Freitag, 15. Juli, 19 Uhr Helmut List Halle
Beethoven.SOAP HOMMAGE À NIKOLAUS HARNONCOURT Ludwig van Beethoven (1770–1827) Aus: Sextett in Es, op. 71 3. Menuetto: Quasi Allegretto 4. Rondo: Allegro Nikolaus Harnoncourt: Ich glaube, dass die Schwelle zum Menschsein … Aus: Oktett in Es, op. 103 3. Satz: Menuetto Nikolaus Harnoncourt: Wir sollten uns in keinem Bereich zu sicher sein … Aus: Oktett in Es, op. 103 2. Satz: Andante Nikolaus Harnoncourt: Als wir unsere ersten Konzerte gemacht haben ...
Fünf Variationen in D über „Rule, Britannia“ für Klavier, WoO 79 Tema: Tempo moderato Nikolaus Harnoncourt: Ich bin durch Diskussionen … Wenzel Sedlák (1776–1851) Aus: Harmoniemusik zu Beethovens „Fidelio“, op. 72 Gefangenenchor: Allegro con moto Nikolaus Harnoncourt: Es ist ein merkwürdiges Phänomen ... Wenzel Sedlák Aus: Harmoniemusik zu Beethovens „Fidelio“, op. 72 O namenlose Freude: Allegro vivace
Friedrich Starke (1774–1835) Aus: Harmoniemusik zu Beethovens „Egmont“, op. 84 Ouvertüre: Sostenuto ma non troppo. Allegro. Allegro con brio Nikolaus Harnoncourt: Beethoven war … Sechs Ecossaisen in Es für Klavier, WoO 83 Ecossaise in Es für Klavier, WoO 86
Nikolaus Harnoncourt: Die Musik – etwas Wunderbares! Aus: Quintett in Es für Klavier und Bläser, op. 16 Grave. Allegro, ma non troppo Nikolaus Harnoncourt: Die musikalische Rhetorik … Aus: Quintett in Es für Klavier und Bläser, op. 16 Andante cantabile Nikolaus Harnoncourt: Wenn Beethovens Musik Unmenschliches ausdrückt … Aus: Quintett in Es für Klavier und Bläser, op. 16 Rondo: Allegro ma non troppo
Concentus-Harmonie: Heri Choi & Marie Wolf, Oboe Rupert Fankhauser & Georg Riedl, Klarinette Alberto Grazzi & Eleanor Froelich, Fagott Athanasios Ioannou & Aggelos Sioras, Horn Andrew Ackerman, Kontrabass Stefan Gottfried, Hammerflügel Josef Hader, Lesung Warm upper: Thomas Höft
Inspizienz: Wolfgang Atzenhofer Übertitelsteuerung: Marie Huber Filmteam: Produktion, Kamera: Roland Renner / reziprok Technische Leitung: Johannes Trummer / TrueTV Bildtechnik: Alois Trummer Bildregie: Martin Steffens Kamera: Andreas Ruhs Musikalische Assistenz: Gertraud Heigl
Zusammenstellung von Text und Musik: Karl Böhmer
Patronanz:
Konzertdauer: Erster Konzertteil: ca. 50 Minuten Pause: ca. 30 Minuten Zweiter Konzertteil: ca. 55 Minuten
Stefan Gottfried spielt heute auf dem Nachbau eines Hammerflügels von Jakob Bertsche (um 1815) von Robert Brown, Salzburg.
Die gelesenen Texte stammen aus: 1. „Ich glaube, dass die Schwelle zum Menschsein ...“ Aus einem Gespräch mit Max Nyffeler vom 27.2.2002 anlässlich der Verleihung des Ernst-von-Siemens-Preises 2002: „Der Aspekt des Musischen und seine Verwirklichung in der Interpretation“, abgedruckt in: Nikolaus Harnoncourt, Töne sind höhere Worte. 2. „Wir sollten uns in keinem Bereich zu sicher sein ...“ Aus einem Gespräch mit Peter Blaha, zuerst veröffentlicht in der Bühne 12/1999: „Musikalische Wendekreise“, abgedruckt in: Nikolaus Harnoncourt, Töne sind höhere Worte. 3. „Als wir unsere ersten Konzerte gemacht haben ...“ Aus einem Gespräch mit Mathis Huber, zuerst veröffentlicht in den styriarte-Programmheften 1989: „Musikrezeption und Zeitenwandel“, abgedruckt in: Nikolaus Harnoncourt, Mozart-Dialoge. 4. „Ich bin durch Diskussionen in der Familie ...“ Aus einem Gespräch vom Juni 2011 anlässlich der Aufführung von Smetanas „Verkaufter Braut“ bei der styriarte 2011: „Neugier ist immer die Triebfeder“, abgedruckt in: Nikolaus Harnoncourt, ... es ging immer um Musik. 5. „Es ist ein merkwürdiges Phänomen ...“ Aus der Rede zur Eröffnung der Salzburger Festspiele im Juli 1995: „Zeitgeist und Wahrheit“, abgedruckt in: Nikolaus Harnoncourt, Mozart-Dialoge.
6. „Beethoven war eine sehr zwiespältige Person ...“ Aus einem Gespräch mit Mathis Huber, zuerst veröffentlicht in den styriarte-Programmheften 1990: „Von Beethoven zu Alban Berg“, abgedruckt in: Nikolaus Harnoncourt, Töne sind höhere Worte. 7. „Die Musik – etwas Wunderbares!“ Aus einem Vortrag, Datum unbekannt: „Mozart und die Werkzeuge des Affen“, abgedruckt in: Nikolaus Harnoncourt, Mozart-Dialoge. 8. „Die musikalische Rhetorik ...“ Aus einem Gespräch mit Peter Blaha, zuerst veröffentlicht in der Bühne 7,8/1994, „Zur musikalischen Rhetorik bei Beethoven“, abgedruckt in: Nikolaus Harnoncourt, Töne sind höhere Worte. 9. „Wenn Beethovens Musik Unmenschliches ausdrückt ...“ Aus einer Sendung des Schweizer Radio DRS 2, 1994, „Beethoven und Schubert – Gegensätze des Ausdrucks“, abgedruckt in: Nikolaus Harnoncourt, Töne sind höhere Worte. Alle Quellen erschienen im Residenz Verlag.
Beethoven.SOAP
Wie könnte man besser an Nikolaus Harnoncourt erinnern als durch seine Reden und Interviews? Wer könnte seine Gedanken über Musik besser vortragen als Josef Hader? Wer könnte diese an spruchsvolle Lesekost besser mit Beet hoven’scher Musik im Originalklang be reichern als die Bläser des Concentus Musicus Wien und Stefan Gottfried? Aus diesen Überlegungen kam die Beet hoven.SOAP der styriarte zustande, die gleichzeitig eine Hommage an Nikolaus Harnoncourt ist.
Die Texte Wer jemals Nikolaus Harnoncourt reden hörte, wer seine Werkeinführungen fürs Fernsehen vor Augen und seine Radio-Interviews im Ohr hat, der weiß, wie magisch einfach und einleuchtend er über die großen Komponisten zu reden verstand, aber auch, wie nachdrücklich er für die unverzichtbare Rolle der Musik in der Gesellschaft stritt. Aus diesem Stoff ist die Textsammlung der heutigen SOAP gewoben. Es handelt sich um Auszüge aus Interviews und Vorträgen, veröffentlicht in drei Büchern, die alle von Johanna Fürstauer im Residenz-Verlag herausgegeben wurden. Jedes der drei Bücher ist eine Fundgrube und eine Pflichtlektüre für Musik interessierte. Die Textquellen sind weiter vorne im Heft angeführt. Alle Werke erschienen im Residenz Verlag.
Bläsermusiken aus Bonn und Wien Seine Bläserwerke schrieb Ludwig van Beethoven über wiegend als junger Komponist, teils noch in Bonn, teils schon in Wien. Sie haben den jungen Draufgänger am Klavier, den „Bonvivant“ in adretter Kleidung, den Verehrer der schönen Frauen zum Autor – all jene Beethovens, die mit seiner tragischen Taubheit allmählich hinter dem mürrischen Einzelkämpfer und einsamen Genie verschwanden. Einige dieser Werke waren Beethovens Tribut an die aristokratische Unterhaltungskunst der „Harmoniemusik“, wie sie auch am Bonner Hof seines Dienstherrn Max Franz gepflegt wurde. Der jüngste Sohn von Kaiser Franz I. und Maria Theresia wurde im Dezember 1756 geboren und schon mit 27 Jahren Kurfürst und Erzbischof von Köln – ganz gegen seinen Willen, der mehr aufs Militärische und die weltlichen Vergnügungen ausgerichtet war. Dieser Umstand wie auch seine späte Geburt (zehn Monate nach Mozart) machten ihn
zum liberalsten Habsburger jener Generation. In Bonn, der idyllischen Residenzstadt der Kölner Kurfürsten am Rhein, wehte der Wind der Aufklärung. Schillers Dramen wurden hier offen bejubelt und nicht zensiert. Die Professoren der Universität wurden von ihren Kölner Kollegen regelmäßig für ihre unkirchlichen Lehren verdammt. Ungehindert durften sich die jungen Bonner im „Zehrgarten“ der Gastwirtin Anna Koch am Marktplatz zu den Idealen von Freiheit und Brüderlichkeit bekennen. Hier versammelten sich die Professoren der Universität und die Freigeister aus der „Lese gesellschaft“, darunter auch Beethoven. Kurfürst Max Franz machte der bildhübschen Tochter des Hauses, Babette Koch, den Hof und scherte sich nicht um die Stammtischparolen seiner Bonner „Jakobiner“. Ihm lag das Wohl seiner Untertanen am Herzen und damit auch deren Geistesbildung. Als echtes Kind seiner Zeit liebte Max Franz den Bläserklang bei der Tafel und unterhielt zu diesem Zweck eine „HarmonieTafelmusik“, ein eigenes Bläseroktett, das zu den besten seiner Zunft zählte: „Selten wird man eine Musik von dieser Art finden, die so gut zusammenstimmt, so gut sich versteht, und besonders im Tragen des Tons einen so hohen Grad von Wahrheit und Vollkommenheit erreicht hätte, als diese. Auch dadurch schien sie sich mir von ähnlichen Tafelmusiken zu unterscheiden, dass sie auch größere Stücke vorträgt.“ So rühmte Bosslers „Musikalische Korrespondenz“ den Bonner Bläsern nach. Als Orchesterkollege dieser Meisterbläser entwickelte Beethoven schon früh ein umfassendes Verständnis für die Wirkungen des Bläserklangs, was durch seine Liebe zum Horn noch verstärkt wurde.
Wiener Sextett In Wien ergab sich für Beethoven selten die Gelegenheit, reine Bläsermusiken zu schreiben wie jenes Sextett Opus 71,
das er 1796 „in einer einzigen Nacht geschrieben“ hat. Zu seiner absurd hohen Opuszahl kam es erst fünf Jahre nach Beethovens Tod, da der Meister die Stelle zwischen seinen Klaviertrios Opus 70 und dem „Fidelio“ Opus 72 frei gelassen hatte. Mit diesen großen Werken hat das Sextett nicht das Geringste zu tun: Es ist eine typische Nachtmusik, wie man sie am Ende des 18. Jahrhunderts auf Wiens Straßen musizierte und dabei auf Bestellung von Haus zu Haus zog. Immerhin wurde das Sextett 1805 auch von dem berühmten Klarinettisten Joseph Beer und seinem Ensemble im Konzertsaal aufgeführt. Die Bläser des „Concentus Musicus“ spielen daraus zwei Sätze: Das Menuett ist mit keckem Staccato und kurzen Vorschlägen gewürzt, gefolgt von einem besonders schönen, melodiösen Trio. Im Rondo hat Beethoven auf die militärische Rolle der Bläser angespielt: Im Barock nannte man sämtliche Militärmusiker noch „Hautboisten“, da die Oboe den Klang der Militärkapellen beherrschte. Gegen Ende des Jahrhunderts gewann allmählich die K larinette an Boden, wie man hier schon im martialischen Rondothema hören kann. Es ist nichts anderes als ein Marsch, der seinen Weg ein wenig forsch antritt und mit klangschönen Episoden abwechselt.
Bonner Oktett Zu den „größeren Stücken“, die von den Bläsern des Bonner Hofes meisterlich vorgetragen wurden, gehörte auch ein Oktett in Es-Dur, das Beethoven unter dem Titel „Parthia“ 1792 noch in Bonn komponierte, unmittelbar bevor er sich zum zweiten Mal auf den Weg nach Wien machte. Mozart, das große Idol seiner ersten Wienreise von 1787, war inzwischen verstorben, also sollte er „Mozart’s Geist aus Haydns Händen“ empfangen, wie ihm Graf Waldstein ins Stammbuch schrieb. Tatsächlich wurde er in Wien Haydns Schüler, so
dass seine höfischen Förderer zuhause rasche Fortschritte in der Komposition erwarten konnten. Umso größer war die Verwunderung des Kurfürsten, als ihm Beethovens Lehrer Haydn 1793 ein Paket mit angeblich neuen Stücken seines Schülers zuschickte, die man in Bonn längst kannte, darunter auch die „Parthia“ für acht Bläser. Entsprechend indigniert fiel die Antwort des Kurfürsten aus: „Die Musik des jungen Beethoven, welche Sie mir zugeschickt haben, habe ich mit Ihrem Schreiben erhalten. Da indessen diese Musik ... von demselben schon hier zu Bonn componirt und producirt worden, ehe er seine zweyte Reise nach Wien machte, so kann mir dieselbe kein Beweis seiner zu Wien gemachten Fortschritte seyn ... Ich denke dahero, ob er nicht wieder seine Rückreise hieher antreten könne, um hier seine Dienste zu verrichten; denn ich zweifle sehr, daß er bey seinem itzigen Aufenthalte wichtigere Fortschritte in der Composition und Geschmak gemacht haben werde und fürchte, daß Er eben so wie bei seiner ersten Wienner Reise bloß Schulden von seiner Reise mitbringen werde.“ Glücklicherweise war diese Krise bald überwunden, und Beethoven blieb in Wien – sonst wäre die Musikgeschichte anders verlaufen. Der Qualität des Es-Dur-Oktetts taten jene peinlichen Umstände keinen Abbruch: Es zählt zu den besten Bläseroktetten aus klassischer Zeit. Enthusiastisch beschrieb A. W. Thayer in seiner von Hugo Riemann überarbeiteten Beet hoven-Biographie dieses Werk: „Alles ist in eine Fülle von Wohllaut getaucht, der kaum beschrieben werden kann. Das führende Instrument ist meist die erste Oboe, mehrfach mit dem Fagott hübsch konzertierend; aber auch die Klarinette kommt zu ihrem Recht, und die Hörner machen ihre Wirkung ihrer Natur entsprechend geltend. Außer den M otiven und Figuren breiten namentlich die lang gehaltenen Töne der verschiedenen Instrumente einen leuchtenden Glanz
über das Ganze. Sollte das Tafelmusik sein, so ist gewiß selten eine ähnliche geschrieben worden.“ 1796 hat Beethoven diese Musik übrigens für Streichquintett arrangiert: Aus der „Parthia“ wurde das „Gran Quintetto“, Beethovens erstes Streichquintett Opus 4.
Rule Britannia Als das Musikprogramm dieser Soap entworfen wurde, lag das Referendum über den Verbleib des Vereinigten Königreichs in der EU noch in weiter Ferne. Es ist also keine Ironie, wenn Stefan Gottfried aus den vielen Klaviervariationen des jungen Beethoven ausgerechnet jene über „Rule Britannia“ spielt. Das Thema notierte sich Beethoven 1802 zwischen den Skizzen zur Zweiten Symphonie, gleichzeitig komponierte er Variationen über „God save the King“. Sein Schüler Ferdinand Ries bot beide Werke im August 1803 als Variationen über „2 englische Lieder“ dem Verlag Simrock in Bonn an, letztlich erschienen sie aber doch in Wien, im März und Juni 1804. Worauf das plötzliche Interesse an den beiden wichtigsten Hymnen der Briten zurückzuführen ist, bleibt rätselhaft. Offenbar rückte die Front gegen Napoleon enger zusammen, da der Korse gerade in den Jahren 1803/04 massive Vorbereitungen für eine Invasion Englands traf. Die Sympathien der Wiener wie auch Beethovens galten dem langjährigen Verbündeten in London.
Fidelio für Harmoniemusik Nur fünf Zeitgenossen Beethovens trauten sich, die Musik seines „Fidelio“ für Harmoniemusik zu arrangieren – im Vergleich zu den mehr als 50 zeitgenössischen Bläserarrangements, die sich von Mozarts „Zauberflöte“ erhalten haben, eine überschaubare Zahl. Zu anspruchsvoll erschien den meisten Ar-
rangeuren der Klang von Beethovens Opernorchester und das Pathos seiner Opernfiguren. Fast alle Arrangeure nahmen Flöten und andere Instrumente zu Hilfe, um Beethovens Orchesterklang nachzuahmen. Nur dem böhmischen Klarinettisten Wenzel Sedlák (1776–1851) gelang das Kunststück, Beet hovens Oper für die Harmoniemusik des Fürsten Liechtenstein in der üblichen Oktettbesetzung zu arrangieren: für je zwei Oboen, Klarinetten, Hörner und Fagotte, verstärkt um einen Kontrabass. Sein Arrangement umfasst zehn Nummern der Oper und wurde offenbar von Beethoven autorisiert. Man hat es also mit der offiziellen „Fidelio-Harmoniemusik“ zu tun.
Egmont-Ouvertüre Beethovens Schauspielmusik zu Goethes Trauerspiel „Egmont“ gehört zu seinen Schlüsselwerken im Vorfeld der Befreiungskriege. Das Leiden der von den Spaniern unterdrückten Flamen und den Heldentod des Grafen Egmont, der als Verschwörer hingerichtet wurde, erzählte er musikalisch durch alle Höhen und Tiefen des Dramas. Die „Siegessymphonie“ nach der Hinrichtung des Grafen, die dem jubelnden Schluss der „Egmont-Ouvertüre“ entspricht, war schon von Goethe vorgesehen worden – als klingendes Symbol für den Sieg der Freiheit, der auf den Untergang der Freiheitshelden notwendig folgen muss. Mit glühenden Worten kündigte Beethoven in einem Brief an Goethe vom 12. April 1811 die Übersendung seiner Schauspielmusik an: „Sie werden nächstens die Musik zu Egmont erhalten – diesen herrlichen Egmont, den ich, indem ich ihn ebenso warm als ich ihn gelesen wieder durch Sie gedacht, gefühlt und in Musik gegeben habe – ich wünsche sehr Ihr Urteil darüber zu wissen.“ Immerhin musste der Dichterfürst zu Weimar zugeben, dass der Komponist sein Drama „mit bewunderungswürdigem Genie“ in Töne gefasst habe.
Die Bläser des Concentus Musicus spielen die Ouvertüre zum Drama in einem Oktett-Arrangement des sächsischen Militärmusikers Friedrich Starke, der 1835 in Döbling gestorben ist: „Den Absichten des Dichters, in seinem Trauerspiel den Weg eines unterdrückten Volkes (der Niederländer) aufzuzeigen, vom Freiheitskampf bis zum Sieg über die Besatzer (die Spanier unter der Ägide von Alba), entspricht schon der tonartliche Rahmen der Ouvertüre. In f-moll beginnend, schließt sie im gleichnamigen Dur. Darüber hinaus markiert die Komposition die wichtigsten Stationen des dramatischen Geschehens. Im verzerrten Rhythmus der (spanischen) Sarabande, die hier gleichsam als Totentanz erscheint, porträtiert Beethoven zunächst Albas Schreckensherrschaft. Von den Holzbläsern ausgehende Klagemotive antworten und schließen die Introduktion ab. Danse macabre und Lamento – diese beiden Elemente bestimmen auch den folgenden Allegro-Teil. Metrisch beschleunigt, nehmen sie hier den Kampf auf. Aus ihm geht das Klagemotiv hervor, das sich im Schlussteil der Ouvertüre in einen Triumphmarsch verwandelt: dem hingerichteten Freiheitskämpfer Egmont ein Denkmal zu setzen.“ (Matthias Henke)
Ecossaisen Wenn er wollte, konnte Beethoven auch lustig sein – im Leben wie in der Kunst. Am 14. November 1825 schrieb er eine einzelne Ecossaise für Klavier, also einen schottischen Tanz, der für den folgenden Fasching in Wien bestimmt war. Der Satz erschien schon im Dezember in einem Sammeldruck mit dem Titel „Ernst und Tändeley“. Diese „Sammlung verschiedener Gesellschaftstänze für den Carneval“ entsprach dem für Wien so typischen Brauch der „Neujahrstänze“ oder „Musikalischen Angebinde“ für das folgende Jahr. In diesen Sammeldrucken finden sich frühe Wiener Walzer, aber auch andere Tanzformen wie Galopp, Ecossaise, Cotillon oder
Quadrille. Den großen Beethoven mit einem kleinen „Schottischen Tanz“ hier vertreten zu finden, dürfte die Wiener überrascht haben. Zum selben Band hat übrigens Franz Schubert einen „Cotillon“ beigesteuert. „Ernst und Tändeley“ könnte auch das Motto der sechs Ecossaisen sein, die leider nur als Klavierstücke Beethovens überliefert sind (Werk ohne Opuszahl 83). Höchst wahrscheinlich handelt es sich jedoch um verloren gegangene Orchestertänze: um jene Ecossaisen für 2 Violinen und Bass mit Flöten und Hörnern, die der Wiener Verleger Johann Traeg im März 1807 veröffentlichte – als Nachlese zum gerade beendeten Fasching. Erhalten ist leider nur die Klavierübertragung. Sämtliche Ecossaisen stehen in Es-Dur und im Zweiertakt, gehen also nahtlos ineinander über.
Quintett Opus 16 1797 überraschte Beethoven die Wiener mit einem Klavierquintett, das nicht etwa von Streichern, sondern von Bläsern begleitet wurde: „ein Quintett auf dem Fortepiano mit 4 blasenden Instrumenten akkompagnirt” stand auf dem Programmzettel der Uraufführung zu lesen. Nur die Wiener Musikkenner mit gutem Gedächtnis werden sich jenes Quintetts in derselben Besetzung und Tonart erinnert haben, das Mozart 13 Jahre früher vorgestellt hatte: sein wundervolles Quintett Es-Dur, KV 452, für Klavier, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott, „das beste, was ich noch in meinem Leben gemacht habe“, wie es Mozart damals begeistert genannt hatte. Nach seinem Tod geriet die Originalfassung dieses Quintetts bald in Vergessenheit, da sein Schüler Freystädtler eine Bearbeitung für Klavier und Streichtrio veröffentlichte, während die Urfassung ungedruckt blieb. Also konnte Beet hoven 1797 die reizvolle Besetzung von Mozarts Quintett quasi als eigene Erfindung neu präsentieren.
Musikalisch bemühte sich der junge Beethoven nach Kräften, dem Vergleich mit Mozarts Quintett aus dem Wege zu gehen. Beide Werke beginnen zwar mit einer langsamen Einleitung, die Mozart’sche ist aber lyrisch-romantisch, die Beethoven’ sche symphonisch-pathetisch. Daran schließt sich bei Mozart ein Allegro moderato im 4/4-Takt an, bei Beethoven dagegen ein furioses Allegro im drängenden Dreiertakt, ein Vorbote des ersten Satzes der „Eroica“. Im Andante gelang es Beethoven nicht, das Vorbild Mozart zu verleugnen: Sein Thema klingt deutlich an Zerlinas erste Arie im „Don Giovanni“ an, „Batti, batti, o bel Masetto“. Im Stil einer „Romanze“ kehrt dieses Thema zweimal wieder und wird von sehnsüchtigen Moll-Episoden unterbrochen. Das Rondo ist ein Jagdfinale im 6/8-Takt mit bedeutender Durchführung und einer witzigen Dehnung der Rhythmen zum Schluss des Satzes. Kurz vor diesem Schluss erlaubte sich Beethoven einen Scherz mit einem berühmten Mitspieler: dem Münchner Solo-Oboisten Friedrich Ramm. Der frühere erste Oboist der Mannheimer Hofkapelle war schon von Mozart mit dankbaren Oboensoli bedacht worden (Oboenquintett KV 370). Inzwischen war Ramm aber ein wenig in die Jahre gekommen. Trotzdem setzte Beethoven für ein gemeinsames Konzert sein Quintett aufs Programm. Im Rondo erlaubte er sich vor dem Wiedereintritt des Themas einen Scherz, der seinen berühmten Mitspieler zur Verzweiflung trieb. Wie üblich improvisierte Beethoven auf der Fermate vor dem Wiedereintritt des Themas einen „Eingang“ (eine kleine Kadenz). Mehrmals signalisierte er durch einen Triller das Ende der Kadenz, sodass die Bläser die Instrumente an den Mund setzten, worauf er dann jedoch einfach weiter improvisierte, während die anderen die Instrumente verschämt wieder absetzen mussten. Ramm fand diesen Einfall gar nicht komisch. Josef Beheimb
Die Interpreten Concentus-Harmonie Der Musiker der Concentus Harmonie sind selbstverständlich alle Mitglieder des Concentus Musicus, der 1953 von Nikolaus und Alice Harnoncourt in Wien gegründet wurde und musikgeschichtlich wie auf dem Aufnahmesektor Geschichte geschrieben hat. Im Laufe der Jahre gab es für die Bläser des Ensembles immer wieder Gelegenheiten, ihre Kunst auch in Harmoniemusik- und Bläser-Projekten auszuprobieren. Aufführungen fanden im Wiener Musikverein und auch im Rahmen der styriarte statt. Die jetzige Concentus-Harmonie ist eine Mischung aus jungen und altbewährten Concentusbläsern. Die Oboistin Marie Wolf und der Kontrabassist Andrew Ackerman, beide aus den Reihen der Wiener Symphoniker zum Beispiel, sind Concentus-„Urgestein“ und geben sozusagen ihre Erfahrungen und die „musikalische DNA“ aus jahrzehntelangem künstlerischem Wirken unter der Ägide von Nikolaus Harnoncourt an die Jüngeren weiter, ganz in seinem Sinne. Nikolaus Harnoncourt hat sich immer mit großer Umsicht und Liebe um seine Bläser gekümmert. Wusste er doch ganz genau um die Eigenheiten der Instrumente Bescheid, wie etwa die speziellen Klangfarben der Klarinetten in verschie-
denen Größen und Stimmungen, sowie um die technischen Schwierigkeiten gewisser Tonarten, speziell bei den Hörnern. Die Zusammenarbeit mit ihm war gerade dadurch von gegenseitigem, großem Respekt geprägt. Natürlich spielen alle Concentus-Bläser auch in anderen Formationen. Die beiden jungen Hornisten Athanasios Ioannou und Aggelos Sioras stammen aus Griechenland und sind Studenten von Hector McDonald, dem Solohornisten des Concentus und Horn-Professor an der Grazer Kunstuniversität. Beide sind vielbeschäftigte Musiker im Orchester der Grazer Oper. Der Fagottist Alberto Grazzi ist auch Mitglied im Bläserensemble Zefiro und lehrt am Konservatorium in Milano. Eleanor Froelich war Solofagottistin an der Grazer Oper und im ORF- Radio-Symphonieorchester und ist seit vielen Jahren fixer Bestandteil des Concentus Musicus, ebenso wie der Klarinettist Georg Riedl, der in Klosterneuburg unterrichtet und in verschiedenen Alte-Musik-Ensembles in Wien, wie dem Ensemble Prisma oder dem Bach Consort, beschäftigt ist. Die Oboistin Heri Choi, die diesmal für DEN Oboisten des Concentus, Hans-Peter Westermann einspringt, ist eine gefragte Musikerin in der Alten-Musik-Szene und im Orchester der Vereinigten Bühnen Wien umtriebig. Rupert Fankhauser schließlich ist auch Mitglied der vienna clarinet connection und unterrichtet an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien.
Stefan Gottfried, Hammerflügel Der gebürtige Wiener studierte an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Cembalo, Klavier, K omposition und Musikpädagogik sowie Generalbass und historische Tasteninstrumente an der Schola Cantorum Basiliensis,
daneben Horn am Konservatorium Wien und Mathematik an der Technischen Universität Wien. Es folgte eine vielfältige internationale Konzerttätigkeit (Cembalo, Hammerklavier und Klavier) als Solist, Kammermusikpartner und Continuospieler in Ensembles mit historischen Instrumenten (u. a. Concentus Musicus Wien, Bach Consort Wien, Wiener Akademie) und modernen Orchestern (u. a. Wiener Philharmoniker und Berliner Philharmoniker unter Dirigenten wie Zubin Mehta, Daniel Harding, Georges Prêtre oder Kent Nagano). Seit 2004 arbeitete Stefan Gottfried regelmäßig mit Nikolaus Harnoncourt zusammen, unter anderem bei dessen Opernproduktionen bei der styriarte (Purcell „Fairy Queen“, Mozart „Idomeneo“, Smetana „Die verkaufte Braut“, Offenbach „Barbe-Bleue“), am Theater an der Wien (Händel „Rodelinda“, Haydn „Orlando paladino“ und „Il mondo della luna“, Beethoven „Fidelio“, Strawinski „The Rake’s Progress“ und zuletzt beim Mozart-Da-Ponte-Zyklus) sowie bei den Salzburger Festspielen (Mozart „Le nozze di Figaro“, „Die Zauberflöte“) und bei vielen Konzerten u. a. im Wiener Musikverein, in der Berliner Philharmonie und beim Lucerne Festival. Stefan Gottfried ist Professor für Klavier an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und hält Vorträge zu verschiedenen Aspekten der historischen Aufführungspraxis. 2015 debütierte er als Dirigent an der Wiener Kammeroper mit der Wiederaufführung von F. L. Gassmanns „Gli Uccellatori“. Nach dem Rücktritt von Nikolaus Harnoncourt im Dezember 2015 hat Stefan Gottfried gemeinsam mit Erich Höbarth
und Andrea Bischof die Leitung des Concentus Musicus Wien übernommen und dirigierte heuer Beethovens „Leonore“ am Theater an der Wien und zwei Concentus-Abonnementkonzerte im Wiener Musikverein.
Josef Hader, Lesung 1962: Josef Hader wird in Waldhausen, Oberösterreich, geboren. 1968: Volksschule Nöchling. Wegen wiederholtem Lügen richten die Lehrer in den kommenden Jahren mehrere Briefe an seine Eltern. Die Unterschrift lässt Hader von seiner Großmutter fälschen. Ministrant. 1972: Bischöfliches Knabenseminar in Melk. Öffentliches Stiftsgymnasium. Chorsänger, Mesner, Organist, Bettnässer. 1980: Erste Kabarettversuche an der Schule. Kritische Nummern über Lehrer vor Schülern. Riesenerfolg. Das Wesen von Kabarett verstanden. 1990: Deutscher Kleinkunstpreis. 1991: Gemeinsam mit Alfred Dorfer schreibt er das satirische Stück „Indien“. 1992: Erste Hauptrolle vor der Kamera im Fernsehfilm „Cappuccino Melange“, mit ihm spielt Enrica Modugno. 1993: „Indien“ (Regie: Paul Harather) wird mit Alfred Dorfer und Josef Hader verfilmt.
1994: Josef Hader gestaltet bei der styriarte gemeinsam mit Nikolaus Harnoncourt und dem Concentus Musicus Mozarts „Schauspieldirektor“. 1996: Wieder steht Josef Hader mit Nikolaus Harnoncourt in Graz auf der Bühne für ein Konzert mit dem styriarteKinderorchester. 1994–1999: Josef Hader tingelt mit seinem Soloprogramm „Privat“ durch den deutschsprachigen Raum und hat ca. 500.000 Zuschauer. Die wenigsten hat er dabei in Halle an der Saale: dreiundvierzig. 2000: Er spielt mit Roland Düringer im Film „Der Überfall“ (Regie: Florian Flicker). Dafür bekommt er beim Filmfestival Locarno den Darstellerpreis. 2001: Josef Hader arbeitet bei der Wolf-Haas-Verfilmung „Komm süßer Tod“ am Drehbuch mit und spielt unter der Regie von Wolfgang Murnberger zum ersten Mal Privatdetektiv Simon Brenner. Sein weibliches Gegenüber gibt die unvergessliche Barbara Rudnik. 2003: Brenner, die zweite: Mitarbeit am „Silentium“-Drehbuch (Regie: Wolfgang Murnberger), gemeinsam mit Joachim Król Hauptdarsteller. ab 2004: Josef Hader fährt mit seinem Programm „Hader muss weg“ herum. In Halle war er damit noch nicht. 2009: Er spielt mit Josef Bierbichler im dritten Brenner-Krimi „Der Knochenmann“, beim Drehbuch wieder Co-Autor. Für „Ein halbes Leben“ von Nikolaus Leytner bekommt er den „Deutschen Fernsehpreis“ als bester Schauspieler. 2010: Er sorgt im „Aufschneider“ als Dr. Fuhrmann für pathologische Einblicke. Der TV-Zweiteiler (Regie: David Schalko) wird auf dem 16. internationalen TV-Festival der montenegrinischen Stadt Bar mit der „Goldenen Olive“ ausgezeichnet.
2011: Josef Hader erhält den „Göttinger Elch“, Deutschlands einzigen Satire-Preis. Er stellt sein Programm „Hader spielt Hader“ neu zusammen, mit Teilen aus den letzten fünf Programmen. 2012–2013: Er tourt durch Deutschland, die Schweiz und Österreich. Das Trio Haas – Murnberger – Hader erarbeitet das Drehbuch zum vierten Brenner-Film, „Das ewige Leben“. 2014: Der Film wird gemeinsam mit Tobias Moretti in Graz abgedreht. Die Doku „Morgenland im Abendland“ (Regie: Werner Boote) führt Josef Hader auf den Spuren der Mauren durch Andalusien. 2015: „Das ewige Leben“ kommt ins Kino und der Brenner muss sich mit Jugendsünden und einer Kugel im Kopf herumschlagen. Josef Hader dreht im Mühlviertel den ORF-Landkrimi „Der Tote am Teich“ (Regie: Nikolaus Leytner). Im Herbst finden in Wien die Dreharbeiten zu seinem ersten eigenen Film „Wilde Maus“ statt, bei dem Josef Hader als Autor, Regisseur und Hauptdarsteller mitwirkt. Geplanter Kinostart: Anfang 2017.
Aviso Montag, 18. Juli, 19 Uhr Helmut List Halle
Schubert.SOAP Schubert: Klaviertrio in B, D 28 / Streichtrio in B, D 471 / Sonate in a für Arpeggione und Klavier, D 821 Ausgewählte Lieder: Auf den Sieg der Deutschen, D 81 An die Freude, D 189, u. a. Markus Schäfer, Tenor Maria Bader-Kubizek, Violine Ursula Kortschak, Viola Christophe Coin, Violoncello & Arpeggione Stefan Gottfried, Hammerflügel Julius Feldmeier, Lesung Schillers Ode an die Freude wurde nicht nur von Beethoven vertont. Auch der blutjunge Schubert lieh dem „schönen Götterfunken“ seine genialen Töne. Damals, im Mai 1815, glaubte er noch an die Versprechen von Freiheit und Brüderlichkeit, die man in den Befreiungskriegen gemacht hatte. Spätestens nach der Verhaftung seines Freundes Johann Senn waren alle Illusionen dahin. Schubert wurde zum einsamen Sänger einer „lost generation“. Julius Feldmeier lässt Schubert und seine Freunde zu Wort kommen. Markus Schäfer singt die schönsten und die traurigsten Lieder, die von ihren zerstörten Illusionen zeugen. Der einzigartige Klang eines originalen „Arpeggione“ rundet den Abend ab.
Bus zum Beethoven D
ie styriarte führt heuer erstmals Busse zu Konzerten nach Graz – und zwar 5 x zu Beethoven-Sinfonien. Steigen Sie ein und lassen Sie sich von unseren netten Reiseleiterinnen umsorgen – bis nach Graz zum Konzert und wieder retour. Samstag, 25. Juni Z U „ B E E T H O V E N 1 + 8“ von Hartberg über Ilz – Gleisdorf – Graz und retour
Sonntag, 26. Juni Z U „ B E E T H O V E N 2 + 7“ von Bad Aussee über Liezen – Rottenmann – Trieben – Leoben – Graz und retour
Freitag, 8. Juli Z U „ B E E T H O V E N 3 + 6“ von Murau über Rothenturm – Judenburg – Knittelfeld – Leoben – Graz und retour
Samstag, 9. Juli Z U „ B E E T H O V E N 3 + 6“ von Villach über Klagenfurt – Wolfsberg – Graz und retour Freitag, 22. Juli Z U „ B E E T H O V E N 4 + 5“ von Mürzzuschlag über Kindberg – Kapfenberg – Bruck – Graz und retour Alle Infos im styriarte Kartenbüro: Sackstraße 17, 8010 Graz 0316.825 000 tickets@styriarte.com
Aviso Freitag, 22. Juli, 20 Uhr Stefaniensaal
Beethoven 4 + 5 Beethoven: Sinfonie Nr. 4 in B, op. 60 Beethoven: Sinfonie Nr. 5 in c, op. 67 Concentus Musicus Wien Dirigent: Andrés Orozco-Estrada
Als 2005 ein junger Kolumbianer mit Studienanschrift Wien Chefdirigent des Grazer Orchesters recreation wurde, hätte sich kaum jemand träumen lassen, dass Andrés Orozco-Estrada neun Jahre später eines der bedeutendsten Orchester Europas als Chef leiten würde: das hr-Sinfonieorchester in Frankfurt. Dort gestaltete er heuer einen Beethoven-Zyklus: alle neun Sinfonien in vier Konzerten, ganz ähnlich wie bei der styriarte, nur nicht auf historischen Instrumenten. Was Orozco zum Ziel seiner Beethoven-Interpretation erklärte, das wird ihm auch in Graz mit dem Concentus Musicus Wien gelingen. Er wird Beethovens Sinfonien „sprechen lassen“, hier die Vierte und die populäre Fünfte.
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Dienstag, 15. September 2015
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Flexibel im Format, unbeugsam im Inhalt der Standard: als Klassik, Kompakt oder E-Paper Liechtenstein/Wien – Kompakte Länder wie Liechtenstein können aufatmen: Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. Dies gelang einer 19-jährigen Abonnentin aus dem Wiener Alsergrund, die nach der neunwöchigen Lektüre des Standardkompakt einen deutlichen Wissensvorsprung gegenüber ihrem sozialen Umfeld aufwies, dabei aber die vorteilhaften Inhalte weiterhin unterwegs und in kürzester Zeit konsumieren konnte. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Antwort gerechnet. In der wissenschaftlichen Community hat die Gewissheit über diesen schon lange vermuteten Vorteil von Kompaktheit einen wahren Kompakt-Boom ausgelöst. Kompakte Studien zu kompakten Themen mit kompakten Ergebnissen erfreuen sich unter Forschern neuer Beliebtheit. Für den kompaktfreudigen Laien gilt, was der Volksmund schon seit Generationen predigt: In der Kürze liegt die Würze. Damit wird auch für die Frage, ob kompakte Lebensmittel wie straff gerollte Dosenfische oder besonders eng gepackte Walnüsse für den Menschen von Vorteil sind, mit einer positiv ausfallenden Antwort gerechnet. Kompaktheit wurde jetzt erstmals offiziell als nützlich nachgewiesen. · http://derStandard.at/Abo ·
Österreich – Immer mehr Menschen suchen Kontakt zu einem flexiblen Partner, der dabei auch ruhig unbeugsam ausfallen darf. Besonderer Wert wird dabei häufig auf Inhalt bei gleichzeitiger Vollständigkeit gelegt. Charakterlich gefestigte Personen mit starker eigener Meinung und Offenheit erwarten von ihrem Gegenüber Seriosität, Unabhängigkeit und sogar Unbeugsamkeit im Inhalt, wenn auch Flexibilität im Format durchaus als Plus gesehen wird. Dass bei der Wahl des Diskurspartners ein Geben und Nehmen auf Augenhöhe Grundvoraussetzung ist, überrascht nicht weiter. Offenheit, Neugierde und Dialogfähigkeit gelten hier als positive Eigenschaften. Man wählt eben besonders umsichtig, wen man täglich beim Frühstück vor sich hat.
Die Zeitung für Leserinnen und Leser im Abo der Standard verbessert Ihre Lebensqualität Waidegg – Das Handformat macht mit der Aktion „Jetzt 3 Wochen gratis testen“ derzeit von sich reden. Max Manus, Österreichs führender Hersteller von Handtellern in Originalgröße, bezichtigt den Standard, seine Kompakt-Ausgabe im Handformat in Anlehnung an seine linke Hand gestaltet zu haben. Eine Klage wird in zweiter Instanz in Erwägung gezogen, in erster Instanz ist sie bereits abhandengekommen. Derzeit geht man in belesenen Kreisen davon aus, dass
das Handformat an sich wohl schon fast so alt ist wie die Hand selbst – oder doch so alt wie das beliebte Gesellschaftsspiel „Schere, Stein, Papier“, in dem jedes Handformat ein anderes schlägt. „Wenn eine Zeitung schon im Handformat erscheint, warum dann bitte ohne Finger?“, soll eine anonyme deutsche Politikerin zu dem Thema gesagt haben, viel eher jedoch stammt die Aussage von dem Rapper HaHaND$, dem Drechsler handfester Sprüche. Ein neuerliches
Gutachten der Argru HAND (Heutige Angehende Neue Denker) will nun einen Zusammenhang zwischen dem Lesen des Handformats in kritischen Kreisen und der Handlichkeit unbeugsamen Journalismus im Allgemeinen herstellen, was wohl insofern als gegeben zu erachten ist, als die Neuen Denker überdurchschnittlich häufig auch Abonnenten einer gewissen Qualitätszeitung – Name der Redaktion bekannt – sind. Nimm das, Max Manus!
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