Horizonte 125 - Geistreich gegen die Klimakatastrophe

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KURZ UND KNAPP

Aufgeschnappt

«Ich kann verstehen, wie sich der Zauberlehrling gefühlt haben muss.» Fotos: zVg

Der argentinische Physiker und Erfinder des H-Indexes Jorge Hirsch sprach kürzlich über unbeabsichtigte negative Konsequenzen der von ihm 2005 vorgeschlagenen Messgrösse für die wissenschaftliche Leistung. Zum Beispiel sei sie «zu sensibel für das, was in der Wissenschaft Mode ist». Die Metrik berücksichtigt die Anzahl der Arbeiten, die Forschende veröffentlichen, sowie die Anzahl der Zitate, die sie jeweils dafür erhalten. Sie gehört mittlerweile zu den wichtigsten Leistungsbelegen in der akademischen Welt.

«Jahrzehntelange Verleugnung der Klimaerwärmung scheint den Weg für die Verleugnung von Covid-19 geebnet zu haben.» Neela Banerjee, Reporterin in Washington für Inside Climate News, zitiert Fachleute aus den Klimawissenschaften und erklärt, wie viele politisch rechts ausgerichtete Personen in den USA ticken.

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125 Juni

2020

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Horizonte 125

Nicht replizierbar, weil die Daten fehlen Der Chefredaktor von Molecular für sind, weshalb viele wissenBrain, Tsuyoshi Miyakawa, publi- schaftliche Studien nicht reprozierte Anfang Jahr eine Analyse duzierbar sind. Dies neben wei­seiner Entscheidungen über Ma- teren un­angemessenen Praktiken nuskripte, die bei ihm eingereicht der Wissenschaft wie dem Aufwurden. 180 davon hat er seit An- stellen von ­Hypothesen nach dem fang 2017 durchgesehen. Bei 41 Bekanntwerden von Ergebnissen bat er die Autorinnen und Autoren (Harking), dem nachträglichen um die Bereitstellung ihrer Roh- An­passen von statistischen Anadaten. Daraufhin wurden zu sei- lyseparametern (P-Hacking) und ner Überraschung 21 dem selektiven Pubder Manuskripte zulizieren von positiven rückgezogen. Das deu- «Die Anforderung Ergebnissen (Publivon Rohdaten tet gemäss Miyakawa cation bias). Er fordarauf hin, «dass nur hat mehr als die dert deswegen: «In schon die AnfordeAnbetracht der Tat­ Hälfte der rung von Rohdaten sache, dass jede wisManuskripte senschaftliche Studie mehr als die Hälfte vertrieben.» der Verfassenden verauf Rohdaten basietrieben hat». Von den ren sollte und dass verbleibenden, erneut eingereich- der Datenspeicherplatz keine Heten 20 Manuskripten lehnte er rausforderung mehr darstellt, schliesslich 19 wegen unzurei- sollten sich Zeitschriften grundchender Datenbasis ab. Er folgert: sätzlich darum bemühen, dass «So legten mehr als 97 Prozent der ihre Autoren die Rohdaten nach 41 Verfassenden die Rohdaten zur der Publikation des Papiers in Untermauerung ihrer Ergebnisse ­einer öffentlichen Datenbank oder nicht vor, wenn sie von einem Re- auf einer Zeitschriftenseite für daktor angefordert wurden, was alle zugänglich machen.» darauf hindeutet, dass sie, zuminSo würde die Reproduzierbardest bei einigen dieser Fälle, von keit der Ergebnisse erhöht und Anfang an nicht existierten.» zusätzlich das Vertrauen der ÖfMiyakawa vermutet nun, dass fentlichkeit in die Wissenschaft fehlende Rohdaten oder deren gestärkt. jho Fälschung mögliche Ursache da-

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