Feldkirch aktuell 2/2014

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FELDKIRCH AKTUELL Amtliche Mitteilung · Zugestellt durch Post.at · www.feldkirch.at

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Günstig allein reicht nicht Qualitätsmanagement beim VVV S. 18 Die Ruhe vor dem Sturm Feldkirch 1914 S. 54

Bildung heute Feldkirch setzt Maßstäbe S. 4


Überblick

Juni 2014

Ganztagesschule Die Volksschule Oberau praktiziert verschränkten Unterricht mit großem Erfolg. S. 12

Montforthausleuchte Zumtobel hat eigens für das Montforthaus eine neue LED-Leuchte entwickelt. S. 22

TITELTHEMA: Bildung heute >> Feldkirch setzt auf Bildung 4 >> Die Schulstadt Feldkirch 6 >> Bildung beginnt im Kindergarten 8 >> Notenfrei – von der ersten bis zur vierten Klasse! 10 >> Nach Schulschluss ist alles erledigt 12 >> „Lehrer müssen von Nebentätigkeiten entlastet werden“ 14 stadt intern >> Günstig allein, das reicht nicht >> Durchdachte Planung ist das Um und Auf >> „Montforthausleuchte“ soll Weltmarkt erobern >> „Dinge tun, die dann auch wertgeschätzt werden“ >> Begegnungen zwischen Musik und Dialog >> Beide Turbinen montiert >> Sprechstunden der Stadträtinnen und Stadträte >> Breite Bürgerbeteiligung >> 130 Jahre Feuerwehr Nofels >> Wechsel an der Spitze der Stadtverwaltung >> Ihr Online-Draht zur Stadt >> Ein modernes Bad mit Tradition

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Sechs Jahrzehnte Bergretter Erich Perle ist dienstältestes Mitglied der Bergrettung Feldkirch-Frastanz. S. 46

Vereinsleben >> Es gibt nichts, das sich nicht lösen ließe >> Goldene Verdienstzeichen verliehen >> Engagement bei der Vereinsmesse >> Projekt Wichnerpark

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menschen >> Die Stadt Feldkirch gratuliert >> Alles Gute >> „Ein Anorak gegen drei Päckle Tabak ...“

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Veranstaltungen >> Für Seniorinnen und Senioren 49 >> Wer war Dr. Andreas Ulmer 51 >> Poolbar-Festival 52 >> LAVA-Award 53 aus alten zeiten >> Die Ruhe vor dem Sturm

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Feldkirch für kennerinnen >> Mitmachen und gewinnen!

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Panorama >> Rezept: Käsekuchen 37 >> Kopfschmerzen 38 >> Von Armenien nach Feldkirch 39

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bürgermeister Mag. Wilfried berchtold

Der wichtigste Zukunftsfaktor: Bildung

„Was unsere Pädagoginnen und Pädagogen täglich leisten, wird viel zu wenig wertgeschätzt. Dabei ist Bildung der wichtigste Faktor, wenn es um die Zukunft unserer Kinder geht. “ Mag. Wilfried Berchtold Bürgermeister

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ie aktuelle Statistik des Arbeitsmarktservice Österreich zeigt es einmal mehr deutlich: Keine abgeschlossene Schulbildung oder lediglich ein Pflichtschulabschluss erhöhen die Gefahr, arbeitslos zu werden. Wenn es um die berufliche Zukunft geht, ist Bildung die entscheidende Größe. Denn im hoch entwickelten Europa gibt es immer weniger Beschäftigungsmöglichkeiten für nicht oder wenig qualifizierte Mitbürger. Unsere Aufgabe als Stadt muss es sein, die bestmögliche Infrastruktur für Bildung zu schaffen. Mit modernen Schulgebäuden und Rahmenbedingungen, die guten Unterricht ermöglichen. In Feldkirch wurden dafür in den letzten 15 Jahren 82 Millionen Euro investiert. An unseren Schulen muss es weiters gelingen, Kinder von klein auf zum Lernen zu motivieren. Nicht durch Drill und Druck, sondern indem ihre Freude und Neugier, Dinge zu erforschen und sich Wissen anzueignen, geweckt werden. Kinder sollen die Möglichkeit haben, ihre Talente und Fähigkeiten zu entwickeln. An vielen Feldkircher Schulen werden dazu neue Konzepte wie „Schule ohne Noten“ oder Ganztagesklassen mit verschränktem Unterricht erprobt. An der Pädagogischen Hochschule wird parallel dazu geforscht. Aktuell läuft eine Studie zur Frage der Gesamtschule. Der internationale Wettbewerb wird weiter zunehmen und eine fundierte Ausbildung ist das beste Rüstzeug, das wir unseren Kindern mit auf ihren Lebensweg geben können. Ich weiß, dass sich fast 1200 Pädagoginnen und Pädagogen an Feldkirchs Schulen täglich für die Ausbildung und Förderung unserer Kinder mit großem Engagement einsetzen – unabhängig davon, welche sozialen, kulturellen oder individuellen Voraussetzungen ein Kind mitbringt. Und ich weiß auch, dass dieser Einsatz noch viel zu wenig wertgeschätzt wird. Daher möchte ich an dieser Stelle allen Pädagoginnen und Pädagogen ganz herzlich danken und ihrer wertvollen Arbeit höchsten Respekt zollen! n

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Redaktion Tel. 304-1110 MAIL: aktuell@FELDKIRCH.AT Impressum: Herausgeber: Amt der Stadt Feldkirch Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Susanne Backmeister An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Mag. Martina Podgornik, Bernadette Biedermann, Mag. Natalie Wojtech, Dr. Manfred Trefalt, Katharina Bitsche, Beatrix Müllner, Mag. Christoph Volaucnik, Theresia Seidner, Mag. Edgar Eller, Corina Dreher, Barbara Schwarzhans, DI Markus Mennel Fotos: Georg Alfare, Fotostudio 22, Pius Pichler, Helmut Lercher, Stadt Feldkirch, Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH, VVV, Alliance-fotolia, Stadtwerke Feldkirch, Sparkasse Feldkirch, Raiffeisenbank Feldkirch, Feuerwehr Nofels, Orthofotos, Land Vorarlberg Titelbild: Georg Alfare Gestaltungskonzept: Egger-Lerch GmbH, Wien Layout: Mag. Susanne Backmeister, Bernadette Biedermann Druck und Bildbearbeitung: Thurnher, Rankweil

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Bildung heute

Vom „Studierstädtle“ zum modernen Bildungszentrum

Feldkirch setzt auf Bildung Bereits im letzten Jahrhundert war Feldkirch als „Studierstädtle“ bekannt. Heute ist Feldkirch eine moderne (Hoch-)Schulstadt mit einem vielseitigen Bildungsangebot. 1200 Pädagogen geben täglich ihr Wissen an Schüler und Studenten weiter. Damit die Rahmenbedingungen dafür passen, hat die Stadt Feldkirch in den letzten 15 Jahren kräftig investiert.

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ie aktuelle Statistik zeigt: In Feldkirch besuchen im heurigen Schuljahr 9420 Schüler und Studenten eine der insgesamt 25 Bildungseinrichtungen. Dabei nicht eingerechnet sind Feldkirchs Kindergärten, die als erste und grundlegende Bildungseinrichtung zu sehen sind (siehe Seite 8), aber auch Einrichtungen wie die Sicherheitsakademie der Polizei oder die Landesfeuerwehrschule. PädagogInnenschmiede Vorarlbergs Von den 9420 Schülern und Studenten kommen fast die Hälfte, nämlich 4636 aus anderen Gemeinden – zum Teil sind

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es Nachbargemeinden Feldkirchs, darüber hinaus aber auch Gemeinden im ganzen Land. Dies zeigt die landesweite Bedeutung von Feldkirch in Sachen Aus- und Weiterbildung. Für einzelne Berufsgruppen findet die Ausbildung in Vorarlberg ausschließlich in Feldkirch statt. So werden z.B. alle KindergärtnerInnen Vorarlbergs an der Bildungsanstalt für Kindergartenpädagogik am Ardetzenberg unterrichtet. Gleiches gilt für Vorarlbergs Musikschullehrer, die am Landeskonservatorium im Reichenfeld ihr Studium absolvieren. Darüber hinaus geschieht die Ausund Weiterbildung der Pädagogen der Volks-, Mittel- und Berufsschule für das ganze Land an der Pädagogischen

Feldkircher Schulstatistik 2013/14 >> 25 Regelschulen bzw. Hochschuleinrichtungen >> 1196 Lehrpersonen >> 9420 Schüler und Studenten >> Davon 4636 aus anderen Gemeinden >> 2550 Schüler besuchen Pflichtschulen >> 6870 Schüler und Studenten eine höhere oder weiterbildende Schule

Hochschule in Feldkirch. 520 angehende Lehrerinnen und Lehrer studieren zur Zeit an der Pädagogischen Hochschule und Feldkirch kann mit Recht als Pädagogenschmiede Vorarlbergs bezeichnet werden. Medizinische Ausbildung Neben dem pädagogischen Schwerpunkt setzt Feldkirch aber auch im medizinischen Bereich Bildungsstandards. 208 Schülerinnen und Schüler besuchen die Gesundheits- und Krankenpflegeschule in Tisis. Mit 82 Prozent überwiegt dort der Anteil an Schülerinnen im Vergleich zu den männlichen Kollegen noch immer deutlich. Unterrichtet werden die angehenden Krankenschwestern und -pfleger von 155 Lehrpersonen. Akademisches Lehrkrankenhaus Seit 1999 ist das Landeskrankenhaus Feldkirch als Akademisches Lehrkrankenhaus in den Unterrichtsbetrieb der medizinischen Universität Innsbruck integriert. Nach ausführlicher Evaluierung war das Feldkircher Spital das erste österreichische Krankenhaus, das die Richtlinien dafür erfüllte. In den Fächern Chirurgie, Innere Medizin, Kinder- und Jugendheilkunde sowie Pathologie können Studentinnen und FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


„Feldkirch hat die Schulinfrastruktur in den letzten Jahren gemeinsam mit Bund und Land kontinuierlich ausgebaut. 82 Mio. Euro wurden investiert, damit Pädagogen und Schüler bestmögliche Lehr- und Lernbedingungen vorfinden.“ Schulstadträtin Erika Burtscher

Studenten ihr gesamtes Praktikum in Blockform am LKH Feldkirch absolvieren. Das Lehrkrankenhaus ist bei Vorarlberger Studenten sehr beliebt, zunehmend aber auch bei Studenten aus anderen Bundesländern.

Investitionen in die Schulinfrastruktur seit 1999 Neubau Volksschule Levis Adaptierung Polytechnische Schule Sanierung und Umbau Volksschule Tosters Sanierung Hauptschule Levis Sanierung Pädagogische Hochschule Neubau Handelsakadamie und Handelsschule Erweiterung Bundesgymnasium Rebberggasse Sanierung Landesberufsschule Sanierung/Erweiterung Schulzentrum Oberau Gesamt

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4,2 Mio. Euro 0,74 Mio. Euro 3,2 Mio. Euro 3 Mio. Euro 11 Mio. Euro 10 Mio. Euro 9 Mio. Euro 17 Mio. Euro 23,9 Mio. Euro 82 Mio. Euro

Musikalischer Schwerpunkt Universitäre Ausbildung gibt es in Feldkirch auch am Landeskonservatorium. Das Vorarlberger Landeskonservatorium ist die führende höhere Musikausbildungsstätte im Bodenseeraum. Das international anerkannte Bachelor-Studium wird in Kooperation mit der Universität Mozarteum in Salzburg angeboten. 361 Studentinnen und Studenten werden derzeit am Konservatorium von 66 Pädagogen unterrichtet. Der Großteil der Studenten – nämlich 82 Prozent – kommt aus anderen Gemeinden zum Studium nach Feldkirch. Befruchtend ist die unmittelbare Nähe des Landeskonservatoriums zur Musikschule Feldkirch, die von 1314 Kindern, Jugendlichen aber auch Erwachsenen besucht wird. Von Kooperationen profitieren beide Einrichtungen. 82 Millionen Euro für Schulinfrastruktur Für erfolgreichen Unterricht müssen die Rahmenbedingungen passen. Die Stadt 5


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Stadt intern

Gisingen Altenstadt Nofels

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Levis

Schulen in Feldkirch 20

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Tosters

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Feldkirch-Stadt 16

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Tisis

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Feuerwehrschule Sicherheitsakademie Landeskonservatorium Pädagogische Hochschule BA für Kindergartenpädagogik Berufsschule Fachschule für wirtschaftl. Berufe Einjährige Wirtschaftsfachschule Gymnasium Schillerstraße Handelsakademie Handelsschule Höhere Lehranstalt für wirtsch. Berufe Gesundheits- u. Krankenpflegeschule Realgymnasium Rebberggasse Heilstättenschule Carina Pädagogisches Förderzentrum Polytechnische Schule Praxisvolks- u. Mittelschule VMS Feldkirch-Gisingen VMS Feldkirch-Levis VMS Institut St. Josef Volksschule Altenstadt Volksschule Feldkirch Levis Volksschule Nofels Volksschule Oberau Volksschule Sebastianplatz Volksschule Tisis Volksschule Tosters FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014 Musikschule


Stadt intern

> Die Stella Matutina in den 30er-Jahren – das von den Jesuiten geführte Elitegymnasium hatte international Bedeutung.

< Bildung findet in Feldkirch an vielen Orten statt. Allein schulische Einrichtungen gibt es 29 im Stadtgebiet.

>

Feldkirch hat deshalb in den letzten 15 Jahren gemeinsam mit Bund und Land kräftig in die schulische Infrastruktur investiert. 82 Millionen Euro waren es ingesamt. 11 Millionen wurden für die Sanierung der Pädagogischen Hochschule aufgewendet. 3 Millionen Euro für die Sanierung der Hauptschule Levis. Für die Adaptierungsarbeiten für die Polytechnische Schule am Hirschgraben wurden 740.000 Euro aufgewendet. In den Umbau der Volksschule in Tosters sind 3,2 Millionen Euro geflossen. Für 4,2 Millionen wurde die Volksschule Levis neu gebaut und für 9 Millionen Euro das Bundesgymnasium Rebberggasse erweitert. Für die Sanierung der Landesberufsschule wurden 17 Millionen Euro aufgewendet und schließlich wurden in das größte Feldkircher Schulbauprojekt aller Zeiten, in die Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums Oberau, 23,9 Millionen Euro investiert. Nächste Projekte stehen an „In Summe haben wir 82 Millionen in 15 Jahren investiert. Das entspricht 5,4 Millionen jährlich oder anders ausgedrückt: 8700 Euro für jeden Schüler“, zeigt sich Schulstadträtin Erika Burtscher zufrieden mit dem Erreichten. Mit der Sanierung der Volksschule Altenstadt wird der Ausbau fortgesetzt. „Noch im Herbst werden wir mit den Vorbereitungen beginnen." n FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

Ein kurzer geschichtlicher Abriss

Die Schulstadt Feldkirch Feldkirch kann auf eine lange Tradition als Schulstadt zurückblicken. Die Basis dazu wurde bereits im Mittelalter gelegt.

Bereits im Mittelalter gab es eine Lateinschule – die erste Lateinschule in Vorarlberg und Vorläuferin der späteren Gymnasien. In der Zeit des Humanismus hatte Feldkirch europaweit einen Stellenwert inne, der heute kaum noch fassbar ist. Der Lindauer Dichter und Schulmeister Kaspar Bruschius meinte Mitte des 16. Jahrhunderts, Feldkirch habe mehr Gelehrte hervorgebracht als Rom. Zwischen 1430 und 1550 studierten 470 Feldkircher Studenten an bedeutenden Universitäten, vor allem in Freiburg, Wien und Basel. Angesichts einer geschätzten Einwohnerzahl Feldkirchs von ca. 1500 um 1500 eine überaus beeindruckende Quote. Mehr als zwei Drittel aller Vorarlberger Studenten zu dieser Zeit stammten aus Feldkirch. Erstes Gymnasium Vorarlbergs 1649 ist in Feldkirch das erste Gymnasium Vorarlbergs entstanden. Im 19. Jahrhundert kam die Stella Matutina dazu, die als ein von den Jesuiten geführtes Elitegymnasium bis 1979 einen außergewöhnlichen Ruf in ganz Europa genoss.

Zeichnungsschule Die theoretische fachliche Ausbildung und Weiterbildung des Handwerkernachwuchses wurde im 19. Jahrhundert als wichtige Aufgabe der kommunalen Schulpolitik betrachtet. 1825 wurde eine „Zeichnungsschule“ gegründet, in der technisches und gewerbliches Zeichnen unterrichtet wurde. 1873 erfolgte die Gründung einer Fachzeichenschule für Textildruck. 1890 wurde der erste Jahrgang der gewerblichen Fortbildungsschule, Vorgängerin der heutigen Berufsschule, eingerichtet. Bildungsangebot für Mädchen Die Kreuzschwestern eröffneten 1891 eine Privatvolksschule, bauten dann das Schulangebot für Mädchen kontinuierlich aus. So wurden bald eine Haupt- sowie eine Handelsschule angeboten und 1959 die Bildungsanstalt für Kindergärtnerinnen eröffnet. 1938 schuf die Stadt Feldkirch eine kaufmännische Wirtschaftsschule, die 1952 in „Handelsschule“ umbenannt wurde. 1969 kam eine Handelsakademie hinzu. Wiege der LehrerInnenausbildung Im Jahr 1888 wurde die katholisch geprägte Lehrerbildungsanstalt eröffnet. Ab 1968 fand die Lehrerbildung an der Pädagogischen Akademie statt, die 2007 zur Pädagogischen Hochschule wurde – und Feldkirch damit zur Hochschulstadt. n 7


Bildung heute

„Was wir in die Frühpädagogik investieren, das bekommen wir zigfach zurück.“

Kindergartenleiterin Bettina Moravec

Frühpädagogik im Kindergarten

Bildung beginnt im Kindergarten Im Alter zwischen drei und sechs Jahren lernen Kinder viele Dinge, die später nicht mehr nachgeholt werden können. Es gibt Eltern, die aus diesem Grund den Terminkalender ihres Kindes randvoll planen. Das ist der falsche Weg, meint die Kindergartenpädagogin Bettina Moravec. Vielmehr sollte das Kind ein Umfeld haben, in dem es sich spielerisch entwickeln kann – das ist auch das Ziel in Feldkirchs Kindergärten.

Bettina Moravec leitet seit 20 Jahren den Kindergarten Rheinstraße in Nofels – mit aktuell drei Gruppen und 58 betreuten Kindern. Bereits über 600 Kinder sind durch ihre „Schule“ gegangen: „Dem Gesicht nach kenne ich bis heute jedes einzelne der Kinder“, meint die engagierte Pädagogin. Bildungsarbeit nach Plan „Für unsere Arbeit gibt uns der Bund einen Bildungsrahmenplan vor. Darin ist definiert, in welchen Bereichen Kindergärten Bildungsarbeit leisten müssen.“ 8

Das reicht von Sprache und Sprechen über Emotionen und soziale Beziehungen bis hin zu Bewegung, Gesundheit und kreativem Ausdruck. Zur täglichen Umsetzung des Bildungsrahmenplanes finden umfassende Vorbereitungen statt: „Im Herbst erarbeiten wir in einer Vorbereitungswoche das jeweilige Jahresthema.“ Zur Jahresplanung kommt die wöchentliche Planung hinzu, über die jede Kindergartenpädagogin taggenau Buch führt: Was sind die Bildungsziele und was konnte erreicht werden. 100 Fragen für eine genaue Einschätzung Seit einigen Jahren schon wird der Entwicklungsstand jedes Kindergartenkindes anhand von Vorsorgebögen genau erfasst: Kann das Kind auf einem Fuß stehen? Hat es einen altersgemäßen Wortschatz? Kann es eine Bildergeschichte in der richtigen Reihenfolge legen? Kann es bis zehn zählen – vorwärts und rückwärts? Über 100 Fragen werden gemeinsam mit dem Kind im Alter von vier bis fünf Jahren beantwortet. „Pro Kind wenden wir dafür sehr viel Zeit auf“, erklärt Bettina Moravec.

Die Ergebnisse sind dann die Basis für Elterngespräche und für die Entscheidung, ob ein Kind im Kindergarten ausreichend gefördert werden kann, oder ob weitere Unterstützung notwendig ist. „Unser Ziel ist es, den Förderbedarf zu erkennen, um frühzeitig gegenzusteuern. Schlussendlich sollen wir die Kinder auf den Schuleintritt vorbereiten.“ Acht bis zehn Prozent der Kinder besuchen in der Folge Logopäden, Therapeuten oder Sprachpädagogen. Nachdenklich stimmt Bettina Moravec die Tatsache, dass, wenn ein Förderbedarf erkannt wurde, nicht gewährleistet ist, dass das Kind entsprechende Unterstützung erhält: „Die Wartezeiten bei den Therapieangeboten sind oft zu lang, die Kapazitäten im Land reichen derzeit nicht aus.“

Bettina Moravec >> Geb.: 15.08.1963 >> Leiterin des Kindergartens Rheinstraße mit drei Gruppen und 58 Kindern >> seit 2010 Gewerkschaftsobfrau der Sektion Kindergärten in Vorarlberg

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Bildungsstandort Feldkirch

> Bildungsarbeit im Kindergarten bedeutet in erster Linie spielerisch lernen.

Das Spiel ist Motor des Lernens Bildungsarbeit im Kindergarten bedeutet in erster Linie spielerisch lernen. „Das Spiel ist der Motor des Lernens“, betont Moravec. „Kinder brauchen Raum zum Spielen, eine gesunde Atmosphäre und Reize, damit sie sich weiterentwickeln und keine vollen Terminkalender.“ Das werde von manchen Eltern – in bester Absicht – falsch verstanden. Aufgabe der Kindergartenpädagogin sei es, zu erkennen, was die Kinder zum jeweiligen Zeitpunkt als Unterstützung brauchen, um sich bestmöglich zu entwickeln. Anforderungen an die Pädagoginnen wachsen „Eltern sind heute oft ratlos in Erziehungs- und Bildungsfragen“, stellt Bettina Moravec fest. „Wir Kindergartenpädagoginnen sind für viele Vertrauenspersonen und Gespräche mit Eltern – auch wenn sie zwischen Tür und Angel stattfinden – sind sehr wichtig.“ Andererseits hinterfragen Eltern aber auch genau, ob ihre Kinder im Kindergarten genug gefördert werden. „Die Anforderungen, die an die Kindergartenpädagoginnen von allen Seiten gestellt werden, wachsen.“ Über Verbesserungen in der Ausbildung müsse deshalb nachgedacht werden, fordert Moravec. Ein Team von bis zu 20 MitarFELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

beiterinnen zu führen, wie es in manchen Kindergärten der Fall ist, ist eine Herausforderung. In der Ausbildung werden die Kindergartenpädagoginnen darauf nicht vorbereitet.“ „Im Idealfall müsste das Team eines Kindergartens verschiedene Mitarbeiterqualifikationen umfassen: Kindergartenpädagoginnen mit einer Ausbildung, wie sie heute an der BAKIP angeboten wird, Kindergartenassistentinnen* und Leiterinnen, die auch für Personal- und Managementaufgaben ausgebildet sind. Hilfreich wären darüber hinaus Pädagoginnen, die eine Zusatzausbildung als Logopäden oder Therapeuten nachweisen können, erläutert Bettina Moravec ihre Vorstellungen von weite-

ren Verbesserungen im Kindergarten. „Es ist problematisch, wenn Kinder zur speziellen Förderung aus den Gruppen herausgenommen werden. Es wäre schön, wenn dies stattdessen im Kindergartenalltag passieren könnte.“ Bei Sprachpädagogen werde dies bereits erfolgreich praktiziert. „Was wir in die Frühpädagogik investieren, das bekommen wir zigfach zurück“, ist Bettina Moravec überzeugt und plädiert dafür, den Kindern beim individuellen Lernen mehr zuzutrauen.n *Seit zwei Jahren kann ein zweisemestriger Lehrgang zur Kindergartenassistentin absolviert werden.

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Bildung heute

SCHULVERSUCH AN DER VOLKSSCHULE NOFELS

Notenfrei – von der ersten bis zur vierten Klasse!

Noten verursachen bei Kindern Stress, der gar nicht nötig wäre. Schule funktioniert auch ohne Notendruck.

Volksschule Nofels >> 180 Schülerinnen und Schüler >> in 9 Klassen >> 18 Lehrerinnen und Lehrer (davon vier Lehrer; ein überdurchschnittlicher Anteil!) >> Alle Klassen und Schulstufen sind seit vier Jahren notenfrei.

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In die Schule gehen und nicht benotet werden – für die einen eine Traumvorstellung, für andere ein Ding der Unmöglichkeit. Ob „Schule ohne Noten“ funktioniert, das testet seit bereits vier Jahren die Volksschule Nofels – über alle vier Schulstufen hinweg und mit großem Einsatz und Erfolg.

„Schule ohne Noten“ ist ein Schulversuch, der mittlerweile von fast allen Feldkircher Volksschulen klassenweise aufgegriffen wurde. Die Volkschule Nofels ist seit vier Jahren auf allen vier Schulstufen notenfrei und damit ein Vorreiter, was die Erprobung dieser neuen Beurteilungsform betrifft. Michael Berchtold unterrichtet seit fast 30 Jahren an der Volksschule Nofels und ist begeistert vom Verzicht auf Noten: „Ich war seit vielen Jahren unzufrieden mit unserem Notensystem. Ich hatte Schüler, bei denen die Prüfungsangst Bauchweh und Übelkeit verursachte. Es gab ein Konkurrenzdenken und die Kinder haben sich gegenseitig an den Noten gemessen.“ Heute sei dies

anders: „Statt Kindern, die sich vergleichen, haben wir Schulkameraden, die sich gegenseitig helfen.“ Anders miteinander reden 340 Kinder haben ihre Volksschulzeit in Nofels inzwischen notenfrei absolviert – ohne Angst und ohne Konkurrenzdruck. „In unserem System spricht die Sache für sich und nicht die Note für die Sache“, erläutert Michael Berchtold die neue Beurteilungsform. „Eine Note bleibt sehr abstrakt, eine Mischung aus Interpretation und Berechnung eines Lehrers oder einer Lehrerin. Ja sogar verbale Beurteilungen können oft nicht aussagegerecht ein Leistungsbild vermitteln. Deshalb versuche ich mit den Farben der Ampel (z.B. grün/richtig, orange/guter Ansatz, rot/falsch) die Umsetzung von Lernzielen sichtbar zu machen. Natürlich übersetze ich diese Färbungen in eine für mich brauchbare Handlungsanleitung: Wo muss ich weitere Schwerpunkte setzen, was erneut festigen, welches Kind braucht spezifische Förderungen, usw. Damit habe ich auch jene Unterlagen zur Hand, die das Gesetz noch immer von mir einfordert.“ Jedes Semester endet mit einem Schüler-Eltern-Lehrer-Gespräch, das FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


Bildung heute

etwa 25 Minuten dauert. Diskussionsgrundlage für das Semester-Gespräch ist ein „Portfolio“ des Schülers – eine Sammlung an Arbeiten und Überprüfungen, die während des Semesters gemacht wurden. Ins Portfolio kommen jeweils repräsentative Arbeiten, die aufzeigen, was das Kind schon alles erreicht hat. „Früher haben Eltern mit mir um Punkte in der Benotung gestritten. Heute interessieren Sie sich dafür, was ihr Kind schon alles kann und wo noch Förderbedarf besteht“, beschreibt Michael Berchtold die Vorteile einer benotungsfreien Schule. „Ich zeige den Eltern die Lernziele, was ihr Kind bereits erfüllt hat und wo es noch hapert.“ Edgar Maier, der ebenfalls an der Volksschule Nofels unterrichtet, sieht einen weiteren Vorteil im Dreier-Gespräch von Eltern, Schüler und Lehrperson: „Hier passiert nichts heimlich oder hinter dem Rücken der Eltern bzw. der Kinder. Ich versuche das gemeinsame Gespräch so zu führen, dass sowohl die Eltern als auch die Kinder genau verstehen, worum es geht. Auch negative Dinge werden angesprochen.“ Diese Offenheit und das anders miteinander Reden ziehen weite Kreise, erklärt Maier und ist überzeugt, dass dies Einfluss darauf haben wird, wie Kinder später in ihrem Leben Gespräche führen. Gymnasium oder Mittelschule? Die entscheidende Frage ist und bleibt: Wie kann ohne Noten bestimmt werden, wer ins Gymnasium kommt und wer in die Mittelschule? „Die Einführung der Gesamtschule“, meint Michael Berchtold, „würde diesen Entscheidungsdruck nehmen – für LehrpersoFELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

Regelmäßige Gespräche zwischen Schülern, Eltern und Lehrern über die Lernfortschritte stehen im Zentrum der Schule ohne Noten.

nen wie auch für Eltern. So weit sind wir leider noch nicht.“ Im notenfreien Schulsystem wird deshalb basierend auf den Leistungen des Kindes dessen AHSReife festgestellt. Durch die Sache und nicht durch Noten motiviert An der Volksschule Nofels unterrichtet der gesamte 18-köpfige Lehrkörper ohne Noten. Michael Berchtold und Edgar Mayer sind überzeugt vom System: „Manche Eltern fürchten, dass ihre Kinder ohne Notendruck nicht leistungswillig sind“, berichtet Michael Berchtold. Das Gegenteil ist der Fall: „Unsere Kinder sind durch die Sache selbst motiviert und möchten von sich aus sehen, was sie schon können. Ich werde regelrecht gedrängt, ihnen ein Feedback zu geben.“

Lehrerkollegium treibt Entwicklung voran Noch gibt es kein einheitliches System, wie Schule ohne Noten umgesetzt wird. Jeder Lehrer hat sein eigenes System, um den Kindern Feedback über ihre Leistungen zu geben. Das soll sich ändern: An der Volksschule Nofels arbeitet das gesamte Lehrerkollegium an der Weiterentwicklung des Konzepts. In Abständen von zwei bis drei Wochen tauscht man sich untereinander aus und finden Themenworkshops statt. „Das ist ein neuer, aber überaus wertvoller Prozess, der nicht nur ein Umdenken im Umgang miteinander erfordert, sondern das gesamte Klima an unserer Schule entscheidend prägt“, stellt Direktorin Monika Ritter fest – ein Weg, den die Volksschule Nofels daher konsequent weiterverfolgen möchte. n 11


Bildungsstandort Feldkirch

Die Volksschule Oberau bietet Ganztagesunterricht

Nach Schulschluss ist alles erledigt Volksschüler, die keine schweren Schulbücher, sondern lediglich ihre Lieblingsspielsachen in den Schultaschen tragen: Für 34 Schülerinnen und Schüler der Volksschule Oberau findet seit Herbst letzten Jahres Unterricht anders statt – weil „verschränkt“.

Simone Bertsch ist Lehrerin der 1b Klasse – eine der Klassen, die verschränkt und damit als Ganztagesklasse geführt werden. Am Vormittag Unterricht, am Nachmittag Freizeit – diese Aufteilung gibt es in der 1b nicht. Lernphasen wechseln mit Freizeitaktivitäten ab. „Wenn ich merke, dass die Konzentration der Kinder sinkt, legen wir eine Spielsequenz ein“, erklärt Simone Bertsch. „Die neue Schulform gibt uns die Freiheit dazu und unsere Kinder profitieren.“ 12

Im Herbst 2013 hat die Volksschule Oberau als erste Feldkircher Schule zwei Klassen mit verschränktem Unterricht eingeführt. „Die Eltern konnten wählen, ob ihr Kind eine herkömmliche Klasse oder den Ganztagsunterricht besuchen soll.“ Und die Nachfrage nach der neuen Unterrichtsform war groß. „Bei vielen Eltern stand nicht im Vordergrund, dass die Kinder von 8 bis 16 Uhr an der Schule betreut sind“, betont Simone Bertsch. „Wir haben auch Kinder, die mittags zum Essen nach Hause gehen. Vielmehr schätzen die Eltern das Konzept des Unterrichts, denn sie selbst könnten ihren Kindern nie so

Simone Bertsch >> Geb.: 3.6.1987 >> Ausbildung: HLW Rankweil, Pädagogische Hochschule in Feldkirch; unterrichtet seit 2008. Seit 2009 an der Volksschule Oberau. Lehrerin in der 1b, einer Ganztagesklasse

viel Abwechslung bieten, wie wir das im verschränkten Unterricht tun.“ Wenn es 16 Uhr ist, dann haben die Kinder der 1b an der Schule gelernt, Sport betrieben, mit Freunden gespielt, eventuell auch gemeinsam gegessen, sie waren an der frischen Luft und haben sogar ihre Hausübungen gemacht. „Unsere Kinder tragen in den Schultaschen maximal ihre Spielsachen mit nach Hause.“ Jeder kann seine Stärken leben Unterricht in der Ganztagesklasse hat für Simone Bertsch Aspekte einer Familiensituation: „Als Lehrerin erlebe ich die Kinder nicht nur in der Lernzeit, sondern auch in vielen anderen Situationen und damit mit ihrer ganzen Persönlichkeit.“ Für die engagierte Pädagogin sind Ganztagesklassen ein System, das Zukunft hat, denn hier kann jeder seine Stärken leben: sei es beim Schach, beim Basketball, beim Erlernen eines Musikinstruments usw. FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


Bildung heute

< Verschränkter Unterricht: Lernphasen und Freizeit wechseln sich ab.

„Ich bin überzeugt, dass diese Form des Unterrichts Zukunft hat. Wenn lernen so leicht geht, dann macht das einfach Spaß.“ Simone Bertsch

„Mit dem verschränkten Unterricht kann ich auf die Bedürfnisse der Kinder viel besser eingehen.“ Wenn z.B. ein Kind längere Zeit krank war, dann kann während der Spielsequenzen individuell Versäumtes nachgeholt werden. Es braucht Ressourcen und Partner Damit die Ganztagesschule funktioniert, braucht es natürlich entsprechende Voraussetzungen. „In erster Linie einen Direktor, der voll und ganz hinter dem Konzept steht wie Christa Lissy-Rauch hier bei uns in der Oberau“, betont Simone Bertsch. Es braucht aber auch räumliche Ressourcen. Über das Klassenzimmer hinaus z.B. einen Spielbereich mit Sitzecken, wo gelesen wird, mit Bauklötzen, Lego und Spielsachen. Es braucht nicht zuletzt Partner, die das vielseitige Freizeitangebot möglich machen. So sind die Musikschule Feldkirch, aber auch Feldkircher Vereine mit eingebunden. „Wir hatten auf diese Weise schon Leichtathletik, Basketball, Landhockey, Eislaufen und Schach im Rahmen des Ganztagsunterrichts. Wir kochen aber auch viel mit den Kindern FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

– von Muffins bis zur türkischen Pizza.“ Die Kinder der 1b sind von Montag bis Donnerstag von 8 bis 12.15 Uhr und 13.30 bis 16 Uhr an der Schule. Am Freitag ist um 12.40 Uhr Schluss. Dass mit dieser Form des Unterrichts Mehrstunden geleistet werden müssen, die über eine normale Lehrverpflichtung hinausgehen, nimmt Simone Bertsch gerne in Kauf.

Nach acht Monaten verschränktem Unterricht ist für sie klar: „Ich würde sofort wieder mit dieser neuen Form des Unterrichts starten. Wenn unsere Kinder zu Hause von der Schule erzählen, dann sagen sie nicht: ‚wir haben heute gelernt ...‘ , sondern erzählen, was sie erlebt haben. Wenn Lernen so leicht geht, dann macht das einfach Spaß“, strahlt die junge Pädagogin. n

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Bildung heute > Dr. Ivo Brunner leitet seit 2006 die Pädagogische Hochschule Vorarlberg.

Rektor Dr. Ivo Brunner über die Zukunft der Schule

„Lehrer müssen von Nebentätigkeiten entlastet werden“ Über den Reformbedarf an Österreichs Schulen wird nicht erst seit PISA diskutiert. Die Pädagogische Hochschule (PH) gestaltet als Bildungs- und Forschungseinrichtung die Zukunft der Schule wesentlich mit. Rektor Dr. Ivo Brunner spricht im Interview über strukturelle Schwierigkeiten des österreichischen Schulsystems, wie wichtig die Person des Lehrers für den Lernerfolg ist und dass Direktoren eine Managementausbildung brauchen. Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Herr Dr. Brunner, wo ist für Sie als Rektor der Pädagogischen Hochschule Vorarlberg der Reformbedarf an Österreichs Schulen heute am größten? Wenn ich die Rückmeldungen der Wirtschaft, der Universitäten und auch der weiterführenden Institutionen hernehme, dann – so konservativ das klingen mag – muss die Stärkung der Kulturtechniken des Lesens, Schreibens und Rechnens ein Hauptanliegen sein. Wir müssen schauen, dass wir uns international nicht von anderen Ländern abhängen lassen und diesbezügliche Reformansätze durchziehen. Darüber hinaus braucht es eine Entschleunigung des Lernens. Gesellschaftliche Veränderungen wie wachsender Druck durch neue Medien, 14

unsere schnelle Kommunikation und Hektik bedingen, dass man sich auch beim Lernen Dinge schnell aneignen möchte. Es braucht jedoch das Üben und Wiederholen, um sich etwas nachhaltig anzueignen, das bestätigen auch Hirnforscher. Entschleunigung heißt für mich, auch mal ein Handyverbot an den Schulen auszusprechen. Damit kommt dann auch die Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit im Sinne von Gelerntes behalten und nicht in kürzester Zeit wieder vergessen? Ja. Natürlich bedingt das, dass man das Richtige lernt, nicht überlädt und aussucht, was man für die Zukunft wirklich braucht. Reformbedarf sehe ich aber auch in der Entlastung der Lehrpersonen. Es ist eine Spezifität von österreichischen Schulen, dass die Lehrpersonen mit Nebentätigkeiten belastet sind. Wenn ich das mit andern Schulsystemen vergleiche – Frankreich, England oder nordische Länder – dann haben diese Schulwesen viel mehr verschiedene Berufe im Einsatz. Von Erziehungsassistenten bis hin zu EDV-Technikern. In Österreich wird die Urtätigkeit des Unterrichtens durch die vielen Nebentätigkeiten verwässert: Unsere Lehrer organisieren Projekte, bestellen Busse, ... Nicht, dass sie das nicht können, aber es geht vom Lehren und Erziehen ab. Heißt das, dass es in anderen Ländern auch mehr Personal an den Schulen gibt? Ja. Ich habe gerade einen Gast aus Frankreich hier gehabt. An seiner Schule (ein Collège für 11- bis 15-Jähri-

ge) sind 48 Lehrpersonen und daneben noch 17 andere Berufe im Einsatz – natürlich nicht alle Vollzeit. Ein weiterer Punkt sind die Arbeitsplätze für die Lehrpersonen an den Schulen. Gerade wenn man von neuen ganztägigen Schulformen spricht, reicht es nicht aus, dass ein Lehrer im Lehrerzimmer weniger als einen Quadratmeter Arbeitsfläche eines Schreibtisches zur Verfügung hat. Ein zentrales Anliegen ist mir aber auch die Reformierung der Schule der 10- bis 14-Jährigen und der Übertritt von der Volksschule in die Mittelschule oder eine AHS. Es sollte nicht dem 4. Klasse-Volksschullehrer aufgebürdet werden, dass er die beste Lösung findet. Und wir sollten auch die Eltern mit der Entscheidung nicht überfordern. Die OECD-Bildungsdaten zeigen, dass unter den zehn besten Ländern in Europa acht Länder erst mit zwölf Jahren oder älter differenzieren, welche schulische Laufbahn ein Kind nimmt! Gleichzeitig geht es darum, dass wir mehr Kinder in die mittlere Bildungshöhe bringen. Das funktioniert derzeit nicht und deshalb schneiden wir auch

Dr. Ivo Brunner >> Geb.: 7.4.1952 >> verheiratet, zwei Kinder >> seit 31 Jahren in der Lehrerbildung, zwölf Jahre Leiter der PÄDAK, Seit 2006 Rektor der PH Vorarlberg, zehn Jahre Vorsitzender der Österreichischen Rektorenkonferenz >> Hobbys: Klavierspielen, Lesen, Marathon laufen, Tennis FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


Bildungsstandort Feldkirch

bei PISA schlechter ab. Ein Schulsystem ist dann erfolgreich, wenn es auch die soziale Fairness miteinschließt. Die PH Feldkirch führt im Übrigen derzeit ein großes Forschungsprojekt zur Schule der 10- bis 14-Jährigen durch. Wir haben über 21.000 Fragebögen an Lehrer, Eltern und Schüler ausgeschickt und eine Rücklaufquote von über 80 Prozent. Das ist enorm viel Datenmaterial. Die Ergebnisse werden bis 2015 vorliegen. Das schlechte Abschneiden Österreichs bei PISA hat viel Staub aufgewirbelt. Ist PISA für Sie ein Maßstab für den Erfolg des Unterrichts? Als Maßstab kann man es so nicht bezeichnen. Mit PISA hat man aber die Chance, Bildungssysteme zu vergleichen und Kriterien abzuleiten, was zum Lernerfolg führt. Z.B. hängt längere Anwesenheit an den Schulen eindeutig mit besseren PISA-Ergebnissen zusammen. Oder je mehr Autonomie eine Schule hat, desto mehr ist der Erfolg gegeben. FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

Lehrer zu sein, ist heute mehr als nur Wissensvermittlung. In welchen Bereichen hat sich die Pädagogik in den letzten Jahrzehnten am meisten verändert? Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert und das mit hoher Geschwindigkeit. Die Schule muss darauf reagieren. Es ist ein Wechselspiel: Denn das, was in der Schule passiert, beeinflusst im Gegenzug auch die Gesellschaft – hoffen wir zumindest. Die Wissensvermittlung hat sich nicht so sehr vom Inhalt verändert. Man muss immer noch Zahlenreihen, Grammatik oder die chemischen Systeme kennen. Aber die Vermittlung ist anders geworden: von der lehr- zur lernzentrierten Bildung. Schüler sind heute sehr heterogen den Einheitsschüler gibt es nicht mehr. Kulturelle Hintergründe, familiäre Erziehungsmodelle usw. unterscheiden sich von Schüler zu Schüler. Die Verschiedenartigkeit wird gleichzeitig als Kapital angesehen. Auf diese Unter-

schiede einzugehen und den Unterricht zu individualisieren, ist zu einem wichtigen Punkt in der Wissensvermittlung geworden. Inklusion ist ein bedeutendes Thema: Der Hochbegabte muss genauso Platz finden im Klassenzimmer wie der langsamere Schüler oder ein Schüler mit Handicap. Wenn man Inklusion wirklich lebt, dann bedeutet dies ein soziales und intellektuelles Miteinander. Der Lehrer ist gefordert, auf die Individualität jedes Einzelnen einzugehen. Ein hohes Ziel! Ja, wir versuchen Inklusion an der PH nicht nur zu lehren, sondern bereits in den Lehrveranstaltungen erlebbar zu machen bzw. vorzuleben. Es gibt gute Systeme, dies zu praktizieren. Inklusion ist auch in der neuen PädagogInnenbildung, die letzten Sommer im Nationalrat verabschiedet wurde, ein wichtiges Thema. Die Lehrperson ist der entscheidende Faktor für den

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Bildung heute

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Lernerfolg, heißt es in der viel zitierten Hattie-Studie*. Welche persönlichen Qualitäten muss ein angehender Lehrer für Sie mitbringen? Es liegt – wie Hattie sagt – fast nur an der Lehrperson, ein anregungsreiches Lernklima zu schaffen. Deshalb messen wir der sozialen Kompetenz der Lehrperson sehr viel Bedeutung bei. Wir haben beim Eintritt in die PH ein Eignungsfeststellungsverfahren. Dieses Verfahren hat früher die Studierfähigkeit geprüft. Das hat man nun geändert und wir prüfen die Berufsfähigkeit: Kann ein angehender Student die Herausforderungen des Berufs bewältigen? Ist er den psychischen Belastungen gewachsen? Um das herauszufinden, haben wir ein Verfahren mit einem psychologischen Gespräch und einen psychologischen Fragebogen. Zudem wurde eine Studieneingangsphase eingeführt, während der sich der Studierende selbst überprüfen und seine Eignung reflektieren kann. Manche Experten meinen, dass nicht nur den Lehrpersonen, sondern auch den Familien entscheidende Bedeutung zukommt, wenn es um den Lernerfolg geht … Elternzusammenarbeit ist immens wichtig und zieht sich wie ein roter Faden durch unsere Ausbildung – in der theoretischen Arbeit ebenso wie in der schulpraktischen Vermittlung, die ein gutes Fünftel der Arbeit ausmacht. Wir nehmen die Studierenden z.B. mit auf Elternabende und Elternsprechtage. In der neuen PädagogInnenbildung, die 2015/16 starten wird und für alle Lehrer eine gleichwertige Bildung schafft – das heißt, jeder macht einen Bachelor und dann den Master und die Ausbildung für AHS-Lehrer ist gleich lang wie für die Volks- und Mittelschule – in diesen neuen Curricula ist die Elternbildung ein verpflichtendes Element. Elternzusammenarbeit findet aber auch in der 16

Fort- und Weiterbildung statt, die wir für 6000 Lehrer in Vorarlberg anbieten. Die Ausbildung an der PH soll die Studierenden heute für den Unterricht von morgen rüsten. Wie versuchen Sie, dieser Herausforderung gerecht zu werden? Wir haben unsere Forschung forciert, um die Anforderungen der Zukunft besser abschätzen zu können. Eine Forschungsarbeit über die Wertorientierung von Vorarlberger Jugendlichen war dabei z.B. sehr hilfreich und wurde auch in einem Buch publiziert. Welchen Stellenwert haben Familie, Freizeit, Religion und Demokratie bei den 14- bis 16-Jährigen in Vorarlberg? Wir schauen uns an, was die Gesellschaft in einigen Jahren brauchen wird und richten unseren Unterricht danach aus. Manche Lehrer werden im Laufe ihrer Karriere das Amt eines Direktors übernehmen und als solche mittelständische Unternehmen leiten. Gehen Ihre Weiterbildungsangebote auch darauf ein? Heute ist es schwierig, Direktoren zu bekommen. Es braucht hohe Managerund Führungsqualitäten, um Direktor zu sein. Das hat auch die Politik erkannt und lässt niemanden mehr Direktor werden, der nicht den entsprechenden Hochschullehrgang für Schulmanagement bei uns absolviert. Dieser Lehrgang ist innerhalb der ersten vier

Pädagog. Hochschule Vorarlberg >> Aktuell 520 Studierende und 120 Lehrende >> darüber hinaus über 600 Lehrbeauftragte pro Jahr >> jährlich je 60 Absolventen für Volksund Mittelschule sowie zirka 20 Absolventen für Berufsschulen

Jahre verpflichtend. Dabei wird sehr viel an Kommunikation vermittelt, an Personalführung, aber auch Managementtechniken. Wir haben zudem eine Zusammenarbeit und einen Austausch mit Wirtschaftsbetrieben im Bereich Personalführung, der sehr gut ankommt. Mit 1. Dezember dieses Jahres werden Sie selbst in den Ruhestand treten. Steht schon fest, wer Ihnen als Rektor nachfolgen wird? Aus sieben Bewerbern für meine Nachfolge hat der Hochschulrat einen Dreiervorschlag erstellt, der ans Ministerbüro ergangen ist. Ich erwarte, dass demnächst über die Nachfolge entschieden wird. Alle drei Personen sind für mich jedoch sehr gut geeignet. Ein abschließender Wunsch für die Zukunft der PH Vorarlberg? Ich wünsche mir und meiner Nachfolgerin/meinem Nachfolger, dass sich der Hochschulstandort Feldkirch weiter gut entwickelt und zu einem Bildungscampus erweitert. Dass die eingeleiteten Entwicklungen zur Schulreform weitergeführt und mit Leben gefüllt werden. Und allen angehenden Lehrerinnen und Lehrern wünsche ich, dass sie ähnlich viel Freude am pädagogischen Tun haben werden, wie das bei mir in den letzten 40 Jahren der Fall war. n * Hattie-Studie: Der neuseeländische Bildungsforscher John Hattie hat in einer Studie mit mehr als 800 Metaanalysen, die wiederum 50.000 Einzelstudien zusammenfassen, untersucht, was guten Unterricht ausmacht. Insgesamt waren an den Untersuchungen 250 Millionen Schüler beteiligt. Sein Buch „Visible Learning“ (2008) liefert die umfangreichste Darstellung der weltweiten Unterrichtsforschung.

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Stadt intern > Sechs Mobilbegleiter sind in Vorarlberg unterwegs und überprüfen die Qualität des Bus- und Bahnangebots.

Der Verkehrsverbund Vorarlberg setzt auf Qualität

Günstig allein, das reicht nicht Bus- und Bahnfahren ist mit der 365 Euro Jahreskarte günstig geworden. Doch günstig allein reicht nicht aus. Es muss auch die Leistung passen: Liniennetz, Takt, Ausstattung der Busse ... Matthias Ammann ist für die Qualitätssicherung beim Verkehrsverbund Vorarlberg (VVV) verantwortlich und stellt sich täglich der Herausforderung, noch besser zu werden.

Die Stelle des Qualitätsmanagers wurde 2008 geschaffen und Vorarlberg ist bis heute Vorreiter: Kein anderer Verkehrsverbund in Österreich hat eine solche Stelle. Während am Beginn die Sicherung der Qualität im Mittelpunkt stand, ist der Aufgabenbereich inzwischen stark gewachsen. Neuestes Projekt ist eine ÖPNV-Akademie, die in Zusammenarbeit mit allen Verkehrsunternehmen und dem Wifi 2013 gestartet wurde und die Busfahrer umfassend aus- und weiterbildet. 83 Kriterien sollten erfüllt sein Matthias Ammann erinnert sich an die Anfänge der Qualitätssicherung in Vorarlberg: „Zu Beginn war ich mit einer händisch auszufüllenden Liste und einer Stoppuhr unterwegs und habe notiert, ob die Busse pünktlich und die Fahrer freundlich sind.“ Heute gibt es 83 Kriterien, die Qualität in Bus und Bahn messen und aufzeigen, wo Verbesserungen möglich sind. „Wir prüfen in 18

Vorarlberg 40 Busunternehmen und die Montafonerbahn AG“, erklärt Ammann. Grundvoraussetzung ist, dass die Technik in den Bussen funktioniert – Fahrscheindrucker, Haltestellenansagen usw. „Ebenso wichtig ist jedoch die Qualität unserer Dienstleistung. Im Rahmen des Verkehrsverbundes Vorarlberg sind rund 1200 Personen beschäftigt, die alle das gleiche Ziel verfolgen: Unsere Fahrgäste sollen sich wohl fühlen und wiederkommen.“ Die heißen Eisen Gute Dienstleistung im Bus: das umfasst freundliches Personal, saubere Busse, einen angenehmen Fahrstil, rasche Informationen, wenn es Störungen

Matthias Ammann

Geb.: 14.9.1976; nach Maturabschluss Lehre als Orgelbauer; danach LKW-Fahrer, Fahrschullehrer, Lehrer für Geometrisches Zeichnen und Werken. Schließlich zurück zum Transportwesen als Stadtbusfahrer in Feldkirch (2006–2008), 2008 Wechsel zum VVV: seit Oktober 2008 Qualitätsmanager für den Vorarlberger Verbundraum. Ausbildung bei Quality Austria und TÜV Austria zum Qualitätsmanager und -Auditor.

gibt. „Die Information bei Störungen ist immer wieder Kritikpunkt. Heute bietet uns die Fahrgastinformation im Bus und an den Haltestellen gute Möglichkeiten. Der Fahrer sollte aber auch direkt informieren“, betont Matthias Ammann. Ein weiteres heißes Eisen in puncto Qualität ist das Platzangebot in den Bussen. Seit Einführung des 365 Euro Tickets ist die Zahl der Jahreskartenbesitzer um ca. 55 Prozent gestiegen. „Zu den Stoßzeiten zwischen 7 und 9 Uhr sowie zwischen 12 und 14 Uhr fährt bei uns alles, was Räder hat“, weiß der Qualitätsmanager und ist gleichzeitig sehr zufrieden, wie sich die Vorarlberger Busunternehmen bemühen, ausreichend Busse zu stellen: „In manchen Schiregionen gibt es sogar Kameras an den Haltestellen. Wenn dort 100 Personen stehen, schickt der Unternehmer gleich einen zweiten Bus mit.“ Die Fahrgäste sicher von A nach B zu bringen, ist ein weiteres Qualitätskriterium, das erfüllt werden muss. Matthias Ammann berichtet aus seiner persönlichen Erfahrung als ehemaliger Stadtbusfahrer: „Es ist ein tägliches Miteinander auf der Straße und als Busfahrer darf man sich nichts leisten.“ Und trotz allem könne es zu brenzligen Situationen kommen. „Eine besondere Stresssitatuation ist das Ausfahren aus den Haltestellen zurück in den Fließverkehr, zumal die Busfahrer natürlich unter Zeitdruck stehen.“ Das funktioniert nicht immer problemlos – auch wenn laut Straßenverkehrsordnung klar geregelt ist, dass der Bus Vorfahrt hat. FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


Stadt intern

Qualitätsprüfungen beim VVV 2013 >> 2594 Kontrollen in Vorarlberg >> 26 Unternehmen wurden geprüft >> 195 Kontrollen beim Stadtbus Feldkirch >> Gesamtmittelwert: Alle Unternehmen haben 70 der möglichen 100 Punkte erreicht. >> Der Stadtbus Feldkirch liegt bei 90 von 100 Punkten.

Kunden beobachten genau „Der Fahrer ist unser Aushängeschild, wenn es ums Image geht. Und unsere Fahrer werden von den Fahrgästen genau beobachtet: Ob sie während der Fahrt essen, ob sie rauchen, telefonieren – letzteres ist ein großes Thema, wenn es um die Sicherheit geht – und natürlich, ob sie freundlich sind.“ Doch wer kontrolliert, ob all diesen Qualitätskriterien auch in der Praxis entsprochen wird? Mobilbegleiter prüfen vor Ort Der VVV hat dazu vor zwei Jahren Mobilbegleiter eingestellt. Sechs Personen sind teils in Uniform, teils in Zivil täglich in Vorarlbergs Bussen und in der Bahn unterwegs. Ihre Aufgabe ist es, die Erfüllung der Qualitätskriterien zu checken und das Ergebnis mittels „PDA“ (mobiles Gerät) elektronisch zu erfassen. Die Daten werden an die Zentrale des VVV in der Herrengasse in Feldkirch geschickt und dort ausgewertet. Mobilbegleiter erfüllen aber auch andere Aufgaben: Sie kontrollieren Fahrscheine, geben Auskünfte oder unterstützen vor Ort, wenn Hilfe nötig ist – beispielsweise beim Einsteigen mit Kinderwagen. „Sechs Mobilbegleiter prüfen gemeinsam mit mir den gesamten Verbundraum Vorarlberg: Das sind weit über FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

100 Landbuslinien, die ganzen Stadtbuslinien und die Bahn“, weist Qualitätsmanager Ammann auf die Größe des Aufgabenbereichs hin. 2013 wurden 2494 Qualitäts-Prüfungen durchgeführt. Der Stadtbus Feldkirch wurde 195 Mal überprüft. Das Datenmaterial wird ergänzt durch Daten, die technisch erfasst werden. „Beim Stadtbus Feldkirch sind die Busse bei den Einstiegen mit einem Sensor ausgestattet, der die genaue Zahl der Fahrgäste zählt. Damit können überfüllte Busse oder Linien eruiert werden.“ Mittels Bordcomputer kann aber auch genau festgestellt werden, ob ein Bus an einer Haltestelle unter Umständen zu früh abgefahren ist. Monatlicher Qualitätsbericht „Unsere Busunternehmen erhalten von mir einen monatlichen Qualitätsbericht, der beschreibt, wie gut oder weniger gut sie die Kriterien erfüllt haben“, erklärt Matthias Ammann. Je mehr Überprüfungen, desto besser die Aussage über den Qualitätsstandard. Denn natürlich gibt es auch bei Busfahrern schwarze Tage mit überdurchschnittlich vielen Reklamationen. „Das ist erfahrungsgemäß der erste Tag nach der Fahrplanumstellung. Aber auch Schulbeginn, der erste Schneefall oder Vollmond seien kritisch, erklärt Ammann. Wichtig ist ihm, zu betonen, dass

Qualität nicht von einer einzigen Person abhängt, sondern viele Kriterien gemeinsam ein Gesamtbild ergeben. Dazu zählt nicht zuletzt das Erscheinungsbild der Busse. „Auch hier ist Vorarlberg mit einer einheitlichen Gestaltung federführend in Österreich. Während anderenorts Busse als Werbeträger ihr Aussehen ständig verändern, sind Vorarlbergs Busse auf den ersten Blick erkennbar: die Landbusse gelb, die Stadtbusse in Bregenz blau, in Dornbirn rot, in Bludenz grün und in Feldkirch gelb. „Bei uns kann es schon passieren, dass Fahrgäste nicht einsteigen, wenn ein Ersatzbus in der falschen Farbe vorfährt (lacht).“ Auf höchste Qualität zu achten, ist für den 37-jährigen Qualitätsmanager Matthias Ammann nicht nur im Beruf ein Anliegen, sondern fast schon so etwas wie eine Lebenshaltung. Dabei mag ihm einer seiner früher ausgeübten Berufe zugutekommen: „Für einen gelernten Orgelbauer spielt Qualität eine besondere Rolle. Da geht es um Zehntelmillimeter, damit die Töne der Orgel letztendlich stimmen und das Instrument harmonisch klingt.“ Ganz ähnlich ergibt erst das Zusammenspiel der 83 Qualitätskriterien beim VVV ein rundes Gesamtbild und damit ein Angebot, das immer mehr Bus- und Bahnkunden zu schätzen wissen. n 19


Stadt intern

Baumeister Ing. Michael HaSSler Koordiniert 520.000 Arbeitsstunden

Durchdachte Planung ist das Um und Auf Was haben das Montforthaus, das Schulzentrum Oberau, der Kindergarten Gallmist und die Handelsakademie Feldkirch gemeinsam? Alle Projekte wurden von Baumeister Ing. Michael Haßler fachmännisch begleitet. Der 51-jährige, gerichtlich zertifizierte Sachverständige ist auch beim Montforthaus in Feldkirch der „erste Mann am Bau“.

Eine Vielzahl an Übersichtsplänen vom Montforthaus hängen im Baustellenbüro von Gesamtbauleiter Ing. Michael Haßler. Vor ihm liegt sozusagen „das Buch der Bücher“ – ein akribisch geführtes Projekthandbuch mit allen wesentlichen Details zur Baustelle Montforthaus. Darin finden sich neben bisher erschienenen Presseartikeln auch kleinere Pläne, technische Zeichnungen 20

sowie unzählige von Hand beschriebene Seiten, die Baufortschritte, Problemstellungen und Besprechungsnotizen beinhalten. Dazu Ing. Michael Haßler: „Die größte Herausforderung beim Montforthaus ist die hochkomplexe Geometrie, mit zahlreichen Schiefen und Niveaus. Bei einem so einzigartigen Projekt ist eine gute Dokumentation sehr wichtig. Es gilt – über das Gesamtprojekt betrachtet – 520.000 Arbeitsstunden zu koordinieren. Ohne durchdachte Planung wäre eine zeitgerechte Fertig-

Baumeister Ing. Michael Hassler Eisengasse 19a, 6850 Dornbirn Bürogründung 1993, 5 Mitarbeiter Aufgabenbereiche: >> Projekt- und Kostenmanagement >> Örtliche Bauaufsicht >> Baukoordination >> Generalplaner

stellung unmöglich.“ Konkret lautete die Vorgabe in 23 Monaten Bauzeit die schlüsselfertige Errichtung des Montforthauses durchzuführen. Alle Arbeiten liegen im Plan, wobei auch das Wetter sehr gut mitgespielt hat. Lediglich eineinhalb Tage Wetterschicht, also Stillstand auf der Baustelle, mussten bisher in Kauf genommen werden. 30 Unternehmen in 24 Monaten Mittlerweile befinden sich die Bauarbeiten auf der Zielgeraden. Der finale Terminplan wurde erstellt – immer mit der Option, an unterschiedlichsten Schrauben zu drehen. Denn „bei einem so großen Projekt wird ständig nachjustiert, werden laufend Anpassungen durchgeführt“, informiert Haßler. Seine Aufgabe sieht er darin, die Arbeiten von 30 unterschiedlichen Unternehmen in 24 Monaten so zu koordinieren, dass laufende Anpassungen und zeitliche Verschiebungen einkalkuliert werden, FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


Stadt intern

< Baumeister Ing. Michael Haßler hat als Gesamtbauleiter den Überblick auf der Baustelle beim Montforthaus.

damit am Schluss termingerecht ein mängelfreies Haus an die Stadt übergeben werden kann. „Ich jongliere mit vielen Bällen gleichzeitig. Eine solche Baustelle ist ein fließender, hochdynamischer Prozess, der nur mittels Teamwork zufriedenstellend abgeschlossen werden kann“, betont Haßler. Kein vergleichbares Projekt Mit 31 Jahren Berufserfahrung weiß Haßler, welche Vorbereitungszeit in einem Projekt wie dem Montforthaus steckt. „Meines Wissens gibt es im ganzen Land kein vergleichbares Gebäude, das eine so hochkomplexe Geometrie sowie Technik vorweist“, so Haßler. Hier sind Teamarbeit und ein offenes und ehrliches Miteinander wesentlich. Jedes Detail wird mit den Mitarbeitern auf der Baustelle durchbesprochen.

Insgesamt besteht das Bauleitungsteam aus vier Fachbauleitern – alle Fäden laufen wiederum bei Michael Haßler zusammen, der den großen Überblick bewahren muss: „An Spitzentagen befinden sich 200 Arbeiter gleichzeitig auf der Baustelle. Alle Fragen und Problemstellungen werden an mich herangetragen. Hier gilt es, stets ruhig und überlegt zu handeln.“ Für die Mitarbeiter des Bauamts und die Handwerker vor Ort findet Haßler nur positive Worte: „In Vorarlberg wird extrem hochwertig und effizient geplant und gebaut. Die Planer, Fachbauleiter und ausführenden Unternehmen machen einen super Job, was für mich natürlich eine enorme Erleichterung darstellt.“ Das neue Montforthaus ist für Haßler trotz der momentanen Einrüstung bereits jetzt eine wahre Schönheit, für die es sich lohnt, jeden Tag vor neue Herausforderungen gestellt zu werden. n

Planungsstadträtin Dr. Angelika Lener

„Mit dem neuen Montforthaus entsteht im Herzen von Feldkirch ein modernes Veranstaltungs- und Kongresszentrum. Das Haus wird für kulturelle Höhepunkte und die Belebung der Wirtschaft und des Tourismus sorgen sowie ein Treffpunkt für alle Feldkircherinnen und Feldkircher werden.“

Baustadtrat Daniel Allgäuer

„Bedenkt man die Komplexität des neuen Montforthauses, das innerhalb von 23 Monaten Bauzeit fertiggestellt sein wird, zolle ich den Fachplanern und bauausführenden Unternehmen größten Respekt. Besonders erfreulich ist natürlich, dass der gesamte Bauablauf bis dato unfallfrei verlaufen ist.“

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Stadt intern

Zumtobel entwickelt neue LED-Leuchte fürs Montforthaus

„Montforthausleuchte“ soll Weltmarkt erobern Wer glaubt, dass das Montforthaus mit herkömmlicher LED-Technik ausgestattet wird, der liegt falsch. Die Firma Zumtobel hat in Zusammenarbeit mit den Lichtplanern Belzner Holmes eine Sonderleuchte für das Montforthaus entwickelt. Denn das Kultur- und Kongresshaus stellt auch in puncto Beleuchtung außergewöhnliche Ansprüche.

„Das Produkt wurde den Wünschen und Anforderungen unseres Kunden entsprechend konzipiert“, bestätigt DI Arch. Til Wellmann, der seitens der Fa. Zumtobel international jene Projekte begleitet, bei denen es um besondere Lichtlösungen geht. Zirka 18 verschiedene Leuchtentypen von Zumtobel kommen im Montforthaus zum Einsatz – von der Leuchte in der Tiefgarage bis hinauf zur Lichtlösung in der Dachgastronomie. 2500 Lichtkörper sind es insgesamt. Mehrere 100 Meter an indirekter „Voutenbeleuchtung“ kommen dazu. Gut beleuchtet ist für Til Wellmann ein Gebäude dann, wenn die Idee, die in der Architektur steckt, erlebbar wird. Beim Montforthaus sollen die geschwungenen Formen wirken und die Beleuchtung in den Hintergrund treten. Gleichzeitig soll durch modernste Lichttechnik je nach Anlass die gewünschte 22

Stimmung im Haus erzeugt werden. Als multifunktional genutztes Haus hat das Montforthaus sehr unterschiedliche Ansprüche – von der Fachtagung bis zum Konzert, von Arbeitsatmosphäre bis zu stilvollen Empfängen. „Green Building“ „Wir verwenden im Montforthaus nahezu 90 Prozent LED-Leuchten“, erklärt Christian Auer, der als Kundenbetreuer für das Projekt Montforthaus verantwortlich zeichnet. Das Montforthaus will den Anforderungen eines „Green Buildings“ gerecht werden. Mit LED wird bei gleicher Lichtleistung um 50 Prozent weniger Energie verbraucht. Eine LED-Leuchte hat heute eine Lebensdauer von etwa 50.000 Stunden. Im Vergleich dazu liegt die Lebensdauer einer modernen Leuchtstoffröhre bei durchschnittlich 15.000 bis 20.000 Stunden. „Bei fünf Stunden Brenndauer am Tag liegen wir mit der LED-Leuchte bei 27 Jahren Lebensdauer“, betont Christian Auer die Sinnhaftigkeit von höheren Investitionskosten. Die Sache mit dem Dimmen LED-Leuchten, die stufenlos bis auf null Prozent gedimmt werden können, das war bisher eine ungelöste Herausforderung. „LED-Leuchten werden im Allgemeinen durch Pulsweitenmodulation gedimmt, dabei werden die LEDs sehr schnell an- und wieder ausgeschaltet“, erklärt DI Wellmann. „Je dunkler die

Beleuchtung sein soll, desto kürzer die An- und länger die Auszeiten.“ Das menschliche Auge nimmt diesen schnellen Wechsel nicht wahr. Auf Fotos oder bei Filmaufnahmen kann dieser Wechsel zwischen Ein und Aus aber in Form von Streifen sichtbar werden. „Wenige LED-Leuchten am Markt dimmen bis auf 0,1 Prozent Lichtstärke herunter. „Wenn Sie von 0,1 Prozent den Schritt auf 0 Prozent machen, ist es für das Auge, als würden Sie das Licht abrupt ausmachen.“ Ein Veranstaltungshaus braucht jedoch Beleuchtung, die sanft herunterdimmt, sozusagen „ausfadet“. Til Wellman erklärt weiter, wie dies für das Montforthaus realisiert wurde: „Wir haben eine bestehende ZumtobelLeuchte genommen, dort aber Technologie eingesetzt, die eigens für das Montforthaus entwickelt wurde: eine den Anforderungen entsprechende Platine mit zwei verschieden farbigen LEDs inklusive der entsprechenden Steuerungselektronik. Durch Mischung der verschieden farbigen LEDs kann jetzt jede Nuance von Weiß erzeugt werden. Warmweißes Licht mit 2700 Kelvin, das unserem Empfinden nach einer Glühlampe entspricht bis hin zu kaltweißem Licht, das z.B. bei Tagungen die Konzentration fördert.“ Um sicherzustellen, dass die Dimmbarkeit bis auf Null funktioniert und ein Flackern ausgeschlossen ist, hat Zumtobel unter anderem beim ORF Kameratests gemacht. Ergebnis: Die neue Technik überzeugt! FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


Stadt intern

v.l.: Christian Auer und DI Arch. Til Wellmann präsentieren die von der Firma Zumtobel entwickelte „Montforthausleuchte“.

Licht wirkt Licht erzeugt Emotionen und verändert das Aussehen von Materialien. „Wir haben unsere Leuchte deshalb auf die Montforthausbaustelle gebracht, als die Holzpanele für die Wand und Deckenverkleidung bemustert wurden, um die Farbigkeit des Holzes unter verschiedenen Lichtfarben beurteilen zu können“, schildert DI Wellmann die Produktentwicklung. Er äußert sich sehr positiv über die professionelle Zusammenarbeit mit dem Projektteam in Feldkirch, insbesondere mit Lichtplaner Uwe Belzner: „Er wusste genau, was er will, war gleichzeitig FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

aber auch fachlichen und technischen Argumenten gegenüber aufgeschlossen.“ Als im Herbst 2013 mit der Entwicklungsarbeit bei Zumtobel begonnen wurde, war nicht klar, ob die für das Montforthaus angedachten technischen Lösungen auch tatsächlich funktionieren würden. Heute weiß man, dass im Rahmen des Projekts ein neues Produkt entwickelt wurde, das Zumtobel in vielen weiteren Projekten zum Einsatz bringen wird. Die „Montforthausleuchte“ wird weltweit Anwendung finden. Feldkirch ist die erste Stadt, in der sie zum Einsatz kommt. n FKAktuell_Juni_63x234_inPfade.indd 1

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„Die Menschen hier wissen, was sie in gastronomischer Hinsicht möchten.“ Matthias Finkbeiner

Gastronomie im Montforthaus

„Dinge tun, die dann auch wertgeschätzt werden“ Mit der Familie Finkbeiner übernehmen Spitzengastronomen aus dem Schwarzwald die Gastronomie im neuen Montforthaus. Geschäftsführer Matthias Finkbeiner spricht im Interview über die Beweggründe nach Feldkirch zu kommen, dass ihm Regionalität bei den Produkten ein Anliegen ist und dass sich die Kunden des Montforthauses maßgeschneiderte gastronomische Lösungen erwarten dürfen. Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Herr Finkbeiner, Sie waren in letzter Zeit des Öfteren in Feldkirch zu Abstimmungen. Was sind Ihre ersten Eindrücke von der Montfortstadt? Eine wunderschöne Stadt! Ich war zuvor nie in Feldkirch. Über die Region Vorarlberg war uns aber bekannt, dass man hier auf gastronomische Qualität großen Wert legt. Und dass die Menschen hier FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

wissen, was sie in gastronomischer Hinsicht möchten. Was reizt eine Familie aus der deutschen Spitzengastronomie, den Schritt zu uns ins Ländle zu wagen? Wir kommen auch vom Ländle (lacht). Wir kommen aus dem Schwarzwald. Und von daher sind wir diese Strukturen durchaus gewöhnt und fühlen uns in Vorarlberg wohl. Das Objekt Montforthaus an sich ist natürlich interessant – auch geschäftlich. Und wie eben schon angedeutet, zählt für uns, dass man hier auf eine gute Gastronomie Wert legt und man als Gastronom viele schöne Dinge tun kann, die dann auch wertgeschätzt werden. Sie werden im neuen Montforthaus das Catering für Veranstaltungen anbieten und gleichzeitig die Dachgastronomie führen. Ist es schwierig, diesen Spagat zu meistern? Nein, das ist eine Konzeptsache und die baulichen Voraussetzungen, die Hardware, die im Haus ist, lässt das sehr gut zu.

Wenn ich richtig informiert bin, waren Sie bei der Planung der Küchenlogistik miteinbezogen. Ja, freundlicherweise. Durch das frühzeitige Suchen eines Pächters von Stadtseite war es möglich, in die Planungen miteinbezogen zu werden. Wir haben versucht, unseren Rat so zu geben, dass man, wenn man das Know-how hat, gut arbeiten kann. Im Untergeschoss ist die Hauptküche für das Catering, die große Produktionsküche, untergebracht. Dort kann vorbereitet werden. Dann gibt es weiters in den einzelnen Stockwerken Möglichkeiten zu arbeiten, um die Teller direkt an den Gast rauszuschicken. Und oben für die Dachgastronomie gibt es noch einmal eine Küche, die natürlich kleiner ist als die Bankett- und Vorbereitungsküche unten und mit der die Dachterrassengastronomie abgedeckt wird. Wie viele Mitarbeiter werden in der Montforthausgastronomie tätig sein? Das ist noch schwierig zu sagen. Es wird eine Betriebsleiterin geben, eine Stellvertreterin, einen Küchenchef, aber natürlich muss ich mich mit diesen 25

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Stadt intern

Matthias Finkbeiner >> Geschäftsführer der Montforthaus Gastronomie >> Geb.: 17.11.1978 >> Abitur, Lehre als Koch, international tätig in Küche und Frontbereich verschiedenster Hotels und Restaurants, Studium der Betriebswirtschaft Restaurant Montforthaus >> Sitzplätze: 40 bis 50 >> Größe: 110 m² Dachterrasse Restaurant: >> Sitzplätze: 60 >> Größe: 180 m² Matthias Finkbeiner wird die Gastronomie des neuen Montforthauses leiten.

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leitenden Personen abstimmen, wie viele Mitarbeiter sie zusätzlich brauchen. Und natürlich werden dann auch Aushilfen gesucht. Gerade im Cateringgeschäft arbeitet man viel mit Aushilfen. Aber es wird auch ein fest angestelltes Team geben. Die genaue Zahl an Mitarbeitern ist noch nicht fixiert. Hochwertige Gastronomie hat ihren Preis. Müssen sich Veranstalter im Montforthaus Sorgen machen, dass sie sich das Catering nicht leisten können? Überhaupt nicht! Wir haben neben der Traube Tonbach im Schwarzwald auch einen Betrieb in Meersburg, das neue Schloss – kleiner als das Montforthaus, aber vom Konzept her ganz ähnlich. Da gibt es ebenfalls eine feste Gastronomie, die jeden Tag geöffnet hat und gleichzeitig Veranstaltungen betreut. Wir haben die Philosophie, jede Veranstaltung mit dem Kunden abzusprechen und dabei auch auf die jeweiligen Budgetvorstellungen des Kunden einzugehen. Es gibt ja im Cateringbereich viele Möglichkeiten, wie eine Veranstaltung aussehen kann. Vom kleinen Buffet 26

bis hin zum Fünf-Gänge-Menü ist alles möglich. Auch bei den Weinpreisen ist alles möglich. Jede Veranstaltung wird für sich abgesprochen. Da muss niemand in irgendeiner Form Sorge haben. Das ist uns ganz wichtig. In Feldkirch warten schon viele mit Spannung auf die Dachterrasse des Montforthauses. Was dürfen sich die Gäste denn kulinarisch erwarten? Die Speisekarte steht noch nicht. Es wird aber keine teure Gastronomie, die sich nur ein bestimmtes Klientel leisten möchte. Ich sage das deshalb, weil wir zuhause im Schwarzwald ein Restaurant mit drei Michelin-Sternen führen. Wir werden unsere Speisekarte qualitativ sehr hochwertig, aber den Preisen hier in der Region angepasst gestalten, sowie mit regionalen Produkten kochen. Ein regionales Bier wird es auf jeden Fall geben – ganz wichtig! (schmunzelt) Was wir uns innerhalb des Konzeptes überlegen, ist, Themenabende anzubieten, an denen beispielsweise ein regionaler Winzer seinen Wein vorstellt. Dazu gibt es ein Menü. So wird es sehr facettenreich.

Sie haben die Regionalität der Produkte angesprochen, die im Stammhaus im Schwarzwald eine zentrale Rolle spielt. Das wird auch in Feldkirch so sein? Ganz genau. Wir werden so viele Produkte wie möglich aus der Region beziehen. Beim Bier angefangen. Wir hoffen, dass wir auch das Fleisch aus der Region bekommen. Die eigentliche Lieferantensuche geht aber jetzt erst los. Derzeit sind wir in Gesprächen mit der künftigen Betriebsleiterin, die wahrscheinlich zum 3. Juni anfangen wird und uns bei der Lieferantensuche und beim Aufbau des Unternehmens unterstützt und dann nahtlos die Betriebsleitung übernimmt. Es ist ja auch so, dass bereits Gespräche zu den vorhandenen Anfragen geführt und Angebote geschrieben werden müssen. Am Beginn werde auch ich selbst viel dabei sein, um die angesprochenen maßgeschneiderten Angebote zu liefern. Wird es auch die Möglichkeit geben, in der Dachgastronomie Familienfeste und andere Anlässe zu feiern? FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


Stadt intern

Im obersten Stock des Montforthauses gibt es einen Veranstaltungsraum. Gerade für größere Anlässe wie Familienfeste ist angedacht, dass man diesen Raum anmietet und dort die Feierlichkeit abhält. An den Veranstaltungsraum direkt angrenzend ist noch ein Teil der Terrasse, den man bei schönem Wetter mitnutzen kann. Wie werden Sie die Öffnungszeiten in der Dachgastronomie gestalten? Wir werden am Anfang von vormittags bis abends 18.00 oder 18.30 Uhr geöffnet haben und dann sehen, wie sich die Nachfrage entwickelt. Wenn sich die „à la carte“ Nachfrage für abends intensiv entwickelt, werden wir auf den Markt eingehen. Aber zu Beginn wird

das Restaurant bis abends geöffnet sein. Außer wir machen gerade einen Themenabend. Gibt es bereits einen Namen für das Restaurant am Dach des Montforthauses? Nein, den werden wir gemeinsam mit der Stadt entwickeln. Wahrscheinlich wird es sowieso heißen: Gehen wir ins Montforthaus. Ihr Wunsch für Ihren Start in Feldkirch? Dass die Montforthausgastronomie gut angenommen wird. Dass wir vor allem weiter so gut mit der Stadt zusammenarbeiten, wie das jetzt schon in der Anfangsphase der Fall war – offen und ehrlich und vor allem transparent. Da

ist natürlich viel Abstimmung dabei, wenn zwei Partner zusammenarbeiten. Ich wünsche mir, dass es in Feldkirch so schön weitergeht und dass wir partnerschaftlich auf Augenhöhe arbeiten. Wir freuen uns sehr in Feldkirch zu sein und werden unser Bestes geben. Gibt es schon Feldkircher, die bei Ihnen im Schwarzwald vorbei schauen? Wir haben einige Gäste aus Feldkirch. Ob das jetzt korreliert mit unserem Engagement im Montforthaus, weiß ich nicht … Das wird sich vielleicht noch ergeben. Das wird sich hoffentlich ergeben! (lacht)

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Bildungsstandort Feldkirch

Regionale kulturschaffende bespielen das neue montforthaus

Begegnungen zwischen Musik und Dialog Ein wichtiger Fachplanungsbereich beim Bau des neuen Montforthauses ist die Akustik. Wenn die Berechnungen der Fachplaner zutreffen, bekommt das Haus mit dem Großen Saal einen der besten Konzertsäle im weiten Umkreis. Es ist daher nur folgerichtig, dass das Haus eine enge Kooperation mit dem Vorarlberger Symphonieorchester eingeht und auch die eigene Programmreihe hier Schwerpunkte setzt. Doch nicht nur das: Um dem Auftrag als Kultur- und Kongresshaus gerecht zu werden, ist diese Reihe zwischen den beiden Eckpunkten Musik und Dialog angesiedelt.

Ausgehend von Feldkirchs Geschichte als Bildungsstadt, wissend um die hohe 28

Qualität und Quantität an Kulturschaffenden in der Region, und der Anforderung, dem Markt neue Formate des Kongresses und des Dialogs anbieten zu können, entsteht für das Montforthaus eine eigene Programmreihe zwischen Musik und Dialog. Wie bereits berichtet, entwickeln der Berliner Konzertgestalter Folkert Uhde und der Bregenzer Kongressgestalter Hans-Joachim Gögl hierzu derzeit einen ersten Programmvorschlag. Eng eingebunden sind auch Vorarlberger Kulturschaffende wie das Vorarlberger Landeskonservatorium oder das Sinfonische Blasorchester. „Nicht nur architektonisch zeigt sich das Montforthaus gleichsam urban und bettet sich dennoch harmonisch in den Stadtraum“, erklärt Edgar Eller, Geschäftsführer der Montforthaus Feldkirch GmbH die Grundidee. „Wir wollen auch mit unseren Programmsignalen den Bogen spannen zwischen internationalen Formaten und Künstlern unter

Mag. Klaus Christa

„Folkert Uhde und uns verbinden dieselben Fragen: Was könnte die gespielte Musik mit unserem Leben zu tun haben oder wie kann uns die Musik helfen, unser Leben besser zu bewältigen? Wie kann ein Programm eine Geschichte erzählen, die uns bereichert und unseren Horizont erweitert? Daher ist für uns eine Kooperation mit dem Berliner Konzertgestalter ein großes Glück, auf das wir uns sehr freuen. Einige unserer Musikerinnen und Musiker hatten bereits in der Vergangenheit mit Folkert zusammengearbeitet. Eine für beide Seiten spannende Begegnung.“

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< Im Großen Saal des neuen Montforthauses wird unter anderem das Vorarlberger Symphonieorchester die Premieren der Abokonzerte spielen.

Einbindung der regionalen Szene. So können wir zeigen, wofür Feldkirch steht, was das Haus kann und welche Art von Erfahrung und Erlebnis hier möglich ist.“ Premieren der Abokonzerte des Symphonieorchesters im Montforthaus Neben dieser Reihe bilden die Abokonzerte des Vorarlberger Symphonieorchesters eine zweite wichtige Säule des kulturellen Angebotes. In der kommenden Saison übersiedelt das Orchester wieder zurück nach Feldkirch. Das erste Konzert findet bereits im Jänner 2015 mit dem ungarischen Dirigenten Zsolt Hamar statt. Beim dritten Konzert des neuen Abozyklus mit dabei ist auch Hamars Landsmann, der junge Cellist und mehrfache Preisträger István Várdai. Er debütiert in Vorarlberg mit dem Cellokonzert von András Mihály. „Wir freuen uns schon sehr auf das erste Konzert in diesen so spannenden Räumlichkeiten“, verrät Thomas Heißbauer, seit Herbst 2013 Geschäftsführer des Symphonieorchesters. Doch dies ist nicht der einzige Höhepunkt, den das neue Programm zu bieten hat. „Der Abonnement-Zyklus bietet klassische und romantische Meisterwerke. Die Bandbreite reicht von ‚Sturm und Drang‘ der Wiener Klassik bis zu Gustav Mahlers symphonischer Welterklärung. Zu hören gibt es auch Stücke, die das 20. und 21. Jahrhundert repräsentieren“, fasst Heißbauer das Programm zusammen. n FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

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„Die Generalprobe ist die Feuertaufe für jedes Konzert. Dass wir diese zukünftig im selben Saal abhalten können wie die Premiere, ist für das Symphonieorchester Vorarlberg ein großer Glücksgriff. Und wenn die konzertante Qualität des Hauses nun noch die simulierte Akustik erhält, steht den besonderen Konzertereignissen in Feldkirch nichts mehr im Wege.“

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„Als künstlerischer Leiter des Vorarlberger Landeskonservatoriums ist mir eine enge Vernetzung zu unserem Studienort Feldkirch sehr wichtig. Die Idee, das Potenzial unserer Studierenden in das Programm des Montforthauses aufzunehmen und ihnen gleichzeitig Raum für eigene Entwicklungen zu geben, begrüße ich sehr. Wenn es gelingt, die Akteure vor Ort wie geplant in die Programmierung einzubinden, erhöht sich die Wahrnehmung der Musik- und Bildungsstadt Feldkirch und damit gleichzeitig die Wahrnehmung des Landeskonservatoriums als ein zeitgemäßer Lernraum für künstlerischmusikalische Entwicklungen.“

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> Die je 47 Tonnen schweren Kaplanturbinen wurden eingehoben.

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Beide Turbinen montiert Die Anlieferung und Montage der beiden Kaplanturbinen war sowohl logistisch als auch technisch eine große Herausforderung beim Kraftwerksbau am Illspitz. Damit konnte nun ein wichtiger Meilenstein erreicht werden.

In der Nacht vom 14. auf den 15. April 2014 wurden beide je 47 Tonnen schweren Kaplanturbinen vom Herstellerwerk in Ravensburg per Schwertransport nach Feldkirch angeliefert. Sowohl Pfändertunnel als auch Ambergtunnel stellten keine ernsthaften Hindernisse dar, auch wenn es optisch sehr knapp aussah. Eng wurde es erst in Feldkirch. Vor dem Schattenburgtunnel mussten einige Schilder demontiert werden, dafür boten die Bärenkreuzung und auch der Ardetzenbergtunnel ausreichend Platz. Eng wurde es wieder beim Nofler Kreisverkehr, wo einige Male reversiert werden musste. Die Anfahrt durch die Nofler Au begann dann am frühen Morgen des 15. April und dauerte fast drei Stunden, da nur im Schritttempo gefahren werden konnte. WährenddesFELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

sen warteten am Illspitz bereits zahlreiche interessierte Beobachter auf der Besucherplattform. Gegen 10 Uhr traf der Schwertransport an der Baustelle ein. Bereits nach zwei Stunden war die erste Turbine mit einem schweren Telekran vom Tieflader gehoben und an den Bestimmungsort im Krafthaus platziert. Am Nachmittag folgte die zweite Turbine. Beide Generatoren wurden dann am folgenden Tag in die Baugrube eingehoben. Zwischenzeitlich sind die je 70 Tonnen schweren Maschinensätze fertig montiert. Die feststehenden Teile werden nach Abschluss der Armierungsarbeiten einbetoniert. Strom ab Ende Juli Auch optisch ist an der Kraftwerksbaustelle der Fortschritt deutlich erkennbar. Der Auslaufbereich ist fast fertig. Noch in Arbeit ist die Fischtreppe vom Rhein in die Ill. Im Einlaufbereich werden die letzten Betonarbeiten flussseitig abgeschlossen, danach wird die Brücke über den Einlaufbereich errichtet. Bereits Ende Juli 2014 sollen sich beide Turbinen das erste Mal drehen und Strom produzieren. Der reguläre Betrieb wird zwischen Mitte und Ende August 2014 aufgenommen. n

ERöffnungsfeierlichkeiten Kleine Ill: Nachdem die Bauarbeiten zur Kleinen Ill schon weit fortgeschritten sind, erfolgt die Inbetriebnahme dieses ökologisch hochwertigen Nebengerinnes im Rahmen einer kleinen Feier am Samstag, dem 28. Juni 2014, um 11 Uhr. Zu dieser Feierlichkeit am rechten Illufer ist die Bevölkerung recht herzlich eingeladen. Kraftwerk Illspitz: Auch der Termin zur Kraftwerkseröffnung ist fixiert. Die gesamte Anlage wird am Sonntag, dem 5. Oktober 2014, um 11 Uhr feierlich eröffnet.

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Stadt intern

Sprechstunden der StadträtInnen und stadträte Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold

jeden Dienstag, 17 bis 18 Uhr und Donnerstag, 9.30 bis 11 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1111 >> Allgemeine Verwaltung >> Personalangelegenheiten >> Interkommunale Zusammenarbeit >> Städtepartnerschaft und Ehrenamt >> Sicherheits-, Hilfs-, Rettungs- und Feuerwehrwesen >> Kastrophenmanagement

Stadträtin Marlene Thalhammer

jeden Montag ab 13.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1441 >> Umweltschutz und Abfallwirtschaft

Stadtrat Rainer Keckeis

jeden Montag, 11.30 bis 12.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1441 >> Stadtwerke

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Vizebürgermeisterin Erika Burtscher

nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1111 >> Jugend >> Kindergärten und Kinderbetreuung >> Schulen, Sport und Sportstätten

Stadtrat Dr. Guntram Rederer

jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr. Auskunft: Tel. 304-1231 >> Sozial- und Gemeinwesen >> Familie und Senioren >> Wohnungswesen >> Gesundheitswesen und Gemeindesanitätswesen >> Leichen- und Bestattungswesen

Stadträtin Dr. Angelika Lener

jeden Montag, 10 bis 11.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1441 >> Stadtentwicklung und Stadtplanung >> Raumplanung und Verkehrsplanung >> Altstadterhaltung, Denkmalschutz

Stadtrat Wolfgang Matt

jeden Montag ab 14 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1323 >> Finanzen und Vermögen >> Wirtschaft und Fremdenverkehr >> Landwirtschaft und Forst

Stadträtin Dr. Barbara Schöbi-Fink

jeden Dienstag, 9 bis 10 Uhr Auskunft: Tel. 304-1271 >> Kultur >> Bildung >> Musikschule >> Integration >> Archiv >> Bibliothek und Büchereien

Stadtrat Daniel Allgäuer

nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1442 >> Hochbau >> Straßenbau und Straßenerhaltung >> Kanal- und Wasserbau

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> Der Stadttunnel Feldkirch weist eine Gesamtlänge von zirka 3950 Metern auf. Der Kreisverkehr hat einen Durchmesser von zirka 70 Metern.

Informationsveranstaltungen zum Stadttunnel FEldkirch

Breite Bürgerbeteiligung Bis 18. Juli 2014 liegen die Unterlagen zur Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unter anderem im Rathaus Feldkirch zur Einsichtnahme auf. Wer Fragen zum Stadttunnel Feldkirch hat, kann diese am 23. und 24. Juni in Frastanz und Feldkirch direkt an Experten richten.

Bevor die UVP-Unterlagen zur öffentlichen Auflage gelangten, haben 27 Sachverständige sämtliche direkte und indirekte Auswirkungen durch den Stadttunnel Feldkirch während der Bauphase und im Betrieb geprüft. Die UVP hat das Ziel, mögliche Belastungen für Mensch und Umwelt von vornherein zu vermeiden. Diese Prüfungen beinhalten unterschiedlichste Schwerpunkte, auf die der Stadttunnel Auswirkungen haben könnte, wie das Orts- und Landschaftsbild, Luft und Wasser, Fauna und Flora, Klima und Boden, aber auch Wirtschaft, Tourismus, Denkmalschutz und die Lebensqualität im Umfeld. FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

Transparenz für Bürger Insgesamt haben die Bürgerinnen und Bürger das Recht, ihre Stellungnahme zum Projekt schriftlich bis zum 18. Juli 2014 bei der Landesregierung als zuständige UVP-Behörde abzugeben. Die öffentliche mündliche Verhandlung mit breiter Bürgerbeteiligung bildet schließlich den Abschluss der Erhebungen und wird voraussichtlich im Oktober 2014 stattfinden. Mit dem endgültigen Bescheid der Behörde zum Stadttunnel Feldkirch wird in den darauffolgenden Monaten gerechnet. Veranstaltungen im Juni Zum Verständnis der komplexen und umfangreichen Unterlagen finden im Juni zwei Informationsveranstaltungen in Frastanz und Feldkirch statt. Dort haben alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Fragen direkt an die Experten vor Ort zu richten. Konkret werden Fachpersonen aus den Bereichen Luft und Lärm, die Projektleitung sowie die für den Tunnelbau zuständigen Mitarbeiter für alle Anliegen zum Thema Stadttunnel Feldkirch zur Verfügung stehen. n

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Informationsveranstaltungen „Öffentliche Auflage Stadttunnel Feldkirch“: mit Experten aus den Bereichen Luft und Lärm sowie der Projektleitung und den Tunnelbau-Experten Frastanz: Montag, 23. Juni 2014, von 15 bis 21 Uhr im Foyer des Adalbert-Welte-Saales Feldkirch: Dienstag, 24. Juni 2014, 15 bis 21 Uhr im Pfarrsaal in Tisis

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Die UVP-Unterlagen liegen auf: im Amt der Landesregierung, im Rathaus in Feldkirch, in den Gemeindeämtern Frastanz und Göfis und sind zu den Öffnungszeiten sowie nach telefonischer Vereinbarung einsehbar.

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Schriftliche Stellungnahmen zum Stadttunnel Feldkirch: sind bis spätestens 18. Juli 2014 an die UVP-Behörde im Amt der Landesregierung, Abteilung Verkehrsrecht, Römerstraße 22 in Bregenz, zu richten.

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Stadt intern

> v.l.: Bürgermeister Mag. Berchtold mit Dr. Birgit Obernosterer-Führer und Dr. Christian Suitner

Dr. Suitner trat in den Ruhestand 130 Jahre Feuerwehr Nofels Am 14. und 15. Juni feiert die Feuerwehr Nofels am Sportplatz Äuele ihr 130-jähriges Bestehen – mit Leistungsbewerben, einem bunten Rahmenprogramm und der Einweihung des neuen Tanklöschfahrzeuges. Programm >> Beim Angriffscup am Samstag treten ab 10 Uhr die schnellsten Wettbewerbsgruppen des Landes gegeneinander an. Ab 16.30 Uhr wird in einem K.O.-Finale der Tagessieger ermittelt. >> Zwischen 9 und 12 Uhr ist Gelegenheit, die Feuerlöscher zur zweijährigen Überprüfung zu bringen oder neue Geräte zu erwerben. >> Um 14 und 16 Uhr finden Küchenbrand-Show-Übungen in der Volksschule Nofels statt. >> Ab 18 Uhr sorgen im Festzelt die Coverband „uptoseven“ und ab 21 Uhr die Partyband „Zündstoff“ für Unterhaltung. >> Am Sonntag um 9 Uhr wird das neue Tanklöschfahrzeug feierlich eingeweiht. Anschließend lädt die Nofler Wehr zum Frühschoppen. >> Mit dem Festumzug um 13.30 Uhr, an dem 25 Feuerwehren und Musikvereine teilnehmen, klingt die Feier zum 130-jährigen Jubiläum beim Sportplatz Äuele aus. n 34

Wechsel an der Spitze der Stadtverwaltung Mit Ende Mai 2014 trat Stadtamtsdirektor Dr. Christian Suitner nach 28 Jahren beruflicher Tätigkeit für die Stadt Feldkirch in den Ruhestand.

Bürgermeister Mag. Berchtold bedankte sich im Rahmen der Verabschiedung für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und die fachlich hervorragende Unterstützung, die meist im Hintergrund geschehen sei. 28 Jahre lang war der gelernte Jurist für die Stadt Feldkirch tätig, 23 Jahre stand er der städtischen Verwaltung und damit zuletzt 484 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor. In dieser Zeit hat sich die städtische Verwaltung erfolgreich weiterentwickelt: Anfang der 90er-Jahre hielten im Rathaus EDV-Systeme sowie modernes Personalmanagement mit Personalentwicklung Einzug. Das Konzept einer schlanken Verwaltung wurde unter Stadtamtsdirektor Christian Suitner konsequent verfolgt, ein neues Dienst-

recht für Gemeindeangestellte eingeführt, Fachabteilungen reorganisiert und neue Themen wie beispielsweise Ehrenamt in die Stadtverwaltung aufgenommen. 1999 hat Feldkirch die erste Bürgerservicestelle in Vorarlberg eingerichtet. Dr. Christian Suitner war aber auch stets federführend mit dabei, wenn es um die juristische Begleitung von Großprojekten ging. Neue Führung Mit 1. Juni 2014 hat Dr. Birgit Obernosterer-Führer die Agenden der Stadtamtsdirektion übernommen. Die 41-jährige Juristin und Rechtsanwältin hat seit 2009 die Baurechtabteilung im Rathaus geleitet. n

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Stadt intern

> Bürgerinnen und Bürger können über die OnlinePlattform sowie die gleichnamige App „Schau auf Feldkirch“ Anregungen und Hinweise an die Stadtverwaltung übermitteln.

„Schau auf Feldkirch“ wird rege genutzt

Ihr Online-Draht zur Stadt Feldkirch und seine Bürgerinnen und Bürger gehen mit der Zeit. Das zeigen der Start und die rege Nutzung der Online-Plattform „Schau auf Feldkirch“, die es ganz einfach macht, Hinweise und Anliegen an die Stadtverwaltung zu übermitteln.

Die Aufgaben, die eine Stadt täglich zu erfüllen hat, sind vielfältig. Angefangen bei der Wasserversorgung jedes Haushaltes über die Begutachtung von Bauanträgen, die Konzeption von neuen Radwegen bis hin zur Bereitstellung von ausreichend Kinderbetreuungsplätzen. Im Zentrum aller Bestrebungen stehen die Bürgerinnen und Bürger, die sich in Feldkirch wohlfühlen sollen. Dabei ist Bürgermeister Berchtold die Beteiligung der Feldkircherinnen und Feldkircher ein großes Anliegen: „Viele große Projekte in Feldkirch zeugen von der Wichtigkeit der Bürgerbeteiligung. Mit dem neuen Online-Dienst ‚Schau auf Feldkirch‘ wird dieser Weg konsequent weiterverfolgt.“ FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

Internet und gratis App Es gibt zwei Möglichkeiten, wie der Online-Dienst „Schau auf Feldkirch“ genutzt werden kann. Einerseits besteht die Möglichkeit, Meldungen unter www.schau.auf.feldkirch.at hinzuzufügen. Andererseits kann eine kostenlose App auf jedem Smartphone installiert und im Anschluss eine Mitteilung an die Stadtverwaltung verfasst werden. n

So funktioniert‘s: >> Auf schau.auf.feldkirch.at gehen oder gleichnamige App kostenlos im entsprechenden App Store herunterladen. >> Alle aktuellen Meldungen im Feldkircher Stadtgebiet einsehen. >> Sich persönlich bei „Schau auf Feldkirch“ registrieren und anmelden. >> Neue Meldungen erstellen und auf Schäden, Missstände und andere Ärgernisse hinweisen.

„Vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Mit der Online-Plattform ‚Schau auf Feldkirch‘ erhalten alle Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, rasch und unkompliziert mit den jeweils zuständigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung in Kontakt zu treten und ihre Anliegen unbürokratisch und direkt zu klären.“ Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold

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Stadt intern

< v.r.: Bademeister Patrick Hammerle mit den neuen Pächtern des Kiosks Sabrina Netzer und Günter Fritz.

Schwimmbad Felsenau

Ein modernes Bad mit Tradition Im Schwimmbad Felsenau trifft Geschichte auf Gegenwart, baden Jung mit Alt, besteht Technik aus Beständigkeit und Hightech. Keinem anderen Bad ist die Verbindung zwischen Traditionellem und Neuem mit so viel Persönlichkeit so gut gelungen.

Heuer besteht das Traditionsbad Schwimmbad Felsenau bereits seit 111 Jahren. Das denkmalgeschützte Bad hat somit schon viel erlebt, aber äußerlich scheint sich nicht viel verändert zu haben. Die Optik lässt Nostalgie aufkommen. Technisch geht das Bad jedoch absolut mit der Zeit. Nicht nur die Verwendung von hautfreundlichem Grander Wasser, sondern auch die energiefreundliche Erwärmung des Wassers mit einer Solaranlage auf dem Dach ist mehr als zeitgemäß. Dazu kommt modernste Bädertechnik, wie beispielsweise bei der entspannenden Schwalldusche. Das Publikum im Schwimmbad Felsenau ist bunt gemischt. So treffen 36

sich junge Mütter mit ihren Babys und Kleinkindern bei der Elefantenrutsche, Jugendliche beim Sprungbrett, Erholungssuchende bei den Massagedüsen und die ältere Generation kann trotzdem noch ungestört und in Ruhe ihre Bahnen im Schwimmerbecken ziehen. Diese gelungene Kombination von kleinen und großen Badegästen gibt dem Bad seinen ganz persönlichen Charakter. Die Felsenau hat familiärem Charme und bietet gleichzeitig attraktive Veranstaltungen wie Vollmondschwimmen und Aqua Fitness. Neu in der Saison 2014 Auch personell geht das Schwimmbad Felsenau neue Wege. Denn heuer sind gleich mehrere neue Gesichter zu sehen. Der Kiosk hat mit Sabrina Netzer aus Frastanz eine engagierte Pächterin gefunden. Und auch Patrick Hammerle führt mit Begeisterung das Schwimmbad Felsenau in seine erste Saison als Bademeister. n

Das Schwimmbad Felsenau blickt auf eine 111-jährige Geschichte zurück.

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Vollmondschwimmen im Schwimmbad Felsenau: 13. Juni/12. Juli/10. August geöffnet bis Mitternacht

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PANORAMA

Rezept von alessandro de paola aus salento

Käsekuchen Alessandro de Paolo von der Eisdiele Pinocchio ist leidenschaftlicher Koch und Kuchenbäcker. „Feldkirch aktuell“ verrät er sein Rezept für einen Käsekuchen.

Zutaten & Zubereitung Boden >> 200 Gramm Mehl >> 3 große Löffel Zucker >> 1 Ei >> 1 Beutel Vanillezucker >> 75 Gramm Margarine >> 1 Teelöffel Backpulver Ei, Vanillezucker, Zucker und Margarine verrühren, Mehl und Backpulver

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hinzufügen und den Teig kneten. Eine halbe Stunde an einem kühlen Ort rasten lassen. Zutaten & Zubereitung Füllung >> 4 Eier >> 1 Packung Vanillezucker >> 150 Gramm Zucker >> 3 Becher Topfen, 20 % >> 1/4 l Sahne >> je eine ungespritzte Orange und Zitrone >> Obst nach Wahl bzw. Saison Eier trennen, Eiweiß steif schlagen. Eidotter, Zucker und Vanillezucker schaumig rühren. Topfen und Sahne mit der Zucker-/Eimischung verrühren, die Orangen- und Zitronenschalen hinein raspeln. Anschließend das Eiweiß

vorsichtig unterheben. Obst reinigen, bei Bedarf entkernen und in mundgerechte Stücke schneiden. Backform mit Butter einfetten, Semmelbrösel darin schwenken, sodass sie an der Butter in der Form haften bleiben. Teig ausrollen und in die Form legen. Die halbe Topfenmasse einfüllen. Das vorbereitete Obst darauf legen und den Rest der Masse darüber gießen. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Wenn die Temperatur erreicht ist, den Kuchen ca. 45 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist. Auskühlen lassen, den Kuchen vorsichtig vom Rand der Backform lösen. n

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PANORAMA

DGKS Sabine Hilby

DGKS Sabine Hilby arbeitet seit 16 Jahren beim Krankenpflegeverein Nofels.

auch hausmittel können helfen

Kopfschmerzen Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Schmerzzuständen und kaum jemand leidet nicht hin und wieder darunter. Meist handelt es sich um Spannungskopfschmerzen, Migräne oder eine Kombination.

Bei länger anhaltenden Schmerzen bzw. bei immer wieder auftretendem Kopfweh sollte unbedingt die Ursache beim Hausarzt abgeklärt werden, damit die Schmerzen nicht chronisch werden bzw. eine Migräne gezielt behandelt werden kann. Wer nicht gleich zur Tablette greifen will, versucht es möglichst bei den ersten Anzeichen mit folgenden Hausmitteln.

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Hilfreiche Hausmittel >> einige Tropfen Pfefferminzöl rechts und links im Schläfen-, im Nackenund im Stirnbereich leicht kreisend einreiben >> ein kaltes Armbad mit beiden Armen gleichzeitig bis unter die Achseln >> ein bis zwei Gläser Wasser trinken >> Akupressur: leicht kreisende Bewegungen mit Zeigefinger an rechter und linker Schläfe für 10 bis 30 Sekunden. Leichter Druck mit Daumen und Zeigefinger an der Nasenwurzel >> Reflexzonenmassage: an beiden Großzehenunterseiten für einige Sekunden leichten Druck ausüben >> Coolpack für einige Minuten im Nackenbereich und/oder Stirnbereich auflegen >> eine halbe Stunde Ruhe in abgedunkeltem Raum

Weitere Tipps >> auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten >> Genug essen – auch Hunger und der absinkende Blutzuckerspiegel können Kopfschmerzen verursachen >> Schokolade, Rotwein, Käse meiden (bei bekannter Migräne) >> Kaffeepause einlegen – doppelter Espresso (eventuell mit einem Spritzer Zitrone) >> Frischluft – Sauerstoff tanken >> Ausdauersport gegen Schmerzen (nicht bei akuter Migräne) >> Relax-Techniken lernen >> Entspannung in der Badewanne

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Informationen zu den fünf Feldkircher Krankenpflegevereinen sowie zur Mitgliedschaft: www.krankenpflegevereinefeldkirch.at

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Stadt intern

Javoyan Mahar flüchtete vor fünfeinhalb Jahren nach Vorarlberg

Von Armenien nach Feldkirch Javoyan Mahar ist 25 Jahre alt. Vor etwas mehr als fünf Jahren ist er mit seiner Frau aufgrund der schwierigen politischen Situation in Armenien nach Vorarlberg geflüchtet. Mittlerweile lebt das Paar mit zwei Töchtern im Alter von zweieinhalb und vier Jahren in Feldkirch.

Keine Perspektive, keinen Job, das Gefühl „nicht gebraucht“ zu werden, keinerlei Wert-, dafür umso mehr Geringschätzung – niemand möchte eine solche Situation erleben müssen. Für viele Migranten und Flüchtlinge ist dies jedoch tägliche Realität. Die Caritas Vorarlberg setzt sich seit Jahren erfolgreich für Menschen ein, die aus verschiedensten Gründen aus ihrem Ursprungsland fliehen mussten. Neben Beratung, werden den Menschen FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

auch Wohnraum und Arbeitsstellen vermittelt. Der junge Armenier Javoyan Mahar arbeitet seit einigen Monaten im Rahmen des Caritas-Projekts „Nachbarschaftshilfe“ bei der Stadtgärtnerei in Feldkirch. Er lebt seit mittlerweile fünfeinhalb Jahren mit seiner Frau und seinen zwei Töchtern in Feldkirch. Wie lange er noch in Österreich bleiben kann, ist ungewiss. Im Moment ist er glücklich darüber, endlich einer Beschäftigung nachgehen zu können. Job gibt Perspektive Asylwerber dürfen in Österreich keiner regulären Arbeit nachgehen. Aus diesem Grund hat die Caritas das Projekt „Nachbarschaftshilfe“ ins Leben gerufen. Das Projekt ermöglicht es diesen Menschen, Hilfsdienste zu verrichten. Neben Privatpersonen, denen die Flüchtlinge im Haushalt und bei Gartenarbeit zur Hand gehen, haben auch Kommunen die Möglichkeit, Asylwerber zu beschäftigen und ihnen damit wieder

neue Perspektiven zu bieten. Konkret dürfen Flüchtlinge maximal 31 Stunden pro Monat arbeiten. Mit dieser Tätigkeit erhalten sie eine sinnvolle Aufgabe und etwas Geld, um den Alltag besser bewältigen zu können. „Javoyan Mahar hilft uns bei Arbeitsspitzen aus. Wir schätzen seine Verlässlichkeit und seinen Arbeitseinsatz sehr und profitieren auch persönlich durch den interkulturellen Austausch“, sagt der Leiter der Stadtgärtnerei, Manfred Breznik. Auch im Stadtbauhof sind zwei Personen als Wegmacher über das Caritasprojekt „Nachbarschaftshilfe“ beschäftigt. n

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Weitere Informationen: zum Projekt „Nachbarschaftshilfe“ der Caritas Feldkirch unter www.caritas.at zur Stadtgärtnerei Feldkirch unter www.feldkirch.at/rathaus/stadtbauhof

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VEREINSLEBEN

zehn Jahre Seniorenbörse Feldkirch

Es gibt nichts, das sich nicht lösen ließe Am 1. April 2004 war die Geburtsstunde der Seniorenbörse Feldkirch. Damals ging ein Team von engagierten Seniorinnen und Senioren mit der Idee der organisierten Nachbarschaftshilfe an die Öffentlichkeit. In allen Ortsteilen Feldkirchs wurden Kontaktstellen eingerichtet und Seniorinnen und Senioren, die Hilfe und Unterstützung im Alltag brauchen, unterstützt.

Die Seniorenbörse in Feldkirch war 2004 eine der ersten Seniorenbörsen landesweit. Mittlerweile gibt es zehn Seniorenbörsen und es kommen immer noch neue hinzu. Ein Mann der ersten Stunde ist Franz Berkmann. Seit zehn Jahren ist der „Mister Seniorenbörse“ unermüdlich im Einsatz. Franz Berkmann: „2003 hat mich der damalige Leiter des Bürgerservice angesprochen. Die Stadt wollte ein Hilfsangebot für Senioren aufbauen und ich wurde gefragt, ob ich bereit wäre, etwas für Senioren zu tun. Ich bin handwerklich geschickt, mein Motto ist ‚es gibt nichts, das sich nicht lösen lässt‘ und so hat mich die Aufgabe angesprochen.“ Die meisten Anfragen kommen heute aus dem Bereich der Gartenarbeit. Heckenschneiden, Bäume setzen, Rasen mähen oder Gemüsebeete umstechen, sodass im Frühjahr und im Herbst für die Helfer der Seniorenbörse Hochsaison ist. „Ich bin mittlerweile 77 Jahre alt und ich mache mir so meine Gedanken, 40

wie lange ich das noch machen kann. Deshalb bin ich froh, dass wir dieses Jahr die Weichen für die Zukunft gestellt haben.“ Wechsel an der Spitze Anfang des Jahres wurde der Verein „Seniorenbörse Feldkirch“ gegründet. Bruno Gamon als Obmann und Franz Berkmann als stellvertretender Obmann möchten die Idee der Seniorenbörse fit für die weiteren Jahre machen. Bruno Gamon: „Wir möchten die Ursprungsidee der organisierten Nachbarschaftshilfe weitertragen und Drehscheibe sein für Menschen, die Hilfe benötigen. Ganz konkret sind wir eine Anlaufstelle für all jene, die aufgrund ihres Alters, ihrer Gesundheit oder ihrer besonderen Situation Unterstützung bei den kleinen Dingen des Alltags benötigen.“ Das Tätigkeitsspektrum reicht von Kuchen backen, über Gartenarbeit, Sozialstadtrat Dr. Guntram Rederer

„Feldkirch hat mit seinen Seniorinnen und Senioren viele verborgene Schätze, die mittels der Börse gehoben werden können. Jahrzehntelang erprobte Kompetenzen, vielfältige Fähigkeiten und Feldkircher Herzblut finden und spiegeln sich bei allen, die in der Seniorenbörse mitmachen. Herzliche Gratulation und weiterhin bestes Gelingen.“

Bruno Gamon übernimmt die Leitung der Seniorenbörse von Franz Berkmann.

Erledigungen im Krankheitsfall, Unterstützung bei Fragen zum Computer und rund ums Internet, Einkaufen bis hin zu kleinen Reparaturen im Haushalt. Neue Kontaktstelle in Tosters Neu ist die Zentrale der Seniorenbörse Feldkirch in Tosters, im Gemeinschaftsraum des betreuten Wohnens. Jeden Mittwoch von 9 bis 11 Uhr. Die bewährten Außenstellen in Gisingen (Bäckerei-Café Montfort) mit Franz Berkmann und in Nofels (Haus Nofels) mit Adi Moser sind weiterhin ein wichtiger Bestandteil der Seniorenbörse Feldkirch. n

>>

Wenn Sie Hilfe brauchen oder Ihre eigenen Fähigkeiten in den Dienst der guten Sache stellen wollen: Tel. 0676/441 01 00 Mo und Mi, 9–11 Uhr www.seniorenboerse-feldkirch.at info@seniorenboerse-feldkirch.at

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VEREINSLEBEN

Stadt Feldkirch Ehrt Engagierte Bürgerinnen und Bürger

Goldene Verdienstzeichen verliehen Am 16. Mai wurden neun Feldkircherinnen und Feldkirch mit dem Verdienstzeichen der Stadt Feldkirch in Gold geehrt und damit für ihr großartiges ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet.

Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold überreichte das Ehrenzeichen an folgende Personen: Ing. Thomas Kathan für sein 35-jähriges Engagement bei der Faschingsgilde der Spältabürger – seit 25 Jahren steht er dem Verein als Präsident vor. Herbert Frei für 26 Jahre Obmannschaft bei der Trachtengruppe Feldkirch und seine besonderen Verdienste um die Pflege des Brauchtums in Feldkirch. Die Trachtengruppe ist seit 2010 Trägerin des immateriellen UNESCO-Kulturerbes. FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

Harald Weißenbacher als Gründungsmitglied der Guggamusik Spältaschränzer Feldkirch und für 21 Jahre Präsidentschaft im Verein.

ger den Gesunden Lebensraum. Viele Jahre war sie für die Bewirtung auf der Schihütte des Schivereins Tosters verantwortlich.

Erich Perle ist mit 64 Dienstjahren dienstältester aktiver Bergretter der Bergrettung Feldkirch-Frastanz. Er bekleidete das Amt des Kassiers, des Funkwarts und des Ortsstellenleiters.

Karl-Heinz Harbarth ist seit 25 Jahren engagierter Obmann des Rassekleintierzuchtvereins Feldkirch. Er organisiert jährlich eine Ausstellung. Hinzu kommen Leistungsschauen, Vorträge und Schulungen, vor allem für Kinder und Jugendliche.

Gusti Giesinger war 1984 Gründungsmitglied der Aktivgruppe Gesunder Lebensraum Gisingen. Seit 1993 leitet sie den Verein, der längst zu einer Institution in Feldkirch geworden ist und vielfältige Impulse für die Gisinger Dorfgemeinsschaft setzt. Friedl Haueis ist seit 1977 in diversen Funktionen für den Liederhort Tosters tätig, seit 2002 Obfrau des Vereins. Seit 2008 leitet sie den Besuchsdienst im Haus Gisingen, seit 2009 gemeinsam mit Gusti Giesin-

Rösle Meier ist seit 17 Jahren Oberschützenmeisterin der Union Schützengesellschaft. Im Laufe ihrer Schützenkarriere hat sie drei Staatsmeistertitel errungen und nahm an der Weltmeisterschaft in Caracas 1982 teil. Norbert Breuss ist seit 30 Jahren Obmann des Obstund Gartenbauvereins Gisigen, der rund 800 Mitglieder hat. Er bietet interessierten Hobbygärtnern praktische Unterstützung und Information. n 41


VEREINSLEBEN

< Schistar Hermann Maier besuchte bei der Feldkircher Vereinsmesse u.a. die Raiffeisen TS Gisingen.

Raiffeisenbank Feldkirch unterstützt Vereinsarbeit

Engagement bei der Vereinsmesse Die Raiffeisenbank Feldkirch engagiert sich stark für heimische Vereine. Mit Workshops, Fachvorträgen und der Partnerschaft bei der Vereinsmesse leistet sie einen wichtigen Beitrag für das Vereinswesen. Die Feldkircher Bevölkerung profitiert aber auch von langjährigen Schulpartnerschaften.

Die Raiffeisenbank Feldkirch unterstützt seit vielen Jahren Vereine, soziale und kulturelle Organisationen: neben finanziellen Fördermitteln auch durch qualitative Unterstützungen in Form von vereinsspezifischen Fachvorträgen und Workshops. Sie leistet damit einen

aktiven Beitrag für das ehrenamtliche Engagement, auf das unsere Gesellschaft in vielen Bereichen angewiesen ist. Mit Stolz blickt die Regionalbank auf eine beachtliche Anzahl von Angestellten, die als ehrenamtliche Funktionäre den Fördergedanken auch in ihrer Freizeit in den Vereinen leben. „Die Feldkircher Vereine leisten einen unbezahlbaren Dienst für die Gesellschaft. Die damit verbundene Leistung verdient Anerkennung und Respekt“, erklärt Dir. Richard Erne. Wie sehr die Arbeit der Vereine von Raiffeisen und ihren Partnern geschätzt wird, zeigt auch der Auftritt des langjährigen Werbepartners Hermann Maier bei der kürzlich stattgefundenen Feldkircher Vereinsmesse. Der 54-fache Weltcupsieger, Triple-Skiweltmeister und Doppel-

Olympiasieger unterstrich mit seinem Auftritt auf der Aktionsbühne die Wichtigkeit der Vereinsarbeit als sinnvolle Freizeitgestaltung und Schmiede junger Talente. Sozialkompetenz vermitteln Verantwortung will die Raiffeisenbank Feldkirch auch für junge Menschen in der Region übernehmen. So liegt der Fokus in der Lehrlingsausbildung nicht nur auf der Schulung von fachlichen Inhalten. Großer Wert wird auf die Vermittlung von Sozial- und Persönlichkeitskompetenzen gelegt. Diese Werte fließen auch in den Schulpartnerschaften mit ein, wenn Mitarbeiter sich aktiv in den Unterricht einbringen und Themen wie Schuldenfallen aufgreifen oder Tipps für Bewerbungen geben. n

> Langjährige Schulpartnerschaften pflegt die Raiffeisenbank mit den Feldkircher Grundschulen. So konnte sich zum Beispiel die Vorarlberger Mittelschule Gisingen kürzlich über zwölf zusätzliche Computer freuen. Auch der vom Elternverein initiierte Apfeltag wurde wiederum mit hundert Kilo der knackigen Vitaminbomben unterstützt.

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Stadt intern v.li.: VDir. Ronald Schrei, ABF-Geschäftsführer Mag. Florian Kresser und VDir. Mag. Anton Steinberger

Bau hat begonnen

Projekt Wichnerpark Ende Mai erfolgten Spatenstich und Baubeginn des neuen Wichnerparks. Davor haben Sparkasse und ZIMA zur gemeinsamen Präsentation des Projekts eingeladen, bei der das zukünftige Quartier erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

Mag. Anton Steinberger und Ronald Schrei, Vorstandsdirektoren der Sparkasse Feldkirch, und Prokurist Herbert

Caser von der s Wohnbank sowie ZIMAGeschäftsführer Karlheinz Steiner mit seinem Wohnbauteam und Architekt DI Erwin Werle freuten sich über das große Interesse. Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold betonte bei seiner Begrüßung, dass Feldkirchs Bevölkerung in den letzten drei Jahrzehnten um über ein Drittel zugenommen habe, was auch ein Zeichen für die gute Lebensqualität hier sei. Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit und informierten sich persönlich über den Wichnerpark, welcher im Grünen Wohnen mit den Vorteilen der Stadt verbindet. n

Vorstellung des neuen Wohnquartiers „Wichnerpark“.

Verlängerung der ABFPartnerschaft Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet die Arbeitsinitiative Bezirk Feldkirch (ABF) und die Sparkasse Feldkirch. Diese Partnerschaft wurde vor kurzem wieder verlängert. Dazu stellte sich die ABF mit einer Leistungsschau in der Sparkassenzentrale vor. Dabei waren die Bereiche „Holzbau & Landschaftspflege“ mit Hochbeeten, Kinder-Tischgarnituren sowie Holzspielelementen ebenso zu sehen wie die Bereiche „Produktion & Logistik“ mit Verpackungsmustern und die „Mikroverfilmung & Digitalisierung“. Die ABF ist eine Kooperation gegen Langzeitarbeitslosigkeit, an der 24 Gemeinden beteiligt sind. Regionale Solidarität und gemeinsame Verantwortung sind die Grundlage, um für arbeitslose Menschen neue Perspektiven zu schaffen. n

Geburtstagsfeier – 40 Jahre Gisinger Sparkasse Die Filiale Gisingen der Sparkasse Feldkirch feierte kürzlich ihren 40. Geburtstag. Filialleiterin Nilgün Erdogan und ihr Sparkassenteam bedankten sich für das entgegengebrachte Vertrauen mit einer Einladung zum gemeinsamen „Feiertag“. Zahlreiche Kundinnen und Kunden, Kolleginnen und Kollegen, Geschäftsfreunde sowie frühere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgten für ein „volles Haus“. Dabei wurden vier Gisinger Sparkassenjahrzehnte wieder lebendig. < Filialleiterin Nilgün Erdogan und ihr Gisinger Sparkassenteam

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MENSCHEN

jubilare vom 14. juni bis 12. september 2014

Die Stadt Feldkirch gratuliert Geburtstage

80.

>> Markart Gisela, Gisingen >> Walkam Alfred, Nofels >> Meier Gebhardine, Nofels >> Lenhart Ruth, Tosters >> Fiel Valentin, Tosters >> Blenke Magdalena, Tosters

85.

>> Spanner Johanna, Feldkirch Stadt >> Spiess Laura, Levis >> Naphegyi Tibor, Altenstadt >> Stecher Aloisia, Gisingen >> Wendland Ingeborg, Gisingen >> Allgäuer Ferdinand, Gisingen >> Kühne Artur, Nofels >> Hertnagel Irene, Nofels >> Büchel Hildegard, Nofels >> Peter Maria, Tisis

90.

>> Nöbl Margareta, Feldkirch Stadt >> Kathan Huberta, Altenstadt >> Lins Rosa, Gisingen >> Köck Martha, Tisis

91.

>> Jele Margarethe, Feldkirch Stadt >> Moser Gemma, Feldkirch Stadt >> Schmid Paula, Levis >> Nikolatti Rudolf, Gisingen >> Felder Notburga, Nofels >> Blenke Gisela, Tosters >> Gsteu Anna, Tisis

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92.

>> Tamberger Georg, Gisingen >> Neumayer Erna, Gisingen >> Selb Klaudia, Tisis

93.

>> Alton Hildegard, Altenstadt >> Kuster Oskar, Gisingen >> Gieger Herta, Nofels >> Schweigkofler Herbert, Tosters >> Stalzer Sieglinde, Tosters

94.

>> Meyer Aloisia Sr. Benigna, Feldkirch Stadt >> Zimmermann Cäcilia, Gisingen >> Allgäuer Karoline, Gisingen >> Rusch Hermina, Tisis

95.

>> Ammann Otto, Levis >> Huber Theresia, Tosters >> Grömer Agnes, Tisis

98.

>> Madel Agnes, Nofels

99.

>> Frummelt Josefa, Tisis

Goldene Hochzeit >> Hannelore und Alfred Gadler, Tisis >> Hannelore und Ferdinand Oehry, Nofels

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MENSCHEN

alles gute

… zum 90. Geburtstag am 3. März: Pauline Noser aus Tosters

... zum 95. Geburtstag am 3. März: Karolina Matt aus Gisingen

... zum 90. Geburtstag am 10. März: Anna Schweigkofler aus Gisingen

... zum 90. Geburtstag am 11. März: Rosina Lampert aus Gisingen

... zum 95. Geburtstag am 14. März: Schwester Valentina aus Feldkirch

... zum 90. Geburtstag am 18. März: Irma Staab aus Altenstadt

... zum 95. Geburtstag am 19. März: Stefanie Sonderegger aus Tosters

... zum 90. Geburtstag am 23. März: Maria Wüstner aus Tosters

... zum 90. Geburtstag am 28. März: Maria Heinzle aus Feldkirch

... zur Goldenen Hochzeit am 4. April: Lotte und Egon Mair aus Altenstadt

... zur Diamantenen Hochzeit am 12. April: Brunhilde und Adolf Paul aus Nofels

... zum 95. Geburtstag am 15. April: Frieda Scheffknecht aus Levis

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MENSCHEN

< Erich Perle ist auch mit 85 Jahren noch aktives Mitglied der Bergrettung Feldkirch-Frastanz.

Erich Perle – seit 64 Jahren Bergretter

„Ein Anorak gegen drei Päckle Tabak ...“ Erich Perle ist mit 85 Jahren das dienstälteste Mitglied der Bergrettung Feldkirch-Frastanz. Im Interview erzählt er, wie er zu seiner ersten Bergausrüstung kam, über seinen Einsatz beim Lawinenunglück 1954 im Walsertal und dass auch er schon einen Schutzengel am Berg hatte. Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Herr Perle, woher kommt Ihre große Begeisterung für die Berge? Das Berggehen liegt ein bisschen in der Familie. Meine Eltern stammten aus dem Lechtal und sind mit den Bergen aufgewachsen. Mein Vater war noch mit 69 Jahren gemeinsam mit mir am Piz Buin. Ich selbst bin zu Ostern 1946, mit 18 Jahren, meine erste Bergtour auf die Drei Schwestern gegangen. Während des Krieges war ja an den Grenzen überall Stacheldraht und die Gipfel nicht erreichbar. Auch der Nenzinger Himmel war damals beispielsweise gesperrt.

Bergsportler finden heute modernste Ausrüstung – von atmungsaktiver Kleidung bis hin zu ultraleichten Gerätschaften. Wie waren denn Sie damals ausgestattet? Ich kann Ihnen meinen ersten Anorak noch zeigen! Ich hab ihn gegen drei Päckle Tabak bei einem Kriegsteilnehmer aus dem Kaukasus eingetauscht. Der Anorak war aus Baumwolle – außen grün und innen weiß, damit man ihn im Winter wenden konnte. Den hab ich lange Jahre getragen. Meine Schuhe hatte ich zu Beginn noch vom Militär.

... zur Goldenen Hochzeit am 23. April: Ingeborg und Wolfgang Schatzmann aus Gisingen

... zur Goldenen Hochzeit am 30. April: Lydia und Martin Maier aus Nofels

Alles gute

... zum 90. Geburtstag am 15. April: Ludmilla Kurz aus Feldkirch

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MENSCHEN

> Winterübung der Bergrettung FeldkirchFrastanz anno dazumal

Die ersten richtigen Bergschuhe hab ich im Rahmen einer Kleiderspende von der Stadt Glarus bekommen. Natürlich hatten wir Knickerbockerhosen. Anfangs aus Cord und später aus Loden. Die hat meine Frau dann selber genäht. Als Ausrüstung hatten wir Hanfseile – die Norm war 30 Meter. Ein 35 Meter Seil hatte schon Überlänge. Heute sind 50 Meter normal. 1954 habe ich mein erstes Nylonseil am Mont blanc verwendet. Auf dieser Tour hab ich übrigens auch meinen Tourenpartner kennengelernt, mit dem ich 40 Jahre gemeinsam in die Berge gegangen bin. Er feiert heuer seinen 100. Geburtstag!

aus ins Elbrus Gebirge gefahren. Zu den schönsten Touren zählten für mich jedoch die Durchquerung der Dolomiten im Winter und die Königspitze gleich neben dem Ortler. Ich weiß nicht, wieso mich dieser Berg so gefreut hat – vielleicht war‘s die Tatsache, dass ich erst mit 52 dort oben war oder es war sein besonderer Name (schmunzelt).

Ihren Entschluss, Bergretter zu werden, haben Sie den bewusst gefasst oder wie kam es dazu? Das hing mit dem Tod eines Bergkollegen am Gallinakopf zusammen. Er ist dort abgestürzt. Durch andere Bergkollegen bin ich dann 1950 zur Bergrettung gekommen.

Apropos Mont blanc – welches waren denn die höchsten Berge, die Sie bestiegen haben? Ich hab insgesamt dreißig 4000er gemacht. Ich war, wie gesagt, am Mont blanc und auf dem 5600 Meter hohen Damavand im Iran. Dazu sind wir 5000 Kilometer mit dem Auto von Feldkirch

Nochmals zurück zu den Anfängen – es scheint früher unvergleichbar mühsamer gewesen zu sein, in die Berge zu gehen. Wie empfinden Sie das? Ja, zu Beginn hatten wir ja nicht einmal Fahrräder. Wir sind oft um zwölf Uhr in der Nacht mit dem Zug ins Oberland gefahren, um dann möglichst früh am Ausgangspunkt der Tour loslaufen zu können. Mit den Fahrrädern ging’s schon besser. Wir radelten bis nach Partenen, nahmen den Schrägaufzug und konnten dann starten. 1500 Höhenmeter waren eine Durchschnittstour.

Erinnern Sie sich noch an Ihren ersten großen Einsatz? Ja, das war 1954 beim Lawinenunglück im Großen Walsertal. Am ersten Tag des Unglücks waren wir noch in Dalaas, wo ja eine Lawine den halben Bahnhof mitgerissen hatte und zehn Menschen ums Leben kamen. Erst als wir wieder nach Feldkirch kamen, wurde bekannt, dass im Walsertal so viel passiert war. Wir haben im Gasthof Schäfle in der Marktgasse übernachtet, um für einen Einsatz abrufbereit zu sein. Wir waren dann auch bei den ersten, die nach Fontanella kamen und eine ganze Woche bei den Rettungseinsätzen mit dabei.

... zur Goldenen Hochzeit am 2. Mai: Rosa und Kurt Allgäuer aus Gisingen

... zum 101. Geburtstag am 2. Mai: Johann Zraunig aus Gisingen

... zum 90. Geburtstag am 3. Mai: Selma Maier aus Gisingen

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>


MENSCHEN

>

Ein weiterer großer Einsatz war Anfang der 70er-Jahre, als zu Silvester eine Lawine in der Nova mit mehreren Todesopfern abging. Und an einen Einsatz in Rauz erinnere ich mich auch noch gut. Da hat eine Lawine die Straße verschüttet und jemand hatte behauptet, dass zwei Autos verschüttet seien – wir haben die ganze Nacht gesucht. Schlussendlich kam aber niemand zu Schaden. Als Bergretter erlebt man wahrscheinlich auch schöne Dinge. Was ist Ihnen besonders in Erinnerung geblieben? Einmal sind wir im Winter auf die Wildspitze gegangen. Neben uns waren noch zwei Bayern unterwegs. Einer von ihnen hat kurz vor dem Gipfel die Ski in eine Schneewechte gesteckt und dabei die Wechte abgebrochen. Er ist daraufhin abgerutscht und konnte sich erst nach Zirka 25 Metern an einem Felskopf festhalten. Wir haben ihn mit unserem Seil raufgezogen. Während mein Kollege und ich danach eine tolle Abfahrt genießen konnten, sind die beiden Bayern mit je einem Ski, aber gesund zurück ins Tal gefahren (schmunzelt). Bergretter riskieren ihr eigenes Leben für andere Menschen. Haben Sie sich manchmal gefragt, ob dieser Einsatz wirklich dafür steht? Eigentlich nicht. Obwohl es schon Dinge gibt, bei denen man den Kopf schütteln muss. Besonders wenn es im Winter sehr lawinengefährlich ist. Ich bin all die Jahre allerdings nie zur Haustüre hinaus, ohne dass meine Frau mich inständig gebeten hätte „gib Obacht“. Haben sich die Einsätze über die Jahrzehnte verändert? Geändert …(denkt nach) … ja, wie wir zu einem Einsatz gerufen wurden, das war früher ganz anders. Nachdem nur wenige ein Telefon hatten, ist die Polizei 48

Erich PErle Geb.: 3.12.1928 Ist seit 64 Jahren Mitglied der Bergrettung Feldkirch-Frastanz verheiratet mit Erika, zwei Kinder: Gerold und Christine Hobbys: Berge, Fotografieren Höchste bestiegene Gipfel: Mont blanc: 4810 m, Damavand (höchster Berg im Iran): 5610 m

zu jedem Einzelnen nach Hause gekommen, um ihn persönlich zu verständigen. Später hatten wir Telefonlisten für die Alarmierung. Und noch später kamen dann die Pager. Während wir früher in Feldkirch rund 15 Bergretter waren, haben wir heute 25 aktive Mitglieder mit entsprechender Ausbildung. Sind Sie selbst auch schon einmal in eine brenzlige Situation am Berg geraten? Zweimal hab ich einen Schutzengel gehabt. Einmal auf einer Tour vom Alpilakopf zum Tuklar, beim Abstieg. Wir waren zu dritt unterwegs und ich ging in der Mitte. Da hat sich hinter uns ein zirka 1000 Kilo schwerer Stein gelöst und kam den Berg herunter. Er hat Gott sei Dank nur mein Schienbein gestreift … Diese Situation ist mir noch viele Jahre nachgegangen. Vor allem wenn jemand hinter mir am Schotter gerutscht ist. Und einmal bin ich in der Schweiz mit einem Fuß in eine Gletscherspalte eingebrochen. Was mir jedoch nach 64 Jahren als Bergretter bis heute zu schaffen macht, ist, dass acht meiner Bergrettungskollegen ihr Leben am Berg verloren haben. Nicht im Einsatz, sondern bei unterschiedlichsten Touren: im Bergell, auf den Drei Schwestern, in Amerika, … Ein Restrisiko bleibt immer, egal wie erfahren und vorsichtig man ist.

Wann waren Sie selbst zum letzten Mal im Bergrettungseinsatz? Ich gehe bis heute bei Einsätzen mit. Allerdings nimmt man jetzt Rücksicht auf mich (lacht). Es gibt ja Jüngere bei uns, als ich es bin. Aber normale Bergtouren mach‘ ich immer noch gerne. Sie werden im Dezember Ihren 86. Geburtstag feiern. Wie schafft man es, so fit zu bleiben? Von nichts kommt nichts (lacht). Seit meiner Pensionierung waren meine Frau und ich jeden Herbst eine Woche zum Wandern im Südtirol. Und auch sonst sind wir viel gemeinsam in den Bergen unterwegs gewesen. Fit bleibt man aber auch durch die Arbeit am Hang, hier im Garten am Ardetzenberg und natürlich durch tägliches Radfahren. n

Männerberatung Die Veränderung wagen und aus der Vergangenheit die Zukunft neu gestalten. • • • • • • •

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Sie treffen einen Berater persönlich am Montag 17.00 bis 19.00 Uhr im Ehe- und Familienzentrum Herrengasse 4, 6800 Feldkirch maennerberatung@kath-kirche-vorarlberg.at T 05522/74139 www.efz.at

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VERANSTALTUNGEN

termine im juni, juli, august und september 2014

Für Seniorinnen und Senioren Feldkircher Seniorenbund Ansprechperson: Rudolf Neumayer, Tel. 726 53, E-Mail: apidur@vol.at Mittwoch

25. Juni 10.00: Abfahrt Busplatz mit Müller-Touristik zur Tagesfahrt Bad Rothenbrunnen im Biosphärenpark Großes Walsertal mit Wandermöglichkeit zur Alpe Gaden, Zubringerbus von Buchboden zum Gasthaus Rothenbrunnen und zurück. Ausweichtermin: 1. Juli, Anmeldeschluss: 16. Juni

ESV Tennisclub Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91 Donnerstag

21. August 7.30: Abfahrt Busplatz mit Müller-Touristik zum Tagesausflug Landeswandertag Laterns Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91

pensionistenverband ortsgruppe feldkirch Ansprechperson: Rosmarie Kirschner, Tel. 771 45 Mittwoch

18. Juni Halbtagesfahrt zur Juppenwerkstatt nach Riefensberg

Seniorenrunde tisis Ansprechperson: Arnold Lins, Tel. 761 06 Samstag

14. Juni 7.45: Abfahrt Bahnhof Feldkirch zum Pfarrausflug nach Konstanz Dienstag

Donnerstag

Donnerstag bis Freitag

28. August 8.00: Abfahrt Busplatz mit Müller-Touristik zum Bergfrühstück im Hotel Alpenblume, Damüls Anmeldeschluss: 22. August

26.–27. Juni Jasserausflug nach Ainring im Berchtesgadenerland

17. Juni 13.00: Abfahrt Bahnhof Feldkirch zur leichten Wanderung Lauterach – Jannersee

Täglich

Donnerstag

Wandern mit Heimo 8.00: ab Gisingen Viehgatter, eine zirka einstündige Wanderung

26. Juni 14.30: Bibelstunde mit Mag. Maria Ulrich-Neubauer im Pfarrhaus

Jeden Dienstag

Dienstag

Hobbykegeln 10.00–14.30: im Gasthaus Krone, Koblach-Straßenhäuser

1. Juli 9.00: Abfahrt Bahnhof Feldkirch zur Wanderung Hittisau – Engenlochschlucht

Jeweils dienstags

Dienstag

24. Juni, 9. September 14.30: Tanzen mit LiveMusik im Hotel Büchel in Gisingen

15. Juli 12.15: Abfahrt Bahnhof Feldkirch zur leichten Wanderung Gauenstein in Schruns

Jeden Donnerstag

Dienstag

24. Juni 14.00: Grillfest

jassen 14.00: im Gasthaus Löwen in Nofels

29. Juli 8.15: Abfahrt Bahnhof Feldkirch zur Wanderung Zürs – Monzabon – Rüfikopf

Donnerstag

Dienstag

Jeden Mittwoch

17. Juli 12.00: Grillmittag in Levis,

9. September 14.00: Jassen

Nordic Walking 8.00: ab Milchhof Gisingen

Donnerstag

4. September 10.00: Abfahrt Milchhof Gisingen zur Radsternfahrt nach Koblach Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91

Freitag

11. Juli 12.00: Abfahrt Busplatz mit Müller-Touristik zum Halbtagesausflug Landestreffen in Fontanella, Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91 oder 05524/230 80

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Seniorenrunde gisingen Alle Veranstaltungen im Pfarrheim Ansprechperson: Julitha Hilby, Tel. 376 59 Dienstag

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VERANSTALTUNGEN

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Dienstag

Mittwoch

12. August 8.00: Abfahrt Katzenturm, Bus Linie 73, zur Alpwanderung Großwalsertal

9. Juli 15.00: Seniorennachmittag bei gemütlichem Zusammensein

Dienstag

Mittwoch

26. August 12.00: Abfahrt Bahnhof Feldkirch zur Wanderung Dornbirn – Rappenloch

13. August 15.00: Seniorennachmittag bei gemütlichem Zusammensein

Dienstag

Sonntag

9. September 13.00: Abfahrt Katzenturm, Bus Linie 73, zur leichten Wanderung Gurtis – Bazora

7. September 15.00: Gemeindefest

Sozialkreis tosters Ansprechperson: Helga Metzler, Tel. 783 81 Dienstag

9. September Seniorenausfahrt – Details siehe Pfarrblatt

sozialkreis levis Ansprechperson: Roswitha Avedikian, Tel. 396 37

Mittwoch

Mittwoch

10. September 15.00: Seniorennachmittag bei gemütlichem Zusammensein

20. August Bergfrühstück Silvretta Nova

Vorarlberger seniorenring Ortsgruppe Feldkirch Ansprechperson: Werner Danek, Tel. 0699/128 562 17

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Seniorenreferat der stadt Feldkirch Ansprechperson: Beatrix Müllner, Tel. 304-12 32 Mittwoch

26. Juni Rappenloch-Karren

24. Juli Wanderung Alpe Nenzigast

2. Juli 20.30: Sternenkunde zum Staunen im Palais Liechtenstein Es werden Fragen geklärt wie: „Was ist ein Stern?“, „Woher kommen die klangvollen Namen der Sterne?“ und „Wie unterschiedlich können Sterne sein?“. Beitrag: kostenlos Anmeldung erforderlich, begrenzte Teilnehmerzahl

Donnerstag

Dienstag

14. August Gipslöcher – Lech

22. Juli 22.30: Praktische Sternenkunde im Matschelser Ried –

Donnerstag

3. Juli Tagesausflug Seefeld/Tirol Donnerstag

Evangelische Pfarrgemeinschaft feldkirch Alle Veranstaltungen in der Evangelischen Pauluskirche im Gemeindesaal, Bergmanngasse 2 (Kirche-Untergeschoß) Anprechperson: Barbara Wedam, Tel. 0699/112 054 32

10. September Landeswandertag Lünersee

Donnerstag

Jeweils dienstags

10. Juni, 9. september 14.00: gemütliches Beisammensein im Pfarrsaal Levis

Mittwoch

17. Juli Wanderung Alpe Saluver Donnerstag

nur bei klarem Himmel Teilnehmer lernen, wie man sich am Himmel orientiert, was der Feldstecher zeigt und was ein größeres Fernrohr. Bitte Feldstecher und Taschenlampe mitbringen. Beitrag: kostenlos Anmeldung erforderlich, begrenzte Teilnehmerzahl

Seniorenbörse feldkirch Senioren helfen Senioren, Tel. 0676 /441 01 00, EMail: info@seniorenboersefeldkirch.at, www.seniorenboerse-feldkirch.at Jeden Mittwoch

Zentrale 9.00–11.00: Tosters, Langäckerweg 4 („Betreutes Wohnen“ hinter dem Haus Tosters) Jeden Montag

AuSSenstellen 9.00–11.00: Gisingen, Hauptstraße 52 a (BäckereiCafé Montfort) Nofels, Magdalenastraße 9 (Café im Haus Nofels) FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


VERANSTALTUNGEN

Unsere auflösung zum strassennamen-quiz der Märzausgabe

Wer war Dr. Andreas Ulmer? Dr. Andreas Ulmer lebte von 1880 bis 1952 und war Priester, Kirchenarchivar, Landeshistoriker und Schriftsteller.

Nach dem frühen Tod seiner Eltern wuchs er bei seiner Verwandtschaft in Feldkirch auf. Er besuchte die Stella Matutina, studierte Theologie und absolvierte das Priesterseminar. Wegen ei-

nes Ohrenleidens war er nur beschränkt in der Seelsorge einsetzbar. Durch jahrelanges Quellenstudium im Vorarlberger Landesarchiv in Bregenz war es ihm möglich, profunde Werke zur Vorarlberger Geschichte zu verfassen. Seine Bücher über die Burgen und Edelsitze sowie seine Werke zur Kirchengeschichte Vorarlbergs und Feldkirchs gelten bis heute als Standardwerke. 1944 übersiedelte er von Bregenz nach Feldkirch, wo er im Stadtarchiv die Urkunden sortierte und beschrieb. n

Dr. Andreas Ulmer verfasste unter anderem Werke zur Kirchengeschichte Feldkirchs.

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VERANSTALTUNGEN

> HIM werden am 27. Juli das Publikum beim Poolbar-Festival begeistern.

vom 4. Juli bis 17. August wird gefeiert

Poolbar-Festival Kulturelles von Nischen bis Pop bietet das Poolbar-Festival 2014 unter anderem mit Musik von: Bilderbuch, Sofa Surfers feat. poolbar/generator, Gilles Peterso’s Sonzeira, The Dandy Warhols, Cody ChesnuTT, Bonaparte, Shout Out Louds, Anna Calvi, The Hidden Cameras, Maximo Park, HIM, Ja, Panik, 5/8erln in Ehr’n, Irie Révoltés, The Subways, Raketkanon, The Real McKenzies, Wallis Bird, WhoMadeWho, Fink, William Fitzsimmons u.v.a.

Was die ultimativen poolbar-FestivalUtensilien eingefleischter Fans sind, konnte kürzlich im Rahmen einer Kunst-Aktion herausgefunden werden. Festivalbesucher der letzten Jahre waren aufgerufen, die schrägsten persönlichen Gegenstände, die sie mit dem poolbar-Festival verbinden, Anfang Mai in die Pratersauna mitzubringen. Das Kreativ-Kollektiv Kompott wählte daraus die außergewöhnlichsten 15. Die Objekte werden Teil einer Skulptur werden, die Kompott bei den poolbarFestivals in Wien und Feldkirch ausstellen wird. Neugestaltung der Pratersauna Im Rahmen von poolbar mit Pratersauna 2014 wurde in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Wien zum dritten Mal ein Architektur-Wettbewerb für 52

den poolbar-Standort Pratersauna Wien ausgeschrieben. Gesucht war ein schlüssiges, nachhaltiges und optisch ansprechendes Konzept zum Thema „Feiern unter freiem Himmel“, das die Neugestaltung der Innen- und Außenbereiche der Pratersauna zur Folge hat. Die beste baukünstlerische Entwurfsidee lieferte Rainer Wallmann: Sein Siegerprojekt wird gemäß der Wettbewerbs-Vorgaben 2015 umgesetzt werden. Die Fertigstellung ist für 2015/2016 geplant. Siegerprojekte „mind the gap“ Die ArtDesign Feldkirch und das poolbar-Festival unterstreichen mit dem gemeinsamen Kunst-Wettbewerb „mind the gap“ einmal mehr ihre konsequente Bereicherung für die heimische Kreativ-Szene. Aus den 17 vielfältigen Wettbewerbseinreichungen zum Thema „Schnittstelle“ wählte die Jury die zwei interessantesten Ideen aus: Das Konzept „Urban Kid“ der in Deutschland arbeitenden Künstlerin Maxim Delia ruft an verschiedenen, öffentlich zugänglichen Standorten in Vorarlberg zur generationenübergreifenden Neuentdeckung des weltverbreiteten Spieleklassikers „Tempelhüpfen“ bzw. „Himmel und Hölle“ auf und lädt zum Mithüpfen ein. Das Projekt „Warten/Erwarten“ des Vorarlbergers Klemens Frick zielt auf die Schnittstelle zwischen analogen und digitalen Realitäten, zwischen Aktivität und Passivität ab, indem er mit einem Lade/Bitte-warten-Icon – sonst bekannt vom Computerbildschirm – Betrachter

bewusst irritiert. Seine künstlerische Intervention wird sowohl als Installation bei poolbar mit Pratersauna in Wien umgesetzt als auch in der Altstadt Feldkirchs und beim poolbar-Festival Feldkirch eingesetzt werden. HIM beim poolbar-Festival Rechtzeitig zum 15-jährigen Jubiläum der Hit-Single „Join Me (In Death)“, die der finnischen Band einst nicht nur den internationalen Durchbruch bescherte, sondern auch heute noch grundlegende Bedeutung für den musikalischen Stellenwert der Gruppe hat, kommen HIM am 27. Juli für ein exklusives Konzert zum poolbar-Festival nach Feldkirch. Neben den bereits seit längerem fixierten Shows von Anna Calvi, William Fitzsimmons, Maximo Park, Bilderbuch, Cody ChesnuTT, The Dandy Warhols u.v.m. wird mit der finnischen Gruppe HIM das Lineup des diesjährigen poolbar-Festivals um einen prominenten Headliner und eine absolute Kultband reicher. In Anbetracht der enormen Popularität der finnischen Band empfiehlt es sich, Tickets rasch zu sichern, denn eine Verlegung des Konzertes in eine größere Location wird von den Veranstaltern ausgeschlossen. Kartenvorverkauf gestartet Der Vorverkauf für alle Veranstaltungen läuft bereits. Erhältlich sind Tickets und Punktekarten auf poolbar.at, am Tourismuscounter im Palais Liechtenstein oder bei den Vorverkaufsstellen. n FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


VERANSTALTUNGEN

Land Vorarlberg verleiht Gestaltungspreis

LAVA Award 2014 Im Rahmen der ArtDesign 2014 verleiht das Land Vorarlberg erstmals den „LAVA Award“ und zollt damit der Kreativszene im Gestaltungsbereich Anerkennung.

Urban kid lädt zum Mithüpfen ein „Urban kid“ ist eines der Siegerprojekte des Kunstwettbewerbs „mind the gap“, der von der ArtDesign und der poolbar gemeinsam ausgeschreiben wurde. Beim Hinke-, Hickel-, Hüpfekasten, Huppe-, Hopse-, Hinckelspiel, auch bekannt als Himmel und Hölle, Tempelhüpfen oder Reise zum Mond, freuen sich die Veranstalter schon heute auf spannende Interaktionen und die generationenübergreifende Neuentdeckung eines weltverbreiteten Spieleklassikers auf öffentlichen Flächen in Feldkirch. Künstlerin Maxim Delia, geboren in Baia Mare, Rumänien, lebt und arbeitet heute in Deutschland. Unter dem Motto „No thinking; thinking prevents seeing“ erarbeitet sie fortwährend lebendige künstlerische Arbeiten. FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

Vorarlberg besitzt traditionell ein hohes Selbstverständnis im Umgang mit Gestaltung. Die hier verankerte Kreativitätskultur scheint ständig in Bewegung, in fortwährender Entwicklung und hat international Bedeutung erlangt. Sie spricht ihre eigene Sprache und versteht es ganz individuelle Einfärbungen und Ausformungen zuzulassen. Diese Vielfältigkeit spiegelt sich in gleich mehreren Sparten – Bildende und Angewandte Kunst, Design, Architektur sowie Handwerk. Kooperation mit ArtDesign Der “LAVA Award“ ist die erste Ausschreibung eines Gestaltungspreises durch das Land Vorarlberg. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert. Was die Verleihung des ersten LAVA Awards betrifft, kooperiert das Land Vorarlberg mit der wohl prägendsten Veranstaltung im Bereich der Gestaltung in Vorarlberg, der ArtDesign Feldkirch. Die ArtDesign ist die erste Messe im Bereich der Creative Industries, die im deutschsprachigen Raum Gestaltung mit Bildender und Angewandter Kunst auf einer gemeinsamen Plattform präsentiert. Die ArtDesign sieht sich an der Schnittstelle von Design, Kunst und Mode. Mit mittlerweile rund 7500 Be-

suchern und 110 Ausstellern aus 10 Nationen beweist sie eindrücklich, welche Bedeutung eine interdisziplinäre Messe dieser Art im Westen Österreichs hat. Zusatzkategorie „Newcomer“ Der LAVA Award wird in der Zusatz-Kategorie „Newcomer“ unter der Schirmherrschaft der Stadt Feldkirch verliehen und ist mit 1000 Euro dotiert. „Newcomer“ sind im Idealfall Studierende, die zum Zeitpunkt der Bewerbung über eine aktuelle Inskription verfügen. „Newcomer“ sind auch Labels oder Firmen, welche noch nicht länger als drei Jahre am Markt sind oder aber Designer und Künstler, bei denen der Studienabschluss noch nicht länger als drei Jahre zurückliegt.

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ArtDesign Feldkirch Reichenfeld-Areal 10. bis 12. Oktober 2014 www.artdesignfeldkirch.at

LAVA Award 2014 (LAnd VorArlberg Award) Lava ist die Bezeichnung für eruptiertes Magma, das an die Erdoberfläche ausgetreten ist. Die Bezeichnung rührt daher, dass es fließt, so lange seine Temperatur entsprechend hoch ist. (…) Abhängig von den Bedingungen beim Aufstieg und der Abkühlung bildet Lava unterschiedliche Erscheinungsformen, die ganz entscheidend von der Viskosität der Lava abhängen. (Quelle: wikipedia)

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AUS ALTEN ZEITEN

> Blick in die Feldkircher Schmiedgasse. Links im Bild der alte Eingang zur Polizeiwache.

Die letzten Friedensmonate im Jahr 1914

Die Ruhe vor dem Sturm Mit dem Kriegsausbruch am 28. Juli 1914 ging eine Ära des Friedens, des Fortschritts und Aufbruchs zu Ende. Niemand in Feldkirch hätte zu Beginn des Jahres 1914 gedacht, dass nach einem halben Jahr der bürgerliche Alltag, das Arbeitsleben, die lieb gewonnenen Freizeitvergnügen zu Ende sein würden. Von Stadtarchivar Mag. Christoph Volaucnik

Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig (1881–1942) nannte in seinem Buch „Die Welt von gestern“ diese Ära das „goldene Zeitalter der Sicherheit“: „Alles in unserer fast tausendjährigen Monarchie schien auf Dauer gegründet und der Staat selbst der oberste Garant dieser Beständigkeit ... Unsere Währung, die österreichische Krone, lief in blanken Goldstücken um und verbürgte damit ihre Unwandelbarkeit. Jeder wusste, wie viel er besaß oder wie viel ihm zukam, was erlaubt und was verboten war ... Alles stand in diesem weiten Reiche fest und unverrückbar an seiner Stelle und an der höchsten der greise Kaiser ... Niemand glaubte an Kriege, an Revolutionen und Umstürze ... Alles 54

Radikale, alles Gewaltsame schien bereits unmöglich in einem Zeitalter der Vernunft ...“ Was geschah in Feldkirch zwischen Januar und Juli 1914? Werfen wir einen Blick in den Feldkircher Anzeiger. Öffentliche Bauten Um ein Hochwasser wie 1910 zu vermeiden, wurde 1914 das Projekt einer Illschluchterweiterung geplant und durchgeführt. In den Felsen der sehr engen Kapfschlucht hatte sich 1910 das Wasser der Ill aufgestaut, ein Rückstau entstand und die Wassermassen flossen in die Stadt. Durch die Entfernung der Felsen aus dem Flussbett sollte ein problemloser Abfluss des Wassers bei Hochwasser ermöglicht werden. Vorbedingung für diese Bauten war ein Stollen durch den Ardetzenberg, der das Wasser der Ill ab- und in den Hämmerle Kanal einleitete. 50 beim Stollenbau beschäftigte Arbeiter streikten Anfang Februar, verlangten einen höheren Lohn, ein Arbeiter verunglückte tödlich. Am 1. April wurde im Beisein von viel Prominenz die Stollendurchschlagsfeier begangen. Als weitere Schutzmaßnahmen sollten meterhohe Dämme gebaut werden. Im Jänner 1914 beauftragte die Gemeindevertretung den Stadtmagistrat mit der Ausarbeitung von Plänen für Uferschutzmauern am rechten Illufer.

Die Finanzierung sollte zwischen Stadt, Land und Staat aufgeteilt werden. 1914 war aber auch der Neubau des städtischen Waisenhauses in der Widnau soweit fertiggestellt, dass die Aufträge für die Inneneinrichtung vergeben werden konnten. Heute ist dieses Gebäude als Jugendhaus Graf Hugo bekannt. Im Stadtbild änderte sich darüber hinaus einiges. Die Firma Moosmann in der Schmiedgasse versah die Hausfassade mit aufwändigen Stuckarbeiten. In der Neustadt wurde das ruinöse Palmhaus nach einem Kamineinsturz abgebrochen und durch einen Neubau der Firma Kappelsberger ersetzt. Heute noch ist an diesem Haus das Erbauungsdatum angebracht: „ Erbaut in den Kriegsjahren 1914–1915.“ Faschingsunterhaltung der Feldkircher Vereine Die Feldkircher Vereine boten während der Faschingszeit zahlreiche Unterhaltungsabende und Bälle an. Der Musikverein veranstaltete beispielsweise am 7. Februar die Gesangsposse in vier Bildern „Das Mädel mit Talent“. Im Schlussteil dieses Stückes gab es einen „Cake-Walk“, der mit „Gugelhupftanz“ übersetzt wurde. Akademiker, brave Bürgersfrauen und Bürger spielten begeistert mit. FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


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Die Liedertafel veranstaltete einen „Bauernball“. Im Werbeinserat wurden die Ballbesucher aufgefordert „ein fröhliches Herz mitzubringen und einen leichten Humor“ und sich gut zu maskieren. Florus Scheel übernahm die Dekoration des Saales, zur Aufführung kam die Oper „Muu“, die vom Feldkircher Dichter Konstantin Obendorf und dem Komponisten F. Kircher für diesen Anlass geschaffen wurde. Der Turnverein bot bei seinem Faschingskränzchen turnerische Aufführungen wie Keulen-, Stabübungen und Leiterpyramiden dar. Das Kränzchen dauerte bis vier Uhr morgens. Vereine und Weiterbildung Feldkircher Vereine bemühten sich aber auch um Weiterbildungsangebote für ihre Mitglieder. So bot der Rednerklub Vorträge zu Sachthemen an. Der Wissenschaftliche Klub von Vorarlberg organisierte Fachvorträge zu wissenschaftlichen Themen. Zwischen dem 9. und 13. März gab es eine Vortragsserie, bei der Fachleute aus Feldkirch, Ärzte, Juristen, Apotheker und Gymnasiallehrer als Redner gewonnen wurden. Diese Vorträge waren öffentlich zugänglich. Veranstaltungsort war der Ratssaal im Rathaus. Bemerkenswert ist auch ein Vortrag des Verwalters der Stadtwerke,

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Franz Simon, zum Thema „Zeitgemäße Gemeindewirtschaft“. Im Feldkircher Anzeiger wurden diese Referate vollinhaltlich abgedruckt. Besonders der Vortrag von Simon zeigt, dass man bereits damals betriebswirtschaftliches Denken in der öffentlichen Verwaltung kannte. Dem Bergsteigerverein Naturfreunde gelang es, den damals sehr bekannten Kletterer und Erstbesteiger Rudolf Schietzold zu einem Lichtbildervortrag über die Rosengartengruppe zu gewinnen. Auch politische Vereine, wie der Christlichsoziale Verein für Feldkirch und Umgebung, boten öffentliche Vorträge an wie beispielsweise im April 1914 zu Steuerfassionen und zu politischen Fragen. Vortrag „Die Schrecken des Krieges“ Eigenartig mutet für uns heute der Vortrag „ Die Schrecken des Krieges“ an, gehalten am 20. April 1914 vom Kriegskorrespondenten Eugen Reichsfreiherr von Binder-Krieglstein. Er berichtete über die Kriegsschauplätze im heutigen Libyen und vom Balkan. Italien hatte 1911/12 das zum Osmanischen Reich gehörende Tripolis und die Cyrenaika überfallen. Die Balkanstaaten Serbien, Montenegro, Bulgarien und Griechenland hatten gegen die Türkei

Krieg geführt. Es waren dies die ersten modernen Kriege des 20. Jahrhunderts, vier Monate nach diesem Vortrag konnten die Feldkircher Soldaten selbst die Schrecken des Krieges erleben. Soziale und wirtschaftliche Verhältnisse Da es in den Wohnungen keine geeigneten Bade- und Duschmöglichkeiten gab, waren viele Bürger auf die öffentliche Badeanstalt im städtischen Krankenhaus angewiesen. Zwischen Oktober und Mai war diese jeden Mittwoch, Freitag und Samstag vormittags von 9 bis 12 Uhr und von 14 bis 19 Uhr geöffnet. „Arbeiterbäder“ waren nur samstags von 18 bis 20 Uhr möglich. Offensichtlich wurde auch im Bade zwischen Bürgern und Arbeitern unterschieden. Den Arbeitern ging es 1914 nicht sehr gut. Einem Bericht der Handelskammer aus dem Jahr 1913 ist zu entnehmen, dass die für Vorarlberg so bedeutende Textilindustrie starke Probleme hatte. Die Spinnereien hatten eine Überproduktion, auch die Webereien kämpften mit Absatzproblemen. Die Folgen des Balkankrieges bekam auch die Vorarlberger Industrie zu spüren. Die tradiIm April 1914 wurde das rechte Illufer befestigt und die Kapfschlucht zur Hochwassersicherung verbreitert.

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Die Mitglieder der Feldkircher Liedertafel beim Faschingsball am 15. Februar 1914.

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tionsreiche Textildruckerei Samuel Jenny in Hard und die Maschinenfabrik Rüsch-Ganahl in Frastanz entließen ihre Arbeiter, sperrten die Betriebe zu. Für die Kinder aus ärmeren Familien organisierte die Ferienkolonie Amerlügen einen vierwöchigen Erholungsurlaub in Amerlügen. 1913 war das Haus um eine Halle erweitert worden, sodass 1914 in drei Abteilungen 90 Kinder untergebracht werden konnten. Da der Ertrag des Ferienkolonie-Fonds in Höhe von 1800 Kronen nicht ausreichte, inserierte der Verein immer wieder Spendenaufrufe. Kritisiert wurden im März 1914 die besonders hohen Milchpreise in Feldkirch, die teilweise um 2 bis 4 Heller teurer waren als in den Nachbarorten. Die völlige Abhängigkeit von der Zulieferung von Milch aus den bäuerlichen Dörfern sollte während des Weltkrieges zu sehr großen Problemen führen. Fremdenverkehr und Sehenswürdigkeiten Regelmäßig wurde in Inseraten auf die Sehenswürdigkeiten Feldkirchs aufmerksam gemacht. Was konnte der Tourist in Feldkirch ansehen, was wurde 1914 als sehenswert erachtet? Auf der Schattenburg wurde der Aussichtsturm, also der Bergfried, empfohlen, von dem man eine „umfassende Rundschau“ und den „schönsten Blick auf die Stadt“ hatte und noch immer hat. 1914 bestiegen laut Gästebuch des Schlosswartes 227 Besucher den Turm, 1915 immerhin noch 144 Personen. Erst seit 2010 ist 56

der Turm wieder geöffnet und zugänglich. Im Pensionat Stella Matutina wurde die reichhaltige naturwissenschaftliche Sammlung empfohlen. Das Museum des Heimatschutzvereines, damals noch in der Dogana im Haus Neustadt 37, war täglich geöffnet. Die „Neue Ardetzenstraße“ wurde als schöner Promenadeweg mit Aussicht angepriesen. Für den Ausflug am Ostersonntag 1914 empfahl der Rankweiler Busunternehmer Barbisch seine Buslinie von Feldkirch nach Bad Röthis, die nach dem normalen Fahrplan verkehrte. Ende Juni wurde ein Sonderzug für Bergsteiger und Wanderer geführt, der von Lindau bis St. Anton fuhr. Sport und Gymnasium Damals schon war der Schisport in Feldkirch sehr beliebt. Am 25. Jänner 1914 veranstaltete das Gymnasium, noch als k.k.Staatsgymnasium bezeichnet, ein Schirennen von Amerlügen bis in die Felsenau, immerhin eine Strecke von 3,5 Kilometern. In der Seniorengruppe (Oberstufe) starteten 15 Schüler. Der schnellste legte die Strecke in 7 Minuten und 56 Sekunden zurück. Der Sieger erhielt ein Paar Norweger-Schier, gespendet vom Wintersportverein Feldkirch. Die 20 Teilnehmer der Juniorengruppe (Unterstufe) hatten nur eine Rennstrecke von zwei Kilometern. Der Schnellste, Kurt Haller aus der 4. Klasse, erhielt ein Paar Nickelschlittschuhe

als Preis. Das Rennen verlief unfallfrei, die Disziplin der Sportler wurde als musterhaft beschrieben. Die Preisverleihung fand am Abend statt, ein Studentenquartett unterhielt die Festgäste. Ende Juni organisierte Prof. Gradl eine Kunstaustellung mit Werken seiner Schüler. Fast gleichzeitig fand ein Konzert von Gesangsschülern des Gymnasiums unter Leitung des Lehrers Anton Schmutzer im Saalbau statt. Anfang Juni wurde die letzte Matura vor Kriegsausbruch abgehalten. 23 Kandidaten traten an, sieben bestanden die Matura mit Auszeichnung. Beim Matura-Valet sprach Direktor Gebhard Fischer den Wunsch aus, dass die Maturanten „den Idealen, an welchen sie bisher festgehalten haben, treu bleiben“. Ob es diesen jungen Männern, die sofort zum Kriegseinsatz kamen, gelang? Ein Kriegerdenkmal erinnert bis heute an die gefallenen Schüler des Gymnasiums. Kunst und Heimatschutz In Ermangelung einer Kunstgalerie oder eines Ausstellungsraumes konnten Feldkircher Künstler ihre Werke im Schaufenster der Buchhandlung Unterberger ausstellen. Im Januar 1914 stellte Florus Scheel ein Bild, Motiv „Astern“, und der Autodidakt Josef Finkernagel fünf Pastellbilder dort aus. Auch Prof. Franz Gradl stellte bei Unterberger Bilder aus, wie im Februar 1914 zwei Bilder mit Montafoner Motiven. Damals gab es erstmals öffentlich Kritik am Verkauf von historischen FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2014


AUS ALTEN ZEITEN

Kunstgegenständen. So wurde im April 1914 in einem Artikel gegen den Verkauf einer aus dem Mittelalter stammenden Holzdecke aus einem Haus in der Marktgasse gewettert. Als Lösung für die Problematik des Ausverkaufs von Kulturgut wurde die Schaffung eines Kulturlandesfonds angeregt. Der 1912 gegründete Museums- und Heimatschutzverein appellierte am 20. Februar 1914 „Gegenstände mit Altertumswert“ nicht aus Feldkirch zu verkaufen, ohne sie vorher dem Museum angeboten zu haben. Auch der in Feldkirch befindliche Verein für christliche Kunst und Wissenschaft bemühte sich, Kunstgegenstände vor dem Verkauf ins Ausland zu retten. Kulturstadt Feldkirch Musikalisch wurde den Feldkirchern 1914 viel geboten. Am Karfreitag 1914 führte der Kirchenchor unter Leitung von Chordirektor Schmutzer ein Chorkonzert „Adoratio Crucis“ von Gustav Erlemann auf. Der Feldkircher Kirchenchor beging 1914 den 75. Geburtstag des aus Liechtenstein stammenden Komponisten Josef Rheinberger mit der Aufführung seines Werkes „Der Stern von Bethlehem, Opus 164“. Bemerkenswert ist, dass der Feldkircher Anzeiger auch den Lebenslauf und Werdegang dieses Künstlers sehr ausführlich beschrieben hat und eine ausführliche Kritik der Aufführung abdruckte. 2014 gedenkt das Liechtensteinische Landesmuseum mit einer Ausstellung des 175. Geburtstages dieses bedeutenden Musikers. Auch der Musikverein bot dem Feldkircher Publikum bemerkenswerte Konzerte, bei denen Musiker wie Musikschuldirektor Metz, Robert Briem und Otto Hophan auftraten. Die Harmoniemusik, der Vorgänger unserer heutigen Stadtmusik, eröffnete am 1. Mai mit einem Umzug durch die Stadt das Jahresprogramm. Ebenfalls im Mai unterhielt die Harmoniemusik die Bevölkerung mit einem Platzkonzert in der Marktgasse. Für den 5. Juli plante FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 4

Partezettel für den ermordeten Thronfolger Franz Ferdinand und seine Ehefrau Sophie.

die Harmoniemusik ein Fahnenweihefest. Auffallend ist die gute Pressearbeit dieses Vereins für ihr Fest. Bereits zwei Monate zuvor wurde die Bevölkerung über das Fest informiert und ausführlich aus der Geschichte des Vereins berichtet. Nach der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand wurde die Fahnenweihe wegen der verhängten Staatstrauer verschoben. Daneben gab es auch zahlreiche Theateraufführungen. Vereine wie der Katholische Gesellenverein, die Jungfrauenkongegration, aber auch das Katholische Lehrerseminar führten Theaterstücke auf. Patriotische Kundgebungen Nach Bekanntwerden der Ermordung des Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner Ehefrau wurden an allen öffentlichen Gebäuden in Feldkirch Trauerflaggen gehisst. Auch auf der Tostnerburg, die sich im Eigentum des Erzherzogs befand, wehte

eine Trauerfahne. In den Schaufenstern einiger Geschäfte wurden Porträts des Erzherzogs aufgestellt. Am 30.Juni fand im Rathaussaal eine Trauersitzung des Gemeindeausschusses statt. Auch die Handelskammer hielt eine Trauersitzung ab. Am 3. Juli fand in der Pfarrkirche St. Nikolaus eine Totenmesse statt, an der alle Behörden, das Gymnasium, die Volksschule und Vereine teilnahmen. Auch der Gemeindeausschuss von Altenstadt trat am 5. Juli zu einer Trauerkundgebung zusammen. Nach der Ablehnung der österreichischen Note durch Belgrad am 25. Juli war wohl allen klar, dass ein Krieg bevorstand. Am Montag, 27. Juli kam es zu einer „spontanen patriotischen Kundgebung“ in Feldkirch. Die Harmoniemusik zog durch die Stadt, gefolgt von einer immer größer werdenden Menschenmenge. Es wurden die „Volkshymne“, die „Wacht am Rhein“ und andere patriotische Lieder gesungen. Am Kirchplatz hielt Magistratsrat Unterberger eine ernste, patriotische Ansprache und es wurden „Hochs“ auf den Kaiser ausgebracht. Wiederum wurde die „Volkshymne“ gesungen. Es sollen Rufe wie „nieder mit Serbien“ und „nieder mit Russland“ zu hören gewesen sein. Am 28. Juli um 11.10 Uhr erklärte Österreich-Ungarn Serbien per Telegramm formell den Krieg. Am 1. August begann die Mobilisierung der Armee durch das kaiserliche Manifest „An meine Völker“, das der Feldkircher Anzeiger am 1. August abdruckte. Noch am selben Tag fuhren die ersten einberufenen Soldaten vom Feldkircher Bahnhof ab. Sie wurden von der Liedertafel, den Turnern und natürlich ihren Familien zum Bahnhof begleitet. Ab August 1914 sollten nur noch die Meldungen von der Front die Titelseite des Feldkircher Lokalblattes dominieren. n Verwendete Literatur: Feldkircher Anzeiger 1914. Im Internet unter: anno.onb.ac.at Sean McMeekin, Juli 1914. Berlin 2014. Gerhard Wanner, Der schulische Anschluss von Levis an Feldkirch. In: Vollversammlung der Agrargemeinschaft Altgemeinde Altenstadt.1976, S.27–40.

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Die Lösung vom letzten Mal Die richtige Antwort auf unsere Frage im Märzheft lautete: C. Dr. Andreas Ulmer war Kirchenhistoriker. Lesen Sie mehr über Dr. Andreas Ulmer auf Seite 51. Gewonnen haben: >> Sabine Gassner, Gisingen >> Marie-Rose Rodewald-Cerha, Feldkirch Stadt >> Annabeth Kühne, Gisingen Sie durften sich über jeweils ein Set mit Alten Sorten vom Setzlingsmarkt „erdreich“ freuen.

Zu gewinnen gibt es drei Exemplare des Buches „Straßennamen von Feldkirch“.

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