Feldkirch aktuell 3/2015

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FELDKIRCH AKTUELL Amtliche Mitteilung · Zugestellt durch Post.at · www.feldkirch.at

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e5 Zertifizierung Feldkirchs Bemühungen stehen erneut am Prüfstand S. 4

Befragung in Feldkirch aktuell: Pflegende Angehörige noch besser unterstützen S. 27 Montforter Zwischentöne: Im Zeichen des Glaubens S. 57


Überblick

september 2015

Energiemasterplan Feldkirch DI Paul Stampfl vom Forschungsinstitut alpS lobt Feldkirchs Bemühungen. S. 8

Flüchtlingspaten Roland und Irene Xander begleiten und unterstützen Flüchtlinge auf ihrem Weg in den Vorarlberger Alltag. S. 30

TITELTHEMA: e5 Zertifizierung >> Schritte in die Energie-Zukunft >> Feldkirch am Weg zur „2000-Watt-Gesellschaft“ >> 22 Wege zum bewussteren Umgang mit Energie >> Kraftwerke am Dach >> Stromverbrauchsinfo via Mausklick >> Probier amol! >> Wie gut ist Feldkirch als Fahrradstadt wirklich? >> Gesund und ein Stück Freiheit >> Unser persönlicher Lebensstil ist mitentscheidend >> So wollen wir den Kippen Herr werden ... stadt intern >> Kostenloses WLAN im Bus >> Stadttunnel Feldkirch auf Schiene >> S-Bahn FL.A.CH. >> Sprechstunden der Stadträtinnen und Stadträte >> Alltag an Pflichtschulen wird flexibler >> „Es ist jetzt einfach, wie es ist …“ >> Wir fragen Sie! >> „Man ist nie zu alt, etwas Neues zu lernen ...“ >> „Menschen wie du und ich – in einer ganz schwierigen Situation …“ >> „Schwimmen hält mich fit“ Vereinsleben >> Schlafstörungen bekämpfen >> Da werden Kinderträume wahr

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Julia Onken Die bekannte Psychologin und Bestsellerautorin macht sich stark für die Potenziale von älteren Menschen. S. 42

Panorama >> Adelheid Gnaiger >> Erstes Yoga-Studio in Feldkirch >> Mit.Einander für Vorarlberg

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menschen >> Die Stadt Feldkirch gratuliert >> Alles Gute >> „In Pension und doch eigentlich noch mitten im Leben ...“ >> Im Gedenken an Ehrenringträger Andreas Berchtold

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Veranstaltungen >> Für Seniorinnen und Senioren >> Wer war Stefan Allgäuer? >> Trauercafé Feldkirch >> Eberhard Furtenbach >> Die ArtDesign erweitert ihren Horizont >> Montforter Zwischentöne >> Österreichischer Tag des Denkmals >> 150. Feldkircher Arztgespräch

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aus alten zeiten >> Ein Haus mit interessanter Geschichte

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Feldkirch für kennerinnen >> Mitmachen und gewinnen!

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bürgermeister Mag. Wilfried berchtold

Heute schon an morgen denken ...

„Heute bewusst mit unseren Ressourcen und unserer Umwelt umzugehen, ist der Stadt Feldkirch ein großes Anliegen. Ich danke allen, die mithelfen, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder in Feldkirch eine hohe Lebensqualität genießen können.“ Mag. Wilfried Berchtold Bürgermeister

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eldkirch hat in den letzten fünf Jahren energiepolitisch wegweisende Großprojekte realisiert: Zum Beispiel ein neues Kraftwerk am Illspitz, sodass nun das alle privaten Haushalte in Feldkirch mit eigenem, umweltfreundlich erzeugtem Strom versorgt werden können. Oder das modernste Altstoffsammelzentrum Österreichs, wo 45 verschiedene Altstoffe gesammelt werden, um sie wieder- oder weiterzuverwerten. Wir haben ein neues Montforthaus errichtet, das als „Green building“ Maßstäbe setzt – von der Heizung mithilfe von Grundwasser über energieerzeugende Lifte bis hin zur Elektrotankstelle in der Tiefgarage. Energiepolitische Weichen wurden aber auch mit der Erarbeitung eines Energiemasterplans gestellt und nicht zuletzt mit dem Bekenntnis, bis 2050 eine 2000-Watt-Gesellschaft realisieren zu wollen. Das Ziel ist klar: Wir wollen Feldkirch heute so gestalten, dass auch nachfolgende Generationen eine intakte Umwelt und gute Lebensbedingungen vorfinden. Das ist mehr als nur ein Wunsch. Es ist eine große Verantwortung, die wir gegenüber unseren Kindern und Kindeskindern tragen. Und dazu kann jeder einzelne Feldkircher und jede Feldkircherin bei täglichen Entscheidungen einen Beitrag leisten: Kaufe ich Lebensmittel aus der Region oder aus Übersee? Fahre ich mit dem Auto oder dem Fahrrad zu Arbeit? Aber auch längerfristige Entscheidungen haben Bedeutung: Saniere ich mein Haus? Installiere ich eine Solaranlage? Viele Feldkircher treffen solche und andere Entscheidungen heute schon zugunsten der Umwelt und ich danke allen ganz herzlich für ihren Beitrag! Gemeinsam konnten wir in den letzten Jahren viel bewegen. Seit 2010 darf sich Feldkirch „energieeffizienteste Stadt Österreichs“ nennen. Das ist eine großartige Bestätigung für das konsequente Bemühen um den Schutz unseres Klimas und die Schonung unserer Ressourcen. Im Herbst 2015 wird sich Feldkirch zum bereits dritten Mal der e5-Zertifizierung stellen und wir dürfen gespannt sein, wie wir uns im nationalen und internationalen Vergleich weiterentwickelt haben. n

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Redaktion Tel. 304-11 10 MAIL: aktuell@FELDKIRCH.AT Impressum: Herausgeber: Amt der Stadt Feldkirch Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Susanne Backmeister An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Mag. Martina Podgornik, Bernadette Biedermann, Mag. Natalie Wojtech, Mag. Claudia Hämmerle, DI Elisabeth Mair, DI Stefan Duelli, Peter Xander, Michelle Tschabrun, Regina Pröckl, Katharina Bitsche, Martina Gallaun, Tatjana Fritz, Nina Kräutler-Ferrari, Michaela Tiefenthaler, Corina M. Dreher, Mag. Christoph Volaucnik, Theresia Seidner, Dr. Elke Obmann-Eder, Manfred A. Getzner Fotos: Georg Alfare, Markus Gmeiner, Dietmar Mathis, Fotostudio 22, Ärzte ohne Grenzen, Julia Onken, Roland Zanettin, Helmut Lercher, Stadt Feldkirch, Stadtwerke Feldkirch, Montforthaus GmbH, kasto/Fotolia.com, Photographee.eu/Fotolia.com, MSF/Ton Koene, Energieinstitut Vorarlberg, Open Street Map, Sparkasse Feldkirch, Raiffeisenbank Feldkirch Grafik S. 6: wmuf, Dornbirn Titelbild: Energiemasterplan Feldkirch (v.l. DI Hans-Jörg Mathis, DI Gabor Mödlagl, Mag. Claudia Hämmerle), Foto: Markus Gmeiner Gestaltungskonzept: Egger-Lerch GmbH, Wien Layout: Mag. Susanne Backmeister, Mag. Martina Podgornik, Bernadette Biedermann Druck und Bildbearbeitung: Thurnher, Rankweil

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e5 zertifizierung

Nachhaltige Entscheidungen für künftige Generationen

Schritte in die Energie-Zukunft Die vergangenen Jahre in Feldkirch waren geprägt von Großprojekten, die auch für künftige Generationen von Nutzen sein werden. Nachhaltigkeit und Effizienz prägen die Entscheidungen, die in der Stadt getroffen werden.

Feldkirch ist e5-Gemeinde und energieeffizienteste Stadt Österreichs. Diese Auszeichnung kommt nicht von ungefähr, sondern wurden 2010 in einem komplexen Verfahren ermittelt. Eine erneute Zertifizierung steht unmittelbar bevor und die Ziele Feldkirchs sind klar gesteckt, wie Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold bestätigt: „Wir haben in den vergangenen fünf Jahren viele Maßnahmen gesetzt, um die hohen Ansprüche als e5-Gemeinde zu erfüllen. Und gleichzeitig sind die Anforderungen stetig gewachsen. Doch ich bin zuversichtlich, dass wir auch bei der Zertifizierung im Herbst 2015 ein gutes Ergebnis erzielen werden.“ Auch Stadtrat Rainer Keckeis, zu4

ständig für den Bereich Energie, blickt optimistisch in die Zukunft: „Von allen in den letzten Jahren realisierten Großprojekten werden auch künftige Generationen profitieren. Diesen Weitblick gilt es weiterhin bei Investitionsentscheidungen zu berücksichtigen.“ Smartes Montforthaus Dass sich dieser Weg lohnt, zeigt sich unter anderem am Montforthaus. Automatische Aufzeichnungen des Energieverbrauchs geben Aufschluss zur Analyse und Kostensteuerung. Das ist auch für die Besucher am Smart-DataScreen im Foyer ersichtlich. Bei den technischen und materiellen Entscheidungen während der Bauphase wurden die Lebenszyklen der Produkte in den Mittelpunkt gestellt. Das bedeutet, dass nicht die kurzfristige oder vermeintlich günstigste Lösung gesucht wurde, sondern es wurde Wert auf langlebige, regionale und ökologische Produkte gelegt, wie die Energieversorgung mit Hilfe des Grundwassers, die Natursteinfassade, die Holzverkleidungen im Innenbereich oder die Dachbegrünung. „Mit solchen Entscheidungen wird auch in die

Langlebigkeit des Gebäudes investiert“, betont Keckeis. Stabilität bei Stromversorgung Geht es um zukunftsweisende, energiepolitische Entscheidungen, stellt der Bau des Kraftwerk Illspitz ein ganz wesentliches Projekt der letzten Jahre dar. Mehr als 7700 Feldkircher Haushalte können alleine heuer mit Strom aus diesem Kraftwerk versorgt werden. „Die Rahmenbedingungen am Strommarkt werden immer unwägbarer. Mit der Entscheidung, in ein neues Kraftwerk zu investieren, können wir in den nächsten Jahrzehnten für Stabilität in diesem Bereich sorgen“, erklärt Keckeis. Insgesamt konnten im Jahr 2014 aus Feldkircher Wasserkraft zirka 42.796.700 kWh ins Stromnetz eingespeist werden. Ebenso erfreulich ist es, dass ab 1. Oktober die Strompreise für Haushalts- und Gewerbekunden von den Stadtwerken Feldkirch um durchschnittlich fünf Prozent gesenkt werden. Neben dieser Preissenkung erhält jeder Haushalt, der von den Stadtwerken Feldkirch Strom bezieht, einen GutFELDKIRCH AK TUE LL 3/ 2015


e5 zertifizierung

< Das Feldkircher e5-Team (v.l.): e5-Betreuer Gregor Sellner, Stadtrat Thomas Spalt, Susanne Backmeister, Gabor Mödlagl, Claudia Hämmerle, Karin Siemers, Manfred Trefalt, Wolfgang Errath, Stadtrat Rainer Keckeis, Johann Feichter, Hans-Jörg Mathis, Stadträtin Marlene Thalhammer.

schein für zwei LED-Lampen, die übrigens ebenso für geringere Stromkosten im Haus oder der Wohnung sorgen. Altgeräte wieder tüchtig machen Auch beim Altstoffsammelzentrum stehen die Zeichen auf nachhaltiges Handeln. Neben der Rückgabemöglichkeit von mehr als 45 unterschiedlichen Altstoffen, von denen übrigens 35 kostenlos entsorgt werden können, wird in Kürze ein neuer Service angeboten. Re-Use-fähige, also gut erhaltene Elektrogeräte können künftig im Altstoffsammelzentrum abgegeben werden. Diese werden bei carla Elektro von einem Fachmann auf Sicherheit und Funktion getestet und schließlich in den carla-Shops und Einkaufparks zum Verkauf angeboten. „Jedes Elektrogerät, das länger verwendet wird, hilft Ressourcen zu schonen.Die Wiederverwertung stellt damit einen wichtigen Beitrag zur Schonung der Umwelt dar“, ist Keckeis überzeugt. Insgesamt haben im ersten Betriebsjahr des Altstoffsammelzentrum zirka 56.000 Kunden ihre Altstoffe im neuen Gebäude entsorgt, das sind im Durchschnitt 218 KunFELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

den pro Betriebstag. Zu Spitzenzeiten werden 80 Kunden pro Stunde im Feldkircher Altstoffsammelzentrum am Kapfweg bedient. Konsequente Energiepolitik Das Montforthaus, das Kraftwerk Illspitz und das Altstoffsammelzentrum stellen wichtige Säulen in der Energiepolitik der Stadt Feldkirch dar. Geplant sind weitere Projekte, wie das Trinkwasserkraftwerk Fellengatter oder die Umsetzung des Energiemasterplans (siehe auch Seite 8). „Schlussendlich geht es aber auch darum, die Bevölkerung mit ins Boot zu holen. Jede und jeder Einzelne kann persönlich einen Beitrag leisten, damit nachkommende Generationen in einer lebenswerten Stadt aufwachsen und alt werden können. Die Stadt bietet die entsprechende Infrastruktur an und die Menschen sind herzlich eingeladen, diese zu nutzen“, sagt Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold. Oft sind es die kleinen Dinge, die Großes bewirken können: Beispielsweise die Vermeidung von Littering – mehr als 500 öffentliche Abfalleimer stehen im Stadtgebiet

„Es freut uns sehr, Auszeichnungen für energieeffizientes Handeln zu erhalten, wie das e5-Zertifikat oder den European Energy Award in Gold. Im Endeffekt geht es aber bei allen Entscheidungen um die Zukunft der Menschen in dieser Stadt. Und hier sind wir auf einem sehr guten Weg.“ Rainer Keckeis, Stadtrat für Energie

bereit –, das regelmäßige zu Fuß gehen, Rad- oder Busfahren, der Einkauf regionaler und saisonaler Lebensmittel oder die Teilnahme an der jährlichen Flurreinigung. n 5


e5 zertifizierung

Solaranlagen – In Feldkirch gibt es 19.288 m² an thermischen Solaranlagen. Das entspricht der Fläche von 276 Wohnungen mit einer durchschnittlichen Fläche von 70 m².

Straßenbeleuchtung – Durch die Umstellung von ca. 2.300 Straßenlaternen auf LED und andere hocheffiziente Lichttechnik wird jährlich eine Energieeinsparung erzielt, die dem durchschnittlichen Verbrauch von 185 Haushalten entspricht.

Erdwärme – 7 städtische Gebäude* werden mit Erdwärme beheizt (u. a. das Schulzentrum Oberau, der Kindergarten Oberer Riegel, das Montforthaus und die Volksschule Nofels). Dazu kommen über 500 private Anlagen.

Radfahrer – 9 von 10 Feldkirchern besitzen ein Fahrrad. 35 % der Fahrradbesitzer fahren damit regelmäßig zur Arbeit.

m a h c r i k d l Fe

r u z Weg 2000-Watt-Menü – 6 Großküchen machen am alljährlichen Aktionstag auf regionale und saisonale Gerichte aufmerksam. In vielen Feldkircher Küchen und Restaurants wird das ganze Jahr über 2000-Watt-konform und damit klimaschonend gekocht.

Stadtbus Feldkirch – 1.050.000 km pro Jahr werden vom Stadtbus umweltfreundlich zurückgelegt. 18 Busse befördern dabei umweltschonend 7,4 Mio. Fahrgäste im Feldkircher Stadtgebiet.

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e5 zertifizierung

Smart meter – Bereits 85 % der Feldkircher Haushalte wurden von den Stadtwerken mit Smart Metern ausgerüstet, mit denen der eigene Stromverbrauch analysiert werden kann.

Altstoffsammelzentrum – 45 verschiedene Altstoffarten können abgegeben werden. Im ersten Betriebsjahr haben 56.000 Kunden ihre Altstoffe entsorgt. 2014 waren es insgesamt 2.117 Tonnen.

Veranstaltungen und Treffpunkte – motivieren, den eigenen Lebensstil zu überdenken (z. B. Jahresumweltprogramm, Trödlerund Re-Use-Markt usw.).

“ t f a h c s l l e s e G t t a W „2000 Photovoltaik – 218 private und 3 städtische Anlagen (Montforthaus, Schulzentrum Oberau und Stadtwerke Feldkirch) erzeugen umweltfreundlich Strom.

Montforthaus – das „Green Building“ verfügt über umweltschonende Komponenten wie Photovoltaikanlage, Heizen und Kühlen mit Hilfe von Grundwasser, heimische Baustoffe, Elektrotankstellen in der Tiefgarage, Lifte, die beim Abwärtsfahren Strom erzeugen u.v.m.).

Biogasanlage – Produziert Biogas aus landwirtschaftlicher Gülle. Damit werden derzeit jährlich ca. 1,2 Mio. kWh Strom erzeugt – genug, um den Stromverbrauch von ca. 300 Haushalten zu decken.

Wasserkraftwerke – Die Kraftwerke der Stadtwerke Feldkirch versorgen alle privaten Feldkircher Haushalte mit Strom aus umweltfreundlicher Kleinwasserkraft (Gesamterzeugung: ca. 60 Mio. kWh pro Jahr).

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e5 zertifizierung

> v.l.: DI Paul Stampfl (Projektleiter Energiemasterplan Feldkirch, alpS) und Dr. Eric Veulliet (CEO alpS)

DER ENERGIEMASTERPLAN FÜR FELDKIRCH IST FERTIGGESTELLT

22 Wege zum bewussteren Umgang mit Energie Nach drei Jahren intensiver Arbeit steht der Energiemasterplan für Feldkirch und damit ein strategisches Instrument für die Energieraumplanung unserer Stadt. Die vom e5-Team* daraus abgeleiteten und empfohlenen Maßnahmen sowie die weitere Vorgehensweise hat der Stadtrat im Juli 2015 einstimmig gutgeheißen.

Im Auftrag der Stadt und der Stadtwerke Feldkirch haben Mitarbeiter des Forschungszentrums alpS mit Projektleiter DI Paul Stampfl zwei Jahre lang Energiedaten über Feldkirch erfasst, intelligent verknüpft und damit eine riesige Energiedatenbank aufgebaut. Die erfassten Daten können stadträumlich dargestellt werden, wodurch ein hervorragender Überblick über den Energiebedarf und vorhandene Energiepotenziale an verschiedenen Orten in Feldkirch entsteht. Zudem können mit den Daten Zukunftsszenarien „durchgespielt“ und die Auswirkung verschiedener Maßnahmen simuliert werden. 8

Die vielseitigen Möglichkeiten dieser neu entwickelten Energiedatenbank wurden bereits genutzt: Die Energiesituation in Feldkirch wurde eingehend beleuchtet und vor dem Hintergrund energiepolitischer Rahmenbedingungen (EU, Österreich, Vorarlberg, Region, Stadt) sind Vorschläge zur Steigerung der Energieeffizienz, zum Ersatz von fossilen Energieträgern und zum Energiesparen erarbeitet worden. Handlungsfelder identifiziert Klassische Handlungsfelder im Energiemasterplan sind die Sanierung von Gebäuden, die Produktion von erneuerbarer Energie und der Ausbau umweltfreundlicher Mobilität. Aber auch Raumplanungs- und Infrastrukturmaßnahmen haben Einfluss auf die Energiebilanz Feldkirchs. Nachdem Feldkirch bis 2015 eine „2000-Watt-Gesellschaft“ realisieren will, spielen auch der private Konsum und das Freizeitverhalten der Feldkircher eine entscheidende Rolle. Wo sind die größten Hebel? Nicht jede energiepolitische Maßnahme, die die Stadt setzen kann, ist mit demselben Aufwand verbunden und

verschiedene Maßnahmen erzielen unterschiedlich große Effekte. Daher waren das e5-Team und die Experten von alpS auf der Suche nach jenen Maßnahmen, die in Feldkirch die größte Hebelwirkung bei der Reduzierung des Energiebedarfs und der Steigerung der lokalen Energieproduktion haben. Anhand der Datenbank hat sich beispielsweise gezeigt, dass Neubauten auf den Gesamtenergiebedarf bei den Gebäuden in Feldkirch bezogen wenig Auswirkung haben. Viel bewegt werden kann hingegen mit der Sanierung bestehender Gebäude! Vor diesem Hintergrund wurde vom e5-Team vorgeschlagen: Die Stadt Feldkirch soll eine Vorreiterrolle bei der Sanierung städtischer Gebäude einnehmen. Gleichzeitig sollen aber auch Sanierungen nicht städtischer Gebäude forciert werden. Insgesamt wurden für alle Handlungsfelder unter dem Aspekt der größten Hebelwirkung 22 Maßnahmen definiert. Bewusstsein schaffen ist Maßnahme Nummer Eins Natürlich können nicht alle 22 Maßnahmen gleichzeitig umgesetzt werden. Finanzielle, aber auch personelle FELDKIRCH AK TUE LL 3/ 2015


e5 zertifizierung

„Die Konsequenz und Qualität der Umsetzung von Strategien durch die Stadt Feldkirch ist bemerkenswert und derzeit einzigartig in Österreich. Feldkirch setzt auch international gesehen mit der Qualität seines Energiemasterplans Maßstäbe.“ Dr. Eric Veulliet, CEO alpS

Ressourcen setzen Grenzen. Im Rahmen eines Workshops im Frühjahr 2015 hat das e5-Team in Anwesenheit von Bürgermeister Berchtold deshalb jene Maßnahmen eruiert, die bei vertretbarem Aufwand einen hohen Nutzen für die Energiezukunft Feldkirchs bringen. Dabei hat sich gezeigt, dass Bewusstseinsbildung für einen nachhaltigen Lebensstil bei Konsum, Freizeitverhalten und Mobilität eine entscheidende Größe ist und daher Priorität in der Umsetzung haben soll. In einem ersten Schritt sollen ReUse-, Repair- und Share Initiativen initiiert und gefördert, Schulprojekte zum Thema „2000-Watt-Gesellschaft“ durchgeführt, der Radverkehr gefördert und die Information der Bevölkerung intensiviert werden. Aber auch die anderen vorgeschlagenen Maßnahmen sollen weiter bearbeitet werden. Der Stadtrat hat das e5-Team beauftragt, alle 22 Maßnahmen sukzessive in die jährliche e5-Aktivitätenplanung aufzunehmen und dort schrittweise zu bearbeiten. * Das e5-Team besteht aus Mitarbeitern der Stadt und der Stadtwerke Feldkirch, Vertretern der politischen Parteien und engagierten Bürgern (siehe auch S. 5).

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Stadtwerke errichten Photovoltaik-anlagen

Kraftwerke am Dach Eine der Handlungsempfehlungen des Energiemasterplans für Feldkirch lautet sinngemäß, die geeigneten Dachflächen zur Stromerzeugung (Photovoltaik-Anlage) oder zur Wärmeerzeugung (Solarthermie-Anlage) zu nutzen. Die Stadtwerke haben kürzlich zwei neue Anlagen errichtet.

Geeignet ist eine Dachfläche dann, wenn sie abgesehen von der richtigen Ausrichtung und Neigung auch baulich in einem geeigneten Zustand ist. Diese Möglichkeit wurde bei zwei Gebäuden der Stadt Feldkirch genutzt. Im Herbst 2014 haben die Stadtwerke im Auftrag

der Stadt Feldkirch auf dem Dach der sanierten Turnhalle des Schulzentrum Oberau eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung von 61 kWpeak errichtet. Und bereits im Frühjahr 2015 konnte ein zweites Projekt umgesetzt werden. Wegen anhaltender Undichtigkeiten waren die Stadtwerke gezwungen, das Dach ihres Betriebsgebäudes am Leusbündtweg komplett zu sanieren. „Im Zuge dieser Arbeiten haben wir die Chance genutzt, auch am Verwaltungsgebäude der Stadtwerke eine Photovoltaik-Anlage mit 13 kWpeak zu errichten“, erklärt Geschäftsführer Dr. Manfred Trefalt. Diese Anlage ist seit Juli 2015 in Betrieb. Damit hat die Stadt Feldkirch bei ihren eigenen Gebäuden mehr als 200.000 Euro in diese alternative Energieerzeugung investiert. n

Photovoltaik-Anlage Schulzentrum Oberau >> Leistung: 61 kWpeak >> Jahreserzeugung: 61.000 kWh – deckt den durchschnittlichen Jahresstrombedarf von 14 Haushalten. >> Investition: 158.000 Euro (netto) >> In Betrieb seit 30. Oktober 2014 >> Errichtet von den Stadtwerken >> Eigentümerin: Stadt Feldkirch Photovoltaik-Anlage Stadtwerke Runa >> Leistung: 12 kWpeak >> Jahreserzeugung: 13.000 kWh – deckt den durchschnittlichen Jahresstrombedarf von drei Haushalten. >> Investition: 28.000 Euro (netto) >> In Betrieb seit 21. Juli 2015 >> Errichtet von den Stadtwerken >> Eigentümerin: Stadtwerke Feldkirch

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www.stadtwerke-feldkirch.at Kundencenter: Tel +43 5522 9000

GRATIS WLAN

In der Stadt Feldkirch gibt´s ab sofort gratis WLAN für alle – ein neuer Service der Stadtwerke Feldkirch.

Wo immer in Feldkirch das Free WiFi-Zeichen zu sehen ist, steht die gesamte Welt des Internets gratis zur Verfügung. Einfach nur einloggen, ohne Registrierung und schon geht´s los – mit Smartphone, Tablet oder gemütlich bei einem Kaffee mit dem Laptop. Derzeit steht dieser Service in den Bereichen Sparkassenplatz, Busplatz, Elisabethplatz, Leonhardsplatz, Mühletorplatz, Schmiedgasse, am Bahnhof Feldkirch, am Skaterplatz Oberau sowie im Alten Hallenbad zur Verfügung – die nächste Ausbaustufe läuft bereits. STROM

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STADTBUS

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e5 zertifizierung

< Genaue Information über den Stromverbrauch ermöglicht gezieltes Stromsparen.

Die STADTWERKE sind FÜHREND BEI der UMSTELLUNG AUF Smart Meter

Stromverbrauchsinfo per Mausklick

Die Stadtwerke Feldkirch haben sich bereits vor acht Jahren entschieden, im Zuge des Zähleraustausches nur noch fernablesbare Stromzähler einzusetzen. Aufgrund der frühen Entscheidung und konsequenten Umsetzung können im Stromverteilernetz der Stadtwerke bereits 85 Prozent aller Stromzähler aus der Ferne abgelesen werden. „Die komplette Umstellung wird in zwei Jahren abgeschlossen sein“, weiß Stadtwerkegeschäftsführer DI Dr. Manfred Trefalt. Damit sind die Stadtwerke Feldkirch österreichweit Vorreiter, was die AutomaFELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

tisierung der Verbrauchsmessung beim Strom betrifft. Bei den fernauslesbaren Zählern wird standardmäßig ein monatlicher Verbrauchswert ausgelesen. Nach Registrierung auf der Homepage der Stadtwerke Feldkirch erhalten Kunden Zugang zum Kundenportal, wo in einem individuellen Bereich neben kaufmännischen Informationen auch die monatlichen Stromverbrauchswerte eingesehen werden können. Für eine vertiefte Analyse des eigenen Stromverbrauchs gibt es die Möglichkeit, den Stromverbrauch je 15 Minuten darzustellen. „Diese kostenlose Option muss jedoch kundenseitig ausdrücklich gewünscht werden“, erklärt Dr. Trefalt, „ebenso kann sie jederzeit wieder deaktiviert werden.“ Stromverbrauch in Echtzeit Die Stromverbrauchsinformation via Webportal erfolgt nicht in Echtzeit, sondern es werden je nach gewählter Option die Verbrauchsdaten des Vortages bzw. des Vormonats dargestellt. Wer nähere Informationen über seinen aktuellen Momentanstromverbrauch haben will, der kann dies zukünftig über ein zusätzliches Modul, das die Daten vom Stromzähler direkt auf einen Tablet-PC oder ein Smartphone überträgt, erfahren. „Ein entsprechendes System wird

derzeit von den Stadtwerken Feldkirch getestet, bevor wir es dann den Kunden zur Miete oder zum Kauf empfehlen“, erklärt Manfred Trefalt. Neben der Darstellung des Stromverbrauches in Echtzeit können mit einem solchen System auch verschiedene Verbraucher im Haushalt analysiert werden. Weitere Informationen dazu werden die Stadtwerke nach Abschluss ihrer internen Tests mitteilen. n www.saegenvier.at

Die österreichischen Stromnetzbetreiber müssen aufgrund einer gesetzlichen Vorgabe bis Ende 2019 mindestens 95 Prozent ihrer Stromzähler auf fernauslesbare Zähler umstellen. Bei einem fernauslesbaren Stromzähler, auch Smart Meter genannt, kann sich der Kunde über ein eigenes Webportal zeitnah über seinen aktuellen Stromverbrauch informieren, das eigene Verbrauchsverhalten besser kontrollieren und damit Strom sparen.

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e5 zertifizierung

Die Vorarlberg MOBILWoche steht vor der Tür

Probier amol! Was macht es uns so schwer, das Auto manchmal stehen zu lassen und für den Weg zur Arbeit oder für eine kleine Besorgung Bus, Bahn oder das Fahrrad zu nutzen? In erster Linie wohl die Macht der Gewohnheit und die eigene Bequemlichkeit. Dabei liegen die Vorteile alternativer Verkehrsmittel auf der Hand.

Anlass, den inneren Schweinehund zu überwinden, bietet auch heuer wieder die Vorarlberg Mobilwoche. Die Aktionswoche, die von 16. bis 22. September dauert, wurde ins Leben gerufen, um möglichst viele Menschen zu motivieren, das Auto öfter mal stehen zu lassen und stattdessen die Wege mit anderen Verkehrsmitteln zurückzulegen. Freie Fahrt in ganz Vorarlberg Um nur zehn Euro kann man mit dem Mobilwochen-Ticket während der Mobilwoche alle Busse und Bahnen in ganz Vorarlberg nutzen. Alle Familienpassinhaber sind mit diesem Ticket mit der ganzen Familie für nur zehn Euro unterwegs. Aktionen in Feldkirch Am Dienstag, dem 22. September, findet man auf dem Wochenmarkt einen Mobilwochen-Infostand mit Glücksrad und tollen Sofortpreisen. Zu gewinnen gibt es unter anderem Mobilwochen-Tickets, mit denen man eine Woche lang mit Bus und Bahn das ganze Land erkunden 12

kann. In den Genuss von Preisen und Ermäßigungen kommen – sozusagen als kleines Dankeschön – auch Personen, die bereits nachhaltig mobil sind. Vom 16. bis 18. September werden am Bahnhof Feldkirch speziell für Pendler zwei Rikschas angeboten, mit denen man vom Bahnhof in die Innenstadt gebracht wird. Wandern mit Bus und Bahn Neu und attraktiv ist auch folgendes Angebot: Das Energieinstitut hat in Zusammenarbeit mit Vorarlberg Tourismus eine große Auswahl an Ausflügen und Wanderungen mit Bus und Bahn als Verkehrsmittel zusammengestellt, die sich dank Mobilwochen-Ticket besonders kostengünstig und bequem ausprobieren lassen. Die Ausflugs- und Wandertipps finden Sie unter www. vorarlberg.travel/de/wandern-mit-busund-bahn. Das Jahr 2015 ist das Jahr des ZuFuß-Gehens. Der ideale Zeitpunkt also, um ein solches Angebot auszuprobieren. Tolles Fahrradfest Höhepunkt der Mobilwoche ist die landesweite Fahrrad Parade, die am Sonntag, dem 20. September, stattfinden wird. Im Rahmen dieser Veranstaltung finden auch die Abschlussfeierlichkeiten zum Fahrrad Wettbewerb 2015 statt. Es ist mittlerweile Tradition, dass die Regio Vorderland Feldkirch diese Parade gemeinsam durchführt. Der letztjährige Austragungsort war Rankweil. Geboten wurde ein tolles Fahrradfest mit einem umfassenden Rahmenprogramm entlang der gesperrten Ringstraße.

Dieses Jahr wird die Fahrrad Parade in Feldkirch, am neuen Montfortplatz vor dem Montforthaus, abgehalten. Geboten wird neben Live-Musik und Bewirtung ein buntes Rahmenprogramm für große und kleine Radfahrer. Herzstück der Parade ist die gemeinsame Radfahrt aller Besucherinnen und Besucher mit Polizeibegleitung. Dieses Jahr wird die Feldkircher Altstadt umrundet. Seien Sie dabei, wenn um 11 Uhr der Startschuss fällt und auf der Bärenkreuzung und im Schattenburgtunnel die Fahrradfahrer den Ton angeben. Wann sonst gibt es diese Möglichkeit? n

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Informationen zu weiteren Mobilwochen-Angeboten in Vorarlberg finden Sie unter www.vmobil.at.

Fahrrad parade, 20.9. Montfortplatz >> Preisverlosung Fahrrad Wettbewerb >> Livemusik von Roadwork >> Herbstliche Leckerbissen >> Kuriose Trickräder >> Fahrradparcours für Groß und Klein >> E-Bike Beratung und Test u.v.m. FELDKIRCH AK TUE LL 3/ 2015


e5 zertifizierung

< Lokalaugenschein: Bürgermeister Wilfried Berchtold, Verkehrsstadtrat Thomas Spalt, Martin Scheuermaier (Land Vorarlberg), Stadtbaumeister Gabor Mödlagl und Fahrradbeauftragte Elisabeth Mair überprüfen gemeinsam mit Auditor Martin Reis die Bedingungen für Radfahrer in Feldkirch.

BYPAD-AUDIT LIEFERT die Anwort

Wie gut ist Feldkirch als Fahrradstadt wirklich? Feldkirch arbeitet laufend an Verbesserungen für die wachsende Zahl an Radfahrern. Wie gut sind die Bedingungen inzwischen? Ein Bypad-Audit* analysiert Stärken und Schwächen der Fahrradstadt Feldkirch im europäischen Vergleich und präsentiert im Laufe des Herbstes weitere Verbesserungsvorschläge.

Bereits 2006 hat sich Feldkirch einem Audit unterzogen. Die nun erhobenen Daten werden daher auch einen interessanten Einblick geben, was in den letzten neun Jahren für Radfahrer erreicht werden konnte. Begleitet wird die Stadt Feldkirch bei der heurigen Überprüfung von DI Martin Reis, Bypad-Auditor und stellvertretender Leiter des Energieinstitutes Vorarlberg, der für die Förderung des Radverkehrs zuständig ist. In einem ersten Schritt hat sich DI Martin Reis gemeinsam mit Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold, Verkehrsstadtrat Thomas Spalt, Bauamtsleiter DI Gabor Mödlagl und der Fahrradbeauftragten im Rathaus, DI Elisabeth Maier, die Situation vor Ort FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

angeschaut. Dazu wurde das Feldkircher Stadtgebiet Ende April beradelt und gemeinsam festgehalten, wo Gefahrenstellen auf Radfahrer lauern und wo ein Ausbau der Radinfrastruktur notwendig oder wünschenswert wäre. Anfang Juni waren dann Vertreter der Politik und Mitarbeiter der Stadtverwaltung, aber auch engagierte Feldkircher Alltagsradler eingeladen, in einem Workshop die Situation fürs Radfahren in Feldkirch kritisch zu bewerten und ihre Verbesserungsvorschläge einzubringen. Mit den Ergebnissen aus der Beradelung und dem Workshop wird nun ein Maßnahmenprogramm erstellt, das in den nächsten drei bis vier Jahren umgesetzt werden soll. Welche Vorschläge und Maßnahmen Feldkirch als Fahrradstadt noch attraktiver machen sollen, wird im Laufe des Herbstes präsentiert. Schwerpunkte werden in den Bereichen Infrastruktur (Radwege, Abstellanlagen etc.), Marketing und Bewusstseinsbildung liegen. n

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Haben Sie Anregungen und Hinweise, wie wir Feldkirch noch fahrradfreundlicher gestalten können? Dann wenden Sie sich an DI Elisabeth Mair, Fahrradbeauftragte im Rathaus (Tel. 304-14 11, elisabeth.mair@feldkirch.at).

*Bypad ist ein europäisches Bewertungsinstrument und unabhängiges Prüfverfahren, das auf langjährige Erfahrungen in Holland und Belgien aufbaut.

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> Oft mit ihren drei Kindern und dem Elektrofahrrad in Feldkirch unterwegs ist Tanja Mähr.

Überzeugte Radfahrerinnen

Gesund und ein Stück Freiheit Sanfte Mobilität – speziell Radfahren und zu Fuß gehen – hat drei wesentliche Vorteile: Es hält gesund, macht Spaß und ist für alle Generationen umsetzbar. Tanja Mähr und Dietlind Martin sind begeisterte Radfahrerinnen. Beide haben dieses Hobby bereits in ihren Kindheitstagen für sich entdeckt.

Mit zwölf Jahren hat Dietlind Martin ihr erstes, weißes Fahrrad von ihren Eltern geschenkt bekommen. „Daran kann ich mich noch heute sehr gut erinnern. Das war ein Erlebnis", erzählt die begeisterte Radfahrerin. Auch Tanja Mähr, Mutter von drei Kindern im Alter von zwei, sechs und acht Jahren ist seit ihren Kindheitstagen mit dem Fahrrad unterwegs: „Wir waren im Radurlaub an der Donau, ich bin mit dem Fahrrad

zur Schule gefahren und oft sind wir im Sommer abends von Nüziders nach Nenzing zur Eisdiele geradelt", erinnert sie sich zurück. Vorteile liegen auf der Hand Sowohl Tanja Mähr als auch Dietlind Martin fühlen sich durch das regelmäßige Radfahren fit. „Mein Wunsch ist es, so lange wie möglich mobil zu bleiben“, sagt Dietlind Martin. Mit ihrem Mann hat sie in jungen Jahren abgesehen vom Sport auf dem Zweirad auch etliche Berge erklommen. Neben dem „Piz Buin“ auch die „Drei Türme“ oder den „Roggelskopf“. Heute geht sie es diesbezüglich gemächlicher an, ist jedoch trotzdem jeden Tag an der frischen Luft. Bei gutem Wetter auf dem Zweirad, bei schlechtem Wetter zu Fuß. „Ich habe mich immer schon viel bewegt. Meine Eltern hatten damals kein Auto und es war ganz normal, dass wir mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs waren“, erzählt die rüstige Hausfrau. Auch heute fahren sie und ihr Mann häufig mit dem Rad von Tosters an den Bodensee oder ins St. Galler Rheintal, um die Natur zu genießen.

< Dietlind Martin (r.) genießt die Radausfahrten in Feldkirch und fühlt sich durch die tägliche Bewegung fit und gesund.

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e5 zertifizierung

Gute Gründe mit dem FahrrRad zu fahren >> Mit dem Rad ist man in der Stadt am schnellsten! Ohne Parkplatzsuche oder Verkehrsstau. >> Das Rad ist perfekt für die meisten Einkaufswege! 80 Prozent der täglichen Einkäufe haben in einem Fahrradkorb oder in Fahrradtaschen Platz. >> Rad fahren macht fit und schlank! Eine Studie belegt: Nach zwölf Wochen Alltagsradfahren (Einkaufen, Arbeit, Schule) fühlten sich drei von vier Teilnehmern fitter und schlanker. >> Mehr Radverkehr vermindert Autostau! Städte mit hohem Radverkehrsanteil setzen auf hohe Effizienz im Gesamtverkehrssystem. >> Das Fahrrad ist sauber! Das Fahrrad ist bezüglich Verkehrsemissionen unschlagbar und wirbelt auch keinen Feinstaub auf. Quelle und weitere Informationen: www.trendy-travel.eu und www.bicy.it

Tanja Mähr wohnt im Schüttenacker in Nofels. Bergetappen gehören somit zu ihrem regelmäßigen Fitnessprogramm. „Aus diesem Grund haben wir uns auch ein E-Bike zugelegt. Mit einem Kiki-Anhänger war das nach Hause radeln einfach zu anstrengend“, sagt die sportliche Mama. Für Familie Mähr ersetzt das E-Bike ein Zweitauto. Dadurch erspart sich die Familie nicht nur Geld, sondern investiert auch in die Gesundheit. „Mit dem E-Bike ist es kein Problem mehr, bequem von Nofels in die Stadt und retour zu radeln. Es ist schön, dass auch unsere zwei Älteren sehr gerne Rad fahren. Mein Mann bringt sie nach unseren Ausflügen schließlich mit dem Auto mittags oder abends nach der FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

Arbeit wieder nach Hause“, sagt Tanja Mähr. Radfahren vermittelt der jungen Mutter auch ein Stück Freiheit, da Orte entdeckt werden, die sie mit dem Auto nicht kennenlernen würde. „In der Natur an der frischen Luft bekommt man den Kopf frei, Auto fahren bedeutet immer Stress und Hektik“, sagt Mähr. Fahrrad oder E-Bike? Auf die Frage, ob Dietlind Martin sich bereits überlegt hat, ein E-Bike anzuschaffen, meint die Tostnerin: „Im Urlaub habe ich bereits Elektrofahrräder ausprobiert. Das ist eine tolle Sache, wobei es wichtig ist, die Geschwindigkeit richtig einzuschätzen.“ Tanja Mähr ist von ihrem E-Bike begeistert und

stellt klar: „Elektrofahrräder haben immer noch das Image, dass sie nichts für sportliche Menschen sind. Das stimmt nicht, denn es kann jeder selbst entscheiden, wie intensiv er sich beim Radfahren körperlich betätigen möchte. Ich finde, es ist das ideale Fortbewegungsmittel, wenn man nicht völlig verschwitzt und außer Atem von A nach B gelangen möchte.“ Sie würde sich sehr freuen, wenn ihre Kinder anstatt eines Mopeds auch das E-Bike für sich entdecken würden. „Das dauert zwar noch einige Jahre, doch bis dahin hat sich bestimmt auch die Technik so weiterentwickelt, dass das eine Alternative sein könnte“, ist Tanja Mähr überzeugt. n 15


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KLIMABERICHT UNTERSTrEICHT FELDKIRCHER BEMÜHUNGEN

Unser persönlicher Lebensstil ist mitentscheidend Mit der Aufforderung „einfach gut leben“ macht das Umweltprogramm 2015 Mut, den eigenen Lebensstil fairer, umweltbewusster und nachhaltiger zu gestalten und zeigt, dass man damit nicht zwangsläufig an Lebensqualität verlieren muss. Dass die Stadt Feldkirch mit diesem Ansatz richtig liegt, beweisen viele positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung, aber auch das Ergebnis des jüngst veröffentlichten österreichischen Klimaberichts.*

In den vergangenen drei Jahren haben über 200 Wissenschaftler ihr Wissen zusammengetragen, um ein umfassendes Bild des Klimawandels und dessen Folgen in Österreich aufzuzeigen. Der über 1000 Seiten umfassende Bericht wurde im Frühjahr im Landhaus in Bregenz vorgestellt. Eine wesentliche Aussage des Berichts: Es ist ein Gebot der Stunde, zum Schutz des Klimas unseren Lebensstil in Richtung Nachhaltigkeit und mehr Genügsamkeit zu verändern. Denn mit einem einfacheren und bescheideneren Lebensstil kann jeder Einzelne von uns fossile Energie und andere natürliche Ressourcen einsparen und damit auch den Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen deutlich verringern. Dass ein einfacher und genügsamer Lebensstil durchaus auch Spaß machen 16

kann und Angebote in diese Richtung auch gerne von der Bevölkerung angenommen werden, zeigt die erste Zwischenbilanz zum diesjährigen Umweltjahresprogramm. „Das Interesse an den Veranstaltungen ist enorm“, freut sich Mag. Claudia Hämmerle, Leiterin der Umweltabteilung. So war beispielsweise ein Einweckkurs, der im Oktober stattfinden wird, bereits zwei Tage nach der Veröffentlichung des Programms Ende März ausgebucht. „Zwischenzeitlich haben wir schon zwei Zusatzkurse eingerichtet und trotzdem stehen immer noch Interessierte auf der Warteliste.“ Restplätze gibt es noch für den Nähkurs für Jugendliche am 28. Oktober, der unter dem Titel „Alte Kleider – neues Design“ steht. Der zweite angebotene Termin ist ebenfalls bereits seit Monaten ausgebucht. n * Den Klimabericht finden Sie unter www.apcc.ac.at.

„Es freut mich sehr, dass die FeldkircherInnen so viel Interesse am genügsameren Lebensstil zeigen. Man erlebt hautnah, dass das keine Einschränkung, sondern eine Bereicherung bringen kann. Und wir hoffen, dass die Tipps aus unseren Veranstaltungen fleißig weitergegeben werden!“ Umweltstadträtin Marlene Thalhammer

Weitere Veranstaltungen 2015 ReUse Day am 12. September in der Feldkircher Innenstadt mit Kinderflohmarkt, Secondhand-Modenschau, Reparaturcafé u.v.m.

„Einfach gehen“ am 23. September, um 19 Uhr im Palais Liechtenstein Mag. Franz Ströhle berichtet von seinen Erfahrungen des zu Fuß Gehens mit einem Packpferd. „Einfach gut leben“ am 11. November, um 19 Uhr im Palais Liechtenstein Stadtbibliothekar Dr. Hans Gruber beleuchtet das Thema philosophisch. FELDKIRCH AK TUE LL 3/ 2015


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< Seit Kurzem hängen in der Feldkircher Innenstadt neue Ascher, die die Entsorgung von Zigarettenstummeln erleichtern.

NEUE ASCHER IN DER FELDKIRCHER INNENSTADT

So wollen wir den Kippen Herr werden ... 58 Prozent der Gegenstände, die in Feldkirch achtlos weggeworfen werden, sind Zigarettenstummel. Das Aufklauben und richtige Entsorgen der Kippen ist zeit- und kostenintensiv. Ende August hat der städtische Bauhof deshalb neue Ascher in der Innenstadt montiert, um so den Rauchern das Entsorgen der Zigarettenstummel zu erleichtern.

Die Bauhof-Mitarbeiter sind täglich bemüht, in regelmäßigen Reinigungsintervallen den achtlos weggeworfenen Unrat in Feldkirch so rasch wie möglich zu beseitigen. Trotz der über 500 öffentlichen Abfalleimer im gesamten Stadtgebiet sammeln die insgesamt 13 Wegmacher 1600 m³ Straßenabfälle im Jahr. Mit dieser Abfallmenge könnte der Katzenturm 1,5 Mal gefüllt werden! 14.500 Arbeitsstunden wenden die Wegmacher dafür auf. Jeder zweite Gegenstand, der von Passanten achtlos weggeworfen wird und auf der Straße landet, ist ein Zigarettenstummel. FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

Appell an die Raucherinnen und Raucher Dabei benötigt so ein Stummel bis zu fünf Jahre, um vollständig zu verrotten. Und er enthält bis zu 4000 verschiedene Stoffe, die der Umwelt schaden können. Tatjana Fritz, Mitarbeiterin des Abfallsammelzentrums, appelliert daher an die Raucherinnen und Raucher, die

kürzlich montierten neuen Ascher in der Innenstadt fleißig zu nutzen. Achtung: Nicht eingebracht werden dürfen andere Abfälle wie beispielsweise Taschentücher, Zigarettenschachteln oder sonstige Verpackungen. „Das kann zu unangenehmer Rauchentwicklung im und um den Ascher führen", warnt Tatjana Fritz. n

Der Tod eines geliebten Menschen

hinterlässt oft eine tiefe innere Leere. Beratung und Begleitung können helfen, mit der Trauer umzugehen. ifs Beratungsstelle Feldkirch Mo – Fr 8 – 12 und 13 – 17 Uhr Schießstätte 14 | Tel. 05-1755-550

wir helfen weiter www.ifs.at

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Stadt intern

L inie 61/334 Viele gsUmstie iten hke möglic iv inklus

61/334 Landbus in Ton und Bild: Kurzfilm unter www.meinbus.at anschauen!

Verlängerung der Linie 61 nach Oberriet in die Schweiz

Mit der neuen Linienverlängerung der Linie 61/334 nach Oberriet (St. Gallen), sollen speziell Berufstätige angesprochen werden, die vom Wohnort in Feldkirch oder dem Vorderland täglich zu ihren Arbeitsplätzen in die Schweiz nach Oberriet pendeln. Am Sonntag fahren die Busse Schifahrer von Oberriet nach Laterns und retour.

61/334

Rankweil - Brederis - Meiningen - Oberriet

Rankweil Gewerbepark Rankweil Frutzolen Rankweil Marktplatz Rankweil Bahnhof Rankweil Kaiserplatz Brederis Krönele Brederis Kunert Meiningen Hadeldorfstr. Oberriet Oberdorf Oberriet Rathaus Oberriet Bahnhof

Montag - Freitag

5:59 6:01 6:05 6:09 6:13 6:17 6:19 6:22

6:48 6:51 6:58 7:03 7:05 7:09 7:13 7:17 7:21 7:23 7:26

7:48 7:51 7:58 8:03 8:05 8:09 8:13 8:17 8:21 8:23 8:26

15:48 15:51 15:58 15:59 16:01 16:05 16:09 16:13 16:17 16:19 16:22

16:48 16:51 16:58 16:59 17:01 17:05 17:09 17:13 17:17 17:19 17:22

17:48 17:51 17:58 17:59 18:01 18:05 18:09 18:13 18:17 18:19 18:22

Samstag

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9:59 10:01 10:05 10:09 10:13 10:17 10:19 10:22

Sonn- und Feiertag

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Startet a ls Linie 65 ab Schilif Laterns um 14:1 t 2 und 16:12, n ur bei Schiliftb etrieb in Laterns

334/61 Oberriet - Meiningen - Brederis - Rankweil Oberriet Bahnhof Oberriet Rathaus Oberriet Oberdorf Meiningen Hadeldorfstr. Brederis Kunert Brederis Krönele Rankweil Kaiserplatz Rankweil Bahnhof Rankweil Marktplatz Rankweil Frutzolen Rankweil Gewerbepark

Montag - Freitag

6:35 6:37 6:38 6:43 6:48 6:54 6:58 7:00 7:01 7:06 7:09

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18:35 18:37 18:38 18:43 18:48 18:54 18:58 19:00 19:01 19:06 19:09

Samstag

8:35 8:37 8:38 8:43 8:48 8:54 8:58 9:00

10:35 10:37 10:38 10:43 10:48 10:54 10:58 11:00

Sonn- und Feiertag

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Ihre direkten Anschlüsse /Umstiegsmöglichkeiten Bahnhof Oberriet Brederis Krönele Bahnhof Rankweil 18

S4

68 S1

St.Gallen/Sargans 300 Altstätten, Buchs von/nach Feldkirch Bregenz/Lindau

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Altstätten, Kobelwald FELDKIRCH AK TUE LL 3/ 2015


Stadt intern

> Ab Herbst bietet der Stadtbus Feldkirch in einem Pilotprojekt kostenloses WLAN für seine Fahrgäste an.

Während einer Stadtbusfahrt gratis im Internet surfen

Kostenloses WLAN im Bus Fahrgäste können im Stadtbus Feldkirch ab Herbst kostenlos und nach Belieben mit ihren Smartphones, Tablets oder Notebooks im Internet surfen.

Kostenlose WLAN-Nutzung gewinnt immer mehr an Bedeutung und spielt vielleicht in der Zukunft in den öffentlichen Verkehrsmitteln eine wichtige Rolle. Denn die Möglichkeit, während der Fahrt am eigenen Laptop E-Mails zu schreiben, Blogeinträge zu lesen oder bei Facebook und Twitter zu posten, gewinnt an Wichtigkeit. Egal, ob es sich bei den Fahrgästen um Schüler, Studenten oder Pendler handelt. Pilotprojekt im Stadtbus Feldkirch Der Verkehrsverbund Vorarlberg wurde von der Vorarlberger Landesregierung beauftragt, die Nutzung von WLAN in den Bussen des Öffentlichen PersonenFELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

nahverkehrs in Vorarlberg für ein Jahr zu testen. Dafür ist es notwendig, zuerst die Machbarkeit des Systems zu prüfen. Gestartet wird mit dem Pilotprojet im Stadtbus Feldkirch. Dafür werden 20 Stadtbusse mit entsprechender Technik ausgerüstet. Aufkleber im Bus informieren die Fahrgäste, dass sie in einem Bus mit WLAN sitzen. WLAN-Netz scannen, Zugang anfordern und lossurfen. So einfach funktioniert es. Aus den gewonnenen Ergebnissen sollen die Maßnahmen für eine landesweite Ausrollung abgeleitet werden. Erfahrener Partner Im Rahmen einer Ausschreibung hat die Firma WLAN Partner Zürich den Zuschlag für das Projekt erhalten. Mit ein Grund war die hohe Kompetenz und die bereits vorhandene Serverinfrastruktur, welche im Pilotprojekt mitgenutzt werden kann. So wurden durch WLAN Partner Zürich alle Busse der Postauto Schweiz mit WLAN ausgestattet. n

„Im Bus die Mails checken, im Internet surfen, sich die Zeit mit Nachrichten, Videos oder dem Lesen der aktuellen Tageszeitung vertreiben, Anschlussbusse oder Zugverbindungen über die gratis Vmobil-App raussuchen – das alles ist kostenlos ab Herbst möglich. Wir freuen uns, unseren Fahrgästen diesen Service anbieten zu können.“ Sigi Burtscher, Betriebsleiter Stadtbus Feldkirch

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Stadt intern

bundesverwaltungsgericht entscheidet über eingebrachte beschwerden

Stadttunnel Feldkirch auf Schiene Ende Juli präsentierten Landeshauptmann Mag. Markus Wallner, Landesstatthalter Mag. Karlheinz Rüdisser sowie die Frastanzer und Feldkircher Bürgermeister Eugen Gabriel und Mag. Wilfried Berchtold den positiven UVP-Bescheid für den Stadttunnel Feldkirch. Nach einer vierwöchigen Beschwerdefrist entscheidet nun das Bundesverwaltungsgericht über die eingebrachten Einwände.

Eine weitere wichtige Hürde für die Realisierung des Stadttunnel Feldkirch wurde mit dem positiven UVP-Bescheid genommen. Die Landesregierung hat als UVP-Behörde den Bescheid ausgestellt. Damit ist das erste Straßenbauprojekt in Vorarlberg, für das eine Genehmigung nach dem UVP-Gesetz beantragt wurde, auf Schiene. Insgesamt sieben Monate lang wurden die Einreichunterlagen, die aus tausenden Seiten bestanden, von der UVPBehörde geprüft. Das Ergebnis: Der Stadttunnel Feldkirch ist als umweltver20

träglich einzustufen. Zu berücksichtigen sind bei der Finalisierung der Vorbereitungen sowie beim Bau die Auflagen der Sachverständigen. „Der vorliegende Bescheid bestätigt, dass die positiven Auswirkungen für die Menschen in der Region Feldkirch und Frastanz deutlich überwiegen. Insgesamt wird die Lebensqualität für einen großen Kreis von Menschen durch den Stadttunnel Feldkirch entscheidend verbessert“, sagt Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold. Penible Vorbereitung im Vorfeld Drei Jahre lang wurden die Auswirkungen des Projektes auf Umwelt, Natur, Landschaft und Menschen, aber auch auf die Wirtschaft und den Tourismus gründlich untersucht. Im Herbst 2013 wurden die umfangreichen Unterlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung bei der UVP-Behörde eingereicht. Nach der öffentlichen Auflage war die Bevölkerung Ende des vergangenen Jahres zur mündlichen Verhandlung eingeladen. Dort haben 26 Sachverständige ihre Gutachten präsentiert und Auflagen gefordert sowie Empfehlungen ausgesprochen. Damit wurde eine umfassende Grundlage für die Erstellung

des nun vorliegenden UVP-Bescheids geschaffen. Chance für Stadtentwicklung Der Stadttunnel Feldkirch wird nicht nur für eine Verkehrsberuhigung in Feldkirch sorgen sowie die Luftschadstoffwerte und die Lärmbelästigung verringern, sondern auch neue Möglichkeiten im Bereich der Stadtentwicklung eröffnen.

Daten und Fakten zum Stadttunnel FEldkirch >> 4 Tunneläste >> 3850 Meter Gesamttunnellänge >> unterirdischer Kreisverkehr >> 4 Brücken beziehungsweise Unterführungen >> Neubau Radweg Feldkirch-Frastanz >> 1 Million Tonnen Tunnelausbruch >> Bahnverladung spart über 100.000 Lkw-Fahrten >> Bauzeit Abschnitt 1: 2018–2024 >> Bauzeit Abschnitt 2: 2022–2025 Gesamtprojektkosten: ca. 226,5 Millionen Euro (inkl. Index, Stand 2012)

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Durch die Tunnellösung ergeben sich oberirdisch neue Räume, die für die sanfte Mobilität, wie das Fahrrad fahren, das zu Fuß Gehen oder die Öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden können. „Ohne den Stadttunnel Feldkirch sind solche Entwicklungen und damit auch die Steigerung der Lebensqualität in den verkehrsbelasteten Gebieten von Feldkirch nicht möglich“, bringt es Berchtold auf den Punkt. Bis es soweit ist, benötigt es noch einige Anstrengungen. So beinhaltet der UVP-Bescheid auch eine Reihe von Maßnahmen, die beim Bau und auch beim Betrieb des Stadttunnel Feldkirch eingehalten werden müssen. Insgesamt 300 Auflagen sowie 60 Empfehlungen enthält der 350 Seiten starke Bescheid. Viele dieser Auflagen werden relativ einfach zu erfüllen sein, wenn es beispielsweise um die Entsorgung der Baustellenabwässer, um die Beschränkung von Rodungsarbeiten auf einen bestimmten Zeitraum im Jahr oder um die Verwendung von schwefelarmem Diesel für die Baustellenaggregate geht. Andere Auflagen wie beispielsweise weitere Verkehrsuntersuchungen zur Entlastungswirkung bergen hingegen noch viel Arbeit in sich. n FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

S-Bahn FL.A.CH. Für den Bau der S-Bahn FL.A.CH. – einem teilweise zweigleisigen Ausbau der Bahnverbindung zwischen Feldkirch und Buchs mit der Errichtung von neuen Haltestellen in Feldkirch und Liechtenstein – konnte im Juni 2015 für den österreichischen Teilabschnitt die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) positiv abgeschlossen werden: Das Österreichische Verkehrsministerium als Behörde stellte am 11.06.2015 einen positiven UVP-Bescheid aus, der in der Folge acht Wochen zur Einsichtnahme aufgelegt wurde. Durch den UVP-Bescheid werden die rechtlichen Voraussetzungen vor allem für die Umsetzung einer neuen Bahnhaltestelle Tosters-Tisis (im Bereich Riedteilweg/Hohle Gasse) und des zweigleisigen Ausbaus eines zirka 600 Meter langen Streckenabschnitts im Bereich Tisis Grenze inklusive Umsetzung von Lärmschutzwänden geschaffen. Aktuell werden weitere Gespräche zwischen dem Österreichischen Verkehrsministerium und der Regierung des Fürstentums Liechtenstein geführt, um eine Einigung zur Finanzierung des Gesamtprojektes zu finden. n

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Sprechstunden der StadträtInnen und stadträte Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold

jeden Dienstag, 17 bis 18 Uhr und Donnerstag, 9.30 bis 11 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-11 11 >> Allgemeine Verwaltung >> Personalangelegenheiten >> Interkommunale Zusammenarbeit >> Städtepartnerschaften und Ehrenamt >> Sicherheits-, Hilfs-, Rettungs- und Feuerwehrwesen >> Sport und Sportstätten, Archiv

Stadtrat Daniel Allgäuer

nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-14 42 >> Hochbau, Kanal- und Wasserbau >> Straßenbau und Straßenerhaltung

Vizebürgermeisterin Dr. Barbara Schöbi-Fink

nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-11 11 >> Kindergärten und Kinderbetreuung >> Schulen, Bildung, Musikschule

Stadtrat Wolfgang Matt

nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-13 23 >> Finanzen und Vermögen >> Wirtschaft >> Fremdenverkehr >> Landwirtschaft und Forst

Stadtrat Dr. Guntram Rederer

Stadträtin Marlene Thalhammer

jeden Montag ab 13.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 792 94 oder 0664/831 74 70 >> Umweltschutz >> Abfallwirtschaft

Stadtrat Rainer Keckeis

jeden Montag, 11.30 bis 12.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-14 42 >> Stadtwerke und Energie

Stadtrat Thomas Spalt

Stadträtin Ingrid Scharf

jeden Freitag, 14 Uhr nach telefonischer Voranmeldung, Auskunft: Tel. 304-12 71 >> Jugend, Kultur und Integration >> Bibliothek und Büchereien

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jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-12 31 >> Sozial- und Gemeinwesen >> Familie und Senioren >> Wohnungswesen >> Gesundheitswesen und Gemeindesanitätswesen >> Leichen- und Bestattungswesen

jeden Montag, 10 bis 12 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-14 41 >> Stadtentwicklung >> Stadtplanung >> Raumplanung >> Verkehrsplanung >> Altstadterhaltung >> Denkmalschutz

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< Feldkirchs Pflichtschulen führen ab 1. Jänner 2016 schulautonome Budgets.

SCHULAUTONOME BUDGETS AB JÄNNER 2016

Alltag an Pflichtschulen wird flexibler Während eines Schuljahres werden an Feldkirchs Pflichtschulen die unterschiedlichsten Anschaffungen gemacht – vom Ersatz eines kaputten Balles im Turnsaal über neue Lehrmittel bis hin zur Finanzierung von Schulprojekten. Bislang wurden solche Anschaffungen mit Umweg über die Einkaufsabteilung der Stadt Feldkirch getätigt. Ab 1. Jänner 2016 können die Schulen autonom agieren und werden damit flexibler.

„Mit Verlagerung der Budgetverantwortung in Richtung Schulen können wir einen langgehegten Wunsch der Direktorinnen und Direktoren erfüllen“, freut sich Schulstadträtin Dr. Barbara Schöbi-Fink. Die zentrale Bestellung über die Einkaufsabteilung der Stadt war für die Schulen oft kompliziert: Das städtische Budget wird bereits im Juli bzw. August geschnürt. Zu diesem Zeitpunkt schon zu wissen, welche Ausgaben fällig werFELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

den, ist sehr schwierig, zumal es sich dabei um kleinere Beträge handelt. Durch die schulautonomen Budgets, die sich pro Schule zwischen 5000 und 14.000 Euro im Jahr bewegen, wird nun mehr Flexibilität ermöglicht. Zudem können Budgetmittel auch über mehrere Jahre hinweg angespart werden. Investitionen, die über das schulautonome Budget hinausgehen, wie z.B. eine neue Klassenzimmerausstattung oder Schultafeln, tätigt auch in Zukunft der städtische Einkauf für die Schulen. „Ich bin sehr froh, dass wir uns mit den Direktorinnen und Direktoren unserer Pflichtschulen auf schulautonome Budgets einigen konnten“, betont Schulstadträtin Dr. Schöbi-Fink. „Das ist ein kleiner aber wichtiger Schritt in Richtung Schulautonomie. Es gewinnen dabei nicht nur die Schulen an Flexibilität im Schulalltag, sondern auch für die städtische Verwaltung fallen zeitaufwendige Koordinations- und Abstimmungsarbeiten weg.“ Unverändert bleibt, dass auch für die schulautonomen Budgets die Empfehlungen der Stadt für eine regionale und nachhaltige Beschaffung gelten. n

„Ich bin sehr froh, dass wir uns mit den Direktorinnen und Direktoren unserer Pflichtschulen auf schulautonome Budgets einigen konnten. Damit gewinnen die Schulen an Flexibilität, was ihre Ausgaben im Schulalltag betrifft. Das ist ein kleiner aber wichtiger Schritt in Richtung Schulautonomie.“ Vizebürgermeisterin Dr. Barbara Schöbi-Fink

Schulautonome Budgets Ab Jänner 2016 überträgt die Stadt Feldkirch als Schulerhalter folgenden Pflichtschulen schulautonome Budgets, aus denen Sie die Ausgaben des Schulalltages flexibel bestreiten können: >> sieben Feldkircher Volksschulen, >> zwei Mittelschulen, >> Pädagogisches Förderzentrum und >> Polytechnische Schule 23


Ihre Kleiderspende – am besten zugeschnürt. Bitte schnüren Sie den orangen Sack zu und spenden Sie nur gut erhaltene Waren. Damit Wertvolles erhalten bleibt.

Wo bekommen Sie den orangen Sack? Caritas | Gemeinden | Raiffeisenbanken Spar | Sutterlüty Online bestellen unter: www.kleiderspende.at

Die Kleidersammlung findet in Kooperation mit allen Vorarlberger Gemeinden statt.

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Markus Laher, Stefan Mathis und Cornelia Hagen freuen sich auf Ihren Besuch!

Öffnungszeiten: Röthis 08:30 - 12:30 Uhr Montag bis Donnerstag 13:30 - 17:30 Uhr 08:30 - 12:30 Uhr Freitag

Rankweil

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> Roswitha Heeb pflegt ihren Gatten Valentin Heeb zu Hause. Ohne Unterstützung ihrer Familie, aber auch verschiedener Pflege- und Betreuungsangebote wäre dies nicht möglich.

ROSWITHA HEEB PFLEGT IHREN MANN VALENTIN ZU HAUSE

„Es ist jetzt einfach, wie es ist …“ Roswitha Heeb ist eine jener bemerkenswerten Frauen, die einen Angehörigen zu Hause pflegen. Seit drei Jahren kümmert sie sich um ihren Mann Valentin (81). Wie sie sich ihren Optimismus in dieser schwierigen Situation behält und was es für sie heißt, 24 Stunden für ihren Gatten da zu sein, darüber spricht sie im Interview. Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Frau Heeb, vorab herzlichen Dank, dass Sie sich bereit erklärt haben, mit uns über Ihre persönliche Situation zu sprechen und damit anderen Menschen Mut zu machen, ihrerseits über ihre Bedürfnisse zu reden und vor allem Unterstützung zu suchen. Wie lange betreuen Sie denn Ihren Mann schon? Ich pflege meinen Mann jetzt seit drei Jahren. Das erste Jahr war er in Rankweil. FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

Wodurch wurde Ihr Gatte pflegebedürftig? Durch eine Gehirnblutung. Am Nachmittag, bevor es passiert ist, hat er noch die Äpfel im Garten vom Baum genommen. Er war damals 77 Jahre alt. Wie sehr ist Ihr Mann heute beeinträchtigt? Er ist linksseitig völlig gelähmt. Er kann auch nicht mehr schlucken. Das ist das Schwierigste, weil sich fortlaufend Speichel und Schleim bilden, die abgesaugt werden müssen. Das macht Atemnot und es besteht die Gefahr zu ersticken. Nach seiner Gehirnblutung ging es langsam aber stetig aufwärts. Es ging da eigentlich schon ganz prächtig: Er konnte am Tisch frühstücken, ein bisschen schlucken – zwar langsam, aber es ging. Und dann kam im Juli vor zwei Jahren eine starke Lungenentzündung dazu. Es stand damals sehr schlecht um ihn. Seither ist er ein schwerer Pflegefall. Wie haben Sie es geschafft, mit dieser schwierigen Situation klar zu kommen? Ich hatte immer die Hoffnung, dass es

wieder besser wird. Als er das erste Mal nach Haus konnte, war ich vom SMO (Anm. d. Red.: Neurologische Rehabilitation) in Feldkirch sehr gut betreut. Sie haben ihn immer mit der Rettung geholt und er ist sehr gerne zur Therapie gegangen – Physio-, Ergo-, aber auch Logotherapie fürs Schlucken. Und wenn es mal nicht so gut ging, kamen die Mitarbeiter des SMO zu uns ins Haus. Das Angebot war großartig und hat uns beide motiviert. Und dann kam eben die Lungenentzündung … Da muss man wieder frisch anfangen. Ganz unten. Jetzt wird mein Mann mit der Sonde ernährt. Während Sie jetzt bei mir sitzen, wer schaut in dieser Zeit zu Ihrem Mann? Ich höre ihn. Ich habe die Türen offen. Er schläft jetzt. Was mich motiviert ist, dass er geistig so gut beisammen ist. Wie geht Ihr Mann mit dieser Situation um? Er trägt es und ist dabei zufrieden. Ich glaube, das ist auch so, weil er daheim sein kann. Ich bin ein humorvoller 25

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„Man kommt an seine Grenzen und es ist wichtig, Hilfe anzunehmen.“ Roswitha Heeb

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Mensch und mache immer wieder Späßchen mit ihm. Ich denke, das würde ihm fehlen. Und natürlich würde er die Besuche unserer Kinder und Enkel, die regelmäßig da sind, vermissen. War für Sie von Beginn an klar, dass Sie Ihren Mann zu Hause pflegen werden? Ja, das war für mich klar – obwohl einige anfangs gemeint haben, das sei viel zu streng für mich und ich würde ihn alleine gar nicht aus dem Bett bringen. Ein großer Vorteil war, dass ich während seiner Zeit in Rankweil im Krankenhaus zuschauen konnte, wie man ihn wäscht, welche Griffe man zum Heben braucht usw. Da habe ich viel gelernt. Und dann hab ich ihn gepackt und gehoben und er saß da (lacht). Ich glaube, ich hatte damals auch ein wenig Glück. Welche Unterstützung erhalten Sie von außen? Die Krankenschwestern kommen jetzt zweimal in der Woche. Wenn es ihm schlechter geht, sind sie aber auch an anderen Tagen sofort da und können dann einschätzen, ob wir den Arzt brauchen oder nicht. Da fühle ich mich ganz gut aufgehoben. Zudem unterstützt mich eine Frau vom Mobilen Hilfsdienst. Da kann ich dann auch mal die Töchter besuchen oder aus dem Haus, um einzukaufen. Und natürlich helfen mir meine Töchter. Die eine Tochter kommt z.B. zweimal in der Woche vorbei, nimmt die Wäsche mit und macht das eine oder 26

andere. Bei der Arbeit rund ums Haus unterstützen mich die Schwiegersöhne. Und auch unser Sohn und unsere Schwiegertochter sind stets in Verbindung mit uns. Ohne diesen Zusammenhalt in der Familie und innerhalb der Verwandtschaft, ohne Mohi und Krankenschwestern und ohne eine gute Ärztin wie Frau Dr. Siegel-Walser könnte ich die Pflege zu Hause nicht machen. Wie muss ich mir einen ganz normalen Tag im Hause Heeb vorstellen? Es kommt ganz darauf an. Normalerweise stehe ich so um Viertel vor sieben auf. Ich frühstücke dann und bereite alles vor für die Nahrung, die mein Mann über die Sonde bekommt. In dieser Zeit ist er dann meistens zufrieden und ruhig. Nach drei bis vier Stunden ist die Nahrung fertig, dann beginne ich, ihn zu waschen. Da bin ich dann rund zwei Stunden beschäftigt – bis hin zur Mundpflege. Die Füße gut eincremen, damit er nicht wund liegt ... Das Bett frisch zu machen, ist jeweils sehr mühsam – für mich, aber auch für ihn. Aber es geht. Danach schläft mein Mann eine Weile. Er hört gerne Radio oder eine Sportsendung im Fernsehen. Ich setz‘ mich dann

Roswitha und Valentin Heeb Altenreuteweg in Nofels >> seit 49 Jahren verheiratet >> zwei Töchter, ein Sohn und sieben Enkelkinder.

zu ihm, erzähl ein bisschen was. Manchmal reicht es ihm aber auch schon, wenn ich nur in der Nähe bin und gar nicht viel rede. Wenn ich in den Garten gehe, habe ich das Babyphone immer bei mir. Ohne das könnte ich nicht raus. Und wenn bei ihm unsichere Tage sind, dann geh‘ ich gar nicht raus und lass‘ den Garten einfach Garten sein. Es gibt aber auch Nächte, in denen ich nicht ins Bett komme und er immer wieder Anfälle und Atemnot bekommt. Das kann bis am Morgen um fünf oder halb sechs gehen. Da gibt es sicher Momente, in denen Sie an Ihre Grenzen kommen? Ja, man kommt schon an seine Grenzen. Und es ist wichtig, das auch zuzugeben. Auch ich denke manchmal: „Ich kann nicht mehr.“ Das geht dann vielleicht einen halben Tag lang oder einen Tag. Aber dann ist es wieder gut. Zum Glück! Wo schöpfen Sie persönlich Kraft, um dies alles zu meistern? Zum einen gibt mir Kraft, dass mein Mann so zufrieden und so dankbar ist. Zum anderen rufen mich meine Kinder jeden Tag an. Ich müsste nur sagen, dass eine der Töchter kommen soll, dann wären sie in einer Viertelstunde bei mir. Jederzeit – Tag und Nacht. Das trägt einen schon. Aber auch die Nachbarn haben mir schon sehr geholfen, als mir mein Mann z.B. neben dem Bett heruntergerutscht ist. Man muss die Hilfe, die man einem anbietet, annehmen und nicht denken, dass man alles selber machen kann. Es bleibt dann noch genug übrig. Viel Kraft gibt mir aber auch mein Garten. Wenn es ganz schlechte Tage gibt, dann setz ich mich raus oder arbeite ein bisschen im Garten und dann geht es mir wieder besser. FELDKIRCH AK TUE LL 3/ 2015


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Ihr Mann hat einen starken Lebenswillen. Ja. Einmal war ein Bekannter da und wollte mit ihm über Sterbehilfe reden. Als er dann fort war hat mein Mann gesagt: „Hat der jetzt wirklich gemeint, ich sterbe?“ Manchmal gibt es Tage, an denen man denkt, wieso und warum muss das so sein? Auch nach vier Jahren ist das noch so. Aber ich sag mir dann: Jetzt ist es einfach so. Und ich kann mich dann wieder schnell erholen. Sind Sie ein gläubiger Mensch? Ja. Mein Mann und ich sind beide sehr gläubig und das hilft sehr. Wir haben früher auch manchmal eine kleine Wallfahrt gemacht – nur wir zwei. Wir hatten schon ein wunderbares Verhältnis… Heute schwärme ich mit meinem Mann davon, wo wir z.B. vor ein paar Jahren um diese Zeit gemeinsam im Urlaub waren. Und das stellt ihn dann auch wieder auf. Wer glaubt, dass wir heute verwaist nur in unseren vier Wänden sitzen, der täuscht sich. Wenn alle unsere Kinder und Enkel da sind, dann läuft hier bei uns schon was (lacht). Wichtig ist, dass man auch am Leben der Kinder und Enkel teilhat. Hoffen wir, dass es so bleibt und dass unsere Familie weiter so zusammenhält. Haben Sie Wünsche für Ihre persönliche Zukunft? Ich lebe im Jetzt und wünsche mir vor allem, dass ich gesund bleibe. Dass ich meine Kraft behalte, um meinen Mann zu pflegen und dass er daheim bleiben kann. Das wünschen wir Ihnen auch, Frau Heeb. Alles Gute für Sie und Ihren Gatten. n FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

„Pflegende Angehörige leisten in vielen Feldkircher Familien Großartiges. Mit dem Fragebogen, der Feldkirch aktuell beiliegt, wollen wir herausfinden, wie wir das Betreuungsund Pflegeangebot weiterentwickeln können.“ Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold

Betreuende und pflegende Angehörige im Fokus

Wir fragen Sie! Familienangehörige, Nachbarn und Freunde leisten den Löwenanteil der Betreuungs- und Pflegearbeit. Rund 80 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Feldkirch werden zu Hause betreut. Es ist beeindruckend, was Angehörige mit Unterstützung der Hauskrankenpflege, des Mobilen Hilfsdienstes und vielen anderen ambulanten Partnern leisten.

Die Allermeisten von uns wünschen sich, bis ans Lebensende im eigenen Zuhause zu bleiben und dass es jemanden gibt, der sich im Alter um uns sorgt. Deshalb ist der Grundsatz „ambulant vor stationär“ in der Betreuungs- und Pflegearbeit in Feldkirch nach wie vor gültig. Heute sind es zum Großteil noch die eigenen Angehörigen, die sich um ihre Eltern, Großeltern oder Geschwister kümmern. Es sind die Ehefrau, die Tochter oder Schwiegertochter, der Sohn oder Schwiegersohn, die pflegen und unterstützend zur Seite stehen. Oft unterstützen auch Nachbarn und Freunde.

Gesellschaftlich gesehen geht die Entwicklung in eine andere Richtung: Die klassischen Familienstrukturen ändern sich, Scheidungen, Singlehaushalte, durchgängige Berufstätigkeit von Frauen, belastende Arbeitsbedingungen stehen einer älter werdenden Gesellschaft gegenüber. Doch nur wenn Familie, soziales Umfeld und die Gemeinde diese Herausforderung gemeinsam annehmen, wird auch künftig ein Großteil der pflegebedürftigen Menschen zu Hause bleiben können. Deshalb möchten wir Sie als betreuende und pflegende Angehörige, aber auch als unterstützenden Nachbarn oder Bekannten um Ihre Meinung fragen: Wie geht es Ihnen? Hat Feldkirch die richtigen ambulanten Unterstützungsangebote? Was würde Sie entlasten? Und was funktioniert gut? n

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Bitte füllen Sie den Fragebogen im beiliegenden Kuvert aus und senden ihn bis spätestens 30. Oktober im bereits frankierten Rückantwortkuvert an das Rathaus Feldkirch. Bei Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung (Tel. 304-19 11, natalie. wojtech@feldkirch.at).

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FELDKIRCHER SENIOREN BERICHTEN ÜBER IHRE ERFAHRUNGEN MIT DEM RUHESTAND

„Man ist nie zu alt, etwas Neues zu lernen …“ Die Idee des Feierabendbänkles ist im Rahmen des Projekts „Gerne älter werden in Feldkirch“ entstanden, um verstärkt auf die Chancen des Alters aufmerksam zu machen. „Feldkirch aktuell“ bittet Seniorinnen und Senioren, auf dem Feierabendbänkle Platz zu nehmen und von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Ruhestand zu berichten.

Prof. Franz Ludescher MAS (63 Jahre), ehem. PH-Lehrer Seit Dezember 2013 bin ich jetzt im sogenannten Ruhestand, ein Begriff, der auf mich überhaupt nicht zutrifft. Richtig bewusst wurde mir mein Pensionsleben erst nach den Weihnachtsferien, als ich am Morgen nach dem Dreikönigstag 28

am Frühstückstisch sitzen bleiben und in Ruhe die Zeitung fertig lesen konnte. Ich erlebte diesen Morgen als echte Befreiung von zeitlichen Vorgaben und Planungen. Als Lehrer war ich gewohnt, ständig die kommenden Tage und Wochen zu planen, am Morgen oft noch Änderungen bei den Stundenvorbereitungen vorzunehmen. Ich möchte im Folgenden einige Aussagen zur Pensionierung aus meiner Sicht kommentieren: „Als Pensionist hat man nie Zeit.“ – Diese Aussage trifft für mich nicht zu. Für mich liegt der größte Vorteil der Pensionierung darin, dass ich flexibel über die Zeit verfügen kann. Obwohl ich voller Aktivitäten bin (Hausrenovierung, Umbau des Gartens), kann ich doch die Zeit einteilen. Termine muss ich nicht verschieben, da „meine“ Arbeit zu Hause auch warten kann. „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr.“ – Auch das trifft

auf mich nicht zu. Ich denke, dass man nie zu alt ist, etwas Neues zu lernen. Wenn das Interesse und die Motivation da sind, ist sehr vieles möglich. Ich habe auch früher gerne manuell gearbeitet, habe aber erst im letzten Jahr gelernt, Rigipswände aufzustellen, Wände zu verputzen, Decken zu isolieren und noch vieles mehr – alles Arbeiten, die ich früher nicht kannte. Ich erlebe diese Aufgaben als Herausforderung und als Motivation im neuen Lebensabschnitt. „Der Mensch bleibt derselbe – ob Manager oder Rentner.“ – Ich denke, dass diese Aussage wirklich zutrifft. Wer neben dem Beruf schon Interessen und Leidenschaften pflegt, wird dazu im Ruhestand noch stärker kommen. Wer während des Berufslebens am Abend immer vor dem Fernseher sitzt, wird dies wahrscheinlich auch später tun. Jetzt ist die Zeit da, wo man die persönliche Schatzkiste durchstöbern, die Stärken und die Träume verwirklichen FELDKIRCH AK TUE LL 3/ 2015


Stadt intern < Am Feierabendbänkle haben Platz genommen: Prof. Franz Ludescher und Dr. Jutta Gnaiger-Rathmanner.

kann. Hier kann man ja auf sehr viel Lebenserfahrung aufbauen. Mit dem Ruhestand beginnt für jeden Rentner und Pensionisten ein neuer Lebensabschnitt, der nicht nur Positives, sondern häufig auch einige Probleme mit sich bringt. Der Faktor Zeit – ich kann über die Zeit flexibel verfügen, habe jedoch nur noch eine begrenzte Zeit vor mir – spielt bewusst und unbewusst eine große Rolle.

MR Dr. Jutta Gnaiger-Rathmanner (65 Jahre), ehem. Praktische Ärztin mit Schwerpunkt Homöopathie Ja, der Pensionsantritt ist eine große Sache im Leben. Ein ganzes Jahr lang vor meiner Pensionierung habe ich meinen Abschied vorbereitet, nachgedacht, besprochen, geplant, betrauert und auch ausgiebig gefeiert. Ende Juli 2014 habe ich dann meine Praxis geschlossen und meine letzte Patientin verabschiedet. Das war‘s. Ein fulminanter Schlussakkord nach außen bedeutete die Verleihung des Titels der Medizinalrätin.

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Anerkennung in diesem Moment des Lebens tut gut. Mein erster Schritt in der Pension stand mir seit Jahren vor Augen: Ich möchte „dem Himmel“ danken für alles Gelingen und das verschont Bleiben vor einem berufsbedingten Gerichtsstreit während all der exponierten Berufsjahre. Da ist das Pilgern die richtige Form: Der Weg nach Einsiedeln, wo ich noch nie zuvor war. Da habe ich in den fünf Tagen Wandern, begleitet von meinem Mann, meinen Abschiedsschmerz „ausschwitzen“ können. Dann pendelte sich der Pensionsalltag ein. Bald war klar: Die Tagesstruktur mit dem normalen Tagesrhythmus darf bleiben, doch die Entschleunigung kann endlich stattfinden. Alles mit Ruhe und Bedacht anpacken und sich den Dingen mit Sorgfalt widmen. Ungeplante „Störungen“ von sozialer Seite her, Besuche und Begegnungen, sind willkommen und werden zelebriert. Freie, mußevolle Abende ohne Verpflichtungen, mit ruhigem Nach-Denken und wertvoller Literatur gefüllt, sind reiner Genuss und Erbauung. Endlich genügend Zeit für

regelmäßiges Gehen in „Gottes freier Natur“! So manche Vernetzung aus der „aktiven Zeit“ halte ich aufrecht. Ich blättere noch in Fachzeitschriften – dazu gibt es jetzt die Zeit. Ich besuche noch nach Lust und Laune die eine oder andere Tagung. Daraus ergibt sich noch manche Aufgabe, womit ich die aktiven Kollegen unterstützen kann. Gut, wenn man aber auch Hobbys hat, die man in die Pension mitnehmen kann. Bei mir ist dies das Chorsingen. Zudem bewegen mich die Musik, das Interesse an Geschichte und Politik sowie die Mitarbeit in der Impulse-Privatstiftung. Und etwas Neues hat sich doch auch ergeben: die Mitgestaltung der humanistischen Palais Gespräche in Feldkirch. Alles in allem: Ich und mein Mann achten darauf, dass all‘ die Interessen nicht in Stress ausarten. Das Leben als Pensionistin darf und muss beschaulicher, spiritueller, gelassener und damit zufriedener werden. Ich will auf ein lächelndes, entspanntes, verinnerlichtes, wohlwollendes Alt-Werden zugehen. n

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Stadt intern > v.l.: Roland Xander, Irene Xander und Flüchtling Karzan Kader Saleh

ROLAND UND IRENE XANDER BETREUEN Karzan und andere FLÜCHTLINGE

„Menschen wie du und ich – in einer ganz schwierigen Situation…“ 296 Flüchtlinge hat Feldkirch aufgenommen. Neben Unterkunft und Verpflegung brauchen diese vor allem Unterstützung, um im Alltag zurechtzukommen. Roland und Irene Xander leisten diese Unterstützung – als Paten. Welche Erfahrungen sie dabei machen, erzählen sie im Interview – gemeinsam mit Karzan Kadar Saleh, der mit 17 Jahren aus dem Irak geflohen ist. Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Herr und Frau Xander, seit wann unterstützen Sie Flüchtlinge und was hat Sie dazu bewogen? [Roland Xander:] Seit zirka zwölf Jahren. Für uns war klar, dass wir, sobald ich pensioniert bin, in diesem Bereich etwas tun möchten. Nachdem das Haus Abraham in unserer direkten Nachbarschaft liegt, haben wir dort angedockt. Wie viele Flüchtlinge betreuen Sie und in welcher Form helfen Sie? [Roland Xander:] Das ist ganz verschieden. Zu Beginn haben wir tschetschenische Großfamilien betreut, die wir im Haus Abraham kennen gelernt haben. Wir haben die Familien regelmäßig besucht, sie zu Arztterminen begleitet, wir sind mit den Müttern zu den Schulsprechtagen gegangen usw. Das war in den ersten paar Jahren. [Irene Xander:] Durch die tschetschenischen Familien waren damals sehr 30

viele Kinder im Haus Abraham und wir hatten die Idee, einen Kindergarten einzurichten. Uns wurde dazu ein Raum zur Verfügung gestellt und wir haben Spielsachen gesammelt. Zu Beginn waren sicher 30 bis 40 Kinder dort. Da kamen Mütter mit ganz kleinen Kindern, mit traumatisierten Kindern, … Später sind dann hauptamtliche Betreuerinnen und weitere freiwillig engagierte Feldkircher dazu gekommen. Wie viel Zeit haben Sie damals investiert? [Roland Xander:] Das waren sicher an die 10 bis 15 Stunden pro Woche. [Irene Xander:] Wir sind in dieser Zeit auch samstags und sonntags rüber gegangen, wenn uns das möglich war.

Roland Xander >> Geb. 21.2.1940 >> Beruf: ehemals leitende Position in der Energiebranche >> Seit 12 Jahren Flüchtlingspate

Irene Xander >> Geb. 17.8.1943 >> Hausfrau und Mutter (ein Sohn, eine Tochter, vier Enkel) >> Seit 12 Jahren Flüchtlingspatin

Karsan Kader Sadeh >> Geb. 17.12.1983 >> Kurde, aus dem Irak geflohen und 2005 nach Österreich gekommen >> Wohnt in Tisis, Rappenwaldstraße >> Beruf: Selbständiger Übersetzer für Arabisch und Kurdisch

Gibt es den Kindergarten heute noch? [Roland Xander:] Nein. Derzeit sind im Haus Abraham fast keine Kinder mehr. Das waren vor allem die tschetschenischen Großfamilien. Später haben wir dann junge Iraker kennen gelernt (lacht und deutet auf Karzan). Wie alt warst du, als du ins Haus Abraham kamst? [Karzan Kader Saleh:] 20 Jahre. Sie kamen mit Ihrer Familie nach Österreich? [Karzan Kader Saleh:] Nein, ich kam alleine. Nach dem Irak-Krieg bin ich als 17-Jähriger aus meiner Heimat geflüchtet. Im Irak hatte ich keine Angehörigen mehr. Mein Vater ist im Krieg gestorben, meine Mutter bereits davor. Geschwister habe ich keine. Ich hatte den Irak verlassen, um zu meinem Onkel nach Schweden zu gehen, der seit 25 Jahren dort lebt. Er ist bereits früher vor Saddam Hussein geflüchtet. Leider hat das mit Schweden nicht geklappt … Was war Ihr Problem? [Karzan Kader Saleh:] Mein ErstEinreiseland war Österreich und hier habe ich meinen Asylantrag gestellt. Damals habe ich nicht gewusst, wie das alles läuft. Ich konnte die Sprache nicht. Danach bin ich weiter zu meinem Onkel nach Schweden … [Roland Xander:] Illegal! [Karzan Kader Saleh:] Ja genau. Nach drei Jahren wurde ich in Schweden kontrolliert und zurück nach Österreich geflogen. [Roland Xander:] Das Dublin AbkomFELDKIRCH AK TUE LL 3/ 2015


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men* ist unmenschlich. Da hat ein junger Mensch wie er noch einen einzigen Angehörigen und das wird nicht berücksichtigt! [Karzan Kader Saleh:] Ich habe danach nochmals versucht, nach Schweden zu gelangen und wurde ein zweites Mal zurückgebracht. Da war für mich der Zeitpunkt, zu sagen: „Jetzt bleibst du in Österreich und beginnst, die Sprache zu lernen.“ Wie schwierig war es für Sie Deutsch zu lernen? [Karzan Kader Saleh:] Am Anfang war es sehr schwierig! Mit der Zeit habe ich jedoch viele Kontakte zu Vorarlberger Familien geknüpft. Ich hab diese Kontakte auch nicht abgebrochen, als ich aus dem Haus Abraham ausgezogen bin. Das hat mir sehr geholfen. Was ist für einen Flüchtling das Schwierigste in der neuen Lebenssituation? [Karzan Kader Saleh:] Schwierig ist, dass jeder sein Land zurücklässt, seine Sprache, nun unter fremden Menschen ist, mit denen man zu Beginn nicht kommunizieren kann. Man muss auch eine ganz neue Kultur kennenlernen * Dublin Abkommen: Ein Asylsuchender muss seinen Asylantrag in jenem Mitgliedsland der EU stellen, das er als Erstes betreten hat.

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und wie das Leben hier in Vorarlberg funktioniert. Da gab es auch bei mir Probleme … [Roland Xander:] An Diplomatie hat es Karzan am Beginn zum Beispiel komplett gefehlt. Er hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn und war schon ein bisschen ein Rebell (schmunzelt). Ich hab‘ oft gesagt: „Karzan, bleib ruhig und halte dich zurück. Bei uns läuft das anders … Du kannst deine Botschaft inhaltlich auch anders anbringen. Das wirkt genauso. Ruhig, sachlich …“ Aber jetzt ist Karzan ein „Lämmchen“ (lacht). [Karzan Kader Saleh:] (lacht) Ja, mit der Zeit lernt man dazu. Das sind einfach Kulturunterschiede im Umgang miteinander. Und jung war ich damals auch … [Irene Xander:] Das hat sich alles gut gelegt und jetzt sind wir sehr zufrieden mit dir! (lacht) [Karzan Kader Saleh:] Nachdem ich meine Arbeitsbewilligung hatte, habe ich zwei Wochen später zu arbeiten begonnen, als Maler, als Leasingarbeiter. Ich habe dann meinen Hauptschulabschluss nachgeholt und seit Mai dieses Jahres bin ich selbstständig als Dolmetscher tätig. [Roland Xander:] Und dann hast du auch noch den Führerschein gemacht. Trotz der anfänglichen Sprachprobleme war er der beste Kursteilnehmer!

Einmal abgesehen von Arbeit und Unterkunft: Was brauchen Flüchtlinge am nötigsten? [Roland Xander:] Während das Asylverfahren läuft, werden die Menschen in Feldkirch durch die Mitarbeiter der Caritas betreut und wir Ehrenamtlichen sind eine gute Ergänzung. Wenn sie dann aber den positiven Bescheid haben, dass sie in Österreich bleiben dürfen, dann fallen sie aus der Betreuung fast völlig heraus. Sie müssen in kurzer Zeit das Caritas Wohnquartier verlassen, sich einen Job suchen und mit dem öffentlichen Leben bei uns zurechtkommen. Dieses Integrieren ist das Härteste! Und da brauchen Flüchtlinge wirklich intensive Unterstützung, zum Beispiel einen ehrenamtlichen Integrationspaten, der da ist, wenn es ein Problem gibt. Es passiert so oft, dass sie nicht weiter wissen. Besonders schwierig ist es derzeit für viele Syrer, die bereits nach drei Monaten in Österreich einen Aufenthaltsstatus bekommen haben. Nach drei Monaten können Sie noch lange nicht Deutsch … Und die Sprache ist die Grundvoraussetzung für alle weiteren Schritte in ein Leben bei uns im Land. Welche Bedeutung haben Vereine im Netzwerk an Unterstützung? [Roland Xander:] Eine fundamental 31

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wichtige! Ich war lange Jahre Funktionär beim Fußballclub BW Feldkirch und habe immer wieder versucht, junge Burschen aus dem Haus Abraham in den Verein zu bringen. Aktuell haben wir einen zwölfjährigen Buben aus Gambia, der mit seiner Mutter hier ist – vielleicht ein neuer Alaba (lacht). In jedem Fall bereits der Liebling im Verein. Es ist egal, ob es das Rote Kreuz, die Feuerwehr, ein Kegelclub oder ein anderer Verein ist: Die Integration in einem Verein wäre unheimlich wichtig, weil Flüchtlinge sich oft nur in ihrem Kulturkreis bewegen. Karzan ist da eine Ausnahme. Diese Begegnungsmöglichkeiten müsste man mit Nachdruck fördern, denn dadurch könnte man auch viele Vorurteile abbauen. Viele Leute meinen, in den Flüchtlingshäusern sind Kriminelle und Taugenichtse. Das stimmt nicht. Es sind Leute wie du und ich – nur befinden sie sich in einer unheimlich schwierigen Lebenssituation. Natürlich darf man den Flüchtlingen aber auch keinen Heiligenschein aufsetzen. Man muss ihnen durchaus sagen, wie es bei uns läuft. [Irene Xander:] Deshalb kann man trotzdem ein gutes Verhältnis haben. Man sollte mit ihnen ganz normal umgehen, wie mit den eigenen Kindern auch. Gerade für die vielen jungen Burschen, die jetzt da sind, wäre das extrem wichtig. Wir haben Karzan mittlerweile sehr ins Herz geschlossen. [Roland Xander:] Wichtig ist auch, dass wir den Flüchtlingen auf Augenhöhe begegnen und dass wir ihnen das Gefühl geben, dass die Menschenwürde unteilbar ist. Worüber ärgern Sie sich am meisten, wenn Sie die aktuellen Diskussionen verfolgen? [Roland Xander:] Es ist im Moment sicher eine schwierige Zeit, indem das Flüchtlingsthema so massiv geworden ist. Man hätte vielleicht auch früher agieren können. Man weiß, dass etwa 32

zwei Jahre nach Ausbruch eines Krieges Flüchtlinge auch zu uns kommen, wenn sie im eigenen Land keinen Schutz mehr finden. Da hat man sicher zu spät reagiert, sodass nun vieles ins Rutschen kommt in der Flüchtlingsbetreuung. Was mich besonders ärgert, sind die Zustände in Traiskirchen. Das ist menschenunwürdig. Wir sind das drittreichste Land in der EU. Es ist nicht akzeptabel, die Menschenwürde hier so mit Füßen zu treten. Ihr größter Wunsch für die Zukunft? [Roland Xander:] Dass man in der öffentlichen Meinung akzeptiert, dass die Menschen in einer schwierigen Situation sind und dass man sie aufnimmt und begleitet. [Irene Xander:] Und man sollte mit den Menschen, die das nicht so sehen, reden und immer wieder Stellung beziehen. Das tun noch viel zu wenige von uns! Und Ihr Wunsch, Herr Kader Saleh? [Karzan Kader Saleh:] Ich habe viele Schwierigkeiten gehabt, aber das ist jetzt vorbei. Ich hoffe, nächstes Jahr die österreichische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Der Antrag läuft bereits. Ich bin seit zehn Jahren in Österreich und sehr dankbar, wie Österreich mir geholfen hat. Ich möchte hier arbeiten und Österreich ein bisschen etwas davon zurückgeben. Was vermissen Sie am meisten, wenn Sie an Ihre Heimat Irak denken? Ich vermisse viele Dinge … Ich war seit 15 Jahren nicht mehr dort … Zurückzukehren ist eine Option für Sie? Momentan ist es ganz schwierig. Es ist ja immer noch Krieg und für uns Kurden ist es mit den ISIS Gruppen wieder schlechter geworden ... n

Aktuelle Flüchtlingszahlen in Feldkirch 296 Flüchtlinge finden derzeit in Feldkirch Unterkunft >> Haus Abraham: 43 Flüchtlinge >> Schulbrüderheim: 59 Flüchtlinge >> 15 weitere Quartiere, in denen zwischen 2 und 17 Personen untergebracht sind. Nationalitäten: Afghanistan, Syrien, Somalia, Iran, Äthiopien, Armenien, Benin, Irak, Jemen, Kosovo, Malawi, Nigeria, Pakistan, Sri Lanka, Sudan, Südafrika, Tunesien

Sie möchten helfen und Flüchtlingspate/in werden? Dann wenden Sie sich an die Caritas Freiwilligenarbeit (Tel. 200 10 68), freiwilligenarbeit@caritas.at www.caritas-vorarlberg.at Ihr Verein möchte Flüchtlinge aufnehmen? Die Mitabeiterinnen des Ehrenamtbüros helfen Ihnen gerne weiter (Tel. 30412 80, ehrenamt@feldkirch.at).

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DIE ÄLTESTES SAISONKARTENBESITZERIN FELDKIRCHS

„Schwimmen hält mich fit“ „Schwimma isch einfach fein“, meint Gertrud Gayer und besucht zusammen mit ihrem Sohn Dietmar regelmäßig das Erlebnis Waldbad. Die 90-jährige rüstige Dame verrät, wie man sich so fit hält und was ihr das tägliche Sportprogramm bedeutet. Von Regina Pröckl

Gertrud Gayer wurde 1925 in Levis geboren und ist auch dort aufgewachsen und zur Schule gegangen. Frau Gayer besuchte als junges Mädchen die Lehrerbildungsanstalt in Feldkirch, deren Schüllerheim am 1. Oktober 1943 durch einen Bombenangriff zerstört wurde. In dieser Zeit war die leibliche Ertüchtigung ein wichtiger Bestandteil im Schulalltag und so beinhaltete der Stundenplan fünf Stunden Leibesübung. Damit war der Grundstein für das sportliche Leben von Gertrud Gayer gelegt. Als Lehrerin unterrichtete sie in Lustenau, in Götzis und an der Volksschule Altenstadt. 1951 heiratet sie ihren Mann

Ernst und wurde Mutter von zwei Söhnen. Mit dem Bau des Waldbads 1955 bot sich Gertrud Gayer die Möglichkeit, ihrer Leidenschaft fürs Schwimmen ganz in der Nähe nachzugehen. Auch wenn es nicht immer nur das Waldbad war, das sie mit ihrer Anwesenheit beehrte, so ist sie doch immer wieder gerne zurückgekehrt und sagt heute: „Zeit meines Lebens habe ich Sport getrieben und Schwimmen hat mir immer besonders viel Spaß gemacht. Deshalb genieße ich es noch heute, beinahe täglich dem Waldbad einen Besuch abzustatten und ein paar Runden zu schwimmen.“ (Man beachte: acht bis zehn Längen mit kleinen Pausen dazwischen!) 2010 erlitt Getrud Gayer einen Schlaganfall von dem sie sich allerdings sehr gut erholt hat. „Was zur Genesung beigetragen hat, ist nicht nur das Schwimmen, sondern auch das Krafttraining (speziell für die Beine) im Fitnesscenter“, erklärt die rüstige Seniorin. Aber nicht nur körperlich, sondern auch geistig ist Frau Gayer mit ihren 90 Jahren erstaunlich fit – nicht zuletzt, da sie sich dem technischen Fortschritt nicht

Gertrud Gayer ist mit 90 Jahren die älteste Jahreskartenbesitzerin und fast täglich beim Schwimmen im Waldbad anzutreffen.

verwehrt. So werden die Vorarlberger Nachrichten auf dem iPad gelesen und Dr. Google liefert die Antwort für die eine oder andere Rätselfrage. Wir wünschen Frau Gayer für die Zukunft das Allerbeste und dass sie die Saisonkarte für 2016, die ihr anlässlich ihres 90. Geburtstages von der Freizeitbetriebe Feldkirch GmbH zur Verfügung gestellt wurde, wieder möglichst oft in Anspruch nehmen kann. n

Laufend laufen lernen Bis vor kurzem kam Lilli mit den Zwillingen sehr gut zurecht. Doch jetzt beginnen sie laufen zu lernen – das ist sehr lustig, aber auch anstrengend. Da haben nicht nur die Kinder viel Bewegung! Bevor Lilli jedoch die Luft ausgeht sollte sie sich einmal in der Woche ein wenig freie Zeit gönnen. Wer möchte ihr das ermöglichen? FAMILIENemPOWERment organisiert Nachbarschaftshilfe Isolde Feurstein T 0676/4992077 M i.feurstein@voki.at

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VEREINSLEBEN

DGKS Monika Dobler

DGKS Monika Dobler ist seit drei Jahren beim Krankenpflegeverein Nofels und übernahm im Juli die Pflegeleitung.

Nicht warten, bis es krank macht

Schlafstörungen bekämpfen Unruhig wälzt man sich im Bett und findet einfach keinen Schlaf, ist morgens nur „ein halber Mensch“, schlecht gelaunt und unzufrieden. Die Konzentrationsfähigkeit sinkt, ebenso die Leistungsfähigkeit. Das muss nicht so sein!

Nicht zu früh ins Bett gehen Erst ins Bett gehen, wenn man wirklich müde ist. Das kann später sein als gewohnt. Mit zunehmendem Alter braucht man weniger Schlaf. Keinen oder nur einen kurzen Mittagsschlaf machen. Frische Luft Durchlüften vor dem Schlafengehen und

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die geeignete Raumtemperatur wählen. Zimmer abdunkeln und für Ruhe sorgen. Leichtverdauliches Essen Spätes und schwerverdauliches Essen vor dem Schlafen vermeiden, ansonsten sind Magen und Darm mit Verdauen so beschäftigt, dass an einen ruhigen und tiefen Schlaf nicht zu denken ist. Getränke Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Schwarz- oder Grüntee und Cola stimulieren den Organismus. Alkohol, Bier oder Wein können zwar das Einschlafen beschleunigen, führen aber in der zweiten Nachthälfte häufig zu Wachzuständen. Schlaffördernd und entspannend ist ein Kräutertee mit Hopfen, Melisse, Baldrian, Lavendel oder Gänsefingerkraut. Auch heiße Milch mit Honig kann wahre Wunder bewirken.

Entspannung Körper und Gehirn herunterfahren: Spazieren gehen, Gedanken und Sorgen niederschreiben, ein Buch lesen oder Autogenes Training machen. Yoga, Meditation, ein paar tiefe Atemzüge, ein warmes Bad oder eine Wärmflasche für die Füße können ebenfalls helfen. Wieder aufstehen Im Bett zu bleiben, wenn man nicht schlafen kann, wird eher schaden. Denn so verbindet man das Bett mit Schlaflosigkeit und nicht mit einem erholsamen Schlaf. Nicht auf die Uhr schauen. Damit setzt man sich nur selber unter Druck. Sollte Sie über einen längeren Zeitraum Schlafprobleme haben, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. n

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VEREINSLEBEN

< Für Rüstung und Kettenhemd wurden Glasvitrinen angefertigt.

Neu im Schattenburgmuseum

Da werden Kinderträume wahr Als vor einigen Jahren ein Besucher des Schattenburgmuseums den Helm einer ausgestellten Rüstung in einem Rucksack davon trug, war der Schmerz der Museumsverantwortlichen groß. Und so blieb unsere Rüstung lange Zeit ohne Helm. Von Manfred A. Getzner

Dass es den jährlich so zahlreichen Besuchern seither verboten ist, Taschen und Rucksäcke zur Besichtigung in das Museum mitzunehmen, ist manchem Besucher und mancher Besucherin bis heute nicht verständlich, aber die einzige Möglichkeit, solche unliebsamen Ereignisse in der Zukunft zu vermeiden. Nun aber ist der Schmerz über den großen Verlust überwunden. Über Vermittlung eines Experten für mittelalterliche Objekte gelang es, die in den Depots des Museums noch gelagerten Einzelteile einer Rüstung zu renovieren und schließlich zu einem originalen „Knechtischen Halbharnisch“ zu ergänzen – und selbst der Helm dieser Rüstung, der einst ein Schaufenster in der Stadt zierte, prangt wieder an seinem alten Platz. Dieser „Knechtische Halbharnisch“, der 1560/70 in Nürnberg von einem „Plattner“ angefertigt wurde, ist wahrlich ein „Prachtstück“! Kettenhemd des 16. Jahrhunderts Als es schließlich gelang, mit einigem Mut noch ein originales Kettenhemd aus dem 16. Jahrhundert zu ersteigern, war die Sensation perfekt. Nun galt es, die Präsentationsmöglichkeiten abFELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

zuklären und auch für die Sicherheit dieser Objekte im Museum Sorge zu tragen. Eigens angefertigte Glasvitrinen wurden vom beauftragten Vitrinenbauer im Juli dieses Jahres – gerade rechtzeitig für die heurige Museumssaison – geliefert. Traum von Ritterspielen Es war ein großer Augenblick, als in dem erst seit 2010 wieder zugänglichen Bergfried im Museumsraum „Kriege und Notzeiten“ diese beiden wertvollen Objekte des Mittelalters zur Besichtigung freigegeben werden konnten. So kann sich mancher Kindertraum, der mit Burgen und Ritterspielen verbunden ist, endlich erfüllen. Wir laden Sie herzlich ein, diesen Kindertraum wahrzumachen. Unser neuer „Ritter“ im Bergfried freut sich auf Ihren Besuch! n

Die restaurierte Rüstung ist im Bergfried im Schattenburgmuseum ausgestellt.

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PANORAMA > Wildpark-Betriebsleiter Christian Ammann (Mitte) mit den Sparkasse Feldkirch Vorstandsdirektoren Daniel Mierer (links) und Anton Steinberger (rechts)

Erinnerung an Vorarlbergs erste Architektin

Adelheid Gnaiger Als erste Architektin im Ländle hat Adelheid Gnaiger (1916–1991) das Architekturgeschehen in der Region ganz wesentlich mitgestaltet.

Mit ihrer Arbeit wurde ihr fachlicher Respekt und große Anerkennung zuteil, und das in einer von Männern dominierten Berufswelt. Ihre persönliche Architektursprache bewegt sich zwi-

schen Moderne und Tradition, in ihren Projekten spiegelt sich der Schwerpunkt des Baugeschehens der Aufbaujahre wider. Zur Erinnerung an die Pionierin der Vorarlberger Architektur wurde eine „Historische Gebäudebeschilderung“ an der Fassade der Sparkassenzentrale, einem ihrer Hauptwerke, angebracht und von Vorstandsdirektor Anton Steinberger im Beisein von Adelheid Gnaigers Tochter Jutta sowie Bürgermeister Wilfried Berchtold der Öffentlichkeit präsentiert. n

v.l.: Filialleiter Gerhard Lais, DI Karl Rathmanner, Dr. Jutta Gnaiger-Rathmanner, Vorstandsdirektor Mag. Anton Steinberger und Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold

WildparkSparbuch „Murmel“ Zum neuen Murmeltiergehege gibt es das neue Wildpark-Sparbuch der Sparkasse Feldkirch. Diese bereits dritte Ausgabe ist nach Steinbock und Luchs dem Murmeltier gewidmet. Am Ardetzenberg befindet sich mit dem Wildpark ein großartiges Naherholungsgebiet. Mit seinen jährlich mehr als 150.000 Besucherinnen und Besuchern zählt der Wildpark zu den beliebtesten Ausflugszielen für Groß und Klein in Vorarlberg und dem benachbarten Ausland. „Der Wildpark wird seit seiner Gründung im Jahr 1963 partnerschaftlich von der Sparkasse Feldkirch begleitet. Sie beteiligt sich damit als größter Sponsor im Bankenbereich aktiv am Erhalt eines der bedeutendsten Naherholungsgebiete in Vorarlberg und ermöglicht so den Gratisbesuch für Jung und Alt“, freut sich Wildpark-Präsident Dr. Wolfgang Burtscher. n

Abenteuer Sportcamp und Sparkasse verlängern Partnerschaft Das größte Kindersportfestival im Ländle und die Vorarlberger Sparkassen arbeiten weiter zusammen: Die langjährige Partnerschaftsvereinbarung konnte verlängert werden. Mit über 2000 teilnehmenden Kindern ist das Abenteuer Sportcamp das größte Sommercamp Vorarlbergs. Es ist ein Kindersportfestival mit über 1000 verschiedenen Angeboten. Die Kinder können dabei selbst auswählen, was sie machen möchten. Im Vordergrund steht die kindgerechte, spielerische Förderung möglichst vielfältiger motorischer Erfahrungen. n < Wolfgang Bauer (Abenteuer Sportcamp) und Natalie Brunner (Sparkasse Feldkirch)

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PANORAMA

Neues Gesundheitsangebot IM REICHENFELD

Erstes Yoga-Studio in Feldkirch Am 1. September hat Feldkirchs erstes Yoga-Studio eröffnet. Die gebürtige Kärntnerin Claudia Obmann (37) bietet im „Haus am Park“ in der Reichenfeldgasse 8a ab sofort Yoga für Jedermann. Mit Viniyoga unterrichtet sie seit zehn Jahren eine achtsame Art des Yogas, das in jedem Alter und auch mit körperlichen Einschränkungen praktiziert werden kann.

Den Weg zum Yoga hat Claudia Obmann selbst vor zwölf Jahren gefunden. Als Personalverantwortliche für 120 Mitarbeiter hatte sie damals oft Stress im Berufsalltag. „Ich habe nach einem Ausgleich gesucht und Yoga hat mir geholfen, mich zu entspannen“, erklärt Claudia Obmann, „denn Yoga wirkt. Auch in unmittelbaren Stresssituationen z.B. durch kurze Atemübungen.“ Heute ist Yoga ein zentraler Teil ihres Lebens: „Yoga hilft mir, den Anforderungen des Alltags besser gewachsen zu sein.“ Schade findet Claudia Obmann, dass Yoga oft auf Dehnakrobatik und beeindruckende Posen reduziert wird. Denn eigentliches Ziel des Yoga ist es, geistig zur Ruhe zu kommen und das sollte jedem möglich sein. „Jeder von uns hat FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

andere körperliche Voraussetzungen und viele haben auch Einschränkungen“, betont Claudia Obmann. „Viniyoga ist eine Yoga-Richtung, die darauf Rücksicht nimmt und die Übungen auf die jeweiligen Möglichkeiten des einzelnen Menschen abstimmt.“ Sanfte Übungen, die therapeutisch orientiert sind, stehen im Vordergrund. Yoga-Studio im „Haus am Park“ Mit dem neuen Studio im „Haus am Park“ sind beste räumliche Rahmenbedingungen für entspannte Yogastunden gegeben. „Die zentrale Lage des Studios und die Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln war mir sehr wichtig“, erklärt Claudia Obmann. Die Kurse finden teils abends, teils vormittags statt. Kursbeginn ist am 21. September und es sind noch Restplätze frei. „Kostenloses Schnuppern ist jederzeit möglich. Einfach kurz bei mir melden“, lädt Claudia Obmann ein. Yoga für Schwangere Neu im Programm ist ab Herbst ein eigener Kurs für Schwangere. „Yoga lindert sehr viele Schwangerschaftsbeschwerden“, weiß die Mutter eines dreijährigen Sohnes aus eigener Erfahrung. Und für Anfang 2016 hat sie eine YogaGruppe für Kinder im Alter zwischen vier und sechs Jahren geplant. n

„Wer Ruhe und Entspannung sucht oder sich und seinem Körper einfach etwas Gutes tun möchte, der ist beim Viniyoga richtig.“ Claudia Obmann, Yoga-Lehrerin BYO/EYU

Herbstkurse Yogaschule Obmann Die Herbstkurse starten am 21. September 2015 Es sind noch Restplätze verfügbar. Schnuppern jederzeit möglich. „Haus am Park“, Reichenfeldgasse 8a Tel.: 0664/153 43 97 E-Mail: info@yogaschule-obmann.at www.yogaschule-obmann.at

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PANORAMA

Crowdfunding-plattform ist online

Mit.Einander für Vorarlberg Seit Mai ist die CrowdfundingPlattform „mit.einander.at“ online. Dieses neue Instrument überträgt die genossenschaftliche Idee der regionalen Verantwortung auf moderne Art und Weise in die Welt des Internets.

Seit vielen Jahren lässt die Raiffeisenbank Feldkirch den Vereinen, sozialen und kulturellen Organisationen neben

finanziellen Fördermitteln auch qualitative Unterstützungen, zum Beispiel in Form von vereinsspezifischen Fachvorträgen, dem Verleih von mobilen Bankomatkassen, einem kostengünstigen Vereinskonto oder der Unterstützung in Sachen Geldlogistik bei Großveranstaltungen, zuteil werden. Mit diesen Aktivitäten zur Stärkung der Vereine leistet die Raiffeisenbank Feldkirch letztlich einen aktiven Beitrag für das ehrenamtliche Engagement, auf das unsere Gesellschaft in vielen Bereichen angewiesen ist.

Gute Ideen verwirklichen Mit der Errichtung der CrowdfundingPlattform „Mit.Einander für Vorarlberg“ gibt Raiffeisen seit dem Frühjahr 2015 Vereinen und anderen gemeinnützigen Organisationen die Chance, ihre guten Ideen mit Hilfe der Schwarmfinanzierung zu verwirklichen. „mit.einander. at“ ist offen für alle Menschen, die selbst Projekte durchführen oder aktuell anstehende Absichten finanziell unterstützen wollen. Ziel ist es, gemeinsam tolle Initiativen umzusetzen, die die Region noch besser und lebenswerter machen. n

Mit.Einander für Vorarlberg

Vorarlbergs erste Crowdfunding-Plattform: Hier finden Sie Unterstützung für Ihre Projekte. Helfen Sie, die Ideen anderer zu verwirklichen! Für Vorarlberg. www.mit.einander.at

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Raiffeisenbank Feldkirch

Eine Initiative der Vorarlberger Raiffeisenbanken

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MENSCHEN

jubilare von 12. September bis 27. november 2015

Die Stadt Feldkirch gratuliert Geburtstage

80.

>> Keckeis Margarete, Gisingen >> Feichter Franz, Nofels >> Hörmanseder Anna, Nofels >> Lorünser Berta, Nofels >> Zortea Maria, Tosters >> Wolf Maria, Tisis >> Gut Gebhard, Tisis

85.

>> Simperl Karl, Feldkirch Stadt >> Tusch Werner, Levis >> Müller Raimund, Gisingen >> Schöch Theresia, Tosters >> Gerstgrasser Martin, Tosters >> Bosshard Mathilde, Tisis

90.

>> Friedrichs Anna, Feldkirch Stadt >> Kerbleder Eugenie, Altenstadt >> Schmidt Elvira, Tisis

91.

>> Mag. pharm. Hildegard Fink, Feldkirch Stadt >> Mähr Josef, Altenstadt >> Nägele Gebhard, Gisingen >> Ebli Maria, Gisingen >> Kerschbaumer Mathilde, Tisis

92.

>> Weidmann Agnes, Feldkirch Stadt >> Balter Hermine, Feldkirch Stadt >> Ammann Frieda, Levis

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>> Büberl Elfriede, Gisingen >> Fröhlich Reinildis, Gisingen >> Felder Notburga, Nofels >> Stenek Alois, Tisis

93.

>> Gürth Maria, Feldkirch Stadt

94.

>> Schnell Veronika, Feldkirch Stadt >> Kohler Kaspar, Gisingen

Eiserne Hochzeit >> Elfriede und Rudolf Wenter, Gisingen

>>

Jubiläen und Geburtstage werden nur dann veröffentlicht, wenn die Jubilare ihre ausdrückliche Zustimmung gegeben haben Für nähere Informationen wenden Sie sich an den Bürgerservice im Rathaus (Tel. 304-12 46, buergerservice@feldkirch.at).

95.

>> Buxbaum Hedwig, Gisingen >> Naglic Aloisia, Gisingen >> Wohlgenannt Artur, Gisingen

96.

>> Lins Klara, Tosters

97.

Beratung gerade in stürmischen Zeiten

Elternberatung

>> Büchel Elvira, Gisingen >> Doleschal Ida, Tisis

bei einvernehmlicher Scheidung mit minderjährigen Kindern (nach § 95 Abs. 1a Außerstreitgesetz)

Goldene Hochzeit >> Christine und Reinhold Wesely, Gisingen >> Margarethe und Rudolf Oberleiter, Tisis

Wir bieten dazu monatlich eine Gruppenberatung an der Beratungsstelle Dornbirn, Rathausplatz 4 / 5. Stock an. Aktuelle Termine unter www.efz.at oder 05522 / 74139

Diamantene Hochzeit >> Lydia und Rudolf König, Gisingen >> Erna und Emmerich Büchel, Nofels >> Elisabeth und Ernst Stampfl, Tosters 39


Alarmanlagen

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SICHERHEITSSYSTEME SEIT 1989

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MENSCHEN

alles gute

... zum 90. Geburtstag am 15. April: Roland Wehinger aus Gisingen

… zur Goldenen Hochzeit am 23. April: Barbara und Dr. Diether Fink aus Tisis

… zum 90. Geburtstag am 4. Mai: Kreszentia Bächle aus Altenstadt

... zum 90. Geburtstag am 4. Mai: Anna Pfandl aus Feldkirch

... zur Diamantenen Hochzeit am 5. Mai: Josefine und Helmut Etlinger aus Tosters

... zur Diamantenen Hochzeit am 7. Mai: Ingrid und Ing. Walter Kreuzer aus Tosters

... zur Goldenen Hochzeit am 22. Mai: Waltraud und Helmut Wolf aus Gisingen

... zum 90. Geburtstag am 24. Mai: Erich Büchel aus Gisingen

... zur Diamantenen Hochzeit am 30. Mai: Walburga und Friedrich Schett aus Altenstadt

... zum 90. Geburtstag am 31. Mai: Emma Gabrielli aus Nofels

... zum 90. Geburtstag am 5. Juni: Edith Gmeiner aus Nofels

... zum 90. Geburtstag am 13. Juni: Josefine Wohlgenannt aus Gisingen

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MENSCHEN

JULIA ONKEN SPRICHT ÜBER CHANCEN UND POTENZIALE DES ALTERS

„In Pension und doch eigentlich noch mitten im Leben ...“ Anlässlich des Internationalen Tages der Senioren am 1. Oktober wird die bekannte Psychologin, Bestsellerautorin und Gründerin des Frauenseminars Bodensee Julia Onken in Feldkirch über die Generation 65+ referieren. Wir haben Sie in Romanshorn (CH) besucht und mit ihr über das Älterwerden gesprochen. Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Frau Onken, Ihr Vortrag am 1. Oktober im Theater am Saumarkt steht unter dem Titel: „65 und so weiter … Aufbruch in eine neue Lebensphase“. Haben

Sie persönlich diesen Schritt in den neuen Lebensabschnitt schon getan? Ich bin jetzt 73 und aktiver und interessierter an der Welt als je zuvor. Viele familiäre Pflichten fallen nun weg, ich habe mehr Zeit, kann mich mehr um politische Zusammenhänge kümmern, … Der Übergang ist bei mir nicht abrupt verlaufen, sondern irgendwann hab ich einfach festgestellt, ich bin jetzt 70 und ich bin sehr aktiv. Gleichzeitig kann ich in keiner Weise bestätigen, was über ältere Menschen oft gesagt wird: Dass sie im Abbau begriffen seien und nicht mehr gut denken können. Ich stell‘ bei mir und auch bei meinen Kolleginnen und Kollegen im gleichen Alter im Gegenteil fest, dass sie eigentlich immer klarer im Kopf werden. Und das macht die ganze Phase sehr spannend.

Sie haben kürzlich in einem Vortrag betont, dass man als älterer Mensch nicht schneller und nicht länger, dafür aber gründlicher denken könne. Was heißt das konkret? Das heißt, dass ich nicht mehr in der Hetze des Alltags eingespannt bin, sondern gelassener werde, mir auch Zeit nehmen kann, um lange über etwas nachzudenken. Und durch das längere Nachdenken wird es eben auch gründlicher und hat eine andere Qualität.

... zum 90. Geburtstag am 19. Juni: Anna Stürzenbaum aus Feldkirch

... zur Goldenen Hochzeit am 19. Juni: Etelmina und Peter Degiorgio aus Gisingen

Sie sagen, dass es im Alter darum gehe, eine neue Freiheit zu erobern. Wie sieht diese Freiheit aus? Erstens muss man im Alter niemandem mehr gefallen – weder äußerlich, noch durch das, was man vertritt. Man kann plötzlich sagen, was man meint. Man ist

alles gute

... zum 95. Geburtstag am 14. Juni: Schwester Benigna aus Feldkirch

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MENSCHEN

< Psychologin Julia Onken ist Herausgeberin des Magazins „Generation Superior“.

nicht mehr abhängig – z.B. von einem Arbeitgeber. Man erlebt eine neue Freiheit. Man könnte auch sagen, es ist eine Art „Narrenfreiheit“. Für Frauen ist das besonders spannend. Denn wenn Frauen realisieren, dass sie niemandem mehr gefallen müssen, dann geht ein neues Leben los: Ich kann endlich die Schuhe tragen, die angenehm sind, die Kleider, die mir ein gutes Gefühl vermitteln. Ich muss nicht mehr zuerst in den Spiegel schauen. Stattdessen kann ich mich mit einer großen Sorgfalt wohnlich bei mir einrichten und einen freundschaftlichen Umgang mit mir pflegen. Das ist nur

eine der neuen Freiheiten, die gerade ältere Frauen sehr viel mehr nützen müssten. Gleiches gilt für die Möglichkeit, Position zu beziehen zu gesellschaftspolitischen Themen, mitzureden, mitzumischen, quasi aus einer „Loge des Alters“ heraus die Freiheit zu haben, dies alles zu tun.

... zum 90. Geburtstag am 21. Juni: Irma Lechleitner aus Tosters

... zum 90. Geburtstag am 23. Juni: Wolfgang Bayer aus Tosters

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Wer ist denn Ihrer Erfahrung nach erfolgreicher in der Bewältigung des Übergangs in diesen neuen Lebensabschnitt? Sind es die Männer oder die Frauen? Da viele Frauen durch ihre verschiede-

nen Lebensphasen oft schon ziemlich gebeutelt worden sind und immer wieder Strategien entwickeln mussten, um über die Runden zu kommen und weil Frauen im Laufe ihres Lebens auch ein hohes Maß an Anpassungsleistungen erbracht haben, würde ich vermuten, dass die Frauen mit dieser Lebensphase konstruktiver umgehen. Denken Sie nur daran, dass die meisten Frauen eine gute Freundin haben. Von zehn Frauen sind es neun. Von zehn Männern über 50 hat lediglich einer einen besten Freund. Das bedeutet, dass viele Frauen einen Ort haben, wo sie über das reden können, was sie beschäftigt. Es ist das Himmelreich, wenn man verunsichert oder desorientiert ist und mit der besten Freundin darüber sprechen kann. Die Freundin weiß die Lösung meist auch nicht, aber dieser Dialog und Austausch bedeutet, dass die Frau auf der Fährte bleibt. Und da denke ich, hat es der Mann schwieriger, weil er diesen offenen Austausch auch in früheren Jahren nicht so gelernt hat. Freundschaften sind jene Beziehungen, in denen man ehrlich ist und nicht versucht, sich etwas vorzumachen. Da spricht man über die Schwächen und die Ängste. Allein die Tatsache, dass Frauen in diesem Sinn mehr in einem

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... zur Diamantenen Hochzeit am 25. Juni: Rosmarie und Ing. Adolf Wouk aus Nofels

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MENSCHEN

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„Freundesland“ leben als Männer, wird ihnen einiges erleichtern. Senioren, die ihre neue Freiheit erobern, bringen viele Potenziale mit. Was kann eine Gesellschaft tun, dass diese Potenziale auch tatsächlich gelebt werden? Da muss sich unsere Denkweise grundsätzlich ändern. Bis jetzt hat man einfach gedacht, ältere Leute kann man für gewisse Aufgaben nicht mehr gut brauchen. Das zeigt sich ja auch an der Pensionierungsgrenze. Wann werden die Menschen in Österreich pensioniert? Männer mit 65 und bei Frauen wird das Pensionsantrittsalter nun schrittweise von 57 auf 62 Jahre angehoben ... Ja stellen Sie sich das mal vor! In einem Alter, wo Menschen rein von ihren denkerischen Kapazitäten zu Höchstleistungen fähig sind, da müssen sie den „Griffel“ abgeben. Das Leben war vor einigen Jahrzehnten noch sehr viel anstrengender. Die Lebenserwartung war sehr viel kürzer und die Menschen waren zum Teil natürlich auch froh, nicht mehr in einem Arbeitsprozess zu stehen. Da hat sich viel verändert. Unsere Denkweise jedoch noch nicht.

Es sollte daher vor allem bei denjenigen klingeln, die aktuell in dieser Phase sind, die realisieren: „Ich gehe zwar in Pension, aber ich bin doch eigentlich noch mitten im Leben. Ich habe nochmals 25 oder 30 Jahre zu erwarten.“ Man kann doch nicht 25 Jahre lang mit dem Bus durch die blühenden Landschaften fahren und ein bisschen herumschauen. Das ist wirklich auch gegen unsere Natur. Angehende Senioren müssen den Mund aufmachen und sagen: „Hallo, mit mir nicht!“ Und wenn die Strukturen so gegeben sind, dass Sie tatsächlich mit 62 verabschiedet werden, dann müssen Sie sich hinsetzen und sich fragen: „Was nun?“. Und da gibt es viele Bereiche, die sich neu auftun und wo man mit Freude ältere Menschen und ihre Erfahrung nutzen möchte. Viele Lebensübergänge sind heute gut begleitet: der Schuleintritt, der berufliche Einstieg, die Unterstützung junger Mütter, … Für die Jungpensionisten gilt das nicht. Bräuchte es hier nicht auch mehr Unterstützung? Ja, natürlich. Da müsste ein Umdenken stattfinden. Aber ich gehöre nicht zu den Menschen, die immer davon ausge

„Man kann doch nicht 25 Jahre lang mit dem Bus durch die blühenden Landschaften fahren und ein bisschen herumschauen.“ Julia Onken

hen, irgendjemand müsste jetzt etwas für uns tun, sondern ich denke immer, das könnte auch von den 62-Jährigen selbst kommen. „Generation Superior“ heißt das Senioren-Magazin, das Sie seit zwei Jahren herausgeben. Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Zeitschrift und was steht hinter dem Titel? Hinter dem Titel steht, dass es sich hier nicht um den Abbau im Alter dreht, sondern dass es in meinem Magazin um den Zugewinn geht. Ich möchte mit „Generation Superior“ Bilder zeichnen und Geschichten erzählen von Menschen, die nicht mit 62 oder 64 das Handtuch werfen und nur noch Broschüren lesen über ihre zu erwartenden gesundheitlichen Beeinträchtigungen, sondern die sich am Leben und am Interesse für die Welt orientieren. Die gesundheitliche „Bewirtschaftung“ durch Seniorenmagazine ist abgedeckt. Der Markt ist riesig: Nahrungsergänzungsmittel, auf welche Beschwerden man sich im Alter gefasst

Alles gute

... zur Goldenen Hochzeit am 26. Juni: Marlene und Martin Pflüger aus Tosters

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... zur Goldenen Hochzeit am 26. Juni: Reinhilde und Kurt Friessinger aus Gisingen

... zum 90. Geburtstag am 4. Juli: Hedwig Schertler aus Levis

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MENSCHEN

sieht. Ich glaube, so ist man gut gerüstet für das Alter. Und nicht zuletzt ist es hilfreich, einen freundschaftlichen Umgang mit sich zu lernen. Dass man sich versöhnt mit Dingen, die einem vielleicht nicht so gut gelungen sind im Leben. Indem man sich selbst gegenüber versöhnlicher wird, wird man es automatisch auch mit anderen und damit lebt man sehr viel besser!

Würden Sie mir abschließend drei Tipps mitgeben, wie ich als künftige Seniorin dazu beitragen kann, dass mein Ruhestand ein möglichst erfüllter wird? Erstens, glauben Sie nicht den Unsinn, der über ältere Menschen verbreitet wird. Auch Statistiken gegenüber sollten Sie vorsichtig sein, z.B. wie viele demente Personen zu erwarten sind. Sagen Sie einfach in allem: „Vielen Dank, ich denke selber darüber nach.“ Entwickeln Sie eine Eigenständigkeit und lassen Sie sich nicht von so einem Hype ergreifen, dass das Alter ganz schlimm wird. Orientieren Sie sich an Menschen, die im Leben stehen, nach wie vor Interesse

an der Welt haben und alles einbringen, was sie können und zu sagen haben. Weiters denke ich, es ist sicher gut, sich zu fragen: „Wie ist denn mein Leben bis jetzt verlaufen?“ Natürlich hat ein Leben immer wieder Tiefpunkte, die es zu überwinden gilt. Aber wenn man zurückschaut, können die meisten sagen: „Eigentlich ist es doch gut gegangen. Ich habe auch schwierige Situationen gemeistert und überstanden.“ Daraus kann ich ein tiefes Vertrauen generieren, dass es mir auch weithin gelingen wird. Schon mit 55 darüber nachzudenken, wie es denn sein wird, wenn ich einmal pflegebedürftig bin, macht wenig Sinn – das reicht, wenn es soweit ist. Und schließlich wird entscheidend sein, dass man lernt, am Leben interessiert zu bleiben. Was geschieht in der Welt? Was machen jüngere Menschen? Man kann natürlich sagen: „Jüngere Menschen, die spinnen ja alle.“ Man könnte aber auch mit ihnen reden, um zu erfahren, was sie denken. Interesse am Leben bekunden und bis zum letzten Atemzug dabei bleiben. Wenn man dann noch begleitet ist von guten Freunden, mit denen man sich austauschen kann, dann wird auch eine Korrektur kommen, wenn man den Sinn im Leben einmal nicht mehr so klar

... zum 90. Geburtstag am 7. Juli: Gertrud Fink aus Nofels

... zum 90. Geburtstag am 8. Juli: Hermann Heck aus Gisingen

... zur Goldenen Hochzeit am 9. Juli: Paula und Gustav Damm aus Tosters

machen muss, womit man am besten schon jetzt beginnt usw. Vielleicht vorsorglich schon den Rollator in die Garage stellen … (schmunzelt). Nein, ich möchte von Menschen erzählen, die etwas anderes machen. Die z.B. noch auswandern, die etwas Neues anpacken, die sich engagieren. Und ich möchte Impulse geben, über das eigene Leben nachzudenken. Woher komme ich? Wohin gehe ich? Und wozu bin ich auf der Welt? Philosophie, Psychologie und dann natürlich auch neurologische Geschichten – aber immer illustriert mit Menschen, die diesen Weg gehen.

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Herzlichen Dank für das Gespräch und alles Gute für Ihr weiteres Engagement – insbesondere für ältere Menschen. n

Veranstaltungshinweis Donnerstag, 1. Oktober 2015, um 16 Uhr im Theater am Saumarkt Vortrag von Julia Onken: „65 und so weiter … Auftakt in eine neue Lebensphase“ Anmeldung erforderlich (per E-Mail an senioren@feldkirch.at oder unter Tel. 304-12 32)

Magazin „Generation Superior“ Herausgeberin: Julia Onken www.generation-superior.ch

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MENSCHEN

IM GEDENKEN an

Ehrenringträger Andreas Berchtold Am 17. April ist Andreas Berchtold im Alter von 91 Jahren verstorben. Als Feldkircher Vizebürgermeister, langjähriger Ortsvorsteher, als Landespolitiker, aber auch als engagierter Bürger hat sich Andreas Berchtold um seine Heimatstadt Feldkirch verdient gemacht.

1955 engagierte sich Andreas Berchtold erstmals in der Feldkircher Kommunalpolitik. Bereits fünf Jahre später wurde er als Stadtrat mit dem Finanzressort betraut. Als langjähriger Mitarbeiter der Finanzlandesdirektion brachte er beste Voraussetzungen für diesen Aufgabenbereich mit. Für 30 Budgets(!) der Stadt Feldkirch sollte er schlussendlich verantwortlich zeichnen. 1960 wurde Andreas Berchtold zum Ortsvorsteher von Altenstadt bestellt,

ein Amt, das er insgesamt 22 Jahre lang innehatte, mit einem stets offenen Ohr für die Anliegen der Altenstädtner Bevölkerung. In dieser Zeit hat Andreas Berchtold den Bau der neuen Volksschule und des Kindergartens begleitet, aber auch die Begradigung der Bundesstraße und den „Durchstich Altenstadt“, der wegweisend für die weitere Entwicklung Altenstadts war. 1980 wurde Andreas Berchtold Feldkircher Vizebürgermeister und hatte dieses Amt bis zu seinem Abschied aus der Kommunalpolitik 1990 inne. Neben den Finanzthemen waren Andreas Berchtold vor allem das Spitalswesen und der Wohnungsbau ein Herzensanliegen. Er war von Beginn an beim Neubau des Feldkircher Krankenhauses in Tisis eingebunden und auch an den Verhandlungen, was die Übernahme des Feldkircher Krankenhauses Ende der 70er-Jahre durch das Land Vorarlberg betraf, beteiltigt. Dabei kam ihm seine politische Doppelfunktion als Abgeord-

neter des Vorarlberger Landtags, dem er von 1974–1989 angehörte (1984–1998 als Vizepräsident) zugute. Wegweisend für Feldkirch war aber auch die Erlassung des Flächenwidmungsplanes 1976, auf dessen Basis intensive Bodenpolitik betrieben wurde, von der die Stadt Feldkirch noch Jahre später profitiert hat. Im Wohnungsbau hat sich Andreas Berchtold ab 1982 als Aufsichtsratsvorsitzender der Vogewosi engagiert. Aber auch mit der Entwicklung des Tourismus in Vorarlberg war er eng verbunden. Seine Mitarbeit und sein Rat waren im damaligen „Verkehrsverein Feldkirch“ ebenso geschätzt wie im Landesverband für Tourismus und im Vorstand des internationalen BodenseeVerkehrsvereines. Sein Engagement wurde mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landesverbandes für Tourismus honoriert. Darüber hinaus war Berchtold von 1973 bis 1994 Mitglied des Sparkassenrates sowie Gründer des Heimatkundevereins in Altenstadt.

... zum 90. Geburtstag am 11. Juli: Herlinde Allgäuer aus Gisingen

... zum 90. Geburtstag am 15. Juli: Agnes Enzenhofer aus Gisingen

Alles gute

... zur Diamantenen Hochzeit am 9. Juli: Melanie und Reinold Koch aus Tosters

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MENSCHEN

Persönliche Erinnerungen

Andreas Berchtold ist bei all seinen Verdiensten ein bescheidener Mensch geblieben, der kein Aufheben um seine Leistungen gemacht hat. Sowohl in seiner beruflichen Tätigkeit für die Finanzlandesdirektion, als Kommunalund Landespolitiker, wie auch in seinen ehrenamtlichen Funktionen waren ihm 100 Prozent Einsatz nie genug. Dabei hatte er die uneingeschränkte Unterstützung seiner Frau Ida und seiner Familie, die – wie er selbst bedauerte – oft auf ihn verzichten mussten. Fachlich kompetent, überlegt, äußerst korrekt, um Konsens bemüht und bis zuletzt interessiert – so haben Andreas Berchtold viele in Erinnerung. Die Stadt Feldkirch hat die Verdienste von Andreas Berchtold 1991 mit der Verleihung des Ehrenringes der Stadt Feldkirch gewürdigt und wird ihren ehemaligen Vizebürgermeister, Stadtrat und Ortsvorsteher auch über seinen Tod hinaus in ehrender und dankbarer Erinnerung behalten. n

20 Jahre lang haben Andreas Berchtold und ich zusammengearbeitet. 10 Jahre davon ich als Bürgermeister, er als mein Stellvertreter und engster Vertrauter. Ich habe das ehrliche und offene Miteinander und die sachliche Zusammenarbeit all die Jahre sehr geschätzt. Wir waren uns durch Jahrzehnte aber auch freundschaftlich verbunden, was in Politikerkreisen ja nicht immer selbstverständlich ist. Gerne erinnere ich mich an schöne Momente und solche, die mich heute noch schmunzeln lassen: Bei Reizthemen wie z.B. der L 52 oder „Nafla zua“ stand unser Verhältnis auch manchmal auf dem Prüfstand. Dann konnte es sein, dass Andreas das letzte Mittel ergriff: Er stellte seine politischen Funktionen in einem mehrseitigen handgeschriebenen Brief, den er auf meinem Schreibtisch deponierte, wortlos zur Verfügung. Ein bis zwei Tage ließ ich dann ebenso schweigsam verstreichen, bis sich bei einem „kühlen Blonden“

die Wogen wieder glätteten und wir den gemeinsamen Weg fortsetzten. Freundschaftliche Verbundenheit wurde aber auch in Form von vielen Urlauben in Warth gepflegt. Schon früh hatten die Berchtolds das aufstrebende Winterparadies Warth entdeckt. Sie bezogen beim Pfarrer Hans Partl (ein ehem. Finanzamtskollege von Andreas) Quartier und machten auch meiner Familie das entlegene Domizil schmackhaft. Noch Jahrzehnte später schwärmten wir alle von diesen anekdotenhaften Energieferien. Unvergessen bleibt mir aber auch, wie Andreas und Idas ganzer häuslicher Stolz ihrem arbeitsaufwändigen Garten galt. Noch mehr beeindruckten mich die Erzeugnisse der damals noch unverbauten Hausbündt. Aus den handverlesenen Erzeugnissen produzierte Andreas einen unübertroffenen Most und destillierte exquisite Schnäpse. Wenn heute Mostsommeliers und Brenner des Jahres gekürt werden: Andreas Berchtold war seiner Zeit voraus! Bis zuletzt ist unser Kontakt nie abgebrochen. Bei meinen regelmäßigen Besuchen in Altenstadt stand das Wohlergehen seiner Enkelschar im Vordergrund. Überdies war Stadtpolitik immer ein Thema und Andreas konnte sehen, wie gut sich Feldkirch entwickelt. Dazu hat er mit seiner Arbeit Grundsteine gelegt, auf denen sein Sohn Wilfried bis heute erfolgreich aufbauen kann. n

... zum 90. Geburtstag am 16. Juli: Hildegard Scherrer aus Gisingen

... zur Goldenen Hochzeit am 21. Juli: Isolde und Helmut Köb aus Tosters

... zum 90. Geburtstag am 26. Juli: Erika Marte aus Feldkirch

Von Alt-Bürgermeister Dr. Heinz Bilz

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VERANSTALTUNGEN

termine im SEPTEMBER, oktober und November 2015

Für Seniorinnen und Senioren Feldkircher Seniorenbund Ansprechperson: Rudolf Neumayer, Tel. 726 53, EMail: apidur@lampertmail.at

Informationen folgen im Mitteilungsblatt 4/2015 Anmeldung bei Rudolf und Resi Neumayer

Dienstag

Mittwoch

24. November 14.00: Gemütliches Beisammensein

14. Oktober Fahrt zum Musiktheater in Götzis „Der Barbier von Sevilla“

Freitag

Seniorenrunde gisingen Alle Veranstaltungen im Pfarrheim Ansprechperson: Julita Hilby, Tel. 0676/441 39 12

pensionistenverband ortsgruppe feldkirch Ansprechperson: Rosmarie Kirschner, Tel. 771 45

Mittwoch

Dienstag

Jeden Dienstag

22. September 14.00: Gemütliches Beisammensein

kegeln 9.30–14.30: Gasthaus Krone, Koblach-Straßenhäuser

Dienstag

Dienstag

13. Oktober 14.00: Erntedank

27. Oktober 14.00: Jassen

15. und 29. September, 13. und 27. Oktober, 10. und 24. November 14.30: Tanzen mit LiveMusik im Gasthaus Löwen in Tisis

Donnerstag

Dienstag

Jeden Mittwoch

5. November 15.00: Gedenkmesse im Dom

10. November 14.00: Jassen und Spielen

Fit mach mit – leichtes Wandern im Wald 9.00: ab Milchhof Gisingen, Finnenbahn, zirka eine Stunde

Donnerstag

Jeden Donnerstag

Donnerstag

Jassen ab 14.00: Gasthaus Löwen, Nofels

24. September Wanderung Krumbach (Bregenzerwald)

2. Oktober 15.00: Brandschutz mit der Feuerwehr Gisingen im Feuerwehrhaus Gisingen Anmeldung bis 29. September bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91 oder 05524/230 80 Dienstag

13. Oktober 7.30: Abfahrt vom Busplatz zur Tagesfahrt nach Ulm, Führung im Münster, Gelegenheit zu einem Stadtbummel Anmeldung bei Rudolf und Resi Neumayer

Donnerstag

12. November 14.30: Preisjassen im Gasthaus Löwen in Tosters Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91 oder 05524/230 80

Mittwoch

25. November Fahrt nach Ravensburg, Keksfabrik Griesson – de Beukelaer Mittwoch

Dienstag

Dienstag

Montag–Freitag

17. November Betriebsbesuch, weitere

14.–18. September Herbstreise nach Lienz

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21. Oktober Reise nach Kressbronn, Apfelfahrt

2. Dezember Fahrt zum Innsbrucker Christkindlmarkt

Seniorenrunde Tisis Ansprechperson: Arnold Lins, Tel. 761 06

17. September 14.30: Bibelstunde mit Mag. theol. Maria Ulrich-Neubauer im Pfarrhaus Tisis

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VERANSTALTUNGEN

Donnerstag

Mittwoch

8. Oktober 14.30: Seniorennachmittag: Frohes Singen mit Gertraud Nötzold und Elisabeth Battlogg im Pfarrsaal Tisis

7. Oktober 14.30: Erntedank im Haus Nofels

Donnerstag

15. Oktober 14.30: Bibelstunde mit Mag. theol. Maria Ulrich-Neubauer im Pfarrhaus Tisis Donnerstag

22. Oktober Wanderung Latschau – Aquaweg – Bitschweil Donnerstag

5. November 14.30: Seniorennachmittag im Pfarrsaal Tisis: Erzählcafé – Wie es damals war … Donnerstag

12. November 14.30: Bibelstunde mit Mag. theol. Maria Ulrich-Neubauer im Pfarrhaus Tisis

Mittwoch

4. November 14.30: Nachmittag im Mehrzweckraum der Volksschule Nofels Mittwoch

25. November 14.30: Nikolausfeier im Mehrzweckraum der Volksschule Nofels

Sozialkreis tosters Ansprechperson: Helga Metzler, Tel. 783 81 Dienstag

22. September 14.30: Erntedank

Dienstag Dienstag

6. Oktober 14.30: gemütliches Beisammensein

Donnerstag

19. November Wanderung Altach – Islamfriedhof Programmänderungen vorbehalten!

Mittwoch

16. September Ausflug FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

13. Oktober 14.00: gemütliches Beisammensein und Jassen

Dienstag

20. Oktober 14.30: gemütliches Beisammensein

3. November 14.30: Totengedenken Dienstag

17. November 14.30: gemütliches Beisammensein

Jeden Dienstag

„V’rzella und losa“ 9.00–10.30: im LebensRaum, Treffpunkt für Menschen, die gerne in gemütlicher Runde fröhlich sind und miteinander reden möchten Jeden Mittwoch

Dienstag

Dienstag

Sozialkreis Nofels Ansprechperson: Hannelore Zech, Tel. 0650/731 90 45

sozialkreis levis Ansprechperson: Roswitha Avedikian, Tel. 396 37

10. november 14.00: gemütliches Beisammensein und Jassen

Gesunder Lebensraum Gisingen Anfragen zu allen Veranstaltungen des Gesunden Lebensraumes Gisingen unter Tel. 0650/928 00 93

Wer jasst, bleibt geistig fit 14.00: im Lebens-Raum, wer gerne jassen möchte, ist hier herzlich willkommen Donnerstag

1. Oktober und 5. November 15.00–16.15: Offenes Singen für alle, wir singen alte Lieder in geselliger Runde im Haus Gisingen

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VERANSTALTUNGEN

Jeden Donnerstag ab 8.10.

Dienstag

Dienstag

Donnerstag

Treffpunkt: TANZ! 15.00–16.30: im LebensRaum, „Tanzen möchte ich“ mit Tanzleiterin Christel Stehle; elf Termine Anmeldung bei Christel Stehle, Tel. 322 62

13., 20. und 27. Oktober, 10., 17. und 24. November sowie 1. Dezember 19.00: Sieben Wochen mit der Bibel, an sieben Abenden sollen uns die Psalmen beschäftigen (Abende können auch einzeln besucht werden) im Pfarramt, Bergmanngasse 1

10. November Wertvolle Nahrungs- und Heilmittel aus der Natur mit Heide Albert

1. Oktober 16.00: Theater am Saumarkt 65 und so weiter … Auftakt in eine neue Lebensphase – Anlässlich des Internationalen Tags der Senioren lädt die Stadt Feldkirch zu diesem Vortrag mit Julia Onken ein.

Evangelische Pfarrgemeinschaft feldkirch Alle Veranstaltungen in der Evangelischen Pauluskirche im Gemeindesaal, Bergmanngasse 2 (Kirche-Untergeschoss) Anprechperson: Barbara Wedam, Tel. 0699/112 054 32 Sonntag

13. September bis 22. november 9.30: Gottesdienst

Jeden 2. Mittwoch

15.00: Seniorennachmittage, buntes und interessantes Programm mit Alexandra Zittier-Summer

Donnerstag

Mittwoch

Donnerstag

16. September, 7. Oktober, 4. November 19.00: Kreativwerkstatt – junge Frauen aus Feldkirch veranstalten jeden ersten Mittwoch im Monat einen Kreativ-Abend

22. Oktober Abschlusswanderung Schloss Amberg – Hoher Sattel

Sonntag

27. september und 25. oktober 11.00: Mini-Gottesdienst

Samstag

3. Oktober 9.30–14.00: 13. KinderBibeltag

Sonntag

13. September 10.30: Gemeindefest und GAV-Fest

Samstag

28. November 9.30–14.00: 14. KinderBibeltag

Samstag

26. September Gemeindetag im Zuge der Vorbereitung auf das große Reformationsjahr 2017 in den Seminarräumen des Kloster Viktorsberg

Katholische Frauenrunde Altenstadt Ansprechperson: Margarethe Mayer, Tel. 781 64

Sonntag

Dienstag

1. November 9.30: Festgottesdienst „50 Jahre Pauluskirche“

13. Oktober Herbstfestle

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Vorarlberger Seniorenring – Ortsgruppe Feldkirch Ansprechperson: Werner Danek 0699/128 562 17

1. oktober Wanderung Örfla Schlucht, Götzis

Donnerstag

5. november Stadtbesuch Dornbirn mit Besichtigung der Mohrenbrauerei

Seniorenreferat der stadt Feldkirch Ansprechperson: Michaela Tiefenthaler, Tel. 304-12 32

Donnerstag

1. Oktober 19.00: Haus Nofels, Finanzierung von häuslicher Pflege und Heimaufenthalt – Vortrag mit Informationen zu finanziellen Angelegenheiten wie Pflegegeld, Zuschuss des Landes bei ambulanter Pflege und Unterstützung der 24 Stunden Betreuung Anmeldung und Info: Servicestelle Pflege und Betreuung, Tel. 34 22-68 82

Freitag

18. September 15.00: Haus Nofels, Alte Schlager und neue Stücke mit der diatonischen Gruppe des Akkordeonclubs Altach und dem Feldkircher Seniorentheater im Innenhof, bei Schlechtwetter im Speisesaal

Donnerstag

8. Oktober 15.00: Theater am Saumarkt Seniorentheater Feldkirch unter der Leitung von Anne Andujar, musikalische Umrahmung durch die Musikschule Feldkirch

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VERANSTALTUNGEN

Freitag

9. Oktober 17.00: Institut St. Josef Ausg’steckt is – Wein, Buffet, Schrammelmusik der Gruppe „s’Packl +1“ und Anekdoten von Ingrid Elisabeth Kopf. Eintritt: 8 Euro plus Getränke und Essen Dienstag

13. Oktober 14.00: Treffpunkt bei der Weinbergstiege Ardetzenberg zur Wanderung auf den Weinberg der Familie Fulterer. Vor Ort Einblick in Rebsorten und Weinherstellung. Rückweg

über die Sautränke nach Altenstadt zum Gasthaus Schäfle, wo eine Jause und ein Glas Wein auf die Teilnehmer warten. Beitrag: 15 Euro inkl. Jause und Wein

Mittwoch

18. November 14.30: Preisjassen im Gasthaus Löwen in Tisis Wie jedes Jahr winken tolle Preise. Beitrag: 3 Euro

Seniorenbörse feldkirch Senioren helfen Senioren, Tel. 0676/44 10 100 Montag und Mittwoch von 9.00–11.00 Uhr

Dienstag

Samstag

Jeden Mittwoch

20. Oktober 18.00: Gerätehaus FeldkirchStadt, hinter dem Haus Schillerstraße Richtiges Verhalten im Brandfall – Informationen und Tipps von Abschnittsfeuerwehrkommandant Hubert Bonner sowie Blick hinter die Kulissen und Führung durch das Gerätehaus

28. November 20.00: Adventsingen im Landeskonservatorium Zahlreiche Vor­arl­ber­ger, österreichische und internationale Ensembles tragen volksmusikalische und klassische Stücke vor. Weitere Termine: 5. Dezember um 20 Uhr und 6. Dezember um 10.30 Uhr, Beitrag: 16 Euro

Zentrale 9.00–11.00: Tosters, Langäckerweg 4 („Betreutes Wohnen“ hinter dem Haus Tosters) info@seniorenboersefeldkirch.at www.seniorenboersefeldkirch.at

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VERANSTALTUNGEN

auflösung zum strassennamen-quiz der Juniausgabe

Wer war Stefan Allgäuer? Stefan Allgäuer lebte von 1871 bis 1934. Er war Lehrer, Kommunalpolitiker und Vorarlberger Landtagsabgeordneter.

Stefan Allgäuer wurde bereits im Alter von acht Jahren Vollwaise und musste auf dem Bauernhof der Pflegeeltern mitarbeiten. Lehrer, Landwirt, Standschütze Nach Absolvierung des Militärdienstes

Trauercafé feldkirch Die Trauer um einen nahestehenden Menschen bringt für die Zurückbleibenden oft eine schwere und manchmal auch einsame Zeit. Dabei kann der Austausch mit anderen Betroffenen hilfreich sein. Hospiz Vorarlberg lädt ein, sich bei einem gemeinsamen Frühstück mit Menschen zu treffen, denen das Gefühl der Trauer ebenfalls vertraut ist. >> Caritashaus Feldkirch Wichnergasse 22 >> jeweils samstags von 9.30 bis 11.30 Uhr: 19. September 17. Oktober 21. November 19. Dezember Informationen: >>Nähere Hospiz Vorarlberg

Tel. 200-11 00, E-Mail: hospiz.trauer@caritas.at www.hospiz-vorarlberg.at

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absolvierte er ein Lehramtsstudium. Neben seiner Tätigkeit im Schuldienst führte er auch eine Landwirtschaft. 1915 wurde er Standschütze und tat an der Südtiroler Gebirgsfront Dienst. Nach seiner Rückkehr wurde er Landtagsabgeordneter, Gemeindevertreter und Stadtrat. n Quelle: Prof. Mag. Rainer Lins, Straßennamen von Feldkirch

> Nach Stefan Allgäuer (1871–1934) ist der Stefan-Allgäuer-Weg in Gisingen benannt.

Eberhard Furtenbach 8.8.1925 – 17.8.2015

Im Alter von 90 Jahren ist Eberhard Furtenbach am 17. August verstorben. Fast 20 Jahre lang war er in der Feldkircher Kommunalpolitik engagiert, 15 Jahre hindurch als Stadtrat. Die Ressorts Stadtplanung, Wirtschaft, Verkehr und Marktwesen waren ihm anvertraut und Eberhard Furtenbach hat Feldkirch mit seiner Arbeit nachhaltig geprägt. Feldkirch hat sich zwischen 1970 und 1985 gerade im Bereich der Verkehrsplanung stark verändert: Der Bau des Schattenburgtunnels, die neue Verkehrsführung durch die Felsenau, der Ausbau des Hirschgrabens und der B 191 Richtung Liechtenstein, die Inbetriebnahme des Busplatzes oder der Bau der Bahnunterführung beim Eisstadi-

on und nicht zuletzt die Eröffnung des Ambergtunnels fielen in die 70er- und frühen 80er-Jahre. Wegweisende Entscheidungen wurden damals aber ebenso mit dem Beschluss des Flächenwidmungsplanes getroffen, den die Stadt Feldkirch als erste Vorarlberger Stadt 1976 einstimmig genehmigt hat. Städtebaulich wie auch wirtschaftlich geprägt haben Feldkirch in diesen Jahren der Wiederaufbau der abgebrannten Stadthalle und die Eröffnung der Fußgängerzone in der Schmied- und Schlossergasse. Und auch mit dem neuen Illpark hat Feldkirch als Einkaufsstadt nachhaltige wirtschaftliche Impulse erhalten. Eberhard Furtenbach hat diese Entwicklungen als Stadtrat begleitet und damit Grundsteine für ein Feldkirch gelegt, wie wir es heute kennen. Als Politiker, als Unternehmer, aber auch als Privatmann war Eberhard Furtenbach Feldkirch zeitlebens verbunden. Die Stadt Feldkirch wird ihn in dankender und ehrender Erinnerung behalten. n 53


VERANSTALTUNGEN

POTENTIALE 2015 – VOM 30. Oktober BIS 19. November

Die ArtDesign erweitert ihren Horizont Bis zu 8000 Besucherinnen und Besucher und 110 Aussteller jährlich ließen sich die ArtDesign Feldkirch in den letzten acht Jahren nicht entgehen. Mit dem Wechsel ins Reichenfeld und einem Mehr an Installationen und Projekten wie dem „Feldhotel“ oder dem „Playground Reichenfeld“ hat die ArtDesign als Endverbrauchermesse ihren Aktionsradius laufend erweitert. 2015 geht Feldkirch noch einen Schritt weiter.

Als neues Format zeigt die „POTENTIALe 2015“ während, vor und nach der ArtDesign 21 Tage lang Kunst, Design, Fotografie und Stadtraumentwicklung. Ziel dabei: die ungenutzten Potentiale im städtischen Raum sichtbar zu machen und zu thematisieren. Zum Bei-

Lava Award 2015 Anlässlich der ArtDesign Feldkirch 2015 wird zum zweiten Mal der Gestaltungspreis des Landes Vorarlberg ausgeschrieben. Dotiert ist der Award mit 3000 Euro. Die Kategorie „Newcomer“, dotiert mit 1000 Euro, wird unter der Schirmherrschaft der Stadt Feldkirch verliehen. Eine Sonderausstellung zeigt die nominierten Arbeiten vom 6. bis 8. November in der Turnhalle im Gymnasiumhof.

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Kreative wie Maria Lobisch bespielen im Rahmen der POTENZIALe mit ihren Objekten und Ideen leerstehende Räume in Feldkirch.

spiel werden Leerflächen wie das Erdgeschoss im Palais Liechtenstein oder zwei leer stehende Wohnungen in der Schlossergasse von Studierenden oder jungen Hochschulabsolventen kreativ bespielt. „Möglicherweise ergeben sich dadurch auch Initialzündungen für eine längerfristige Nutzung“, erklärt Maya Kleber, Leiterin der ArtDesign. „Die ,Potentiale 2015‘ ist der Auftakt für neue Partnerschaften und Kooperationen mit dem Ziel der gemeinsamen Entwicklung unserer Stadt“, betont Maya Kleber.

Neuerungen auch bei der ArtDesign Die ArtDesign lädt ihre Besucherinnen und Besucher vom 6. bis 8. November im Alten Hallenbad erstmals in die sogenannte „Werkstatt“ ein. Ausstellerinnen und Aussteller machen dort den Prozess der Entstehung ihrer Produkte lebendig. Im Pförtnerhaus ist parallel dazu die „Werkschau“ zu sehen. Mit dem Schwerpunkt Fotografie bespielt die ArtDesign erstmals auch das neue Montforthaus. n FELDKIRCH AK TUE LL 3/ 2015


VERANSTALTUNGEN

generalplaner & Fachingenieure POTENTIALe 2015 30. Oktober bis 19. November 21 Tage der Stadt-Raum-Entwicklung, Kunst, Design und Fotografie Stadt POTENTIALe >> Feldhotel – Die Rückkehr 30. Oktober bis 19. November im Gymnasiumhof Das Feldhotel feierte seinen Auftakt im Rahmen der ArtDesign 2013. Der Raum im Reichenfeld stand für Notwendiges und Zukünftiges, Informatives und Gemütliches, Bewegung in jedem Sinn. In den letzten zwei Jahren bewegte sich das Feldhotel wortwörtlich von Ort zu Ort, um heuer, zurück in Feldkirch, von seinen Abenteuern zu erzählen. >> Lost Places – Vom Charme leerer Räume 5. bis 8. November in Feldkirch Design- und Kunsthochschulen, Universitäten, einzelne Studierende und Kollektive sowie aktuelle Studienabgänger aus ganz Europa präsentieren ihre kreativen Arbeiten und Forschungsergebnisse in der Stadt. Eine Veranstaltung mit zukunftsweisendem Charakter, dank der innovativen Nutzung von Leerflächen im Stadtbezirk. >> Ein Saunawagen macht Halt 5. bis 8. November auf der Waldbühne im Reichenfeld Die Waldbühne im Reichenfeld wird vom Verein Wassertal bespielt. Inmitten der Waldlichtung steigen Dampfschwaden auf, sie kommen aus dem Saunawagen: ein alter Kioskwagen aus dem Großen Walsertal, vom Architektenduo kompott und Reinold Capelli zur fahrbaren Sauna umgebaut. www.artdesignfeldkirch.at www.potentiale.at FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

ArtDesign Feldkirch 2015 6. bis 8. November Messe für >> Produktdesign >> Angewandte Kunst >> Aktuelles Design aus den Bereichen Möbel, Wohnaccessoires, Mode, Schmuck und Accessoires >> Fotografie und Visualisierung (neu)

Programm-Partner der POTENTIALe 2015 >> Palais Liechtenstein: „Isolation Camp“ 30. Oktober bis 6. Dezember. Vernissage 30. Oktober, 20 Uhr >> Antiquariat Chybulski: „Xindianer“ (Fotografie) 5. bis 8. November. Vernissage 31. Oktober, 20 Uhr

Statik

>> Johanniterkirche: Jugendwettbewerb „Stille“ 6. November bis 23. Dezember. Vernissage 6. November, 20 Uhr >> Theater am Saumarkt: Literaturwettbewerb „Lobrede auf Dinge“ 5. bis 7. November, Preisverleihung 7. November, 19 Uhr >> Villa Claudia: Kunst.Vorarlberg (Fotografie) 20. November bis 20. Dezember Vernissage & POTENTIALe Finissage 19. November, 19 Uhr

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Stadt intern

glauben – Zwischen Zweifel und Offenbarung

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12. – 29. November 2015

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VERANSTALTUNGEN > Kein Zweifel: Der Alphorn-Virtuose Balthasar Streiff bei der Arbeit.

glauben – Zwischen Zweifel und Offenbarung

Montforter Zwischentöne Die dritten „Montforter Zwischentöne“ dieses Jahres finden vom 12. bis 29. November statt und beleuchten mit unterschiedlichen spannenden Formaten das Thema „glauben – Zwischen Zweifel und Offenbarung“.

für einen besonderen Abend mit Ihren Freunden bei Ihnen zu Hause. Mitmachen können alle Haushalte, ganz gleich ob WG, kleine oder große Wohnung in der gesamten Region. Bewerbungen an salon@montforter-zwischentoene.at bis spätestens Montag, 12. Oktober. Die Salons finden Mitte November statt.

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Frage-Zeichen – Kapelle für 30 Sekunden

> > Die Programmgestalter im Gespräch. Gruß aus der Küche

Der traditionelle Beginn aller Zwischentöne: Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde erzählen über Hintergründe und Höhepunkte des Herbstprogramms. An diesem Abend findet der „Gruß aus der Küche“ gemeinsam mit der Eröffnung der Brücken-Skulptur statt. Ein Blick hinter die Kulissen. Zeit für persönlichen Austausch und ein gemeinsames Gläschen Vor-Glüh-Most. Eintritt frei. Donnerstag, 12. November, 18 Uhr, Ganahl-Steg (Holzbrücke über die Ill, oberhalb des Landeskonservatorium Feldkirch)

>>

Salon Paula – Musikerinnen und Musiker, professionelle Gläubige und Zweifler zum Ausleihen

Begegnungen zwischen Dialog und Musik in Küchen und Wohnzimmern der Region. Mit dem „Salon Paula“ haben wir das allererste Programm der „Montforter Zwischentöne“ im Februar dieses Jahres begonnen. Aufgrund des großen Interesses setzen wir dieses besondere Format nun fort. Wir bieten insgesamt acht Expertinnen von der Äbtissin bis zum Jüdischen Rabbiner sowie Musiker FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

Eine Brücke über den Glauben, den Zweifel und die Ill. Ein Frage-Zeichen über dem Fluss. Rund 30 Sekunden benötigt man über den Ganahl-Steg, um von einem Ufer zum anderen zu kommen. 30 Sekunden Zeit zwischen Frage und Antwort. Der Steg führt nach innen. 12. bis 29. November. Eintritt frei. Vernissage: Donnerstag, 12. November, 18 Uhr, Ganahl-Steg

> > Lichtinstallation des austro-ameri-

Silent Swing – Raum für Stille

kanischen Künstlers Erwin Redl. Ein Gebets- und Meditationsraum für Gläubige, Zweifler und Ungläubige. Oder einfach ein Ruheraum mitten in der Stadt. Donnerstag, 26., Freitag, 27., Samstag, 28. November, Montforthaus Feldkirch. Täglich geöffnet von 7 bis 21 Uhr.

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Eine kurze Geschichte des Zweifels und: Eine kleine Nachtmusik

Konzert für Philosoph und Alphornbläser. In der Geschichte des Nachdenkens von der Antike bis heute gab es immer wieder geniale Zweiflerinnen und Zweifler. Der Philosoph Andreas Urs Sommer erzählt im Dialog mit dem wohl virtuosesten Alphornbläser unserer Zeit,

Balthasar Streiff, die Geschichte der Skepsis. Ein kurzweiliger Abend mit abschließendem Aus-Klang im Foyer des Montforthauses. Freitag, 27. November, 20 Uhr, Montforthaus Feldkirch

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CREDO – Sechs Konzerte und zehn Begegnungen mit Mystikerinnen und Mystikern. Dazwischen Stille, Spaziergänge und ein Pendel aus Licht

Alle Rosenkranzsonaten von Heinrich Ignaz Franz Biber, Kurzvorträge und ein Lichtraum als Konzertsaal. Die Geigenvirtuosin Midori Seiler, Solistin der renommiertesten OriginalklangEnsembles Europas, und der Organist Christian Rieger führen einen der großen Violinzyklen der Weltliteratur auf. Im rituellen Tagesablauf der mönchischen Stundengebete – zwischen der Laudes vor Sonnenaufgang und dem Abendgebet zur Nachtruhe – werden in sechs kurzen Konzerten alle 16 Sonaten aufgeführt. Dazwischen gibt es Erzählungen von Expertinnen und Experten über außergewöhnliche Persönlichkeiten mystischer Praxis vom Mittelalter bis heute. Sonntag, 29. November, 6 bis 21 Uhr, Montforthaus Feldkirch sowie in der Kapelle im Landeskonservatorium, 1. Stock. n

Tickets und Informationen www.montforter-zwischentoene.at sowie Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH, Montfortplatz 1, 6800 Feldkirch, Tel. 734 67 57


VERANSTALTUNGEN

„Feuer und Flamme“ für unser baukulturelles Erbe

Österreichischer Tag des Denkmals Der 27. September bietet die einmalige Gelegenheit, bei 36 Programmpunkten in ganz Vorarlberg unter dem Motto „Feuer und Flamme“ Einblicke in die Arbeit der Denkmalpflege zu erhalten.

Ziel ist es, einer breiten Öffentlichkeit unser baukulturelles Erbe näher zu bringen. Unsere Denkmäler sind längst Aushängeschilder der Tourismusregionen. Doch was steckt hinter der Erhaltung dieser bedeutenden Bauten?

können, die sonst nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind wie zum Beispiel das Institut St. Josef oder sie zu Gebäuden wie dem ehemaligen Gasthof Ochsen, an denen sie sonst Tag für Tag vorbei gehen, Hintergründe erfahren. Als besonderes Schmankerl kann die restaurierte Pfarrkirche St. Sebastian in Gisingen bei Orgelklängen besichtigt werden. Der Blick hinter die Kulissen mit Führungen, Wanderungen und Familienprogramm garantiert einen interessanten Kultur-Sonntag. Das Programm in Feldkirch

> > 14.30 Uhr: Durchs Feuer geflossen – in Feldkirch – Altstadtführung 1

Ein Blick hinter die Kulissen Das Besondere am Tag des Denkmals ist, dass Interssierte Objekte besuchen

die Form gegossen, Führung mit Gerlinde Budzuhn, Treffpunkt: Rathaus

Perfekte WohnTräume Vorhangdekorationen Tapeten Spannteppiche Bodenbeläge Polstermöbelwerkstätte Sonnenschutz

> > 10 Uhr: Feuer und Flamme in der

Feldkirch – Altstadtführung 2

Geschichte Feldkirchs, Führung mit Dr. Hans Gruber (Stadtbibliothekar), Treffpunkt: Palais Liechtenstein

>>

Feldkirch – Ehemaliges Gasthaus Ochsen, „Bauen in der Altstadt von Feldkirch“

11 Uhr: Führung mit Arch. DI Markus Mitiska, Treffpunkt: Eingang zur Ochsenpassage, unter den Lauben

>>

Institut St. Josef, Neobarocke Baukunst und Fresken aus der späten Monarchie

geöffnet: 13 bis 17 Uhr, laufend Führungen für Gruppen von fünf bis sechs Personen (Dauer zirka 30 Minuten), Treffpunkt: Hauptpforte Institut St. Josef

>>

Pfarrkirche St. Sebastian, Gisingen

geöffnet: 12 bis 18 Uhr 16.30 Uhr: Kirchen- und Orgelführung umrahmt von Orgelmusik (Dauer zirka 50 Minuten), Treffpunkt: Eingang

> > 16 bis 17 Uhr: Führung rund um die Tostnerburg

Außenanlage durch Manfred A. Getzner, Treffpunkt: Tostnerburg – vor dem Bergfried, gutes Schuhwerk erforderlich! n

Tag des Denkmals

Landrichterstr. 5 I Rankweil I T 05522 44602 I scherrer.m@aon.at

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>> 27. September >> 36 Programmpunkte in ganz Vorarlberg >> Nähere Informationen: www.tagdesdenkmals.at

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VERANSTALTUNGEN

< Das 150. Arztgespräch am 7. Oktober steht ganz im Zeichen von „Ärzte ohne Grenzen“.

„ärzte ohne grenzen“ suchen chirurgen für ihre teams

150. Feldkircher Arztgespräch Das 150. Feldkircher Arztgespräch findet am 7. Oktober statt. Bereits seit 17 Jahren referieren in Feldkirch tätige Ärzte in der Regel einmal im Monat unentgeltlich über aktuelle Themen. Zum Jubiläum wird sich alles um die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ drehen.

Am 1. April 1998 fand in der Aula des Landeskrankenhauses Feldkirch das erste Feldkircher Arztgespräch statt. Prim. Prof. Dr. Zimmermann referierte damals über „Lebensverlängernde Maßnahmen bei hochbetagten Patienten“. Heute, 17 Jahre später, haben insgesamt 149 Arztgespräche mit mehr als 16.400 Besuchern stattgefunden. Waren die Orte damals noch unterschiedlich – die Veranstaltungen fanden neben dem LKH Feldkirch beispielsweise in den Seniorenheimen Feldkirchs, im Montforthaus und in der Pädagogischen Hochschule statt – so ist der Panoramasaal des Landeskrankenhauses Feldkirch seit April 2010 fester Veranstaltungsort für die Arztgespräche geworden. Die Arztgespräche vermitteln Informationen aus erster Hand zu vielfältigen medizinischen Themen. So FELDKIRCH AK TUEL L 3 /2 0 1 5

referierten die Ärzte bisher etwa über Schwindel, Homöopathie, Schlafstörungen, Heuschnupfen, Impfungen bei Kindern und Diabetes, aber auch über Laserbehandlungen, Demenz, Krebs oder Herzinfarkt. „Ärzte ohne Grenzen“ Anlässlich des 150. Feldkircher Arztgespräches berichtet Dr. Michael Osti am 7. Oktober von der Arbeit bei „Ärzte ohne Grenzen“. Als Unfallchirurg war er seit 2012 bereits dreimal für die Hilfsorganisation im Einsatz – in Nigeria, Afghanistan und Haiti. Nach Naturkatastrophen, in bewaffneten Konflikten, bei Flüchtlingskrisen oder Epidemien sorgen die Teams von „Ärzte ohne Grenzen“ dafür, dass die betroffene Bevölkerung weiterhin mit Gesundheitsversorgung rechnen kann. Oft arbeiten sie in Gebieten, aus denen sich alle anderen internationalen Helfer aus Sicherheitsgründen schon zurückgezogen haben. Die Einsätze werden in Österreich zu 100 Prozent aus privaten Spenden finanziert. Beim 150. Arztgespräch wird eine Spendenbox aufgestellt, deren Erlös gänzlich an „Ärzte ohne Grenzen“ geht.

sowie Ortho- und Unfallchirurgen für humanitäre Einsätze in Konfliktgebieten oder nach Naturkatastrophen. Interessierte werden gebeten, sich an „‚Ärzte ohne Grenzen“ zu wenden. n

>>

Nähere Informationen: www.aerzte-ohne-grenzen.at/ einsatzmitarbeit

„ärzte ohne grenzen“ 150. Arztgespräch im Zeichen von „Ärzte ohne Grenzen“ >> Mittwoch, 7. Oktober, 19.30 Uhr im LKH Feldkirch, Panoramasaal >> Referent: Dr. med. univ. Michael Osti, Abteilung für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie am LKH Feldkirch >> Musikalische Umrahmung: Ensemble Hansjörg Helbock, Musikschule Feldkirch >> Eintritt: frei, Freiwillige Spenden für „Ärzte ohne Grenzen“

Anmeldung und Information: bis 30. September (Tel. 304-12 34)

Chirurgen gesucht „Ärzte ohne Grenzen“ sucht engagierte Allgemeinchirurginnen und -chirurgen 59


AUS ALTEN ZEITEN

BUCHTIPP VON STADTARCHIVAR MAG. CHRISTOPH VOLAUCNIK

Ein Haus mit interessanter Geschichte 2014 wurde das Haus Widnau 2 an der Bärenkreuzung abgebrochen. Die Arbeiterkammer hat als Eigentümer die Kunsthistorikerinnen Dr. Ingrid Holzschuh und Mag. Susanne Emerich beauftragt, die Geschichte des Hauses zu erforschen. Das Ergebnis dieser mehrjährigen Forschungen im Stadt- und Sparkassenarchiv liegt nun vor: ein mit vielen Fotos bebildertes, 116 Seiten umfassendes Werk.

In der Einleitung gehen die Autorinnen auf die Verkehrsgeschichte der Widnau und der Bärenkreuzung ein und bereichern den Text mit Stadtansichten aus den 1930er-Jahren, historischen Straßenplänen und Luftbildern. Eine gute Übersicht bietet eine Zeitleiste der Jahre 1824 bis 2014, anhand derer sich die wichtigsten Ereignisse und Veränderungen am Haus nachverfolgen lassen. Ebenfalls sehr übersichtlich das Kapitel mit Plänen und Ansichten der Gegend vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Bemerkenswert an diesem Kapitel sind

die sehr guten Fotos und die Druckqualität der historischen Abbildungen. Ebenfalls in digitaler Form findet sich die alte Bauakte, zum Teil in Kurrentschrift geschrieben. Die Besitzgeschichte des Hauses beginnt mit Josef Graß, der 1879 dieses Haus errichtete. Nach seinem Tod 1890 erwarb die Sparkasse das Gebäude und nutzte es 80 Jahre lang als Mietshaus, in Feldkirch als „Zinshaus Nr. 2“ bezeichnet. Detailliert werden die baulichen Veränderungen zwischen 1927 und 1940 aufgelistet, darunter die Nutzung

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Haus Widnau 2 in Feldkirch Eine architekur- und kunsthistorische Dokumentation Die Kammer für Arbeiter und Angestellte freut sich, Sie zur Buchpräsentation „Haus Widnau 2 in Feldkirch. Eine architektur- und kunsthistorische Dokumentation“ einzuladen. Der Eintritt ist frei. Ein Imbiss rundet den Abend ab. Um Anmeldung wird gebeten unter AK-Bibliothek Feldkirch, Telefon 050/258-4510 Stark für Sie. AK Vorarlberg

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AUS ALTEN ZEITEN

als Luftschutzkeller. Heute unverständlich ist die Fassadenerneuerung in den 60er-Jahren, die viele historische Details zerstörte. 1976 erwarb die Arbeiterkammer das Objekt, der ÖGB nutzte das Haus bis 2012 als Verwaltungsgebäude. Kurz gehen die Autorinnen auch auf den nun geplanten Neubau ein. Prominente Bewohner Im zweiten Teil des Buches werden die Bewohner und Mieter des Hauses in biographischen Skizzen vorgestellt. Es sind bekannte Namen wie der spätere Landeshauptmann und Bundeskanzler Dr. Otto Ender, die Familie Spiegel, das Fotostudio Widnau von Jaroslav Hladky, der als erster Fotograf Vorarlbergs Videoproduktionen erstellte und Stadtarzt Dr. Josef Küng, der Vater des St. Pöltener Bischofs DDr. Küng. Es finden sich in diesem Kapitel zahlreiche Fotos, die Einblick in bürgerliche Wohnsituationen bieten. Sehr spannend zu lesen sind die Interviews, die mit Zeitzeugen gemacht wurden. Primar Dr. Gert Mähr erinnert an Prof. Guido Burtscher, der sich in der NS-Zeit in einer schwierigen Situation für seine Schüler einsetzte und dafür strafversetzt wurde.

Ein Kapitel Feldkircher Medizingeschichte ist die biographische Skizze des Zahnarztes Dr. Hans Metzler, der im Haus Widnau 2 bis 1935 seine Ordination hatte. Tragisch das Schicksal der Familie Bücher, die nach Kriegsende von den Franzosen delogiert wurde. Prof. Fidel Schurig erinnert sich an die 1970er-Jahre, die er mit seiner Familie in diesem Haus verbrachte. Der letzte Teil des Buches besteht aus einer Fotodokumentation von Dieter Walser, der das Haus kurz vor dem Abbruch innen und außen im Bild festgehalten hat.

„Widnau 2 in Feldkirch“ ist ein gut recherchiertes, mit schönen Fotos ausgestattetes Werk, das einzigartig in der Feldkircher Geschichtsforschung ist. In der graphischen Aufmachung, dem Aufbau und der Gestaltung des Buches wurden in Feldkirch neue Maßstäbe gesetzt, an denen sich andere Autoren und Buchherausgeber orientieren können. n

Die Dokumentation über das Haus Widnau 2 ist in der Arbeiterkammer Vorarlberg oder im Buchhandel erhältich.

buchpräsentation Am 24. September, um 19 Uhr in der Arbeiterkammer-Bibliothek Anschließend Imbiss. Eintritt frei! Anmeldung in der ArbeiterkammerBibliothek, Tel. 050/258-45 10

Widnau 2 in Feldkirch Eine architektur- und kulturhistorische Dokumentation ISBN 978-3-902898-04-3 Preis: 19 Euro Bei der Arbeiterkammer Vorarlberg oder im Buchhandel erhältlich.

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Gymnasialprofessor und Pionier der Vorarlberger Geschichtsschreibung 9

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Bergführer und Expeditionsleiter

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Die Lösung vom letzten Mal Die richtige Antwort auf unsere Frage im Juniheft lautete: A – Stefan Allgäuer war Lehrer und Vorarlberger Landtagsabgeordneter. Lesen Sie mehr über Stefan Allgäuer auf Seite 53.

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Gewonnen haben: Alexander Dmitrovski, Tisis Renate Hefel-Karasek, Altenstadt Sieglinde Schneider, Tosters Sie durften sich über jeweils zwei Karten für das Konzert „Frieden ... schaffen“ bei den Montforter Zwischentönen freuen. n

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Die ArtDesign 2015 präsentiert neben Schmuck und Accessoires auch Produktdesign, Angewandte Kunst, Möbel, Mode sowie neu Fotografie und Visualisierungen. Gewinnen Sie drei Mal zwei Eintritte!

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