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Béatrice et Bénédict

Opéra-comique in zwei Akten von Hector Berlioz

Libretto vom Komponisten  /   nach William Shakespeares »Much Ado About Nothing«  /  in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln

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Freude herrscht im sizilianischen Messina: Das Volk feiert die siegreiche Rückkehr der Armee aus einer Schlacht und eine wichtige Hochzeit steht bevor. Héro, die Tochter des Gouverneurs, blickt ihrer bevorstehenden Vermählung mit Claudio, der rechten Hand des Generals, mit einer solchen Vorfreude entgegen, dass sie heftige Tränen des Glücks vergießt. Und während ihre Cousine Béatrice und Claudios Freund Bénédict sonst in tief empfundener Abneigung verbunden und vollauf damit beschäftigt scheinen, sich beißend spöttische Wortgefechte zu liefern, sind sie sich doch in einem Punkt völlig einig: Wenn das das Liebesglück sein soll, von dem alle anderen immer schwärmen, dann bleiben sie lieber ledig. Allerdings haben die beiden Streithähne die Rechnung ohne ihre Mitmenschen gemacht, die eine gutmeinende Verschwörung anstoßen mit dem Ziel, die erklärten Eheverweiger:innen doch glücklich zusammenzuführen …

Ähnlich wie Verdi mit »Falstaff« wählte Berlioz als Vorlage für seine letzte Oper einen heiteren Shakespeare-Stoff. »Béatrice et Bénédict« ist ein charmant augenzwinkerndes Werk, das – zumal im Schlagabtausch der beiden Hauptfiguren – durchaus Biss hat und seine Protagonist:innen in herrliche Melodien kleidet. Ein Spätwerk, das im deutschsprachigen Raum eher selten anzutreffen ist, obwohl es (in den Worten des Komponisten) »mit den Augen und den Lippen lächelt« – ein Effekt, dem man sich beim Hören und Sehen dieser Oper kaum entziehen kann.

Musikalische Leitung: Mino Marani

Regie: Franziska Severin

Bühne & Kostüme: Benita Roth

Chor: Georg Menskes, Johanna Motter

Koma

Oper von Georg Friedrich Haas mit einem Text von Händl Klaus  /   in deutscher Sprache

Seit einem Unfall liegt Michaela im Wachkoma. Um ihr Krankenbett versammeln sich Familie und Freunde, sprechen zu ihr, berühren sie. In der Hoffnung, zu Michaela vordringen zu können, sie wortwörtlich wieder »zu sich kommen« zu lassen, erinnern sie sie an verschiedene Erfahrungen aus ihrem Leben: Szenen ihrer Kindheit, das belastete Verhältnis zur Mutter, Momente der Nähe und Liebesbeziehungen … Unterbrochen werden die Schilderungen von Handlungen der pflegerischen Fürsorge des medizinischen Personals. Und von Michaelas eigenem schwebenden Zustand des Bewusstseins.

Georg Friedrich Haas, einer der bedeutendsten Komponisten der Gegenwart, hat mit »Koma« einen bis heute medizinisch nicht fassbaren Zustand auf die Opernbühne gebracht. Das Publikum erfährt die Handlung vollständig durch Michaelas Perspektive – akustisch wie visuell. Die Protagonistin, sich nur durch Laute, nicht durch Worte artikulierend, bleibt dem Publikum unsichtbar, mehr noch: ganze Passagen werden in vollständiger Dunkelheit musiziert. Michaelas »Zustände finden sich auch in der Musik wieder, und zwar nicht nur, weil ich noch nie in einer Oper so konsequent mit Dunkelheit gearbeitet habe, sondern weil es diese klaren Nuancierungen gibt. Im Dunkeln kann das Orchester wie eine große Orgel zu einem einzigen Instrument werden. Im Halbdunkeln herrscht angespannte Ruhe. Das Licht steuert immer wieder das musikalische Geschehen. […] Am Ende übertragen die Musiker:innen den Rhythmus ihres eigenen Atems in die Musik, quasi als Vervielfältigung des Atems der im Koma liegenden Michaela.« (Georg Friedrich Haas)

Musikalische Leitung: Alexis Agrafiotis

Regie: Dagmar Schlingmann

Bühne & Kostüme: Sabine Mader

Dramaturgie: Sarah Grahneis

PREMIERE 04.05.2024

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