corona – Hautveränderungen durch Corona

EIN VIRUS KOMMT SELTEN ALLEIN SELTEN ALLEIN

– Hautveränderungen durch Corona-Infektionen

Eine Infektion durch Covid-19 lässt sich auch an der Haut erkennen.

Seit zwei Jahren zieht Corona um die Welt und stellt für jeden Menschen ein indi-

viduelles Gesundheitsrisiko dar. Kosmetikinstitute haben durch den Virus zusätz-

lich eine große Zäsur erfahren. Dazu stehen sie heute vor Hautveränderungen,

die es davor so oder nicht in diesem Ausmaß gab.

Durch die Pandemie kam für Institute zunächst die Erkenntnis, als Berufsstand schlicht und einfach bei Gesetzen und Verordnungen vergessen worden zu sein oder nicht ernst genommen zu werden. Mit zeitweisen Betriebsschließungen und damit verbundenen massiven Umsatzeinbrüchen. Dazu wurde seitdem der Aufwand für Hygiene im Institut stark erhöht und die Regeln im Arbeitsschutz verschärft. Viele Kunden gingen zudem verloren. Entweder weil sie selbst zur Risikogruppe gehören und der Termin im Institut immer noch zu riskant erscheint oder weil sie sich an das Online-Shopping gewöhnt haben und damit als Käufer oder Anwender nicht mehr zur Verfügung stehen. Andere sind abhanden gekommen, weil sie sich den Besuch im Institut nicht mehr leisten können. Für viele Institutsinhaber war das zu viel und sie mussten schließen. Hinweis auf eine Infektion

Doch ein weiterer Corona-Aspekt wird für Kosmetikerinnen zunehmend relevant: Hautveränderungen durch Covid-19. Während wir uns anfangs mit Pfl egetipps beim ständigen Tagen von Masken beschäftigt haben, auch mit einem veränderten Make-up durch einen verdeckten Mund mit nur sichtbaren Augen, sollten wir jetzt den Fokus auf Hautveränderungen durch eine Covid-Infektion legen. Covid-19 ist eine Multiorganerkrankung. Neben der Lunge können weitere Organe wie die Nieren oder das Herz betroffen sein. Auch die Haut, das größte Organ des Körpers, kann auf eine Corona-Infektion reagieren: Hautausschlag, Juckreiz und andere Hautveränderungen können auf Covid-19 hindeuten. Diese sollte eine Kosmetikerin kennen und bei einer Behandlung erkennen. Vor allem bei ansonsten symptomfreien Menschen könnte das der ein-

zige Hinweis auf eine Infektion sein. Die Kosmetikerinnen sind hier als Fachleute für alle Themen rund um die Haut gefragt. Sie nehmen sich Zeit für ihre Kunden, erkennen Hautprobleme und sprechen betroffene Kunden darauf an. In diesem Fall auch mit der Bitte, einen Test zu machen und mögliche Probleme mit einem Arzt zu besprechen.

Die wichtigsten Hautprobleme verursacht durch Corona

Hautausschlag ähnlich wie bei Windpocken oder Masern (makulopapulöses Exanthem): In einer Italienischen Studie wurde bei 18 von 88 Patienten ein masernartiger Hautausschlag dokumentiert. Bei 14 davon war dieser rötlich und fleckig-knotig. Der Ausschlag betraf überwiegend den Körper und war nur von leichtem oder gar keinem Juckreiz begleitet. Bei einer weiteren Studie an 375 Patienten mit Hautveränderungen und Covid-Erkrankung wurde bei 176 Patienten windpockenartige Hautveränderungen mit Bläschenbildung diagnostiziert. Somit stellt diese mit 47 Prozent der beschriebenen Fälle die häufigste Hautveränderung bei Patienten mit Covid-19 dar.

Frostbeulenartiger Hautausschlag und Pusteln (Urtikaria): In Italien und Spanien, wo einige Regionen, schwer von Sars-Cov-2 betroffen waren, traten vermehrt frostbeulenartige Läsionen der Haut auf. Konkret handelte es sich um bläulich-rötliche Verfärbungen an Händen und Zehen. Ein kausaler Zusammenhang zwischen einer Corona-Infektion und der Hautveränderung konnte bislang nicht eindeutig nachgewiesen werden. Da viele der Patienten gar nicht auf Covid-19 getestet wurden. Die Untersuchungen fanden zu den Hochzeiten der Pandemie in den am meisten betroffenen Regionen Spaniens und Italiens statt.

In der oben bereits erwähnten spanischen Studie wiesen 19 Prozent der 375 untersuchten Covid-19-Patienten die charakteristischen, frostbeulenartigen Verfärbungen auf.

Bläuliche Veränderungen der Haut (Livedo reticularis): In den USA wurde in einigen wenigen Fällen bei Patienten mit Covid-19 eine vorübergehende netzartige, bläulich-violette Zeichnung der Haut festgestellt – eine Livedo reticularis. Diese zeigte sich einseitig ohne weitere Symptome. Bei einer Person dauerte der Ausschlag zirka 19 Stunden an, eine weitere berichtet von einer zirka 20-minütigen Hautveränderung. Die Symptome begannen in beiden Fällen etwa zehn Tage nach anderen Covid-19-Symptomen.

Rötungen als Hinweis auf Sars-Cov-2: Auch rötliche Quaddeln wurden in einigen Fällen bei Covid-19-Patienten beschrieben. Diese Quaddeln traten meist nur kurzzeitig auf und verschwanden dann wieder, jedoch bildeten sich die Quaddeln anschließend an einer anderen Stelle erneut. Der Hautausschlag ähnelt einer Nesselsucht (Urtikaria) und kann mit Juckreiz einhergehen

In den Studien werden noch weitere Hautveränderungen beschrieben, die im Zusammenhang mit Covid-Infektionen beobachtet wurden, aber bis jetzt noch als Einzelfälle zu betrachten sind. Diese werden weiter beobachtet, auch um zusätzliche Informationen hinsichtlich der Hautveränderungen bei Patienten mit Covid-19 zu gewinnen. Dafür hat man Spezialregister eingerichtet zum Beispiel das International Dermatology Covid-19 Registry, eine Kooperation zwischen der International League of Dermatological Societies und der American Academy of Dermatology.