LimmiInside DIE HAUSZEITUNG DES SPITALS LIMMATTAL / AUSGABE 2.14
Schritte zur voll ständigeren vertikalen Vernetzung Dank Kooperation 24-StundenAbdeckung von neurologischer Facharztverfügbarkeit. → Seite 3
Schilddrüsenchirurgie Mit über 40 Eingriffen ein neuer Schwerpunkt. → Seite 4
Pränataldiagnostik Modell mit Potenzial
Intensive Zeit vor dem Spatenstich
«Mein Kind ist doch gesund – oder?» → Seite 4
Wie zwei Kaderärzte Teilzeit arbeiten und Kinder betreuen. → Seite 2
Neubauprojekt LimmiViva. → Seite 9
Konzentration verläuft bisher gut Mit Menschen für Menschen
Personalzimmer stehen hoch im Kurs. → Seite 10
Vom anerkannten Flüchtling zur Attestausbildung Gesundheit und Soziales. → Seite 6 – 7
EDITORIAL
Lösungen im Verbund – starke IT
Liebe Leserinnen und Leser Es ist noch gar nicht so lange her, da kamen wir im Alltag und auch in den Spitälern praktisch ohne Informatik aus. Und heute? Ob Ra diologie, Operationssaal, Patientenadministration oder Codierung – fiele die IT aus, wäre der Spitalbetrieb lahmgelegt. Informatik ist für unser Kerngeschäft unabdingbar geworden. Zugleich verlassen wir uns darauf beziehungsweise erwarten als alltägliche Selbstverständlichkeit, dass unsere IT-Systeme zuverlässig, sprich pannenfrei arbeiten. Als Laien
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bund mit anderen Spitälern und mit Logicare als externem Partner zu finden, erweist sich als richtig. Grossprojekte wie der Rollout von Windows 7, die Umstellung des ERP oder die Lancierung des neuen KIS kommen einer Totalsanierung beziehungsweise in vielen Teilen einem umfassenden Ersatzneubau der bestehenden IT gleich. Das sind – bei uneingeschränkt laufendem Spitalbetrieb – mehrere parallel voranzutreibende Herkulesaufgaben, die wir im Sololauf keinesfalls stemmen könnten. Diesen Weg der Verbundlösungen wollen wir in Zukunft noch konsequenter beschreiten, um den wachsenden Anforderungen an die IT gerecht zu werden. Um es mit einem gut fassbaren Bild zu veranschaulichen: Mit Blick auf unsere IT legen wir und die anderen an Logicare Ein Alleingang macht angeschlossenen Spitäler unsere Haushalte stärker zusammen. Im keinen Sinn. übertragenen Sinn haben künftig alle Spitäler im Verbund dasselbe Besteck. Dadurch profitieren wir bei die IT-Systeme nicht nur à jour zu der Systemarchitektur, zum Beispiel halten, sondern geschickt weiter dank gemeinsamer, dezentraler zuentwickeln, macht ein Alleingang Rechenzentren. Ebenso kommen eines einzelnen Spitals keinen Sinn. wir in den Genuss von Skaleneffekten Unser schon seit längerer Zeit ver- bei der Applikationsentwicklung, folgter Ansatz, Lösungen im Ver- indem wir zum Beispiel durch beziehungsweise Nutzer verstehen wir weder das Innenleben der Geräte noch die komplizierte Funktionsweise einer vernetzten IT-Architektur. Das ist an sich kein Grund für schlaflose Nächte. Beim Fernseher und beim Smartphone ist es nicht anders und trotzdem setzen wir diese Geräte im Alltag ein. Gestiegen aber ist, wie schon erwähnt, unsere Abhängigkeit. IT ist eine, wenn nicht gar die Achillesferse moderner Spitäler schlechthin. Deshalb geniesst sie in der Geschäftsleitung des Spitals Limmattal sehr hohe Priorität. Wir wollen im gleichen Zug ihre Effi zienz und ihre Sicherheit steigern. Das ist ein anspruchsvolles, vielschichtiges Unterfangen. Angesichts des Schwierigkeitsgrads,
den so genannten Standard Client spitalübergreifend eine einheitliche Basissoftware verwenden können. Die Produktion, der Unterhalt und der Betrieb unserer IT werden dadurch gleichzeitig kostengünstiger und zuverlässiger. Thomas Brack, Spitaldirektor
Inspirierendes, modernes Kinderparadies Kinderkrippe umgezogen Am 16. Juni war für die Schützlinge der Kinderkrippe Limminäscht der grosse Tapetenwechsel angesagt. Wie das Bild zeigt, darf sich die Jungmannschaft über ein spielförderndes, modernes Zuhause freuen. 22 Kinder von Limmi-Eltern werden derzeit in der frisch umgebauten Krippe betreut. Unter anderem hat die Mitarbeiterumfrage gezeigt, wie wichtig eine Kita in direkter Nähe für die Arbeitgeberattraktivität ist.
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INTERVIEW MIT MATTHIAS GEHRING, LEITER PERSONALABTEILUNG
«Wir stehen als Arbeitgeber in einem branchenübergreifenden Wettbewerb» Die Resultate der Mitarbeiterumfrage haben die Erwartungen des Personalleiters übertroffen. Limmi Inside leuchtete im Gespräch mit ihm aus, wie das Limmi seine Position als «employer of choice» weiter festigen kann.
Matthias Gehring: «Wir wollen das Gleichgewicht von Grösse und Individualität bewahren.»
Pflegenden unter anderem ja auch qualifizierte Köche, Informatiker oder Finanzspezialisten und viele andere Fachkräfte. Great Place to Work® bietet uns als «added value» ein Netzwerk zu anderen Arbeitgebern aus allen Branchen. Mit ihnen
können wir uns darüber austauschen, was zum Beispiel Erfolgsfaktoren einer Unternehmens kultur sind. Dabei fallen weiche kulturelle Faktoren bei der Mit arbeiterzufriedenheit stärker ins Gewicht, wenn die übrigen Anstel-
KADERÄRZTE MIT TEILZEITPENSUM
Modell mit Potenzial Moderne Eltern wünschen sich für Mutter und Vater vermehrt eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. In der Medizinischen Klinik bilden die beiden Oberärzte Dr. med. Christian Maurer und Dr. med. Thomas Szeless seit April ein eingespieltes Teilzeitteam. Ob der Arbeitstag im Spital oder der Tag mit Kind und Haushalt aus Männersicht anstrengender ist – der folgende Beitrag zeigt es. «Meine Frau stieg als Biologin wieder ins Erwerbsleben ein. Das machte für mich – wir haben eine anderthalbjährige Tochter – eine Reduktion meines Vollzeitpensums notwendig. Bei Chefarzt Dr. med. Basil Caduff stiess ich mit meinem Anliegen auf offene Ohren», so Dr. med. Christian Maurer. Zudem bot für ein Jobsharing im 11. Stock Dr. med. Thomas Szeless noch so gerne Hand: «Meine beiden Kinder sind zwei- beziehungsweise vierjährig. Ein 90-ProzentPensum, wie ich es schon vorher am Limmi hatte, brachte lediglich einen Nachmittag, den ich zu Hause verbringen konnte. Der Wiedereinstieg meiner Frau ins Berufsleben ergab eine schwierige
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Was zeichnet das Spital beson ders aus, das schlussendlich auch zu einem so guten Resultat führte? Man kann es auf einen einfachen Satz reduzieren: Wir sind gross genug, um berufliche Vielfalt und Perspektiven zu bieten, und klein genug, dass der Einzelne noch zählt. Die Zufriedenheitswerte sind hoch beziehungsweise sehr hoch. Wird die Suche nach weiteren Optimierungen da nicht ein Stück weit zur Quadratur des Kreises? Was wir weiter verbessern können, ist immer auch eine Frage der vorhandenen personellen und finanziellen Ressourcen. Eines ist aber klar: Wir wollen das Gleich gewicht von Grösse und Individualität bewahren. Und vor allem: Die Schlüsselfrage nach der Arbeit geber attraktivität spielt in den Entscheidungen der Spitalleitung permanent eine Rolle.
Was hat Sie an den Umfrage ergebnissen am meisten erstaunt? Ich bin davon ausgegangen, dass uns die Mitarbeitenden insgesamt ansprechende Noten geben. Dass wir nun in vielen Punkten herausragend abschneiden, hat mich doch überrascht, aber auch sehr gefreut. Etwas nachdenklich stimmte mich die mit 50 Prozent eher niedrige Rücklaufquote. Repräsentativ bleiben die Ergebnisse indessen allemal. Es gibt viele Anbieter für Mitarbeiterbefragungen. Warum fiel die Wahl auf Great Place to Work®? Great Place to Work® hat im Ausland viel Erfahrung auf dem Gebiet des Gesundheitswesens, ist aber nicht nur auf diese Branche fokussiert. Das ist aus unserer Sicht ein Vorteil, denn als Arbeitgeber stehen wir in einem branchenübergreifenden Wettbewerb. Arbeit geber von anderen Fachgebieten können unserem Spital bezüglich Arbeitsplatzattraktivität interessante Impulse geben. Ausserdem brauchen wir nebst Ärzten und
Drittel in die Gesamtwertung bei der Labelvergabe eingeflossen ist.
Situation bei solch einem Pensum.» Inklusive Zusatzaufgaben sowie Ferienvertretungen im 12. Stock kommen die beiden Kaderärzte seit April je auf ein Pensum von 72 Prozent. «Wenn man alles zusammenzählt, was wir machen, käme man wohl auf etwas mehr. Doch das ist bei Teilzeitern ja bekannt», ergänzt Dr. Christian Maurer. Identische Sichtweise Ein Jobsharing in der Medizinischen Klinik setzt voraus, dass man ein Stück weit ähnlich «tickt» bzw. eine ähnliche Sichtweise auf die Herausforderungen und deren Lösungen hat. Dr. Thomas Szeless: «Die meisten Patienten, die beim Eintritt vom einen Oberarzt beur-
teilt werden, treten unter der Obhut des anderen aus. Das erfordert eine gewisse gegenseitige Toleranz.» Nach Beginn des Job sharings Anfang April stellten die beiden daher bald erfreut fest, dass sie in den meisten Fällen gleich oder sehr ähnlich entscheiden. Dr. Christian Maurer: «Die Befürchtung, dass Informationen verloren gehen könnten, hat sich aus unserer Sicht nicht bewahrheitet. Unser Vieraugenprinzip führt vielmehr dazu, dass wir medizinische Fragestellungen unter einem erweiterten Gesichtspunkt anschauen. Als Teil des Tandems ist jedenfalls jeder von uns für die Expertenmeinung des anderen offen.»
lungsbedingungen bereits ein hohes Niveau erreicht haben. Vor diesem Hintergrund ist auch der spezielle Kulturaudit von Great Place to Work® zu sehen, den wir parallel zur Mitarbeiterumfrage durchführten und der zu einem Sonntägliche Übergabe – nach «Tatort» Die Pensen der beiden Oberärzte sind zeitlich so aufeinander ab gestimmt, dass sie jeweils am Mittwoch gemeinsam im Spital Limmattal Dienst haben. Wie aber sieht die Stabübergabe vor Wochenbeginn aus? Als überzeugter Fernsehabstinent meint Dr. Thomas Szeless schmunzelnd mit Blick auf seinen Kollegen: «Wir telefonieren jeweils am Sonntagabend kurz vor 22 Uhr, wenn der ‹Tatort› fertig ist ...» Und wie erleben die beiden einen normalen Arbeitstag und einen Tag mit Kin-
Wie weit sind Massnahmen zur weiteren Steigerung der Arbeit geberattraktivität gediehen? Die Erkenntnisse der Befragung wurden in der Linie analysiert. An einem Workshop hat die Spitalleitung dann verschiedene mögliche Massnahmen erarbeitet. Momentan sind wir daran, diese weiter zu konkretisieren und zu evaluieren beziehungsweise in Bezug auf die Umsetzung zu überprüfen.
derbetreuung? Dr. Christian Maurer: «Es läuft natürlich an beiden Orten viel beziehungsweise gibt hektische Situationen. Die Zeit mit meiner Tochter ist schön und streng. Bei der Kinderbetreuung gibt es praktisch keine fünf Minuten, die ich ausschliesslich für mich habe.» Dr. Thomas Szeless ergänzt: «Was ein Haushalt, der ja neben den Kindern zu führen ist, logistisch alles erfordert, unterschätzt man als Mann wohl gern, solange man Vollzeit arbeitet. Ich jedenfalls bin nach einem Tag mit Haushalt und Kindern müde und erfüllt zugleich.»
Auch in der Freizeit sind Christian Maurer (links) und Thomas Szeless mit ihrem Nachwuchs ab und zu gemeinsam unterwegs.
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SCHOCKRAUMTRAINING
Damit jeder Handgriff sitzt Bei Schockraumpatienten muss ein interdisziplinäres Team rasch und professionell handeln, um Leben zu retten. In einem speziellen Schockraumtraining üben die involvierten Mitarbeitenden aus dem Notfall und der Anästhesie verschiedene anspruchsvolle Situationen in realem Umfeld. Ein grosser Teil der Schockraumpatienten gelangt mit der Ambulanz ins Spital. Der Rettungssani täter kündigt schon während der Fahrt der Schichtleitung im Notfall die Ankunft an. Jetzt muss es schnell gehen. Innert kürzester Zeit gilt es, das Coreteam für den Schockraum zusammenzutrommeln. In der Regel macht dies der anwesende Kaderarzt beziehungsweise die Kaderärztin im Notfall. Kurze Zeit später sind die Spezialisten im Schockraum einsatzbereit – an 365 Tagen im Jahr: nebst einem Kaderarzt Notfall zwei Notfallpflegende, ein Anästhesist und eine Anästhesiepflegende sowie die Chirurgen oder Internisten. Übung macht den Meister Gaby Grob, Leiterin Notfallpflege: «Wann jeweils eine Schockraumintervention nötig ist, lässt sich nicht vorhersagen. Daher entscheidet der Zufall über die Zusammensetzung des Coreteams. Und deshalb ist es so wichtig, dass wirklich jeder Handgriff sitzt. Mit dem speziellen Schockraumtraining erhalten alle Beteiligten – rund 50 Personen aus dem Notfall und der Anästhesie – eine Auszeit, um einen Tag lang ohne Ablenkung beziehungsweise sonstige Verpflichtungen zu üben.» Zwei der ganztägigen Schulungen haben bereits im Mai stattgefunden, zwei weitere folgen
im September. Eine der neun Kojen im Notfall wird am Vorabend eines Trainings jeweils in einen Schockraum umfunktioniert, da der richtige Schockraum permanent in Betrieb ist. Die fünf verschiedenen Simulationsdurchgänge sind sehr realitätsnah. Ob hypovolämer Schock (zum Beispiel nach grossem Blutverlust), kardiogener Schock (zum Beispiel bei Herzstillstand) oder septischer Schock (zum Beispiel bei einer Blutvergiftung) – das Coreteam arbeitet hoch konzentriert rund um ein sogenanntes Phantom auf der Liege, eine mit Hightech ausgerüstete Puppe mit diversen physiologischen Funktionen. Gaby Grob: «Wir verwenden bei den Simulationen richtiges Material. So erkennen wir, ob wir auch seltenere Abläufe wie zum Beispiel das Aufziehen der speziellen Medikamente mit der richtigen Verdünnung beherrschen.» Auch als «big brother» lernt man Während des Trainings sind die fünfköpfigen Coreteams auf sich selbst gestellt. Das heisst, sie sind allein im Schockraum und erhalten Anweisungen via Kopfhörer. Die Instruktoren verfolgen das Geschehen via Bildschirm in einem anderen Raum. Die Teilnehmer der ersten beiden Trainings am 20. und
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Das Schockraumtraining schafft mit der Hightech-Puppe ausgesprochene Realitätsnähe. Die Simulation wird für das Team praktisch zur Wirklichkeit.
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21. Mai sind des Lobes voll. Andrea Preisig, diplomierte Pflegefachfrau Notfall, meint zu ihrem Einsatz im Schockraum: «Der interdisziplinäre Ansatz dieser Übung ist genau das Richtige. Wir im Notfall und die Kollegen aus der Anästhesie müssen als Gesamtteam funktionieren. Das Ganze war äusserst realitätsnah. Vor allem auch, weil die technisch ausgeklügelte Patientenpuppe mit ihren variierenden Vitalwerten eine echte Situation wirklichkeitsgetreu abbildet.» Die Kameraübertragung bietet einen weiteren Vorteil. Wer in einer der vier Tagesgruppen nicht
gerade selbst sein Können unter Beweis stellt, sitzt im Vortragssaal und schaut seinen Kolleginnen und Kollegen von dort aus über die Schulter. Diese Form des Viel augenprinzips führt einerseits dazu, dass das Coreteam im Übungsraum durchaus in positivem Sinn, das heisst vergleichbar mit dem richtigen Ernstfall, einen Druck spürt. Andererseits erweist es sich auch als lehrreich, temporär zur Beobachtung in die Rolle eines «big brother» zu steigen. Notfall-Oberärztin Dr. med. Valmai Spirk-Plüschke resümiert ihre Erfahrung aus dieser Perspektive:
SCHRITTE ZUR VOLLSTÄNDIGEREN VERTIKALEN VERNETZUNG
Spital Limmattal und das UniversitätsSpital Zürich verstärken Partnerschaften Das Spital Limmattal und das UniversitätsSpital Zürich (USZ) als überregionales Zentrum beabsichtigen, engere Verbindungen miteinander aufzubauen. Die Palette bereits bestehender Kooperationen wie zum Beispiel bei der Behandlung von Hirnschlägen lässt sich sinnvoll erweitern. Davon profitieren beide Seiten. So wird die Vernetzung vertikal zusehends kompletter, nachdem schon zu den Hausärzten und Spezialisten im Einzugs gebiet die Beziehungen etabliert sind. Dr. med. Guido Schwegler Naumburger: «Mit der Achse zum USZ stellen wir rund um die Uhr neurologisches Know-how sicher.»
In einem effizienten und qualitativ hochwertigen Gesundheitswesen machen nicht selbstverständlich alle alles. Ob Hausarzt, Akutspital, Rehabilitationszentrum oder Uni klinik – die einzelnen Leistungserbringer in der Behandlungskette sollen sich auf ihre jeweiligen Kernaufgaben und Stärken konzentrieren. Trotzdem sollen die verschiedenen Angebote Hand in Hand miteinander an der Schnittstelle optimal funktionieren. Viele Bemühungen auf Prozessebene haben hier schon stattgefunden. Ebenso können die medizinische Entwicklung und das zeitgemässe Abdecken des Versorgungsbedarfs in den Regionen nicht nur zentralisiert in den hochspezialisierten Häusern stattfinden. So bestehen durchaus inhaltliche, ungenutzte Synergiepotenziale, zum Beispiel mit dem USZ, um versorgungstechnisch auch dezentral mit dem medizinischen Angebot auf einem hohen Standard zu bleiben. Denn weder der medizinische Fortschritt noch der Versorgungs
«Beim Zuschauen fiel besonders stark auf, wie zentral unsere Kommunikation in Stresssituationen ist. Schön war festzustellen, wie mit Blick auf unser Crisis Resource Management über den Tag eine klare Lernkurve entstand. Das sogenannte Time-out haben die Teams immer bewusster angewendet. Es lohnt sich, während ein paar Sekunden bewusst gemeinsam einen Schritt zurückzutreten und zu reflektieren: Wo stehen wir und wohin wollen wir gehen? Das ist bei Schockraumeinsätzen ein ganz wichtiges Element, so kann auch wertvolle Zeit gewonnen werden.» stehenden Kooperationen in den Bereichen Geburten beziehungsweise Neonatologie, Organspenden und Labor sind gut etabliert. Intensiviert wurde nun kürzlich die Zusammenarbeit mit dem Stroke Center des USZ bei Hirnschlägen. Für die neue Stroke Unit im Limmi, die Schlaganfallpatienten aus dem Limmattal und nahen Regionen innert kürzester Zeit versorgt, ist dafür ein elementares Strukturkriterium durch die 24-Stunden-Abdeckung von neurologischer Facharztverfügbarkeit erfüllt. «Mit der Achse zum USZ stellen wir dank der Telemedizin rund um die Uhr neurologisches Know-how zur Ergänzung unseres Teams sicher. Bei Bedarf klinkt sich ein Facharzt des Unispitals via Bildschirm bei uns ein», erläutert Dr. med. Guido
Telemedizin: Bei Bedarf klinkt sich ein Facharzt des Unispitals via Bildschirm ein.
bedarf durch denselben machen ausserhalb oder innerhalb der Stadt einen Halt. Möglichkeiten der Telemedizin nutzen Ganz in diesem Sinn finden seit Kurzem vermehrt Gespräche zwischen dem USZ und dem Spital Limmattal auch übergeordnet statt, um derartige Kooperationspotenziale aufzuspüren und zusammen auszugestalten. Die be-
Schwegler Naumburger, Leitender Arzt Neurologie. Noch dieses Jahr wird das Spital Limmattal seine neu geschaffene Stroke Unit von der Schweizerischen Hirnschlagkommission zertifizieren lassen. Nanda Samimi, Leiterin Management Services: «Dieses Label ist für uns als Gütesiegel gegenüber unseren Kostenträgern und den Zuweisern sehr wichtig.»
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NEUER SCHWERPUNKT
Schilddrüsenchirurgie Mit derzeit rund 40 Eingriffen an Nebenschild- und Schilddrüsen hat sich das Volumen am Limmi in den vergangenen drei Jahren mehr als verdoppelt. Operiert wird bei Krebs beziehungsweise Krebsverdacht, grösseren oder rasch wachsenden Knoten, Überfunktionen sowie bei Kröpfen. Dank innovativer Behandlungsmethoden hat sich das Risiko des Eingriffs verringert und haben sich der Spitalaufenthalt wie auch die Rekonvaleszenzzeit markant verkürzt. PD Dr. med. Urs Zingg, Chefarzt Chirurgische Klinik, steht bei jedem (Neben-)Schilddrüsen eingriff selbst am Tisch, ob als Operateur oder als Instruktor. «Wir setzen am Limmi in dieser besonderen Disziplin auf spezialisierte
Teams. Derzeit bilden eine Oberärztin und ich ein entsprechendes Know-how-Gespann.» 2016 wird das Team durch Dr. med. Franziska Grafen verstärkt – sie war bereits bis Ende 2012 als stv. Leitende Ärztin am Limmi. Dr. Franziska
Grafen absolviert gegenwärtig am Kantonsspital St. Gallen die spezielle Weiterbildung in endokriner Chirurgie (Drüsenchirurgie). Ärzte mit dieser Zusatzqualifikation (EBSQ Endocrine) gibt es in der ganzen Schweiz kaum mehr als
Im Regelfall wird ein Patient an der Schilddrüse oder an der Nebenschilddrüse im Limmi noch am Eintrittstag operiert.
eine Handvoll. Mit der Schild drüsenchirurgie deckt das Spital Limmattal somit einen weiteren interessanten Schwerpunkt im Angebot ab. Kleine Schnitte … Um zu entscheiden, ob ein chirurgischer Eingriff angezeigt ist, folgt man grundsätzlich den internationalen Richtlinien. So ist bei der Schilddrüse die Operation zum Beispiel bei Krebs oder Krebsverdacht erforderlich. Gleiches gilt für Knoten, die über 4 cm messen oder rasch wachsen. Eine weitere Indikation sind Überfunktionen der Schilddrüse (Basedow’sche Krankheit) sowie grosse Kröpfe. PD Dr. Urs Zingg: «Die Diagnose basiert auf einer Ultraschalluntersuchung und einer Feinnadelpunktion sowie den Hormonwerten im Blut.» Bei komplexeren Fällen wird die Diagnostik durch eine Szintigrafie oder weitergehende radiologische Abklärungen ergänzt. Zudem sind die hauseigenen oder externen Endokrinologen (Dr. Stefanie Schwanda und seit dem 1. Juni 2014 Dr. Andrea BabiansBrunner) in die Beurteilung und Therapie eng eingebunden. Die Operationstechnik konnte im Vergleich zu früher markant verbessert werden. Die Schnittlänge entlang der Haut hat sich halbiert, von 6 bis 8 auf 3 bis 4 cm. PD Dr. Urs Zingg: «Damit erreichen wir nicht nur ein kosmetisch schö neres Resultat, sondern auch weniger Wundschmerzen und somit eine rasche Erholung.» Die Schonung von Stimmband- und Kehlkopfnerven sowie die Funktions
erhaltung der Nebenschilddrüsen haben oberste Priorität. Am Spital Limmattal wird seit einigen Monaten der derzeit modernste Nervenstimulator eingesetzt, der eine Prüfung der Nervenleitbahnen im gesamten Verlauf ermöglicht. Bei Schilddrüsenoperationen mit entfernten Nebenschilddrüsen werden diese autotransplantiert, das heisst wieder eingepflanzt. Eine weitere Neuerung am Spital Limmattal ist die intraoperative Parathormon-Schnellmessung. Diese erlaubt einen sogenannten biologischen Schnellschnitt und zeigt den Chirurgen bereits während der Operation den Erfolg einer Nebenschilddrüsenentfernung an. … und rasche Erholung Im Regelfall wird ein Patient an der Schilddrüse oder an der Nebenschilddrüse im Limmi noch am Eintrittstag operiert. Meist kann er bereits nach einer Nacht wieder nach Hause. Zum Vergleich: Noch vor wenigen Jahren war eine Hospitalisation von vier bis fünf Nächten gang und gäbe. PD Dr. Urs Zingg: «Wir geben den Austretenden selbstverständlich Empfehlungen zum Beispiel mit Blick auf den Witterungsschutz mit auf den Weg, damit die Rekonvaleszenzzeit möglichst kurz gehalten werden kann.» Normalerweise sind Patienten drei bis vier Tage nach der Operation wieder voll auf dem Damm.
«Aber mein Kind ist doch gesund – oder?»
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In der Schwangerschaft werden die Eltern mit einer Vielzahl von Untersuchungs möglichkeiten und Tests konfrontiert, die den Gesundheitszustand ihres Kindes überprüfen. Mit den Tests lassen sich einige Fragen beantworten – viele aber nicht. Selbst bei völlig unauffälligen Tests besteht keine Garantie auf ein gesundes Kind. Dr. med. Simone Kamm, Leitende Ärztin in der Frauenklinik am Spital Limmattal, beleuchtet den Einsatzradius spezifischer Tests und erläutert deren Aussagekraft.
* Mutter steht für Eltern/Paar usw.
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Übersetzer bei. Wir können glücklicherweise oft auf Dolmetscher im Haus zurückgreifen, da wir im Spital Limmattal ein multinationales Team sind. Spielt es bei den Tests eine Rolle, ob die Mutter ein Kind erwartet oder eine Mehrlingsschwanger schaft vorliegt? Die meisten Tests sind für Einlinge geprüft und nicht für Zwillinge – bei Zwillingsschwangerschaften wird alles noch komplexer! Welche Tests bietet das Spital Limmattal an? Das Limmi bietet sämtliche Standardtests der Pränataldiagnostik an. Ein bekannter und in der Schweiz
weit verbreiteter Test ist der Ersttrimestertest, kurz ETT. Der ETT ist ein Screeningtest hauptsächlich zur Entdeckung der Kinder mit Trisomie 21 beziehungsweise DownSyndrom. Er wird zwischen der 12. und 14. Schwangerschaftswoche (SSW) durchgeführt. Der ETT ist eine Risikoberechnung aus drei Faktoren: Alter der Mutter, Blut der Mutter und Messung der Nackendicke beim Kind. Er entdeckt maximal 90 Prozent der Kinder mit Down-Syndrom, mit einer FalschPositiv-Rate von ca. 3 Prozent. Das heisst, er ist in 3 Prozent auch auffällig, obwohl das Kind nicht betroffen ist. Im Spital Limmattal haben wir den ETT durch das umfassendere, sogenannte Erst-
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PRÄNATALDIAGNOSTIK
Das Thema der Pränatal diagnostik ist äusserst komplex und kompliziert. Wie gehen Sie konkret mit dem Thema in der Sprechstunde um? In der Tat ist es komplex und zeit intensiv, statistische Tests, Wahrscheinlichkeiten und Risiken zu erklären. Die Zeit nehmen wir uns unbedingt, denn die Mutter* muss wissen, was die Tests können und was nicht. Alle Tests sind freiwillig – geht es doch um das eigene Kind. Meine Erklärungen müssen wertfrei und objektiv sein. In dieser Situation kann ich nur informieren und beraten, nicht empfehlen. Bei Fremdsprachigkeit ziehen wir
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E d Dr. med. Simone Kamm: «Meine Erklärungen müssen wertfrei und objektiv sein. Ich kann nur informieren und beraten, nicht empfehlen.»
trimesterscreening abgelöst. Es beinhaltet neben dem ETT eine ausführlichere, frühe Ultraschalluntersuchung des rund 7 cm langen Fötus. Seit 2013 steht ein in den Medien viel diskutierter Test zur Verfügung, der kindliche Erbinformation (freie fetale DNA-Fragmente) im
mütterlichen Blut untersucht. Dieser so genannte «nicht invasive pränatale Test» entdeckt ein Kind mit Trisomie 21 in über 99 Prozent, bei einer Falsch-Positiv-Rate von unter 1 Prozent. Neben der Trisomie 21 kann auch eine Aussage zu anderen Chromosomenstörungen gemacht werden, von denen einige mit dem Leben nicht verein- >
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> bar sind. Wir verwenden den sogenannten Panoramatest in Zusammenarbeit mit der Firma Genetica in Zürich. Er kann ab der 10. SSW angeboten werden. Der Test wird stark umforscht und die Empfehlungen ändern rasant. Bisher empfiehlt ihn die Fachgesellschaft nur den Frauen, die ein erhöhtes Risiko für eine Trisomie 21 haben – also vor allem älteren Schwangeren. Im Gegensatz zum ETT bezahlt die Krankenkasse diesen Test nicht – er kostet momentan knapp 1000 Franken. Es lohnt sich aber, vorgängig bei der Kasse anzufragen, denn gewisse Ver sicherer sind bereit, die Kosten teilweise zu übernehmen. Wie steht es mit dem Einsatz invasiver Diagnostik? Der bekannteste Test, die invasive Diagnostik, ist die Plazenta- oder Fruchtwasserprobe (Chorionzottenbiopsie beziehungsweise Amniocentese). Bei ihm gewinnen wir mit einer dünnen Nadel unter Ultra schallkontrolle kindliche Zellen aus der Plazenta oder dem Fruchtwasser. So lässt sich der gesamte Chromosomensatz des Kindes untersuchen. Der Test entdeckt somit Chromosomenstörungen, wie z.B. die Trisomie 21, in beinahe 100 Prozent. Die Entnahme einer Probe kann indessen eine Fehlgeburt verursachen, dies in zirka 1:100 Fällen. Eine Plazentaprobe wird ab der 10., eine Fruchtwasserprobe ab der 16. SSW angeboten. Der ETT und der Panoramatest sind für das Kind völlig ungefährlich. Sie sind aber leider auch nicht so genau wie die invasive Diagnostik. Wann eignet sich der Panorama test, trotz der Kosten? Stellen Sie sich vor, eine 41-jährige Frau, die seit sieben Jahren schwanger zu werden versucht, und nun hat
es endlich geklappt, sitzt vor Ihnen. Sie ist gut informiert und weiss, dass in ihrem Alter das Risiko für eine Trisomie 21 erhöht ist. Sie kann sich nicht vorstellen, ein Kind mit Trisomie 21 zu bekommen. Der ETT ist ihr mit der 90 Prozent Entdeckungsrate zu unsicher und die Plazentaprobe kommt wegen des Fehlgeburtsrisikos von 1:100 nicht in Frage. Für sie eignet sich der Panoramatest, denn die Aussagekraft bezüglich Trisomie 21 ist mit den über 99 Prozent sehr hoch und es besteht keinerlei Risiko für das Kind. Machen derartige Tests den Ultraschall überflüssig? Ganz und gar nicht. Der Ultraschall untersucht andere Dinge als die oben beschriebenen Tests. Der Ultraschall alleine ist eine schlechte Methode, um ein Kind mit Trisomie 21 zu entdecken. Er ist aber wertvoll bzw. unverzichtbar, um strukturelle Anomalien zu finden: das Fehlen eines Arms oder einer Niere, das Vorliegen eines Herzfehlers oder die Lage des Mutterkuchens usw. Entdeckt man zum Beispiel einen Herzfehler, dann profitiert das Kind von der Geburt in einem grossen Zentrum, weil dort Kinderärzte und andere Spezialisten bei der Geburt vor Ort sind. Ist es mit der technischen Innovation und Forschung für die Mütter schwieriger geworden, sich zu entscheiden? Noch vor 50 Jahren war erst mit der Geburt des Kindes eine erste Diagnostik möglich – da gab es wirklich nicht viel zu entscheiden. Heute versucht die Wissenschaft, die Diagnostik ins erste Drittel der Schwangerschaft zu verschieben. Ergebnisse sind immer komplexer und Entscheidungen immer früher. Grundsätzlich muss eine Mutter für sich herausfinden, wie sicher
sie sich sein möchte, kein Kind mit Trisomie 21 oder anderen Chromosomenstörungen zur Welt zu bringen, und welche Risiken sie dafür auf sich nehmen möchte. 94 Prozent der Kinder in der Schweiz kommen übrigens ohne ein Gebrechen zur Welt. Was, wenn sich eine Frau für die Beendigung der Schwanger schaft entscheidet? Dann gehen wir mit ihr diesen Weg und unterstützen sie in ihrer Entscheidung. Eine pränatale Diagnostik anzubieten und die Konsequenzen abzulehnen, ist unserer Ansicht nach nicht haltbar. Allerdings muss jeder auffällige Test zuerst mit einer Plazenta- oder einer Fruchtwasserprobe bestätigt werden. Wenn sich eine Frau trotz festgestellter Fehlbildung oder Chromosomenstörung für das Weiterführen der Schwangerschaft entscheidet, bieten wir in Zusammenarbeit mit verschiedenen Spezialisten Beratung und Betreuung für die Mutter an und planen die Geburt genau, um dem Kind einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen. Nach Ihren Ausführungen wird klar, dass trotz der vielen Tests und der Innovation der letzten Jahre nur ein kleiner Teil der Entwicklungsstörungen beim Kind entdeckt werden kann. In der gesamten Diskussion geht es nicht um krank oder gesund, das ist die wichtigste Botschaft. Es geht um das Erkennen einiger weniger Krankheitsbilder, wie eben der Trisomie 21. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind mit un auffälligen Tests und unauffälligem Ultraschall gesund zur Welt kommt, ist sehr gross. Eine hundertprozentige Sicherheit kann niemand geben.
ELIDA JAKUPI, NEU DIPLOMIERTE PFLEGEFACHFRAU HF
Entscheid zur Direktanstellung für die HF-Pflegeausbildung lohnte sich Elida Jakupi gehört zu den Ersten, die sich während ihrer Pflege ausbildung nicht von der Schule, sondern vom Spital Limmattal direkt anstellen liessen. Am 12. März erhielt die Pflegefachfrau ihr Diplom und meint: «Rückblickend hat es sich vollauf gelohnt, dass ich die Variante mit der direkten Anstellung im Betrieb wählte.» Die Organisation eines Spitals ebenso wie seine Infrastruktur wird einem so viel vertrauter. «Wer von der Schule angestellt ist, hüpft unter Umständen von Praktikum zu Praktikum, von einem Spital zum anderen.» Gegen einen Tapetenwechsel hätte Elida Jakupi indessen nichts ein zuwenden gehabt. Doch – so sieht es das Ausbildungsreglement vor –
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da sie ihre FaGe-Ausbildung aber nicht bereits im Limmi absolviert hatte, fanden alle drei Praktika «inhouse» statt. «Mich hätte sonst thematisch gegebenenfalls auch Psychiatrie interessiert. Schön war vor allem, wie stark man bei meinen Praktika auf meine Wünsche Rücksicht genommen hat.» Nach dem Ausbildungsende entschied sich Elida Jakupi für einen befristeten Arbeitsvertrag im Spital Limmattal, da sie ihre Zelte privat noch im Verlauf dieses Jahres in Luzern aufschlägt. Sie meint: «Es war für mich sehr angenehm, dass der Übertritt ins Berufsleben nach der Aus bildung dank der Kontinuität im Limmi zum nahtlosen Übergang wurde.»
Elida Jakupi freute sich insbesondere über die Berücksichtigung ihrer Praktikumswünsche.
MINIMALINVASIVE OSTEOSYNTHESE
Geschlossene Reposition bei gelenknahen Brüchen Frakturen gehören zu den häufigsten Unfallfolgen. Oft kommt statt einer herkömmlichen Operation mit langem Schnitt eine minimalinvasive Alternative in Frage. Rund 200 Fälle wurden in der Chirurgischen Klinik vergangenes Jahr mit minimalinvasiver Osteosynthese behandelt. Die Methode bedeutet für Patienten weniger Schmerzen und erzielt dank des kleinen Portal schnitts bessere kosmetische Ergebnisse.
Dr. med. Philipp Lenzlinger veranschaulicht die Operationstechnik bei einem Oberarmbruch.
Wenn man einen Bruch nicht millimetergenau einrenken muss, bietet die minimalinvasive Osteo synthese zahlreiche Vorteile. Das ist vor allem bei Brüchen am Übergang vom Knochenschaft zum Gelenk der Fall. Dr. med. Philipp Lenzlinger: «Ein gutes Beispiel ist ein Oberarmbruch angrenzend ans Schultergelenk. Bei der klassischen, offenen Reposition misst der Operationsschnitt hier zwischen 15 und 25 Zentimeter. Bei der minimalinvasiven Osteosynthese reicht ein kleiner Portalschnitt von drei bis vier Zentimetern, um die korrekten anatomischen Verhältnisse wieder herzustellen.» Durch den kleinen Schnitt bleibt die biologische Umgebung des Knochens weitgehend intakt. Das gilt insbesondere für die im Heilungsprozess wichtige Durchblutung. Überdies sind die Schmerzfolgen des Eingriffs deutlich geringer. Gleichzeitig sinkt dank der winzigen Operationswunde das Infektionsrisiko und die kosmetischen Ergebnisse sind besser. Die bei minimalinvasiver Osteosynthese erforderlichen Röntgenaufnahmen während der Operation liefert der C-Bogen. Die zeitliche Strahlenbelastung bleibt indessen
mit 30 bis 90 Sekunden im Verlauf einer gut 70-minütigen Operation gering. Vermehrt winkelstabile Titanplatten Minimalinvasive Osteosynthesen sind einiges komplexer als die herkömmliche, offene Methode und wurden in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Nebst dem Setzen von Marknägeln kommen als Innovation der jüngsten Vergangenheit vermehrt sogenannte winkelstabile Titanplatten zum Einsatz. Dr. Philipp Lenzlinger, der am Spital Limmattal auch Oberärzte in minimalinvasiver Osteosynthese ausbildet: «Sowohl Marknägel im Markkanal als auch Platten entlang der Knochenoberfläche fixieren wir zusätzlich mit Schrauben. Mit den Platten erreichen wir vor allem bei komplizierteren Brüchen eine höhere Sta bilität. Zudem agieren wir beim Einfügen der Platten entlang des Oberarms immer in sicherer Distanz zur Rotatorenmanschette, den Hauptsehnen im Bereich des Schultergelenks.» Vor allem bei jüngeren Patienten, die sportlich aktiv sind, zieht man daher die Platten den Marknägeln vor.
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SCHRITT FÜR SCHRITT ZUM GERIATRISCHEN KOMPETENZZENTRUM
MANUELA BRÄUER, STATIONSLEITERIN PZ 4. STOCK
Grosses Interesse am Aufbau einer koordinierten regionalen Altersversorgung
Empathie, Wohlbefinden, Gleichbehandlung
Im August 2013 wurde das Projekt für Weiterentwicklungsmöglichkeiten des Pflegezentrums Spital Limmattal (PZ) lanciert. Die mittlerweile abgeschlossene Befragung der Gemeindevertreter, SpitexOrganisationen und Hausärzte sowie am Workshop mit den Gemeindevertretern des Zweckverbands zeigt eines deutlich: Alle Involvierten bekunden grosses Interesse am Aufbau einer koordinierten regionalen Altersversorgung. Susanne Vanini, Pflege direktorin Spital Limmattal: «Mit etwas mehr als 600 Betten für die Langzeitversorgung im Einzugsgebiet des Zweckverbands genügt das Angebot derzeit noch. Doch angesichts der demografischen
Susanne Vanini, Pflegedirektorin Spital Limmattal: «Mit etwas mehr als 600 Betten genügt das Angebot derzeit – noch.»
Entwicklung dürfte sich das bereits innerhalb der nächsten zehn bis zwanzig Jahre ändern.» Eine Kennzahl verdeutlicht, dass der Bezirk Dietikon schon heute im Quervergleich über knappe Bettenkapazitäten verfügt. 2012 kamen gemäss einer Erhebung der Gesundheitsdirektion des Kantons Zürich zum Beispiel in der Stadt Zürich auf 1000 Einwohner 104 Betten für die Langzeitversorgung. In den Zweckverbandsgemeinden des Spitals Limmattal waren es lediglich 43. Die Umfrageergebnisse haben ergeben, dass die Gemeinden von einem Mehrbedarf von etwa 100 Betten für die Region ausgehen. Susanne Vanini: «Es ist somit gut, dass wir die Aufgaben jetzt, das heisst rechtzeitig und gemeinsam angehen.» Als Einzelkämpfer beziehungsweise im Alleingang könnten weder das PZ noch die Gemeinden die bevor stehenden Herausforderungen meistern. Workshop priorisiert sechs Themen Ein Blick in die Statistik des Pflegezentrums zeigt, dass die durchschnittliche Verweildauer sinkt. Das bedeutet mitunter eine erhöhte
Rotation. In diesem Kontext gilt es auch Konzepte zu erarbeiten, um diesem Wandel in Pflege sowie aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu begegnen. Mittel- und langfristig stellt sich zudem die Frage nach einer Modernisierung der baulichen Infrastruktur, damit das PZ seine Rolle als regionales Kompetenzzentrum wahrnehmen kann. Als Pluspunkt des PZ erweist sich auf jeden Fall die Nähe zum Akutspital; Synergien sowohl in Bezug auf medizinisches als auch auf pflegerisches Know-how sowie im Bereich der Logistik/Hauswirtschaft können gegenseitig genutzt werden. Ein separater Workshop mit den Gemeindevertretern Mitte Mai identifizierte für die weitere Entwicklung auf regionaler Ebene unter anderem sechs nun weiter zu vertiefende Schwerpunkt-Themen. So werden etwa folgende Themen weiter bearbeitet: Spezialisierte Pflege (zum Beispiel Palliativpflege sowie bei Demenz), gerontologische Beratungsdienstleistungen als Kernkompetenzen des Pflegezentrums, vermehrter Wissensaustausch im Bereich der Aus- und Weiterbildung sowie die Schaffung einer gemeinsamen Koordinationsstelle im Zweckverband. Über die nächsten Schritte wird die Delegiertenversammlung im kommenden Herbst entscheiden.
Ans Pflegezentrum zog es sie, weil dessen Auszeichnung in Palliative Care offenbar weit über die Grenzen des Limmattals ausstrahlt. Auf die Frage, was ihr in einem qualitätsorientierten Pflegealltag wichtig ist, antwortet sie ohne zu zögern: «Wohlbefinden, Empathie und Gleichbehandlung. Letzteres gilt natürlich gleichermassen für Bewohnende wie im Team.»
Zwei Gründe gaben den Ausschlag, dass Manuela Bräuer sich für einen Pflegeberuf entschied. «In meinem familiären Umfeld war ein gravierendes Krankheitsbild allgegenwärtig, das mich bereits frühzeitig geprägt hat. Dadurch kam ich früh mit Fragen rund um Pflege und Betreuung in Kontakt. Zudem bot das Gesundheitswesen der damaligen DDR interessante Entwicklungsperspektiven.» Kaum mit der Ausbildung fertig, übernahm Manuela Bräuer eine leitende Funktion in einem neu eröffneten Alters- und Pflegezentrum mit 220 Betten in Radeberg bei Dresden. Dort setzte sie sich bis zu ihrem Wechsel in die Schweiz 2011 während über zwanzig Jahren ein.
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Und was für eine Lieblingsbeschäftigung hat Manuela Bräuer nebst dem Beruf? «Ich durch stöbere gerne Brockenhäuser und Flohmärkte auf der Suche nach Möbeln aus der sogenannten Gründerzeit, das heisst aus der Phase zwischen zirka 1880 und 1900. Wenn es die Zeit erlaubt, restauriere ich diese Fundstücke selbst.»
ATTESTABSCHLUSS ASSISTENT GESUNDHEIT UND SOZIALES
Mit Menschen für Menschen
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Das Pflegezentrum bietet jährlich ein bis zwei Plätze für die Ausbildung zum Assistenten beziehungsweise zur Assistentin Gesundheit und Soziales, AGS. Die Halbzeit der zweijährigen Ausbildung hat Indika Gamaralalage Mitte Jahr erreicht. Vor seinem Wechsel ins Gesundheitswesen war er in seiner Heimat Sri Lanka Journalist und Fotograf. AGS ist eine Art von Joker, den das Pflegezentrum (PZ) ausgewählten Praktikanten vorschlagen kann. Astrid Hunter, Leiterin Pflegezentrum: «Unsere jeweils halbjährigen Praktika eignen sich für Schulabgänger und Quereinsteiger, um in Tuchfühlung zur Langzeitpflege zu kommen und herauszufinden, ob sie sich im Gesundheitswesen wohl fühlen. Wenn das der Fall ist und auch das Engagement beziehungsweise die Leistung stimmt, ist die AGS-Ausbildung der Weg zu einem offiziellen Abschluss.» Der gemeinsame Nenner Einer, der genau diesen Pfad ein-
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geschlagen hat, ist Indika Gamaralalage. Sein Werdegang in seiner Heimat Sri Lanka liest sich zunächst wie eine Bilderbuchkarriere: Universitätsstudium in Publizistik und Fotografie, danach Aufbau einer eigenen Zeitschrift, die er als Mitverleger und Chefredaktor leitet. «Wir verstanden uns als welt offenes Magazin für Kultur, Wirtschaft und Politik mit einem investigativen Anspruch.» Der Aufdeckungsjournalismus beziehungsweise die mahnenden Worte an die eigenen, sprich singalesischen Politiker, vom konfrontativen innenpolitischen Kurs Abstand zu nehmen, brachte ihn selbst in
Gefahr. «2008 floh ich in die Schweiz. Mein Asylantrag wurde angenommen. Meine Frau und meine mittlerweile elfjährige Tochter konnten nachziehen.» Beruflich aber hiess es für Gamaralalage zurück auf Feld eins. «Wegen der Sprache konnte ich hier nicht als Journalist arbeiten. Auch als freischaffender Fotograf wäre es schwierig gewesen.» Bei der Berufsberatung zeigte man ihm drei mögliche Berufsfelder: Bau, Gastronomie und Gesundheitswesen. «Von Bau verstehe ich nun rein gar nichts. Da ich auch privat um die Küche einen grossen Bogen mache, kam Gastronomie ebenfalls >
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Bei der Berufs beratung zeigte man Indika Gamaralalage drei mögliche Berufs felder: Bau, Gastronomie und Gesundheitswesen.
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> nicht in Frage. Somit blieb das Gesundheitswesen.» Er begann zunächst im 9. Stock im Akutspital und wechselte für ein weiteres Praktikum in den Notfall. Schliesslich kam er ins PZ. Dass man in seiner Situation ab und zu Heimweh hat, ist klar. Aber vermisst er seinen ursprünglichen Beruf nicht? Indika Gamaralalage zieht eine verblüffende Parallele und verweist auf einen gemeinsamen Nenner: «Als Blattmacher folgte ich genau dem gleichen Motto wie in der Pflege: Mit Menschen für Menschen. Es gefällt mir hier am PZ wirklich gut.» BILDER IN SCHAFFHAUSEN UND AM ZAG AUSGESTELLT Die eindrücklichen Fotografien von Indika Gamaralalage zum Motto «Leben im Exil» wurden mittlerweile in der Zwinglikirche in Schaffhausen sowie im ZAG in Winterthur ausgestellt.
«Sie haben die beste Betreuung verdient» Somit möchte Indika Gamarala lage auch nach seinem AGSAbschluss hauptberuflich in der Langzeitpflege arbeiten. Daneben kann er sich durchaus vorstellen, auch als freischaffender Fotograf und Journalist tätig zu sein. Sein Herzblut für die Pflege begründet er mit einem weiteren Argument, das sich wohl auch alle auf die Fahne schreiben dürfen, die durch die Gunst des Schicksals hier von Anfang an aufwachsen und leben konnten: «Die Schweiz ist ein wunderbares Land. Wenn man lange hier ist, ist einem das vielleicht nicht so stark bewusst. Ältere Leute, die heute zum Beispiel bei uns im Pflegezentrum wohnen, haben ihren Teil dazu beigetragen, dass diese Gesellschaft ihr einzigartiges Niveau erreicht hat. Betagte verdienten deshalb die beste Betreuung, die wir ihnen geben können.»
DIENSTJUBILÄEN MAI BIS AUGUST 2014 Annemari Korhonen Labor Juli Katharina Schibli Hotellerie Domenico Vita Hausdienst Equipe
35 Juni
30 Mai
Gaby Niederer Station 6. Stock Ruth Schär Labor Ernst Greber Werkstatt
25 Mai
Juni Juli August
Helene Baumgartner Physiotherapie Monika Frick Diabetesberatung Patkunanathan Iyathurai Küche Astrid Lütolf-Anthamatten Station 9. Stock Kim-San Riem-Vay Station 5. Stock PZ Alice Haeni Station 5. Stock PZ Elisabetta Barone-Nardotto Notfallstation Ursula Hardegger Patientenadministration/Hauptkasse Thillaishan Shanmugam Küche Loredana Haab Patientenadministration/Hauptkasse
20 Juli August
Rudolfo Sorbellini Jagoda Batur Susana Pinto-Caseiro
Empfang/Telefonzentrale Küche Station 11. Stock
15 Mai Juni Juli August
Carole Rahel Horn Jorge Manuel De Abreu Machado Eyup Karakök Rosa do Carmo Novais Costa Silva Isabella Müller-Merkli Astrid Bagot-Sundermann Eva Magyary Angela Schmid
Station 6. Stock Hausdienst Equipe Empfang/Telefonzentrale Hausdienst Tagesreinigung Sekretariat Frauenklinik Ärzte Urologie Patientenadministration/Hauptkasse Station 9. Stock
Thomas Hegi Petra Jaquet Hardegger Francisco Da Costa Christoph Fischer Julia Haug Jasmin Shushack-Wälter Daniela Grimm-Birrer Mohhammad Amir Khan Denise Stucki Melanie Suter
Ärzte Anästhesie und Intensivmedizin Med. Diagnostik Gastro Hausdienst Equipe Küche MTRA Sekretariat Chirurgie MTRA Küche Restauration Labor
Juli
10 Mai
Juni Juli August
ERNST GREBER, 30 DIENSTJAHRE
In der Werkstatt laufen die Drähte heiss Das technische Innenleben im Spital Limmattal ist komplex. Deshalb herrscht in der internen Werkstatt permanent Hochbetrieb. Die Aufgaben des Werkstattteams sind durch den Fortschritt der Geräte und deren Vernetzung laufend anspruchs voller und spannender geworden. Meist schon vor 7.00 Uhr beginnt Ernst Greber an einem Frühsommertag in seinem Büro in der LimmiWerkstatt. Zuerst einen Kaffee und etwas Zeitungslektüre für einen beschaulichen Start in den Tag? Fehlanzeige. Um 7.03 klingelt das Telefon – im Team nennt man es das Nottelefon – zum ersten Mal:
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Im 11. Stock reinigt die Geschirrspülmaschine nicht sauber. Kaum ist hier Abhilfe in die Wege geleitet, folgt um 7.07 der nächste Anruf. Im Zimmer 512 auf der Wochenbettstation ist das Telefon kaputt. Um 7.10 und 7.12 nimmt Ernst Greber über die interne «Hotline» 2121 weitere Störungs-
meldungen entgegen: Der Warenlift versagt seinen Dienst und die eine Schiebetür zum Restaurant Arena blockiert. Der Werkstatt leiter bleibt gelassen und meint: «Zwischen 7.00 und 16.30 Uhr kommen täglich zwischen 30 und 60 Anrufe bei uns herein. An sich gibt man uns via Intranet einen >
Ernst Greber: «Zwischen 7.00 und 16.30 Uhr kommen täglich zwischen 30 und 60 Anrufe bei uns herein.»
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> Werkstattauftrag. Viele schätzen es aber, wenn sie uns noch kurz per Telefon auf ihr Anliegen hinweisen können.» Alleskenner und Alleskönner Von Haus aus ist Ernst Greber Maschinenschlosser: «Mein heutiges Tätigkeitsspektrum ist indessen mit Sicherheit zu 85 Prozent oder mehr etwas ganz anderes als mein ursprünglicher Lehrberuf. Die technische Entwicklung ist wirklich rasant. Zudem muss in unserem Team mit Blick auf den Pikettdienst jeder eine minimale Beschlagenheit in allen Fragen mitbringen.» Die Werkstattcrew hat eine Sollstärke von neun Mitgliedern und besteht – wenn keine Vakanzen vorliegen – nebst dem Werkstattleiter aus drei Elektrikern, zwei Spezialisten für HLKS (Heizung, Lüftung, Klima und Sanitär), einem Medizintechniker und einem Facharbeiter. «Ob die Rohrpost klemmt oder eine Wasserleitung – im Altbau keine Seltenheit – verstopft ist, möglichst viel erledigen wir gleich selbst. Wenn es aber Vorschrift ist – Stichwort Lifte – oder um Reparaturen geht, bei denen Sicherheit ein ganz zentraler Aspekt ist – zum Beispiel bei einem Beatmungsgerät –, ziehen wir die externen Experten der jeweiligen Herstellerfirmen bei.» Damit im ganzen Team ein umfassendes Know-how verankert ist, finden regelmässig Schulungen statt. So zum Beispiel zu den neuen Betten, deren erste Tranche mit
BRANDSCHUTZAUSBILDUNG AM SPITAL LIMMATTAL Die frühere Betriebsfeuerwehr des Spitals Limmattal leitete Ernst Greber über lange Zeit. Seit ihrer Auflösung vor gut zehn Jahren ist er zuständig für die Brandschutzausbildung des Personals. Dieses Jahr lautet das Thema Matratzenrettung. Schulungsdaten Matratzenrettung im weiteren Jahresverlauf: 9. September 14. Oktober 11. November 9. Dezember Treffpunkt jeweils im Erdgeschoss um 15.30 Uhr vor den Liften im Pflegezentrum.
50 Einheiten im Frühling ausgeliefert wurden. Ernst Greber: «Diese Betten lösen sukzessive die Originalbetten ab, die seit der Eröffnung des Limmi vor über 40 Jahren im Einsatz stehen. Auch hier hat sich technisch viel getan. Zahlreiche Funktionen wie die Fusshochlagerungen sind bei der neuen Bettengeneration elektrisch und nicht mehr manuell.» Dichter «Fahrplan» 10 000 Interventionen pro Jahr lassen darauf schliessen, dass der Werkstatt die Arbeit einstweilen nicht ausgeht. Im Gegenteil. Ernst Greber: «Als ich begann, waren wir fast ausschliesslich ein Reparaturund Unterhaltsdienst. Heute fallen Neuinstallationen und Arbeiten im Zusammenhang mit laufenden Umbauten erheblich stärker ins Gewicht. Wenn wir auf der sanierten Intensivstation IPS die Monitore anschliessen, geht es nicht nur um
das Funktionieren der einzelnen Geräte, sondern auch um die funktionierende Vernetzung. Das war vor 30 Jahren völlig anders. Monitore gab es damals selbst auf der IPS kaum. Die wenigen Geräte hatten damals Stand-alone-Charakter.» Der «Fahrplan» des Werkstattteams ist auch deshalb dicht, weil nebst der Erledigung diverser Reparaturaufträge geplante Interventionen wie zum Beispiel die jährliche Lüftungsrevalidierung der sechs Operationssäle von langer Hand vorbereitet sein wollen. Ernst Greber: «Sie stellt während der Herbstferien eine sehr wichtige Überprüfung durch eine externe Firma dar. Wir brauchen absolute Gewähr, dass die Frischluft im OPS-Bereich besonders keimfrei ist, um das Infektionsrisiko an diesem neuralgischen Ort möglichst gering zu halten.»
PENSIONIERUNGEN JANUAR BIS AUGUST 2014 Januar
Cécile Bühler
Patientenadmin/Hauptkasse
Februar
Helena Fischer
MTRA
März
Maria Giuseppa Lorenzet Restauration Bernadette Müller Restauration Rudolf Spillmann Werkstatt
April
Ursula Hardegger
Patientenadmin/Hauptkasse
Juni
Lina Pellegrini
Station 2. Stock PZ
August
Regina Marti Rosa do Camo Novais Costa Silva
Sekretariat Urologie Tagesreinigung
NEUE KADERMITARBEITENDE APRIL BIS JULI 2014
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Wie die Analyse einer Schachpartie Mit der Ablösung von Windows XP durch Windows 7 und der Auslagerung sämtlicher Server in externe Data centers hat die Limmi-Informatik bis zur Jahresmitte termingerecht zwei Meilensteine erreicht. Das Tempo für den weiteren Um- und Ausbau der IT bleibt hoch. Der Countdown für die Umstellung auf ERP und die Lancierung eines neuen Klinikinformationssystem (KIS) läuft. wie Logicare stark vernetzten Betrieb von der Grösse des Limmi durchdrungen und in seiner Funktionsweise begriffen hat.»
Roman Plattner: «Informatiklösungen sind im Prinzip überall ähnlich aufgebaut.»
Doch, man könne die Analyse zum Stand der IT in einem Betrieb durchaus mit der Lagebeurteilung in einer Schachpartie vergleichen, meint Roman Plattner und fährt fort: «Informatiklösungen sind im Prinzip überall ähnlich aufgebaut. Es geht in erster Linie darum, Prozesse zu unterstützen und zu automatisieren, um einen reibungslosen, einfacheren Betriebsalltag zu ermöglichen.» In seiner Funktion vor dem Limmi bei einer Grossbank besass IT allerdings nicht nur Supportfunktion für das Kerngeschäft, sondern war Teil desselben. «Denn eine Bank verdient heutzutage direkt mit der IT Geld, zum Beispiel über den Hochfrequenzbeziehungsweise Millisekundenhandel.» Vom Finanzdienstleistungssektor ins Gesundheitswesen – ist der Sprung nicht gross? Roman Plattner verweist auf seinen facettenreichen Werdegang: «Ich war während längerer Zeit Projektleiter bei der Krankenkasse Helsana. Mit dem Gesundheits wesen bin ich somit durchaus vertraut. Hingegen braucht es seine Zeit, bis man einen vielschich tigen, auch mit externen Partnern
Effizient und sicher Mit win4all wechselte das Spital Limmattal diesen Frühsommer von Windows XP auf Windows 7. Insgesamt wurden in diesem Zusammenhang 600 neue PCStationen umgestellt. Hinter den Kulissen vollzog sich ein weiterer Wandel. Das Limmi hat sich von seinen eigenen Servern im Haus verabschiedet. Sie sind nun in externen Datacenters zu Hause. Roman Plattner begründet: «Wir bereiten uns damit einerseits auf das Neubauprojekt LimmiViva vor, da die Tage des jetzigen Gebäudes ja ohnehin gezählt sind. Andererseits erhöht die externe Unterbringung die Sicherheit und erleichtert die Wartung, das heisst, sie macht uns effizienter.» Bereits nehmen mit der Umstellung auf ERP per Anfang 2015 und der Lancierung eines neuen KIS per April 2015 zwei weitere Grossprojekte das vierköpfige IT-Team am Limmi in Anspruch. Und es steht noch mehr auf der Agenda. Roman Plattner: «Ein wichtiges Anliegen ist uns auch, die Zusammenarbeit mit Logicare beziehungsweise die daran gekoppelten Serviceprozesse weiter zu verbessern.»
BRITISCHER HUMOR UND PAZIFISCHE GELASSENHEIT
April
Manuela Bräuer
Stationsleiterin PZ, 4. Stock
Juni
Reto Cavigelli-Richert Brigitte Grüniger
Leiter Finanzen / Finanzbuchhaltung Leiterin Patientenadministration
Juli
Ella Coopmans
Leiterin Intensivpflege
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IT-LEITER ROMAN PLATTNER
Ausserhalb des Berufes zieht es Roman Plattner gerne in die Ferne. Zweimal konnte er sich sogar eine jeweils neunmonatige Auszeit gönnen. Die erste davon nutzte er für eine Weltreise, die ihn unter anderem nach Neuseeland führte. Die zweite verbrachte er ausschliesslich dort. «Mir gefällt die Kombination von britischem Humor und pazifischer Gelassenheit.» Hand aufs Herz; ist Aus wanderung da kein Thema? «Einstweilen sicher nicht. Die Schweiz bietet dank ihrer führenden Position in ganz vielen Branchen einzigartige berufliche Perspektiven. Zudem bin ich auch mental und familiär hier verwurzelt.»
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OLIVER KOPP, CFO / LEITER FINANZEN UND ADMINISTRATION
Zahlen generieren, Zahlen verständlich erklären Den Wechsel aus der Industrie ins Gesundheitswesen suchte Oliver Kopp gezielt. Da die personellen Lücken im knapp dreissigköpfigen Team mittlerweile geschlossen sind, kann sich der Bereich Finanzen und Administration (Finanzbuchhaltung, Controlling, Patientenadministration) mit voller Kraft Kernthemen der nahen Zukunft widmen: der Einführung eines neuen Budget-Tools, dem Aufbau eines internen Reportings, der Ablösung von Hospis durch Navision und der Umstellung der Rechnungslegung auf Swiss GAAP FER.
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Ein Aufbruch zu neuen beruflichen Ufern mit etwas mehr als fünfzig Lenzen erfordert Mut. Ihn brachte Oliver Kopp mit, denn er hatte sich den Wechsel gut überlegt: «Ich war etwas mehr als ein Vierteljahrhundert im Finanzwesen von Industrie unternehmen tätig. Faktisch löste auf meinem Schreibtisch die eine Restrukturierungsaufgabe die andere ab.» Das Downsizing dürfte in der hiesigen Industrie übrigens ein Dauerzustand sein, der anhalten wird. Abgesehen von Hightechnischen ist die Schweiz für industrielle Massenfertigung, so ist Oliver Kopp überzeugt, ein zu teurer Werkplatz. Das Gesundheitswesen ist auch durch die neue Spital finanzierung eine dynamische Branche und wird aufgrund der demografischen Entwicklung weiter an Bedeutung gewinnen. Zudem wusste Oliver Kopp aus persönlichen Erfahrungen, dass er sich in einem Krankenhaus wohl fühlen würde: «Einerseits hat eines meiner Kinder im Kantonsspital
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NEUBAUPROJEKT LIMMIVIVA
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St. Gallen die FaGe-Ausbildung gemacht. Andererseits ist einer meiner besten Freunde am selben Ort Spitalpfarrer.» Der Blick aufs Ganze Oliver Kopp startete am Limmi buchstäblich von null auf hundert. Noch vor seinem offiziellen ersten Arbeitstag Mitte Februar führte er erste Rekrutierungsgespräche, um Vakanzen im Team möglichst rasch wieder durch kompetente Fachkräfte beheben zu können. Das Spital Limmattal kannte er zuvor kaum. Nach der Matura zog es den ursprünglichen Stadtzürcher an die HSG St. Gallen. «Der Funke für Finanzen sprang während eines Studentenjobs beim Reiseunternehmen Hotelplan. Ich realisierte, dass Finanzen die zentrale Drehscheibe jeder Firma und Zahlen das reale Abbild jedes betrieblichen Handelns sind. Dieser Blick aufs Ganze fasziniert mich bis heute.» Dabei sieht er sich nicht primär in der Rolle des Zahlen
generators, sondern als Spezialist, der anderen Zahlen gut verständlich erklären kann. Müsste genau das im industriellen Umfeld mit Ingenieuren nicht einfacher als im Spital sein? Oliver Kopp winkt ab: «In Industriebetrieben herrscht meines Erachtens eine ausgeprägte Antinomie der Zielsetzungen: Verkäufer wollen möglichst günstige Preise, um Volumen zu erzielen. Ingenieure wollen entwickeln, (zu) oft ohne Rücksicht auf die Kosten. Und Produktionsverantwortliche stets die neusten Fertigungsanlagen. Eine zu ausgeprägte Dominanz der individuellen Perspektive geht zulasten des Bewusstseins für das Gesamtwohl des Unternehmens. Das erlebe ich im Spital Limmattal ganz anders.» Spannende Baustellen Per Mitte Jahr hat das Team Finanzen und Administration annähernd seine Sollstärke wieder erreicht. Oliver Kopp ist froh darüber: «Wir durchlaufen eine intensive Wand-
Bis Anfang September wollen wir der Spitalleitung den Voranschlag 2015 als Entwurf basierend auf einem neuen, künftig standar disierten Budget-Tool vorlegen. Mit der Ablösung von Hospis durch Navision steht zum Jahreswechsel ein weiterer grosser Wurf bevor. Zugleich bereiten wir die Umstellung der Rechnungslegung auf Swiss GAAP FER vor. Dieser Standard wird für den Abschluss 2015 und danach Pflicht sein.»
Oliver Kopp: «Eine zu ausgeprägte Dominanz individueller Perspektiven geht zulasten des Bewusstseins für das Gesamtwohl eines Unternehmens.»
lungsphase. Dazu zählt unter anderem der Aufbau eines eigenen Investor Relations Managements, das aufgrund der externen Finanzierung für das Neubauprojekt LimmiViva notwendig ist. Auch muss eine Reportingstruktur definiert und neu aufgebaut werden.
Intensive Zeit vor dem Spatenstich Seine geübten Augen vertiefen sich in die Raumstudie zum künftigen Kleineingriffsraum der Angiologie. Sind alle erforderlichen Einrichtungselemente – mehrere Dutzend Gegenstände von der Patientenliege über den PACSMonitor bis zum Wandhängeschrank – sinnvoll angeordnet? Und hat wirklich alles Platz? Ein Raum ist plötzlich nicht mehr so gross, wenn sämtliches Mobiliar und alle Geräte in ihm untergebracht sind. Pietro Vigliotti unterzieht unzählige Raumstudien einer kritischen Prüfung und meint: «Wir wollen sicher sein, dass wir für Patienten und Nutzer wirklich ein gutes Spital bauen. Daher führt vor der Vertragsunterzeichnung mit dem Totalunternehmer nichts an einer sorgfältigen Machbarkeitsüberprüfung inklusive Grobeinrichtungsplan vor allem für kost-
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der Pflegedirektion und den Sta tionsleitungen in Bezug auf die Patientenzimmer und zur optimalen Gestaltung ihrer Nasszellen. Zu einem späteren Zeitpunkt, wenn alle Materialisierungen wie Bodenbeläge und anderes definiert sind, entsteht im Neubau auch ein «Mockup-Raum», das heisst ein massstäblich angefertigtes Modell eines Patientenzimmers. In ihm lässt sich abermals validieren, ob die vorgesehene Lösung in jeder Hinsicht praxis tauglich ist. Pietro Vigliotti: «Ein Raum ist plötzlich nicht mehr so gross, wenn sämtliches Mobiliar und alle Geräte in ihm untergebracht sind.»
spieligere Räume vorbei.» Situativ holt er daher auch die Meinung von Nutzern ein, zum Beispiel bei
Fundierte Erfahrung in Spital- und Betriebsorganisationsplanung Von Haus aus ist Pietro Vigliotti dipl. Medizin- und Wirtschaftstechniker HF mit Weiterbildung zum Executive MBA FH in Business
Engineering. Vor seinem Wechsel zum Limmi im vergangenen Februar wirkte er über zehn Jahre in einer Unternehmensberatung für Spital- und Betriebsorganisationsplanung. Dort betreute er unter anderem Mandate für die Kantonsspitäler Winterthur, Uri sowie Luzern. Seine fundierte Erfahrung in der Spitalplanung kann er nun in die heisse Phase vor dem eigentlichen Baustart von LimmiViva voll einbringen. Nebst den Raumstudien treibt er aktuell die Überarbeitung des Betriebskonzepts voran und
erstellt eine sogenannte Güter umschlagsliste inklusive Entsorgungsprozess. Ohne diese gibt es keine Baubewilligung. Ob Altöl aus der künftigen Küche, Reinigungsmittel im Hausdienst oder Fungi zide in der Gärtnerei: Das kantonale Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft, kurz AWEL, will sich vor dem Spatenstich vergewissern, dass das Limmi mit derartigen Stoffen auch im Neubau richtig umgeht.
WHO IS WHO Gesamtprojektleiter LimmiViva: Roman Steinemann Projektleitung Medizin LimmiViva: Mathias Lepold Projektleitung Betrieb LimmiViva: Pietro Vigliotti Projektleitung Medizintechnik LimmiViva: Manfred Tuetey
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KONZENTRATION VERLÄUFT BISHER GUT
Personalzimmer stehen hoch im Kurs Das Neubauprojekt LimmiViva führt auch zu Veränderungen bei den Personalzimmern. Diese konzentrieren sich künftig auf Immobilien auf Urdorfer Gemeindegebiet. Die etwas über hundert Wohneinheiten decken den internen Bedarf auch weiterhin komfortabel ab. Externe Mieter werden aktiv bei der Ersatzsuche unterstützt. Personalzimmer sind beliebt, nicht nur bei den Mitarbeitenden. Doch mit dem Neubau verschwinden Immobilien wie das ehemalige Theodosianum. Allein in ihm standen bisher 96 von insgesamt 300 Wohneinheiten zur Verfügung. Ja, das Spital Limmattal vermietet neben Zimmern auch zwölf Studios, die über eine eigene Küche und Nasszelle verfügen. Gisela Bürgler, Leiterin Dienste: «Die verbleibenden Personalhäuser konzentrieren sich künftig auf Urdorfer Gemeindegebiet. Da dadurch rund die Hälfte der Wohneinheiten wegfällt, haben die internen Mieter verständlicherweise den Vorrang. Wir mussten rund 200 Mietern kündigen. Ein Schritt, der uns nicht
leicht fiel und den wir deshalb sorgfältig und vor allem mit unterstützenden Massnahmen für die Betroffenen vorbereiteten. Denn es ist uns bewusst, dass man auf die Schnelle im Limmattal kaum Ersatz findet; ob Student oder Doktorand an der ETH oder Bauarbeiter aus Portugal.» Offensichtlich ist die Akzeptanz hoch. Die Konzentration auf die verbleibenden Personalhäuser verläuft bisher gut. Den externen Mietern steht das Limmi mit Rat und Tat bei der Suche nach neuen vier Wänden zur Seite. Sei es mit aktuellen Wohnungsangeboten aus der Region oder einem Leitfaden, wie man sich gekonnt bewirbt. Die beiden Personalhausleiterinnen geben
Referenzen und haben stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Bewohner in ihren Häusern. Ruth Müller, die bald in Pension geht, meint mit 25 Jahren Erfahrung als Personalhausleiterin: «Wir waren immer auf ein gutes Verhältnis zu den Mietern bedacht. Das zahlt sich jetzt aus.» Nadja Bylang fährt fort: «Persönlich bin ich jedes Mal froh, wenn wieder jemand eine gute Ersatzlösung gefunden hat. Erst kürzlich gelang es einem pensionierten Limmi-Mitarbeiter, der Mitte 70 ist, eine passende Alterswohnung in Schlieren zu finden.» Bestand wird sukzessive renoviert Etwas mehr als 100 Wohneinheiten auf über 1200 Angestellte bedeu-
IPS MIT AUFGESTOCKTER BETTENKAPAZITÄT UND TAGESKLINK NACH DER SANIERUNG
Erwartungen erfüllt Intensivstation IPS wie Tagesklinik haben ihre neuen Räumlichkeiten definitiv bezogen. Für die IPS war es am 8. April so weit, für die Tagesklinik am 9. Mai. Die Freude ist in beiden Bereichen nach den Strapazen der mehrmonatigen Sanierungsphase gross. Die Erwartungen an die neue Infrastruktur sind offenbar erfüllt. Dr. med. Daniel Wyder, Leitender Arzt Anästhesie und Intensivmedizin, jedenfalls meint: «Die Rück meldungen aus unserem Team sind ausnehmend positiv. Wir haben jetzt eine IPS, die technisch auf der Höhe der Zeit ist.» Sie entspricht insbesondere den Platzanforderungen der SGI, der Schweizerischen Gesellschaft für Intensivmedizin. Sie schreibt 16 Quadratmeter pro Bett vor. Während des siebenmonatigen Provisoriums war es viel enger, tendenziell sogar noch enger als in der früheren IPS. Irene Penker, Leiterin Intensivpflege: «Uns standen pro Bett kaum 10 Quadrat meter zur Verfügung. Kollegen arbeiteten zwischen benachbarten Betten Körper an Körper. Wir zogen Medikamente nicht wie in der neuen IPS in einer Vorbereitungszone, sondern direkt im Patienten zimmer auf.» Nicht nur die Mit arbeitenden, sondern vor allem die Patienten schätzen das nun gewonnene Niveau von Ruhe, Komfort und Privatsphäre. Anfang Juni, nachdem die IPS ihre personelle Vollstärke erreicht hatte, wurden
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Der Blick in die neue IPS darf alle Beteiligen durchaus etwas stolz machen.
zudem die zusätzlichen zwei Betten in Betrieb genommen. Die Tagesklinik ist ebenso froh über den neuen Standort. Wie bereits vor dem Umbau befindet sich diese wieder in direkter Nach barschaft der OP-Säle. Die Transportstrapazen der letzten Monate sind vergessen. Die Patienten müssen nicht mehr vom 10. Stock zum OPS und zurück gebracht
werden. Die Arbeitsbedingungen sind wieder optimal und auch die Patienten schätzen die kurzen Wege. Überdies steht neu eine Einerkoje für zusatzversicherte Patienten mit mehr Privatsphäre zur Verfügung. Anspruchsvolle Rochade Die bauliche Sanierung von IPS und Tagesklinik bedingte eine an-
ten im Quervergleich mit anderen Spitälern einen guten Wert. Das soll so bleiben. Gisela Bürgler: «Die Möglichkeit, den Mitarbeitenden nahe ihrem Arbeitsplatz eine Wohnmöglichkeit anzubieten, hilft mit, als Arbeitgeber attraktiv zu sein. Daher renovieren wir die Zimmer nun sukzessive. In den Studios ist das bereits diesen Frühling erfolgt.» In der Tat stehen die Personalzimmer hoch im Kurs, denn sie vereinen die Vorteile einer eigenen Wohnung – Privat-
sphäre – mit jenen einer WG wie zum Beispiel der Geselligkeit. Pflegende, die zum Teil direkt aus dem Ausland kommen, können ihre Zelte zunächst direkt neben dem Arbeitsplatz aufschlagen. Ebenso nutzen etliche Limmi-Mitar beitende ein Personalzimmer als Zweitwohnsitz während der Woche. Und last, but not least sind die Personalzimmer sehr willkommen bei temporären Einsätzen oder für Schnuppernde aus entfernteren Kantonen oder dem Ausland.
Ruth Müller (links) und Nadja Bylang halfen und helfen tatkräftig bei der Suche nach Ersatzlösungen.
spruchsvolle Rochade. Den Modulbau, den jetzt die Tagesklinik be zogen hat, nutzte die IPS als Provisorium. Was daran besonders schwierig war, erläutert Sandra Pöllet, Projektleiterin Sanierung und Unterhalt: «Der Grundriss des Modulbaus ist auf die Bedürfnisse der Tagesklinik ausgerichtet. Für einen IPS-Betrieb fehlten vor allem Stauflächen für das umfangreiche Material und Arbeitsflächen für die Pflege. Das wirkte sich hinderlich auf den temporären Betrieb der sechs IPS-Betten aus.» Zudem erfordert eine IPS, ob temporär oder fix, im Zusammenhang mit Elektrizität und technischen Anschlüssen immer eine Speziallösung. Um es einfach zu halten: Bei einem Kurzschluss darf auf einer IPS nicht einfach eine Sicherung herausspringen. Die Geräte müssen trotzdem weiter funktionieren. Daher waren im Modulbau aufwändige und kostenintensive Zusatzinstallationen unumgänglich.
IMPRESSUM
Der Umzug in die neue IPS war hektischer als zunächst vermutet. Irene Penker: «Der Umzug in den Modulbau im September geschah an einem ruhigen Tag. Beim Bezug der neuen IPS Anfang April verzeichneten wir dagegen eine hohe Frequenz.» Somit waren zahlreiche Begleitpersonen notwendig, um Patienten mit «full equipment» vom Infusionsständer bis zum Beatmungsgerät zu transferieren. Spürbar war die Erleichterung jedes Mal, wenn ein weiteres Bett am neuen Ort mit sämtlichen Apparaten angeschlossen war und alles funktionierte.
Auflage 2000 Exemplare
Limmi Inside 2.14 Sommer 2014 Redaktionskommission • Nadja Tamler, Kommunikationsverantwortliche (Leitung) • Helene Baumgartner, Leiterin Therapien • Dr. med. Jörg Genstorfer, Oberarzt Chirurgische Klinik • Vesna Markovic, stv. Stationsleiterin • Nanda Samimi, Leiterin Management Services • Bianca Schaffert, Pflegeexpertin MSN • Dr. med. Daniel Stefka, Oberarzt Institut für klinische Notfallmedizin Redaktion • Nadja Tamler, Kommunikationsverantwortliche nadja.tamler@spital-limmattal.ch • Thomas Ammann ammann@ammann-pr.ch Ammann Public Relations, Zürich Gerne nehmen wir Ihr Feedback entgegen. Konzept Crafft, Zürich Druck Neidhart + Schön AG, Zürich
Nächste Ausgabe November 2014 Redaktionsschluss 10. Oktober 2014 Limmi Inside ist die Hauszeitung des Spitals Limmattal und erscheint dreimal jährlich. Nachdruck einzelner Artikel nur auf Anfrage gestattet.
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