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Editorial
Willkommen zur Konzertsaison 2022/23
Liebes Publikum,
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eine neue Saison steht vor uns, die uns hoffentlich noch weiter in Richtung einer alten bzw. neuen »Normalität« zurückführen wird. Fortführen wollen wir die einzigartige Tradition, die an der Staatsoper Unter den Linden und mit der Staatskapelle Berlin über die Zeiten gewachsen ist – das liegt uns ebenso am Herzen wie das Gestalten der Zukunft. Und so werden in dieser Spielzeit sowohl Klassiker des Repertoires als auch neue Werke und neue Formate zu erleben sein. Die Sinfoniekonzertreihe der Staatskapelle Berlin besteht bereits seit 180 Jahren. Auch in dieser Saison möchten wir Ihnen in den acht großen Abonnementkonzerten in der Staatsoper und der Philharmonie wieder Werke vorstellen, die ein breites musikalisches Spektrum erschließen, von der europäischen Klassik und Romantik bis zur Gegenwart. Musik von Mozart und Beethoven, Liszt und Berlioz, Tschaikowsky, Mahler und Strauss wird ebenso erklingen wie jene von Elgar, Prokofjew, Schostakowitsch, Lutosławski, Ligeti, Boulez, Eötvös und Gubaidulina. Den 150. Geburtstag von Sergej Rachmaninow, der nicht nur die Klavier-, sondern auch die Orchestermusik sehr bereichert hat, wollen wir mit einer Aufführung seiner »Sinfonischen Tänze« begehen. Darüber hinaus wird eine Komposition von Harrison Birtwistle ihre deutsche Uraufführung feiern. Drei der Abonnementkonzerte werden von Dirigenten geleitet, die erstmals bei der Staatskapelle Berlin zu Gast sind: Gustavo Gimeno, Cristian Măcelaru und Tugan Sokhiev. Ebenso freuen wir uns auf die Wiederbegegnung mit Simon Rattle und Thomas Guggeis, die mit Mahlers 9. Sinfonie sowie mit Strauss’ »Alpensinfonie« zwei nun wahrlich monumentale Werke dirigieren werden. Finnegan Downie Dear und Petr Popelka geben ihre Debüts bei der Staatskapelle mit Konzerten im Pierre Boulez Saal, während das in der vorigen Saison ins Leben gerufene Sommerkonzert der
Staatskapelle die erste Zusammenarbeit mit dem Dirigenten Edward Gardner bringt. Zubin Mehta, Ehrendirigent der Staatskapelle und seit vielen Jahren ein herzlich begrüßter Gast, ist bei zwei besonderen Konzerten zu erleben – in der Philharmonie bei einem Abend anlässlich von Daniel Barenboims 80. Geburtstag, an dem der Jubilar Klavierkonzerte von Beethoven und Chopin spielen wird, sowie beim alljährlichen großen Open-Air-Konzert im Rahmen von »Staatsoper für alle« auf dem Bebelplatz. Die FESTTAGE der Staatsoper, auf der Bühne Unter den Linden ganz im Zeichen von Wagners »Ring des Nibelungen« stehend, halten mit der zweimaligen Aufführung von Beethovens »Missa solemnis« in der Philharmonie sowie mit einem Klavierrecital von András Schiff mit Musik von Bach und Beethoven besondere Konzerterlebnisse bereit. Auch außerhalb Berlins ist die Staatskapelle wieder präsent – Gastspiele führen das Orchester in den Fernen Osten sowie in verschiedene europäische Musikmetropolen. Und während die Staatskapelle auf Reisen ist, sorgen die BAROCKTAGE-Konzerte an der Staatsoper für Blicke auf einen der gewiss produktivsten und einflussreichsten Komponisten des 18. Jahrhunderts, auf Antonio Vivaldi. Mit dem Requiem von Mozart, aufgeführt von Marc Minkowski und seinen Musiciens du Louvre, steht ein großes vokalsinfonisches Werk auf dem Programm, so dass beide BAROCKTAGE-Opernpremieren, Vivaldis »Il Giustino« und Mozarts »Mitridate« durch Konzerte flankiert und gespiegelt werden. Der Musik Vivaldis nehmen sich auch unser Kinderchor in seinem schon traditionellen Adventskonzert sowie das Ensemble Preußens Hofmusik mit Musiker:innen der Staatskapelle an. Die Kammerkonzerte im Apollosaal sind auf einen der zentralen Komponisten des frühen 19. Jahrhunderts fokussiert, auf Franz Schubert, dessen gewichtiges kammermusikalisches Schaffen eine umfassende Werkschau erfährt. Kompositionen Schuberts sind auch bei einer ganzen Reihe
von Liedrecitals und Chorkonzerten vertreten, so dass genreübergreifende Erfahrungen möglich werden. Es ist uns besonders wichtig, dass wir auch in dieser Saison wieder Kinder und Jugendliche durch zahlreiche Angebote erreichen, durch unsere Kinderkonzerte im Apollosaal etwa, die von der Jungen Staatsoper in Zusammenarbeit mit der Staatskapelle, dem Internationalen Opernstudio, dem Kinderchor und anderen Ensembles für verschiedene Altersgruppen entwickelt worden sind, durch eine Kompositionswerkstatt mit abschließendem Konzert sowie durch Probenbesuche, Workshops und anderes mehr. Last but not least – und sogar mit besonderem Nachdruck – wollen wir auf die Aktivitäten des Orchesters des Wandels aufmerksam machen. Seit über einem Jahrzehnt schon engagieren sich die Musiker:innen der Staatskapelle bei diesem Projekt, das es sich zur Aufgabe gestellt hat, Fragen von Klimaschutz und Nachhaltigkeit immer wieder neu und intensiv ins Bewusstsein zu bringen. Ein Orchesterkonzert, bei dem ein eigens für das Orchester kreierte Uraufführung stattfinden wird – Gregor A. Mayrhofers Oratorium »Wir sind Erde« –, soll dieses ernste und überaus wichtige Anliegen ebenso in die Öffentlichkeit tragen wie »Sustainable Listening«, das neue Format im Apollosaal, bei dem Diskurs und Musik zusammenkommen, in einer Kooperation von Klima-Expert:innen und Künstler:innen verschiedener Disziplinen, gerade natürlich auch mit Mitgliedern unserer Staatskapelle.
Wir freuen uns auf viele künstlerisch erfüllte gemeinsame Stunden mit Ihnen, liebes Publikum, und hoffen sehr auf Ihr Interesse an unseren Konzerten der Spielzeit 2022/23!
Ihr Daniel Barenboim, Generalmusikdirektor Matthias Schulz, Intendant
Wir danken den Bürger:innen des Landes Berlin und darüber hinaus
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