Jahresbericht 2010

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2010


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Inhalt

Trägerschaft und Netzwerke

Bericht des Präsidenten

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Bericht der Geschäftsleiterin

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Internationales Engagement

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Schaufenster

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Programm Schweiz

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Namenswechsel

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Leistungsbericht/Organe

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Kommentar zur Jahresrechnung

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Bilanz

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Betriebsrechnung

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Geldflussrechnung

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Veränderungen Kapital/Rückstellungen

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Anhang zur Jahresrechnung

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Erläuterungen zur Bilanz

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Erläuterungen zur Betriebsrechnung

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Revisionsbericht/MitarbeiterInnen

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Adressen

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Der Schweizerische Gewerkschaftsbund und die Sozialdemokratische Partei der Schweiz sind die Trägerorganisationen von Solidar Suisse. Sie haben es 1936 unter dem Namen SAH gegründet. Auch viele Gewerkschaftsverbände, regionale Sektionen der Gewerkschaften und der SP unterstützen Solidar. Solidar Suisse ist einziges Schweizer Mitglied bei Solidar, einem Netzwerk von 52 Organisationen aus 25 Ländern. Die Mitglieder sind traditionell mit der Arbeiterbewegung, den Gewerkschaften oder der Sozialdemokratie verbunden und orientieren sich an der Vision einer sozialen und wirtschaftlichen Gerechtigkeit. In der Schweiz engagieren sich zehn unabhängige regionale SAH-Vereine mit verschiedenen Projekten zur Unterstützung von Erwerbslosen und MigrantInnen. Ein nationales Sekre­tariat koordiniert ihre Zusammenarbeit und ihren Auftritt nach aussen.

Kooperationspartner Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza, die Agentur für internationale Zusammenarbeit im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA, unterstützt die Entwicklungszusammenarbeit von Solidar Suisse mit einem jährlichen Programmbeitrag. Solidar Suisse ist Partnerhilfswerk der Glückskette. Die humanitäre Sammelaktion der Schweizer Medien kommt Opfern von Katastrophen zugute. Die Glückskette unterstützt Projekte der humanitären Hilfe von Solidar. Der Liechtensteinische Entwicklungsdienst LED führt die öffentliche Entwicklungszusammenarbeit im Auftrag der Regierung Liechtensteins durch. Der LED unterstützt das Solidar-­ Programm in Burkina Faso. Solidar Suisse ist offizieller Partner von ECHO, der humanitären Abteilung der Europäischen Kommission. Solidar trägt das ZEWO-Gütesiegel für den gewissenhaften Umgang mit Ihren Spenden. Das Gütesiegel zeichnet jene Institutionen aus, die Spendengelder zweckbestimmt, wirksam und wirtschaftlich einsetzen.


BERICHT DES PRäSIDENTEN

Arbeitsrechte verbessern das Leben Das Schweizerische Arbeiterhilfswerk setzt sich zusammen aus elf selbständigen Vereinen. Zehn von ihnen sind als SAH, OSEO oder SOS in verschiedenen Regionen der Schweiz tätig. Das wird so bleiben. Wir, der elfte Verein, engagieren uns ausschliesslich im Ausland, in der Entwicklungszusammenarbeit und in der humanitären Hilfe. Wir geben uns einen neuen Namen: Solidar Suisse. Das haben unsere Mitglieder an einer ausserordentlichen Generalversammlung fast einstimmig beschlossen. Der bisherige Name wird aber nicht ganz verschwinden, sondern in offiziellen Dokumenten, in den Statuten und als Unterzeile im Logo weiterhin verwendet. So betonen wir unsere Herkunft und unsere Verbundenheit mit den Regionalvereinen.

die Armut zu bekämpfen und das Leben zu verbessern. Diese Strategie setzen wir mit konkreten Projekten in den ärmsten Ländern Afrikas und Lateinamerikas um, zudem in Ländern Südosteuropas und neu auch Asiens, wo fundamentale Arbeitsrechte ebenfalls missachtet werden. Mit unserer Kampagnenarbeit verankern wir sie aber auch in der Schweiz, denn der Kampf um die Arbeitsrechte in den Entwicklungs- und Schwellenländern muss auch in den Köpfen und Herzen der Schweizerinnen und Schweizer geführt werden. So fordern wir in unserer Kampagne «Keine Ausbeutung mit unseren Steuergeldern» die öffentliche Hand auf, Verantwortung zu übernehmen und nur Waren und Dienstleistungen zu beschaffen, bei deren Produktion die Arbeitsrechte eingehalten wurden. Die Kampagne «Fair Games – Fair Play», mit der wir gemeinsam mit der Gewerkschaft Unia im Vorfeld der Fussball-WM in Südafrika die südafrikanischen Gewerkschaften der BauarbeiterInnen im Kampf um bessere Arbeitsbedingungen beim Stadionbau unterstützten, erreichte 2010 ihren Höhepunkt: 13’715 Menschen zeigten Sepp Blatter die gelbe Karte für die Verletzung elementarer Menschenrechte rund um die WM in Südafrika.

Hans-Jürg Fehr Präsident Solidar Suisse

Der Name Solidar ist programmatisch und selbst erklärend. Er drückt exakt und in vielen Sprachen aus, wer wir sind und was wir tun: Wir sind die von den Gewerkschaften und der SP gegründete und getragene schweizerische NGO, die internationale Solidarität praktiziert. Solidarität ist der zentrale Wert unserer politischen Familie. Solidar bedeutet, dass wir partnerschaftlich arbeiten – in unseren Einsatzgebieten mit dortigen Basisorganisationen, in der Schweiz mit unseren Trägerorganisationen, in Europa mit Schwestervereinen, die zum europäischen Netzwerk Solidar gehören. Solidar verweist schliesslich auf die Strategie, die uns von anderen Entwicklungsorganisationen unterscheidet und sich mit der Strategie der Internationalen Arbeitsorganisation IAO deckt: «Decent work for a decent life» – das heisst Existenz sichernde Löhne, soziale und Arbeitssicherheit, Gleichstellung, freie gewerkschaftliche Organisierung und keine Ausbeutung. Denn die Gewährung der fundamentalen Arbeitsrechte ist die beste Methode,

«Der Name Solidar drückt aus, wer wir sind und was wir tun: Wir sind die von den Gewerkschaften und der SP getragene NGO, die internationale Solidarität praktiziert.»

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Bericht der Geschäftsleiterin

Globalisierung der Solidarität in unseren Medien in Vergessenheit geraten sind: die intern Vertriebenen. Nach dem Krieg in ihre Heimatgebiete zurückgekehrt, stehen sie vor dem Nichts. Wir unterstützten sie im Wiederaufbau von Heim und Einkommen. Die Folgen der verheerenden Fluten in Pakistan hingegen prägten während Wochen unsere Schlagzeilen. Solidar Suisse reagierte mit einem raschen Nothilfeeinsatz, und seit Herbst unterstützen wir den Wiederaufbau. Über unser europäisches Netzwerk Solidar haben wir eine effektive Partnerschaft mit der pakistanischen Labour Education Foundation aufgeDie Entwicklungsprojekte in unseren Schwerbaut. In Sumatra/Indonesien unterstützten wir punktländern in Lateinamerika, Afrika, Asien die Betroffenen des verheerenden Erdbebens und Südosteuropa haben auch dieses Jahr Ruth Daellenbach vom September 2009 weiterhin mit dem Bau viel bewirkt (siehe Seiten 6–8). Unsere PartGeschäftsleiterin Solidar Suisse von Notunterkünften und trainierten über ner dafür – lokale Gewerkschaften und OrgaHundert Handwerker in erdbebensicheren nisationen der Zivilgesellschaft – setzen sich Bauweisen. Ausserdem waren wir in unseren Schwerpunktvor Ort für die Rechte und Verbesserung der Lebensbedingungen ländern Moçambique und El Salvador mit humanitären Einsätzen der Menschen ein. 2010 haben wir die Zusammenarbeit mit einer engagiert. neuen Partnerin, der in Hongkong ansässigen NGO «Labour Action China» LAC, begonnen. LAC engagiert sich für Arbeits2010 konnten wir in der humanitären Hilfe auch erstmals Projekte rechte in China; mit dem Projekt reagieren wir auf die Auswirkundurchführen, die von Echo, dem europäischen Büro für humanitägen globaler Wirtschaftsentwicklungen. re Hilfe, finanziert sind. Damit ist es uns gelungen, unsere Zusammenarbeit im Bereich humanitäre Hilfe auf europäischer Ebene Global denken – lokal handeln auszubauen. Partner in Entwicklungsländern zu unterstützen wäre jedoch reine Pflästerlipolitik, würden wir uns nicht gleichzeitig für eine Eigenständig und vernetzt arbeiten gerechte Politik im Norden allgemein und in der Schweiz im SpeSolidar ist unser europäisches Netzwerk von 52 NGOs mit geziellen einsetzen. Dies tun wir mit unseren Kampagnen (siehe werkschaftlichem und sozialdemokratischem Hintergrund. Mit Seite 9), und dafür setzen wir uns auch im Rahmen der Schweidem neuen Namen Solidar Suisse unterstreichen wir diese Verzer Entwicklungspolitik ein. In der Wintersession stimmte der bindung in Europa – und bleiben gleichzeitig unabhängig. Wir Ständerat einer Erhöhung der Schweizer Beiträge für Entwickhaben unsere eigenen Statuten und ein neues Leitbild, das an der lung auf 0,5 % des Bruttoinlandprodukts zu. Ebenso der NatioGeneralversammlung im Mai 2010 verabschiedet wurde. Ein konnalrat Ende Februar 2011. Neben der Höhe der Beiträge geht es kretes Resultat aus der Zusammenarbeit im Solidar-Netzwerk auch um Inhalte und Qualität der Schweizer Entwicklungszusam­waren unter anderen bedeutende finanzielle Beiträge für die Notmenarbeit. Wir setzen uns – zusammen mit unseren Trägern und hilfe in Pakistan. befreundeten NGOs – dafür ein, dass die Armutsbekämpfung Auch mit unseren Trägerorganisationen haben wir bei unseren ein zentrales Anliegen von Entwicklung bleibt und dass «Decent Kampagnen sowie für Projekte in Südafrika, China und Südosteuwork», also Arbeitsrechte und das Recht auf Arbeit, als prioritäres Thema in die offizielle Schweizer Entwicklungsstrategie für die Jahre 2013 bis 2016 aufgenommen wird. Die Diskussionen dazu werden uns im 2011 weiter beschäftigen. Der neue Name Solidar Suisse drückt den Grundwert unserer Arbeit aus: Solidarität. Entwicklungszusammenarbeit heisst für uns solidarische Kooperation mit Partnerorganisationen im Süden, in Europa und in der Schweiz. Über die Stärkung von Arbeitsrechten und Demokratie fördern wir soziale Gerechtigkeit und die Überwindung der Armut. Wo die Not dies erfordert, leisten wir humanitäre Hilfe. Im Berichtsjahr taten wir dies noch unter dem Namen SAH.

Von der humanitären Hilfe zum Wiederaufbau In seiner humanitären Arbeit unterstützte Solidar Suisse im Berichtsjahr Menschen in Sri Lanka, die nach Jahren des Leidens

«Partner in Entwicklungsländern zu unterstützen wäre reine Pflästerlipolitik, würden wir uns nicht gleichzeitig für eine gerechte Politik in der Schweiz einsetzen.»


Bericht der Geschäftsleiterin

ropa zusammengearbeitet. Aus der Komplementarität von Entwicklungs- und Gewerkschaftspolitik entstehen wertvolle Syn­ ergien für die Internationale Kooperation. Darüber hinaus erhielten wir von unseren Trägerorganisationen Unterstützung und finanzielle Beiträge für den Namenswechsel. Wie wir arbeiten Partnerschaftliche Kooperation bedingt sowohl eigenverantwortlich handelnde PartnerInnen als auch eine partizipative Planung und Umsetzung von Projekten für nachhaltige Entwicklung. Wir haben uns darum 2010 entschieden, unsere Koordinationsbüros

in den Schwerpunktländern zu stärken. Wir übertragen ihnen mehr Kompetenzen, damit sie ihre Handlungsfähigkeit ausbauen können. Dieser Prozess wird auch das nächste Jahr über andauern. Natürlich bleiben wir gegenüber unseren Spenderinnen und Spendern sowie unseren Geldgebenden rechenschaftspflichtig. Kontrolle und Begleitung der Programme von Solidar Suisse werden von unseren «Tandems» – je eine verantwortliche Person vor Ort und in der Schweiz – wahrgenommen. Über die Resultate unserer Arbeit und die Verwendung der uns anvertrauten Gelder informieren wir regelmässig in unseren Publikationen und auf unserer Webseite – alles im neuen Solidar-Layout.

Danke! Bei Ihnen, geschätzte SpenderInnen und Mitglieder, möchten wir uns herzlich für Ihre Solidarität und Unterstützung bedanken, die Sie uns 2010 haben zukommen lassen. Unser Dank geht auch an die öffentlichen und privaten Institutionen, die unsere Arbeit mitfinanziert und mitgetragen haben. Private AGAPE Stiftung Berti Wicke-Stiftung Bruba Immobilien Anstalt Familien-Vontobel-Stiftung Fondation Pro Victimis Luisa und Walter Stettler-Kaufmann Stiftung Maya Behn-Eschenburg Stiftung Migros-Genossenschafts-Bund Parrotia-Stiftung Rosa und Bernhard Merz-Stiftung Rosmarie und Armin Däster-Schild Stiftung SAH Personal-Solifonds Stiftung Erika und Andres Gut Stiftung Ulmus Verein Santé Burkina-Suisse Wyleregg-Laden Genossenschaft Zürcher Kantonalbank ZKB

Öffentliche Hand Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza Fédération vaudoise de coopération Gemeinde Küsnacht ZH Gemeinde Reinach BL Gemeinde Wallisellen Gemeinde Zollikon Gemeinderat Muri Gemeinderat Obersiggenthal Gemeindeverwaltung Riehen Kanton Aargau Kanton Glarus Kanton Graubünden Kanton Schaffhausen Kanton Thurgau Kanton Zürich Liechtensteinischer Entwicklungsdienst LED Stadt Frauenfeld Stadt Kloten Stadt Olten Stadt Zug Stadt Zürich

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INTERNATIoNAlES ENGAGEMENT

Serbien Kosovo

Pakistan Palästina

El Salvador

Nicaragua

Burkina faso

Moçambique Bolivien Südafrika

Nicaragua: Gewerkschaftsarbeit via Radio Weder Internet noch Fernsehen, sondern kleine, Batterie betriebene Radiogeräte sind bis heute für die Mehrheit der Bevölkerung Nicaraguas die wichtigste Verbindung zur Welt. «El Mañanero», das Radioprogramm des Nationalen Gewerkschaftsbundes ATC, informiert jeden Sonntagmorgen eine Stunde lang über arbeitsrechtliche Fragen und gewerkschaftliche Themen. Die Telefone laufen heiss, ZuhörerInnen schreiben Briefe aus entlegenen Weilern – und zeigen, wie wichtig diese Informationen für sie sind, zum Beispiel bei Arbeitskonflikten. Für weitergehende Unterstützung werden die Anrufenden an die lokalen gewerkschaftlichen Beratungsbüros vermittelt. Solidar Suisse unterstützt die Radioprogramme und die Ausbildung der ReporterInnen von der Basis seit 2004. Mittlerweile strahlen acht Radios vier regionale Programme aus und werden in vielen Landesteilen empfangen.

Burkina faso: zweisprachige Bildung wird dreisprachig Das langjährige Engagement von Solidar Suisse für den Einbezug der jeweiligen Muttersprache der SchülerInnen in den Primarschulunterricht Burkina Fasos, hat dieses Jahr neue Schwerpunkte gesetzt. Nach der Ausweitung zum «Kontinuum Zweisprachige Bildung», das auch Vorschule und Oberstufe einbezieht, wurde das Erfolgsmodell nun auf die franko-arabischen Schulen übertragen. In einem Pilotprojekt wird in zehn Primarschulen dreisprachig unterrichtet – in der lokalen Sprache sowie in Französisch und Arabisch. Ausserdem bringen wir unsere Erfahrungen in zweisprachiger Bildung neu auch in Benin ein: Solidar setzt zusammen mit Helvetas ein Deza-Mandat für ein neues Bildungsprojekt um für Kinder, die vom formellen Er ziehungssystem ausgeschlossen sind.


INTERNATIoNAlES ENGAGEMENT

Aufwand in franken pro land und Sektorthema Bolivien Arbeit u. Gewerkschaft

Burkina faso

245’186

China

22’683

Partizipation 2’088’738 u. Demokratie ländliche Entwicklung

118’213

245’688

Nicaragua

Pakistan

Palästina

138’719

Serbien

Sri lanka

276’726

271’820 133’991

615’122

119’922

Südl. Afrika

Sumatra & Indien

Total

285’897

1’280’420

307’795

2’982’627

58’922

1’370’521

7’418’913

7’418’913

Humanitäre Hilfe

Total

65’522

Kosovo

314’274 324’352

Education bilingue

El Salvador

2’333’923 7’743’264

22’683

345’100

10’952

604’261

843’109

379’679 1’036’613

604’261

1’011’844 119’922

276’726 1’011’844

87’201 1’048’817

3’108’174

739’815 1’048’817 16’160’655

Projektländer

China

Pakistan: Nothilfe für flutopfer

Sri lanka Sumatra

Moçambique: Nachhaltige Investitionen dank Beteiligung der Bevölkerung In Moçambique setzt sich Solidar Suisse zusammen mit seinen Partnerorganisationen für mehr Partizipation ein. Das Projekt Mudzingadzi fördert Eigenverantwortung und aktive Teilnahme der Bevölkerung in den Quartieren der Stadt Chimoio. Der Dialog mit der Stadtverwaltung macht den Planungsprozess demokratischer: So gehen öffentliche Investitionen in den Bereichen Gesundheit, Bildung und Infrastruktur – wie z. B. der Bau neuer Trinkwasserbrunnen – von den tatsächlichen Bedürfnissen der QuartierbewohnerInnen aus. 2010 bildete Solidar 130 Mitglieder von städtischen Entwicklungskomitees aus, die in der Planung eine wichtige Rolle spielen. Ausserdem unterstützte das Projekt Alphabetisierungskurse für Erwachsene – eine wichtige Voraussetzung, damit sich mehr Frauen aktiv engagieren.

Heftige Monsunregen führten im August 2010 in Pakistan zu den schwersten Überschwemmungen seit Jahrzehnten. 20 Millionen Menschen waren direkt von der Katastrophe betroffen. Nach dem Hochwasser drohten Hunger und der bevorstehende Winter. Als Nothilfe verteilte Solidar Suisse Werkzeuge und Material zur Räumung der von Schlamm und Geröll bedeckten Häuser sowie Zeltplanen, damit sich die betroffenen Menschen vor weiterem Regen schützen konnten. Seit Oktober baut Solidar Suisse zusammen mit seinen Partnern des Solidar-Netzwerks 800 temporäre Unterkünfte und sanitäre Anlagen, die Schutz bieten bis der Wiederaufbau der zerstörten Häuser abgeschlossen ist.

Kosovo: Wettbewerb fördert innovative Projekte Unter dem Titel Perspektiva Rurale ging 2010 im Kosovo zum zweiten Mal ein Solidar-Wettbewerb für ländliche Vereine über die Bühne. Die zehn Vereine mit den aussichtsreichsten Ideen erarbeiteten begleitet von Solidar Suisse einen Businessplan. Die drei besten Pläne wurden prämiert: Die Vermarktung von Ajvar (konservierte Paprika) des Vereins der Witwen aus Krusha, das Milchsammelprojekt des Bäuerinnenvereins aus Krusha und das Bewässerungsprojekt des Obstbauernvereins Neptun aus Gjakova. Die Jury war aus VertreterInnen von Gemeinden, Banken, Schulen und Unternehmen zusammengesetzt. So konnten die Vereine wichtige Kontakte zu lokalen EntscheidungsträgerInnen knüpfen. Dank des Preisgelds können die GewinnerInnen die Umsetzung ihrer Projekte unverzüglich in Angriff nehmen.

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Schaufenster

Würdige Arbeitsbedingungen für Hausangestellte 2010 beteiligte sich Fenatrahob an der Vernehmlassung eines neuen Arbeitsgesetzes und vertrat die Forderungen der Hausangestellten nach einem geregelten Arbeitstag von acht Stunden und dem obligatorischen Einbezug in die Krankenversicherung und Pensionskasse. Im November lancierte Fenatrahob eine telephonische Rechtsberatungs­ stelle, die Hausangestellten wie Arbeitgebenden fachkundige Auskunft bietet bei Fragen zu Lohnzahlungen, Arbeitszeiten, Ferienanspruch, Sozialversicherungen oder dem Schutz vor sexueller Be­lästigung. Bereits kurz nach der Lancierung verzeichnete die Gewerkschaft 5 bis 15 Anrufe pro Tag, die meisten aus der Stadt La Paz – Tendenz steigend. Inzwischen interessieren sich Gewerkschaften aus anderen Sektoren für das Modell Rechtsberatung, um es auch ihren Mitgliedern anzubieten. Rosmery Silaipi, bolivianische Hausangestellte und Gewerkschafterin Eine Herausforderung der Regierung Morales ist die Verminderung der verbreiteten Armut in Bolivien. Vier von fünf Menschen arbeiten unter prekären Bedingungen, und nach wie vor leben zwei Drittel in Armut. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Stärkung der Rechte am Arbeitsplatz ist ein Grundpfeiler im Kampf gegen die Armut. Deshalb unterstützt Solidar Suisse Fenatrahob, die Gewerkschaft der Hausangestellten, in der Weiterbildung ihrer Führungskräfte und bei der Ausstrahlung des täglichen Radioprogramms «Mit Stolz und Würde». Die einstündige Sendung erreicht viele HörerInnen.

«Es ist mein grösster Traum, dass unsere Arbeit von der Gesellschaft gewürdigt wird.»

Wie arbeitet Solidar? Solidar Suisse ist überzeugt, dass menschenwürdige Arbeitsbedingungen ein Schlüssel für erfolgreiche Armutsbekämpfung sind – deshalb arbeiten wir mit Gewerkschaften und Selbsthilfeorganisationen zusammen, z. B. mit der Gewerkschaft der Hausangestellten in Bolivien oder der Landarbeite­ rinnengewerkschaft Sikhula Sonke in Südafrika. Wir engagie-

ren uns darüber hinaus im Politikdialog mit Regierungen, öffentlichen Institutionen und Institutionen der Entwicklungs­ zusammen­arbeit. Solidar verfügt in seinen Schwerpunktländern über eigene Koordinationsbüros, in der Regel ausschliesslich mit lokalen MitarbeiterInnen. In der Schweiz richten wir uns mit Kampagnen und Medienarbeit an die Öffentlichkeit.


Programm Schweiz

An toss SAH_ZEWO_2010_SAH-Magazin-Sujet_d.indd 1

17.3.2010 15:17:11 Uhr

Mit Kampagnen gegen Ausbeutung Die Kampagnenarbeit von Solidar Suisse stand 2010 im Zeichen der Kampagne «Keine Ausbeutung bei der FussballWM». 13’715 Menschen haben mit der Petition «Gelbe Karte für Sepp Blatter!» den Präsidenten der Fifa aufgefordert, sich für die Einhaltung der Menschen- und Arbeitsrechte rund um die Fussball-Weltmeisterschaft in Südafrika stark zu machen. Die Unterschriften für die Petition wurden über die Kampagnenwebseite und auf einer Tour durch über zwanzig grössere Schweizer Städte gesammelt. Als Blickfang diente ein riesiger Fussball, auf dem Interessierte die Petition direkt unterzeichnen konnten. Ergänzt wurde dies durch eine schweizweite Plakatkampagne, Email-Aktionen, Public Viewings mit SP-Sektionen und Medienarbeit.

Füssen treten. Mit Katar und Russland wurden zwei Länder gewählt, die genau dies systematisch tun: In Katar gelten Frauen als Menschen zweiter Klasse und Homosexualität steht unter Strafe, in Russland wird die Meinungsfreiheit eingeschränkt und Gewalt gegen Gewerkschafterinnen und Menschenrechtsanwälte sind an der Tagesordnung. Wir bleiben dran! Faire Beschaffung Parallel dazu verfolgten wir die 2008 lancierte Kampagne «Keine Ausbeutung mit unseren Steuergeldern!» weiter. Kern der Kampagne ist die Forderung an Bund, Kantone und Gemeinden, in ihrer Beschaffungspolitik die Einhaltung der IAOKernarbeitsnormen als zwingendes Kriterium für alle Produkte und Dienstleistungen festzuhalten. Nach unzähligen Vorstössen in den letzten Jahren haben wir 18’000 Menschen motiviert, ihre Wohngemeinde per Mail anzufragen, ob sie bereits fair beschafft. Seit Beginn der Kampagne wurden so in über 200 Gemeinden positive Schritte eingeleitet. Solidar hat bisher 15 Gemeinden und einem Kanton die Auszeichnung der «Faire Stein» verliehen, die soziale Nachhaltigkeit in ihrer Beschaffungspolitik vorbildlich berücksichtigen.

Grosse Resonanz Die Kampagne stiess sowohl in der Öffentlichkeit als auch bei den Medien auf grosse Resonanz. Es ist uns gelungen, das Thema Arbeitsrechte und die globale Verantwortung von Unternehmen und der schweizerischen Öffentlichkeit für ausbeuterische Arbeitsbedingungen lebensnah an die Bevölkerung heranzutragen. Nach Abschluss der WM kam eine Studie von Solidar über die sozioökonomischen Folgen für Südafrika zu einem vernichtenden Ergebnis. Im Vorfeld der Vergabe der Fussball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 erstellte Solidar einen Bericht zu den Menschen- und Arbeitsrechten in den Bewerberstaaten. Wir organisierten eine Email-Aktion, mit der im Dezember 1’000 Menschen die 24 Fifa-Exekutiv-Mitglieder aufforderten, die WM nicht an Länder zu vergeben, Bilanz zur WM von Adrian Lackay von der Südafrikanischen Steuerbehörde die Arbeits- und Menschenrechte mit

«Die Privilegien und Konzessionen, die wir der Fifa zugestehen mussten, waren schlicht zu hoch als dass für uns ein finanzieller Nutzen hätte entstehen können.»

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Namenswechsel

Das SAH wird zu Solidar Suisse Unser neue Name Solidar Suisse steht für Kontinuität und für Wandel: Wir bleiben unserer Herkunft und dem Grundwert Solidarität treu und öffnen uns für neue Perspektiven. Das SAH wurde 1936 von der SP Schweiz und dem Schweizerischen Gewerkschaftsbund SGB gegründet. Seine Aufgabe der ersten Stunde war konkrete Hilfe an Arbeiterfamilien in prekären Situationen. Auf internationaler Ebene unterstützte das SAH die Opfer des spanischen Bürgerkrieges, nach dem zweiten Weltkrieg stand die Flüchtlingshilfe im Vordergrund. Diese Hilfeleistungen waren für das SAH Ausdruck von Solidarität und eine Stellungnahme für soziale Gerechtigkeit, gegen Ausbeutung und gegen Faschismus. Diese Werte prägen auch die Arbeit von Solidar Suisse: Wir setzen uns ein für die Demokratisierung und die Stärkung der fundamentalen Arbeitsrechte als Hebel zu einem besseren Leben und einer gerechteren Gesellschaft. Die Unterzeile Schweizerisches Arbeiterhilfswerk SAH, die wir weiterhin mitführen, zeigt die Verbundenheit mit unserer Herkunft und mit den regionalen SAH-Vereinen, die den bisherigen Namen behalten. Internationale Solidarität heute Das SAH gehörte zu den ersten Schweizer Organisationen, die Entwicklungshilfe leisteten. Unser Verständnis von Entwicklung hat sich seither weiterentwickelt, wir verstehen darunter nicht mehr in erster Linie «direkte Hilfe», sondern die partnerschaftliche Kooperation über Länder, Regionen und Kontinente hinweg. Der Name Solidar steht für dieses Entwicklungsverständnis. Eine nachhaltig positive Entwicklung weg von Armut, Ausbeutung und Ausgrenzung findet statt, wenn die Menschen eine anständig bezahlte Arbeit haben, wenn ihre Grundrechte res-

pektiert werden und wenn sie selber demokratisch mitbestimmen können, sprich wenn die soziale Gerechtigkeit zunimmt. Soziale Gerechtigkeit ist kein Geschenk von oben, sondern muss von unten erkämpft werden. Die historische Erfahrung lehrt, dass prekäre Lebensverhältnisse nur von den betroffenen Menschen selbst beseitigt werden können, und dass sie in diesem Kampf schneller vorwärts kommen, wenn sie solidarisch unterstützt werden. Was Solidar Suisse tut In diesem Sinne arbeiten wir in Entwicklungs- und Schwellenländern mit lokalen PartnerInnen zusammen, die sich für die Überwindung der Armut, für Demokratie, Menschen- und Arbeitsrechte engagieren – seien es Frauenorganisationen, Gewerkschaften oder soziale Organisationen. In Europa engagieren wir uns im Netzwerk Solidar für gemeinsame Projekte und Kampagnen. In der Schweiz führen wir in Zusammenarbeit mit unseren Trägern Kampagnen durch, die eine Politik für solidarische Entwicklung einfordern. Solidar Suisse setzt sich für faire Arbeitsbedingungen und ausreichende Löhne ein, für Demokratie und für die Einhaltung der Menschenrechte. Bei Katastrophen leisten wir zudem humanitäre Hilfe. Neue Perspektiven Zum Thema Arbeitsrechte gehen wir neue Wege und engagieren uns auch in China. Wir unterstützen unsere Partnerorganisation «Labour Action China» dabei, in einigen Industriebranchen einer Südprovinz von China die Voraussetzungen für selbständige Organisationen der ArbeitnehmerInnen zu schaffen. Mit dem Engagement in China und anderen Schwellenländern fördern wir die Harmonisierung von sozialen Standards in Europa und über die Kontinente hinweg und tragen dazu bei, die Dynamik von zunehmender Prekarisierung und Informalisierung von Arbeit zu durchbrechen.

«Was Solidar für die Stärkung von Basisorganisationen getan hat, die kreative Art und Weise, wie es die Beteiligung der Bevölkerung fördert, gefällt mir» Martín Pérez, unser Koordinator in Bolivien, zur Arbeit von Solidar

In der Schweiz sprechen wir mit unserer Kommunikation über neue Medien vermehrt junge Menschen an, die wir für die Anliegen von Solidar gewinnen möchten. Und der Name Solidar ist überall klar verständlich – ob in der Schweiz, Afrika, ­L atein­amerika, Asien oder Südosteuropa.


Namenswechsel

Zum 75-j채hrigen Jubil채um schenkt sich das SAH einen neuen Namen: Solidar Suisse.

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Leistungsbericht / Organe

Leistungsbericht 2010 Solidar Suisse engagiert sich für benachteiligte, verfolgte und unterdrückte Menschen. Es setzt sich für soziale Gerechtigkeit ein und kämpft gegen Ausgrenzung. Dabei werden keine kommerziellen Zwecke verfolgt und kein Gewinn angestrebt. Solidar fördert die Fähigkeiten von Menschen und Organisationen, ihre gesellschaftlichen und politischen Rechte wahrzunehmen. Es unterstützt sie darin, wirtschaftliche Eigenständigkeit zu erlangen. Mit diesen Massnahmen leistet Solidar einen aktiven Beitrag zur Überwindung von Armut. Solidar Suisse engagiert sich in seinen Schwerpunktländern in der Entwicklungszusammen-

arbeit. Nach Katastrophen leisten wir auch humanitäre Hilfe. Dabei arbeiten wir mit PartnerInnen aus dem Netzwerk Solidar zusammen. In der Schweiz ist Solidar Suisse mit Sensibilisierungsarbeit und Kampagnen aktiv. Wir informieren die Bevölkerung über entwicklungspolitische Themen und die Hintergründe von Armut und Ausgrenzung aufgrund der Erfahrungen in unseren Entwicklungsprojekten. Über die 2010 erbrachten Leistungen informieren die Berichte auf den Seiten 4 bis 9. Die Amtsdauer des Präsidenten und der übrigen Vorstandsmitglieder beträgt drei Jahre. Eine Wiederwahl ist möglich.

Vorstand Name

Beruf

Mandat

Hans-Jürg Fehr Präsident seit 2008

Politiker

Stiftungsrat Schaffhauser Jazzfestival, Stiftungsrat Tele D, Vorstand Städtepartnerschaft SchaffhausenJoinville, Vorstand Stiftung Pro Juliomago, VR-Präsident az Verlags AG, VR-Präsident Rotaz AG, Verwaltungsrat UD Immobilien AG

Judith Bucher seit 1999

Stv. Generalsekretärin vpod

Verwaltungsrat SUVA, Stiftungsrat Schweizerischer Nationalfonds SNF, Vorstand Schweizerische Interpreten-Gesellschaft SIG, Eidg. Aufsichtskommission für den Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung, Vorstand Movendo

Ruth Daellenbach seit 2005

Geschäftsleiterin Solidar Suisse (beratend)

Vorstand Solidar, Stiftungsrat Glückskette, Stiftungsrat Solifonds

Barbara Geiser seit 2006

Geschäftsführerin

Vorstand Neue europäische Bewegung Schweiz, SP Sektion Bern-Altstadt/Kirchenfeld

Karin de Fries seit 2005

Ethnologin (Personalvertretung)

Vorstand vpod-ngo

Bruno Gurtner seit 2008

Ökonom

Vorstandspräsident Global Tax Justice Network, Stiftungsrat Swissaid, Stiftungsrat Solifonds

Vasco Pedrina Vize-Präsident seit 2007

Gewerkschaftssekretär Unia

Vorstand Edizioni sociali SA, Tripartite Kommission des Bundes für die flankierenden Massnahmen zur Personenfreizügigkeit, Verwaltungsrat SUVA, Vorstand SGB, Vorstand BHI, Vorstand EFBH, Vorstand EGB, Schweizer Delegation ILO

Michael von Felten seit 2003

Geschäftsleitungsmitglied Unia

Eidg. Aufsichtskommission für den Ausgleichsfonds der Arbeitslosenversicherung, Stiftungsrat Flexibler Altersrückritt Bauhauptgewerbe, Verwaltung Reka, Verwaltungsrat Bank Coop, Verwaltungsrat Coop Rechtsschutzversicherung, Verwaltungsrat verschiedener Immobiliengesellschaften, Stiftungsrat Pensionskasse Unia

Rolf Zimmermann seit 2008

Leiter SGB-Sekretariat

Vorstand Sozialarchiv, Eidg. Wohnbaukommission, Begleitgruppe Energiestrategie des Bundesamts für Energie, Steuergruppe der Projektorganisation zur Revision StromVG, Vorstand und Präsidialausschuss SGB, Verhandlungsgemeinschaft Bundespersonal

Die Organe von Solidar Suisse Kontrollstelle BDO Visura Fabrikstrasse 50 8031 Zürich Geschäftsleitung • Ruth Daellenbach Geschäftsleiterin • Barbara Burri Abteilung International (Süd) • Zoltan Dòka Abteilung International (Ost und Humanitäre Hilfe) • Rosanna Clarelli Fundraising • Christian Engeli Kommunikation • Beatrice Herter Finanz- und Rechnungswesen

Die Kommissionen von Solidar Suisse Fachkommission International • Bruno Gurtner, Präsident • Judith Bucher • Anne-Marie Holenstein • Daniel Stern • Katharina Häberli Harker Paritätische Kommission • Beat Gsell, Präsident Arbeitgeber- und ArbeitnehmerInnenvertretung werden nach Bedarf bestimmt.


Kommentar zur Jahresrechnung

Breitere Finanzierungsbasis Solidar Suisse blickt auf ein Rechnungsjahr zurück, das einerseits geprägt ist von der erfolgreichen Akquisition neuer Mandate und einer zunehmenden Diversifizierung der Finanzierungsbasis, andererseits von den Auswirkungen schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen im Nachgang der Finanzkrise. Im vergangenen Jahr konnte Solidar Suisse rund 21,3 Mio. Franken umsetzen und steigerte damit im Vergleich zum Vorjahr den Mitteleinsatz um knapp 70 Prozent. Dies ist vor allem auf die erfolgreiche Akquisition von lokalen Regierungsmandaten im Bildungsbereich in Burkina Faso zurückzuführen und zeigt Solidar als wichtigen Partner der burkinischen Regierung in der Umsetzung der zweisprachigen Bildung – ein Schulmodell, das von Solidar in Zusammenarbeit mit dem Erziehungsministerium entwickelt und vor drei Jahren vom Staat übernommen wurde. Auf der Einnahmeseite zeigt Solidar mit diesen neuen Mandaten einen kräftigen Zuwachs bei den Erträgen aus erbrachten Leistungen. An dieser Stelle gilt es hervorzuheben, dass aus den von der burkinischen Regierung lokal finanzierten Mandaten keine Mittel in die Schweiz fliessen. Das Gesamtvolumen der vertraglich abgesicherten Erträge belief sich im vergangenen Jahr auf über 14,5 Mio. Franken und zeigt auch eine zunehmende Diversifizierung der Finanzierungsbasis von Solidar. Unter anderem konnten im letzten Jahr erstmals zwei Projekte mit Mitteln von ECHO (Humanitäre Abteilung der Europäischen Kommission) gestartet werden. Bei den Erträgen aus der Mittelbeschaffung zeugt der weitere Zuwachs an Zuwendungen aus Spenden und Legaten (+9%) von der Solidarität unserer SpenderInnen auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Bei den zweckgebundenen Projektbeiträgen von Gemeinden, Kantonen und Institutionen

hingegen wurden die Auswirkungen der Finanzkrise spürbar; im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt verzeichnete Solidar im vergangenen Jahr stark rückläufige Beiträge (-29%). Für die Programmarbeit mit unseren Partnern im Süden und in Osteuropa sowie für die Aktivitäten in der Schweiz wurden insgesamt 18,4 Mio. Franken eingesetzt. Neu engagiert sich Solidar Suisse in China zum Thema Arbeitsrechte sowie in Pakistan in der humanitären Hilfe. Im Bereich der internationalen Zusammenarbeit flossen 81 Prozent der eingesetzten Mittel in die langfristige Entwicklungszusammenarbeit und 19 Prozent in die Humanitäre Hilfe. Die Mittel für Aktivitäten in der Schweiz wurden zu über 90 Prozent für die Informations- und Sensibilisierungsarbeit im entwicklungspolitischen Kontext eingesetzt. Die Verantwortung für die Kinderlager wurde ab 2010 an die SAH-Regionalvereine übertragen. Das Projekt wurde im Berichtsjahr noch mit einem Beitrag unterstützt. Für die Programmbegleitung in der Schweiz wurden insgesamt rund 1,3 Mio. Franken aufgewendet. Der Aufwand für Geschäftsführung und Kommunikation blieb mit 1,04 Mio. Franken auf dem Niveau des Vorjahres. Gemessen an der betrieblichen Leistungserbringung ergibt sich damit ein Kostenanteil von 4,9 Prozent; für das Fundraising wurden 8,6 Prozent der Mittel eingesetzt. Negativ auf die Rechnung ausgewirkt hat sich im vergangenen Jahr die Wechselkursentwicklung. Einerseits musste Solidar teilweise Einbussen bei vertraglich festgesetzten Beiträgen hinnehmen, andererseits mussten die Geldkonti in Fremdwährung per Bilanzstichtag stark wertberichtigt werden. Letzteres sind Buchverluste, die aus der Währungsreserve gedeckt wurden.

Herkunft und Verwendung der betrieblichen Mittel: Mittelherkunft 26,1% Beiträge Bund

Mittelverwendung 19,2% Spenden & Legate

81,6% Programm International

8,8% Beiträge Glückskette

8,9% Kantone, Gemeinden & Institutionen 3,5% Diverse Organisationen 30,6% Beiträge Regierungen

1,7% Mitglieder- & Trägerschaftsbeiträge 1,2% Übriger Betriebsertrag

8,6% Fundraising

4,9% Geschäftsführung & Kommunikation 4,9% Programm Schweiz

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BILANZ

Bilanz per 31. Dezember 2010 Aktiven

Erläuterungen Seite 19

31.12.2010 CHF

31.12.2009 CHF

Umlaufvermögen Flüssige Mittel 1.1 Forderungen 1.2 Aktive Rechnungsabgrenzung 1.3 Total

6’713’307 849’745 810’432 8’373’484

5’095’637 1’000’247 1’733’289 7’829’174

Anlagevermögen Finanzanlagen 1.4 Mobile Sachanlagen 1.5 Immobilien 1.5 Total

146’253 24’040 2’850’205 3’020’498

146’232 18’737 2’896’837 3’061’806

Total Aktiven

11’393’982

10’890’980

Erläuterungen Seite 19

31.12.2010 CHF

31.12.2009 CHF

Kurzfristiges Fremdkapital Kurzfristige Verbindlichkeiten 2.1 Vorauszahlungen 2.2 Passive Rechnungsabgrenzung 2.3 Total

434’405 2’630’983 98’265 3’163’653

641’772 1’825’796 91’569 2’559’136

Langfristiges Fremdkapital Hypotheken Rückstellungen 2.4 Total

3’250’000 741’459 3’991’459

3’250’000 730’202 3’980’202

Total Fremdkapital

7’155’112

6’539’338

Zweckgebundenes Fondskapital

2.5

2’868’522

2’935’226

Organisationskapital Einbezahltes Kapital Devisenausgleichsreserve GAV-Reserve Erarbeitetes freies Kapital Total

100’000 78’068 60’000 1’132’281 1’370’349

100’000 127’942 60’000 1’128’473 1’416’415

Total Passiven

11’393’982

10’890’980

Passiven


Betriebsrechnung

Betriebsrechnung Erläuterungen Ertrag Mittelbeschaffung Seiten 20–21 Spenden Legate 1.1 Projektbeiträge Beiträge Liechtensteinischer Entwicklungsdienst LED Mitglieder- und Trägerschaftsbeiträge Total

2010 CHF 3’906’361 139’447 1’172’425 700’000 351’805 6’270’038

2009 CHF 3’480’421 240’108 1’673’413 700’000 350’180 6’444’123

Ertrag aus erbrachten Leistungen Beiträge Bund 1.2 Beiträge Regierungen Beiträge diverse Organisationen 1.3 Total

5’492’045 6’454’010 2’596’438 14’542’492

5’261’146 1’220’527 1’361’158 7’842’831

1.4

254’635

228’160

Total Betriebsertrag

21’067’165

14’515’113

Aufwand Programm International 2.1 Lateinamerika Afrika Südosteuropa und Naher Osten Asien Aufwand Programmbegleitung 2.2 Total

4’213’645 8’483’079 776’326 2’687’605 1’211’977 17’372’632

3’660’874 3’279’439 592’265 1’474’803 1’296’589 10’303’971

Aufwand Programm Schweiz 2.3 Information und Sensibilisierung 874’073 Kinder- und Jugendlager Beiträge Projekt Schweiz 75’000 Aufwand Programmbegleitung 98’129 Total 1’047’202

957’282 51’411 78’488 159’196 1’246’378

Geschäftsstelle 2.4 Geschäftsführung und Administration Kommunikation Fundraising Total

752’329 292’598 1’835’067 2’879’994

728’645 311’760 1’715’828 2’756’232

21’299’828

14’306’580

-232’663

208’533

Übrige Erträge

Total Betriebsaufwand

Betriebsergebnis Finanzergebnis

2.5

-34’376

-2’413

Liegenschaftenergebnis

2.6

151’638

171’984

Übriges Ergebnis

2.7

2’630

113’792

Ergebnis vor Fondsveränderung

-112’771

491’896

Fondsbewegung 2.8 Zuweisungen Entnahmen

66’704 -1’045’223 1’111’927

-308’066 -1’081’649 773’583

-46’067

183’830

Zuweisungen an erarbeitetes freies Kapital an erarbeitetes gebundenes Kapital / Devisenausgleichsreserve an zweckgebundene Fonds

-3’808 49’875

-85’338

Jahresergebnis 2 nach Zuweisungen

0

0

Jahresergebnis 1 vor Zuweisungen

-98’492

15


16

Geldflussrechnung

Geldflussrechnung Betriebstätigkeit Jahresergebnis vor Fondsveränderung

2010 CHF -112’771

2009 CHF 491’896

Abschreibungen auf Sachanlagen Abschreibungen auf Immobilien Veränderung Rückstellungen

19’739 46’632 11’257

30’560 46’632 -57’235

Veränderung Forderungen Veränderung aktive Rechnungsabgrenzung

150’503 922’857

-297’274 -949’831

Veränderung kurzfristige Verbindlichkeiten Veränderung Vorauszahlungen Veränderung passive Rechnungsabgrenzung

-207’367 805’187 6’697

219’332 1’234’795 -26’242

Geldfluss aus Betriebstätigkeit

1’642’732

692’632

Investitionstätigkeit Investitionen in mobile Sachanlagen Veränderung Finanzanlagen

-25’042 -20

-25’431 -15

Geldfluss aus Investitionstätigkeit

-25’062

-25’446

Total Geldfluss Fonds Flüssige Mittel

1’617’670

667’186

Veränderung Fonds Flüssige Mittel Anfangsbestand Flüssige Mittel Endbestand Flüssige Mittel

5’095’637 6’713’307

4’428’451 5’095’637

Geldfluss

1’617’670

667’186

Zusammensetzung Fonds Flüssige Mittel gemäss Erläuterung im Anhang 1.1 (Seite 18) Angewandte Methode: Indirekte Berechnung


Veränderungen Kapital / Rückstellungen

Rechnung über die Veränderung des Kapitals Bestand per Zuweisung Interner Entnahmen 01.01.2010 Fonds- transfer Mittel aus Eigenfinanzierung CHF CHF CHF CHF 100’000 Einbezahltes Kapital Erarbeitetes Freies Kapital 1’128’473 3’808 Erarbeitetes gebundenes Kapital 127’942 -49’875 - Devisenausgleichsreserve 1) 60’000 - GAV-Reserve 2) Jahresergebnis -46’067 46’067 Organisationskapital

1’416’415

Fondskapital mit einschränkender Zweckbindung

CHF 100’000 1’132’281 78’068 60’000

0

0

1’370’349

262’513 49’863 57’235 639’498 33’237 2’877

-145’680 -49’863 -512’034 -329’350 -72’123 -2’877

1’250’812

-1’111’927

2’868’522

Bestand per Bildung Verbrauch Auflösung 01.01.2010

Bestand per 31.12.2010

Mittel aus Fondskapital Fonds Armut und Integration 1’133’979 Fonds Arbeitsrechte Fonds International 1’137’932 Fonds Humanitäre Hilfe 599’457 Fonds Schweiz 63’858 Fonds Kinder und Jugend

2’935’226

-46’067

Bestand per 31.12.2010

1’045’223

0

683’133 909’605 24’971

1) Mit dieser Reserve werden Wechselkursrisiken der Programmarbeit International abgedeckt. 2) Diese Reserve wurde im Rahmen der GAV-Erneuerung (Art. 9.1.2.) eingerichtet.

Rückstellungsspiegel Veränderung Rückstellungen (Fremdkapital) RST Renovationsfonds Liegenschaften Rückstellungen

CHF 730’202

CHF 41’257

CHF CHF -30’000

CHF 741’459

730’202

41’257

-30’000

741’459

Angaben zu Rückstellungen: RST Renovationsfonds Liegenschaften Aus dieser Rückstellung werden werterhaltende Renovationen der SAH-Immobilien finanziert. Die jährliche Äufnung erfolgt mit 0,5% des Gebäudeversicherungswertes (Quellenhof).

0

17


18

Anhang zur JAhresrechnung

Anhang zur Jahresrechnung Grundlagen zur Rechnungslegung Die Rechnungslegung von Solidar Suisse erfolgt in Übereinstimmung mit den Fachempfehlungen zur Rechnungslegung Swiss GAAP FER. Sie vermittelt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (true and fair view) und entspricht damit den Richtlinien der ZEWO (Zentralstelle für Wohlfahrtsunternehmen).

Änderung in der Rechnungslegung Anteil aus Erlös Texaid: Der Anteil am Erlös der Texaid Altkleidersammlung wird neu im Betriebsertrag ausgewiesen, statt wie bisher im Finanzergebnis. Solidar Suisse hält eine Beteiligung von 8,33% an der Textilverwertungs AG. Diese Beteiligung gründet auf der Mitgliedschaft von Solidar Suisse in der Texaid-Arbeitsgemeinschaft, deren Zweckbestimmung es ist, in der Schweiz Kleider, Schuhe und Haushaltstextilien zu sammeln. Mit der Zuordnung zum Betriebsertrag wird nun der Tatsache Rechnung getragen, dass es sich bei der Beteiligung an der Altkleidersammlung, um ein eigentliches Instrument der Mittelbeschaffung handelt und der Diversifikation der betrieblichen Erträge dient.

Bewertungsgrundsätze • Flüssige Mittel zum Nominalwert, Fremdwährung zum Kurs am Bilanzstichtag. • Forderungen

zum Nominalwert, Fremdwährung zum Kurs am Bilanzstichtag, unter Berücksichtigung einer angemessenen Wertberichtigung für gefährdete Guthaben.

• Finanzanlagen

zum Anschaffungswert bzw. zu tieferem inneren Wert.

• Mobile Sachanlagen zum Anschaffungswert abzüglich planmässiger Abschreibungen (EDV-Anlagen: 2 Jahre, mobile Sachanlagen: 3 Jahre); Aktivierungsgrenze bei Fr. 1’000.–. • Liegenschaften

zum Anschaffungswert; planmässige Wertberichtigung auf Basis einer Nutzungsdauer von 75 Jahren.

• Rückstellungen

Rückstellungen werden für rechtliche und faktische Verpflichtungen gebildet, bei denen das Bestehen bzw. die Verursachung wahrscheinlich und der Betrag ungewiss aber abschätzbar ist.

Nahestehende Organisationen Gemäss Swiss GAAP FER verfügt Solidar Suisse über keine nahestehenden Organisationen. Solidar Suisse hat weder Tochtergesellschaften noch Partnerinstitutionen, bei denen es einen beherrschenden Einfluss ausübt. In diesem Sinne gelten die SAH-Regionalvereine nicht als nahestehende Organisationen.

Entschädigung an das leitende Organ und die Geschäftsleitung • Der Präsident erhält eine Entschädigung von Fr. 1’250.– pro Monat. Auf die Ausrichtung eines Sitzungs­geldes wird verzichtet. • Die übrigen Vorstandsmitglieder arbeiten ehrenamtlich. • Die Lohnkosten (inkl. Arbeitgeberbeiträge) der – ab Oktober neu – sechs Mitglieder der Geschäftsleitung beliefen sich im Rechnungsjahr auf Fr. 688’995.– (Vorjahr Fr. 652’168.–). Mit Ausnahme der Geschäftsleiterin sind alle Geschäftsleitungs mitglieder auch in operativen Funktionen tätig.

Eventualverpflichtungen Per Bilanzstichtag bestehen keine Eventualverpflichtungen.

Hypotheken Die Liegenschaften im Buchwert von 2,850 Mio. Franken sind mit Hypotheken von insgesamt 3,250 Mio. Franken belehnt.

Vorsorgeeinrichtung Die Mitarbeitenden von Solidar Suisse/Schweizerisches Arbeiterhilfswerk SAH sind bei der Pensionskasse Stadt Zürich versichert.

Wichtige Ereignisse nach dem Bilanzstichtag Keine.


Erläuterungen zur Bilanz

Erläuterungen zur Bilanz Aktiven

1.1 Die Flüssigen Mittel enthalten Kassabestände, Postcheck- und Bankguthaben

1.2 Forderungen Forderungen aus Leistungen gegenüber Dritten Forderungen gegenüber Gemeinwesen Geldkonti und Forderungen Länder Vorauszahlungen Übrige Forderungen Wertberichtigung Total

31.12.2010 CHF 151’480 69’811 680’591 14’073 8’519 -74’729 849’745

31.12.2009 CHF 94’841 466’850 397’598 57’265 8’273 -24’580 1’000’247

1.3 Aktive Rechnungsabgrenzung Vorausleistungen Projekte Deza Vorausleistungen Projekte übrige Donors Übrige aktive Abgrenzungen Total

103’176 557’256 150’000 810’432

204’648 1’416’741 111’900 1’733’289

1.4 Finanzanlagen Beteiligung Texaid Beteiligung Claro Mietzinsdepot und Kautionen Total

126’652 12’640 6’961 146’253

126’652 12’640 6’941 146’232

Mobile Sachanlagen CHF 65’224 25’042 -32’305 57’961

Immobilien CHF 3’835’838

46’486 19’739 -32’305 33’920

939’001 46’632 985’633

24’040

2’850’205

450’000

8’650’840

1.5 Anlagespiegel Bestand per 01.01.2010 Zugänge Abgänge Eliminierung Bestand per 31.12.2010

Kumulierte Abschreibungen Bestand per 01.01.2010 Abschreibungen Eliminierung Bestand per 31.12.2010

Nettobestand per 31.12.2010

Versicherungswert

Passiven 2.1 Kurzfristige Verbindlichkeiten Kreditoren Anteil Liegenschaftenertrag SAH-Regionalvereine Übrige kurzfristige Verbindlichkeiten Total 2.2 Vorauszahlungen Vorauszahlungen Projekte Deza Vorauszahlungen Projekte übrige Donors Total 2.3 Passive Rechnungsabgrenzung Überzeit / Ferien / Weiterbildung Übrige passive Abgrenzungen Total

3’835’838

31.12.2010 CHF 222’270 151’638 60’497 434’405

31.12.2009 CHF 388’899 181’234 71’639 641’772

1’364’173 1’266’810 2’630’983

1’382’253 443’543 1’825’796

66’465 31’800 98’265

61’769 29’800 91’569

2.4 Der Rückstellungsspiegel wird in der Rechnung über die Veränderung des Kapitals gezeigt.

2.5 Die Entwicklung dieser Fonds wird in der Rechnung über die Veränderung des Kapitals abgebildet.

19


20

Erläuterungen zur Betriebsrechnung

Erläuterungen zur Betriebsrechnung 1.1 Projektbeiträge Beiträge Institutionen / Stiftungen Beiträge Kantone / Gemeinden Total

31.12.2010 CHF 539’286 633’139 1’172’425

31.12.2009 CHF 684’648 988’765 1’673’413

1.2 Beiträge Bund Deza-Programmbeitrag Süd Deza-Programmbeitrag Ost Deza-Mandate Deza-Projektbeiträge Total

2’450’213 407’748 2’228’640 405’444 5’492’045

2’538’260 344’385 1’892’934 485’567 5’261’146

1.3 Beiträge diverse Organisationen Beiträge Glückskette Beiträge diverse Organisationen Total

1’851’683 744’755 2’596’438

1’111’070 250’089 1’361’158

11’070 190’000 53’565 254’635

28’790 150’000 49’370 228’160

1.4 Übrige Erträge Ertrag Dienstleistungen und Aufträge Anteil Erlös Texaid 1) Rückerstattungen Total

1) Solidar Suisse bildet zusammen mit dem Schweizerischen Roten Kreuz, der Caritas Schweiz, dem HEKS, der Winterhilfe und dem Schweizer Kolpingwerk die Texaid-Arbeitsgemeinschaft, deren Zweckbestimmung es ist in der ganzen Schweiz Kleider, Schuhe und Haushaltstextilien zu sammeln.

2.1 Aufwand Programm International nach Bereich und Ländern Entwicklungszusammenarbeit Lateinamerika • Nicaragua • El Salvador • Bolivien Afrika • Südliches Afrika • Burkina Faso Südosteuropa und Naher Osten • Rumänien • Serbien • Kosovo • Palästina Asien • China Humanitäre Hilfe Lateinamerika • Nicaragua • El Salvador Afrika • Südliches Afrika • Burkina Faso Asien • Indien • Sri Lanka • Sumatra • Pakistan

Total

2010 in CHF in % 13’052’481 81% 3’857’593 24% 1’025’661 6% 498’009 3% 2’333’923 14% 8’395’878 52% 652’614 4% 7’743’264 48% 776’326 5% 276’726 2% 379’679 2% 119’922 1% 22’683 0% 22’683 0% 3’108’174 356’052 10’952 345’100 87’201 87’201 2’664’922 70’248 1’011’844 978’569 604’261

2009 in CHF in % 7’225’589 3’495’295 894’706 587’728 2’012’861 3’138’029 671’419 2’466’610 592’265 25’767 284’407 251’076 31’015

80% 39% 10% 7% 22% 35% 7% 27% 7% 0% 3% 3% 0%

19% 2% 0% 2% 1% 1% 16% 0% 6% 6% 4%

1’781’792 20% 165’579 2% 3’490 0% 162’090 2% 141’410 2% 62’300 1% 79’110 1% 1’474’803 16%

16’160’655 100%

9’007’381 100%

1’402’861 16% 71’942 1%


Erläuterungen zur Betriebsrechnung

2.2 Aufwand Programmbegleitung International Personal Reise und Repräsentation Raum und Unterhalt Sachkosten Abschreibungen Total

31.12.2010 CHF 1’005’607 56’135 75’120 68’634 6’480 1’211’977

31.12.2009 CHF 1’021’861 78’157 71’744 114’663 10’166 1’296’589

2.3 Aufwand Programm Schweiz Personal Reise und Repräsentation Raum und Unterhalt Sachkosten (inkl. Beiträge) Abschreibungen Total

404’339 8’846 48’760 581’580 3’677 1’047’202

512’231 13’214 47’963 667’671 5’298 1’246’378

2.4 Aufwand Geschäftsstelle Personal Reise und Repräsentation Raum und Unterhalt Sachkosten Abschreibungen Sammelaufwand Total

1’179’819 27’972 113’124 287’117 9’582 1’262’380 2’879’994

1’224’038 24’594 113’413 247’199 15’096 1’131’892 2’756’232

14’017 18’260 -16’778 -49’875 -34’376

10’417 18’449 -16’729 -14’550 -2’412

615’608 30’000 -342’332 -151’638 151’638

612’657 -268’690 -171’984 171’984

98’492 98’492

2.5 Finanzergebnis Zinsertrag PC, Bank Übriger Finanzertrag Spesen PC, Bank WB Geldkonti Ausland Total 2.6 Liegenschaftenergebnis Liegenschaftenertrag Verbrauch RST Renovationsfonds Liegenschaftenaufwand Anteil Liegenschaftenergebnis SAH-Regionalvereine Total 2.7 Übriges Ergebnis Aufwand Reorganisation SAH Auflösung RST Reorganisation Total Reorganisation SAH

Ausserordentliches Liegenschaftenergebnis Übriges ausserordentliches Ergebnis Total ausserordentliches Ergebnis

2’630 2’630

9’250 6’050 15’300

Total

2’630

113’792

2.8 Das Fondsergebnis wird in der Rechnung über die Veränderung des Kapitals gezeigt.

21


22

REVISIoNSBERICHT / MITARBEITERINNEN

Tel. +41 44 444 35 55 Fax +41 44 444 37 66 www.bdo.ch

BDO AG Fabrikstrasse 50 8031 Zürich

Bericht der Revisionsstelle zur „ZEWO“-Revision an die Generalversammlung Solidar Suisse Schweizerisches Arbeiterhilfswerk SAH Als Revisionsstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung (Bilanz, Betriebsrechnung, Geldflussrechnung, Rechnung über die Veränderung des Kapitals und Anhang) von Solidar Suisse für das am 31. Dezember 2010 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. In Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER unterliegen die Angaben im Leistungsbericht nicht der Prüfpflicht durch die Revisionsstelle. Solidar Suisse hat uns auf Basis seiner Statuten beauftragt, eine Revision durchzuführen. Für die Jahresrechnung ist der Vorstand verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen. Wir bestätigen, dass wir die Anforderungen der Stiftung ZEWO hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Revision erfolgte nach den Anforderungen an die Revision für Organisationen mit ZEWOGütesiegel, die gesetzlich nicht zu einer Revision verpflichtet sind. Danach ist diese Revision so zu planen und durchzuführen, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung erkannt werden. Die Revision umfasst hauptsächlich Befragungen und analytische Prüfungshandlungen sowie den Umständen angemessene Detailprüfungen der bei der geprüften Organisation vorhandenen Unterlagen. Dagegen sind Prüfungen der betrieblichen Abläufe und des internen Kontrollsystems sowie Befragungen und weitere Prüfungshandlungen zur Aufdeckung deliktischer Handlungen oder anderer Gesetzesverstösse nicht Bestandteil dieser Revision. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet. Bei unserer Revision sind wir nicht auf Sachverhalte gestossen, aus denen wir schliessen müssten, dass die Jahresrechnung nicht Gesetz und Statuten entspricht sowie kein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage in Übereinstimmung mit Swiss GAAP FER vermittelt. Wir empfehlen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen. Ferner bestätigen wir, dass die durch uns zu prüfenden Bestimmungen der Stiftung ZEWO eingehalten sind. Zürich, 1. April 2011 BDO AG

Andreas Blattmann

ppa. Andreas Suter

Leitender Revisor Zugelassener Revisionsexperte

Zugelassener Revisionsexperte

BDO AG, mit Hauptsitz in Zürich, ist die unabhängige, rechtlich selbstständige Schweizer Mitgliedsfirma des internationalen BDO Netzwerkes.

MitarbeiterInnen Geschäftsleiterin Ruth Daellenbach Abteilung International Rebecca Allenspach (bis Okt.) Barbara Burri Sharani (seit Juli) Martina Bavier Ruffner (bis Aug.) Karin De Fries Zoltan Dòka Barbara Gruner Anja Ibkendanz (seit Aug.) Ursula Mägerle Joachim Merz Debora Neumann Claude Nicolet (bis Aug.) Cyrill Rogger

Abteilung Kommunikation & fundraising Cornel Alt Emilio Bertelle Rosanna Clarelli Christian Engeli Anne Gurzeler Sabine Hagmann (bis Mai) Christof Hotz Marco Kistler (bis Juli) Alexandre Mariéthoz Katja Schurter Frances Trezevant Honegger Christa von Rotz Cédric Wermuth Projekte in der Schweiz Rolf Geiser (bis Juli)

Abteilung finanzen und Dienste Ruth Baier Elisa Cillo Beatrice Herter Barbara Klitzke Renate Kummer leiterInnen Koordinationsbüros Bolivien: Martín Pérez Burkina Faso: Paul Taryam Ilboudo El Salvador: Yolanda Martinez Kosovo: Christoph Baumann Südliches Afrika: Jorge Lampião Nicaragua: Carmen Ayón Serbien: Petar Vasilev (bis Aug.) Jelena Mijovic (seit Sept.) Sri Lanka: Ines Pankrath (bis Juni) Irene Fraser (seit Mai) Sumatra: Stephan Titze


Adressen Solidar Suisse Quellenstrasse 31, Postfach 2228 8031 Zürich Telefon 044 444 19 19 Fax 044 444 19 00 E-Mail: kontakt@solidar.ch www.solidar.ch PC 80-188-1

Solidar Suisse Avenue Warnery 10, Case postale 1151 1001 Lausanne Telefon 021 601 21 61 Fax 021 601 21 69 E-Mail: contact@solidar.ch www.solidar.ch CP 10-14739-9

Koordinationsbüros im Ausland

SAH-Regionalvereine

Bolivien Ayuda Obrera Suiza (AOS) Plaza España, Ed. Maria Cristina, 6C Casilla 4679 La Paz – Bolivia Telefon 00591 22 41 04 61 E-Mail: mperez@aosbolivia.org.bo

SAH Region Basel Bruderholzstrasse 60, Postfach 4053 Basel Telefon 061 327 92 92 E-Mail: sah.basel@sah-bs.ch

Burkina Faso Représentation de Solidar Suisse BP 2057 Ouagadougou 01 – Burkina Faso Telefon 00226 50 36 95 55 E-Mail: paultaryam@yahoo.fr El Salvador AOS El Salvador Colonia Satélite Pasaje Venus no. 19 San Salvador – El Salvador Telefon 00503 22 74 14 51 E-Mail: aosal@navegante.com.sv Kosovo Solidar Suisse Isa Demaj No 14 30000 Peja – Kosovo Telefon 00377 (0) 44 12 03 42 E-Mail: zanabaja@hotmail.com Südliches Afrika Representaçao OSEO Rua da Zambia 524 Chimoio / Manica – Moçambique Telefon 00258 251 222 67 E-Mail: oseoguest@tdm.co.mz Nicaragua Solidar Suiza / Ayuda Obrera Suiza (AOS) Apartado Postal 376 Managua – Nicaragua Telefon 00505 22 781 185 E-Mail: aos@cablenet.com.ni Pakistan Solidar Switzerland House no. 580, Street 6 G11/1 Islamabad – Pakistan Telefon 0092 51 221 1070 E-Mail: info@solidar.org.pk Serbien Solidar Suisse Coordination Office Belgrade Kosovska 41, apt. 2 11000 Belgrad – Republic of Serbia Telefon 00381 113 22 18 74 E-Mail: petar@sla-serbia.org Sri Lanka Swiss Labour Assistance SAH No: 27, 2/4 Janatha Court Alfred Place Colombo 03 – Sri Lanka Telefon 0094 11 555 71 20 E-Mail: irene.fraser@sah.ch

SAH Bern Monbijoustrasse 32, Postfach 8161 3001 Bern Telefon 031 380 64 60 E-Mail: sah-bern@sah-be.ch OSEO Fribourg Route des Arsenaux 9, CP 1126 1701 Fribourg Telefon 026 347 15 77 E-Mail: info@oseo-fr.ch OSEO Genève Rue Jean-Pécolat 5 1201 Genève Telefon 022 595 45 00 E-Mail: oseo@oseo-ge.ch SAH Schaffhausen Repfergasse 21–25 8200 Schaffhausen Telefon 052 630 06 40 E-Mail: sah.schaffhausen@sah-sh.ch SOS Ticino Via Zurigo 17 6900 Lugano Telefon 091 923 17 86 E-Mail: sos.ticino@sos-ti.ch OSEO Vaud Av. de Corsier 10, CP 812 1800 Vevey 1 Telefon 021 925 30 40 E-Mail: info@oseo-vd.ch OSEO Valais Rue de la Dixence 8 1950 Sion Telefon 027 329 80 20 E-Mail: bfavre@oseo-vs.ch SAH Zentralschweiz Birkenstrasse 12, Postfach 6000 Luzern 4 Telefon 041 418 71 81 E-Mail: info@sah-zs.ch SAH Zürich Josefstrasse 84, Postfach 2215 8031 Zürich Telefon 044 446 50 00 E-Mail: sah.zuerich@sah-zh.ch Nationales Sekretariat der SAH-Vereine Monbijoustrasse 32, Postfach 8161 3001 Bern Telefon 031 380 64 74 E-Mail: sahoseosos@sah.ch

Impressum Herausgegeben von Solidar Suisse Quellenstrasse 31, Postfach 2228 8031 Zürich Telefon 044 444 19 19 Fax 044 444 19 00 E-Mail: kontakt@solidar.ch www.solidar.ch Postkonto: 80-188-1 Redaktion: Katja Schurter, Alexandre Mariéthoz Gestaltung: Spinas Civil Voices Fotos: S. 1: Spinas Civil Voices S. 3: Wendel Oberli S. 4: Sabine Rock S. 6: Frederic Meyer S. 7: Jürg Gasser, Debora Neumann, Naser Lajqi S. 8: Renata Hofmann S. 9: Christian Engeli, Spinas Civil Voices S. 11: SAH-Archiv, Alberto Vargas S. 24: Sikhula Sonke Druck: Unionsdruckerei/subito AG Platz 8, 8201 Schaffhausen

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