KURZ UND KNAPP
Aufgeschnappt
«Manche sagten, wir seien komplett verrückt.» Fotos: zVg
Die Bioingenieurin Linda Griffith am MIT beschreibt in der New York Times die Reaktion von Gynäkologen, als sie und ihre Mitforschenden als erste Menstruationsblut sammelten, um die chronische und relativ häufige Krankheit Endometriose zu untersuchen. Diese führt zu ausserordentlich starken Monatsblutungen und Schmerzen.
«Falschaussagen dazu, wie der Klimawandel bekämpft werden kann, nehmen zu.» Neurowissenschaftler John Cook erklärte auf Sciencenews eine Studie zur Diskussion um den Klimawandel. Er hat herausgefunden, dass Falschinformationen über Wissenschaft zwar abnehmen, dafür aber immer öfter politische und technische Lösungen attackiert werden.
Algorithmus sagt Erfolg von Publikationen voraus Die Flut an Fachartikeln überfor- lich die Zahl der Zitierungen und dert das Wissenschaftssystem, in die Vernetzung der Autorinnen dem Forschende die Arbeit ihrer beschreiben. Fachkolleginnen und -kollegen Die Kritik von Forschenden auf beurteilen. Immer wieder wird Twitter kam prompt: «Sobald eine deshalb auf Messgrössen zurück- Kennzahl zu einem Zielwert wird, gegriffen, die auf der Zahl der Zi- ist sie keine gute Kennzahl mehr», tierungen basieren. «Diese sind lautet ein ökonomisches Gesetz, nur ein imperfektes, inkonsisten- an das Anders Sandberg von tes und einfach manipulierbares der Universität Oxford erinnerMass für Qualität», so te. Daniel Koch vom haben James Weis King’s College Lonund Joseph Jacobson don schrieb: «Und «Das wird die verbreitete Kritik wieder wird ‹einexistierende auf den Punkt geflussreich› mit einer Verzerrungen bracht. Die Lösung der hauptsächlich zitatifür die beiden Forscher vom onsbasierten Metrik Zukunft Massachusetts Instidefiniert, optimiert zementieren.» tute of Technology wird wissenschaftliche Selbstreferenz.» (MIT): künstliche Intelligenz. Diese soll Andreas Bender, berechnen, wie gross der Einfluss Direktor des Innovation Campus einer wissenschaftlichen Publika- in Berlin: «Das wird nur dazu dietion in einem Gebiet in ein paar nen, existierende akademische Jahren sein wird. Verzerrungen für die Zukunft zu Tatsächlich konnten die beiden zementieren.» Zum Beispiel Vermit Daten von biotechnologischen zerrung zu Geschlecht und HerFachzeitschriften aus den Jahren kunft wie Julia Gala de Pablo von 1980 bis 2019 in 19 von 20 Fällen der Universität Tokio meint: «Ich korrekt vorausbestimmen, dass möchte nicht, dass mein eindeutig ein Artikel unter den fünf Prozent als spanisch und weiblich identider Toppublikationen landet. Da- fizierbarer Name von einer Softbei wurden 29 Indikatoren zu ware wie dieser analysiert wird, Hilfe genommen, die hauptsäch- um Gelder zu verteilen.» ff
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