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DIE FÖRSTERIN IM STADTWALD

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DAS KLEINGEDRUCKTE

DAS KLEINGEDRUCKTE

Let's talk about ... Das Dating-Paradoxon - Teil II

Mal Hand aufs Herz, Freunde: Warum datet Ihr? Um den Partner fürs Leben zu finden? Um sich endlich nicht mehr allein dem Unbill der Welt stellen zu müssen? Um Euer Ego aufzupolieren? Oder vielleicht auch nur, weil Sex mit dem eigentlichen Partner eher nur so mittel ist und Ihr das ultimative Abenteuer sucht? Versteht mich nicht falsch, – jeder Grund hat seine Daseinsberechtigung, solange … Ja, solange Ihr - Eure Beweggründe betreffend - mit offenen Karten spielt.

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Warum? Ganz einfach: Man lernt jemanden kennen, findet sich sympathisch, man schreibt, telefoniert, tauscht Gedanken und Sehnsüchte. Dann: ein erstes Treffen, natürlich auf neutralem Boden. Man trifft sich ein zweites Mal - das Schreiben und Telefonieren geht weiter, es wird inniger, ganz leise meldet sich ein Gefühl von »oh, es fühlt sich gut an …«. Das dritte Date dann - Trommelwirbel - wird zum »Keiner taucht auf und keiner sagt ab« - Desaster. Hä? Ein paar Tage und einige zerstörte Luftpolsterfolien später meldet sich der Hasardeur mit der Bitte um eine Aussprache. Dort eröffnet er dann, dass erst kürzlich was mit der Ex lief - und die Zwillinge im Januar zur Welt kommen. Bum! Bevor Ihr ungläubig die Augen rollt: Ist genau so passiert! - Ihr erinnert Euch an meine Redaktionskollegin?! Bei Kandidat Nummer drei wird es sogar noch diffiziler. Der Balzende vermittelt durch gemeinsame Ausflüge und romantisches Kochen den Anschein, dass es sich wirklich um eine ernst zu nehmende Annäherung handelt. Es gibt Tausende Nachrichten und romantische Briefe. Man ist geneigt, endlich wieder daran zu glauben, dass es sie gibt - die ehrliche, wahre Liebe. Und ahnt Ihr es schon? Es gibt einen Haken, einen großen! Da ist nämlich noch die vor Jahren verlassene Familie. Die allerdings und unter keinen Umständen von der neuen Beziehung wissen darf. (sic!)

Mein persönlicher »Lieblingskandidat« ist allerdings Nr. 4: Eine Fernbeziehung, bei der gefühlte 300 Nachrichten am Tag keine Seltenheit sind. Das »Ankommen« soll sogar in einem Umzug in ein gemeinsames Haus gipfeln. Der Jobwechsel bereits besprochen, die Versetzung beantragt - eeeendlich hat Amor ein Einsehen und es wird am Ende alles … ähm … nun ja …. Nicht gut! Leider weiß die angeblich verlassene Ex-Frau mit dem gemeinsamen Kind noch nichts von der vollzogenen Trennung - und ist auch ob ihres schwangeren Zustandes alles andere als »amused«.

Ja, auch mir stehen ein wenig die Haare zu Berge angesichts solchen Benehmens. Das Ding ist doch das: Mit ein bisschen Ehrlichkeit kommt man manchmal vielleicht nicht zum Stich, aber man kann sich selbst und der Person gegenüber in die Augen schauen und verschwendet niemandes Lebenszeit. Also räumt verdammt noch mal in Eurem Leben auf, bevor Ihr Euch ins Dating-Getümmel werft oder spielt zumindest mit offenen Karten!

Kandidat 2: Ganz ähnliche Vorgeschichte wie bei Kandidat 1, allerdings bislang ohne persönliches Treffen. Auf Anfrage nach eben jenem, faselt ES plötzlich etwas von einem direkt bevorstehenden Umzug nach »Timbuktu« und der Notwendigkeit, vorab aus Selbstfindungsgründen den Jakobsweg absolvieren zu müssen. Really? Sagt uns doch gleich, dass wir stinken! Übrigens: Das war nicht mal eine Ausrede, es ließ sich im Nachgang verifizieren – Umzug, Jakobsweg … die Frage lautet also: Warum der ganze Zauber im Vorfeld? Eure Försterin

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