Jahresbericht 2020

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Bericht des Geschäftsleiters

Den Weg aus der Krise schaffen wir nur gemeinsam

Jochen Ehmer, MD Geschäftsleiter

Was für ein Jahr! Ganz gleich, wer wir sind, wo wir leben oder was wir tun – die COVID-19-Pandemie hat unser Leben auf den Kopf gestellt. Wir kommunizieren anders, arbeiten anders, reisen anders. Medizinische Fortschritte, die wir in unseren Partnerländern jahrelang unermüdlich erkämpft haben, sind plötzlich gefährdet: Malaria, HIV und Tuberkulose breiten sich wieder aus. Tausende von Kindern sind aufgrund der Folgen von COVID-19 unterernährt. Naturkatastrophen und bewaffnete Konflikte, wie derzeit in Mosambik, belasten die medizinische Grundversorgung zusätzlich. Wenn wir etwas aus dem Krisenjahr 2020 lernen können, dann dies: Wir leben in einer globalisierten Welt. Und: Wir müssen uns um die Schwächsten kümmern, weil sie einmal mehr am stärksten leiden und wir nur gemeinsam den Weg aus der Krise schaffen. Da gehören die Seniorin im Pflegeheim, die vertriebene Mutter in Mosambik, der Wanderarbeiter in Lesotho oder die schwangere 17-Jährige in Tansania alle dazu. Für sie setzen wir uns ein. Aus Solidarität und der Grundüberzeugung, dass Gesundheit und selbstbestimmte Entwicklung für alle möglich sein müssen. Medizinische Grundversorgung für alle Unter schwierigen Bedingungen hat SolidarMed im Jahr 2020 zahlreiche neue Projekte zur Stärkung der medizinischen Grundversorgung auf

Zusammenarbeit, die wirkt.

den Weg gebracht und genügend Mittel für die Projektarbeit sichern können. Wir haben 43 Gesundheitszentren mit einem Regionalprogramm zur COVID-19-Nothilfe unterstützt, die medizinische Versorgung für ungefähr 80’000 Geflüchtete in Mosambik sichergestellt, Medikamente und Trinkwasser bereitgestellt und die Bekämpfung von HIV oder Malaria gestärkt. An 190 ländlichen Gesundheitszentren und 15 Schulungszentren hat SolidarMed dank 680 neu geschulten Fachberatern die Diagnose, Behandlung und Fachausbildung verbessert. 1,78 Millionen Patient/innen konnten sich dank SolidarMed ambulant behandeln lassen; 34’712 Menschen überlebten dank lebensrettender HIV-Behandlung. 75’168 Kinder wurden unter medizinischer Begleitung geboren. All diese Menschen erhielten dank SolidarMed eine neue Chance und eine bessere Zukunft. Innovation und Kompetenz Vor uns liegen Herausforderungen, aber auch Chancen. Nicht-übertragbare Krankheiten wie die Zuckerkrankheit oder Bluthochdruck gehören mittlerweile zu den häufigsten Todesursachen weltweit, psychische Erkrankungen wie Depression kommen oft hinzu. 75 Prozent der Todesfälle aufgrund solcher Erkrankungen treten in armen Ländern auf, meistens wären sie vermeidbar gewesen. SolidarMed nutzt seine Erfahrungen in der Bekämpfung von HIV und wird dieses Problem über die nächsten fünf Jahre in Lesotho angehen. Das Projekt wird von einem Forschungsprogramm

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