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Gut organisiert »
Was stand da noch mal drin? Screenshots von Stellenanzeigen sind eine gute Gedächtnisstütze. Foto: dpa
Screenshots helfen dir im Bewerbungs-Chaos
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Ist das 20. Bewerbungs-Anschreiben verfasst, kannst du dich mitunter nicht mehr an das erste erinnern. Mit einfachen Kniffen kommst du aber gut organisiert durch die Bewerbungsphase. Die Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz ist meist nicht mit einer einzelnen Bewerbung abgehakt. Um den Überblick zu bewahren, lohnt es sich für dich, eine Bewerbungstabelle anzulegen. Das empfiehlt jedenfalls die Bundesagentur für Arbeit. Um den Stand jeder einzelnen Bewerbung im Kopf zu haben, sollte diese Tabelle mehrere Spalten haben. Darin notieren kannst du zum Beispiel den Zeitpunkt der Bewerbung, den Namen und Ansprechpartner des Unternehmens, die genaue Stelle, die Art der Bewerbung und den aktuellen Bearbeitungsstand. Weil viele Stellenanzeigen nach einiger Zeit aus dem Internet verschwinden, solltest du sicherheitshalber einen Screenshot der Anzeige erstellen und diesen abspeichern oder ausdrucken, erläutert die Arbeitsagentur. So weißt du, worauf das Unternehmen in der Ausschreibung Wert gelegt hat – und kannst dich gut auf das möglicherweise folgende Vorstellungsgespräch vorbereiten.
Hier gibt’s digitale Tipps und Hilfe für Azubis
Welche Ausbildung könnte die richtige sein? Und wie finde ich einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf? Antworten auf diese und ähnliche Fragen gibt unter anderem die Internetseite der Agentur für Arbeit. Hier findest du allerlei Tipps und Tests rund um Berufsfelder, Ausbildungsordnungen und Alternativen sowie Möglichkeiten, in Berufe hineinzuschnuppern.
Auch wie du eine anständige Bewerbung schreibst und den Start deiner Ausbildung inklusive möglicher finanzieller Unterstützung gut vorbereitest, wird in gut verständlicher Sprache erklärt. Wenn du das Ganze lieber auf dem Smartphone erledigst, kannst du einen Blick auf die App „AzubiWelt“ werfen, die dich auf Android- und iOS-Geräten durch den Ausbildungsdschungel führt.
Falls du bereits in der Ausbildung steckst, kann sich bei Fragen und Problemen ein Besuch bei „Dr. Azubi“ lohnen. Dahinter steckt aber kein Arzt, sondern eine Ratgeberseite des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Als Azubi erhältst du hier Rat zu Ausbildungsordnungen, Rechten und Pflichten. Im Forum gibt es außerdem Hilfe bei konkreten Fragen, Wünschen oder Problemen.
» www.arbeitsagentur.de » jugend.dgb.de/ausbildung/ beratung/dr-azubi
Ansprechpersonen für Schülerinnen und schüler
Berufsberatungsfachkräfte der Agentur für Arbeit im Landkreis Schaumburg
Benjamin Brodka
Katharina Klingenhagen
Nena Klemz
Ines Rahn-Weiser Sebastian Grone
Matthias Voges
Nadine Wix
Horst-Joachim Schwenke
„Für dich! Mit dir! Gemeinsam!“
So erreichst du die Berufsberatung der Agentur für Arbeit
Egal, an welchem Punkt du aktuell bei deiner Berufswahl stehst: Wir unterstützen dich von den ersten Schritten bis zum Ausbildungsbeginn und auch darüber hinaus per Videoberatung, telefonisch oder während der Schulsprechzeiten in deiner Schule. Immer getreu unserem Motto: „Für dich! Mit dir! Gemeinsam!“ Viele Infos rund um die Themen Ausbildung und Studium findest du außerdem im Internet: Dein direkter Draht in die Berufsberatung:
Telefon 05721 / 933-501
ab in den Beruf
Mit diesen Tipps klappt dein Ausbildungsstart nahezu sorgenfrei
Hilfe, lauter neue Kollegen! Und was, wenn es mir da nicht gefällt? Die Ausbildung stellt einen prägenden Einschnitt des Lebens dar. Mit diesen Tipps musst du den Wechsel ins Berufsleben nicht fürchten.
Nach der Schule direkt ins Berufsleben zu starten, kann sich auch mal überwältigend anfühlen. Mit diesen Kniffen fällt dir der Übergang in den neuen Lebensabschnitt leichter.
Aufregung in den Griff bekommen Tiefenentspannt geht wohl niemand am ersten Tag in den Ausbildungsbetrieb. „Ein wenig Lampenfieber kann aber sogar ein gutes Zeichen sein“, sagt die Karriere-Coachin Carolin Klaus. Am besten spreche man die Nervosität direkt an. „Man ist ja zurecht ein wenig aufgeregt.“ Das sei besonders für junge und eher schüchterne Lehrlinge ein guter Weg, mit ihrer Unsicherheit umzugehen.
Neugierig auftreten Je offener und neugieriger ein junger Mensch ist, desto leichter falle ihm der Einstieg in den neuen Kollegenkreis, schildert Klaus. „Als Azubi bin ich in einer Position, in der ich noch nicht so viel weiß – aber das ist auch in Ordnung.“ Mit Interesse an die neue Tätigkeit heranzugehen, könne schon ein wichtiger Beitrag sein. Zum Beispiel, indem man viele Fragen stellt. Anschluss im Team finden Wer offen auf das neue Team zugeht, wird meist auch herzlich aufgenommen. „Oft sind es auch Gruppen von Azubis, die gleichzeitig anfangen – und dann ein enges Netzwerk bilden und sich gegenseitig unterstützen“, sagt Klaus. Aber auch mit Kollegen, mit denen man Gemeinsamkeiten teile, ließe sich schnell Kontakt knüpfen.
Überforderung vermeiden Klaus empfiehlt, stets Block und Stift zur Hand haben. Insbesondere zu Beginn müssten sich Azubis mit einer Fülle an neuen Informationen auseinandersetzen. Da sei es völlig normal, sich
Wer offen und neugierig auf das neue Team zugeht, wird meist schnell herzlich aufgenommen. Foto: dpa
nicht alles merken zu können. Entscheidend sei, Engagement zu signalisieren und die Informationen zu strukturieren.
Die Expertin rät außerdem dazu, den Feierabend bewusst zur Entspannung zu nutzen. „Am besten fragen sich Azubis, was ihnen als Ausgleich zum neuen Arbeitsalltag guttut.“ Das könnten Sport, Freunde oder ein gutes Buch sein.
Mit Stress umgehen lernen Nimmt die Belastung in der Ausbildung überhand, empfiehlt Klaus, das Gespräch mit anderen Auszubildenden oder Freunden zu suchen. Wer sich mit der neuen Situation zunehmend überfordert fühle, könne das Problem auch mit dem Ausbildungsleiter besprechen und um Feedback bitten. „Das gibt wieder Sicherheit, weil man häufig positives Feedback bekommt.“
Mit Enttäuschung klarkommen Azubis müssen sich im Klaren sein, dass es auch Momente im Job geben kann, die langweilig sind oder keinen Spaß machen. Dann ist es Klaus zufolge ratsam, zunächst in sich hineinzuhorchen: Macht die Arbeit an sich Spaß? Womöglich handelt es sich nur um ein Motivationstief.
Wer merkt, dass der Beruf an sich nicht das Richtige ist, sollte rechtzeitig handeln. Klaus empfiehlt ein Gespräch mit den Eltern und im Anschluss mit dem Ausbilder.
Die Finanzen im Blick Mit dem ersten Schritt ins Berufsleben gilt es auch, die eigenen Finanzen zu regeln. Laut Julian Uehlecke, Referent für Berufsausbildung bei der Jugendabteilung des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB), brauchen Azubis vor dem ersten Arbeitstag ein eigenes Bankkonto und sollten sich mit ausreichend zeitlichem Vorlauf um eine Steueridentifikations- und Sozialversicherungsnummer kümmern. Beide müssen sie dann dem Arbeitgeber mitteilen.
Wer auf finanzielle Unterstützung angewiesen ist, hat Uehlecke zufolge zwei Möglichkeiten. Zum einen gibt es die Berufsausbildungsbeihilfe der Bundesagentur für Arbeit. Zum anderen können Azubis in schulischer Ausbildung Bafög beantragen. Und für Azubis, die alleine wohnen, gibt es unter Umständen Wohngeld.
Als Azubi ins ins Ausland
Was dir das bringt
Unter Studierenden sind Auslandssemester etabliert und gehören zum Teil sogar zum Pflichtprogramm. Aber auch Azubis können während ihrer Ausbildung andere Länder kennenlernen. Was dabei wichtig ist.
Als Schreiner nach Dänemark, als Bierbrauerin nach Schweden oder als Industriekaufmann nach China: Azubis haben die Möglichkeit, andere Länder und deren Arbeitskultur kennenzulernen. Aber wie läuft so ein Auslandsaufenthalt während der Ausbildung ab? Antworten auf wichtige Fragen:
Was bringt mir ein Auslandspraktikum eigentlich? Während eines Auslandsaufenthalts kannst du als Azubi deine Fremdsprachenkenntnisse erweitern und beruflich dazulernen. Du sammelst Erfahrung auf dem internationalen Arbeitsmarkt und musst deine Selbstständigkeit und Flexibilität unter Beweis stellen. So verbesserst du während der Ausbildung insgesamt deine beruflichen Möglichkeiten.
Wie kann so ein Auslandsaufenthalt aussehen? „Meist absolvierst du ein betriebliches Praktikum im Ausland“, lautet die Antwort der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung (NA BIBB).
In der Regel dauert das Praktikum zwischen drei und acht Wochen. Es sind aber auch längere Aufenthalte möglich. Du kommst in dieser Zeit beispielsweise in Jugendherbergen, Mietunterkünften oder bei Gastfamilien unter.
An wen wende ich mich bei Interesse zuerst? Die Berufsschule oder der Ausbildungsbetrieb ist üblicherweise dein erster Ansprechpartner. Wenn diese nicht weiterhelfen können, liefert zum Beispiel auch das Serviceportal „MeinAuslandspraktikum“ Unterstützung.
Laut NA BIBB sind darüber hinaus die Mobilitätsberater des Netzwerks Berufsbildung ohne Grenzen (BoG) zentrale Ansprechpartner. Sie agieren als Brückenbauer, da sie sowohl Azubis und junge Fachkräfte als auch die Betriebe zum Thema Auslandsaufenthalte beraten. Die Beratung ist bei den Industrie- und Handelskammern und den Handwerkskammern angesiedelt. Bei Interesse also einfach in der Stadthäger IHK-Geschäftsstelle nachfragen.
Mit wie viel Vorlauf muss ich meinen Auslandaufenthalt planen? Bewirbst du dich als Azubi auf ein Erasmus-Stipendium in der Praktikumsplatzsuche der NA beim BIBB, kann es mit dem Aufenthalt sehr schnell gehen. Den Angaben nach dauert es dann nur wenige Wochen.
Wenn dein Ausbildungsbetrieb oder die Schule einen eigenen Antrag stellen möchten, gibt es hingegen Anmeldefristen. Hier kann es bis zu einem Jahr dauern, bis es losgeht. Azubis und Betriebe können sich von den Mobilitätsberatern des BoG-Netzwerks unterstützen lassen.
Gibt es finanzielle Unterstützung? Als Azubi kannst du Zuschüsse für die Reise- und Unterkunftskosten vor Ort bekommen. Für Aufenthalte in Ländern der EU kommt zum Beispiel eine Förderung des Programms Erasmus+ infrage.
Für Auslandsaufenthalte in Ländern, die Erasmus+ nicht abdeckt, gibt es das Förderprogramm AusbildungWeltweit. Ausbildungsbetriebe, Kammern, überbetriebliche Ausbildungszentren oder berufliche Schulen können Zuschüsse für ihre Auszubildenden beantragen – jedenfalls, sofern bereits ein Partnerbetrieb im Ausland gefunden wurde.
Während eines Praktikums in einem Betrieb im Ausland kannst du im Zuge deiner Ausbildung deine beruflichen Kenntnisse und Techniken ausbauen. Foto: dpa
» www.meinauslandspraktikum.de » www.berufsbildung-ohne-grenzen.de » www.erasmusplus.de » www.ausbildung-weltweit.de
Wohnheim, Internat oder die erste eigene Wohnung: Besonders, wenn auf Azubis lange Pendelstrecken zukommen, kann es sinnvoll sein, bei den Eltern auszuziehen. Foto: dpa
Weite Welt oder weite Wege?
Wenn Azubis zu Hause ausziehen
Einen Ausbildungsplatz finden und die ersten Schritte im Berufsleben gehen: Das ist für Schüler oft schon Herausforderung genug. Aber was, wenn sie zudem zu Hause ausziehen müssen – oder wollen?
Wenn du direkt nach der Schule in eine duale Berufsausbildung startest, bist du oft noch ziemlich jung. Gleichwohl hast du als angehender Azubi womöglich den Wunsch, eigenständig zu leben und in die Welt zu ziehen. Ist ein Umzug mit Start in die Ausbildung denkbar? Die Agentur für Arbeit kennt die Antworten auf die wichtigsten Fragen.
Ist es ein realistischer Wunsch, während der Ausbildung nicht mehr bei den Eltern wohnen zu wollen? Es kommt vor und ist definitiv nicht unrealistisch, dass junge Menschen mit Beginn einer Ausbildung auch auf eigenen Beinen stehen wollen. Manchmal müssen Jugendliche während ihrer Ausbildung sogar außerhalb ihres Wohnorts leben, da der gewünschte Ausbildungsberuf nicht wohnortnah ausgebildet wird oder der Standort der Berufsschule ein tägliches Pendeln nicht zulässt.
Besonders da, wo auf Azubis lange Pendelstrecken zukommen würden oder es gar keine Möglichkeit gibt, den Betrieb mit dem öffentlichen Nahverkehr zur erreichen, kann es ein sinnvoller Schritt sein, beispielsweise in ein Wohnheim zu ziehen. Wenn Auszubildende noch unter 16 Jahre alt sind, müssen zusätzlich aber rechtliche Rahmenbedingungen erfüllt werden, wie sie das Jugendarbeitsschutzgesetz vorsieht. Jugendliche brauchen zum Beispiel im Wohnheim ein bestimmtes Maß an Betreuung. Soll es eine eigene Wohnung sein, müssen sich in der Regel die Eltern darum kümmern.
Welche Wohnmöglichkeiten bieten sich an? Es gibt zum Beispiel Wohnheime oder Internate speziell für Azubis. Diese werden in einigen Städten direkt von der Kommune betrieben. In größeren Städten können Azubis auch mal in einem Studentenwohnheim unterkommen.
Daneben gibt es mittlerweile Arbeitgeber, die an Berufsschulstandorten Wohnungen anmieten oder Wohnheime haben, damit die Azubis dort während des theoretischen Teils der Ausbildung wohnen können. Auch besteht die Möglichkeit, eine eigene Wohnung zu mieten. Hier müssen sich aber in der Regel die Eltern zu den
Voraussetzungen erkundigen. Und längst nicht jeder Vermieter ist mit einer Vermietung an Minderjährige einverstanden.
Wie lässt sich der Auszug finanziell stemmen? Es dürfte schwierig sein, die Miete allein mit der Ausbildungsvergütung zu stemmen. Grundsätzlich sind die Eltern von Auszubildenden verpflichtet, sie zu unterstützen, wenn der Bedarf zum Leben, Lernen und Wohnen über die Ausbildungsvergütung nicht gedeckt ist.
Reicht das Einkommen der Eltern dafür jedoch nicht aus und sind vielleicht noch weitere Kinder im Haushalt zu versorgen, kann für das Kind als Azubi Anspruch auf Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) bestehen. Sie ist für Azubis gedacht, die nicht mehr zu Hause wohnen können – zum Beispiel, weil ihr Ausbildungsbetrieb nicht in einer bestimmten Zeit zu erreichen ist.
Die Azubis können BAB als Zuschuss bei der Agentur für Arbeit beantragen. Sie müssen die Geldleistung nicht zurückzahlen. Bezuschusst werden Wohnungskosten, Familienheimfahrten und die Kosten für das Pendeln vor Ort.
Wie hoch fällt diese Leistung aus? Das hängt von der Ausbildungsvergütung und dem Einkommen der Eltern ab. Es gibt auch die Möglichkeit, Stipendien zu beantragen. Hinzu kommt: Inzwischen ist es so, dass Arbeitgeber ihre Azubis beim Thema Wohnen vermehrt unterstützen. Diesbezüglich hat ein Wandel stattgefunden, der noch nicht abgeschlossen ist.
Wer mit seinem Ausbildungsbetrieb offen das Gespräch sucht, kann unter bestimmten Umständen einen Zuschuss oder Darlehen vom Ausbildungsbetrieb erhalten: beispielsweise zur Finanzierung der Wohnheimmiete. Teilweise stellen Unternehmen Pendelbusse kostenfrei zur Verfügung oder passen die Arbeitszeiten an die öffentlichen Verkehrsmittel an.