Soziale Teilhabe: Prekarität, Ungleichheit, Gerechtigkeit

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Soziale Teilhabe

Prekarität, Ungleichheit, Gerechtigkeit

Flexibilität und (Selbst-)Ausbeutung als Chance? Werner Mair

Soziale Ungleichheit und Bildung Katharina Thürriedl

Soziale und politische Teilhabe im modernen Kapitalismus Judith Egger

Außerdem: Kommentar zu Bildung und Gerechtigkeit, Rezension zu “Die Idee der Gerechtigkeit” von Amartya Sen Foto von CFalk auf pixelio.de

Sonderheft 1 | Jg. 5 | 2012 Kostenloses E-Journal www.soziologiemagazin.de


Sonderheft 1 | 2012 Seite 2

Editorial Liebe Leser_innen, laubt, Veränderungen der sozialen Teilhabe und der damit verbundenen Verschiebung - lich zu machen. gendstudie untersuchte die Lebensumstän- Auch das Call4Papers zu unserer nächsten - regulären Ausgabe, die voraussichtlich im Verhältnissen leben und sich zunehmend Der ‚Unternehmer als schöpferischer Zer-

-

-

-

- Lesen! Herzlichst, Nadja Boufeljah & Benjamin Köhler -


Sonderheft 1 | 2012 Seite 3

Vorwort

I

-

-

che Ph채nomene es dann letztlich sein und in

-

nicht fest. Den Anfang unserer Auseinandersetzung - erleben, die soziologisch von Interesse ist. -

-

- ter auch in Ans채tzen, die unter g채nzlich anon und Durchdringung eines Ph채nomens -


Sonderheft 1 | 2012 Seite 4

sozialer Teilhabe oder aber des Ausschlus-

-

-

rungsansatz.

Allerdings ist soziale Teilhabe nicht ausbeutung als Chance?“ befasst er sich mit

-

bilisierung der Arbeitsverhältnisse eine

-

-

insbesondere das Verhältnis von Individu- von Institutionen variieren. mit vor allem um die Teilhabe an den mateDass die Chancen auf soziale Teilhabe nicht setzung mit latenten oder manifesten Um- tung sozialer als politischer Teilhabe. -

-


Sonderheft 1 | 2012 Seite 5

denen sie folgen, zum einen erhebliche Unterschiede ausmachen. Zum anderen haeiner gerechten, insbesondere geschlech-

-

- und Probleme sozialer und politischer Teils채tze in ihrer Zusammenschau zahlreiche -

-

Teilhabe spielen auch in der Universit채t eine - den. -


Sonderheft 1 | 2012 Seite 6

-

-


Sonderheft 1 | 2012 Seite 7

Soziale teilhabe: Prekarität, Ungleichheit, Gerechtigkeit Editorial & Vorwort:

2

artikel: Flexibilität und (Selbst-)ausbeutung als Chance?

8

Werner Mair

Soziale Ungleichheit und Bildung – reinhard Kreckel und Piere Bourdieu im Vergleich

20

Katharina Thürriedl

Gerechtigkeit – Ein Vergleich zwischen Nancy Fraser, John rawls und amartya Sen

32

Denise Rudel

Gleichberechtigte soziale teilhabe an der Gesellschaft – Frigga Haugs Vier-in-einem-Perspektive und eine Ergänzung im anschluss an Nancy Fraser

46

Stephanie Schabmayr

Soziale und politische teilhabe im modernen Kapitalismus – Ein Vergleich der theorien von oskar Negt und Klaus dörre

58

Judith Egger

rezensionen & Kommentare Kommentar: Bildung und Gerechtigkeit in Österreich aus der Sicht der Österreichischen Hochschüler_innenschaft

72

Sebastian Fürlinger

rezension: „die idee der Gerechtigkeit“ von amartya Sen (2010): Öffentlicher Vernunftgebrauch – ein probates Mittel zur Bekämpfung von Ungerechtigkeiten?

77

Stephan Pühringer

impressum

82

Call4Papers

86

zum Thema :„Wirtschaft - Arbeit - Märkte. Der ‘Unternehmer als schöpferischer Zerstörer’? “


Flexibilit채t und (Selbst-) Ausbeutung als Chance

Flexibilit채t und (Selbst-)ausbeutung als Chance? von Werner Mair

8


Werner Mair

Sonderheft 1 | 2012 Seite 9

Unterwerfung und Selbstverwirklichung

D

nisses bei gleichzeitiger Zunahme von

arbeit ihre integrative und identit채tsbildente Tendenz zur Verallgemeinerung sozialer tung einer zum allgemeinen Dauerzustand -


Flexibilit채t und (Selbst-) Ausbeutung als Chance

10

nologien nutzen, um nicht nur die eigenen -

sich mit den Arbeits- und Lebensbedingunbeitsverh채ltnisse nicht auch Chancen zur -

-

-

-

termauern. Dekonstruktion der Ordnung derungen der Arbeitsbedingungen in den

-


Werner Mair

Sonderheft 1 | 2012 Seite 11

darstellt cherte Arbeit, des st채ndigen individualisier-

Die zwei Gesichter der Arbeit -

Verhinderung der Ausbildung stabiler be-

dramatischen Lebensumst채nden in Alge-

eines gemeinsamen sozialen Raums der -

-

Arbeit und ArbeiterInnen im Algerien der -

-

-


Flexibilität und (Selbst-) Ausbeutung als Chance

dieu mit den Regeln des Tauschs, den symbolischen Ordnungen, dem Verhältnis von -

12

-

-

nach der Anzahl der Ochsengespanne der -

und positioniert sich in seiner politischen

-

Arbeit an der Tradition der europäischen -

-

Ökonomie in der vorkapitalistischen Phase

-

-


Werner Mair

Sonderheft 1 | 2012 Seite 13

-

-

-

-

-

Planungssicherheit und Zeitbewusstsein

-

ner bäuerlich geprägten zu einer durch die beitslose und ArbeitnehmerInnen, die sich darisieren, um gemeinsam an einer Veränderung der herrschenden Verhältnisse zu -

te Veränderung der herrschenden politi-


Flexibilit채t und (Selbst-) Ausbeutung als Chance

14

den, eine revolution채re Haltung einzunehmen und die herrschenden Verh채ltnisse Alle gegen alle

-

-

ungerichteten Revolten und Apathie. Unter

-

-

Arbeitsplatz und die damit verbundenen

die Anzahl an ArbeiterInnen verstanden -

beitgeberInnen gegen ArbeitnehmerInnen und ArbeitnehmerInnen gegen Arbeitneh-


Werner Mair

Sonderheft 1 | 2012 Seite 15

Prekarisierung als politisches Konzept Flexibilisierung als Chance? gen die politische Ordnung einen politi-

-

-

-

-

-

ritorial begrenzt, sondern standortunabArbeitnehmerInnen in den L채ndern mit be-

Arbeitsorganisation besetzt, lebt manchmal

-


Flexibilität und (Selbst-) Ausbeutung als Chance

-

16

Flexibilisierung und Prekarität arbeiterInnen zumindest ungleich verteil-

-

-

-

-

fahrungen und verstehen unter der ‚digi-

-

-

rung, Ausbreitung und Verfestigung von et al. sprechen bei den Arbeitsbedingungen -


Werner Mair

Sonderheft 1 | 2012 Seite 17

bung von hochgradig ungleich verteilten -

-

-

ter Arbeit gleich hoch oder hĂśher rangieren

Fazit Die -

Auseinandersetzung

mit

der -

tiv, da er besonders gut in der Lage ist, die stehen. sich von Abstiegs- und Versagensängs-

-


Flexibilität und (Selbst-) Ausbeutung als Chance

-

18

dadurch der Ausbreitung und Verfestigung -

Literaturverzeichnis:

-

Bourdieu Zeugnisse und Diagnosen alltäglichen Leidens Bourdieu

dungshintergrund insbesondere gemeint, -

-

Bourdieu

-

-

Brinkmann

-

tung.

Dörre

-

-

Dörre

-


Werner Mair

Sonderheft 1 | 2012 Seite 19

-

Eder

-

blot. Zingerle

Reidl

, He-

-

Sonderegger -

Voร

-

-

Heyne. lag.

Dรถrre

Zum Autor:

-

-

-

-

-


Ausgabe 1 | 2011 Seite 20

Soziale Ungleichheit und Bildung Reinhard Kreckel und Pierre Bourdieu im Vergleich von Katharina Th端rriedl


Katharina Thürriedl

Sonderheft 1 | 2012 Seite 21

-

Eine Frage an zwei soziologische Ansätze

T

-

und nach Lösungen suchen, um soziale Ungleichheit“ gegenzusteuern und so eine hö-

er im Rahmen seiner Analyse sozialer UnReinhard Kreckel: Politische Soziologie der sozialen Ungleichheit -


Soziale Ungleichheit und Bildung

22

Pierre Bourdieu liegt soziale Ungleichheit dort vor, zialen Positionen, die mit ungleichen -

mensionalen sozialen Raum, der sich zum deren in horizontal zueinander relationa-

-

Ressourcen der Ungleichheit bei Reinhard Kreckel

standardisiert und institutionalisiert sind. -

-


Katharina Th체rriedl

Sonderheft 1 | 2012 Seite 23

tragen, dass Lebenschancen ungleich verIn der distributiven Dimension unterschei-

Ressourcen der Ungleichheit bei Pierre Bourdieu tion im sozialen Raum, der gemeinsam mit lich gegeben erscheinen l채sst. Der Habitus

Zum anderen ist hier auch das symbolische sion, die ihre Darstellung im Rang einer hi-

-

-

hier auch, dass die beiden distributiven Didiese Ungleichheitsdimension zu einer il-

-

-


Soziale Ungleichheit und Bildung

24

-

-

-

Bildung und Lebenschancen

rung bezeichnet er als das institutionalisier-

versit채ten vergebenen Titel machen das in-

-

sichtbar, messbar und damit vergleichbar. mit die Ungleichheit von Lebenschancen -

-


Katharina Th端rriedl

Sonderheft 1 | 2012 Seite 25

-

-

Rangordnung, die diesen sozialen Raum

-

-

des Titels entscheidend ist und nicht die da-

-

bezeichnet. -

-

in der Prestigeordnung verorten. Denn die-

-


Soziale Ungleichheit und Bildung

26

Chancengleichheit gibt es somit nicht. Pi-

-

liehenen Titel nur die Illusion der Chancen-

-

eus haben. Dennoch besteht bei dieser Ungleichheitsdimension eine Tendenz zu Illegitimit채t. Denn Ungleichheit aufgrund se-

dungsabschluss fest.


Katharina Thürriedl

Sonderheft 1 | 2012 Seite 27

Abwertung der Bildungstitel -

-

-

hens. Abgrenzung und Ausschließung

-

der Ort, an dem soziale Ungleichheit ge-

-

beide längst so sehr institutionalisiert, dass -

-

-

-

-

te-Universitäten. -

-

genen Privilegien zu erhalten oder sogar zu -

-


Soziale Ungleichheit und Bildung

28

-

-

und erhรถhen damit die Verhandlungspo-

Denn durch den Titel entsteht Anspruch auf -

-

-

eine Abgrenzung nach oben mรถglich, sonRahmen ihrer Ungleichheitsforschung die -

eine entscheidende Determinante darstellt. -

in soziales transformiert und dient so zur dungssystem vollzieht, hindert uns daran,

der zentrale Ort ist, an dem Ungleichheit

-


Katharina ThĂźrriedl

Sonderheft 1 | 2012 Seite 29

-

-

bauen. dung Ungleichheit reproduziere. Durch in-

illegale Ressourcennutzung darstelle.

-

Chancengleichheit gegeben, die sich erst stellen, dass soziale Ungleichheit in einer

-

nen, verlassen und sich auf ein hĂśheres zu-

reproduziert.


Soziale Ungleichheit und Bildung

30

Literaturverzeichnis -

-

Zur Autorin: Pierre

Pierre

-

-

-

Bourdieu Illusion der Chancengleichheit. Untersuchungen

-

-

-

-

nialismus.

-


Sozialtheorie bei transcript Silke Helfrich, Heinrich-Böll-Stiftung (Hg.)

Commons Für eine neue Politik jenseits von Markt und Staat Commons – die Welt gehört uns allen! Die nicht enden wollende globale Finanzkrise zeigt: Markt und Staat haben versagt. Wir benötigen nichts dringlicher als eine fundamentale Neuausrichtung von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft, die den Umgang mit gesellschaftlichen Ressourcen anders organisiert. 2012, 528 Seiten, Hardcover, 24,80 €, ISBN 978-3-8376-2036-8

Stephan Moebius, Sophia Prinz (Hg.)

Das Design der Gesellschaft Zur Kultursoziologie des Designs Welche kulturelle Funktion hat Design? Erstmals im deutschsprachigen Raum entwickelt dieser Band theoretische, materiale und ethisch-politische Aspekte einer Kultursoziologie des Designs. Mit Beiträgen u.a. von Karl H. Hörning, Gert Selle, Aida Bosch, Albena Yaneva und Joachim Fischer.

2012, 438 Seiten, kart., zahlr. Abb., 29,80 €, ISBN 978-3-8376-1483-1

Konstantin Ingenkamp

Depression und Gesellschaft Zur Erfindung einer Volkskrankheit Volkskrankheit Depression? Mitnichten! Dieses originelle Buch zeigt, dass Depressionserkrankungen nicht zunehmen. Die Pathologisierung melancholischer Zustände verdankt sich vielmehr der erfolgreichen Erzählung des »positiven Denkens« und der Interessenpolitik der Pharmaindustrie.

2012, 370 Seiten, kart., 29,80 €, ISBN 978-3-8376-1930-0

www.transcript-verlag.de


Gerechtigkeit

32

Gerechtigkeit Ein Vergleich zwischen Nancy Fraser, John Rawls und Amartya Sen von Denise Rudel


Denise Rudel

Sonderheft 1 | 2012 Seite 33

Was bedeutet Gerechtigkeit?

-

-

-

-

sen, aus der die AutorInnen stammen. Da-


Gerechtigkeit

34

Hauptargumente ausgearbeitet. Anschlie-

-

-

der verglichen.

minanz abgelöst. Als Resultat verdrängt die -

Anerkennung

-

-

-

meiner Interpretation zufolge VerteilungsPlatz innerhalb der Arbeit eingeräumt. -


Denise Rudel

Sonderheft 1 | 2012 Seite 35

Umverteilung und Anerkennung

lung geht sie, meiner Lesart zufolge, auf den

zieht sich nun auf unterschiedlichsten Ach-

-

-

-

se gegenseitig. Parallel zu diesen beiden Ar-

Gerechtigkeit als zweidimensionale Konzeption -

beitsteilung oder durch die Ver채nderung -


Gerechtigkeit

36

len Ressourcen so gestaltet sein, dass alle, die partizipieren, unabh채ngig sind und eine -

-

-

lationen, bei denen einigen Individuen die -

-

Deprivation, Ausbeutung, deutliche Ver- den. -

nung als auch Umverteilung umfasst und

-

-

soll die Chancengleichheit aller Partizipie- recht verteilt sind und gegenseitige AnerAnsicht nach eine gerechte Verteilung von


Denise Rudel

Sonderheft 1 | 2012 Seite 37

- in einer fairen Ausgangssituation beschlos-

len Regeln nicht von ihren eigenen Interes-

Rawls -

-

-

die an dieser Zusammenarbeit beteiligt sind, -

-

dass es Ungleichheiten aufgrund von unter-


Gerechtigkeit

38

gleichheiten transparent zu machen und so

-

sollen. Darunter fallen unter anderem die -

-

die Ausgestaltung von Organisationen, in -

Amartya Sens Idee der Gerechtigkeit

-

die Ausgestaltung der sozialen Institutioation eine gerechte Ausgestaltung der Insti-

setzung idealer sozialer Regelungen. Die-

hinsichtlich der Ausgestaltung der Instituti-

-


Denise Rudel

Sonderheft 1 | 2012 Seite 39

-

-

-

-

mit dem Vermรถgen einhergeht, zu fragen. -

-

-

-

-

gungsansatz ist eng mit dem Chancenas-

-


Gerechtigkeit

40

-

Wege zur Gerechtigkeit – ein Vergleich zwischen den Ansätzen den.

die darin bestehen, lesen und schreiben zu -

-

-

heit hinsichtlich der Lebensform vergrötet in diesem Zusammenhang eine höhe-

-

-

-

-


Denise Rudel

Sonderheft 1 | 2012 Seite 41

-

-

-

-

-

-

Anspruch nehmen mรถchte. -

nerInnen. Durch die Verteilungsgerech-

stellung alle Teilnehmenden die gleichen -


Gerechtigkeit

42

Vergleicht man die Ans채tze hinsichtlich ihrer Aussagen zur Verteilungsgerechtig-

brauch dieser Informationen aber nicht ge- lich unbeachtet. sers Ansatz bereits eine Anleitung zur Her-

-

-

In die Praxis mit Fraser? Die AutorInnen gehen auf sehr unterschied-

-

-


Denise Rudel

Sonderheft 1 | 2012 Seite 43

Horn

-

-

Ziegler

-

-

-

ist. -

Sen

-

Sen

-

Verlag.

Literaturverzeichnis -

Sen Ziegler

Zur Autorin: Denise Rudel -

-


Sonderheft 1 | 2012 Seite 44

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Soziale Gerechtigkeit in Deutschland Ulrike Haerendel (Hrsg.)

Gerechtigkeit im Sozialstaat Analysen und Vorschläge

Nomos Nomos

Geht es in diesem Land noch gerecht zu? Bürger fordern vom Sozialstaat weiterhin Gerechtigkeit ein. Gerechtigkeit als ethisches Prinzip und Verfassungsgebot, in historischen Linien seit der Bismarckzeit, vor allem aber in

der aktuellen Gesundheitspolitik, Rentenversicherung und Armutsbekämpfung steht im Mittelpunkt des Bades. Ein Schwerpunkt gilt der Chancengerechtigkeit für Kinder.

Weitere Informationen: www.nomos-shop.de/13214

Gerechtigkeit im Sozialstaat Analysen und Vorschläge Herausgegeben von Dr. Ulrike Haerendel 2012, 243 S., brosch., 59,– € ISBN 978-3-8329-6202-9


Gleichberechtigte soziale Teilhabe an der Gesellschaft

Gleichberechtigte soziale teilhabe an der Gesellschaft Frigga Haugs Vier-in-einem-Perspektive und eine Erg채nzung im Anschluss an Nancy Fraser von Stephanie Schabmayr

46


Stephanie Schabmayr

Sonderheft 1 | 2012 Seite 47

ge nach gleichberechtigter Teilhabe an -

LĂśsung. Haugs Utopie und Frasers normativer Ansatz -

-

-

sätze gegeben. -

-


Gleichberechtigte soziale Teilhabe an der Gesellschaft

-

48

-

politische Utopie, die lediglich als Richtlinie -

verteilung von Ressourcen, Arbeit und Ar-

-

teilung in Verbindung mit der immer noch -

grunde, so sucht Haug die Lรถsung gesell-

Die Vier-in-einem-Perspektive

satz ist moralphilosophisch, sozialtheore-

Haug versteht ihren eigenen theoretischen Ansatz als eine Utopie, diese -


Stephanie Schabmayr

fe

,

Sonderheft 1 | 2012 Seite 49

-

-

-

-

-

-

-

-

und Demo-

-

-

rung und Umverteilung der Arbeit vorzu-

Zeitregime -

-

-


Gleichberechtigte soziale Teilhabe an der Gesellschaft

50

-

-

-

-

chen bet채tige, damit nicht nur die Teilha-

-

auch die damit zusammenh채ngende Teil-

-

Die Frage nach den Geschlechterverh채ltnissen -

-

-

-

-


Stephanie Schabmayr

Sonderheft 1 | 2012 Seite 51

machen, bedarf es einer

-

-

-

-

-

-

-

meist nichts zu politischen Angelegenhei-

-

-


Gleichberechtigte soziale Teilhabe an der Gesellschaft

-

52

men.

-

-

-

-

das bislang die alte zerstĂśrerische Ord-

-

-

Ergänzende Aspekte zur Vier-in-einemPerspektive nach Nancy Fraser -

rechte Verteilung der bestehenden Ressour-


Stephanie Schabmayr

Sonderheft 1 | 2012 Seite 53

mensstufen, sondern auch auf die Verteilung der Arbeitspl채tze an sich oder der Ver-

-

-

-

-

Haug sieht die soziale Ungleichheit auf dem -

-

mitglied eine gleichberechtigte Teilhabe zu

-

-

-

-

-

dern auch das Verst채ndnis dieser anderen


Gleichberechtigte soziale Teilhabe an der Gesellschaft

54

-

-

chen Vorgaben und erfahren dadurch eine

-

-

-

-

-

teilung zuteil.

ter empfunden und diese bei der Leistungs-

lich, dass nicht alleine die Umverteilung

eignet seien. Aufgrund ihres irrationalen, -

Ăœberlegungen und Kritikpunkte -


Stephanie Schabmayr

Sonderheft 1 | 2012 Seite 55

Haug erg채nzt dieses Prinzip zus채tzlich mit

standen, nur die gleichberechtigte, obliga-

beit darf nicht mehr im Zentrum der Arbeit -

-

ist der Vorreiter, um die Umverteilung und -

-

machen.

-

doch, dass bei ihr die gleichberechtigte Teil-

ziellen Verteilung betrachtet, ist anzumer-

-


Gleichberechtigte soziale Teilhabe an der Gesellschaft

56

Das bei Haug vorhandene Problem der De-

diese Arbeitsvariante vielleicht entgegen-

terverh채ltnisse zu verstehen. Der Ansatz -

Literaturverzeichnis:

-

-

-

-

verteilung. -

-

versa. Der Versuch Haugs Utopie realisier-

-

-

-

-

boot.

-


Stephanie Schabmayr

Sonderheft 1 | 2012 Seite 57 -

-

Haug

Villa

Kneer

, -

Woolf Press Inc.

Haug

-

Haug

-

Haug

-

Zur Autorin: -

%JHJUBMESVDL

PGU EJF SJDIUJHF 8BIM TUBSL JO LMFJOFO CJT NJUUFMHSP FO "VøBHFO TDIOFMM øFYJCFM PIOF HSP F 7PSCFSFJUVOHT[FJU HFSJOHF 3àTULPTUFO

%JQMPNBSCFJUFO (FTDIÊGUTCFSJDIUF 4DIVMVOHTVOUFSMBHFO #FUSJFCTBOMFJUVOHFO

0òTFUESVDL TUBSL JO NJUUFMHSP FO CJT HSP FO "VøBHFO HFSJOHF 4UàDLLPTUFO

.BHB[JOF 'MZFS 8FSCFCSPTDIàSFO 1SPEVLUCMÊUUFS

8FSCFUFDIOJL

EJF SJDIUJHF 8FSCVOH GàS EFO FSTUFO &JOESVDL 8JS IFMGFO *IOFO EBCFJ

8FSCFCBOOFS "VGLMFCFS 'BIS[FVH 4DIBVGFOTUFSCFTDISJGUVOH

Wir knacken jede Nuss

Ihr Werkzeug zum Erfolg


Soziale u. politische Teilhabe im modernen Kapitalismus

Soziale und politische teilhabe im modernen Kapitalismus Ein Vergleich der Theorien von Oskar Negt und Klaus Dรถrre von Judith Egger

58


Judith Egger

Sonderheft 1 | 2012 Seite 59

D

-

einer freien, gerechten und somit auch de-

-

ge der neu entstehenden Probleme auf, die geben.

und im Anschluss die Parallelen, aber auch -

Negts Pl채doyer f체r einen neuen Sozialismus

-


Soziale u. politische Teilhabe im modernen Kapitalismus

60

steht in der Annahme, dass in unserer heu-

-

-

-

Legitimationsverlust des politischen Herr-

-

und das Handeln zum persรถnlichen Vorteil

-


Judith Egger

Sonderheft 1 | 2012 Seite 61

-

dividualismus aus, der r채uberische An-

-

-

-

-

-

-

-

mehr daran glaubten, dass sich ihre Prob-

-

TopmanagerInnen heutzutage ihre macht-

scheint. -

-

-


Soziale u. politische Teilhabe im modernen Kapitalismus

62

potenziell Ungleichheit und damit verbun-

ce auf Teilhabe und bedeute nicht nur mehr Zeit, in der man von Arbeit befreit sei, son-

-

-

-

teten Zeitverst채ndnisses fest, das vor allem

-

dardisierung von individueller Zeit. Dabei

gien, die ein egoistisches und individualis-

-

-

-

-


Judith Egger

Sonderheft 1 | 2012 Seite 63

nen und UnternehmenseignerInnen prodiesem Zusammenhang den Irrtum vom -

-

-

-

seine eigenen Potentiale vรถllig ausge-

listische Ideen lange Zeit als utopisch und in -

-

-

-


Soziale u. politische Teilhabe im modernen Kapitalismus

-

64

-

-

-

-

-

-

-

-

-

und ein damit einhergehendes verändertes

-

-

-

DĂśrres Konzept der kapitalistischen Landnahme talismustheorie und einer der bedeutends-

-


Judith Egger

Sonderheft 1 | 2012 Seite 65

-

-

mehr Lebensbereiche beanspruche und im-

da man in ständiger Unsicherheit lebe. Die -

zu einer so genannten inneren Landnahme -

-

-

derung und einen erhĂśhten Leistungsan-

-

beiterInnen in die Interessensvertretung

-

-


Soziale u. politische Teilhabe im modernen Kapitalismus

-

66

-

-

-

der Verbesserung sozialer und politischer -

aufgrund der Heterogenit채t der ArbeiterIn채nderten Arbeits- und Lebensverh채ltnis-

alisierung und zu lebenslangem Lernen soll-

-

rechte zu fordern. -


Judith Egger

Sonderheft 1 | 2012 Seite 67

-

ge, die sich in diesem Zusammenhang stelderzeit dem herrschenden Zeitregime und -

talismus verändere sich das Zeitverständ-

bedroht ist und ihre Handlungsspielräume

-

-

-

-

und Planung von Zeiteinheiten meint, lan-

Die beiden Ansätze im Vergleich:

stellung der beiden Ansätze macht dies beitet und verglichen.

-

-


Soziale u. politische Teilhabe im modernen Kapitalismus

-

vor allem eine Planierungs- und Vereinheitnicht nur auf individueller, sondern vor al-

68

alen und politischen Teilhabechancen der festigung von bereits bestehender Ungleich-

-

-

und politische Teilhabe zu. -

-


Judith Egger

Sonderheft 1 | 2012 Seite 69

scheint plausibler, da auch realpolitisch be-

-

-

licht. -

-

-

-

-

-

da er an den realen Arbeitsverhältnissen -

Dörre behandelt das vielschichtige Phäschreibt vor allem die Hindernisse, die einer -

-

rung von materiellen Lebensverhältnissen. -

-


Soziale u. politische Teilhabe im modernen Kapitalismus

Literaturverzeichnis: Dörre

Zur Autorin: -

scher Verlag. Dörre Röder

Dörre, -

Dörre Dörre

Dörre

Ro-

-

Dörre

70

-

-

-



Bildung u. Gerechtigkeit in Österreich aus Sicht der ÖH

72

Bildung und Gerechtigkeit in Österreich aus der Sicht der Österreichischen Hochschüler_innenschaft Sebastian Fürlinger


Sebastian F端rlinger

Sonderheft 1 | 2012 Seite 73

-

-

-

-

schen Hauptschule, der Unterstufe der All-

gerecht. ner Hochschule zu studieren, stellen nicht -

auf Absolvierung einer Hochschule massiv -


Bildung u. Gerechtigkeit in Österreich aus Sicht der ÖH

74

-

-

-

einen Hochschulabschluss. dings durchaus gerechtfertigt. In Österreich

machen, als es ihrem Leistungspotenzial -

-


Sebastian F체rlinger

Sonderheft 1 | 2012 Seite 75

-

verlauf und daher den Zugang zu sp채terer -

dungsinhalte, zum anderen bestehen Un-

-

lischen Leistungen selbst richten, sondern darauf, das Leistungspotenzial des eigenen -

-

-

-

-

anzunehmen und durch politische Interrenden einzutreten, die derzeit nicht studie-

zung des Leistungspotenzials zu Unguns-

-


Bildung u. Gerechtigkeit in Österreich aus Sicht der ÖH

76

Literaturverzeichnis: -

-

-

Unger

-

Unger

-

NEN UND T! MENTORIN GESUCHrt oder MENTORKinEdN das studie deiner Familie,

erste Bist du auch das l Orienwegen manchma hat? Fehlte dir des schon studiert deiner aus nd ma nie il Studi-Alltag, we tierung im neuen sogar r deine Familie it hat? Oder wa dam g un ahr Familie Erf aus h fac er willst du ein du studierst? Od dagegen, dass gssystem etwas im Bildun nt me age m Eng gesellschaftliche er Initiative ser un es rum wo weißt du genau, verändern? Dann Nicht-Akaviele Kinder aus sich immer noch geht: Es trauen licht keine i oder haben sch n nicht an die Un demiker-Familie ülerInnen Sch se stützung. Die und keine Unter Informationen gen uti erm m Studiu wollen wir zum und Studierenden dium helfen. Stu im sch ati und ihnen pragm

Zum Autor:

EN HIERFÜR S! UCH WIR DICH ren über 4000 Mento ein Netzwerk aus eile Wir sind mittlerw and und wollen in ganz Deutschl nen rin nto und Me rende nen und Studie rIn üle Sch hr um me weiter wachsen, können. unterstützen zu

ICH BEI UNS! MELDE D, ww w.arbeiterkind.de team@arbeiterk

ind.de


Stephan Pühringer

Sonderheft 1 | 2012 Seite 77

Öffentlicher Vernunftgebrauch – ein probates Mittel zur Bekämpfung von Ungerechtigkeiten? Rezension zu: Die Idee der Gerechtigkeit von Amartya Sen. Erschienen 2010 im C.H. Beck Verlag, München, 493 Seiten. € 29,95. Stephan Pühringer


Ă–ffentlicher Vernunftgebrauch

D

78

-

feinsinnige Anleitung zur pragmatischen

-

-

-

szendentalen Institutionalismus“ und for-

-

-

-

-

-

sind daher gerade aufgrund ihres interdis-

-


Stephan PĂźhringer

Sonderheft 1 | 2012 Seite 79

-

menschliches Verhalten und reale gesell-

zepten eine eher passive Rolle ein. - ren und neoliberalen Positionen, die sich in geht es dem Autor nicht darum, den norma-

-

-

einer Person, die Dinge zu tun, die sie mit gution folgend, sollte es aber mĂśglich sein, sich -

-

- der Individuen, andererseits aber auch von -


Ă–ffentlicher Vernunftgebrauch

80

-

le Hindernisse oder machtvolle Interessen-

-

-

indes relativ vage, da er sich im vierten und

seiner Analyse, die Ansätze verschiedener -

-

-


Stephan P체hringer

Sonderheft 1 | 2012 Seite 81

Zum Autor:

-

nicht die Intention des Autors. Literaturverzeichnis: Sen

Harvard University Press. Sen

versit채t Linz t채tig und promoviert zur Populari-


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