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EDITORIAL

„Die zukunftsfähige Professionalisierung der Führungskräfte und des pädagogischen Personals ist einer der bedeutsamsten Faktoren für das aktuelle und künftige Lehren und Lernen in einer digital geprägten Welt, damit alle Lehrkräfte als Expertinnen und Experten für das „Lernen in einer Kultur der Digitalität“ die sich stetig verändernden Anforderungen an Schule und Bildung bewältigen und mitgestalten können.“

Aus: Lehren und Lernen in der digitalen Welt (KMK, 2021)

EDITORIAL

Digitalisierung in der Sportlehrer*innenbildung

Die Digitalisierung stellt das Lehren und Lernen an Schulen und Hochschulen vor neue Herausforderungen, die weit über rein technologische Aspekte hinausgehen. Forschung, Lehre und Unterricht werden durch die Entwicklung und Erprobung innovativer Lehr-Lernkonzepte, die die Chancen und Potentiale digitaler Medien für ein Lernen mit, über und in diesen ausnutzen, verändern und erweitern.

Im Bereich der Kompetenzentwicklung (angehender) Sportlehrer*innen muss daher in Aus-, Fort- und Weiterbildung neben der Vermittlung, Festigung und Erweiterung von Fachwissen und pädagogischen Wissen eine vertiefte Auseinandersetzung mit den Themen Digitalisierung und Digitalität1 stattfinden.

Für Sportlehrkräfte stellen digitalisierungsbezogenen Kompetenzen besondere und nicht mit anderen Fächern vergleichbare Herausforderungen dar. Dies liegt in der Besonderheit des Schulfaches Sport begründet, die sowohl inhaltlicher, räumlicher als auch methodisch-didaktischer Natur ist. Sportunterricht birgt eine einzigartige Körper- und Praxisorientierung, er findet in besonderen Unterrichtsorten statt und Konzepte der Bewegungserfahrung, des Bewegungslernens und der hohen sozialen Interaktivität bedürfen besonderer Fachdidaktik.

Die gesellschaftliche und bildungspolitische Diskussion zu Digitalisierung und Digitalität rückte vor allem mit Beginn der COVID-19 Pandemie in den Fokus („nachholende Digitalisierung“, Schröter, 2020)2 und führte zu wichtigen Impulsen in der Realisierung von Lehr-Lernkonzepten im Rahmen der Lehrer*innenbildung. Dies spiegelt sich nicht zuletzt auch im Interesse zum Call for Papers dieses Themenhefts wider, so dass wir aufgrund der Vielzahl an eingegangenen Beiträgen zwei Hefte veröffentlichen werden.

Im Zentrum dieses ersten Themenhefts stehen die Werkstattberichte (practice reports), die einen Einblick in innovative und praxiserprobte Lehr-Lernkonzepte geben:

Janetzko stellt in ihrem (1) Werkstattbericht ein zweisemestriges forschungsorientiertes Projektseminar vor, welches Studierenden eine praxis- und subjektivierungstheoretische Perspektive auf digitale Lehr-Lern-Praktiken vermitteln soll.

Der (2) Werkstattbericht von Böhlke, Musahl und Serwe-Pandrick berichtet von einem Seminarkonzept, das sich mit der reflexiven Auseinandersetzung von digitalen Repräsentationen inklusiver

1 Weiterführende Literatur zum Begriff der „Digitalität“ siehe u.a. Stalder, Felix: Kultur der Digitalität, Frankfurt/Berlin, 2016 und Döbeli Honegger, Beat: Digitalisierung, Digitalität & Co., 2020 http://blog.doebe.li/Blog/DigitalisierungDigitalitaetUndCo (Zugriff am 13.12.2021)

2 Schröter, W. Digital alt oder digital neu? http://www.blog-zukunft-der-arbeit.de/ tag/nachholende-digitalisierung/ (Zugriff am 01.12.2021) Sport- und Bewegungspraxis befasst.

Hinternesch, Schwier und Seyda beschreiben in ihrem (3) Werkstattbericht den Einsatz systematischer Fallarbeit im Rahmen eines Blended-Learning-Seminars zur Begleitung von Praxissemesterstudierenden im Ausland im Fach Sport.

Im Fokus des (4) Werkstattberichts von Bergmann und Roth steht der Einsatz von Podcasts als digitales Tool im Rahmen eines Seminarkonzepts.

Im (5) Werkstattbericht von Bergmann, Meyer, Jaitner und Schmidt wird ein Konzept zum digitalen kollaborativen Lernen in der sportpraktischen Veranstaltung Leichtathletik vorgestellt.

Rosendahl und Wagner präsentieren in ihrem (6) Werkstattbericht eine Konzeptidee für das digitale Vermitteln und selbstständige Erlernen von vordefinierten Bewegungsmustern anhand von 360°-Videos.

Der (7) Werkstattbericht von Czyrnick-Leber und Janczik fokussiert sich auf den Einfluss der digitalen Tanzvermittlungsform auf ein künstlerisches Prüfungsprodukt.

Im Zentrum des (8) Werkstattberichts von Fabian, Hapke, Lachner, Waigel und Röderer steht ein interaktives Lernvideo, welches im Rahmen eines sportspezifischen TPACK-Moduls eingesetzt wurde.

Der (9) Diskussionsbeitrag von Klinge und Przybylka rundet das erste Themenheft ab und beschäftigt sich mit dem Verhältnis von Fachlichkeit und Medien im Fach Sport.

Im zweiten Themenheft (voraussichtlich Frühjahr 2022) werden dann neben weiteren Werkstattberichten die Originalberichte (peer review) hinzukommen. Ziel der beiden Themenhefte ist es, die fachwissenschaftliche und fachdidaktische Diskussion zum Thema Digitalisierung und Digitalität in der Sportlehrer*innenbildung voranzutreiben.

Abschließend wünschen wir allen unseren Leser*innen und unseren Autor*innen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr 2022!

Julia Mierau, Deutsche Sporthochschule Köln (Gast-Herausgeberin)

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