Ausgabe 03 /// umsonst
facebook.com/hafenfreunde
Ateliers, Galerien, Offspace: die kreative Szene unter der Lupe
KUNSTSTÜCK HAFEN Robert Matzke im Interview
Gerwin Lohmeyer & Carsten Peters
Wasser, Schutz und Polizei
Das Glück ist Flüssig
Eine Ruine blüht auf
Notruf hafenkante
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Dreiklang Der Vorlaut Aller guten Dinge sind drei, sagt man ja … bzw. dieser neunmalkluge Volksmund. Deshalb wurde es Zeit, dass wir endlich mit unserer dritten HAFENfreundeAusgabe um die Ecke kommen, bevor es dreizehn schlägt. Wir haben uns bisher sehr angestrengt, unser Lieblingsviertel zu einem bunten Bündel zu schnüren und dieses dem Leser unter den Arm zu klemmen. In dieser Nummer entspannen wir uns allerdings mal ein bisschen. Natürlich wird es uns auch in diesem Heft gelingen, den Hafen in seiner ganzen Güte zu erfassen, doch gestatten wir uns, einen kleinen Schwerpunkt zu setzen, uns ein bisschen mehr auf etwas zu konzentrieren, das uns in den letzten Tagen besonders gekitzelt, gezupft, in die redaktionelle Seite geboxt hat. Nämlich, Achtung: die Kunst! Das Schöne ist, dass sich vor
allem anhand der Kunstszene des Hafenareals abbilden lässt, in wie viele Richtungen die Kreativität strebt, die auf diesen paar Metern Münster ihren Platz gefunden hat. Die Menschen, die wir für diese Seiten getroffen haben, haben uns absolut fasziniert. Ihr wollt ihre Namen hören? Robert Matzke, Ruppe Koselleck, Oliver Breitenschmidt, Michael Nolte, Stephan US, Tassilo Sturm, Thomas Wrede, Peter Kaiser … Ein bisschen männlich, könnte man mäkeln. Deshalb waren wir auch bei Gail Kirkpatrick, Anetta Küchler-Mocny, Kirsten Kaiser, Elke Dombrowski … Für Diejenigen, die uns nur wegen unserer lokalpolitischen Exkurse lesen, haben wir übrigens auch den neuesten Stoff zur Hafenentwicklung auf den Wühltisch geworfen. Doch sollen sich die Streitthemen in dieser Ausgabe mal schön hinten anstellen. Heute
Chefredakteur: Malte Limbrock
wollen wir vor allem erfahren, wie schön der Hafen am Ende des Tages doch einfach ist. Hach ja … schön schön. Bevor es nun endlich losgeht, liegt uns nur noch eins auf der Zunge: Tausend Dank, Anna, für deinen großartigen Einsatz. Du warst super! /// Die HAFENfreunde
Inhalt 3..... Dreiklang 4..... HAFENtratsch 7..... Eine Ruine blüht auf 10... Das Glück ist flüssig 15... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 1 16... Das war das Vainstream 2011 19... Raum für Ideen 24... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 2 26... Kreatives Potenzial 29... Mindshot 30... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 3 32... Dazugesetzt 35... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 4 36... Newcomer 40... Der Zahn der Zeit(-arbeit)
43... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 5 44... Wasser, Schutz und Polizei 49... Bank am Puls der Zeit 53... Fourmove bewegt 54... Die Mannschaft ist der Star 58... Bitte lächeln 61... Mindshot 62... Grüne fordern Wettbewerb 65... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 6 67... I’m in Heaven 70... Die Kreativen am Kai 73... HAFENfreunde-Freundeskreis No. 7 73... Impressum 74... Gute Nachrichten 78... HAFENFreunde im Netz
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HAFENtratsch Diebe: Rettungsringe geklaut Einen gefährlichen Streich erlaubten sich in diesem Sommer unbekannte und vor allem sehr unlustige Strolche entlang des Kanalufers: Ende Juli verschwanden innerhalb einer Woche fünf Rettungsringe aus ihren Stationen. Die Polizei sucht nun nach den Tätern, denn der Diebstahl der Lebensretter ist alles andere als ein Kavaliersdelikt. Die Rettungsstationen sind unerlässlich, um Menschen, die ins Kanalwasser geraten sind, schnellstmöglich Hilfe leisten zu können. „Wir können in der heutigen Zeit nicht davon ausgehen, dass jede Person schwimmen kann. Kommt es dann zum Sturz ins Wasser, kann dieser Vorfall ohne am Ufer befindliche Rettungsringe tragisch enden“, sagt Polizeihauptkommissar Christian Seidel. Hoffen wir, dass die Ringgeister schnell zur Besinnung kommen. Hinweise nimmt die Wasserschutzpolizei natürlich gerne entgegen unter 0251/3185-0.
Hafenforum: Bilanz online Rund 25 Stunden Diskussion hatte das Hafenforum auf dem Kerbholz, als es am 31. Mai mit der Bilanzveranstaltung Adieu zu den beteiligten Bürgern sagte. Alle Ergebnisse, die fein säuberlich zusammengetragen und protokolliert wurden, gibt es mittlerweile online unter www.muenster.de/stadt/stadtplanung/hafenforum.html. „Der Diskussionsprozess ist nicht abgebrochen“, betonte Stadtdirektor Hartwig Schultheiß. „Die Ergebnisse werden im Herbst im Planungsausschuss und anschließend mit der Bürgerschaft diskutiert.“ Außerdem kündigte die Stadtverwaltung an, sich nun mit den Investoren zusammen zu setzen, um zu sondieren, in welcher Form die Ergebnisse des Hafenforums in die Planung für diese Areale einfließen können. Von verschiedenen Seiten wurde dieses Verfahren bereits kritisiert und ein städtebaulicher Wettbewerb gefordert. „Nur so können die Ergebnisse ungefiltert in anschauliche Pläne und Modelle übertragen werden“, sagt zum Beispiel die Fraktionsvorsitzende der Münsteraner Grünen, Helga Bennink (siehe S. 58).
Hafenfreunde im Netz
www.facebook.com/hafenfreunde www.flickr.com/groups/hafenfreunde www.youtube.com/hafenfreunde
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Auf den Hafen-Wiesn Da wandern’s wieder! Buben in Lederhosen, Madels im Dirndl und das mitten im Hansaviertel! In Scharen demonstrieren sie die Weltoffenheit der Domstadt: Ja, auch Bayerns Traditionen sind uns willkommen, solange sie‘s krachen lassen. Drum öffnen sich bereits zum 6. Mal die Tore der Osmohalle und laden zum zünftigen Oktoberfest. Im originalbayrischen Wiesnzelt wird geschmaust, geschunkelt und die Maß genossen, bis auch der letzte Wiesnhit zum Besten gegeben wurde. Unter anderem von den „Alpen-Oscar“prämierten Partyvögeln, die als waschechte Bayern behaupten, auf dem Münsteraner Oktoberfest gehe die Lutzi ärger ab als auf der Wiesn selbst. Ob sie dafür von ihren Landsmännern geteert und gefedert werden, sei dahingestellt, eine Erklärung für den Run auf die Karten ist es allemal. Gott sei Dank gibt es davon noch genug an der Abendkasse. So kann auch der letzte Trachten-Kritiker einen Blick riskieren und Minuten später losgelöst auf den Bänken tanzen, wenn’s ab dem 23.09. heißt: O’zapft is!
Appgefahren: HAFENfreunde auf dem iPad Auf zu neuen Ufern. So könnte man wohl das generelle Arbeitsethos der HAFENfreunde beschreiben. Auch in Sachen Technik scheuen wir uns nicht, neue Landschaften anzusteuern, neue Inseln zu erobern. Jetzt haben wir das iPad geentert. Zwei kreative Münsteraner haben uns dabei an Bord geholfen. Nämlich die Jungs von MagApp, Severin Breitkopf und Uwe Clephas. Sie bringen Publishings auf PDF-Basis kostengünstig und unkompliziert aufs iPad. Und das macht absolut Sinn, denn der Markt für Tablet-PC wächst und wächst. Immer mehr Verleger und Magazine möchten diesen innovativen Vertriebsweg mit ihrer Publikation erschließen. Bisher war es jedoch eher mit sündhaft teueren Investitionskosten verbunden, ein Magazin für mobile Endgeräte zu optimieren. Severin und Uwe haben ihn nun zugänglich gemacht, auch für die kleinen Leute vom HAFENfreunde-Magazin. Am besten, du lädst dir gleich unsere App auf dein iPad (sofern du eins hast, versteht sich … *zwinker, zwinker). Gib einfach „Hafenfreunde“ im Appstore von Apple ein und … Tata! Dann bekommst du die neueste Magazin-Ausgabe immer gleich auf dein iPad geschickt, sobald wir wieder mal eine produziert haben. Ideal für Exilmünsteraner, die gerne regelmäßig ein Stück Heimat genießen. www.magapp.de
Der Hafen in der Selbstverwaltung
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Kies knirscht unter den Füßen, Vögel zwitschern, im Hintergrund zeugen gedämpfte Geräusche von Betriebsamkeit. Ansonsten herrscht Ruhe. Am Ende des Weges warten ein Holztisch und zwei Bänke. „Setz dich“, sagt Carsten Peters mit einer einladenden Geste. Dann greift er zum Telefon, wählt eine Nummer und sagt nach kurzem Warten: „Wir sind in deinem Garten, Gerwin.“
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Der Hafen in der Selbstverwaltung
Eine Ruine blüht auf Gerwin Lohmeyer und Carsten Peters: Der Kamp ist nicht länger Subkultur
wachsenden Sträucher ringsum lassen
zu sprechen. Und sie erklären und
der hinterletzten Ecke des Geländes,
Wir sind am Hawerkamp 31, in
tatsächlich ein Garten-Gefühl auf-
erzählen, plaudern aus dem Nähkäst-
zwar in Rufweite zur Sputnikhalle,
kommen. „Schön hier!“ sage ich und
chen, wo es sich anbietet und liefern
doch gleichzeitig weit davon ent-
meine das auch so.
Fakten, wo es nötig ist. Zum Beispiel
fernt. Hier ist es idyllisch – Gerwin Lohmeyers „Garten“ ist zwar eher
über ihren Verein, ohne den es Favela, Gerwin Lohmeyer und Carsten
Fusion, Sputnikhalle und Triptychon
eine Art Terrasse vor seinem Atelier,
Peters vom Verein „Erhaltet den
wohl genauso wenig gäbe wie das
doch die Kräuter auf dem Fenster-
Hawerkamp e.V.“ (EdH) sind heute
KCM, die Ateliers und Proberäume,
brett, der Sonnenschirm und die wild
hier, um mit mir über den „Kamp“
das Verlagshaus und die Werkstätten,
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Der Hafen in der Selbstverwaltung
In Gerwins Garten: Carsten Peters (links) und Gerwin Lohmeyer.
die am Hawerkamp beheimatet sind.
„Erhaltet den Hawerkamp e.V.“ zu
Kurzum: Ohne ihren Verein gäbe es
verdanken – einem Zusammenschluss
den Kamp nicht mehr. Doch so selbstverständlich, wie sie jetzt über neue Projekte und
Man kann nicht zwanzig Jahre Subkultur bleiben, das funktioniert nicht.
Ideen reden, so unsicher war noch
von Leuten aus der Lokalpolitik und den am Kamp ansässigen Institutionen, die sich ein Ziel auf die Fahne geschrieben hatten: den Kamp als Kulturgebiet erhalten.
vor wenigen Jahren die Zukunft des
Vereinsvorsitzender Carsten Peters
Geländes: Um die Jahrtausendwende
war von Anfang an dabei, hat den
fand die Geschichte des Hawerkamps
damals schon, doch die Stadt hatte
EdH wachsen sehen und ihn durch
als Industrie- und Gewerbegebiet
andere Pläne: „Arbeiten am Wasser“,
Höhen und Tiefen begleitet. Wenn
langsam ein Ende. Nach und nach
ein Konzept, das später ganz ähnlich
Peters heute darüber spricht, was
wurde ein großer Teil der Gebäude
am heutigen Kreativkai umgesetzt
in den letzten zwei Dekaden alles
abgerissen, die Stadt war sogar kurz
wurde.
erreicht wurde, wirkt er zufrieden
davor, das ganze Gelände dem Erdboden gleich zu machen. Die Clubs und das KCM gab es zwar auch
und auch ein bisschen stolz. Die BeDass es nicht so weit kam, ist maßgeblich dem 1999 gegründeten Verein
werbung Münsters zur Kulturhauptstadt war ein erster entscheidender
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Der Hafen in der Selbstverwaltung
Schritt: „Damals überlegte man:
zu verlängern, wurde im Verein, der
wieder belebt, und schon bald könnte
Was gibt’s hier an kulturellen Ent-
seit Mitte Juli schlicht „Hawerkamp
hier eine überdachte Open Air-Bühne
wicklungen? Da wurde das Hafen-
31 e.V.“ heißt und nunmehr ein
installiert werden. Das alles soll auch
gebiet als Potentialbereich schlechthin
reiner Mieterverein ist, einstimmig
für ein positives Image sorgen und
identifiziert.“ Der Hawerkamp wurde
angenommen. Genau die richtige
dem Kamp eine noch breitere Klientel
damit Teil der Kulturhauptstadt-
Voraussetzung für die Weichenstellung
verschaffen.
Bewerbung und Anfang 2004 im
in Richtung Zukunft: „Das schlechte
„Masterplan Stadthäfen“ zum ersten
Image von damals ist Vergangenheit“,
Mal auch planerisch als Kulturgebiet
betont Peters. „Der Hawerkamp ist
genug – der Zukunft sehen Lohmeyer
festgesetzt.
mehr – das ist jetzt das Motto für
und Peters entsprechend gelassen
unsere Arbeit.“
entgegen. Vielleicht liegt es auch an der idyllischen Ruhe in Lohmeyers
2006 überließ die Stadt dann dem
„Garten“, aber wahrscheinlich ist es
Verein das gesamte Gelände zur Selbstverwaltung, inklusive Bestandssicherung bis 2015 – seitdem sorgt der EdH dafür, dass hier alles läuft, wie es laufen soll, finanziert großteils durch
Wir müssen niemandem mehr beweisen, wie toll wir sind – das hat sich hoffentlich erledigt.
einfach die Gewissheit, dass die Arbeit des Vereins in den letzten zwanzig Jahren dicke Früchte getragen hat. Auf die Frage nach einem Wunsch für die Zukunft lächelt Lohmeyer
die Mitglieder selbst, die ihre Miete
sanft und sagt: „Dass sich Dinge ent-
direkt an den Verein zahlen. Viel ist das nicht, aber es reicht aus, um den
Ideen und Ansätze gibt es also
Und unter diesem Motto geschieht
wickeln. Die Außenwirkung kommt
Kamp nach eigenen Vorstellungen zu
eine ganze Menge: Seit 2010 gibt es
dann von allein. Der Hawerkamp war
erhalten und zu gestalten.
eine neue Ausstellungshalle und ein
immer Subkultur, das ist auch gut so.
Atelierstipendium für Studenten der
Aber man kann nicht zwanzig Jahre
dass die Sache läuft“, sagt Peters.
Kunstakademie. Ein Lehratelier mit
Subkultur bleiben, das funktioniert
„Also fingen wir an, auch mal größere
20 Plätzen für Schüler und geistig
nicht. Deshalb halten wir es für sinn-
Projekte anzugehen und in die Ge-
oder körperlich Behinderte wurde ein-
voll, das weiterzuentwickeln, was jetzt
bäude zu investieren.“ Lohmeyer
gerichtet. Außerdem ist der
gerade im Gang ist. Wir müssen aus
ergänzt: „Wir wollten weg von der
Hawerkamp bei der Aktion „Kultur-
den Möglichkeiten hier am Kamp
Ruinenverwaltung.“
strolche“, die Grundschüler an Kultur
etwas Neues schaffen. Wir müssen
in der Stadt heranführen soll, Anlauf-
niemandem mehr beweisen, wie toll
stelle für den Bereich der bildenden
wir sind – das hat sich hoffentlich
Vergangenheit – heute ist der Kamp
Künste. Mit dem Open Air-Kino
erledigt.“
lebendiger denn je. Das Angebot der
„Kampflimmern“ wird die große
Stadt, die Bestandsgarantie bis 2025
Freifläche in der Mitte des Geländes
„Im Jahr 2008 wussten wir dann,
Die Ruinenverwaltung ist in der Tat
/// Johannes Wallat
Der Hafen in der Selbstverwaltung
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Das Glück ist flüssig Robert Matzke leidet unter dem Illustrationsfluch – seine Bilder erzählen Geschichten, der Hafen ist sein Podium.
Robert Matzke: Robert Matzke wurde 1979 in Dresden geboren. Nach einer Ausbildung zum Tischler in Dortmund von 1997 bis 2000 kam er nach Münster, um hier an der FH Design mit Schwerpunkt Illustration zu studieren. 2006 beendete er sein Studium mit der Diplomarbeit „Herr Pech im Glück“, seit 2004 ist er als freier Illustrator unter dem Firmennamen Liquid Luck tätig. Neben zahlreichen Ausstellungen und Auftragsarbeiten für prominente Kunden findet er dabei auch immer wieder Zeit, mit seiner Kunst den öffentlichen Raum – vornehmlich den Hawerkamp und das Hafenviertel - zu bereichern.
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Der Hafen in der Selbstverwaltung
Mit wachen Augen durch die Welt gehen und offen sein für das Skurrile im Alltag – vielleicht ist das das Geheimnis von Robert Matzke. Wer im Hafenviertel die Augen offen hält, entdeckt seine Kunst überall. Kleine Lichtblicke in tollen Farben, augenzwinkernd, detailverliebt und hintersinnig. Wir haben den freien Illustrator in seinem Atelier am Hawerkamp getroffen und mit ihm über das Dasein als Künstler, über Humor in seiner Arbeit und über die Vergänglichkeit von Glück gesprochen.
Der Hafen in der Selbstverwaltung
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13 Du hast Illustration studiert, arbeitest viel mit Sprühdosen, zeichnest, malst… Was bist du eigentlich? Illustrator, Maler, Graffiti-Sprüher? In erster Linie bin ich Künstler. Für Graffiti und für die anderen Sachen bin ich zu illustrativ, deswegen würde ich sagen, ich mache Pop-Surrealismus… Was für Materialien benutzt du für deine Arbeiten? Öl, Acryl, Malerflies – alles, mit dem man malen kann. Sprühdosen sind super, weil es mit denen schnell geht. Ich fang gleich mal wieder ein Ölbild an, weil ich jetzt endlich ein bisschen mehr Zeit und Stille hab … Brauchst du das für deine Arbeit – Zeit und Stille? Tür zu, Handy aus? Ja, schon, aber auch nicht immer. Wenn man auf der Straße ein Spraybild macht, ist das natürlich was anderes. Wenn man auf Leinwand arbeitet, sind Stille und Konzentration gut. Hier am Hawerkamp ist man schon sehr isoliert. Aber das Handy ist meistens an, weil ich ja selbstständig bin, und jeder Anruf kann über Leben und Tod entscheiden. [lacht] Wann hast du denn begonnen zu zeichnen? 1995 hab’ ich angefangen zu sprayen und hab’ dadurch auch viel gezeichnet. Damals war ich
sechzehn. Mein älterer Bruder war schon in der Subkultur drin und hat mir alles gezeigt und mich überall mit hingenommen. Hast du dich von vorneherein auf Figuren spezialisiert? Nee, ich hab auch Styles gemacht, also Buchstaben. Aber ich hab’ gemerkt, wenn man den Fokus auf beides legt, bleibt irgendwas auf der Strecke – entweder du machst ’nen guten Style
„Ich kann existieren, alles bezahlen, und auch schon einen Monat vorausdenken. Das reicht mir völlig. und ’nen schlechten Character oder andersherum. Und da viele Buchstaben gemalt haben, dachte ich mir, spezialisierst du dich auf Character, und ja … da fahr ich ganz gut mit. [grinst] Deine Bilder sind oft sehr detailverliebt. Da braucht man bestimmt viel Geduld, oder? Ich bin eigentlich ein sehr ungeduldiger Mensch, bei mir muss immer schnell alles fertig werden. Deswegen fang ich jetzt auch mal wieder ein Ölbild an, an dem ich dann ein paar Tage male und nicht nur ein paar Stunden … Beim Sprayen geht nämlich alles recht schnell, das arbeitet man wie ein Plotter ab … Wie ein Plotter? Bist du dann eine Art Mal-Maschine?
Der Hafen in der Selbstverwaltung [lacht] Naja, wenn man nur noch Maschine wär’, das wäre auch scheiße. Es muss schon Spaß machen, und ‘ne Maschine hat glaub’ ich keinen Spaß bei der Arbeit. Wusstest du schon immer, dass du diesen Weg einschlagen würdest? Nicht wirklich. Ich habe erst eine Tischler-Lehre gemacht, aber danach dachte ich mir: Die ganze Zeit Handwerker sein, darauf haste auch keinen Bock. Ich hab’ die Ausbildung zwar abgeschlossen, aber danach mein Fach-Abi gemacht und dann studiert, um noch was anderes zu probieren. Ich kann mir nicht vorstellen, konstant in einer Firma zu arbeiten. Feste Arbeitszeiten und festes Gehalt wären nichts für dich? Nein, ich habe lieber meine eigenen Arbeitszeiten. Wenn mir irgendwas zu geregelt ist, fühle ich mich irgendwann eingeengt. Und ich bin kein Sicherheitsmensch. Ansonsten würde ich den Beruf nicht machen. In der Laudatio zur Ausstellung Querfeldein hieß es „du lebst deine Kunst“. Kannst du denn auch von deiner Kunst leben? Ja, schon. Natürlich ist es manchmal auch ein bisschen holprig, aber zur Zeit läuft’s eigentlich ganz gut. Ich kann existieren, alles bezahlen, und auch schon einen Monat vorausdenken. Das reicht mir völlig.
Der Hafen in der Selbstverwaltung
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Dein Firmenname „Liquid Luck“ bedeutet übersetzt „flüssiges Glück“. Was bedeutet das für dich?
was ich mir dabei gedacht hab. Ich könnte auch nur große Köpfe malen und nix dazu, aber ich habe immer gerne ein bisschen mehr. Vielleicht ist das der Illustrationsfluch, dass man immer Geschichten erzählen will.
Das ist wie wenn man einen Wasserhahn aufmacht und eine Hand voll Wasser hat. Das ist schnell wieder weg, und so ist es auch mit dem Glück: Man soll es genießen, solange es da ist, denn es kann auch schnell wieder weg sein. Und alles, was mich glücklich macht, ist in Flüssigkeiten – Farbe, Tusche und so. Wenn ich ein Bild gemalt hab’, bin ich kurz glücklich. Aber das ist auch schnell wieder weg, und dann muss ich halt ein neues malen … Deine Auftragsarbeiten sind recht realistisch. In deinen freien Arbeiten begegnet der Betrachter aber ganz anderen Welten, Fabelwesen, Fantasiefiguren… Woher nimmst du deine Ideen? Augen aufmachen und durch die Welt gehen, persönliche Sachen verarbeiten und offen sein für skurrile, groteske Sachen … Zu jedem Bild gibt es meistens auch eine kleine Hintergrundgeschichte. Zum Beispiel der aufgebundene Bär, wo ein Bär mit Handymast auf mir steht, was dann mein Handyanbieter war, der mir einen Bären aufgebunden hat mit einer Freundschaftskarte. Deine Bilder erzählen also auch Geschichten? Ja, schon, ich probier’s zumindest. Und wenn’s kein anderer versteht, dann weiß ich zumindest,
Hast du dir eine kindliche Aura bewahrt – das Kind im Künstler?
Wenn man nur noch Maschine wär’, das wäre auch scheiße.
Ja schon, sonst würde ich das nicht machen, was ich mache. Man muss schon ein bisschen Spinner sein, um auch mit Verzicht leben zu können und mit den ganzen Gegebenheiten. Ein bisschen verrückt muss man schon sein … Wie wichtig ist dir Humor in deiner Arbeit? Möchtest du die Leute zum Lachen bringen? Ja, Humor ist wichtig. Ich hatte zum Beispiel eine Phase, wo ich Wortspiele illustriert habe. Da haben die Leute geschmunzelt, das fand ich gut. Ich möchte das Skurrile hervorkitzeln, was im Alltag passiert, wenn man die Augen aufmacht. Das normale Leben ist teilweise ganz schön witzig. Man saugt sich ja nicht herbe was aus den Fingern, das meiste ist schon da.
Du kommst aus Dresden, hast in Dortmund die Ausbildung gemacht und lebst jetzt in Münster. Was gefällt dir hier? Ich bin wegen des IllustrationsStudiums hierhin gekommen und bin erst einmal hier hängen geblieben. Vielleicht bin ich zu gemütlich oder zu umzieh-unfreudig, aber ich finde, hier kann man’s ganz gut aushalten. Obwohl ich zwischendurch auch mal was anderes um mich brauche, dann fahre ich ein paar Tage nach Hamburg oder so und kann dann den Input einer größeren Stadt mit in die kleinere nehmen … Zum Abarbeiten der neuen Einflüsse ist es hier schon ganz gut. Wo es danach hingeht, weiß ich nicht. Eine richtige Heimat habe ich nicht. Im Hafenviertel begegnet man vielen Arbeiten von dir – was gefällt dir am Hafenviertel? Also, es hat schon einen gewissen Charme, eine gewisses Flair, auch wenn das jetzt immer weniger wird. Wenn die Osmohallen erstmal wegfallen, hat der Hafen leider nicht mehr viel … Verfolgst du denn aktiv die Geschehnisse rund um den Hafen? Nein, dafür bin ich zuviel auf Achse. Als ich hierhin gezogen bin, hatte der Hafen noch mehr Flair als jetzt. Ich wünsche mir, dass das letzte bisschen bleibt. /// Johannes Wallat
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Der Hafen in der Selbstverwaltung
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Das war das Vainstream 2011 Der Juni am Hawerkamp: Beim Vainstream-Festival bekam unser Autor Johannes Wallat ordentlich was auf die Ohren und vor die Linse.
Auf sie mit Gebr端ll: Andrew Neufeld / Comeback Kid.
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Der Hafen in der Selbstverwaltung
„Der Jopi Heesters des Metal“ (Ultimo): Lemmy und Motörhead räumten als Headliner ab.
Eins auf die Faust: Maja Ivarsson / The Sounds.
Der Hafen im Wandel
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Kunst am Hafen
Raum für Ideen Auf Entdeckungsreise im Speicher II
Drinnen wird der Flur von unserem vierbeinigen Begleiter, dem zertifizierten Hafenscout Lucky, sofort auf heiße Spuren gecheckt. Hier sieht es erst mal recht unspektakulär aus, aber in der Ecke lädt ein Kartenständer zum ersten Stöbern ein und die nüchterne Atmosphäre hat irgendwie auch etwas Geheimnisvolles. Dann kommt auch schon Oliver Breitenstein um die Ecke, um
uns in Empfang zu nehmen. Er betreibt das „Büro für Kunstvermittlung“ bzw. „für unkontrolliertes Denken“, wo er beispielsweise unter dem Motto „ich schaue Kunst auch für Sie“ anbietet, ihn zu mieten, damit er stellvertretend für den Auftraggeber Kunst betrachtet. Aber heute schaut er ganz mietfrei mit uns gemeinsam Kunst und führt uns kreuz und quer zu den gerade anwesenden Ateliernachbarn. Wir starten bei Stephan US, der sich auf unterschiedlichste Weise mit dem Nichts und der Präsenz
der Abwesenheit beschäftigt. Bei einem Kaffee erzählt er von seinem Projekt „steal the pixel“. In der aktuellen Versuchsanordnung fordert er dazu auf, die eigenen Bilder abzuhängen, zu Hause oder im virtuellen Raum. Wie sich eine bilderlose Wohnung wohl anfühlt? Während ich darüber nachdenke, wird Lucky aktiv, denn er bietet sich spontan an, für Stephan einen Pixel zu stehlen und so wird er mit einem Klick „part of the art“. Auf Bildern ganz frech Pixel stehlen, gehört nämlich auch zum Projekt. Ganz schön spannend, aber wir stehlen uns dennoch davon, um noch mehr Entdeckungen zu machen. Ein paar Türen weiter offenbart sich uns eine Werkstatt, mittendrin ein seltsames
Kunst am Hafen
Objekt, das teilweise mit Schraubzwingen fixiert ist. Aber was ist das? Installationskünstler Tassilo Sturm erklärt uns, dass er da gerade einen „Wohnsarg“ baut. Er erschafft mit seinen Arbeiten bizarre Räume, die mit den Themen Wahrnehmungsverlust und Isolation spielen.
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Faszinierend! Und verwirrend … Bei Kirsten und Peter Kaiser wird es weniger verwirrend und wir lernen völlig andere Installationskunst kennen. Zum Beispiel ein Projekt, bei dem neben jeden Maulwurfshügel ein kleines Haus gestellt wurde und
so innerhalb von vier Wochen über 100 Neubauten entstanden. Oder das charmante Projekt „cosy for art“, das darin besteht, dass Kirsten Kaiser Dinge, die sie schön findet, einstrickt, beispielsweise einen alten Weihnachtsbaum. Nebenbei kassiert Lucky Streicheleinheiten, und wenn wir
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Kunst am Hafen
Thomas Wrede setzt Modelle in der Natur in Szene und erschafft dabei einzigartige Bilder, die von absurden Momenten und vermeintlicher Idylle erzählen.
nicht bloß auf der Durchreise wären, hätten wir auch gerne länger an dem einladenden Tisch Platz genommen, um noch mehr Details über die netten Atelierbewohner und ihre Projekte zu erfahren. Als ich das Künstlerpaar frage, wie man ihre Kunst beschreiben kann, sagt Kirsten
Kaiser sofort: „Fotografie, Installation und Unsinn.“ Auf jeden Fall sehr charmant, finde ich. Richtig laut wird es bei Thomas Gerhards und Lucky muss einen Sicherheitsabstand einhalten. Hinter einem Wand-
fragment mit Tür befindet sich nämlich ein Mechanismus, der die Tür immer wieder zuschlägt. Thomas Gerhards macht erlebbare Installationen wie schon das drehbare Sofa, das gefährlich schnell war. Die Tür ist jedenfalls imposant und hinterlässt einen bleibenden Eindruck. HAFEN-
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Ruppe Koselleck präsentiert verschiedene Bilder, die er mit gesammeltem Rohölmüll gestaltet hat. Der Verkauf dient dazu, BP-Aktien zu erwerben.
freunde-Fotograf Thomas Schmitz bringt es auf den Punkt: „Klingt evil!“ Danach tut die Ruhe im Atelier von Fotokünstler Thomas Wrede richtig gut. Zwischen kleinen Modellhäuschen, die gedanklich nach Liliput entführen, bastelt er gerade an einem Autobahnkreuz im Zwergenformat. Seine Modelle setzt er in der Natur in Szene und erschafft dabei einzigartige Bilder, die von absurden Momenten und vermeintlicher Idylle erzählen. Hier sollte man mehr als nur einen Blick riskieren. Dann geht es ein paar Türen weiter zu Malerin Elke Dombrowski. Auch ihre Bilder erfordern einen aufmerksamen Blick und laden zu längerem Verweilen ein. Leidenschaftlich erzählt sie vom Entstehungs-
prozess, bei dem anfangs erkennbare Strukturen und Formen immer mehr aufgelöst werden. So macht ein Bild mehrere Phasen bzw. Schichten durch, in denen die Malerin immer wieder Neues entdeckt. Dieser Übergang ins Abstrahierende ist es, der Elke Dombrowski reizt und dessen Ergebnis den Betrachter beschäftigt. Nun müssen wir uns aber beeilen, denn unsere nächste Gastgeberin Anetta KüchlerMocny muss leider gleich weg. In ihrem Atelier taucht man in eine völlig andere Bildwelt ein. Die klassische Malerin befasst sich in ihren Werken mit ihrer polnischen Identität, mit Menschlichkeit und Gefühlen. „Ohne diese Gefühle kann ich gar nicht anfangen“, sagt sie. Sie malt vor allem Porträts, die viel mehr als nur Personen zeigen. Besonders imposant ist
das großformatige Bild „Grenzknoten“, das nach dem Flugzeugabsturz des polnischen Präsidenten entstand und fast eine ganze Wand einnimmt. Wir bekommen noch einen Katalog mit und dann geht’s auch schon weiter. Last, but not least besuchen wir den Berliner Kunstverein, „eine Institution zur Förderung der gesellschaftlichen Auseinandersetzung mit aktuellen Tendenzen der zeitgenössischen Kunstproduktion“. In der westfälischen Peripherie Berlins arbeiten Direktor Oliver Breitenstein und Kurator Ruppe Koselleck an diversen Projekten. Sehr ambitioniert verfolgt Ruppe Koselleck die feindliche Übernahme von BP. Im Büro des Kunstvereins präsentiert er mir verschiedene Bilder, die er mit
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Kunst am Hafen
Speicher II
Tassilo Sturm, born in Unna / NRW / Germany, lives and works in Münster and Paris.
gesammeltem Rohölmüll gestaltet hat. Der Verkauf der Bilder dient dazu, BP-Aktien zu erwerben, um irgendwann die Mehrheit zu erlangen und BP zu übernehmen. Klingt vielleicht verrückt, ist aber ungemein sympathisch! Nach viel zu kurzen zwei Stunden stehen Thomas, Lucky und ich wieder vorm Speicher
und sind um unzählige Eindrücke reicher. Und auch ohne Begleitung von freundlichen Kunstvermittlern empfehle ich jedem, das Reich hinter der Tür mal zu erkunden. Ob spontan angeklopft oder an den regelmäßigen Open-HouseTerminen, es lohnt sich bestimmt!
Seit 2004 wird im Speicher II in 32 Ateliers auf vier Etagen kreativ gearbeitet. Die Bewerbung für die Atelierräume läuft über das Kulturamt der Stadt Münster, über die Vergabe entscheidet eine Jury. Bewerbungen können jederzeit beim Kulturamt eingereicht werden. Mehr dazu unter: www.muenster.de/stadt/kulturamt/ ateliers.html Allgemeine Informationen zum Speicher und den Künstlern: www.speicher2muenster.de Oliver Breitenstein: www.publicartfactory.de Stephan US: www.stealthepixel.eu www.archiv-des-nichts.de Tassilo Sturm: www.wald-frieden.net Thomas Gerhards: www.thomasgerhards.de Thomas Wrede: www.thomas-wrede.de Elke Dombrowski: www.elkedombrowski.de Anetta Küchler-Mocny: www.anetta-k-m.de
/// Annalena Brix
Ruppe Koselleck: www.koselleck.de
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Kunst am Hafen
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Kreatives Potenzial Gail Kirkpatrick spricht über Kunst und die Besonderheiten der AzKM Was für ein kreatives Potenzial hat Münster? Wir sind nicht in New York, London, Berlin, nicht mal in Düsseldorf, aber ich glaube, für eine Stadt mit Münsters Größe ist das Angebot an hochkarätiger zeitgenössischer Kunst groß. Durch die Skulptur Projekte, die Kunstakademie Münster, das LWL-Landesmuseum für Kunst- und Kulturgeschichte, den Westfälischen Kunstverein, die Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster, aber auch durch die vielen kleinen lebendigen Ausstellungsprojekte der Off-Szene hat Münster einen überregionalen Ruf als Kunststandort erworben. Die Vielfalt und Eigeninitiative der jungen Szene ist ein Beweis für das „kreative Potenzial“. Was erwartet den Besucher bei zeitgenössischer Kunst? Die Begegnung mit zeitgenössischer Kunst zu suchen beinhaltet, sich neuen, häufig überraschenden und anregenden Seherfahrungen auszusetzen. Die Auseinandersetzung mit ihr ähnelt ein bisschen dem Lernen einer Fremdsprache. Das Reizvolle daran ist, dass man
als Betrachter zunächst lernen muss, wie man hinschaut, welche Fragen die Künstler stellen, mit welchen Themen sie sich beschäftigen und wie sie damit gestalterisch und intellektuell umgehen. Manche Besucher, die sich bisher eher weniger mit zeitgenössischer Kunst beschäftigt haben, haben eine „Disneyworld“-Erwartung: Alles soll bunt, anschaulich, sofort verständlich und unterhaltsam sein. Doch das ist nicht die Aufgabe von zeitgenössischer Kunst. Und stehen Sie im Austausch mit der Kunstakademie? Ja, ein Programmpunkt ist der jährliche Förderpreis der Freunde der Kunstakademie. Diese Ausstellung gibt immer interessante Einblicke; für uns ist sie eine schöne Tradition und ein wichtiger Termin im Ausstellungskalender der Stadt Münster, ebenso wie der Akademierundgang. Die Kunstakademie ist für die Kunstszene in Münster eine große Bereicherung. Mit vielen Absolventen habe ich zusammen gearbeitet und beobachte nun ihre Weiterentwicklung. Die Akademie hat eine hervorragende Professorenschaft. Die Lehrenden
sind international arbeitende Künstler. Ich hatte das Vergnügen, mit vielen von ihnen in der AzKM zu arbeiten. Mit einigen, noch bevor sie ihren Ruf nach Münster erhalten haben. Was macht die Verbindung von Regionalität und Internationalität so reizvoll? Das Internet und die hohe Mobilität der Kunstmarktteilnehmer hat die Standortfrage verändert. Regionalität und Internationalität verbinden sich nunmehr neu. Heute ist es für Künstler viel einfacher, international zu arbeiten, ohne in den Kunstmetropolen zu leben. Auch hier gibt es sehr viel zu entdecken. Solange der Künstler die Möglichkeit hat, seine Kunst in professionellen Zusammenhängen zu zeigen, ist es heutzutage fast egal, welche Postleitzahl er besitzt. Mir als Ausstellungsmacherin macht es großen Spaß, junge und noch nicht international anerkannte Künstler zu entdecken. Sie sagen, dass die neue Ausstellungshalle Laboratoriumscharakter hat. Wie kann man sich das vorstellen?
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Ganz oben, im fünften Stock des Speichers liegt die Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst Münster. Fast ist sie dort etwas versteckt. Was einen unterm Dach des Speichers II erwartet und warum der Hafen ein guter Ort ist, um Kunst zu begegnen, erzählt uns Leiterin Gail Kirkpatrick.
Heute ist es viel einfacher, international zu arbeiten und in Warendorf zu leben
Gail Kirkpatrick: wurde 1952 geboren und wuchs in Princeton, New Jersey auf. Sie studierte in New York und wollte schon als junge Frau immer im Ausland leben. So kam sie an die Uni Münster und hat dort promoviert. Sie arbeitete im Landesmuseum Bonn mit dem renommierten Kurator Klaus Honnef zusammen und dozierte fünf Jahre an der Uni Münster, wo sie ihren Mann kennenlernte. Seit 1991 leitet sie die Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst Münster (ehemals Hawerkamphalle). Arbeitsbedingt und privat reist sie viel und macht dabei gerne Zwischenstopp in New York, um Freunde und die Familie zu besuchen.
Kunst am Hafen
Kunst am Hafen Die AzKM ist kein typischer Ausstellungsort im Sinne eines White Cubes. Die Halle befindet sich in einem renovierten Getreidespeicher und Spuren dieser ehemaligen Funktionalität sind in den Ausstellungsräumen zu spüren. Für die Künstler ist dies eine Herausforderung, die wiederum häufig zu außergewöhnlichen künstlerischen Produktionen führt. Das professionelle Team von Technikern der AzKM begleitet die Künstler dabei in ihren Versuchen intensiv. Immer wieder bekomme ich von den Künstlern zu hören: „In der AzKM habe ich die Möglichkeit, frei und ideenreich zu arbeiten“. In einer herkömmlichen Museumssituation würden die Künstler manche Schritte nicht wagen. Was macht den Hafen als Standort aus? Der Hafen hat sich in den vergangenen Jahren verändert und eine kulturelle Atmosphäre entwickelt, die sich von der Altstadt unterscheidet. Die Kultur hat immer im positiven Sinne mit Muße zu tun. Man braucht Zeit dafür, Freizeit. Der Hafen ist
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Auf die Ausstellung mit dem Künstler Olaf Nicolai im nächsten Jahr freue ich mich sehr. Mit ihm wollte ich schon lange eine Ausstellung realisieren. Die nächste große Einzelausstellung zeigt die renommierte Künstlerin Ann Veronica Janssens. Sie arbeitet sehr minimalistisch und mit Licht. Im Herbst dieses Jahres wird die Filmwerkstatt zu Gast sein im Rahmen des Filmfestivals. Solche Kooperationen mit wichtigen kulturellen Partnern in der Stadt Münster sind eine sinnvolle Ergänzung zu unserem Programm. Zum Schluss die Frage aller Fragen: Was ist Kunst für Sie? Gute Kunst ist für mich eine gestaltete Anschauung, die viele und teilweise komplexe Fragen impliziert; ohne festgelegte Antworten zu geben, fordert sie im Gegenteil immer wieder neue Fragen heraus. Diesen offenen Herausforderungshorizont nimmt man in den Alltag mit und überträgt ihn auf persönliche Erfahrungen und Begegnungen.
Und was können Sie über Kommendes verraten?
Ausstellungshalle zeitgenössische Kunst Münster Hafenweg 28, 48155 Münster Tel. 0251-6744675 Öffnungszeiten: Di - Fr 14 - 19 Uhr Sa - So 12 - 18 Uhr
/// Annalena Brix
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Kunst am Hafen
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Dazugesetzt Am Puls der Stadt: Daniela trommelt für den Frieden. Vor mehr als 20 Jahren rief Faribus zum musikalischen Protest auf. Es war ihm eine Herzensangelegenheit – ihm, der im Iran politisch verfolgt wurde, der aus seinem Heimatland flüchten musste. Dass seine Trommlergruppe sich zwei Dekaden später noch immer jeden Sonntag am Hafen treffen würde, hätte er sich wohl nicht träumen lassen. Inzwischen sind sie umgezogen, weg von den Touristen, den Restaurants und dem Kommerz am Hafenweg, unter eines der Silos auf der B-Seite. Ich habe mich dazugesetzt, einen ganzen Abend lang. Und das, obwohl ich doch nur ein Stündchen bleiben wollte … „Wir fangen bei Sonnenuntergang an“, hatte man mir gesagt. Also trudle ich gegen neun Uhr
ein. Allein. Ohne Trommel. Viel ist noch nicht los, also setze ich mich neben zwei Jungs, die gerade beginnen, sich und ihre Instrumente in Stimmung zu bringen. Ein bisschen fehl am Platz fühle ich mich schon. Aber wo ich schon mal da bin, mische ich mich ins Gespräch und erfahre, dass Plamen schon seit einigen Jahren regelmäßig mittrommelt. Manuel und seine Gitarre hingegen sind noch Neulinge und ein bisschen schüchterner. „Ich bin erst zum dritten Mal dabei. Zugehört habe ich aber schon öfter, von der anderen Seite. Dann habe ich Plamen kennengelernt, bin erst mal einfach so mitgekommen und heute spiele ich auch mit.“ Eine Mischlingshündin kommt,
um mich zu begrüßen. Sie gehört zu Peer und seiner Freundin, die sich hier kennengelernt haben – vor viereinhalb Jahren. Trommeln für den Frieden, für die Liebe. Und auch für das Anderssein: „Für mich ist das hier Subkultur“, sagt Peer. „Das mag ich! Was allerdings fehlt, sind Mülleimer. Wäre toll, wenn die Stadt uns mal welche hinstellen würde. Denn wir würden hier ja gerne regelmäßig aufräumen, aber wohin mit dem Dreck?“ Nach und nach gesellen sich mehr Leute zu uns: Profi- und Hobbymusiker, Hippies und Punks, Familienväter und Obdachlose, Weltenbummler und Normalos. Hier ist jeder willkommen. Im Gepäck haben sie ihre Trommeln, die Djembes
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Dam dada dam, dada dam. Wer sich manchmal sonntags am Hafen rumtreibt, kennt ihn, diesen Klang, der 端ber das Wasser schallt. Es sind die Trommler vom Hafen. Sie trommeln f端r den Frieden. So zumindest hat alles angefangen.
Kunst am Hafen
Kunst am Hafen
heißen oder Tarambukas, aber auch Rasseln, Flöten, ein Didgeridoo und ein Akkordeon. Hier versammeln sich Menschen aus aller Welt, Menschen aller Hautfarben, aller Kulturen, Menschen, die verschiedene Sprachen sprechen und doch kommunizieren – wenn auch nicht immer problemlos. „Manchmal muss man sich erst mal beschnuppern. Aber das ist wie bei Hunden. Mal kurz knurren und dann ist auch gut.“ Und so machen sie – ob bewusst oder unbewusst – noch immer Musik für den Frieden. Man umarmt sich, freut sich über das Wiedersehen und vor allem auf eins: gemeinsam Musik zu machen und einen Abend jenseits des heimischen Fernsehers zu verbringen. „Die Kinder sind im Bett, meine Frau guckt den Tatort, und ich komme eben hierher“, erzählt Diego, der DjembeDoktor. Und das seit mindestens 15 Jahren, mit Unterbrechungen für Reisen, für das Leben. Er kennt hier jeden und nicht selten auch ihre Geschichten. „Liegt vielleicht an meinen Segelohren, dass die mir alles erzählen“, grinst er und bringt mich nicht das letzte Mal heute Abend zum Lachen. Und schon bin ich mitten drin. Neben mir spielt Manuel leise auf seiner Gitarre. Ein Rastafari aus Uruguay singt ein spanisches Lied, seine Freundin tanzt im Hintergrund. Andere tragen alte Bretter zusammen, entfachen ein
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Feuer. Das Ambiente stimmt bis ins Detail … na ja, fast: Nicht so ganz ins Bild passt der Schweizer Butterfahrtskahn, der genau vor uns angelegt hat und von dessen Deck bebrillte Rentneraugen skeptisch auf uns hinab starren. Ich schaue zurück und mir wird klar, dass ich für sie ein Teil dieses
Die Kinder sind im Bett, meine Frau guckt den Tatort und ich komme eben hierher.
bunten Haufens bin. Ich freue mich darüber. Es ist eine gesellige Art zu musizieren. Immer wieder macht jemand Pause, um zu reden, zu trinken, mal den Platz zu wechseln oder die Trommel für einige Minuten ans Feuer zu legen. „So verdampft die Feuchtigkeit und das Fell spannt sich wieder richtig – klingt dann besser.“ Plötzlich fahren zwei fette, sterntragende Karren vor. Auftritt der Russen. Ihre steinernen Mienen beunruhigen mich. Doch meine Voreingenommenheit schlägt mich mitten ins Gesicht, als die vier ihre Trommeln rausholen und sich fast schüchtern in die Runde setzen. Die Zeit vergeht wie im Flug. Inzwischen ist die Sonne längst unter- und die Rentnerfraktion schlafen gegangen. Es sind bestimmt 40 Leute, die mittlerweile hier zusammensitzen. Die Nacht
gibt ihr Bestes. Rund um das Feuer flackert die Musik immer höher. Manuel spielt gerade ein Solo, laut und selbstbewusst. Irgendwie bin ich stolz auf ihn. Der Rhythmus ist unwiderstehlich und auch meine Finger beginnen unwillkürlich ihren Tanz auf meinen Oberschenkeln. „Na komm, ich sehe doch, dass du das auch kannst“, sagt Diego und schon steht eine Trommel vor mir. Ich weiß nicht so recht, versuche verhalten ein paar Schläge, bleibe dann aber lieber Zuschauerin. Da beginnt die Musik, sich zu verselbständigen. „Der schönste Moment ist, wenn der Rhythmus dich trägt.“ Über den gleichmäßigen Schlägen schwebt die Melodie eines Saxúns. Die Luft vibriert voll positiver Energie und in den Augen der Musiker blitzt das Feuer. Hin und wieder schauen sie sich an und dann weichen selbst die gemeißelten Gesichtszüge der Russen zu einem strahlenden Lächeln auf, wie es nur Musik hervorbringen kann. Auch ich kann nicht aufhören zu grinsen. An einem Pfeiler steht „I love Klaus“ und ich kann nicht umhin, mich auch ein bisschen verliebt zu fühlen. Tolle Menschen sind das hier. Ich habe das Gefühl, dazuzugehören, wenigstens ein bisschen. Als ich nach Hause gehe, bin ich schlichtweg glücklich. Und in der Ferne klingen noch immer die Tambore. /// Daniela Wolff
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Newcomer
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Sympathisches Galerie-Team: Marina Savchenko, Michael Nolte, Barbara Nolte, Simon Nolte, Johannes Nolte und Dr. Dagmar Thesing (v.l.n.r.). Unten in der Mitte: „Der laufende Junge“ von Juan Garcia Ripollés.
Die Kunstszene des Hafens ist um eine renommierte Adresse reicher geworden: Im Frühjahr 2011 zog die Galerie Michael Nolte an den Hafenweg. Die neue Location ist für den Galeristen und die Besucher ein echter Kunstgriff: Mehr Platz, mehr Licht, mehr Kunst. Als wir die neuen, weitläufigen Räumlichkeiten der Galerie Nolte am Hafenweg betreten, ist Lucky, der Hund unseres Fotografen Thomas Schmitz, gleich ganz aufgeregt, wälzt sich immer wieder vor Freude auf dem Boden. „Vielleicht riecht er den Postboten“, scherzt Michael Nolte, der im März aus der Innenstadt in die ehemaligen Räume von „Brief und mehr“ gezogen ist. Seit 40 Jahren ist er im Kunstund Antiquitätengeschäft in Münster tätig. Dass er nun am Hafenweg gelandet ist, war mehr Zufall als Planung. Sicher war nur, dass er weg wollte aus der
Innenstadt. Zu hohe Mietpreise, zu kleine, zu dunkle Räume. Das neue Umfeld ist geräumiger und heller, spannender und tauglicher für Gegenwartskunst. Die Umbauarbeiten sind noch nicht ganz abgeschlossen, die Fenster sollen noch bis zum Boden herunter gezogen werden. Man denkt auch über einen neuen Eingang direkt am Hafenweg nach und möchte den Boden schleifen. Aktuell findet der Besucher den Weg in die Galerie noch seitlich vom Treppenhaus aus. Die Stilrichtung liegt vor allem im Bereich der russischen Avantgarde: Expressionismus, Kubismus, Kubo-Futurismus, Suprematismus und Konstruktivismus.
Außerdem vertritt die Galerie zeitgenössische Künstler aus den unterschiedlichsten Kulturbereichen und widmet sich sowohl etablierten als auch jungen Positionen der Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. In den Ausstellungen werden Künstler der klassischen Moderne und der internationalen Gegenwartskunst gezeigt. „Der Hafen ist Zukunft“, sagt Michael Nolte. Im neuen Zuhause möchte er „nicht sein eigenes Süppchen kochen, sondern daran mitwirken, der Kunstszene des Quartiers ein neues Gesicht zu geben.“ www.galerie-nolte.de
Newcomer
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Die Australier machen es, die Südamerikaner ebenfalls, in den USA ist man verrückt danach. Auch in unserem globalisierten Viertel ist Frozen Joghurt ab sofort kein Tabu mehr. „Ist das ’ne Kette?“ Professionelles Design, innovatives Produktportfolio, die Becher tragen das Markenzeichen, manch ein Besucher vermutet beim ersten Blick auf den hübschen Laden „frozen gold“ einen multinationalen Eiskonzern, unschuldig getarnt als charmantes Hafenlokal. Aber falsch geraten, das alles haben sie sich selbst zuzuschreiben. „Iris hat einfach nur unser zweites Wohnzimmer aus dem Laden gemacht“, erklärt Helmut Kakakis, der Chef. Es steckt viel Liebe drin in der Einrichtung des neuen Ladenlokals am Hansaring, die Tische sind selbst gemacht, die Atmosphäre ist familiär. Acht Wochen dauerte die Herrichtung bis zur Eröffnung.
Die Idee war schon ein bisschen älter. Eines Tages hatten sich Iris (25) und Helmut (29) nämlich gedacht: „Geiles Viertel, hier müssen wir irgendetwas machen. Wie wär’s mit einem Eisladen?“ Allerdings sollte es keine Standardeisdiele werden, da musste mehr dahinter stecken. Helmut hatte im Ausland zum ersten Mal Frozen Joghurt probiert. Mama und Papa Kakakis haben viel GastronomieErfahrung. Gemeinsam mit Helmuts Freundin Iris stellten sie das Konzept von „frozen gold“ auf die Beine. „Erst hatten wir die Vorstellung, uns mit einem Eiswagen an den Hafen zu stellen. Wir haben bei der Stadt angeklopft, die allerdings nicht so begeistert war, was ich auch
verstehen kann.“ Also musste ein richtiger Laden her. Vier Häuser weiter wohnten Helmut und Iris zu dem Zeitpunkt bereits selbst, als die Location am Hansaring frei wurde. Helmut ist Vegetarier, ein Freund von ihm Veganer. Dem hatte er früher einmal versprochen: „Wenn ich jemals einen Eisladen aufmache, kriegst du da ein Soja-Eis.“ Gesagt, getan. Jetzt gibt es Frozen Joghurt, Frozen Soft und Frozen Soja. Verfeinert werden die Sorten auf Wunsch mit Schokoladenstücken, Früchten, Gummibärchen und vielen anderen Leckereien. Maßgeschneiderte Schleckkultur könnte man das Erfolgsrezept nennen. Und für die kalten Tage? Im Winter soll's Crêpes und Waffeln geben. Auch gut!
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Newcomer
Wer in einem Hafenrestaurant ein Glas Wein bestellt, kann relativ sicher sein, dass die Flasche zuvor durch die Hände von Trixi Bannert gegangen ist. Die Weinhändlerin hat bei vielen Restaurants am Kai ihre Tropfen im Rennen. Dass sie nun am Hafenweg gelandet ist, war „ein toller Zufall“. klasse. Eine wunderbare Zeit. Da ging richtig die Post ab.
Warum bist du hergekommen? Das Hafenviertel ist einfach das dynamischste Viertel der Stadt, das expressivste, das interessanteste. Als ich mir die Räume damals angesehen habe, ging das hier allerdings gar nicht. Hier war vorher eine Kfz-Werkstatt drin. Es sah verheerend aus. Ich habe ein paar Tage gebraucht, das Potenzial zu erkennen. Dass das alles geklappt hat, war ein toller Zufall.
Was machte damals die Faszination für dich aus? Ich war sehr frankophil, habe Kunstgeschichte studiert. Das hing immer alles sehr eng mit Wein zusammen. Außerdem hatte ich immer schon gerne viel mit Menschen zu tun. Und letztendlich ist natürlich auch die Sensorik wichtig. Ich habe in dieser Zeit am meisten gelernt, Aromen und Stilistiken zu erkennen.
Warum ist das Hafenviertel so interessant? Vielleicht liegt es daran, dass die Leute hier weniger wohnen. Es gibt eine Ballung von Unternehmen, die ganzen Architekten, Consulter … der Name Kreativkai passt perfekt. Wenn ich Freunden oder Geschäftspartnern von außerhalb den Hafen zeige, denken die, sie seien in einer anderen Welt. Die können dann nicht glauben, dass das Münster ist. Die Kulisse hat Dynamik, bietet tolle Kontraste. Der Standort ist für mich perfekt. Wie kamst du zum Wein? Wie die Jungfrau zum Kinde. Ich brauchte einen Job während des Studiums und stand deshalb früher bei der Eröffnung von Karstadt im Schlemmerland
Trixi handelt keineswegs „nur“ mit Wein. Sie baut eine Poggenpohl-Küche in ihre neuen Räume ein. Hier werden Kochevents mit den besten Köchen Münsters stattfinden. Bis zu 60 Leute können daran teilnehmen. Außerdem gibt es Weinproben und Kurse, bei denen viel Unterhaltung auf die Teilnehmer wartet.
plötzlich an der Champagnerbar. Da war eigentlich nur Platz für zwei Leute, trotzdem standen hinterher ständig 30 Personen um mich herum. Das waren die späten 80er Jahre. Einfach nur
Es reicht also nicht, einfach gerne Wein zu mögen, um Trixi Bannert zu werden? Nein, nicht wirklich. Dann wäre ich bei Kunstgeschichte geblieben. Was denkst du, wenn du morgens zur Arbeit kommst? Jeden Tag, wenn ich hier reinfahre, denke ich: Mensch, diese Kulisse ist so schön. Das Wasser, der Elefant, der Kran. Die Wände hier im neuen Geschäft werden Rohbau bleiben, auch die Graffitis, die vom Metalltor nebenan auf meine Fassade rübergehen, stören keineswegs. Das bleibt alles, das hat einfach Atmosphäre. www.trixibannert.de
Arbeiten am Hafen
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Der Zahn der Zeit(-arbeit) "So gesehen": Jörg Verfürth und die Hafenentwicklung Jörg Verfürth ist ein Kind des Hafens, auch wenn er Schwierigkeiten hätte, sich selbst so zu bezeichnen. Trotzdem hat sich, bis auf ein paar Auszeiten, sein gesamtes Leben am Hafenbecken abgespielt. Verfürth kann Menschen verbinden – das hat die Geschichte gezeigt. Zum einen durch seinen Beruf als Personaldienstleister, zum anderen durch seine ganz eigene Geschichte, die er gerne an Dritte weitergibt. Ein Leben im Wandel des Hafens.
Die Augen von Jörg Verfürth funkeln, wenn er vom Hafen spricht. 1939 geboren, hat es ihn berufsbedingt, aber wohl auch aus Liebe zu diesem Stadtgebiet, nie so richtig vom Wasser weggezogen. „Meine berufliche Laufbahn habe ich hier eindeutig begonnen und auch als kleiner Junge bin ich fast täglich hier gewesen. Aus diesen Gründen kenne ich den Hafen schon sehr gut“, sprudelt es aus Verfürth heraus. Die Verbindung zum Hafen kommt durch den elterlichen Betrieb. Der Vater lernt Holzkaufmann bei der Firma Heinrich Krüger und gründet 1924 mit 21 Jahren seinen ersten Baustoffhandel auf der Emsstraße. „Verfürth & Fietz“ heißt das
Unternehmen, bis der Partner Fietz aussteigt und sich das Projekt 1929 trennt. 1937 pachtet der Vater ein Grundstück am Hafenbecken und setzt ein eingeschossiges Gebäude darauf – das Geschäft mit Baustoffen wird nun an anderer Stelle angepackt. Der Zweite Weltkrieg kann der Geschichte nichts anhaben. Der Grundstein für die Verbindung zwischen Jörg Verfürth und dem Hafen ist gelegt. 1947 wird das Gebäude nach der Zerstörung im Krieg wieder aufgebaut. In diesen und den folgenden Jahren erlebt der kleine Jörg im Kindesalter einen Hafen, der dreckig und laut ist – damals wurde noch „richtig“ malocht.
„Die ankommenden Schiffe wurden mit großen Dampfkränen, die über die Gleisanlagen fuhren, ausgeladen. Für mich als Kind war das damalige Leben schon sehr spannend.“ Wo heute Geschäftsleute mit Anzug und Krawatte ihrem Job nachgehen, verrichteten in der damaligen Zeit ganz handfeste und bodenständige Arbeiter ihr Tagwerk. Diese stammten aus dem Umkreis von Münster. Außer dass die Menschen hart arbeiteten und sich nicht beklagten, sieht Verfürth keine gesellschaftliche Eigenart bei den Malochern: „Das waren alles ganz normale Westfalen. Mit den Kumpels im Ruhrgebiet kann man das
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Arbeiten am Hafen
Stadthafen Münster ca. 1930-1935, Quelle: Stadtarchiv Münster
nicht vergleichen.“ So schön die Kindheit gewesen sein mag, dunkle Schattenseiten gibt es auch in den Erinnerungen unseres Protagonisten. So erinnert sich Jörg Verfürth, wie er mit seiner Mutter im Zweiten Weltkrieg einen Bombenangriff im Luftschutzkeller am Hafen überlebt hat. Außerdem wird er nie die Bilder des durch Fliegerbomben trockengelegten Kanals vergessen. Die Schiffe, die auf dem Grund lagen, wurden schonungslos ausgeplündert. Bei einer seiner Geschichten wird Jörg Verfürth innerlich dann ganz still: „Das schlimmste Erlebnis, das ich mit dem Hafen verbinde, ist die Flucht während des Krieges mit meiner Mutter über den Hansaring.
Rechts und links brannten die Häuser lichterloh und für mich als Kind war das ein grausames Erlebnis. Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen!“ 1961 steigt Jörg Verfürth in den elterlichen Baustoffbetrieb ein. Spannungen zwischen den Generationen sind vorprogrammiert, denn als junger Mann sieht man die Dinge halt anders als der alte Herr und die vier anwesenden Prokuristen, die schon als Lehrlinge im Unternehmen gewesen sind. Verfürth beißt sich durch und Mitte der 80er Jahre, der Vater ist aus der Firma ausgeschieden, erschüttert die erste Wirtschaftskrise den Betrieb, der sich inzwischen auf der
Loddenheide befindet. Das alte Firmengebäude am Hafen war zwar immer noch im Familienbesitz, wurde aber verpachtet. „Das erste kleine Konjunkturtal Mitte der 80er Jahre hat uns ganz schön zugesetzt. Die alten Knaben in der Firma konnten das überhaupt nicht verstehen. Von Krisen-Management hatte noch keiner etwas gehört. Die ersten betriebswirtschaftlichen Auswertungen brachten die Wahrheit ans Licht. Für mich war es unmöglich, den Laden zu halten“, erklärt Jörg Verfürth seinen ersten beruflichen Dämpfer. Im weiteren Verlauf zieht es ihn durch halb Europa, um Ideen für neue Projekte zu sammeln.
Arbeiten am Hafen
Mit der Baubranche hatte er zu diesem Zeitpunkt komplett abgeschlossen. Durch eine Zeitungsanzeige in der „Frankfurter“ kommt Jörg Verfürth mit einem Hamburger Unternehmer in Kontakt, der ihn in die Geheimnisse der Zeitarbeit einweiht. Das Ziel vor Augen steht der Entschluss nun fest und es kommt zur Gründung eines Zeitarbeitsunternehmens mit einem anderen Partner aus Hamburg. Nach dem Tod des Geschäftspartners und dem Ausstieg als Gesellschafter macht Verfürth auf der Friedrich-Ebert-Straße bis 1998 alleine weiter. Die Arbeit trägt Früchte und kann sich sehen lassen, denn mittlerweile beheimatet die Firma 1000 Mitarbeiter und hat zehn Niederlassungen. Das weckt natürlich Interessenten und es dauert nicht lange, bis Jörg Verfürth das gesamte Unternehmen verkauft. Von nun an konzentriert er sich auf ehrenamtliche Beratertätigkeiten.
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Doch der Kreis sollte sich schließen und die Familie Verfürth an den Hafen zurückführen. Sohn Ingo ist auf den Geschmack gekommen und will ein eigenes Unternehmen gründen, aber nur mit Hilfe und der Erfahrung seines Vaters. Gesagt, getan! Seit 2005 gibt es nun wieder ein Unternehmen der Familie Verfürth am Hafen. Wieder dreht sich alles um die Personaldienstleistung Zeitarbeit. Dass es am Wasser nicht mehr vergleichbar mit der vermeintlich guten alten Zeit ist, stört das Familienoberhaupt gar nicht: „Ich bin mit der Hafenentwicklung,
genauer gesagt der wachsenden Gastronomie, den Dienstleistern wie zum Beispiel Architekten, Rechtsanwälten, Werbeagenturen, dem Coppenrath Verlag, dem Borchert-Theater und der Ballettschule Interdance sehr zufrieden. Mir wäre lieber gewesen, diese Entwicklung wäre schon zehn Jahre eher möglich gewesen. Leider wurde dies von bestimmten Kreisen gehemmt.“ Man könnte sagen: Jörg Verfürth ist am Ziel und trotzdem wieder am Anfang seines Lebens angekommen – am Hafen! /// Claus Hensel
Verfürth Zeitarbeit GmbH & Co. KG Seit 2005 gibt es das Unternehmen Verfürth Zeitarbeit GmbH & Co. KG am Münsteraner Hafen. Als Personaldienstleister für gewerbliche und kaufmännische Bereiche sowie das Gesundheitswesen hat man sich im Münsterland schnell etabliert. Ob Elektroinstallateur, Bilanzbuchalter oder Krankenpflegerin, hier sollte jeder seine Berufung finden. Die Geschäftsführung des Unternehmens haben Ingo Verfürth und Vater Jörg Verfürth inne, wobei Letzterer hauptsächlich nur noch beratend tätig ist.
www.verfuerth-zeitarbeit.de
HAFENfreunde-Freundeskreis No. 5
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Unser guter Name und unser Konzept – für Ihren Erfolg, denn Zeitarbeit ist Vertrauenssache. Verfürth Zeitarbeit hat durch jahrzehntelange Erfahrung bei Kunden und Mitarbeitern Vertrauen geschaffen. Hafenweg 13 | 48155 Münster | Telefon: 0251 - 686615-0 www.verfuerth-zeitarbeit.de
Arbeiten am Hafen
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Wasser, Schutz und Polizei „Notruf Hafenkante“ – Hier sitzen alle in einem Boot
Die größte Badeanstalt der Westfalenmetropole Münster ist und bleibt der DortmundEms-Kanal. So ein Badeparadies braucht gewisse Bademeister mit erweiterten Kompetenzen, denn nicht nur Wasserratten tummeln sich an und auf der besagten Bundeswasserstraße, sondern auch diverse Güter werden hier verkehrt. Was auf dem heißen Stadtpflaster von Polizeibeamten aus dem Streifenwagen heraus
oder vom Einsatz-Fahrrad aus erledigt wird, regeln die Kollegen der Wasserschutzpolizei Münster von ihren zwei Kanalbooten „WSP 16“ und „WSP 18“. Bootsstreifendienst, Bekämpfung von Schiffsunfällen, Durchführung von Schiffskontrollen, Überwachung von Transport und Umschlag gefährlicher Güter, Sicherheits- und Ordnungsdienst auf dem Wasser und Umweltschutz (Bekämpfung
von Gewässerverunreinigungen) gehören zur Beamten-Routine auf dem Kanal. Fehlende Raubüberfälle, nicht vorhandene Schlägereien und nur wenig zu behandelnde Ruhestörungen machen den Job nicht weniger attraktiv und spannend. Beim täglichen Früh- und Spätdienst sind die Kollegen der WSP immer mit einer Streife unterwegs. Hierbei muss sich das Geschehen nicht unbedingt
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„Wenn der Schutzmann ums Eck kommt, nimmt der Ede reißaus, weil der Ede den Schutzmann nicht mag. Jeder fischt gern im Trüben und der Schutzmann treibt’s ihm aus, rund um die Uhr, Tag für Tag. Große Haie, kleine Fische, viel Schatten, viel Licht, hier im Großstadtrevier.“ Es scheint so, als hätte die legendäre Band Truck Stop diese Textpassage der Wasserschutzpolizei (WSP) Münster auf den Leib geschrieben.
Arbeiten am Hafen
Wasserschutzpolizei Münster
Die Wache der Wasserschutzpolizei Münster liegt direkt am Kanal, genauer gesagt am Wilhelmshavenufer 20, 48155 Münster. Von hier aus sorgen 18 Beamte für Recht und Ordnung auf dem Dortmund-Ems-Kanal. Das Einsatzgebiet von Dienststellenleiter Polizeihauptkommissar Christian Seidel und seinen Kollegen erstreckt sich etwa von Lüdinghausen bis nach Dörenthe. Mit den Kanalbooten „WSP 16“ und „WSP 18“ sind die Beamten schnell am gewünschten Ort und haben das Tagesgeschehen im Griff. www.polizei-nrw.de/wasserschutz/
auf einem Einsatzboot abspielen, denn auch der PKW steht bei der Wasserschutzpolizei Münster nicht nur auf dem Trockenen. Zum Beispiel konnten die Beamten im vergangenen Winter aufgrund der Kanalvereisung fast vier Wochen nicht mit dem Boot auslaufen. Dass die Jungs von der WSP Münster bei Streifenfahrten in ihren weißen Uniformhemden aussehen, als würden sie in einem Urlaubsparadies arbeiten, während ganz Münster bei tropischen Temperaturen am Kanal brutzelt, kann als Fehlinterpretation angesehen werden. Natürlich bezeugen die Beamten der Wache am Wilhelmshavenufer, einen Traumberuf ausüben zu dürfen, doch der Leiter der
Dienststelle, Polizeihauptkommissar Christian Seidel, stellt klar: „In einigen Bereichen haben die Münsteraner Bürger ein ganz falsches Bild von uns. Das beginnt damit, dass die Leute uns nur bei Sonnenschein und warmen Temperaturen arbeiten sehen. Nämlich dann, wenn sie sich selbst am Kanal- oder Hafenbereich aufhalten.“ Schmunzelnd fügt Seidel hinzu: „Leider sieht keiner, dass wir auch bei Regen und Minusgraden unsere Arbeit auf dem Kanal verrichten.“ Diese Arbeit will natürlich einwandfrei erlernt sein. In erster Linie ist jeder Wasserschutzpolizist ausgebildeter Schutzmann. Will man dann Mitglied der WSP Münster werden, steht an erster Stelle natürlich die Bewerbung.
Außerdem bedarf es bestimmter Voraussetzungen wie Einzeldiensterfahrung und noch einmal einer dienstbegleitenden Fortbildungsphase, die bis zu vier Jahren dauert. Die WSP-Beamten in Münster haben also einige Sachen gemein: eine Fortbildung zum Erwerb allgemeiner Grundkenntnisse, eine dreiwöchige Fahrt mit dem Streifenboot „WSP1“, um die Wasserstraßen in NRW kennen zu lernen, einen Fachlehrgang an der Wasserschutzpolizei-Schule in Hamburg, die Prüfung zum Bootsführer, den Erwerb des Behördenpatents sowie den Erwerb des Radarpatents. Im Durchschnitt passieren 75 Binnenschiffe am Tag den Kanal in Münster. Genau wie
die Kollegen an Land führt die WSP tägliche Standardkontrollen durch. Hierbei werden technische Details, Besetzung der Fahrzeuge sowie Personendaten und Fahrtzeiten überprüft. Auch die Geschwindigkeitskontrollen kommen nicht zu kurz. Mit speziell für die Schifffahrt getakteten Lasern können Unterschiede bei langsameren Geschwindigkeiten herausgestellt werden. Wen es interessiert: Die Höchstgeschwindigkeit auf dem Kanal bei Münster beträgt 12 km/h. Aber keine Sorge, auf dem Wasser gibt es keine Punkte für Flensburg. Es drohen nur Bußgelder. Auch sonst kommen die Berufsschiffer in manchen Angelegenheiten besser weg als ihre Kollegen auf dem Asphalt. Die Promillegrenze ist auf dem Wasser wie zu Lande gleich, obwohl die Kapitäne bei Trunkenheit nicht beim ersten Vergehen den Lappen verlieren. Beim ersten Alkoholkonsum am Steuerrad wird der
Fall noch moderat behandelt. „Ein Binnenschiff ist ein mittelständiger Betrieb, der Millionenumsätze im Jahr erwirtschaftet. Entzieht man dem Schiffer, der in den meisten Fällen auch noch Eigentümer ist, das Patent, wird das schon existenzbedrohend“, stellt Polizeihauptkommissar Christian Seidel klar. Selbst das berühmte Handy am Ohr zieht kein Einschreiten der WSPBeamten nach sich. Man sieht also, dass man sich auf die Cops im Boot verlassen kann. Und genau das würden sich die Wasserschutzpolizisten auch von den Bürgern wünschen, denn mit vermeintlichen „Streichen“ fängt der Ärger schon an. So sind in den letzten Wochen und Monaten immer wieder Rettungsringe um den Münsteraner Hafen und entlang des Kanals verschwunden. Ob ins Wasser geworfen oder als Souvenir mit nach Hause genommen, ein Kavaliers-
delikt ist so etwas auf keinen Fall. „Wir können in der heutigen Zeit nicht davon ausgehen, dass jede Person schwimmen kann. Kommt es dann zum Sturz ins Wasser und Schwimmkenntnisse sind nicht vorhanden, endet dieser Vorfall ohne am Ufer befindliche Rettungsringe tragisch“, sagt Seidel. Auch in der für Münsteraner wichtigsten Sache kann der Hauptkommissar Aufklärungsarbeit betreiben: „Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung als Eigentümerin der Wasserstraße duldet das Schwimmen im Kanal, aber nur an nicht gefährlichen Stellen. Also nicht unter Brücken, nicht im Hafen, nicht vor Schleusen oder Wehren. So lange sich die Leute dann nicht im Fahrwasser aufhalten und die Schiffe anschwimmen, ist das für uns auch kein Problem.“ /// Claus Hensel
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Von außen sieht die PSD Bank WestfalenLippe am Hafenplatz beeindruckend aus. Schick und modern, eine 200 Quadratmeter große LED-Wand verleiht dem Gebäude futuristischen Glanz. Seid ihr eigentlich von innen genauso spannend, wie ihr von außen ausseht, liebe Leute der PSD Bank? Ja, haben wir festgestellt. Denn wir sind einfach mal rein …
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Bank am Puls der Zeit Die HAFENfreunde zu Gast in der PSD Bank am Hafenplatz
Arbeiten am Hafen
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Morgens raus, abends rein: Das Empfangspult im Foyer der PSD Bank lässt sich automatisch ein- und ausfahren. Morgens rein, abends raus heißt es stattdessen für Christin Koeseling (links) und Thorsten König (rechts).
Thorsten König trägt heute grün. Keine Angst, nicht als Anzugfarbe. Am Morgen hat er spontan eine Krawatte in PSD-grün von einem Vertreter erstanden, perfektes Timing für das Foto der HAFENfreunde. Generell sei man aber völlig frei in der Krawattenwahl, sagt der junge Mann für Marketing und Vertriebssteuerung. Auf Flexibilität wird bei der PSD Bank großen Wert gelegt, nicht nur bei der Wahl des Outfits. Ohne Thorsten König kämen wir nicht weit im PSD-Gebäude. Die komplette Schließanlage funktioniert durch einen kleinen „Blue Key“, den die
Mitarbeiter bei sich tragen und an einem kleinen Detektor vorbeiziehen, um Räume zu öffnen oder Aufzug zu fahren. Die Direktbank für Privatkunden zählt zwar zu den ältesten in Deutschland, in Sachen Modernität ist das Unternehmen - und das bezeugt bereits der erste Eindruck - absolut up to date. Das Bankhaus direkt am Hafenbecken ist ein echter Blickfang, nicht zuletzt wegen der Medienfassade am Albersloher Weg. Seit 2008 strahlt die Wand kunstvolle Bilder aus, die Münsters Fachhochschule für Design liefert.
Auf den gebogenen Stahlrahmen an der europaweit einzigartigen Fassade sind rund eine Viertelmillion Leuchtdioden aufgesetzt. Was der Betrachter von außen nicht ahnt, wir aber von Thorsten König auf unserer kleinen Reise gezeigt bekommen: Von innen kann man durch die LED-Wand hindurchsehen, wie durch die Lamellen einer Gardine. Das Erscheinungsbild des Unternehmens ist schon auf den ersten Metern mehr als imposant, von außen und innen. „Wir verbinden die klassische Bank vor Ort mit einer modernen Direktbank. Die Kunden wollen
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heutzutage ihre Bankgeschäfte immer und überall erledigen und trotzdem einen kompetenten Ansprechpartner in ihrer Nähe wissen.“ Auch die unsichtbaren technischen Betriebsabläufe des Gebäudes sind innovativ. Computergesteuert werden Lüftungs- und Klimatechnik aufeinander abgestimmt. So spart die Bank Energie bei der Klimatisierung. Wenn am Abend von Tag- auf Nachtbetrieb umgeschaltet wird, verschwindet der Kundenschalter aus dem Foyer vollautomatisch, um am nächsten Morgen per Knopfdruck wieder
zu Tage zu treten. Wer zu später Stunde an den Geldautomaten geht, kann sich also durchaus fragen, ob dort nicht am Tag noch jemand freundlich grüßte, wo nun die glatte Wand ist. Während Thorsten König morgens noch seine Krawatte bindet, hat der Tag für Christin Koeseling meistens schon richtig Fahrt aufgenommen: Die Auszubildende muss jeden Morgen eine einstündige Zugfahrt von Rosendahl-Holtwick nach Münster bewältigen. Bei der PSD Bank durchläuft sie während ihrer Ausbildung alle
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Abteilungen. Trotz des täglichen Pendelns würde sie die Entscheidung für diesen Berufsweg jederzeit wieder treffen. „Die Zusammenarbeit ist sehr persönlich und fachlich sehr kompetent“, berichtet die 22-Jährige. Später würde sie gerne im Vertrieb arbeiten, zudem interessiert sie das Darlehengeschäft sehr. Doch auch in anderen Bereichen des Unternehmens fühlt sie sich wohl. Und sie weiß auch, warum: Bei Gesprächen in der Berufsschule hat sie festgestellt, dass man ihr hier deutlich mehr Verantwortung entgegen bringt, als Mitschüler es zu berichten haben.
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Auch Thorsten König merkt man an, dass er großen Spaß daran hat, die Erfolgsgeschichte PSD mitzugestalten. Er gesteht, auch von zu Hause ab und zu die medialen, überwiegend internetgestützten Vertriebskanäle, zu kontrollieren, für die er verantwortlich ist. Im Frühjahr wurde seine Bank vom Magazin „Euro“ als Regionalbank des Jahres ausgezeichnet. Eine Bank, die erfolgreich ist, unmittelbar nachdem riesige Rettungsschirme eine Reihe von Kreditinstituten vorm Untergang retten mussten, erntet leicht Misstrauen. „Verständlicherweise“, findet König. „Leider gibt es in jeder Branche schwarze Schafe.“ Genossenschaftsbanken wie die PSD Bank sieht der 28-Jährige als Gewinner der Finanzkrise. „Hier ist günstig sicher“, schreibt sich die Bank auf die Fahnen. Als Direktbank lässt sie den Kunden alles selbst machen, was er selbst machen kann, dafür bekommt er beste Konditionen. Wer ein PSD-Konto hat, kann seine Bankgeschäfte weltweit via Telefon oder Internet selbst erledigen, 24 Stunden an sieben Tagen der Woche. Wir genießen die Mittagssonne und die tolle Aussicht auf der
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wunderschönen Dachterrasse. Die Außenwirkung innerhalb eines jungen und dynamischen Stadtgebietes passt zur inneren Unternehmensphilosophie: „Wir haben unser Ohr immer am Puls der Zeit“, sagt König, der hier oben nach dem Mittagessen gerne noch ein bisschen frische Luft schnappt. Seine Aussage kann er belegen: Gerade hat die PSD Bank eine App auf den Markt gebracht, durch die Kunden und Mitglieder ihr Banking immer griffbereit in der Tasche haben. Social Media rückt ebenfalls stärker als Kommunikationskanal in den Fokus und auch bei konkreten Produkten ist die Bank optimal auf eine Uni-Stadt wie Münster eingestellt. Beim kostenlosen PSD GiroDirekt Start haben junge Menschen bei attraktivem Guthabenzins die Chance, eine Kreditkarte zu bekommen. Im Zeitalter von Interneteinkäufen oder beim Erasmus-Semester im Ausland ist das heute eine nahezu unverzichtbare Zahlungsmöglichkeit. Außerdem funktioniert das Geldabheben im Ausland, ohne dass Gebühren fällig werden. Am späten Nachmittag macht sich Christin Koeseling auf den Weg zum Zug nach Hause. Bei den Arbeitszeiten richtet sich die
Bank stark nach den Bedürfnissen ihrer Angestellten. Unter 87 Beschäftigten sind 14 Teilzeitkräfte. Christin Koeseling ist aktuell eine von fünf Auszubildenden. Sie kann sich momentan durchaus vorstellen, nach der Ausbildung bei der PSD Bank zu bleiben. Bisher war für jeden Auszubildenden anschließend auch eine Stelle vorhanden. Ihre Kollegen mag sie sehr. „In jeder Abteilung wurde ich bestens unterstützt.“ Lange nachdem Christin Koeseling in RosendahlHoltwick aus dem Zug gestiegen ist und sich der Schalter im Foyer hinter die Wand zurückgezogen hat, gibt die Medienfassade noch einmal alles: Stimmungsbilder, Animationen, Kurzfilme und Bilderreihen flimmern über die Pixel. Die LED-Wand soll allerdings nicht als Werbefläche dienen und die Verkehrsteilnehmer nicht zu sehr ablenken. Irgendwann am Abend kehrt deshalb vollkommene Ruhe ein in und an der Bank. Alles im grünen Bereich. So wie die Krawatte von Thorsten König.
Weitere Informationen: www.psd-westfalen-lippe.de
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Fourmove bewegt Am Mittelhafen und mit etwas Glück auch in Táiyuán, China.
Manuel Böwing, Alexander Stellmach, Marcus Duldner, Marion Wolke und Peer Weber: fünf Namen, fünf Freunde, fünf junge Kreativlinge ohne Furcht und zweidimensionalen Schranke im Kopf, aber mit frisch bezogenem Büro am Mittelhafen. Im Frühjahr 2011 zieht es die 5 Architekten an den Hafen, wo die räumliche Freiheit die gedankliche unterstützt. Eine Freiheit, die bitter nötig war für eine Herausforderung von zuvor ungekannter Größe. Denn wenige Wochen zuvor bittet der ehemalige Lehrmeister Prof. Dipl.-Ing. Martin Weischer, von der RHEINSCHIENE architects GmbH, das ungleiche Team um eine Partnerschaft bei einer Projektplanung kolossalen Ausmaßes. Ein Wettbewerbskonzept für das Shanxi Fernsehstudio für 35 Millionen Menschen
soll über eine Fläche von acht Fußballfeldern als Zentrum der Region Táiyuán in China erstellt werden. Nach kurzem Zögern willigen die jungen Wilden ein und finden sich wenig später in einem dreidimensionalen TetrisSpiel wieder. Räume und Studios in der Größenordnung von bis zu 3.000 qm müssen optimal ins Rahmenprogramm integriert werden. Bei aller Funktionalität finden die Münsteraner Meisterzeichner dennoch Muße für die Kür des Projektes, die kreative Gestaltung. Hier herrschen Gedanken vor, die so klar sind, dass man erst mal auf sie kommen muss: Fernsehen funktioniert über Wellen, wieso also nicht ein wellenförmiges Gebäude kreieren? Ein Zentrum muss attraktiv für seine Anwohner sein und schon ist die Idee für das weltweit größte begehbare Gründach geboren.
In den nächsten Wochen wird sich entscheiden, ob das bewegende Konzept den Sprung von Platz 2 der Wettbewerbswertung auf das Siegertreppchen und somit zur tatsächlichen Durchführung schafft. Falls das letzte Fünkchen Glück hold ist, steigt am Mittelhafen eine nicht enden wollende Party, falls es nicht klappen sollte, bleibt den fünf Weiterdenkern noch so manch anderes spannendes Projekt: Da wäre z. B. die unsichtbare Küche, die noch in der Schublade schlummert oder auch der ganzheitliche Ausbau exklusiver Einfamilienhäuser. Denn durch die erfolgreiche Verbindung von Architektur- und Projektentwicklung öffnen fourmove nicht nur geografische Grenzen, sondern vor allem auch jene der Vorstellungskraft. /// Anna Lohmeier
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Die Mannschaft ist der Star Bei nees Ingenieure ist Teamplay angesagt
Elisabeth Papesch hat sich einen Rauchmelder zugelegt. Das wurde auch höchste Zeit, wie der Assistentin der Geschäftsführung schnell bewusst wurde, nachdem sie ihre Stelle beim Ingenieurbüro nees antrat. Brandschutz ist hier eine Kernkompetenz. Und auch in anderen Bereichen wissen die nees Ingenieure Rat.
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Das Teamwork ist entscheidend: Tragwerksplaner Kai Elberich (links) und die nees Ingenieure legen Wert auf gemeinsame Lösungsstrategien.
Wenn Elisabeth Papesch um acht Uhr morgens ihren Arbeitsplatz betritt, über den knallgrünen Teppich in das moderne Open Space Office mit Wasserblick schreitet, ist sie selten die Erste. Oft hat Kai Elberich schon seinen Rechner hochgefahren, die Cappuccino-Maschine angeworfen, Mails gecheckt und seinen Kopf freigeräumt. „Ich bin morgens einfach am produktivsten“, begründet der Experte für Tragwerksplanung den allmorgendlichen Frühstart.
Bevor er mit seinen anspruchsvollen statischen Berechnungen oder den Baustellenbegehungen beginnt, tüftelt Kai Elberich gerne an spannenden Tragwerkskonstruktionen, um den Kopf auf Betriebstemperatur zu bringen. Elisabeth Papesch hat es da nicht ganz so eilig, dafür bleibt sie abends auch gerne etwas länger und lässt den Tag am Hafen ausklingen. Sie ist für die Entwicklung der Bürostrukturen und die effiziente Umsetzung von internen Arbeitsprozessen
zuständig. Hierbei sind ihrer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Ganz im Gegenteil: „Es ist erwünscht, dass ich meine eigenen Ideen einbringe“. Neben der Erarbeitung von Brandschutzkonzepten ist die Tragwerkswerksplanung bei nees ein großes Thema. Allgemeiner Hoch- und Industriebau, Projekte im Um- und Neubau, vom statischen Entwurf über die Begleitung des Architekten bis zur Zeichnungserstellung für die Baustelle und Ausführung. „Wie trägt
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Beine baumeln am Kai: Das Arbeiten mit Hafenkulisse ist ein Genuss.
die Idee?“ Das ist die Frage, mit der es die Bauingenieure täglich zu tun haben. Der Brand am Düsseldorfer Flughafen und das Unglück bei der Loveparade haben die Wahrnehmung für Sicherheitsfragen in unserer Gesellschaft geschärft und damit die Entwicklung eines weiteren großen Kompetenzbereiches bei nees auf den Weg gebracht. Unter Brandschutzplanung sind hier Maßnahmen zusammengefasst, die der Entstehung eines Brandes und der Ausbreitung von Feuer und Rauch vorbeugen und bei einem Brand die Rettung und Löscharbeiten ermöglichen. „Je früher wir in die Planungsphase eingebunden werden, desto besser können wir das Projekt mit intelligenten Lösungen unterstützen“, sagt
Volker Nees, der staatlich anerkannter Sachverständiger für die Prüfung des Brandschutzes ist. Sicherheitskonzepte können dabei aber nicht isoliert von der restlichen Planung entwickelt werden. Bei nees finden sich deshalb Experten aus verschiedenen Bereichen für konkrete Projekte in Arbeitsgruppen zusammen, Kompetenzen werden gebündelt, Synergieeffekte entstehen. Auch in den Bereichen Bauphysik, wo es heutzutage vor allem um die effiziente Nutzung von Energieressourcen in einem Gebäude geht, und bei der Fachbauleitung stellen die nees Ingenieure in Projekten ihr KnowHow zur Verfügung. Wohl nicht nur wegen seines täglichen Kampfes gegen Brandgefahr fühlt sich Volker Nees
in Wassernähe wohl. Auch die Hamburger Niederlassung des Ingenieurbüros siedelte er an der Alster an. „Die Hafenatmosphäre ist ein toller Impuls für unser Unternehmen“, sagt der Geschäftsführer. In Münster gibt es enge Austauschbeziehungen zu Nachbarfirmen, zu Geschäftspartnern, die Wege sind kurz, so kommen die Mitarbeiter oft aus dem Büro raus. „Man führt interessante Gespräche in der Nachbarschaft, mit Architekten und Bauherren und statt dauernd zu telefonieren, hat man hier oft die Möglichkeit, sich direkt auszutauschen.“ Der Hafen als Standortvorteil. Seit Herbst 2010 ist das Unternehmen im Bürokomplex am Hafenweg 14 ansässig. Hier genießen die zwölf Mitarbeiter einen vorzüglichen Blick auf
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Flache Hierarchien und Innovationsfreudigkeit: Volker Nees und Elisabeth Papesch tauschen sich aus.
das Becken. „Es inspiriert, dass man pulsierendes Leben um sich herum hat. Es ist immer kreativer Input da“, erklärt Thérèse Müller. Sie stieß nach ihrem Studium in Magdeburg zum Team und ist im Bereich Brandschutz tätig. Das Ingenieurbüro nees erarbeitet nicht nur Brandschutz- und Sicherheitskonzepte, sondern begleitet auch die Bauphase im Bereich der Fachbauleitung. Ein weiterer Bereich ist die Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination (SiGeKo), die für ein sicheres Arbeitsumfeld auf der Baustelle sorgt. In der Mittagspause am Hafen genießen die nees Ingenieure die anregende Umgebung. Gerne frequentieren sie die Restaurants, Imbisse und Cafés. Das Team passt von der Persönlichkeit sehr
gut zusammen: Der Großteil der Belegschaft ist Anfang 30, es herrschen flache Hierarchien, Innovationsfreudigkeit ist eine verbreitete Eigenschaft. Der Zusammenhalt stimmt. Bei nees hat man den Eindruck, dass die Mannschaft der Star ist. Eine Mannschaft, die sich im Wachstum befindet. „Wir sind bemüht, qualifiziertes Personal für unsere Fachgebiete zu finden“, sagt Volker Nees. Und auch die Leute, die er schon an Bord geholt hat, möchte er weiterbringen. Deshalb setzt er sich sehr für die Weiterbildung seiner Mitarbeiter ein, stellt diese für entsprechende Maßnahmen frei und sorgt für die Finanzierung der Kurse. „Junge Leute haben bei uns die Chance, ihre Ideen einzubringen, Sachen auszuprobieren und zu
experimentieren.“ Kreativität ohne Grenzen, so interpretiert nicht nur Elisabeth Papesch ihr Jobprofil bei nees. So hat beispielsweise Sarah Lopaczyk im letzten Jahr erfolgreich die Prüfung zur Bautechnikerin bestanden. Wie sehr sich Privates und Berufliches am Hafen vermischen, nicht nur in Sachen Brandmelder, merkt Elisabeth Papesch schließlich nach Feierabend. Nur zu gerne lässt sie den Arbeitstag im Hafenviertel ausklingen, trifft Freunde und geht aus, nachdem sie die Bürotür hinter sich geschlossen hat. Wir sagen: Schönen Feierabend und Wohlsein.
Weitere Infos: www.nees-ingenieure.de
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„Komm rein, schön dass du da bist, möchtest du einen Kaffee?“ sind Markus Hauschilds Worte, als ich sein Fotostudio betrete. Die Donots grinsen mich im Großformat an, Robbie Williams winkt mit einer Deutschlandfahne in der Hand und Helge Schneider schmunzelt sich ins Fäustchen. Mittendrin steht der Meister dieser Bilder himself und lächelt sie alle buchstäblich an die Wand.
Bitte lächeln Anna Lohmeier hat Markus Hauschild im Sucher Markus, deine Fotos zeigen Prominente wie Katie Melua, Rammstein oder auch die DFBSpieler, angefangen hat alles an der Fachhochschule Münster. Richtig, in Münster habe ich zwei Semester lang Grafikdesign studiert, habe dann aber gemerkt, dass mich Fotografie mehr interessiert. Daraufhin bin ich
nach Dortmund gewechselt und habe angefangen, Fotodesign zu studieren. Und Dortmund war die bessere Wahl? Für das Studium auf jeden Fall, gewohnt habe ich weiterhin in Münster. Aber die Fachhochschule in Dortmund bot einfach
die besseren Möglichkeiten. Die erste Kamera hatte ich erst mit 18 und mit der ganzen Werbebranche hatte ich mich zuvor auch nicht wirklich auseinandergesetzt. Du bist also eher blauäugig an das Fotodesign-Studium rangegangen? Eher unvoreingenommen. Währenddessen hat mich aber
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ganz schnell der Ehrgeiz gepackt. Diese Zeit war sehr arbeitsintensiv und ich habe auch das eine oder andere Mal „Kuchen“ geschrien, aber es brachte mich letztendlich dahin, dass ich stets einen sehr hohen Anspruch an meine Fotografie setze. Irgendwann hat es also im wahrsten Sinne des Wortes „klick“ gemacht und du wusstest, wo es hingehen würde? Fotografie ist das Richtige für mich, das habe ich damals gemerkt. Ich hatte das Glück, während meines Studiums in die verschiedenen Fachbereiche reinschnuppern zu können. Also, sowohl in die Still Life Fotografie, als auch Fashion-, Beauty- und People-Fotografie, künstlerische und Architektur-Fotografie. Im Hauptstudium kristallisierte sich dann klar heraus, dass PeopleFotografie mein Oberthema werden würde.
Die Fussballnationalmannschaft exklusiv für den DFB 2010/2011
Ist das Schönste am FotografenDasein? Es ist einfach toll, wie viele Türen es öffnet, die sonst verschlossen bleiben würden. Sei es nun, ob man den Marketingchef eines Produktes trifft, über dessen Entstehung man sich noch nie Gedanken gemacht hat, oder Prominente fotografiert, die selten jemanden an sich heranlassen, wie Helge Schneider, der sich meist per Selbstauslöser ablichtet und in den letzten Jahren mit nur fünf Fotografen zusammengearbeitet hat. Toll ist es auch, auf
Die Donots
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Konzerte oder Events eingeladen zu werden, von denen man früher nur geträumt hat und dort eine Perspektive einzunehmen, die einzigartig ist. Dafür bin ich sehr dankbar und daher auch mit Herz und Seele dabei. Wie gehst du mit Leuten um, die bei einem Fotoshooting Scheu vor deiner Kamera zeigen? Indem ich keine Scheu zeige. Klar bin ich manchmal auch nervös, wie etwa bei dem Shooting mit der Fußballnationalmannschaft letztes Jahr vor der WM. Trotzdem ist es mir sehr wichtig, eine offene Atmosphäre zu schaffen, einfach auch, indem ich mich selber nicht verstelle.
Dave Gahan von Depeche Mode
Vielen Dank für das Gespräch!
Wie waren denn die DFB-Jungs so drauf? Wie man sich Fußballer vorstellt. Der DFB ist nun mal eine riesige Organisation mit massenhaft Verpflichtungen. Die Spieler haben ihren festen Zeitplan und laufen diesen sehr diszipliniert ab, das hat ein bisschen was von einem Stationslauf. Ich war begeistert, mit welcher Ruhe die das wegstecken. Inwiefern darfst du bei einzelnen Shootings deine eigenen Ideen einbringen? Das ist sehr unterschiedlich. Sicher ist, dass man immer einen Teil von mir und meiner Handschrift in den Fotos wiedererkennt. Ich glaube, das ist es aber auch, was den Erfolg eines
Schon meine erste eigene Wohnung, eine wunderbare 5er WG, war in der Dortmunder Straße und neben meinem Studium habe ich bei der alten Post am Hansaring gejobbt. Ich habe mich hier am Hafen immer sauwohl gefühlt. Seit 2003 bin ich nun schon mit meinem Studio hier. Es ist ein sehr schönes Viertel mit jungen und jung gebliebenen, toleranten Menschen und einer unglaublichen Lebendigkeit. Es gibt eine Fülle an kreativem Input, sei es durch Werbeagenturen, Filmer, TV-Sender oder auch Architekten, wodurch sich einfach ein spannendes Miteinander ergibt.
/// Anna Lohmeier
Vita: Helge Schneider
Fotodesigners ausmacht. Eine eigene Bildsprache zu haben, aber dennoch auch offen für Vorschläge von außen zu sein. Als ich mal gefragt wurde, ob ich mich als Künstler sehe, habe ich das verneint. Ich sehe mich eher als Designer. Ein Künstler ist jemand, der seine eigenen Ideen umsetzt, komme, was da wolle. Apropos Wirkung. Du wirkst hier am Hafen sehr zu Hause. Wie kommt’s?
Der in Marl geborene Markus Hauschild studierte an der FH Dortmund Visuelle Kommunikation/Fotodesign. Seit dem Jahr 2000 ist er als selbstständiger Diplom-Fotodesigner mit dem Schwerpunkt People unterwegs. Der quirlige Fotograf kann Veröffentlichungen in diversen Magazinen wie dem Stern, Vanity Fair oder 11Freunde vorweisen und hat während der letzten elf Jahre nicht wenige Promis im Format der Rolling Stones, Helge Schneider oder auch Michael Mittermeier abgelichtet. Der Vater einer 17-jährigen Tochter und eines 13-jährigen Sohnes wohnt in Münster und ist nicht selten im Café Med oder im „Teilchen“ zu finden.
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Mindshot Ein Bild, ein Gedanke
An manchen Tagen fragt man sich, ob es nicht einfacher gewesen w채re, direkt bei IKEA einzuziehen.
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Grüne fordern Wettbewerb Helga Bennink und Gerhard Joksch warnen vor Alleingang der Verwaltung
Was mögen Sie an Münster? Helga Bennink: Münster ist auf der einen Seite großstädtisch, auf der anderen Seite aber auch klein genug, dass man immer viele Menschen trifft. Münster ist eine Stadt der Kommunikation und des Wohlfühlens. Ich lebe hier unheimlich gerne. Gerhard Joksch: Was mir ge-
fällt, ändert sich im Laufe der Zeit. Auf der einen Seite finde ich das harmonische Stadtbild, die Kleinteiligkeit der Stadt und der Umgebung, sehr anziehend. Es gibt eine Masse an anheimelnden Situationen. Anderseits wirkt alles recht glatt, es gibt wenig Brüche. Deshalb ist der Hafen ein Juwel. Hier zeigt sich, dass Widersprüchlichkeit und Disharmonie schön
sein können. Es regt uns mehr an als das ewig zueinander Passende. Wird es auch in Zukunft viele Brüche am Hafen geben? GJ: Es gibt natürlich auch die Gegenposition, der bereits auf der Nordseite des Hafenbeckens Ausdruck verliehen wurde: quadratisch, praktisch und schön glatt
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Hafenpolitik
Ohne einen städtebaulichen Wettbewerb zur Weiterführung des Hafenforums verkäme die Bürgerbeteiligung zur Farce. Diese Meinung vertreten die Ratsmitglieder der Grünen Helga Bennink und Gerhard Joksch. Die Ergebnisse des Hafenforums sollen ungefiltert in anschauliche Pläne und Modelle übertragen werden, ehe man etwas entscheidet. Die Befürchtung der Grünen: Wenn die Verwaltung mit den Investoren im Alleingang die Planung macht, wird es nur ein paar Bonbons, aber kein klares Bekenntnis zur Bürgermeinung geben.
nebeneinander. Es ist Teil unserer Hafenpolitik, zu verhindern, dass sich diese Position weiter durchsetzt. Es sind die Investoren, die diese Position vertreten und hier ein Einkaufszentrum bauen oder eine Wohnbebauung hinknallen wollen. Das entspricht nicht meinem Bild vom Hafen. HB: Es wird versucht, etwas von anderen Städten zu kopieren. Wohnen am Wasser, was den Hafen in Hamburg ausmacht, soll übernommen werden. Ich vermisse in der Architektur in Münster, dass etwas Kreatives, Münsterspezifisches entwickelt wird. Wir haben hier die einmalige Chance, für dieses riesige Areal etwas richtig Gutes für die Allgemeinheit zu realisieren. Sind Sie mit dem Verlauf des Hafenforums zufrieden? HB: Ja. Auch wenn das häufig widersprüchlich dargestellt wurde, war die Beteiligung mit 400 bis 500 Bürgern und Fachpublikum sehr gut.
ganz wenigen Ausnahmen negativ dazu geäußert.
Quadratisch, praktisch und schön glatt nebeneinander. Es ist Teil unserer Hafenpolitik, zu verhindern, dass sich diese Position weiter durchsetzt.
GJ: Sehr zufriedenstellend war die Bandbreite an Ideen, die dabei zustande gekommen sind. Jeder ist zu Wort gekommen, alle Interessen haben Gehör gefunden. Ist mit der Vielfalt von Meinungen konstruktiv und zielführend umgegangen worden? GJ: Nein. Die Verwaltung hat meiner Ansicht nach zu schnell gewisse Positionen als Mainstream-Meinungen deklariert. Dafür hat sie gewisse Kunstgriffe angewendet. Sie hat zum Beispiel die Frage „Ob-Einkaufszentrum“ in ein „Wie-Einkaufszentrum“ umgedreht. Das finde ich falsch, denn die Leute haben sich mit
Wurde der Bürger in dieser Sache also vor vollendete Tatsachen gestellt? GJ: Man hat ihm ein X für ein U vorgemacht. In der Abschlussveranstaltung war ich erstaunt, als der Leiter des Stadtplanungsamtes sagte: Leute, wir haben Fortschritte gemacht. Wir reden nicht mehr über das Ob, sondern über das Wie. Wie soll das Einkaufszentrum also aussehen? Da dachte ich nur noch, ich sei in der falschen Veranstaltung. Ich hatte zuvor etwas ganz anderes gehört. Die Verwaltung hat grundsätzliche Ergebnisse falsch ausgelegt. Sie hat versucht, die Minderheitsmeinung zur Mehrheitsmeinung zu deklarieren. Das passt uns nicht. Wie wollen Sie nun verhindern, dass die auf diese Weise dokumentierten Ergebnisse in eine bestimmte Fortschreibung des Masterplans übergehen?
Hafenpolitik
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Helga Bennink und Gerhard Joksch
GJ: Wir schlagen vor, einen städtebaulichen Wettbewerb durchzuführen, in dem man den Teilnehmern die Aufgabe stellt, die Ideen des Hafenforums in Pläne und Modelle zu übersetzen. So kommen verschiedene bildhafte Vorschläge auf den Tisch, wie man aus den zum Teil widersprüchlichen Meinungen ein logisches Ganzes entwickeln kann. Was würde passieren, wenn dieser Wettbewerb ausbliebe? HB: Es wurde bereits angekündigt, dass sich nun im Anschluss an das Hafenforum die Verwaltung mit den Investoren zusammensetzt und die Ergebnisse umsetzt. Wir haben die Befürchtung, dass jetzt hinter verschlossenen Türen verhandelt
wird, und dass es dann ein paar kleine Bonbons gibt, dass aber im Endeffekt das umgesetzt wird, was sich die Investoren ursprünglich vorgestellt hatten. Und nirgendwo würde man es deutlicher spüren als an dieser Stelle, wenn Investoren Stadtplanung betreiben. Welche Chancen räumen Sie Ihrer Forderung nach einem städtebaulichen Wettbewerb ein? GJ: Wir werden in naher Zukunft den erforderlichen Antrag stellen. Ich glaube, dass viele der Menschen, die sich am Hafenforum beteiligt haben, auch einem städtebaulichen Wettbewerb positiv gegenüber stehen. Nun müssen wir schauen, ob wir für unser Anliegen auch eine
Helga Bennink ist Ratsmitglied und Fraktionsvorstand der Grünen in Münster. 1981 kam sie für das Studium aus dem niedersächsischen Emlichheim in die Domstadt. Die Diplom-Geologin sitzt u. a. im Ausschuss für Stadtplanung, Stadtentwicklung, Verkehr und Wirtschaft und ist Aufsichtsratsvorsitzende der Wohn + Stadtbau GmbH. Der Münsteraner Gerhard Joksch, ebenfalls eines von 16 Ratsmitgliedern der Grünen, ist Stadtplaner und in zahlreichen Ausschüssen (z.B. Abfallwirtschaft, Finanzen sowie Personal) und Aufsichtsräten (z.B. Stadtwerke) vertreten.
politische Mehrheit im Rat finden. HB: Es wird auch der öffentliche Druck da sein, weil ja alle Parteien für eine Bürgerbeteiligung zu diesem Thema sind. Und wenn man die Beteiligung an dieser Stelle abwürgt, werden die Bürger in Zukunft fragen: Wozu denn dann überhaupt noch Bürgerbeteiligung, wenn wir am Ende nicht unsere Ergebnisse wiedererkennen? Das ist dann doch eine Farce und die Bürger, die sich beteiligt haben, würden enttäuscht sein darüber, wie man mit ihnen umgeht. Vielen Dank für das Gespräch! /// Malte Limbrock
HAFENfreunde-Freundeskreis No. 6 Galerie & Kunst
Restaurant & Club
Galerie Michael Nolte
Heaven
Hafenweg 15 | 48155 Münster
Öffnungszeiten: Montag - Samstag 11.00 - 18 Uhr www.galerie-nolte.de
Euro-Asiatische Küche: Di bis Sa von 19h - 23h Öffnungszeiten Club: Fr & Sa von 23h - 5h Fr: Thank God It‘s Heaven (Funk, Disco, House) Sa: Followme & Fullhouse Night (House, Electro) Tischreservierung unter: 0251 6090585 oder online
Hafenweg 31 | 48155 Münster www.heaven-muenster.de
Tapas- & Grillrestaurant
EsCape Spanische- und Mediterrane-Küche. Öffnungszeiten: Restaurant & Bar, Di-Sa ab 17:00 h Sonntags: Brunch ab 10:00 h geöffnet bis 23.00 h Anfragen für Firmen-, Familien- & Hochzeitsfeiern an: Mail: info@es-cape.ms | Telefon: 0251 1445929
Hafenweg 46-48 | 48155 Münster www.es-cape.ms
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Wenn sich weiße Stoffe über weiche Sitzlandschaften schmiegen, das Kerzenlicht sich in den funkelnden Augen des Gegenübers spiegelt, die knusprige Phuket Ente und das perfekt gebratene Rinderfilet köstlich duften und später am Abend Houseund Elektrobeats erklingen, wird klar, man ist im Himmel der Sinne.
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Hafenkombüse
I’m in Heaven Speis und Tanz im Himmel der Sinne
Gerade noch stand ich auf dem Asphalt vor einer großen, grauen Industriehalle. Ein paar Schritte weiter und ich finde mich inmitten einer Atmosphäre aus Tausend und einer Nacht wieder. Das warme Licht zahlloser Kerzenleuchter schimmert auf grobe Holztische, Palmen überragen gemütliche Sofaecken. Hier werden keine Vorbilder imitiert oder Trends kopiert, das Heaven hat seinen ganz eigenen Stil, nicht zuletzt durch die Weltoffenheit seiner Betreiber Thomas Pieper, Christof Bernard und Pitti Duyster. An diesem Abend treffe ich Christof Bernard, der tatsächlich frisch aus Ibiza eingetrudelt kommt. Ihr drei kommt viel rum. Woher stammt die Idee für den HeavenLook? Das kann man so genau gar nicht festlegen. Wir gucken natürlich weltweit ein bisschen rum und da lässt man sich schon gerne inspirieren. Aber da wir zu dritt sind, hat jeder auch seine ganz eigene Vorstellung. Wir haben versucht, die unterschiedlichen Ideen zusammenzubringen und das hat scheinbar ganz gut geklappt. Das Design ist durch das Industrieflair
der Location natürlich ein Stück weit vorgegeben. Wir mussten versuchen, in dieser ehemaligen Lagerhalle eine heimelige Atmosphäre zu schaffen. Dazu haben wir mit der Größe der Halle gespielt, große Tücher genutzt und diese mit warmen Tönen hinterleuchtet. Es war uns wichtig, den morbiden Charme zu erhalten und durch Kerzenlicht und andere Tricks zu pimpen. Hattet ihr bei der Gründung direkt das Doppelangebot Restaurant und Club im Kopf? Das brachte die Location so mit sich. Das Heaven ist in Deutschland neben dem Spindler und Klatt in Berlin das erste Clubrestaurant überhaupt gewesen. Wir haben das Konzept mit den Berliner Jungs zeitgleich entwickelt. Es ist doch sicher gar nicht so leicht, eine gemütliche Restaurantatmosphäre zu bieten und trotzdem den Ansprüchen an einen stylischen Club zu genügen. Das sehe ich nicht als schwierig an. Atmosphäre muss sowohl im Club vorhanden sein als auch im Restaurant. Der Gast soll sich
wohlfühlen und wir müssen gute Gastgeber sein, die ihr Konzept leben und es mit Liebe füllen. Euer Konzept ist ziemlich ungewöhnlich, gerade auch, was eure Speisekarte angeht. Da tummelt sich die Phuket Ente neben der Dorade und der geschmorten Haxe vom Salzwiesenlamm. Wie bei unserem Designkonzept schauen wir uns auch für das Restaurant-Angebot verschiedene Dinge in der Welt an, versuchen das Beste zu importieren und dann unseren eigenen Stil zu finden. Wir bieten viel aus der französischen Küche, sehr viele regionale Gerichte und natürlich auch asiatische Spezialitäten. Die vielseitige Küche bringt auch ein bunt gemischtes Publikum mit sich. Es kommen Eltern mit ihren Kindern, jüngere aber auch ältere Leute und gerade das macht den Reiz aus. Hast du einen heimlichen Favoriten auf der Speisekarte? Ich esse immer gerne thailändisch, von unserer ThaiKöchin original zubereitet, mit ordentlich Bums. Ein Favorit
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Christof Bernard (links) und Thomas Pieper.
Das Heaven: Schon im Jahre 1994 wagten sich die Tausendsassa Thomas Pieper & Christof Bernard mit dem Musikclub Dockland an den Hafen. Auch nachdem der Kult-Club im wahrsten Sinne des Wortes dem Erdboden gleichgemacht wurde, blieben sie dem Hafenweg treu und brachten im Sommer 2004, nunmehr zusammen mit Pitti Duyster, mit dem Beach eine sandige Portion Ibiza-Feeling nach Münster. Ihren großen Wunsch, ein Restaurant zu betreiben, erfüllten sie sich im kleinen Rahmen im Sommer 2005 mit einem arabischen Beduinenzelt direkt am Beach. Der Sommer ging vorüber, das Zelt musste weichen und die Suche nach einer geeigneten Location für alle Jahreszeiten begann. Wie so oft im Leben war das Glück so nah und das Heaven öffnete seine Pforten direkt neben dem Beach.
ist aber auch unser Rinderfilet, welches mit einer sehr schonenden Garmethode zubereitet wird. Das kann ich sehr ans Herz legen. Auf den Einkauf von frischen und guten Produkten legen wir besonders viel Wert. Wir verarbeiten größtenteils Bio-Produkte nur ohne Bio-Siegel, da wir die Gerichte sonst nicht so preiswert anbieten könnten. Außerdem würde ich immer mal wieder nach Weinempfehlungen fragen. Wir haben über 100 Weine auf der Karte, und immer wenn wir irgendwo auf der Welt eine besonders gute Sorte entdecken, kommt diese kurzerhand dazu. Eine Besonderheit des Heaven ist die offene Showküche. Wie kamt ihr auf die Idee?
Also, in Großstädten ist eine Showküche gar nicht so besonders. Bei uns passt sie einfach gut ins Konzept. Wir wollen offen zeigen, wie die Gerichte zubereitet werden. So kann sich jeder davon überzeugen, dass bei uns nicht mit Convenience-Produkten gearbeitet wird. Gleichzeitig kann auch jeder mal die Hektik beobachten, die zwischendurch in der Küche aufkommt. Man geht ja eigentlich nicht mehr nur zum Essen in ein Restaurant, sondern möchte ein bisschen mehr geboten kriegen und das ist dann ein Teil davon. Dass ihr mehr bietet als manch ein anderes Restaurant, wurde in den letzten Jahren immer wieder durch Auszeichnungen bestätigt.
69 Ja, das stimmt. Wir wurden als bestes Restaurant in Münster prämiert und letztes Jahr bekamen wir die goldene Plakette für die beste Gastronomie in Westfalen. Beim deutschen GastronomiePreis, dem Gastro-Oscar, wurde unser Clubbereich zur zweitbesten Event-Gastronomie gewählt. Erster wurde der Cocoon Club in Frankfurt und gegen den darf anz 155x150 OKTOBERFEST.pdf
man ruhig verlieren. Aus der hiesigen Clubszene seid ihr in der Tat nicht mehr wegzudenken. Ich kenne niemanden, der das Heaven nicht kennt. Ja, das Konzept stimmt anscheinend. Wir versuchen aber auch neben unserem Klassiker, der Full House Night, die jeden zweiten 1
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Hafenkombüse und vierten Samstag im Monat stattfindet, immer wieder Eventhighlights zu bieten. So kommt am 02.10. Grandmaster Flash zu uns, im November präsentieren wir Phil Fuldner und am 03.12. feiern wir unser Sechsjähriges mit den Disco Boys. Es wird eben nie langweilig. /// Anna Lohmeier
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Oktoberfest
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IMMER AUCH
ABENDKASSE!
23.9.11 - 8.10.11
IM GROSSEN FESTZELT UND BIERGARTEN IN DER OSMOHALLE AM HAFEN
TICKETS UND INFOS UNTER WWW.OKTOBERFEST-MUENSTER.DE
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Die Kreativen am Kai Komm' herein auf eine Flasche Wein
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Leben am Hafen
Da wo die Künstler dem Hafen ihren Anstrich verleihen, wo immer andere, unerwartete Dinge auf uns warten, wo Musik und Kunst zur Lebensart gehören, da ist er, der Kreativkai – längst hat er sich über das Nordufer hinaus ins Hansaviertel ausgebreitet.
Und so wie überall im Viertel neue, immer ungewöhnlichere Läden aus dem Boden sprießen, so strömen die Kreativen hier her. Auch Anna-Lena, Marcel und Jonas konnten sich diesem Sog nicht entziehen und sind vor etwa eineinhalb Monaten hergezogen. Wie wohnen sie wohl, diese (zukünftigen) Designstudenten? Zwei Flaschen Wein sollen mir helfen, es herauszufinden. „Bist du sicher, dass du diese Baustelle betreten möchtest?“ fragt Marcel, bevor er mir einen Blick in den Flur gewährt. Er ist türkisfarben gestrichen, dazu dunkle Wand- und Deckenpaneele. In der Mitte stehen ein schwarzes Ledersofa, zwei Leitern und mehrere Farbeimer. Die Küche erinnert an eine 70erJahre-Ferienwohnung. Auch hier alles in dunkelbraunem Holz. Dazu stark vergilbte Tapeten
mit helleren Bilderrahmenschatten. Bedrückend. Das hätte ich jetzt nicht erwartet. Doch als Anna-Lena mir den Rest der Wohnung zeigt, bin ich beruhigt. „Wir wohnen ja noch nicht so lange hier und haben uns erst mal um unsere eigenen Zimmer gekümmert.“ Und das mit Hingabe. Die Räume sind hell, dank herausgerissener Deckenverkleidung hoch, und versprühen den typischen Charme eines Altbaus. Überall gibt es witzige, stylische, selbstgemalte oder -gebastelte Details zu entdecken. Die Drei verbindet eine Vorliebe für Vintage-Kram und KatholikenKitsch vom Trödelmarkt. Wir setzen uns in Jonas‘ Zimmer. Durchs Fenster sieht man die Lichter vom Coconut Beach, hört den Sound aus dem Raketencafé. An der Wand hängt ein großes Jesus-Bild und der Dar-
gestellte beobachtet wohlwollend, wie Anna-Lena die erste Flasche Wein öffnet und in Bit-Tulpen füllt. Für Weingläser hat's noch nicht gereicht. „Wenigstens trinken wir nicht aus Tetra Paks.“ Marcel ist augenscheinlich Optimist. Mit 19 Jahren ist er der Jüngste und gerade von zu Hause ausgezogen. Es ist seine erste WG, nicht aber seine erste alternative Wohnerfahrung. In Emsdetten hat er nämlich in einem Wohnwagen im Garten seines Vaters gewohnt, wegen Platzmangel und vielleicht auch wegen dem Plus an Privatsphäre. Find' ich irgendwie cool. Marcel hingegen ist froh, endlich feste Wände um sich zu haben. Auch wenn sie noch etwas kahl sind. An einer Wand steht ein E-Piano und auf mein Bitten spielt Marcel mir was vor. Hört sich toll an und als er erzählt, dass er sich das Spielen selbst beigebracht hat, bin ich
Leben am Hafen schlichtweg beeindruckt.AnnaLena und Marcel haben sich auf einem stadtbekannten Dachboden kennengelernt, wo beide das Mediengestalten erlernen, bzw. gelernt haben. Anna-Lena ist nämlich gerade fertig mit Ihrer Ausbildung und genießt jetzt erst mal ihre freie Zeit. Danach will sie Design studieren. Die geborene Münsteranerin („da bestehe ich drauf“) liebt ihre Heimatstadt und ist jetzt, nach einer eher unglücklichen WG-Erfahrung, sehr zufrieden mit ihren Mitbewohnern. Mit 22 ist sie die WG-älteste, aber alles andere als die WG-Mami. „Ich bin noch nicht mal die weibliche Komponente, oder?“ „Nö, das bin ich“, sagt Marcel und lacht. „Aber ‘ne Zicke kann ich schon sein.“ „Oh ja, vor allem morgens, wenn das Bad besetzt ist.“ Während Anna-Lena erklärt, dass das ja auch verständlich sei, denn das morgendliche Aufstehen sei ja nun mal per se ein widerlicher Zustand, öffnet Jonas den zweiten Wein. Dazu gibt’s für jeden ein Pick Up. Ich nutze die kleine Auszeit und schaue mir die Drei an. Ein hübsches Bild geben sie ab, wie sie da auf den Sofas sitzen, alle mit einem Tattoo auf der Oberarm-Innenseite. Könnten auch ‘ne Indie-Band sein. Anna-Lena spielt ja passender-
72 weise Gitarre. Und Jonas? Naja, der müsste wohl singen. Aber so etwas ist wohl nicht geplant. Viel lieber tauschen sie sich über ihre Gestaltungsideen aus, zeigen sich ihre kreativen Werke und inspirieren sich gegenseitig. Jonas studiert im zweiten Semester Design an der FH. Ob es mit der Aufnahmeprüfung direkt geklappt hat? „Ja, ich war selbst überrascht. Hab‘ einfach 'n bisschen rumexperimentiert, das gemacht, was ich wollte. Was anderes eben. Das war wohl entscheidend.“ An Münster gefällt ihm das Familiäre, dass es eben nicht Berlin ist und die Freunde in der Nähe wohnen. Dennoch, so ein Semester in Istanbul oder einen Master in Hamburg kann er sich schon vorstellen. Zur WG ist er mehr oder weniger per Zufall gestoßen – er wollte raus aus seiner ZweckWG und dann erzählte ihm eine Kommilitonin von Anna-Lena und Marcel, und schwupps, da hatte er das Zimmer. Er begeistert sich für Street Art, hat in seiner Heimatstadt Ahaus selbst Stencils gesprüht – Anna-Lena springt auf und holt ein Buch. „Mit dem Graffiti vor allem als Bestandteil einer suburbanen Jugendkultur
Die Weine: Rita kann es einfach. Schon zum zweiten Mal hat sie uns wirklich hervorragende Weine empfohlen: einen Rosé und einen Weißwein aus dem Hause Domaine d'Uby aus der Gascogne. Frisch, fruchtig, mit einer Note von Grapefruit und Aprikose, somit ideal für den Sommer. Und das Beste: Keine Spur von Kater am nächsten Morgen. Da lohnen sich die (rund) 6 Euro in jedem Fall. Und letztendlich zahlt man im Supermarkt ohnehin dasselbe, nur dass es ungleich schwieriger ist, was Gutes zu erwischen. Prädikat: empfehlenswert!
www.der-weinladen.net wird Stadtraum als Lebensraum zurückerobert.“ Hört sich gut an. Jeder darf seinen Raum mitgestalten. Passt irgendwie zu dieser WG. Und zum Hafen – dem kreativen Zentrum Münsters. /// Daniela Wolff
HAFENfreunde-Freundeskreis No. 7
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Gute Nachrichten
Die Überbringer von schlechten Nachrichten machen sich selten beliebt. Ein gewisser Hiob schaffte es als echter Unglücksrabe aus der Bibel sogar in die Hitliste der ewigen Sprichwörter. Doch von schlechten Nachrichten haben wir die Nase nun voll. Es gibt schließlich so viele schöne Neuigkeiten – vor allem am Stadthafen tragen sich täglich wunderbare Dinge zu. Ja, es gibt sie noch: richtig gute Nachrichten!
Premiere: Heimathafen
Filmfestival Münster 2011
… und alle so: Ahoi! Trotz echtem Schietwetter versammelten sich am vierten Juliwochenende zahlreiche Leichtmatrosen im Heimathafen am Kanal bei Kilometer 67.2. Die Party-Reeder von Wirso und Schaltkreis hatten sich mit den Feier-Freibeutern des Scheibenfests und den Kombüsen-Profis vom Teilchen & Beschleuniger zusammengetan und ein formidables Fest organisiert, das die Planken zum Krachen brachte. Statt Grog und Schiffszwieback wurden Bier und Bagels gereicht, das Schifferklavier wurde durch dicke Beats ersetzt und über die Planke musste auch keiner … Dafür konnte die Besatzung des Party-Dampfers zwischen „Sonnendeck“, „Kajüte“ und „Klabauter“Zelt während der Kreuzfahrt durch die Nacht ihre wind- und wetterfeste Feiertauglichkeit unter Beweis stellen. Erst am grauen Sonntagmorgen krochen die letzten Seemänner in ihre warmen Kojen.
Nach zwei Jahren Abstinenz steht der kommende Oktober endlich wieder im Zeichen des innovativen Filmschaffens und der Entdeckung junger, vielseitiger Filmkunst. Veranstalter des 14. Filmfestivals ist die Filmwerkstatt – und die wird nun tatsächlich schon 30 Jahre alt! Deshalb startet bereits jetzt eine Reihe von außergewöhnlichen Geburtstags-Events. Seit 1981, damals noch unter dem Titel Filmzwerge, ist das Filmfestival Münster zu einem überzeugenden Festival und einer deutschlandweiten Plattform gewachsen. Unter der Leitung von Nicky Schulte wird das Publikumsfestival nicht müde, nach Stoffen, Formen und Geschichten zu suchen, die heute relevant sind, bewegen und Impulse geben. Für den Kurzfilmwettbewerb im Rahmen des Filmfestivals trafen 550 frische Arbeiten junger Filmemacher in der Filmwerkstatt ein. Das komplette Programm wird vom 12.-16.10. im Cineplex ausgestrahlt. Eine Übersicht, was wann läuft, findet man auf der Homepage des Festivals. Auf der langen Liste der spannenden Zutaten stehen der europäische Spielfilmwettbewerb, der deutschsprachige Kurzfilmwettbewerb, das Schulprogramm unter der Headline „Freundschaft“, der filmspiegel aus den Niederlanden, die Münster-Connection und flankierende Specials wie „Die besten Kurzfilme aus 30 Jahren Festival“. In der AzKM startet am 30.9. mit der Ausstellung times are us (11 Positionen zur Videokunst). Hier wird bis Ende Oktober Videokunst das maßgebliche Darstellungsmittel sein. Infos: www.filmfestival-muenster.de
Die HAFENfreunde sagen: Erste Sahne, Jungs – wir freuen uns schon jetzt auf Nummer zwei eures Heimathafen-Festivals am Kilometer 67.2!
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Airscreen macht groSSes Kino
B&V Energy wird eins
Let’s celebrate Mittelhafen
Großes Kino gehört in die große Stadt: In diesem Sommer brachten unsere Hafenfreunde von der AIRSCREEN Company den werten Herren Charlie Chaplin vor dem Brandenburger Tor auf eine riesige Filmwand. Mit einer Open-AirVorführung der legendären Hitler-Satire „Der große Diktator“ wurde in diesem Jahr in Berlin das Filmfestival "Chaplin Complete" eröffnet. Zum Auftakt begrüßte Chaplins älteste Tochter Geraldine Chaplin mehrere hundert Gäste zu der Freiluftaufführung. Mittendrin statt nur dabei: Eine Projektionsbildwand von Münsters Hafen. In einer einmaligen Retrospektive zeigte das Babylon-Kino anschließend alle 80 Filme des großen USKomikers.
Erste Geburtstage sind immer etwas ganz besonderes. Am 1. September wurde das Unternehmen B&V Energy ein Jahr alt, ein triftiger Grund zur Freude für die Photovoltaik-Ingenieure aus dem Osmohallen-Büro. Philipp Boldog und David Volbracht lernten sich in Düsseldorf kennen und beschlossen dort, mit einem gemeinsamen Büro zurück in ihre Heimatregion, das Münsterland, zu ziehen. Eine Entscheidung, die beide nach einer nun einjährigen Erfolgsgeschichte jederzeit wieder treffen würden. „Es könnte eigentlich nicht besser laufen“, freuen sich Boldog und Volbracht. Nachdem das erste Quartal noch relativ ruhig verlaufen ist, konnten sich die Jungunternehmer anschließend vor Arbeit kaum noch retten. „Wir planen zum Beispiel gerade eine Anlage in Berlin auf dem Holiday Inn. Dieses und andere schöne Projekte sorgen dafür, dass wir richtig zufrieden mit unserer jungen Geschichte sind.“ Das Unternehmen besteht im Innenbereich aus drei Mitarbeitern, vier weitere sind im Außeneinsatz tätig. Die B&V Energy ist auf die Projektierung und den Handel von PhotovoltaikKomponenten spezialisiert und realisiert Photovoltaikanlagen für Gewerbe- und Privatkunden. Wir gratulieren herzlich. Weitere Infos: www.bv-energy.com
Der Mittelhafen bildet die wahre A-Seite des Hafens, da sind sie sich sicher, die Jungs und das Mädel von fourmove. Damit auch alle anderen Hafenliebhaber diesen Tatbestand erkennen, machen die 5 jungen Architekten das, was sie am besten können: sie lassen einer innovativen Idee freien Lauf, schaffen ein Konzept und ziehen es durch, komme wer oder was da wolle. In diesem Fall heißt das Projekt Party zur Einweihung ihres Büros, zur Imagepflege des Mittelhafens und vor allem zur Freude aller. Und das ist tatsächlich wörtlich zu nehmen. Alle, die den Hafen lieben und gerne auf der kreativen Schiene fahren, sind am 23.09., um 18 Uhr am Mittelhafen 42 herzlich willkommen. Zusammen mit den anderen Bürobewohnern der Hausnummer 42 haben die fourmoveler Kurzvorträge im Pecha Kucha Format – 20 Bilder à 20 Sekunden Vortragszeit – organisiert, aber auch die ein oder andere spontane Hafenanektdote von wahren Hansaviertelurgesteinen darf erwartet werden. Und so nah am Wasser wird auch niemand auf dem Trockenen sitzen bleiben. So sieht wahre Nachbarschaftlichkeit aus! www.4move.de
Die AIRSCREEN Company produziert aufblasbare Rahmen und koordiniert die weltweiten Vertriebsaktivitäten von aufblasbaren Projektionsbildwänden und aufblasbaren Rahmen für mobile Werbung. Eine sehr gute Idee, die (natürlich) am Stadthafen ihr Zuhause hat. Das Kundenportfolio von AIRSCREEN ist hingegen weltweit gestreut, die Möglichkeiten unerschöpflich: Vom Open-Air-Kino auf dem Marktplatz über die Hollywood-Weltpremiere auf dem Markusplatz bis hin zum Strandkino in Dubai. www.airscreen.de
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The Airscreen Company
Gator‘s Pizza
MeisterSinger
Hafenweg 26 48155 Münster 0251 6090250 airscreen.com
Hansaring 44 48155 Münster 0251 666600 www.gators-pizza.com
Hafenweg 46-48 48155 Münster 0251 1621734 www.meistersinger.net
Sparkasse Münsterland Ost Hansaring 17 48155 Münster 0251 59841800 www.sparkassemuensterland-ost.de
Autohaus Lütke Uphues
Galerie Michael Nolte
nees Ingenieure GmbH
Stullen Henry
Martin-Luther-King-Weg 51 48155 Münster 0251 28057-0 www.luetke-uphues.de
Hafenweg 15 48155 Münster 0251 44809 www.galerie-nolte.de
Hafenweg 14 48155 Münster 0251 41458310 www.nees-ingenieure.de
Hansaring 69 48155 Münster www.stullen-henry.de
GUCC grafik & film
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Hafenweg 26a 48155 Münster 0251 98113941 www.gucc.de
Am Mittelhafen 14-18 48155 Münster 0251 91599790 www.piratelove.de
Hafenweg 26A 48155 Münster 0251 65402 www.botz-glasuren.de
Hauschild Fotodesign
Planungsbüro 4move GbR
Trixi Bannert Weinprofi
Hafenweg 26 48155 Münster 0251 14473 52 www.hauschild.biz
Am Mittelhafen 42 48155 Münster 0251 3955 45 20 www.4move.de
Hafenweg 5 48155 Münster 0251 67498066 www.trixibannert.de
Heaven und Lounge
PSD Bank Westfalen-Lippe
Berliner Platz 31 48143 Münster 0251 5040 www.heaven-lounge.de
Hafenplatz 2 48155 Münster 0251 13510 www.psd-wl.de
Verfürth Zeitarbeit GmbH & Co. KG
B&V Energy OHG Hafenweg 31 48155 Münster 0251 39514893 www.bv-energy.com
Druckerei Münster Flyerli Hansaring 7 48155 Münster 0251 2037461 www.flyerli.de
Druck- und MedienStegemöller Virnkamp 18 48157 Münster 0251 93253-0 www.stegemoeller-druck.de
Düma Media - Video- und Fernsehproduktion Hafenweg 31 48155 Münster 0251 6189933 www.duema-media.de
Frozen Gold Hansaring 33 48155 Münster www.frozengold.de
Krukenkamp GmbH
REWE AG
Hafenweg 14 48155 Münster 0251 4909797 www.krukenkamp.de
Hansaring 59 48155 Münster 0251 663191 www.rewe.de
LuMIná Café Restaurant Bar
Sparda-Bank Münster eG
Hafenplatz 6 48155 Münster 0251 1333272 www.lumina-restaurant.de
Hansaring 25 48155 Münster 0251 6743115 www.sparda-ms.de
Hafenweg 13 48155 Münster 0251 686615-0 www.verfuerth-zeitarbeit.de
Der Weinladen am Hansaring Hansaring 11 48155 Münster 0251 664844 www.der-weinladen.net
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