Programmheft

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ELB-PHILHARMONIE 15. & 16. Oktober 2018


Montag, 15. Oktober 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 16. Oktober 2018, 19.45 Uhr

Minoritensaal

Georg Philipp Telemann (1681–1767)

Concerto a 7 in Es, TWV 54:Es1, aus „Tafelmusik, 3ème production“ Maestoso – Allegro – Grave – Vivace

Johann Sebastian Bach (1685–1750)

Sinfonia in D, aus: Kantate Nr. 42 „Am Abend aber desselbigen Sabbats“, BWV 42

Carl Philipp Emanuel Bach (1714–1788)

Cembalokonzert in c, Wq 43/4

Allegro assai – Poco adagio – Tempo di minuetto – Allegro assai

PAUSE

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Georg Friedrich Händel (1685–1759)

Orchestersuite in F, HWV 348, aus „Wassermusik“

Ouverture – Adagio e staccato – [Allegro] – Andante – Allegro – Air – Minuet – Bourrée – Hornpipe – [Allegro]

Eva Maria Pollerus, Cembalo recreationBAROCK Leitung: Christian Binde, Naturhorn Moderation: Mathis Huber

Konzertdauer:

Erster Teil: ca. 40 Minuten Pause: ca. 25 Minuten Zweiter Teil: ca. 35 Minuten

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ELB-PHILHARMONIE

Die Elbphilharmonie in Hamburg ruht sicher auf 1732 Pfählen aus Stahlbeton. Sie tragen ein Bauwerk der Superlative mit 120.000 Quadratmetern Nutz­ fläche, das 110 Meter hoch in den Himmel der Hanse­ stadt ragt – ein Baumhaus der Musik. Schon einmal, vor 300 Jahren, erhob sich ein solches Gebäude am Hamburger Hafen weit über die Dächer der Stadt, wenn auch nur bis in den dritten Stock: das berühmte „Baumhaus“. Schon von seiner Terrasse hatte man einen herrlichen Blick über Schiffe, Hafen und Hanse­ stadt, und auch in diesem Gebäude wurde Musik gemacht, was die Hambur­ger einem einzigen Mann zu verdanken hatten: ihrem vifen Musikdirektor Georg Philipp Telemann. 4


AD NOTAM

Telemann im „Baumhaus“

Kaum war der rührige Magdeburger 1721 zum Kantor ernannt worden, als er schon die Möglich­ keiten der ersten barocken „Elbphilharmonie“ ins Auge fasste. Statt sich darauf zu beschränken, die Kirchenmusik für die fünf Hamburger Hauptkirchen bereitzustellen, was wahrhaft genug Arbeit gewesen wäre, fing er 1722 an, im „Baumhaus“ öffentliche Konzerte zu geben. Die „Oberalten“ der Hansestadt wetterten gegen derlei „zur Wollust anreizende Spiele“ und wollten partout verhindern, dass ihr Musikdirektor sich und seine Musiker „abermahls vor Geld“ in einem „öffentlichen Wirts-Hause“ produzierte. Dem Schmelz der Telemann’schen Musik waren solche sittenstrengen Argumente freilich nicht gewachsen. Selbst die härtesten Hamburger Krämerherzen wurden weich, wenn Telemann im Baumhaus seine großen Orchestersuiten dirigierte, wenn seine Hornisten das Doppelkonzert für zwei Hörner schmetterten oder wenn er in Jubelkantaten für die „Admiralität“ an den Bürgerstolz der Hanseaten appellierte. Telemann wusste genau, was stolze Bürger einer Kaufmannsstadt am Übergang zwischen zeremoniösem Barock und leichtem Rokoko hören woll­ ten, denn fast ein Jahrzehnt lang hatte er an den Ufern des Mains die ähnlich selbstbewussten Frankfurter umschmeichelt. Nicht zuletzt deshalb hatte man ihn nach Hamburg geholt. Nach zwölf Jahren rastlosen Wirkens war es für Telemann an der Zeit, endlich auch einige seiner prachtvollen Orchesterwerke im Druck erscheinen zu lassen – jene Musik, die er für die „Elb­ philharmonie“ im „Baumhaus“ geschrieben hatte. 1733 brachte er seine „Musique de Table“ heraus, die berühmte „Tafelmusik“. In jeder ihrer drei Abteilungen folgen sechs Stücke aufeinander: eine Orchestersuite, ein Quartett, ein Konzert, eine Triosonate, eine Solosonate und eine „Conclusion“ für Orchester. Damit spannte Telemann quasi den Bogen eines ganzen Konzertabends im „Baum­ haus“. Der Titel „Tafelmusik“ spielt darauf an, dass diese Stücke des Öfteren bei Tafelfreuden aufgeführt wurden, besonders beim jährlichen Festmahl der Hamburger „Admiralität“, also der Hafenverwaltung. 5


Zur Musik Zum Doppelkonzert für zwei Hörner aus der „Tafelmusik“ wurde im Hamburger „Baumhaus“ sicher Wildbret aufgetragen, denn unwillkürlich denkt man an die Jagd, wenn die Hornisten das galoppie­ rende Finale anstimmen. Natürlich beendete Telemann sein Doppelkonzert in Es-Dur mit einer „Chasse“, einem Jagdfinale, in dem die Hornrufe durch einen imaginären Wald schallen, bis der Hirsch erlegt ist. Dem gehen drei ebenso eindrucksvolle Sätze voran: ein wahrhaft majestätisches „Maestoso“, dessen Anfang von Händel stammen könnte, ein Allegro, das nichts anderes ist als eine „Bourrée“, ein flinker Tanzsatz im Zweiertakt, und ein tragisches „Grave“ in Moll. Im ersten Satz konzertieren die Hörner mit den Sologeigen in erstaunlich wendigen Fiorituren; im zweiten Satz stimmen sie nach dem Orchestervorspiel echte Freiluftmusik an; im Grave spielt die Sologeige ein Lamento, zu dem Hörner und Tutti-Streicher den nächtlichen Klanggrund beisteuern, bis die­ Hörner plötzlich mit einem atemberaubend hohen Duett hervortreten.

Der Köthener Bach in Hamburg Im November 1720 erschien plötzlich ein Musiker aus Thüringen auf der Hamburger Bildfläche, der seit drei Jahren als Hofkapellmeister im kleinen Anhalt-Köthen ein vorzügliches Orchester leitete und ansonsten als der genialste Organist Deutschlands berühmt war: Johann Sebastian Bach. Er bewarb sich um die Nachfolge von Heinrich Friese als Organist an der Jakobikirche. Deren Arp-Schnittger-Orgel übertraf an Pracht alle Orgeln, die Bach bislang von Amts wegen gespielt hatte, und die Aussicht darauf, zum führenden Organisten der Hansestadt zu werden, lockte. Das Probespiel bestand Bach natürlich glänzend, doch als Witwer mit etlichen Kindern war er nicht in der Lage, den Geldbetrag aufzubringen, den man vom gewählten Kandidaten vor Amtsantritt erwartete. Bach blieb in Köthen, und ein Jahr später kam Telemann nach Hamburg. Erdmann Neumeister aber, der Hauptprediger der Jakobikirche, legte das Weihnachtsevangelium von den Engeln in Bethlehem in ironischer Weise folgendermaßen aus: „Ich glaube ganz gewiss, wenn auch einer von den Bethlehemitischen Engeln vom Himmel käme, der göttlich spielte, und wollte ­Organist zu St. Jacobi werden, hätte aber kein Geld, so möchte er nur wieder davon­fliegen.“ Bach war derweil schon wieder in Köthen, wo am 10. Dezember der Geburtstag des Fürsten mit großem Aufwand gefeiert wurde. Dazu schrieb er alljährlich eine „Serenata“, eine Glückwunsch­ 6


kantate mit allegorischen Personen, die von „Anhalts Glück und Ruhm“, von der Jagdleidenschaft des Fürsten oder von den Schneeflocken eines strengen Winters sangen. Jede Serenata begann mit einem Orchestervorspiel, einer Sinfonia. Eine besonders schöne für zwei Oboen, Fagott und Streicher hat Bach 1725 in Leipzig wiederverwendet, und zwar als Vorspiel für die Kantate BWV 42 „Am Abend aber desselbigen Sabbats“. Die Leipziger Partitur und die Anlage der Sinfonia in großer Da-Capo-Form belegen den Köthener Ursprung. Außerdem hatte Bach in Anhalt mit dem Oboisten Johann Ludwig Rose und dessen Sohn sowie dem Fagottisten Johann Friedrich Torlée drei Spitzenbläser zur Verfügung. Sie durften in diesem D-Dur-Allegro glänzen. In den Außenteilen liefern sich die Bläser mit den Streichern einen kleinteiligen Schlagabtausch. Im Mittelteil stimmen sie nacheinander eine wunderbare, gesangliche Melodie an, die Bach eigens mit „cantabile“ bezeichnet hat.

Der Berliner Bach in Hamburg 1768 war es dann endlich soweit. Der Name „Bach“ prangte auch in den Hamburger Zeitungen zum Ruhme der Hansestadt: Carl Philipp Emanuel, der zweitälteste Sohn des längst verstorbenen alten Bach, wurde zum Nachfolger Telemanns berufen. Dass er das Patenkind seines Vorgängers war, spielte dabei keine Rolle, eher schon, dass er fast drei Jahrzehnte am Hof Friedrichs des Großen in Potsdam und Berlin gewirkt hatte. Er brachte von dort den neuesten Geschmack eines betont „empfindsamen“ Stils mit nach Hamburg und die Tastenkünste des berühmtesten „Clavierspielers“ nördlich der Alpen. So wurde aus dem „Berliner Bach“ der „Hamburger Bach“. Zwei Jahre nach Dienstantritt, im Herbst 1770, ließ er seinen ersten bedeutenden Notendruck in den Hamburger Zeitungen ankündigen: „Herr Kapellmeister Bach beschäftigt sich izt mit der Kom­ position von sechs leichten Flügelconcerten, welche er herausgeben will. Die Concertstimme so­ wohl als die Begleitungen sollen leichter seyn, die Ritornelle in der Clavierstimme ausgesetzt und die Cadenzen ausgeschrieben werden.“ Mit anderen Worten: Wer immer diese Ausgabe kaufte, konnte die sechs Konzerte zuhause am Cembalo oder Hammerflügel ganz alleine aufführen, indem er auch die Vor- und Zwischenspiele des Orchesters spielte, oder er konnte sich Instrumente dazu holen, mindestens ein Streichquartett. Denn die beiden Bläserpaare sind ausdrücklich nur „zur Verstärkung“ gedacht: „Due Corni e due Flauti per rinforza“. Dennoch entfalten die „Sei concerti per 7


il cembalo concertato“, wie sie auf dem Titel der endlich 1772 erschienenen Originalausgabe heißen, ihren vollen Glanz nur im vollständigen Orchesterklang, denn gerade die Bläser verleihen den Stücken ihren charakteristischen Habitus, von trotzig aufbegehrend bis träumerisch zart. In der Zeitungsmeldung von 1770 appellierte Bach an zwei Gruppen von Zuhörern: Den „Kennern der guten, aus dem Herzen kommenden Musik“ und den „Freunden des natürlichen, nicht bunten und aberwitzigen Geschmacks“ werden „diese Concerte gewiss erwünscht seyn.“ Im c-Moll-Konzert Nr. 4 finden sich freilich etliche Merkmale eines eher „aberwitzigen“, für den Hamburger Bach typischen Geschmacks.

Zur Musik Den Kopfsatz des c-Moll-Konzerts eröffnen die Geigen mit einem leise flehenden Thema, das vom vollen Orchester im Forte gleichsam brüsk zurückgewiesen wird, wofür die beiden Hörner wesent­ lich sind. Das Klavier setzt nach 30 Takten Vorspiel mit einer Variante des Geigenthemas ein und versucht den ganzen Satz über, die barschen Hörner zu beschwichtigen. Nahtlos geht dieses „Allegro assai“ in den zweiten Satz über, ein unwirklich schönes „Poco adagio“ in der fernen Tonart A-Dur, die von den beiden Traversflöten gewissermaßen in den Himmel entrückt wird. Ein barsches „Tempo di minuetto“ holt die Musik nach nur 37 Takten wieder auf den Boden zurück, beinahe mit der Wucht eines Beethoven-Scherzos. Auch vor dem Finale gibt es keine Atempause. Plötzlich taucht das Thema des ersten Satzes wieder auf, der nun regulär zu Ende geführt wird. Was der Hamburger Bach mit diesem Konzert im Jahr 1772 erfand, war nichts Geringeres als die erste romantische Fantasie für Klavier und Orchester. Noch Franz Schubert folgte in seiner f-MollFantasie für Klavier zu vier Händen 1828 genau dem Aufbau dieses Bach-Konzerts.

Händel auf der Themse

Für Georg Friedrich Händel war Hamburg nur eine Zwischenstation auf dem Weg zum Ruhm. Als Achtzehnjähriger hatte er an der dortigen Oper angeheuert, um als zweiter Geiger am hinteren Pult zunächst so zu tun, als könne er nicht bis drei zählen. Rasch aber avancierte er zum zweiten Cem­ balisten und lieferte sich mit dem späteren Hamburger Chefkritiker Johann Mattheson Duelle an den Tasten und mit Degen. Nach seiner erfolgreichen ersten Oper, „Almira“, verschwand er nach 8


Italien. Hamburg sollte den damals noch schlanken und ranken Hallenser niemals wiedersehen. Seine berühmte „Wassermusik“ hat er nicht für die Gewässer der Elbe, sondern der Themse verfasst. An den Ufern derselben stand der Haushofmeister von King George I. im Juli 1717 und brütete über einem nicht lösbaren Problem: Wie konnte man Eintrittskarten für ein Konzert auf dem Wasser verkaufen? King George hatte Baron Kielmansegg damit beauftragt, ein Konzert gegen „Eintritt“ auf der Themse zu organisieren, in Anwesenheit Seiner Majestät, doch die organisatorischen Schwierigkeiten erwiesen sich als unüberwindlich. Notgedrungen musste der Baron selbst in die Tasche greifen und die Musiker bezahlen, während die Zuhörer bei freier Zufahrt gratis lauschen durften. Was sich an jenem 17. Juli 1717 auf der Themse abspielte, berichtete der preußische Bot­ schafter Friedrich Bonet genüsslich seinem König Friedrich Wilhelm I. nach Berlin, denn auf seinen Schwiegervater in London war der „Soldatenkönig“ kaum jemals gut zu sprechen: „Neben der Yacht des Königs fuhr die der Musiker, 50 an der Zahl, die alle denkbaren Instrumente spielten, nämlich Trompeten, Hörner, Oboen, Quer- und Blockflöten, Violinen und Bässe, aber keine Singstimmen. Dieses Konzert war eigens von dem berühmten Händel, einem Hallenser und dem ersten Kompo­ nisten der königlichen Musik, komponiert worden. Es fand solchen Beifall, dass es dreimal wieder­ holt werden musste, nämlich zweimal vor und einmal nach dem Souper, obwohl jede Aufführung eine volle Stunde dauerte. Das Wetter an diesem Abend war ganz nach Wunsch, die Menge an Yachten und Booten unüberschaubar.“ Im „Daily Courant“ konnten die Londoner noch mehr über das wichtigste Ereignis des Sommers erfahren: „Am Mittwochabend gegen 8 Uhr ging der König in Whitehall an Bord einer offenen Barke, worin sich auch die Herzoginnen von Bolton und Newcastle, die Gräfin von Godolphin, Madame Kielmansegg und der Earl of Orkney befanden, und fuhr flussaufwärts nach Chelsea. Viele andere Barken mit Personen von Stand kamen hinzu und eine so große Anzahl Boote, dass der gesamte Fluss bedeckt war. Eine Barke der City Company stand den Musikern zur Verfügung, worin sich 50 Instrumente aller Arten befanden, die den ganzen Weg von Lambeth an spielten, während die Barken von der Flut ohne Treideln bis nach Chelsea getragen wurden. Sie spielten die schönsten Sinfonien, von Mr. Hendel eigens für diese Gelegenheit komponiert, die seiner Majestät so gut gefielen, dass er sie auf der Hin- und Rückfahrt insgesamt dreimal durchspielen ließ. Um 11 Uhr ging Seine Majestät in Chelsea an Land, wo ein Abendessen bereitet war. Dann gab es ein 9


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DER

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weiteres, sehr feines musikalisches Consort, das bis 2 Uhr nachts dauerte, nach welchem Seine Majestät wieder an Bord ging und denselben Weg zurückfuhr, während die Musik ununterbrochen spielte.“ Die Erschöpfung der königlichen Musiker nach diesem exzessiven Nachtkonzert kann man sich leicht vorstellen, zumal Händels „Water Musick“ 22 Sätze in den unterschiedlichsten Stilen und Besetzungen umfasst.

Zur Musik In der 1. Suite in F-Dur sind es Hörner und Oboen, die mit den Streichern in konzertanten Wettstreit treten. Die Hornpartien dieser Suite gehörten zu den ersten auf diesem Instrument in England. Händel brachte diese Neuerung aus Deutschland und Italien mit auf die Insel. In der 1. Suite der „Water Music“ hat er den Auftritt der Hörner mit dem sechsten Sinn für Dramatik inszeniert. Nach­ dem sich die Ouvertüre auf Holzbläser und Streicher beschränkt hat und die erste Oboe ein ex­pressives Adagio im italienischen Stil anstimmen durfte, wirkt der Einsatz der Hörner umso überraschender. Mit einer schmetternden Fanfare geben sie den Auftakt zu einem tänzerischen Allegro des ganzen Orchesters. Noch eingängiger wirken das seinerzeit berühmte Menuett und die „Hornpipe“ der Oboen und Streicher. Mit diesem Ohrwurm griff Händel einen Lieblingstanz der Engländer auf, den er in seiner „Water Musick“ gleich zweimal verwendete – als Verneigung vor dem Genius der Nation. Zwischen galanten französischen Tänzen wie dem Passepied, dem Menuett oder der Bourrée hat er nicht nur jene „English Dances” eingeschoben, sondern auch italienische Konzertsätze im Andante- oder Allegro-Tempo. Josef Beheimb

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DIE INTERPRETEN

Eva Maria Pollerus, Cembalo

Die 1976 in Graz geborene Cembalistin Eva Maria Pollerus genoss ihre Ausbildung auf Klavier und Cembalo an den Universitäten in Graz und Wien sowie bei zahlreichen Meisterkursen und sammelte bereits in frühester Kindheit große Bühnen- und Wettbewerbserfahrung. Prägend war vor allem ihr Aufbaustudium Cembalo, Generalbass und historische Aufführungspraxis an der Schola Can­ torum Basiliensis. Anregungen erhielt sie auch auf zahlreichen Meisterkursen sowie durch die Teilnahme an internationalen Wettbewerben (z. B. Wanda-Landowska-Wettbewerb in Warschau, Cembalowettbewerb Brügge, Premio Bonporti/Rovereto). Neben ihrer aktiven solistischen Konzerttätigkeit arbeitet sie in den letzten Jahren vor allem inten­ siv mit dem Ensemble Musicke’s Pleasure Garden/Graz-Basel, außerdem war und ist sie regel­­mäßig Gast in zahlreichen anderen Barockensembles und Orchestern (recreationBAROCK, Pera-Ensemble, Freiburger Barockorchester, Camerata argentea, Harmoniae suavitas, Freitags­ akademie Bern). Weiters gibt Eva Maria Pollerus Masterclasses an der Janáček Akademie Brno, der Stiftung Michaelstein, Schloss Weikersheim, der Barockwoche der HfMDK Frankfurt oder an der Musikakademie Łodz. Nach der ersten Berufung als Professorin für Cembalo und Aufführungspraxis an die Kunstuni­ versität Graz, bekleidet sie nun seit 2012 die Professur für Cembalo und Generalbass an der Musik­ hochschule Frankfurt. 13


Die kleine feine Weinbar am Südtiroler Platz! Ein gutes Glas Wein und kleine feine Speisen, so kann der Tag enden. Küche bis mindestens 22:30 Uhr | Freitag und Samstag bis 23:00 Uhr. Öffnungszeiten:

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Christian Binde, Horn & Leitung In Duisburg geboren und in verschiedenen Städten des Ruhrgebiets aufgewachsen, wurde Chris­ tian Binde vom Kontrast aus Industrie und Kultur seiner Heimatregion geprägt. Nach vier Jahren als fest angestellter Musiker zog es ihn musikalisch hin zur Alten Musik und geographisch für zehn Jahre nach Wien. Als Künstler war für Christian Binde der Kontrast zwischen Neuer und Alter Musik, zwischen frei­ schaffender Arbeit in verschiedenen Orchestern und seinen eigenen Ensembles sowie seine Lehr­ tätigkeit prägend. So spielte er mit Ensembles wie dem Freiburger Barockorchester, Concerto Köln, dem Mahler Chamber Orchestra, dem Rundfunksinfonieorchester Wien, Le Cercle de l’Harmonie Paris, dem Klangforum Wien und MusikAeterna Perm (RU) in Europa, Asien und Amerika. Zudem unterrichtete er an den Universitäten in Linz und Trossingen. Seit 2007 lebt Christian Binde wieder bei Köln. Aus dem Wunsch heraus, den eigenen musikalischen Ideen Ausdruck zu verleihen, gründete er 2010 die Compagnia di Punto.

recreationBAROCK Mit vielen wichtigen Interpreten der Alten Musik, von Jordi Savall über Roy Goodman bis zu Paul Goodwin, hat recreation – GROSSES ORCHESTER GRAZ, das 2002 aus dem Orchester der Grazer Symphoniker hervorging, schon Programme erarbeitet. Außer in seinen Konzertzyklen in Graz ist das Orchester, das seit der Saison 2004/05 vom Bankhaus Krentschker gesponsert wird, regel­mäßig bei der styriarte zu hören gewesen und bildet auch die Basis des 2014 neu gegründeten styriarte Festspiel-Orchesters, es gastierte im großen Wiener Musikvereinssaal, in der Alten Oper Frankfurt, beim steirischen herbst, beim Jazzsommer Graz u. a. m. Mit seinem damaligen Chefdirigenten Michael Hofstetter, selber ein ausgewiesener Original­ klangspezialist, ging das Orchester dann noch einen Schritt weiter: Mit gewohntem Elan, aber auf Darmsaiten und in alter Stimmung konzentrierte sich eine Extraformation aus dem Orchester recreation unter dem Namen recreationBAROCK auf die historische Aufführungspraxis und gab ihr Debüt 2012 gleich im renommierten Festival styriarte, wo es seither jährlich auftrat. Im Früh­jahr 2013 war das Ensemble auf kleiner Frankreich-Tournee und feierte in der Chapelle Royale in 15



Schloss Versailles und in der Chapelle de la Trinité in Lyon einen großen Erfolg. Im Sommer 2015 war recreationBAROCK gemeinsam mit Valer Sabadus nicht nur bei der styriarte, sondern mit zwei verschiedenen Programmen höchst erfolgreich auch bei der Schubertiade in Hohenems zu hören. 2016 feierte man mit Glucks „Orfeo“ und einem Konzertprojekt große Erfolge bei den internatio­ nalen Gluck-Opern-Festspielen Nürnberg.

DIE BESETZUNG

Violine 1 • Harald Winkler* (Konzertmeister) • Marina Bkhiyan • Toshie Shibata • Violine 2 • Albana Laci* • Daniela Hölbling • Katharina Stangl • Viola • Ingeburg Weingerl-Bergbaur • Wolfram Fortin • Violoncello • Ruth Winkler • Kontrabass • Herbert Lang • Oboe • Amy Power • Gabriel Gramesc • Fagott • Tonia Solle • Horn • Christian Binde* • Jörg Schulteß* • Cembalo • Eva Maria Pollerus * Orchestersolisten

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25. Oktober 2018, 19.30 Uhr, Laßnitzhaus Deutschlandsberg

1918EINEERHEBUNG Idee und Regie Hans Hoffer Am 19. Oktober 1918, 23 Tage vor dem Zusammenbruch der Monarchie und dem Ende des 1. Weltkrieges wird Deutschlandsberg von Kaiser Karl zur Stadtgemeinde erhoben. Es gibt kein Geld für eine Urkunde, auch kein Geld für eine Festsitzung oder gar ein Volksfest. Die massive Einquartierung von über 2.000 Soldaten beansprucht alle vorhandenen Ressourcen. Vier junge Komponisten von der Kunstuniversität Graz setzen sich mit dieser besonderen Situation der Stadterhebung künstlerisch auseinander. Erklärtes Ziel ist es das Geschichtsbewusstsein für die eigene Stadt mit dem Heute zu verbinden. Mit einem spektakulären MusiktheaterFestakt wird unter Einbindung der örtlich-kulturellen Verbände sowohl die fehlende Urkunde, als auch das Fest zur Stadterhebung nach einer „hundertjährigen Wartefrist“ nachgeholt. Das Gesamtereignis wird als Live-Stream in die „Welt“ gesandt und danach als digitale Urkunde auf immerwährende Zeiten zur Verfügung sein. Infos: www.kulturkreis.at T: 0664 / 415 56 52


AVISO

Montag, 12. November 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 13. November 2018, 19.45 Uhr Stefaniensaal

TSCHECHISCHE MÄRCHEN

Märchen konnte keiner so schön erzählen wie der Tscheche Antonín Dvořák. Wenn sich sein „Goldenes Spinnrad“ dreht, laufen die Dirigentin Ruth Reinhardt und die Musiker von recreation zur Hochform auf. Aus Rumänien stößt ein junges Genie des Cellos hinzu, der charismatische Andrei Ioniță. Sein Dvořák-Konzert muss man gehört haben.

Dvořák: Die Mittagshexe, op. 108 Das Goldene Spinnrad, op. 109 Cellokonzert in h, op. 104

Andrei Ioniță, Violoncello recreation • Großes Orchester Graz Dirigentin: Ruth Reinhardt

Im Advent bieten wir zum Konzert „MESSIAH“ am Mittwoch, dem 19. Dezember 2018 aus Villach, Bad Aussee, Köflach u. a. Orten wieder ein Bus-Service an. Mehr Informationen dazu in Kürze auf www.recre.at und im styriarte Kartenbüro. 19


Meinung kann man nicht kaufen.

SCHON SEIT 1904.

Mut zur Meinung.


AVISO

Montag, 10. Dezember 2018, 19.45 Uhr Dienstag, 11. Dezember 2018, 19.45 Uhr Mittwoch, 12. Dezember 2018, 19.45 Uhr Minoritensaal

FÜRSTENWEIHNACHT

Die Fürsten des Barock wussten zu feiern, auch zu Weihnachten 1718. Bach schrieb ein Violinkonzert für seinen Köthener Fürsten, Manfredini publizierte sein Weihnachtskonzert aus Monaco, Vivaldi delektierte den kaiserlichen Statthalter in Mantua mit Oboenkonzerten und dall’Abaco ließ am Münchner Hof seine Concerti grossi drucken. Maria Bader-Kubizek lädt ein zur Rundreise durchs weihnachtliche Europa anno 1718.

Händel: Symphony in A, aus: „Chandos Anthem No. 5“, HWV 250 dall’Abaco: Concerto in D, op. 5/6 Bach: Violinkonzert in E, BWV 1042 & Konzert in c, BWV 1060 Vivaldi: Oboenkonzert in F, RV 455 Valentini: Sinfonia 12 in B per il Santissimo Natale Manfredini: Concerto grosso in C, op. 3/12, „Pastorale per il Santissimo Natale“

recreationBAROCK Leitung: Maria Bader-Kubizek, Violine 21


Organisation: Gertraud Heigl Inspizient: Matti Kruse

Hauptsponsor:

recreation wird gefördert von

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Medienpartner:

Impressum: Medieneigentümer: Steirische Kulturveranstaltungen GmbH A-8010 Graz, Sackstraße 17 Telefon: 0316.825 000 (Fax -15) info@styriarte.com www.styriarte.com Redaktion: Claudia Tschida Grafik: Cactus Design Druck: Medienfabrik Graz – 21519-2018 22


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