicht oder Zufall? Hugh kommt daher wie Johnny Depps dunkles Gegenstück. Sieht aber auch nicht gerade unknackig aus: Die schlichte Anzug-T-Shirt-Kombi wirkt mit dem passenden Hütchen gleich nochmal so männlich, und die geheimnisvolle Brille tut ihr Übriges. Humphrey Bogart, anyone?
A PATRIDGE AUDRIN Kopf
V-Star“ muss „US-Reality-T Stroh am y-Unterklasse auch beim Krempen-Trend ht rit leb Ce r de Als Vertreterin gonistin Audrey natürlich n klassischen Ray-Bans ste s Stroh zu de The Hills-Prota kesse Trilby au dabeisein. Derwirklich gut. ihr aber auch SKIP AUGUST
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▶l Fashion STYLE
MILA KUNIS
Do the Rock Glänzend schwarzes Nappaleder auf nackter Haut: Ein aufregender Look, den man nur wählen sollte, wenn man sich gerade wirklich wohl fühlt mit sich selbst – dann aber kommt das umso besser rüber. Black Swan-Herzchen Mila kombiniert hier ein weißes Nietentop, Heikes Bluse (unten) gefällt uns besser.
HEIKE MAKATSCH
Silk & Skin Ein Bleistiftrock aus Nappaleder verleiht der Thematik noch eine ganze Ladung zusätzlicher Schärfe – die Heike mit einer supereleganten weißen Seidenbluse geschickt betont, ohne dass das ganze billig wird. Die blickdichten Strümpfe sind allerdings schon ein bisschen over.
KYLIE
Rock Ch MINOGUE Das schu ick so aussie lterfreie Haltern sammen ht, als hätte es Keck-Top, das mit Hakenleisgeknotet, ist ein ylie schnell aus viel Schneiderku e fr ihre nst te hinten – ebensoische Ergänzung m Halstuch zuzum sexy wie die ro R ckigen P eeptoes. ock mit Sweet! 026 SKIP AUGUST
▶l TEXT: GINI BRENNER FOTOS: PHOTOPRESS SERVICE (2), VIENNAREPORT (4), ANDREA MÜHLWISCH (1)
Top Tipp: Bleistiftröcke immer mit High Heels tragen, sonst geht die Wirkung flöten!
JETZT WIRDS ENG
Bauch rein, Popo raus. Die Bleistiftröcke sind wieder da. Knielang, knalleng und supersexy! Und das äußerst demokratisch: Pencil Skirts mit High Heels, das ist ein Look, der wirklich jeder steht. Das wissen auch die Stars: Das SKIP-Fashion-Team rockt mit.
TILDA SWINTON
Rock On Bei Tilda sind wir befangen, die haben wir sowieso lieb und finden sie immer super. Hier zum Beispiel, im schwarzen Rock mit hoher Taille zur hellrosa Bluse im 40s-Style, dazu farblich abgestimmte Sandalettchen – wunderschön.
SELENA GOMEZ
Teen Dream Die Disney-Prinzessin im klassischen Pin-up-Look: Schulterfreies Top, Bleistiftrock, Peeptoes. Für die ausgewachsene Sexbombe fehlen ihr allerdings noch ein paar Kilos an den richtigen Stellen, bis dahin geht der Auftritt als herzig durch.
JULIANNE MOORE
SHIAN e ARDA tiftröck stolz KIM Kurven gt, Bleis ie
s a k Killer rau! Wie ges igurtyp, weil ren. ie Soviel Fecht jedem F chämt kasch tylt sich stehen n anstatt vers lebrity Kim s ender e e beton eigentlich-C uch und klaffva-voom! Wofür- Rock, Kopft brigida – Vahier mit la Gina Lollo Bluse à
Rotrock Die schlichte Eleganz der Kombination Bleistiftrock-Bluse (übrigens: zum Pencil Skirt NIE ein langes Top tragen, das ruiniert die Proportionen!) nützt die schöne Julianne hier für aufregende Farbspiele mit verschiedenen Rottönen. Nur die schwarzen Schuhe stören das Gesamtbild ein bisschen.
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▶l Fashion STYLE
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BLACKOUT
LINDSAY LOHAN interessiert uns immer noch, ja! Denn auch wenn sie Karriere und Kohle sukzessive in den Sand setzt, ihr Stilgefühl hat sie noch nicht verloren. Hier trifft sie in schlichtem Schwarz, akzentuiert mit blonder Mähne und wenig Knallrot, haargenau die Linie zwischen Trash und Eleganz.
01 Rote Lederhandschuhe mit Schleifchen von ONLY um € 34,95
02 Blazer mit tiefem V-Ausschnitt und angedeutetem Mieder von H&M um € 59,95
03 Leicht ausgestellte schwarze Hose von NEW YORKER um € 29,95
04 Blonde Extensions aus dem Friseurbedarf 05 Schwarze Wedges von WWW.ASOS.COM um ca. € 60,–
06 Intensiv roter Nagellack aus der
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kommenden Herbst-Kollektion von LANCÔME um € 16,– 07 Intensiv roter Lippenstift aus der kommenden Herbst-Kollektion von LANCÔME um € 33,– 08 Trilby-Hut von WWW.HUT.DE um ca. € 50,– 09 Lederarmband von ACCESSORIZE um € 7,–
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▶l TEXT: GINI BRENNER ▶l STYLING: BETTINA LASSER ▶l FOTOS: VIENNAREPORT (1), ANDREA MÜHLWISCH (2), BEIGESTELLT
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NEU
in 8 Nuancen
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Basis- und Fashion-Ton einfach zum Selbermischen Für salon-schöne Facetten
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▶l Fashion STYLE
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NACHGESTYLT
KARO AS
FEARNE COTTON, britisches TV-Starlet und FashionIcon, zeigt einen Look, der es fast leicht macht, sich auf den Herbst zu freuen. Großzügige Kuschelcapes aus weichen Karostoffen, dazu Jeans, Boots und – wichtig! – der mädchenhafte Bubikragen. SKIP hat nachgeshoppt, natürlich auch die coole Brille! 02
01 Schwarzer Shopper mit Quaste von
JELLO um € 32,95 02 Kariertes Cape mit Stehkragen und Kapuze von VERO MODA um ca. € 60,– 03 Gelbe Brille mit kreisrunder Fassung von WWW.ASOS.COM um ca. € 15,– 04 Spitzen-Top von FOREVER 21 um ca. € 10,– 05 Bubikragen mit Stickerei von WWW.ASOS.COM um € 12,– 06 Skinny-Jeans von ONLY um € 49,95 07 Geschnürte Boots von JELLO um € 34,95
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▶l TEXT: GINI BRENNER ▶l STYLING: BETTINA LASSER ▶l FOTOS: VIENNAREPORT (1), ANDREA MÜHLWISCH (3), BEIGESTELLT.
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▶l Film
Forward
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SKIP AUGUST
Ein supercooler Revolverheld. Ein gnadenloser Viehbaron. Eine geheimnisvolle schöne Frau. Eigentlich wäre also alles klar für den klassischen Western-Showdown. Doch dann erscheinen zum High Noon plötzlich ungebetene Gäste aus dem Weltall … Wahnsinn mit Methode: Spektakulär inszenierter Genre-Clash von Iron Man-Regisseur JON FAVREAU mit Traumbesetzung – DANIEL CRAIG, HARRISON FORD und OLIVIA WILDE reiten in den Alien-grünen ▶l Sonnenuntergang.
s & Aliens SKIP AUGUST
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▶l Film Harte Männer, schöne Frauen, fremde Wesen
Banditen, Hyänen, unkooperative Indianer: Lonergan und Dolarhyde (Daniel Craig, Harrison Ford) kennen ihre Gegner, Ella (Olivia Wilde) ist auch kein Milchmädchen. Die fliegenden „Dämonen“ sind allerding eine ganz neue Herausforderung.
FELSEN, GESTRÜPP, sengende Hitze. Wir schreiben das Jahr 1873, als ein mysteriöser Mann (Daniel Craig) plötzlich mitten in der Wildnis Arizonas zu sich kommt, und sich erst mal überhaupt nicht auskennt. Er ist verletzt, weiß aber weder wie er heißt, noch woher er kommt oder wohin er unterwegs war – und am wenigsten kann er sich erklären, was die seltsame Metallmanschette an seinem Handgelenk soll, die sich weder abnehmen noch öffnen lässt. Etwas Ähnliches wie dieses Ding hat er noch nie gesehen. Ist das das Werk des Teufels? Die drei fertigen Typen, die ihm auflauern, wissen allerdings sehr wohl, um wen es sich handelt: Jake Lonergan, steckbrieflich gesuchter Bandit. Allerdings erledigt Lonergan das Kopfjäger-Trio mit einem Killerinstinkt, der Jason Bourne zur Ehre gereichen würde, und macht sich auf in die nächste Stadt: Absolution, einst ein blühendes GoldgräberZentrum, nun ein verlassenes Kaff, dessen Bewohner vor der Willkür-Herrschaft des reichen Viehzüchters Colonel Dolarhyde (Harrison Ford) zittern. Und auch in Absolution scheinen die Leute Lonergan zu erkennen, und weichen seltsam befremdet zurück, wenn 034
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▶l
26 08 2011
FANTASY-WESTERN. OT: COWBOYS & ALIENS. USA 2011. LÄNGE: 118 Min. REGIE: Jon Favreau. BUCH: Mark Fergus, Hawk Ostby, Steve Oedekerk, Damon Lindelof, Alex Kurtzman, Roberto Orci nach dem Comic von Scott M. Rosenberg. KAMERA: Matthew Libatique. SCHNITT: Dan Lebental. MUSIK: Harry GregsonWilliams. PRODUKTION: Ron Howard, Brian Grazer, Scott Mitchell Rosenberg, Steven Spielberg. DARSTELLER: Daniel Craig, Harrison Ford, Olivia Wilde, Sam Rockwell, Paul Dano, Keith Carradine. VERLEIH: UPI.
sie des Metalldings an seinem Arm gewahr werden. Nur die schöne Ella (Olivia Wilde) spricht ihn an: Ob er sich wirklich an gar nichts erinnern könne? Nicht mal an sie? Doch gerade, als sie sich anschickt, etwas Licht in seine geheimnisvolle Vergangenheit zu bringen, platzt erst der Sheriff in den Saloon, um Lonergan zu verhaften – und dann will ihm auch noch ein mieser als sonst gelaunter Dolarhyde ans Leder: Er hat mit Lonergan nämlich ein sehr fettes Huhn zu rupfen. Dazu kommts aber nicht mehr: Zwei seltsame Flugobjekte rasen über die Stadt und schießen gezielt auf die Menschen. Und auch wenn die Cowboys sofort zurückfeuern, mit ihren Flinten kommen sie gegen die fremden Waffen nicht an und müssen zusehen, wie mehrere Bewohner Absolutions in die Flugmaschinen gezogen und mitgenommen werden, darunter der Sherriff, die Frau des Barbesitzers Doc (Sam Rockwell) und auch Dolarhydes eigener Sohn. Nichts eint bekanntlich so wie ein gemeinsamer Feind: Und so finden sich der Ex-Bandit Lonergan mit seiner seltsamen Armmanschette und sein Widersacher, der ungute Dolarhyde, bald auf gemeinsamer Front im
Hightech im low life. Wer bin ich? Warum sitze ich? Und was ist dieses seltsame Ding an meinem Handgelenk? Fragen über Fragen: Western-Hero Lonergan sucht das Licht im Dunkel seiner Vergangenheit.
Kampf gegen einen unbekannten, übermächtigen Gegner wieder ... Colts gegen Laserkanonen. Eine Flotte Hightech-Ufos auf ein verstaubtes Wildwest-Kaff loszulassen, das ist schon eine ziemlich jenseitige Idee. In anderen Worten
genau die richtige Herausforderung für Jon Favreau, der es immerhin geschafft hat, mit den Iron Man-Filmen nicht nur die KinoCharts zu stürmen, sondern auch Robert Downey Jrs totgeglaubte Karriere in neue Höhen zu katapultieren. Mit seiner (sehr
freien) Verfilmung des gleichnamigen Comics von Scott Mitchell Rosenberg übt er sich gar in der Rettung eines ganzen Genres: „In den letzten Jahren gabs einige Western, die ziemlich schiefgegangen sind – weil die Filmemacher keinen Respekt vor dieser Gattung Film gezeigt haben. Wir haben den Western ernstgenommen. Harrison und Daniel spielen straighte, gerade Typen, richtige Cowboys aus Fleisch und Blut, keine Karikaturen. Und gerade deshalb kommt es so supergut, wenn diese No-Nonsense-Westernhelden mit etwas gänzlich Unwirklichem konfrontiert werden, das es in ihrer Welt eigentlich gar GB/KZ nicht geben dürfte.“
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▶l Film
interview
Harrison Ford
Wild wild
weltraum Mit Aliens hat Harrison Fords Karriere abgehoben – jetzt zieht er fast 30 Jahre nach Star Wars wieder in den Kampf gegen außerirdische Mächte. Und das auch noch als Westernheld: Ein Traum, wie er im Interview erzählt.
„Im Wilden Westen besaß man nicht viel mehr als das, was man im Kopf und in den Satteltaschen hatte.“ Aber haben Sie anfangs nicht gezögert, sie anzunehmen? Naja, ehrlich gesagt schon ein bisschen (lacht). Als ich die Kurzfassung der Story hörte, ging es mir wie wahrscheinlich Ihnen auch. Ich dachte mir: „Was ist denn das für abgedrehter Irrsinn?“ (lacht). Aber dann habe ich mich doch weichklopfen
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lassen, weil es ein ziemlich cooler Irrsinn ist, der verdammt gut als Film funktioniert. Vor allem deshalb, weil Jon Favreau die Story so straight angeht: Die Menschen damals haben ja kaum etwas gewusst über den Weltraum und fremde Planeten. Als sie von der Invasion überrascht werden, haben sie keinen Kontext, in den sie dieses Ereignis setzen können – die Aliens sind für sie Dämonen. Das hielt ich für einen äußerst faszinierenden Ansatz. Sie spielen in Cowboys & Aliens einmal keinen heldenhaften Abenteurer, sondern einen richtigen Ungustl. Regisseur Jon Favreau hat gemeint, wenn es im Film keine Aliens gäbe, wären Sie der Bösewicht … Ja, das war endlich mal eine Gelegenheit, etwas anderes zu spielen, als ich fast meine ganze Laufbahn über gemacht habe. Es war lustig, eine Figur zu verkörpern, bei der es völlig egal ist, ob sie vom Publikum gern gehabt oder verstanden wird. Wenn man einen Hero spielt wie etwa Indiana Jones, dann ist es ja enorm wichtig, das Publikum sofort für sich einzunehmen, sonst funktioniert der Film nicht. Hier hatte ich diese Verantwortung nicht, das gab mir eine ganz neue Freiheit, das hat echt Spaß gemacht (lacht). Ich habe es richtig ausgekostet. Sam Rockwell hat einmal nach einer gemeinsamen Szene zu mir
fotos: UPI
SKIP: Fragt man Schauspieler, was sie in ihrer Karriere unbedingt noch erreichen möchten, hört man sehr oft „Eine Hauptrolle in einem Western spielen!“ Können Sie das nachvollziehen? Harrison Ford: Natürlich! Schon als Kind habe ich die alten Western geliebt, habe aber nie wirklich in einem mitgespielt – bis auf The Frisco Kid, aber das war 1979, das ist schon gar nicht mehr wahr. Und in den letzten Jahrzehnten wurden zu meinem Leidwesen kaum welche gedreht, umso aufgeregter war ich, als ich diese Rolle angeboten bekam.
▶l Film
inTErViEW
dAnIEL CRAIg
iNStaNt COWBOY
Ein Brite in Wildwest: dAnIEL CRAIg macht sich als schweigsamer Cowboy auf dem hohen ross mindestens ebenso gut wie als 007 im aston Martin. auch wenns ein bisschen weh tat.
Die Männer, die cooler dreinschauen als ihre Schatten: Für Daniel Craig und Harrison Ford wurden ewige Bubenträume wahr, als sie als Westernhelden durch die Prärie reiten durften. Auch wenn die Kehrseite von PferdeNeuling Daniel ganz schön drunter leiden musste.
gesagt: „Harry, wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich dich für ein echtes arschloch halten!“ (lacht) Wie waren die dreharbeiten? Sie haben ja für einen Sci-fi-Film verhältnismäßig wenig im Studio gedreht. das war herrlich, ich liebe es, on location zu filmen. Wir waren ständig in Bewegung, das Wetter war, wie es eben war, und man saß nicht stunden- und tagelang in einer soundstage fest. Es gab zu Beginn der Produktion eine diskussion darüber, ob wir den Film in 3d machen sollten, aber ich war entschieden dagegen.
fotos: UPi
Warum das? aus demselben Grund, der dann auch Jon veranlasste, sich für 2d zu entscheiden: damit ein Western funktioniert, muss er fest in der Welt verankert sein, in der er spielt, und die muss den regeln folgen, die damals herrschten. der Kontext muss stimmen. Vor ca. 150 Jahren waren die Menschen viel mehr als heute den naturgewalten ausgesetzt, mussten um ihr Überleben kämpfen – man besaß nicht viel mehr als das, was man im Kopf und in den satteltaschen hatte. Und um das darzustellen, braucht es großzügige Bilder von echten Landschaften. Wenn man in 3d filmt, dann muss immer alles im Vordergrund stattfinden, und man muss viele der komplexeren action-szenen im studio nachstellen. das wirkt viel zu artifiziell für einen Western, das wäre doch Bullshit. die technik hat sich seit dem Beginn Ihrer Karriere dramatisch weiterentwickelt. Hat das auch die Art verändert, wie Sie Ihren Beruf angehen? nicht wirklich. Mein Job ist es, eine gute Geschichte auf einer für möglichst viele Menschen verständlichen emotionalen Ebene zu erzählen. Ganz egal welches Genre oder welches Publikum: ich glaube, dass die universelle sprache des Films die Gefühle sind, und ich muss immer eine emotionale Verbindung zu der Figur, die ich spiele, herstellen. Und das wird sich nie ändern, egal mit welcher Technik ein Film gemacht wird.
SKIP: Wie schnell haben Sie sich als Brite im Wilden Westen eingelebt? daniEL CraiG:: Lange hats nicht gedauert (lacht). ich trug einen Cowboyhut, einen revolvergürtel und Chaps, und verbrachte stunden damit, die anderen eiskalt anzustarren – was kann es schöneres geben? das Einzige, was anfangs ein bisschen problematisch war, war die stundenlange reiterei. auch wenn ich mein Pferd absolut geliebt habe. ringo hieß er – am liebsten hätte ich ihn nach dem dreh mitgenommen, aber ich habe leider keinen Platz, wo ich ihn unterbringen könnte! Jedenfalls war ich die ersten Wochen regelrecht wundgeritten. das gab sich dann – aber ich weiß jetzt, warum die Cowboys immer so komisch gehen (lacht). Wie war die Arbeit mit Harrison Ford? Er gilt ja manchmal als reichlich trockener geselle … Ha, so habe ich ihn nicht kennengelernt. Ganz im Gegenteil. ich habe ihn nämlich nächtelang über Blade runner ausgequetscht, das ist einer meiner Lieblingsfilme, und da war er sehr lustig. Und trocken waren wir beide nicht, ganz im Gegenteil. daniel, Sie haben nach Cowboys & Aliens noch zwei weitere sehr hochkarätige Projekte in Arbeit: Steven Spielbergs tim und StruppiVerfilmung (siehe S. 16, Anm) und david Finchers Filmversion von Stieg Larssons MillenniumKrimi-trilogie … nun, die arbeit an Tim und struppi ist für mich ja schon beendet, jetzt sind die Computer-Experten dran. das, was ich bisher davon gesehen habe, sieht jedenfalls sehr vielversprechend aus. Momentan stecke ich gerade tief in der Welt von stieg Larsson. Und das ist so weit weg vom Wilden Westen, wie man es sich nur vorstellen kann.
▶l Film
i e r d Die sketiere Mu ALEXANDRE DUMAS’ Volkshelden Athos, Porthos, Aramis und D’Artagnan sind Frankreichs popkulturelle Antwort auf William Shakespeare. Genre-Starproduzent PAUL W.S. ANDERSON lässt die Musketiere diesen Sommer plastisch aus der Leinwand reiten und beweist mit riesiger Starbesetzung vor bayrischem Hintergrund, wie perfekt zeitlose Geschichten und neueste Technologie harmonieren.
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„Geht raus! Die Welt wartet auf euch! Nehmt sie euch und findet euer Glück! Das signalisiert der 18-jährige D’Artagnan seinen Altersgenossen – eine wahnsinnig gute Message für unsere Zeit“, erklärt Produzent Robert Kulzer.
FRANKREICH im 17. Jahrhundert. Während der Hochadel in dekadenten Feierlichkeiten schwelgt, sind Politik und Gesellschaft von Intrigen, Verschwörungen und schwelender Gewaltbereitschaft durchdrungen. Kardinal Richelieu (Christoph Waltz) hat sich in den Kopf gesetzt, den König zu einem gottgleichen Absolutherrscher zu erheben, und dafür ist ihm kein Mittel zu schäbig. Überall schwirren seine Agenten herum und terrorisieren die Bevölkerung. Das junge Landei D’Artagnan (Logan Lerman) kommt mit seiner Mähre reichlich blauäugig nach Paris und hat wegen seines losen Mundwerks sofort Probleme am Hals. Die drei Freunde Athos (Matthew Macfadyen), Porthos (Ray Stevenson) und Aramis (Luke Evans) sind noch vergleichsweise harmlos; die erfahrenen Soldaten können über den heißköpfigen Jungspund lachen. Aber dann greift der lokale Truppenführer Rochefort (Mads Mikkelsen) ins Geschehen ein, und flugs sehen sich die drei Musketiere und ihr neuer „Freund“ D’Artagnan den angreifenden Schergen Richelieus ausgesetzt. D’Artagnan und sein Degen, wie sie sich schlagen im Kampf gegen die Elitesoldaten der Regierung, besiegeln eine wunderbare Freundschaft: Fortan ist der junge in den Kreis der drei erfahrenen Haudegen aufgenommen, und so waren ihrer vier. Die Verstärkung ist auch dringend nötig. Richelieu und die teuflische M’lady de Winter (Milla Jovovich) sind drauf und dran, den leichtgläubigen König Louis XIII. (Freddie Fox) und den feschen Herzog von Buckingham (Orlando Bloom) in ein Komplott zu verwickeln, das Frankreich und England in einen Krieg stürzen würde. So führt ein schicksalhafter Auftrag Dumas’ vier legen-
däre Kampfgenossen auf große Fahrt: Ihre atemberaubende Odyssee über Land, zu Wasser und in der Luft hält große Abenteuer und brandgefährliche Action an geheimen Orten bereit, aus denen sie nur lebend herauskommen werden, wenn sie immer an ihrem Prinzip festhalten: Einer für alle! Alle für einen! Es war einmal und es ist immer noch schön – vor allem wie hier in 3D: Paul W.S. Anderson, der Kopf hinter Kino-Franchises wie Resident Evil und Alien vs. Predator, nimmt sich mit dem aus seinen bisherigen Genre-Erfolgen gewonnenen Know How eines klassischen Stoffes an. Ins Zeug hat er sich bei seiner neuerlichen Prestige-Zusammenarbeit mit den Studios Babelsberg wahrlich gelegt:
Imke Duplitzer, Silber-Olympionikin und Europameisterin im Fechten, trainierte die Darsteller zu Degenakrobaten. Gedreht wurde in bayrischen Schlössern, Burgen und Palästen, für die extrem selten Drehgenehmigungen vergeben werden, wie etwa in der Grünen Galerie und im Antiquarium der Münchner Residenz oder auf Schloss Herrenchiemsee, wo zuletzt 1972 Luchino Visconti Ludwig II. drehen durfte. Burghausen wurde zur Provinz Gascogne und zu Paris, Würzburgs Residenz und Schloss Schleißheim dienten als Louvre. Tatsächlich ist die rein europäische Produktion also eigentlich ein deutscher Film. 350 Team-Mitglieder, 4000 Zulieferer und weit über 2500 Schauspieler und Komparsen zählte die Produktion. Sie benötigte u. a. über 700.000 Flugmeilen (24 Mal um die Welt), 260.000 Liter Wasser, 2000 Schriftrollen und drei Kilometer grünen Stoff für die Greenscreen-Trickaufnahmen. Die drei Musketiere in 3D ist also eines der größten Unternehmen, das die Filmlandschaft Europas je gesehen hat. Da wundert einen die fette Besetzung längst nicht mehr: Neben den Genannten ist auch noch Til Schweiger als KH Cagliostro zu sehen.
En garde mit süßem Senf
▶l
01 09 2011
ABENTEUER. OT: THE THREE MUSKETEERS. Frankreich/USA/ Großbritannien/Deutschland 2011. REGIE: Paul W.S. Anderson. BUCH: Alex Litvak, Andrew Davies basierend auf dem Roman von Alexandre Dumas. KAMERA: Glen MacPherson. SCHNITT: Alexander Berner. MUSIK: Paul Haslinger. PRODUKTION: Jeremy Bolt, Paul W.S. Anderson, Robert Kulzer. DARSTELLER: Logan Lerman, Milla Jovovich, Matthew Macfadyen, Ray Stevenson, Luke Evans, Mads Mikkelsen, Gabriella Wilde, James Corden, Juno Temple, Freddie Fox, Til Schweiger, Orlando Bloom, Christoph Waltz. VERLEIH: Constantin.
SKIP AUGUST
039
▶l Film Team Lightning: In der Box warten McQueens bewährte Freunde VW-Bus Bully, die Reifenprofis Guido & Luigi und natürlich die liebenswerte Rostlaube Hook.
Spaß mit Vollgas. Pixars wunderbarer Rennstall düst schon zum zweiten Mal über die große Kinoleinwand. Und das rasante 3D-Abenteuer ist nicht nur ein Fest für Freunde der Animation, sondern auch ein supercooles Agenten-Abenteuer!
In der erSten Cars-Kinorunde crashte der hochbegabt-hochnäsige RennRookie Lightning McQueen ins verschlafene Kaff Radiator Springs – mittlerweile hat er sich hier wunderbar eingelebt und zahlreiche Freunde gefunden: etwa die italophilen Reifendealer Luigi und Guido, den VW-BusHippie Bully, den Armee-Veteranen Sarge – und natürlich seinen allerbesten Buddy, den ebenso hinterwäldlerischen wie herzensguten Abschleppwagen Hook. Nur der weise Doc Hudson ist nicht mehr unter ihnen – nach dem Tod seiner Original-Synchronstimme Paul Newman entschied sich Pixar-Boss John Lasseter, den legendären Hudson Hornet ebenfalls in Frieden ruhen zu lassen. Lightning dagegen hat soeben schon wieder den Piston Cup gewonnen, doch kaum ist er 040
SKIP AuguSt
für ein paar Stunden daheim bei Freundin Sally Carrera, ist schon wieder Schluss mit dem Relaxprogramm. Denn der berühmte Millionär und Wissenschaftler Miles Axlerod ruft die stärksten Racer der Welt zum World Race – und der Sieger darf sich zu Recht „bestes Rennauto der Welt“ nennen. Das World Race besteht aus Rennen an den schönsten und spektakulärsten Schauplätzen der Welt. Als Erstes gehts ab nach Tokio. McQueen und sein Team sind fasziniert von der bunten, durchgeknallten Hightech-Metropole, Landei Hook hat einen veritablen Kulturschock – und bringt Lightning mit seiner vorlaut-naiven Art mehr als einmal in superpeinliche Situationen. Aber Hook wird nicht nur Zielscheibe allgemeinen Spotts, sondern gerät auch ins Blickfeld des inter▶l
28 07 2011
AGenten-Komödie. ot: CARS 2. USA 2011. LänGe: 106 Min. ReGie: John Lasseter, Brad Lewis. Buch: Ben Queen, John Lasseter, Brad Lewis, Dan Fogelman. ARt diRection: Jay Shuster. musiK: Michael Giacchino. PRoduKtion: Denise Ream. oV-stimmen: Owen Wilson, Michael Caine, Emily Mortimer, Eddie Izzard, John Turturro, Thomas Kretschmann, Franco Nero. deutsche stimmen: Dietmar Wunder, Thomas Kretschmann, Bettina Zimmermann, Rick Kavanian. VeRLeih: Walt Disney Studios.
nationalen Spionagewesens: Durch eine fatale Verwechslung halten ihn die junge britische Secret-Service-Technikerin Holley Shiftwell und ihr Boss, Superagent Finn McMissile (Michael Caine spricht ihn in der englischen, James-Bond-Synchronstimme Dietmar Wunder in der deutschen Fassung), für ihren Kontaktmann – einen CIA-Elitespion. Die Mission ist brisant: Der fiese Superschurke Professor Zündapp (Thomas Kretschmann), in dessen Kleinwagen-Karosserie sich eine Extraportion krimineller Energie verbirgt, hat offenbar ein ganz großes Ding am Laufen. Und so landet der nichtsahnende Hook mitten im größten Abenteuer seines Lebens … Die Pixar-Erfolgsgeschichte ist nach Findet Nemo oder Toy Story 3 wieder um ein Kapitel reicher: Mit grandios „pixarisierten“ internationalen Schauplätzen wie Tokio, London oder der Rivieraküste, an denen man am liebsten gleich selber rumkurven würde, superfiesen Schurkenautos, unzähligen liebevoll umgesetzten Witzen und in optischer wie dramaturgischer Hinsicht atemberaubenden 3D-Action-Sequenzen, überrundet Cars 2 so manchen Bond-Klassiker locker, trotzdem verliert die Geschichte nie den herzerwärmend-frechen Pixar-Spirit. GB/KZ
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▶l Film
EXKLUSIV-INTERVIEW
JOHN LASSETER
DER
REIFENPROFI Pixar-Mastermind JOHN LASSETER ist ein eingefleischter Autofreak – und weil auch SKIP-Redakteurin GINI BRENNER viel für schöne Schüsseln übrig hat, wurde das Expertengespräch über Cars 2 in München gleich mal doppelt so lang wie geplant.
SKIP: Woher kam eigentlich die Idee, das zweite Cars-Kinoabenteuer als Agentenfilm zu drehen? JOHN LASSETER: Ursprünglich entstand diese Idee mit dem SpyThriller schon während des ersten Teiles. Wir hatten vorgehabt, Lightning mit seiner Freundin Sally zum ersten
und gleichzeitig auch das Geheimagenten-Auto, mit jeder Menge Gadgets, wie man sie bei Agentenfilmen so liebt. Der Kleinwagen Zündapp Janus war ein sagenhaft reparaturanfälliges Auto, das von den legendären Nürnberger Zündapp-Werken nur ein einziges Jahr lang produziert wurde. Wie sind Sie ausgerechnet auf dieses Auto als schurkischer Professor Z. gekommen?
Date in ein Autokino zu schicken, wo eben ein Film mit dem Superspion Finn McMissile läuft. Wir haben die Szene dann doch nicht verwendet, ich war sehr traurig darüber und hab sie nie vergessen. Eins der Dinge, die den besonderen Charme des Cars-Universums ausmachen, ist ja, dass es keine Menschen gibt, und so die Persönlichkeiten von Autos und Fahrern quasi verschmelzen. Finn McMissile ist der Geheimagent
Als wir die Idee des Agentenfilms aufgriffen, war unsere erste Frage: Wer sind die Bösen? Denn für mich steht und fällt ein Agentenfilm mit den Bösewichten. Und so kam uns die Idee der Autos, die technisch einfach schlecht gemacht sind, und die deshalb vom Rest der Welt verachtet werden. Als wir Cars gemacht haben, haben wir uns mit einer Menge von Autosammlern und Automagazin-Redakteuren angefreundet – die haben wir nun alle um ihre Top-10-Liste der schlechtesten Autos der Welt gebeten. Auf irgendeiner ist dann der Janus aufgetaucht. Es gibt ja eine ganze Klasse von Autos, die Kleinstwagen – in Autosammler-Kreisen nennt man die Bubble Cars. Gerade in Deutschland wurde in den 50ern und 60ern eine Menge von denen produziert, viele davon waren ziemlich cool, wie etwa der BMW Isetta, bei dem man zum Einsteigen die gesamte Vorderseite öffnet. Toll ist auch der 965er Messerschmitt, meine Kinder lieben es, mit dem herumzufahren. Den Zündapp Janus aber kannte ich noch nicht, ich war aber sofort begeistert von diesem seltsamen Auto, das seinen Namen deswegen bekam, weil die Passagiere auf der Rückbank entgegen der Fahrtrichtung sitzen (lacht). Wie war das mit den Markenrechten?
©2011 DISNEY/PIXAR. ALL RIGHTS RESERVED.
„Das besondere am Cars-Universum ist, dass die Persönlichkeiten von Autos und Fahrern verschmelzen.“
So schön kann Arbeit sein: John Lasseter posiert stolz im FerrariHeadquarter in Maranello, eine der Stationen der Recherche-Reise zu Autos und Schauplätzen von Cars 2.
©2011 DISNEY/PIXAR. ALL RIGHTS RESERVED.
Oh, ganz mühsam. Das Problem mit unseren Bösewichten war ja, dass alle diese Autos nicht mehr hergestellt werden, viele der Autofirmen existieren nicht mehr, viele der Designer sind bereits verstorben. Aber die Disney-Anwaltsbrigade hat uns gezwungen, für jedes einzelne Auto, das im Film vorkommt, rechtlich abzusichern, dass wir sie auch wirklich verwenden dürfen. Und so ergab es sich, dass wir den Namen „Zündapp“ zwar im Film verwenden durften, bei den Spielsachen und dem Merchandise aber nicht – also mussten wir im Film unterbringen, dass Professor Zündapp von seinen Gefährten den Spitznamen ,„Professor Z“ bekommt. Das ist auch der der Name, der auf den Spielsachen steht, dort darf das Wort Zündapp auf keinen Fall vorkommen. Dieses Markendings kann manchmal sehr, sehr lästig werden. Sie feiern heuer das 25. Jubiläum von Pixar. Wie fühlt sich das an? Naja, was soll ich sagen – wir hätten fast drauf vergessen (lacht). Wir sind immer so fokussiert auf unsere neuen Projekte, dass kaum jemand Zeit findet, zurückzuschauen. Bis dann vor ein paar Monaten mal irgendjemand auf den Kalender schaute, seinen Taschenrechner rausholte und dann in die Runde fragte: „Sagt mal, ist euch eigentlich klar, dass in 2011 unser 25. Jubiläum ist?“ Es war bis dahin niemandem aufgefallen. Dann überlegten wir, an welchem Tag genau der Jahrestag wäre, und jeder sagte was anderes. Also kramten wir die alten Verträge heraus und kamen drauf, dass wir den Jahrestag, den 3. Februar, an dem Pixar ganz offiziell entstand, schon um 2 Wochen versäumt hatten (lacht). Apropos nach vorne blicken – alle Pixar-Filme wurden in 3D
gedreht, auch als noch gar nicht absehbar war, wann sich diese Technologie in den Kinos durchsetzen würde. Wir sind ein Studio der Pioniere, wir erfinden ständig neue Animationstechniken und entwickeln sie weiter. Aber dabei ist uns wichtig, dass wir immer der Geschichte verpflichtet bleiben. Gerade auf dem Gebiet der Computeranimation kann man sich so leicht von der Technik verführen lassen. Aber für uns ist es nie die Technologie alleine, die ein Publikum unterhält. Niemals. Ich sehe Technik als Werkzeug, nie mehr. Bei Ihnen ist es ja ganz ähnlich: Statt Ihre Texte mit der Hand oder der Schreibmaschine zu schreiben, benützen die neueste Technologie – Laptops, Textverarbeitungsprogramme, das Internet –, weil Ihnen das viel bessere Arbeitsbedingungen gibt. Sie können Texte editieren, an eine E-Mail anhängen, mit einem Klick an die Redaktion schicken ... aber all diese Technologie schreibt nicht Ihre Geschichten. Das ist genau wie bei uns. Deshalb sieht man in den Pixar-Filmen auch nie die typischen 3D-Effekte, wie z. B. irgendwelche Dinge, die einem scheinbar um die Nase fliegen ... Genau. Man sieht so oft, dass 3D wie ein Gimmick verwendet wird, aber ich finde, das ist etwas für einen Kirtag, nicht fürs Kino. Das ist doch wie in einer Geisterbahn. BUUUHH, jetzt kommt das 3D! Wir bauen eine Menge lustiger Sachen in unsere Filme ein, die in 3D cool aussehen. Aber ich will nicht, dass im Publikum irgendwer drüber nachdenkt, dass das gerade jetzt 3D ist. Man muss sich in der Geschichte verlieren können, egal ob in 2D oder 3D, eine tolle Zeit haben und an nichts anderes denken, bis der Film vorbei ist. ▶l GINI BRENNER
SKIP AUGUST
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▶l Film Im hektischen Manhattan bekommen es die entzückend animierten Schlümpfe mit sehr realen Menschen (u. a. How I met Your Mother-Star Neil Patrick Harris) zu tun – und sogar Gargamel sieht aus wie Hank Azaria.
Die Schlümpfe Jetzt kommt das blaue Wunder: Die Schlümpfe, kleine blaue Wesen aus dem Märchenwald, sind zurück – und landen bei ihrem ersten großen 3D-Kinoabenteuer gleich mitten in Manhattan. Aber auch dort sind sie vor dem bösen Gargamel nicht sicher ...
BEREITS VOR ÜBER einem halben Jahrhundert erfand der belgische ComicZeichner Pierre „Peyo“ Culliford die knallblauen Wichtel, die mit lustig verschlumpfter Sprache und herzigen Abenteuern die ganze Welt eroberten. Die Schlümpfe (im belgischen Original heißen sie übrigens Schtroumpfs, im englischen Sprachraum kennt man sie als Smurfs und in Italien sind sie I pufi) füllten über die Jahrzehnte zahllose Comic-Bände, es gab 1976 schon einen Zeichentrick-Kinofilm, am bekanntesten ist aber wohl die schlumpfige Fernsehserie, die seit 1981 Generationen von Kindern in der Kunst des richtigen Blaumachens unterweist. Der böse Zauberer Gargamel hat ewig umsonst nach dem Schlumpfdorf gesucht, jetzt war Hollywood wiedermal schneller und hat Schlumpfhausen für sich entdeckt: Unter der Regie von Raja Gosnell (Big Mamas Haus, Beverly Hills Chihuahua) erleben die kleinen Helden ihr bisher größtes blaues Wunder. Denn jetzt setzt Gargamel (genial: Hank Azaria), wie immer begleitet von seinem 044
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fiesen Kater Azrael, zum entscheidenden Schlag an, um die Schlümpfe endgültig zu vernichten. Im letzten Moment gelingt es einer sechsköpfigen Gruppe Schlümpfe, über ein magisches Portal zu entkommen – in ein fremdes Land weit in der Zukunft. Und wo verschlumpft soll das sein? Der erfahrene Kino-Weltenbürger kennt die Gegend: Papa Schlumpf, die Schlumpfine (englische Stimme: Katy Perry), der clevere Schlaubi, der patscherte Clumsy, der immer angefressene Muffi und der großspurige McTapfer stehen mitten im Central Park, New York City. Und wie solls einer Märchenfigur in Manhattan schon ergehen: Die schlimmsten Fabelwesen sind nichts gegen das Chaos der Megacity! Zum Gück finden die sechs Bläulinge zwei menschliche Wesen, die sich ihrer
annehmen, wenn auch nicht ganz freiwillig: Das Apartment von Ehepaar Patrick and Grace Winslow (How I Met Your Mother-Star Neil Patrick Harris & Jayma Mays aus Glee) wird der Schlümpfe neues Zuhause. Doch lange können sie nicht bleiben: Wenn sie nicht bald in ihr Dorf zurückfinden, dann wird Gargamel es zerstören und alle Schlümpfe vernichten! Doch das Portal, durch das sie gekommen sind, ist schon längst geschlossen … True Blue: Hemmungsloser Witz, tolle 3DAnimation und ein wunderschlumpfig spannendes Abenteuer laden zur einer Kino-Reise ins Blaue ein. Dazu erhoffen wir uns endlich Antworten auf die wirklich elementaren Fragen wie z. B. „Wie läuft das jetzt genau mit 99 Schlümpfen und nur einer Schlumpfine?“, „Wer ist eigentlich blöder: Gargamel oder sein Kater Azrael?“ und nicht zuletzt „Sind KZ Schlümpfe wirklich immer blau?“ ▶l
05 08 2011
FANTASY. OT: THE SMURFS. USA 2011. LÄNGE: 102 Min. REGIE: Raja Gosnell. BUCH: J. David Stern, David N. Weiss nach den Figuren von Peyo. KAMERA: Phil Meheux. SCHNITT: Sabrina Plisco. MUSIK: Heitor Pereira. PRODUKTION: Jordan Kerner. DARSTELLER: Neil Patrick Harris, Jayma Mays, Hank Azaria, Sofia Vergara. VERLEIH: Sony.
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▶l Film
EXKLUSIV-INTERVIEW
HANK AZARIA & NEIL PATRICK HARRIS
FÜR IMMER
BLAU
Tangled up in blue: Simpsons-Stimme HANK AZARIA spielt in Die Schlümpfe den Bösewicht, How I Met Your Mother-Star NEIL PATRICK HARRIS den netten New Yorker, bei dem die blauen Zwerge Hilfe finden. SKIP traf die beiden unter dem schon fast kitschig schlumpfig blauen Himmel von Cancun, Mexiko. SKIP: Als Sie beide das erste Mal von diesem Film gehört haben, wollten Sie da gleich dabei sein, oder haben Sie eher gezögert? HANK AZARIA: Naja, ich persönlich suche meine Filmprojekte nicht nach dem Thema aus, sondern danach, ob mir das Drehbuch gefällt. Und wenn ich eine Rolle als Bösewicht angeboten bekomme, dann frage ich mich immer: „Kann ich ein lustiger Bösewicht sein?“ Hier war die Antwort eindeutig ja. Und als die Autoren dann auch noch bereit waren, einige meiner besonders schrägen Ideen mit einzubauen, war ich überzeugt (lacht). NEIL PATRICK HARRIS: Für mich war es wichtig, dass das kein reiner Kinderfilm wird. Ich kannte die Schlümpfe und dachte schon länger, dass sie prächtige 3D-Filmhelden abgeben würden, so rund und blau wie die sind. Als ich das Drehbuch dann gelesen habe, fand ich durchaus ein paar recht erwachsene Witze drin, und das gefiel mir gut.
Total blau am Strand herumschlumpfen, so mögen wir das: Hank Azaria (l.) und Neil Patrick Harris feierten mit ihrer schlumpfigen Filmpartnerin Sofia Vergara ihren 39. Geburtstag (gr. Bild), und SKIP-CR Kurt Zechner chillte mit Mini- und Riesenschlumpf (oben).
Rund und blau alleine kanns nicht sein – was macht denn für Sie beide das Erfolgsrezept der Schlümpfe aus? NPH: Ihre kräftige Farbe ist durchaus ein Faktor, die spricht die Kinder an. Und die Schlümpfe sind so einfach zu verstehen, ihre Welt ist überschaubar. Jeder hat eine andere, definierende Eigenschaft, mit der man sich identifizieren kann. Für Kinder
Am Set mussten Sie ohne Schlumpf-Kollegen auskommen, die kamen ja erst nachher via CGI dazu. Wie war das, mit unsichtbaren kleinen Freunden zu spielen? NPH: Meine Szenen mit den Schlümpfen spielen nur in der realen Welt, also musste ich wenigstens kaum vor dem Green screen spielen. Als Schlumpf-Ersatz bei den Proben bekamen (NEIL PATRICK HARRIS) wir kleine Plastikfiguren, die dann jeweils herumgetragen wurden, damit wir uns die sind das ganz großartige Archetypen von verschiedenen Positionen merken konnten, wo die Schlümpfe im fertigen Film Charaktereigenschaften. Ich kannte ja anfangs nur die grad sein würden – wir mussten ja dann beim Dreh in die Fernsehserie, die Comics und Bücher habe ich erst durch die richtige Richtung schauen. Außerdem ist Raja (Regisseur Raja Arbeit am Film kennengelernt. Gosnell, Anm.) oft auf Händen und Knien herumgekrochen und HA: Ich kann nicht so genau festmachen, was die Schlümpfe so hat Papa Schlumpf gespielt (lacht), und hat dann auch die erfolgreich macht. Sie sind es einfach. Sie sind wirklich witzig, passenden Gesichter gemacht, als Anregung für die Animatoren wahrscheinlich ist es das. Ich kannte die Comics auch nicht, ich (lacht). Hank hatte es aber ein bisschen schwerer, nicht wahr? hielt die Schlümpfe die längste Zeit für eine US-Comicserie HA: Ich hab das alles schon verdrängt (lacht). (grinst) – und war ehrlich überrascht, als ich erfahren habe, NPH: Aber geh, du bist doch stundenlang an Drähten vor dem dass die aus Belgien kommen und weltweit so berühmt sind. Green screen gehangen!
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FOTOS: SONY, MAGDALENA MIEDL
„Regisseur Raja Gosnell ist oft auf Händen und Knien herumgekrochen und hat Papa Schlumpf gespielt.“
FOTOS: SONY, MAGDALENA MIEDL
HA: Erinnere mich doch nicht dran! Also ehrlich, die Szenen in der Trickfilm-Welt waren schon sehr irre zu drehen. Man bewegt sich in einer giftgrünen Leere, das wird ziemlich schräg mit der Zeit. Ich meine, an sich ist das ja genau unser Job: Uns Sachen einzubilden und die dann glaubwürdig rüberzubringen. Wenn wir das nicht schaffen, sollten wir uns wohl einen anderen Beruf suchen. Aber Mann, diesmal wars wirklich heftig. Ich hing an Drähten, Seilen und allem, was man sich vorstellen kann, wurde herumgeschwungen und fallen gelassen. Und an meinem Lieblingsdrehtag hat mir Raja Gosnell ein rohes Ei ins Gesicht geworfen. Kein CGI-Ei, ein echtes. NPH: Das war auch mein Lieblingsdrehtag (lacht). Das Lustige war ja, dass bei den Szenen mit den Schlümpfen in der Postproduction zwar mit modernster Technologie gearbeitet wurde – am Set aber gabs so gut wie keine Elektronik, wir waren super-lo-tech. Wenn die Schlümpfe zum Beispiel auf einen Baum klettern und die Blätter rascheln, dann standen da
am Set ein paar Typen, die bei „Action“ an Seilen zerrten, die an den Ästen angebunden waren. Der Lala-Song der Film-Schlümpfe ist ja ein ähnlich berüchtigter Ohrwurm wie der alte Schlümpfe-Klassiker von Vader Abraham. Ist es Ihnen schon mal passiert, dass Sie den unabsichtlich zu summen begonnen haben?
„Ich hing an Drähten, Seilen und allem, was man sich vorstellen kann, wurde herumgeschwungen und fallen gelassen.“ (HANK AZARIA) NPH: Nur während ich Sex habe (lacht). HA: Beim Showdown des Filmes singen ihn die Schlümpfe ja so ganz ungewöhnlich grimmig, wie ein Kriegslied bevor sie in die Schlacht gegen Gargamel ziehen. Das ist bei mir hängengeblieben, ich habe mich schon ein paarmal dabei ertappt, dass ich den Song ▶l KURT ZECHNER laut singe, wenn ich alleine zu Hause bin.
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▶l Film
Kill the
Boss
Schlampe, Trottel, Irrer. JENNIFER ANISTON, COLIN FARRELL und KEVIN SPACEY treiben es als abscheuliche Chefs zu weit – und sollen aus dem Weg geräumt werden. Herrlich böse Comedy, die nicht nur, aber ganz besonders drangsalierten Berufstätigen Freude machen wird.
SCHLIMM GENUG, dass man für sein Geld arbeiten muss. Aber wirklich arm dran ist, wer einen Boss hat wie Nick, Kurt oder Dale. Jeder der drei Freunde ist mit einem ganz besonders ekelhaften Exemplar der Spezies Chef gestraft – so sehr, dass die drei eines Abends beim schätzungsweise dritten Bier ganz unverbindlich darüber nachzudenken beginnen, ob die Welt nicht ein besserer Ort wäre ohne diese drei Arschlöcher, die irgendeine teuflische Fügung zu ihren Vorgesetzten werden ließ. So schlimm kann kein Chef sein, dass man zum Mörder wird, meinen Sie? Na, schauen wir mal. Nick (Jason Bateman) startet seinen werktäglichen Lauf im Hamsterrad Büro um Punkt 6 Uhr früh und verlässt das Gebäude abends als Letzter, selbstverständlich nicht, ohne sich Arbeit mit nach Hause zu nehmen. Nick tut all das natürlich nicht, weil er ein rückgratloser Wicht ist, sondern weil er sich berechtigte Hoffnungen macht, bald zum Vize-Chef der
Verkaufsabteilung befördert zu werden. Ein paar Tage noch muss Nick die Zähne zusammenbeißen, dann hat er sein eigenes Büro, mehr Kohle und weniger Arbeit, und all die Erniedrigungen der letzten Jahre haben sich endlich ausgezahlt. Dementsprechend perplex ist Nick, als sich sein arroganter Boss Dave Harken (Kevin Spacey), ein Tyrann wie aus dem Lehrbuch, den Posten einfach selbst unter den Nagel reißt – und Nick so nebenbei vor versammelter Kollegenschaft ein Alkoholproblem andichtet. Kurt (Jason Sudeikis) könnte sich in seiner Firma gar nicht wohler fühlen. Als langjähriger Buchhalter genießt er das volle Vertrauen des Seniorchefs Jack Pellit (Donald Sutherland), der ihn sogar als seinen Nachfolger sieht. Doch als völlig überraschend das Herz des guten alten Jack seinen Dienst verweigert, schlägt die Stunde des Juniors: Bobby Pellit (Colin Farrell), ein primitiver, inkompetenter Trottel. Er hat aus genau einem Grund
Ich Chef, du nix!
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Interesse am väterlichen Betrieb, nämlich um auch noch den letzten Penny aus der Firma zu quetschen, bevor er sie in den Ruin treibt. Und er hat ganz genaue Vorstellungen, wofür er das ganze Gerstl ausgeben wird: Koks und Huren. Kurt soll aber nicht nur untätig zuschauen, wie Bobby das Lebenswerk seines Vaters mit Füßen tritt, er soll dem Nichtsnutz auch noch als Erfüllungsgehilfe dienen. Dale (Charlie Day) kriegt schon Angstzustände, wenn er nur daran denkt, wieder einen Arbeitstag als Zahnarzthelfer antreten zu müssen. Das Behandlungszimmer in der Ordination von Dr. Julia Harris (Jennifer Aniston) ist die reinste Folterkammer für ihn. Es mag für manche schwer nachzuvollziehen sein, vor allem Kurt hat kein Verständnis für die missliche Lage seines Freundes, aber Dale hat verdammt noch mal nicht das geringste Interesse an Sex mit Frau Doktor, und wenn die hundertmal ihre Brüste aus dem nur notdürftig ihre Reize verbergenden Laborkittel hervorblitzen lässt. Dale ist schwer verliebt
in seine entzückende Verlobte und kann das aggressive Balzverhalten dieser besessenen Nymphomanin kaum aushalten. Aber sogar sie sieht schließlich irgendwann ein, dass sie bei Dale auf Granit beißt – und ändert ihre Strategie: Wenns im Guten nicht geht, muss dieser Kerl doch zumindest mit Erpressung gefügig gemacht werden können ... Nach ein paar weiteren denkwürdigen Arbeitstagen voller Erniedrigungen sind sämtliche Zweifel ausgeräumt: Kill the Boss lautet ab nun das Motto. Der erste Vorstoß, einen professionellen Killer anzuheuern, geht zwar fast in die Hose, aber der Rückschlag ist schnell weggesteckt. In einer zwielichtigen Bar voller potentiell zwielichtiger Gestalten trifft man den Ex-Häfenbruder Motherfucker Jones (Jamie Foxx), der seine Dienste als Mord-Berater anbietet. Der Preis ist vernünftig, der Deal steht, ein Plan ist schnell gemacht: Motherfuckers Idee ist, die Morde wie Unfälle aussehen zu lassen – und schon gehen die drei Nachwuchs-Killer beherzt ans
Six Feet Under. Drei unerträgliche Chefs, drei fest entschlossene Angestellte und ein Mord-Berater mit dem denkwürdigen Namen Motherfucker Jones (Jamie Foxx, r.): Wer kommt hier lebend raus?
Werk. Als Erstes, so scheint es, muss Harken dran glauben – doch Dale passiert ein entscheidender Fehler ... Kevin Spacey als selbstgefälliger Widerling, Colin Farrell als testosterongesteuertes Spatzenhirn und Jennifer Aniston als vulgäre Schlampe – dazu das hinreißende Trio Bateman, Sudeikis und Day: Selten hat Abmurksen DM so viel Spaß gemacht!
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01 09 2011
KOMÖDIE. OT: HORRIBLE BOSSES. USA 2011. LÄNGE: 98 Min. REGIE: Seth Gordon. BUCH: Michael Markowitz, John Francis Daley, Jonathan M. Goldstein. KAMERA: David Hennings. SCHNITT: Peter Teschner. MUSIK: Christopher Lennertz. PRODUKTION: Brett Ratner, Jay Stern. DARSTELLER: Jason Bateman, Jason Sudeikis, Charlie Day, Kevin Spacey, Colin Farrell, Jennifer Aniston, Jamie Foxx, Donald Sutherland, Ioan Gruffudd. VERLEIH: Warner.
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INTERVIEW
JENNIFER ANISTON
Maneater. Vom freundlichen Auftreten dieser Frau Doktor sollte man sich nicht täuschen lassen: Als Zahnärztin Dr. Julia Harris ist Jennifer Aniston gnadenlos – ganz besonders unterhalb der Gürtellinie.
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„Ich hatte keine Sorgen, mit dieser Rolle zu weit zu gehen.“
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DIRTY SEXY
JENNY
Ja, sie kann auch anders. Mit dunkel gefärbter Mähne wagt die 42-Jährige, von Hollywood und wohl auch einem nicht unwesentlichen Teil ihrer Fans auf die Rolle der Rom-Com-Queen reduziert, erstmals eine Abkehr vom Sauberfrau-Image: Als vulgäre Männerfresserin zeigt sie sich von ihrer unanständigen Seite. Beim Interview in London war Jen dann aber wieder ganz die Alte.
SKIP: In der Rolle der gamsigen Zahnärztin Dr. Julia Harris sind Sie kaum wiederzuerkennen – nicht nur wegen der brünetten Haare. Haben Sie sich da beim Spielen von jemandem inspirieren lassen? JENNIFER ANISTON: Klar, ich hab mir Kevin Spacey zum Vorbild genommen! Nein, ehrlich, ich bin echt noch nie jemandem begegnet, der so ... hm ... so wie sie war. Also musste ich die dunklen Ecken meiner eigenen Vorstellungskraft ausleuchten und schauen, was sich dort finden lässt. Und ich muss sagen, es hat mir ganz gut gefallen dort ... Haben Sie sich keine Sorgen gemacht, dass der derbe Dialog und die sexy Darbietung zu weit gehen würden? Aber nein, das war ja gerade der Spaß an der Sache. Der ganze Film läuft ja darauf hinaus: Es geht schließlich nicht um ein bisschen schreckliche Chefs sondern um so richtig grausam furchtbare Chefs. Der Regisseur hat erzählt, als er das Drehbuch gelesen hat, war ihm sofort klar, dass Sie die Rolle der Julia spielen müssten. Ist das ein Kompliment? Darüber muss ich mich mit ihm definitiv nochmal tiefergehend unterhalten ... Was war die unangenehmste Szene, die Sie drehen mussten? Das war ganz klar, dass ich mich auf Charlie, den ich damals gerade mal einen Tag kannte, draufwerfen musste. Das war mir peinlich. Aber wegen mir selber, nicht wegen ihm. Das ist jetzt komisch rübergekommen, ich hoffe, er vergibt mir.
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Wenn man sich auf so eine Rolle einlässt, darf man nicht besonders eitel sein, nehme ich an? Diese Dr. Julia Harris ist sehr vulgär und geschmacklos – aber das ist ja das Wunderbare an dieser Rolle, dass man total aus sich herausgehen kann, ohne irgendwelche Limits beachten zu müssen. Man darf sich in so einem Moment einfach keine Gedanken machen, ob das Verhalten vielleicht unpassend ist – das ist sehr befreiend. Musste der Regisseur Sie dann manchmal bremsen, wenn Sie die Julia so hemmungslos verkörpert haben? Nein – der war gnadenlos und hat mich höchstens noch mehr angetrieben!
Sie sind im Film zeitweise ganz schön leicht bekleidet zu sehen. Gehen Sie auf Diät oder besonders oft ins Fitnessstudio, wenn solchen Szenen am Drehplan stehen? Nein, ich versuche eigentlich, immer gut in Form zu sein und auf meine Gesundheit zu achten. Dann machen einen solche Szenen auch nicht kurzzeitig verrückt. Mit welchen Gefühlen blicken Sie eigentlich auf die Zeit als Rachel in Friends zurück? Mit sehr liebevollen Gefühlen. Es war ein großer Spaß, sie zu spielen. Und gabs mittlerweile Reaktionen von Fans, denen es zu weit geht, Sie in einer Rolle wie dieser zu sehen? Nein, das hab ich noch nicht erlebt. Angesichts von Feminismus und Emanzipation – hat nicht jede Frau das Recht, einen Mann zu verführen? Absolut!! Und es ist doch wunderbar, dass das endlich mal in einem Film gezeigt wird. Man sieht ja viel zu selten solche Frauen im Kino (lacht). Es geht das Gerücht um, Sie würden eine Pause als Schauspielerin einlegen. Was ist da dran? Da wäre ich aber schön blöd, wenn ich jetzt ausplaudern würde, was ich vorhabe (lacht). Wie gehen Sie eigentlich mit Kritikermeinungen zu Ihren Filmen um? Nun, Kritiker und ihre Meinungen kommen mir heutzutage so sprunghaft und widersprüchlich vor. Und oft scheint es mir, dass gar kein Interesse besteht, objektiv über eine Leistung zu urteilen, sondern dass es nur darum geht, die Person anzugreifen. Nächstes Jahr werden Sie mit einem Stern am Walk of Fame geehrt, kürzlich durften Sie Ihre Hand- und Fußabdrücke vor dem Graumanns Chinese Theatre am Hollywood Boulevard hinterlassen. Das versöhnt doch etwas mit den Kritikern, oder? Jedenfalls ist es eine unglaubliche Ehre, da dabei zu sein, und ▶l DINA MAESTRELLI ein sehr außergewöhnliche Erfahrung.
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Das verheerende Zugsunglück, festgehalten auf Super 8-Film, stand nicht im Drehbuch – und ist der Schlüssel zu den rätselhaften Vorfällen, die die Army offensichtlich zu vertuschen versucht ...
Ein Sommer wie damals: Ein paar Kids wollen einen Super 8-Zombie-Film drehen – und erleben plötzlich realen Horror, als ihre Kleinstadt erst von einem Monster und schließlich vom Militär heimgesucht wird. J. J. ABRAMS und Produzent STEVEN SPIELBERG präsentieren einen gelungenen Genremix aus Abenteuer, Fantasy-Action und Familiendrama.
Super ZEITSPRUNG ins Jahr 1979: Kommuniziert wurde persönlich oder fernmündlich, nicht per Statusmeldung, der iPod hieß Walkman, und wenn von Freunden die Rede war, waren jene gemeint, mit denen man sich nach der Schule im Park traf, um ein Eis zu essen, über die Lehrer zu lästern oder einfach ein bisschen Rad zu fahren. Logischerweise gabs aber auch Sachen, die waren damals schon blöd: Eltern, kleine Geschwister oder man selber, wenn es darum ging, das hübscheste Mädchen der Schule anzusprechen. Charles (Riley Griffiths) aber hat genau das geschafft. Er konnte Alice (die großartige Elle Fanning) sogar dazu überreden, in seinem Super 8-Film mitzumachen, den er über die Sommerferien mit ein paar Freunden verwirklichen will. Ein richtiges Zombie-Movie solls werden, mit gruseligem Make-up, Kunstblut und einer haarsträubend blödsinnigen Story, was aber niemanden stört, weils um den Spaß an der Freude geht, und erst in zweiter Linie darum, beim lokalen Filmfestival im Herbst zu brillieren. Doch schon beim ersten Nachtdreh etwas
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außerhalb ihrer Heimatstadt Lillian im verschlafenen Ohio, muss die Filmcrew – neben Regisseur Charles und seiner Muse Alice sind noch Charles’ bester Freund Joe (Joel Courtney) und drei weitere Burschen mit von der Partie – feststellen, dass sich das Leben an kein Drehbuch hält: Die Kids und ihre Kamera werden Zeugen eines gleichermaßen spektakulären wie folgenschweren Zugsunglücks, dessen Auswirkungen sie erst langsam zu begreifen beginnen, als sich in Lillian unerklärliche Vorfälle häufen und Menschen spurlos verschwinden. Zwar wird der Unfallort und bald die ganze Stadt zur militärischen Sperrzone erklärt, doch es gelingt nicht lange, zu vertuschen, was der
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05 08 2011
MYSTERY-ABENTEUER. OT: SUPER 8. USA 2011. LÄNGE: 112 Min. BUCH & REGIE: J.J. Abrams. KAMERA: Larry Fong. SCHNITT: Maryann Brandon, Mary Jo Markey. MUSIK: Michael Giacchino. PRODUKTION: J.J. Abrams, Steven Spielberg, Bryan Burk. DARSTELLER: Elle Fanning, Kyle Chandler, Joel Courtney, Riley Griffiths, Ryan Lee, Zach Mills, Noah Emmerich, Ron Eldard. VERLEIH: UPI.
Super 8-Film von Charles in jener Nacht auf Zelluloid gebannt hat ... Monstermäßig ist meist nicht nur der Unterhaltungsfaktor, wenn Allround-Talent J.J. Abrams (Lost, Fringe, Cloverfield, Star Trek) als Autor, Regisseur oder Produzent seine Finger im Spiel hat; selten kommt eines seiner Werke überhaupt ohne ein mysteriöses Etwas aus. Super 8 ist da keine Ausnahme. Wobei – irgendwie schon, denn das große Unbekannte sorgt hier zwar für die Suspensemomente, das wirkliche Herz dieses wunderbar altmodischen Abenteuerfilms bilden aber die Kids, ihre gemeinsam zu überwindenden Herausforderungen zwischen Familie und Freundschaft und ihre unbedarfte Sicht auf die Dinge, die sie letztlich so viel mehr erkennen lässt, als die verbissen nach rationalen Erklärungen ringenden Erwachsenen. Mit Produzent Steven Spielberg hat Abrams hier den perfekten Verbündeten gefunden, um mit einer wunderbaren Riege junger Talente eine richtig schöne Geschichte aus einem Sommer vor unserer Zeit zu erzählen, in der halt zufällig DM ein sogenanntes Monster mitmischt.
▶l Film
EXKLUSIV-INTERVIEW
J.J. ABRAMS
TOP SECRET So gerne und begeistert, wie J.J. ABRAMS über seine Arbeit plaudert, muss es ihm ganz schön schwer fallen, vorab so gut wie nichts über seine Projekte zu verraten. Umso größer ist die Begeisterung dann, wenn das selbst auferlegte Sprechverbot endlich fällt.
SKIP: Die Kinos sind voller Fortsetzungen, Remakes und Franchises, Sie werfen ein originäres, geradezu altmodisches Abenteuerdrama für die ganze Familie in die Schlacht, ohne Superstars und nicht einmal in 3D. Ist das eine Reaktion auf eine fragwürdige Entwicklung? J.J. ABRAMS: Natürlich ist alles was wir tun immer irgendwie eine Reaktion. Super 8 habe ich geschrieben, weil mir ein Film, der dieses Feeling transportiert, abgegangen ist. Ich erinnere mich sehr gerne an meine Kindheit zurück, das war eine spezielle, großartige Zeit, die nicht wiederkehrt im Leben – und davon habe ich mir inspirieren lassen. Es war auch ein durch und durch analoges Zeitalter. Man musste noch Zeit und Bemühen in Dinge investieren, darauf warten, bis ein Film im Labor entwickelt wurde, Musik im Plattengeschäft kaufen – heute gibts das alles per Fingertipper auf dem Smartphone. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich liebe die digitale Welt, ich liebe mein Alleskönner-Telefon, aber manchmal frage ich mich schon: What the f*** passiert hier eigentlich?
Und ich glaube nicht, dass der Weg dorthin darüber führt, vorab alle Informationen preiszugeben. Was am Filmemachen macht Ihnen am meisten Spaß? Alles ist wunderbar, aber Regieführen ist die ultimative Befriedigung. Schon allein deshalb, weil man mit dem Schreiben fertig und das Produktionsbudget gesichert ist, und das ist sehr erleichternd. Elle Fanning als Alice ist einfach überragend – wie sind Sie auf sie gekommen? Alice in Super 8 ist ja 14, Elle war, als wir gecastet haben, erst 12, und ich hatte sie noch als kleines Mädchen in Erinnerung. Beim Casting ist dann diese große, blonde, junge Frau vor mir gestanden – und sie war so souverän. Die Burschen rund um sie waren alle 14, 15, aber sie war nicht nur die Größte, sondern auch ernsthafter und smarter als alle anderen. Es war klar, dass der Erfolg von Super 8 von der Auswahl der Kinder abhängen würde, deren Glaubwürdigkeit. Und als ich Elle mit den Burschen zusammen beobachtet habe, ist der absolute Glücksfall eingetreten: Da hatten wir die süßen, netten, dummen Buben – wie wir eben alle waren in dem Alter – auf der einen Seite, und dann dieses Mädchen wie aus einer fremden Welt mit ihrem unlimitierten Potential. Sobald Elle erschienen ist, musste ich einfach nur mehr die Kamera laufen lassen, die waren ▶l DINA MAESTRELLI alle völlig verrückt nach ihr.
„Die Burschen waren alle völlig verrückt nach Elle!“
FOTOS: UPI
Wie lief die Zusammenarbeit mit Produzent Steven Spielberg? Das Großartigste an unserer Zusammenarbeit war, dass ich seinen Segen hatte, alles so umzusetzen, wie ich es für richtig hielt. Geheimnistuerei um den Plot ist bei Ihnen immer ein großes Thema. Warum? Mir geht es ganz klar nicht um die Geheimhaltung an sich, sondern ich finde einfach, es verdirbt das Filmerlebnis, wenn man schon vorab alles zu wissen glaubt. Die Leute sollen den Film sehen und sagen können: Wow, das hab ich nicht erwartet, das war aufregend.
J.J. Abrams am Set im Gespräch mit Elle Fanning, von der er in den höchsten Tönen schwärmt. Zurecht, sie ist ein Riesentalent.
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▶l Film
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He’s gonna get you: Wenn du auf der Shitlist des Todes stehst, gehst du besser in den Keller lachen – sonst erstickst du noch an einem Zwerchfellkrampf.
Final Destination Der Tod kennt kein Pardon, aber manchmal passieren ihm Fehler: Im zweiten 3D-Spektakel um die Unausweichlichkeit des Schicksals bringt der alte Knochenmann wieder eine Gruppe Leute, die ihm illegitim von der Schaufel gesprungen sind, höchst kunstfertig um die Ecke.
Normalerweise hat der Tod eine fortlaufende Liste von Seelen, die er zu ernten hat. Eine nach der anderen kommt dran. Manchmal macht er es sich aber leicht und sammelt mittels größerer Katastrophen gleich mal ganz viele fällige Seelen auf einen Haufen ein. Dann mangelt es seiner Arbeit allerdings oft an Präzision was bewirkt, dass einer der Kandidaten auf seiner Abschussliste eine Vorahnung hat, sozusagen eine Vision der bevorstehenden Katastrophe, und dann stets noch schnell ein paar andere rettet, bevor das Unglück sie niedermähen kann. Und so kriegt der Tod sein Problem: Plötzlich hat er klaffende Löcher in seiner Liste willkürlich zusammengewürfelte Namen, die durchgestrichen gehören. Solche Risse in der Kontinuität des tödlichen kosmischen Flusses haben eine gewisse Ähnlichkeit. In jedem Fall machen sie den Tod alles andere als glücklich. Deshalb zieht er mit einigem Grant los, um die fehlenden Seelen einzusammeln, und das tut er mit fast sadistischer Grausamkeit. Sam (Nicholas D’Agosto aus Heroes) hat auf diese übersinnliche Weise 054
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den katastrophalen Einsturz einer Hängebrücke miterlebt unmittelbar vor dessen tatsächlicher Ereignung und er hat ein paar Leute gerettet. Das tut nicht gut, weiß der düstere Totengräber Bludworth (Final Destination-Serien-Ikone Tony Todd): Die Überlebenden sind todgeweiht, einer nach dem anderen wird nun vom Sensenmann niedergestreckt werden. Und natürlich kommt es auch so. Die Frage ist: Haben Sam und seine Leidensgenossen Molly (Emma Bell aus The Walking Dead), Olivia (Jacqueline MacInnes Wood), Peter (Miles Fisher aus Mad Men) und Dennis (David Koechner) eine Überlebenschance, und können sie es überhaupt schaffen, diese zu nutzen? Die Final Destination-Serie, die Akte X-Mit▶l
25 08 2011
Horror. OT: Final Destination 5. USA 2011. Länge: 95 Min. Regie: Steven Quale. Buch: Eric Heisserer. Kamera: Brian Pearson. Schnitt: Eric Sears. Musik: Brian Tyler. Produktion: Craig Perry, Warren Zide. Darsteller: Emma Bell, Nicholas D’Agosto, David Koechner, Miles Fisher, Tony Todd. Verleih: Warner.
erfinder James Wong 1990 erfand, hat einen Charme, der sich einfach nicht abnützt: Wie hier stilsicher und kunstvoll ein Reigen des von einer mörderisch-boshaften Kraft verursachten Sterbens inszeniert wird, lässt kein Auge unaufgerissen. Das Erfolgsrezept ist ganz einfach, die schlimmsten aller vorstellbaren Unfälle mit Todesfolge möglichst realistisch nachzustellen und Gevatter Tod, dem erbarmungslosen Mäher, eine böse Absicht zu unterstellen. Diese Idee produziert seit über zehn Jahren verdientermaßen regelmäßig große Kinohits die Serie ist ein Selbstläufer geworden. Regie führt diesmal Steven Quale, der auch die James-Cameron-Produktion Aliens of the Deep inszeniert hat und generell häufig mit dem König von Hollywood kooperiert da ist also ein höchst erfahrener 3DFilmer am Werk. Das Drehbuch stammt von Eric Heisserer ebenfalls ein Genre-Könner, der zuvor das Remake von A Nightmare on Elm Street verfasst hat und auch für das Prequel zu John Carpenters Das Ding aus einer anderen Welt verantwortlich zeichnet, das Ende des Jahres in die Kinos kommt. KH
▶l Film Zu gescheit, um im Käfig eingesperrt zu bleiben: Der medizinische WunderSchimpanse Caesar verliert den Glauben an das Gute im Menschen und greift San Fancisco an – mit potentiell apokalyptischen Folgen …
ein revolutionäres Heilmittel lässt den affen im labor ein licht aufgehen: Hochintelligente Primaten schwärmen aus, um den anfang vom ende der menschlichen Gesellschaft einzuläuten. James FraNCo im radikalen neustart-Prequel der 70er-Kult-sciFi-Filmserie.
Planet der Affen
Prevolution VerrÜCKte Wissenschaft wird noch einmal unser Untergang sein, sagen die leute nicht erst seit Fukushima. aber kann man dem Forschungsdrang des Menschen böse absichten unterstellen? Der blitzgescheite Jungforscher Will Rodman (James Franco) etwa sucht nach einem Mittel gegen alzheimer. einer Heilung, bestenfalls. schon sein Vater (John lithgow) hatte mit diesen Forschungen begonnen, und Will ist hervorragend im Rennen. schimpansen, die er mit seinem Mittel testet, zeigen erstaunliche Fortschritte in ihrer geistigen entwicklung. Das Männchen namens Caesar (dargestellt von andy serkis, der schon Gollum und King Kong per Motion Capture leben eingehaucht hat) mausert sich zum smarten König der Bananentiger und beginnt sogar, menschliche schrift zu imitieren. Caesar ist fast wie ein sohn für Will, die beiden kennen sich, seit der affe ein Baby war. Und natürlich bekam Caesar ein ganz spezielles training im Haushalt von Will, sehr zur Begeisterung
seiner Freundin Caroline (Freida Pinto). Die anderen Forscher (u. a. Brian Cox) haben weniger Freude mit diesen entwicklungen. Dem genialen Jungspund soll ein Riegel vorgeschoben werden. Und der affe soll gefälligst in einen Käfig. Flugs findet sich Caesar in einem Zwinger in den düsteren Hallen einer Forschungsanlage wieder, wo die schulmedizin im großen stil Menschenaffen aller Gattungen als medizinische Versuchskaninchen hält. Die dort herrschende völlige Missachtung der leidensfähigkeit seiner artgenossen bringt in Caesar die dunkle seite der intelligenz zum Vorschein: er zettelt eine Revolution der affen an Horden von wildgewordenen, hochintelligenten Primaten fallen in san Francisco ein und lassen sich auch mit militärischer Gewalt nicht einschüchtern oder gar stoppen … einen ernsthaften, kompletten neustart der kultigen Planet der affen-serie der 60er und 70er Jahre ist das erklärte anliegen von Regisseur Rupert Wyatt (the escapist): Planet
der affen Prevolution ist ein Prequel, das alle Weichen stellt für einen würdigen Relaunch der serie. „ich hätte moralische Bedenken gehabt, echte schimpansen für die Dreharbeiten zu verwenden“, erklärt der Regisseur, „aber wir hätten das, was wir wollten, auch nie mit ihnen hinbekommen.“ Die affen sind also allesamt computeranimiert vom vielfach prämierten animationsstudio Weta (Der Herr der Ringe, avatar). Deren leistung lässt sich an den bereits veröffentlichten trailern beeindruckend überprüfen. „Die bisherigen Filme drehten sich um sprechende, menschenähnliche affen“, so Wyatt. „Bei uns KH geht es um affen als affen.“ ▶l
11 08 2011
Sci-Fi. oT: Rise oF tHe Planet oF tHe aPes. Usa 2011. regie: Rupert Wyatt. BucH: Rick Jaffa, amanda silver. Kamera: andrew lesnie. ScHniTT: Conrad Buff iV, Mark Goldblatt. muSiK: Patrick Doyle. ProduKTion: Peter Chemin, Dylan Clark, Rick Jaffa, amanda silver. darSTeLLer: James Franco, Freida Pinto, tom Felton, andy serkis, Brian Cox, John lithgow. VerLeiH: Centfox.
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Freunde mit gewissen Vorzügen Lass uns Freunde bleiben! Jamie (MILA KUNIS, Black Swan) und Dylan (JUSTIN TIMBERLAKE, The Social Network) haben Sex im Kopf – aber eben nicht nur: subtil schmutzige romantische Komödie mit Biss. „WIR MÜSSEN REDEN.“ Oh, das klingt nach Ärger. „Du verdienst etwas Besseres als mich!“ So hören sich fadenscheinige Ausflüchte an. „Lass uns doch Freunde bleiben!“ Wie denn bitte, wenn du mir gerade die emotionale Kündigung vor den Latz geknallt hast? Die Liebe, wie nun jeder weiß, ist eine bisweilen durchaus unerfreuliche Angelegenheit. Auch die New Yorkerin Jamie (Mila Kunis) musste das gerade wieder einmal erfahren: Ihr letzter Freund teilte ihr
beim Schlussmachen mit, dass sie emotional gestört und bindungsunfähig sei. Dabei glaubt Jamie immer noch daran, dass sie den Einen finden wird, auch wenn ihre hinreißend unartige Hippie-Mutter (Patricia Clarkson) ihr praktisch täglich mit wechselnden Männern die harsche Realität demonstriert. Ähnlich desillusioniert ist Dylan (Justin Timberlake) in San Francisco: Soeben hat sich seine Freundin (Emma Stone) von ihm getrennt. Warum? Er sei gefühlsmäßig immer so distanziert. Und sie müsse jetzt dringend auf dieses Konzert, das ihn ja ohnehin nicht interessiere, er sei ja so fürchterlich unsensibel. Wie das Schicksal so will, kreuzen sich die Wege von Jamie und Dylan: In ihrem Job als Headhunterin Necken und lieben: Jamie (Mila Kunis) und Dylan engagiert sie ihn für eine Stelle (Justin Timberlake) sind bloß Freunde. Garantiert. Nein, da ist nichts zwischen den beiden, nur ein in New York, als Art Director bisschen Sex. Wie, sie sehen total verliebt aus? eines angesehenen Magazins. Ach, das muss ein Irrtum sein ... Die beiden sind einander auf Anhieb sympathisch. Im Grunde stünde einer Beziehung nichts im Wege. Aber da sind die herben Erfahrungen, die beiden zurückschrecken lassen. Also warum nicht einfach eine Freundschaft? Allerdings, der Sex fehlt beiden dann doch. Nun, dann eben eine Freundschaft mit dem gewissen Etwas! Schließlich ist Sex doch auch nichts anderes als ein körperli-
ches Bedürfnis, eine gemeinsame physische Anstrengung – fast wie Tennis, stellt Dylan in aller Unschuld fest. Nur um dann mit Blick auf Jamies Hintern vorzuschlagen: „Spielen wir doch Tennis!“ Dass Freundschaften zwischen Männern und Frauen nicht funktionieren, weil immer der Sex dazwischen kommt, mussten schon weiland Harry und Sally feststellen. Aber warum damit hadern, wenn man auch einfach eine Freundschaft MIT Sex haben kann? Nur ist es da noch schwerer, die Liebe rauszuhalten, wie Jamie und Dylan schnell begreifen müssen, und wie Dylans Kollege Tommy (Woody Harrelsen, der hier als schwuler Sportredakteur neue Maßstäbe in Sachen Selbstironie setzt) schon lange weiß. Freunde mit gewissen Vorzügen ist ein herrlich untergriffiger und zugleich liebevoller Versuch darüber, wie die ideale Freundschaft zwischen den Geschlechtern aussehen könnte. Und wie schön es sein kann, wenn das dann gründMM lich danebengeht. ▶l
09 09 2011
KOMÖDIE. OT: FRIENDS WITH BENEFITS. USA 2011. LÄNGE: 109 Min. REGIE: Will Gluck. BUCH: Will Gluck, Keith Merryman, David A. Newman. KAMERA: Michael Grady. SCHNITT: Tia Nolan. PRODUKTION: Will Gluck, Liz Glotzer, Martin Shafer, Janet Zucker, Jerry Zucker. DARSTELLER: Justin Timberlake, Mila Kunis, Patricia Clarkson, Jenna Elfman, Bryan Greenberg, Richard Jenkins, Woody Harrelson, Nolan Gould. VERLEIH: Sony.
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Captain America
Sexy Sixpack, scharfes Schild: Chris Evans im Kampf gegen fiese Feinde, allen voran Hugo Weaving als Red Skull.
Nach Iron Man, Der unglaubliche Hulk und Thor der neueste Blockbuster aus der Filmreihe um Marvels Superhelden-All-Star-Truppe The Avengers: CHRIS EVANS spielt Amerikas strahlendsten Superhelden, ihm zur Seite stehen Schauspiel-Heroes wie TOMMY LEE JONES, HUGO WEAVING und DOMINIC COOPER. USA IN DEN 1940ERN. Der Zweite Weltkrieg nimmt gerade seinen Anfang, und Steve Rogers (Chris Evans) will gegen die Nazis Taten setzen. Aber bei der Armee schickt man den schmächtigen jungen Mann trotz ungebremsten Tatendrangs postwendend nach Hause. Doch ein Geheimexperiment eines mysteriösen Wissenschaftlers (Stanley Tucci) eröffnet Steve eine ungeahnte Chance: Der will per Serum einen Supersoldaten erschaffen. Für die gefährliche Prozedur werden Freiwillige gesucht, Steve ist gleich zur Stelle. Sein Einsatz wird belohnt: Das mutige Bürschchen mutiert zum schier unbesiegbaren Kraftlackel, heißt ab sofort Captain America und ist der beste Soldat, den die USA gegen das Böse zum Einsatz bringen kann. Cool sieht er auch noch aus in seinem Kostüm in den Farben der Nationalflagge und mit dem Schild aus dem legendären Metall Vibranium. Doch die oberböse Nazi-Organisation HYDRA mit ihrem Chef Johann Schmidt aka Red Skull (Hugo Weaving) hat längst einen 058
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gefährlichen Masterplan. Gegen einen solchen Feind kann nicht mal Captain America im Alleingang antreten, da brauchts schon ein ordentliches Dreamteam: Was dem Batman sein Robin, ist Captain America sein hilfreicher Sidekick Bucky Barnes (Sebastian Stan, der Carter aus Gossip Girl); vervollständigt wird die Truppe von der hübschen wie furchtlosen Peggy Carter (Hayley Atwell). Der Kampf gegen das Böse kann also beginnen … Da es darum ging, den amerikanischsten aller Superhelden auf die Leinwand zu bringen, wurden keine Kosten und Mühen gescheut. Und im Superbudget von 140 Millionen Dollar war nicht nur jede Menge Kohle für fulminante Special effects drin, auch beim Schauspieltalent wurde nicht gespart: Chris Evans, der bei den Fantastic Four schon Superheldentum üben durfte, leiht dem Captain sein Sixpack (für die Anfangsszenen musste Evans übrigens im Computer „entmuskelt“ werden, Neid!!!), sein Erzfeind Red Skull ist kein Geringerer als Hugo Weaving, heiß geliebt spätestens seit Der Herr der
Ringe oder Matrix. Auch in Nebenrollen glänzt die Starliga, der legendäre Tommy Lee Jones ist hier ebenso zu finden wie der knuffige Dominic Cooper und der immer formidable Stanley Tucci. So stark er auch sein mag, der mutige Captain America ist nur Teil eines Teams: den Avengers – neben dem Captain bestehend aus Iron Man, Thor, Loki, Nick Fury & Natasha Romanoff, Hawkeye, Hulk und Maria Hill. Die sind die Superheroes aus Marvels Cinematic Universe – und weil dieses Kino-Comic-Universum viel zu groß für einen Film ist, dürfen wir uns noch auf zahllose weitere JP Avengers-Blockbuster freuen. ▶l
19 08 2011
ACTION. OT: CAPTAIN AMERICA: THE FIRST AVENGER. USA 2011. REGIE: Joe Johnston. BUCH: Christopher Markus, Stephen McFeely nach dem Comic von Joe Simon & Jack Kirby. KAMERA: Shelly Johnson. SCHNITT: Robert Dalva, Jeffrey Ford. MUSIK: Alan Silvestri. PRODUKTION: Kevin Feige, Stan Lee. DARSTELLER: Chris Evans, Hugo Weaving, Stanley Tucci, Tommy Lee Jones, Dominic Cooper. VERLEIH: UPI.
▶l Film
Conan Geboren auf dem Schlachtfeld, ein furchtloser Krieger, der Rächer seines Volkes: Conan, der Barbar (JASON MOMOA), erhebt wieder das Schwert, mit RON PERLMAN als Vater, ROSE McGOWAN als Erzfeindin und natürlich in 3D.
LEBEN, LIEBEN, TÖTEN. Conan ist auf den ersten Blick recht einfach gestrickt. Ist aber auch kein Wunder, bei dieser Vorgeschichte: Auf die Welt kommt er auf dem Schlachtfeld – sein Vater Corin (Ron Perlman) schneidet ihn aus dem Leib seiner sterbenden Mutter. Mit Corin als weisem aber unerbittlichem Lehrmeister wächst der Bengel zu einem geschickten Kämpfer heran. Doch Conan ist noch fast ein Kind, als der sadistische Warlord Khalar Zym (Stephen Lang) sein Heimatdorf angreift, seinen Vater foltert und schließlich alle Bewohner niedermetzeln lässt. Hilflos muss Conan mitansehen, wie sich sein Vater für ihn opfert. Jahre später ist aus dem zornigen Buben ein ganzer Mann (Jason Momoa) geworden, außergewöhnlich stark und geschickt im Umgang mit dem Schwert. Nur sein Lebenswandel lässt zu wünschen übrig: Als Plünderer und Frauenheld schlägt er sich ziellos durchs Leben. Das ändert sich erst, als er per Zufall einem der Schergen von Khalar Zym begegnet, mit dem ihn eine einschneidende Erfahrung während des Überfalls auf sein Dorf verbindet. Diesmal kommt der Schurke jedoch nicht mit dem Leben davon. Nun, da
er eine Spur zu dem Mörder seines Vaters hat, ist Conan nicht mehr aufzuhalten: Khalar Zym soll endlich büßen müssen. Die Suche nach dem Widerling führt Conan durch Wüsten und Wälder, vorbei an unbeschreiblichen Monstern und immer wieder aufs Neue in die Arme von Khalar Zyms Männern, die den vom Wunsch nach Vergeltung Getriebenen aber meist nur kurz aufhalten können. Khalar Zym hat derweil noch keine Ahnung von dem Gegner, der sich an seine Fersen geheftet hat. Zusammen mit seiner Tochter Marique (Rose McGowan), einer ebenso mächtigen wie bösartigen Hexe, verfolgt er einen diabolischen Plan, der ihm die Herrschaft über ganz Hyboria sichern soll: Er will seine Frau – sie wurde als Hexe auf dem ▶l
08 09 2011
ACTION-FANTASY. OT: CONAN THE BARBARIAN. USA 2011. REGIE: Marcus Nispel. BUCH: Thomas Dean Donnelly, Joshua Oppenheimer, Sean Hood. KAMERA: Thomas Kloss. SCHNITT: Ken Blackwell. MUSIK: Tyler Bates. PRODUKTION: John Baldecchi, Boaz Davidson, Joe Gatta, Avi Lerner, Danny Lerner, Frederik Malmberg, Les Weldon. DARSTELLER: Jason Momoa, Rachel Nichols, Stephen Lang, Rose McGowan, Said Taghmaoui, Ron Perlman. VERLEIH: Warner.
Scheiterhaufen verbrannt – zu neuem Leben erwecken. Dazu ist er hinter der jungen Nonne Tamara (Rachel Nichols) her. Ihr reines Blut ist der Schlüssel zum Gelingen des magischen Rituals. Als sich die Wege von Conan und Khalar Zym schließlich kreuzen, kommt es zum ultimativen Duell der bitter verfeindeten Krieger ... Wer würde annehmen, dass Conan schon rund 80 Jahre auf dem Buckel hat? 1932 wurde der muskulöse Comic-Held von Robert E. Howard kreiert, die 80er-JahreVerfilmungen mit Arnold Schwarzenegger avancierten zum Trash-Kult, das Reboot von Marcus Nispel (Pathfinder, Freitag, der 13.) katapultiert den furchtlosen Schwertkämpfer DM nun ins 21. Jahrhundert.
SKIP AUGUST
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Prinzessin
Lillifee und das kleine Einhorn Rosa rules! Prinzessin Lillifee ist die unumstrittene Heldin aller Mädchen zwischen Scheibbs und Nebraska. Sie kann zaubern, fliegen, lebt in einer Zuckerwatte-Märchenwelt voll sprechender Tiere und hat in ihrem neuesten Kino-Abenteuer gar ein fluffiges Baby-Einhorn zu betreuen. Was wollen kleine Mädels mehr? Im Feenreich Ro-
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02 09 2011
Kinderfilm. OT: Prinzessin Lillifee und das kleine Einhorn. Deutschland 2011. Länge: 72 Min. Regie: Hubert Weiland, Ansgar Niebuhr. Buch: Mark Slater, Gabriele M. Walther. Schnitt: Mathias Dombrink. Musik: Wolfgang Simm. Produktion: Gabriele M. Walther, Frank Piscator. Verleih: Constantin.
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SKIP August
sarien herrscht pinkfarbener Supersommer. Schweinchen Pupsi sammelt Himbeeren, die Mäuse Cindy und Klara backen den besten Apfelkuchen von überhaupt und überhaupt scheint es, als ob nichts diese Idylle trüben könnte. Doch die kleine Blütenfee Prinzessin Lillifee wird von seltsamen Träumen geplagt. Ewiger, eisig kalter Winter kommt darin vor, und ihr Einhorn Rosalie. Pupsi und Igel Iwan machen sich Gedanken – Träume haben schließlich was zu bedeuten! Was genau, wird bald klar: Nachdem Rosalie Lillifee im Traum inständig gebeten hat, auf ihr Baby Lucy aufzupassen, erwacht Lillifee in ihrem Schwanenbett – mit der quicklebendigen Lucy im Schoß. Alle Tiere sind hin und weg vor Begeisterung: Ein echtes EinhornBaby! Ganz flauschig und weiß mit einer weichen rosa Nase! Noch dazu kann man sich
alles wünschen, was das Herz begehrt, wenn man das Horn eines Einhorns berührt. Blöd nur, dass bei Fohlen der Wunschdetektor noch nicht recht entwickelt ist. Während das daraus resultierende Chaos für allgemeines Gelächter sorgt, wird Lillifee klar, dass sie Taten setzen muss. Rosalie muss in großer Gefahr sein, wenn sie ihr Baby zu ihr schickt. Was ist mit ihr geschehen? Gemeinsam mit ihrer schnuckeligen Meute macht sich Lillifee auf ins Nachbarland Bluetopia, wo sie Lucys Eltern vermutet. Als sie dort ankommen, ist der Schrecken groß: Ganz Bluetopia liegt eingefroren im eisigsten Winter. Sogar Lillifees Elfenflügelchen halten der Kälte nicht stand. Während unsere kleinen Helden statt Menschen nur verwaiste Dörfer und statt Essen nur eine leere Mausefalle finden, schmiedet Winterprinz Eis, der Herrscher des Landes, böse Pläne: Er will Lucys Eltern seiner Menagerie an eingefrorenen Menschen und Tieren einverleiben. Auch seinen Bruder Tau hat er hinter einer Schicht aus Eis eingesperrt. Als Prinz Eis Lillifee und ihre hungrigen Gefährten
Eine sagenhaft rosarote Flatterfee, ein Baby-Einhorn mit pinkem Schweif, zwei freche Mäuse, ein cooles Schwein, ein lässiger Igel: Gegen dieses tapfere Dreamteam hat ein Bösewicht keine Chance – bei soviel Pink!
So süß! So rosa!
mit einem falschen Versprechen in seinen Palast locken will, fühlt Lillifee instinktiv, dass daran etwas faul ist. Sie soll recht behalten: Eine rasante Verfolgungsjagd auf Schlitten und Schiern führt scheinbar ins Desaster – doch ein riesiges Stück Mäusespeck rettet die sympathische Crew in letzter Sekunde. Elfenbub Fabian haut sich auf ihre Seite, und so haben sie eine Chance, Lucy und ihre Eltern aus dem ewigen Eis zu befreien und das Land von seinem schrecklichen Fluch zu erlösen. Prinzessin Lillifee, die Erfindung von Kinder-
buchautorin Monika Finsterbusch, eroberte die Herzen aller Mäusefeen und Prinzessinnen dieser Welt in einem zuckerlfarbenen Wirbelsturm, der so manchen Elterich hilflos zurückließ. Da konnte man noch so vehement dem Nachwuchs gegenüber die Existenz von Spielzeuggeschäften abstreiten, Widerstand gegen die rosa Märchenwelt war zwecklos – als „purinsesu ririi“ schaffte es die kleine Fee sogar bis ins Land der Kirschblüte, nach Japan. Der Kinoerfolg von Lillifee findet nun seine Fortsetzung. Die spannende Schlittenfahrt hat neben einem märchenhaften Abenteuer aber durchaus auch etwas für das Begleitpersonal der kleinen Fans zu bieten: Party animal Pupsi (Lieblingsfarbe: Dreiviertelrosa!) und der Igel Iwan mit fünftausendzweihunderteinundzwanzig Stacheln werden auch den hartgesottensten
Erwachsenen einen Grinser entlocken. Immerhin waren hier Spezialisten am Werk: Das Team um Produzentin Gabriele M. Walther verantwortete bereits Produktionen wie Felix – Ein Hase auf Weltreise und Der Mondbär und seine Freunde. Die bekennende Schuhfetischistin Walther hat Lillifee sogar einen eigenen Schuhturm mit 250 verschiedenen Paaren geschenkt. und nebenbei den Kids eine zauberhaft pinke Version von Mut, Verantwortung, Versöhnung JP und Freundschaft!
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First Lady der Liebe: Carla Bruni (oben) als Museumsangestellte, die Gils (Owen Wilson) Glück auf die Sprünge hilft.
Midnight in Paris Zeitreisen in der Stadt der Liebe: Ein junger Amerikaner findet sein Glück mit Hilfe von Ernest Hemingway, Luis Buñuel und Pablo Picasso ... WOODY ALLENS neuester schlauer Streich mit OWEN WILSON, RACHEL McADAMS, KATHY BATES, CARLA BRUNI-SARKOZY und MARION COTILLARD. GEMEINSAM mit seiner wunderschö-
nen Verlobten Inez (Rachel McAdams) macht der erfolgreiche Drehbuchautor und Möchtegern-Literat Gil (Owen Wilson) Urlaub in Paris, seine schwerreichen Schwiegereltern in spe sind mit von der Partie. Für Gil stellt diese Reise die Erfüllung eines langgehegten Traumes dar: Paris ist für ihn der Inbegriff von Schönheit, Kultur, Liebe ... doch für die Romantik brauchts immer zwei. Die verwöhnte Inez findet die Herumrennerei in Museen schnell langweilig, sie schaut sich viel lieber in Luxusboutiquen um, versteht überhaupt nicht, was Gil am Essen sooo toll findet und stänkert überhaupt nur die ganze Zeit. Klar kann es auch noch schlimmer werden: Eines Tages treffen sie zufällig auf Paul (Michael Sheen), einen obergescheiten Pseudo-Intellektuellen, den Inez verehrt und Gil verachtet. Als der Pauls hohle Sprüche über Kunst und Kultur wirklich nicht mehr aushält, seilt er sich höflich ab – und verläuft sich hoffnungslos auf dem Weg zurück zum Hotel. Irgendwann bleibt er verzweifelt stehen, als eine Kirchenglocke Mitternacht läutet und plötzlich eine Pferdekutsche vorfährt. Gil wird von einer feucht-fröhlichen
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Runde eingeladen, mitzufahren, und landet schließlich in einer Bar zwischen lauter seltsam altertümlich gekleideten, feiernden Menschen, darunter Ernest Hemingway, F. Scott Fitzgerald und Gertrude Stein (Kathy Bates in einer herrlichen Gastrolle) – mitten in den 1920er-Jahren! Gil ist hin und weg – seine ganzen Idole, leibhaftig vor ihm. Und als er von seinem Manuskript, an dem er gerade arbeitet, erzählt, wollen die es auch noch lesen! Ok, Hemingway nicht, weil der ja sowieso alles Kacke findet außer sich selbst. Aber alle verweisen freundlich an Frau Stein, die ja bekanntlich ein Händchen für Talententdeckungen hat. Doch als Gil sein Werk aus dem Hotel holen will, ist er plötzlich wieder in der Gegenwart. Am nächsten Abend will er das Erlebnis ge▶l
19 08 2011
LIEBESKOMÖDIE. OT: MIDNIGHT IN PARIS. USA/Spanien 2011. LÄNGE: 100 Min. BUCH & REGIE: Woody Allen. KAMERA: Darius Khondji, Johanne Debas. SCHNITT: Alisa Lepselter. PRODUKTION: Letty Aronson, Stephen Tenenbaum, Jaume Roures. DARSTELLER: Owen Wilson, Rachel McAdams, Marion Cotillard, Carla Bruni, Kathy Bates, Adrien Brody, Michael Sheen. VERLEIH: Filmladen.
meinsam mit Inez wiederholen, doch die verschwindet gelangweilt vor dem Mitternachtsläuten – und wenig später sitzt Gil wieder ohne sie in der Kutsche, diesmal gehts mit Hemingway zu Picasso und seiner Geliebten Adriana (Marion Cotillard), in die sich Gil gleich Hals über Kopf verliebt. Sehr zur Freude der Surrealisten Salvador Dalì (Adrien Brody!) und Luis Buñuel, die eine Liaison zwischen den Zeiten sehr inspirierend fänden. Und auch Adriana selber findet den Mann aus der Zukunft, der sich so nach vergangenen Zeiten sehnt, überaus faszinierend. Doch was soll Gil nun tun? Sicher, für jede Liebe gibts Probleme zu überwinden, aber eine nervige Verlobte plus neun Jahrzehnte, das ist ein bisschen viel ... Viel Nostalgie, pure Magie, keine Spezialeffekte, ganz große Wirkung: Woody Allens neuester Film ist nicht umsonst der bisher in den USA finanziell erfolgreichste seiner ganzen Karriere. Denn dem Zauber dieser, witzig-melancholischen Geschichte, zwischen deren vielen Twists und Turns immer wieder Allens tiefe Weisheit aufblitzt, kann man KZ sich nicht entziehen.
▶l Film
EXKLUSIV-INTERVIEW
RACHEL McADAMS ADAMS Nach Filmen wie Wie ein einziger Tag, Morning Glory oder Sherlock Holmes kann sich die 32-jährige Kanadierin über Mangel an fetten Angeboten nicht beklagen – aber wenn WOODY ALLEN anruft, dann tuts auch mal der Mindestlohn.
FREMDSCHÄMEN
FÜR WOODY
SKIP: Wie lief Ihr erstes Engagement in einem WoodyAllen-Film? RACHEL McADAMS: Ich war ganz schön schockiert, als er mich anrief! Ich habe zwar immer davon geträumt, einmal mit Woody Allen arbeiten zu können – aber ich habe nicht erwartet, dass es so plötzlich geht. Normalerweise hört man ja davon, wenn ein Film in Planung ist, und kann ein wenig drauf hinarbeiten. Aber Woody engagiert seine Besetzung, bevor er überhaupt jemandem mitteilt, dass er einen neuen Film macht. Aber Sie haben sofort zugesagt? Auch ohne das Drehbuch zu kennen? Ja natürlich, das war gar keine Frage! Ich durfte das ganze Drehbuch dann auch lesen, musste es aber – typisch für Woody Allen – sofort wieder zurückgeben. Ich habe natürlich verzweifelt versucht, mir alles zu merken (lacht). Wir hatten dann auch ein sehr kurzes Treffen. Kurz, aber entzückend! Er sagte, er hätte gern, dass ich diese Rolle spiele, dass die Figur halt nicht gerade die Sympathieträgerin sei, dass es aber trotzdem sehr lustig werden könnte.
„Ich habe immer davon geträumt, mit Woody zu arbeiten – aber ich habe nicht erwartet, dass es so plötzlich geht!“
Eigentlich ist Inez, Ihre Filmfigur, ja eine sehr bemitleidenswerte Frau: Die geplante Märchenhochzeit ist ihr total wichtig, die Beziehung mit ihrem Verlobten Gil allerdings ziemlich egal ... Es gibt solche Frauen, ja. Es ist aber auch schwer, zuzugeben, wenn man einen großen Fehler gemacht hat. Ich denke, das ist es, was hier passiert: Gil und Inez machen einfach weiter, ohne sich einzugestehen, dass sie eigentlich gar nicht zusammenpassen.
FOTO: ANDREA MÜHLWISCH
Wie geht es Ihnen denn damit, dass Ihre Figur so eine schreckliche Nervensäge ist? Ich gebe zu, manchmal musste ich mich am Set innerlich geradezu winden, ich hab mich quasi für sie fremdgeschämt (lacht). Aber die Rolle war eine tolle Herausforderung, eine befreiende, tolle Erfahrung. Woody sagt immer, dass er auch seinen berühmtesten Schauspielern nur den Mindestlohn zahlt. Stimmt das wirklich? (lacht) Ja, ich glaube, die Gage wird nicht besonders üppig sein ... Haben Sie Ihren Scheck noch gar nicht bekommen? ▶l KURT ZECHNER Nein, aber angeblich ist er schon in der Post.
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EXKLUSIV-INTERVIEW
WOODY ALLEN
DER
WELTNEUROTIKER Früher war er nicht aus Manhattan rauszubekommen – mittlerweile ist WOODY ALLEN zum veritablen Globetrotter geworden. SKIP hat ihn in Cannes erwischt, jetzt gerade steht er in Italien wieder mal selbst vor seiner eigenen Kamera, und künftig denkt er gar über Rio de Janeiro nach.
Sie haben Ihr ganz großes Glück ja jetzt offenbar gefunden – und es sind ja Ihre Frau und Ihre Kinder, die Sie vom totalen Reisemuffel zum Fast-Weltenbürger gemacht haben, nicht? Ein bisschen schon, meine Familie liebt einfach jede Form von Reisen. Ich hingegen wäre immer noch am liebsten nur in New York. In meiner Wohnung habe ich alles, was ich brauche: Air Condition, meine ganzen Tabletten immer am gleichen Platz, meine Klarinette. Wenn ich in einem Hotel in einer fremden Stadt bin, funktioniert immer irgendetwas nicht so, wie man es von zu Hause gewöhnt ist. Das mag ich nicht. Trotzdem denken Sie jetzt angeblich gar darüber nach, in Rio de Janeiro zu drehen! Es gibt tatsächlich eine Idee für einen Film in Brasilien, aber noch keine konkreten Pläne. Ganz konkret ist dagegen Ihr Decamerone-Projekt Bop Decameron in Italien … Ja, das ist schon am Laufen. Es wird eine Verknüpfung von verschiedenen Geschichten, ich spiele auch in einer von ihnen. Alec Baldwin, Jesse Eisenberg und Ellen Page ebenso. Und Penélope Cruz und Roberto Benigni.
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Midnight in Paris war nun Ihr erster filmischer FrankreichAusflug. Sie haben die französische Hauptstadt mit einer Menge berühmter historischer Persönlichkeiten bevölkert – haben Sie irgendeinen von denen noch im realen Leben getroffen? Dali z. B. oder Buñuel? Zum Glück nicht! Die Leute, die man für ihre Kunst bewundert, in real zu treffen, ist doch oft eine große Enttäuschung, Sie kennen das in Ihrem Job ja sicher auch. Mein erster großer Held etwa, den ich persönlich treffen durfte, war Groucho Marx. Ich liebe ihn echt, auch heute noch. Aber als ich ihn eines Tages wirklich kennenlernte, war er zwar sehr nett, aber ich dachte mir nur: „He, der hat ja nichtmal den aufgemalten Schnurrbart!“ Er war einfach sehr … menschlich. Und das gefiel mir überhaupt nicht. Als ich später die Möglichkeit bekam, Louis Armstrong zu treffen, auch eines meiner ganz großen Idole, hab ich dann abgelehnt. Ich wollte nicht wissen, wie der in Wirklichkeit ist. Was ist Ihr Verhältnis zur Nostalgie? Soll man immer im Heute leben, oder darf man sich auch mal nach der „guten“ alten Zeit sehnen? Das Problem ist, wenn man nostalgisch wird – was ja tatsächlich auch oft ein Genuss sein kann -, erinnert man sich zwangsläufig nur an das Beste. Wenn wir an die Belle Epoque in Paris denken, dann denken wir an Pferdekutschen, Champagner, die schönen Kleider, das Maxim. Aber da gabs auch sehr viel Übles damals. Frauen starben häufig bei Geburten, es gab keine Therapie für Tuberkulose, Syphilis oder Polio. Es war eigentlich eine schreckliche Zeit. Ihr Hemingway-Charakter im Film sagt: „Echte Liebe lässt dich den Tod vergessen!“ Ist das Ihre Meinung oder die von Hemingway? (lacht) Nein, schon die von Hemingway. Aber würden Sie zustimmen? Nein, würde ich nicht. Für mich trifft mehr zu, was der Dichter W. H. Auden sagt: „Der Tod klingt wie ein entferntes Gewitter bei einem Picknick.“ Genauso empfinde ich das. Selbst in den allerbesten Momenten deines Lebens – der Henker ist irgendwie auch immer dabei. Ist der Tod Ihre größte Angst? Klar, Ihre nicht? Was kann es Schlimmeres geben?
▶l KURT ZECHNER
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
Midday in Cannes: Woody mit seinen Midnight in ParisStars Léa Seydoux (l.) und Rachel McAdams.
SKIP: In Midnight in Paris erzählen Sie von einem Mann, der viel Zeit mit einer Partnerin verliert, von der klar ist, dass sie nicht zu ihm passt. Glauben Sie, die Menschen haben generell so Angst vor dem Alleinesein, dass sie lieber in halbglücklichen oder gar miesen Beziehungen bleiben? WOODY ALLEN: Allerdings! Bei sehr vielen Leuten ist es doch so: Würde man ihnen die Möglichkeit geben, auf einen Knopf zu drücken, und sie könnten einfach so in die nächste Beziehung wechseln, würden sie das sofort tun. Aber das geht eben nicht. In real müssten sie zuerst mühsam Schluss machen und wären dann allein. Und es würde viel Zeit vergehen, bevor sie wieder jemand anderen treffen würden. Das ist keine schöne Perspektive. Also bleibt man lieber bei der Person, mit der man gerade lebt, weil das halt besser als nichts ist.
Tem et utpat ecte ex eril etuero odio eniam volore delit lum ex er irillup tatinis sequisi.Wis alis nullandignit adit dit wissent niam ipit aut adio del dolor sequam volute velit dolenim dolore feu
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH
„Die Leute, die man für ihre Kunst bewundert, in real zu treffen, ist oft eine große Enttäuschung.“
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▶l Film
Zwischen heißen One Night Stands und Ödnis im Ehebett muss es einen Mittelweg geben! Unter der Regie der Bad Santa-Autoren Glenn Ficarra und John Requa plagen sich STEVE CARELL, RYAN GOSLING CARELL GOSLING, EMMA STONE, JULIANNE MOORE und STONE KEVIN BACON mit der Liebe.
LIEBE IST nie einfach: Ob man sich mit
13 unsterblich in seine Babysitterin verknallt hat. Oder ob man jenseits der 40 von seiner Ehefrau eröffnet bekommt: Sie will sich scheiden lassen. Und, übrigens: Sie hat mit einem anderen geschlafen. Cal Weaver (Steve Carell) hat offensichtlich seine besten Zeiten hinter sich, als ihm seine Frau Emily (Julianne Moore) von der Affäre mit ihrem Arbeitskollegen (Kevin Bacon) erzählt, und ihm erklärt, dass sie die Trennung will. Doch Cal kämpft keine Sekunde. Jammern ist mehr sein Ding, und so geht er schon bald in dem schicken Lokal, wo er jetzt allabendlich seine Zeit totschlägt, dem Barkeeper auf die Nerven. Inzwischen leidet Cals 13-jähriger Sohn Robbie eben an der unerwiderten Liebe zu seiner 17-jährigen Babysitterin Jessica. Und auch sonst hat es keiner wirklich leicht in der Liebe, nicht einmal Emily, die sich das Getrenntsein auch ganz anders vorgestellt hat. Bis auf, anscheinend, Jacob (Ryan Gosling): Der ansehnliche junge Privatier frequentiert die selbe Bar wie Cal, allerdings nicht zum Absacken, sondern zum Aufreißen. Keine kann ihm widerstehen, nur die hinreißende, schlagfertige Hannah (Emma Stone), die auf den Heiratsantrag ihres Freundes wartet. Doch trotz seines Erfolgs bei den Frauen ist
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Miteinander gehts nicht mehr, ohne einander auch nicht: Cal (Steve Carell) und Emily (Julianne Moore) waren einmal das beste Paar der Welt.
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KOMÖDIE. OT: CRAZY STUPID LOVE. USA 2011. LÄNGE: 118 Min. REGIE: Glenn Ficarra, John Requa. BUCH: Dan Fogelman. KAMERA: Andrew Dunn. SCHNITT: Lee Haxall. MUSIK: Christophe Beck. PRODUKTION: Steve Carell, Denise Di Novi. DARSTELLER: Steve Carell, Julianne Moore, Ryan Gosling, Emma Stone, Marisa Tomei, Kevin Bacon. VERLEIH: Warner.
Jacob ein netter Mensch, und als er Cals Drama mitbekommt, bietet er sich an, zu helfen: Mit einem neuen Styling, das vor allem Cals Kreditkarte zum Glühen bringt, und mit einigen speziellen Tipps, die Cal zu Dates verhelfen und ihn von seinem Unglück ablenken sollen. Und tatsächlich: Cals Barbekanntschaft Kate (Marisa Tomei) erweist sich als feurige Bettgefährtin für eine Nacht. Doch man begegnet einander im Leben immer zweimal ... Die beiden Regisseure Glenn Ficarra und John Requa haben sich eigentlich längst als Gütesiegel etabliert, ob als Autoren von superschrägen Komödien wie Bad Santa oder Cats & Dogs, oder mit ihrem Regiedebüt I Love You Philipp Morris (mit Jim Carrey und Ewan McGregor). Die Kombination der beiden mit Komik-Mastermind Steve Carell ist folgerichtig grandios – mit präzisen, rasanten Dialogen, einem ganzen Strauß absurder, dennoch glaubwürdiger Liebesgeschichten und einem Cast, das bis in die Nebenrollen allerfeinst ist. Crazy Stupid Love ist tatsächlich alles – verrückt, dämlich, wundervoll. MM Nur nicht einfach.
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GroSSeS Kino Das Dashab’ hab’ich ichvom vomKurier Kurier
Kurier Kurierwünscht wünschtgute guteunterhaltung! unterhaltung!
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Wie man leben soll Das Leben ist eine unheilbare Krankheit mit tödlichem Ausgang. Mittdreißiger und Voll-Loser Charlie lässt trotzdem keine Therapie aus ... Willkommen Österreich-Autor DAVID SCHALKOS jenseitig geniale Verfilmung des Romans von THOMAS GLAVINIC.
Die schrecklich nette Familie, die lieben egoistischen Freunde, der despotische Chef: Charlie (Axel Ranisch, oben Mitte) lebt in einer komplizierten Welt. Wie soll man da erwachsen werden?
chiever bereit hält: Je mehr Demütigungen du während der Schulzeit erleben musstest, desto lustiger wird das Studium. Warum Charlie ausgerechnet Kunstgeschichte inskribiert, wird auch irgendeinen Grund haben – ach ja, die geilen Weiber, sagt zumindest der Studienberater (Michael Ostrowski). Charlie macht einen auf Künstler-Look mit schwarzen Klamotten, Hut und langem Mantel, und es geht wirklich was. Kaum zu glauben. Besonders in der linken Studentenvereinigung, wo gerade die hübschesten Frauen netterweise immer erst nach den inneren Werten suchen. Und so lässt sich Charlie durch viele Betten treiben, durch viele lange Nächte, sinnfreie Tage, viele hochphilosophische Gespräche mit seinem besten Freund Mirko (Robert
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07 10 2011
SATIRE. OT: WIE MAN LEBEN SOLL. Österreich/Dänemark 2011. REGIE: David Schalko. BUCH: David Schalko, Thomas Maurer nach dem gleichnamigen Roman von Thomas Glavinic. KAMERA: Markus Kanter. PRODUKTION: Danny Krausz, Kurt Stocker. DARSTELLER: Axel Ranisch, Emily Cox, Bibiana Zeller, Marion Mitterhammer, Robert Stadlober, Josef Hader, Maria Hofstätter. VERLEIH: Lunafilm.
Stadlober), einen bizarren Ferialjob als AboKeiler in Deutschland und eine unanständige Affäre mit einem aufgeschlossenen SwingerEhepaar (Maria Hofstätter & Josef Hader, zum Schreien!), bis er schließlich als Taxifahrer im Mercedes-Geschwader eines VorstadtDespoten (Robert Palfrader) landet. Und dennoch nie sein ganz großes Ziel (ja, er hat tatsächlich eins!) aus den Augen verliert: Rocksänger werden. Autor und Produzent David Schalko hat in der Comedy-Schiene des ORF-TV mit Formaten wie Die Sendung ohne Namen, Die 4 da, Willkommen Österreich oder Aufschneider quasi die Quadratur des Kreises geschafft und intellektuelle Pointen mit massiver Breitenwirkung verbunden. In seinem zweiten Kinofilm (2004 drehte er den IndieKrimi Nitro), dem der gleichnamige Roman von Thomas Glavinic (Der Kameramörder, Lisa) zugrundeliegt, zeichnet er das Porträt der „Generation Naja“ mit österreichischer All-Star-Besetzung: Lukas Resetarits, Oliver Baier, Emily Cox, Michael Niavarani, Manuel Rubey, Thomas Maurer u.v.m. ließen es sich auch nicht nehmen, bei diesem schrägen KiKZ notrip mit dabei zu sein.
FOTOS: LUNAFILM
WAS SOLL MAN sich auch viel erwarten, wenn man mit dem Familiennamen Kolostrum in die Welt gedrückt wird? Karl, genannt Charlie (Axel Ranisch) hats wahrlich nicht einfach. Was mit seinem Vater war, hat man recht schnell vergessen, Charlies Mutter (großartig: Marion Mitterhammer) dagegen ist eine von denen, die man nie vergisst, obwohl man gerne würde. Der Rest der Verwandtschaft ist unwesentlich sympathischer, verfügt aber über respektable Mengen an Barschaft, weswegen der heranwachsende Charlie sie in der Freizeit frequentiert. Die Einzige, bei der Charlie sowas wie Geborgenheit und Liebe findet, ist Großtante Ernestine (Bibiana Zeller), die ihren „Tscharlieee“ verwöhnt, wie sie nur kann. Was unter anderem dazu führt, dass der Charlie seit seiner frühesten Kindheit schwer übergewichtig ist, und damit erst das Gespött der Buben, und später nicht die erste Wahl der Mädels darstellt. Doch bald lernt Charlie eine weitere wichtige von vielen Lektionen, die das Leben für den aufmerksamen Undera-
▶l Film PORTRAIT
AXEL RANISCH ▶l TEXT: GINI BRENNER
ICH BIN EIN STAR
FOTOS: LUNAFILM
AXEL RANISCH in Wie man leben soll
KAUM ZU GLAUBEN, aber wahr: Dieser Typ, der da seinen in weiße Feinripp-Dessous gehüllten Luxuskörper sinnlich am Sofa drapiert, ist ein richtiger Star. Zumindest im Film: Schnitzi heißt einer der Brachialpop-Schlager, die Charlie, dem Antihelden aus David Schalkos Wie man leben soll, zu Geld und Ansehen verhelfen. Wenn Ihnen der Film-Hit um des Österreichers Lieblingsessen bekannt vorkommt, dann täuschen Sie sich nicht: Keine Geringeren als die Furchen-Rocker Trackshittaz haben mit unfehlbarem Urinstinkt das fette Potential der knusprigen Ode an den Bröselteppich erkannt und für ihr aktuelles Album als Dancefloor-Hammer remixt. Schnitzi rules! Bei so viel Austrotum verzeihen wir auch gerne, dass der Darsteller des urösterreichischen Individuums Charlie Kolostrum selber aus Deutschland stammt: Axel Ranisch ist Original-Berliner, 1983 als, wie er erzählt, „dickes Kind zweier Leistungssportler geboren“, und – anders als der übermotivierte, aber schwerst unmusikalische Charlie – hochbegabter Schauspieler und Musiker. Sonst käme ja auch der Schnitzi-Song nicht so groovy rüber, von nichts kommt nichts. Ja klar, mit Pommes, bitte. SKIP AUGUST
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Nichts zu verzollen
Belgisch-französische Animositäten, von DANY BOON in bester Willkommen bei den Sch’tis-Manier verpackt in ein grenzenloses Vergnügen zwischen menschlichen Schwächen, Vorurteilen und Klischees: Kampf der Kulturen mit viel Herz und Hirn. „LIEBER GOTT, mach, dass es nie ein grenzenloses Europa gibt.“ Für den belgischen Zöllner Ruben Vandevoorde (Benoît Poelvoorde), der dieses Stoßgebet gen Himmel schickt, brechen schwere Zeiten an. Wir schreiben das Jahr 1992, mit 1. 1. 1993 wird der Europäische Binnenmarkt Wirklichkeit, der unter anderem den Freien Warenverkehr und die Personenfreizügigkeit innerhalb der Mitgliedsstaaten vorsieht. Grenzkontrollen zwischen Belgien und Frankreich, wie in dem kleinen Städtchen in dem Ruben Dienst versieht, gehören dann der Vergangenheit an. Doch es ist nicht die drohende Arbeitslosigkeit, die Ruben die Zornesröte ins Gesicht steigen lässt. Vielmehr will sich der leidenschaftliche Belgier einfach nicht damit abfinden, dass sich die von ihm bis dato Grenzenlos witzig, garantiert zollfrei: Dany Boon als gutmütiger Franzose mit Liebeskummer trifft auf einen rabiaten Belgier mit Francophobie ...
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hemmungslos schikanierten Franzosen ungehindert über die Grenze bewegen werden können. Wohin nur mit der bisher halbherzig als Dienstbeflissenheit kaschierten, energischen Abneigung gegen die „Camemberts“, für die es ohne den schützenden Grenzbalken keine offizielle Grundlage mehr gibt? Nun, Ruben hat Glück: Nach einem wenig ruhmreichen Vorfall mit einem französischen Autofahrer, wird der übereifrige Zöllner zur mobilen Grenzpatrouille abkommandiert – ein belgischer und ein französischer Beamter zusammen auf Streife. Von der Gegenseite meldet sich ausgerechnet der liebenswerte Mathias Ducatel (Dany Boon) freiwillig zum Patrouillendienst, schon früher ein dankbares Opfer von Rubens Ausfälligkeiten. Was Ruben noch nicht ahnt: Seine Schwester Louise (Julie Bernard) ist heimlich mit Mathias liiert, und um ihr offiziell einen Heiratsantrag machen zu können, will der
verzweifelte Mathias jetzt endlich mit Ruben Frieden schließen. Während man also so gut es die gegenseitigen Ressentiments eben zulassen an der grünen Grenze nach inkompenten Drogenschmugglern Ausschau hält, kündigt sich am Horinzont bereits der wahre Showdown an: Denn es darf bezweifelt werden, dass Ruben untätig hinnimmt, dass Louise drauf und dran ist, einen Camembert zu ehelichen ... Fast zwanzig Jahre (fast) grenzenloses Europa haben nicht gereicht, um die Grenzen im Kopf niederzureißen – im Gegenteil, manchen kleingeistigen Schreihälsen quer durch alle Nationen kann die Mauer rund ums zu bewahrende Heimatland gar nicht hoch genug sein. Eingepackt in eine hinreißende Liebesgeschichte überwindet Dany Boon diese Mauer der Vorurteile mit dem ihm eigenen, gleichzeitig harmlosen und doch so entlarvenden Humor, der schon Willkommen bei den Sch’tis so unwiderstehlich gemacht hat. DM ▶l
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KOMÖDIE. OT: RIEN À DÉCLARER. Frankreich 2010. LÄNGE: 108 Min. BUCH & REGIE: Dany Boon. KAMERA: Pierre Aim. SCHNITT: Luc Barnier. MUSIK: Philippe Rombi. PRODUKTION: Jérôme Seydoux. DARSTELLER: Dany Boon, Benoît Poelvoorde, Julie Bernard, Karin Viard, Olivier Gourmet, François Damiens. VERLEIH: Lunafilm.
Da s Kino mag azin August 2011 € 1,45
▶l Forward Fame Film Fashion Fun
▶l spielberg & jacKson AbenteuerlAnd ▶l jennifer anisto n Sex World ▶l WooDy allen StAdt der liebe
coWboys & aliens
Daniel Craig, Harrison Ford , Olivia Wilde und die außerirdis chen
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plus:
▶l last Call:
Flieg mit sKIP und syoss zum Filmfestival von Venedig!
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Resturlaub
Vom biederen Reihenhaus ins heiße Tango-Paradies: Mittdreißiger Pitschi nimmt Reißaus vorm Spießertum. Doch so einfach ist das mit dem großen Abenteuer auch wieder nicht ... Spaßige Verfilmung von TOMMY JAUDS Ferien-Bestseller.
NUR EIN PAAR Jahre noch ist Peter
Greulich, genannt Pitschi (Maximilian Brückner, der Saarbrückener Tatort-Kommissar Kappl) noch auf der richtigen Seite des großen Vierzigers. Doch dessen Überschreitung wird wohl auch keine große Expedition mehr werden – schon jetzt, mit 37, läuft sein Leben wie auf Schienen. Schienen, die direkt ins Land der ewigen Spießer-Ödnis zu führen scheinen. Jetzt hat auch noch sein bester Freund geheiratet und sich so abendlichen Exzessen für immer entzogen, und in der Arbeit – Pitschi ist PR-Manager – besteht die größte Herausforderung darin, den Deppenapostrophen im Firmennamen loszuwerden. Zu Hause lauert das biedere Reihenhaus mit Kiesauffahrt, die Aussicht auf den 11. Reisegruppenurlaub nach Mallorca in Folge, und
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dann droht Pitschis Freundin Biene (Mira Bartuschek) gar mit heftigem Kinderwunsch! Seine Reaktion: Nackte Panik. Statt in den Ballermann-Bomber nach Malle zu steigen, fingiert er am Flughafen-WC einen PassRaub und steigt nach dem Abflug von Biene und Co. kurzentschlossen in den Flieger nach Buenos Aires, weil das der erste freie Flug nach „weit weg“ ist. Scheint genau zu passen, denkt Pitschi: Tango! Freiheit! Schöne Frauen! Der größte Feind des Glücks ist die Ignoranz. In Deutschland und Mallorca mag es ja gerade Sommer sein, aber auf der hinteren Seite des Globus, in Argentinien, ist tiefster Winter. Und so muss Pitschi in seinen Shorts gleich mal den ersten heftigen Rückschlag hinnehmen. Das High Life in der exotischen Metropole wird auch von der Tatsache erschwert, dass Pitschi, trotz wiederholten Mallorca-Aufenthalten, so gut wie kein Wort Spanisch spricht. Gut, dass sich schließlich die attraktive Sprachlehrerin Luna (Melanie Winiger, ehe-
malige Miss Schweiz und eidgenössischer Superstar) seiner annimmt. Mit einer Prise Sex lernt es sich gleich viel leichter, und bald wähnt sich Pitschi am Ziel seines Traums: Ein neues Leben in einem fremden Land an der Seite einer geheimnisvollen schönen Frau, Wahnsinn! Aber leider folgt auf den Liebesrausch bald der Kater. Luna hat nämlich mehr Geheimnisse als geahnt, der Kulturschock nimmt kein Ende, und bald sehnt sich der Abenteurer wieder nach seiner Biene und ihrem Kinderwunsch … Man ist immer genauso spießig, wie man sich fühlt: Tommy Jaud landete mit seiner launigen Betrachtung eines Kleinstädters in der Midlife-Crisis einen Bestseller, nun verfasste er das Drehbuch zu dieser herrlich zotigen Komödie, rasant verfilmt von Gregor GB Schnitzler (Soloalbum). ▶l
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KOMÖDIE. OT: RESTURLAUB. Deutschland 2011. REGIE: Gregor Schnitzler. BUCH: Tommy Jaud nach seinem Roman Resturlaub – Das Zweitbuch. KAMERA: Andreas Berger. SCHNITT: Alexander Dittner. DARSTELLER: Maximilian Brückner, Mira Bartuschek, Melanie Winiger, Ivanka Brekalo, Stephan Luca, Martina Hill. VERLEIH: Sony.
FOTOS: SONY
Kinderwunsch und Biedermann-Idyll oder echtes Abenteuer auf der anderen Seite des Globus? Pitschi (Maximilian Brückner) als moderner Mittdreißiger in Tommy Jauds gutgelaunter Bestseller-Verfilmung.
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EXKLUSIV-INTERVIEW
MAXIMILIAN BRÜCKNER
KOMMISSAR
VIELSEITIG Er wohnt in einem bayrischen Dorf, bläst die Tuba, fröhnt dem Schuhplatteln und fesselt als Schauspieler ein Millionenpublikum: Großes Theater, ernste Kinodramen, realistische TV-Krimis und Komödien wie Resturlaub – das alles meistert MAXIMILIAN BRÜCKNER mit Lausbubencharme. SKIP sprach mit ihm. SKIP: Jüngster Tatort-Kommissar aller Zeiten, Filme wie Sophie Scholl, Kirschblüten oder Schwere Jungs, Auszeichnungen wie Shooting Star Award und bayrischer Kunstförderpreis und eine Grimme-Preis-Nominierung: Bist du so etwas wie der neue bayrische Volksschauspieler? MAXIMILIAN BRÜCKNER: Keine Ahnung, das müssen andere beurteilen. Ich mach halt viele verschiedene Sachen und habe den Vorteil, dass ich schnell kaum zu erkennen bin, wenn man in meinem Gesicht etwas verändert. Gerade habe ich eine Komödie mit Schnauzer gedreht, damit hat mich kaum einer erkannt. Das passiert mir immer wieder. Ich fühle mich wirklich nicht wie ein Star. Ich lebe ganz normal zu Hause, und ich bin halt froh, dass ich Arbeit hab, das ist nicht selbstverständlich heutzutage, und es läuft ganz gut.
FOTOS: SONY
Nun bist du Hauptdarsteller in der Verfilmung eines Millionenbestsellers voller Sprüche mit Einbürgerungspotential. Könnte dich Resturlaub zu einer Galionsfigur der deutschen Comedyszene machen? Da muss man aufpassen. Wenn ein Millionenbestseller die Vorlage ist, haben sehr viele Leute eine genaue Vorstellung davon, wie dieser Pitschi Greulich ist. Ich habe aber das Gefühl, dass wir das sehr gut hinbekommen haben. Ich mach generell gerne Komödien, die Leute zum Lachen zu bringen ist ja auch wesentlich schwieriger als Drama. Ich will aber ambivalent bleiben und vielseitig, deshalb hab ich mir auch das Theater erhalten. Ich schau sehr genau drauf, wieviel ich von allem mache. Pitschi Greulich und Resturlaub generell sind ein Spagat zwischen Witz und Gefühl, Situationskomik, Melodramatik, Zoten, Nacktszenen, Sex und schlechtem Benehmen … Schauspielerisch hast du das unglaublich bravourös hingekriegt. Wars schwierig? Eigentlich nicht. Es gab extrem viele Castings, bei denen ich auch dabei war. Und dann hatten wir noch eine Woche Zeit zum Proben, was auch alles andere als selbstverständlich ist. So waren wir Schauspieler schon sehr gut aufeinander eingestellt, als wir zu drehen begannen, und wir konnten viel effizienter arbeiten. Nach drei Tagen Dreh kam alles schon aus der Hüfte heraus bei mir. Ich trau mich dann beim Drehen auch mal, richtig schlecht zu sein, dass alle nur den Kopf schütteln. Aber so
„Nach drei Tagen als Pitschi Greulich kam bei mir schon alles aus der Hüfte heraus. Ich trau mich dann auch, richtig schlecht zu sein. Dafür entstehen auch wahnsinnig gute Sachen.“ kommen eben manchmal auch richtig gute Sachen raus. Das war sehr schön, und dann durfte ich auch noch in Buenos Aires drehen … also ich werde diesen Film nicht so schnell vergessen. Sind dir Typen wie Pitschi Greulich persönlich vertraut? Ich glaube, jeder Mann hat einen kleinen Pitschi Greulich in sich, wenns ans Heiraten geht, der eine mehr, der andere weniger. Jeder kennt das irgendwie, deswegen auch der Erfolg des Buches. Ich persönlich kenne aber keinen, der so extrem abgeht wie Pitschi Greulich. Trifft Resturlaub die Leute auch ein wenig da, wo es wehtut? Ja, sicher. Oft sind deutsche Komödien ja eher flach. Die österreichischen sind da viel böser, Filme wie Hinterholz 8 oder die mit Josef Hader finde ich hervorragend, diese Art Humor fehlt noch ein wenig bei uns, ich hoffe, das kommt im bayrischen und deutschen Film noch ein bisserl stärker.
Resturlaub ist auch nicht gerade zimperlich. Da wird, um es derb auszudrücken, gesoffen, gekokst und gevögelt, inklusive Folgeschäden. Bist du ein moralischer Mensch? Ich glaube, jeder sollte ein bisserl moralisch sein. Man kommt ohne gar nicht aus. Aber ja, klar, bin ich. Man hat ja Werte mitbekommen vom Elternhaus, und wenns die richtigen sind, ▶l KLAUS HÜBNER dann funktionieren sie.
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One Way Trip 3D Acht junge Leute im finsteren Wald, Magic Mushrooms, ein geplatzter Reifen und zwei durchgeknallte Einheimische: Ein mörderischer Trip durchs Schweizerland, schlau, blutig und auch noch in 3D: Wilder Horror mit Österreichs Scream Queen Sabrina reiter (In 3 Tagen bist du tot).
Sabrina Reiter, Österreichs sympathischste Scream Queen, ist seit In drei Tagen bist du tot im Filmgeschäft – und muss auch in One Way Trip 3D auf einem Horrortrip im Schweizer Wald wieder durch ordentlich viel Blut waten.
road trippin’: Ein Haufen junger Leute fahren in einem klapprigen VW-Bus ins Schweizer Gebirge. nicht das Almidyll ist ihr Ziel, sondern ein spaßiges Schwammerl, der Spitzkegelige Kahlkopf, der zwar nicht gerade als Delikatesse gilt, dafür um so heftiger wirkt: Er fährt fast wie LSD. nur eine ist davon enttäuscht: Valerie (Sabrina Reiter) dachte, es geht an die Sonne – sie fühlt sich verarscht, als ihr Bruderherz Timo ihr erst auf der Fahrt erzählt, was Sache ist. noch weniger gefällt ihr die Chose, als auch noch ExFreund Bernd einsteigt. Die Stimmung im Bus ist also bedenklich und wird nicht besser, als ein Reifen platzt und der Bus beinah verunfallt. Der Schock sitzt noch allen in den Knochen, als sie bei einer einsamen Tankstelle ankommen. Dort ist ein gleichaltriges paar gestrandet, ihr Bike ist kaputt. Sie ha074
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ben offensichtlich dasselbe vor – niemand kommt wegen der schönen Gegend hierher. nun sind sie also zu acht. Alles ist eigentlich recht kuschelig. Man baut die Zelte auf, das Feuer flackert gemütlich, kurz später sind die ersten pilze gefunden und alle high und glücklich. Doch ein stürmisches Unwetter lässt die Truppe ihre Zelte abbrechen, sie suchen ein festes Dach über dem Kopf. Gut, dass Handys von heute das nächste Haus anzeigen können. Was das GpS halt leider nicht weiß: Der uralte Bauernhof scheint zwar seltsam verlassen, es wohnen jedoch ein Förster und seine schöne wie gefährliche Tochter dort, die Unschönes im Schilde führt. Die Gruppe hat sie schon zuvor gesehen, neben einem toten Wolf. Kein gutes Omen im Horror-Universum. Kurz später geht der Wahnsinn los. Als Timo sagt: „Ich geh nur kurz Bier holen“, ist jedem Zuschauer klar, dass er so schnell nicht wiederkommt … Wer sich schon mal beim Wandern verirrt hat, kann nachvollziehen, wie gut man sich in den Alpen fürchten kann. Daran dachte wohl auch Regisseur Markus Welter, der sich ursprünglich als Werbefilmer und Cutter ei-
nen namen gemacht hat – und wenn man in Zürich wohnt, ist das dicht bewaldete Jura als Schauplatz nur naheliegend. Mit Sabrina Reiter, der famosen österreichischen Scream Queen aus 2 Teilen In drei Tagen bist du tot, konnte er eine Fachfrau für die Hauptrolle gewinnen, mit dabei ist auch ihr ihr I3TBDTKollege Martin Loos sowie der Schweizer Superstar Melanie Winiger. Sendung-ohnenamen-Erfinder David Schalko fungierte als Co-produzent, gelungen ist solider heimischer Horror, der mit einem bösen Funkeln im Auge aus 3D das Beste herausholt – wenn auch mit dem Messer in der Hand. Am Land gibts nämlich allerhand Zeug, das man für blutige Taten verwenden kann, von der JP Sense bis zur Gartenschere. ▶l
23 09 2011
Horror. oT: OnE WAy TRIp 3D. Österreich/ Schweiz 2011. Länge: 85 Min. regie: Markus Welter. BucH: Matthias Bauer, Bastian Zach. Kamera: Filip Zumbrunn. ProduKTion: Valentin Greutert, Simon Hesse, David Schalko. darsTeLLer: Sabrina Reiter, Melanie Winiger, Matthias Britschgi, Aaron Hitz, Simon Käser, Martin Loos. VerLeiH: Thimfilm.
▶l Film
Die wahre Schönheit zwischen Glamour und Trash: Miranda Colclasure alias Mimi LeMeaux, Mathieu Amalrics hinreißende Heroine von Bühne, Bett und Sonnenuntergang.
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Tournée
Bein vor einem blutroten Samtvorhang. Der tanzende Schatten eines nackten Frauenkörpers. Eine üppige Klavierspielerin mit unartigem Kostüm und noch unartigeren Texten ... Burlesque, die uralte Kunst des Varieté-Striptease, ist so viel mehr, als wenn sich Models mit künstlichem Schneewittchenteint in Korsette schnüren. Burlesque, das ist Melodie und Melancholie, Perversion und Patina, Lust und Liebe – so wie in der Show der fünf aufregend lebendigen Ladies aus USA, die mit ihrem Impresario Joachim Zand (Mathieu Amalric),
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TRAGIKOMÖDIE. OT: TOURNÉE. Frankreich 2010. LÄNGE: 111 Min. REGIE: Mathieu Amalric. BUCH: Mathieu Amalric, Philippe Di Folco, Marcelo Novais Teles, Raphaëlle Valbrune. KAMERA: Christophe Beaucarne. PRODUKTION: Yael Fogiel, Laetitia Gonzalez. DARSTELLER: Mathieu Amalric, Mimi le Meaux, Evie Lovelle, Julie Atlas Muz, Kitten on the Keys, Dirty Martini, Roky Roulette. VERLEIH: Stadtkino.
Schönheit und Verzweiflung, Glamour und Trash, Kunst und Kitsch, Drama und Dreck: In seinem tiefromantischen Lovestory-Roadmovie trifft MATHIEU AMALRIC mitten in das große Herz der zu Recht gefeierten Kunstform der Burlesque.
der sie aus Amerika in seine alte Heimat mitgebracht hat, durch französische Provinztheater tingeln. Ein aufsehenerregendes Quintett mit grandiosem Auftreten: Mimi LeMeaux, Kitten on the Keys, Dirty Martini, Julie Atlas Muz, Evie Lovelle und ihr Handlanger Roky Roulette (die sich im Film alle mehr oder weniger selber spielen) präsentieren eine Show, die ihresgleichen sucht. Für die fidelen Ladies ist Frankreich das Paradies ihrer Träume. Moulin Rouge, Savoir vivre, L’art pour l’art, was könnte es Schöneres geben – auch wenn das exotische Land hinter den Kulissen auch nicht immer sehr fein aussieht, egal, deshalb wird trotzdem jede Nacht durchgefeiert bis in die Puppen. Für
Joachim dagegen ist diese Tournée eine Reise zurück in die Vergangenheit, die er, früher äußerst erfolgreicher TV-Produzent, einst Hals über Kopf zurückgelassen hat. Warum, davon bekommen wir leise Ahnung, als Joachim mit seinen Freunden von damals und seiner Familie zusammentrifft – und sich Spannungen, Enttäuschungen und lang aufgestaute Aggressionen entladen. Aber auch die Liebe kommt mit ins Spiel: Wenn sich die schöne, lebenserfahrene Mimi und der zynische, verletzliche Joachim in die Augen sehen, dann passiert da was, was sie sich beide nicht erklären können ... „Es war mir ganz wichtig, diese Stimmung zu erzeugen, die zum Beispiel für ScrewballComedies ganz typisch ist“, kommentiert Regisseur und Hauptdarsteller Amalric. „Dass sich zwei Menschen total ineinander verliebt haben, aber die Einzigen sind, die das nicht mitbekommen. Sich die ganze Zeit beleidigen, streiten und zanken, und das Publikum sich die ganze Zeit denkt: ,Jetzt GB küsst euch doch endlich, verdammt!’“
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (2)
EIN elfenbeinfarbenes
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▶l Film
EXKLUSIV-INTERVIEW
MATHIEU AMALRIC
GRÖSSER, BESSER, SCHÖNER
Als Bond-Bösewicht in Ein Quantum Trost oder in der Hauptrolle von Schmetterling und Taucherglocke hielt MATHIEU AMALRIC ein Millionenpublikum in Atem. Dabei gehört seine wahre Leidenschaft dem Regieführen: Für Tournée gabs 2010 den Regiepreis in Cannes.
SKIP: Wie und wo haben Sie Ihre wunderbaren Hauptdarstellerinnen entdeckt? MATHIEU AMALRIC: Durch Zufall. Es gibt eine Gruppe von Varieté-Künstlerinnen in den Staaten, die nennen sich New Burlesque. Und ich war total hingerissen von ihrem Humor, ihrer Großzügigkeit, ihrem Talent, ihrer Ausstrahlung und ihrem Mut, so aufzutreten, wie sie sind, nämlich keine perfekten Schönheiten nach der gängigen Norm. Dafür aber unendlich sexy. Wie krank unsere heutige Gesellschaft ist, sieht man schon daran, dass von uns allen erwartet wird, perfekte Körper zu haben; uns nach retouchierten, sogenannten Schönheitsidealen zu richten, die es in der Realität gar nicht gibt.
FOTOS: ANDREA MÜHLWISCH (2)
Die berühmtesten Vertreterinnen des Burlesque-Revivals wie Dita von Teese entsprechen ja ebenfalls diesem genormten Frauenbild. Ich weiß, ich weiß!! Wie schrecklich!!! Es ist vorbei! Irgendwelche Las Vegas-Tänzerinnen, die vom Schönheitschirurgen zurechtgeschnitten worden sind, nennen sich frech „Burlesque“. Dabei geht das völlig an der Sache vorbei. Es ist keine Kunst, nackt zu sein, wenn man aussieht wie Dita von Teese.
Tournée ist eine faszinierende Mischung aus Independent-Film und ganz großem Kino ... (lacht) Wir hatten nicht viel Budget, stimmt. Aber ich wollte unbedingt mit 45mm-Film drehen. Die Ladies sind Königinnen, ihnen gebührt nur das Beste. Genau wie bei der Musik. Wir haben die Originalversion von Moon River verwendet, keine billige Kopie. Mein Gott, wir haben ein Vermögen für die Rechte bezahlt (lacht). Andererseits haben die Damen die bemerkenswerte Fähigkeit, jedes kleine Detail aus dem Alltag in etwas Magisches zu verwandeln. Sie verzaubern ein schäbiges Hotel
„Es ist keine Kunst, nackt zu sein, wenn man aussieht wie Dita von Teese.“
Da hielt ganz Cannes den Atem an: Mathieu Amalric mit seiner hinreißenden BurlesqueTruppe aus Tournée beim Photocall zum Film.
in einen Märchenpalast, nur durch ihre Anwesenheit. Sie sind ein ganz großer Kinofan, auch Tournée ist voll von Zitaten und Anspielungen auf Cassavetes, Fellini und viele mehr. Lassen Sie sich beim Filmemachen von Ihren Lieblingswerken inspirieren? Eher unterschwellig. Meine größte Inspirationsquelle ist das Leben. Wer nicht wirklich lebt, kann auch keine Filme machen. Die fünf Frauen gehen auf der Leinwand geradezu über vor Energie und Lebenskraft. War das in Wirklichkeit auch so? Ja, absolut. Besonders nachts. Sie sind Königinnen der Nacht – und Wracks in der Früh (lacht). Aber ist das nicht oft so? Man wacht morgens auf und denkt sich: „Ich will sterben! Ich bin so hässlich und so dumm! Oh mein Gott, wen habe ich gestern Nacht wieder geküsst? Und warum??“ – und kaum wird es dunkel, geht es von vorn los (lacht)! Das ist es genau, wo ich echte Schönheit finde – irgendwo zwischen dem Tag und der Nacht. ▶l GINI BRENNER
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Sommer in Orange Ohmm – Ohgott! Als eine komplette Bhagwan-Kommune in den 1980er-Jahren aus Berlin Kreuzberg in ein bayrisches Nest übersiedelt, verursacht das einen Culture Clash von geradezu epischen Ausmaßen. Doch der menschliche Faktor ist stärker als jede Überzeugung ... Zauberhaft tiefsinnige Komödie von MARCUS M. ROSENMÜLLER (Wer früher stirbt ist länger tot).
DIE SEXUELLE REVOLUTION
in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts hatte viele Gesichter. Eins der bekanntesten ist das des indischen Philosophieprofessors Chandra Mohan Jain (geboren 1931), besser bekannt als Bhagwan (der Göttliche), der mit seinen damals extrem gewagten Theorien über Religion, Selbstbefreiung und Sex genau den Nerv tausender junger Sinnsuchender traf. In den USA und dann auch in Europa fanden immer mehr in lebhaften Orangetönen gekleidete Bhagwan-Jünger zusammen, die sich Sannyasins nannten, um in Kommunen gemeinsam zu leben, alte Zwänge zu überwinden und die innere Freiheit zu finden. So wie Amrita (Petra Schmidt-Schaller), die sich gemeinsam mit ihren beiden Kindern, der 12-jährigen Lili und dem 9-jährigen Fabian, ihrem derzeitigen Liebhaber Siddharta (Georg Friedrich), Gopal (Oliver Korittke), Chandra (Wiebke Puls), Leela (Brigitte Hobmeier) und einer bunten Handvoll weiterer Sannyasins in einer WG Brot, Bett und Ziele teilt. Naja, was Lili und Fabian angeht, ist das mit den Zielen nicht so klar – aber Kinder, so ist Amrita sicher, sollen in einer freien, liebevollen Umgebung aufwachsen, nicht so verklemmt und emotional unterversorgt wie sie selber. Eines Tages kommt Post vom Anwalt: Siddharta hat geerbt, und zwar einen veritablen Bauernhof im verschlafenen bayerischen
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Dörflein Talbichl. Platz! Natur! Das muss man ausnutzen: Also beschließt die Kommune kurzerhand die WG in Kreuzberg, das damals – wir schreiben gerade 1980 – noch ein ziemlich mieses Viertel war und längst nicht so hip wie heute, aufzulassen und mit
zogen – und so wird der erste Schultag in der Dorfschule zum Albtraum. Besonders Lili tut sich schwer mit den Sitten und Gebräuchen hier. Alle anderen Mädchen tragen adrette Blüschen und Faltenrock, beten brav das Vaterunser und folgen der Lehrerin aufs Wort, das ist doch wie im Mittelalter! Amrita und die anderen merken nichts von der Not der Kinder, fröhlich verbringen sie die Tage mit Meditation und der Zucht von Kombucha-Pilzen, und dass der örtliche Greißler sowas von überhaupt kein Verständnis für die Bedürfnisse von Vegetariern hat, sehen sie eher als Einstiegshürde, die es zu überwinden gilt. Die Talbichler werden sicher auch bald auf den Pfad der Erleuchtung finden. Oder auch nicht: Die Dorfbewohner rund um
Peace, Love, Schweinsbraten Sack, Pack und Kindern nach Bayern auf den Huberhof zu ziehen. Während die erwachsenen Sannyasins beglückt die neue Umgebung erkunden, argwöhnisch beäugt von den Dorfbewohnern, sind die Kinder weit weniger begeistert von der neuen Heimat. Lili und Fabian sind echte Großstadt-Kids, konsequent antiautoritär er-
Du hast mir mein Orange zerkratzt! Als sich die Ideale einer Bhagwan-Kommune in der gnadenlosen Realität einer bayrischen Dorf-Idylle bewähren müssen, habens vor allem die Kinder nicht immer leicht mit der Identitätssuche.
den Herrn Bürgermeister (Heinz-Josef Braun) sind nämlich, surprise surprise, keineswegs begeistert von den orangefarbenen Hippies, die da über ihr beschauliches Talbichl hergefallen sind. Sodom, Gomorrha und sicher auch ganz schlimme Orgien, Satansmessen, kurz alles, was Gott verboten hat, das spielt sich jetzt sicherlich auf dem Huberhof ab! Auf manchen Ebenen gibt es jedoch tatsächlich Verständigung zwischen den Kulturen: Der schüchterne Briefträger Rudi (Florian Karlheim) zum Beispiel lässt sich nur zu gern von Kommunenmitglied Leela in die Geheimnisse der tantrischen Erleuchtung einweisen, und auch Siddharta frönt dem fleischlichen Genuss und genießt heimlich Bratwürste. Lili hingegen findet mittlerweile
das Dorfleben gar nicht mehr so daneben, besorgt sich Faltenrock und Bluse und nimmt, mit tatkräftiger Hilfe der Bürgermeisterin, sogar aktiv am Vereinsleben teil. Als Amrita davon allerdings Wind bekommt, wirds erst wirklich kompliziert in Talbichl ... Wenn zwei völlig verschiedene Lebensentwürfe ungebremst aufeinanderprallen, dann macht das einen ordentlichen Klescher. Die Geschwister Ursula und Georg Gruber haben selbst eine Kindheit in einer Bhagwan-Kommune durchlebt und ihre Erinnerungen als urkomisches Drehbuch mit durchaus ernsten Untertönen verarbeitet – das nun Marcus H. Rosenmüller, Protagonist des bayrischen Films (Wer früher stirbt ist länger tot, Räuber Kneißl) GB mit viel Gefühl verfilmt hat.
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KOMÖDIE. OT: SOMMER IN ORANGE. Deutschland 2011. LÄNGE: 110 Min. REGIE: Marcus M. Rosenmüller. BUCH: Ursula Gruber. KAMERA: Stefan Biebl. SCHNITT: Georg Söring. MUSIK: Gerd Baumann. PRODUKTION: Georg Gruber, Andreas Richter. DARSTELLER: Petra Schmidt-Schaller, Amber Bongard, Georg Friedrich, Oliver Korittke, Thomas Loibl, Béla Baumann. VERLEIH: Filmladen.
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▶l Film
EXKLUSIV-INTERVIEW
PETRA SCHMIDT-SCHALLER
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Kommunen sind letztlich auch nichts anderes als kleine Dörfer. Für PETRA SCHMID-SCHALLER, Jahrgang 1980, war die Arbeit an Sommer in Orange eine faszinierende Zeitreise – SKIP traf die werdende Mama (Termin: Ende August) in ihrer Heimatstadt Berlin.
HAPPY HIPPIE Wie seid ihr an das Thema herangegangen? Als Erstes haben wir uns natürlich mit dem Drehbuch von Ursula und Georg Gruber beschäftigt, und uns mit mehreren Zeitzeugen unterhalten, die selbst im Ashram gelebt haben. Total geholfen hat auch die dynamische Meditationspraktik, die man im Film kurz sieht. Wenn man das ein paarmal selbst macht, findet man auch einen Bezug zu dem, was die da täglich betrieben haben, und versteht auch, worüber die eigentlich reden. Und merkt
dann immer mehr, dass sich deren alltägliche Probleme nicht so grundlegend von denen der „normalen“ Leute unterscheiden.
Zur Zeit wird viel über Integration und Einwanderung gesprochen. In dieser Geschichte wird aber wieder mal deutlich, dass es auch innerhalb eines Volkes keine einheitliche Kultur gibt. Ja, da prallen wirklich verschiedene Mentalitäten aufeinander. Wir erleben das ja auch beim Drehen, wenn Leute aus dem Norden und dem Süden Deutschlands aufeinandertreffen. Da gibt es auch ein unterschiedliches Humorverständnis (lacht). Andererseits kann man auch nichts dagegen machen, wo man herkommt und aufgewachsen ist. Im Film wird gezeigt, wie man mit Interesse und Offenheit Verbindungen herstellen kann, und das finde ich gut. Man muss ja nicht gleich miteinander verschmelzen deswegen.
Wie war das beim Dreh in Bayern? Die Situation dort wird sich wahrscheinlich weniger verändert haben als die Idee der Kommune in den letzten zwanzig Jahren ... Ja, das stimmt! Als wir die Szene mit dem Dorffest gedreht
Wie war denn die Arbeit mit dem Österreicher Georg Friedrich, der im Film ja auch eine Hauptrolle spielt? Super. Aber den haben wir erst mal auch nicht richtig ▶l GINI BRENNER verstanden (lacht).
„In den Nachbardörfern, wo man nichts von den Dreharbeiten wusste, haben die Leute uns angesehen wie Außerirdische.“
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haben, war das echt bezeichnend: Als wir da durchzogen mit unseren Klamotten, und die Dorfbewohner ihrerseits in ihren Originaltrachten gekleidet waren, hätten die Kommentare direkt aus den 80er-Jahren stammen können (lacht). In den Nachbardörfern, wo man nichts von den Dreharbeiten wusste, haben die Leute uns angesehen wie Außerirdische. Man setzt ja als Großstädter den Fortschritt immer voraus – in Wahrheit weiß man aber gar nicht, womit die Leute am Land in den letzten 25 Jahren überhaupt in Berührung gekommen sind. Da gehen einfach die Uhren anders.
FOTOS: FILMLADEN, ANDREA MÜHLWISCH
SKIP: Das Drehbuch zu Sommer in Orange basiert auf den Erinnerungen zweier ehemaliger Bhagwan-Jünger. Hast du eigentlich in deiner Kindheit noch „live“ etwas von dieser Bewegung mitbekommen? PETRA SCHMIDT-SCHALLER: Nein, leider, an mir ist das gänzlich vorbeigegangen.
▶l Film
EXKLUSIV-INTERVIEW
MARCUS H. ROSENMÜLLER
WELLE BAYERN Mit Wer früher stirbt ist länger tot schuf MARCUS H. ROSENMÜLLER einen Referenztitel des bayerischen Films, in seinem neuesten Werk lässt er einen Haufen Hippies auf seine Heimat los. SKIP sprach mit „Rosi“ über das filmische Selbstverständnis an der Weißwurstgrenze. SKIP: Wie bist du auf das Thema für deinen neuen Film gekommen? MARCUS H. ROSENMÜLLER: Ich bin regelrecht drübergestolpert. Vor vielen Jahren hab ich im Schneideraum einmal ein Mädel kennengelernt, und die ist nun mit dem Drehbuch, das auf ihren eigenen Erinnerungen als Kommunenkind beruhte, zu mir gekommen – das war die Ursula Gruber. Ich habe zu dem Thema ja einen gewissen Bezug, meinen Abschlussfilm auf der Filmakademie habe ich im berühmten Bhagwan-Ashram in Poona, Indien, gedreht. Ich hatte aber damals noch keinen wirklichen Zugang zu dem Thema.
FOTOS: FILMLADEN, ANDREA MÜHLWISCH
Das hat sich mittlerweile geändert? Ja, vor allem hat mir die Idee von diesem Culture Clash total gefallen. Das „freie Leben“ gegen das scheinbar nicht ganz so freie Leben, wobei letztlich alle von den gleichen Sehnsüchten getrieben sind. Aber zuerst rumpelts einmal ordentlich. Was war eigentlich deine interessanteste Erfahrung, als du dich näher mit dem Thema befasst hast? Dass man alles mit viel mehr Groll erzählen kann, wenn man selber dringesteckt ist. Die Drehbuchautoren haben das alles mit sehr viel Liebe, aber auch mit sehr viel ehrlicher Aggression kommentiert – für beide Seiten. Aber letztlich sind die Menschen, mit wenigen Ausnahmen, einander eigentlich alle relativ ähnlich. Was uns antreibt, sind vor allem die Freude und die Angst. Und das Leben kommt immer in Wellen daher – man sollte sich nur klar werden, in welche Richtung man grad g’schwoabt werden will.
Deine Berliner Hauptdarsteller haben uns erzählt, dass sie sich in der bayrischen Gegend, in der gedreht wurde, auch im 21. Jahrhundert mit ganz normaler Kleidung ein bisschen seltsam gefühlt haben. Kannst du das nachvollziehen? I bin do dahoam. Von der anderen Seite schauts anscheinend anders aus. Aber ich muss dazu schon auch sagen: Es ist auch ein Vorurteil, wenn man von vorn herein annimmt, dass der andere ein Vorurteil hat.
„Es ist auch ein Vorurteil, wenn man von vorn herein annimmt, dass der andere ein Vorurteil hat.“ Das heißt, wenn man in der Fremde jedes Verhalten sofort als Ablehnung interpretiert? Ja, genau. Du kimmst wo hin, und nimmst automatisch Verteidigungshaltung ein. Rosi, du drehst als einer der Wenigen deine Filme nicht in Hochdeutsch, sondern in Bayrisch ... Ja, mir taugt das so. Auch wenns schwieriger ist, wegen des Publikums und der Produzenten. Schützenhilfe kam dabei aus eurer Ecke, aus Österreich: Da wurden Filme im Dialekt gemacht, wie Komm, süßer Tod oder Muttertag, die auch in Deutschland erfolgreich waren. Das hats mir auch ein bisschen ▶l GINI BRENNER leichter gemacht.
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Haben wir gerade Schokolade gehört? Die getreuen Mitarbeiter des schüchternen Schokoladenmanufakturbesitzers Jean-René sind immer zur Stelle, wenn es um Süßes geht – ob um Konfekt oder um die Liebe!
schenmenschlichen, die würde Jean-René (Benoît Poelvoorde) nie überschreiten: Etwa, jemandem die Hand zu reichen. Oder auch, mehr als eine Jobbewerberin auf einmal anzuhören. Dass solche Verhaltensweisen den Alltag als Geschäftsführer der Schokoladenmanufaktur Chocolatiers nicht unbedingt vereinfachen, ist klar. Doch zum Glück hat Jean-René nicht nur einen guten Psychologen, der ihn gelegentlich vor kleine Herausforderungen stellt, sondern vor allem eine ganze Schar verständnisvoller Mitarbeiter, die auf ihren emotional geplagten Chef Rücksicht nehmen. Und zum Glück meint der Zufall es gut mit ihm – und die eine Bewerberin, der er aufgrund akuter Überforderung ohne Nachfragen die Stelle gibt, ist zwar die Falsche für den Job – dafür aber in jeder sonstigen Hinsicht die Richtige. Dabei fühlt sich Angelique (Isabelle Carré) alles andere als wohl in ihrer Haut, als sie sich bewirbt. Sie ist nämlich mindestens so chronisch schüchtern wie Jean-René, was sie aber noch keinem außerhalb ihrer Selbsthilfegruppe anvertraut hat. Eher würde sie in Ohnmacht fallen! Nun, genau das tut sie auch bei den Treffen der „Anonymen Romantiker“, wie sich die krankhaft Schüchternen selbst nennen, etwa wenn jemand ihr vorschlägt, sie
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Eine Begegnung verführerisch wie Praliné, süß wie Karamell, aber auch zartbitter wie feinster Kakao: Jean-René und Angelique, zwei schwer schüchterne Neurotiker, verlieben sich ineinander – im französischen Schokolademilieu. Unwiderstehlich! solle doch ihren lebenslangen Traum endlich verwirklichen: Schokolademacherin zu werden, das, was sie in der heimischen Küche bereits längst zur Perfektion getrieben hat. Daher auch die Bewerbung bei Jean-René. Doch durch ein Missverständnis wurde Angelique ausgerechnet als Vertreterin engagiert, um in Confiserien und Konditoreien misstrauischen Ladenbesitzern das mäßig gute Sortiment von Chocolatiers vorzustellen und zu verkaufen – die Hölle für jemanden, der schlecht darin ist, Ablehnung zu verkraften. Doch der Job hat auch seine Schokoladenseiten, etwa wenn der nette Chef (wenn auch auf Anraten seines Psychologen) mit ihr ausgeht. Und plötzlich entwickelt sich ein zartes Pflänzchen – etwas, das niemand für möglich gehalten hätte ... Die schrullige Romanze rund um zwei, die zu gehemmt sind, um miteinander zu können,
obwohl sie füreinander wie geschaffen sind, liegt dem Regisseur Jean-Pierre Améris seit Jahren am Herzen: „Ich wusste immer, dass ich eines Tages eine Geschichte mit einem emotional überforderten Charakter im Mittelpunkt erzählen würde – denn seit meiner frühesten Kindheit bin ich selbst einer.“ Die Anonymen Romantiker und ihre Herzensqualen: ein Genuss, von der ersten Minute MM bis zur letzten. ▶l
12 08 2011
Liebesfilm. OT: Les Emotifs Anonymes. Frankreich 2010. Länge: 80 Min. Regie: JeanPierre Améris. Buch: Jean-Pierre Améris, Philippe Blasband. Kamera: Gérard Simon. Schnitt: Philippe Bourgueil. Produktion: Nathalie Gastaldo, Philippe Godeau. Darsteller: Benoît Poelvoorde, Isabelle Carré, Lorella Cravotta, Lise Lamétrie, Swann Arlaud, Pierre Niney, Stephan Wojtowicz, Jacques Boudet. Verleih: Polyfilm.
foto: Gini Brenner
Es gibt gewisse enge Grenzen im Zwi-
Die anonymen Romantiker
▶l Film
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JEaN-PiERRE aMÉRis
LOVE HURTS sKiP: Die idee einer selbsthilfegruppe, die wie die anonymen alkoholiker funktioniert, aber sich mit den Problemen eines übermächtigen gefühlslebens beschäftigt, ist sehr einnehmend – wie ist ihnen das eingefallen? JeAn-Pierre AmÉris: Das hab ich nicht erfunden, solche Gruppen gibts wirklich! in frankreich zumindest. Das erste mal bin ich um das Jahr 2000 auf die Anonymen romantiker aufmerksam geworden, als ich einen Zeitungsartikel darüber las. ich habe mich dann auch ein paarmal mit Leuten von dort getroffen.
foto: Gini Brenner
und da dachten sie gleich: „Das würde ein gutes Filmthema ausmachen?“ nun ja, ehrlich gesagt interessierte mich das erst mal aus ganz persönlichen Gründen: ich bin selber ein extrem gefühlsbetonter mensch und konnte lang mit meiner schüchternheit nicht umgehen. Der Umgang mit anderen hat mir Angst gemacht. mittlerweile weiß ich, dass ich damit keineswegs alleine bin, ganz im Gegenteil: man glaubt ja gar nicht, wie viele von diesen cool gekleideten erfolgstypen sich bei einer sitzung im Büro eher die Hand abbeißen würden, als das Wort zu ergreifen. oder wie viele total attraktive frauen schon bei dem Gedanken, einen fremden mann anzulächeln, schweißausbrüche bekommen. und dann haben sie sich als Künstler und Filmemacher just einen beruf ausgesucht, der zwangsweise die aufmerksamkeit auf sie richtet ... Komisch, ich habe das nie so gesehen. Ganz im Gegenteil, für mich war das Kino schon immer einer der wenigen orte auf der Welt, die mir sicherheit gaben. Wenn die Lichter im saal ausgingen, dann fing ich erst an, zu leben (lacht). Wenn man
mit feinsinnigen filmen wie in schlechter Gesellschaft oder Poids léger drehte sich JEaN-PiERRE aMÉRis in die Herzen des frankophilen Publikums. in der Liebeskomödie Die anonymen romantiker verarbeitete er nun sein eigenes intimes trauma – und ganz viel schokolade! sKiP traf den sensible Hünen zum exklusiv-interview. wie ich ein sehr emotionaler mensch ist, dann lebt man in einer ganz eigenen, sehr komplexen Gefühlswelt. Als filmemacher kann ich diese Welt real machen – es ist eine Welt, in der man sich sicher fühlen kann. Und im kreativen Prozess habe ich immer Kraft gefunden. einen film zu machen, auch wenn das wirklich jedesmal ein riesenprojekt ist, hat mir noch nie Angst gemacht. Das Leben schon – ein film nie (lacht).
„Man glaubt gar nicht, wie viele attraktive Frauen bei dem Gedanken, einen fremden Mann anzulächeln, Schweißausbrüche bekommen.“ in Die anonymen Romantiker bekommen wir einen wunderschönen Einblick in den alltag einer schokoladenmanufaktur ... Ja, ich habe mir lang überlegt, vor welchem Hintergrund die Geschichte ablaufen sollte. Und dann bin ich auf schokolade gekommen, weil sie, wie ich finde, wunderbar zum thema passt. schokolade ist ja auch ein bisschen wie die Liebe: köstlich, ein wenig bitter, und es stecken stoffe drin, die einem zu Kopf ▶l gini bRenneR steigen und einen glücklich machen.
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▶ Normalität im Wahnsinn: Michael beschreibt die letzten Monate des Zusammenlebens zwischen dem 35-jährigen Michael (Michael Fuith) und dem 10-jährigen Wolfgang (David Rauchenberger).
Michael Szenen eines Missbrauchs: Regisseur MARKUS SCHLEINZER wagt sich mit seinem Debütfilm in die finstersten Winkel der menschlichen Seele – und wurde damit auf Anhieb in den Wettbewerb nach Cannes eingeladen. ist Michael (Michael Fuith, Rammbock) ein Durchschnittstyp. Vielleicht ein wenig zurückhaltend und verschlossen, aber völlig unauffällig. Tagsüber macht er Karriere als Versicherungsvertreter, feiert seine Beförderung im Kollegenkreis mit Sekt Orange und Brötchen, fährt mit Bekannten auf Skiurlaub, trifft im Kaffeehaus seine Schwester (Ursula Strauss). Doch hinter der banalen, vorstädtischen Fassade versteckt er ein schreckliches Geheimnis: Abends lässt er seine Rollläden herunter, geht in den Keller und missbraucht den zehnjährigen Wolfgang (David Rauchenberger), den er dort gefangen hält. Nicht nur österreichischen Medienkonsumenten ist die Konstellation aus missbrauchendem Mann und eingesperrtem Kind grauenvoll geläufig. Doch Regisseur Markus Schleinzer liefert in seinem Erstlingsfilm keine explizite Bebilderung jener Fälle, die in den Boulevardblättern so voyeuristisch abgehandelt wurden, wie etwa die Entführung und das Wiederauftauchen von Natascha Kampusch. Schleinzers Michael ist vielmehr eine Erzählung vom gemeinsamen Alltag von Opfer und Täter, den ungleichen Machtverhältnissen, von einer verstörend
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gleichgültigen Normalität, die eingekehrt ist in den unfassbaren Missbrauch: Die Zeichnungen, die das Kind macht, um sich die Zeit zu vertreiben. Das gemeinsame Vorbereiten des Abendessens. Ein Haarschnitt. Eine leichte Krankheit. Betteln um abendliches Fernsehendürfen. Regisseur Markus Schleinzer hat sich in den letzten Jahren bereits als Castingdirektor bei einer Vielzahl österreichischer Filme in der Branche einen Namen gemacht, unter anderem betreute er bei Michael Hanekes Cannes-Erfolg Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte während des gesamten Drehs die Kinderdarsteller. „Mein Vorteil
war, dass ich schon sehr viel mit Kindern gearbeitet habe, gerade Das weiße Band war da eine große Schule.“ Anlass für den Film, der sehr nah an der Person des Kampusch-Entführers Wolfgang Priklopil erzählt wirkt, war für den Regisseur, wie er im SKIP-Interview erzählt, die Häufung von entsprechenden Fällen, die innerhalb kurzer Zeit bekannt wurden: der Dutroux-Prozess in Belgien, Natascha Kampusch tauchte auf, die kleine Madeleine McCann verschwand, und in Österreich startete gerade der Fritzl-Prozess. Auf Basis all dieser Geschichten ist ein bemerkenswertes Filmdebüt geglückt, ganz ohne Effekthascherei: Ein beklemmendes Stück Kino, das sein Publikum bereits in Cannes MM tief beeindruckt hat. ▶l
02 09 2011
DRAMA. OT: MICHAEL. Österreich 2011. LÄNGE: 96 Min. BUCH & REGIE: Markus Schleinzer. KAMERA: Gerald Kerkletz. SCHNITT: Wolfgang Widerhofer. PRODUKTION: Nikolaus Geyrhalter, Markus Glaser, Michael Kitzberger, Wolfgang Widerhofer. DARSTELLER: Michael Fuith, David Rauchenberger, Ursula Strauss, Christine Kain, Viktor Tremmel, Xaver Winkler, Thomas Pfalzmann, Gisela Salcher. VERLEIH: Stadtkino.
FOTO: ANDREA MÜHLWISCH
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EXKLUSIV-INTERVIEW
MARKUS SCHLEINZER
Mit seinem Regie-Debüt, einem verstörenden Drama über einen ganz normalen Pädophilen und sein Opfer, war der österreichische Filmemacher MICHAEL SCHLEINZER beim heurigen Filmfestival von Cannes Gesprächsthema Nummer 1.
HORROR HINTERM GARTENZAUN SKIP: Sie wurden mit Ihrem Debütfilm gleich in den offiziellen Wettbewerb des wichtigsten Filmfestivals der Welt geladen – wie ging es Ihnen dabei? MARKUS SCHLEINZER: Es war überwältigend. Wir sind erst ein paar Tage vor Beginn des Festivals mit dem Film fertig geworden, mit so einem Senkrechtstart habe ich nicht gerechnet. Ich freue mich wahnsinnig, dass der Film gleich auch international wahrgenommen wurde.
FOTO: ANDREA MÜHLWISCH
Ist Michael ein spezifisch österreichischer Film? Ich glaube, das kann ich im Detail gar nicht festmachen. Das österreichische an der Geschichte bin ich selbst, denk ich. Ich komme aus Österreich, ich bin Teil der österreichischen Gesellschaft, und aus dem Wissen und aus diesem Leben heraus habe ich das geschrieben. In diesem Sinne hat der Film sehr viel mit Österreich zu tun, weil ich nur aus diesem Land berichten kann. Amerika zum Beispiel kenne ich viel zu wenig, dort könnte ich nur einen Märchenfilm machen wie Narnia. Ich halte nichts davon, wenn man von Dingen berichtet, die man nicht spürt oder irgendwie kennt. Wie sind Sie auf dieses Thema für Ihren Film gekommen? Insofern, als es auch mich medial zugeschwemmt hat wie jeden anderen. Eine Zeit lang war das ganz extrem: Da gabs den Dutroux-Prozess, Madeleine McCann verschwand, Natascha Kampusch wurde gefunden, und als ich begonnen habe, zu schreiben, ist gerade der Fritzl-Prozess gestartet. In Amerika gab es den Fall von Zieheltern, die die Kinder in der Garage
gefangen hielten, in Linz gab es die Geschichte von einer Richterin, die ihre drei Töchter einsperrte. Es war wie eine Explosion, ständig kamen neue Horrorgeschichten ans Tageslicht, die in irgendeiner Weise zu tun hatten mit dem Umgang mit Kindern. Ich beziehe mich mit meiner Geschichte aber nicht auf einen konkreten Fall, mir ging es vor allem um das Machtverhältnis von zwei Menschen. In Michael erzählen Sie die Geschichte eines Päderasten sehr drastisch – wie konkret haben Sie David, dem Darsteller des Buben, eigentlich erzählt, was da jetzt passiert?
„Dieser Film hat sehr viel mit Österreich zu tun, weil ich nur aus diesem Land berichten kann.“ Er wusste alles. Mir war es ganz wichtig, dass wir ein Kind finden, das zwar ein Opfer spielen kann, aber selbst ganz und gar keins ist. Und schon beim Schreiben hatte ich die Bilder so Kopf, wie wir sie dann umgesetzt haben – und es war in keiner Szene geplant, zu zeigen, wie das Kind deutlich sexueller Handlung ausgesetzt ist. Und bei der Szene im Film, in der Michael Fuith sich vor dem Kind entblößt, haben wir getrickst und splitscreen gedreht – da war David nicht im ▶l KURT ZECHNER/GINI BRENNER selben Raum.
SKIP AUGUST
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Flammen aus der Vergangenheit: Eine schöne Frau kämpft mit einer schweren Last aus ihrer Jugend ... AusnahmeDrama von 21 Gramm-Autor Guillermo Arriaga mit Charlize Theron, Kim Basinger und Jennifer Lawrence (Winter’s Bone).
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Wenn die Liebe Flammen schlägt: Kim Basinger (oben), Charlize Theron (rechts) & Jennifer Lawrence (unten) spielen mit dem Feuer.
Irgendwo in New Mexico, Mitte der 90er-Jahre. In der flirrenden Hitze lebt Gina (Kim Basinger), verheiratet und Mutter von vier Kindern, die langsam die letzte Chance auf ein bisschen Leidenschaft dahinschwinden sieht. Bis sie eine Affäre mit ihrem Nachbarn Nick (Joaquim de Almeida) beginnt – und in den verbotenen geraubten Stunden, die sie mit ihm in einem vergessenen Wohnwagen verbringt, endlich die große Liebe erlebt. Doch nach vielen kleinen Toden folgt der große: Bei einer schrecklichen Explosion sterben beide. Ausgerechnet das Begräbnis führt schließlich beider Kinder, Mariana (Jennifer Lawrence) und Santiago (JD Pardo) zusammen, und als Mariana schließlich sogar schwanger wird, beschließen sie, vor ihrem verbitterten Vater über die Grenze zu fliehen. 086
SKIP August
In der kargen Umgebung Nordmexikos versucht ein alleinstehender Vater (Cold CaseTV-Ermittler Danny Pino) mithilfe seines kleinen Frachtflugzeugs sich und seine kleine Tochter Maria irgendwie über die Runden zu bringen. Die beiden verbindet ein inniges und liebevolles Verhältnis, von Marias Mutter aber gibt es seit Jahren keine Spur. Als das Flugzeug eines Tages abstürzt und Marias Vater nur knapp überlebt, beschließt sein bester Freund, endlich ihre ▶l
19 08 2011
Drama. OT: The Burning Plain. USA 2008. Buch & Regie: Guillermo Arriaga. Kamera: Robert Elswit. Schnitt: Craig Wood. Musik: Omar Rodríguez-López, Hans Zimmer. Produktion: Laurie MacDonald, Walter F. Parkes, Charlize Theron. Darsteller: Charlize Theron, Kim Basinger, Jennifer Lawrence, Joaquim de Almeida, Danny Pino. Verleih: Einhorn.
Mutter zu finden und herauszubekommen, warum sie ihre kleine Familie damals Hals über Kopf verlassen hat. Im kühlen Nordwesten der USA leitet die schöne Sylvia (Charlize Theron) mit geübter Hand und traurigem Blick ein Spitzenrestaurant außerhalb von Portland, Oregon. Am Abend achtet sie penibelst darauf, dass die Gäste die erlesensten Delikatessen auf den Tisch bekommen – und manche lädt sie dann noch zum Dessert in ihr Bett. Es geht ihr nur um schnellen Sex, an weiterem Kontakt oder gar einer Beziehung ist sie nicht interessiert. Doch dann steht plötzlich Carlos (José María Yazpik) vor ihrer Tür und stellt ihr eine Frage, die ihr labiles Gleichgewicht aus den Angeln hebt. Auf brennender Erde ist das Regie-Debüt des mexikanischen Filmemachers Guillermo Arriaga, der bisher vor allem mit seinen fantastischen Drehbüchern zu Filmen seines Landsmanns Alejandro González Iñárritu, wie Amores Perros, 21 Gramm oder Babel aufgefallen war. Und auch hier bleibt er seinem nonlinearen Erzählstil treu: Ganz langsam und von der ersten Sekunde an zwingend erschließt sich die Geschichte eines ungewöhnlichen Frauenschicksals. Perfekt auch die Besetzung: Neben den Superstars Charlize Theron und Kim Basinger glänzt die junge Jennifer Lawrence (Winter’s Bone), die vor kurzem als Hauptdarstellerin in der mit Spannung erwarteten Verfilmung der Kultromanserie Die Tribute von Panem (The GB Hunger Games) bestätigt wurde.
fotos: EINHORN (1), Andrea Mühlwisch (1)
Auf brennender Erde
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EXKlusIV-INTERVIEw
ChArlIze theron
FEUER UND
Ihre leidenschaft ist das Kino – und so schwebt ChArlIze theron nicht nur als wunderschöne blonde Heroine über die leinwände, sondern macht sich auch mal die Hände schmutzig. Manchmal sogar hinter der Kamera. SKIP: Sie sind bei Auf brennender erde nicht nur die hauptdarstellerin, sondern auch Produzentin … cHARlIZE THERON: Ich habe schon einige meiner Filme auch als Produzentin begleitet, wie etwa Monster, und habe mich sehr gefreut, dass mir dieser Film nicht nur als schauspielerin angeboten wurde. Ich produziere gerne, und ich habe eigentlich auch gar nicht das gefühl, dass der Job der Produzentin so weit von dem der schauspielerin entfernt ist. Es sind beides kreative Berufe, die das gleiche Ziel haben: Einen guten Film zu machen. Nur ist beim Produzieren ein bisschen mehr Business mit dabei, und das liegt mir seit jeher sehr – ehrlich gesagt bin ich recht geschäftstüchtig (grinst). und ich bin fasziniert von den Mechanismen, nach denen die Filmindustrie funktioniert. wie sie täglich neu ums überleben kämpft.
fotos: EINHORN (1), ANdREA MüHlwIscH (1)
Ist die Schauspielerin Charlize theron zufrieden mit der gage, die ihr die Produzentin Charlize theron bezahlt hat? überhaupt nicht. Ich musste ewig verhandeln, und wurde dann erst mit einer lächerlichen summe abgespeist (lacht). In der Hinsicht bin ich verdammt enttäuscht von meinen Produzentinnen-Fähigkeiten. Aber ernsthaft, ich habe bei Monster gelernt, wie man mit einem kleinen Budget auskommen kann, und das ist eine hochinteressante Herausforderung. und wenn man als schauspielerin eine solche Rolle annimmt, dann muss man schön doof sein, wenn man damit rechnet, dass man sich danach eine luxusvilla leisten kann. wir sind alle unglaublich stolz auf diesen Film, das ist eine Befriedigung, die man gar nicht kaufen könnte. Viele Schauspieler meinen, dass eine figur um so interessanter zu spielen ist, je mehr ecken, Kanten und Brüche sie hat. war das der grund, warum Sie die rolle der Sylvia angenommen haben? wenn man sich einen guten Film anschaut, dann bewegt einen der, und man ist emotional berührt. Manchmal sogar bis in seine grundfesten – weil man sich in dem, was man sieht, irgendwie selber sieht. das erleben manche leute ein-, zweimal im leben, manche viel öfter. Aber je extremer der charakter ist, in dem man sich da spiegelt, desto mehr erinnert einen das an die alte wahrheit, dass keiner von uns fehlerlos ist, ganz im gegenteil. Kim Basingers Performance als frustrierte Kleinstadtmum ist ein echter höhepunkt des films. wie kam es dazu, dass gerade sie in dieser doch recht atypischen rolle landete?
FLAMME
wir haben sehr lang über diese Figur diskutiert – guillermos Art zu schreiben ist sehr ehrlich, oft brutal ehrlich, und wir suchten nach einer schauspielerin, die stark genug ist, das zu tragen. wir hatten eine lange liste von leuten, die uns sofort eingefallen sind – was ich schön finde, denn es bedeutet, dass es viele arbeitende schauspielerinnen in Kims Alter gibt! Jedenfalls kamen wir schlussendlich auf sie, und in ihr vereint sich stärke mit einer unglaublichen Verletzlichkeit, die auf der leinwand wunderschön wirkt.
„Ich bin fasziniert von den Mechanismen, nach denen die Filmindustrie funktioniert.“
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Whor e Alltag im Bordell: Michael Glawoggers nach Workingman’s Death und Megacities dritte Bestandsaufnahme der globalen Befindlichkeit ist ein ebenso poetisches, faszinierendes und beinhartes Porträt einer Parallelwelt, die an drei verschiedenen Schauplätzen ihren ganz eigenen Gesetzen folgt und doch untrennbar mit der jeweiligen Gesellschaft verwoben ist. Bangkok, Thailand. Ein paar fröhliche junge Frauen auf dem Weg zur Arbeit. Sie steigen vom Mopedtaxi, machen noch eine kurze routiniert ehrerbietige Verbeugung vor einem Straßenaltar, dann beginnt der Arbeitsalltag: In stundenlanger Prozedur werden die Mädels aufgedonnert. Glamour-Make-up, Lockenmähne, supersexy Outfits, Killer Heels. Als es Nacht wird, räkeln sie sich in aufreizenden Posen auf gläsernen Laufstegen hoch über den Gehsteigen, oder sitzen aufgereiht wie Schulmädchen in einem grell ausgeleuchteten Glaskasten. Jede mit einer Nummer, damit sich die Freier – hauptsächlich Thailänder, nur selten findet ein Ausländer in diesen Teil des Rotlichtviertels – im Halbdunkel auf der anderen Seite der Glasscheibe ganz einfach eine aussuchen können. Reichlich gelangweilt warten die Frauen, bis endlich ihre Nummer aufgerufen wird. „Job ist schließlich Job“, meint eine, und stürzt sich nach getaner Arbeit selber ins Nachtleben, um stundenlang mit hübschen jungen Boys zu tanzen, zu trinken und zu flirten, die sich ebenfalls dafür bezahlen lassen. 088
SKIP August
r es’ Glory „Als Hure weiß man, dass man angestarrt, bestaunt, bewundert, verehrt, missachtet, bemitleidet und verachtet wird. Deshalb haben die Frauen vielleicht auch bei meinem Film mitgemacht: Weil sie verstanden haben, dass ich nichts anderes will, als begreifen, wie es ihnen geht.“ (Michael Glawogger)
Faridpur, Bangladesch. Eine 1,7-MillionenEinwohner-Stadt mitten in einem nach islamistischen Gesetzen regierten Land. Prostitution ist hier zwar seit dem Jahr 2000 legal, gilt aber offiziell als Randthema – und doch gibt es hier in Faridpur, genauso wie in mehreren anderen Städten Bangladeschs, ein riesiges Bordell. Diese „Stadt der Freude“ ist ein mehrstöckiger Häuserkomplex, in dem 600 bis 800 Prostituierte nicht nur arbeiten, sondern ihr ganzes Leben verbringen – samt ihren Kindern und ihren „Mamas“, den Zuhälterinnen, die früher selber Huren waren. Wenn eine Frau einmal hier gelandet ist, gibt es kaum mehr ein zurück in die „normale“ Gesellschaft. „Draußen ekeln sie sich vor uns, hier lieben sie uns und unsere Körper“, sagt eins der Mädchen, bunt geschminkt und mit offenen Haaren, und in dem immer finsteren, quirligen Biotop entfalten sich nicht nur Tragödien und Leid, sondern auch Liebesgeschichten, Freundschaften und sowas wie ein ganz normaler Alltag. „Das ist ein Hurenviertel. Hier benehmen sich die Gebildeten gleich wie die Ungebildeten!“
Reynosa, Mexiko. Die Stadt nahe der Genze zum US-Bundesstaat Texas ist einer der Schauplätze des Drogenkriegs – und beherbergt, wie mehrere der Border Towns, eine von Mauern umgebene und mit Schranken gesicherte zona de tolerancia (Toleranzzone), noch ein globaler Euphemismus für Bordellbezirk. Hier cruisen die potentiellen – und sehr internationalen – Kunden mit dem Auto herum, und in den Türen von winzigen bunten Kabinen warten schwer tätowierte und leicht bekleidete Ladies, die sichtlich nicht auf der Nudelsuppe hierher geschwommen sind. Ihre Welt scheint sich auf den kleinen Raum zwischen den Anweisungen ihrer Zuhälter und dem nächsten Schuss zu beschränken, doch die Gedanken sind frei, auch hier, und die Seelen reisen weit. Zur Santa Muerte zum Beispiel, dem heiligen Tod. Fast alle der Damen haben dem Tod in ihren Zimmern einen kleinen Altar gebaut, wo eine Statue steht von einem Skelett mit Heiligenschein, und sich geduldig die Geschichten von bewegten Leben, verpassten Chancen und legendären Blowjobs anhört.
„Es gibt niemanden, der zur Prostitution an sich keine Meinung hat. Jeder glaubt, genau zu wissen, was Prostitution ist, auch wenn er noch nie einen einzigen Schritt in ein Bordell gesetzt hat“, meint Filmemacher Michael Glawogger und zeigt in seinem filmischen Triptychon Bilder, die wir noch nicht kennen. Whores’ Glory ist eine wilde, traurige, zarte und – nicht zuletzt durch den aufregenden Soundtrack mit Songs von Tricky und P. J. Harvey – sehr persönliche Doku, die aber immer in Augenhöhe mit dem Thema bleibt, nicht verurteilt und nicht verherrlicht. Ein schönes Statement für den österreichischen Film, finden auch die internationalen Experten: Whores’ Glory wird heuer bei den Filmfestivals von Venedig und Toronto vertreten sein. GB/KZ
Kauf mich!!!
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09 09 2011
Doku. OT: Whores’ Glory. Österreich 2011. Länge: 118 Min. Buch & Regie: Michael Glawogger. Kamera: Wolfgang Thaler. Schnitt: Monika Willi, Ilse Buchelt. Produktion: Pepe Danquart, Mirjam Quinte. Verleih: Filmladen.
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Exklusiv-interview
Michael Glawogger
Hurerei, verfilmte! Wahrheitssuche unterm Rotlicht. In seiner Doku Whores’ Glory öffnet Filmemacher Michael Glawogger dem Kino eine Welt, die normalerweise die Öffentlichkeit scheut wie der Teufel das Weihwasser. SKIP sprach mit ihm über den Spaß, den Ernst und die Risiken des Filmemachers im Bordell.
Ist auch Geld geflossen? Natürlich. Das hat mit dem Wesen der Prostitution zu tun: Denn selbst, wenn einer Postituierten Sex mit dir Spaß macht, wirst du ihn bezahlen müssen. Und deshalb wirst du auch für ihre Geschichten bezahlen müssen, die erzählt sie dir nicht, weil du so ein liebes Gesicht hast. Wie ging es Ihnen dort eigentlich als Mann? Kann man sich bei dem Thema eigentlich noch künstlerische Distanz bewahren? Diese Frage könnten Sie auch einem Modefotografen stellen: Können Sie sich völlig davon distanzieren, das das Modell vor Ihrer Kamera eine wunderschöne Frau ist? Nein, natürlich schaut man hin, noch dazu wenn man monatelang vor Ort ist, wie in Bangladesch ... ich glaube, die Mädchen dort hatten eine Wette laufen, wer von ihnen uns als Erste rumkriegt. Für uns ging das natürlich schon deshalb nicht, weil das die gesamte Struktur völlig durcheinandergebracht hätte. Wie haben Sie sich für gerade diese drei Schauplätze entschieden: Thailand, Bangladesch und Mexiko? Ich habe an vielen Orten recherchiert, und irgendwann hat sich das dann auf diese drei eingekreist. Drei verschiedene Kulturkreise, drei verschiedene Religionen, drei verschiedene Mentalitäten. Aber man hätte auch in Japan, in Wien, in Amerika filmen können, weil es Prostitution einfach überall gibt.
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Was waren jeweils die größten Schwierigkeiten beim Dreh? In Thailand war das größte Problem, überhaupt eine Drehgenehmigung zu bekommen – und dann, ein Etablissement zu finden, in dem wir drehen durften. Von etwa 130, die ich besucht habe, hat schließlich ein einziges erlaubt, dass wir drinnen filmen durften. Allerdings war eine der Auflagen, dass wir keine Scheinwerfer aufstellen durften. Schwierig war das mit dem Licht auch in Bangladesch. Dort war es immer stockdunkel. Wir haben dann das gesamte Gebäude mit Neonröhren versehen – von denen die meisten am nächsten Tag wieder weg waren – die sind alle in irgendwelchen Zimmern verschwunden (lacht). Und in Mexiko war das größte Problem wahrscheinlich die völlige Abhängigkeit der Frauen von ihren Zuhältern. Auch wenn die meist gar nicht vor Ort waren, sondern 1000 Kilometer weg – es geschah nur, was die den Frauen erlaubten oder eben nicht. Sie haben einmal gesagt, dass sich das Verhältnis zwischen Mann und Frau in einer Gesellschaft in der Prostitution quasi eingedampft spiegelt ... Ja, absolut.
fotos: Andrea Mühlwisch, Filmladen
SKIP: In Whores’ Glory zeigen Sie Dinge, die normalerweise naturgemäß allen nicht Beteiligten verborgen bleiben. Wie haben Sie es geschafft, mit der Kamera so weit vorzudringen? Michael Glawogger: Mit viel Hartnäckigkeit und Geduld. Wir haben an den Schauplätzen oft Monate verbracht, bis wir zu drehen begonnen haben. Es war nicht leicht, die Frauen davon zu überzeugen, vor der Kamera über sich zu erzählen. Wir mussten auch überall versprechen, dass der Film in dem Land, in dem gedreht wurde, nie gezeigt wird.
„Was mir bei meinen Filmen immer wichtig ist, ist, dass ich Orte finde, an denen ich etwas zeigen kann.“ Michael Glawogger, geboren 1959 in Graz, zu Hause immer gerade dort, wo ihn seine Kamera hinführt.
fotos: Andrea Mühlwisch, Filmladen
... das in allen drei Teilen ein streng hierarchisches ist, bei dem die Männer das Sagen haben. Ein Bordell, in dem Männer Frauen aussuchen kann, ist immer eine hierarchische Sache. Die Ungerechtigkeit fängt dort an, wo es das umgekehrt nicht gibt. Aber auch innerhalb dieser Hierarchie werden die Gegebenheiten vom jeweiligen gesellschaftlichen Alltag geprägt. Deshalb sage ich, dass ein Bordell in jedem Teil der Welt ein klarer Spiegel dessen ist, wie Männer und Frauen miteinander umgehen. Herr Glawogger, Sie sind einer der wenigen Filmemacher, die anscheinend mühelos zwischen Spielfilmen wie Nacktschnecken oder Contact High und Dokumentationen hin- und herschalten können ... Die Linie verschwimmt immer mehr. Ich bemerke zunehmend nur noch an äußeren Erscheinungsformen, ob ich gerade an einem Spielfilm oder einer Doku arbeite (lacht). Was halt den Dokumentarfilm auszeichnet, ist eine unglaubliche Freiheit der Produktionsmittel, jede Idee ist sofort umsetzbar. Inhaltlich ist das für mich alles ein einziges Universum, in dem ich mich bewegen möchte – und manche Dinge lassen sich besser erzählen, indem
man sie fiktionalisiert, bei manchen ist das Authentische das Wichtigere. Das Spannende ist ja, dass die meisten Filme, die es über Prostitution gibt, Spielfilme sind, weil es sehr schwierig ist, sich dokumentarisch in diesem Milieu zu bewegen. Spielfilme zum Thema gibts dafür wirklich viele ... Ja, irgendwo kommt immer eine Hure vor (lacht).
„Ein Bordell ist ein klarer Spiegel dessen, wie Männer und Frauen in einer Gesellschaft miteinander umgehen.“ Was werden Sie als Nächstes machen? Zum ersten Mal in meinem Leben kann ich sagen: Ich weiß es noch nicht. Es kann gut sein, dass ich als Nächstes ein Doku machen werde, die Untitled heißen wird oder Der Film ohne Namen, weil ich zunehmend finde, dass der größte Feind des Dokumentarfilmes das Thema ist. Wenn man sich von vorn herein auf etwas Bestimmtes konzentriert, steht das der wahrhaftigen ▶l Gini Brenner, Kurt Zechner Betrachtung der Welt im Wege.
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Irrer oder Rächer? Wolfgang (Nicholas Ofczarek) erscheint wie aus dem Nichts – und bringt verdammt schlechte Nachrichten für Katharina (Anna Unterberger) und Robert (Simon Schwarz).
Am Ende des Tages Verlogen, brutal, verantwortungslos: Robert (Simon Schwarz) ist Politiker von morgen. Bisher kennen ihn die Wähler als besonnen und umsichtig – doch Wolfgang (Nicholas Ofczarek) versucht, das zu ändern! Fantastischer, verstörender Psychothriller von Peter Payer.
Laune: Peter Payers Am Ende des Tages ist ein grausam-klaustrophobisches Roadmovie als Kammerspiel zwischen zwei Menschen und einer unschuldigen Zuschauerin, brutal, beunruhigend und hochpräzis gespielt. Dabei hätte der Tag so schön begonnen: Der aufstrebende Politiker Robert (Simon Schwarz) ist mit seiner jungen Frau, der Restauratorin Katharina (Anna Unterberger) unterwegs ins verlängerte Wochenende, nach vielen Tagen voller Stress. Die Sonne scheint, die Windschutzscheibe ist blankpoliert, und die Zukunft ist rosig: Katharina ist schwanger, die Morgenübelkeit hält sich in Grenzen, man neckt einander liebevoll, und Robert sonnt sich im Bewusstsein, demnächst in den Nationalrat gewählt zu werden – nicht zuletzt, weil sein Vorgesetzter, der Herr Doktor, ohne ihn keinen Schritt tun kann. Nun aber ist Zeit, die Zweisamkeit zu genießen, im
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Und wenn ja, womit? Schnell wird klar, dass Wolfgang, zunehmend irre, ein Geheimnis preiszugeben versucht, das auch Robert betrifft. Doch wie weit diese Wochenendfahrt noch gehen wird, ahnt Katharina nicht in ihren wildesten Albträumen … Schuld, Verbrechen und Verdrängung: Autor Kai Hensel baut aus einer Dreierkonstellation, zwei alten Freunden und einer Beobachterin, eine Tragödie mit drastischem Ausgang. Unter der Regie von Peter Payer (Freigesprochen, Untersuchung an Mädeln) und mit drei intensiven Darstellern passiert dabei ein wahres Filmwunder, eine komplette 180-Grad-Wendung von Sommernachmittagsstimmung im Flachland zu brutalem Irrwitz in der Tiroler Bergwelt: ein fantastischer Kinomoment und MM ein genialer Psychothriller. ▶l
26 08 2011
Thriller. OT: Am Ende des Tages. Österreich 2011. Länge: 92 Min. Regie: Peter Payer. Buch: Kai Hensel, Peter Payer. Kamera: Thomas Prodinger. Schnitt: Cordula Werner. Musik: Franz Hautzinger, Helmut Grössing, Thomas Mora. Produktion: Mathias Forberg, Viktoria Salcher. Darsteller: Simon Schwarz, Anna Unterberger, Nicholas Ofczarek, Ursula Scheidle, Carmela Achleitner, Fritz Supper. Verleih: Thimfilm.
foto: Thimfilm
Blut, Gewalt, und ganz, ganz schlechte
noblen Wochenendhaus von Katharinas Eltern. Das Einzige, was stört, ist dieser schäbige Wagen hinter ihnen. Der Fahrer schneidet Robert nicht nur beim Überholen, sondern drängelt auch so riskant, dass es fast zu einem Unfall kommt. Gerade noch kann Robert stoppen, erleichtert atmen die beiden auf. Bis plötzlich, wie aus dem Nichts, der Fahrer der Schrottkarre (Burgschauspieler Nicholas Ofczarek) auftaucht. Der Mann stellt sich als Roberts Jugendfreund Wolfgang vor, ist merkwürdig distanzlos. Man plaudert etwas gezwungen, man verabschiedet sich, steigt ein und setzt die Fahrt fort. Katharina ist verunsichert. Wer ist der Mann? Ein heruntergekommener Typ, Ex-Alki und Autodieb, Schulkamerad aus der kaputten Kindheit in Wien Simmering, erzählt Robert. Nicht weiter wichtig. Doch Wolfgang taucht wieder auf, in einer Raststätte, zuerst jovial, dann bedrohlich. Katharina versucht, mit Vernunft herauszufinden, was er will: Ist es Geld? Ein Job? Will er Robert erpressen?
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EXKlUsiV-inTERViEW
SImon SchwArz
SImon SchwArz hetzt von drehort zu drehort: hier ein Tatort, da eine folge für DAVID SchAlKoS kommende TV-serie Braunschlag, dort eine Besprechung für mArcuS roSenmÜllerS nächsten film sankt daisy. für sKiP nahm sich der Vielbeschäftigte trotzdem Zeit, für ein gespräch über Wahnsinn und Verdrängung. figur Wolfgang sehr gut, was hilft, denn die beiden teilen ja die gleiche Vergangenheit. letztlich sind ja beide sympathische monster: Wolfgangs Wahnsinn wird immer nachvollziehbarer, während Robert immer tiefer hineinkippt in den irrsinn. Der Drehbuchautor Kai hensel ist zwar Deutscher, aber trotzdem wirkt diese geschichte von Verdrängung und Vertuschung sehr österreichisch.
SYMPATHISCHES MONSTER
foto: Thimfilm
SKIP: ein Saubermann mit unsauberer Vergangenheit – hast du dir für robert, deine figur im film, einen realen Politiker zum Vorbild genommen? simOn sChWARZ: nicht wirklich. mein Ziel war bei diesem Politiker, dass der am Anfang sehr sympathisch ist – einer, bei dem man sich denkt, den könnte man wählen, der steht für etwas, der könnte einmal ein guter minister werden. Und dann verliert er in den Augen der Zuschauer alles an Vertrauenswürdigkeit, bis am Ende nichts mehr übrigbleibt. Vielleicht wäre der guttenberg da ein Beispiel – wobei, ich fand den immer schleimig. Aber für viele war der ja ein Vorzeigepolitiker, ein Ehrenmann mit familie und so. Auch dieser Robert muss am schluss komplett unsympathisch sein für die Zuschauer. ich als schauspieler muss dabei aber immer der meinung sein, dass die figur, die ich spiele, richtig handelt. geht das überhaupt, wenn einer sich so um 180 grad wandelt, bis hin zum ungeheuer? Ja, weil ich das ganze drehbuch unheimlich gut kannte. ganz am Anfang, zwei Jahre vor drehbeginn, war ich ja für die andere Rolle vorgesehen, das ganze Projekt hat sich mehrmals komplett verändert. ich kenne also auch nicholas Ofczareks
ich glaube nicht, dass das etwas spezifisch Österreichisches ist. dieser Verdrängungsmechanismus ist etwas sehr menschliches. Robert hat damals, als diese dinge passierten, seine Chance gesehen und ergriffen – und ich glaube schon, dass er sein saubermann-image sehr ernst meint. Er muss seine Vergangenheit akzeptieren und kann nur versuchen, sein restliches leben besser zu gestalten, so habe ich versucht, das zu sehen. ich habe mich da orientiert an Büchern wie dem Roman die Wohlgesinnten von Jonathan littell, in dem ein ss-mann sich an seine Vergangenheit erinnert, in der er ein wahres monster war. das hat nichts mit dummheit zu tun, menschen stellen sich auf extreme lebenssituationen ein, und Körper und geist reagieren dann anders.
„Vorzeigepolitiker Guttenberg? Ich fand den immer schleimig!“ später passiert eine Verdrängung, die notwendig ist für denjenigen, um weitermachen zu können. ich will ganz sicher nichts davon rechtfertigen, aber als schauspieler muss ich solche dinge für meine figur zumindest irgendwie nachvollziehen können, damit ich das glaubhaft spielen kann. Robert versucht tatsächlich, die Politik ein stück besser zu machen. Womöglich wäre die Welt ja wirklich schlimmer, wenn er nicht da wäre – weil er versucht, aus den Arschlöchern um ihn herum noch das ▶l magdalena miedl Beste rauszuholen (lacht).
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Naokos Lächeln Sex oder Selbstmord? Die bittersüße Liebesgeschichte Naokos Lächeln ist eine Zeitreise in das Tokio der Sixties. Hier stimmt einfach alles: grandiose Bilder, wilde Gefühle und subtile Erotik.
EIN EINGESCHWORENES Trio sind sie, die empfindsame Naoko, ihr Liebster Kizuki und Toru Watanabe, bester Freund und doch fünftes Rad am Wagen. Kizukis Selbstmord zerreißt die jugendliche Idylle über Nacht. Toru bricht auf in ein neues Leben, stürzt sich in Tokio ins Studium. Er vergräbt sich in Büchern, die Demos der vermummten Studenten gegen das Establishment ziehen an ihm samt ihren Bannern vorüber. Der Casanova unter seinen Kollegen will ihn in die Betten diverser Kommilitoninnen locken, allein es gelingt ihm selten. Toru verdient sich stattdessen mit schwerer körperlicher Arbeit seinen Lebensunterhalt in einer Fabrik. Unverhofft steht Naoko eines Tages wieder vor ihm, die Jugendfreundin und Erinnerung an die dunklen Stellen seiner Seele. Naokos 20. Geburtstag wird zu einer denkwürdigen Nacht: Toru schläft mit ihr, doch die Zärtlichkeiten enden in Tränen. Am nächsten Tag zieht Naoko aus ihrer Wohnung aus, ist unerreichbar. Monate später erfährt Toru, dass sie sich in ein Sanatorium aufs Land 094
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zurückgezogen hat. Sein Besuch dort endet zwiespältig, ihre seelische Verletzlichkeit und ihre gleichzeitige körperliche Ausstrahlung verwirren ihn. Ganz anders ist Midori, das katzenhafte Mädchen, das kurz später an Torus Mensa-Tisch in sein Leben tritt. Sie trägt verführerisches Rot, hat einen Freund, und ergreift dennoch fordernd die Initiative. Toru ist innerlich zerrissen – er fühlt sich Naoko immer noch zugehörig und will sie beschützen. Bei einem weiteren Besuch in der Anstalt verspricht er ihr, zu warten, bis sie für ein Leben draußen und mit ihm bereit ist. Als aber Midori sich schließlich von ihrem Geliebten trennt, um mit ihm zusammen sein zu können, muss sich Toru endgültig ▶l
02 09 2011
DRAMA. OT: NORUWEI NO MORI. Japan 2010. LÄNGE: 133 Min. BUCH & REGIE: Tran Anh Hung nach dem Roman von Haruki Murakami. KAMERA: Ping Bin Lee. SCHNITT: Mario Battistel. MUSIK: Jonny Greenwood, The Beatles, Can. PRODUKTION: Shinji Ogawa. DARSTELLER: Kenichi Matsuyama, Rinko Kikuchi, Kiko Mizuhara, Reika Kirishima. VERLEIH: Polyfilm.
seinen widersprüchlichen Gefühlen stellen. Naokos Lächeln ist ein ungewöhnlicher Film über eine Zeit des Aufruhrs und ihrer Protagonisten. Der junge Regisseur Anh Hung Tran wurde für seinen ersten Spielfilm, den Arthouse-Erfolg Der Duft der grünen Papaya bereits 1993 für einen Oscar nominiert, ein Erfolg, der auch Hauptdarstellerin Rinko Kikuchi als beste Nebendarstellerin im vielgerühmten Drama Babel an der Seite von Brad Pitt und Cate Blanchett beschieden war. Trans Verfilmung eines Romans des japanischen Bestsellerautors Haruki Murakami ist ein bis ins Detail sorgfältig stimmungsvoller Filmgenuss, auch der Soundtrack kann sich hören lassen: Neben dem Beatles-Klassiker Norwegian Wood – auch der englische Titel des Films – gibts vier Songs der famosen deutschen SiebzigerExperimental-Rock-Band Can. Deren Track She Brings the Rain könnte das Motto sein für diesen Film, in dem Sex wie das Leben eines 20-Jährigen ist: unvorhersehbar, sinnlich, angsteinflößend, schön, verzweifelt JP und immer voller Überraschungen.
▶l Film Wegen Geschäftsmann Yu ist Ling (Yiyan Jiang) nach Berlin gereist, jetzt hängt sie mit dessen Fahrer Marco (Florian Lukas) rum – wenn sie ihm nicht gerade davonläuft ...
I Phone You Weil SMS auf Dauer langweilig sind, setzt sich Ling in den Flieger und kommt nach Berlin. Doch anstatt ihres Geliebten wartet eine aufschlussreiche Odyssee auf die junge Chinesin. Erfrischend-freche Lovestory nach einem Drehbuch von WOLFGANG KOHLHAASE (Sommer vorm Balkon).
WER NACH BERLIN kommt, tut das meist wegen der Sehenswürdigkeiten, will vorm Brandenburger Tor stehen, über den Alexanderplatz spazieren und durch die Hackeschen Höfe. Ling (Yiyan Jiang) interessiert all das nicht im Geringsten. Die junge Chinesin hat sich kurzentschlossen in den Flieger gesetzt, um ihrem Geliebten, dem chinesischen Geschäftsmann Yu (Wu Da Wei), der in Berlin lebt, einen Überraschungsbesuch abzustatten. In der chinesischen Megacity Chongqing hat man sich kennengelernt, ist sich nähergekommen – zum Abschied hat Yu Ling ein iPhone geschenkt. Seither flogen die Liebes-SMS und Ich-vermisse-dich-vermisst-du-mich-auchNachrichten nur so hin und her zwischen China und Deutschland. Doch als sich Ling entscheidet, selber rüberzufliegen, findet Yu das plötzlich gar nicht mehr so prickelnd. Er ist schließlich verheiratet, Familienvater. Also gibt er sich unabkömmlich und schickt seinen Fahrer und Bodyguard Marco (Florian Lukas) zum Flughafen, um den allzu spontanen One Night Stand so lange zu
beschäftigen, bis der nächste Flieger zurück nach China geht. Doch Ling ist hartnäckig. Obwohl weder Yu das Telefon abhebt, noch Berlin sie mit wirklich offenen Armen in Empfang nimmt, lässt sie den Kopf nicht hängen. Aus Marcos Obhut entschlüpft sie, indem sie sich einer chinesischen Reisegruppe anschließt. Sie hat schließlich Yus Adresse, kann ja nicht so schwer sein, ihn zu finden, meint Ling – und täuscht sich gewaltig. Auf ihrer Odyssee findet sie vorerst zwar keinen Yu, dafür einen Hund und allerlei Seiten von Berlin, die den meisten Touristen verborgen bleiben. Als Marco Ling schließlich wiederfindet, ist sie immer noch nicht entmutigt. Wo ist Yu? Irgendwann klingelt Lings iPhone. Aber nicht ▶l
05 08 2011
LIEBESFILM. OT: I PHONE YOU. Deutschland/China 2011. LÄNGE: 95 Min. REGIE: Dan Tang. BUCH: Wolfgang Kohlhaase. KAMERA: Andreas Höfer. SCHNITT: Sebastian Thümler. MUSIK: Smod. PRODUKTION: Peter Schwartzkopff. DARSTELLER: Yiyan Jiang, Florian Lukas, Wu Da Wei. VERLEIH: Polyfilm.
Yu meldet sich, sondern ihre Freundin Zhazha aus Chongqing. Es ist Lings Geburtstag: Happy Birthday – Ist es schön in Berlin? Wie mans nimmt. Wieder sind ein Tag und eine Nacht vergangen und Ling ist Yu keinen Schritt näher gekommen. Oder vielleicht doch? Inzwischen findet Marco immer mehr Gefallen an der zierlichen, wunderschönen Chinesin. Und auch wenn sie seine Annäherungsversuche recht bestimmt unterbindet, entschließt sich Marco, Ling zu helfen ... Wie funktioniert Liebe in Zeiten von Smartphone und WWW? Genau wie immer: Sie ist voller Missverständnisse, falscher Versprechungen und Enttäuschungen. Davon scheint sich die geradezu hyper-naive Ling nicht beeindrucken zu lassen – und bleibt vielleicht gerade deshalb so liebenswürdig auf ihrem Trip durch ein Berlin zwischen Postkartenidylle und brüchiger Realität. Das bezaubernde Drehbuch von Wolfgang Kohlhaase wird charmant in Szene gesetzt von der Chinesin und Regiedebütantin Dan Tang – und Berlin ist als heimliche Hauptdarstellerin DM sowieso immer einen Film wert.
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Wenn das Samenkorn nicht stirbt Illegale Grenzgänge am Eisernen Tor zwischen Serbien und Rumänien haben wenig mit Flucht zu tun. Bei Donau-Fährmann Hans (Franz Buchrieser) kreuzen sich Geschichten vom Rand der Europäischen Union – skurril, witzig, schön und von markerschütterndem Irrsinn.
Geschichten vom Leben und Sterben an der östlichen Außengrenze der Europäischen Union: Der mit Preisen überhäufte Reuters-Kameramann und Filmemacher Sinisa Dragin beeindruckt mit seiner ersten österreichischen Koproduktion.
Igorvan
(Milos Tanaskovic) ist Serbe, aber seine Familie lebt schon lange in Rumänien. Eines stillen Tages ereilt ihn die Kunde, dass sein Sohn in Serbien tödlich verunglückt ist. Zusammen mit seinem jüngeren Sohn (Dan Condurache) bricht er auf, um den Leichnam heim zu holen. Aber ein Problem gibt es von Anfang an: Papiere haben beide nicht sie müssen also irgendwie illegal über die Grenze. Bald kreuzt das Vater-Sohn-Gespann den Weg eines älteren Mannes, der seine Tochter an sich gekettet hat, um sie ebenfalls nach Hause zu bringen. Die Kleine war allerdings freiwillig durchgebrannt und verführt auch gleich Igorvans Buben, wonach der nur noch verliebt und geil durch die Gegend tappt. An der Donau, dem Grenzfluss zwischen Serbien und Rumänien, gibt es einen österreichischen Fischer namens Hans (Franz Buchrieser), der die Leute ohne Papiere übersetzt. Die Polizei weiß Bescheid, kann aber nicht überall gleichzeitig sein. So kommt Igorvan nach Serbien, wo er eine schockierende Summe be-
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zahlen soll, um den gefrorenen Körper seines Sohnes zurückzubekommen. Ab nun dreht sich das Road Movie um den Rücktransport des Sarges, gespickt mit skurrilsten Figuren und Wendungen, Wegkreuzungen und Missgeschicken. Aber es geht nicht immer so lustig zu. Nico (Mustafa Nadarevic) ist aus Rumänien gekommen, um seine Tochter den Menschenhändlern zu entreißen, die sie nach Sarajevo verschleppt haben. Seine Reise führt in die tiefsten Abgründe des Mittelbalkan und bleibt ohne einen Funken jener Liebenswürdigkeit, die in Igorvans Geschichte stets durchscheint. Auch Nico hat von Fährmann Hans die Geschichte des Priesters gehört, der im 18. Jahrhundert eine ▶l
19 08 2011
Tragikomödie. OT: Wenn das Samenkorn nicht stirbt. Österreich/Serbien 2011. Buch & Regie: Sinisa Dragin. Kamera: Dusan Joksimovic. Schnitt: Petar Markovic. Produktion: Veit Heiduschka, Sinisa Dragin. Darsteller: Milos Tanaskovic, Mustafa Nadarevic, Franz Buchrieser, Dan Condurache, Simona Stoicescu. Verleih: Thimfilm.
Holzkirche versetzen ließ, um sie den Eismassen der Donau zu entreißen. Heute liegt die Kirche am Grund des Stausees und bewirkt wundersame Begegnungen. Eisernes Tor heißt jener Abschnitt, der jahrhundertelang als die gefährlichste aller Donau-Schiffspassagen galt, bis er 1972 durch Rückstau entschärft wurde. Trotz der Staustufe zeigt die Donau immer noch eines der atemberaubendsten Durchbruchstäler Europas. Hier wurde u. a. der neue Film von Autor/Regisseur Sinisa Dragin gedreht. Alle Locations in der österreichisch-serbischen Koproduktion Wenn das Samenkorn nicht stirbt versprühen authentisch-archaischen Charme, wirken unbekannt und zugleich vertraut. Auch die Schauspieler sind hervorragend gecastet man wähnt sich fast in reportageartigem sozialem Realismus, wäre da nicht das verbindende Element der Holzkirche, wie sie mit Ochsen, Seilen und Baumstämmen in einem Fackelzug über eisiges Land geschleppt wird, als Sinnbild für die Parallelität von Schönheit, kh Irrsinn und Leid.
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▶l Film
Das Lied in mir ein 30 Jahre altes Geheimnis stellt in buenos aires die Liebe zwischen Vater und tochter auf die Zerreißprobe: top-drama mit JeSSIca SchWarz und MIchaeL gWISDeK. In Buenos Aires entlarvt sich zwischen Vater und Tochter eine deutsche Lebenslüge.
DIe ProFI-SchWIMMerIn
maria (Jessica schwarz) bricht zu einer reise nach chile auf. Vater anton (michael Gwisdek), ihr einzig verbliebener Verwandter und engster Vertrauter, bleibt mit klammem herzen zurück. maria scheint dagegen nicht unglücklich zu sein über die bevorstehende distanz. aber vorerst bleibt sie darin stecken. bei der Zwischenlandung im argentinischen buenos aires läuft nicht alles wie geschmiert; maria muss warten, bis ihr Pass für den anschlussflug ordentlich mit argentinischen stempeln versehen ist. im Wartebereich singt eine mutter ihrem baby ein spanisches kinderlied vor, und das weckt dunkle erinnerungen an eine ferne Vergangenheit in maria: sie kriegt einen heulkrampf und ruft doch wieder ihren Vater an, um nach trost und vielleicht einer erklärung zu suchen. kaum einen halben tag später
steht anton im hotel in buenos aires vor ihr, und kurz darauf erfährt maria, dass sie adoptiert ist: einst war anton in argentinien tätig, als marias leibliche eltern von der militärdiktatur verschleppt und umgebracht wurden, also hatten anton und seine verstorbene Frau das kind adoptiert und mit sich nach deutschland genommen. maria werfen diese informationen aus der bahn. Verbissen gräbt sie ihren Wurzeln hinterher und entdeckt ein düsteres Geheimnis, das seit 30 Jahren in buenos aires schlummert und das Verhältnis zu ihrem Vater auf kh die Zerreißprobe stellt.
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drama. oT: das Lied in mir. deutschland/argentinien 2010. lÄnge: 95 min. regie: Florian cossen. Buch: elena von saucken, Florian cossen. kamera: matthias Fleischer. SchniTT: Philipp thomas. muSik: matthias klein. ProdukTion: Fabian maubach, Jochen Laube. darSTeller: Jessica schwarz, michael Gwisdek, rafael Ferro, beatriz spelzini, carolos Portaluppi. Verleih: Lunafilm.
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REDE LIEBER UNGEWÖHNLICH
THE KING’S SPEECH
Colin Firth spielt den britischen König George VI. (der Vater von Queen Elizabeth II.), der an einem bösen Sprachfehler leidet: Er stottert. Doch das Radio wird zum Massenmedium, der 2. Weltkrieg verlangt nach starken, klaren Worten des Königs. Eine Katastrophe bahnt sich an – kann der seltsame Sprachlehrer (Geoffrey Rush), den Georges Frau (die spätere Queen Mum, gespielt von Helena Bonham Carter) schließlich engagiert, helfen? Tom Hoopers virtuos inszeniertes Drama war der OscarAbräumer 2011 (Bester Film, Beste Regie, Bester Hauptdarsteller, Bestes Drehbuch) – auf der Oscar-Edition gibts zusätzlich faszinierende Hintergrund-Info wie zum Beispiel originale Tonaufnahmen des echten George VI.
▶l TEXT: GINI BRENNER
SPRACHGEFÜHL
FOTOS: CONSTANTIN
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Drama. OT: The King’s Speech. Großbritannien 2010. Regie: Tom Hooper. Darsteller: Colin Firth, Geoffrey Rush, Helena Bonham Carter. Extras: Audiokommentar, HörfilmFassung, Original-Kinotrailer, in der 2-Disc-Oscar-Edition zusätzlich Interviews, Making of, Featurettes, Hintergrund-Info. Sprachen: Deutsch, Englisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch.
**Statt-Preise sind letztgültige Verkaufspreise. Satz- und Druckfehler vorbehalten. Preisangabe in Euro.
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„127 Hours“ Mitreißend, unbarmherzig und packend: Der Überlebenskampf von Aron Ralston, der während einer Tour durch den Bluejohn Canyon Utahs in eine dramatische Situation gerät. Eine wahre Geschichte. DVD, Laufzeit 89 Minuten.
Tommy Jaud „Resturlaub“ Seine Eltern wollen, dass er endlich ein Haus baut. Seine Freundin will endlich ein Kind. Und seine Freunde wollen zum elften Mal nach Mallorca. Doch Pitschi Greulich hat einen ganz anderen Plan. 256 Seiten, 8 30
P.C. & Kristin Cast „Verbrannt“ Die Dinge stehen schlecht im House of Night. Um Zoey herum ist alles zerstört, wofür sie je gekämpft hat. Stark ist der Einzige, der zu ihr durchdringen kann, doch dafür müsste er sterben. Buch erscheint am 12.08.2011. 608 Seiten, 17 50
Håkan Nesser „Das zweite Leben des Herrn Roos“ Roos ist unzufrieden mit sich, dem Leben, seiner Ehe - bis eines Tages ein kleines Wunder geschieht. Er gewinnt im Toto und beginnt ein Doppelleben in einem abgelegenen Häuschen im Wald. 528 Seiten, 1030
▶l Fun DVD SKIP & Disney Home Entertainment verlosen 6 Gnomeo und Julia-Packages, beste▶l hend aus T-Shirt, Tasche und Blu-ray oder DVD. Surf auf www.skip.at und gewinn!
KLEINKRIEG DER HERZEN
GNOMEO UND JULIA
Auch Zwerge haben einmal klein angefangen. Doch mittlerweile hat der Kleinkrieg zwischen den Gartenzwergfamilien von Graf Zinnoberrot und Gräfin Blaublut, die benachbarte Gärten am schönen Verona Drive bevölkern, epische Ausmaße angenommen. Es kommt, wie es kommen muss: Zinnoberrots Tochter Julia und Blaubluts Sohn Gnomeo verlieben sich ineinander – und die actionreiche Zwergenkomödie geht erst richtig los ... Elton Johns Debüt als Kinderfilmproduzent, von ihm stammt natürlich auch die Musik! Ein besonderes Vergnügen ist die englische OV – mit zwergigen Synchronstimmen von Maggie Smith bis Ozzy Osbourne. Animation. OT: Gnomeo and Juliet. USA 2010. Regie: Kelly Asbury. Mit den Stimmen von Anke Engelke, Bürger Lars Dietrich (DV) bzw. James McAvoy, Emily Blunt, Michael Caine, Patrick Stewart, Dolly Parton, Maggie Smith, Jason Statham, Ozzy Osbourne (OV). Extras: Alternative Enden, zusätzliche und alternative Szenen, Featurettes mit den Star-Stimmen, Musikvideo. Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch (DTS 5.1).
127 HOURS
James Franco kann vielleicht nicht so gut Oscar-Galas moderieren – sein Schauspieltalent ist aber unbestreitbar. In Danny Boyles (Slumdog Millionär) Drama nach einer wahren Begebenheit spielt er den leidenschaftlichen Kletterer Aron Ralston, der bei einer Solo-Klettertour von einem Felsbrocken eingeklemmt wird und bald vor der Entscheidung steht: Unterarm oder Leben … Hochdramatische, spannende filmische Tour de force. Drama. OT: 127 Hours. USA/Großbritannien 2010. Regie: Danny Boyle. Darsteller: James Franco, Kate Mara, Amber Tamblyn. Extras: Digital Copy. Sprachen: Englisch, Deutsch (DD 5.1). Untertitel: Englisch, Deutsch.
▶l TEXT: GINI BRENNER
DER ADLER DER NEUNTEN LEGION
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Ein römischer Legionär (Channing Tatum), der die Ehre seines Vaters wiederherstellen will, wagt sich weit ins barbarische Kaledonien, das heutige Schottland, vor und erlebt das Abenteuer seines Lebens. Cleveres und spektakulär inszeniertes Historiendrama von Kevin Macdonald (State of Play) nach der Romanserie von Rosemary Sutcliff, prominent besetzt mit Donald Sutherland, Jamie Bell und Mark Strong. Drama. OT: The Eagle. Großbritannien 2011. Regie: Kevin Macdonald. Darsteller: Channing Tatum, Donald Sutherland, Jamie Bell, Mark Strong. Exras: Making-of, entfallene Szenen, alternatives Ende, Audiokommentar, Original-Kinotrailer. Sprachen: Deutsch (DD 5.1 & DTS 5.1), Englisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch.
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SKIP AUGUST
Schönheitschirurg Danny (Adam Sandler) ist single und Frauenheld, der sich als verheirateter Mann ausgibt, um seine Affären immer schön unverbindlich halten zu können. Doch die Exit-Strategie wird zum Bumerang, als Danny endlich eine findet, die er wirklich heiraten will – die aber vorher unbedingt noch mit Dannys baldiger Ex-Frau Frieden schließen muss. Also wird die Kollegin (Jennifer Aniston) kurzerhand zur Gattin befördert, und das Chaos nimmt seinen Lauf. Fröhlicher Sommerspaß! Liebeskomödie. OT: Just Go With It. USA 2011. Regie: Dennis Dugan. Darsteller: Adam Sandler, Jennifer Aniston, Brooklyn Decker. Extras: Entfallene Szenen, Bloopers, Featurettes, Audiokommentare. Sprachen: Deutsch, Englisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch.
FOTOS: VERLEIHER
MEINE ERFUNDENE FRAU
LICHT INS DUNKEL
ICH BIN NUMMER VIER
Neun Überlebende eines zerstörten Planeten sind auf der Erde untergetaucht, aber jetzt werden sie einer nach dem anderen ermordet. Der junge John (Alex Pettyfer) hat sich bis jetzt gut versteckt gehalten, doch dann ist es ausgerechnet die Liebe zu einem Menschenmädchen (Glee-Star Dianna Agron), die ihn zur Zielscheibe der Bösen macht ... Mystery-Action, produziert von Michael Bay (Transfomers). Sci-fi-Action. OT: I Am Number Four. USA 2011. Regie: D. J. Caruso. Darsteller: Alex Pettyfer, Dianna Agron, Timothy Olyphant, Teresa Palmer. Extras: Pannen vom Dreh, Featurette. Auf der Blu-ray zusätzlich deleted Scenes. Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch (DD 5.1). Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch u.v.m.
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BEASTLY
Noch ein Heimkino-Auftritt für den äußerst knusprigen Alex Pettyfer: In Beastly spielt er einen arroganten jungen Schnösel, der sich über ein Goth-Girl (netter Gastauftritt von Mary-Kate Olsen) lustig macht – und daraufhin von ihr verflucht wird. Der fesche Kerl wird in ein hässliches Monster verwandelt und von seinem reichen Vater verstoßen. Nur die Liebe der süßen Lindy (Vanessa Hudgens) könnte ihn retten … moderne Variation des ewig romantischen Beauty & Beast-Themas – perfekt für lange Mädelsabende. Fantasy-Liebesfilm. OT: Beastly. USA 2010. Regie: Daniel Barnz. Darsteller: Alex Pettyfer, Vanessa Hudgens, Neil Patrick Harris, Peter Krause. Extras: Alternatives Ende, entfallene Szenen, Featurettes, Musikvideo. Sprachen: Deutsch (DTS 5.1), Englisch (DD 5.1).
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DEEP END
FOTOS: VERLEIHER
DER MANN, DER VOM HIMMEL FIEL Schön gemachtes Reissue des wundervoll psychedelischen Siebzigerjahre-Sci-fi-Dramas von Nicolas Roeg mit einem hinreißend jungen David Bowie in der Hauptrolle als Außerirdischer, der an der Menschheit scheitert. Fantasy. Großbritannien 1975.
JULES UND JIM Filmische Juwelen zu entdecken gibts auch in der brandneuen François-Truffaut-Edition, so wie die legendäre Dreiecks-Lovestory mit Jeanne Moreau, Henri Serre und Oscar Werner auf der Höhe seiner viel zu kurzen internationalen Karriere. Drama. Frankreich 1962.
RESTREPO Zurück in die Wirklichkeit: In dieser beinharten Doku zeigen die beiden US-Journalisten Sebastian Junger und Tim Hetherington die traurige Realität des AfghanistanKrieges hautnah und fernab der vom Bush-Regime gesteuerten Jubelberichterstattung.
Ein echter Höhepunkt für Filmfans: Im Jahre 1970 drehte Regisseur Jerzy Skolimowski (Herzbube, Hände hoch!, Essential Killing) diese verstörende, hocherotische Liebesgeschichte um eine verführerische Frau, ihren Liebhaber und ihren 15-jährigen Verehrer. Deep End, ein Meisterwerk des SeventiesKinos, galt lange als verschollen – und erscheint jetzt als sorgfältig restaurierte HD-Fassung (samt dem großartigen Soundtrack mit Can, Cat Stevens etc.). Drama. OT: Deep End. USA/Deutschland 1970. Regie: Jerzy Skolimowski. Darsteller: Jane Asher, John Moulder Brown, Diana Dors. Extras: Featurettes, englischer Trailer, Bildgalerie mit originalem Werbematerial. Sprachen: Deutsch, Englisch (DD 2.0). Untertitel: Deutsch.
Doku. USA 2010.
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PROMOTION
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MACH DIE BLU-RAY WELLE!
Das beliebte CineProject von FOX ist jetzt noch schärfer: Ab 12. August kommen 21 Highlights der erfolgreichen Cineasten-Filmedition in High Definition heraus. Damit definiert Fox Heimkinogenuss neu – der Beginn einer Ära, denn ab sofort gibts mehrmals im Jahr ausgewählte und brandneue Filme in der brillanten Bluray Bild- und Soundqualität und mit noch mehr Bonusmaterial. Für den Anfang erscheinen das brandaktuelle SciFi-Drama Alles, was wir geben mussten, außerdem der Kriegsfilm Der Schmale Grat von Cannes-Gewinner Terrence Malick (The Tree of Life), der Komödienklassiker Harry & Sally, Wes Andersons wunderbar altmodischer Animationsfilm Der fantastische Mr. Fox und viele, viele andere. Keine Angst vor dem Sommerloch! Verkaufsstart: 12. 08.
AMERICAN DAD VOL. 5.
Wer den Family Guy mag, wird American Dad lieben: 14 schräg-geniale Folgen der fünften Staffel um den CIA-Agenten Stan Smith und seine durchgeknallte Familie, aus der Feder von Family GuySchöpfer Seth McFarlane, nehmen Kurs auf die Couch. Wundervoll komisch, brutal zynisch und fernab jeglicher political correctness findet hier der Ein-Mann-Anti-Terror-Feldzug statt, uramerikanisch und völlig irrwitzig. Einfach unwiderstehlich!
DIE HOLLYWOOD COLLECTION GIBT STOFF!
Zwei der besten Thriller des letzten Jahres erscheinen schon jetzt in der Hollywood Collection zum unschlagbaren Preis auf DVD und Blu-ray: Wall Street – Geld schläft nicht hat alle Hoffnungen eingelöst, die Filmfans für die Fortsetzung von Oliver Stones bösem Börsen-Klassikers Wall Street nach der Finanzkrise hegten – eine neue Generation (Shia LaBeouf, Carey Mulligan), neue Verbrechen, und ein alter Bösewicht: Gordon Gekko (Michael Douglas) – vom Feinsten! Und mit dem temporeichen Actionthriller Unstoppable – Außer Kontrolle kommt Bewegung ins Wohnzimmer: Tony Scotts Film-Coup vereint den alten Hasen Denzel Washington mit dem jungen Heißsporn Chris Pine im Kampf um Menschenleben bei einer gnadenlosen Zugfahrt in die Katastrophe. Mehr Info: www.hollywood-collection.de Verkaufsstart: 05. 08.
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FOTOS: FOX HOME ENTERTAINMENT
TV-Zeichentrick. OT: American Dad Vol.5. USA 2009. Idee: Seth MacFarlane, Mike Barker, Matt Weitzman. Extras: 101 Entfallene Szenen, Trinkspiel mit Roger, Trivia zu ‚Der Bar Mitzvah – Clou‘, 14 Audiokommentare von Mike Barker und anderen Crew-Mitgliedern. Sprachen: Deutsch 2.0 Surround, Englisch 5.1 Dolby Digital. Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte. Verkaufsstart: 29. 07.
Hilfe zur Selbstentwicklung Spendenkonto PSK 7.199.000
Deine Spende verwirklicht Trinkwasser in Äthiopien. Bitte, gib uns Deine Hand! 30 Jahre Menschen für Menschen
Menschen brauchen kein Mitleid, sondern Hilfe zur Selbstentwicklung. Heuer ist Menschen für Menschen 30 Jahre alt – dank Deiner Spende ist es uns gelungen eine Vielzahl an Brunnen in Dorfnähe zu errichten. Aber noch immer haben viel zu viele Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Um das zu ändern, brauchen wir Deine Hilfe. www.menschenfuermenschen.at
▶l Fun GAMES ▶l TEXT: KURT ZECHNER
DRIVER SAN FRANCISCO
Für PS3, Xbox360, Wii, PC. Action am Steuer. Der erste Teil der rasanten Abenteuer-Serie für die Konsolen der neuesten Generation reizt die aktuellsten technischen Entwicklungen bis zum Anschlag aus: Als knallharter Detective wirst du in den Straßen von San Francisco in noch härtere Abenteuer verwickelt. Das Ganze in noch tollerer Optik als gewohnt und vor allem mit über 100 originalgetreuen Kult-Autos: Echt kinoreif!
GIB GAS UND HAB SPASS! CAPTAIN AMERICA SUPER SOLDIER
Für PS3, Xbox360, Wii, DS. Noch ein Action-Knaller in brandneuer 3D-Technologie: Als Superhero mit Superschild musst du im düsteren Schloss der bösen Hydra-Organisation die Schergen des Red Skull besiegen. Das Game zum neuesten SuperheldenBlockbuster glänzt mit mehreren 3D-Modi, mit spezieller Brille kann man sogar auf herkömmlichen Displays in die dritte ActionDimension eintauchen.
SUPER STREET FIGHTER IV ARCADE EDITION
FÜR PC, PS3, X Xbox360. We need that beat:
So solls sein – Fight-Action ohne Schnörkel, dafür mit optimalem Gameplay und super Optik. Der neueste Teil der klassischen Beat’em-up-Serie bringt das Arcade-Feeling ins Wohnzimmer – ab jetzt ist Combos üben angesagt!
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DIE SIMS 3 STADT-ACCESSOIRES FÜR PC/MAC. Ärgerst du dich
manchmal über die Unfähigkeit der Stadtplaner, die die modernen City-Zentren immer langweiliger gestalten? Dann machs du doch besser: Mit dieser Erweiterung kannst du deine Sims-City mit tollen neuen Attraktionen ausstatten, von Prachtbibliothek bis Abenteuerspielplatz.
JAMES NOIR’S HOLLYWOOD CRIMES 3D Für 3DS. Moderne 3D-Technologie meets coole Sixties-Optik: Als Detektiv mit besonderen Fähigkeiten bist du als Stargast bei einer TV-Show geladen – und kommst dem üblen Plan eines genialen Serienkillers auf die Spur. Eine Vielzahl von kniffligen Rätseln in einem wunderschönen Adventure – Spaß & Spannung für viele Sommerstunden!
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Daniel Craig, Harrison Ford, Olivia Wilde und die außerirdischen
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