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Staatsorchester

1587 noch 12 Trompeter und Pauker. Die erste Musikerin, Cellistin, wurde stammen. zurückverfolgen – damit ist es eines der ältesten Theater- und Konzertorchester Europas. zur echten Marke des Staatsorchesters geworden.

1972 engagiert. Geschicke des Hauses geleitet, Dirigentinnen hatten bislang lediglich als Kapellmeisterinnen oder Gastdirigentinnen Auftritte.

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15 Personen umfasst die größte Stimmgruppe: Sie können alle von sich behaupten, immer die 1. Geige zu spielen.

Seit 2017 ist Srba Dinić Generalmusikdirektor, Erster Kapellmeister ist seit 2021 Mino Marani. begleitet es 11 Produktionen für die Sparten Musiktheater, Schauspiel und Tanztheater.

Publikum, sechs Kammerkonzerte, zwei Filmkonzerte sowie einige Gastkonzerte und 3 Konzertreihen im Braunschweiger und Orchester, das neueste Werk ist das Watermark-Concerto für Klavier und Orchester von Caroline Shaw, uraufgeführt

Wandels e. V.«, was zu spektakulären Konzerten in Wald und Wiesen, Museen und in einem Rittersaal führte. schaffen wir Ohrwürmer.

2019

Fühlst Du mein Herz schlagen?

Flöte

GÜNTHER WESTENBERGER

SANDRINE VIALETTE

HANNA REUTER

MARIO NOTARISTEFANO

Oboe

SALOMO SCHWEIZER

NICOLAI BORGGREFE

CHRISTIANE KNETSCH

ERIKO KÖSSLER-NAMBU

Fagott

JUSARA MOSER

BERTHOLD WEBER

ANNETTE FALK

ALFRED BÖHM

Klarinette

FRANK STRAUCH

WOLFGANG BAYER

DANIEL ROMBERGER

MICHAEL HUSSING

Trompete

DENNIS MELZER

MICHAEL PÜRERFELLNER

FRIEDEMANN LENTES

N.N.

Horn

ARON KÖNCZEI

MICHAEL KLAMP

SOPHIE GÜNTHER

ROB VOGEL

MARTIN HECHT

N.N.

N.N.

Tuba

DANIEL BARTH

Posaune

ISTVAN SEBESTYEN

CHRISTIAN MASSER

ANDREAS GÜNTHER

HEINRICH AUHAGE

Pauke  /  Schlagzeug

JÖRN HANSEN

FELIX GÖDECKE

MATTHIAS LANG

JÖRG OESTERLE Staatsorchester

& Orchestermanagerin Julia Schoch zum kommenden Programm, zum Selbstverständnis und zu den Potenzialen des Staatsorchesters Braunschweig

Frau Schoch, Sie sind seit August 2022 Orchestermanagerin des Staatsorchesters Braunschweig und damit neu berufene Spartenleitung. Bitte stellen Sie sich unserem Publikum, unseren Leser:innen kurz vor.

J S Ich war, bis ich mich für das Staatsorchester Braunschweig entschieden habe, an der Karajan-Akademie in Berlin, habe dort zwei Konzertreihen gemanagt und die gesamte Organisation der Akademie übernommen. Davor war ich unter anderem für zwei Jahre Generalmanagerin des ScharounEnsembles, habe im In- und Ausland Konzerte akquiriert und das Programm mitgestaltet. Ich war dann hoch erfreut, als ein paar Tage nach meinem Bewerbungsgespräch in Braunschweig der Anruf von Dagmar Schlingmann kam. So bin ich gerne hier hergekommen.

Das Staatsorchester spielt ja nicht nur in Braunschweig sondern ist auch stark in der Region aktiv …

J S … und das wird auch so bleiben. Wir haben langfristige Absprachen für unsere Konzertreihen in Wolfsburg, Celle oder Helmstedt.

S D Darüber hinaus wollen wir natürlich versuchen, auch noch an anderen Orten zu spielen. Unsere Konzerte in der Elbphilharmonie waren wunderbar. Wenn wir wollen, dass sich unser Orchester beständig weiterentwickelt, müssen wir ihm auch Herausforderndes bieten.

Orchester sind sehr eigenständig, mit spezifischen Verträgen oder einer Mitbestimmung bei der Auswahl des Generalmusikdirektors. Wie integriert sich ein Orchester in ein Haus wie das Staatstheater Braunschweig?

S D Wir gehören zum Haus! Aber das Orchester, eines der ältesten in Deutschland, ist stolz auf seine eigene 436-jährige Geschichte. Und mit dem Namen Staatsorchester ist eine gewisse Autonomie verbunden. Die Schwerpunkte haben sich verlagert: Vor 40, 50 oder 60 Jahren hat ein Orchester an einem Theater viel mehr Opern gespielt, mittlerweile sind es gerade auch Konzerte. Diesen Bereich wollen wir weiter stärken.

J S Das Gefühl einer gewissen Autonomie liegt ja auch darin begründet, dass ein Orchester nicht nur einen eigenen Namen trägt, sondern das einzige Ensemble ist, das alleine, also ohne die Unterstützung anderer Sparten oder Gewerke, funktioniert.

S D Aber ganz im Ernst: Wir spielen sehr gerne im Theater, wir sehen unsere Aufgabe im Theater! In dieser Spielzeit bringen wir »Il barbiere di Siviglia«, »Carmina Burana«, »Tosca«, »La bohème«, »Körperfestung  /  Herzog Blaubarts Burg« – eine interessante Spielzeit mit mehr Vorstellungen und einem vielfältigen Programm im Bereich des Musiktheaters. Das ist für das Orchester sehr wichtig.

Wie sieht das Konzert-Programm aus?

J S Wir werden über die ganze Spielzeit einen »Artist in Residence« haben, Stefan Dohr, einen der gefragtesten Hornisten unserer Zeit und Solo-Hornist der Berliner Philharmoniker, der ein abwechslungsreiches Programm spielen wird: ein Hornkonzert von Mozart und eines von Strauss. Und er wird noch selber ein Konzert leiten mit den Blechbläsern, Holzbläsern und Schlagzeugern, ohne Streicher. Das 9. Sinfoniekonzert im Mai wird so zu etwas ganz Ausgefallenem! Damit stellen wir einmal die hinteren Reihen des Orchesters in den Fokus, und jede:r Musiker:in wird solistisch gefordert.

Wir eröffnen sehr »pompös« mit einem Festkonzert, Beethovens Neunter, zum Theaterfest als Auftakt der Spielzeit. Dann haben wir Marc Minkowski als Leitung für das zweite Sinfoniekonzert gewinnen können, er bringt eine eigene Expertise mit für Haydn sowie den französischen Barock. Im dritten Sinfoniekonzert stehen unsere hauseigenen Solist:innen für Flöte und Harfe im Mittelpunkt, in einem Programm zum Schwelgen. In schöner Tradition leitet auch unser Erster Kapellmeister Mino Marani im Dezember wieder ein Sinfoniekonzert, dann kommt mit Stefan Dohr unser »Artist in Residence« zweimal zum Zuge, im März reagieren wir mit unserem Programm auf die »Dreigroschenoper« im Schauspiel. Im April holen wir, wegen Corona lange verschoben, die Sinfonie Nr. 8 von Alexander Glasunow nach und bringen dazu einen hoch interessanten Klassiker in neuem Gewand, die »Vier ernsten Gesänge« von Brahms, orchestriert und mit jeweils einem eigenen Präludium versehen durch Detlev Glanert. Und wir schließen im Juni mit einem Schostakowitsch-Abend ab.

S D Unter anderem mit der 26-minütigen Kantate »Die Hinrichtung des Stepan Rasin« nach der historischen Figur eines Kosaken und Wolga-Piraten, der sich gegen den russischen Zaren aufgelehnt hatte – fast eine SchostakowitschAutobiografie. Auch dieses Stück stand 2020 schon mal auf dem Programm und wurde verschoben (lacht).

Das Spielen im Großen Haus des Staatstheaters ist schon etwas anderes als vorher in der Stadthalle.

S D Ja, aber wir fühlen uns sehr wohl im eigenen Haus. Im Herbst 2022 haben wir wegen technischer Probleme sogar eine komplette »Rheingold«-Vorstellung in großer Besetzung konzertant auf der Bühne gespielt, das war eine sehr spannende und aufregende Erfahrung für uns.

Nun scheint ja Bewegung in die Idee eines neuen Konzerthauses für Braunschweig zu kommen …

S D Das wäre natürlich unser Lebenswunsch! Das Orchester ist sehr flexibel, wir spielen auch gerne in der Volkswagen Halle oder »Klassik im Park«. Aber ein »eigenes« Konzerthaus mit einer Akustik auf dem neuesten Stand, das böte dem Orchester unendlich viel mehr Möglichkeiten sein Potential weiter zu entfalten, an neuen Formaten zu arbeiten. Wir könnten noch stärker in Braunschweig präsent sein, könnten unsere Qualität unter Beweis stellen. Die Konkurrenz in Deutschland ist groß: Wo sonst gibt es 130 Berufsorchester, 90 Opernhäuser? Das ist weltweit einzigartig!

Und seit Ende 2014 ist die deutsche Theater- und Orchesterlandschaft als immaterielles Kulturerbe der UNESCO hoffentlich ja auch entsprechend geschützt. Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte Bettina Brosowsky.

Ludwig van Beethoven

Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. 125

Die »Ode an die Freude« zur Eröffnung des Theaterfests: Das Staatsorchester und der Opernchor begrüßen ihr Publikum feierlich zurück im Großen Haus des Staatstheaters, nach den sommerlichen Vorstellungen des Burgplatz Open Airs.

Bei all der Fokussierung auf das Chorfinale, mit dem Beethoven die Grenzen der eigentlich rein instrumentalen Gattung Sinfonie nachhaltig sprengte, wird gern vergessen, dass diesem noch drei weitere Sätze vorausgehen. Und auch sie stellten Beethovens bisheriges Schaffen in den Schatten: »Kein Kopfsatz, den man sich monumentaler, kein Scherzo, das man sich wilder und bacchantischer denken könnte, kein Adagio, dem ein größeres Maß an Beseeltheit und Versunkenheit innewohnte«, fasst es Martin Geck im »Beethoven-Handbuch« zusammen. Und in der Tat, allein wie Beethoven zu Beginn des ersten Satzes die Musik irgendwo zwischen Dur und Moll im Pianissimo quasi aus dem Nichts entstehen lässt, gehört zu den großartigsten Eingebungen des Komponisten überhaupt.

Musikalische Leitung: Ruth Reinhardt Gesangssolist:innen Chor des Staatstheaters Braunschweig

Ludwig van Beethoven

Sinfonie Nr. 1

C-Dur op. 21

Pjotr Tschaikowsky Sinfonie Nr. 5

e-Moll op. 64

Der berühmte französische Dirigent und Fagottist Marc Minkowski bringt ein großes sinfonisches Programm auf die Bühne des Staatstheaters Braunschweig. Minkowskis Repertoire umfasst eine weite Bandbreite von unbekannten Stücken des Barock bis zu den großen Werken der Romantik. Er war als Gastdirigent beim Mahler Chamber Orchestra, den Berliner Philharmonikern, in Paris, Los Angeles, Salzburg, Dresden, Warschau, Brüssel und am Opernhaus Zürich. Für Braunschweig bringt er diese große stilistische Bandbreite der Sinfonik mit: zunächst die erste Sinfonie von Beethoven. 1800 wurde diese dem Publikum zum ersten Mal präsentiert, als Beethoven sich längst als genialer Komponist einen Namen gemacht hatte. Gleichzeitig zeigt er sich hier bereits als Visionär und knüpft doch an die Vorbilder Haydn und Mozart an, holt die Zuhörer:innen damals wie heute ab und begeistert mit seinen neuen Ideen.

Über das Programm des ersten Satzes seiner Sinfonie Nr. 5 schrieb Tschaikowski: »Introduktion. Völlige Ergebung in das Schicksal oder, was dasselbe ist, in den unergründlichen Ratschluss der Vorsehung« – seine »Schicksalssinfonie«. Ein Jahrzehnt ließ er seit seiner letzten Sinfonie vergehen, immerhin vier Opern und unzählige kleinere und größere Musiken entstanden in der Zwischenzeit – eingerahmt von Schwanensee, Dornröschen und Nussknacker.

Musikalische Leitung: Marc Minkowski

Robert Schumann

Ouvertüre, Scherzo und Finale

E-Dur op. 52

Wolfgang Amadeus Mozart

Konzert für Flöte, Harfe und Orchester

C-Dur KV 299

Gabriel Fauré

Pelléas et Mélisande-Suite

Maurice Ravel

Le Tombeau de

Couperin

Einer zunächst als Einzelwerk konzipierten Ouvertüre fügte Robert Schumann einen zweiten und dritten Satz (Scherzo und Finale) hinzu, wobei seine eigenen Bezeichnungen »Suite«, »Symphonette« oder »Sinfonietta« keinen Anklang fanden. Das Werk kam im Dezember 1841 unter Leitung von Ferdinand David im Leipziger Gewandhaus zur Uraufführung. Mit diesem 3. Sinfoniekonzert wird aber vor allem der Soloflötist des Staatsorchesters, Günther Westenberger, seinen wohlklingenden Ausstand geben, in Begleitung der Harfenistin und des Staatsorchesters mit dem bekannten Doppelkonzert Mozarts: Das populäre Stück ist sowohl für die Musiker:innen als auch fürs Publikum unterhaltsam, dem Orchesterklang gegenüber steht das solistische Duo, vor allem in der Flöte elegant und fließend.

Musikalische Leitung: Srba Dinić

Solist:innen: Günther Westenberger (Flöte), Joanna Liberadzka (Harfe)

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