3 minute read
Das mangelnde Licht
Nino Haratischwilis furioser Roman spielt in Tbilisi zur Zeit der Auflösung der Sowjetunion, erzählt von Freundschaft, Liebe und Krieg. Dagmar Schlingmann bringt ihn im Großen Haus auf die Bühne.
Nach Jahren der inneren wie äußeren Entfernung voneinander begegnen sich Keto, Nene und Ira 2019 in Brüssel wieder. Anlass für das Zusammentreffen ist eine Foto-Retrospektive ihrer toten Freundin Dina, der kompromisslosesten und lebenshungrigsten der einstmals vier jungen Frauen. Gemeinsam haben sie prägende Jahre verbracht und Momentaufnahmen dieser Jugend katapultieren sie nun mit voller Wucht zurück ins Tbilisi der späten 80er und frühen 90er Jahre.
Advertisement
Hier berauschen sie sich am Leben, der ersten großen Liebe und der unwahrscheinlichen Freundschaft, die sie verbindet. Sie feiern dabei nicht nur einander und ihre Lebensträume, sondern auch eine Gnadenfrist, die das Leben ihnen gewährt: Denn mit dem Auseinanderfallen der Sowjetunion bricht nur zu bald eine neue Realität über sie herein. Und mit ihr all das, was die ersten Jahre der georgischen Unabhängigkeit bringen. Eine von Krieg und Mangel gebeutelte, verrohende Gesellschaft, Chaos in den Straßen, Drogen, Bandenkriminalität und Gewalt in einem patriarchal strukturierten Land. Unverzeihlicher Verrat und tragischer Tod stellen die Freundschaft der vier auf die Probe. In ihrem privaten Auseinanderdriften spiegelt sich dabei auch die Gespaltenheit einer jungen Demokratie im Bürgerkrieg. Und doch ist keine der Frauen bereit, sich mit dem Mangel an Licht abzufinden. Die seit 2003 in Deutschland lebende Nino Haratischwili erzählt nach ihrem Bestseller »Das achte Leben (Für Brilka)« erneut mit soghafter Emotionalität und kraftvoller Bildsprache von ihrer Heimat Georgien. Gekonnt verwebt sie dabei Einzelschicksale und Historie, macht eine Epoche und ihren Zeitgeist erlebbar. Eindringlich stellt die Autorin die Frage nach persönlicher Verantwortung: Wie handelt man moralisch richtig in einer Welt, die jeder Logik zu entbehren scheint?
REGIE Dagmar Schlingmann
BÜHNE Sabine Mader
KOSTÜME Inge Medert
MUSIK Alexandra Holtsch
LICHT Tobias Krauß
DRAMATURGIE Katharina Gerschler
Mit Mariam Avaliani, Nino Burduli / Lea Sophie Salfeld, Valentin Fruntke, Daniela Gancheva, Gertrud Kohl, Roman Konieczny, Naima Laube, Ivan Marković, Georg Mitterstieler, Mattias Schamberger, Lina Witte, Nina Wolf
Premiere im Großen Haus am 23. September 2023, weitere Vorstellungen am 27. und 30. September, 08. (mit Audiodeskription), 13., 15., 22., 27. und 29. Oktober, 10. November sowie 14. und 16. Dezember
Zur Premiere wird die Buchhandlung Graff mit einem Büchertisch präsent sein.
Licht an …
»Das mangelnde Licht« erzählt die Geschichte von vier Freundinnen aus Georgien anhand von Fotografien. Das Museum für Photographie und das Staatstheater Braunschweig laden Schüler:innen ein, sich auf eine fotografische Spurensuche zu begeben: Wie Keto, Nene, Ira und Dina im Roman fragen sie sich, welche Umbruchserfahrungen das eigene Leben prägen. Welche Rolle spielen dabei Migration, Heimatverlust, Sprache, Veränderungen in der Familie?
In Workshops mit verschiedenen Künstler:innen (aus den Bereichen Theater und Fotografie) werden die Projekte der Jugendlichen angelegt und bis zur Umsetzung in der Ausstellung begleitet.
Ausstellung im Museum für Photographie und im Staatstheater Braunschweig mit Arbeiten von Schüler:innen aus Braunschweig. Vernissage im Rahmen des Theaterfests am 17. September.
Titel der Meldung
, präsentiert das Staatsorches ter unter der Leitung von Srba Dinić. Zum Ausklang des Beethovenjahres 2020 präsen tiert das Staatstheater Braun schweig einen »Fidelio«, wie Sie ihn noch nie gehört haben. Um den erforderlichen Maßnahmen hinsichtlich der Kontaktbeschränkungen – die auch für Orchestergräben gelten – kreativ zu begegnen, präsentiert das Staatsorchester unter der Leitung von.
Stolz und Vorurteil* (*oder so)
Partytime um 1800. Mrs. Bennet hat fünf Töchter. Leider alle unverheiratet. Denn dank der von weisen (alten weißen) Männern vor Zeiten erdachten Erbschaftsregeln muss eine Frau sich schleunigst einen standesgemäßen Junggesellen angeln, um die Existenz der Familie zu sichern. Isobel McArthurs 2019 uraufgeführte Neufassung von Jane Austens Meisterwerk ist hoch modern und dennoch werktreu. Sie gibt denen eine Stimme, die, obwohl unverzichtbar, meist unerwähnt bleiben.
Titel der Meldung
»Ein wilder Ritt… das Ensemble entwickelt zusammen mit der Ein-Frau-Band Thari Kaan einen Flow voll Austen-Irrsinns« (Nachtkritik).
Zum Ausklang des Beethovenjahres 2020 präsentiert das Staatstheater Braunschweig einen »Fidelio«, wie Sie ihn noch nie gehört haben. Um den erforderlichen Maßnahmen hinsichtlich der Kontaktbeschränkungen – die auch für Orchestergräben gelten – kreativ zu begegnen.
Titel der Meldung
Mit Juli Niemann, Saskia Petzold, Nora Schulte, Saskia Taeger, Nina Wolf sowie Thari Kaan (Live-Musik).
Wiederaufnahme am 01. Oktober im Kleinen Haus. Weitere Termine: 14., 19., 28. und 31. Oktober sowie 07. Dezember.
, präsentiert das Staatsorchester unter der Leitung von Srba Dinić. Zum Ausklang des Beethovenjahres 2020 präsentiert das Staatstheater Braunschweig einen »Fidelio«, wie Sie ihn noch nie gehört haben. Um den erforderlichen Maßnahmen hinsichtlich der Kontaktbeschränkungen – die auch für Orchestergräben gelten – kreativ.
M Musiktheater