Router auf dem Kirchturm?

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Stadtanzeiger

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Dienstag, 24. Januar 2012

3 fragen an …

Router auf dem Kirchturm?

In seiner Maturarbeit hat Simon Gubler von der Kantonsschule Rychenberg die Realisierbarkeit eines Openwireless-Netzes in der Winterthurer Altstadt untersucht.

Winterthur: Angefangen hat alles mit einer Radiosendung über das Projekt Freifunk in Deutschland. Ziel von Freifunk ist, in Gross­städten ein Bürgernetz zu erstellen, damit jeder Haushalt drahtlos ins Internet kommt. Simon Gubler wurde neugierig und recherchierte, was es in der Schweiz gibt: «Ich fand heraus, dass ähnliche Netzwerke in Bern und St. Gallen existierten.» Er entschloss sich, in seiner Maturarbeit der Frage nachzugehen: Ist ein frei zugängliches, drahtloses Netzwerk für einen Internetanschluss in der Winterthurer Altstadt realisierbar? Ein flächendeckendes, voll funktionierendes Netz in Winterthur aufzustellen, sprengt die Kapazitäten einer Einzelperson. «Ich beschränkte mich auf den Aufbau eines kleines Testnetzes in Winterthur Seen.» Unterstützung erhielt er vom Verein Openwireless, dessen Ziel es ist, in Schweizer Städten ein gebührenfreies und drahtloses Internetnetz aufzubauen. Er stellte Simon Gubler einige Router zur Verfügung. Ein Router regelt den Datenverkehr in einem Netz.

liert. In der Winterthurer Altstadt böte sich der Kirchturm der Stadtkirche an.

Bald Internet in der Altstadt? «Ein drahtloses Netz in Winterthurs Altstadt wäre sicher realisierbar», ist Simon Gubler überzeugt, «doch wer hat heute noch Interesse daran?» Mittlerweile hat fast jeder private Haushalt eine eigene Internetverbindung von einem kommerziellen Anbieter, der Stabilität und professionelle Unterstützung bei Problemen verspricht. Mit den modernen Mobiltelefonen kann unterwegs übers Handynetz

im Internet gesurft werden. Dieses nachlassende Interesse spüren auch die bestehenden Openwire­less-Netze wie St. Gallen. Es bräuchte laut Simon Gubler in Winterthur eine Community, die das Projekt leitet, und die Unterstützung von der Stadtverwaltung oder der ZHAW. Frank O. Salzgeber

Drahtloses Netz funktioniert «Die Nachbarn waren sehr hilfsbereit. Ich durfte die entsprechend konfigurierten Router bei ihnen aufstellen», erklärt Simon Gubler. Das Netz funktionierte. Bei guter Sichtverbindung, also Fenster zu Fenster, kann die Reichweite von Router zu Router über 200 Meter betragen. Muss das Signal einige Wände durchdringen, vermindert sie sich auf 50 Meter oder weniger. Deshalb sind für die Router gute Standorte wichtig, wie hohe Gebäude mit freier Sicht. Im Netz in St. Gallen sind zum Beispiel Router auf den Dächern des Rathauses, des Kantonsspitals und des Redaktionsgebäudes des «St. Galler Tagblatts» instal-

zeit geist Bester Onlineshop gesucht Zürich: Der Swiss E-Commerce Award ist lanciert. Während der kommenden sechs Wochen kann sich jeder Schweizer Onlineshop oder vom Ausland her betriebene Onlineshop, der 2012 in die Schweiz verkauft und über eine .ch-Domäne verfügt, anmelden. Damit erhält die Schweiz erstmals eine Auszeichnung, die die besten Onlineund Mobileshops in insgesamt 10 Kategorien würdigt; von B2B-, umsatzabhängigen B2C-Kategorien bis hin zu Spezialkategorien wie Mobile, Social Commerce und Visual Effects. Mit dem Newcomer Award sollen diejenigen Betreiber geehrt werden, die in den vergangenen 12 Monaten neu in den E-Commerce in der Schweiz gestartet sind. Die Jury, bestehend aus 10 Persönlichkeiten der Schweizer Online- und Handelsbranche, wird in jeder Kategorie aus 5 Nominierten einen Sieger küren. Aus diesen wird dann der Champion bestimmt. Anmelden: www.ecommerce-award.ch

Glasfaserausbau geht voran Zürich: Swisscom und das Elektrizitätswerk der Stadt Zürich haben sich auf den weiteren gemeinsamen Ausbau des Zürcher Glasfasernetzes geeinigt. Dazu wurde der Kooperationsvertrag in den vergangenen Monaten in wesentlichen Punkten neu verhandelt. Die Streichungen und Anpassungen einzelner Klauseln wurden nach dem negativen Entscheid der Wettbewerbskommission (Weko) zur Glasfaserkooperation notwendig. Der Gemeinderat und die Stimmberechtigten der Stadt Zürich werden in den kommenden Monaten über das weitere Vorgehen abstimmen. red.

Marcel Meli Professor Dr. Marcel­ Meli ist Dozent für technische Informatik an der ZHAW Winterthur.

er der Arbeit

Das Gesicht hint

bler Name: Simon Gu 27. Oktober 1993 Geburtsdatum: thur Wohnort: Winter chule Rychenberg Schule: Kantonss ein, Pfadi all, Sport allgem Hobbys: Wasserb ur ETH Maschineningenie Studienwunsch: matik ch: Physik, Mathe Lieblings-Schulfa ch lfach: Französis Ungeliebtes Schu der Schule: eschäftigung in Liebste Nebenb e Pausengespräch bleiben mi in Erinnerung Was mir vom Gy asse wird: die gute Kl r Schulzeit: sen während de es ag itt Liebstes M lieber. Die Frage lass ich Zeit geniese Kantischüler: Mein Tipp für all ss. sen, keinen Stre n den Maturande ich Das wünsche 2012: Viel Glück!

matur arbeiten im stadi

Simon Gubler hat untersucht, ob ein OpenwirelessNetz in Winterthurs Altstadt realisierbar ist. Bilder: fos.

«Ein Snowboard selber bauen», «Der Orientierungssinn der Pferde» oder «Die 2000Watt-Gesellschaft» – vielfältiger als bei den Maturarbeiten können Themen kaum sein. Rund 350 Maturandinnen und Maturanden schliessen jedes Jahr in Winterthur an einem der drei Gymnasien ab. Als Krönung ihrer Schulzeit schreiben die jungen Erwachsenen eine Ma-

turarbeit zu einem Thema ihrer Wahl. Der «Stadtanzeiger» will wissen, wofür sich die Schüler interessieren, was sie herausfinden und was sie motiviert. Jede Woche wird im Jahr 2012 deshalb eine Matur­arbeit und ihr Verfasser vorgestellt. Im Interview beantwortet jeweils ein externer Experte ergänzende Fragen zum Thema der Arbeit. les.

Die Game-Hits der kommenden Monate Auch das Jahr 2012 bietet für Gamer aller Konsolen und des PCs neue innovative Spiele – und alte Klassiker im neuen Gewand. Der «Stadi» zeigt einige Beispiele. War das Jahr 2011 für manche Gamer eher eine Enttäuschung, kann er sich auf die kommenden zwölf Monate freuen. Egal ob für die XBox, Playstation, eine Nintendo-Konsole oder den PC: Viele innovative Produkte stehen bereit, um den Spielern amüsante Stunden zu ermöglichen. Der «Stadi» hat einige kommende Highlights zusammengetragen. E Rollenspiel  –  Diablo  3: Zwölf Jahre­ mussten Fans auf die Fortsetzung des Multiplayer-Hits Diablo 2 warten. Diese soll nun Mitte 2012 erscheinen. Eine gute Grafik war bekanntlich noch nie die Stärke der Reihe, das wird sich auch beim dritten Teil nicht ändern. Trotzdem dürfen wieder fünf Charakterklassen in ein atmosphärisches und amüsantes Hack-&Slay-Abenteuer stürzen. Neben einigen inhaltlichen Verbesserungen soll speziell auch die Onlineplattform Battle.net, auf dem Diablo gespielt werden kann, besser gegen Cheater geschützt sein. Das Game erscheint auf dem PC, doch Blizzard plant auch eine Umsetzung für Konsolen. E Strategie  –  Xcom  –  Enemy Unknown: Civilization rauf und runter gespielt? Dann sollte man sich auf den Herbst 2012 freuen. Das neue Produkt der Civilization-Macher namens XCom soll spielerisch an die Strategiespiele der 90er-Jahre anknüpfen – eine Mischung aus rundenbasierten Kämpfen und Echtzeitstrategie.

Geplante Veröffentlichung auf PC, PS3 und XBox360. E Sport  –  EA Sports: Wie jedes Jahr gibt es auch neue Sportspiele von EA Sports. Beispiele: Bei «Tiger Woods PGA Tour 13» (PS3, XBox360), das am 30. März 2012 erscheint, soll unter anderem die Schwungmechanik deutlich verbessert worden sein. Mit «Grand Slam Tennis 2» gibt es die einzige Möglichkeit, bei den Tennisspielen Wimbledon auszuwählen. Das Game erscheint für PS3, XBox360 und Wii am 9. Februar. Das neue «Fifa Street» setzt nicht mehr länger auf Akrobatikeinlagen, sondern auf realitätsnahe Strassenfussballsimulation. E Ego-Shooter  –  Mass Effect 3: Die beliebte Actionreihe mit der schönen Grafik-Engine geht mit dem dritten Teil in die finale Runde. Es gilt weiterhin, die Invasion der mächtigen Maschinen abzuwehren. Erscheint für PC, PS3 und XBox360 am 8. März.

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E Auto-Games  –  GTA  5: Die «Grand Theft Auto»-Reihe gehört zu den kommerziell erfolgreichsten Spielen überhaupt. Die Aufgabe ist bekannt: Bei immer schönerer Grafik müssen Aufträge erledigt werden – dies in einer grossen Welt, die dem Spieler jeglichen Bewegungsfreiraum lässt. GTA  5 führt dieses Mal nach Los Santos. Es erscheint Mitte 2012 für PC, PS3 und die XBox 360. E Online-Hit  –  Counter-Strike  –  Global Offensive: Der taktische Shooter Counterstrike revolutionierte vor zwölf Jahren das Genre der Online-Actionspiele. Im Frühjahr 2012 erscheint endlich ein Nachfolger. Dieser soll sich, abgesehen von einer deutlich besseren Grafik, stark an das Konzept des beliebten Vorgängers halten. E Kampfspiel  –  Street Fighter X Tekken: Die Prügelspiele Street Fighter und Tekken vereint in einem Werk – ab dem 9. März für die PS3 und XBox 360. sag.

Was ist die grösste Schwierigkeit bei der Realisierung von Openwireless? Die Technologie für ein solches Netz existiert grundsätzlich. Die grösste Schwierigkeit ist, überzeugende Grün­ de für Openwireless zu finden. Derzeit haben die meisten Schweizer gute Internetzugangsmöglichkeiten. Unterwegs kann man mit dem Handy surfen. Die Konkurrenz ist gross. Man könnte es vergleichen mit Investitionen für ein drittes oder viertes Auto. Die Gründe, ein weiteres Auto zu kaufen, müssen sehr überzeugend sein. Folgende Fragen sind wichtig: Wird man genug Freiwillige finden, um Modems flächendeckend zu installieren? Was sind die Konsequenzen für andere Kommunikationsprotokol­le des 2.4-GHz-Bandes wie Bluetooth? Wie schnell wird man sich anpassen können, falls das WLAN auf eine andere Frequenz wechselt? Ist die Sicherheit in einem Openwireless-Netz gewährleistet? Grundsätzlich erhöht die Benutzung von Drahtlossystemen gewisse Risiken, da der Verkehr einfacher zu stören und aufzuzeichnen ist und somit mehr Angriffen ausgesetzt ist. Dazu kommt, dass mehr Zwischenstationen für Openwireless nötig sind, und so ergeben sich mehr Punkte, wo man Daten «manipulieren» kann. Betreiber derartiger Netzwerke sollen deshalb die nötigen Massnahmen treffen. Ein Einsatz von sicheren Diensten hilft, die Risiken zu reduzieren. Gibt es in Winterthur und weiteren Städten bald flächendeckend derartige Openwireless-Netze? Im Moment stehen die Chancen schlecht. Aber das kann sich ändern, falls eine «Daseinsberechtigung» für Openwireless gefunden wird. Interview: fos.

stadisurf

E Der «Stadtanzeiger» ist auch auf Facebook! Wer «Fan» wird, kann von exklusiven Wettbewerben, zahlreichen Bildern und weiteren Aktionen profitieren. Nach «Winterthurer Stadtanzeiger» suchen. E Die Internetseite Megaupload ist down. Das FBI hat die Plattform geschlossen, weil sie mutmasslich Urheberrechte verletzte. Die User hatten die Möglichkeit, grosse Dateien auf die Seite zu laden und den Link an Interessierte weiterzusenden. Dies wurde aber nicht nur im privaten Rahmen, sondern auch für den illegalen Tausch von Musik und Filmen genutzt. Als Reaktion wurden daraufhin verschiedene Internetseiten der amerikanischen Justiz von der Hackergruppe Anonymus kurzzeitig offline gesetzt. E Kinox.to geht es an den Kragen. Nachdem bereits sein Vorgänger Kino.to geschlossen wurde, soll die Nachfolgerseite ebenfalls vom Netz. Auf Kinox.to können Filme und Serien im Stream angesehen werden. In der Schweiz ist dies legal, da hier nur der Upload von Files mit Urheberrecht verboten ist. sag.

Die Hölle bricht aus: Der Barbar in Diablo 3 gegen Skelette. Bild: blizzard.de


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