Feldkirch aktuell 2/2013

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FELDKIRCH AKTUELL Amtliche Mitteilung · Zugestellt durch Post.at · www.feldkirch.at

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Montforthausbaustelle: Nur etwas für Schwindelfreie S. 20 Neues Altstoffsammelzentrum: Punktet mit ökologischer Bauweise S. 22

Unser Wasser Feldkirch ist privilegiert  S. 10


überblick

juni 2013

Egelsee: Der neue Radweg zwischen Feldkirch und Liechtenstein wurde am 25. Mai feierlich eröffnet. S. 6

Feldkirchs Trinkwasser hat ausgezeichnete Qualität – das zeigen auch die aktuellen Proben. S. 10

TITELTHEMA: unser wasser >> Ein See, der etwas mehr kann ... 4 >> Wasserfrösche, Eisvogel und vielleicht bald schon Biber 6 >> Hochwasser(schutz) kennt keine Grenzen 8 >> Trinkwasser: Feldkirch ist privilegiert 10 >> Instandhaltung der Trinkwasserleitungen kostet 1,4 Mio. Euro 11 >> Proben bestätigen einwandfreie Qualität 12 >> Wasser darf nicht zum Spekulationsobjekt werden 13 >> Kanalisation wird Schritt für Schritt saniert 14 stadt intern >> Der QR-Code macht es möglich 17 >> Digitale Radkarte für Pendler nach Liechtenstein 18 >> Eine sichere Abstellmöglichkeit für Ihr Fahrrad 19 >> Nur etwas für Schwindelfreie 20 >> Es geht sichtbar voran 21 >> Altstoffsammelzentrum punktet mit ökologischer Bauweise 22 >> 6000 m³ Erdreich werden im Schutzwall verbaut 23 >> Wehrfeld 2 und 3 fertiggestellt 24 >> Feldkircher nutzen die Energie der Sonne 26 >> Wochenmarkt-Rezept 27 >> Kindergarten Rheinstraße wird erweitert 28 >> Frischer Wind im Alten Hallenbad 29 >> Wieso nicht von anderen profitieren? 30 >> Pflege vor kulturellem Hintergrund 32 >> Immer mehr kommen und gehen ... 33 >> Musik darf auch einfach nur glücklich machen 34 >> Sommerloch? Von wegen ... 36 >> Sprechstunden der Stadträtinnen und Stadträte 38 >> Ihr Draht zur Stadt 39

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Das Rote Kreuz Vorarlberg wurde 1880 vom Feldkircher Bürgermeister Josef Andreas Ritter von Tschavoll gegründet. S. 58

panorama >> Was tun bei Sonnenbrand? >> Ein heißer Tipp bei jedem Wetter >> Neue Öffnungszeiten

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vereinsleben >> 18 Disziplinen in zwei Tagen >> Schon was vor in der letzten Ferienwoche? >> Interaktiv anstatt frontal

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menschen >> Feldkircher ausgezeichnet >> Unterbergers Erfolgsgeschichte >> Die Stadt Feldkirch gratuliert >> Alles Gute >> „Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“

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Veranstaltungen >> Gauklerfestival im Juli >> Humanismus in Feldkirch und seine Schätze >> Für Seniorinnen und Senioren >> Feldkircher Weinfest wird „Green Event“ >> „Bade-Buch“ ist wieder da >> poolbar feiert 20-jähriges Jubiläum

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aus alten zeiten >> „Worte höchster Anerkennung ...“

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Feldkirch für kennerinnen >> Mitmachen und gewinnen!

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bürgermeister Mag. Wilfried berchtold

Wasser ist eine Zukunftsaufgabe

„Sauberes Trinkwasser ist keine Selbstverständlichkeit. Wir sollten verantwortungsvoll damit umgehen und dafür sorgen, dass auch unsere Kinder und Kindeskinder das Privileg ausreichenden und hervorragenden Wassers genießen.“ Mag. Wilfried Berchtold Bürgermeister

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auberes Trinkwasser ist die wichtigste Lebensgrundlage - in vielen Teilen dieser Welt leider keine Selbstverständlichkeit. Über 50 Staaten leiden unter Wasserknappheit und das wenige Wasser, das vorhanden ist, muss oft mühsam aufbereitet werden. Feldkirch ist privilegiert. Unser Wasser fließt aus dem Wasserhahn ganz so, wie es aus den Quellen im Saminatal oder aus dem Grundwasserfeld in Frastanz kommt. Eine Tatsache, die wir nicht genug schätzen können. Für die Stadt Feldkirch ist Wasser in vielerlei Hinsicht Thema: Als Stadt bringen wir bestes Trinkwasser in über 7000 Gebäude. Wir leiten Schmutz und Brauchwasser über die Kanalisation in die ARA Meiningen, damit das gereinigte Wasser wieder in den natürlichen Kreislauf gelangen kann, wo es anderen Menschen erneut als Trinkwasser dient. Wir nutzen Wasser aber auch, um umweltfreundliche Energie zu erzeugen. Mit den städtischen Kraftwerken Mühletor, Hochwuhr und bald auch Illspitz werden wir rund 35 Prozent des Feldkircher Strombedarfs abdecken können. Für die Stadt Feldkirch ist Wasser nicht zuletzt ein wesentlicher Bestandteil von Naherholungsräumen und ein zu schützender Lebensraum für Tiere und Pflanzen - bestes Beispiel dafür: der reaktivierte Egelsee. Für Rahmenbedingungen sorgen Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mit unserem Wasser so umzugehen, dass auch nachfolgenden Generationen Trinkwasser ausreichend und in bester Qualität zur Verfügung steht. Wasser zu sparen ist in Feldkirch nicht nötig. Es gibt genug davon. Wir müssen jedoch alle Rahmenbedingungen schaffen, damit unser Wasser in dieser hervorragenden Qualität und zu einem leistbaren Preis verfügbar bleibt. Der ehemalige deutsche Bundespräsident Horst Köhler hat einmal festgestellt: „Wir horchen staunend auf, wenn eine Nasa-Sonde Wasser auf dem Mars entdeckt haben soll - aber wir haben verlernt zu staunen über das Wasser, das bei uns so selbstverständlich aus dem Hahn fließt.“ Dieses Staunen sollten wir wieder lernen, denn es ist die beste Voraussetzung dafür, dass wir unser Wasser nicht als Selbstverständlichkeit, sondern als verantwortungsvolle Aufgabe für die Zukunft verstehen. n

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Redaktion Tel. 304-1110 MAIL: aktuell@FELDKIRCH.AT Impressum: Herausgeber: Amt der Stadt Feldkirch Für den Inhalt verantwortlich: Mag. Susanne Hafner An dieser Ausgabe haben mitgearbeitet: Nina Kräutler-Ferrari, Mag. Martina Podgornik, Bernadette Biedermann, Mag. Natalie Wojtech, Dr. Manfred Trefalt, Tanja Egger Bakk.tech, Corina Dreher, Regina Pröckl, Dr. Elke Obmann-Eder, Katharina Bitsche, Mag. Heike Sprenger, Verena Kühne, Mag. Christoph Volaucnik, Theresia Seidner, Harald Petermichl, Mag. Markus Grabher, Ing. Norbert Gau, DI Gabor Mödlagl, DI (FH) Johannes Marte, DI Wolfgang Errath, Mag. Edgar Eller, Astrid Hubmann, Mag. Martin Kopf Fotos: Georg Alfare, Fotostudio 22, Roland Zanettin, Rotes Kreuz Vorarlberg, Stadt Feldkirch, Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH, Richard Mayer, William Veder/pixelio.de, istock-photo, Stadtwerke Feldkirch, Freizeitbetriebe Feldkirch GmbH, Sparkasse Feldkirch, Raiffeisenbank Feldkirch Titelbild: Georg Alfare Gestaltungskonzept: Egger-Lerch GmbH, Wien Layout: Mag. Susanne Hafner, Bernadette Biedermann, Mag. Martina Podgornik Druck und Bildbearbeitung: Thurnher, Rankweil

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Radweg EGELSEE WURDE AM 25. MAI FEIERLICH ERÖFFNET

Ein See, der etwas mehr kann ... Die Reaktivierung des Egelsees hat vieles möglich gemacht: Schutz vor Hochwasser, ein attraktives Naherholungsgebiet, einen ökologisch wertvollen Lebensraum und einen neuen Radweg nach Liechtenstein. Am 25. Mai wurde der Abschluss der Arbeiten gefeiert und der Radweg offiziell freigegeben.

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ie grenzüberschreitende Zusammenarbeit von Liechtenstein, Land Vorarlberg, Gemeinde Mauren und Stadt Feldkirch war Voraussetzung für das Projekt Egelsee. Mit Unterstützung des Bundes haben die Partner gemeinsam 2,95 Mio. Euro investiert. Hochwasserschutz für Mauren und Eschen Vom Hochwasserschutz durch den Rückhalteweiher Egelsee profitieren in erster Linie die Anlieger an der Liechtensteiner Esche. Bei Starkregen können bis zu 40.000 m³ Wasser im See zurückgehalten werden. In der Vergangenheit ist es insbesondere im Industriegebiet von Mauren und Eschen zu folgenschweren Überschwemmungen 4

gekommen. Daher hat sich Liechtenstein nicht nur am Egelsee, sondern auch an der Verbauung des Tisner Tobel Bachs finanziell beteiligt. Der Tisner Tobel Bach ist einer von mehreren Bächen, der sein Wasser im Grenzgebiet in die Esche leitet. Besondere Tier- und Pflanzenwelt Der Egelsee ist mehr als ein herkömmliches Rückhaltebecken, das vor Hochwasser schützt. Er weist eine besondere ökologische Qualität auf. Das Umweltbüro Grabher aus Bregenz wurde beauftragt, ein Bepflanzungskonzept zu entwickeln, um verschiedensten Tier- und Pflanzenarten einen neuen Lebensraum zu bieten (siehe auch S. 6). Zahlreiche Tiere und Pflanzen haben sich bereits angesiedelt und können am Egelsee beobachtet werden. Neuer Grenzübergang Die Grenze zwischen Feldkirch und Liechtenstein verläuft direkt durch den Egelsee. Eine neue Verbindung zu unseren Liechtensteiner Nachbarn wurde mit dem Radweg geschaffen. Mit 820 m Radweg ist Feldkirch nun direkt mit Mauren verbunden. Zweifellos eine attraktive Route für einen Sonntagsausflug mit der ganzen Familie. Mindestens so attraktiv ist die Verbindung jedoch für alle Feldkircher, die wochentags

> v.l.: RegierungschefStellvertreter Dr. Zwiefelhofer, Gemeindevorsteher, Freddy Kaiser, Bürgermeister Mag. Berchtold und Landerat Ing. Schwärzler gaben den Radeweg offiziell frei.

nach Liechtenstein an ihren Arbeitsplatz pendeln. Anstatt mit dem Auto im Stau zu stehen, kann hier auf zwei Rädern herrliche Natur genossen werden. Feierlich eröffnet Am 25. Mai hat Bürgermeister Mag. Berchtold gemeinsam mit Landesrat Ing. Erich Schwärzler, dem Liechtensteiner Regierungschef-Stellvertreter

Planungsstadträtin Dr. Angelika Lener

„Die Wiederbelebung des im 19. Jahrhundert trocken gelegten Egelsees im Tostner Ried ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein bemerkenswertes Projekt geworden: es dient dem Hochwasserschutz, intakter Natur und der Naherholung. Bund, Land, Fürstentum Liechtenstein und die Gemeinden Feldkirch und Mauren haben dafür an einem Strang gezogen. Und so ganz nebenbei auch eine neue, effiziente Radwegeverbindung für Alltagsradler geschaffen.“ FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2013


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Dr. Thomas Zwiefelhofer und dem Gemeindevorsteher von Mauren, Freddy Kaiser, die neue Radwegverbindung offiziell freigegeben. Zahlreiche Feldkircher und Liechtensteiner nutzten die Gelegenheit, den Radweg kennenzulernen und das Gebiet um den Egelsee mit seiner Tierund Pflanzenwelt bei einer Führung zu erkunden. Im Rahmen der Eröffnung gab es ausführliche Informationen zu Ökologie und Hochwasserschutz und wer wollte, konnte sein Fahrrad durch Mitarbeiter der Werkzeit Vorarberg vor Ort durchchecken und frühjahrsfit machen lassen. n

Projekt Egelsee Bis Mitte des 19 Jh. befand sich ein See an der Grenze zwischen Liechtenstein und Vorarlberg. 1829 wurde das Sumpfgebiet rund um den Egelsee nach Plänen von Alois Negrelli, Erbauer des Suezkanals, trockengelegt.

Wiederbelebung des Egelsees >> Bauherr: Stadt Feldkirch und Fürstentum Liechenstein >> Baubeginn: September 2011 >> Fertigstellung: Mai 2013 Errichtungskosten: 2,95 Mio. Euro >> Anteil Liechtenstein: 1,14 Mio. Euro >> Anteil Österreich: 1,81 Mio. Euro

Der Musikverein Tisis Tosters sogte für den feierlichen Rahmen der Eröffnung.

Finanzierung des österreichischen Anteils >> Hochwasserschutz: 85 % Bund, 15 % Stadt >> Ökologie: 50 % Land, 50 % Stadt >> Radweg: 90 % Land, 10 % Stadt Ein kleines Naturparadies - der neue Egelsee

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SELTENE PFLANZEN UND TIERE AM EGELSEE

Wasserfrösche, Eisvogel und vielleicht bald schon Biber Mit dem Egelsee direkt an der Landesgrenze zu Liechtenstein schmückt seit dem vergangenen Jahr ein neues Feuchtgebiet das Tostner Ried. Obwohl in erster Linie als Rückhalteraum für den Hochwasserschutz an der Liechtensteiner Esche geplant, konnte die Landschaft damit auch ökologisch aufgewertet werden. Von Mag. Markus Grabher

Tisner und Tostner Ried bildeten einst mit dem Maurer Ried in Liechtenstein ein zusammenhängendes Moor mit bis zu mehreren Metern starken Torfschichten. Torf entwickelt sich, wenn Gewässer durch den reichlichen Pflanzenwuchs allmählich verlanden, die abgestorbenen Pflanzen jedoch nicht vollständig zersetzt werden. Als Faustregel gilt, dass in 1000 Jahren rund ein Meter Torf entsteht. Somit sind die Böden im Tisner und Tostner Ried Zeugen einer jahrtausendealten Landschaftsgeschichte. 6

Wie historische Landkarten zeigen, war hier zumindest bis ins 18. Jahrhundert noch eine offene Wasserfläche erhalten. Die wenig anziehende Bezeichnung „Egelsee“ lässt darauf schließen, dass die Menschen damals wohl kaum Freude an diesem Gewässer hatten. Tatsächlich war in den Sümpfen des Rheintals einst Malaria verbreitet: So ist etwa dokumentiert, dass die Arbeiter, die Ende des 19. Jahrhunderts den Rhein regulierten, an dieser Krankheit litten. Malaria war mit hoher Wahrscheinlichkeit auch um den Egelsee verbreitet. Es war Alois von Negrelli, der spätere Erbauer des Suezkanals, der die Entwässerung dieser Sumpflandschaft plante. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde das Ried hinsichtlich der Abbauwürdigkeit seiner Torfvorkommen untersucht, denn Torf war ein wichtiges Brennmaterial. Durch diese Untersuchungen wissen wir recht genau, wie die Landschaft damals genutzt wurde und welche Pflanzen hier wuchsen. Auch existiert eine beeindruckende Fotografie aus dieser Zeit mit der Tisner Kirche St. Michael, auf der im Vordergrund Streuwiesen mit großen Beständen der Sibirischen Schwertlilie erkennbar sind. Bei

der Bepflanzung des neuen Egelsees ist das Wissen über die hier einst vorkommende Pflanzenwelt mit eingeflossen. Wechselwasserzone – spezieller Lebensraum Der Egelsee wurde mit sehr flachen Uferböschungen gestaltet, die bei starken Niederschlägen teilweise durch den ansteigenden See überschwemmt werden. Es ist ja die Hauptaufgabe dieses Retentionsraums, die Wassermassen zurückzuhalten, um die Esche zu entlasten. In dieser „Wechselwasserzone“ werden sich ökologisch interessante Sonderstandorte für spezielle Pflanzen und Tiere entwickeln. Als wichtige weitere ökologische Maßnahme wurde der von Osten kommende Grenzgraben naturnah gestaltet – vor allem durch sogenannte ingenieurbiologische Maßnahmen mit Wurzelstöcken und Gehölzen. Entlang des Radwegs soll sich eine blumenreiche Feuchtwiese etablieren, die je nach Wüchsigkeit ein- bis zweimal pro Jahr gemäht wird. Bereits jetzt deutet sich diese Entwicklung an: Häufig vorkommende Blumen sind beispielsweise Margerite, Wiesenflockenblume, FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2013


unser wasser < Wasserfrösche haben sich rasch eingefunden.

Großer Wiesenknopf und vereinzelt auch Schwertlilien. Die schwer zugänglichen Flächen am westlichen Seeufer werden nicht jedes Jahr gemäht: Hier sollen sich Hochstauden wie Blutweiderich und Mädesüß entwickeln. An der Wasserlinie wachsen bereits Schilf und Rohrkolben. Es ist zu erwarten, dass diese Röhrichtpflanzen den Uferbereich allmählich umschließen und auch ins flache Wasser vordringen werden. In der Mitte ist der Egelsee rund 1,5 m tief. Damit ist garantiert, dass hier eine offene, unbewachsene Wasserfläche erhalten bleibt - wenn auch in einigen Jahren vermutlich kleiner als heute. An mehreren Standorten wurden Einzelbäume und Strauchgruppen gepflanzt, z.B. Stieleichen und Birken entlang des Radwegs und Schwarzerlen beim Auslauf des Egelsees und am Grenzgraben: Schwarzerlen sind besonders für Torfböden geeignet und werden künftig das Gewässer beschatten, um die unerwünschte Erwärmung des Wassers im Sommer zu verlangsamen. Nicht zu vergessen mehrere Strauchgruppen, die künftig kleine Gehölzinseln bilden werden. Rast- und Nahrungsgebiet Stillgewässer mit naturnahen Ufern sind wertvolle Lebensräume für eine Fülle unterschiedlichster Tierarten. So konnten bereits kurz nach Fertigstellung der Bauarbeiten die ersten Vögel am noch vegetationsfreien Gewässer beobachtet werden. Darunter auch seltene Arten FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

wie der Waldwasserläufer, ein Watvogel, der bei uns zwar nicht brütet, den Egelsee aber als Rast- und Nahrungsgebiet nutzt. Oder Rostgänse, deren Heimat eigentlich in Asien liegt, die sich in Mitteleuropa aber zunehmend wohl fühlen und ausbreiten. Natürlich wurden auch schon fischfressende Vögel wie der Graureiher und der bedrohte Eisvogel beobachtet. Dies zeigt, wie rasch der Egelsee zum Lebensraum für Fische wurde, die über die Esche und die Zuflüsse eingewandert sind. Vermutlich werden sich früher oder später auch Bisamratten einstellen. Diese Pflanzenfresser sind keine echten Ratten. Sie stammen aus Nordamerika und wurden in Mitteleuropa einst wegen ihres Fells bejagt. Nicht auszuschließen ist, dass auch Biber hier wieder heimisch werden. Nach ihrer Ausrottung waren die großen Nagetiere in Mitteleuropa für Jahrhunderte verschollen. Nachdem in mehreren Gebieten Mitteleuropas wieder Biber gezielt ausgesetzt wurden, breitet sich die Art gegenwärtig auch im Rheintal aus. Manche Besucher werden sich über die verstreuten Holzstapel am See wundern. Hier wurden Nischen für Amphibien und Reptilien geschaffen, die in der derzeit noch recht strukturarmen Landschaft nur wenige Versteckmöglichkeiten finden. Davon profitieren beispielsweise Erdkröten und die harmlose Ringelnatter, die im Wasser den Fröschen nachstellt. Nahrung ist reichlich vorhanden, da sich die ersten Wasserfrösche bereits kurz nach Bau-

Mag. Markus Grabher, Umweltbüro Grabher

„In kurzer Zeit ist der Egelsee zu einem interessanten Lebensraum geworden. Es ist zu vermuten, dass die künftige Entwicklung noch so manche Überraschung bieten wird. Dies gilt insbesondere auch für Vogelarten, die bei uns gar nicht brüten, für die der Egelsee aber auf ihren weiten Wanderungen als `Trittstein´ zur Rast und Nahrungssuche dient.“

ende im See eingefunden haben. Nicht zu vergessen die zahlreichen Kleintiere – z.B. Libellen, akrobatische Jäger, die im Flug andere Insekten erbeuten, für uns aber vollkommen harmlos sind, da sie keinen Stachel besitzen. Die Larven der Libellen entwickeln sich im Wasser, wo sie andere Wassertiere erbeuten. Der Egelsee wird sich verändern In einigen Jahren wird sich der See anders präsentieren als heute: Die Gehölze sind höher und dichter: Auf den derzeit teilweise noch offenen Torfböden hat sich eine geschlossene Vegetationsdecke entwickelt. Die Wasserfläche des Sees ist durch den Bewuchs mit Rohrkolben und Schilf kleiner geworden. Anders heißt jedoch nicht weniger attraktiv. Daher darf neben der Bedeutung für den Hochwasserschutz und die Ökologie eine dritte Funktion des Egelsees nicht vergessen werden: nämlich jene als attraktives Naherholungsgebiet, dessen Besuch im Rahmen einer Radtour oder eines Spaziergangs zu jeder Jahreszeit lohnend ist. n < Der bedrohte Eisvogel konnte bereits am Egelsee beobachtet werden.

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Feldkirch kooperiert mit Nachbargemeinden und Liechtenstein

Hochwasser(schutz) kennt keine Grenzen Im August 2005 sind Ill und Nafla über die Ufer getreten und haben erhebliche Schäden verursacht – auch in Feldkirch. Damit sich solche Situationen nicht wiederholen, reagiert die Stadt Feldkirch jeweils unverzüglich und kooperiert dabei mit anderen Gemeinden und Liechtenstein, denn auch das Hochwasser kennt keine Grenzen.

Die Intensität der Niederschläge hat in den letzten Jahren zugenommen. Hangrutschungen und Überflutungen waren die Folge. Die Stadt Feldkirch hat stets schnell reagiert. So wurde Hangwasser an der Alten Freschner Straße gefasst. Wasser der Quelle Fehraguat, die in Tosters Hub und Mauren vermurt hatte, wurde abgeleitet. Hangwasser vom Ardetzenberg wurde an der Heldenstraße versickert und der Binzaweiher als erstes grenzüberschreitendes Projekt zur Entwässerung eines Gebiets umgesetzt. Der größte Schaden durch Hochwasser droht in der Feldkircher Innenstadt. Das Flussbett der Ill wurde daher 2001/2002 tiefer gelegt und die Ufermauern erhöht. Ing. Nobert Gau von der Tiefbauabteilung im Bauamt stellt fest: „Wir haben das Risiko minimiert. Völlig ausgeschaltet ist es jedoch nicht.“ Es werden weitere Maßnahmen 8

nötig sein. Diskutiert wird über eine Aufweitung der Ill in der Kapfschlucht. Besondere Bedeutung haben aber auch die Hochwasserschutzmaßnahmen, die der Wasserverband Ill-Walgau plant oder bereits umgesetzt hat. Von Bürs bis Meiningen Wasserverbände haben den Zweck, die verschiedenen Interessen entlang eines Flusses unter einen Hut zu bringen. An der Ill haben sich auf 30 km Länge alle Gemeinden von Bürs bis Meiningen zusammengeschlossen. Weiters fünf Kraftwerksbetreiber, die ÖBB, die Asfinag und das Land Vorarlberg. Im Wasserverband Ill-Walgau werden Maßnahmen zum Hochwasserschutz

diskutiert, beschlossen und gemeinsam finanziert. Im Bereich Bludesch – Gais wurde ein Rückhaltebecken geschaffen, das 600.000 m³ Wasser aufnehmen kann. Das Becken wird Ende November in Betrieb gehen. Auf Höhe Frastanz – Nenzing, Satteins – Schlins wird ein Becken mit 1 Mio. Kubikmeter Fassungsvermögen entstehen. Das Projekt wurde bereits bei den Behörden eingereicht. Vor Hochwasser schützen soll darüber hinaus ein Pflegkonzept, das vorsieht, dass das Flussbett und die Schutzdämme in regelmäßigen Abständen von Gehölz befreit werden. Selbstverständlich wird darauf geachtet, das Landschaftsbild zu erhalten.

12 Gemeinden entlang der Ill - von Bürs bis Meiningen investieren gemeinsam in den Hochwasserschutz.

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Das Rückhaltebecken Rüttenen kann 425.000 m³ Wasser aufnehmen und Überschwemmungen vermeiden.

Rankweil, Feldkirch und Meiningen profitieren gegenseitig Hochwasser trat 2005 an der Nafla im Bereich Untere Runa über die Ufer. Seitdem in Rankweil und im Bereich Loger in Altenstadt ein Rückhaltebecken in Betrieb ist, konnte der Hochwasserschutz wesentlich verbessert werden. In Feldkirch wurde darüber hinaus eine riesige Rückhaltefläche von 425.000 m³ an der L 60 in Gisingen geschaffen, in die im Bedarfsfall Wasser der Nafla ausgeleitet werden kann. Davon profitiert Meiningen am meisten. „Weiteren Handlungsbedarf haben wir in Altenstadt und Gisingen“, erklärt Ing. Norbert Gau. Ein Rückhaltebecken im Bereich Loger und Tufers ist in Planung. Ebenso ein begleitender Ausbau des Bachbettes der Nafla von Altenstadt bis in die Rüttenen. Dem Wasserverband Ehbach-NaflaMühlbach gehören Rankweil, Feldkirch, Göfis und Meiningen an. HochwasserFELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

technische Maßnahmen an den Bachläufen werden gemeinsam finanziert. Egelsee schützt Mauren und Eschen Jüngstes Kooperationsprojekt zum Hochwasserschutz ist der Egelsee. Indem der Wasserspiegel bei starken Niederschlägen um bis zu zwei Meter ansteigen kann, können 40.000 m³ Wasser aufgefangen werden. Davon profitieren besonders die Industriezonen in Mauren und Eschen. Damit das Wasser auch tatsächlich in den See fließt, wurde im Vorfeld beim Tisner Tobelbach ein Schutzdamm errichtet und der Grenzgraben naturnah ausgebaut. Zwei Drittel der Kosten für die Hochwasserschutzmaßnehmen Egelsee in Höhe von 2,1 Mio. Euro trägt Österreich, ein Drittel Liechtenstein. n

„Über Gemeinde- und Landesgrenzen hinaus zusammen zu arbeiten ist notwendig, um effektiven Schutz bei Hochwasserereignissen zu bieten. Feldkirch kooperiert erfolgreich mit Liechtenstein, mit Walgau-Gemeinden entlang der Ill sowie mit Gemeinden des Vorderlands entlang von Ehbach, Nafla und Mühlbach.“ Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold

wer kooperiert zum Schutz vor Hochwasser? >> Wasserverband Ill-Walgau: Meiningen, Feldkirch, Frastanz, Göfis, Satteins, Nenzing, Schlins, Bludesch, Ludesch, Nüziders, Bludenz, Bürs >> Wasserverband Ehbach-Nafla-Mühlbach: Rankweil, Göfis, Feldkirch und Meiningen >> Egelsee: Österreich und Liechtenstein, Feldkirch, Mauren 9


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Feldkirch hat nicht nur gutes, sondern auch Ausreichend wasser

Trinkwasser: Feldkirch ist privilegiert Nur 100 km Luftlinie entfernt von Feldkirch liegt Sipplingen, direkt am Bodensee. Von dort beziehen in Baden-Württemberg vier Millionen Menschen ihr Trinkwasser. Natürlich nach entsprechend aufwendiger Aufbereitung. Trinkwasseraufbereitung ist in weiten Teilen der Welt eher die Regel als die Ausnahme. Auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft. In Feldkirch ist nichts dergleichen nötig. Wir trinken unsere Wasser ganz so, wie es aus der Erde kommt.

Durchschnittlich acht Millionen Liter Trinkwasser fließen jeden Tag durch das Feldkircher Wasserleitungssystem. 54 Prozent sind Quellwasser aus dem Saminatal. 46 Prozent des Wassers stammen aus zwei Grundwasserfeldern auf Frastanzer Gemeindegebiet. „Feldkirch ist privilegiert, was die Qualität und die Quantität unseres Trinkwasser betrifft“, betont DI (FH) Johannes Marte, verantwortlich für den Bereich Wasser bei den Stadtwerken Feldkirch. Aufbereitung ist nicht nötig. Das Wasser aus den Quellen 10

im Saminatal wird lediglich über eine UV-Licht-Anlage geleitet, um Bakterien unschädlich zu machen ohne dabei den Geschmack oder die Inhaltsstoffe zu verändern. Das Grundwasser muss mindestens 60 Tage in tiefen Erdschichten verbracht haben, damit es bakteriologisch unbedenklich ist und getrunken werden kann. Nicht aufbereiten, aber schonen Damit aus den Wasserhähnen in Feldkirch bestes Trinkwasser fließt, sind die Stadtwerke dennoch aktiv. Um die zwei Grundwasserbrunnen in Frastanz – neben dem städtischen Frostgebäude und im Frastanzer Ried – erstrecken sich Schutzzonen von 157.000 bzw. 187.000 m² Fläche. Diese Grundwasserschongebiete dürfen nur eingeschränkt bewirtschaftet werden. Eine Riedgenossenschaft kümmert sich verlässlich darum. Entwässerungsgräben werden sauber gehalten. Maschinen, die in das Gebiet einfahren, werden streng kontrolliert, damit der Boden auf keinem Fall verunreinigt wird. 66 Prozent der Kosten für die Pflege der Gebiete tragen die Stadtwerke Feldkirch. Das Wasser wird über einen 35 Meter tiefen Horizontalfilterbrunnen gewonnen. Vom Schacht aus reichen mehrere Rohre ins Grundwasserfeld, über die

das Wasser in den Brunnen fließt und mit Pumpen zu den Hochbehältern gefördert wird. Von dort wird es nach Gisingen, Nofels, Altenstadt, Tosters und in die Innenstadt geleitet. Verbrauch stagniert und schafft Probleme Seit mehreren Jahren beobachten Johannes Marte und sein Team, dass der Wasserverbrauch pro Kopf in Feldkirch rückgängig ist: „Haushaltsgeräte brauchen weniger Wasser und viele Mehrfamilienhäuser haben keinen Garten mehr, der gewässert werden muss.“ Das sind nur zwei Gründe, die erklären, wieso der Wasserverbrauch sinkt. Aus Sicht der Umwelt erfreulich. Für den verantwortlichen Wasserversorger hingegen stellt das zunehmend ein Problem dar. „Wasser ist ein verderbliches Lebensmittel“, erklärt Johannes Marte. „Zu wenig Durchfluss im Leitungssystem könnte Probleme verursachen und wir müssen deshalb immer wieder solche Leitungen spülen.“ Der Durchfluss im Feldkircher Leitungssystem ist so dimensioniert, dass im Brandfall an jeder Stelle im Stadtgebiet ausreichend Löschwasser zur Verfügung steht. Dies benötigt relativ große Leitungsquerschnitte, die man nur für die Trinkwasserversorgung so nicht benötigen FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2013


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< Zwei Grundwasserfelder in Frastanz liefern 46 Prozent des Feldkircher Trinkwassers.

würde. Und da wirkt sich nun der Rückgang im Wasserverbrauch doppelt negativ aus. So unverständlich es klingen mag, Wassersparen ist in Feldkirch nicht wirklich sinnvoll. „Wir brauchen einen gewissen Durchfluss, um die Wasserqualität zu sichern“, betont DI (FH) Johannes Marte. „Gleichzeitig haben wir ausreichend Wasser zur Verfügung. Feldkirch könnte seinen Wasserspendern zwei Mal so viel Wasser entnehmen, als dies derzeit der Fall ist.“ Wasser im Haushalt aufbereiten? „Jene Teile Feldkirchs, die Grundwasser beziehen, haben relativ hartes, sprich kalkhaltiges Wasser“, erklärt Johannes Marte. Je mehr Kohlensäure im Wasser enthalten ist, desto mehr Kalk wird aus dem Gestein gelöst. Kalk macht das Wasser geschmackvoller, verursacht aber auch Ablagerungen bei Geräten. Wasseraufbereitung im Haushalt macht das Wasser weicher, jedoch nicht besser. „Entkalken funktioniert immer chemisch. Und Wasseraufbereitungsanlagen sind wartungsintensiv“, rät Johannes Marte von solchen Anlagen ab – ganz besonders bei älteren Gebäuden: „Bei verzinkten Stahlrohren bildet der abgelagerte Kalk einen Korrosionsschutz. Wird durch weicheres Wasser die Kalkschicht in den Rohren aufgelöst, kann es zu Rohrbrüchen kommen.“ In neuen Gebäuden besteht diese Gefahr nicht. Ein Tipp vom Experten für alle, die ihre Installationen und Geräte schonen wollen: Bei Temperaturen unter 60 Grad Celsius kommt es so gut wie nie zu Verkalkungen.n FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

Instandhaltung der Trinkwasserleitungen kostet 1,4 Mio. Euro Ein Leitungsnetz von 355 km Länge bringt Trinkwasser in jeden Feldkircher Haushalt. Damit sind ein enormer Wartungsaufwand und hohe Kosten verbunden. Im Jahr 2012 wurden von drei Quellen und zwei Grundwasserfeldern 2,9 Milliarden Liter Trinkwasser ins Leitungsnetz eingespeist. Pro Tag sind dies durchschnittlich 8 Millionen Liter. Damit könnte man achtmal alle Schwimmbecken im Waldbad füllen. Das gesamte Leitungsnetz ist 355 Kilometer lang. Sechs Hochbehälter speichern vorübergehend bis zu 10,5 Millionen Liter Trinkwasser, um Schwankungen im Verbrauch auszugleichen. Ebenfalls Bestandteil der Wasserversorgung sind die über das gesamte Versorgungsnetz verteilten 720 Hydranten, die der Feuerwehr im Brandfall enorme Wassermengen bereitstellen können. „Die Wasserleitungen in Feldkirch haben eine Lebensdauer zwischen 40 und

100 Jahren“, erklärt DI (FH) Johannes Marte, bei den Stadtwerken Feldkirch für die Wasserversorgung zuständig. Ungefähr 20 km der bestehenden Leitungen wurden noch vor 1950 errichtet und müssen deshalb in den nächsten Jahren erneuert werden. „Unser Ziel ist es, jährlich mindestens drei Kilometer an Leitungen zu erneuern, damit die bestehende Versorgungsqualität gehalten werden kann. Im Jahr 2012 beispielsweise haben wir dafür 1,4 Mio. Euro investiert.“ n

Wasserversorgung in Zahlen >> Einspeisemenge pro Jahr: 2890 Mio. Liter, davon 54 % Quellwasser und 46 % Grundwasser >> Anzahl Hochbehälter: 6 Stück >> Speichervolumen aller Hochbehälter: 10,5 Mio. Liter >> Transportleitungen: 38,5 km >> Versorgungsleitungen: 145,3 km >> Hausanschlussleitungen: 171,2 km >> Anzahl Hausanschlüsse: 7.082 Stück >> Anzahl Wasserzähler: 7276 Stück >> Preis für 1000 Liter Wasser: 1,11 EUR inkl. MwSt.

2,9 Milliarden Liter Trinkwasser werden pro Jahr ins Feldkircher Leitungsnetz eingespeist.

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Umweltinstitut überprüft regelmäSSig die Wasserqualität

Proben bestätigen einwandfreie Qualität Das Umweltinstitut des Landes nimmt regelmäßig Wasserproben, um sicherzustellen, dass nur bestes Trinkwasser aus Feldkirchs Wasserhähnen fließt. So wurden auch 2012 insgesamt 31 Wasserproben untersucht.

Die Proben werden nach einem sogenannten Beprobungsplan entnommen. Teilweise untersuchen die Experten des Umweltinstitutes zu vereinbarten Terminen, teilweise kommen sie unangekündigt nach Feldkirch. Untersucht wird dabei das Wasser vor der Einspeisung in das Leitungsnetz (also direkt bei den Quellen und Grundwasserbrunnen) und auch nach der Entnahme aus dem Leitungsnetz (direkt beim Wasserhahn des Verbrauchers, in verschiedenen Gebäuden von Feldkirch). Die Prüfer beur-

teilen dabei vor Ort die Temperatur, den Geruch und die Klarheit des Wassers. Genauere Analysen werden anschließend im Labor in Bregenz durchgeführt. „Verschmutzungen sind sehr selten“, informiert DI (FH) Johannes Marte. „Seit ich 2009 die Leitung des Bereichs Wasser bei den Stadtwerken übernommen habe, gab es noch nie eine Beanstandung.“ Die im Jahr 2012 durchgeführten Wasserproben haben wiederum die einwandfreie Wasserqualität bestätigt. Alle erhobenen Werte (siehe Tabelle) liegen ein Vielfaches unter den zulässigen Grenzwerten. Das gilt sowohl für das Quellwasser aus dem Saminatal als auch für das Grundwasser aus Frastanz. Die vollständigen Untersuchungsergebnisse können übrigens auf der Homepage der Stadtwerke Feldkirch (www.stadtwerkefeldkirch.at) als PDF-Download eingesehen werden. n

Wasserkennzahlen untersuchungszeugnis 2012 Bezeichnung Gesamthärte PH-Wert Magnesium (MA) Nitrat (NO3) Chlorid (CL) Sulfat (SO4) Calcium (CA) Natrium (NA) Eisen (FE) Mangan (MN) Pestizide

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Auszug aus dem Quellwasser 9,3 dH° 8,1 16,0 mg/l 3,2 mg/l 1,0 mg/l 19,0 mg/l 40,0 mg/l 0,5 mg/l 1,5 µg/l 1,5 µg/l nicht nachweisbar

Auszug aus dem Grundwasser 16,0 dH° 7,5 23,0 mg/l 6,1 mg/l 6,0 mg/l 66,0 mg/l 76,0 mg/l 4,6 mg/l 1,5 µg/l 1,5 µg/l nicht nachweisbar

Zulässige Höchstwerte keine 6,5–9,5 150 mg/l 50 mg/l 200 mg/l 250 mg/l 400 mg/l 200 mg/l 200 µg/l 50 µg/l –

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EU-VERGABERECHT 2011 FÜHRT ZU DISKUSSIONEN

Wasser darf nicht zum Spekulationsobjekt werden Die EU-Kommission hat im Rahmen der Revision des Vergaberechtes 2011 eine europaweite Ausschreibungsverpflichtung für Dienstleistungskonzessionen vorgeschlagen. Dies hat auch in Österreich zu emotionalen Diskussionen geführt. Befürchtet wird eine schleichende Privatisierung der Wasserversorgung, die sich Großteils in öffentlicher Hand befindet.

Bereits vor ca. zehn Jahren gab es massive Privatisierungstendenzen in der Wasserversorgung, initiiert von den großen europäischen Wasserkonzernen. Damals scheiterten die Privatisierungstendenzen am massiven Widerstand der betroffenen Staaten. DI Manfred Trefalt, Geschäftsführer der Stadtwerke Feldkirch, zeigt sich befremdet, dass über die Hintertüre der Dienstleistungskonzession nun wieder ähnliche Versuche unternommen werden. Bei der Revision des Vergaberechts 2011 hat die Europäische Kommission vorgeschlagen, dass öffentliche Auftraggeber künftig Konzessionsvergaben in allen Bereichen der Daseinsvorsorge wie beispielsweise Wasser, Abfall, Energie und Leistungen im Gesundheitsund Sozialbereich ab einem gewissen Auftragswert europaweit ausschreiben müssen. Die Stadtwerke Feldkirch wären von einer solchen Regelung nicht betroffen, da die Leistungen über den EigenbeFELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

trieb Stadtwerke selbst erbracht werden und deshalb keine Konzession an Dritte vergeben werden muss. „Vorsicht ist dennoch geboten“, warnt DI Trefalt, „da die EU-Kommission bereits vor zehn Jahren die Kommunen zur Ausschreibung ihrer Dienstleistungen auch dann verpflichten wollte, wenn sie selbst über entsprechende Eigenbetriebe verfügen.“ Preis steigt, Qualität sinkt Stadtrat Rainer Keckeis, als Referent für die Stadtwerke zuständig, teilt diese Bedenken. „Wir wissen aus der Erfahrung anderer Staaten, dass durch die Privatisierung der Wasserversorgung die Preise steigen und die Qualität sinkt.“ In vielen Fällen müsse letztendlich wieder die öffentliche Hand einspringen und hohe Summen investieren, um eine Mindestqualität der Wasserversorgung zu ermöglichen. „In Feldkirch haben wir bisher sehr gute Erfahrungen mit der eigenen Wasserversorgung gemacht. Es steht uns genügend und qualitativ einwandfreies Wasser zu einem sehr günstigen Preis zur Verfügung.“ Dieser Zustand soll auch weiterhin beibehalten werden. „Eine Liberalisierung des Wasserversorgungsbereiches bzw. gesetzliche Vorschriften hinsichtlich Konzessionsvergaben bei der Wasserversorgung lehnen wir ab“, betont Stadtrat Keckeis, zumal dadurch in die Eigenverantwortung einer Stadtgemeinde eingriffen wird. „Unsere Wasserversorgung darf nicht zum Spekulationsobjekt für Großkonzerne werden!“ n

Stadtrat Rainer Keckeis

„Wir wissen aus der Erfahrung anderer Staaten, dass durch die Privatisierung der Wasserversorgung die Preise steigen und die Qualität sinkt. Eine Liberalisierung des Wasserversorgungsbereiches bzw. gesetzliche Vorschriften hinsichtlich Konzessionsvergaben bei der Wasserversorgung lehnen wir daher ab.“

Feldkirch bezieht 54 Prozent seines Trinkwassers aus Quellen im Saminatal.

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unser wasser

EIN JAHRHUNDERTPROJEKT

Kanalisation wird Schritt für Schritt saniert 1905 wurden in Feldkirch die ersten Kanalrohre verlegt. 2007 hat die Stadt den letzten Kanalbauabschnitt fertiggestellt. Die Aufgabe in den nächsten Jahren: die zum Teil über100 Jahre alten Kanalrohre schrittweise sanieren. Bis zu 3 Mio. Euro pro Jahr werden dafür nötig sein.

Noch in den 1970er-Jahren waren nur Teile von Feldkirch an die Kanalisation angeschlossen: die Innenstadt, die seit 1912 kanalisiert ist, Gebäude entlang der Reichsstraße von Levis nach Altenstadt sowie Teile von Tisis. Die Abwässer der Innenstadt wurden über den Unterwasserkanal ungeklärt in die Ill eingeleitet. Die Abwässer von Levis und Altenstadt in die Nafla. Die Tisner nutzten u.a. den Letzebach und den Gallmistbach, um die Abwässer vorgeklärt in die Grenzgewässer nach Liechtenstein zu leiten. Nitratwerte stiegen Im übrigen Feldkirch hatten die Häuser Sickergruben mit einer vorgeschalteten Drei-Kammer-Kläranlage, die jährlich entleert werden musste. Durch die Versickerung der Abwässer im Boden stiegen die Nitratwerte im Grundwasser gefährlich an und drängten zum Umdenken und Handeln. Erst der Bau der ARA Meiningen 1978 hat die nötigen Voraussetzungen geschaffen, dass Abwässer von jedem Haushalt und allen Betrieben ungeklärt 14

über den öffentlichen Kanal abgeleitet werden konnten. Das Stadtbauamt entwickelte damals ein Konzept für den schrittweisen Ausbau der Kanalisation, der parallel in allen Stadtteilen stattfand. Von 1991 bis 2007 wurden 43,1 Mio. Euro im Kanalnetz verbaut. 2007 war Feldkirch kanaltechnisch voll erschlossen. Das Feldkircher Kanalnetz erstreckt sich heute über 192 km Länge. Die Kanalrohre bestehen aus verschiedenen Materialien und sind unterschiedlich groß: Ihr Durchmesser reicht von 20 bis 180 cm. Das Kanalnetz wird dabei in etwa 2 bis 3 m Tiefe unter allen anderen Leitungen – für Trinkwasser, Strom etc. – im Boden geführt.

Bis 2021 12,8 Mio. Euro nötig In der Feldkircher Innenstadt sind die Kanalrohre teilweise über 100 Jahre alt. Die Rohre sind aus hochwertigem Steinzeug gefertigt und in Sand gebettet, sodass sie heute noch ihren Dienst tun. Auch das Fassungsvermögen des Kanals wurde von unseren Vorfahren mit Weitblick dimensioniert, sodass das System nach vier Generationen größtenteils ausreichend ist. Beschränkt ist jedoch die Lebensdauer des Kanals. „Wir rechnen heute mit einer Lebensdauer von 50 bis 80 Jahren für Kanalrohre “, erklärt Ing. Norbert Gau von der Tiefbauabteilung im Rathaus. In der Feldkircher Altstadt, wo die ältesten Rohre liegen, wurde mit dem schrittweisen Austausch daher schon begonnen: beim Bau des neuen Busplatzes, als die neue Schattenburgauffahrt errichtet

Baustadtrat Dr. Mathias Bitschnau

Teile der Feldkircher Kanalisation sind über 100 Jahre alt. Diese Abschnitte werden nun laufend saniert. Bis zu 3 Mio. Euro pro Jahr werden nötig sein.

„In den kommenden Jahren werden Investitionen nötig sein, um das teilweise über 100 Jahre alte Kanalnetz schrittweise zu sanieren.Wir rechnen bis 2021 mit 12,8 Millionen Euro. In der Innenstadt wurde bereits begonnen.“

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unser wasser

< Mit der ARA Meiningen wurden 1978 die Voraussetzungen geschaffen, um Feldkirch flächendeckend zu kanalisieren.

wurde, in der Liechtensteiner Straße, der Blasenberggasse, der Gilmstraße, Im Kehr oder erst kürzlich in der Rosengasse. Sanierungen stehen aber auch in Teilen von Tisis und in Levis an sowie im Zuge der Platzgestaltung rund um das neue Montforthaus. Berechnungen zeigen, dass bis 2021 rund 12,8 Mio. Euro für die Sanierung des Kanalnetzes notwendig sein werden.

Private Hausanschlüsse haben teils ebenfalls hohes Alter 2012 hat die Stadt Feldkirch 3,4 Mio. Euro für die Abwasserbeseitigung aufgewendet: Enthalten sind auch Kosten für die Pflege, die Instandhaltung und den Betrieb des Kanals. Dabei stellt Norbert Gau immer wieder fest: „Wenn es Beschwerden über Kanalgeruch gibt, dann liegt das Problem meist nicht beim

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öffentlichen Kanalnetz, sondern bei der Hausinstallation oder bei Abflussschwierigkeiten im Kanal-Hausanschluss.“ Private Hausanschlüsse haben teilweise ein ähnlich hohes Alter wie das Kanalnetz in Feldkirch. „In diesen Fällen empfehlen wir den Hausbesitzern, die Anschlüsse in regelmäßigen Abständen zu überprüfen, um mögliche Schäden rechtzeitig zu erkennen.“ n

eigene Fachwerkstatt Persönliche Beratung (auch gerne bei Ihnen Zuhause)

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unser wasser

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Mit dem Bus auftauchen, das ist der Sommerschlager!

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Stadt intern

> Beim QR-Code (englisch: Quick Response für „schnelle Antwort“) handelt es sich um einen zweidimensionalen Strichcode, der auf dem Aushangfahrplan an jeder Haltestelle in Feldkirch angebracht wird.

Fahrgastinformation an der Haltestelle in Echtzeit

Der QR-Code macht es möglich Der QR-Code ermöglicht auf einfache Weise eine schnelle und aktuelle Auskunft über alle Buslinien direkt an der Haltestelle – ein kostenloser Service des Verkehrsverbunds Vorarlberg (VVV).

Abfahrtsmonitore, die laufend anzeigen, wann der nächste Bus kommt, gibt es bereits seit einigen Jahren an den wichtigsten Haltestellen in Feldkirch. In Zukunft können Fahrgäste über eine QR-Code-Grafik direkt an allen Halte-

stellen in Feldkirch die Echtzeitankunft der Stadt- und Landbusse über Handy abrufen. Mit der Kamera des Handys wird der QR-Code abfotografiert, anschließend erfolgt die Weiterleitung an einen VVV-Monitor. Der Fahrgast erhält so die aktuellen Abfahrtsinformationen aller dort verkehrenden Linien in Echtzeit. Fast alle internetfähigen Handys, die mit einer Kamera ausgestattet sind, können diesen Code verarbeiten. Damit das Handy den Code auslesen kann, ist eine entsprechende QR-Reader-Software erforderlich (z.B. das App von Tapmedia), die im Internet meist kostenlos auf das Handy geladen werden kann.

Gleich ausprobieren! Der Link zur VVV-Echtzeitauskunft ist im QR-Code hinterlegt – hier zum Ausprobieren dargestellt am Beispiel Bahnhof Feldkirch:

Natürlich kann das Ganze auch via Internet, beispielsweise vom Arbeitsplatz aus, unter monitor.meinbus.at verfolgt werden. n

Zweijahrestickets gewinnen Zum zwanzigjährigen Jubiläum in diesem Jahr verlosen Stadt- und Landbus für alle treuen Jahresticketbesitzerinnen und -besitzer zehn Mal Zweijahrestickets für den Stadtbus und zehn Mal Zweijahrestickets für den Landbus. Gewinnspielkarten sind in allen Bussen, im Mobilpunkt Feldkirch/Oberes Rheintal sowie im Rathaus erhältlich. Auch eine Online-Teilnahme unter www.feldkirch.at/stadtbus ist möglich. Das Jahresticket überzeugt immer mehr Menschen und ist das beliebteste

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Ticket. Im Jahr 2012 waren 6.396 Feldkircherinnen und Feldkircher im Besitz eines Jahrestickets für Feldkirch. Im ersten Quartal des Jahres 2013 konnten bereits über 100 Neukunden gewonnen werden. Immer mehr Feldkircherinnen und Feldkircher werden Stammkunden von Stadt- und Landbus. Das spiegelt die Zufriedenheit der Fahrgäste mit dem Angebot in Feldkirch wider. n

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Online teilnehmen unter www.feldkirch.at/stadtbus

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Stadt intern

< 17 Kilometer legt Peter Dornig jeden Tag mit dem Fahrrad zurück: vom Wohnort Rankweil bis zum Arbeitsplatz nach Schaan. Die neue Pendlerradkarte zeigt auch Ihnen den kürzesten Weg.

Fit zur arbeit mit dem fahrrad

Digitale Radkarte für Pendler nach Liechtenstein Wer mit dem Rad zur Arbeit fährt, möchte schnell, sicher und entspannt ankommen. Herkömmliche Radwege eignen sich nur bedingt für Arbeitspendler. Die digitale Alpstar-Karte mit Alltagsrouten für den Raum Werdenberg-Liechtenstein-Feldkirch macht Vorschläge für geeignete Wege zum Arbeitsplatz.

Für seinen Arbeitsweg von Rankweil nach Schaan benötigt Peter Dornig 40 Minuten. Er bewältigt die 17 Kilometer mit dem Rad, weil er sich gerne bewegt, umweltbewusst leben möchte und nicht gerne Parkplätze sucht. Als Radfahrer ist der Hilti-Mitarbeiter der schwächste Teilnehmer im Straßenverkehr. Unübersichtliche Kreuzungen, Parkausfahrten, Randsteine oder unbefestigte Wege können ärgerlich oder beschwerlich sein. Umso wichtiger ist es, dass er seine Route gut wählt und die Tücken auf der Strecke kennt. So wie Peter Dornig pendelt mehr als die Hälfte der Arbeitnehmenden in Liechtenstein aus dem Ausland zu. 18

Knapp 52 Prozent kommen aus der Schweiz, 45 Prozent aus Österreich und drei Prozent aus Deutschland. Viele der Zupendler wohnen im grenznahen Gebiet, manche noch näher am Arbeitsplatz als Peter Dornig, sodass sie ihren Arbeitsweg ohne weiteres mit dem Rad bewältigen könnten. Dennoch kommt der größte Teil der Arbeitnehmenden mit dem eigenen Auto zur Arbeit. Routenplaner für Arbeitspendler Eine digitale Karte mit Routenvorschlägen für Arbeitspendler soll dem entgegenwirken. Sie ist ein gemeinsames Produkt von Liechtenstein, Vorarlberg und dem Kanton St. Gallen und wurde im Rahmen des internationalen AlpineSpace-Projekts Alpstar entwickelt. Koordiniert werden die Aktivitäten von CIPRA International und dem Energieinstitut Vorarlberg. Als „Modellfall“ mit dabei ist auch die Firma Hilti in Schaan. Der VCL Verkehrs-Club Liechtenstein und die Auspendler-Gemeinden Buchs und Feldkirch waren früh eingebunden in die Konzeption und stehen den Alpstar-Partnern mit Rat und Tat zur Seite. „Das Straßennetz nach Liechtenstein durch die Förderung von Alternativen zum Privat Pkw zu entlasten ist der

Stadt Feldkirch ein wichtiges Anliegen“, betont Verkehrsstadträtin Dr. Angelika Lener. Feldkirch beteiligt sich daher aktiv am Pilotprojekt im Rahmen von Alpstar. Digitale Plattform Pendlerinnen und Pendler wie Peter Dornig können im Internet unter www.feldkirch.at/stadt/mobilitaet ihren Zielpunkt eingeben. Wie bei bekannten Routenplanern gibt es Vorschläge für geeignete und möglichst kurze Wege. Es wird unterschieden zwischen Radwegen höherer Qualität und geringerer Qualität, wie beispielsweise nicht asphaltierte Wege oder Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen. Ausschnitte der Alpstar-Karte können auf A4 oder A3 ausgedruckt werden. Die Karte wird betreut und ständig aktualisiert vom Amt für Bau und Infrastruktur Liechtenstein unter Mitwirkung des VCL. n

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Nähere Informationen zur neuen Radkarte erhalten Sie bei Tanja Egger, Fahrradbeauftragte der Stadt Feldkirch (Tel. 304-1411, tanja.egger@feldkirch.at).

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Eine sichere Abstellmöglichkeit für Ihr Fahrrad Fahrrad und Bahn – für viele Pendler ist dies die optimale Alternative zum Auto. Doch wer garantiert, dass das Fahrrad am Bahnhof sicher abgestellt ist und nicht beschädigt oder gar gestohlen wird? Fahrradboxen können das. An der Bahnhaltestelle Gisingen werden derzeit fünf neue Fahrradboxen errichtet. Die Fahrradboxen an der Haltestelle Amberg werden saniert. Eine solche Box bietet Platz für ein Fahrrad und kann sicher versperrt werden. Bis Anfang Juli sollen die neuen Boxen zur Verfügung stehen. „Es ist uns ein Anliegen, die Verbindung von Rad

und Bahn so attraktiv wie möglich zu gestalten“, erklärt Bakk.techn. Tanja Egger, Fahrradbeauftragte im Rathaus. Auch der Österreichische Klimafonds und das Land Vorarlberg unterstützen die Errichtung der neuen Fahrradbox in Feldkirch. n

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Nähere Informationen zur Funktionsweise der Boxen und zu den Mietbedingungen erhalten Sie beim Mobilpunkt Feldkirch, Tel. 839 51.

Verschließbare Fahrradboxen stehen in Kürze an den Bahnhaltestellen Gisingen und Amberg zur Verfügung.

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Stadt intern

Marcel Linder bedient Kran Nr. 1 auf der Montforthausbaustelle

Nur etwas für Schwindelfreie Aus unserem ersten vereinbarten Treffen wird nichts. Zu viel Wasser wurde in den Beton gemischt, ein Höhenvorsprung in den Wänden des neuen Montforthauses kann damit nicht betoniert werden. Die neue Mischung wird erst nach 18 Uhr angeliefert und für Kranführer Marcel Linder heißt es Überstunden machen. Denn Zeitverzug ist auf der Montforthausbaustelle ein absolutes „No-Go“.

Bei unserer zweiten Verabredung klappt es. 10 Stunden täglich bedient Marcel Linder den Kran Nr. 1. Eine Stunde Mittagspause ist vorgeschrieben – wegen der Anrainer. „Wir arbeiten auch am Samstag, denn wir haben einen ‚MordsZeitdruck‘. Und sobald sich auf der

Baustelle was tut, bin ich als Kranfüher im Einsatz“, schildert Linder seinen derzeitigen Alltag. Drei Unternehmen – ein Team Der Kran Nr. 1 ist der größte von dreien auf der Baustelle. 43 Meter hoch und mit einem Ausleger von 55 Metern. Damit kann ein Baustellenbereich von 110 Metern Durchmesser bedient werden. Sechs Tonnen ist die Maximallast. 10 bis 15 Arbeiter am Boden werden von einem Kran unterstützt. Ein guter Kranführer weiß, was gerade getan werden muss. Je ein Kran wird von den Firmen Hilti, Jäger Bau und Tomaselli gestellt. „Wir unterscheiden nicht, welcher Kran welche Partie am Boden bedient“, erklärt Linder. Im Gegenteil, firmenübergreifende Zusammenarbeit ist gewünscht. „Jede Firma arbeitet ein bisschen anders. Da kann man immer auch etwas dazulernen.“ Eigene Zeichen zur Verständigung Damit sich Kranführer und Bodenpartie auch richtig verstehen, wird gedeutet und gestikuliert. Es gibt sogar eigene Kranzeichen. Sind detailliertere Erklärungen nötig, wird telefoniert. Und ab und zu sei es auch notwendig laut zu werden, erzählt Linder. Spätestens beim Feierabendbier sei dann aber alles wieder in Ordnung, schmunzelt er. Baustelle mit Herausforderungen Zeitdruck, viele Leute auf der Baustelle, Rundungen am Gebäude, wofür spezielle Schalungen nötig sind – das sind die größten Herausforderungen auf der

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Montforthaus-Baustelle. Und natürlich ist die Arbeit angesichts der enormen Lasten auch gefährlich. Mit zwei Joysticks bewegt der 32-Jährige die Krankatze vor und zurück, schwenkt den Ausleger und senkt bzw. hebt die Last. „Eigentlich ist es wie Computer spielen.“ So schnell und so präzise wie möglich sollen die Lasten transportiert werden. Was relativ einfach klingt, braucht viel Gespür. „Wenn die Last ganz außen am Ausleger hängt, ist ein kleiner Zupfer am JoysStick schon eine Bewegung von zwei bis drei Metern“, erklärt Marcel Linder. Oft geht es um Zentimeter ...

Marcel Linder >> Geb. 14.März 1981 >> Fa. Hilti, bedient Kran Nr. 1 auf der Baustelle des neuen Montforthauses. >> Gelernter Maurer, seit ca. 10 Jahren Kranführer >> Hobbys: Klettern, Paintball und Snowboarden

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Montforthaus nimmt Gestalt an

< Marcel Linder und sein Arbeitsplatz 43 Meter über Grund.

Man kann auch seekrank werden Marcel Linder mag seinen Arbeitsplatz: „Ich hab immer eine gute Aussicht“, lacht er. Ungemütlich kann es am Kran werden, wenn das Wetter nicht mitspielt. Bei über 70 km/h Windstärke geht Sicherheit vor – dann ist Schluss. Da wackelt und scheppert es in 43 Metern Höhe schon gewaltig. „Wenn du’s nicht gewohnt bist, kannst du richtig seekrank werden“, vermittelt Marcel Linder einen Eindruck, den man nicht persönlich erleben möchte. Und wenn Lasten von mehreren Tonnen sich bei Wind zu drehen beginnen, dann muss der Sicherheit wegen die Arbeit eingestellt werden. 130 Sprossen vier Mal täglich Schwindelfrei sein ist erste Voraussetzung für jeden, der Kranfahrer werden möchte. Den Adrenalinkick sucht Marcel Linder auch in seiner Freizeit. Er ist beim Klettern in den Bergen unterwegs, spielt Paintball und ist leidenschaftlicher Snowboarder. Skitouren mag er weniger: „Ich brauche einen Lift. Beim Kranfahren wird man faul. Man sitzt ja den ganzen Tag.“ Die 130 Sprossen bis zu seinem Arbeitsplatz, die er täglich vier Mal auf und ab klettert, scheinen für ihn nicht mehr zu zählen. Alltag an einem Ort, an den sich viele nie wagen würden. n

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Es geht sichtbar voran Die Betonierarbeiten bei den Untergeschossen im neuen Montforthaus gehen zügig voran: Bereits erkennbar sind die künftigen Technikräume, die Orchester Garderobe und der Bühnenbereich.

Ende Mai wurde die Bodenplatte im ersten Untergeschoss betoniert und „gespannt“. Spannkabel, die zusätzlich zum Stahl in den Beton eingebracht und angezogen werden, erhöhen die Tragkraft. Die Bodenplatte des gesamten Gebäudes liegt auf 144 Säulen, die bis zu 15 Meter tief ins Erdreich betoniert wurden. Die Tiefgarage des Montforthauses mit rund 140 Stellplätzen ist im Rohbau fertig. Die Planer befassen sich währenddessen mit dem Innenausbau. Materialien für die Säle werden ausgewählt und die Decken gestaltet: Wo kommen die Leuchtkörper hin, wo die Auslässe für die Technik, wo die Zu- und Abluftöffnungen? Basalt, Granit und Wiener Würfel Bereits ausgeschrieben wird das Material für die Außenanlagen. Der Gymnasiumhof wird mit Granitkleinstein gepflastert – ganz wie die übrigen Altstadtgassen in Feldkirch. Zusätzlich wird es Komfortzonen geben, das sind größere Pflastersteine („Wiener Würfel“), die angenehmer zum Gehen sind. In der Rosengasse gibt es bereits ein Beispiel dafür. Die unmittelbare Umgebungsfläche des Montforthauses wird mit dunkelgrauem Basalt gepflastert, ein schöner Kontrast zur hellen Fassade des Hauses.

Wie die Plätze künftig beleuchtet sein könnten, darüber diskutieren die Planer derzeit im Detail. Pumpversuche endlich erfolgreich Die Pumpversuche für die Energieerzeugungszentrale waren nun endlich erfolgreich. Im Reichenfeld fließt genug Grundwasser, um das Montforthaus im Sommer zu kühlen und im Winter mittels Wärmepumpe zu heizen. Das Grundwasser wird künftig im Reichenfeld entnommen, zum Montforthaus geführt und danach beim Mühletorplatz wieder ins Grundwasser eingespeist. Da das Wasser wärmer bzw. kälter wieder eingebracht wird, müssen Entnahmestelle und der sogenannte „Schluckbrunnen“ in gewisser Entfernung zueinander stehen. Sonst gibt es einen „Kurzschluss“ – sprich die Temperaturdifferenz, die genutzt wird, geht verloren. Von der Pumpanlage wie auch dem Schluckbrunnen wird außer einem Einstieg oberirdisch nichts sichtbar sein. n

Im Reichenfeld fließt genug Grundwasser, um Kälte und Wärme fürs neue Montforthaus zu erzeugen.

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2620 quadratmeter Dachfläche werden zum natürlichen Lebensraum

Altstoffsammelzentrum punktet mit ökologischer Bauweise Im neuen Altstoffsammelzentrum in Gisingen werden ab 2014 rund 45 verschiedene Abfallarten gesammelt und der Wiederverwertung zugeführt. Die Nachhaltigkeit spiegelt sich auch beim Neubau wider.

>> Schutz vor UV-Strahlung – dadurch verlängert sich die Lebensdauer der Dachabdichtung. >> Regenwasser wird teilweise gespeichert. Natürliche Verdunstung entlastet die Siedlungsentwässerung. >> Ein natürlicher Lebensraum wird geschaffen.

Bei der Errichtung des Altstoffsammelzentrums wird auf eine ökologische Bauweise besonderes Augenmerk gelegt. So erhält das Gebäude eine begrünte Dacheindeckung mit dem beachtlichen Ausmaß von 2620 m2. Neben dem Umweltaspekt hat das auch bauphysikalisch Vorteile:

Baustoff Holz Bei der Auswahl des Baustoffes wird auf den natürlichen Werkstoff Holz zurückgegriffen. Auch das hat aus umwelttechnischer Sicht viele Vorteile, denn nicht nur Bäume sind ein natürlicher CO2Speicher, sondern auch verbautes Holz eignet sich dafür hervorragend. Ein Kubikmeter Holz speichert beispielsweise rund eine Tonne CO2. Für das

Altstoffsammelzentrum werden insgesamt 500 m3 unbehandeltes Fichtenund Lärchenholz verbaut, ein Teil davon stammt aus dem Stadtforst. Natürliche Belichtung Bei der Belichtung wird ebenso auf Natürlichkeit gesetzt. 24 Lichtkuppeln, die in das Dach eingelassen werden, sorgen tagsüber für eine natürliche Beleuchtung. Ergänzt wird das Beleuchtungskonzept durch den Einsatz von LED-Technologie. Gegenüber einer herkömmlichen Beleuchtung können dadurch rund 6000 kWh Strom im Jahr eingespart werden. Ein beachtlicher Wert, der die Umwelt entlastet. n

Umweltstadträtin Marlene Thalhammer

„Das neue Altstoffsammelzentrum ist funktional durchdacht, sodass wir die Feldkircherinnen und Feldkircher als hervorragende Mülltrenner in Zukunft noch besser unterstützen können. Die Qualität des neuen Altstoffsammelzentrums zeigt sich nicht zuletzt in der Bauweise, die - was Materialien und Ausführung betrifft - ökologisch vorbildlich ist.“ Holzbau, Lichtkuppeln für eine natürliche Belichtung und eine begrünte Dacheindeckung – das von den Architekten marte.marte geplante Altsoffsammelzentrum ist ökologisch vorbildlich.

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> Die Arbeiten für den Steinschlagschutz beim Stadtbauhof verlaufen planmäßig. Ende Juni werden sie beendet sein.

steinschlagschutz beim neuen altstoffsammelzentrum

6000 m3 Erdreich werden im Schutzwall verbaut Bei den Feldkircher Felswänden – sei es am Blasenberg, am Amberg oder am Ardetzenberg hinter dem Stadtbauhof – handelt es sich um sogenannte Schrattenkalkwände. Nachdem diese Gesteinsart sehr brüchig ist, gilt es, durchdachte Steinschlagsicherungen zu bauen.

Das neue Altstoffsammelzentrum wird im Frühjahr 2014 eröffnet. Bevor jedoch mit den Bauarbeiten begonnen werden kann, muss ein Steinschlagschutz mit beachtlichen Dimensionen gebaut werden. In zwei Abschnitten wird auf 380 Metern Länge ein Schutzdamm errichtet. Die Arbeiten vom ersten Abschnitt, der sich direkt beim Stadtbauhof befindet, wurden in Rekordtempo durchgeführt und stehen kurz vor der Fertigstellung. Ein Damm von 8 Metern Höhe, 8,5 Metern Breite und 120 Metern Länge sorgt künftig für ausreichend Schutz. Insgesamt wurden 6000 m3 an Erdreich FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

verbaut. Beim zweiten Abschnitt, der nächstes Jahr realisiert wird, werden es rund 5000 m3 sein. Steine von bis zu 15 Tonnen werden gestoppt Um einen wirksamen Steinschlagschutz errichten zu können, benötigt es neben der Begutachtung der Lage vor Ort auch mathematische Berechnungen, um die Größe und das Gewicht der sich lösenden Steine bestimmen zu können. „Mittels einer Steinschlagsimulation kann genau berechnet werden, mit welcher Wucht ein Stein auf den Damm aufprallt“, erklärt DI Elmar Plankensteiner von der Wildbach- und Lawinenverbauung. „Mit dem Steinschlagschutz beim Altstoffsammelzentrum kann beispielsweise ein 15-Tonnen-Stein abgefangen werden.“ Das Team der Wildbachverbauung hat innerhalb von drei Monaten ganze Arbeit geleistet und kann die Bauarbeiten planmäßig beenden. „Nachdem es sich hier um einen Erdbau handelt, sind wir auch immer vom Wetter abhängig. Das hat aber sehr gut mitgespielt und somit liegen wir voll im Zeitplan.“

Nächste Baustelle Im nächsten Jahr wird der zweite Abschnitt der Steinschlagsicherung realisiert. Dann wird das vierköpfige Team rund um Elmar Plankensteiner weitere 260 Meter an Schutzdamm errichten. n

DI Elmar Plankensteiner, Wildbach- und Lawinenverbauung

„Die Schrattenkalkwände in Feldkirch sind eine besondere Herausforderung und sind nicht nur hinter dem Stadtbauhof sindern auch am Blasenberg oder am Amberg zu finden. Bei besonderen Witterungsverhältnissen wie Frost-TauWetter ist die Steinschlaggefahr am größten. Es gilt mittels modernster Berechnungstechnik einen entsprechenden Schutzdamm zu errichten. Wir freuen uns, dass wir den ersten Abschnitt dieses Projektes fristgerecht abschließen können.” 23


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STADTWERKE FELDKIRCH ERRICHTEN KRAFTWERK AM ILLSPITZ

Wehrfeld 2 und 3 fertiggestellt Mit der Fertigstellung des rechten und mittleren Wehrfeldes wurde beim Kraftwerksbau am Illspitz ein wichtiger Meilenstein erreicht. Seit 18. April fließt die Ill nun durch diese beiden Wehrfelder und das erhöht die Abflusskapazität an der Kraftwerksbaustelle.

Während des Winters wurde mit Hochdruck am konstruktiven Betonbau zur neuen Wehranlage gearbeitet. Am 11. März 2013 war es dann soweit: Die beiden Wehrsegmente wurden mittels Telekran eingehoben und an den bereits montierten Seitenarmen fixiert. Davor wurden die Wehrrückenpanzerung und die seitlichen Gleitflächen in dafür vorbereitete Betonaussparungen bei Bodenplatte und Wehrfeld exakt positioniert und mit Beton untergossen. Beide Segmente wurden nach Überprüfung und Erstinbetriebnahme in 24

geöffneter Stellung fixiert. Am 18. April erfolgte der zweite Höhepunkt im Zusammenhang mit der Inbetriebnahme der neuen Wehranlage. Weg für die Ill freigegeben Die unterwasserseitige Spundwand wurde entfernt, danach die oberwasserseitige Spundwand gezogen und der Ill den Weg durch die beiden neuen Wehrfelder freigegeben. „Das Ziehen der Spundwände war nicht einfach wegen der hohen Wasserführung der Ill“, erklärt Dr. Manfred Trefalt, Geschäftsführer der Stadtwerke Feldkirch. Trotzdem konnten die Arbeiten termingerecht fertiggestellt werden. Derzeit laufen die Arbeiten für das Krafthaus auf Hochtouren. Die Schlitzwände sind fertiggestellt, der Aushub in der Krafthausbaugrube kann vorgenommen werden. Zur Sicherung der Außenwände müssen seitlich mehrere Ankerreihen gesetzt werden. Auch an der Ill gehen die Arbeiten weiter. Das Baufeld zum Wehrfeld 1

wird mittels Spundwand gesichert und trocken gelegt. Während des Sommers wird dann dieses links gelegene Wehrfeld errichtet. n

Ein Telekran hat die beiden Wehrsegmente Anfang März eingehoben.

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www.stadtwerke-feldkirch.at Kundencenter: Tel +43 5522 9000

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STROM FÜR EINE LEBENSWERTE ZUKUNFT.

Mit dem Bau des Kraftwerks Illspitz leisten die Stadtwerke Feldkirch einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen. Mit dem neuen Kraftwerk können mehr als 6.000 Feldkircher Haushalte umweltfreundlich versorgt werden. Mehr auf www.kraftwerk-illspitz.at Auch das ist ein Beitrag für eine lebenswerte Zukunft. STROM

WASSER

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ELEKTROTECHNIK

TELEKOMMUNIKATION

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Energieberatung hilft Geld zu sparen

Feldkircher nutzen die Energie der Sonne Wird ein Haus neu gebaut oder saniert, stellen sich rasch Fragen zum Thema Energieeffizienz. Aber auch im alltäglichen Leben versuchen immer mehr Menschen, sorgsam mit den vorhandenden Ressourcen umzugehen. Eine Energieberatung kann wertvolle Tipps liefern.

Feldkirch ist im Bereich der thermischen Solaranlagen die Vorzeigestadt in Vorarlberg. Insgesamt waren bis Ende 2012 beachtliche 1700 solcher Anlagen auf den Dächern von Feldkirch installiert. Konkret entfallen auf jeden Einwohner damit rund 0,6 m2 an Kollektorfläche. Seit mehr als 20 Jahren wird die Errichtung von thermischen Solaranlagen gefördert. So wurden von der Stadt Feldkirch in den letzten zehn Jahren zusätzlich zu den Landesförderungen 405.000 Euro an Solarförderung an die Feldkircherinnen und Feldkircher ausbezahlt. Energieberatung im Rathaus Wesentlich – vor dem Start eines Neubaus oder einer Sanierung – ist eine umfassende und kompetente Beratung. Jeden Dienstag von 18 bis 19 Uhr stehen dafür Energieexperten im Bürgerservice im Rathaus Feldkirch zur Verfügung. Dazu Energieberaterin DI Karin Siemers: „Die Energieberatung prüft, ob der Einsatz einer Solaranlage sinnvoll ist und empfiehlt gegebenenfalls Art und Größe der Anlage. Zusätzlich 26

erhalten Interessierte Tipps zur optimalen Einbindung in die vorhandende Heizungsvorlage und natürlich zu den Förderungen.“ Kostengünstiges Warmwasser Der ressourcenschonende Umgang mit Energie und eine kostensparende Nutzung bilden häufig die Ziele einer Sanierung oder eines Neubaus. Dabei gehört die Warmwasserbereitung mit einer Solaranlage in Vorarlberg zu den wirtschaftlich interessantesten Varianten der Sonnenenergienutzung. „Bei einem vier bis fünf Personenhaushalt können mit einer 8 m2 Kollektorfläche rund 70 Prozent des jährlichen Warmwasserbedarfs mit Sonnenenergie erwärmt werden“, rechnet Siemers vor. Dabei habe die Ausrichtung und Neigung weniger Einfluss auf den Ertrag als

oft angenommen werde. Aber auch das Thema Photovoltaik wird immer wichtiger. Bis Ende 2012 wurden in Feldkirch bereits 11.400 m2 an Modulflächen installiert. Jährlich werden damit mehr als 1200 Megawattstunden an Strom erzeugt. Das entspricht dem Jahresstromverbrauch von zirka 300 Haushalten. „Photovoltaik boomt im Moment, da die Anlagen immer günstiger werden und damit die Amortisationszeit sinkt. Großes Thema für die Zukunft wird die Speicherung des Solarstroms sein“, sagt DI Siemers abschließend. n

Energieberatung im Rathaus Feldkirch Jeden Dienstag von 18 bis 19 Uhr findet im Bürgerservice im Rathaus Feldkirch eine kostenlose Energieberatung statt, die von Mitarbeitern des Energieinstituts durchgeführt wird. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig. Die Beratungsstelle Feldkirch wird von den Stadtwerken Feldkirch unterstützt.

< DI Karin Siemers und ihre Kollegen beraten jeden Dienstag alle Feldkircher Bürger kostenlos zum Thema Energie.

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Spargel mit Lachs und Zitronenbutter

Wochenmarkt-Rezept Am Wochenmarkt gibt es derzeit an vielen Ständen frischen Spargel zu kaufen. Die Händler verraten hier ihre Geheimnisse für ein köstliches Gericht.

Zutaten für 2 Portionen >> 500 g weißer Spargel >> 450 g kleine Kartoffeln >> 400 g Lachsfilet

Gisingen

>> 1 unbehandelte Zitrone oder Zitronenthymian >> 150 g Butter >> Salz und Pfeffer Zubereitung (Arbeitszeit: ca. 30 Minuten) Den Spargel schälen und in Salzwasser kochen. Die Kartoffeln schälen und ebenfalls in Salzwasser gar kochen. Von der Zitrone die Schale abraspeln und den Saft auspressen. Die Lachsfilets kurz auf der Hautseite anbraten und anschließend im vorge-

Kapfstraße

heizten Ofen kurz ziehen lassen. Butter in einem Topf erhitzen, den Zitronensaft dazu geben und aufschäumen lassen, mit Salz und Pfeffer abschmecken. Die Kartoffeln auf den Tellern anrichten, Spargel und Lachsfilet dazu legen, alles mit der Zitronenbutter übergießen und mit den Zitronenraspeln garnieren. n

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Stadt intern

STADT FELDKIRCH INVESTIERT WEITER IN KINDERGARTENINFRASTRUKTUR

Kindergarten Rheinstraße wird erweitert Seit 2009 können Kinder schon ab drei Jahren Feldkirchs Kindergärten besuchen. Und jedes Kind wird sprachlich gefördert – so sieht es das Gesetz vor. Dafür braucht es mehr Personal in den Kindergärten aber auch zusätzlichen Platz.

„Das breitere Altersspektrum der Kinder von drei bis sechs Jahren und die verpflichtende Sprachförderung haben die pädagogischen Anforderungen in den Kindergärten wesentlich erhöht“, weiß Astrid Hubmann, Kindergartenkoordinatorin im Rathaus. Im Rahmen der Frühpädagogik werden Kinder nicht nur betreut, sondern im Spiel gefördert und auch beim Erlernen der Sprache

unterstützt. „Bei Gruppengrößen von bis zu 23 Kindern ist es unumgänglich, die Gruppen zeitweise zu teilen“, erklärt Astrid Hubmann. Nur so können die Kinder optimal in ihrer Persönlichkeitsentwicklung unterstützt und bis zur Vorbereitung auf die Schule entsprechend begleitet werden. Damit Frühpädagogik gelingen kann, sind neben ausreichenden Personalressourcen auch die räumlichen Gegebenheiten von maßgeblicher Bedeutung. Der dreigruppigen Kindergarten Nofels Rheinstraße erhält aus diesem Grund einen Zubau mit rund 30 m² Fläche. Der neue Raum wird im Hofbereich des bestehenden Kindergartens angebaut und in Form einer Holzkonstruktion mit Verbindungsgang zur Garderobe im bestehenden Gebäude errichtet. Im Herbst beziehbar 2011 wurden der Kindergarten im Grisseler in Altenstadt, der Kindergarten am Oberen Riegel in Gisingen und der Kindergarten Alvier in Tosters in architektonisch ähnlicher Form erweitert bzw. neu errichtet. Die Kosten für den Zubau an der Rheinstraße belaufen sich auf rund 114.000 Euro und werden vom Land Vorarlberg mitfinanziert. Gebaut wird im Sommer, sodass der neue Raum mit Kindergartenbeginn im Herbst genutzt werden kann. n

< Die Stadt Feldkirch investiert 114.000 Euro in die Erweiterung des Kindergartens Rheinstraße.

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Vizebürgermeisterin Erika Burtscher

„Seit 2009 hat die Stadt Feldkirch gemeinsam mit dem Land Vorarlberg rund 3,8 Mio. Euro investiert, um neue Kindergartenplätze in Feldkirch zu schaffen. 130 MitarbeiterInnen kümmern sich um die Förderung der Kinder, um sie auf den Schuleintritt bestmöglich vorzubereiten.“

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< Ende Juni geht die neue Lüftungsanlage im Alten Hallenbad in Betrieb und wird auch bei heißen Konzerten für angenehme Temperaturen sorgen.

Infrastrukturverbesserungen festigen Ruf als einzigartige Location

Frischer Wind im Alten Hallenbad Nicht-Feldkircher kennen das Alte Hallenbad vor allem als poolbar. Dabei hat sich das ehemalige Schwimmbad der Stella Matutina in den vergangenen Jahren weit über Vorarlbergs Grenzen hinaus einen Namen gemacht als Hotspot einer kreativen Szene: So zum Beispiel mit der ArtDesign Feldkirch, mit außergewöhnlichen Theaterproduktionen und mit partizipativen Formaten wie der Kinderstadt Klein-Feldkirch. Umfangreiche Verbesserungen der Infrastruktur helfen, diesen Status zu halten und weiter auszubauen.

Im Kulturbezirk Reichenfeld nimmt das Alte Hallenbad im Zusammenspiel mit Pförtnerhaus, Musikschule und Landeskonservatorium längst eine Sonderstellung ein. Denn abgesehen von der baulichen Einzigartigkeit weist diese ehemalige Sportstätte ein Alleinstellungmerkmal auf: Es besteht die Möglichkeit, dass neben klassischen Ein-Tages-Veranstaltungen z.B. TheFELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

atergruppen die Räumlichkeiten für längere Zeiträume unbeeinträchtigt nutzen können, um ihre Produktionen dort unter professionellen Bedingungen zu entwickeln und zur Aufführung zu bringen. Ein Angebot, das in dieser Form sonst so gut wie nirgends in Vorarlberg möglich ist und beispielsweise auch die Grundvoraussetzung für die Durchführung des poolbar-Festivals darstellt. Diese Freiheit hatte für Kulturschaffende aber bisher im wahrsten Sinne des Wortes ihren Preis: So musste beispielsweise für jede Produktion die komplette Technik neu installiert werden. Ein Umstand, der mittelfristig für einige Kulturprojekte das Aus bedeutet hätte. Daher wurde in den vergangenen Monaten in der Stadt Feldkirch ein Konzept erarbeitet, um mit gezielten Adaptionen die Qualität des Veranstaltungsortes für die Nutzerinnen und Nutzer zu verbessern. Rund 500.000 Euro nimmt die Stadt Feldkirch in den kommenden zwei Jahren für diese Verbesserungen in die Hand. Bis Ende Juni und damit rechtzeitig zum poolbar-Festival wird die neue Lüftungsanlage in Betrieb gehen, die den wichtigsten Teil des ersten Bauab-

Kulturstadträtin Dr. Barbara Schöbi-Fink

„Die Investition in die Infrastruktur des Alten Hallenbads ist gut angelegtes Geld. Denn das Reichenfeld mit dem Alten Hallenbad ist ein für Vorarlberg einzigartiger Veranstaltungsort und einer der kulturellen Brennpunkte Feldkirchs, der durch diese wichtigen Strukturverbesserungen noch einmal aufgewertet wird.“

schnitts darstellt. DI Wolfgang Errath, Leiter der Hoch- und Tiefbauabteilung im Rathaus, beschreibt die Vorteile der neuen Anlage: „Die neue Lüftung ist leise und verursacht keinen Durchzug. Damit kann das Alte Hallenbad auch für Lesungen oder für Theater besser genutzt werden.“ Als erstes werden die Besucher des poolbar-Festivals diesen „frischen Wind“ im alten Hallenbad am eigenen Leib erfahren. n 29


Stadt intern

„Es muss und kann nicht jede Gemeinde alles bieten. Mit Kooperationen gelingt es uns, die Region Vorderland-Feldkirch den Bedürfnissen der Bürger entsprechend zu gestalten und damit fit für die Zukunft zu machen.“ Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold

Seit 2010 ist Feldkirch Mitglied der Region Vorderland-Feldkirch

Wieso nicht von anderen profitieren? Sie wohnen in Feldkirch, Sie arbeiten in Klaus und es wäre praktisch, wenn Ihre Kinder im Sommer die Kinderbetreuung in der Nähe Ihres Arbeitsplatzes besuchen könnten? Die Region Vorderland-Feldkirch macht dies 2013 erstmals möglich.

Die gemeindeübergreifende Sommerbetreuung ist nur eines von vielen Projekten, in denen Feldkirch gemeinsam mit anderen Gemeinden bessere Lösungen realisiert. Denn unser Leben macht schon lange nicht mehr Halt vor Gemeindegrenzen – nicht bei der Arbeit und nicht in der Freizeit. Wir sind regional unterwegs: bei der Familienwanderung am Sonntag, beim Besuch von Kulturveranstaltungen, bei der Wahl eines Facharztes, beim Modebummel und bei vielem anderem mehr. Und nicht jede Gemeinde muss alles anbieten können. Vielmehr zählt, dass man sich gegenseitig ergänzt und dass größere Projekte 30

gemeinsam möglich und finanzierbar werden. 2010 ist Feldkirch der Region Vorderland beigetreten und gestaltet diese seither aktiv mit. Die Region Vorderland-Feldkirch umfasst – einschließlich Feldkirch – rund 60.000 Einwohner in 13 Gemeinden: von Klaus und Weiler über Zwischenwasser und Sulz bis Göfis und Meiningen. Gemeinsam versuchen die RegioGemeinden durch Zusammenarbeit die

Lebensqualität für ihre Bürgerinnen und Bürger zu steigern. In Feldkirch leben mit über 30.000 Einwohnern ebenso viele Menschen wie im übrigen Teil der Regio Vorderland-Feldkirch. „Diese Unterschiede sind zweifellos eine Herausforderung, gleichzeitig sind sie aber auch die große Stärke der Regio Vorderland-Feldkirch“, betont Mag. Christoph Kirchengast, der seit 2012 Regio-Geschäftsführer ist. „Denn unterschiedlich zu sein heißt,

< Die Gemeinden der Region VorderlandFeldkirch setzen heuer erstmals eine gemeinsame Sommerbetreuung um.

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Stadt intern

Die Mitgliedsgemeinden der Region Vorderland-Feldkirch: Feldkirch, Fraxern, Göfis, Klaus, Laterns, Meiningen, Rankweil, Röthis, Sulz, Übersaxen, Viktorsberg, Weiler, Zwischenwasser.

ein großes Potenzial mitzubringen, um gemeinsam die Herausforderungen der Zukunft zu meistern.“ Bereits viel erreicht Gemeinde-Kooperationen sind keine neue Erfindung. 96 der 96 Vorarlberger Gemeinden sind heute Mitglied in einer Regio. Die Gemeinden im Vorderland arbeiten seit 35 Jahren zusammen und haben viele Projekte umgesetzt, die längst unverzichbar sind: z.B. den Landbus Oberes Rheintal, der gemeinsam mit dem Stadtbus Feldkirch gerade sein 20-jähriges Bestehen feiert, die gemeinsame Abwasserentsorgung über die ARA, das Pflegeheim und Sozialzentrum Vorderlandhus, aber auch Kooperationen auf Ebene der Verwaltung: Baurecht, Finanzen oder Lohnverrechnung, um nur einige Beispiele zu nennen. FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

Zwei Altstoffsammelzentren für die Regio An der Kapfstraße entsteht bis Frühjahr 2014 das erste Altstoffsammelzentrum der Regio Vorderland-Feldkirch. Ein zweites Altstoffsammelzentrum soll in Sulz errichtet werden. Beide Zentren werden für alle Bewohner der Region Vorderland-Feldkirch zugänglich sein und gemeinsam betrieben werden, was für Bürger die Entsorgungsmöglichkeiten erweitert und für die Gemeinden Kosten spart. Nicht zuletzt wird vorhandenes Know-how besser genutzt. n

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Nähere Informationen über aktuelle Projekte, Ziele und Angebote der Region Vorderland-Feldkirch finden Sie auf der Homepage www.vorderland.com.

Beratung gerade in stürmischen Zeiten Probleme in der Partnerschaft?

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Stadt intern

Wenn gastarbeiter bleiben

Pflege vor kulturellem Hintergrund Ca. 70.000 Menschen haben in Vorarlberg Migrationshintergrund. Für viele Zuwanderer der ersten Generation ist Vorarlberg Heimat geworden. Sie verbringen ihren Lebensabend hier und damit werden auch Fragen der Pflege und Betreuung aktuell.

Wie sieht Pflege und Betreuung aus, die den kulturellen Hintergrund berücksichtigt? Wo existieren kulturbedingte Barrieren, die zukünftig beachtet werden müssen? Wo gibt es noch Informationsdefizite und Unkenntnis über vorhandene Angebote und finanzielle Unterstützung? Was für Altersbilder haben Menschen aus anderen Kulturkreisen? Und wo braucht es Brücken, um die bestehenden Pflege- und Betreuungsangebote für alle zugänglich zu machen? Feldkirch möchte sich frühzeitig mit diesen Themen auseinandersetzen und nutzt die Chance einer kleinräumlichen Analyse. FKAktuell_Juni_63x234_inPfade.indd 1

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16.04.2013 11:01:41

10 Studentinnen und Studenten der Fachhochschule Dornbirn führen im Rahmen ihrer Masterarbeit eine Untersuchung durch und befragen 100 in Feldkirch wohnhafte Menschen mit Migrationshintergrund. Gesprächsrunden starten im Herbst Im Anschluss an die Untersuchung der Fachhochschule Dornbirn findet im Herbst 2013 der nächste Schritt statt: Im Rahmen des Projekts „Hand in Hand altern - Elele yaslanmak“ wird DGKS Aysel Demir eine Gesprächsrunde mit migrantischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern in Feldkirch anbieten. Dabei geht es um Sensibilisierung, Bewusstseinsbildung und Information. Mit bewusstseinsbildenden Maßnahmen bei den ambulanten Pflege- und Betreuungsanbietern wird der Themenschwerpunkt „kultursensible Altenarbeit“ im Spätherbst abgeschlossen. n

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Nähere Informationen: Mag. Natalie Wojtech, Sozialplanung in Rathaus, Tel. 304-1911 oder natalie.wojtech@feldkirch.at.

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Zu- und Wegzüge in Feldkirch haben Folgen

Immer mehr kommen und gehen … Noch vor einigen Jahren war es üblich, dass man dort, wo man geboren wurde zur Schule ging, sich einen Arbeitsplatz in der Nähe suchte und sich im selben Ort oder im Nachbarort niederließ. Man kannte die Frauen und Männer seines Jahrgangs schon aus dem Kindergarten und dementsprechend groß war der soziale Zusammenhalt. Das hat sich geändert – mit entsprechenden Folgen.

Lebensläufe sind heute nicht mehr so stark an den Geburtsort gebunden. Wir ziehen unserer Arbeit nach und wir verändern unseren Wohnsitz im Lauf unseres Lebens öfters. Diese Entwicklung lässt sich u.a. in der Wanderungsbilanz ablesen – ein Teil des Feldkircher Sozialberichts. Erfasst sind die Anzahl der Geburten, der Sterbefälle, der Zuzüge und Wegzüge. Feldkirch ist eine Zuzugsgemeinde, d.h. es ziehen mehr Menschen zu als Menschen wegziehen. Feldkirch hat auch mehr Geburten als Sterbefälle. Im Jahr 2012 sind 3209 Menschen neu nach Feldkirch gekommen. 2946 Personen haben Feldkirch verlassen. Bezogen auf die gesamte Bevölkerung von 33.508 Einwohnern (Stichtag 31.12.2012) sind das 18 Prozent, die gekommen oder gegangen sind. Anders ausgedrückt: Beinahe jeder fünfte Feldkircher ist neu hierhergezogen oder weggezogen. FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

„Diese gesellschaftliche Dynamik hat sich in den letzten Jahren verstärkt“, weiß Mag. Natalie Wojtech von der Sozialplanung im Rathaus. Und glaubt man den Trendforschern, ist die Tendenz weiter steigend. Wie rasch diese Veränderungen erfolgen, zeigt der Vergleich mit dem Jahr 1998: Damals gab es noch lediglich 985 Zuzüge und 1324 Wegzüge, was acht Prozent der Bevölkerung entsprach. Solidarität sinkt Natalie Wojtech beschäftigt sich mit den Folgen dieser Veränderungen: „Mobilität und Internationalität haben viele Vorteile, aber sie sind hinderlich für alle Strukturen, die auf Solidarität aufbauen. Warum soll ich mit meinem Nachbarn solidarisch sein, wenn ich ihn nicht kenne?“ Deshalb ist es wichtig, aus anonymen Zuzüglern rasch Nachbarn zu machen, Zugezogene aktiv zu integrieren und sie – möglichst bereits bei der Wohnsitzanmeldung – auf Kontaktmöglichkeiten, Aktivitäten in der Nachbarschaft, Müttertreffs usw. aufmerksam zu machen. „Je besser uns das gelingt, umso höher wird unser gesellschaftlicher Zusammenhalt und damit auch die Lebensqualität in Feldkirch sein.“ n

18 Prozent der Feldkircher Bevölkerung sind im vergangenen Jahr zu- oder weggezogen.

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Nähere Informationen im Feldkircher Sozialbericht, erhältlich im Bürgerservice oder als Download unter www.feldkirch.at.

Bilanz 2012 Zuzüge Wegzüge Geburten Sterbefälle

1998 985 1324 314 152

2010 3057 2.466 308 156

2011 3486 3303 269 183

2012 3209 2946 321 196

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Stadt intern

RUTH JANA WEISS ÜBER MODERNEN MUSIKSCHULUNTERRICHT

Musik darf auch einfach nur glücklich machen Ruth Jana Weiß unterrichtet Gitarre an der Musikschule Feldkirch. Sie spricht über den Wert musikalischer Erziehung, über Altersgrenzen, die nicht existieren und dass sie den Erfolg ihres Unterrichts auch an lachenden Kindergesichtern misst.

Das Gespräch führte Mag. Susanne Hafner

Frau Weiß, stimmt es, dass ein Musikinstrument zu spielen zu den komplexesten Leistungen zählt, die das menschliche Gehirn erbringen kann? Lange Zeit hat man gedacht, dass es im Gehirn ein eigenes Musikzentrum gibt, das aktiv ist, wenn ich ein Instrument spiele. Dem ist aber nicht so. Rhythmus, Tonhöhe, Klangfarbe, Gedächtnis, Emotionen, Feinmotorik – sie alle spielen eine Rolle und steuern verschiedene Bereiche im Gehirn an. Ein Instrument zu spielen beansprucht das gesamte Gehirn. Bei keiner anderen Tätigkeit ist das der Fall. 34

Gleichzeitig schüttet der Körper beim Spielen Glückshormone aus. Die Endorphine wirken wie eine Belohnung. Das kann süchtig machen! Eigentlich muss jeder Profimusiker zugeben, dass er süchtig nach Musik ist (lacht). Kann Musizieren die Entwicklung eines Kindes positiv beeinflussen? Ende der 90er-Jahre wurde in Berlin die sogenannte Bastianstudie veröffentlicht. Über mehrere Jahre hat man in einer Grundschule Kinder mit verstärktem Musikunterricht und Kinder mit herkömmlichem Unterricht verglichen und aus den Ergebnissen geschlossen, dass bei den musizierenden Kindern der Intelligenzquotient steigt. Es gab dann große Kritik an dieser Studie und der Autor selbst hat sie 2007 relativiert, indem er die sozialpädagogische Wirkkraft des Musizierens in den Vordergrund gestellt hat: Das musizierende Kind wird kreativer, eigenständiger, teamfähiger, kann besser mit anderen Menschen umgehen, … Dem kann ich auch aus eigener Erfahrung zustimmen. Beim ersten Instrumentalunterricht bekomme ich unter Umständen nur fünf Minuten Aufmerksamkeit des Kindes. Nach einem halben Jahr ist das Kind bereits 25 Minuten bei der Sache und

deutlich konzentrierter. Oder es gibt Kinder, die zu Beginn unbedingt in den Einzelunterricht kommen wollen, nach einem Jahr aber nur noch in der Gruppe mit anderen musizieren. Die Bastianstudie besagt darüber hinaus, dass Kinder, die ein Instrument lernen, weniger oft die Schule abbrechen. Weil sie gewohnt sind, über einen längeren Zeitraum an einer Sache dran zu bleiben. Ob Kinder durch Musikunterricht intelligenter werden … das weiß ich nicht. Ab welchem Alter macht es Sinn, ein Musikinstrument zu erlernen? Das ist bei allen Instrumenten verschieden. Auf der Gitarre beginnen viele schon mit fünf Jahren. Ich persönlich halte es für schwierig, wenn ein Kind Noten und Buchstaben gemeinsam lernt. Ein A als Buchstabe sieht so aus, als Note ganz anders … Daher empfehle ich Gitarre ab einem Alter von sieben Jahren. Bei manchen Instrumenten wie Geige wird früher begonnen, weil es mit einem späteren Einstieg nicht mehr möglich ist, an die Spitze zu kommen. Die Konkurrenz ist zu groß. Dabei stellt sich die Frage, ob jedes Kind eine Spitzenleistung erreichen muss. Ich habe Kinder im Unterricht, die ProbleFELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2013


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> 1300 Schülerinnen und Schüler besuchen derzeit die Musikschule Feldkirch.

me damit haben, Fehler zu machen. Es ist wichtig, dass sie lernen: Es passiert nichts, wenn mir ein Fehler passiert. Da lade ich auch schon mal unsere Musikschul-Clownfrau Lililu ein, die in den Unterricht kommt und die Kinder dann auffordert, ihr ausschließlich Fehler vorzuspielen. Einer meiner Professoren hat einmal zu mir gesagt: ‚Ruth Jana, schau, dass jeder deiner Schüler mit einem Lachen aus deiner Unterrichtsstunde hinausgeht.‘ Das ist mein Ziel. Und wie finde ich das passende Instrument für mein Kind? Informieren, ausprobieren und wählen. Die meisten Kinder haben ein Vorbild. Z.B. der Papa, der Posaune spielt und wollen dann mindestens Trompete lernen. Instrumentenwahl ist meist durch Vorbilder bestimmt. Das war bei mir nicht anderes. Auch mein Vater war Gitarrist. Kinder üben nicht immer freiwillig. Wie beharrlich sollen Eltern da sein? Gerade bei kleinen Kindern hängt der Lernfortschritt viel von den Eltern ab. Es gibt Stimmen, die sagen, man soll Kindern über bestimmte Phasen hinweghelfen. Auch ich wäre heute nicht Gitarrenlehrerin, wenn meine Mutter in der Pubertät nicht so beharrlich gewesen wäre – und ich bin ihr heute sehr dankbar dafür. Wenn Kinder aber über einen längeren Zeitraum nein sagen, muss auch das ernst genommen werden. Übersteigerter Ehrgeiz der Eltern ist immer falsch. Ich denke, über FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

schwierige Phasen hinweg helfen und Entscheidungen des Kindes akzeptieren, das ist der richtige Weg. Auftritte auf der Bühne – manche Musikschüler hassen sie, andere lieben sie – wie wichtig sind Auftritte in Ihren Augen? Wenn jemand auf die Bühne will, dann lass ich ihn. Wenn jemand nicht will, kann es entweder sinnvoll sein, das zu akzeptieren, oder aber das Kind zu fördern. Es ist ein schmaler Grat, zwischen diesen Möglichkeiten und oft schwierig herauszufinden, was im Einzelfall besser ist. Klar ist jedoch, es ist nicht wichtig, was ich als Lehrerin will, sondern was für das Kind das Beste ist. Musik darf auch einfach nur glücklich machen und nicht jeder, der ein Instrument lernt, muss auf die Bühne oder an die musikalische Spitze. Und wovon hängt der Lernerfolg schlussendlich ab? Das sind ganz sicher die Eltern, die das Interesse der Kinder fördern, die auch mal ein Konzert mit dem Kind besuchen oder bei Veranstaltungen in der Musikschule dabei sind. Dann natürlich das regelmäßige und sorgfältige Üben … Wie oft sollte denn geübt werden? Ich sage meinen Schülern immer 6 Mal in der Woche 30 Minuten und hab natürlich keinen, der das tut (lacht). Ich bin aber auch mit 5 Mal die Woche und 20 Minuten glücklich. Wichtig ist die Kontinuität, denn wenn ich montags übe und dann erst wieder

samstags, dann ist in der Zwischenzeit alles vergessen. Für den Lernerfolg ist nicht zuletzt der persönliche Bezug, die Wellenlänge und Sympathie zwischen Lehrer und Schüler ganz entscheidend. Ist es erfolgsversprechend noch im Alter ein Instrument zu lernen? Den Erfolg „Spaß“, den haben Sie immer! Natürlich werde ich als Musikschüler mit 60 nicht mehr auf den großen Bühnen spielen. Aber das Alter ist kein Hindernis. Im Gegenteil. Es kann gerade im Alter förderlich sein, die Feinmotorik zu trainieren. Gleiches gilt übrigens für Menschen mit Behinderung. Es gibt keinen Menschen, für den es nicht möglich wäre, ein Instrument zu lernen. n

Ruth Jana Weiss, MA >> Geb. 24.7.1985, München >> 2010 Studienabschluss Instrumentalpädagogik am Vorarlberger Landeskonservatorium >> Seit 2011 Lehrerin für Gitarre an der Musikschule Feldkirch >> 2012 Zusatzqualifikation Musiktherapie an der bayrischen Musikakademie Marktoberdorf >> 2013 Masterstudium am Mozarteum Salzburg >> europaweit Konzerte mit Paul Becker im Gitarrenduo „Broken Strings“ >> Solokonzerte in Andorra, Spanien, Portugal, Frankreich, Tschechien, Schweiz, Österreich und Deutschland 35


Stadt intern > Kommissarin Flunke und Die Schurken gastieren am 18. Juni mit einem Kinderkonzert im Pförtnerhaus.

Schloss- und palaiskonzerte im rittersaal

Sommerloch? Von wegen… Seit mittlerweile vierzig Jahren ist die Gesellschaft der Musikfreunde in Feldkirch tätig. Und ohne die Schloss- und Palaiskonzerte im Rittersaal der Schattenburg wäre der musikalische Sommer in unserer Stadt zweifellos nur halb so schön.

Es war der damalige Kulturreferent und Vizebürgermeister Dr. Helmut Futscher, auf dessen Initiative sich im Jahr 1973 die Gesellschaft der Musikfreunde gründete und damit dem Musikleben in Feldkirch innerhalb kürzester Zeit viele wichtige und bis heute wirkende Impulse geben sollte. Nach vierzig Jahren blicken die Musikfreunde auf eine ebenso eindrucksvolle wie erfolgreiche Geschichte zurück. Auf den ersten Blick steht die Gesellschaft der Musikfreunde für die Durchführung der erfolgreichen Schloss- und Palaiskonzerte, auf den zweiten Blick zeigt sich aber rasch, dass vieles von dem, was wir heute im musikalischen Leben unserer Stadt als ganz selbstverständlich erachten, weitgehend dem intensiven und engagierten Wirken der Musikfreunde zu verdanken ist.

Abonnementkonzerte Von Anfang an war den Musikfreunden ein aktives und vor allem kontinuierliches Konzertleben in der Stadt wichtig. Damals war die Gründung eines Landesorchesters noch Zukunftsmusik, weshalb sich in den Abo-Programmen der ersten Jahre Ensembles und Orchester aus halb Europa wiederfanden. Wohlklingende Namen wie NÖ Tonkünstler, Tschechische Philharmonie, Mozarteumorchester Salzburg, ORFSymphonieorchester oder Rheinische Philharmonie zeugen davon, dass von Anfang an auf Anspruch und Qualität gesetzt wurde. Wobei stets – und das darf sehr wohl als Programm verstanden werden – auch heimische und regionale Kräfte wie etwa die Opernbühne Dornbirn oder die Vorarlberger Oratorienvereinigung in die Gestaltung der Programme eingebunden waren. Nicht vergessen werden darf hier das Sinfonieorchester Montfort, eine sehr frühe Initiative zur Etablierung eines landeseigenen Orchesters. Und auch wenn dieser Versuch seinerzeit noch aus Finanzierungsgründen zum Scheitern verurteilt war, belegt die Tatsache, dass die Abonnementkonzertreihe heute ganz selbstverständlich vom Symphonieorchester Vorarlberg abgedeckt wird,

den visionären Geist der MusikfreundeGründerjahre. CD-Reihe „Musik aus Feldkirch“ „Die Schaffung von Dokumentationen (Bücherei, Tonbandarchiv etc.)“ war bereits in den Gründungsstatuten des Vereins als ideelles Mittel zur Erreichung des Vereinszweckes festgeschrieben. Beim Aufbau eines Musikarchivs, insbesondere durch die bewusste Aufarbeitung von Musikernachlässen, kommt der Name Manfred A. Getzner (1983 Finanzreferent-Stellvertreter, heute längst Ehrenobmann der Musikfreunde) ins Spiel, der sich um diese anspruchsvolle Aufgabe große Verdienste erworben hat. Getzner dazu: „Alle Archivarbeit wäre jedoch sinnlos, gelänge es uns nicht, zumindest exemplarisch die eine oder andere Komposition zum Klingen zu bringen. Die CD-Reihe ‚Musik aus Feldkirch’ hat genau dies mit der Herausgabe von insgesamt 33 CDs versucht. Schon von allem Anfang an fungierte die Gesellschaft der Musikfreunde hierbei als Herausgeber und war mir als Projektleiter stets ein freundschaftlicher Partner.“ Schloss- und Palaiskonzerte Zweifellos sind es die Schloss- und Palaiskonzerte, die einem als Erstes in den Sinn kommen, wenn das Gespräch auf die Gesellschaft der Musikfreunde kommt. Jahr für Jahr verstehen es Obmann Prof. Michael Buchrainer und sein Vorstandsteam glänzend, anspruchsvolle Programme auf die Beine < Das Luis Borda Ensemble eröffnete die Schloss- und Palaiskonzerte 2011.

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PANORAMA

zu stellen. Nochmal Manfred Getzner (der es als „Burgherr“ wissen muss): „Die Schloss- und Palaiskonzerte nutzen das einmalige Ambiente der Schattenburg – und fallweise auch anderer besonderer Räume im Raume Feldkirch – um nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für die zahlreichen hier in Feldkirch verweilenden Touristen ein besonderes Konzertangebot anzubieten. Die steigenden Besucherzahlen beweisen, dass dieses Angebot auch gerne angenommen wird.“ Tatsächlich ist die Sommerkonzertreihe auf der Schattenburg längst zum ganz wesentlichen Bestandteil der Feldkircher Musikszene geworden. Exquisite Kammermusik, Musik des Mittelalters, aber auch Ausflüge zum Tango oder in die Weltmusik werden seit einigen Jahren zudem mit anspruchsvollen und auf Anhieb ungemein beliebten Kinderkonzerten ergänzt. Gründungsobmann Dr. Helmut Futscher schrieb 1977 im Jahresbericht der Gesellschaft: „Die Konzerttätigkeit der Gesellschaft der Musikfreunde darf nicht als Selbstzweck im Dienste einer kleinen Gruppe elitärer Kunstliebhaber gesehen werden.“ Sie müsse vielmehr als Bestandteil der in Feldkirch insgesamt gebotenen musikalischen Ausbildungsmöglichkeiten gesehen werden: Schule, Kurse, Vorträge und eben auch musikalische Aufführungen. „Dies umso mehr, als die Konzerttätigkeit der Musikfreunde allen Zweigen der Musik zugute kommt, weil nicht nur anspruchsvolle Orchesterkonzerte, sondern ebenso auch Auftritte von Blasorchestern oder Chören vermittelt FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

werden. Exempla trahunt, sagen die Lateiner, Beispiele spornen an, vermögen zu begeistern.“ Dem ist aus heutiger Sicht tatsächlich nichts wirklich Entscheidendes hinzuzufügen. n Kulturstadträtin Dr. Barbara Schöbi-Fink

„Im ganz besonderen Ambiente der Schattenburg hat die Gesellschaft der Musikfreunde über Jahrzehnte und mit viel Engagement einen außergewöhnlichen Baustein im Feldkircher Musikprogramm etabliert. Diese Konzerte begeistern mich persönlich jedes Jahr, und sie bieten gerade im Sommer einen beliebten Anziehungspunkt für MusikliebhaberInnen aus der gesamten Region.“

Mitglied werden Eine Einzelmitgliedschaft bei der Gesellschaft der Musikfreunde kostet 32 Euro, die Doppelmitgliedschaft ist für 50 Euro zu erwerben. Damit wird beim Konzertbesuch nur der halbe Eintrittspreis fällig, zudem gibt es attraktive Ermäßigungen bei den Konzerten des Symphonieorchesters Vorarlberg.

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Nähere Informationen bei der Abteilung Kultur und Bildung der Stadt Feldkirch, Tel. 304-1271 oder kultur@feldkirch.at.

schloss- und palaiskonzerte 2013 Jeweils montags um 20 Uhr im Rittersaal der Schattenburg. >> 1. Juli: Trio Assiano + | Späte Meisterwerke für Streichquintett >> 8. Juli: Goran Kovacevic & Quintetto del Arco Nuevo | Alles Tango oder was? >> 15. Juli: Affetti Musicali Budapest | La stravaganza >> 22. Juli: Amadeus Guitar Duo | Barock – Klassik – Romantik – 20. Jahrhundert >> 29. Juli: Valery Oistrach und Vadim Chaimovich | Mozart, Beethoven, Chopin, Franck >> 5. August: epos:quartett & Claudia Christa | Joseph Haydn und Wolfgang Amadeus Mozart >> 12. August: Ventus Quintett Salzburg mit Clemens Zeilinger | Mozart, Poulenc, Gershwin >> 19. August: Percussion Posaune Leipzig | Johann Sebastian Bach und der Weiße Hai im Alpensee >> 26. August: Catrin Kirchner, Martin Merker, Anna Adamik | Spanische NACHT Weitere Konzerte >> Do, 18. Juni, 9.00 und 10.30 Uhr, Pförtnerhaus: Kommissarin Flunke und Die Schurken (Kinderkonzert) >> So, 22. September, 19.30 Uhr, Pförtnerhaus: Kammerorchester Arpeggione | Cellissimo

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Sprechstunden der StadträtInnen und stadträte Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold

jeden Dienstag, 17 bis 18 Uhr und Donnerstag, 9.30 bis 11 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1111 >> Allgemeine Verwaltung >> Personalangelegenheiten >> Interkommunale Zusammenarbeit >> Städtepartnerschaft und Ehrenamt >> Sicherheits-, Hilfs-, Rettungs- und Feuerwehrwesen >> Kastrophenmanagement

Stadträtin Marlene Thalhammer

jeden Montag ab 13.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1441 >> Umweltschutz und Abfallwirtschaft

Stadtrat Rainer Keckeis

jeden Montag, 11.30 bis 12.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1441 >> Stadtwerke

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Vizebürgermeisterin Erika Burtscher

nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1111 >> Jugend >> Kindergärten und Kinderbetreuung >> Schulen, Sport und Sportstätten

Stadtrat Dr. Guntram Rederer

jeden Donnerstag, 17 bis 18 Uhr. Auskunft: Tel. 304-1231 >> Sozial- und Gemeinwesen >> Familie und Senioren >> Wohnungswesen >> Gesundheitswesen und Gemeindesanitätswesen >> Leichen- und Bestattungswesen

Stadträtin Dr. Angelika Lener

jeden Montag, 10 bis 11.30 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1441 >> Stadtentwicklung und Stadtplanung >> Raumplanung und Verkehrsplanung >> Altstadterhaltung, Denkmalschutz

Stadtrat Wolfgang Matt

jeden Montag ab 14 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1323 >> Finanzen und Vermögen >> Wirtschaft und Fremdenverkehr >> Landwirtschaft und Forst

Stadträtin Dr. Barbara Schöbi-Fink

jeden Dienstag, 9 bis 10 Uhr Auskunft: Tel. 304-1271 >> Kultur >> Bildung >> Musikschule >> Integration >> Archiv, Bibliothek und Büchereien

Stadtrat Dr. Mathias Bitschnau

jeden Montag, 13 bis 17 Uhr nach telefonischer Voranmeldung Auskunft: Tel. 304-1442 >> Hochbau >> Straßenbau und Straßenerhaltung >> Kanal- und Wasserbau

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Stadt intern

Viele Anlaufstellen für jedes Anliegen

Ihr Draht zur Stadt Es gibt nichts Lästigeres, als vor verschlossenen Türen zu stehen. Vor allem dann, wenn etwas auf der Zunge brennt. Meist hilft es bereits, wenn ein Anliegen am richtigen Ort deponiert werden kann. Dafür bietet die Stadt Feldkirch viele Möglichkeiten.

Stefan und Maria genießen oft ausgedehnte Spaziergänge im Tostner Ried. Eines Tages fällt ihnen ein achtlos weggeworfener Computerbildschirm auf. Was tun? Das werden sich bereits viele Feldkircherinnen und Feldkircher gefragt haben. Selber mit nach Hause nehmen und entsprechend entsorgen? Einfach weitergehen und ignorieren? Nein, das kommt beides nicht infrage. Besser zum Telefon greifen und beim Scherbentelefon des Stadtbauhofes anrufen und die Situation schildern. Die

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Nähere Infos: www.feldkirch.at

zuständigen Mitarbeiter werden den Sondermüll rechtmäßig entsorgen. Bürgerservicehotline Christiane musste länger arbeiten. Es ist bereits 19.50 Uhr und sie ärgert sich, dass sie ihre Angelegenheit im Bürgerservice schon wieder nicht erledigen konnte. Die Lösung ist einfach: Unter www.feldkirch.at gibt es zahlreiche Online-Formulare, die rund um die Uhr ausgefüllt werden können. Anregungen, Lob, Kritik und ein Feedback können auch telefonisch bei der 24-StundenHotline hinterlassen werden. Stadträtinnen und Stadträte Michael hat Architektur studiert und möchte mehr über das städtebauliche Konzept von Feldkirch erfahren. Auch hier genügt ein Griff zum Telefon. Schnell einen Termin mit der zuständigen Stadträtin ausmachen und schon steht einem persönlichen Gespräch nichts mehr im Wege. Oder bei der Stadtvertretungssitzung vorbeischauen, die fünfmal jährlich stattfindet. Auch dort werden Bürgeranliegen in der öffentlichen Fragestunde zu Beginn der Sitzung beantwortet. n

Die Bürgerinnen und Bürger erreichen die Stadt Feldkirch telefonisch, online oder persönlich.

So erreichen Sie die Stadt Feldkirch Unkompliziert, rund um die Uhr >> Scherbentelefon 304-1888: Bei Müll oder Scherben auf der Straße, bei verdrehten Verkehrszeichen und kaputten Straßenspiegeln ist das die richtige Anlaufstelle. >> Anregungen, Lob, Kritik oder Feedback? Einfach die kostenlose 24-Stunden-Hotline im Rathaus-Bürgerservice unter 0800/234353 anrufen. >> Weitere Kontaktmöglichkeiten: Wöchentliche Sprechstunden der Stadträtinnen und Stadträte sowie des Bürgermeisters, öffentliche Fragestunde zu jeder Sitzung der Stadtvertretung oder die Homepage der Stadt Feldkirch mit Online Formularen und allen wichtigen Informationen unter www.feldkirch.at

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PANORAMA

DGKS Susanne Drexel

DGKS Susanne Drexel arbeitet seit drei Jahren beim Krankenpflegeverein Feldkirch-Levis-Tisis. Sie ist Pflegeleiterin und besitzt das psychiatrische Diplom.

Vom kühlen mit wasser bis zur eiweiss-honig-hamamelis-mischung

Was tun bei Sonnenbrand? Wenn die Haut durch unachtsames Sonnenbaden einen Sonnenbrand bekommt, ist schnelles und richtiges Handeln wichtig.

Die wichtigste Maßnahme bei einem Sonnenbrand ist Kühlen. Baden Sie sonnverbrannte Hautpartien in kaltem Wasser oder legen Sie 15 Minuten lang kalte Kompressen auf. Kälte verringert die Schwellung und entzieht der Haut Hitze. Tipps nach einem Sonnenbrand >> Mengen Sie kaltem Wasser Hafermehl aus der Apotheke bei oder zermahlen Sie Haferflocken fein. >> Zum Kühlen Grünen Tee auf die Hautpartien tupfen. Die Inhaltsstoffe

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schützen die Haut vor Schädigungen und lindern die Entzündung. >> Legen Sie auf besonders schmerzende Stellen Gurkenscheiben oder geriebene Kartoffeln. Beides kühlt und reduziert Schwellungen. >> Bedecken Sie den Sonnenbrand mit einer Paste aus jeweils gleichen Teilen Gerstenmehl, Kurkuma (Gelbwurz) und Joghurt. >> Benetzen Sie die schmerzende Haut mit kaltem Schwarztee. >> Tragen Sie eine Mischung aus Eiweiß, Honig und Hamamelis oder auch nur eine dieser Komponenten auf die betroffenen Partien auf. >> Geben Sie 100 Prozent reines AloeVera-Gel aus der Apotheke auf die Haut. Bei einem Sonnenbrand ist ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig!

Treten Kreislaufbeschwerden, Schwindel, Übelkeit oder gar leichte Brandblasen auf, suchen Sie bitte umgehend Ihren Hausarzt auf.

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Die fünf Feldkircher Krankenpflegevereine beraten und helfen Personen, die Angehörige zu Hause pflegen, für einen Mitgliedsbeitrag von 30 Euro im Jahr. Unterstützen Sie die wertvolle Arbeit im Krankenpflegeverein und werden Sie Mitglied. Nähere Infos unter www.krankenpflegevereinefeldkirch.at

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PANORAMA

< Der Wildpark-Kiosk ist von April bis Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet (im März und November bis 17 Uhr).

Lebenshilfe betreibt seit zehn Jahren den Kiosk im Wildpark

Ein heißer Tipp bei jedem Wetter Der Wildpark in Feldkirch ist ein beliebtes Ausflugsziel, gerade auch an Tagen mit kühleren Temperaturen und wolkigem Himmel. Über den Dächern der Montfortstadt können die Besucher in eine beeindruckende Tierwelt eintauchen. Für das leibliche Wohl sorgt seit zehn Jahren der von der Lebenshilfe Vorarlberg betriebene Kiosk.

Bei Sonnenschein und sommerlich-heißem Wetter lädt der große Gastgarten zu einer kleinen Pause beim WildparkBesuch ein. „Wenn es regnet oder draußen einfach zu kühl ist, dann können die Besucherinnen und Besucher bei uns einkehren und es sich in der gemütlichen Wirtsstube gut gehen lassen“, erklärt Marina Tschegg von der Lebenshilfe Vorarlberg. Gemeinsam mit ihrem Team kümmert sie sich um die Wünsche der Gäste – vom Wiener Schnitzel über den erfrischenden „Radler“ bis hin zum süßen Eis. Attraktiver Arbeitsplatz Die Lebenshilfe führt seit April 2003 den Wildpark-Kiosk, der gemeinsam von Menschen mit und ohne BehindeFELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

rungen betrieben wird. Hier können Menschen mit Behinderungen ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und im Umgang mit Kundinnen und Kunden dazulernen. „Bei uns stehen vor allem der Spaß an der Arbeit und das Teamwork im Vordergrund“, betont Marina Tschegg. „An stressigen Tagen ziehen bei uns alle an einem Strang.“ Das Kiosk-Team umfasst vier Menschen mit Behinderungen sowie zwei Lebenshilfe-Mitarbeiterinnen. Für die betreuten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ihr Arbeitsplatz inmitten der grünen Umgebung etwas ganz Besonderes. „Ich arbeite sehr gerne hier, weil es eine abwechslungsreiche Tätigkeit in einer besonderen Atmosphäre ist“, sagt Bernd Jöchtl. Der 49-jährige Satteinser ist bereits seit mehreren Jahren im Wildpark-Kiosk beschäftigt: „Am meisten gefällt mir, dass wir viele Familien mit ihren Kindern zu Gast haben. Da ist immer was los.“ Ehrenamtliches Engagement Die Lebenshilfe Vorarlberg freut sich über Menschen, die sich ehrenamtlich für den guten Zweck engagieren. Auch für den Wildpark-Kiosk werden freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gesucht, die stunden- oder tagesweise das Team vor Ort verstärken wollen.

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Interessierte Personen können sich bei Christine Frick, Tel. 05523/506-100 44, E-Mail: christine.frick@lhv.or.at, informieren und anmelden.

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Vo r h a n g d e k o r a t i o n e n T a p e t e n W a n d b e s p a n n u n g S p a n n t e p p i c h e B o d e n b e l ä g e Polstermöbelwerkstätte Landrichterstraße 5 A - 6 8 3 0 R a n k we i l Tel. 0 55 22 / 44 6 02, Fax DW 18 s c h e r r e r. m @ a o n . a t 41


PANORAMA

Raiffeisenbank Feldkirch

Neue Öffnungszeiten Die Raiffeisenbank Feldkirch wird die Schalteröffnungszeiten ab 1. Juli 2013 adaptieren und somit mehr Zeit für die persönliche Beratung schaffen.

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1500 Euro für den Wildpark Die Änderung der Öffnungszeiten ist eine erste Konsequenz aus einer im Frühjahr durchgeführten Online-Befragung. Erfreulich viele Kunden haben sich daran beteiligt. Pro ausgefülltem Fragebogen wurde der Verein Wildpark, welcher sein 50-jähriges Bestehen feiern kann, mit 2 Euro unterstützt. Vereinsobmann Dr. Wolfgang Burtscher freute sich über die Spende in Höhe von 1500 Euro, welche ihm von VDir. Mag. Richard Erne überreicht wurde. n

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Durch die Änderung der Öffnungszeiten und den „langen Montag“ bis 18 Uhr in allen Bankstellen soll dem Wunsch der zahlreichen Grenzgänger entsprochen werden. Zudem profitieren Berufstätige

durch die frühere Schalteröffnung ab 13.30 Uhr. Aufgrund der minimalen Schalterfrequenz bleiben die Bankstellen Nofels, Tisis und Tosters ab Mitte des Jahres nachmittags von Dienstag bis Donnerstag geschlossen. Dringende Angelegenheiten können in den Bankstellen Altenstadt, Gisingen oder in der Zentrale Feldkirch erledigt werden. Nach vorheriger Terminvereinbarung von Montag bis Freitag zwischen 8 und 19 Uhr sind Beratungen in allen Bankstellen möglich.

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Info: 05522/3472-0 www.raibafeldkirch.at

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VEREINSLEBEN > Regine Allgäuer ist hauptverantwortlich für die Organisation der Staatsmeisterschaften im Waldstadion.

Leichtathletik Staatsmeisterschaften

18 Disziplinen in zwei Tagen Die Raiffeisen Turnerschaft Gisingen trägt am 27. und 28. Juli die Staatsmeisterschaften der österreichischen Leichtathleten im Waldstadion aus. Bei Regine Allgäuer laufen alle Fäden zusammen. Als Sportliche Leiterin der Turnerschaft zeichnet sie hauptverantwortlich für die Organisation dieser Großveranstaltung.

Es ist bereits die zweite Staatsmeisterschaft, die der Feldkircher Vorzeigeverein im heurigen Jahr austrägt. Am 10. März haben die Crosslauf-Staatsmeisterschaften stattgefunden. Die Raiffeisen Turnerschaft Gisingen hat österreichweit einen guten Ruf, was die Organisation von sportlichen Großevents betrifft. Die Staatsmeisterschaften 1968, 1990 und 2007 fanden im Waldstadion statt, ebenso die Staatsmeisterschaften im Mehrkampf und den Einzeldisziplinen 1998. Die 32-jährige Regine Allgäuer steht selbst zum fünften Mal an der Spitze des Organisationsteams, dem auch Wolfgang Maier, Dietmar Bertschler und Jürgen Schatzmann angehören und sieht der Veranstaltung recht gelassen entgegen. Österreichs beste Leichtathleten Ca. 250 Teilnehmer werden erwartet: Topathleten, Nachwuchshoffnungen und einige Vorarlberger Medaillenanwärter wie die Sprinterinnen Doris Röser und Rosalie Tschann, Hürdenläufer Philipp Huber von der TS Gisingen FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

oder 7-Kämpferin Raffaela Dorfer. „Die Staatsmeisterschaften sind Pflichttermin für alle, die Richtung Weltmeisterschaft unterwegs sind“, erklärt Regine Allgäuer, selbst mehrfache Landesmeisterin u.a. über 400 m Hürden. 10 Laufdisziplinen, Hammerwerfen, Hochsprung, Dreisprung, Stabhochsprung, Weitsprung, Diskusbewerbe, Kugelstoßen und Speerwerfen werden an den zwei Wettkampftagen ausgetragen. Damit alles reibungslos funktioniert, sind 80 bis 100 Helfer im Einsatz. Darunter 40 geprüfte Kampfrichter. „Knapp drei Viertel der Kampfrichter stammen aus unserem Verein“, erklärt die Organisatorin nicht ohne Stolz. So

Regine Allgäuer >> Geb. 13.1.1981 >> Sportliche Leiterin der Raiffeisen Turnerschaft Gisingen seit 2010 >> Seit 1995 Vereinsmitglied >> Sportliche Erfolge: Gold in der 3 x 800 m Staffel U16, mehrere Landesmeistertitel (u.a. 400 m Hürden) >> Seit 2001 Trainerin im Verein Raiffeisen Turnerschaft Gisingen Präsident: Hans-Jürgen Steiner Homepage: www.ts-gisingen.at

Österreichische Leichtathletik Staatsmeisterschaft im Waldstadion Samstag, 27. Juli, 15.00–20.30 Uhr Sonntag, 28. Juli, 9.00–15.00 Uhr Finalläufe „Schnellster Feldkircher“: 27. Juli, 15.30 Uhr, und 28. Juli, 11.15 Uhr

kann die Turnerschaft Großveranstaltungen fast eigenständig durchführen. Regine Allgäuer hat eine lange Liste vor sich liegen, was noch alles erledigt werden muss, bevor die Wettkämpfe starten können: Einladungen verschicken, die Musik zur Eröffnung organisieren, kontrollieren ob alle Anlagen und Sportgeräte den aktuellen Vorschriften entsprechen, z.B. die 4 kg Kugeln das exakte Gewicht und den zulässigen Durchmesser haben. Startunterlagen für jeden der 250 Sportler und die Trainer, aber auch Unterlagen für die 40 Kampfrichter müssen vorbereitet sein. Bänke, Tische, Mülltrennsysteme, Absperrgitter, festliche Beflaggung und nicht zuletzt genug Sonnenschirme. Die größte Herausforderung für Regine Allgäuer: „Den Überblick zu bewahren – vom Milchdrink für die Bewirtung über den Zeitplan bei den einzelnen Wettkämpfen bis zu den Siegerehrungen.“ Am Tag der Veranstaltung ist sie schließlich Ansprechperson für alle und jeden. „Ich packe dann dort mit an, wo gerade Hilfe gebraucht wird.“ Akribische Vorbereitung Unvorhergesehenes passiere relativ selten – dank akribischer Organisation im Vorfeld! Da kommt ihr vielleicht auch ein bisschen ihre berufliche Tätigkeit in der Finanzabteilung der Stadt Feldkirch zugute. An kleine Hoppalas kann sie sich mit einem Schmunzeln erinnern. Als sich z.B. bei einem Wettkampfstart 43

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VEREINSLEBEN

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die Pausenmusik am Stadionlautsprecher nicht mehr abstellen ließ. Oder die Athleten zu wenig Nadeln bekommen hatten, um ihre Startnummer an Brust und Rücken zu befestigen. Natürlich kann es auch Probleme mit der Technik, z.B. der Zeitnehmung geben. Dann sind jedoch entsprechende Fachleute im Stadion vor Ort und mit ein wenig Verzögerung kann das straffe Programm dann fortgesetzt werden. Technisch hervorragend ausgerüstet Eine hohe Latte setzt sich die Raiffeisenturnerschaft Gisingen, was die technische Ausstattung zur Abwicklung der Meisterschaften betrifft: „Unser Ziel ist es, dass wir unter den nicht professionellen Ausrichtern solcher Veranstaltungen österreichweit die besten sind“, betont die Sportliche Leiterin. So ist die Turnerschaft der bislang einzige Verein in Österreich, der an jeden Teilnehmer eine Startkarte ausgibt, auf der Name, Startnummer und ein Strichcode vermerkt sind. An der Meldestelle wird der Strichcode gescannt und damit sind alle Daten sofort im System erfasst. Die aktuellen Ergebnisse eines Wettbewerbs können mittels QR-Code, der an verschiedenen Stellen im Stadion angebracht ist, aufs Handy geladen werden. „Diese Möglichkeit wurde beispielsweise gerne genutzt, als die Stadionanzeige einmal kurzfristig nicht funktioniert hat“, erklärt Regine Allgäuer. Zudem infomiert ein Live-Ticker auf der Vereinshomepage über alle erfassten Zeiten und Weiten bei den Wettbewerben – 44

ebenfalls in Echtzeit. Die Anzahl der Stunden, die Regine Allgäuer und ihre Vereinskollegen für die Organisation der Staatsmeisterschaften aufwenden, lassen sich nicht wirklich erfassen. „Uns ist wichtig, dass wir Werbung für den Leichtathletiksport machen. Und natürlich, dass wir Einnahmen für unseren Verein erwirtschaften. Mit diesem Geld ermöglichen wir u.a. unseren jungen Sportlern die Teilnahme an Wettkämpfen in ganz Österreich.“ Die eigene Begeisterung weitergeben Das ganze Jahr über steht Regine Allgäuer vier bis fünf Mal die Woche im Stadion, um den Nachwuchs, aber auch die Allgemeine Klasse zu trainieren. Sie selbst ist als Schülerin zufällig zur Leichtathletik gekommen. Als Teilnehmerin beim Bewerb „Schnellster Feldkircher“ wurde sie von Vereinsverantwortlichen angesprochen und hat gleich im ersten Jahr bei den Österreichischen Schülermeisterschaften in der 3 x 800 m Staffel Gold geholt. Seither hat sie die Leichtathletik nicht mehr losgelassen: „Mich fasziniert die Vielseitigkeit der Disziplinen. Es braucht Schnelligkeit, Koordination, Kraft, Mut und Ausdauer.“ Und wenn zu alldem noch Organisationstalent dazu kommt und die Fähigkeit, andere zu motivieren, dann gehört man – wie Regine Allgäuer – zu jenen Menschen, die ihre Begeisterung an junge Sportler weitergeben und dazu beitragen, dass Feldkircher Vereine zu den besten gehören. n

Schon was vor in der letzen Ferienwoche? Vom 2. bis 5. September dreht sich im Sportzentrum Reichenfeld alles um das Thema Handball und Ballsportarten. Jeweils von 10 bis 16 Uhr haben Handball-Einsteiger, aber auch Vereinsspieler mit Handballerfahrung die Möglichkeit, diese schnelle und attraktive Sportart kennenzulernen bzw. ihr Können weiter zu verbessern. Das Vorarlberger Handball & Fun Camp wird vom Handballclub JCL BW Feldkirch organisiert und richtet sich an Buben und Mädchen im Alter von sieben bis 14 Jahren. Das Camp wird von ausgebildeten Trainern und Pädagogen geleitet. Auch englischsprachige Einheiten werden angeboten. Für Training und Spiel stehen mehrere Hallen und Plätze zur Verfügung: zwei Handballhallen mit internationalen Standards, kleinere Hallen für Techniktraining, ein Freiluftcourt und Rasenplatz sowie eine Beachvolleyballanlage. 3. Vorarlberger Handball & Fun Camp vom 2. bis 5. September 2013 täglich von 10 bis 16 Uhr im Sportzentrum Reichenfeld Kosten: 129 Euro. Ermäßigung für Spark7 und Sparefroh Clubmitglieder sowie Geschwisterrabatt.

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Anmeldung und Informationen: www.handball-feldkirch.at oder bei christoph.khueny@me.com.

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VEREINSLEBEN

Ein „bewegter“ Schultag an der HAK/HAS

Interaktiv anstatt frontal Auf ihrem Weg durch Österreich besuchte die spark7 SLAM Tour heuer wieder Schulen in Vorarlberg. Dabei machte sie auch Station in der HAK/HAS Feldkirch und brachte qualitative Workshops von Sport- und Sprach-Experten in die Klassenzimmer.

Ziel der spark7 SLAM Tour ist es, Schülerinnen und Schülern nachhaltig Freude an der Bewegung zu vermitteln und neue Wege im Fremdsprachenerwerb aufzeigen. An diesem außergewöhnlichen Schultag trat Interaktivität anstelle von Frontalunterricht und begeisterte Schüler gleichermaßen wie Lehrer. n

spark7 SLAM Tour – ein abwechslungsreicher Schultag abseits des klassischen Unterrichts.

v.li.: Thomas Humml (A.S.T.), Prok. DI Wolfgang Müller (A.S.T.), Alois Dolensky (s Wohnbank), Patrick Lindl und Michael Hepberger (Sparkasse Gisingen)

Erfolgreicher Gisiger Wohnfrühling Zum „3. Gisiger Wohnfrühling“ haben das Team der Sparkasse Gisingen und die A.S.T. Baugesellschaft mbH eingeladen. Zahlreiche Interessierte aus dem ganzen Bezirk nutzten die Gelegenheit und machten sich persönlich ein Bild über aktuelle Wohnprojekte in Feldkirchs größtem Stadtteil. Die Wohnbauspezialisten der Gisinger Sparkasse, Patrick Lindl und Filialleiter Michael Hepberger MBA sowie Alois Dolensky von der s Wohnbank informierten zusammen mit Thomas Humml und Prok. DI Wolfgang Müller von A.S.T. aus erster Hand über attraktives Wohnen im Grünen in Gisingen. n

Das Streben nach Erfolg – Vom Unternehmer zum Top-Unternehmer Unternehmerpersönlichkeiten aus ganz Vorarlberg trafen sich bei der Veranstaltung „Das Streben nach Erfolg“ in der Sparkasse Feldkirch. Marc Giradelli sprach dabei über (Grenz-)Erfahrungen in seiner langjährigen Laufbahn als Profisportler und seiner heutigen Tätigkeit als Unternehmer. Dr. Herbert Loos gab in seinem Vortrag Einblicke in die Geheimnisse des wirtschaftlichen Erfolgs und zeigte auf, wie aus Unternehmern „Top“-Unternehmer werden. (v.l.): VDir. Anton Steinberger, Dr. Herbert Loos, BL Hannes Fehr (Sparkasse Feldkirch), Marc Girardelli sowie VDir. Ronald Schrei

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MENSCHEN

zehn Verdienstzeichen und Ein ehrenring wurden am 24. mai verliehen

Feldkircher ausgezeichnet Im März stimmte die Stadtvertretung darüber ab, welche Persönlichkeiten dank ihrer Verdienste Ehrenzeichen bekommen sollen. In feierlicher Atmosphäre wurden diese am 24. Mai beim Vereinsvorständeempfang überreicht.

Nofels wurde Mandi Lang das Verdienstzeichen in Gold verliehen.

wurde ihm das Verdienstzeichen der Stadt Feldkirch in Gold verliehen.

Robert Domig Robert Domig wurde mit dem Verdienstzeichen in Gold für seinen vorbildlichen Einsatz um ein soziales Feldkirch und für die besonderen Verdienste als langjähriger Obmann des Krankenpflegevereins Nofels ausgezeichnet.

Manfred Getzner Manfred A. Getzner wurde der Ehrenring der Stadt Feldkirch für seinen beispielhaften Einsatz auf dem Gebiet der Heimatpflege, der Musikpflege und Musikforschung, für sein Engagement für die Dompfarre St. Nikolaus und für die ganz besonderen Verdienste um den Ausbau und die Qualitätssteigerung des Schattenburgmuseums sowie für die Erstellung zahlreicher wichtiger stadtgeschichtlicher Publikationen verliehen.

Markus Kevenhörster Für den beispielhaften Einsatz auf dem Gebiet der Heimatpflege und für die besonderen Verdienste um die Pflege und Erhaltung der Tostner Burg erhielt Markus Kevenhörster das Verdienstzeichen der Stadt Feldkirch in Gold.

Feuerwehrkommandanten Den ehemaligen Feuerwehrkommandaten >> Erich Lercher, >> Herbert Müller, >> Franz Telfser, >> Ewald Spalt, >> Hans Morscher und >> Anton Zimmermann wurde das Verdienstzeichen in Gold für den beispielhaften Einsatz um die Gemeinschaft und für besondere Verdienste um das Feuerwehrwesen in Feldkirch überreicht.

Hermann „Mandi“ Lang Für den vorbildlichen Einsatz um das Musikleben in Feldkirch und für die besonderen Verdienste als langjähriger Obmann des Gesangsvereins Frohsinn

Josef Mähr Josef Mähr ist seit 40 Jahren Vorstandsmitglied beim Skiverein Altenstadt. Für seine besonderen Verdienste als Funktionär und Förderer des Sports

Mit zehn Verdienstzeichen in Gold und einem Ehrenring wurden im Pförtnerhaus nachfolgende Personen ausgezeichnet, die sich besondere Verdienste für die Stadt Feldkirch oder für das allgemeine Wohl erworben haben.

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Bürgermeister Berchtold überreicht Manfred Getzner den Ehrenring der Stadt Feldkirch.

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MENSCHEN

Unsere auflösung zum strassennamen-quiz der märzausgabe

Unterbergers Erfolgsgeschichte Vom Buchhändler zum Ehrenbürger – so lässt sich die Erfolgsgeschichte von Franz Unterberger in wenigen Worten zusammenfassen. Sein Wirken war jedoch viel umfangreicher.

Franz Unterberger wurde 1870 in Kirchbach in Kärnten geboren. Nach seiner Ausbildung als Buchhändler in Kärnten und in Deutschland übernahm er 1895 die Filiale der Wagnerschen Universitätsbuchhandlung in Feldkirch, die er 1905 in die Verlagsbuchhandlung Franz Unterberger überführte. Seit 1900 war er Mitglied der Feldkircher Stadtvertretung, von 1902 bis 1904 und von 1909 bis 1914 Magistratsrat.

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1914 erfolgte die Wahl zum Bürgermeister. Während des Ersten Weltkrieges gelang es ihm, über Kontakte nach Deutschland die trostlose Ernährungslage der Feldkircher Bevölkerung durch den Aufkauf und Import von Lebensmitteln zu verbessern. Für seine Verdienste wurde er 1919 zum Ehrenbürger ernannt. Von 1923 bis 1930 war er Nationalratsabgeordneter. 1934 bis 1936 war Franz Unterberger Landesrat für Handel, Gewerbe und Industrie. Zwischen 1934 und 1938 übte er nochmals das Amt des Bürgermeisters aus, bis ihn die Nationalsozialisten nach dem Anschluss absetzten. Auch innerhalb der Vorarlberger Handels- und Gewerbekammer war er aktiv, von 1931 bis 1936 war er deren Präsident. Franz Unterberger verstarb 1954. An ihn erinnern eine Straße in Tosters

und ein Espresso Bar in der Altstadt, die in den ehemaligen Räumen seiner Buchhandlung untergebracht ist. Beide tragen seinen Namen. n

Franz Unterberger (1870 – 1954) war Buchhändler und Feldkircher Bürgermeister.

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MENSCHEN

jubilare im Juni, Juli, august und september 2013

Die Stadt Feldkirch gratuliert Geburtstage

80.

>> Bettega Magdalena, Levis >> Schweigkofler Katharina, Altenstadt >> Allgäuer Paula, Gisingen >> Gruber Rupert, Gisingen >> Kreuzer Ingrid, Tosters >> Moritz Augustin, Tisis

85.

>> Jussel Adele, Levis >> Huemer Johann, Gisingen >> Weber Franz, Gisingen >> Herkner Margit, Tosters >> Bettin Richard, Tisis >> Arnold Erna, Tosters

90.

>> Jele Margarethe, Feldkirch Stadt >> Dr. Güde Herta, Altenstadt >> Nikolatti Rudolf, Gisingen >> Felder Notburga, Nofels >> Blenke Gisela, Tosters >> Gsteu Anna, Tisis

93.

98.

94.

Goldene Hochzeit >> Ilse und Arnold Meier, Gisingen >> Maragrete und Hermann Sturm, Tosters >> Maria und Helmut Wolf, Tisis

95.

Diamantene Hochzeit >> Hildegard und Anton Gangl, Nofels >> Elvira und Josef Fehr, Tosters

>> Allgäuer Karoline, Gisingen >> Zimmermann Cäcilia, Nofels

>> Dein Ilse, Feldkirch Stadt >> Ammann Otto, Levis >> Huber Theresia, Tosters >> Grömer Agnes, Tisis

>> Peter Anna, Nofels

96.

>> Weber Waltraud, Feldkirch Stadt

97.

>> Madel Agnes, Nofels

>> Frummelt Josefa, Tisis

Eiserne Hochzeit >> Elvira und Herbert Kathan, Tisis

>>

Jubiläen und Geburtstage werden nur dann veröffentlicht, wenn die Jubilare ihre ausdrückliche Zustimmung gegeben haben (Tel. 304-1246).

91.

>> Tamberger Georg, Gisingen >> Neumayer Erna, Gisingen >> Selb Klaudia, Tisis

92.

>> Kuster Oskar, Gisingen >> Gieger Herta, Nofels >> Stalzer Sieglinde, Tosters

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MENSCHEN

alles gute ...

… zur Goldenen Hochzeit am 23. Februar: Werner und Anna Walser aus Gisingen

... zum 90. Geburtstag am 5. März: Paula Fasser aus Tisis

... zum 90. Geburtstag am 10. März: Berta Stengele aus Tosters

... zur Goldenen Hochzeit am 16. März: Herbert und Edeltraud Primus aus Gisingen

... zum 90. Geburtstag am 25. März: Josef Düringer aus Tisis

... zum 90. Geburtstag am 4. April: Gertrude Sprenger aus Gisingen

... zum 90. Geburtstag am 10. Apil: Reingard Blum aus Levis

... zum 90. Geburtstag am 12. April: Karl Platzer aus Gisingen

... zur Goldenen Hochzeit am 16. April: Hermann und Margarethe Pitzl aus Altenstadt

... zur Diamantenen Hochzeit am 25. April: Helmut und Mathilde Herschmann aus Tisis

... zum 90. Geburtstag am 20. April: Dr. Elfriede Fischer aus Feldkirch

... zum 100. Geburtstag am 2. Mai: AltStadtrat Hans Zraunig aus Gisingen

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ERWIN WEHINGERS LETZTE SAISON IM SCHWIMMBAD FELSENAU

„Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht“ Erwin Wehinger war 25 Jahre lang Bademeister mit Leib und Seele. Er spricht über die Faszination seines Berufes, wie er selbst nun seinen Ruhestand angehen will und dass er dem Schwimmbad Felsenau in jedem Fall erhalten bleiben wird. Das Gespräch führte Regina Pröckl.

weil in der langen Zeit viele wunderbare Freundschaften entstanden sind. Es wird ein großer Einschnitt in mein Leben sein, da mich die Arbeit hier geprägt hat und sich meine Sommer immer nur in der Felsenau abgespielt haben. Was mich tröstet ist, dass ich jederzeit als ganz normaler Badegast in die Felsenau kommen kann und die Aussicht, dass ich eventuell hie und da im Rahmen einer geringfügigen Anstellung aushelfen darf.

Erwin, das ist heuer deine 25. Saison als Bademeister im Schwimmbad Felsenau und auch deine letzte. Was ist das für ein Gefühl? Nach dieser Saison verabschiede ich mich als Bademeister nicht wie all die Jahre zuvor für eine gewisse Zeit von meinen Badegästen, sondern endgültig und da schwingt doch sehr viel Wehmut mit. Es fällt auch deshalb schwer,

Was hat dich eigentlich bewogen, Bademeister zu werden? Das war Zufall – wenn man so will. Ich war ursprünglich als Schulwart in der Oberau angestellt und musste ab und an als Bademeister einspringen. Da habe ich dann gemerkt, dass mir diese Aufgabe viel mehr zusagen würde. Altbürgermeister Heinz Bilz hat sich dafür stark gemacht, dass ich diese Chance bekomme. Nachdem ich die Ausbildung zum Bademeister und verschiedene andere

... zum 90. Geburtstag am 3. Mai: Olga Nitschmann aus Tosters

... zur Goldenen Hochzeit am 4. Mai: Martin und Rosa Ehrne aus Gisingen

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Erwin Wehinger - seit einem Viertel Jahrhundert Bademeister in der Felsenau

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... zum 90. Geburtstag am 12. Mai: Ernst Walser aus Tosters

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Kurse belegt hatte, war der Weg frei und ich bin bis zum heutigen Tag dankbar, dass ich diese Möglichkeit hatte. Dein erster Arbeitstag als Bademeister – was ist dir besonders in Erinnerung geblieben? Mein erster Arbeitstag war wie ein Sprung ins kalte Wasser. Mein Vorgänger hat mir wenig Informationen mit auf den Weg gegeben. Das hätte ich mir anders gewünscht. Und es sind in der Anfangszeit leider auch Pannen passiert, wie beispielsweise, als das Wasser im Becken „umgestanden“ ist. Ich war der Meinung, alle Wasserwerte unter Kontrolle zu haben, bis mich ein Badegast aufmerksam machte, dass man den Grund des Beckens nicht mehr sehen konnte. Wie es der Zufall wollte, war gerade zu dieser Zeit ein Servicetechniker für die Wasseraufbereitungsanlage vor Ort. Beim Nachmessen der Werte mussten wir dann feststellen, dass meine Geräte nicht richtig funktioniert haben. Wir konnten das Malheur dann recht schnell durch die Zugabe von Frischwasser beheben. 25 Jahre Schwimmbad Felseau, was waren die größten Veränderungen für dich? Die Felsenau galt sehr lange als „kaltes Bad“ (Anm. der Red.: wird mit Quellwasser aus dem Samintal gespeist). Da kam die Installation der Solaranlage wirklich gelegen. Heute sind wir eines der wärmsten Bäder Vorarlbergs. Natürlich hat auch der Einbau des Grander-Wasser-Aufbereitungsgeräts sehr zur Qualitätsverbesserung beigetragen. Du warst es, der den Hautvorsorgetag in Zusammenarbeit mit dem Team um Prof. Dr. Strohal und der Krebshilfe Vorarlberg ins Leben gerufen hat. Wie kam es dazu? Ein Badegast ist vor einigen Jahren mit der Idee zu mir gekommen, ob es FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

denn ich möglich wäre, den Gästen im Schwimmbad eine Hautvorsorge anzubieten. Diese Idee fand ich richtig gut und hab daraufhin umgehend das Gespräch mit Prof. Strohal gesucht, der sich auch gleich bereit erklärt hat, einen solchen Hautvorsorgetag durchzuführen. Nach anfänglich eher zurückhaltender Beteiligung ist diese kostenlose Untersuchung mittlerweile im ganzen Land bekannt und es herrscht reger Andrang. Manchmal sogar so viel, dass wir Leute wieder wegschicken müssen. Du bist in deiner Funktion als Bademeister weit mehr als nur Aufsichtsperson. Mitunter musst du auch mal als Sanitäter einspringen ... Ja, es kommt öfter vor, dass sich Kinder kleinere Schürfwunden zuziehen. Am besten hilft dann ein kleines buntes Pflaster. Bei Bienenstichen oder Sonnenbrand verwende ich gerne homöopathische Salben und Globuli. Diese sind für den Badegast völlig ungefährlich und helfen gut: Die behandelten Personen fragen dann oft ganz bewusst nach homöopathischen Mitteln – nicht nur bei uns im Schwimmbad. Während der Vorbereitungsarbeiten für die neue Saison sieht man dich auch als Maler im Einsatz. Dein zweites Steckenpferd? Nein, ich mache das aus demselben Grund, aus dem jeder von uns seine Wohnung oder sein Haus schön herrichtet – einfach um mich darin wohlzufühlen. Das mittlerweile 110 Jahre alte Schwimmbad ist das älteste in Vorarlberg und steht unter Denkmalschutz. Bei einem Bad wie der Felsenau sind mehr „kosmetische“ Arbeiten nötig als in einem modernen Bad. Hier ist noch sehr viel Holz verarbeitet, das es zu streichen und zu pflegen gilt. Ich habe eine genaue Vorstellung davon, wie das Bad auszusehen hat und daran arbeite

ich mit Freude. Der Dank dafür sind zufriedene Kunden. Viele meinen ja, das Schwimmbad Felsenau wäre vor allem etwas für Senioren. Was sagst du dazu? Unser Publikum besteht ebenso aus Familien mit Kindern – teilweise schon in zweiter und dritter Generation, aus jungen Erwachsenen und eben auch aus Senioren. Natürlich schätzen und genießen die älteren Menschen die ruhigere Atmosphäre. Unsere Senioren haben sogar einen Felsenau-Club gegründet. Über die Wintermonate treffen sie sich alle 14 Tage im Café Schnell und freuen sich, wenn dann Ende April das Bad wieder öffnet. Das Schwimmbad Felsenau hat viele Stammkunden, die über Jahrzehnte ins Bad kommen ... Ja, wir haben Familien, die schon über Generationen zu uns zum Schwimmen kommen. Es ist schön mitanzusehen, wie sie heranwachsen. Erst süße kleine Kinder, dann kommen sie mit ihren Freundinnen und Freunden und bevor man sich versieht, schieben sie selbst einen Kinderwagen vor sich her. Fantastisch, wenn man das miterleben darf. 51

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MENSCHEN

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Du konntest im März diesen Jahres deinen 60. Geburtstag feiern. Wie ist es dir gelungen, dich so fit zu halten? Ich glaube, es ist meine generelle Einstellung zum Leben. Ich denke positiv und bin dankbar, dass ich hier mein Hobby zum Beruf machen konnte. Dieses Panorama und der Blick auf die glatte Wasseroberfläche am Morgen sind unbezahlbar und machen mich glücklich. Jeden Tag bitte ich auch um Schutz und Führung, was mir sehr oft bei meiner Arbeit geholfen hat. Das hat sich dann daran gezeigt, dass ich oft intuitiv genau dort war, wo ich gebraucht wurde. Beispielsweise als ein Mann aufgrund eines allergischen Schocks in der Toilette lag. Eigentlich hätte ich ganz was anderes machen sollen, aber mein Bauchgefühl sagte mir:„Schau mal nach, da stimmt was nicht.“ Hast du schon Pläne für deine viele Freizeit, die der Ruhestand nun bringen wird? Nein, ich habe keine konkreten Pläne. Ich lasse alles auf mich zukommen und lass mich überraschen, was die Zeit mit sich bringt. Ich lebe im Hier und Jetzt. 52

Patrick Hammerle wird dein Nachfolger in der Felseau – was gibst du ihm mit auf den Weg? Patrick ist für mich der geeignete Mann für diese Position. Er konnte sich schon mit den Gegebenheiten in der Felsenau vertraut machen, wenn er als meine Vertretung hier seinen Dienst verrichtet hat. Er soll und muss seine eigenen Erfahrungen machen. Ich werde ihm aber – wenn er mich braucht – mit Rat und Tat zur Seite stehen. Was ich ihm mit auf den Weg geben möchte ist, auf die Menschen, ihre Bedürfnisse und Wünsche einzugehen. Ich möchte die Gelegenheit unseres Gesprächs aber auch nutzen, danke zu sagen: meiner Familie und insbesondere meiner Frau für die Unterstützung und das Verständnis über die ganzen Jahre. Ein besonderes Dankeschön natürlich auch meiner Kollegin und guten Freundin, Ramona Hopp und nicht zu vergessen, Olga und Kurt Richter vom Kiosk, mit denen ich sehr viele schöne Augenblicke erleben durfte. Bedanken möchte ich mich auch bei allen anderen Mitarbeitern, Vorgesetzten und natürlich auch bei der Stadt Feldkirch und der Marktgemeinde Frastanz, dass sie mich immer unterstützt haben. n FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2013


VERANSTALTUNGEN

Humanismus in Feldkirch und seine Schätze bühne für nachwuchskünstler & abschlussshow

Gauklerfestival im Juli Zauberer, Musikanten, Akrobaten und Jongleure verwandeln die Montfortstadt Ende Juli in ein fröhliches und lebenslustiges Freilufttheater.

Am 26. und 27. Juli ist Straßenkunst in der gesamten Altstadt Feldkirchs angesagt. Höhepunkt ist die große Abschluss-Show am Sparkassenplatz am Samstag ab 19.30 Uhr. Aus der ganzen Welt kommen Gaukler nach Feldkirch, um ihre Kunststücke aufzuführen. Zwei Tage lang werden Einzelkünstler bzw. Gruppen die Montfortstadt in eine Welt der Attraktionen und Illusionen entführen. Verrücktes, Schräges, Lautes, aber auch Leises ist zu erleben. Nicht nur Kinder lassen sich in den Bann der Gaukler ziehen, auch Erwachsene sind fasziniert und begeistert. Auftrittsorte in der Innenstadt Beim Feldkircher Gauklerfestival gibt es keine Bühnen und keine großen Verstärkeranlagen, dafür aber zwölf fixe Auftrittsorte, die von morgens bis abends von den verschiedensten Gauklern bespielt werden. Einfach durch die Montfortstadt spazieren und Straßenkunst vom Feinsten genießen. Die Gaukler beim Feldkircher Gauklerfestival erhalten keine fixe Gage, sondern eine Nächtigungsmöglichkeit FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

und ein kleines Taschengeld. Gaukler leben vom und mit dem Publikum, dazu gehört neben dem Mitmachen bei Darbietungen und dem Applaudieren auch das Spenden von Hutgeld. Bühne für junge Talente Am Samstag, dem 27. Juli, dürfen sich Nachwuchsgaukler auf einem eigens reservierten Spielplatz von 14 bis 17 Uhr als Gaukler versuchen. n Feldkircher Gauklerfestival 26. und 27. Juli 2012 Fr, 26. Juli, 14 bis 23 Uhr Sa, 27. Juli, 10 bis 19 Uhr Große Abschluss-Show am Sparkassenplatz ab 19.30 Uhr Kinderparadies in der Neustadt mit Kinderschminken, Figurentheater, Akrobatikshows, Seilartistik, Zauberkünstlern, Clowns, Jongleuren, Verkaufsständen mit Jonglierartikeln, Leckereien usw.

Am 20. Juni findet um 18 Uhr eine Themenführung zum Humanismus statt. Die Zeit des Humanismus war das Goldene Zeitalter, in dem die Stadt Feldkirch ihre politische und kulturelle Blüte erreichte. Hier lebte und wirkte nicht nur eine Vielzahl von Humanisten, auch das Leben der Stadt wurde von diesem Geist beeinflusst. Die Humanisten kauften und sammelten Bücher zum allgemeinen Nutzen, sie verliehen sie und machten sie der Öffentlichkeit zugänglich. Einige haben nach ihrem Tod ihre Bücher der Stadt Feldkirch vermacht. Lassen Sie sich entführen in eine aufregende Zeit des Aufbruchs, der neuen Ideen und eines weltoffenen Geistes! Gehen Sie mit auf Spurensuche in der Stadt und der Stadtbibliothek, wo Stadtbibliothekar Dr. Hans Gruber einige dieser kostbaren Schätze zeigen und erklären wird. Treffpunkt Tourismuscounter, Palais Liechtenstein Dauer: ca. 1,5 Stunden Kosten: Erwachsene: 4 Euro Kinder und Jugendliche: 2 Euro

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Informationen und Anmeldung: Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch, Palais Liechtenstein, Schlossergasse 8, Tel. 734 67, tourismus@feldkirch.at oder direkt unter v-ticket.at

Alle Themenführungen gibt es hier: QR-Code scannen und Infos zu Führungen auf dem Smartphone erhalten.

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VERANSTALTUNGEN

termine im juni, juli, august und september 2013

Für Seniorinnen und Senioren Donnerstag

18. JULI 12.00: ESV Tennisplatz Levis Mittagsgrill, Anmeldung bis 11. Juli bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91 Dienstag

Feldkircher Seniorenbund Ansprechperson: Rudolf Neumayer, Tel. 726 53

27. AUGUST 8.00: Abfahrt Busplatz Tagesausflug Bergfrühstück in Brand mit Wandermöglichkeit, Anmeldung bis 19. August bei Resi und Rudolf Neumayer

Donnerstag

27. JUNI 8.00: Abfahrt Busplatz Tagesausflug nach Samnaun und Besichtigung Schloss Landeck Anmeldung bei Resi und Rudolf Neumayer bis 21. Juni Donnerstag

4. JULI ESV Tennisplatz Levis Landestennismeisterschaft Programm im Jahrbuch des Vorarlberger Seniorenbundes, Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91 Freitag

5. JULI Landestreffen des Vorarlberger Seniorenbundes in Dalaas, Programm im Jahrbuch des Vorarlberger Seniorenbundes Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91

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kirch zu Ausflug und Wanderung auf den Diedamskopf Donnerstag

27. JUNI 14.30: Bibelstunde mit Mag. theol. Maria Ulrich-Neubauer im Pfarrhaus Dienstag

2. juli 9.00: Abfahrt Katzenturm, Bus Linie 73 zur Wanderung Faschina (Blumenlehrpfad) Dienstag

3.–7. September

HERBSTFAHRT IN DIE WACHAU Besuche im Weinviertel, Znaim, Donauschifffahrt und Wienausflug, Programm auf Anfrage, Anmeldung bis 5. August bei Resi und Rudolf Neumayer

16. JULI 9.00: Abfahrt Bahnhof Feldkirch zur Wanderung Bregenz – Achmündung – Hard Dienstag

30. juli 8.09: Abfahrt Bahnhof Feldkirch zur Wanderung Brand – Parpfienz (Barfußweg)

Donnerstag

12. SEPTEMBER 9.00: Treffpunkt Milchhof Radsternfahrt nach Koblach Programm im Jahrbuch des Vorarlberger Seniorenbundes, Anmeldung bei Renate Huber, Tel. 0699/197 147 91

Dienstag

18. JUNI 8.00: Abfahrt Bahnhof Feld-

27. AUGUST 9.00: Abfahrt Bahnhof Feldkirch zur Wanderung Bregenz – Oberstadt – Gebhardsberg Dienstag

10. SEPTEMBER 9.00: Abfahrt Bahnhof Feldkirch zur Wanderung Hittisau – Engenlochschlucht

Seniorenrunde gisingen Ansprechperson: Julitha Hilby, Tel. 376 59 Dienstag

25. JUNI 14.00: Grillfest im Pfarrheim Dienstag

10. SEPTEMBER 14.00: Jassen und Spielen im Pfarrheim

Dienstag

13. AUGUST 8.00: Abfahrt Katzenturm, Bus Linie 73 zur Wanderung Raggal – Stausee – St. Gerold Donnerstag

seniorenrunde tisis Ansprechperson: Dr. Arnold Lins, Tel. 761 06

Dienstag

22. august 13.30: Abfahrt Kirche zur Ausfahrt nach Oberriet zur Knotenlöserin Anmeldung erforderlich

pensionistenverband ortsgruppe feldkirch Ansprechperson: Rosmarie Kirschner, Tel. 771 45 Täglich

Wandern mit heimo 8.00: ab Gisingen Viehgatter, eine ca. einstündige Wanderung

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VERANSTALTUNGEN

Familiengottesdienst zum Schulbeginn

gemütlicher Runde fröhlich sind und miteinander reden möchten

Donnerstag

sozialkreis nofels Ansprechperson: Christl Müller, Tel. 703 97

Jeden Mittwoch

Donnerstag

jassen hält jung 14.00: im Nichtraucherraum Wer gerne mitjassen möchte, ist hier herzlich willkommen.

12. SEPTEMBER Landeswandertag Diedamskopf – nach Schoppernau

14. Juni–13. September

Sommerpause Jeden Dienstag

HOBBYKEGELN 10.00–14.30: Gasthaus Krone, Koblach-Straßenhäuser

Sozialkreis tosters Ansprechperson: Helga Metzler, Tel. 783 81

Jeden Mittwoch bis September

NORDIC WALKING 8.00–9.00: ab Milchhof Gisingen Jeden Donnerstag

JASSEN 14.00–18.00: Gasthaus Löwen in Nofels

Evangelische Pfarrgemeinschaft feldkirch Alle Veranstaltungen in der Evangelischen Pauluskirche, Bergmanngasse 2 Anprechperson: Barbara Wedam, Tel. 0699/112 054 32 Freitag

21. JUnI 19.00: Bastelkreis im Gemeindesaal

Dienstag

25. juni 11.00: Abfahrt Kirchplatz zum Abschlussausflug Höchst – Bildstein Informationen im Pfarrblatt

sozialkreis levis Ansprechperson: Roswitha Avedikian, Tel. 396 37 Jeden zweiten Dienstag im Monat (ab 10. September)

seniorennachmittag 14.00: Pfarrsaal

Sonntag

8. SEPTEMBER 9.30: Gemeindefest und FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

Dienstag

11. juni 14.30: Abschlussfest im neuen Pfarrzentrum und Dankgottesdienst in der Klosterkirche

Vorarlberger seniorenring Ortsgruppe Feldkirch Ansprechperson: Werner Danek, Tel. 0699/128 562 17

Seniorenreferat der stadt Feldkirch Anmeldung: Tel. 304-12 32 Freitag

21. JUNI 14.00: Schulung „Elektrofahrrad“ bei der Vorarlberghalle

Seniorenbörse feldkirch Senioren helfen Senioren, jeweils montags von 9.00–11.00 Kontaktstellen: Gisingen, Levis Altenstadt, Stadt Bäckerei Café Montfort, Tel. 0664/611 86 05

Donnerstag

gesunder lebensraum gisingen Anfragen zu allen Veranstaltungen des Gesunden Lebensraumes Gisingen unter Tel. 0650/928 00 93

Jeweils Mittwoch

10. JULI, 14. AUGUST UND 11. SEPTEMBER 15.00: Seniorennachmittag im Gemeindesaal

katholische frauenrunde altenstadt Ansprechperson: Margarethe Mayer, Tel. 781 64

22. AUGUST Tagesausflug nach Damüls

20. JUNI Weinwanderung im Vorderland mit Führung

Nofels Café Haus Nofels, Tel. 0664/611 86 02

Freitag

tisis Bücherei in der Volkschule, Tel. 0680/552 74 46

5. JULI Grillfest auf dem Bauernhof Donnerstag

von Juli bis 9. September

Sommerpause

18. JULI Wanderung Sonnenkopf – ins Silbertal

tosters Bernis Café, Tel. 0664/587 15 76

Jeden Dienstag

„V‘RZELLA UND LOSA“ 9.00–10.30: im Nichtraucherraum, Treffpunkt für Menschen, die gerne in

Donnerstag

1. AUGUST Wanderung Almeinalpe

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VERANSTALTUNGEN

Österreichisches Umweltzeichen für die Traditionsveranstaltung

Feldkircher Weinfest wird „Green Event“ Die höchste – österreichweit einheitliche – Initiative für eine umweltgerechte und nachhaltige Organisation von Veranstaltungen wird heuer erstmals beim Feldkircher Weinfest umgesetzt. Mit der Zertifizierung als „Green Event“ will die Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH zeigen, dass auch Großveranstaltungen mit über 20.000 Besuchern nachhaltig organisiert werden können. Ressourcenschonung, regionale Wertschöpfung und soziale Verantwortung sind zentrale Aspekte von Green Events. Das Feldkircher Weinfest wird heuer erstmals als „Green Event“ abgehalten.

Auf Nachhaltigkeit wird beim Feldkircher Weinfest seit fast 50 Jahren gesetzt. War es anfangs das Glas für den Wein, setzte sich bald „Glas statt Plastik“ durch. 2008 wurde – erstmals bei einer Großveranstaltung in Vorarlberg – beim Weinfest das „gentlemen agreement“, ein Kriterienkatalog für Jugendschutz bei Festen, angewendet. Als erste Vorarlberger „ghörig feschta“ Veranstaltung wurde das Weinfest 2009 ausgezeichnet. Mit der Umsetzung der Initiative „Green Events Austria“ wird die Bedeutung von Nachhaltigkeit bei Veranstaltungen erneut unterstrichen. Die Umsetzung aller Maßnahmen erfolgt gemeinsam mit den Ausstellern und der Stadtmarketing und Tourismus Feldkirch GmbH.

Green Events Austria Um nachhaltige Veranstaltungen zu fördern, hat das Lebensministerium die Initiative „Green Events Austria“ ins Leben gerufen. Damit wurden Nachhaltigkeitskriterien österreichweit eingeführt und beispielhafte Projekte in Koope-

feldkircher weinfest 4. bis 6. Juli 2013 in der Marktgasse

Öffnungszeiten >> Donnerstag, 17 bis 1 Uhr >> Freitag, 12 bis 1 Uhr >> Samstag, 11 bis 1 Uhr

ration mit Bundesländern, Städten, Unternehmen und der Eventbranche initiiert. Seien es Sportveranstaltungen, Stadtfeste, Kultur- und Musikevents oder Konferenzen und Messen, jede Veranstaltung kann nachhaltig organisiert und durchgeführt werden. Weinfest vom 4. bis 6. Juli Das traditionelle Openair-Event verwöhnt jedes Jahr etwa 20.000 Besucher mit vielen edlen Tropfen von Topwinzern aus Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und der Steiermark. Eine lockere und gemütliche Standeinteilung der Weinhäuser, knapp 300 Musiker der Feldkircher Blasmusiken und die zahlreichen kulinarischen Angebote der Gastronomie sorgen für ein unvergessliches Sommer-Wochenende für Genießer. n

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FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2013


VERANSTALTUNGEN > Die Aktion „BadeBuch“ kommt auch heuer wieder ins Erlebnis-Waldbad in Feldkirch.

AK-Bibliothek bringt Schmöker ins Waldbad

„Bade-Buch“ ist wieder da Leseratten aufgepasst! Die AK-Bibliothek startet auch heuer wieder die Aktion „Bade-Buch“. Von 8. Juli bis 8. September können die Badegäste im Erlebnis-Waldbad in Feldkirch wieder Bücher, Zeitungen und Zeitschriften im Schwimmbad ausleihen.

Bestseller, Romane, Kinderbücher, Zeitschriften und Tageszeitungen können die Badegäste im Erlebnis-Waldbad mit ihrem Leseausweis ausleihen. Von 10 bis 18 Uhr hat die AK-Bibliothek im

Schwimmbad geöffnet. Wer keinen Ausweis hat, kann diesen direkt am Stand für eine Jahresgebühr von 12 Euro beantragen. Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sowie Schüler und Studenten bis 24 Jahre können alle Bücher und Zeitschriften kostenlos entleihen. Selbstverständlich werden auch wieder besondere Lesewünsche der Gäste erfüllt. Wer ein ganz bestimmtes Buch lesen möchte, das gerade nicht am Stand im Waldbad aufliegt, kann es für den nächsten Tag bestellen. Nutzen Sie das Angebot Der Leseausweis der AK-Bibliothek gilt nicht nur für die Aktion „Bade-Buch“.

Besitzer des Ausweises können auch auf das Angebot der AK-Bibliothek in Feldkirch zugreifen. So kann man seine Lieblingslektüre auch bei verregnetem Wetter holen und gemütlich im Lesecafé auf den Sonnenschein warten. Das Angebot der Bibliothek umfasst neben zahlreichen Büchern sowie diversen Zeitungen und Zeitschriften auch rund 8.000 E-Books und viele CDs und DVDs. Vorbeischauen lohnt sich. n

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Öffnungszeiten der AK-Bibliothek Waldbad: täglich 10 bis 18 Uhr AK-Bibliothek in Feldkirch: Dienstag, 10 bis 19 Uhr, Mittwoch bis Freitag, 10 bis 18 Uhr

am 3. juli startet das poolbar-festival

poolbar feiert 20-jähriges Jubiläum Im Jubiläumsjahr kann die poolbar mit vielen erfreulichen Neuigkeiten aufwarten.

Im Alten Hallenbad wird von der Stadt Feldkirch bis zum Sommer eine neue, zusätzliche Lüftungsanlage installiert –

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endlich aufatmen und genießen! Das poolbar-Festival wird mit dem Österreichischen Umweltzeichen zertifiziert und bekennt sich damit zu Natur und Nachhaltigkeit (jedes Ticket für das poolbar-Festival gilt am Veranstaltungstag auch als Fahrkarte in ganz Vorarlberg). Nicht nur die großen Namen der Musikszene sind es, die die Qualität des poolbar-Festivals jedes Jahr aufs Neue ausmachen. Auch auf das musikalische Nischenprogramm und die regionale Musikszene im Ländle wird sehr viel Wert gelegt. Der Jazzbrunch

jeden Sonntagvormittag komplettiert das Wochenprogramm. Diskussionen, Poetry Slams, Tanz, Theater, Filmvorführungen, Lesungen von aufstrebenden Autoren – wer will, entdeckt viele Rohdiamanten beim poolbar-Festival. Auch abseits der Musik. Der Sinn im Unsinn Große Aufmerksamkeit erfährt im Jubiläumsjahr die Architektur und damit zusammenhängend die Grafik. Beide machen sich erstmals gemeinsam auf einen gestalterischen Weg und stehen ganz im Zeichen des Dadaismus. n 57


AUS ALTEN ZEITEN

> Der Feldkircher Bürgermeister Josef Andreas Ritter von Tschavoll gründete 1880 das Rote Kreuz Vorarlberg.

DAS ROTES KREUZ Vorarlberg VON 1880 BIS 1945

„Worte höchster Anerkennung ...“ Feldkirchs Bürgermeister Andreas Ritter von Tschavoll hat 1880 das Rote Kreuz in Vorarlberg gegründet. Ein Blick zurück auf die Anfänge des Roten Kreuzes zeigt großartiges Engagement, das vom Kaiser persönlich gelobt und in Kriegszeiten dann dringend gebraucht wurde. Von Stadtarchivar Mag. Christoph Volaucnik

Am 1. Juli 1880 ging ein Aufruf zur Gründung des Roten Kreuzes, damals noch als „ patriotischer Landeshilfsverein“ bezeichnet, an die Vorarlberger Bevölkerung, worauf am 22. August die Gründungsversammlung in Bregenz erfolgte. Die Sitzung einberufen und dazu eingeladen hatte der Feldkircher Josef Andreas Ritter von Tschavoll. Er hatte Chemie studiert, trat in die Geschäftsführung der Firma Getzner, Mutter & Cie. ein, war Feldkircher Bürgermeister und 1880 Landtagsabgeordneter. Tschavoll wurde zum ersten Präsidenten des Roten Kreuzes gewählt, im Vorstand waren neben ihm Vertreter aller Regionen und Städte Vorarlbergs, auch der Landeshauptmann Graf Belrupt sowie der Feldkircher Gerichtspräsident Luterotti. Tschavoll bemühte sich im ersten Jahr einen großen Mitgliederstock aufzubauen sowie ein Materialmagazin zu gründen. Er fand es im Haus 58

Johannitergasse Nr. 6, dem späteren Stadtwerkehaus. Dort wurden dank der unentgeltlichen Mithilfe von ehrenamtlich tätigen Frauen beachtliche Vorräte an Verbandsstoffen und Bettwäsche eingelagert. Aus diesem Lager sollten im Ernstfall, wie beispielsweise bei Ausbruch eines Krieges, sofort die benötigten Verbandsstoffe in die Lazarette geliefert werden. Kaiser Franz Josef lobt Magazin Anlässlich seines Aufenthalts in Vorarlberg Anfang August 1881 besuchte Kaiser Franz Josef das Material-HauptMagazin des Roten Kreuzes in Feldkirch und sprach sich, wie das Volksblatt am 23.8.1881 berichtete „höchst anerkennend über die angesammelten Vorräthe und Modelle aus.“ Die Firmen Carl

Das Antoniushaus wurde mit Ausbruch des ersten Weltkrieges zum Rekonvaleszentenheim.

Ganahl, Getzner, Muther & Cie. sowie Elmer in Satteins hatten mit ihren Spenden an Baumwollstoffen geholfen, diesen Materialfundus aufzubauen. Tschavoll selbst spendete „Bettfournituren“, also eine komplette Bettausstattung für 40 Soldaten und sechs Offiziere, die vermutlich weicher gebettet wurden. Einzelne Frauenklöster und katholische Frauenvereine verfertigten für das Magazin Verbandspäckchen, doch war der Bedarf noch lange nicht gedeckt, da ja jedem Soldaten zwei solche Päckchen im Kriegsfall mitgegeben wurden. 1882 besichtigte Erzherzog Karl Ludwig, der Bruder des Kaisers, in Feldkirch das Rote Kreuz und sein Magazin. Auch er sprach „Worte höchster Anerkennung“ aus. Die finanzielle Absicherung des Roten Kreuzes erfolgte durch jährliche Subventionen des Landtages und Spenden der Sparkassen von Feldkirch, Bregenz und Egg. 1885 verstarb der Präsident Tschavoll. Sein Nachfolger wurde Clemens Graf Waldburg-Zeil aus Hohenems, der das Hauptmagazin in seinen Palast verlegen ließ. Vorbereitungen für den Ernstfall Eine wichtige Aufgabe des Roten Kreuzes war damals die Planung von Hilfeleistungen und der Aufbau von Reservelazaretten für einen möglichen Kriegsfall. Auch Feldkirch wurde 1902 in diese Planungen einbezogen. So sollte das Antoniushaus am Blasenberg, das heute als Seniorenheim dient, im FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2013


AUS ALTEN ZEITEN

Kriegsfall als „Rekonvaleszentenheim“ verwendet werden. In den Verwaltungsausschuss dieses Erholungsheimes für verletzte Soldaten sollten Bürgermeister Arnold Ganahl, Pfarrer Dr. Josef Häusle, Isabella von Tschavoll und die jeweilige Oberin des Antoniushauses gewählt werden. Die Planungen sahen auch vor, dass in Feldkirch und Bregenz eine mit einer Räderbahre und einem sorgfältig eingerichteten Verbandskasten ausgestattete Hilfsstation errichtet werden sollte. Engagierte Frauen trafen sich regelmäßig in Arbeitsstuben, wo sie Verbandsstoffe und Textilien für das Rote Kreuz erzeugten. In Feldkirch leitete Isabella von Tschavoll diese Frauengruppe. 1909 organisierte das Rote Kreuz in Feldkirch einen 12 Unterrichtsstunden dauernden „Samariterkurs“, wie die Ausbildung in Erster Hilfe damals genannt wurde. Kursleiter war der Amtsarzt Dr. Witsch, Veranstaltungsort ein Raum in der Spinnerei Ganahl in der Felsenau. Am Kurs nahmen 14 Mädchen teil, sieben davon Arbeiterinnen der Firma Ganahl, sieben der Firma F.M.Hämmerle in Gisingen. Dieser Kurs kann als ein Vorgänger der heutigen Betriebssicherheitsmaßnahmen angesehen werden.

und bereiteten das Essen in der modernen Großküche für die Soldaten zu. Das Militär stellte für das Heim Inspektionsoffiziere, darunter die Feldkircher Landsturmleutnant Anton von Furtenbach und Oberjäger Anton Gohm als Rechnungsunteroffizier. Zur Unterhaltung der Kranken wurden eine Bibliothek eingerichtet, Spiele zur Verfügung gestellt und Tageszeitungen abonniert. Die Soldaten konnten den Park der Familie Tschavoll auf dem Blasenberg für ihre Spaziergänge nutzen. Gärtnermeister Dieterle veranstaltete für die Rekonvaleszenten einen Obstbaukurs, Anton Gohm einen Buchhaltungskurs. Im Antoniushaus wurden bei 27.700 Verpflegungstagen 709 Kranke behandelt. Die Nähstuben in Altenstadt und Feldkirch intensivierten ihre Arbeit. Sie reparierten Uniformkleidung und erzeugten Wäsche. Die durchschnittliche Monatsleistung lag bei 500 bis 600 Hosen und Blusen, 200 bis 300 Mänteln und 2500 bis 3000 Wäschestücken. Feldkircher Kaufleute wie Furtenbach, Gysinger, Vallaster, Perlhefter, Malin Scheidle, Matt, Meusburger oder Scheel spendeten für die Feldkircher Nähstube Stoffe und fertige Wäsche. Das Rote Kreuz errichtete in ganz Vorarlberg weitere Pflegestätten, wobei

Schloss Hofen in Lochau und in der Bergparzelle Rütte bei Götzis die größten Stationen waren. Auch Armen- und Privathäuser im Bregenzerwald und in Rankweil wurden in Pflegeheime für erkrankte und verletzte Soldaten umgebaut. Austausch von Invaliden am Feldkircher Bahnhof Seit dem Winter 1915/16 sickerte durch, dass Vereinbarungen über den Austausch invalider Kriegsgefangener zwischen Österreich und Italien geschlossen worden waren. Die Ortsstelle Feldkirch des Roten Kreuzes wurde mit den Vorbereitungen dieses Austausches beauftragt, da die Eisenbahnzüge mit den Invaliden über die Schweiz bzw. den Grenzbahnhof Buchs geleitet wurden. Im Sommer 1916 fanden die ersten Beratungen zwischen Rotem Kreuz, Behörden, Militär und der Staatsbahn statt. Die Betreuung der Invaliden während der Zugfahrt durch die Schweiz übernahm das Schweizer Rote Kreuz unter Leitung von Oberst Dr.

Im Sommer 1916 brachten Züge aus der Schweiz die ersten Kriegsinvaliden nach Feldkirch.

Ausbruch des Ersten Weltkrieges Am 31. Juli 1914 erfolgte in Österreich die Mobilisierung des Heeres und damit der Auftakt zum Ersten Weltkrieg. Das Rote Kreuz begann sofort mit der Aktivierung des Rekonvaleszentenheimes Antoniushaus in Feldkirch und verlegte alle benötigten Betten und Einrichtungsgegenstände aus Hohenems nach Feldkirch. Bereits am 15. August war das Heim bezugsbereit. Die medizinische Leitung im Antoniushaus übernahmen, unentgeltlich, der Stadtarzt Dr. Josef Beck sowie sein Stellvertreter Dr. Eduard Seeger. Die Kreuzschwestern, denen das Antoniushaus eigentlich gehörte, stellten Krankenschwestern FELDKIRCH AK TUEL L 2 /2 0 1 3

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AUS ALTEN ZEITEN

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Carl Bohny mit Helferinnen aus allen Kantonen. Am 29. November 1916 traf der erste Zug mit Invaliden am Feldkircher Bahnhof ein. Ein ungünstiges Datum, da zwei Tage zuvor Kaiser Franz Josef gestorben war. In Österreich herrschte Staatstrauer und das vorbereitete Festprogramm entfiel. Verpflegt wurden die Soldaten in der Bahnhofsrestauration. Die liegenden Invaliden erhielten Speis und Trank im österreichischen Sanitätszug. Die Organisation der Züge war für das Rote Kreuz voller Probleme: Die Züge wurden erst drei Tage zuvor angekündigt, kamen meist mit mehrstündiger Verspätung an und die Belegszahlen stimmten nicht. Das Festprogramm für den Empfang der Invaliden wurde neu aufgestellt. Die Empfangsfeier wurde vom Bahnhof in den Saalbau, ein auf dem Bereich des heutigen Parkplatzes Wichnergasse befindliches Mehrzweckgebäude verlegt. Die Ankunft der Züge wurde in die Morgenstunden verlegt, sodass der Empfang und die Bewirtung am Vormittag stattfinden konnten. Die Militärmusik spielte zum Empfang auf. Im Saalbau, der mit unentgeltlich zur Verfügung gestelltem Blumenschmuck der Gärtnerei Dieterle festlich geschmückt war, erhielten die kranken Soldaten eine gute Jause. Generäle und Weihbischof Dr. Waitz hielten Begrüßungsansprachen, die Schuljugend stand Spalier entlang 60

des Weges der Soldaten vom Bahnhof in die Stadt. Die einzelnen Empfänge der Austauschinvaliden waren Festtage in Feldkirch. Zwischen November 1916 und Dezember 1918 wurden 24 Austauschzüge am Feldkircher Bahnhof empfangen. Rotes Kreuz begrüßt Kriegsheimkehrer Mit Kriegsende 1918 kümmerte sich das Rote Kreuz um die Kriegsheimkehrer. In Bludenz und Feldkirch erhielten die Heimkehrer an den Bahnhöfen einen festlichen Empfang. Das Schweizer Rote Kreuz setzte die Invalidentransporte weiterhin fort. Es brachte invalide und kranke österreichische Kriegsgefangene aus Italien über den Feldkircher Bahnhof in ihre Heimat zurück. 1920 wurden in zehn Zügen 8000 ungarische Heimkehrer aus Italien über die Schweiz nach Feldkirch gebracht. Am Feldkircher Bahnhof empfing das Rote Kreuz auch österreichische Staatsbürger, die während des Weltkrieges in Frankreich als feindliche Ausländer eingesperrt waren. Hunderte Freiwillige, zumeist Frauen,

haben mitgeholfen, den Heimkehrern in Feldkirch einen würdigen Empfang zu bereiten. Diese Frauen haben weiterhin in den Arbeits- und Nähstuben in Feldkirch mitgearbeitet, um für die durch die Kriegsfolgen verarmte Bevölkerung Kleidung und Wäsche zu erzeugen. Die Nähstuben stellten erst 1935 den Betrieb ein. Erste Landessanitätsübung Am 8. Juli 1928 fand in Feldkirch die erste Landessanitätsübung statt, in der in der Innenstadt der Ernstfall geübt wurde. Unter den Augen der neugierigen Bevölkerung wurde in der Volksschule am Hirschgraben ein

> 1935 waren in Vorarlberg vier Sanitätsautos, zwei pferdebespannte Rettungswagen, 17 Räderbahren, 79 Tragbaren und 12 Rettungsschlitten im Einsatz.

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AUS ALTEN ZEITEN

< Den Kriegsinvaliden wurde im Saalbau ein Empfang mit Musik und Ansprachen bereitet.

Lazarett eingerichtet und die Evakuierung von Personen aus Häusern mittels Notrutsche geübt. 1929 wurde das erste Rettungsauto angeschafft und damit die alte Kutsche außer Dienst gestellt. Laut erhaltener Rechnung der Firma Anwander in Bregenz kostete der Krankenwagen beachtliche 16.001 Schilling. Er war ein Produkt der Fa. Steyr, hatte eine Motorstärke von 30 PS und war sechsfach bereift. Verstärkung erhielt das Feldkircher Rote Kreuz durch eine neu gegründete Rettungsabteilung der Bundesbahn unter Leitung von Dr. Ostertag. 1933 bemühte sich der Präsident des Roten Kreuzes, der Feldkircher Gymnasialprofessor Dr. Josef Wolf, besonders um die Schaffung einer Tuberkulosenfürsorge in Vorarlberg. TBC war damals die am meisten grassierende Volkskrankheit. Dr. Wolf hielt zu diesem Thema eine Tagung im Feldkircher Rathaussaal ab. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Rote Kreuz in die Organisation des Deutschen Roten Kreuzes eingegliedert.

Neuanfang 1945 Am 27. Oktober 1945 fand im Landesgericht Feldkirch unter Leitung des Feldkircher Rechtsanwaltes Dr. Gottfried Riccabona eine Versammlung von Vertretern aller Landesteile statt, in der die Wiedererrichtung des Roten Kreuzes in Vorarlberg beschlossen und auch sofort ein Verbandsstatut entworfen wurde. Die Aufgabe des Präsidenten sollte der Landesgerichtspräsident Dr. Franz Erne übernehmen. Das erste hauptamtliche Sekretariat wurde am 5. November 1945 im Haus Kirchplatz 1 (heute Domplatz 1)in Feldkirch eröffnet. Nach einem Jahr übersiedelte man in den Gasthof Ochsen in der Marktgasse. Am 29. November 1945 empfing das Rote Kreuz am Feldkircher Bahnhof den ersten Zug mit österreichischen Kriegsheimkehrern, die aus dem französischen Lager in Rennes kamen. Jeder der 976 Heimkehrer (darunter 33 Vorarlberger) erhielt Tee mit Rum, Weißbrot, Käse und Zigaretten. Die französische Besatzung verbot

Das Rote Kreuz betreut Kriegsheimkehrer am Bahnhof Feldkirch (1945).

den Auftritt der Feldkircher Stadtmusik, überhörte aber ein Bläserquartett, das nach der Einfahrt des Zuges „Du Ländle, meine treue Heimat“ spielte. Bis Weihnachten 1945 folgten noch sieben weitere Heimkehrertransporte, die nach dem Empfang und der Verpflegsaufnahme in Feldkirch in das einst berüchtigte Lager in der Reichenau in Innsbruck weiterrollten. n Verwendete Literatur: Festschrift 100 Jahre Rotes Kreuz Vorarlberg 1880/1980.

< Die erste Landessanitätsübung in Feldkirch 1928.

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Schüler der Stella Matutina und Schriftsteller

Feldkircher Apotheker

Mitmachen und gewinnen! Schreiben Sie den Lösungsbuchstaben auf eine Postkarte und senden Sie diese an die Stadt Feldkirch, Schmiedgasse 1, 6800 Feldkirch, oder schicken Sie eine E-Mail mit dem Begriff „Straßennamen“ an mosaik@feldkirch.at. Der neue Radweg am Egelsee und viele weitere Strecken in und rund um Feldkirch laden im Sommer zum Fahrradfahren ein. Damit die gefahrenen Kilometer und Geschwindigkeiten genau erfasst werden können, verlosen wir drei Funktachos für begeisterte Radfahrer. 62

Einsendeschluss ist der 20. Juli 2013. Bitte vergessen Sie nicht, Ihren Namen sowie Adresse und Telefonnummer anzugeben. Die Lösung vom letzten Mal Die richtige Antwort auf unsere Frage im Märzheft war Antwort C. Franz Unterberger war Buchhändler und Bürgermeister der Stadt Feldkirch. Lesen Sie mehr über Franz Unterberger auf S. 47. Gewonnen hat: Elisabeth Stadler, Tosters Sie darf sich über eine Stadtbus-Jahreskarte freuen.

Bürgermeister Mag. Wilfried Berchtold, Ing. Siegfried Burtscher und Nina Kräutler-Ferrari vom Stadtbus Feldkirch gratulieren der Gewinnerin Elisabeth Stadler.

FELDKIRCH AK TUE LL 2/ 2013


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Gerhard Lais

Michael Hepberger, MBA

Harald Hörburger

Susanna Raich

Leiter s Feldkirch-Stadt

Leiter s Gisingen

Leiter s Tosters

Leiterin s Tisis

Elmar Bertschler

Roland Ladinek

AK TUE LL 2/ 2013 Leiter s Altenstadt FELDKIRCH Leiter s Nofels


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