Feldkirch aktuell 4/2014

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FELDKIRCH AKTUELL Amtliche Mitteilung · Zugestellt durch Post.at · www.feldkirch.at

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Montforthaus Eröffnung vom 2. bis 6. Jänner S. 27 Die Energiezukunft hat begonnen „2000-Watt-Städte“ ziehen Bilanz S. 22

Gerne älter werden in Feldkirch Demografischer Wandel verlangt neue Maßnahmen S. 4


Überblick

November 2014

Gerne älter werden in Feldkirch Ende Oktober wurde das überarbeitete Konzept vorgestellt. S. 6

Montforter Zwischentöne Folkert Uhde und Hans-Joachim Gögl entwickeln spannende neue Formate. S. 28

TITELTHEMA: Gerne älter werden in feldkirch >> 70 ist das neue 30 >> Wohin führt uns die Reise? >> Auf dem Feierabendbänkle >> Nach dem vierzigsten Vogelhäuschen ... >> Es braucht Vertrauen, um Hilfe anzunehmen >> Neu in Feldkirch: ambulante gerontopsychiatrische Pflege stadt intern >> Sprechstunden der Stadträtinnen und Stadträte >> Betroffene sollten früher zu uns kommen >> Eine Idee, die österreichweit überzeugt hat >> Stadtbus Feldkirch: Investition in Qualitätsausbau >> Die Energiezukunft hat begonnen >> Da gibt es für mich keine Ausreden mehr >> Ein Navi für Ihr Fahrrad >> Das Montforthaus eröffnet vom 2. bis 6. Jänner >> Montforter Zwischentöne >> 2. Feldkircher „BIG Bigband Night“ >> Mitgliederreise der Raiffeisenbank >> Saisonkartenvorverkauf der Bäder >> Vorarlberghalle Feldkirch Vereinsleben >> Gute Geschichtsvermittlung hat nichts mit Zahlen zu tun >> Neu im Museum: „Der Bettler in der Schenk“ >> Wunde und Ernährung

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Homöopathie Jutta Gnaiger hat sich als junge Ärtzin für die Homöopathie entschieden und es nicht bereut. S. 44

Panorama >> Erben und vererben 39 >> „Kinder sollten früh mit Heu und Tieren in Kontakt kommen“ 40 menschen >> Die Stadt Feldkirch gratuliert >> Alles Gute >> Antworten, die mir das Medizinstudium nicht geben konnte >> Auf den Spuren von G. J. Rheticus >> Wer war Katharina Mutter? Veranstaltungen >> Für Seniorinnen und Senioren >> Regelmäßig ausgebucht >> Feldkirch im Advent >> „Bunter Vogel Europa“

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aus alten zeiten >> Altenstadt und der Erste Weltkrieg >> Ein Kriegsrelikt in Tisis

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Feldkirch für kennerinnen >> Mitmachen und gewinnen!

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bürgermeister Mag. Wilfried berchtold

Älter werden wir alle. Entscheidend ist wie.

„An der Tatsache, dass wir alle älter werden, können wir nichts ändern. Wohl aber können wir gemeinsam gute Rahmenbedingungen schaffen: für eine erfüllende Tätigkeit im Ruhestand, für praktische Unterstützung im Alltag oder professionelle Pflege, wenn sie nötig wird.“ Mag. Wilfried Berchtold Bürgermeister

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enn es einen da und dort zwickt, wenn Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer nachlassen, wenn die einen oder anderen Wehwehchen auftauchen und man plötzlich nicht mehr zu den aktiv Berufstätigen gehört – spätestens dann beginnt wohl jeder von uns über das Alter nachzudenken. An der Tatsache, dass wir alle älter werden, können wir nichts ändern. Wohl aber können wir Rahmenbedingungen schaffen, die das Älterwerden leichter machen, die uns in die Gesellschaft einbinden und uns unsere Fähigkeiten und Kompetenzen ausleben lassen. Eine Stadt gestaltet das unmittelbare Lebensumfeld ihrer Bürger. Seit über 20 Jahren beschäftigen wir uns mit dem Älterwerden in Feldkirch. Das gleichnamige Konzept wurde gerade zum vierten Mal weiterentwickelt, denn die Situation und die Bedürfnisse der älteren Menschen haben sich in den letzten Jahren immer wieder verändert. In der ersten und zweiten Phase in den 90er-Jahren ging es darum, die Pflegeheime als offene Häuser in die Ortsteile zu integrieren. Gemäß dem Leitsatz „ambulant vor stationär“ wurde auf die ambulanten Dienste immer großes Augenmerk gelegt. In der Phase drei stand die Vernetzung der ambulanten Dienste im Vordergrund. Schließlich haben wir 2014 den Fokus um die immer größer werdende Gruppe von aktiven Senioren erweitert, für die wir Angebote schaffen, die wir aber auch zur Mitarbeit im Ehrenamt einladen. Bei all den Veränderungen ist eines gleich geblieben: Die Ziele in der Seniorenarbeit der Stadt Feldkirch wurden und werden gemeinsam mit Partnern und Betroffenen entwickelt und umgesetzt. Ich danke daher allen, die uns in der Vergangenheit unterstützt haben bzw. in der Gegenwart dazu beitragen, dass wir in Feldkirch gut und hoffentlich gerne älter werden können. n

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Redaktion Tel. 304-1110 MAIL: aktuell@FELDKIRCH.AT Impressum: Herausgeber: Amt der Stadt Feldkirch Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Susanne Backmeister An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Mag. Martina Podgornik, Bernadette Biedermann, Mag. Natalie Wojtech, DI Elisabeth Mair, Nina Kräutler-Ferrari, Mag. Claudia Hämmerle, Katharina Bitsche, Beatrix Müllner, Mag. Christoph Volaucnik, Theresia Seidner, Corina Dreher, Regina Pröckl, Mag. Nikolaus Netzer, Dr. Philipp Schöbi, Manfred A. Getzner Fotos: Georg Alfare, Roland Zanettin, Fotostudio 22, Helmut Lercher, Stadt Feldkirch, Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH, Sparkasse Feldkirch, Raiffeisenbank Feldkirch, nyul/Fotolia.com, Photographee.eu/Fotlia.com, JackF/Fotolia.com, vladans/Fotolia. com, BikeNatureGuide Titelbild: Georg Alfare: Ulrike Hörburger mit Teilnehmerinnen der Seniorenfahrten der Stadt Feldkirch Gestaltungskonzept: Egger-Lerch GmbH, Wien Layout: Mag. Susanne Backmeister, Bernadette Biedermann, Mag. Martina Podgornik Druck und Bildbearbeitung: Thurnher, Rankweil

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gerne älter werden in feldkirch

> 2050 wird jeder dritte Feldkircher älter als 60 Jahre sein.

ALTER BRAUCHT NEUE BETRACHTUNGEN

70 ist das neue 30 Seit 1840 steigt die Lebenserwartung in Europa konstant und nimmt jedes Jahr um drei weitere Monate zu. Die meisten Kinder, die heute auf die Welt kommen, werden ihren 100. Geburtstag feiern. Rund die Hälfte wird 106 Jahre alt werden. Müssen wir uns auf eine Gesellschaft alter, gebrechlicher Menschen gefasst machen? Welche Auswirkungen sind damit verbunden? Welche Chancen bieten sich?

Herbert Lins, Obmann KPV Feldkirch-LevisTisis

„Die demografische Veränderung ist keine Flutwelle, die uns überrollt. Diese Veränderungen passieren langsam. Die Krankenpflegevereine pflegen heute in etwa gleich viele Menschen wie vor zehn Jahren. Aber die Anzahl der Patientenkontakte hat stark zugenommen. Komplexere Krankheitsbilder erfordern eine intensivere Betreuung.“

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2050 werden jeder dritte Feldkircher und jede dritte Feldkircherin älter als 60 Jahre sein. Mag. Natalie Wojtech beschäftig sich im Rahmen der Sozialplanung der Stadt Feldkirch mit der demografischen Entwicklung und den Anforderungen, die sich dadurch an eine Stadt wie Feldkirch ergeben. Im Altenhilfekonzept „Gerne älter werden in Feldkirch“ (siehe auch Seite 6) wurden Maßnahmen erarbeitet, um den Bedürfnissen des Alters gerecht zu werden: vom Ehrenamt für Senioren über Veranstaltungsangebote bis hin zum Pflegeheim. Natalie Wojtech stellt

Mag. Natalie Wojtech, Sozialplanung Stadt Feldkirch

„Der demografische Wandel ist ein Veränderungsprozess, der langsam passiert und sehr komplex ist. Die Auswirkungen sind in vielen Bereichen noch unklar. Umso wichtiger ist es, dass wir unsere Planung und unsere Strategie immer wieder abgleichen und nachjustieren.“

fest: „Alter bedeutet nicht nur Schwäche, neue Hüftgelenke und nicht mehr finanzierbare Pflegekosten. Um ein vollständiges Bild des Alters zu zeichnen, müssen wir die positiven wie auch die negativen Effekte der alternden Gesellschaft erfassen.“ Alter sucht Sinn Die heutigen 70-Jährigen sind so fit und gesund wie vor einigen Generationen noch die 50-Jährigen. Durch die steigende Lebenserwartung leben wir immer länger gesund. Mit 70 Jahren hat man heute fast noch 20 Jahre vor

Edgar Mayer, Obmann Mobiler Hilfsdienst

„Wir hatten im Jahr 2004 beim Mobilen Hilfsdienst Feldkirch 310 Klienten. Im Jahr 2013 waren es bereits 427 KIienten. Die Nachfrage nach hauswirtschaftlichen und betreuerischen Hilfeleistungen ist in den letzten Jahren stark gestiegen und die Prognosen gehen von einer weiteren Zunahme aus.“

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gerne älter werden in feldkirch

Ruhestand bringt Entschleunigung. Das ist eine Qualität, die man sehr schön an der Großeltern-Enkel-Beziehung sehen kann“, erklärt Natalie Wojtech. „Dieser andere Umgang mit der Zeit sollte auch in der Arbeitswelt, insbesondere wenn über eine Verlängerung der aktiven Arbeitsphase nachgedacht wird, berücksichtigt werden.“

sich, die man planen kann, eine Zeit in der noch vieles ausprobiert, gelernt und gelebt werden kann. Gleichzeitig braucht der neue Lebensabschnitt „Alter“ einen Sinn und den, sagt Natalie Wojtech, finde man selten auf Kreuzfahrten, sondern viel eher in

Egon Wehinger, Obmann Seniorenbeirat

„Wir müssen den Übergang von der Berufstätigkeit in die Pension viel besser begleiten. Jeder Senior in Feldkirch soll die Möglichkeit haben, seine Kompetenzen und seine Fähigkeiten einzubringen. Das passiert nicht von selbst. Wir müssen auf die Menschen zugehen und sie einladen, sich zu engagieren.“

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einem verbindlichen Engagement oder anders gesagt, in einer sinnvollen Aufgabe und in der Freude am Tätigsein. Alter bringt Entschleunigung In unserer rastlosen und überhitzten Zeit ist Entschleunigung ein Segen. „Der

Helmut Wehinger, Geschäftsführer SeniorenBetreuung „In den letzten Jahren sind aus unseren Altenheimen Pflegeheime geworden. Das ist auf den konsequenten Ausbau und die Weiterentwicklung der ambulanten Angebote zurückzuführen. Künftig rechne ich mit einer noch stärkeren Zusammenarbeit und Vernetzung von ambulanten und stationären Angeboten.“

Alter braucht Prävention Wir gehen davon aus, dass durch die steigende Anzahl an Hochbetagten der Betreuungs- und Pflegeaufwand künftig größer werden wird. „Vielleicht müssen wir auch Themen wie Prävention und Rehabilitation neu definieren und bis ins hohe Alter sehen“, stellt Natalie Wojtech fest. Zukünftig werde es auch für 90-Jährige noch Präventionsprogramme brauchen und 100-Jährige werden auf Rehabilitation geschickt, um danach wieder zu Hause oder in ihrer Wohngemeinschaft leben zu können. n

Dr. Elke Obmann-Eder, Servicestelle Pflege und Betreuung

„Die Familienstrukturen haben sich in den letzten Jahren stark verändert und das hat zu einer höheren Vereinsamung alter Menschen geführt. Wir gehen davon aus, dass das noch zunehmen wird. Dadurch werden aber auch Betreuung und Pflege komplexer.“

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> Im Pfarrsaal in Altenstadt wurde das überarbeitete Senioren-, Betreuungs- und Pflegekonzept präsentiert.

„GERNE ÄLTER WERDEN IN FELDKIRCH“ GEHT IN DIE VIERTE RUNDE

Wohin führt uns die Reise? Mehr als 50 Seniorinnen und Senioren, Fachexperten aus Betreuung und Pflege, Betroffene und Systempartner haben unter Federführung der Stadt Feldkirch ein Jahr lang an der Weiterentwicklung des Senioren-, Betreuungsund Pflegekonzepts „Gerne älter werden in Feldkirch“ gearbeitet und gemeinsam die Ziele für die nächsten Jahre definiert.

Ende Oktober wurde das Ergebnis des einjährigen Prozesses im Pfarrsaal in Altenstadt präsentiert. Dabei bauen die Überlegungen und Maßnahmen auf früheren Projektphasen auf. Seit 1992 setzt man sich in Feldkirch systematisch mit der Betreuung und Pflege älterer Menschen auseinander. „Damals hat man sich für kleine und offene Seniorenheime, sogenannte Häuser, in den Stadtteilzentren entschieden“, erklärt Projektleiterin Mag. Natalie Wojtech. Gleichzeitig wurde der Grundsatz „ambulant vor stationär“ geprägt, der es jedem Menschen ermöglichen sollte, solange er möchte 6

zu Hause zu bleiben. 1998 erfolgte die zweite intensive Auseinandersetzung mit dem Altenhilfekonzept. Es ging um die Weichenstellung für das Haus Tosters. 2007 folgte Phase III, damals mit dem Ziel, die ambulanten Dienste besser zu vernetzen, was zur Gründung der Servicestelle Pflege und Betreuung führte. 2014 schließlich, ging es in die vierte Planungsrunde: Eine Auseinandersetzung mit neuen Altersbildern, mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf Betreuung und Pflege und mit neuen Krankheitsbildern – Stichwort demenzielle Erkrankungen – war fällig.

Die Phase IV in Zahlen Mehr als 50 Seniorinnen und Senioren, Fachexperten aus Betreuung und Pflege, Betroffene und Systempartner haben von 13. Oktober 2013 bis 23. Oktober 2014 an der Weiterentwicklung des Feldkircher Senioren-, Betreuungs- und Pflegekonzepts „Gerne älter werden in Feldkirch“ gearbeitet. 28 Workshops, eine Fokusgruppe, fünf Projektleitungssitzungen, zwei Steuerungsteams und drei Plattformen hat es in dieser Zeit gegeben. Umsetzung startet im Jänner Am 25. November wird das überarbeitete Konzept „Gerne älter werden in Feldkirch“ im Sozial- und Wohnungsausschuss und im Dezember in der Stadtvertretung diskutiert. Ab Jänner 2015 geht es in die Umsetzungsphase. n

< Zwei „Feierabendbänkle“ stehen symbolisch für die Auseinandersetzung mit verschiedenen Aspekten des Alters (siehe auch S. 8).

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< Vertreter der sechs Arbeitsgruppen übergaben ihre Konzeptideen und Vorschläge an Bürgermeister Berchtold und Sozialstadtrat Rederer.

Die Themen Sechs Arbeitsgruppen haben sich im Rahmen der Phase IV des Altenhilfekonzeptes „Gerne älter werden in Feldkirch“ mit folgenden Themen auseinandergesetzt: >> Arbeitsgruppe „Senioren“: Alte Menschen auf Betreuung und Pflege zu reduzieren, greift zu kurz. Es ist an der Zeit, sich mit neuen Altersbildern auseinanderzusetzen und die Chancen, die ältere Menschen für das Gemeinwohl einer Stadt darstellen, aufzugreifen. Unter anderem wurden Maßnahmen für den Lebensübergang von der Berufstätigkeit in die Pension entwickelt. >> Arbeitsgruppe „Zukunft Haus Schillerstraße“: Die Geschichte dieses ältesten Hauses wurde dokumentiert und Zukunftsszenarien entwickelt. >> Arbeitsgruppe „Stationäre Pflege“: Derzeit verfügt Feldkirch über eine ausreichende Anzahl von Pflegebetten, hier ist insbesondere auf die Zunahme im Bereich der Kurzzeitpflege zu achten. Herausforderungen wie die Personalsituation, Vernetzung mit den Systempartnern und die Einbindung des Ehrenamts wurden diskutiert. >> Arbeitsgruppe „Zukunftsbilder Hauskrankenpflege“: Der Wandel vom Krankenpflegeverein zum Gesundheits- und Krankenpflegeverein und eine verstärkte Vernetzung der Vereine wurde behandelt.

„Mit Betreuung und Pflege setzen sich die meisten von uns erst auseinander, wenn man sie braucht. Aber es gibt Sicherheit, zu wissen, dass Feldkirch über ein ausgezeichnetes Betreuungs- und Pflegenetz verfügt und für die Zukunft gerüstet ist. Ich danke allen, die sich im Rahmen des Altenhilfekonzeptes aktiv einbringen.“ Sozialstadtrat Dr. Guntram Rederer

>> Arbeitsgruppe „Wohnen im Alter“: Diese Arbeitsgruppe setzt sich mit neuen Wohnformen für ältere Menschen auseinander. Wie kann das Bewusstsein für das Thema gefördert werden? Wo und in welchen Varianten ist die Stadt gefordert, selbst neue Wohnformen zu entwickeln und anzubieten? >> Arbeitsgruppe „Tagesbetreuung“: Ein gemeinsames Konzept für die Tagesbetreuung in Feldkirch wurde erstellt. Um den niederschwelligen Zugang zur Tagesbetreuung auszubauen, wurde das Angebot „zemma in Feldkirch“ entwickelt.

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gerne älter werden in feldkirch

Feldkircher Senioren berichten über ihre Erfahrungen mit dem Ruhestand

Auf dem Feierabendbänkle Die Idee des Feierabendbänkles ist im Rahmen des Projekts „Gerne älter werden in Feldkirch“ entstanden, um verstärkt auf die Chancen des Alters aufmerksam zu machen. „Feldkirch aktuell“ bittet Seniorinnen und Senioren, auf dem Feierabendbänkle Platz zu nehmen und von ihren persönlichen Erfahrungen mit dem Ruhestand zu berichten.

Christine Schillings (62), ehemalige Direktorin der Heilstättenschule Carina „Innerlich staune ich immer noch: Mein Übergang vom Berufsleben in die Pension ist sehr gut gelungen. Das Arbeitsleben konnte ich gut abschließen, auf den neuen Lebensabschnitt war ich neugie8

rig. Rückblickend glaube ich, dass drei Voraussetzungen bzw. Überlegungen besonders wichtig dafür waren: Zum einen wollte ich möglichst keine „Altlasten“ mitnehmen. Das hieß für mich neben dem obligatorischen Ausund Aufräumen auch Gespräche mit allen Kolleginnen, Kollegen und den wichtigsten KooperationspartnerInnen der Heilstättenschule Carina. In vielen Jahren der Zusammenarbeit war es für mich wichtig, das, was miteinander gelungen war, zu würdigen, und offen Gebliebenes zu klären. Die zweite Überlegung galt meiner Nachfolge. Mir war es ein Anliegen, meine Nachfolgerin mit den wichtigsten Aufgaben vertraut zu machen und gemeinsam den Übergang zu gestalten. Das wurde uns ermöglicht und hat uns beiden Vieles erleichtert. Als besonders wertvoll hat sich dann heraus gestellt, dass ich mir für die ersten Monate in der Pension nichts Kon-

kretes vorgenommen habe. Die meisten brauchen ja genau das Gegenteil! Ich wollte aus der Fülle der Arbeit erst einmal in die Ruhe und in die „lange Weile“ kommen und für mich klären, was mir jetzt in diesem neuen Lebensabschnitt Freude und Sinn geben kann. Und da wurde ich überrascht. Entgegen meiner Annahme wurde dann nicht das wochenlange Reisen und das unabhängig Sein zentral, sondern die Zeit, die ich jetzt für Begegnungen in der Familie und im Freundeskreis habe, die Zeit, in Ruhe ein Buch zu lesen, Zeit für gesundes Kochen, für Wandern, Schifahren, … In Feldkirch genieße ich nun vermehrt die Stadtatmosphäre mit öffentlichen Begegnungsräumen, die Möglichkeit mich zu engagieren, wenn ich will, das Kino und den Konzertsaal um die Ecke, den Spaziergang zum buddhistischen Zentrum auf der Letze, den Bus nach Bangs …“ FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


gerne älter werden in feldkirch < Auf dem Feierabendbänkle Platz genommen haben (v.l.): Walter Fontana, Leo Wagner und Christine Schillings.

Walter Fontana (66), ehemals Bezirksschulinspektor Feldkirch „Nach rund 40 Dienstjahren als Pflichtschullehrer, Volksschuldirektor und schließlich Bezirksschulinspektor bin ich im März 2009 in den Ruhestand getreten. Ich habe zunächst die neu erlangte Freiheit ohne Terminzwänge, ohne berufliche Verantwortung und Verpflichtung genossen. Meine Familie, Haus und Garten, ausgedehnte Spaziergänge, Wanderungen und Radtouren mit meiner Gattin, alles Dinge, für die ich früher kaum – oder nur wenig – Zeit hatte, bestimmten meinen Alltag. Nach knapp einem Jahr wurde ich persönlich darauf angesprochen, ob ich mir vorstellen könnte, eine ehrenamtliche Funktion beim Krankenpflegeverein Tosters zu übernehmen. Schon während meiner beruflichen Tätigkeit als Volksschuldirektor in Nofels, aber auch als ehemaliger Ortsvorsteher von Tosters wurde mir bewusst, dass in unserer Gesellschaft ohne ehrenamtlich Tätige, sei es in der Kultur, im sportlichen oder im sozialen Bereich, vieles nicht möglich wäre. Ich habe daher schon nach kurzer Bedenkzeit zugesagt, im Vorstand des Krankenpflegevereins Tosters mitzuarbeiten. Bereits ein Jahr später wurde ich zum Obmann gewählt. Diese ehrenamtliche Funktion, verbunden mit vielen Verpflichtungen und großer Verantwortung ist eine sehr schöne Herausforderung. Auch wenn ich jetzt wieder einen Terminkalender brauche, so ist das doch etwas ganz anderes als früher im Berufsleben. Im Laufe der Zeit sind weitere ehrenamtliche Aufgaben dazugekommen - die Mitarbeit im Seniorenbeirat der Stadt Feldkirch, die Mitarbeit in diversen Arbeitsgruppen im Zusammenhang mit der Aktualisierung des Feldkircher Altenhilfekonzeptes „Gerne älter werden in Feldkirch“. Alle diese Aufgaben bieten mir einerseits die Möglichkeit, mich für die Allgemeinheit einzubringen, FELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

andererseits erfahre ich dadurch immer wieder Wertschätzung und Dankbarkeit. Viele nette Begegnungen und Gespräche mit Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung und der Ortsvereine stellen für mich eine Bereicherung in meinem Leben dar. Neben den diversen ehrenamtlichen Funktionen bringen die eingangs erwähnten Hobbys sowie ein großer Bekannten- und Freundeskreis sehr viel Abwechslung in mein Leben. Ich hoffe, dass ich meine Gesundheit noch lange erhalten kann, um auch weiterhin in jeder Hinsicht aktiv bleiben zu können.“ Leo Wagner (63), ehemals Personalleiter Hydro Aluminium Nenzing „Mir war schon relativ früh klar, dass der Übergang in die neue Lebensphase der gravierendste Einschnitt im Leben wird und es daher eine klare Vision braucht. Schon der Begriff Ruhestand hat in mir das Bild von Rasten und Rosten hervorgerufen. Der Mensch ist nicht für die Hängematte geschaffen – sagen viele Forscher. Die Erkenntnis, dass erstmals in der Menschheitsgeschichte die Menschen infolge der rasant wachsenden Lebenserwartung noch 20 Jahre fit und aktiv sind, hat bei mir den Anstoß zu weitreichenden Überlegungen gegeben. Es ging mir darum, meine Berufs- und Lebenserfahrungen nach der Pensionierung in irgendeiner Form einzubringen. Die drei wesentlichen Fragen für mich waren: Was kann ich und was will ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Wie halte ich mich physisch und psychisch fit? Bald nach der Pensionierung habe ich mich umgesehen, ob es im Bereich der Freiwilligenarbeit eine sinnstiftende Aufgabe für mich gibt. Auf Empfehlung eines Kollegen habe ich begonnen, mich als ehrenamtlicher Mitarbeiter der Stadt Feldkirch zu engagieren. Eine sehr spannende Aufgabe war zu Beginn, für

junge, benachteiligte Menschen Lehrstellen bzw. Arbeitsplätze zu suchen. Es ist ein gutes Gefühl, einen Menschen beim Start ins Berufsleben tatkräftig unterstützt zu haben. Mit dem Projekt „Jungpensionistentag“ ist mir klar geworden, wie viele Menschen während der Phase dieses Lebensüberganges nach Orientierung suchen. Zuletzt war die Mitarbeit im Projekt „Gerne älter werden in Feldkirch“ eine ganz ausgezeichnete Möglichkeit, in dieser lebenswerten Stadt gemeinsam etwas zu bewegen. Die Mitarbeit in den verschiedenen Teams fördert die Zusammengehörigkeit. Immer wieder werden neue Kontakte geknüpft und es entsteht ein Beziehungsnetz als Gegenpol zu Vereinsamung und Isolation. Die Stadt Feldkirch bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten für Menschen, die ihren Erfahrungsschatz gleichsam verwerten möchten. Und wer sich einmal dafür entschieden hat, kommt schnell zur Erkenntnis, dass er nicht nur etwas verschenkt, sondern auch viel zurückbekommt.“ n

Feierabendbänkle Das Feierabendbänkle wird in den kommenden Monaten als Botschafter für Chancen und Bedürfnisse älterer Menschen in Feldkirch in Gastronomiebetrieben, Geschäften und öffentlichen Einrichtungen unterwegs sein. Mit dem Bänkle werden die verschiedenen Angebote der Stadt Feldkirch für Seniorinnen und Senioren beworben – von Veranstaltungen über ehrenamtliches Engagement bis hin zur Pflege. Das Bänkle tritt in zwei Formen auf: als Holzbank, die vom Feldkircher Tischler Mähr entworfen und umgesetzt wurde sowie als Designobjekt der Holländerin Sanne Ree Barthels, die sich künstlerisch mit der Gebrechlichkeit im Alter auseinandergesetzt hat (siehe S.6). 9


gerne älter werden in feldkirch

> Zwei oder drei Stunden in der Woche für junge Familien mit Kindern da zu sein – diese Möglichkeit von Engagement vermittelt das Familienempowerment.

Sich ehrenamtlich engagieren – eine Alternative im Ruhestand

„Nach dem vierzigsten selbstgebasteltenVogelhäuschen…“ „Spätestens nach dem vierzigsten selbstgebastelten Vogelhäuschen stellte sich die Frage nach einer sinnvollen Aufgabe“, beschreibt Markus Hofer pointiert die Geschichte eines Jungpensionisten, dessen ursprüngliche Begeisterung langfristig keine Erfüllung brachte. Doch es gibt Alternativen zum Basteln von Vogelhäuschen.

Markus Hofer referiert im Rahmen des Seminars „Ruhestand für Anfänger“, mit dem das Seniorenreferat der Stadt Feldkirch den nicht ganz einfachen Übergang von der Berufstätigkeit in die Pension thematisiert. Die große Chance und zugleich die größte Herausforderung besteht für viele Jungpenionisten darin, eine Aufgabe oder Beschäftigung zu finden, die man machen darf und nicht mehr machen muss. „Aus unserer Sicht als Stadt besitzt jede Pensionistin und jeder Pensionist wertvolle Kompetenzen und Fähigkeiten, die auch weiterhin genutzt und ein10

gebracht werden sollen – zum Wohl der Gemeinschaft, aber auch zum Wohl der jeweiligen Person selbst“, erklärt Mag. Natalie Wojtech von der Sozialplanung der Stadt Feldkirch. Einfach mal ausprobieren Viele Senioren seien sich ihrer Fähigkeiten gar nicht bewusst, motiviert Natalie Wojtech, Dinge auszuprobieren. Im Folgenden sind fünf Beispiele beschrieben, wie Feldkircherinnen und Feldkircher im Ruhestand eine für viele Seiten bereichernde Aufgabe übernehmen können. Familienempowerment Sie wissen manchmal nicht, was Sie mit der vielen freien Zeit machen sollen? Jungen Familien geht es gerade umgekehrt – nur zwei oder drei Stunden in der Woche für sich zu haben, das wäre Luxus. Mit den Kindern spielen, spazieren gehen, Hausaufgaben machen oder als Babysitter die Eltern entlasten. Es gibt viele Familien, die um diese Form der Unterstützung froh sind. Wer Kinder mag, findet beim Familienempowerment ein breites Betätigungsfeld.

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Kontakt: Isolde Feurstein, Familienempowerment Bezirk Feldkirch, Tel. 0676/499 20 77

Seniorenbörse Feldkirch Wer braucht nicht ab und zu Unterstützung bei kleinen Dingen des Alltags? Die Seniorenbörse bringt Menschen zusammen: Menschen, die Hilfe benötigen und Menschen, die Hilfe anbieten. Egal, ob es sich um handwerkliche Dinge, um Gartenarbeit, Fragen rund um den PC oder die Begleitung bei einem Behördengang handelt. Das Ausmaß der Hilfeleistung wird individuell vereinbart.

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Kontakt: Bruno Gamon, Obmann Seniorenbörse Feldkirch, Tel. 0676/441 01 00

Ehrenamt im Pflegeheim Manche Bewohner im Pflegeheim bekommen nur selten Besuch. Sie könnten das ändern und etwas Abwechslung in deren Tag bringen. Feldkirch hat fünf Pflegeheime, in denen Besuche sehr willkommen sind. Ein Dankeschön der Bewohner wie auch der Mitarbeiter in den Heimen ist Ihnen gewiss – für das FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


gerne älter werden in feldkirch

Begleiten auf Spaziergängen, das Erledigen von Besorgungen, fürs Geschichtenerzählen, das Haus dekorieren, Mithilfe bei der Gartenarbeit oder fürs Mitorganisieren von Festen.

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Kontakt: Mag. Gerhard Fend, Haus Schillerstraße, Tel. 342269 70

Meditationsrunde im Haus Tosters Ein Engagement der besonderen Art praktizieren vier Frauen im Haus Tosters. Sie leiten jeden Donnerstag im Dialograum des Hauses ein Morgenlob an. Musik hören, einen Text vorlesen, gemeinsam ein Gebet sprechen – für viele Bewohnerinnen und Bewohner ein liebgewordenes Angebot. Wenn Sie das kleine Team unterstützen möchten, dann melden Sie sich.

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Kontakt: Anna Maria Sankovi, Tel. 0699/181 375 32

Themenbezogene Arbeitsgruppen des Seniorenbeirats Wenn Ihnen ein bestimmtes Thema am Herzen liegt oder Sie sich nur für einen überschaubaren Zeitraum engagieren möchten, dann sind Sie in einer der Arbeitsgruppen des Seniorenbeirats richtig. Der Seniorenbeirat greift Themen auf und entwickelt in Arbeitsgruppen neue Angebote und Produkte. Das Seminar „Ruhestand für Anfänger“, die Vorsorgemappe oder das Bildungs- und Reiseprogramm „Lebenslust und Tatendrang“ stammen aus solchen Arbeitsgruppen.

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Kontakt: Egon Wehinger, Obmann Seniorenbeirat, Tel. 0650/582 10 68

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gerne älter werden in feldkirch

SERVICESTELLE PFLEGE UND BETREUUNG

„Die Betroffenen selbst definieren, welche Veränderungen sie für ihr Leben erreichen möchten und wir überlegen gemeinsam mit ihnen, wie wir diese realisieren können.“ Brigitte Gnadlinger, Case Managerin

Es braucht Vertrauen, um Hilfe anzunehmen Frau S. sorgt sich um ihre Nachbarin. Sie sieht sie nur noch ganz selten. Die alte Dame wohnt alleine, hat keinen Kontakt zu ihren Kindern und pflegt auch sonst keine Freundschaften. Immer öfter bleiben die Fensterläden geschlossen. Frau S. wendet sich an die Servicestelle Pflege und Betreuung und handelt damit genau richtig.

„Das Einschreiten von Frau S. ist eine von mehreren Möglichkeiten, wie Klientinnen und Klienten zu uns kommen“, erklärt Brigitte Gnadlinger. Sie ist diplomierte Sozialarbeiterin und Case Managerin in der Servicestelle Pflege und Betreuung im Haus Nofels. „Oft sind es aber auch Angehörige, die mit uns Kontakt aufnehmen, behandelnde Ärzte, MOHI, Krankenpflegevereine, das Krankenhaus, Behörden oder eben Nachbarn. Nur ganz selten suchen die Betroffenen direkt bei uns Hilfe.“ Auf den Hinweis von Frau S., dass ihre Nachbarin vielleicht Hilfe benötigen könnte, reagiert Brigitte Gnadlinger mit einem Brief, den sie an die Nachbarin schickt. Darin beschreibt sie, wieso sie sich meldet und bietet Unterstützung an. Gleichzeitig kündigt sie einen Besuch bei der alten Dame an. Sofern 12

sie diesen Besuch nicht möchte, solle sie sich bei ihr melden. „Uns ist es ganz wichtig“, betont Brigitte Gnadlinger, „dass die Betroffenen selbst entscheiden können, ob sie Unterstützung wollen oder nicht.“ Behutsam vorzugehen steht dabei an erster Stelle. Nachdem die betroffene Dame auf ihren Brief nicht reagiert, stattet sie den angekündigten Besuch ab. Und nach mehrmaligem Klingeln öffnet sich tatsächlich die Haustüre – der Beginn einer viele Monate dauernden Begleitung. „Wenn wir Kontakt mit Betroffenen aufnehmen, spüren wir oft Angst und Verunsicherung“, schildert Brigitte Gnadlinger ihre tägliche Arbeit. „Ältere Menschen empfinden die angebotene Hilfe mitunter als Einmischung oder Störung oder aber befürchten, dass sie ins Heim müssen.“ Immer wieder zu signalisieren, dass nur das geschieht, was die Menschen auch selber wollen, sei zentral. „Mitunter haben auch die Angehörigen andere Vorstellungen davon, was mit der Mutter oder dem Vater passieren soll.“ In erste Linie wichtig sei für sie als Case Managerin daher, Vertrauen aufzubauen und immer wieder zu betonen, dass die Mitarbeiterinnen der Servicestelle an die Schweigepflicht gebunden sind und das Angebot kostenlos ist. Im Falle der alten Damen konnte

Brigitte Gnadlinger in mehreren Hausbesuchen ihr Vertrauen gewinnen. Zuerst mit der Begleitung zu einem anstehenden Arztbesuch, erst Wochen später dann mit der Einsicht, dass Unterstützung im Haushalt nötig ist und Mitarbeiter des Mobilen Hilfsdienstes dies übernehmen können. Vorhandene Fähigkeiten stärken Eine Case Managerin klärt immer mehrere Bereiche ab: Wie steht es mit der Gesundheit der Betroffenen? Braucht die Person Unterstützung in organisatorischen Dingen wie zum Beispiel dem Erledigen von Rechnungen? Könnte Hilfe in der Haushaltsführung wichtig sein? Oder gibt es finanzielle Förderungen, die in Anspruch genommen werden können? „Wichtig ist uns, nicht nur an den Defiziten anzusetzen, sondern immer zu schauen, was die Person selbst noch leisten kann und welche Potenziale sie hat“, betont Brigitte Gnadlinger. „Wenn es uns gelingt, die noch vorhandenen Fähigkeiten zu stärken, fassen die Betroffenen auch wieder mehr Selbstvertrauen und Zuversicht.“ Zentrales Instrument des Case Managements ist ein sogenannter Hilfeplan. Dieser umfasst alle möglichen und sinnvollen Unterstützungsangebote und wird gemeinsam mit den Betroffenen erstellt. „Die Betroffenen selbst defiFELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


gerne älter werden in feldkirch

< Wenn es mühsam wird, den Alltag alleine zu meistern, hilft die Servicestelle Pflege und Betreuung weiter.

kann. Wenn der Haushalt zu schwierig wird oder einem Behördengänge Angst machen. „Einfach bei uns nachfragen. Wenn wir nicht zuständig sind, dann vermitteln wir an die kompetenten Stellen und Einrichtungen weiter.“ Schade findet die engagierte Case Managerin, wenn Unsicherheit, Ängste und Zweifel die Gründe sind, wieso eine bestehende Hilfe nicht in Anspruch genommen wird. n nieren, welche Veränderungen sie für ihr Leben erreichen möchten und wir überlegen gemeinsam mit ihnen, wie wir das realisieren können. Die von mir betreute Dame wollte zum Beispiel den längst fälligen Arztbesuch absolvieren. Dabei war ihr wichtig, den Termin dafür selber zu vereinbaren. Von mir hat sie sich gewünscht, dass ich sie zum Arzt und wieder nach Hause begleite.“ Begleitung, um das Leben selbst zu meistern Brigitte Gnadlinger betreut als Mitarbeiterin der Servicestelle derzeit rund 50 Klientinnen und Klienten. Rund ein Fünftel davon im Sinne des Case Managements. Das bedeutet, dass die Betroffenen über einen längeren Zeitraum und mit Einbeziehung von verschiedenen Partnern begleitet werden. Dazu gehören der Krankenpflegeverein, der Mobile Hilfsdienst, Angehörige, Ärzte usw. Die Betroffenen werden im Schnitt zwischen neun Monaten und einem Jahr begleitet. „Case Management ist sehr zeitintensiv und endet, wenn der Klient mit Hilfe der verschiedenen Unterstützungsangebote sein Leben wieder alleine meistern kann.“ AbschlieFELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

ßen kann Brigitte Gandlinger aber meist nur für eine gewisse Zeit. „Der Gesundheitszustand meiner Klienten kann sich zum Beispiel verschlechtern und neue oder andere Hilfe nötig machen. Es kommt aber auch vor, dass Betroffene wieder Ängste und Zweifel packen und sie bereits angenommene Hilfe erneut ablehnen.“ Dann heißt es für Brigitte Gnadlinger: „Nicht aufgeben“, die Vertrauensbasis neu schaffen und stärken. 2013 haben 295 Feldkircherinnen und Feldkircher Hilfe bei der Servicestelle für Pflege und Betreuung gesucht. Manche Anliegen konnten mit einem einmaligen Gespräch gelöst werden. Bei anderen wurden mehrere Beratungsgespräche geführt. Und etwa ein Fünftel der Menschen hat eine kontinuierliche Begleitung in Form des Case Managements erhalten. Melden Sie sich! Besonderes Anliegen ist Brigitte Gnadlinger, dass sich ältere Menschen, die Unterstützung benötigen, bei ihr melden: Wenn der Lebenspartner krank ist und einem alles über den Kopf wächst. Wenn man sich einsam fühlt und nicht weiß, wie man neuen Anschluss finden

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Haben Sie Fragen oder brauchen Sie Unterstützung? Dann steht das Team der Servicestelle Pflege und Betreuung gerne zur Verfügung: Tel. 3422-68 82 oder servicestelle.sbf@feldkirch.at.

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gerne älter werden in feldkirch

EIN weiteres ANGEBOT IN DER PFLEGE UND BETREUUNG ZU HAUSE

Neu in Feldkirch: ambulante gerontopsychiatrische Pflege Rund 25 Prozent aller über 65-Jährigen leiden an einer psychischen Krankheit wie Demenz oder Depression. Und es wird angenommen, dass die Zahl der Betroffenen weiter steigen wird. Seit April 2013 gibt es das Angebot der ambulanten gerontopsychiatrischen Pflege.

Heidi Lampert und Karlheinz Müller sind von Beruf psychiatrische Pflegefachkräfte. Beide sind für ein neues Angebot in Feldkirch zuständig, das sich etwas sperrig „ambulante gerontopsychiatrische Pflege“ nennt. Bisher haben 54 Menschen aus Feldkirch dieses Angebot in Anspruch genommen. Heidi Lampert und Karlheinz Müller betreuen ältere Menschen, die an Demenz oder einer anderen psychischen Krankheit leiden und die allein oder zusammen mit ihren Angehörigen zu Hause leben. Angestellt sind sie beim Krankenpflegeverein Tosters, aber ihr Tätigkeitsspektrum erstreckt sich über ganz Feldkirch. Und beide haben klare Vorstellungen, wenn es um den Umgang mit älteren, psychisch kranken Menschen geht: „Wir besuchen unsere Klienten zu Hause. Dabei ist uns wichtig, den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen und ihre Welt mit all ihren Eigenheiten anzunehmen und zu respektieren“, erklärt Heidi Lampert. „Auf diese Haltung reagieren die Betreuten mit Vertrauen und der Bereitschaft, sich ihrerseits 14

Heidi Lampert und Karlheinz Müller bieten im Auftrag des Krankenpflegeverein Tosters ambulante gerontopsychiatrische Pflege an.

mit unseren Hinweisen und Angeboten auseinanderzusetzen.“ Eine tragfähige Beziehung sei die Grundvoraussetzung für das Gelingen ihrer Bemühungen. Dabei geht es nicht nur um die Patienten selbst. Auch die Angehörigen sollen durch konkrete Tipps für den Umgang mit den Kranken unterstützt und gestärkt werden. Zusammen mit dem Hausarzt und dem Facharzt werden die medizinischen und fachlichen

Maßnahmen besprochen. Das Angebot ist für die Betroffenen kostenlos und gilt in ganz Feldkirch. Eine Mitgliedschaft beim Krankenpflegeverein ist keine Voraussetzung. n

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Weitere Informationen: Krankenpflegeverein Tosters (Tel. 772 75), Heidi Lampert (Tel. 0680/146 40 12) oder Karlheinz Müller (Tel. 0680/208 21 74)

Ihre Ansprechpartner zum Thema Demenz >> Aktion Demenz: Menschen mit Demenz sollen am öffentlichen Leben teilnehmen. Aktionen zur Bewusstseinsbildung. Kontakt: Dr. Elke Obmann-Eder, Servicestelle Pflege und Betreuung, Tel. 3422-68 80 >> Fitness im Kopf: ein Betreuungs- und Trainingsangebot, Kontakt: Mag. DDr. Adelheid Gassner-Briem, Tel. 0664/524 89 37 >> Ambulante gerontopsychiatrische Pflege: Kontakt: Heidi Lampert und Karlheinz Müller, Krankenpflegeverein Tosters, Tel. 772 75 >> Gerontopsychiatrie in Pflegeheimen: Kontakt: Mag. Gerhard Fend, Haus Schillerstraße, Tel. 3422-62 00 FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


Stadt intern

Sprechstunden der StadträtInnen und stadträte Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold

jeden Dienstag, 17 bis 18 Uhr und Donnerstag, 9.30 bis 11 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1111 >> Allgemeine Verwaltung >> Personalangelegenheiten >> Interkommunale Zusammenarbeit >> Städtepartnerschaft und Ehrenamt >> Sicherheits-, Hilfs-, Rettungs- und Feuerwehrwesen >> Kastrophenmanagement

Stadträtin Marlene Thalhammer

jeden Montag ab 13.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1441 >> Umweltschutz und Abfallwirtschaft

Stadtrat Rainer Keckeis

jeden Montag, 11.30 bis 12.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1441 >> Stadtwerke

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Vizebürgermeisterin Erika Burtscher

nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1111 >> Jugend >> Kindergärten und Kinderbetreuung >> Schulen, Sport und Sportstätten

Stadtrat Dr. Guntram Rederer

jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr. Auskunft: Tel. 304-1231 >> Sozial- und Gemeinwesen >> Familie und Senioren >> Wohnungswesen >> Gesundheitswesen und Gemeindesanitätswesen >> Leichen- und Bestattungswesen

Stadträtin Dr. Angelika Lener

jeden Montag, 10 bis 11.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1441 >> Stadtentwicklung und Stadtplanung >> Raumplanung und Verkehrsplanung >> Altstadterhaltung, Denkmalschutz

Stadtrat Wolfgang Matt

jeden Montag ab 14 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1323 >> Finanzen und Vermögen >> Wirtschaft und Fremdenverkehr >> Landwirtschaft und Forst

Stadträtin Dr. Barbara Schöbi-Fink

jeden Dienstag, 9 bis 10 Uhr Auskunft: Tel. 304-1271 >> Kultur >> Bildung >> Musikschule >> Integration >> Archiv >> Bibliothek und Büchereien

Stadtrat Daniel Allgäuer

nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1442 >> Hochbau >> Straßenbau und Straßenerhaltung >> Kanal- und Wasserbau

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Stadt intern

> Wenn der Lebensunterhalt nicht mehr bestritten werden kann, berät und unterstützt der Rathaus Bürgerservice.

Unterstützung gegen Armut in Feldkirch

Betroffene sollten früher zu uns kommen Trotz Berufstätigkeit und einem geregeltem Einkommen nicht genug Geld zu haben, um den Lebensunterhalt zu bestreiten – 444 Feldkircherinnen und Feldkircher waren 2013 mit dieser Situation konfrontiert und erhielten Beratung und Unterstützung im Rathaus Bürgerservice.

Abgetragene Kleidung nicht ersetzen können, die Wohnung nicht angemessen heizen können, geschweige denn unerwartete Ausgaben tätigen: Armut hat viele Gesichter – auch bei uns in Feldkirch. Allein die Anzahl der Personen, die ihren Lebensunterhalt – sprich den Kauf von Lebensmitteln und Hygieneartikeln - nicht mehr bestreiten können und daher Mindestsicherung beantragt haben, ist von 2010 auf 2013 um über 50 Prozent angestiegen. „Und die Zahlen werden weiter steigen“, ist sich Wolfgang Strauß, Fachbereichsleiter für Soziales im Rathaus Bürgerservice sicher. Betroffen sind vor allem junge Menschen im Alter zwischen 20 und 35 Jahren. „Die Hauptgründe für solch prekäre Situationen sind zum einen Trennungen, zum anderen Arbeitslosig16

keit“, weiß Wolfgang Strauß. Schwierig kann es zum Beispiel werden, wenn jemand seinen Job kündigt. Dann hat er oder sie 28 Tage lang keinen Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung. „Wenn die Menschen zu uns kommen, sind die Probleme meist schon vielschichtig: Es sind Mietrückstände angefallen, Schulden, Handyrechnungen, die nicht mehr bezahlt werden können …“ Junge Frauen sehen sich vor allem nach einer Trennung mit mehrschichtigen Problemen konfrontiert: „Wo vorher ein doppeltes Einkommen zur Verfügung stand, wird es plötzlich knapp. Zudem müssen alleinstehende Mütter, die berufstätig sind, oft eine Kinderbetreuung organisieren und finanzieren. Das Einkommen aus dem Teilzeitjob reicht da meist nicht aus“, schildert Wolfgang Strauß die Situationen seiner Klientinnen. Und die Erfahrung zeigt: „Viele Probleme könnten besser gelöst werden, wenn die Betroffenen frühzeitig zu uns kämen.“ Oft seien Scham, aber auch Resignation Hinderungsgründe, sich rechtzeitig an offizielle Stellen zu wenden und Unterstützung zu beantragen. Unterstützungsmöglichkeiten ausschöpfen Im Rathaus Bürgerservice ist man bemüht, nicht nur das konkrete Anliegen

der Hilfesuchenden zu lösen, sondern darüber hinaus bestehende Unterstützungsangebote auszuschöpfen. Dabei ist der „Unterstützungsdschungel“ auch für Experten mitunter schwierig zu durchblicken. „Unser Anspruch ist es, den Überblick über die bestehenden Unterstützungsangebote zu haben und an die entsprechenden Stellen weiter zu vermitteln“, betont Fachbereichsleiter Wolfgang Strauß. Das heißt, dass bei einem Antrag auf Mindestsicherung überprüft wird, ob der Betroffene eine Befreiung von den Rezeptgebühren, eine GIS-Befreiung, einen Familienzuschuss oder vielleicht auch einen Kulturpass in Anspruch nehmen könnte oder möchte. „Entscheidend ist das persönliche Gespräch vor Ort im Bürgerservice“, appelliert Wolfgang Strauß an Betroffene, sich zu melden. „In den meisten Fällen gibt es eine Unterstützung.“ Zudem sind seit rund zwei Jahren bei der Bezirkshauptmannschaft sogenannte Case-Manager angestellt, die nochmals prüfen, ob tatsächlich die ganze Bandbreite an Hilfsangeboten ausgeschöpft werden konnte. n

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Nähere Informationen über Unterstützungsangebote: Rathaus Bürgerservice, Tel. 304-12 42, wolfgang.strauss@feldkirch.at

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Ausgewählte Unterstützungsangebote Wohnbeihilfe Finanzielle Unterstützung, um die monatliche Miete zu zahlen oder Rückzahlungsraten zu bestreiten. 2013 wurden allein in Feldkirch 2,5 Mio. Euro ausbezahlt. 740 Haushalte haben Wohnbeihilfe in Anspruch genommen und zwischen 86 und 600 Euro monatlich erhalten. Richtgröße: 1840 Euro Netto-Verdienst (inkl. 13. und 14. Gehalt) bei zwei Erwachsenen und einem Kind im Haushalt. Familienzuschuss Finanzielle Unterstützung nach Ende der Karenz bei entsprechend geringem Einkommen. Die Betroffenen erhalten 18 Monate lang einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 45 bis 484 Euro (abhängig vom Einkommen). Heizkostenzuschuss Jetzt beantragen! In der Heizsaison 2013/2014 haben ca. 1200 Feldkircher einen einmaligen Heizkostenzuschuss in Höhe von 250 Euro erhalten. Die Einkommensgrenze liegt in der Heizsaison 2014/2015 bei 1089 Euro netto für eine Person, bei 1605 Euro netto für zwei Erwachsene im Haushalt und bei 1335 Euro für Alleinerziehende mit Kind. Gebührenbefreiungen Befreiungen von TV- und Radiogebühren, von Rezeptgebühren, aber auch Zuschüsse zu Telefongebühren können bei entsprechenden Einkommensverhältnissen beantragt werden. Mindestsicherung Wenn vom Netto-Einkommen nach Abzug des Aufwandes für Wohnen (ohne Betriebskosten) weniger als 814 Euro monatlich übrig bleiben, besteht ein Anspruch auf Mindestsicherung. Mindestsicherung kann auch beantragt werden, wenn Mietrückstände oder Kautionen nicht bezahlt werden können, für Kosten im Altersheim, aber auch für Reparaturen oder außertourliche Anschaffungen, wie eine Waschmaschine. 2013 haben 660 Feldkircherinnen und Feldkircher die Mindestsicherung aus einem der angeführten Gründe in Anspruch genommen. FELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

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n heuer hätte ich wahnsinnig gern ei Fahrscheinchen für Bus und Bahn. us und sb ht ac hn ei W im ’s bt gi s et ck ti ke Die Geschen ntal. ei Rh s re be O h/ rc ki ld Fe kt un ilp ob im M Also nix wie hin, liebes Christkind!

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* Weihnachtsbus mit Gepäckaufbewahrung und Geschenkeservice am Sparkassenplatz 29. November und 06./13./20. Dezember jeweils von 9 -14 Uhr Einkäufe deponieren und gegen eine kleine Spende einpacken lassen. Die Spenden kommen dem Wildpark Feldkirch zugute. 18

* 24. Dezember: Stadtbusse und Landbusse fahren wie an einem Mittwoch, jedoch nur bis 18 Uhr. YOYO 20 bis 5 Uhr, Nightline 22 bis 5 Uhr. * 31. Dezember: Stadtbusse und Landbusse fahren wie an einem Freitag. YOYO 20 bis 5 Uhr, Nightline 22 bis 5 Uhr.

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Einfach exzellent: Mit dem Stadtbus durch den Advent


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VCÖ-MOBILITÄTSPREIS Für Pendlerprojekt

Eine Idee, die österreichweit überzeugt hat Die Stadt Feldkirch wurde am 17. September 2014 als Partner im Projekt Alpstar mit dem VCÖMobilitätspreis ausgezeichnet. In Zusammenarbeit mit Liechtenstein, dem Kanton St. Gallen und dem Energieinstitut Vorarlberg wurde nach neuen Ansätzen gesucht, um Berufspendler von und nach Liechtenstein zum Umstieg auf Bahn, Bus oder Rad zu bewegen.

Im Projekt wurde deutlich, dass dem Arbeitgeber eine entscheidende Rolle zukommt. Durch professionelles betriebliches Mobilitätsmanagement, das fest im Betrieb verankert und erlebbar ist, werden Mitarbeitende am leichtesten zum Umstieg auf Bus, Bahn oder Rad motiviert. Erarbeitet und getestet wurden die Maßnahmen in der Pilot-

firma Hilti AG, als einem der größten Arbeitgeber Liechtensteins. Die Erfahrungen wurden in einer „Best-Practice Plattform“ gesammelt, damit auch andere Betriebe und Gemeinden in der Pilotregion davon profitieren können. Das Projekt ersteckte sich über zwei Jahre. In diesem Zeitraum wurde auch eine Fahrradkarte für Pendlerinnen und Pendler aus dem Großraum Feldkirch entwickelt. Die Fahrradkarte ist ein praktischer Wegweiser für den Alltag. Kostenlos erhältlich ist sie im Mobilpunkt am Sparkassenplatz oder aber im Rathaus Bürgerservice. n v.l.: Willi Nowak (VCÖ), Ursula Zechner (Verkehrsministerium), Daniel Oehry (Hilti AG), Claire Simon (CIPRA International), Karin Feuerstein (Energieinstitut Vorarlberg), Christian Vögel (Land Vorarlberg), Martin Reis (Energieinstitut Vorarlberg), Petra Völkl (Umweltministerium), Birgit Wagner (ÖBBPersonenverkehr AG)

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Einen Filmbeitrag zum Projekt finden Sie auf www.feldkirch.at/ stadt/mobilitaet/infos-fakten

VCÖ-Mobilitätspreis Der jährliche VCÖ-Mobilitätspreis, der gemeinsam mit dem Verkehrsministerium, dem Umweltministerium und den österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) vergeben wird, zeichnet innovative und klimafreundliche Projekte aus. Eine 33-köpfige Jury wählte aus knapp 300 eingereichten Projekten, unter dem diesjährigen Motto „unterwegs – klimafreundlich.gesund.effizient“, die Pilotregion Alpenrheintal des AlpstarProjekts zum österreichweiten Gesamtsieger. Die Jury zeigte sich beeindruckt von dem Projekt, das deutlich zeigt, dass Staatsgrenzen kein Hindernis für eine Zusammenarbeit in Sachen Mobilität sind.

Projekt Alpstar Das Projekt Alpstar geht der Frage nach, wie der CO2-Ausstoß im Alpenraum effektiv reduziert werden kann. Eine der 13 Pilotregionen ist das Alpenrheintal. Vorarlberg, Liechtenstein und der Kanton St. Gallen möchten Pendlerinnen und Pendler zum Umsteigen auf den öffentlichen Verkehr und das Fahrrad bewegen. Als Partner konnten die Auspendler-Gemeinden Buchs und Feldkirch und der Arbeitgeber Hilti AG gewonnen werden. Koordiniert wurden die Aktivitäten von CIPRA International und dem Energieinstitut Vorarlberg.

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Stadt intern

> Ab 14. Dezember 2014 werden die Stadtbus-Linien 1, 2 und 8 verstärkt für die Fahrgäste unterwegs sein.

Angebot schafft Nachfrage

Stadtbus Feldkirch: Investition in Qualitätsausbau Die Taktverdichtung der Linien 1, 2 und 8 wird mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2014 für einen weiteren Qualitätssprung beim Stadtbus Feldkirch sorgen. Abends und am Wochenende wird das Busangebot dieser Linien verdoppelt.

Der Stadtbus Feldkirch wickelt mit acht Linien und 26 Bussen täglich mehr als 13.600 Fahrgastbeförderungen ab. Seit der Einführung des Stadtbus Feldkirch im Jahr 1993 wurde laufend an der Weiterentwicklung der Angebote gearbeitet. Für Geschäftsführer Ing. Siegfried Burtscher ist es vor allem wichtig, das Ohr bei den Fahrgästen zu haben: „Die Rückmeldungen der Fahrgäste sind für uns immens wichtig. Jedes Anliegen wird geprüft und bearbeitet. Durch das Feedback der Fahrgäste konnten und können wir uns laufend verbessern.“ Das zeigt auch der nächste Qualitätssprung, der mit dem Fahrplanwechsel im Dezember ansteht: Die Kurse der 20

Linien 1, 2 und 8 werden abends an Werktagen sowie an Wochenenden verdoppelt (siehe Infobox). Trotz dieser Taktverdichtung werden sich die Überfahrten über das nach dem Immissionsschutzgesetzt Luft ausgewiesene Sanierungsgebiet Bärenkreuzung um ein Drittel reduzieren, da die derzeit eingeschobenen Kurzkurse vom Bahnhof zum Landeskrankenhaus Feldkirch und retour durch diese Optimierung wegfallen. Nach dem Fahrplanwechsel ist für Burtscher auch immer vor dem Fahr-

Stadtbus Feldkirch-Geschäftsführer Ing. Siegfried Burtscher

planwechsel. „Beim Stadtbus Feldkirch handelt es sich um ein Massentransportmittel. Viele werden sich über die Taktverdichtungen freuen, bei einigen brennen andere Themen unter den Fingernägeln. Wir sind jeden Tag damit beschäftigt, für die Fahrgäste am Angebot zu feilen“, so Burtscher. Finanziell schlagen sich die Taktverdichtungen der Linien 1, 2 und 8 mit rund 45.000 Euro im Jahr zu Buche. Eine Investition, die sich lohnt, wie neueste Fahrgastzählungen ergeben haben: Insbesondere an den Abenden sowie am Samstag und Sonntag werden diese Linien überdurchschnittlich frequentiert. Ein Grund dafür sind die preislich attraktiven Jahreskarten für Erwachsene und Senioren. So wurden alleine von Jänner bis August 2014 insgesamt 684 maximo Jahrestickets an Neukunden in Feldkirch verkauft. Insgesamt verfügen 3050 Feldkircherinnen und Feldkircher über ein Jahresticket des Stadtbus Feldkirch. „Diese Zahlen sind sehr erfreulich und bestätigen auch, dass wir uns auf dem richtigen Weg befinden“, so Burtscher abschließend. n FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


Stadt intern

Fahrplanoptimierung für Feldkirch Linie 1, 2, 8 Verdoppelung des Angebots am Abend, am Samstag ab 17.30 Uhr und sonntags ganztägig vom Stundentakt auf einen Halbstundentakt. Linie 2 Neue Fahrtmöglichkeit bei der Linie 2 an Sonn- und Feiertagen um 6.24 Uhr ab Heimatweg mit Ankunft beim Landeskrankenhaus Feldkirch um 6.43 Uhr und weiter bis Bahnhof Feldkirch. Linie 68 Verdichtung der Linie 68 Richtung Interspar Altenstadt und retour am Samstag auf einen 30-Minuten-Takt. Grenzüberschreitende Linie nach Oberriet mit Umstieg aus Feldkirch Linienverlängerung der Linie 61/334 nach Oberriet (St. Gallen) zu Pendlerzeiten mit Umstieg aus Feldkirch. Neue Haltestellen Oberriet Oberdorf, Oberriet Rathaus und Oberriet Bahnhof. Anschluss an die Züge der S4 Richtung Sargans und St. Gallen möglich. Kurzfilm zur neuen Linie 61/334 unter www.feldkirch.at/stadtbus. Änderung der Fahrzeiten Die gewohnten Fahrzeiten der Linien 1, 2, 4 und 8 sowie der Landbuslinien 56 und 68 ändern sich.

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Ausführliche Informationen zum Fahrplanwechsel (So, 14. Dezember) finden Sie im neuen „Fahrplan live“-Flyer, erhältlich in allen Bussen und im Mobilpunkt Feldkirch/Oberes Rheintal.

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„Sanfte Mobilität wird in Feldkirch seit mehr als 20 Jahren gefördert. Dieser Weg zahlt sich aus, wie die stetig steigenden Fahrgastbeförderungen eindrücklich aufzeigen. Mit der Taktverdichtung der Linien 1, 2 und 8 wird das sehr gute Busangebot weiter verbessert. Insbesondere an den Abenden und am Wochenende erhalten die Feldkircherinnen und Feldkircher nun noch mehr Gelegenheiten, das Auto zuhause stehen zu lassen.“ Dr. Angelika Lener, Verkehrsstadträtin

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EU-Interreg Projekt „Wir leben 2000 Watt“

Die Energiezukunft hat begonnen Unter dem Motto „Wir leben 2000 Watt“ haben zehn Städte in der Bodenseeregion in den letzten zwei Jahren für die Idee der „2000-Watt-Gesellschaft“ geworben. Am 26. September zogen die beteiligten Städte in der Lokremise in St. Gallen Bilanz und stellten die umgesetzten Aktionen vor.

Kernaussage der „2000-Watt-Idee“ ist, dass unser Leben künftig mit deutlich weniger Energie gelingen muss. Noch benötigen wir in Europa pro Kopf im Schnitt ständig 6000 Watt Energie, während die Ärmsten auf der Welt, etwa in Bangladesch nur 500 Watt verbrauchen. Für die Erde und das Klima verträglich ist ein Wert von 2000 Watt pro Erdenbürger. Dass wir unseren eigenen Energieverbrauch drastisch reduzieren und die Menschen in den Entwicklungsländern andererseits noch zulegen dürfen, ist eine Frage der Gerechtigkeit. Der renommierte Ökonom und Nachhaltigkeitsforscher Dr. Jürg Minsch ging bei der Projekt-Abschlussveranstaltung in St. Gallen sogar noch einen Schritt weiter und meinte: „Die 2000-Watt22

Gesellschaft“ ist mit ihrem globalen Ausgleich auch ein Friedensprojekt.“ Leben mit weniger Energie – geht das? Können wir in Zukunft mit weniger Energie auskommen und dabei trotzdem gut leben? Diese Frage hat das Ergebnis einer Regionalstudie bereits 2012 mit „ja“ beantwortet: Die „2000-WattGesellschaft“ ist in der Bodenseeregion grundsätzlich machbar, wenn neben Maßnahmen im Bereich der Energieeffizienz (technische Verbesserungen) und der Substitution (Ersatz von fossilen Energieträgern durch erneuerbare) vor allem der Lebensstil von uns allen genügsamer wird. Wie aber kann erreicht werden, dass es tatsächlich zu Verhaltensänderungen in den Lebensbereichen Wohnen, Ernährung, Mobilität und Konsum kommt? Wie kann der notwendige Verzicht vermittelt werden, ohne dass er von den Bürgerinnen und Bürgern als Einschränkung abgelehnt, wird? Bürgermeister Mag. Berchtold hat diese Fragen bei der Abschlussveranstaltung in St. Gallen so beantwortet: „Es ist ein Bohren ganz dicker Bretter. Es braucht eine gute, umfassende allseits verständliche Information aller Zielgruppen. Es braucht immer wiederkeh-

rende Aktionen für alle Lebensbereiche und die Aktionen müssen mit Charme überzeugen und auch Spaß machen. Nicht zuletzt braucht es eine Vernetzung und ein Zusammenwirken vieler Beteiligter und vieler sich ergänzender Projekte zum Thema Lebensstil“. Die Stadt Feldkirch hat sich an der Interreg-Kampagne „Wir leben 2000 Watt“ mit großem Engagement beteiligt. So hat die Stadt eine Broschüre mit Grundinformationen im November letzten Jahres an alle Feldkircher Haushalte versendet, sowie auf Anfrage an Schulklassen und interessierte Externe weitergegeben – immer verbunden mit dem Hinweis auf die eigens entwickelte Homepage „wirleben2000watt.com“. Das Puppentheater „König Sausbraus gibt Gas“, das kindgerecht das Thema Ressourcenverschwendung und Energiesparen aufzeigt, konnten über 600 Feldkircher Kinder genießen. Die Mittelschüler hatten im Rahmen der Umweltwoche Gelegenheit, sich bei Stadtführungen zum Thema „Bewusst einkaufen und leben in Feldkirch“ mit ihrem Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Da auch bei der Ernährung sehr viel Energie gespart werden kann, wurde am internationalen Weltumwelttag, am 5. Juni in allen 2000-Watt-BodenseeFELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


Stadt intern < Die verantwortlichen Mitarbeiter und politischen Vertreter der zehn Städte, die sich im Projekt „2000-WattGesellschaft“ zusammengeschlossen haben.

> Nachhaltigkeitsforscher Jürg Minsch und Bürgermeister Berchtold bei der Diskussion zu Wegen, die 2000-WattIdee Wirklichkeit werden zu lassen.

städten für ein „2000-Watt-Menü“ geworben. Auch die Feldkircher Großküchen folgten dem Aufruf der Stadt Feldkirch: Sie boten ihren Gästen ein fleischloses Menü aus saisonalen und regionalen Zutaten an. Das Thema Ernährung fand unter anderem auch Eingang ins diesjährige Umweltjahresprogramm „Verwenden statt Verschwenden“. Highlight des Umweltprogramms 2014 war der erste Feldkircher „ReUse-Day“, eine Marktveranstaltung in der Innenstadt, bei der sich alles ums Wiederverwerten von gebrauchten Dingen drehte. Und nicht zuletzt war auch die Eröffnung des neuen Illspitzkraftwerks Anfang Oktober ein großer Meilenstein auf dem Weg zur „2000-Watt-Gesellschaft“. Über 5000 Besucher informierten sich bei den Erföffnungsfeierlichkeiten nicht nur über das Kraftwerk, das 7300 Feldkircher Haushalte mit Strom aus eigener erneuerbarer Energie versorgt, sondern ebenso über das 2000-WattProjekt in der Bodenseeregion.

eigenes „2000-Watt-Schulpaket“ angeboten: Neben 2000-Watt-Broschüren, Flyern und Postkarten gibt es einen eigens konzipierten Saisonkalender für Obst- und Gemüse, eine Wanderausstellung „Wir leben 2000 Watt“ und auf Anfrage auch eine fachliche Unterstützung. n

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Nähere Informationen auf www. wirleben2000watt.com oder bei Mag. Claudia Hämmerle, Umweltabteilung (Tel. 304-14 50, claudia.haemmerle@feldkirch.at)

1 Neben den Städten Arbon, Gossau, Schaffhausen, St. Gallen und Winterthur aus der Schweiz und den deutschen Städten Konstanz, Radolfzell, Singen und Überlingen beteiligt sich auf Vorarlberger Seite die Stadt Feldkirch an dieser von der EU geförderten Kampagne.

Aus Alt mach Neu – Upcycling heißt der neue Trend.

Puppenspieler Max demonstrierte eindrücklich, dass er nicht nur Kinder fürs Energiesparen begeistern kann.

Und es geht weiter Da vor allem die junge Generation für das Erreichen einer „2000-WattGesellschaft“ wichtig ist, richten sich die nächsten städtischen 2000-Watt-Aktionen gezielt an sie. So sollen im Dezember 2014 neben den Kindergartenkindern auch Volksschüler die Gelegenheit bekommen, das 2000-Watt-Puppentheater „König Sausbraus gibt Gas“ zu besuchen. Zudem wird den Feldkircher Schulen im Unterricht für das Schuljahr 2014/2015 von der Stadt Feldkirch ein FELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

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Stadt intern

SO SIND SIE ALS RADFAHRER FIT FÜR DEN WINTER

Da gibt es für mich keine Ausreden mehr Dunkelheit, Nässe, Schnee – für Elisabeth Mair kein Grund, das Fahrrad stehen zu lassen. Mit der richtigen Ausrüstung wird das Fahrrad zum Alljahreszeiten-Verkehrsmittel. Die Fahrradbeauftragte der Stadt Feldkirch zeigt, wie Sie richtig ausgestattet sind. Von DI Elisabeth Mair

Für die Fahrradbeauftragte Elisabeth Mair ist das Fahrrad auch im Winter das Verkehrsmittel erster Wahl.

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Es stimmt tatsächlich, was meine Oma mir immer gepredigt hat: Es gibt kein schlechtes Wetter, sondern nur schlechte Ausrüstung. Und Winterzeit ist „Zwiebelzeit“ – ein Kleidungsstück über dem andern zu tragen, macht besonders für Radfahrer Sinn. Wer jetzt noch auf das herbstliche oder winterliche Radfahren verzichtet, muss schon gute Gründe haben. Kalte Beine zählen für mich jedenfalls nicht als Ausrede! Neben entsprechend warmer und praktischer Bekleidung ist gute Sichtbarkeit beim Radfahren im Winter das Um und Auf. Eine gute Beleuchtung des Rades versteht sich von selbst und Feldkircher Fahrradhändler beraten Sie gerne. Mittlerweile gibt es am Markt eine Reihe praktischer Hilfsmittel, damit Sie garantiert nicht übersehen werden: Neben den klassischen Klackbändern, von denen man als Radfahrer gar nicht genug auf Vorrat haben kann, gibt es reflektierende Speichenclips oder Re-

flektoren für den Helm. Außerdem gibt es neuerdings stylische Warnwesten, die von der HTL Dornbirn in Kooperation mit dem Energieinstitut Vorarlberg entwickelt wurden. Appell an die Fußgänger Nicht nur für Radfahrer, sondern selbstverständlich auch für Fußgänger ist es wichtig, in der dunklen Jahreszeit gut sichtbar zu sein. Denn Fußgänger ohne Reflektoren werden nicht nur von Autos, sondern auch von Radfahrern erst sehr spät bemerkt! Bedenken Sie unbedingt, dass Sie als Fußgänger ein Auto bzw. ein Fahrrad viel früher sehen und hören als umgekehrt der Autooder Fahrradlenker Sie als Fußgänger. Achten Sie daher vor allem auf schlecht oder nicht ausgeleuchteten Straßenabschnitten darauf, erkennbar zu sein. Mit diesen Tipps werden Sie sicher durch den Winter kommen und ich hoffe, dass möglichst viele Radfahrer in Feldkirch – den Spikes sei Dank – auch auf Schneefahrbahnen nicht zu stoppen sein werden. Um Ihnen eventuelle Unannehmlichkeiten zu ersparen, noch ein abschließender Hinweis: Vergessen Sie nicht, vor dem Eintritt in ein Geschäft oder in eine Bank Ihre Sturmhaube abzunehmen! Eine Gute Fahrt durch den Winter wünscht Ihnen Elisabeth Mair. n

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Fahrradbeauftragte der Stadt Feldkirch (Tel. 304-14 11, elisabeth.mair@feldkirch.at)

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KOSTENLOSE APP FÜR SMARTPHONEs

Warum nicht auch als Fahrradfahrer von moderner Navigationstechnik profitieren?

Ein Navi für Ihr Fahrrad „Nach 100 Metern rechts abbiegen. Beim nächsten Kreisverkehr die zweite Ausfahrt nehmen …“ Was für Autofahrer längst Selbstverständlichkeit ist, gibt es nun auch fürs Fahrrad – ein Navi, das uns den gesuchten Weg von A nach B weist.

Mit dem BikeNatureGuide wird Ihr Smartphone zum Fahrrad-Navi. Der BikeNatureGuide wurde für die Ansprüche der Alltags- und Freizeitradler entwickelt. Das Besondere am neuen Fahrradnavi ist, dass Radwege, aber auch kleine Verbindungswege und Lückenschlüsse gefunden werden, die ein klassisches Navi-Gerät meist nicht kennt. Nach welchen Kriterien das Radnavi eine Route vorschlägt, lässt sich individuell festlegen. Man kann selbst entscheiden, ob man eine gemütliche Route fahren möchte oder auf dem schnellsten Weg von A nach B kommen will. Zusätzlich kann man wählen, ob man auf asphaltierten oder geschotterten Wegen unterwegs sein möchte. Die App ist kostenlos in allen AppStores für Android und Apple erhältlich. Einmal heruntergeladen und installiert, ist für den Betrieb keine Internetverbindung erforderlich. Die App funktioniert grenzüberschreitend im St. Galler Rheintal, im Fürstentum Liechtenstein, der Bodenseeregion und dem angrenFELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

zende Allgäu völlig unabhängig vom jeweiligen Mobilfunknetz. Dank dem EU-Projekt Alpstar (siehe auch S. 19) und der Unterstützung der Vorarlberger Landesregierung wird das Kartenmaterial für Vorarlberg und die angrenzenden Regionen kostenlos zur Verfügung gestellt. Die Karte, Tourentipps sowie wichtige Zielpunkte werden regelmäßig aktualisiert. Daher empfiehlt es sich, ab und zu ein Update zu machen. Einfach befestigen mit „Finn“ Das Smartphone kann relativ einfach auf das Fahrrad montiert werden. Eine gute und preiswerte Möglichkeit zur Befestigung ist die Universalhalterung „Finn“. Mit dem „Finn“ lässt sich beinahe jedes Smartphone absolut sicher am Fahrrad befestigen. Erhältlich sind diese Halterungen im Internet oder im einschlägigen Fahrradfachhandel. Online-Routenplaner Ergänzend zum Radnavi gibt es auch einen Online-Routenplaner für Vorarlberg und die Grenzregionen, der im Internet unter radplaner.vmobil.at abrufbar ist. Der Online-Routenplaner verfügt ebenfalls über die oben beschrieben Funktionen. Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion ist die Verwendung des aktuellsten Internetbrowsers. n

Beratung gerade in stürmischen Zeiten Immer wieder stellt uns das Leben vor neue Herausforderungen. Gerne beraten wir Sie zu Fragen in den Bereichen: • • • • •

Partnerschaft und Familie Trennung und Scheidung Erziehung psychische Belastung Obsorge-, Besuchsrecht oder Unterhalt

Ehe- und Familienzentrum Herrengasse 4; 6800 Feldkirch T 05522/74139; www.efz.at beratungsstellen-efz@kath-kirche-vorarlberg.at

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Nähere Informationen rund ums Fahrradnavi finden Sie unter www.bikenatureguide.org.

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www.stadtwerke-feldkirch.at Kundencenter: Tel +43 5522 9000

GRATIS WLAN

In der Stadt Feldkirch gibt´s ab sofort gratis WLAN für alle – ein neuer Service der Stadtwerke Feldkirch.

Wo immer in Feldkirch das Free WiFi-Zeichen zu sehen ist, steht die gesamte Welt des Internets gratis zur Verfügung. Einfach nur einloggen, ohne Registrierung und schon geht´s los – mit Smartphone, Tablet oder gemütlich bei einem Kaffee mit dem Laptop. Derzeit steht dieser Service in den Bereichen Sparkassenplatz, Busplatz, Elisabethplatz, Leonhardsplatz, Mühletorplatz, Schmiedgasse, am Bahnhof Feldkirch, am Skaterplatz Oberau sowie im Alten Hallenbad zur Verfügung – die nächste Ausbaustufe läuft bereits. STROM

WASSER

STADTBUS

ELEKTROTECHNIK

TELEKOMMUNIKATION


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Montforthaus Feldkirch

Eröffnungwoche vom 2. bis 6. Jänner In wenigen Wochen ist es so weit: Das Montforthaus Feldkirch öffnet nach zweijähriger Bauzeit seine Türen. Das Eröffnungsprogramm vom 2. bis 6. Jänner 2015 spiegelt wider, was künftig im Montforthaus Feldkirch möglich sein wird.

6200 Quadratmeter Nutzfläche gesamt, zwei Säle, verschiedene Seminar- und Veranstaltungsräume mit einer Größe von 25 bis 695 Quadratmetern – das neue multifunktionale Montforthaus wird den unterschiedlichsten Veranstaltungen optimalen Rahmen geben: festlichen Bällen, Sinfoniekonzerten, internationalen Kongressen, Wein-, Design- und anderen Messen, Vereinsveranstaltungen und Firmenevents. Eröffnungsprogramm mit Überraschungen Eine eigene Arbeitsgruppe unter der Leitung von Marion Marte, Mitarbeiterin des Stadtmarketing Feldkirch, hat in den letzten Monaten ein spannendes und abwechslungsreiches Programm für die Eröffnungswoche ausgearbeitet. „Wir wollen mit dem Eröffnungsprogramm zeigen, was das neue Haus alles kann und dass das Montforthaus ein Haus für alle Bürgerinnen und Bürger ist“, erzählt Marion Marte. Zwei klassische Konzerte, eine große Party, zwei spannende Tage der offenen Tür, passendes Kinderprogramm sowie die Möglichkeit, sich in der DachgastronoFELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

mie kulinarisch verwöhnen zu lassen samt dem abschließenden traditionellen Neujahrsempfang am 6. Jänner, um 17 Uhr, sind nur einige der vielen Programmpunkte. Ein besonderes Highlight werden die ersten Konzerte im Montforthaus werden, da schon jetzt die Akustik des Großen Saales als außergewöhnlich für die Region bewertet wird. Zu den beiden Konzerten des Symphonieorchesters

Vorarlberg und des Concerto Stella Matutina gibt es übrigens schöne Parallelen. So wurde die am 2. Jänner zu hörende „Weihe des Hauses“ von Ludwig van Beethoven anlässlich der Eröffnung des Josefstädter Theaters in Wien uraufgeführt. Georg Friedrich Händel hat den ersten Teil des „AlexanderFestes“ vor 279 Jahren am 5. Jänner, dem Konzerttermin im Montforthaus, fertiggestellt. n

Programm Konzert des Symphonieorchester Vorarlberg Freitag, 2. Jänner 2015, 19.30 Uhr Claire Huangci, Klavier Gérard Korsten, Dirigent >> Die Weihe des Hauses op. 124, Ludwig van Beethoven >> Klavierkonzert f-moll op. 48, Ferdinand Andergassen >> Also sprach Zarathustra op. 30, Richard Strauss Kommt zusammen Ein Tag von und mit Feldkirchs Vereinen Samstag, 3. Jänner 2015, 13 bis 18 Uhr Party DJ Duo Functionist & Beware FM4 Unlimited Samstag, 3. Jänner 2015, Einlass ab 21 Uhr

Konzert des Concerto Stella Matutina und des Kammerchor Feldkirch Montag, 5. Jänner 2015, 19.30 Uhr Miriam Feuersinger, Sopran Daniel Johannsen, Tenor Matthias Helm, Bass Benjamin Lack, Dirigent >> Das Alexander-Fest oder die Macht der Musik, Georg Friedrich Händel Tag der offenen Tür Ein Tag im Montforthaus Sonntag, 4. Jänner 2015, 10 bis 18 Uhr Feldkircher Neujahrsempfang Dienstag, 6. Jänner 2015, 17 Uhr Univ.-Prof. Mag. Dr. Manfred Prisching >> Bunter Vogel Europa Eintritt frei. Informationen und Karten: www.montforthausfeldkirch.com

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Stadt intern

NEUE VERANSTALTUNGSREIHE FÜR FELDKIRCH VOM MONTFORTHAUS FELDKIRCH

Montforter Zwischentöne In den vergangenen Monaten haben sich die Kulturabteilung der Stadt Feldkirch mit Kulturamtsleiter Harald Petermichl, Kulturstadträtin Dr. Barbara Schöbi-Fink und die Montforthaus Feldkirch GmbH intensiv mit der Ausrichtung des neuen Montforthauses auseinandergesetzt. Unter dem Titel „Zwischentöne“ sollen Programmschwerpunkte mit außergewöhnlichen Veranstaltungsformaten sichtbar machen, dass sich das Montforthaus auf Kultur und Kongress, Begegnung und Musik fokussiert.

Sowohl die Feldkircher Bürgerinnen und Bürger als auch die städtischen bzw. regionalen Kulturschaffenden werden immer wieder aktiv am Programm beteiligt sein. Gleichzeitig wird diese lokale Verbundenheit in Dialog mit außergewöhnlichen internationalen Künstlern und Experten gebracht. Künstlerische Leitung der Montforter Zwischentöne Folkert Uhde und Hans-Joachim Gögl sind zwei international anerkannte Experten in den Bereichen Kongress- und Konzertgestaltung und stehen künftig für das Programm der Montforter Zwischentöne. Folkert Uhde gehört zu den Pionieren neuer Aufführungsformen klassischer 28

Musik. Er ist gemeinsam mit dem Dramaturgen Jochen Sandig künstlerischer Leiter des „Radialsystem V“ in Berlin und Intendant des traditionsreichen Festivals „ION – Internationale Orgelwoche Nürnberg“. Darüber hinaus lehrt er an diversen Hochschulen zu innovativen Konzertdramaturgien. 2009 wurde er in Deutschland für seine innovative Herangehensweise als Kulturmanager des Jahres ausgezeichnet. Hans-Joachim Gögl beschäftigt sich seit vielen Jahren mit neuen Veranstaltungsdramaturgien zwischen Kommunikation, Kultur und gesellschaftlicher Entwicklung. Er ist gemeinsam mit Josef Kittinger Veranstalter der „Tage der Utopie“, ein Festival für Zukunftsbilder und Neue Musik sowie Kurator der VLOW! – einer internationalen KonfeKulturstadträtin Dr. Barbara Schöbi-Fink

„Die neuen Zugänge zu (altbekannter) Musik, die Folkert Uhde und Hans-Joachim Gögl uns ermöglichen wollen, und das (Wieder-)Erleben von wunderbaren Musikerinnen und Musikern in einem fantastischen neuen Haus, darauf freue ich mich. Ich gratuliere den künstlerisch Verantwortlichen und dem Team im Montforthaus zu diesem spannenden Weg und wünsche viel Glück, viel Publikum und viel Erfolg!“

renz zum Thema „Erzählende Räume“. 2011 wurde er mit dem Österreichischen Staatspreis für Erwachsenenbildung ausgezeichnet. „anfangen“ An drei Wochenenden im Jahr werden künftig Zeit-Räume zwischen Dialog und Musik stattfinden, die sich einem Hauptthema widmen. So entstehen Programme, die sich aufeinander beziehen. Bewusst außerhalb der Hauptsaisonen angesiedelt, greift die Programmreihe Themen auf, die mit jahreszeitlich verbundenen Stimmungen, Bräuchen und Festen verbunden werden. Der erste Programmschwerpunkt widmet sich dem Thema „anfangen. Über das Beginnen“. Folkert Uhde und Hans-Joachim Gögl zu „anfangen“: „Das Thema ,anfangen‘ faszinierte uns beide von Anfang an. Denn sowohl im Konzert als auch in Bildungsformaten ist der Anfang ein dramaturgischer Moment, der höchste Aufmerksamkeit beansprucht. Dazu gibt es in unseren beiden Feldern reiche Erfahrung und Kompetenz. Aber wenig Reflexion. Im Leben scheint es ähnlich zu sein. Funkelndes Wissen, selten Austausch. Wir alle sind ständig Beginner, professionelle Anfänger sozusagen. Der hohe Energieeinsatz, die Ahnungslosigkeit, Scham oder Euphorie, die Skepsis der Beobachter oder die besondere Wachheit und Geistesgegenwart im Anfang haben das Potenzial der Verwandlung. Nach einem Anfang ist niemand mehr derselbe.“ n FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


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Programm Salon Paula Musiker, Wissenschaftler, Anfangsexperten zu mieten. Acht Begegnungen in acht Feldkircher Wohnungen. Montag, 16. bis Donnerstag, 26. Februar 2015. Anmeldung: salon@montforter-zwischentoene.at Liebesanfänge. Wie zwei sich finden Ein Archiv erster Begegnungen. Montag, 23. bis Samstag, 28. Februar 2015 Geschichtensammlung und VideoInstallation.

v.li. Hans-Joachim Gögl, Kulturstadträtin Barbara Schöbi-Fink, Edgar Eller und Folkert Uhde präsentieren das neue Programm.

Marco Frenschkowski (Religionswissenschaftler und Theologe), Hille Perl, (Gambe) und Lee Santana (Laute).

Filmvorführung: Samstag, 28. Februar und Sonntag, 1. März 2015, jeweils nonstop von 10 bis 16 Uhr, Kino Rio.

Eine große Hausmusik Einladung zu Spazierkonzert, Vortragsparty, Schule für fortgeschrittene Anfänger. Freitag, 27. Februar 2015, von 19 bis 22 Uhr, ab ca. 22 Uhr Premierenparty mit DJ und VJ. Ein begehbares Potpourri in 17 Räumen für Solisten, Geschichtenerzähler, Orchester und Wissenschaftler.

Harmonia Mundi Eine Konzertkomposition zum Anfang der Welt. Samstag, 28. Februar 2015, 20 Uhr Montforthaus, Großer Saal Ein Konzert mit dem Symphonieorchester Vorarlberg und seinem Chefdirigenten Gérard Korsten, Astrophysiker und Science Slam-Gewinner Michael Büker, Elfa Rún Kristinsdóttir (Geige) und Elina Albach (Cembalo), Fabian Russ (Soundkünstler) sowie Carlo Grippa (Tontechnik).

Gruß aus der Küche 30 Minuten Programmvorstellung und Minikonzert. Donnerstag, 26. Februar 2015 Auf einen Sprung nach der Arbeit: Hans-Joachim Gögl und Folkert Uhde stellen das Programm des Wochenendes vor, erzählen von den kommenden Schwerpunkten und bringen ein, zwei Musiker aus den Proben mit.

Zweites Kleines Früh-Stück zu Sonnenaufgang „Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne ...“, Musik und sechs kurze Texte über das Beginnen. Samstag, 28. Februar 2015, Sonnenaufgang, 7.03 Uhr Eine literarische Morgenmeditation mit außergewöhnlichen Texten, gelesen von bekannten Feldkircher Persönlichkeiten.

Erstes Kleines Früh-Stück zu Sonnenaufgang Schöpfungsmythen und Alte Musik zum Anfang der Welt am Anfang des Tages. Freitag, 27. Februar 2015, Sonnenaufgang, 7.03 Uhr

First, first Cuts – Der Film der besten Filmanfänge Preview und Gespräch mit dem Autor und Filmemacher Wolfgang Mörth. Sonntag, 22. Februar 2015, 11 Uhr, Kino Rio

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Liebe, sag’, was fängst du an? Alte Liebeslieder im Dialog mit neuen Liebesgeschichten, Konzert- und VideoInstallation. Sonntag, 1. März 2015, 20 Uhr Dorothee Mields (Sopran), Hille Perl (Gambe), Lee Santana (Laute) und das Ensemble „The Age of Passion“.

>>

Karten unter v-ticket.at, bei allen Vorverkaufsstellen und am Tourismuscounter (Tel. 734 67, karten@feldkirch.at) sowie an der Abendkasse, www.montforterzwischentoene.at

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> Andy Haderer, Leadtrompeter der WDR-Bigband, wird bei der zweiten Feldkircher „BIG Bigband Night“ special guest sein.

andy haderer gibt kurse für Musikschüler und Konservatorium-STudenten

2. Feldkircher „BIG Bigband Night“ Im Pförtnerhaus findet am 29. Jänner 2015 ab 19 Uhr die zweite Feldkircher „BIG Bigband Night“ statt. Special Guest wird Andy Haderer sein – Leadtrompeter der WDR-Bigband und Professor für Jazztrompete an der Hochschule für Musik Köln.

Die Montfortstadt hat in Sachen Bigband eine mittlerweile lange Tradition. Die Gunar Schuster Bigband ist ein Garant für Bigband Sound vom Feinsten. An diese Tradition anknüpfend und auch aus dem Bestreben heraus, die Sparte „Jazz- und Popularmusik“ an der Musikschule Feldkirch auszubauen, wurde letztes Jahr die Musikschul-Bigband gegründet. Für die Leitung konnte der bekannte Bassist Stefan Reinthaler gewonnen werden. Bigband-Treffen alle zwei Jahre Aus Anlass des 125-Jahr-Jubiläums, das die Musikschule im November des vergangenen Jahres gefeiert hat, wurde die Idee geboren, beim dreitägigen Fest auch ein landesweites Bigband-Treffen zu veranstalten. Sehr rasch wurden gleichgesinnte Bigbands gefunden – aus dem Bregenzerwald, Walgau und mittleren Rheintal 30

kamen die Musikerinnen und Musiker nach Feldkirch. Auf Grund des großen Erfolgs wurde vereinbart, dass alle zwei Jahre ein solches Bigband-Treffen in Feldkirch stattfinden könnte. Nun ist es wieder soweit und die Musikschule Feldkirch tritt erneut als Gastgeberin auf. Special Guest: Andy Haderer Als besonderen musikalischen „Leckerbissen“ darf die Musikschule voller Stolz Andy Haderer, Leadtrompeter der WDR-Bigband in Köln, präsentieren. Andy Haderer arbeitete mit Größen wie

2. Feldkircher big bigband night >> Wann: Donnerstag, 29. Jänner 2015, ab 19 Uhr >> Wo: Pförtnerhaus >> Eintritt: freiwillige Spenden >> Teilnehmende Bigbands: Bigband der Musikschule Feldkirch Bigband der Musikschule „tonart“ Bigband der Musikschule Walgau Bigband der Musikschule Bregenzerwald >> Special Guest: Andy Haderer (Leadtrompeter der WDR-Bigband und Professor für Jazztrompete an der Hochschule für Musik Köln)

Clark Terry, Diane Schuur, Peter Herbolzheimer, Joe Zawinul, Phil Collins und mit Ensembles wie dem „Vienna Art Orchestera“ und der ORF-Bigband zusammen. Andy Haderer wird neben einem Kurs für die Schüler der Musikschule und für die Studenten des Landeskonservatoriums auch im Rahmen der Feldkircher „BIG Bigband Night“ mit verschiedenen Formationen live zu hören sein und als einer der ganz Großen der internationalen Bigband Szene die Feldkircher „BIG Bigband Night“ noch etwas „bigger“ machen. n

„Dass solch tolle Leute zu uns nach Feldkirch in die Musikschule kommen, ist nicht nur für uns Lehrer, sondern vor allem für unsere Schülerinnen und Schüler eine einmalige Chance!“ Stefan Greussing, Fachbereichsleiter Jazz- und Popularmusik

„Gerade wir Trompeter freuen uns natürlich besonders, wenn ein Mann wie Andy Haderer mit uns arbeitet und uns Tipps in Sachen Phrasierung und Stilistik gibt. Wir sind alle schon sehr gespannt und freuen uns drauf!“ Thomas Vötterl, Lehrer für Trompete

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VEREINSLEBEN

> Die Mitgliederreise der Raiffeisenbank Feldkirch führte ins Zillertal und an den Achensee.

Zwei Tage tirol

Mitgliederreise der Raiffeisenbank ins Zillertal. Auf dem Programm stand eine Führung durch die „FeuerWerk HolzErlebnisWelt“. Im Biomasse-Heizkraftwerk, einem der modernsten und wirtschaftlichsten Europas, konnte der Werkstoff Holz mit allen Sinnen erlebt werden.

Bereits zum vierten Mal organisierte die Raiffeisenbank Feldkirch in Zusammenarbeit mit Nachbaur Reisen eine Mitgliederreise. Das Ausflugsziel in diesem Jahr: das Zillertal und der wildromantische Achensee in Tirol.

Mittagessen in 16 Metern Höhe Nach einem gemeinsamen Mittagessen in einem Restaurant in 16 Metern Höhe, das bei guten Wetterverhältnissen einen atemberaubenden Blick auf die Zillertaler Berge bietet, wurden die Reisenden

Am 26. September 2014 chauffierte Nachbaur Reisen die Mitglieder der Raiffeisenbank Feldkirch nach Fügen

am Nachmittag in der Schaukäserei in Mayrhofen erwartet. Unter dem Motto „Käse mit Musik“ wurde bei Livemusik geschunkelt und gelacht. Achensee und Pertisau Der zweite Tag startete mit einer Fahrt mit der Achenseebahn von Jenbach hinauf bis nach Seespitz am Achensee. Bei traumhaftem Wetter konnten die Schifffahrt und der Aufenthalt in Pertisau genossen werden, bevor die Gruppe am Nachmittag wieder die Heimreise antrat. n

Ehrliches Engagement spricht für sich. Mit VEREINten Kräften aktiv für Feldkirch.

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Viele unserer MitarbeiterInnen haben eine wichtige Stimme im Feldkircher Vereinsleben. Dieser unentgeltliche Einsatz bereichert, fördert und VEREINt das Mit.Einander in unserer Region. In der Kultur. Im Sozialbereich. Im Sport. In den Unternehmen. Wir übernehmen Verantwortung, auch außerhalb unserer Bank. Gemeinsame Aktivität spricht an! www.raibafeldkirch.at

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bereits ab 1. dezember 2014 in der vorarlberghalle

Saisonkartenvorverkauf der Bäder Saisonkarten der Feldkircher Bäder sind ab 1. Dezember 2014 im Vorverkauf zum Preis von 2014 in der Vorarlberghalle erhältlich.

Sie haben noch keine Idee für ein Weihnachtsgeschenk? Dann lassen Sie sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen. Denn Saisonkarten der Feldkircher Bäder können ab 1. Dezember zum günstigen Vorjahrespreis erworben

und somit bares Geld gespart werden. Während des Publikumseislaufs in der Vorarlberghalle können Kombi Saisonkarten für das Erlebnis Waldbad und das Schwimmbad Felsenau sowie die Bädermax Karte ganz bequem und garantiert ohne lange Wartezeiten gekauft werden. Obwohl draußen eisige Temperaturen herrschen, kommt der nächste Sommer bestimmt! Und Sie können am ersten Badetag als Saisonkartenbesitzer ohne Anstehen an den Bäderkassen ins Badevergnügen starten. Die Feldkircher Bäder freuen sich ab 1. Mai 2015 auf Ihren Badebesuch. n

Echt cool – Saisonkarten zum Vorjahrespreis

Saisonales Rezept von Stefanie Purtscher

Blinis mit Felchenkaviar und Rotlachs Felchenkaviar ist am Feldkircher Markt bei Martin Boesenecker immer samstags erhältlich. Der Rotlachs/Sokay 100 Prozent Wildfang wird von Gerhard Nagel und Manfred Kleinheinz angeboten. Jedes Filet ist handgesalzen und kalt geräuchert mit Buchenmehl aus dem Ländle.

>> 100 g Weizenmehl >> 2 EL Butter >> 1 Ei (Größe M) >> 1/4 TL Salz >> 150 g Crème fraîche >> 2 EL Olivenöl >> 100 g Geräucherter Lachs >> je 6 TL Felchen Kaviar >> Zitronenspalten und Dill zum Garnieren

Zutaten für vier Portionen >> 1/2 Würfel (21 g) frische Hefe >> 1/2 TL Zucker >> 150 ml Milch >> 25 g Buchweizenmehl

Zubereitung Hefe und Zucker in 4 Esslöffel lauwarmem Wasser auflösen, ca. 10 Minuten gehen lassen. Milch lauwarm erwärmen. Mehl in eine Schüssel geben. 75 ml Milch und Hefe hineingießen und zu einem glatten Teig verrühren. Zugedeckt an einem warmen Ort ca. 1 Stunde

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gehen lassen. Butter schmelzen. Teig kräftig durchrühren. Ei trennen. Nach und nach Eigelb, 75 ml Milch, Salz, 1 Esslöffel Crème fraîche und 1/2 Esslöffel Butter unterrühren. Eiweiß steif schlagen und vorsichtig unterheben. Teig weitere 30 Minuten gehen lassen. Öl in einer großen Pfanne erhitzen. Aus dem Teig am besten mithilfe von Dessertringen (7 cm Durchmesser) 12 Blinis braten. Fertige Blinis herausnehmen und warm halten. Blinis mit restlicher Butter bestreichen. Rest Crème fraîche glatt rühren. Blinis damit bestreichen. Lachs in dünne Scheiben schneiden und auf den Blinis verteilen. Auf jeden Blini jeweils 1/2 Teelöffel Felchen Kaviar geben. Blinis mit Zitronenspalten und Dill garnieren. n FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


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< Eislaufen in der Vorarlberghalle bis 3. April 2015

Tummelplatz für rund 20.000 Eislauffans

Vorarlberghalle Feldkirch Seit 4. Oktober steht einem vergnüglichen Erlebnis auf dem Eis der Vorarlberghalle nichts mehr im Wege, denn die Eisfläche ist an fünf Vormittagen, sechs Nachmittagen und an zwei Abenden für den Publikumslauf geöffnet.

Alles, was man zum Eislaufen braucht, sind ein paar Schlittschuhe und Winterbekleidung. Schon kann der Spaß losgehen. Egal ob drei oder dreiundneunzig – Eislaufen ist für Jung und Alt eine günstige Möglichkeit, sich auch während der kalten Wintermonate sportlich fit zu halten. Der Eislaufsport bietet verschiedene Alternativen auf dem Eis. Wer nicht gerade mit dem Verein oder der Hobbymannschaft Eishockey spielt oder sich dem Eiskunstlauf verschrieben hat, dreht mit der Familie oder den Freunden seine Runden auf der Eisfläche. Besonders Spaß macht das

beispielsweise bei den Eisdiscos, die an drei Abenden in der Saison veranstaltet werden. Oder bei „Mäschgerle am Eis“, wo sich die Vorarlberghalle in einen bunten und quirligen Platz des Spaßes und der Freude verwandelt. Fixer Bestandteil des Unterrichts Eislaufen in der Vorarlberghalle ist längst bei zahlreichen Schulen und Kindergärten fixer Bestandteil im Rahmen des Sportunterrichts geworden. Allein im Jahr 2013 wurde dieses Angebot von zirka 8100 Kindern in Anspruch genommen. Die Folge dieser schulischen Aktivität ist, dass die Kinder auch außerhalb des Schulunterrichts zum Eislaufen kommen. Die Kleineren meist am Wochenende mit Mama und Papa und die schon etwas größeren mit den Freunden. Nicht zuletzt trägt auch die gute Anbindung an die öffentlichen Verkehrsmittel, die günstigen Eintrittspreise und die Wetterunabhängigkeit dazu bei, dass Eislaufen zu einer Freizeitaktivität geworden ist, die sich zunehmen-

eintrittspreise 2014/2015 Kinder bis einschl. Jg. 2008 Schüler bis einschl. Jg. 1999 Jugendliche/Senioren Erwachsene Familien

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Einzelkarte frei € 1,60 € 2,20 € 3,50

Punktekarte (12 x) frei € 16,00 € 22,00 € 35,00

Saisonkarte frei € 30,00 € 41,00 € 65,00 € 87,00

der Beliebtheit erfreut. Aufgrund von Vereinsveranstaltungen und Meisterschaftspielen muss der Publikumslauf gelegentlich entfallen. Die Verantwortlichen bitten hierfür um Verständnis. Die entsprechenden Informationen finden Sie im Aushang in der Vorarlberghalle. n

>>

Alle Informationen zur Vorarlberghalle: www.feldkirch.at/ vorarlberghalle

öffnungszeiten >> Dienstag, Mittwoch, Freitag: 9.15–11.45 Uhr und 14–16 Uhr >> Donnerstag: 9.15–11.45 Uhr, 14–16 Uhr und 20.10–22.00 Uhr >> Samstag: 14–16 Uhr und 20.10–22.00 Uhr >> Sonntag: 9.00–10.45 Uhr und 14–16 Uhr

Veranstaltungen >> 8. Jänner und 12. Februar 2015: Eisdisco ab 20 Uhr >> 11. Jänner 2015: Sternsinger am Eis ab 14 Uhr >> 1. Februar 2015: Mäschgerle am Eis ab 14 Uhr

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VEREINSLEBEN

RHETICUS GESELLSCHAFT – IM GESPRÄCH MIT OBMANN MAG. ALBERT RUETZ

Gute Geschichtsvermittlung hat nichts mit Zahlen zu tun 2016 wird die Rheticus-Gesellschaft ihr 40-jähriges Bestehen feiern. Wir haben mit Obmann Mag. Albert Ruetz über seine persönliche Motivation im Verein, über seine Ansprüche an Geschichtsvermittlung und noch ausstehende Wunschprojekte gesprochen. Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Herr Ruetz, Sie waren bis 2010 Kulturamtsleiter der Stadt Feldkirch. Was motiviert Sie, im Ruhestand für die Rheticus Gesellschaft in führender Funktion ehrenamtlich tätig zu sein? Ich bin gelernter Historiker – neben Germanistik und Kunstgeschichte. Und die Rheticus Gesellschaft bietet genau die Möglichkeiten, die ich suche, über die Zeitgeschichte und die Landesgeschichte zu informieren. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir über unsere Landesgeschichte Bescheid wissen. Genau das will die Rheticus Gesellschaft ändern und ich selbst bin interessiert, die Dinge aufzuarbeiten und zu veröffentlichen. Sie beziehen sich dabei nur auf die jüngere Landesgeschichte oder auch weiter zurück? Es geht im Wesentlichen um die Zeit 34

des 19. und 20. Jahrhunderts. Für Dinge, die weiter zurückliegen, gibt es andere Autoren, wie z.B. Karl-Heinz Burmeister, der sich intensiv mit dem Thema Rheticus beschäftigt hat. Stichwort Rheticus: Die RheticusGesellschaft trägt den Namen dieses wohl bedeutendsten Feldkircher Wissenschaftlers. Wie sehr ist der Name Rheticus auch Programm? Rheticus war als historische Persönlichkeit ziemlich in Vergessenheit geraten. Wenn man bedenkt, dass das erste Denkmal für Rheticus im Jahre 2009 entstanden ist, als Kulturpreis der Stadt Feldkirch, dann ist das relativ spät. Das war sicher einer der Gründe, diesen Mann bei der Gründung unserer Gesellschaft 1976 namentlich in den Vordergrund zu rücken.

Rheticus Gesellschaft >> 1976 gegründet >> Mitgliederzahl: rund 500 >> Mitgliedsbeitrag: 25 Euro im Jahr; Mitglieder erhalten drei Schriften pro Jahr gratis sowie Vergünstigungen bei Fahrten und Veranstaltungen. Mitglied werden bei der Rheticus Gesellschaft: >> Kulturreferat der Stadt Feldkirch, Hermann Amann, Tel. 304-12 71, hermann.amann@feldkirch.at www.rheticus.com

Es gibt einen Brief von Georg Joachim Rheticus an den damaligen Stadtammann mit der Aufforderung, sich um die Bildung der Feldkircher zu kümmern. Von dem her erfüllen Sie einen Auftrag des Rheticus … Unsere Zielgruppe sind Menschen, die sich dafür interessieren, was im Lande war und ist. Es geht grundsätzlich um Kultur und Geschichte des Landes – wir sind also ein Landeskulturverein. Wir haben Vorarlbergweit rund 500 Mitglieder. Eine Mitgliedschaft kostet 25 Euro im Jahr und jedes Mitglied erhält pro Jahr drei Schriften bzw. Bücher der Rheticus Gesellschaft gratis. Die Rheticus Gesellschaft hat als landesweite Gesellschaft ihren Sitz in Feldkirch. Ein großer Anteil unserer Mitglieder kommt aus dem Walgau, der laut Statuten ein Schwerpunkt unserer geschichtlichen Forschungen ist. Finanziell unterstützt werden wir von Land und Stadt. Das Kulturreferat der Stadt Feldkirch ist unserem Verein auch organisatorisch eine große Hilfe. Feldkirch hat mehrere Heimatkundevereine, eine Handwerkerzunft – wie wichtig ist Ihnen die Zusammenarbeit? Da müssen Sie nur schauen, welche Schriften entstanden sind. Zum Beispiel über die Großhammerzunft – damals von Karlheinz Albrecht verfasst. Erst kürzlich herausgegeben haben wir ein Buch über die Straßennamen von Feldkirch. Eine andere Veröffentlichung behandelte die Feuerwehren in FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


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Mag. Albert Ruetz >> Obmann der Rheticus Gesellschaft seit 2010 >> Zur Person: geb. 2.2.1945, verheiratet mit Irene; Kinder: Bernhard (1975) und Patricia (1977) >> studierte Geschichte, Germanistik und Kunstgeschichte in Innsbruck >> Selbständiger Veranstalter von Kulturreisen: www.kulturkontakt.at >> Von 1998 bis 2010 Kulturamtsleiter der Stadt Feldkirch

Vorarlberg. Es ist uns wichtig, dass die Themen breit angelegt sind und über Feldkirch hinaus interessieren. Dazu gehören auch Sprachthemen. Wir haben zum Beispiel mehrere Sprachkurse in Romansch angeboten, die äußerst gut besucht waren. Vor dem Hintergrund, dass bis ins 19. Jahrhundert in Bludenz Romansch gedruckt wurde. Solche Themen greifen wir in Publikationen, Vorträgen, Exkursionen oder anderen Veranstaltungen auf. Die letzte Publikation der Rheticusgesellschaft war das bereits erwähnte Buch über Feldkirchs Straßennamen. Was ist derzeit in Arbeit? Es geht um das sogenannte Drusianische Kapitel. Das war eine mittelalterFELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

liche Stiftung, die sowohl vom Feldkircher Stadtrat als auch dem Domkapitel Chur verwaltet wurde. Da ging es um Geld, um geistliche Stellung in der Region – und Feldkirch hatte bis ins späte 19. Jahrhundert Einfluss darauf. Dieser Teil unserer Geschichte wurde in Chur archivalisch aufgearbeitet und in einem Buch der Rheticus Gesellschaft von Albert Fischer vom Archiv Chur und Michael Fliri vom Diözesanarchiv Feldkirch auf 250 Seiten dargestellt - einschließlich der heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem Feldkircher Stadtrat und dem Domkapitel. Gibt es ein persönliches Wunschprojekt, das Sie im Rahmen der Rheticus Gesellschaft gerne realisieren würden?

Da gibt es zum einen eine sehr persönliche Sache: Ich würde gerne alle meine Vernissagereden veröffentlichen. Ich habe für viele Künstler in Vorarlberg eine Vernissagerede gehalten. Es wäre interessant zu schauen, was damals über die Künstler gesprochen wurde und dies mit der heutigen Perspektive zu vergleichen. Das ist aber wie gesagt ein sehr persönliches Wunschthema. Ein zweites Thema wäre eine Kooperation mit dem Integrationsexperten Kurt Greussing, der ja auch das Integrationsleitbild für die Stadt Feldkirch begleitet hat. Der Onkel von Kurt Greussing – gleichzeitig mein Schwiegervater – musste 1938 bei Nacht und Nebel fliehen. Diese Fluchtgeschichte hat Kurt Greussing einmal in einer Rundfunksendung erzählt. Daraus würde ich gerne ein Buch machen. Ansonsten freue ich mich, wenn Menschen auf mich zukommen, ob man nicht einmal dieses oder jenes anbieten könnte. Die Kurzdestinationen bei unseren Fahrten sind immer ausgebucht. Ich war kürzlich mit 50 Leuten in Graubünden. Zum einen, um schöne alte Kirchen anzuschauen, zum anderen um Orgeln aus dem 17. Jahrhundert, die in Rankweil gebaut worden sind, zu hören. Wir hatten den Domorganisten dabei, der hat diese alten Orgeln gespielt. Musik plus Kunstgeschichte in der Kirche – das war eine spannende Sache. 35

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VEREINSLEBEN

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Wer Sie kennt, weiß, dass Sie für Themen begeistern können. Was macht für Sie gute Geschichtsvermittlung aus? Gute Geschichtsvermittlung hat nichts mit Zahlen zu tun, sondern mit Werten. Geschichtsvermittlung heißt, sich mit dem auseinanderzusetzen, was den Alltag ausmacht und zurückzuverfolgen, wie es dazu gekommen ist. Das bedeutet, dass ich mir auch ohne großes Hintergrundwissen etwas vorstellen kann? Nicht jeder hat Geschichte studiert und man darf nicht zu viel voraussetzen. Wichtig ist aber, eine Grundbasis an Wissen zu schaffen. Wenn ich auf einer Fahrt bin, versuche ich bereits im Bus zu vermitteln: Wo fahren wir hin? Wieso fahren wir dorthin? Um dann die Interessensfäden hinaus zu spinnen. Die Menschen beginnen, die verschiedenen Punkte miteinander zu verbinden und dabei entstehen Netze. Genau das ist entscheidend: Netze zu bilden, in die die Geschichte hineinfallen kann. Manche Reisegruppen werden zugedröhnt mit Jahreszahlen, die niemand einordnen kann. Mein Geschichtsprofessor, den ich heute noch sehr schätze, hat immer gesagt: „Wenn die Menschen wissen, in welchem Jahrhundert etwas geschehen ist, reicht das. Wissen sollten sie, warum etwas geschehen ist, wie es geschehen ist und was daraus geworden ist. Und genau darum geht es mir auch. Was bringt Ihnen persönlich die Beschäftigung mit der Geschichte? Im Grund ist die Beschäftigung mit Geschichte eine wunderbare Kopfakrobatik. Andererseits ist es auch Entdeckerfreude, die man entwickelt. Und gleichzeitig sind es natürlich Überlegungen zur heutigen Zeit: Warum agiert unsere Gesellschaft so? Wo liegen die 36

Wurzeln? Zum Beispiel dafür, dass wir in einer habgierigen Gesellschaft leben, die das Philosophische ausklammert. Warum ist indische Philosophie heute mehr wert als die ganze abendländische … Da kommt man plötzlich auf Themen, die weit hinaus reichen. Und das finde ich spannend. Die Rheticus Gesellschaft blickt bald auf 40 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Ist es schwierig, Nachwuchs zu finden? Wir sind gerade dabei, eine kleine Kampagne zu starten, um neue Mitglieder zu werben. Das Problem ist, dass die meisten erst ab zirka 50 diese Interessen entwickeln. Viele stehen voll im Berufsleben, nehmen vielleicht einmal an einer Fahrt teil, aber werden nicht Mitglied bei uns. Wir brauchen jedoch Mitglieder – nicht nur wegen des Geldes, um unsere Publikationen zu finanzieren, sondern vor allem auch, weil sich auf diese Weise eine Gemeinschaft bildet für Ideen und Gedankenwelten.

Ich bin unter 50. Mit welchen drei Gründe überzeugen Sie mich, Mitglied bei der Rheticus Gesellschaft zu werden? Was mich immer wieder fasziniert bei unseren Touren: Da kommen Leute zusammen, die sich sonst das ganze Jahr nicht sehen und plötzlich finden sie über ein einfaches Thema einen Zugang zueinander und haben angeregte Gespräche. Es ist also durchaus ein gesellschaftlicher Effekt, der da passiert. Ein zweiter Grund ist, dass persönliche Ideenwelten besser abgedeckt werden können durch Informationen, die ich über solche Begegnungen mit andern, mit der Geschichte, mit Vortragenden gewinne. Und der dritte Grund ist für mich der, dass man sagt: Heute ist ein grauer Oktobertag, was soll ich tun? Selbst rafft man sich vielleicht nicht auf, irgendwo hinzufahren – da geh ich doch mit der Gruppe mit. Und dann passiert genau das, was ich als ersten Punkt erwähnt habe. n

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nach Scheidung. Ein Gesetz wird Fairness nicht ersetzen. Mit Fairness ist gemeinsame Sorge für die Kinder bereits möglich. Wir bieten dazu Vermittlungsgespräche. ifs Beratungsstelle Feldkirch Mo – Fr 8 – 12 und 13 – 17 Uhr Schießstätte 14 | Tel. 05-1755-550

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VEREINSLEBEN

GesmbH.

Schon gesehen? Neu im Schattenburgmuseum

„Der Bettler in der Schenke“ Manfred A. Getzner stellt Neuerwerbungen des Schattenburgmuseums vor: „Der Bettler in der Schenke“ von Jakob Franz Zipper, „il Todeschini“ (1664 Feldkirch – 1736 Mailand).

Am 15. Juli 1664 wurde in Feldkirch den Eheleuten Hans Caspar Zipper und seiner aus Bludenz stammenden zweiten Ehefrau Eva Rudolfin ein Knabe geboren, der auf den Namen Jakob Franz getauft wurde. Wer konnte damals schon ahnen, dass dieser einmal in Oberitalien als Maler Berühmtheit erlangen sollte? Bald wurde er dort „il Todeschini“ – also „Der kleine Deutsche“ – genannt und als Giacomo Francesco Zipper (Cipper) ging er in die Kunstgeschichte ein. Seine Bilder hängen heute in Sammlungen und Museen in London, Reims, Auxerre, Lüttich, Kopenhagen, München, Mailand, Venedig, Graz, Prag, Budapest, Krakau, Warschau, Kiew, St. Petersburg und Moskau. Der viele Jahrzehnte lang in seiner Geburtsstadt völlig vergessene Künstler FELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

kann nun erfreulicherweise auch im Schattenburgmuseum mit zwei Werken vorgestellt werden. Zipper, der sich vor allem der Genremalerei verschrieben hatte, malte mit Vorliebe Motive aus dem Alltag. So konnte bereits vor einigen Jahren das Ovalbild „Der Brei essende Knabe“ erworben werden, das nun bei einem Museumsrundgang im „Bürgerlichen Zimmer“ entdeckt werden kann. Erst vor kurzer Zeit gelang es, ein zweites Werk Zippers für Feldkirch zu sichern, nämlich sein geradezu berührendes Bild „Der Bettler in der Schenke“. Es hängt nun in der „Schatzkammer“ des Museums und zeigt vom Beschauer aus gesehen im linken Bildhintergrund einen Bettler auf einer Krücke, der seine Hand mit der Bitte um ein Almosen ausstreckt. Im Bildvordergrund sehen wir eine fröhliche Tafelrunde, wobei die sich in der Bildmitte befindliche Frau schon ganz verschämt einen „Obolus“ in ihrer Hand hält. Ein junger Knabe im Bildvordergrund versucht mit einem runden Sieb sein Glück als Fliegen- oder Insektenfänger. Besonderen Reiz gewinnt Zippers Bild auch durch den ganz rechts dargestellten Dudelsackbläser. n

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6800 Feldkirch, Schillerstrasse 5 Tel.: 05522 - 72 0 73 Fax.: DW - 4

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VEREINSLEBEN

DGKS Daniela Amann

DGKS Daniela Amann ist Pflegeleiterin beim Krankenpflegeverein Altenstadt und Wundberaterin.

Eiweiss unterstützt die wundheilung

Wunde und Ernährung Ob eine Wund gut heilt, hängt von einer guten Wundbehandlung, aber auch von der Ernährung ab. Dabei spielt Eiweiß eine besondere Rolle, da es die Wundheilung unterstützt.

Ein gesunder Mensch benötigt pro Tag 0,8 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht. Bei einem Menschen mit einer chronischen Wunde erhöht sich der Eiweißbedarf auf 1,25 bis 1,5 g pro Kilogramm Körpergewicht. Wie kann man den zusätzlichen Eiweißbedarf abdecken? Durch das Anbieten von Lieblingsspeisen, Zwischenmahlzeiten und den Einsatz von Arginin. Arginin ist eine

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proteinogene a-Aminosäure. Bei Mangelernährung lässt der Appetit oft nach. Man hat keinen Gusto mehr auf Fleisch. Der Mensch ist eher auf „süß“ orientiert. Milchprodukte, wie Milch- und Topfengerichte als Zwischenmahlzeit, sind hier eine gute Alternative. Möglichkeiten, das Eiweiß natürlich dem Körper zu zuführen, sind: >> Legierte Suppe mit Ei (Einrühren von verquirltem Eigelb, damit lassen sich Speisen geschmacklich verfeinern und binden) >> Frischkäse, Magerquark >> Geriebener Käse ins Kartoffelpüree, Kichererbsenpüree >> Hülsenfrüchte, rote Linsen >> Milchkaffee statt Sahnekaffee >> Hochwertiges Fleisch, einmal wöchentlich Fisch

>> Frisches Obst und grünes Gemüse (enthalten Vitamine, Spurenelemente) >> Grießauflauf abends >> Auch Nüsse, Samen und Sonnenblumenkerne enthalten viel Arginin Ausreichend Flüssigkeitszufuhr Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenso wichtig. Erhöhter Alkoholkonsum und Nikotin beeinträchtigen die Wundheilung. In Apotheken sind fertige Trinknahrung wie Resource Arginin oder Pulver zum Anreichern der Nahrung (Prowund) erhältlich. n

>>

Informationen zu den fünf Feldkircher Krankenpflegevereinen sowie zur Mitgliedschaft: www.krankenpflegevereinefeldkirch.at

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PANORAMA > v.li. ABF-Geschäftsführer Mag. Florian Kresser, VDir. Mag. Anton Steinberger und ABF-Obmann Bgm. Gottfried Brändle

Informationsveranstaltung des seniorenbundes

Erben und vererben Unter dem Motto „Erben – Vererben – Schenken“ hat der Seniorenbund zu einer Informationsveranstaltung eingeladen.

Wissenswertes beim Erben und Vererben, die Verfügbarkeit von Konten, Sparbüchern und Depots im Able-

bensfall sowie Modelle für Grund- und Wohnungstausch und altersgerechtes Wohnen wurden dabei im Sparkassensaal vorgestellt und diskutiert. Zahlreiche Interessierte nutzten die Gelegenheit und informierten sich persönlich aus erster Hand bei den Experten Notar Dr. Daniel Malin, Roberto Romanin von der Zima und Gerhard Lais von der Sparkassenfiliale Feldkirch-Stadt. n

v.li.: Prok. Herbert Caser (s Wohnbank), Elmar Bereuter (Seniorenbund), Gerhard Lais und Stephanie Fuchs (Sparkasse Feldkirch-Stadt), Notar Dr. Malin, Roberto Romanin (Zima) und Dr. Josef Oswald (Bezirksobmann Seniorenbund Feldkirch)

ABF und Sparkasse verlängern ihre Partnerschaft Die Arbeitsinitiative Bezirk Feldkirch (ABF) ist eine Kooperation aller 24 Gemeinden des Bezirks gegen Langzeitarbeitslosigkeit. Oberstes ABF-Ziel ist es, langzeitarbeitslose Personen so zu fördern, dass sie den Einstieg in eine reguläre Beschäftigung aus eigener Kraft schaffen und damit ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben führen können. In den vergangenen Jahren konnte ein Drittel aller Klienten wieder erfolgreich in den freien Arbeitsmarkt vermitteln werden. Die ABF und die Sparkasse Feldkirch verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Diese Gemeinwohlpartnerschaft wurde vor kurzem wieder verlängert. n

Zwei neue Lehrlinge am Sparkassenplatz Die Sparkasse Feldkirch bildet seit mehr als einem Vierteljahrhundert Lehrlinge aus. Seit 1988 trägt die Sparkasse Feldkirch das Prädikat „Ausgezeichneter Lehrbetrieb“. In den letzten Jahren wurden 45 Lehrlinge ausgebildet. Viele haben ihre Ausbildung mit Auszeichnung abgeschlossen. Derzeit sind sechs Lehrlinge in Ausbildung: Deborah Flatz und Yvonne Tischhart (neu im ersten Lehrjahr), Julia Janjic und Nicolas Wieser (zweites Lehrjahr) sowie Santina Kieninger und Freya Wallenta (drittes Lehrjahr). v.l. Lehrlingsbetreuer Christoph Müller, Yvonne Tischhart und Deborah Flatz, LehrlingsAusbildungsverantwortlicher Alexander Pichler

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PANORAMA

> Dr. Nicole Lutz ist seit September neue Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde in Feldkirch.

kinderfachärztin Dr. Nicole Lutz hat ihre Praxis in Feldkirch eröffnet

„Kinder sollten früh mit Heu und Tieren in Kontakt kommen“ Seit Mitte September ist Feldkirch um eine Kinder- und Jugendärztin reicher. Dr. Nicole Lutz hat ihre Praxis in der Saalbaugasse 4 eröffnet. Im Interview spricht die Ärztin über Impfungen, Übergewicht und Allergien. Das Gespräch führte Mag. Martina Podgornik.

Frau Dr. Lutz, wie sind die ersten Monate in Ihrer neuen Kinderarztpraxis verlaufen? Sehr turbulent (lacht). Wir sind komplett ausgebucht und könnten vom Andrang her jeden Tag durcharbeiten. Gibt es einen bestimmten Grund, weshalb Sie Feldkirch als Standort gewählt haben? Ich war viele Jahre außerhalb Vorarlbergs unterwegs und habe meine Ausbildung zur Kinderfachärztin abgeschlossen. Es hat mich dann einfach wieder nach Vorarlberg gezogen und im 40

Frühjahr wurde die Stelle als Kinderärztin in Feldkirch ausgeschrieben. Sie sind nun die zweite Kinderärztin neben Dr. Arthur Tscharre. Eigentlich keine große Dichte für eine Stadt. Ja, über den Sommer war die Praxis zudem wegen Umbau geschlossen. Seit Mitte September behandeln wir nun die ersten Patienten. Es rufen sehr viele Eltern an, die Termine benötigen. Sie werden angeblich an vielen Orten wegen zu großer Auslastung abgewiesen. Ist der Fachärztemangel insbesondere bei Kinder- und Jugendärzten spürbar oder auch in anderen medizinischen Bereichen? Viele meiner Vorarlberger Studienkollegen sind nicht mehr ins Land zurückgekehrt. Es ist sehr schwierig, die gesamte Ausbildung zur Kinder- und Jugendärztin im Land zu absolvieren. Es gibt nur wenige Ausbildungsstellen. Wenn diese belegt sind, kommt über fünf Jahre lang niemand anderer mehr zum Zug. Es macht aber einfach einen Unterschied,

ob ich einige Jahre länger für die Facharztausbildung benötige, weil ich auf eine offene Stelle warten muss. Kommt ein Kind zur Welt, stellen sich den Eltern viele Fragen. Vor allem beim Thema Impfen scheiden sich die Geister. Gibt es „die richtige“ Vorgehensweise? Ich vertrete die Meinung, dass die Impfungen, die im Gratis-Impfprogramm für Kinder enthalten sind, Sinn machen. Ich versuche es den Eltern immer so zu erklären: Ich habe bereits Kinder an Masern sterben sehen und nachdem heute alle mobil sind, genügt es, wenn jemand aus dem Nigeria-Urlaub zurückkommt und beispielsweise mit Kinderlähmung infiziert wurde. Wenn mein Kind nicht geimpft ist und von dieser Person angehustet wird, ist das bereits ausreichend, um die Krankheit zu übertragen. Unsere Bevölkerung wird bunter und alleine wenn ich mit meinen Kindern am Flughafen bin, ist die Gefahr einer Ansteckung vorhanden. Tetanus oder Keuchhusten sind nach wie vor tödliche Krankheiten. Deshalb machen Impfungen absolut Sinn. FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


PANORAMA

Zudem ist es auch sehr wichtig, Vertrauen zum Kind aufzubauen, auch wenn es sich nur um eine kurze Untersuchung handelt. War es schon immer Ihr Wunsch, Kinderärztin zu werden? Ja, seit der Matura. Ich stamme aus keiner Medizinerfamilie und tanze hier eigentlich komplett aus der Reihe (lacht).

Es gibt mittlerweile die Möglichkeit, zu allen medizinischen Themen im Internet zu recherchieren. Sind Sie damit konfrontiert? In Vorarlberg ist das ganz dramatisch (lacht). Die Eltern machen sich bereits beim ersten Räuspern des Kindes schlau und recherchieren, was dahinter stecken könnte. Die Informationen im Internet sind jedoch ungefiltert und in einer regelrechten Flut vorhanden. Das überfordert viele Eltern. Ich würde auf alle Fälle raten, immer einen Fachmann bzw. eine Fachfrau zu Rate zu ziehen. Laktoseintoleranz, Heuschnupfen oder Sonnenallergie. Es ist viel über unterschiedlichste Unverträglichkeiten und Allergien zu lesen. Kommt das auch bei Ihren kleinen Patienten gehäuft vor? FELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

Ich habe lange in Davos und auch in Deutschland in einer Lungenfachklinik gearbeitet. Es ist statistisch erwiesen, dass Kinder, die in besonders sterilen Verhältnissen aufwachsen, anfälliger für Allergien sind. Je früher Kinder Kontakt mit Heu oder Tieren haben, umso schneller lernt der Körper damit umzugehen. Wenn Kinder erst mit vier oder fünf Jahren mit solchen Dingen in Kontakt kommen, kann eine massive allergische Reaktion ausgelöst werden. Kurz gesagt: Kinder, die in ländlichen Gebieten wie Vorarlberg aufwachsen, sind weniger von diesen Problemen betroffen. Worauf achten Sie beim Umgang mit kleinen Patienten besonders? Am wichtigsten ist es, ehrlich zu sein. Wenn Eltern wissen, dass eine Impfung ansteht, sollten sie dem Kind nicht sagen, dass die Frau Doktor nichts macht.

Haben Sie sich auf einen bestimmten medizinischen Schwerpunkt spezialisiert oder können alle Kinder und Jugendlichen bei Ihnen einen Termin vereinbaren? Momentan stehe ich allen Kindern und Jugendlichen bis zum vollendeten 18. Lebensjahr bei medizinischen Fragen und Anliegen zur Verfügung. Ich habe Zusatzdiplome zur Lungenfachärztin und im Bereich Adipositas gemacht. In Deutschland habe ich mit massiv übergewichtigen Kindern gearbeitet. Das ist auch in Vorarlberg ein großes Thema. Viele Eltern sind berufstätig oder alleinerziehend und haben wenig Zeit für ihre Kinder. Es kommt leider oft vor, dass die Kinder mit Essen getröstet werden. Das schadet dem Kind auf Dauer sehr. Hier versuche ich einfach, gegen diesen Trend anzukämpfen und die Eltern wachzurütteln. Kommen auch Jugendliche ab 14 Jahren zu Ihnen? Es waren bereits welche da. Natürlich nicht in dem Ausmaß wie Kinder bis 14 Jahre. Ich habe jedoch vor, speziell zu den Themen Übergewicht und Asthma Informationsnachmittage für Jugendliche zu veranstalten, weil mir diese Themen sehr am Herzen liegen. n

>>

Kinderfachärztin Dr. Nicole Lutz Ordination: Saalbaugasse 4, 6800 Feldkirch, Tel. 747 37 Nähere Informationen: www.kinderärztin.co.at

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MENSCHEN

jubilare von 29. November 2014 bis 13. März 2015

Die Stadt Feldkirch gratuliert Geburtstage

80.

>> Engljähringer Anna, Levis >> Ess Maria, Levis >> Supper Viktor, Altenstadt >> Bargetz Rudolf, Altenstadt >> Panzenböck Marianna, Altenstadt >> Tihanyi-Meittinger Christa, Tosters >> Dr. Karl-Heinz Heinzle, Tosters

85.

>> Lanthaler Josef, Levis >> Maier Martha, Nofels >> Guger Herta, Nofels >> Gopp Edith, Tosters >> Konzett Margaretha, Tosters

90.

>> Rümmele Josefina, Feldkirch Stadt >> Gutwinski Rosa, Feldkirch Stadt >> Weh Arnold, Levis >> Gächter Margarethe, Gisingen >> Mähr Berta, Nofels >> Hopp Hugo, Nofels >> Fontana Olga, Tosters >> Stampfl Ernst, Tosters

91.

>> Baerenzung Edith, Altenstadt >> Lampert Rosina, Gisingen >> Bertschler Laura, Nofels >> Kieber Josef, Nofels >> Gstach Josefine, Tosters >> Metzler Herta, Tosters

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92.

>> Vogt Heinrich, Feldkirch Stadt >> Kathan Hugo, Altenstadt >> Melk Herbert, Gisingen >> Stengele Berta, Tosters

93.

>> Ströhle Asta, Feldkirch Stadt >> Praxmarer Josef, Feldkirch Stadt >> Kathan Priska, Feldkirch Stadt >> Pfefferkorn Ferdinand, Levis >> Huster Josefine, Gisingen >> Insam Elisabeth, Gisingen >> Maier Margarethe, Nofels >> Hopp Stephan, Nofels >> Mathei Erna, Nofels >> Gopp Irmgard, Nofels >> Bebar Emma, Nofels >> Linkesch Gertrude, Tisis >> Prochaska Hermine, Tisis

94.

>> Vinzenz Gertrud, Feldkirch Stadt >> Sahler Emma, Nofels >> Wilhelm Rosa, Tosters >> Robausch Georgette, Tisis

95.

96.

>> Peter Hugo, Tisis

98.

>> Überbacher Anna, Levis >> Ess Anna, Altenstadt

99.

>> Schwarz Franz, Tosters

Goldene Hochzeit >> Heidemarie und Josef Wagner, Tisis

Diamantene Hochzeit >> Ruth und Josef Lenhart, Tosters

>>

Jubiläen und Geburtstage werden nur dann veröffentlicht, wenn die Jubilare ihre ausdrückliche Zustimmung gegeben haben Für nähere Informationen wenden Sie sich an den Bürgerservice im Rathaus (Tel. 304-1246, buergerservice@feldkirch.at).

>> Reiner Roland, Feldkirch Stadt >> Enzenhofer Anna, Gisingen >> Riener Irma, Tosters

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MENSCHEN

alles gute

... zum 90. Geburtstag am 16. Juli: Margareta Nöbl aus Feldkirch

… zur Diamantenen Hochzeit am 19. Juli: Elda und Alfred Diem aus Tosters

… zum 90. Geburtstag am 6. August: Gertrud Malin aus Levis

... zum 90. Geburtstag am 6. August: Huberta Kathan aus Altenstadt

... zur Goldenen Hochzeit am 8. August: Theresia und Franz Strasser aus Gisingen

... zur Goldenen Hochzeit am 8. August: Anna und Johann Illmer aus Tisis

... zur Goldenen Hochzeit am 10. August: Rosemarie und Fidel Schurig aus Feldkirch

... zur Goldenen Hochzeit am 14. August: Hannelore und Alfred Gadler aus Tisis

... zum 90. Geburtstag am 16. August: Helene Bachmann aus Tosters

... zur Goldenen Hochzeit am 16. August: Elfriede und Michael Frick aus Levis

... zum 90. Geburtstag am 19. August: Rosa Lins aus Gisingen

... zur Goldenen Hochzeit am 24. August: Hannelore und Ferdinand Oehry aus Nofels

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MENSCHEN

JUTTA GNAIGER-RATHMANNER – PIONIERIN DER HOMÖOPATHIE

Antworten, die mir das Medizinstudium nicht geben konnte Anfang August hat Dr. Jutta Gnaiger ihre Praxis am Hirschgraben 15 nach 32 Jahren beruflicher Tätigkeit als Allgemeinmedizinerin mit homöopathischem Schwerpunkt geschlossen. Im Interview spricht sie darüber, wie sie als junge Ärztin zur Homöopathie fand, wieso ihr der Dialog mit der Schulmedizin bis heute am Herzen liegt und dass Frauen einen besonderen Zugang zur Homöopathie haben. Das Gespräch führte Mag. Susanne Backmeister.

Frau Dr. Gnaiger, Sie haben 1975 Ihr Medizinstudium abgeschlossen und sich dann gleich der Homöopathie zugewandt. Das ist mutig für eine

junge Ärztin – was hat Sie dazu bewogen? Ich bin mit einer Frage ins Studium aufgebrochen und hatte die Homöopathie nicht gekannt. Meine Frage war, was die Krankheiten mit dem Menschen und seinem Leben zu tun haben. Das wollte ich im Studium lernen, davon war aber nicht die Rede – und ich nicht zufrieden. Anfang der 70er-Jahre war in Wien eine große Szene – da gab es die Psychosomatik, die Sozialpsychiatrie, die Kinderpsychiatrie, Heilpädagogik, Balinthgruppen – aber auch die Komplementärmedizin. Und gefunden habe ich die Antworten auf meine Fragen insbesondere bei der Homöopathie, dem ganzheitlichen Ansatz und der Frage „Wer bist du mit deinem Leid und seit wann leidest du?“ Damals in den 70erJahren hat Dr. Mathias Dorcsi seine Wiener Schule der Homöopathie aufgebaut und wir waren die ersten Schüler, die sich um ihn geschart haben.

Wie hat Ihr Umfeld reagiert? Damals war die Homöopathie in Vorarlberg doch sicher noch weit weniger anerkannt als heute ... In Wien war ich in den Fußstapfen meines Lehrers, der als Pionier die Wege bereitet hat. Er hat uns ermutigt, unsere Praxen in unserer Heimat zu errichten und mir gesagt: „Jutta, wenn du in Vorarlberg anfängst, dann gleich richtig mit einer Homöopathie Praxis.“ Ich habe deshalb eine Wahlarztpraxis eingerichtet und bin nicht Kassenärztin geworden, wie ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte: als Haus- und Familienärztin.

... zur Goldenen Hochzeit am 29. August: Irmgard und Johann Traunwieser aus Nofels

... zur Goldenen Hochzeit am 29. August: Waltraud und Edwin Allgäuer aus Gisingen

Und wie hat Ihre Familie auf Ihre Berufswahl reagiert? Da war ich eigentlich unbelastet. Meine Mutter war gescheit genug und auch selber frei genug zu sagen: „Jutta, mach was du willst.“ Ich war eine gute Schülerin und meine Eltern haben mir freie Hand gelassen. In der Ärzteschaft

alles gute

... zur Goldenen Hochzeit am 17. August: Elvira und Walter Büchel aus Gisingen

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MENSCHEN

Feldkirch zu dritt: Dr. Leopold Drexler und Dr. Karin Rhomberg starteten ihre Praxen ebenfalls mit Homöopathie. Im Laufe der Jahre hat sich die Haltung der Kollegen um vieles verbessert, es gab auch stellenweise gute Zusammenarbeit. Ihre Mutter Adelheid, über die wir in der letzten Ausgabe von Feldkirch aktuell berichtet haben, war die erste Architektin Vorarlbergs. Inwieweit war sie Ihnen Vorbild, was die berufliche Karriere in einem schwierigen Gebiet betrifft? Dass das berufliche Feld schwierig sein würde, hatte ich nicht geahnt. Pionierin zu sein, habe ich nicht so in meinem Blut. Aber ich hatte Fragen in meiner Seele. Und das ist vielleicht Ergebnis einer neuen Frauenerziehung. Die eigenen Fragen ernst nehmen und den Mut haben, die Nase hinaus zu strecken, auch dort, wo vielleicht noch nichts abgesichert ist. Ich hatte dabei immer große Unterstützung meiner Eltern. in Vorarlberg hat mich niemand angeschaut. Die Kollegen haben immer gesagt: „Reden wir über alles, aber nicht über die Homöopathie“ (schmunzelt). Das waren noch die nettesten Bemerkungen. Der Einzige – und das sage ich gerne – der gemeint hat, Homöopathie

sei etwas, was die Menschen in Vorarlberg brauchen, war Dr. Felbermayer in Gaschurn, der Internist, der dort eine berühmte Kneipp- und Fastenklinik eingerichtet hatte. Das war der Erste zuhause, der mich ermutigt hat. Der Einzige. Doch schon bald waren wir in

Von 1982 an haben Sie Ihre Praxis am Hirschgraben geführt. Ist für Sie eine medizinische Ausbildung Voraussetzung, um homöopathisch tätig zu werden? Unbedingt. Vor allem, um den Patienten in seinem Netz umfassend begleiten zu

... zum 95. Geburtstag am 10. September: Hermine Rigo aus Tosters

... zum 90. Geburtstag am 15. September: Gebhard Nägele aus Gisingen

... zum 95. Geburtstag am 16. September: Hedwig Lang aus Gisingen

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MENSCHEN

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können, mit seinen Befunden und mit Kontakten zu Kollegen, die ja auch zum System des Patienten gehören. Man kann ohne medizinische Ausbildung vielleicht eine gute Homöopathie machen, aber nicht einen Patienten innerhalb seinen Systems umfassend führen. Eine medizinische Ausbildung ist aber auch zentral, um die Homöopathie innerhalb der Medizin weiterzubringen. Wie denkt und entscheidet man als Ärztin, die zwei Behandlungsschulen zur Verfügung hat? Und wie wichtig ist Ihnen die Kombination? Schulmedizin ist Substitutions- und Suppressionstherapie. Substitution im Sinne von Ersatz von etwas, das der Körper nicht mehr leisten kann – das reicht von Insulin, über Schilddrüsenhormone bis zum Organersatz. Suppressionstherapie meint „unterdrücken“ – den zu hohen Bluthochdruck senken, bei Verstopfung abführen, Entzündungsvorgänge hemmen, … Homöopathie ist hingegen Regulationsmedizin, die die Selbstheilungskräfte nutzt. Wir Homöopathen versuchen, mit Hilfe von Arzneien die krankhaften Prozesse zu spiegeln und dadurch den Körper in seiner Eigenregulation zu stärken. Jeder Arzt kennt den Begriff der Regulationsmedizin, wobei die Homöopathie eine der gezieltesten Formen ist und deshalb

in medizinische Hand gehört. Ähnlich auch die Akupunktur. Ein Kräuterbad, Ernährungsumstellung etc., das sind die weniger gezielten Methoden und daher in der Volksmedizin bervorzugt. Es wird behauptet, dass die Wirkung der Homöopathie bislang in klinischen Studien nicht nachgewiesen werden konnten. Ihre Erfahrungen in über 30 Jahren Praxis waren vermutlich andere … Mein Bruder Erich ist Naturwissenschaftler und kein Freund der Homöopathie – das passt nicht in sein Schema. Er sagt aber, die Naturwissenschaftler glauben einander auch nichts und zweifeln gegenseitig alle Daten an. Das ist also nichts Besonderes. Weiters werden homöopathische Behandlungen nach schulmedizinischen Standards beurteilt. Da ist man immer auf fremdem Terrain. Dennoch gibt es in den wissenschaftlichen Studien zur Homöopathie viel mehr gute wie schlechte Ergebnisse. Als ich begonnen habe mit der Homöopathie, habe ich ganz viel reden und verteidigen müssen. Jetzt muss ich gar nichts mehr sagen. Ich war mehr als 30 Jahren homöopathische Ärztin in Feldkirch – ich habe einen Ruf, viele

Patienten, meine Erfahrungen und hätte nie so lange eine Praxis mit diesem Ansatz führen können, wenn er nicht erfolgreich gewesen wäre. Apropos Patienten: Täuscht es, oder überwiegt der Frauenanteil bei den Homöopathie Patienten? Es sind ganz viele Kinder und viele Frauen. Zunehmend aber auch Männer. Wieso fühlen sich Frauen mehr angesprochen? In der Gynäkologie und der Kinderheilkunde ist die Homöopathie am meisten gefragt. Da ist es auch so, dass sich die Primarien an den Kliniken damit auseinandersetzen müssen, weil es eingefordert wird von den Frauen. Frauen haben sicher in ihrem Naturell mehr den Blick fürs Ganze und sind dem Leben und dem Lebensgefühl näher als die Männer. Sie spüren besser, was zu ihnen passt und in ihrer Gesamtlogik stimmig ist. 2012 haben Sie ein Buch veröffentlicht mit dem Titel „Homöopathie bei Psychotrauma“. Können Sie noch ein paar Worte dazu sagen? Gerne. Es ist eigentlich das Resümee meiner Arbeit. Wenn man ganzheitlich arbeitet, ist die Seele immer im Spiel – vor allem bei chronischen Krankheiten.

alles gute

... zum 95. Geburtstag am 17. September: Liebgard Walter aus Levis

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... zur Eisernen Hochzeit am 17. September: Elisabeth und Eugen Brüstle aus Feldkirch

... zum 95. Geburtstag am 20. September: Klara Lins aus Tosters

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MENSCHEN

Es ist die Geschichte des Patienten, die sich in seiner Angstattacke oder Schlafstörung zeigt, im Ausbruch einer Allergie oder in Koliken – und ganz zum Schluss auch mit Krebs als Endstrecke solcher Vorgänge. Manches versteht man anhand der Biografie und manches bleibt ein großes Geheimnis. Mein Lehrer Dr. Dorcsi hat gemeint, dass die Frage „Seit wann sind Sie krank?“, die zentrale sei. Genau dieselbe Frage stellt auch der Traumatherapeut. Er erklärt Beschwerden aus einem Unfall oder schweren Verlust heraus, einer schweren seelischen Erschütterung, die der Patient nicht verarbeiten konnte. Da decken sich Homöopathie und Psychotrauma ganz konkret. Ich bin froh um diesen neuen Ansatz in der Psychiatrie. Ich habe das Buch gemeinsam mit einer Psychiaterin aus Salzburg geschrieben, die den traumatheoretischen Anteil dazu gespielt hat. Die Idee zum Buch kam von mir, die 20 Krankengeschichten sind aus meiner Praxis, sie hat sie kommentiert aus der psychiatrischen Sicht. Seit Anfang August sind Sie im Ruhestand. Bei so viel Leidenschaft für Ihren Beruf werden Sie doch sicher weiterhin für die Homöopathie aktiv bleiben …

... zum 90. Geburtstag am 30. September: Maria Ebli aus Gisingen

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Ich habe Schluss gemacht mit der Praxis und den Patientenkontakten. Das war ein großer Abschiedsschmerz und ein großes Feiern. Und der Dank von den Patienten hat mich sehr gerührt. Sie haben sich bei mir nicht für ein bestimmtes Mittel bedankt, sondern dafür, dass ich sie begleitet habe mit der Bereitschaft, ihre persönliche Geschichte mit der Medizin in Beziehung zu setzen, mit ihren inneren Vorgängen und Fragen. Fürs da Sein, mit dem Angebot einer gesprächsorientierten Medizin, die mehr mit den Selbstheilungskräften rechnet als die klinische Medizin. Und auch fürs Lernen, dass Krankheit mit ihrem Leben in Zusammenhang steht. Und das war genau die Frage, mit der ich angetreten bin. Das ist ein unglaublicher Bogen und ein großes Glück für mich. Ich werde noch weiter wissenschaftlich arbeiten zum Thema der Lebenskraft, die in der modernen Medizin kein Begriff ist. Als Vortragende habe ich im gesamten deutschen Sprachraum noch ein gutes Jahr Engagements – nach München, nach Mainz, nach Berlin. Durch mein Buch ist nochmals eine Welle an Anfragen aus den homöopathischen Fachkreisen gekommen. Eine abschließende Frage: Gehen Sie selbst zum Arzt oder greifen Sie eher auf die homöopathische Apotheke zurück?

... zur Goldenen Hochzeit am 3. Oktober: Irene und Josef Schwar aus Tisis

Ich war nie krank. Habe in den 30 Jahren nie einen Praxistag gefehlt. Das ist ein Glück des Schicksals. Ich brauche also selten Ärzte. Oft gelingt es, sich selbst zu kurieren. Wenn ich aber wirklich etwas brauchen werde, dann werden wir sehen … n

Dr. Jutta GnaigerRathmanner >> Geb. 25. Juli 1950 >> Familienstand: verheiratet >> Ausbildung: Gymnasium in Feldkirch, Medizinstudium in Wien >> 1982–2014: Private Praxis für Allgemeinmedizin mit Schwerpunkt Homöopathie >> Seit 1982 Lehr- und Vortragstätigkeit in Österreich, Deutschland, Osteuropa und auf internationalen Liga Kongressen >> Vorstand und Gründungsmitglied des Forums für Komplementärmedizin in Vorarlberg >> Ab 2006 Schulärztin an der Walddorfschule Schaan >> Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt „Homöopathie bei Psychotrauma“, Stuttgart 2012 >> Am 26. Oktober wurde Jutta Gnaiger der Berufstitel Medizinalrätin im Landhaus verliehen.

... zur Diamantenen Hochzeit am 9. Oktober: Marija und Stanislav Mursec aus Tosters

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MENSCHEN

< Die Krakau-Reisegruppe vor dem ehemaligen Österreichischen Generalkonsulat.

BILDUNGSREISE NACH KRAKAU IM SEPTEMBER 2014

Auf den Spuren von G. J. Rheticus Im Jahre 1539 unternahm der 25-jährige Georg Joachim Rheticus (1514–1574) eine Reise, die die Welt veränderte. Sein Ziel war ein greiser Mann im fernen Frauenburg, Nikolaus Kopernikus (1473–1543), den er dazu bewegte, dessen revolutionäres heliozentrisches Weltbild zu veröffentlichen. 500 Jahre nach Rheticus‘ Geburt folgten 21 Interessierte aus Feldkirch und Umgebung den Spuren des Universalgelehrten. Von Dr. Philipp Schöbi

Auch wenn wir mit unserer Reise nicht – wie Rheticus vor 500 Jahren – die Welt verändern konnten, so wohl doch unser Bewusstsein für das bewegte Leben und die menschliche Größe von Rheticus sowie dessen eminente Bedeutung in der Wissenschaftsgeschichte. Ich hatte die Ehre und das Vergnügen, die Bildungsreise wissenschaftlich zu begleiten. Ziel unserer Reise war die polnische Stadt Krakau, wo Rheticus die letzten fast 20 Jahre seines Lebens verbrachte, als Leibarzt und Astronom des polnischen Königs Sigismund II. August, des 48

letzten Jagiellonen. Die prächtige und langjährige Königsstadt Krakau ist in den Augen vieler nicht nur die schönste Stadt Polens, sondern immer noch die heimliche und eigentliche Hauptstadt des Landes. UNESCO-Weltkulturerbe Kaum eine Gegend weltweit kann auf engem Raum so viele herausragende Sehenswürdigkeiten versammeln, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören, wie Krakau und Umgebung. Von den 14 Weltkulturerbestätten in Polen liegen fünf in oder dicht um Krakau. Dazu gehören etwa die Krakauer Altstadt mit ihrem imposanten Marktplatz Rynek, dem größten mittelalterlichen Platz Europas, sowie dem Königsschloss Wawel, aber auch das schon 1522 vom St. Galler Gelehrten Joachim Vadian beschriebene, weltberühmte Salzbergwerk Wieliczka, lange Zeit das größte der Welt. In der näheren Umgebung von Krakau liegt auch das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, dessen Besuch bis heute in Scham und Entsetzen verstummen lässt. Fantastische Führungen Krakau, ein alter Handelsplatz an der Bernstein- und Salzstraße, ist eine magische und sagenumwobene Stadt mit stolzer Tradition und langer, bewegter

Geschichte. Fast 600 Jahre lang war sie Königssitz und Hauptstadt von Polen zugleich. Die polnischen Könige wurden allesamt in Krakau begraben. Schon im „goldenen Zeitalter“ Polens, dem 15. und 16. Jahrhundert, war die Stadt bekannt für ihre tolerante Haltung gegenüber Andersgläubigen, insbesondere den Juden. Wie soll man sich heute einer solchen Stadt annähern? Wie soll man den Spagat finden zwischen stark jüdischen Traditionen und einer heute weitgehend katholischen, tiefgläubigen Bevölkerung, ganz im Geiste ihres früheren Erzbischofs Karol Józef Wojtyła, bekannt als Papst Johannes Paul II., zwischen ehemaliger deutscher Besatzung und nachfolgender sowjetischer Unterdrückung, zwischen der in Krakau erstarkten Bewegung Solidarność und dem heute modernen Geiz ist geil? Hervorragende Antworten auf diese Fragen bot uns die Reiseführerin Sylwia Jeruzal, eine studierte Kunsthistorikerin, die mit ihrer Begeisterung für Krakau, ihrem Charme und subtilen Humor, ihrem präzisen Auge für die kleinen und unscheinbaren Dinge uns allesamt hinriss. Sie schöpfte einerseits durch ihr enormes Fachwissen aus dem Vollen, hatte sich aber auch ganz spezifisch auf die besonderen Interessen unserer Reisegruppe vorbereitet. FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


MENSCHEN < „Das Buch“ in der JagiellonenBibliothek: Original-Manuskript des Kopernikus

in Krakau lebten (rund ein Viertel der Stadtbevölkerung), 1978 noch deren 600.

Trabantenstadt Am Tag unserer Ankunft in Krakau (Sonntag, 28.09.2014) blieb nur noch Zeit für den Besuch des Arbeiterstadtteils Nowa Huta (Neue Hütte), einer imposanten, sozialistischen Ideen folgenden Planstadt. Sie wurde in den 1980er-Jahren zu einem der Zentren der Solidarność-Bewegung, steht heute unter Denkmalschutz und ist eine weitere Anwärterin zur Aufnahme in das UNESCO-Weltkulturerbe. Kopernikus‘ Universität Am Montag besuchten wir zunächst die nach Prag zweitälteste Universität nördlich der Alpen, das Collegium Maius, jene Stätte, an der einst Nikolaus Kopernikus studierte und erstmals in Astronomie unterrichtet wurde. Nebst vielen historischen himmelskundlichen Instrumenten befinden sich in diesem herrlichen Bauwerk insbesondere auch das weltweit älteste Rektorenzepter sowie der älteste Globus der Welt, auf dem „America“ eingetragen steht. Danach besichtigten wir die Marienkirche mit dem weltberühmten Veit Stoß Altar, dem größten geschnitzten Flügelaltar der deutschen Gotik. Und zum Schluss bekamen wir eine faszinierende Führung durch das unterirdische Museum unter dem Hauptmarkt Rynek, in dem die ganze Geschichte der Stadt mit multimedialen Mitteln archäologisch erschlossen wird.

ehemaligen Residenz der polnischen Könige in Krakau. Auf dem Weg zum Schloss zeigte uns Sylwia Jeruzal, als Ergebnis eigener Recherchen und für uns alle neu, jenes Haus am Marktplatz, in dem Rheticus vermutlich gewohnt hatte. Als königlicher Leibarzt, Astronom und Zauberer gehörte er hier einst zum Hofstaat und war bemüht, die Lehren des damals noch als revolutionär geltenden Arztes Paracelsus zu verbreiten. Nachmittags wurden wir durch das Jüdische Viertel Kazimierz geführt, in dem auch Oskar Schindlers Emailwarenfabrik steht, zentraler Handlungsort im preisgekrönten Film „Schindlers Liste“ und heute ein Museum. Was sich in Kazimierz im Zweiten Weltkrieg abgespielt hat, mögen wir daran ermessen, dass 1938 noch etwa 60.000 Juden

Höhepunkt der Reise Absoluter Höhepunkt unserer Reise war zweifellos am Mittwoch der Besuch in der Krakauer Jagiellonen-Bibliothek, in der, natürlich nach entsprechenden Vorabklärungen, uns exklusiv das berühmteste Schriftstück von ganz Polen gezeigt wurde: das Original-Manuskript des Kopernikus, welches dieser ehedem in enger Zusammenarbeit mit Rheticus verfasst hatte. Nie werde ich den Augenblick vergessen, in dem tatsächlich „das Buch“ vor uns lag – unscheinbar und bescheiden wie dessen Verfasser es war. Das Buch, das von den Umwälzungen am Himmel handelt und zu einer Umwälzung auf Erden führte. Das Buch, das den Menschen kraft des Wortes für immer aus dem Zentrum der Schöpfung verbannte. Das Buch, das zur kopernikanischen Wende führte! Wie wir erfuhren, wird das als Weltdokumentenerbe geltende Kopernikus-

Himmelskundliche Messgeräte im Collegium Maius

Königsschloss und Jüdisches Viertel Der Dienstag begann im Zeichen des prächtigen Königsschlosses Wawel, der FELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

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MENSCHEN

< Krakau gilt nicht nur als die schönste Stadt Polens, sondern immer noch als heimliche Hauptstadt des Landes (Tuchhallen auf dem Marktplatz).

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Manuskript nur zwei bis drei Mal jährlich aus dem Sicherheitsraum genommen, bei Staatsbesuchen und dergleichen. Aber unsere exklusive Reisegruppe hatte die Freude und Ehre, es aus Anlass von „500 Jahre Rheticus“ vorgeführt zu bekommen! Und nicht nur das, eine ganze Ausstellung von sagenhaft seltenen Büchern, die mit dem Feldkircher Gelehrten zusammenhängen, wurde eigens für uns zusammengestellt. Sogar vier seiner eigenen Werke. Am Nachmittag besuchten wir im Krakauer Vorort Balice das ehemalige Palais Boner, in dessen Park Rheticus seinerzeit jenen berühmten Obelisken errichten durfte, mit dem er die Messungen seines Lehrers Kopernikus

fortsetzte, und dessen Abbild zum Firmenemblem der damals bedeutendsten Krakauer Druckerei Lazarus wurde. In eben diesem Park wurde in jenen Jahren auch die erste öffentliche protestantische Messe in Polen zelebriert. Die Salzmine Das als Weltnaturerbe geltende Salzbergwerk Wieliczka, welches wir abschließend am Donnerstag besuchten, war zu Rheticus‘ Zeiten eine Haupteinnahmequelle jener schwerreichen Familie Boner, die ihm auch seinen Obelisken ermöglichte. Die bedeutendste und umfassendste historisch wissenschaftliche Beschreibung dieser Salinen, die nur leider als verschollen gilt, soll –

wer auch sonst – der Feldkircher Georg Joachim Rheticus verfasst haben. So wurden wir auf unserer Bildungsreise „Auf den Spuren von Rheticus“ in und um die prächtige 140-KirchenStadt Krakau reichlich mit „Funden“ belohnt, die uns einen Einblick gaben in dessen letzte Lebensjahre und uns seine Universalität und Bedeutung erahnen ließen. n Literaturhinweis: Philipp Schöbi/Helmut Sonderegger (Hrsg.): „Rheticus – Wegbereiter der Neuzeit.“ Zweite und erweiterte Auflage. Bucher Verlag Hohenems 2014. ISBN 978-3-99018-263-5, 28 Euro Magdalena Nidzielska und Jan Szurmant: Krakau (Städteführer). 4. Auflage. Michael Müller Verlag 2013. 16,90 Euro

Unsere auflösung zum strassennamen-quiz der septemberausgabe

Wer war Katharina Mutter? Katharina („Caton“) Mutter lebte von 1833 bis 1905. Sie war Musikerin, Ehefrau eines Industriellen und Wohltäterin.

Katharina Mutter stammt aus Konstanz, war in jungen Jahren eine gefeierte Sängerin und vermählte sich 1853 mit dem Industriellen Andreas Mutter (1825– 1859), einem Mitbesitzer der Firma Getzner, Mutter & Cie. Nach der Vermählung bezog das junge Ehepaar die neu erbaute Villa Mutter in der Bahnhofstraße. Nach dem frühen Tod ihres 50

Mannes zog die junge Witwe ihre drei Kinder alleine auf. Sie machte sich als Wohltäterin einen Namen, unterstützte die Restaurierung der Stadtpfarrkirche Feldkirch (Marienaltar) und der Pfarrkirche Altenstadt. Mutter übernahm die Kosten für ein neues Geläut der Pfarrkirche Altenstadt. Im Münster in Konstanz erinnert eine Inschrift in der Kapelle des Hl. Gebhard, unseres Landespatrons, an Katharina Mutter. Ebenso erinnert eine Gedenktafel im städtischen Kindergarten Fidelisstraße an die Stifter dieses Hauses, das Ehepaar Mutter. n Quelle: Prof. Mag. Rainer Lins, Straßennamen von Feldkirch

Katharina Mutter unterstützte unter anderem die Restaurierung der Stadtpfarrkirche Feldkirch und der Pfarrkirche Altenstadt.

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VERANSTALTUNGEN

termine im November und dezember 2014 sowie jänner, februar, märz 2015

Für Seniorinnen und Senioren Feldkircher Seniorenbund Ansprechperson: Rudolf Neumayer, Tel. 726 53, E-Mail: apidur@vol.at Donnerstag

4. Dezember 7.00: Abfahrt Busplatz mit Müller-Touristik zur Tagesfahrt Weihnachtsmarkt Konstanz mit Führung im Münster, Anmeldeschluss: 28. November Sonntag

21. Dezember 14.30: Weihnachtsfeier im Hotel Montfort, Levis Anmeldung bis 12. Dezember bei Renate Huber, Tel. 05524/230 80

Dienstag

13. Jänner 14.00: Jassen

Hotel „Weisses Kreuz“ in Altenstadt Täglich

Dienstag

27. Jänner 14.00: Kaffeekränzle

Wandern mit Heimo 8.00: ab Gisingen Viehgatter, eine zirka einstündige Wanderung

Dienstag

10. Februar 14.00: Jassen Dienstag

24. Februar 14.00: gemütliches Beisammensein Dienstag

10. März 14.00: Preisjassen

Jeden Dienstag

Hobbykegeln 9.30–14.30: Gasthaus Krone, Koblach-Straßenhäuser Dienstag

9. dezember, 20. jänner, 3. und 17. februar und 3. märz 14.30: Tanzen mit LiveMusik im Gasthaus Löwen in Tisis

20. Jänner 14.30: gemütliches Beisammensein im Mehrzweckraum der Volksschule Nofels Dienstag

10. Februar 14.30: gemütliches Beisammensein im Mehrzweckraum der Volksschule Nofels

Sozialkreis tosters Ansprechperson: Helga Metzler, Tel. 783 81 Dienstag

2. Dezember 14.30: Seniorennachmittag Dienstag

Jeden Donnerstag

Jassen 14.00: im Gasthaus Löwen in Nofels

Donnerstag

22. Jänner 14.00: Reisevorschau und Veranstaltungen 2015, Aktuelles zu den Aktivitäten des Seniorenbundes im Gasthaus Löwen, Tosters Bitte um Anmeldung

Jeden Mittwoch

Nordic Walking 9.00: ab Milchhof Gisingen

Seniorenrunde gisingen Alle Veranstaltungen im Pfarrheim Ansprechperson: Julita Hilby, Tel. 376 59

pensionistenverband ortsgruppe feldkirch Ansprechperson: Rosmarie Kirschner, Tel. 771 45

Dienstag

Sonntag

9. Dezember 14.00: Adventfeier

21. Dezember 14.00: Weihnachtsfeier im

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Dienstag

Sozialkreis Nofels Ansprechperson: Hannelore Zech, Tel. 0650/731 90 45 Dienstag

16. Dezember 14.30: gemütliches Beisammensein im Mehrzweckraum der Volksschule Nofels

16. Dezember 14.30: Adventfeier Dienstag

13. Jänner 14.30: Seniorennachmittag Dienstag

27. Jänner 14.30: „an bsundriga Nachmittag“ Dienstag

10. Februar 14.30: Seniorennachmittag Dienstag

24. Februar 14.30: Singen mit dem „Nofler Dreigesang“

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VERANSTALTUNGEN

Dienstag

Jeweils donnerstags

Dienstag

Sonntag

10. März 14.30: Seniorennachmittag

5. februar und 5. märz 15.00–16.15: Offenes Singen für alle im Haus Gisingen. Es werden alte Lieder in geselliger Runde gesungen.

9. Dezember 14.30: Adventfeier mit Harfenbegleitung

25. Jänner 14.00: Seniorenball der Stadt Feldkirch im Montforthaus Feldkirch mit dem Programm der Altenstädtner Fasnatzunft, im Anschluss an das Programm spielen die Bargetz Buaba zum Tanz auf, Preis: 5 Euro, Kartenvorverkauf ab 12. Jänner im Tourismusbüro

sozialkreis levis Ansprechperson: Roswitha Avedikian, Tel. 396 37

Jeweils donnerstags Dienstag

9. Dezember 14.00: Adventnachmittag Dienstag

13. Jänner 14.00: gemütliches Beisammensein Dienstag

10. Februar 14.00: Faschingsnachmittag Dienstag

10. März 14.00: gemütliches Beisammensein

Gesunder Lebensraum Gisingen Anfragen zu allen Veranstaltungen des Gesunden Lebensraumes Gisingen unter Tel. 0650/928 00 93 Jeden Dienstag außer

„tanzen möchte ich“ 15.00–16.30: im LebensRaum mit Tanzleiterin Christel Stehle, Anmeldung Tel. 322 62

Dienstag

13. Jänner 14.30: kleines Konzert mit dem Kirchenchor Altenstadt Dienstag

3. Februar 14.30: Faschingskränzle Dienstag

Evangelische Pfarrgemeinschaft feldkirch Alle Veranstaltungen in der Evangelischen Pauluskirche im Gemeindesaal, Bergmanngasse 2 (Kirche-Untergeschoß) Anprechperson: Barbara Wedam, Tel. 0699/112 054 32

10. März 14.30: Besinnungsnachmittag in der Fastenzeit mit Magdalena Burtscher

Vorarlberger seniorenring Ortsgruppe Feldkirch Ansprechperson: Werner Danek, Tel. 0699/128 562 17

Mittwoch

Mittwoch

10. Dezember 15.00: Senioren-Adventnachmittag

21. Jänner Winterwanderung Rüttenen–Meiningen–Güfel

Mittwoch

Donnerstag

14. Jänner 15.00: Völkerkunde – was ist das? Mit Dr. Peter Linde.

12. Februar Schneeschuhwanderung im Klostertal

Mittwoch

Freitag

11. Februar 15.00: Die Diakonie stellt sich vor.

13. März Jahreshauptversammlung

Weihnachtsferien

„V’rzella und losa“ 9.00–10.30: im LebensRaum, Treffpunkt für Menschen, die gerne in gemütlicher Runde fröhlich sind und miteinander reden möchten Jeden Mittwoch außer Weihnachtsferien

jassen erhält jung 14.00: im Lebens-Raum Wer gerne jassen möchte, ist hier herzlich willkommen. 52

Katholische Frauenrunde Altenstadt Ansprechperson: Margarethe Mayer, Tel. 781 64

Seniorenreferat der stadt Feldkirch Ansprechperson: Beatrix Müllner, Tel. 304-12 32

Montag

2., 9., 16. und 23. Februar 16.00–18.30: PC-Grundkurs 1 in der Polytechnischen Schule Feldkirch, EDVRaum 1, für Seniorinnen und Senioren mit keinen bzw. geringen Computerkenntnissen, die auf leicht verständliche Art den Umgang mit dem Computer erlernen wollen. Es sollte ein Computer/ Notebook (Windows XP/ Windows 7/8/Mac OSX) zuhause vorhanden bzw. als Anschaffung geplant sein. Bitte USB-Datenstick mitbringen! Beitrag: 80 Euro für vier Nachmittage Kursleiter: Helmut Köck begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich

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VERANSTALTUNGEN

Dienstag

3., 10., 17. und 24. Februar 16.00–18.30: Fotobuch erstellen in der Polytechnischen Schule Feldkirch, EDV-Raum 1, Inhalt: Download der eigenen Fotos von Kamera bzw. USB-Stick/SD-Card, Verwalten der Bilder auf dem PC, Bearbeiten der Fotos mit Picasa, Kennenlernen des Fotobuch Designer von Happy Foto, Fotoauswahl, Gestaltungsmöglichkeiten, Fotos direkt mit dem Assistenten korrigieren, Fotobuch erstellen, Beitrag: 80 Euro für vier Nachmittage Kursleiter: Helmut Köck Voraussetzung: gute PC-

Kenntnisse begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich Montag

2., 9., 16. und 23. März 16.00–18.30: PC-Grundkurs 2 in der Polytechnischen Schule Feldkirch, EDV-Raum 1, für Seniorinnen und Senioren mit keinen bzw. geringen Computerkenntnissen, die auf leicht verständliche Art und Weise den Umgang mit dem Computer lernen wollen. Es sollte ein Computer/Notebook (Windows XP/Windows 7/8/Mac OSX) zuhause vorhanden sein, bzw. als Anschaffung geplant

Gratis: Der orange Caritas Sack für Kleiderspenden

sein. Bitte USB-Datenstick mitbringen! Beitrag: 80 Euro für vier Nachmittage Kursleiter: Helmut Köck begrenzte Teilnehmerzahl, Anmeldung erforderlich

Seniorenbörse feldkirch Senioren helfen Senioren, Tel. 0676 /441 01 00, EMail: info@seniorenboersefeldkirch.at, www.seniorenboerse-feldkirch.at: Jeden Mittwoch

Zentrale 9.00–11.00: Tosters, Langäckerweg 4 (hinter dem Haus Tosters)

Jeden Montag

AuSSenstellen 9.00–11.00: Gisingen, Hauptstraße 52 a (BäckereiCafé Montfort) Nofels, Magdalenastraße 9 (Café im Haus Nofels)

In einen der 400 CaritasContainer einwerfen

Gratis-Sack hier erhältlich: Caritas | Gemeinden | Raiffeisenbanken | Spar | Sutterlüty

Online bestellen: www.carla-vorarlberg.at/kleidersack

in Kooperation mit den Vorarlberger Gemeinden

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www.feldkirch.at

Unsere seniorenbetreUUng

Ulli Hörburger organisiert jedes Jahr Ausflüge für 750 Seniorinnen und Senioren aus unserer Stadt.

Ein funktionierendes soziales Netz bedeutet weit mehr als reine Grundversorgung. Es geht um ein aufmerksames Miteinander. Die Stadt Feldkirch schafft viele solche Momente – z. B. mit Seniorenfahrten. Danke an alle, die auf Ältere und Schwächere schauen.

Ein gutEs sozialnEtz. DaS iSt MEiN FElDkirch.


VERANSTALTUNGEN

Seniorenfahrten – ein Angebot der Stadt Feldkirch

Regelmäßig ausgebucht Kaum ein Angebot der Stadt Feldkirch stößt auf so viel positive Resonanz wie die Seniorenfahrten. Seit 1982 begleitet Ulli Hörburger mittlerweile rund 750 reiselustige Feldkircher Senioren. Sie weiß, worauf sie bei Planung und Organisation der Fahrten achten muss und das große Echo gibt ihr Recht.

Eigentlich ist „Ulli“, wie sie von den Senioren genannt wird, in diese Aufgabe reingerutscht. Als sie 1982 als 24-Jährige ins Büro des Bürgermeisters kam, war dort auch das Seniorenreferat angesiedelt. Herbert Linseder organisierte unter anderem Seniorenfahrten, die Ulli Hörburger ab diesem Zeitpunkt begleitete. „Nach seiner Pensionierung hab‘ ich die Planung und Organisation der Fahrten übernommen“, schildert Ulrike Hörburger die Anfänge. Die Zahl der Teilnehmer ist in den letzten Jahren stark gewachsen. „Noch 2001 war ich mit nur einem Bus und zirka 50 Personen unterwegs. Seit 2011 bieten wir jede Fahrt zweimal an – je einmal mit Nachbauer Reisen und einmal mit Loacker Tours.“ 100 Personen können also mit – und trotzdem sind alle Fahrten regelmäßig ausgebucht. Den großen Erfolg bei den Senioren erklärt sich Ulli Hörburger vor allem mit der individuellen Betreuung: „Es ist mir wichtig, dass meine Senioren sich wohlfühlen und nicht nur wegen eines bestimmten Reiseziels mit dabei sind, sondern vor allem auch wegen der Geselligkeit untereinander.“ Selbstverständlich hat sie aber auch persönlich FELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

ein offenes Ohr für alle Anliegen ihrer Mitreisenden. „Am meisten motiviert mich, wenn ich merke, dass sich die Senioren auf meine Fahrten freuen und einfach gerne mit dabei sind.“ Natürlich gibt es auch immer wieder Anfragen von Senioren aus anderen Gemeinden. Da muss Ulli Hörburger dann leider absagen – denn die Seniorenfahrten sind ein Angebot der Stadt Feldkirch und damit ausschließlich für Feldkircherinnen und Feldkircher. 2015 an den Gardasee 2014 fanden bisher zwölf Fahrten statt. Im Dezember geht es noch zweimal auf den Weihnachtsmarkt nach Memmingen und dann ist für heuer Schluss. Ulli Hörburger ist längst mit der Reiseplanung für 2015 beschäftigt: „Fix auf dem Programm stehen eine Vier-Tages-Fahrt an den Gardasee und eine Zwei-TagesFahrt nach Berchtesgaden.“ Dabei ist es gar nicht so einfach, immer wieder neue Ziele zu finden, denn eines ist für die Organisatorin klar: „Die Senioren sollen nicht zu lange im Bus sitzen müssen.“ Die bisher weitesten Ziele führten die bunt gemischten Reisegruppen bis nach Ungarn bzw. Dresden. Das Reiseprogramm 2015 wird im Jänner allen Feldkircherinnen und Feldkirchern ab 60 persönlich zugesandt. Es ist seit heuer Teil der Broschüre „Lebenslust und Tatendrang“, in der alle Veranstaltungen und Angebote für Feldkircher Senioren zusammengefasst sind. Anmelden kann man sich zu den Fahrten unmittelbar vor dem jeweiligen Termin. „Wir bewerben jede Fahrt rechtzeitig im Feldkircher Anzeiger“, erklärt Ulli Hörburger. Die Teilnehmer der Seniorenfahrten wissen das genau und an solchen Tagen klingelt ab sieben

Seit 32 Jahren begleitet und organisiert Ulrike Hörburger (links im Bild) die Feldkircher Seniorenfahrten.

Uhr in der Früh das Telefon im Büro des Bürgermeisters – praktisch ohne Unterbrechung. bis wieder alle Plätze ausgebucht sind. n

„Lebenslust und Tatendrang“ Veranstaltungsprogramm für Feldkircher Seniorinnen und Senioren: von PC-Kursen über musikalische Veranstaltungen, praktische Vorträge bis hin zum Erste Hilfe Kurs oder einem Fahrsicherheitstrainung. „Lebenslust und Tatendrang“ wird an alle Feldkircherinnen und Feldkircher über 60 verschickt und ist im Rathaus Bürgerservice erhältlich.

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VERANSTALTUNGEN

Weihnachtsmarkt, attraktives Rahmenprogramm und Geschenksideen

Feldkirch im Advent Seit über 20 Jahren lädt der Feldkircher Weihnachtsmarkt zum stimmungsvollen Einkaufsvergnügen in die Feldkircher Innenstadt. Das verdankt er seinem über die Jahre hinweg strikt eingehaltenen Motto: weniger Stress und Kitsch, dafür mehr Stimmung und ein tolles Ambiente.

Von Mittwoch bis Sonntag im Advent präsentieren sich auf der Weihnachtsmarktbühne Musikgruppen und Chöre. Jeden Mittwoch ist Kindertag.

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Detailliertes Programm: www.feldkirch.travel

Lebkuchenhaus am Sparkassenplatz Im Lebkuchenhaus am Sparkassenplatz dürfen Kinder nicht nur basteln, Kekse backen oder den Geschichtenerzählern lauschen. Hier finden sie auch Zeit, um sich von der vorweihnachtlichen Hektik zu erholen. Von Mittwoch bis Sonntag im Advent können Eltern in Ruhe ihre Einkäufe in 56

der Feldkircher Innenstadt erledigen, denn Kinder von vier bis zehn Jahren werden im Lebkuchenhaus am Sparkassenplatz kostenlos betreut. Geschichten.Klang im Lebkuchenhaus Ein Herzerwärmender Abend für Erwachsene findet am 19. und 20. Dezember jeweils um 19.30 Uhr statt. Sabine Graber und Christoph Kremmel erwärmen mit lebendig und frei erzählten Märchen und Geschichten, verwoben in fabenprächtige Klangbilder von Naturtoninstrumenten. Weihnachtsbus ist unterwegs Der Weihnachtsbus des Stadtbus Feldkirch ist im Advent wieder unterwegs. Jeden Adventsamstag macht er am Sparkassenplatz von 9 bis 14 Uhr Halt. Einkäufe können im Weihnachtsbus kostenlos deponiert werden, Gutscheine für Stadtbus und Verkehrsverbund sowie die beliebten Feldkircher Einkaufsgutscheine können gekauft werden. Und heuer neu: Im Weihnachtsbus werden Geschenke gegen eine kleine Spende eingepackt. Die Spenden kommen dem Wildpark Feldkirch zugute.

Kultur schenken Wer heuer ein besonderes Weihnachtsgeschenk sucht, darf sich freuen. Konzertkarten für die Eröffnungskonzerte des Montforthaus Feldkirch oder die neue Veranstaltungsreihe „Montforter Zwischentöne“ sind das ideale Geschenk für Kulturbegeisterte. Die Konzerte in der Eröffnungswoche Montforthaus Feldkirch werden vom Symphonieorchester Vorarlberg, dem Concerto Stella Matutina und dem Kammerchor Feldkirch gestaltet.

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Informationen zum Eröffnungsprogramm des Montforthauses: www.montforthausfeldkirch.com

Ganz besondere Konzertformate halten die „Montforter Zwischentöne“ bereit. Eine große Hausmusik mit 17 Programmpunkten in verschiedenen Räumen, Harmonia Mundi – ein Konzert mit dem Symphonieorchester Vorarlberg, Soundkünstler Fabian Russ und Science Slam-Gewinner Michael Büker. n

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Details zu den Veranstaltungen der „Montforter Zwischentöne“: www.montforter-zwischentoene.at

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VERANSTALTUNGEN < Feldkircher Weihnachtsmarkt – vom 28. November bis 24. Dezember

Feldkircher Adventsingen Das Feldkircher Adventsingen findet am 29. November und am 6. Dezember statt. Bereits seit rund 30 Jahren sorgt der historische Konzertsaal im Landeskonservatorium für stimmungsvolles Ambiente. Vorarlberger und internationale Ensembles tragen volksmusikalische und klassische Stücke vor und schaffen eine ganz besondere vorweihnachtliche Stimmung. Programm 2014 >> Liedertafel Feldkirch: Leitung Waldfried Kraher >> Harfe und Flöte: Andrea Gamper und Juan Carlos Diaz >> Duo Wolfgang Verocai und Markus Dür: Gitarre und Gesang >> Wälder Saitenmusik: Leitung Luzia Richter >> Hedwig Scherrer: Gedanken >> Programmgestaltung und Regie: Prof. Fidel Schurig

Termine >> 29. November und 6. Dezember, jeweils 20 Uhr: Adventsingen im Landeskonservatorium ab 19.30 Uhr: weihnachtliche Einstimmung mit Gebäck, winterlichen Getränken und Bläsern >> 7. Dezember, 10.30 Uhr: Sonntagsmatinée im Landeskonservatorium ab 10 Uhr: feierliche Einstimmung mit Gebäck, winterlichen Getränken und Bläsern n

Genussvoller Weihnachtsmarkt, 10. Dezember, 16.30 Uhr Die Geschichte des Weihnachtsmarktes in Feldkirch steht bei dieser Führung im Mittelpunkt – aber auch Geschichten, Anekdoten und Begebenheiten kommen nicht zu kurz. Teilnehmende schlendern durch die schön beleuchtete Marktgasse, besuchen die weihnachtFELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

>> Erwachsene: 16 Euro >> Schüler/Studenten: 13 Euro >> Kinder bis 10 Jahre: 6 Euro >> Senioren mit Ausweis: 13 Euro* >> VN Abo-Aktion: 13 Euro >> Familienkarte: 21 Euro* (mit Vorarlberger Familienpass, zwei Erwachsene mit min. einem Kind) * gilt nur bei der Sonntagsmatinée am 7. Dezember

Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH Tel. 734 67, karten@feldkirch.at sowie alle v-ticket Vorverkaufsstellen und unter v-ticket.at

neues von der Einkaufsstadt Adventsingen am 29.11., 6. und 7.12.

Weihnachtliche Führungen Öffentliche Stadtführung, 3. und 17. Dezember, jeweils 16.30 Uhr Die öffentlichen Stadtführungen im Dezember führen durch das weihnachtlich beleuchtete Feldkirch. Teilnehmende erfahren von der Geschichte der Stadt und hören lustige Anekdoten.

Kartenvorverkauf

lich geschmückten Markthäuschen und verkosten dabei weihnachtliche Köstlichkeiten und Leckereien. Tipp: Diese Führung können auch Gruppen für ihre Weihnachtsfeier buchen! „Hört ihr Leut‘ und lasst euch sagen …“, 11. und 18. Dezember, jeweils 18 Uhr Geschichte und Geschichten erzählt der Nachtwächter auf seinen verschlungenen Pfaden durch die mittelalterliche Stadt. Die Teilnehmenden begleiten den Nachtwächter auf seinem abendlichen Rundgang durch die historische Feldkircher Altstadt. n

>> Restaurant Rauch hat zwei Hauben: Inhaber Reinhard Rauch und Küchchef Andreas Zeindlinger vom Restaurant Rauch dürfen sich künftig mit zwei Gault Millau-Hauben auszeichnen. >> Baby Junior zieht in den Illpark: Nach vielen Jahren mit Blick auf die Marktgasse wird Baby Junior ab Dezember im Illpark zu finden sein. >> Kleidergrün mal zwei: Bei Franziska Diekmann im Kleidergrün kann man ökologisch bewusst Mode einkaufen. Seit kurzem gibt es Kleidergrün für die Frau in der Gymnasiumgasse (ehemals Bäckerei Fritz Mayer) und Kleidergrün für den Herrn am alten Standort in der Neustadt. >> Liebelei: In der Gymnasiumgasse gibt es seit Oktober ein neues Geschäft für Wohnaccessoires und Geschenksartikel. Tanja Nachbaur hat ihr Geschäft Liebelei im ehemaligen Geschäftslokal Schlüssel Klien. 57


VERANSTALTUNGEN

31. Feldkircher Neujahrsempfang

„Bunter Vogel Europa“

Neujahrsempfang 2015 Am 6. Jänner 2015, um 17 Uhr im Montforthaus Univ.-Prof. Mag. Dr. Manfred Prisching referiert zum Thema Europa. Eintritt frei.

„Wir haben uns in den 90er-Jahren zu früh gefreut – so einfach ist die Sache mit Europa nicht“, meint Univ. Prof. Mag. Dr. Manfred Prisching, der beim Neujahrsempfang am 6. Jänner 2015 im Montforthaus referieren wird.

Nach dem Ende des Kalten Krieges ist es auch mit dem globalen Frieden nichts geworden. Europa rutscht an die

Peripherie. „Wenn wir dieses Europa bewahren wollen“, so der Soziologieprofessor und erfolgreiche Buchautor, „müssen wir mit einer neuen Welt zurecht kommen.“ Diese sei turbulent, flüchtig, widersprüchlich, kosmopolitisch, verwirrend, gewalttätig. Und dazu brauche es die modernen Stärken Europas: sein Vertrauen auf Vernunft und Bildung, seine Ideen von Menschenwürde, Freiheit und Toleranz, seine technische Kompetenz und sein Solidaritätsgefühl. „Aber das muss mehr als bloßes Gerede sein“, fordert Prof. Prisching.

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AUS ALTEN ZEITEN

DOKUMENTIERT VON ZEITZEUGEN

Altenstadt und der Erste Weltkrieg In Ausstellungen und Büchern wird in ganz Europa dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor 100 Jahren gedacht. In Vorarlberg wurden Kriegschroniken aus Götzis, Hohenems und dem Bregenzerwald veröffentlicht. Und auch im Pfarrarchiv in Altenstadt finden sich Erinnerungen, die von Zeitgenossen schriftlich festgehalten wurden und hier in Auszügen wiedergegeben werden. Von Stadtarchivar Mag. Christoph Volaucnik

Der 1880 geborene Josef Ehrne stellte am 14. Juli 1931 eine Gedenkschrift über den Krieg zusammen. In der Einleitung fasst er die Ursachen des Krieges, die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand, die Kriegserklärung von Kaiser Franz Josef an Serbien und die Bündnisse der Kriegsparteien zusammen.

Die Mobilisierung erfolgte am Portiunkula-Sonntag 1914 (das ist der 1. August). Einzurücken hatten alle Männer vom 18. bis zum 45. Lebensjahr. Detaillierter werden dann seine Angaben zum Jahr 1915. Zu Pfingsten 1915 mussten die Standschützen, Männer über 45 und unter 18 Jahre, zur Verteidigung Südtirols ausrücken. Die Standschützen hatten jahrelang an den Schützenständen den Umgang mit Waffen geübt, nun trat der Ernstfall ein. Das ursprünglich im Dreibund mit Österreich und Italien verbündete Italien hatte überraschend 1915 Österreich-Ungarn den Krieg erklärt und bedrohte die Grenzen Südtirols und Kärntens. Da das stehende Heer an den Fronten gegen Russland und Serbien im Kampf war, mussten die Standschützen zur Verteidigung der Landesgrenzen des alten Kronlandes Tirol, zu dem verwaltungsmäßig auch Vorarlberg gehörte, ausrücken.Über den Auszug der Standschützen aus Altenstadt schreibt Ehrne Folgendes: „Im Jahre 1915 hatten auch die

Standschützen einzurücken – auf die Kriegserklärung Italiens an Österreich im Jahre 1915 hin und als älteste Kriegsteilnehmer von Altenstadt. Mit den Standesschützen eingerückt sind: Palm Lorenz (55 Jahre), Stieger Martin (55 Jahre), Lins Josef, Schindeler (55 Jahre), Nägele August (55 Jahre), Allgäuer Johann Georg, Maurermeister (55 Jahre). Der jüngste Kriegsteilnehmer war Rudolf Allgäuer (17 Jahre) – eingerückt 1917.“ Glocken werden zu Kanonen Der Weltkrieg war auch für die Zivilbevölkerung Vorarlbergs spürbar. Neben entsetzlichem Hunger und Not, der Angst um die eingerückten Brüder, Väter, Söhne und Ehemänner, wurde in jedem Dorf die schwierige Versorgungslage des Militärs mit Rohstoffen aller Art durch die Entfernung und das Einschmelzen aller Glocken spürbar. Die Glocken, die oft jahrhundertelang das Alltagsleben mit ihrem Klang begleitet hatten, wurden zu Munition umgegossen. Auch die Altenstädter mussten sich von ihren noch relativ jungen Glocken trennen, wie Josef Erne berichtet: „Im Jahre 1916 mußte das Geläute unserer Kirche, das im Jahre 1906 angeschafft wurde, zum Kanonenguß an den Staat abgeliefert werden.“

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< Die Standschützen aus Altenstadt präsentieren sich vor dem Abmarsch an die Front 1915 dem Fotografen. Im Hintergrund die alte Volksschule und Gemeindekanzlei, heute Kindergarten.

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AUS ALTEN ZEITEN

< Foto mit allen Kriegsteilnehmern aus Altenstadt

Erinnerung an die Gefallenen und Vermissten In fast jedem Haushalt im Dorf gab es Gefallene und Vermisste. Auch das kleine Altenstadt hatte zahlreiche Kriegstote zu beklagen. Mit symbolischen Gesten und Erinnerungsorten versuchte die Gemeinde die Erinnerung an sie wachzuhalten. Josef Erne schreibt dazu: „Im Jahre 1918 war der Krieg nach vierjähriger Dauer zu Ende. In Altenstadt und Levis sind gefallen und vermisst: Allgäuer Andreas, Walser Wilhelm, Wegeler Johann Martin, Breuss Gabriel, Lins Fritz, Weber Johann Martin, Böckle Josef, Schatzmann Franz, Müller Oskar, Scheidbach Martin, Knaupp Karl, Schmidle Martin, Walser Georg, Tiefenthaler Otto, Bargetz Rudolf, Allgäuer Johann Georg, Schöch Josef, Morscher August, Längle Josef, Palm Johann Markus, Weber August, Müller Albert, Fiel Konrad, Oberhauser Anton, Müller Franz Alois, Schmid Karl Otto, Dobler Gabriel, Carlin Josef, Zündt Eduard, Kröner Rudolf, Rheinberger Josef Anton, Matt Ferdinand, Berchtold Josef, Kraler Otto. Die Namen der Gefallenen sind auf der Josefs Glocke (drittgrößten) in unserem Turme angebracht. Sie ist darum die Heldenglocke. Das Geläute ist im Jahre 1927 angeschafft worden aus freien Spenden der Ortsbevölkerung. Gegossen wurde das Geläute von Gebr. Grassmayr in Innsbruck.“ Ergänzend zu diesem Text Ehrnes sei noch erwähnt, dass die Standschützen aus Altenstadt/Gisingen die dritte Kompanie des k.k.Standschützen-Bataillons Nr. 4 Feldkirch stellten. Am Pfingstsonntag 1915 wurden sie vereidigt und 60

per Bahn nach Südtirol verlegt. Ihr Kommandant war bis Ende 1915 Josef Allgäuer aus Gisingen. Weitere Offiziere waren Eduard Allgäuer aus Gisingen, August Nägele aus Altenstadt, Hermann Stieger aus Nofels und Josef Modena aus Tosters. Erster Einsatzort war das Fleimstal, wo sie im Hochgebirge bis Ende 1917 eingesetzt wurden. 1918 kamen sie im Bereich des Tonale zum Einsatz. Am 3. November 1918 geriet die Kompanie in italienische Kriegsgefangenschaft. An die Gefallenen des Weltkrieges erinnert auch ein 1938 gestaltetes Kriegerdenkmal. Entworfen wurde es vom Bregenzer Bildhauer Fritz Plunder, geschaffen von Steinmetz Muther aus Bludenz. Um die Enthüllung des Denkmals kam es zu einem heftigen Streit zwischen der NSDAP und der Pfarre Altenstadt. Gegen den Willen der Partei nahm Pfarrer Feuerstein die kirchliche Weihe ohne Ankündigung und vorherige Anmeldung vor. Wie erlebte das Kloster den Ersten Weltkrieg? Das Dominikanerinnenkloster Altenstadt prägt mit seinem beeindruckenden Gebäudekomplex und der Klosterkirche das Dorfbild von Altenstadt seit Jahrhunderten. Eine enge Verbindung zwischen Dorfbevölkerung und dem Kloster entstand durch den von den Nonnen geleiteten Schulunterricht der Mädchen. Auch das Kloster und seine Bewohnerinnen erlebten die Ereignisse bzw. die Folgen des Weltkrieges hautnah und hielten die Erinnerungen daran in der Klosterchronik fest. Im Pfarrarchiv von Altenstadt ist eine Abschrift der Kriegs-

erlebnisse zu finden: „Am 2. August 1914 wurde der Krieg mit Rußland erklärt. Es war gerade Porziunkula-Sonntag. Die Männer und jungen Burschen zogen voller Begeisterung in den Krieg, um für Gott, Kaiser und Vaterland zu kämpfen. Sie hofften den Feind bald zu schlagen. Es hatte niemand das Wort ,Krieg‘ verstanden. Es kamen auch für uns harte Zeiten. Was man irgendwie erübrigen konnte, musste man abliefern und so hatten wir erst nur Gemüse und Tee und dazu strenge Arbeit, da fast alle Männer einrücken mussten und man keine verlässlichen Dienstboten bekommen konnte. Im Jahre 1915 mussten auf Anordnung des hochwürdigsten Bischofs vier Schwestern zur Soldaten Krankenpflege nach Innsbruck, wo sie bis zum Jahre 1918 im Krankendienst eifrig tätig waren. Den 21. Juni 1916 gingen drei Schwestern das erste Mal in den Stall oder später auch ins Feld, damit wir aus der Ökonomie Nutzen hatten und leben konnten. Gleich zu Beginn des Krieges mußten wir ein Pferd abliefern und öfters Vieh im ganzen 12 Stück. Auch alles Zinnund Kupfergeschirr, für das Kilo wurde uns vier Kronen bezahlt. Im Jahre 1916 am Frohnleichnamstag brannte das ewige Licht zum letzten Mal, da man weder Öl noch Wachs bekommen konnte, dafür brannte das elektrische Licht. Durch die Geldentwertung in der Nachkriegszeit haben wir alle Kapitalien verloren, wir hatten Gott sei Dank noch Güter, eine größere Landwirtschaft, so dass wir doch zu leben hatten und eigentlich nie große Not FELDKIRCH AK TUE LL 4/ 2014


AUS ALTEN ZEITEN

< Die Statue des Kriegerdenkmals wird mit Zugseilen und Muskelkraft vom LKW auf seinen Standort gezogen.

litten. St. Josef und St. Fidelis haben uns stets treu beschützt und väterlich für uns gesorgt ...“ Gegen die Ordensregeln Dieser Einsatz auf dem Feld und im Lazarett widersprach eigentlich den Ordensregeln, da ja strenge Klausur herrschte. Bischof Waitz hatte daher

1915 eine päpstliche Klausurdispens eingeholt, das heißt, der Papst erlaubte den Klosterschwestern, das Kloster für die Soldatenkrankenpflege zu verlassen. Auf Wunsch des Bischofs hatte das Kloster sein Kapital in Kriegsanleihen angelegt, die während der Inflation 1922 völlig wertlos wurden. Einen gewissen Ersatz boten die Einahmen

Ein Kriegsrelikt in Tisis Zwischen 1939 und 1945 war die Staatsgrenze zwischen Österreich und Liechtenstein hermetisch mit einem an manchen Stellen doppelt angelegten Stacheldrahtverhau geschlossen. Durch diese von Nofels über Tosters bis zum Tisnerwald reichende Sperranlage wollte das Dritte Reich die Fluchtmöglichkeiten in die neutrale Schweiz unterbinden. FELDKIRCH AK TUEL L 4 /2 0 1 4

Reste am Tisnerberg Nach Kriegsende wurden diese Sperren wieder entfernt. Lediglich an einer zerklüfteten, steilen Waldstelle am Tisnerberg sind noch Reste des Stacheldrahtes zu sehen. Bäume, an denen der Stacheldraht festgemacht war, haben mit ihrer Rinde diese Kriegsrelikte überwachsen. Ein letzter Rest dieser Sperranlagen ist eine „Trülla“, ein Drehkreuz, das den

aus den Lehrerinnengehältern und aus den Mieteinnahmen für die im Kloster befindlichen Klassenzimmer. Seit 1928 führte das Kloster auch einen Kindergarten. Nach dem Umsturz 1938 war es den Klöstern jedoch verboten, Kindergärten zu führen. n

Verwendete Literatur: W. Joly, Standschützen. Die Tiroler und Vorarlberger k.k.Standschützen-Formationen im Ersten Weltkrieg. Innsbruck1998. Gerhard Podhradsky. Das Dominikanerinnenkloster Altenstadt. Feldkirch 1990.

Ein Überrest der Grenzbefestigung aus dem Zweiten Weltkrieg im Tisner Wald.

Zöllnern und Grenzwächtern Eintritt in das Gebiet innerhalb der Stacheldrahtanlagen ermöglichte. Ein „alter“ Tisner kannte noch die Bedeutung, die Funktion und den Standort dieses Kriegsreliktes. Er sorgte dafür, dass die von Erde und Steinmaterial zugedeckte „Trülla“ wieder freigelegt wurde. Sie erinnert an diese längst vergessene Epoche unserer Zeitgeschichte. n 61


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Die Lösung vom letzten Mal Die richtige Antwort auf unsere Frage im Septemberheft lautete: C. Katharina Mutter war Musikerin, Ehefrau eines Industriellen und Wohltäterin. Lesen Sie mehr über Katharina Mutter auf Seite 50.

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