Horizonte 131 - Publizieren geht über Studieren

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KURZ UND KNAPP

Dem Geschlechterbias im Peer-Review auf der Spur

Aufgeschnappt

«Wir möchten die Qualität von französischsprachigen Journals verbessern.»

«Es ist ein Eigentor für die EU.» Der österreichische Europaabgeordnete Lukas Mandl bedauerte im TagesAnzeiger die Nicht-Assoziierung der Schweiz an Horizon Europe. Die Schweiz gehöre auch ohne Rahmen­abkommen zu Europa, und der Kontinent riskiere ohnehin, den Anschluss an die Spitzenforschung zu verlieren.

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Foto: Keystone

Foto: zVg

Rémi Quirion, oberster Wissenschaftler von Quebec, möchte, dass das frankophone Afrika auf gute wissenschaftliche Information in der eigenen Sprache zurückgreifen kann, wie er im Online-Magazin Scidevnet sagte. Dafür hat er ein Netzwerk für Wissenschaft­ lerinnen der französisch­ sprachigen Länder gegründet, dem auch die Schweiz angehört.

In einem Blog-Beitrag der Royal gutachtenden erhoben. Die maSociety macht sich Verleger Phil geren Rücklaufquoten und die Hurst dafür stark, dass alle wis- Selektion der antwortenden Persenschaftlichen Verlage Daten zu sonen seien Schwächen dieser möglichen Gender-Verzerrungen Methode, sie würde sich nicht zur in ihrem Peer-Review-Prozess er- Ermittlung von Verzerrungen heben. Die Notwendigkeit dazu während des Peer-Review-Prozessieht er in zwei Ereignissen be- ses eignen. Deswegen sammelt stätigt: Erstens veröffentlichte die Society neu Geschlechterdaten die Royal Society of Chemistry im der Online-Peer-Review-Systeme Jahr 2019 einen Bericht, der den von Zeitschriften wie Scholar One Gender Bias in ihren Publika­ Manuscripts oder Editorial Manationen belegte. Zweiger. Wer einen Beitrag tens zeigten diverse einreicht, wird auf­ «Mit diesem Studien, dass Wisgefordert, das eigene einfachen senschaftlerinnen Geschlecht anhand Ansatz können während der Pandeeiner vorgegebenen wir die Vorein- Liste zu beschreiben. mie wesentlich wenigenommenheit «Wir geben transpager Manuskripte in in jeder Phase Fachpublikationen rent an, wer Zugang einreichten als ihre zu diesen Daten hat des Prozesses männlichen Kollegen. und wie sie verwenbesser einDie Royal Society sei det und geschützt schätzen.» in diesem Zusamwerden», so Hurst. menhang mehrfach angefragt Etwa 95 Prozent der Einreichenworden, ob sich dasselbe Muster den würden so ihr Geschlecht anauch in ihren Zeitschriften zeige, geben. «Dieser einfache Ansatz hat es in sich: Mit ihm können wir so Hurst. Bisher habe die Royal Society, die Voreingenommenheit in jeder eine der ältesten wissenschaft­ Phase des Prozesses besser einlichen Gesellschaften der Welt, schätzen: Ablehnung am SchreibGeschlechterdaten anhand von tisch, Triage, Empfehlung des BeUmfragen bei den Redaktionsaus- gutachtenden und Entscheidung schüssen, Schreibenden und Be- des Herausgebers.» jho

Horizonte 131

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