StrategicRISK DVS Daily

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Risikomanagement und Corporate Governance in Europa

www.strategic-risk.eu DVS-Konferenz 8. September 2011 / Tag 2

TheDaily Highlights von Tag 1 Ein Überblick zu den gestrigen Sitzungen des Symposions Erneuerbare Energien Sind Versicherer bereit, die Risiken im Zukun smarkt der grünen Energien zu tragen?

Das große Interview Der ehemalige DVSVorsitzende Stefan Sigulla über seine RM-Aussichten

Kuschel-Kurs oder Grabenkriege? Risikomanager und Assekuranz im Dialog

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RISIKO-REPORT Eine umfassende Studie von StrategicRISK enthüllt die größten ManagerAnliegen

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Beunruhigend: die Überflutung Ihrer Fabrik in Asien Ermutigend: die Kontrolle der Lage innerhalb von 24 h

Ein deutsches Unternehmen, das erst seit wenigen Wochen unser Kunde war, meldete die Überflutung seines Standortes in Taiwan. Schon einen Tag später erhielt der Risikomanager zu seiner Überraschung alle wichtigen Informationen über den Schaden, bereits erfolgte Aufräumungsarbeiten und erste Schritte zur Wiederherstellung der Lieferfähigkeit.

Nur ein Anruf des Kunden genügte, und schon war ein Experte unseres weltweiten Teams vor Ort und kümmerte sich um den Fall. Für den Risikomanager eine beruhigende Erfahrung, dass er sich auch bei einem Schaden im Ausland an seinen Partner in Deutschland wenden und auf Hilfe zählen kann. Mehr über kompetentes Schadenmanagement erfahren Sie unter

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The Daily / DVS / 8. September 2011

Kommentar Vorwort des Redakteurs

MEINDVS-MOMENT Was wird Sie in München am meisten interessieren?

Nathan Skinner, REDAKTEUR, STRATEGICRISK

„Die Bedeutung der Solvabilität für den Versicherungseinkauf. Darüber hinaus geht es darum, eine weiterhin langfristig funktionierende Partnerscha zwischen Industrie und Versicherungswirtscha sicherzustellen.“

Dr. Hermann Jörissen, Mitglied des Vorstands der Allianz Global Corporate & Specialty AG als Chief Underwriting Officer Corporate

Sonderausgabe zum DVS Symposion 2011 StrategicRISK wird von Newsquest Specialist Media herausgegeben Chefredakteurin Sue Copeman Redakteur Nathan Skinner Tel.: +44 (0)20 7618 3464

Mit Investitionen in Höhe von laut UN-Umweltprogramm geschätzten 211 Mrd. USD in erneuerbare Energien allein im vergangenen Jahr – einem Wachstum von 32 % im Vergleich zu den 160 Milliarden USD von 2009 – sorgt der Sektor weltweit für Aufsehen. Dieses Jahr wird weiterer Zuwachs erwartet, bedingt durch Regierungsinvestitionen und sinkende Kosten der Technologien hinter großflächigen Projekten mit erneuerbaren Energien, einschließlich Hochsee-Windparks und solarthermischen Anlagen. Doch trotz des phänomenalen Wachstums sieht sich die Branche der erneuerbaren Energien immer noch zahlreichen Herausforderungen gegenüber, zu denen nicht zuletzt auch ein ausreichender Versicherungsschutz gehört. Viele Versicherungsträger – insbesondere die eher traditionellen Bau- und Energieversicherer – sind nur zögerlich bereit, Hersteller und Produkte zu versichern, die noch keine ausreichende Erfolgsbilanz vorweisen können. Und während die Beitragssätze im gesamten Sektor der erneuerbaren Energien generell sinken, hat eine Reihe von Schadenfällen auf dem Hochsee-Energiemarkt dafür gesorgt, dass sich einige Versicherer wieder etwas zurückziehen. Lesen Sie unsere ausführliche Analyse zu dieser Thematik auf Seite 14. Des Weiteren finden Sie in der heutigen Ausgabe von The Daily eine Zusammenfassung der gestrigen Ereignisse auf dem Symposion sowie Hinweise zu Vorträgen, die Sie heute auf keinen Fall verpassen sollten (Seite 2 und 3). Mit Stefan Sigulla, einem ehemaligen Vorsitzenden des DVS, sprachen wir im Rahmen unseres großen Interviews auf Seite 12 und 13. Finden Sie heraus, welche Prioritäten im Risikomanagement in Deutschland seiner Meinung nach gesetzt werden sollten. In Sorge über das stagnierende Wachstum auf den hochentwickelten westlichen Märkten wenden viele multinationale Konzerne ihre Blicke hoffnungsvoll zu den neuen Märkten und den Schwellenländern, wo billige Arbeitskrä e und eine wachsende Mittelschicht einige vielversprechende Möglichkeiten bieten. Falls auch Ihr Unternehmen – so wie viele andere – größere Investitionen auf Schwellenmärkten plant, sollten Sie sich unbedingt mit einigen praktischen Aspekten des Risikomanagements befassen. Bei der Erstellung eines Risikomanagementplans für die neuen Märkte sind fünf entscheidende Maßnahmen zu beachten. Welche dies sind, erfahren Sie auf Seite 10. Und falls Sie sich an unser gestriges Quiz zum Risikomanagement herangewagt haben, warten Sie bestimmt schon auf die richtigen Antworten. Auf Seite 16 finden Sie alle Lösungen. Viel Vergnügen auf der Konferenz! Gastredakteurin Monika Lier Lektorin/Korrektorin Kristin Gerdes Produktionsdesigner Hugo Camacho Produktionsleiterin Tricia McBride Business Development Manager Donna Penfold Tel.: +44 (0)20 7618 3426 Herausgeber William Sanders Tel.: +44 (0)20 7618 3452 Geschä sführer Tim Whitehouse

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Wenn Sie einem Mitarbeiter von Newsquest Specialist Media eine E-Mail schicken wollen, verwenden Sie bitte das folgende Format: Vorname.nachname@newsquestspecialistmedia.com StrategicRISK ist die führende Publikation im Bereich Risikomanagement und Corporate Governance in Europa. Seit ihrem erstmaligen Erscheinen 2000 liefert StrategicRISK europäischen Unternehmen wesentliche Informationen, die nötig sind, um gesetzlichen Vorgaben in diesem Bereich gerecht zu werden. StrategicRISK hat eine Leserscha von über 5000 europäischen Corporate-Risk-Managern und Versicherungsmanagern.

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The Daily / DVS / 8. September 2011

Agenda

Highlights gestern „Der Speck ist weg” Lästige Konkurrenz

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Industriedeckungen werden teurer

Captives fürchten um Existenz

Die Zeiten niedriger Prämien in der Industrieversicherung sind nach Einschätzung der Swiss Re vorbei. „Vieles spricht dafür, dass die Preise jetzt anfangen, nach oben zu geben”, sagte Agostino Galvagni, Mitglied der Konzernleitung der Swiss Re und Chief Executive Officer Corporate Solutions. Die Schäden für Naturkatastrophen kosteten die Versicherer im ersten Halbjahr 2011 rund 70 Mrd. Euro. Für Schäden in der Größe zwischen 100 und 150 Mrd. Euro gebe es aber keinen finanziellen Spielraum mehr. Die Bilanzergebnisse der letzten Jahre seien teilweise durch die Auflösung von Reserven finanziert worden. „Da gibt es nun keinen Speck mehr“, kommentiert Galvagni. Zudem belaste die Entwicklung der Kapitalmärkte. „Würden die Zinsen jetzt steigen, müssten die Versicherer auf ihre Wertpapiere krä ig abschreiben: Jeder Zinsanstieg um 100 Basispunkte koste 100 Mrd. US-Dollar“, sagte Galvagni. Unterstützung für eine Preisentwicklung, die seiner Beobachtung nach schon im zweiten Quartal 2011 eingesetzt hat, sieht er auch in psychologischen Faktoren.

Klare Spielregeln für die Behandlung für Captives unter dem kün igen Eigenkapitalregime Solvency ll gibt es noch nicht. Für Gesellscha en, die das Versicherungsrisiko in Unternehmen selbst tragen, soll das Proportionalitätsprinzip gelten. Reiner Siebert, Chef der zur Lu hansa gehörenden Versicherungsgruppe Delvag, warnt davor, dass die Versicherer unter Solvency ll die Captives als „lästige Vehikel“ verdrängen können. „Gerade in Krisenzeiten habe sich immer wieder gezeigt, dass die Captives sehr wertvoll sind“, so Seibert, der für diese Form der Risikotragung auch die Unterstützung der Versicherer einfordert.

Überschwemmungen in Queensland 2011

Globalität stärkt Bindung Dichtes Netzwerk und Rating Die Internationalität fördert die Treue von Versicherungskunden. „Hatten internationale Programme früher 30 lokale Policen, sind es heute o über 100“, sagte Dr. Hermann Jörissen, Vorstand der Allianz Global Corporate & Specialty. Globale Programme würden heute 15 Jahre und länger beibehalten. Voraussetzung dafür sei ein Rating von mindestens „AA“. Um dieses Niveau zu erreichen, „müssen wir auf der Asset-Seite noch konservativer werden“, so Jörissen. Die Kapitalmarktentwicklung drücke enorm aufs Underwriting. „Reichte vor einigen Jahren noch eine Combined Ratio von 108 %, muss die Zielquote nun bei 95 % liegen“, sagte Jörissen. Zudem müsse der führende Versicherer über ein globales Netzwerk verfügen. Versicherer dieser Größenordnung, die solche Programme leisten könnten, gebe es allenfalls „2 plus X“.

Highlights heute Kaum versichert Schäden in Japan langsam absehbar Die Sachschäden der japanischen Katastrophe vom 11. März diesen Jahres sind mit 25,2 Mrd. Euro versichert. Auf die Industrieversicherung entfällt dabei eine Versicherungssumme von rund 5,4 Mrd. Euro. Dies sind Zahlen, die Reiner Gleiss, Hauptbevollmächtigter der Mitsui Sumitomo Deutschland, am heutigen Konferenztag nennen wird. Zusammen mit Dr. Hanns Martin Schindewolf, Chef der Daimler Insurance Services, wird er über die Lage in Japan

berichten. Verschiedene Rückversicherer haben die Höhe der Schäden auf mehr als 200 Mrd. US-Dollar geschätzt. Die Schäden aus dem Reaktorunfall in Fukushima sind nur von Staatsseite abgesichert, das Erdbebenrisiko decken japanische Versicherer und Staat gemeinsam mit Ha ungsgrenzen. Der japanische Versicherer MISG wird im Jahresabschluss 2010/2011 einen NettoErdbebenschaden von 367 Mio. Euro ausweisen.

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Im Brennpunkt

Industrieversicherer verspielen Chancen Risikomanager fürchten um ihre Bedeutung

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ie Akteure der versicherungsnehmenden Industrie fürchten um die Bedeutung der Industrieversicherung und damit auch um ihre eigene Stellung in den Unternehmen. Im Hinblick auf das gewachsene Risikobewusstsein in den Unternehmen habe die Versicherungswirtscha durchaus gute Chancen eine wichtige Rolle zu spielen, sagte Klaus Greimel, Vorsitzender des Deutschen Versicherungs-Schutzverbandes, am Mittwoch auf dem DVS-Symposion. In der Praxis schrumpfe aber der Anteil der Risiken, für den die Assekuranz noch Lösungen bereitstelle, und damit verlöre „Versicherung“ ihre Bedeutung in den Unternehmen. Vor knapp 600 Konferenzteilnehmern, darunter rund ein Drittel Versicherungseinkäufer, griff der Geschä sführer der E.ON Risk Consulting GmbH den ewig währenden Konflikt zwischen Industrie und Assekuranz um die Innovationsfähigkeit der Versicherer auf. Zu o und zu schnell argumentierten die Versicherer bei der Deckung neuer Risiken damit, dass diese zu den unternehmerischen Risiken gehörten, oder dass es dafür keine Kapazitäten von den Rückversicherern gebe, weil diese es als Kumul-Risiko ansähen, kritisierte Greimel. Jurand Honisch, Risikomanager des Medienkonzerns Bertelsmann AG, untermauerte die schwindende Rolle der Industrieversicherung mit den Beobachtungen aus der Personalpolitik. Bei Neueinstellungen werde die Position des Versicherungseinkäufers inzwischen vielfach tiefer in der Unternehmenshierarchie angesiedelt als früher. Teilweise würden die Versicherungsexperten gar beim Allgemeinen Einkauf im Unternehmen

angesiedelt, so Honisch. Dem Vorwurf der mangelnden Innovationsfähigkeit konterte Agostino Galvagni, Mitglied der Konzernleitung der Swiss Re und Chief Executive Officer Corporate Solutions, mit einigen Neuerungen. So habe man zusammen mit dem Makler Aon vor zwei Jahren eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung für Frosttage in der Bauwirtscha auf den niederländischen Markt gebracht, was man nun auch auf andere Länder und den Flughafenbetrieb ausdehnen wolle. Doch die Tücken stecken im Detail. So berichtete Galvagni über eine Betriebsunterbrechungs-Versicherung ohne vorangegangenen Sachschaden, die man den Fluggesellscha en nach den Flugverboten infolge der Aschewolke über Island 2010 anbiete. Diese Deckung grei bei Einnahmeverlusten, wenn der Lu raum als Folge von atmosphärischen, meteorologischen oder seismischen Gründen mindestens zehn Tage für den Flugverkehr geschlossen ist. Reiner Siebert, als Chef der Delvag-Versicherungen Chefrisikomanager für die Lu hansaVersicherungsrisiken, kritisierte, dass sich die Ha ungsstrecke von 50 Mio. Euro Ha ungsrisiko für große Fluggesellscha en wie Lu hansa nicht lohne und insgesamt „ungewöhnliche Wetterrisiken“ gedeckt werden müssten. Greimel mahnte seine Kollege aus der versicherungsnehmenden Wirtscha aber auch, sich selbst noch stärker mit „neuen oder sich verändernden“ Risiken auseinanderzusetzen, um genügend Transparenz zu schaffen, die weitergehende Versicherungslösungen erst möglich machen. Der so genannte Risikodialog – also die Transparenz über Risiken – wird

„Der schlaue Risikomanager liefert viele Informationen nur dann kann der Versicherer das Risiko begleiten.” von beiden Seiten grundsätzlich begrüßt, wobei es aber Unterschiede über den Sinn und Zweck der vom Versicherer erfragten Informationen gibt. Dr. Stefan Sigulla, Vorstandsmitglied der HDI-Gerling Industrie Versicherung AG, sagte: „Der schlaue Risikomanager liefert viele Informationen, denn nur dann kann der Versicherer das Risiko auch begleiten.“ Der früher Risikomanager des SiemensKonzerns fordert alle Marktteilnehmer, sich von der reinen Produkt- und Preisbetrachtung hin zur Bewertung von Risiken und Transfermöglichkeiten zu wenden. Stelle man den Aspekt des Risikokapitals in den Mittelpunkt, gewinne der Risikotransfer auch für den Finanzchef in den Unternehmen Bedeutung. Die Diskussion über Inhalte sei in vielen Bereichen zugunsten der Preise in den Hintergrund getreten, sagte Dr. Jürgen Kurth, der im Vorstand der Axa Corporate Solutions für das DeutschlandGeschä zuständig ist. Das Know-how, das der Versicherer seinen Kunden mit dem Risikotransfer bereitstelle, werde gar nicht mehr berücksichtigt. Die Industrieversicherer klagen seit Jahren über nicht auskömmliche Preise. Bei vielen Risiken würden Prämien gezahlt, die unter der so genannten Bedarfsprämie liegen. Stefan Materne, Professor der Fachhochschule Köln, kritisierte, dass sich die Erstversicherer ihren Rückversicherern gegenüber genauso verhielten wie die Risikomanager gegenüber den Erstversicherern. Auch beim Einkauf von Rückversicherungsschutz zähle für den Erstversicherer nur der Preis.

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Analyse Industrieversicherung

Industrieversicherung vor neuen Herausforderungen Ein Gerichtsurteil hat die industrielle Sachversicherung in Deutschland aufgewühlt. Das neue Versicherungsvertragsgesetz und seine Folgen für die Branche

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ls am 22. Juli 2009 im Chemiewerk Weka in Iserlohn ein Großbrand ausbrach und auf die benachbarte Dornbracht-Armaturenfabrik übergriff, rechnete niemand damit, dass das Unglück einmal die industrielle Sachversicherung in Deutschland auf den Kopf stellen könnte. Genau das ist aber jetzt geschehen: Wegen eines Gerichtsurteils müssen die deutschen Industrieversicherer ihre Geschäftspraxis ändern. Vor allem wird sich die Art ändern, wie Versicherer und Makler mit Informationen über Risiken umgehen werden. „Der Austausch von Angaben zu Risiken zwischen Konsortialführer und den anderen Versicherern muss sicherlich effektiver werden“, sagt Hans-Jörg Paatz, Leiter des Bereichs Risk Control, Claims & Engineering beim Großmakler Aon. Für die Anbieter bedeutet das: Sie müssen ihre Konsortien zur Absicherung großer industrieller Risiken anders organisieren. Hintergrund ist das Urteil des Oberlandesgerichts Hamm gegen den Versicherer Chartis, der für den Schaden aus dem Großfeuer bei Dornbracht mehr als 25 Mio. Euro zahlen muss. Das Unternehmen hatte die Fabrik in Iserlohn gegen Feuerschäden von bis zu 125 Mio. Euro bei einem Konsortium versichert, das von der britischen Gesellschaft Royal & Sun Alliance Insurance (RSA) geführt wurde. RSA trug 45 % an dem Schaden. Beteiligt waren zudem neben Chartis mit 25 % auch die Allianz mit 20 % und die Helvetia mit 10 %. Alle Versicherer außer Chartis übernahmen ihren Teil des Schadens, insgesamt mehr als 100 Mio. Euro. Chartis wollte nicht zahlen mit dem Argument, bei Vertragsabschluss falsch über die Risiken informiert worden zu sein. Einerseits, begründete Chartis seine Entscheidung, sei auf dem Risiko-Fragebogen, den Dornbrachts Makler bei Vertragsabschluss vorlegte, bei der Frage nach benachbarten Industriebetrieben und Lagern mit Nein geantwortet worden. Andererseits habe

Chartis im Angebot an den Makler darauf hingewiesen, dass Versicherungsschutz nur dann möglich sei, sofern in den Gebäuden von Dornbracht kein Styropor eingebaut worden sei. Das sei nicht der Fall gewesen. Der Streit landete vor Gericht. Die Juristen des OLG Hamm entschieden zu ungunsten von Chartis. Die Begründung: Es sei nicht ausreichend, sich auf die Angaben des Maklers zu verlassen. Der Versicherer hätte selbst nach den benachbarten Gebäuden fragen müssen. „Mit dem Urteil haben die Richter gemäß dem neuen Versicherungsvertragsgesetz in der Industrieversicherung entschieden“, sagt Julio Lopez, Leiter des Bereichs Sachversicherung bei der Gothaer. Das Gesetz wurde 2008 eingeführt. Bislang gab es keinen Streit um die Umsetzung der neuen Regeln, die besagen: Versicherer dürfen sich nicht mehr auf die Informationen verlassen, die ihnen der Makler übergibt. Sie müssen selbst nachfragen und prüfen und die Kosten dafür übernehmen. Und: Macht ein Kunde falsche Angaben zum Risiko und der Versicherer erfährt davon, bekommt er im Ernstfall trotzdem immerhin einen Teil des Schadens ersetzt. Früher bekam er nichts. „Wie wir diese Vorgaben am besten umsetzen, wird gerade intensiv in den Fachgremien mit Maklern und Versicherern diskutiert“, sagt Lopez. Dem Urteil kommt noch von einer anderen Seite große Bedeutung für die Branche zu. Denn die Auseinandersetzung greift das Prinzip der Mitversicherung an. Das ist das in Deutschland häufig angewendete Verfahren, über Zusammenschlüsse von Versicherern die hohen Deckungssummen bereitzustellen, die Konzerne benötigen. Versicherungseinkäufer kritisieren, der Streit gefährde die Grundlagen des Systems, wenn immer mehr kleinere Versicherer bei der Schadenregulierung mitreden wollen. „Wenn es überhand nimmt, dass bei jedem Schadensfall plötzlich alle beteiligten Versicherer mitreden und Bedingungen stellen wollen, statt dem Konsortial-

führer die Verhandlungen zu überlassen, wird der Führungsanspruch ad absurdum geführt“, bemängelt Jurand Honisch, leitender Risikomanager beim Bertelsmann-Konzern. „Der Streit hat berechtigte Zweifel am Konstrukt der Mitversicherung aufgeworfen.“ Honisch sieht keine realistische Alternative zur Versicherung von Großrisiken im Konsortium. „Jedes Risiko einzeln mit den Versicherern verhandeln zu müssen, ist administrativ nicht zu leisten und würde die Industrieversicherung nur noch unattraktiver machen.“ Aon-Mann Paatz sieht das ablehnende Verhalten von Chartis im Dornbracht-Schaden in engem Zusammenhang mit der derzeitigen Marktsituation. Seit Jahren fallen die Preise in der industriellen Feuerversicherung. Gründe dafür sind der starke Wettbewerb unter den Anbietern und ausbleibende Großschäden. Industrie und Makler beobachten, dass die Versicherer bei der Schadenregulierung kleinlicher werden. „Wir sehen schon den Trend, dass die Anbieter nicht mehr so schnell zahlen und nach Obliegenheitsverletzungen ‘Ausschau halten’“, sagt Paatz. „Jahrelang kam es in nur 10 % der Großschäden über 1 Mio. Euro zu Problemen, heute sind es etwa 30 %“ Die Versicherer hoffen auf die baldige Wende. „Ich erwarte, dass die Preise zur nächsten Erneuerungsrunde nicht mehr sinken, sondern gleich bleiben werden“, sagt Lopez. Auch Achim Hillgraf, Deutschlandchef des Versicherers FM Global sieht für das nächste Jahr keine Möglichkeiten mehr, die Preise großflächig zu senken. „Zwar waren die Schäden in Deutschland relativ niedrig, aber die hohen Schäden durch internationale Naturkatastrophen werden sich auch in den Bilanzen der hiesigen Versicherer auswirken“, sagt er. Seiner Ansicht nach können sich künftig Versicherer im Markt nur dann durchsetzen, wenn sie neben dem Versicherungsschutz auch besondere Serviceleistungen im Portfolio haben, mit dem sie sich von der Konkurrenz abheben können. „Das können regional angesiedelte Ingenieursbüros sein, die im Schadenfall schnell zur Begutachtung vor Ort sein können“, sagt er. Die Gothaer bietet ihren Kunden an, den Wert aller versicherten Anlagen zu schätzen und die Angaben direkt in den Vertrag einfließen zu lassen.

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The Daily / DVS / 8. September 2011

Analyse Schwellenmärkte

Brasilien Lesen Sie mehr zum Risikomanagement in Schwellenländern in der Septemberausgabe von StrategicRISK

Märkte in Schwellenländern schotten sich ab Protektionistische Strategien in Brasilien stehen möglicherweise symbolisch für einen beunruhigenden Trend in den bedeutendsten Schwellenländern

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uropas Risikomanager, allen voran Ferma, drängen die brasilianische Regierung, ihre Strategien im Hinblick auf Rückversicherer und andere ausländische Unternehmen zu ändern. Zu den umstrittensten Regulierungen gehört die Vorgabe, dass 40 % aller Rückversicherungsgeschäfte mit lokalen Rückversicherern abzuschließen sind. Ferma ist überzeugt, dass dadurch die Kapazitäten auf dem Markt geschwächt und Unternehmen in Brasilien größeren Risiken ausgesetzt werden, da ihnen bestimmte Versicherungsarten evtl. nicht mehr zugänglich sind. „Die meisten Großkonzerne mit Handelsniederlassungen in Brasilien haben Versicherungsprogramme, sodass diese gesetzlichen Vorgaben ihre Kosten erhöhen, ihren Versicherungsschutz jedoch verringern“, sagt Pierre Sonigo, Generalsekretär von Ferma. Zusätzlich gab Brasilien kürzlich eine neue industriepolitische Maßnahme bekannt, die entscheidende Auswirkungen auf die allgemeine Wirtschaft haben könnte. Zu dieser Maßnahme gehört die Abschaffung von Steuern für örtliche Gewerbe. „Mit Inkrafttreten des Plans Brasil Maior startet eine Kampagne zum Schutz der Wirtschaft Brasiliens gegenüber dem oft unfairen Wettbewerb auf dem internationalen Markt“, erklärt Präsident Dilma Rousseff. nehmen in Risikomanager, deren Unternehmen en sich einer Brasilien Handel betreiben, werden egenübersehen. deutlich stärkeren Konkurrenz gegenübersehen. g ammen gr „Diese Art von politischen Programmen erschwert das Risikomanagement, t, da man nicht nur den neuen Annforderungen gerecht werden muss, ss, messene sondern idealerweise schon angemessene ben Strategien bezüglich dieser Vorgaben ndlich entwickeln sollte, bevor sie letztendlich in Kraft treten“, so Sonigo. Auch die Richtlinien für das nsten Beschaffungswesen werden zugunsten tet. Laut brasilianischer Firmen überarbeitet. zspanne Regierung „wird es eine Präferenzspanne

von 25 % bei der Angebotsabgabe für in Brasilien hergestellte Güter und Dienstleistungen geben [..], sodass also Waren und Dienstleistungen, die 25 % über dem Importpreis liegen, den Zuschlag durch die Regierung erhalten werden.“ Die Richtlinie umfasst Steuervergünstigungen und weitere Anreize für inländische Unternehmen, die ihnen einen klaren Vorteil gegenüber multinationalen Konzernen mit Niederlassungen in Brasilien gewähren. Wie ein Regierungsvertreter Bloomberg mitteilte, solle diese Vorgabe besonders die „Flut an Importen aus China“ stoppen. Die neuen wirtschaftspolitischen Strategien Brasiliens stehen möglicherweise symbolisch für einen wachsenden Trend hin zu mehr Protektionismus in den Schwellenländern. Und sie werden gerade dann erlassen, wenn viele Unternehmen in Europa genau diese Märkte zur Ausweitung ihrer Geschäfte ins Auge fassen. Zwischen 2003 und 2009 erreichen beinahe 30 Millionen brasilianische Bürger die Mittelklasse, zu der inzwischen über die Hälfte der Bevölkerung zählt. Die neue Wirtschaftspolitik könnte es multinationalen Unternehmen jedoch erschweren, diesen aufkeimenden Markt zu erschließen. Länder wie China und Brasilien konzentrieren sich darauf, eigene Industrien, Technologien und Märkte zu entwickeln, statt den Schwerpunkt auf Verbrauchsgüter und Fabrikware mit niedrigen Gewinnspanne Gewinnspannen zu legen. Für Risikomana Risikomanager wird damit das Geschäftsumfeld in Schw Schwellenländern noch komplexer. Die möglichen Ge Gewinne aus Projekten auf den Wachstumsmärkten bleiben jedoch W w weiterhin attraktiv. Nachhaltige e Erfolge erzielen aber sicher nur die Unterne Unternehmen, die mit einem durchdachten Managem Managementplan für die gesamte Risikospa Risikospanne – betrieblich, strategisch und nanziel – diesen Schritt wagen. finanziell Im gegenüberliegenden g Infokasten finden Si Sie eine Liste mit praktischen Maßnah Maßnahmen zum Risikomanagement in Schwelle Schwellenländern.

Maßnahmen in der Praxis Bei Erstellung eines Risikomanagement-Programms für Schwellenmärkte sind fünf Schlüsselmaßnahmen erforderlich: 1 INTEGRATION DES RISIKOMANAGEMENTS Das Unternehmen definiert gleich zu Beginn seine Ziele der riskanten Expansion in Schwellenländern. Das Risikospektrum muss dabei sowohl allgemeinere als auch spezifischere betriebliche Risiken einbeziehen. Werden letztere vernachlässigt, kann dies fatale Verluste zur Folge haben. 2 BESTIMMUNG DER ZU BEWERTENDEN RISIKEN Das Unternehmen muss angesichts der vielen Risiken auf einem ausländischen Markt Prioritäten setzen. Im Rahmen von Pilotprojekten sollte das RM-Programm dahingehend geändert werden, dass das Unternehmen ein ganzheitliches Verständnis der Risiken und möglichen Gegenmaßnahmen erlangt. 3 FORTWÄHRENDE NEUBEWERTUNG Das Risikomanagement ist kein statischer Prozess, insbesondere nicht bei den sich rasch ändernden Schwellenmärkten. Die Planung von Szenarien muss dynamisch erfolgen und auch Entwicklungen auf anderen Märkten einbeziehen, die sich direkt auf das zu bewertende Land auswirken könnten. 4 EINSATZ VON QUALITATIVEN UND QUANTITATIVEN METHODEN Risiken sind häufig komplex, doch o scheuen Unternehmen deren Quantifizierung, weil große Datenmengen sich nur schwer analysieren lassen. Eine Verstärkung der Ressourcen zur Szenarienanalyse und für Belastungstests kann helfen, die Risiken besser zu erfassen. 5 ANALYSE, ÜBERWACHUNG UND BERICHTSWESEN Unternehmen müssen einheitliche Kennzahlen und Methoden festlegen. Lässt sich der Prozess automatisieren, um Ergebnisse in Echtzeit bereitzu- stellen? Ein effektives Überwachungsprogramm und ein klar strukturiertes Berichtswesen sind für das Risiko-management auf Wachstumsmärkten absolut unerlässlich.

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The Daily / DVS / 8. September 2011

Fotos Die Gesichter des DVS-Symposions

Jรถrg Heidemann, Monika Lier Jurand Honisch

Weitere Fotos unter www.strategic-risk.eu

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Bruce Trigg, Gilbert van der Eynde

Mathias Neumann, Manfred Georg

Andreas Herzog

Richard Etridge, Franco Masciovecchio

Burkard von Siegfried, Lennart Wulff, Donna Penfold, Garlich Wulff

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The Daily / DVS / 8. September 2011

Fotos Die Gesichter des DVS-Symposions

Dunja Mesic, Fred Kleiterp, Andrea Faeh

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Weitere Fotos unter

Johann Strohmayer, Jens Bรถttger, Armin Jeschke

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The Daily / DVS / 8. September 2011

Risiko-Report Feuilleton

Eine ungewisse Zukun Im Mai veröffentlichten StrategicRISK und Marsh Risk Consulting eine umfassende Analyse der wichtigsten Anliegen europäischer Unternehmen. Wirtscha srisiken standen dort im Vordergrund

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nternehmen, die den Trends in Schwellenländern und in Industrienationen ausgesetzt sind, stellen sich unisono die Frage, ob die größten entwickelten Märkte einer Rezession mit zwei Talsohlen entgegensehen oder sich bereits langsam wieder erholen. Diejenigen Unternehmen unter ihnen, die von den Erträgen ihrer Investitionen auf den Finanzmärkten abhängen, sorgen sich vor allem um die Länder der Eurozone, insbesondere im Hinblick auf die hohen Staatschulden. Stark gefürchtet werden Vorschläge, private Gläubiger zwangsweise in die Verantwortung zu nehmen, die – im Falle der Umsetzung durch die Behörden – herbe Verluste für Investoren zur Folge hätten. Im Gegensatz zur Konkurrenz können derartige Unternehmen ihre Risiken aufgrund der starken Korrelation zwischen den weltweiten Finanzmärkten kaum durch Diversifizierung kontrollieren. Internationalen Großkonzernen hingegen ist es bis zu einem gewissen Grad gelungen, die negativen Folgen der europäischen Rezession durch entsprechende Diversifizierung teilweise abzufangen. Ein Risikomanager erklärte, dass sich durch „natürliche Deckungsgeschäfte” in Bezug auf die bereitgestellten Dienstleistungen und Produkte sowie die Länder, in denen diese Leistungen und Produkte angeboten werden, die Widerstandsfähigkeit gegenüber wirtschaftlichen Faktoren spürbar verbessern ließe. Einige Unternehmen beobachten ein Abflauen der Rezession – dieser Optimismus hängt natürlich stark damit zusammen, wo sich ihr Firmensitz befindet und mit welchen anderen europäischen Ländern sie hauptsächlich ihre Geschäfte abwickeln. Andere Unternehmen wiederum sind überzeugt, dass der schlimmste Abschnitt der Rezession erst noch bevorstünde. Durch das unterschiedlich wahrgenommene Tempo des wirtschaftlichen Aufschwungs sind sich Unternehmen uneins über die Folgen für Europa insgesamt. Multinationale Großkonzerne erwarten das deutlichste Wachstum in anderen Teilen der Welt als Westeuropa und den USA. Zahlreiche

” Möglichkeiten für ‘natürliche Deckungsgeschä e‘ steigern die Widerstandsfähigkeit gegenüber Wirtscha sfaktoren.” Unternehmen richten ihr strategisches Augenmerk daher nun ganz bewusst auf sich schneller entwickelnde Märkte. Ein Risikomanager warnte vor den Gefahren der Risikostreuung über Schwellenmärkte hinweg ohne ein klares Verständnis der dort vorherrschenden Bedingungen. Jede Region zeichnet sich durch ihre ganz eigenen Risiken aus und Risikomanager müssen ihre Vorstände bei der Bewältigung dieser Herausforderungen unterstützen. Die Unsicherheit bezüglich des europäischen Aufschwungs belastet unzählige Unternehmen. Mehrere Risikomanager betonten, dass sich Entwicklungen nur schwer vorhersagen ließen, da diese Rezession offenbar nicht den bisher üblichen Mustern folge. Dies erklärt sicherlich, warum Unternehmen die wirtschaftlichen Risiken als ihre obersten Prioritäten erachten. Sie sind am schwierigsten vorherzusagen und ebenso schwierig zu bewältigen. Während dieser Wandel im weltweiten Wirtschaftswachstum – weg von den traditionellen Märkten und hin zu den Schwellenländern – viele europäische Unternehmen vor gewisse Probleme stellt, sehen einige Risikomanager darin aber auch individuelle Chancen, besonders mit Blick auf die Nachfrage nach ihren Dienstleistungen durch Unternehmen in diesen Schwellenländern. „Sie wollen der Welt zeigen, dass sie ihre Geschäfte besser im Griff haben, beispielsweise um ihre Chancen bei der Kapitalanwerbung zu verbessern – und das Risikomanagement spielt hierbei eine entscheidende Rolle“, meinte ein Risikomanager.

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The Daily / DVS / 8. September 2011

Kommentar Das große Interview

Ich rechne mit einer ” Verhärtung des Marktes” Dr. Stefan Sigulla, seit Januar 2011 Vorstandsmitglied der HDI Gerling Industrie Versicherung AG, über Solvency ll, die Marktentwicklung und den Einfluss der Rückversicherer. Sigulla war zuvor CEO Insurance im Siemens Konzern und DVS-Vorstandsvorsitzender

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Frage: In diesem Jahr nehmen Sie am DVSSymposion in einer anderen Funktion teil. Hat sich damit Ihre Sicht auf die Dinge geändert? Sigulla: Ich freue mich, in München einmal mehr Zeit für Gespräche mit Marktteilnehmern zu haben als bislang. Mit den Fragen der Risikotragung und der Aufteilung des Risikokapitals habe ich mich schon für meinen alten Arbeitgeber beschäftigen müssen - daher hat sich die Sicht nicht geändert. Große Konzerne verfügen über VersicherungsCaptives. Damit stehen ihre Risikomanager im Rahmen der internen Deckung den gleichen Fragen gegenüber wie Industrieversicherer. Frage: Was werden Sie denn aufgrund Ihrer beruflichen Erfahrungen auf der versicherungsnehmenden Seite besser machen (können) als Ihre Kollegen, die den Tisch nur von der Versichererseite her kennen? Sigulla: Neben Fachkenntnissen kann ich ein sehr tiefes Verständnis für die Abläufe in Unternehmen einbringen: In den Abschluss einer Versicherung sind auf Unternehmensseite inzwischen sehr viele Personen involviert - manches muss mit dem Finanzvorstand, anderes im Gesamtvorstand beschlossen werden. Das ändert die Usancen - eine Aussetzung der Kündigungsfrist in den letzten Tagen bis zum Abschluss ist heute beispielsweise wegen der Abstimmungsprozesse schwieriger. Auch ist mir manches präsenter, wenn es um die Transparenz im Zuge der Risiko-Partnerschaft geht. Also bei den Fragen: Was muss der Versicherer wissen? Was kann der Risikomanager als Wissen transparent machen? Nur wenn wir im

Risikomanagement Transparenz schaffen, werden wir auch die richtigen Deckungselemente haben. Beispielsweise in der Diskussion um erprobte/ nicht-erprobte Techniken könnte dies der Austausch über die verschiedenen Entwicklungsstufen im Unternehmen sein. Frage: Zu Solvency ll hatten Sie bisher eine recht entspannte Sicht. Nun liegen die Ergebnisse der QIS5-Studie auf dem Tisch. Ist dies für Sie ein Thema? Sigulla: Als Versicherer darf ich weiterhin entspannt sein (lacht). Talanx hat ein internes Modell, das sich in der Vorantragsphase befindet, und ist nach dem letzten Test und Solvency lMaßstäben gut kapitalisiert. Für unsere Kunden liefert Solvency ll wichtige Informationen. Sie müssen wissen, wie viel Risikokapital wir für unsere Geschäfte brauchen, und dass wir systematische Risiken meiden. Immerhin hat es in der Branche zweimal Situation gegeben, in der die Regulierung von Schäden fraglich wurden - und dies trotz guter Ratings am Vorabend. Dem im Unternehmen für die Versicherungen Verantwortlichen nutzt es in einer solchen Lage nichts, dass er Deckungen preiswert eingekauft hat. Er muss beweisen, dass er die Leistungsfähigkeit eingekauft hat, mit der Leistungsversprechen auch auf lange Sicht erfüllt werden können. Alle Seiten müssen verstehen, dass Versicherung eine Unternehmensfinanzierung mit teilweisem oder vollständigem Risikotransfer ist. Bei anderen Formen der Finanzierung, beispielsweise Bürgschaften, ist die Zahlung einer

Fee für den CFO selbstverständlich. Frage: Wird das neue Eigenkapitalregime den Markt verändern? Sigulla: ... was die Kapazitäten von HDI-Gerling betrifft: Mit der Umstrukturierung des TalanxKonzerns haben wir die strategischen Gewichte im Konzern adjustiert. Die Industrieversicherung ist für uns ein Wachstumsbereich. Frage: Wo geht denn der Markt der Industrieversicherung in den nächsten 12 Monaten hin? Sigulla: Ich rechne mit einer Verhärtung. Bei Naturkatastrophen-Risiken, im Flottengeschäft und bestimmtem Einzelgeschäft sehen wir bereits

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Kommentar Das große Interview

”Ziehen die Preise für NatCat-Risiken an, verknappen sich die Kapazitäten in anderen Bereichen, was dort die Preise verteuert.“ 13

höhere Preise. Entscheidend wird aber die Hurrikan-Saison sein. Im Gesamtmarkt gab es 2011 schon mehr Schäden als in der typischerweise schadenanfälligeren zweiten Jahreshälfte. Darauf wird der Markt reagieren. Ziehen die Preise für NatCat-Risiken an, werden opportunistische Kapazitäten dorthin abwandern, damit verknappen sich die Kapazitäten in anderen Bereichen, was auch dort die Preise verteuert. Frage: Die Rückversicherer machen zunehmend Geschäft mit großen Industrieunternehmen. Manch ein Inhouse-Broker lobt dabei sogar deren Innovations- und Risikofreude. Werden Gesellschaften wie die Swiss Re und die Munich Re

zu einer Konkurrenz? Sigulla: Es macht Sinn, wenn Rückversicherer Rückversicherungsschutz organisieren und Erstversicherer für Erstversicherungsschutz sorgen. Die Erstversicherung ist mehr als die Bereitstellung von Kapazitäten - es bedarf auch der Infrastruktur mit dem Risikomanagement wie etwa der Sicherheitstechnik, der Schadenabwicklung und der regionalen Präsenz. Der Markt hat es immer wieder erlebt, wenn Risiken vor die Klammer gezogen wurden, damit eine „große Police“ alles

überall versichert. Im Schadenfall tauchen dann die Probleme mit der Belegenheit von Risiken auf - beispielsweise bei der Schadenregulierung oder bei der Versicherungssteuer. Frage: Was machen Sie genau bei HDI-Gerling? Sigulla: Ich verantworte die Sparte Haftpflicht einschließlich der Financial Lines (D&O und Rechtsschutz) und zudem den Vertrieb für Konzernkunden mit mehr als einer Milliarde Euro Umsatz. Mit dieser Matrixstruktur kann ich also getrost sagen: Ich versichere aus dem Fachlichen heraus, was ich verstehe, und halte aus der Vertriebssituation heraus, was ich verspreche.

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Das Rennen um erneuerbare Energien Mit Investitionen in Höhe von ca. 211 Mrd. USD in erneuerbare Energien allein im vergangenen Jahr – einem Wachstum von 32 % gegenüber 2009 – sorgt der Sektor weltweit für Aufsehen. Dieses Jahr wird ein weiterer Zuwachs erwartet

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ie Entwicklungsländer haben im Rennen um den Ausbau erneuerbarer Energien deutlich aufgeholt: China ist derzeit führend im Bereich „grüner Investitionen“ – dort sollen im Laufe des nächsten Jahrzehnts 736 Mrd. USD in umweltfreundlichere Energiequellen investiert werden. Mit zunehmend ausgereiften Wind- und Photovoltaik-Technologien (PV) geben die Hersteller eine längere Gewährleistung und die Preise sinken beständig – was gleichzeitig auch den harten Wettkampf unter den Zulieferern widerspiegelt. Doch trotz des phänomenalen Wachstums sieht sich die Branche erneuerbarer Energien immer noch zahlreichen Herausforderungen gegenüber, zu denen nicht zuletzt auch ein ausreichender Versicherungsschutz gehört. Insbesondere die eher traditionellen Bau- und Energieversicherer – sind nur zögerlich bereit, Hersteller und Produkte zu versichern, die noch keine ausreichende Erfolgsbilanz vorweisen können. Und während die Beitragssätze im gesamten Sektor der erneuerbaren Energien generell sinken, hat eine Reihe von Schadenfällen auf dem Hochsee-Energiemarkt dafür gesorgt, dass sich einige Versicherer wieder etwas zurückziehen. „Aus versicherungstechnischer Sicht wächst das Verlangen, Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien zu versichern“, sagt

Tim Halperin-Smith, Bereichsleiter für Erneuerbare Energien, Global Markets International, Willis Group. „Wenngleich der Versicherungsmarkt für erneuerbare Energien breit gefächert ist, wobei zumeist traditionelle Bauversicherer die Risiken versichern, gibt es bisher jedoch nur wenige auf erneuerbare Energien spezialisierte Versicherungsträger mit maßgeschneiderten Vertragstexten.“ Die Versicherungskapazitäten für den Sektor der erneuerbaren Energien – inklusive einiger spezialisierter Versicherer – wachsen jedoch beständig weiter, und für ausgereifte Technologien wie Wind- und Solaranlagen auf dem Festland ist ein erschwinglicher Versicherungsschutz weitestgehend verfügbar. Wichtige Versicherungsklassen sind die Allgefahren-Bauversicherung, fehlerhafte Entwürfe und Geschäftsunterbrechungen, Produkthaftung, Bauleistungs-BU-Versicherung, Berufshaftpflichtversicherung und Haftung gegen Dritte. Die Bauversicherung bleibt die größte Klasse, in der es voraussichtlich die meisten Schadenfälle geben wird – obwohl die höchsten Auszahlungen bisher für Verluste durch Geschäftsunterbrechungen geleistet wurden. Innovative Produkte wurden entwickelt und einige Risiken wurden an die Kapitalmärkte übertragen oder durch firmeneigene Versicherer selbstversichert. „Es gibt einige Versicherungs-

träger, welche die Performance-Risiken der Technologien mit erweiterter Gewährleistung übernehmen – unter anderem Munich Re und Swiss Re – und diese Produkte entweder als Versicherungs- oder Finanzsparten oder als Mischung aus beidem strukturieren“, erklärt James Green, leitender Berater für den Bereich Erneuerbare Energien bei JLT Specialty Ltd. „Doch derartige Produkte können nur die ganz großen (Rück-)Versicherer mit entsprechender Bonität anbieten, denn schließlich ist deren Kapital für bis zu 25 Jahre gefährdet.“ Die gegenwärtig größten Risikowerte finden sich bei Hochsee-Windparks und solarthermischen Anlagen– dort stehen einige große Projekte in der Warteschlange. Solarthermische Kraftwerke werden in vielen Wüsten rund um den Globus entwickelt, einschließlich der Desertec-Initiative, einem beeindruckenden 555-Mrd.-USD-Plan zur

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Fallstudie

WINDS OF CHANGE

Entwicklung von Solarwärmekraftwerken (CSP) in Europa, im Nahen Osten und in Nordafrika. CSP nutzt – im Unterschied zur PV-Technologie – die Sonnenstrahlung, um mithilfe von Dampf- oder Gasturbinen Elektrizität zu erzeugen. Im Bereich der Hochsee-Windanlagen gelten das Vereinigte Königreich und Dänemark momentan noch als Wegbereiter (mit 44 % bzw. 30 % Marktanteil innerhalb Europas), während bereits Großprojekte unter anderem vor den Küsten von China, Hongkong und den nordöstlichen Vereinigten Staaten geplant sind. Viele der Risiken im Zusammenhang mit diesen HochseeWindanlagen treten während der Bauphase auf, wenn Kabel über Hunderte von Kilometern am Meeresboden verlegt werden müssen. „Die Versicherungssparte für HochseeWindanlagen unterliegt diversen Einschränkungen – nur eine Handvoll erfahrener

Erstversicherer trauen sich an derartige Projekte heran“, so Halperin-Smith. „Die Branche hat bereits immense Schadenfälle hinter sich, weswegen sich einige Versicherer wieder zurückgezogen haben. Die noch verbliebenen Versicherungsträger haben diesen Sektor entscheidend geprägt und spielen eine wichtige Rolle für die Finanzierbarkeit derartiger Projekte.“ „Es ist bereits umfassend dokumentiert, dass Schadenfälle bei Hochsee-Windanlagen am häufigsten im Zusammenhang mit den Kabeln auftreten, und dennoch passieren derartige Zwischenfälle immer noch in fast jedem Projekt“, erläutert er weiter. „Es gibt aber beruhigende Anzeichen dafür, dass dieses Problem endlich in Angriff genommen wird. Beispielsweise wurden beim Ormonde-Projekt [im Nordwesten Englands] kürzlich in einem ununterbrochenen Vorgang 42 km des Exportkabels erfolgreich ohne

Unter den erneuerbaren Energien stellen Hochsee-Windanlagen einen Sektor dar, der sich besonders schnell entwickelt, wobei das Vereinigte Königreich hier weltweit führend ist. Die britische Regierung plant, 25 GW an neuen Energieerzeugungskapazitäten durch Hochsee-Windanlagen im Rahmen der dritten Runde des Crown-Estates-Programms zu schaffen (im Vergleich zu den durch Projekte aus der ersten und zweiten Runde erzeugten 8 GW). Neun Hochseeprojekte sind derzeit im Vereinigten Königreich in Betrieb, mit einer Gesamtkapazität von 688 MW aus 228 Turbinen. Weitere 1156 MW befinden sich im Bau. „Vor fünf bis sechs Jahren gab es nur 100-MW-Projekte und jetzt sind wir schon bei über 1 GW“, betont James Green von JLT. „Wir schauen uns ein Angebot für die dritte Runde an und dort sind die 12 GW schon in Reichweite – das letzte umfasste Investitionen in Höhe von 22 Mrd. Pfund.“ Das wahrscheinlich bekannteste Projekt ist das London Array, ein Windpark 20 km vor der Küste an der Mündung der Themse. Phase 1 dieses Gemeinscha sprojekts zwischen den auf erneuerbare Energien spezialisierten Versorgern E.ON, Dong Energy und Masdar soll 2012 abgeschlossen werden. Sobald sie voll einsatzbereit sind, werden die 341 Turbinen auf einer Fläche von 230 km2 bis zu 1000 MW (1 GW) an Elektrizität erzeugen. Die Kabel, die mit Unterstationen von Future Energy und Siemens Energy auf See und zu Land verbunden sind, sollen über vierzig Jahre lang arbeiten und sind in einer Tiefe von 0,5 bis 3 m verlegt. Soweit bekannt ist, hat der kommerzielle Versicherungssektor mindestens 50 Prozent der Ha ungssumme für die 2,2 Milliarden Euro teuren Windanlagen übernommen, wobei ein Versicherer den kompletten Bauversicherungschutz in Höhe von 2 Milliarden Pfund bietet. Um diesem Bedarf besser gerecht zu werden, reagierten Versicherer zudem mit maßgeschneiderten Vertragstexten für Allgefahren-Bauversicherungen.

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Anschlussstücke verlegt und vergraben – sicherlich ein erstmaliges Unterfangen im Vereinigten Königreich.“ Schäden an den Kabeln treten jedoch weiterhin auf, und die begrenzte Zahl an Kabellegern und erfahrenen Unternehmen in diesem Bereich bedeutet mögliche Kosten in Millionenhöhe. „Versicherer prüfen die Erfahrung der kabelverlegenden Dienstleister aus vorherigen Projekten sehr genau, wenn sie die Risiken neuer Windanlagen erwägen und einen größeren abrechenbaren Eigenbehalt für Kabelschadenfälle erwarten“, so Halperin-Smith. Andere Ansprüche ergeben sich möglicherweise aus fehlerhaften Entwürfen. Im vergangenen Jahr erwies sich der Vergussmörtel von Turbinentürmen und ihren Hochsee-Plattformen als fehlerhaft, wodurch einige Turbinen ins Rutschen kamen. Während es umstritten ist, ob es sich hierbei tatsächlich um einen Versicherungsverlust handelt, da ja kein eigentlicher Schaden entstanden ist, bleibt die Versicherung gegen ernsthaftes Technologieversagen ein in der Branche heiß diskutiertes Thema. „Sollte es einen sehr großen Serienschaden geben – ein Problem mit der Technologie – oder einen sturmbedingten europaweiten Verlust, würden sich einige dieser Versicherer zurückziehen.“ Green von JLT meint, das Zögern einiger Versicherungsträger im Zusammenhang mit dem breiten Versicherungsschutz gegen Serienschäden werde immer wieder durch Entwickler und Unternehmensführer im Bereich der erneuerbaren Energien angeführt. „Dies ist eine der größten Sorgen unserer Kunden; sie hoffen auf weniger Einschränkungen durch die Versicherer.“ „Die Gefährdung für Projekte mit erneuerbaren Energien ähnelt der Situation bei den meisten Elektrizitäts- und Infrastrukturprojekten; der Schlüssel liegt hierbei in der Verwendung bewährter Technologien“, erläutert er. „Typischerweise wollen Versicherungsträger Technologien sehen, die bereits Tausende Betriebsstunden auf dem Buckel haben und natürlich über die entsprechenden Zertifikate führender Brancheninstitutionen verfügen.“ Prototypische Technologien in den frühesten Entwicklungsphasen wecken für gewöhnlich kein Interesse, und Versicherer neuer Projekte im Umfeld erneuerbarer Energien fügen zumeist eine Klausel gegen Serienschäden ein. Eine derartige Klausel legt fest, dass der Versicherer eine Deckung nur für eine begrenzte Zahl an

Die größten “ Risikowerte finden sich bei HochseeWindparks und solarthermischen Anlagen.” Turbinen oder anderen Komponenten bietet, falls ein Serienschaden aufgrund ein und desselben Entwurfsfehlers auftreten sollte. Versicherungsträger lehnen die Übernahme von Forschungs- und Entwicklungskosten in diesem Sektor vehement ab und bestehen darauf, dass die Hersteller stabile Gewährleistungen bieten müssen. Doch ohne eine entsprechend breite Deckung würden viele Projekte die erforderliche Finanzierung nicht erhalten. „Geldgeber und Versicherer wären gleichermaßen verunsichert, würde das zu finanzierende bzw. zu versichernde Projekt unbekannte oder noch nicht bewährte Technologien einsetzen“, sagt Green. Er unterstreicht die Wichtigkeit der Entwicklung arbeitsfähiger Risikomanagement- und Versicherungslösungen. Kabelschadenfälle müssen vorrangig verringert werden und lassen sich durch bewährte Vorgehensweisen kontrollieren. Viele Versicherer empfehlen inzwischen, dass Gewährleistungsgutachter während der gesamten Kabellegung auf See dabeibleiben sollten, anstatt nach dem ersten erfolgreichen Abschnitt weiterzureisen, wie dies aktuell der Fall ist. Außerdem sollte sich die Branche der erneuerbaren Energien einer stärkeren Zusammenarbeit nicht verschließen, um die Gefahren besser zu verstehen; Ideen für den Sektor der HochseeWindanlagen wurden kürzlich auf der Konferenz vorgestellt. „Weil Versorgungsbetriebe miteinander im Wettbewerb stehen, waren sie bisher oft nicht so aufgeschlossen, wie sie es eigentlich sein sollten“, meint Green. „Doch da diese Risiken über die ganze Branche hinweg vorherrschen, vor allem die Probleme mit den Kabeln, sind wir der Meinung, dass sie sich z. B. die Ersatzteile teilen sollten – damit ließen sich Verluste durch Geschäftsunterbrechungen vermeiden.“

Wissenstest Antworten Risikomanagement-Quiz 1 BMW eröffnete bereits vor fast 90 Jahren seine ersten Fabriken. Doch welche Produkte kamen damals vom Fließband? Antwort: Als erstes wurden Flugzeugmotoren produziert, gefolgt von Motorrädern und schließlich Automobilen. 2 In welchem Jahr wurde die Munich Re gegründet? Antwort: Die Munich Re wurde als Münchener Rückversicherungs-Gesellscha im April 1880 mit nur vier Mitarbeitern gegründet. 3 In den 25 führenden Unternehmen weltweit sind laut Forbes zwei deutsche Konzerne vertreten. Welche beiden sind dies? Antwort: Allianz und Volkswagen. Allianz rangiert in der aktuellen Liste auf Platz 20 (drei Plätze verbessert im Vergleich zum Vorjahr), während Volkswagen sich auf Platz 24 findet. 4 2007 wurde bei „Wer wird Millionär“ die Risikovariante eingeführt. Wie funktioniert diese? Antwort: Der Kandidat bekommt einen zusätzlichen Joker: er darf ein Mitglied des Publikums befragen. Dafür entfällt allerdings die Sicherheitsstufe bei der 10. Frage (bei der man sonst den bisher erspielten Betrag sicher gewonnen hatte). 5 Von wem stammt dieses Zitat: „Das ist die Hingebung des Grössten, dass es Wagniss ist und Gefahr und um den Tod ein Würfelspielen“? Antwort: Friedrich Nietzsche. Nietzsche erlitt 1889 einen Nervenzusammenbruch und starb im Jahr darauf im Alter von 55 Jahren. 6 Das erste Oktoberfest fand 1810 statt. Was war der Anlass für die Festivitäten? Antwort: Es handelte sich um Feiern des Gemeinwesens anlässlich der königlichen Hochzeit von Prinz Ludwig von Bayern und Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen. Das Fest selbst ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur Bayerns und hat seither unzählige ähnliche Feierlichkeiten rund um den Globus inspiriert. 7 Welcher deutschen Bank wurde vorgeworfen, ihre Vorstandsmitglieder von 2001 bis mindestens 2007 ausspioniert zu haben? Antwort: Deutsche Bank. Die Bank gab Spionageaktionen zu, behauptete jedoch, dass es sich dabei um „vereinzelte“ Geschehnisse gehandelt habe. 8 BMW ist eines der weltweit angesehensten Unternehmen Münchens. Aber wo stellt das Unternehmen seinen beliebten Mini her? Antwort: Oxford 9 Von wem stammt dieses Zitat: „Kühne Ideen sind wie Schachfiguren im Angriff. Sie mögen vielleicht geschlagen werden, doch führen sie auch o zum Sieg“? Antwort: Johann von Goethe. Von vielen wird er als einer der größten deutschen Dichter aller Zeiten erachtet. Neben vielen anderen Werken schrieb er auch „Die Leiden des jungen Werther“. 10 Welche ist Deutschlands drittgrößte Versicherungsgruppe? Antwort: HDI Gerling, mit einem Jahresgewinn (nach Steuern) von 37 Mio. Euro für 2009.

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DIGITAL ENVIRONMENTS Neue Welten, neue Risiken 24./25. Oktober 2011 / The Charles Hotel / München

Die Expertentage der Allianz Global Corporate & Specialty beschäftigen sich mit folgenden wichtigen Fragen und Themen: Wie digital kann unsere Welt noch werden – und was sind die Risiken? Was bedeutet Digitalisierung für Unternehmen? Wie steht es um die Versicherung von Cyberrisiken und kritischen Infrastrukturen? Stichwort Cloud Computing: wie sicher ist die „Datenwolke“? Twitter, Facebook & Co: Reputationsrisiken in der virtuellen Welt

Diskutieren Sie diese und viele weitere Themen mit Top-Referenten aus Wissenschaft und Politik Finland Future Research Center TU Köln Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Versicherung und Risk Consulting Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) Allianz Risk Consulting, Allianz Zentrum für Technik SRC Security Consulting Wirtschaft und Industrie Google Siemens Telekom Bitkom

Diese hochrangige Veranstaltung bietet Ihnen die Möglichkeit, sich mit namhaften Experten auszutauschen und die aktuellen Entwicklungen rund um die Themen Cyber Risks und Cyber Crimes zu diskutieren. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme!

Anmeldung online unter www.agcs.allianz.com/expertdays oder per eMail an: agcs.expertdays@allianz.com

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Industrie

www.hdi-gerling.com

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