Crowdfunding und Landschaftsarchitektur? | Crowdfunding and landscape architecture?

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Masterarbeit | Stefan F. Neuhold

Crowdfunding und Landschaftsarchitektur? [Potenzialanalyse eines aktuellen Projekt-Partizipationsansatzes f端r die Stadt Wien.]


Kurzreferat Wir befinden uns global gesehen in einer Zeit der verstärkten Ökonomisierung und des Wettbewerbs der Städte untereinander, sowie angespannter kommunaler Finanzhaushalte und dadurch bedingter, rückläufiger Investitionen in den öffentlichen Freiraum. Diese Entwicklung stellt die Landschaftsarchitektur als freiraumgestaltende Profession vor einigen Herausforderungen. Parallel dazu wollen BürgerInnen vermehrt an der Gestaltung und Verbesserung ihrer Umgebung mitwirken und in Belange der Stadtentwicklung involviert werden. Damit die Stadt den Anschluss zu ihrer gesellschaftlichen Basis nicht verliert und um die Lebensqualität in unseren Städten aufrechtzuerhalten, braucht es daher neue Konzepte und Modelle. Eine mögliche Lösung dazu kann Crowdfunding sein. Dieses aufstrebende, internetbasierende Finanzierungsmodell ermöglicht es, durch kleinere Geldsummen von vielen verschiedenen GeldgeberInnen ein Projekte auf eigens dafür vorgesehenen Plattformen zu finanzieren. Auch im Bereich der Landschaftsarchitektur ist dieses Instrument bereits zum Einsatz gekommen und es wurden einige Projekte auf diese Weise finanziert und folglich realisiert. Infolgedessen ist es das Ziel dieser Arbeit, Potenziale für die landschaftsarchitektonische Projektentwicklung in Wien, sowie Prozesse und Prinzipien für eine erfolgreiche Finanzierung und Realisierung aufzuzeigen. In weiterer Folge wird das Potenzial als mögliches Partizipations- und Finanzierungsmodell für die Stadt Wien, sowie die möglichen Auswirkungen für die ansässige Bevölkerung und den GeldgeberInnen ermittelt. Dazu werden, nach einer umfassenden Literaturarbeit über den Themenbereich des Crowdfunding im Zusammenhang mit der Stadtentwicklung, Gesellschaft und Landschaftsarchitektur, fünf erfolgreich finanzierte Fallbeispiele auf ihre Erfolgskriterien untersucht. Als Ergebnis dieser Untersuchung wird eine Handlungsempfehlung („Best-Practice-Typ“) für zukünftige Projekte dargelegt. Um schließlich den regionalen Bezug herstellen zu können und Disparitäten, Wahrnehmungen und Zukunftsaussichten ausfindig zu machen, gibt es teilstrukturierte Interviews mit VertreterInnen der Stadtverwaltung, Gebietsbetreuung und Landschaftsarchitekturpraxis. Als Abschluss dieser Erhebungsphase werden die gesammelten Ergebnisse mittels einer SWOT-Analyse evaluiert. Die dadurch gewonnen Erkenntnisse zeigen, dass für Crowdfunding im Bereich der Landschaftsarchitektur durchaus Potenzial in Wien vorhanden ist. Kleinere, selbstinitiierte Projekte mit innovativen Ansatz haben dabei die besten Erfolgsaussichten. Auch für die Stadt Wien kann Crowdfunding einige bedeutende Vorteile bringen, allerdings auch beunruhigende Nebenerscheinungen haben, wenn es in Richtung zukünftiger Implementierung geht. Schlagwörter: Landschaftsarchitektur, Finanzierungsmodell, Crowdfunding, Partizipation, Erfolgskriterien, SWOT-Analyse, Stadt Wien


Abstract Seen from a global perspective, we are living in a time of increased economization and competition between cities, as well as strained municipal financial budgets. A decline of investments in public spaces is one of the results. As an open-space-designing profession, this development faces some enormous challenges for landscape architects. At the same time, citizens urge increasingly to participate in the development and improvement of their surroundings and get involved in urban development issues. New concepts and models are required in order to keep pace with their social base and to maintain and improve the quality of life in our cities. One way to overcome this challenge may be crowdfunding. This upcoming, internet-based funding model enables to finance projects by small amounts of money from many donors on particular platforms. Even in the field of landscape architecture, this instrument has already been used and some projects were already financed and realized in this way. The objective of this thesis is to identify potentials for the landscape architecture project development in Vienna. At the same time it aims to identify parameters, proven processes and principles to a successful financing and implementation. Subsequently, the potential as a possible participation and funding model for the city of Vienna will be determined, as well as the possible implications for the local residents and the donors. After a comprehensive literature review on crowdfunding linked to urban development, society and landscape architecture, there will be an analysis of the key success factors of five funded projects. As a result of this investigation, a recommended action („best practice model“) for future projects is presented. Finally, in order to establish a regional context and locate disparities in common with seek out perceptions and future prospects, there will be semi-structured interviews with representatives of the City Council, District service and landscape architecture offices. The collected findings are evaluated by means of a SWOT analysis and conclude this survey phase. The research data indicates a high potential for crowdfunding in the field of landscape architecture in vienna. A funding of small-scale, self-initiated projects with an innovative approach hold a lot of promise. In the City of Vienna’s perspective, crowdfunding can deliver some significant benefits as well as disturbing side effects when it comes to future implementation

Key words: landscape architecture, funding model, crowdfunding, participation, best practice, swot-analysis, City of Vienna


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