![](https://assets.isu.pub/document-structure/220727075147-8895d5cf5f60ee5248fae88fce52d37c/v1/012c4bb595938012eeb7f136db9582ad.jpeg?width=720&quality=85%2C50)
3 minute read
2 Kleinkredite oder regelmässige Sparbeiträge?
from BWL 10 - SV
2 Die finanzielle Situation mit Bilanz und Erfolgsrechnung darstellen 2 Die finanzielle Situation mit Bilanz und Erfolgsrechnung darstellen
Die Bilanz Eine Gegenüberstellung von Vermögen und Schulden an einem bestimmten Tag
AKTIVEN (Vermögen)
Flüssige Mittel
Bargeld, Postkontoguthaben,
Bankkontoguthaben Steuerrechnung 2018, Zahnarztrechnung, Kreditkartenrechnung
Wertschriften BILANZ Familie Keller
31.12.2022 (Beträge in CHF) PASSIVEN
(Schulden)
8'000 Offene Beträge 15'000
35'000 Darlehen 570'000
Aktien, Fondsanteile Hypotheken für Haus und Ferienwohnung
Sparguthaben 450'000
Sparkontoguthaben, Altersguthaben Pensionskasse
Mobiliar (Einrichtungen) 200'000
Möbel, Kleider, Bilder, Geschirr, Geräte (Küche, Fernseher, Computer), Sportgeräte, Werkstatt Till, Reitausrüstung Tabea Vermögensüberschuss (= «Eigenkapital») 873'000
Fahrzeuge 15'000
Toyota, Roller (Till), Velo (Tabea)
Immobilien 750'000
Haus, Ferienwohnung
Total 1'458'000 Total 1'458'000
Zur Farblegende:
AKTIVEN = gelb wie Gold, von dem man gerne mehr hätte.
PASSIVEN = blau wie Wellen, weil es bei zu vielen Verbindlichkeiten stürmisch werden könnte.
AUFWÄNDE = rot wie Feuer, welches Werte verbrennt.
ERTRÄGE = grün wie Pflanzen, die hoffentlich immer weiter wachsen. Die Erfolgsrechnung Eine Gegenüberstellung von Aufwänden und Erträgen während einer bestimmten Periode
AUFWÄNDE
(Wertverzehr)
Wohnen ERFOLGSRECHNUNG Familie Keller für das Jahr 2022 (Beträge in CHF) 24'582
ERTRÄGE
(Wertzuwachs)
107'500
Miete inkl. Nebenkosten bzw. Hypothekar- zinsen, Strom, Wasser, Telefon/Internet, Radio/TV (Serafe) Lohn Vater, Lohn Mutter, Kinder-/Ausbildungszulagen
Versicherungen
13'340 Übrige Einnahmen
Krankenkasse/Unfall, Mobiliar/Haftpflicht, Lebensversicherung, Gebäudeversicherung Wertschriftenerträge, Mieteinnahmen Ferienwohnung
Steuern
12'000
Staats-/Gemeinde-/Kirchen-/Bundessteuer
Mobilität 3'360
Öffentlicher Verkehr, Roller / Velo
Auto 11'052
Mfzg-Steuern, Mfzg-Versicherungen (Mfzg-Haftpflicht-/-Kasko-Versicherung), Abstellplatz/Garage, Vignette, Service, Reparaturen, Benzin, Abschreibung (Wertverlust/Amortisation)
Verschiedenes 4'620
Zeitungen/Zeitschriften, Mitgliedschaften, Verbände, PC (Unterhalt/Amortisation), Schulgeld/Aus- und Weiterbildung, Sport (Ausrüstung, Lager)
Haushalt 22'800
Nahrungsmittel, Getränke, Nebenkosten, Geschenke/Einladungen/Geburtstage
Persönliche Auslagen 9'840
Kleider/Schuhe, Taschengeld (Freizeit, Ausgang), Handy, Auswärtige Verpflegung
Ertragsüberschuss (= «Gewinn») für Unvorhergesehenes,
Anschaffungen, Ferien 7'606 Total 109'200 Total 1'700
109'200
3 Verschuldungsfallen – die Ursachen von Verschuldung
Gemäss der Schuldenberatung Schweiz (www.schulden.ch) lassen sich die folgenden Verschuldungsursachen unterscheiden:
■ Top-5-Verschuldungsursachen von Jugendlichen
1. Fehlende Finanzkompetenz
Als Zielgruppe der Werbung oder als Empfänger von Taschengeld kommen Kinder schon früh mit Geld in Berührung. In der Schweiz hat jede/r fünfte Jugendliche Schulden. Oftmals beginnt im jungen Erwachsenenalter eine Verschuldungsgeschichte, die verhindert werden könnte.
2. Konsum als Freizeitbeschäftigung
Erwachsene sind Vorbilder für Kinder und Jugendliche. Gelebte Werte wie «kaufe heute, zahle morgen» prägen unsere Kinder in ihrem Verhalten. Typische Schuldenfallen sind z. B. die mobile Kommunikation und der Markenkult.
3. Gruppendruck
Oft wirkt sich Gruppendruck in Form von «demonstrativem Konsum» aus. Dabei zielt das öffentliche Konsumieren darauf ab, zu zeigen, was man sich alles leisten kann. Hierdurch soll sozialer Status dargestellt oder erhöht werden. Beispiel: «Seht mein neues Handy! Bin ich nicht toll?!»
![](https://assets.isu.pub/document-structure/220727075147-8895d5cf5f60ee5248fae88fce52d37c/v1/012c4bb595938012eeb7f136db9582ad.jpeg?width=720&quality=85%2C50)
4. Kompensatorischer Konsum
Als «kompensatorisch» wird ein Konsumverhalten bezeichnet, das eine innere Leere ausfüllt sowie einen ständigen Frust.
Es wird somit nicht Geld ausgegeben für Güter oder Dienstleistungen, die man benötigt, sondern es wird rein aus Gründen der Frustbewältigung konsumiert.
5. Sucht
Die Kaufsucht ist eine psychische Störung, die sich als zwanghaftes episodisches Kaufen von Waren und Dienstleistungen äussert. Sie wird, ähnlich wie die Spielsucht oder die Arbeitssucht, nicht als eigenständige Krankheit gesehen, sondern zu den Zwangsstörungen gerechnet. ■ Top-5-Verschuldungsursachen von Erwachsenen
1. Fehleinschätzungen
Rund die Hälfte aller Verschuldungen könnten durch entsprechendes Wissen rund um die Finanzkompetenz verhindert werden. Mögliche Schuldenfallen sind: Konsumkredite, Darlehensverträge, Steuern, Krankenkasse, Versicherungen.
2. Einkommenseinbussen
Vor allem Personen ohne oder mit schlechter Ausbildung sind betroffen von Wirtschaftsschwankungen im Arbeitsmarkt. Im Juni 2022 betrug die Arbeitslosenquote in der Schweiz 2.0%., bei Führungskräften1.6%, bei Hilfsarbeitskräften 6.6%.
3. Familie
In der Schweiz lebt fast jede zweite Familie am Existenzminimum. Eine Zahnarztrechnung genügt oftmals, um die laufenden Ausgaben nicht mehr vollständig bezahlen zu können. Weitere Ursachen können Trennung, Scheidung und als Folge davon Alimente und doppelte Ausgaben für das Wohnen sein.
4. Krankheit
Die Arbeitgeber sind zwar bei Krankheit der Arbeitnehmenden verpflichtet, den Lohn vorerst weiter zu zahlen. Schon nach relativ kurzer Zeit entfallen jedoch die Lohnzahlungen bis zur Weiterführung des Arbeitsverhältnisses. Im ersten Dienstjahr beträgt die Lohnfortzahlungspflicht gemäss OR nur drei Wochen.
5. Selbstständigkeit
Neben der Arbeitslosigkeit gehört die gescheiterte Selbstständigkeit zu den Top-5-Ursachen für eine Überschuldung. Oftmals stehen hohe laufende Kosten und Verpflichtungen der Hoffnung auf bessere Zeiten im Weg.
Quelle: Plusminus Budget- und Schuldenberatung, www.plusminus.ch