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JAGD SZENEN AUS NIEDER BAYERN
von Martin Sperr
Martin Sperr erzählt von Außenseiter*innen der Gesellschaft, die verzweifelt um Solidarität kämpfen – auch heute, in Niederbayern, in Kärnten, überall auf der Welt.
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Der schwule Abram ist aus dem Gefängnis entlassen und kehrt heim. Er ist, ebenso wie seine Mutter Barbara, eine Tagelöhnerin, ein Außenseiter. Auch Maria ist ein Schandfleck für die Dorfbewohner*innen – weil sie in einer nicht-legitimierten Beziehung mit ihrem Knecht lebt. Als »Dorftrottel« stigmatisiert ist Rovo, ihr verhaltensauffälliger Sohn. Die Magd Tonka wird als Hure gebrandmarkt. Zwischen den Außenseiter*innen entwickelt sich Zuneigung und Verständnis, Liebe – etwas, das ihnen ihre Umwelt nicht geben kann.
Mitmenschlichkeit und die Mechanismen von Ausgrenzung und Verfolgung, latente Gewalt, die hinter scheinbar normaler Alltäglichkeit lauert: Darum geht es in diesem wichtigen Stück von Martin Sperr, das leider immer noch so aktuell ist wie zur Zeit seiner Niederschrift im Jahre 1965. Dieses »Volksstück«, das seinen Ahnherrn Horváth nicht verleugnen will, zeigt nichts weniger als » die Jagd von Menschen auf Menschen und die Zusammenrottung zu solchem Vergnügen«.
Inszenieren wird Martina Gredler, die in Klagenfurt mit einer fulminanten Neudeutung von Horváths Figaro lässt sich scheiden bereits den Außenseiter*innen nachgespürt und für Furore gesorgt hat.
REGIE
Martina Gredler
BÜHNE
Manuel La Casta
KOSTÜME
Moana Stemberger
MUSIK
Jana Schulz
CHOREOGRAPHIE
Daniela Mühlbauer
DRAMATURGIE
Hans Mrak