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2 Kleinkredite oder regelmässige Sparbeiträge?

2 Die finanzielle Situation mit Bilanz und Erfolgsrechnung darstellen 2 Die finanzielle Situation mit Bilanz und Erfolgsrechnung darstellen

Die Bilanz Eine Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden an einem bestimmten Tag

AKTIVEN (Vermögen)

Flüssige Mittel

Bargeld, Postkontoguthaben,

Bankkontoguthaben Steuerrechnung 2018, Zahnarztrechnung, Kreditkartenrechnung

Wertschriften BILANZ Familie Keller

31.12.2022 (Beträge in CHF) PASSIVEN

(Schulden)

8'000 Offene Beträge 15'000

35'000 Darlehen 570'000

Aktien, Fondsanteile Hypotheken für Haus und Ferienwohnung

Sparguthaben 450'000

Sparkontoguthaben, Altersguthaben Pensionskasse

Mobiliar (Einrichtungen) 200'000

Möbel, Kleider, Bilder, Geschirr, Geräte (Küche, Fernseher, Computer), Sportgeräte, Werkstatt Till, Reitausrüstung Tabea Vermögensüberschuss (= «Eigenkapital») 873'000

Fahrzeuge 15'000

Toyota, Roller (Till), Velo (Tabea)

Immobilien 750'000

Haus, Ferienwohnung

Total 1'458'000 Total 1'458'000

Zur Farblegende:

AKTIVEN = gelb wie Gold, von dem man gerne mehr hätte.

PASSIVEN = blau wie Wellen, weil es bei zu vielen Verbindlichkeiten stürmisch werden könnte.

AUFWÄNDE = rot wie Feuer, welches Werte verbrennt.

ERTRÄGE = grün wie Pflanzen, die hoffentlich immer weiter wachsen. Die Erfolgsrechnung Eine Gegenüberstellung von Aufwänden und Erträgen während einer bestimmten Periode

AUFWÄNDE

(Wertverzehr)

Wohnen ERFOLGSRECHNUNG Familie Keller für das Jahr 2022 (Beträge in CHF) 24'582

ERTRÄGE

(Wertzuwachs)

107'500

Miete inkl. Nebenkosten bzw. Hypothekar- zinsen, Strom, Wasser, Telefon/Internet, Radio/TV (Serafe) Lohn Vater, Lohn Mutter, Kinder-/Ausbildungszulagen

Versicherungen

13'340 Übrige Einnahmen

Krankenkasse/Unfall, Mobiliar/Haftpflicht, Lebensversicherung, Gebäudeversicherung Wertschriftenerträge, Mieteinnahmen Ferienwohnung

Steuern

12'000

Staats-/Gemeinde-/Kirchen-/Bundessteuer

Mobilität 3'360

Öffentlicher Verkehr, Roller / Velo

Auto 11'052

Mfzg-Steuern, Mfzg-Versicherungen (Mfzg-Haftpflicht-/-Kasko-Versicherung), Abstellplatz/Garage, Vignette, Service, Reparaturen, Benzin, Abschreibung (Wertverlust/Amortisation)

Verschiedenes 4'620

Zeitungen/Zeitschriften, Mitgliedschaften, Verbände, PC (Unterhalt/Amortisation), Schulgeld/Aus- und Weiterbildung, Sport (Ausrüstung, Lager)

Haushalt 22'800

Nahrungsmittel, Getränke, Nebenkosten, Geschenke/Einladungen/Geburtstage

Persönliche Auslagen 9'840

Kleider/Schuhe, Taschengeld (Freizeit, Ausgang), Handy, Auswärtige Verpflegung

Ertragsüberschuss (= «Gewinn») für Unvorhergesehenes,

Anschaffungen, Ferien 7'606 Total 109'200 Total 1'700

109'200

3 Verschuldungsfallen – die Ursachen von Verschuldung

Gemäss der Schuldenberatung Schweiz (www.schulden.ch) lassen sich die folgenden Verschuldungsursachen unterscheiden:

■ Top-5-Verschuldungsursachen von Jugendlichen

1. Fehlende Finanzkompetenz

Als Zielgruppe der Werbung oder als Empfänger von Taschengeld kommen Kinder schon früh mit Geld in Berührung. In der Schweiz hat jede/r fünfte Jugendliche Schulden. Oftmals beginnt im jungen Erwachsenenalter eine Verschuldungsgeschichte, die verhindert werden könnte.

2. Konsum als Freizeitbeschäftigung

Erwachsene sind Vorbilder für Kinder und Jugendliche. Gelebte Werte wie «kaufe heute, zahle morgen» prägen unsere Kinder in ihrem Verhalten. Typische Schuldenfallen sind z. B. die mobile Kommunikation und der Markenkult.

3. Gruppendruck

Oft wirkt sich Gruppendruck in Form von «demonstrativem Konsum» aus. Dabei zielt das öffentliche Konsumieren darauf ab, zu zeigen, was man sich alles leisten kann. Hierdurch soll sozialer Status dargestellt oder erhöht werden. Beispiel: «Seht mein neues Handy! Bin ich nicht toll?!»

4. Kompensatorischer Konsum

Als «kompensatorisch» wird ein Konsumverhalten bezeichnet, das eine innere Leere ausfüllt sowie einen ständigen Frust.

Es wird somit nicht Geld ausgegeben für Güter oder Dienstleistungen, die man benötigt, sondern es wird rein aus Gründen der Frustbewältigung konsumiert.

5. Sucht

Die Kaufsucht ist eine psychische Störung, die sich als zwanghaftes episodisches Kaufen von Waren und Dienstleistungen äussert. Sie wird, ähnlich wie die Spielsucht oder die Arbeitssucht, nicht als eigenständige Krankheit gesehen, sondern zu den Zwangsstörungen gerechnet. ■ Top-5-Verschuldungsursachen von Erwachsenen

1. Fehleinschätzungen

Rund die Hälfte aller Verschuldungen könnten durch entsprechendes Wissen rund um die Finanzkompetenz verhindert werden. Mögliche Schuldenfallen sind: Konsumkredite, Darlehensverträge, Steuern, Krankenkasse, Versicherungen.

2. Einkommenseinbussen

Vor allem Personen ohne oder mit schlechter Ausbildung sind betroffen von Wirtschaftsschwankungen im Arbeitsmarkt. Im Juni 2022 betrug die Arbeitslosenquote in der Schweiz 2.0%., bei Führungskräften1.6%, bei Hilfsarbeitskräften 6.6%.

3. Familie

In der Schweiz lebt fast jede zweite Familie am Existenzminimum. Eine Zahnarztrechnung genügt oftmals, um die laufenden Ausgaben nicht mehr vollständig bezahlen zu können. Weitere Ursachen können Trennung, Scheidung und als Folge davon Alimente und doppelte Ausgaben für das Wohnen sein.

4. Krankheit

Die Arbeitgeber sind zwar bei Krankheit der Arbeitnehmenden verpflichtet, den Lohn vorerst weiter zu zahlen. Schon nach relativ kurzer Zeit entfallen jedoch die Lohnzahlungen bis zur Weiterführung des Arbeitsverhältnisses. Im ersten Dienstjahr beträgt die Lohnfortzahlungspflicht gemäss OR nur drei Wochen.

5. Selbstständigkeit

Neben der Arbeitslosigkeit gehört die gescheiterte Selbstständigkeit zu den Top-5-Ursachen für eine Überschuldung. Oftmals stehen hohe laufende Kosten und Verpflichtungen der Hoffnung auf bessere Zeiten im Weg.

Quelle: Plusminus Budget- und Schuldenberatung, www.plusminus.ch

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