28. Juni, 5., 12. & 19. Juli, 19 Uhr Hof des Palais Attems
Dancing Wednesdays
Neue Musik und abtanzen, das geht zusammen. Meinten wir in der styriarte, meinen aber auch unsere Expertinnen: sieben Damen, die sowohl Neue Musik schreiben als auch auflegen. Wir haben sie also eingeladen, beides, tänzerische Neue Musik zum Zuhören und tanzbare Klänge zum Mitmachen im barocken Ambiente des Grazer Palais Attems zusammenzuführen. Im Rahmen des styriarte-Festivals 2017 mit dem Titel „Tanz des Lebens“. Auch das passt. Die Damen kommen aus aller Welt, arbeiten aber auch viel in Österreich. Die Gestaltung der Abende, das Programm und die Interpreten, wurde ganz den Komponistinnen überlassen. Der Termin ist leicht zu merken, jeden styriarte-Mittwoch abends von 7 bis 10 im Palais Attems, open air im Hof, und bei Regen wird man irgendwie improvisierend über die Runden kommen.
Mittwoch, 28. Juni, 19 Uhr Palais Attems, Hof
Dancing Wednesday No. 1 by Manuela Kerer (Italien) „Für Zithern“
Ab
Peter Jakober (*1977) für drei Diskantzithern
Manuela Kerer (*1980) Solitudine vaga für drei Zithern und Zuspielung Marco Döttlinger (*1984) graben / wischen / Feder für e-Zither solo, UA Burkhard Stangl (*1960) MELLOW (My Feldman) für drei Zithern
Leopold Hurt (*1979) SENKBLEI Manuela Kerer aktiviert fĂźr drei Zithern, UA (dem Trio GREIFER gewidmet)
Danach Dancefloor mit Manuela Kerer
Trio GREIFER: Reinhilde Gamper (I), Leopold Hurt (D) & Martin Mallaun (A), Zithern Manuela Kerer, DJane
Dancing Wednesday No. 1 Manuela Kerer ist Komponistin, stammt aus Brixen in Südtirol, staunt gern und ist ständig auf der Suche nach neuen Klängen, Überraschungen und Herausforderungen. Zu ihrem Programm sagt sie nur, „dass es neueste Stücke sind, es werden auch zwei Uraufführungen (meine und die von Marco Döttlinger) zu hören sein. Für Zithern, die ein unerschöpfliches Pool an Klangmöglichkeiten haben!“ Manuela Kerers neuestes Stück heißt „aktiviert“ und handelt vom Arousal. Arousal ist ein Begriff der Psychologie und der Physiologie und bezeichnet den allgemeinen Grad der Aktivierung des zentralen Nervensystems beim Menschen und bei Wirbeltieren. Charakteristische Merkmale sind Aufmerksamkeit, Wachheit oder Reaktionsbereitschaft. Ein sehr niedriges Arousal-Level hat man im Schlaf, ein sehr hohes bei Schmerzen und ähnlichen Erregungszuständen. Auch Ärger, Angst oder sexuelles Verlangen führen zu einem starken Arousal. Arousal selbst hat jedoch keine emotionale Komponente und ist daher von „Erregung“ zu unterscheiden. Arousal kann gemessen werden, und zwar durch die im EEG gemessene elektrische Spannung und deren Frequenz. Ausgelöst wird es durch sensorische Impulse auf einen bestimmten Teil des Hirnstamms durch Stimulation aus der Hirnrinde und durch den Spiegel des Hormons Adrenalin. Es beeinflusst den ganzen Organismus, Gehirn, vegetatives Nervensystem und also auch den Stoffwechsel. Manuela Kerer übersetzt diesen Grad der Aktivierung auf die drei Zithern und versetzt sie in unterschiedliche Arousal-Levels. Daraus entsteht eine klangfarblich-rhythmisch gerasterte Partitur, die die klanglich äußerst vielfältigen Möglichkeiten der Zithern deutlich macht.
Die InterpretInnen Manuel Kerer, Komponistin & DJane Geboren 1980 in Brixen/Südtirol, interessiert sich für völlig konträre Bereiche und beschäftigt sich dabei letztlich doch immer mit demselben – der Musik. So schloss sie neben ihren Studien am Tiroler Landeskonservatorium (Komposition bei M. Lichtfuss und IGP Violine, beides mit Auszeichnung) das Studium der Rechtswissenschaften und der Psychologie an der Universität Innsbruck ab. Weiterführende Kompositionsstudien führten sie zu Alessandro Solbiati nach Mailand, daneben besuchte sie zahlreiche Meisterkurse und Workshops, z. B. die Ferienkurse für Neue Musik Darmstadt. Werke von Manuela Kerer entstanden für Ensembles wie die reihe, Bayerische Kammerphilharmonie, Solistenensemble Kaleidoskop Berlin und Ausnahmekünstler wie Julius Berger oder Alfonso Alberti. All ihr Wissen fließt auch in ihre Kompositionen ein, wenn sie beispielsweise Teile des Italienischen Strafgesetzbuches in Musik setzt oder sich mit neuropsychologischen Vorgängen auseinandersetzt. Trotz dieser rationalen Bezugspunkte kommt auch die Sinnlichkeit in ihren Werken nicht zu kurz. Dabei hegt sie eine besondere Vorliebe für ungewohnte Klänge, wenn sie z. B. überlegt, ein Stück für zehn elektrische Zahnbürsten zu schreiben. Und obwohl das keineswegs als Witz gedacht ist, will sie die Neue Musik mit Humor aus ihrer all zu ernsten Ecke holen. Um das Publikum mit dem Ungewohn-
ten vertraut zu machen, kombiniert sie dies gerne mit Bekanntem, um von da aus in unbekanntere Gefilde zu führen. Damit sich das Publikum dabei nicht in eine passive Hörweise zurückzieht, bezieht sie es gelegentlich in ihre Werke mit ein. Immer wieder gern unternimmt sie „Hörspaziergänge“ oder komponiert im Rahmen von Workshops mit Kindern und Jugendlichen, um sie auf die Klänge des Alltags und somit einen wichtigen Aspekt der zeitgenössischen Musik neugierig zu machen. Ihre Werke wurden bei Festivals wie der Münchener Biennale für zeitgenössisches Musiktheater und Wien Modern oder in den Konzerthäusern Berlin und Wien, auf Kampnagel Hamburg, in der Accademia Filarmonica Romana und im ACF New York aufgeführt. Manuela Kerer erhielt zahlreiche Preise, darunter den Förderpreis Walther von der Vogelweide (2009), den SKE Publicity Preis (2011) und das Österreichische Staatsstipendium für Komposition (2008, 2011 und 2016). Im Jahr 2009 wurde die Komponistin vom Ausschuss der Europaregionen als eines von europaweit 100 „young creative talents“, 2012/2013 vom österreichischen Außenministerium für das Programm „New Austrian Sound of Music” ausgewählt. 2015 erhielt sie das Internationale Arbeitsstipendium „Composer in Residence – Komponistinnen nach Frankfurt“, 2016 war sie Composer in Residence des Festivals St. Gallen/Steiermark. In den vergangenen beiden Jahren hat Manuel Kerer jeweils ein Projekt zur Neuen-Musik-Schiene der styriarte beigetragen. Ihre Werke erscheinen im Verlag Breitkopf & Härtel. Sie wurden auf zahlreichen CDs eingespielt, eine Porträt-CD erschien im Rahmen der ORF Edition „Zeitton“.
Trio GREIFER, Zithern Die Zither hat sich in den letzten Jahren von ihrem Image als Volksmusikinstrument nachhaltig emanzipiert und findet
in der neuen Musik mehr und mehr Beachtung. Fortgeführt wird diese Entwicklung von Interpreten der jungen Generation, die anhand neuer Werke den schier unerschöpflichen Klang- und Farbenreichtum dieses Instruments auf hohem Niveau präsentieren. In GREIFER treffen drei profilierte Vertreter dieser Szene aufeinander: Reinhilde Gamper, Leopold Hurt und Martin Mallaun. Sie gründeten im Jahr 2010 das Trio GREIFER als Spezialformation für Neue Musik. Da für diese seltene Besetzung bisher kaum Originalliteratur existierte, arbeiteten die drei Musiker von Beginn an intensiv mit KomponistInnen zusammen und arrangierten Stücke für ihre Besetzung. Die Ergebnisse dieser Arbeit wurden 2011 in der ersten CD des Ensembles veröffentlicht. Da diese CD von der Presse überaus positiv besprochen wurde und das Programm bereits in zahlreichen Konzerten präsentiert werden konnte, stellt das Trio nun sein zweites Programm vor.
Reinhilde Gamper Reinhilde Gamper (*1980 in Brixen/Südtirol) absolvierte 1999 das Musikgymnasium in Innsbruck, anschließend das Tiroler Landeskonservatorium in Innsbruck im Fach Zither und Singschulleitung IGP. Daran anknüpfend schloss sie das Hochschuldiplom als Diplommusiklehrerin im Fach Zither am Richard-Strauss-Konservatorium in München sowie den
Masterstudiengang „Neue Musik“ an der Hochschule für Musik und Theater in München ab. Derzeit unterrichtet Reinhilde Gamper am Institut für Musik erziehung in Südtirol Zither und Singen. Eine rege Konzerttätigkeit führte sie durch Europa (Donaufestwochen in Grein, Bamberger Kurzfilmtage, Klangstadt Hall in Tirol, Zitherfestival in München u. a.), sowohl solistisch, als auch mit unterschiedlichen Ensembles: GREIFER, Märchenprojekt mit der Erzählerin und Flötistin Heike Vigl, Zusammenarbeit mit Rupert Hechensteiner (Saxophon und Zither), Gruppe „Heavensisters“ sowie Auftritte mit „Titlá“, Herbert Pixner oder Doggi Sing. Ebenso ist sie Saxophonistin bei der Musikkapelle „Peter-Mair-Pfeffersberg“. 2006 gewann sie den Internationalen Ernst-Volkmann-Wettbewerb für Zither in München. Sie ist Mitglied im Organisationskomitee des Zitherfestivals in München.
Leopold Hurt Der Komponist und Interpret Leopold Hurt wurde 1979 in Regensburg geboren, er lebt und arbeitet nun in Hamburg. Zunächst studierte er am Richard-Strauss-Konservatorium München Zither bei Georg Glasl sowie Viola da gamba und Historische Aufführungspraxis bei Hartwig Groth und Michael Eberth. Seinen ersten Kompositionsunterricht erhielt er bei Peter Kiesewetter. 2004 setzte er sein Kompositionsstudium bei Manfred Stahnke an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg fort. Er nahm an Meisterkursen von Dieter Schnebel, Paul-Heinz Dittrich, Brian Ferneyhough (Komposition), sowie Nigel North (Alte Musik) teil und besuchte Kurse für Elektronische Musik am IRCAM in Paris. Leopold Hurts kompositorisches Schaffen umfasst das gesamte Spektrum der Instrumental- und Vokalmusik, wobei die Zither in mehreren seiner Kompositionen eine hervorgehobene Verwendung findet.
Als Instrumentalist erhielt er u. a. Engagements in den Sinfonieorchestern des Bayerischen Rundfunks, des WDR und des NDR, beim Orchestra di Roma und den Philharmonikern Hamburg. Daneben wirkt er auch als Dirigent und trägt auf vielfältige Weise zur Integration der Zither im aktuellen Musikleben bei. Leopold Hurt wurde für sein Schaffen mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem „Gustav-Mahler-Kompositionspreis Klagenfurt“ 2008, dem „Stuttgarter Kompositionspreis 2010“ und dem Bachpreis-Stipendium der Stadt Hamburg 2011. Als Stipendiat des Freistaats Bayern lebte er 2003/2004 an der „Cité Internationale des Arts“ in Paris und 2009/2010 im Internationalen Künstlerhaus „Villa Concordia“ Bamberg.
Martin Mallaun 1975 in Kitzbühel/Tirol geboren, studierte Martin Mallaun Konzertfach Zither am Tiroler Landeskonservatorium und Botanik an der Universität Innsbruck. Er beschäftigt sich mit einem breiten Spektrum an Musikstilen – „egal ob nun in der Improvisation, in der Elektronik, der barocken Lautenmusik, der alpinen Volksmusik oder der zeitgenössischen Neuen Musik, der gebürtige Tiroler ist stets auf der Suche nach neuen klanglichen und stilistischen Ausdrucksformen auf der Zither und wandelt dabei unbeirrt an den ästhetischen Schnittstellen der unterschiedlichen Spielformen entlang“ (www. mica.at). Im Jahr 2004 war Martin Mallaun Preisträger beim 1. VolkmannPreis (München), dem ersten internationalen Wettbewerb für Zither, in dessen Jury er 2008 berufen wurde. Für sein Solo-Debüt „zwischen steinen“ wurde er 2005 mit dem Pasticcio-Preis von Radio Ö1 ausgezeichnet. 2010 erschien seine CD „OMONÉRO“ mit zeitgenössischer Musik für Zither solo. In den Jahren 2012/13 ist Martin Mallaun Stipendiat des ös-
terreichischen Außenministeriums im Programm NASOM (New Austrian Sound of Music). Martin Mallaun arbeitet derzeit als freischaffender Musiker und als Musiklehrer im Tiroler Musikschulwerk. Er konzertiert in zahlreichen Ländern und ist Gast auf internationalen Festivals (u. a. Edinburgh International Festival/UK, Münchener Biennale/D oder Klangspuren/A). Seit 2001 ist er zudem Mitarbeiter im botanischen Forschungsprojekt GLORIA, das die Auswirkungen des Klimawandels auf die Vegetation alpiner Ökosysteme untersucht.
Mittwoch, 5. Juli, 19 Uhr Palais Attems, Hof
Dancing Wednesday No. 2 by Angélica Castelló (Mexico/Österreich) „Night Dancer“
Angélica Castelló (* 1972, MEX/AT) nolávoa (2017), UA für Streichquartett und Elektronik
Mario Lavista (*1943, MEX) Reflejos de la noche (1984)
Jennifer Walshe (*1974, GB) Minard/nithsdale (2003) für Streichquartett, 2 Ghettoblasters und Taschenlampe
Sofia Gubaidulina (*1931, RUS) String Quartet No. 2 (1987)
Angélica Castelló Heterocera (2017), UA für Streichquartett und 10 Kassettenplayers
Danach Dancefloor mit Angélica Castelló
Koehne Quartett: Joanna Lewis, Violine Anne Harvey-Nagl, Violine Lena Fankhauser, Bratsche Melissa Coleman, Violoncello Angélica Castelló, Elektronik
Dancing Wednesday No. 2 Diese Carte Blanche, die mir die styriarte angeboten hat, ist eine Aufgabe, die meinem Naturell und meinen Vorlieben sehr entgegenkommt: ein Projekt entwickeln, komponieren, kuratieren, organisieren, performen und – zu guter Letzt – auch auflegen, nämlich nach dem eher „strengen“ Konzertformat als DJane das Publikum zum Tanzen bringen. Mein Abend beschäftigt sich mit der nächtlichen Atmosphäre, dem Tanz der Insekten, der Sterne, der Luft und der Wolken – mit einer Atmosphäre, die unsere Sinne aufwecken möchte, um danach die Körper zur Musik aus Mexiko tanzen lassen zu können. Für dieses Konzert konnte ich das wunderbare Koehne Quartett gewinnen, eine Premiere für mich, mit diesen großartigen Musikerinnen zu arbeiten und zu musizieren!
Angélica Castelló
Die Interpretinnen Angélica Castelló, Komponistin & DJane Geboren 1972 in México City, studierte sie Musik in ihrer Geburtsstadt am Conservatorio Nacional de México, an der Université de Montréal, am Conservatorium van Amsterdam, am Konservatorium der Stadt Wien und am Institut für elektroakustische und Computer-Musik der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Seit 1999 lebt sie in Wien, wo sie unterrichtet, im Jahr 2004 die Konzertreihe „Neue Musik in St. Ruprecht“ gründete und seitdem organisiert. Wiewohl sie der alten Musik treu geblieben ist, steht im Zentrum ihrer Arbeit die neue und elektroakustische Musik: Mitgründung der Ensembles Low Frequency Orchestra, frufru (mit Maja Osojnik), cilantro (mit Billy Roisz), subshrubs (mit Katharina Klement, Tamara Wilhelm und Maja Osojnik) und Chesterfield (mit Burkhard Stangl). Mit diesen Ensembles und anderen MusikerInnen wie Wolfgang Mitterer, Martin Siewert, John Butcher, Dafne Vicente-Sandoval, Franz Hautzinger, Isabelle Duthoit, dieb13, Jerome Noetinger, Mario de Vega, Kazu Uchihashi u. a. trat sie in Europa und Amerika auf. Als Komponistin schreibt sie für ihr eigenes Instrumentarium (vornehmlich Paetzold-Subgroßbassblockflöte, mit und ohne Elektronik), für Ensembles (u. a. Danubia Saxophonquartett, Haydn Piano Trio) sowie für Theater und Tanz. Ihre Musik ist u. a. auf den Labels Mosz, einklang_records, Mandorla Label, Mikroton Recordings, chmafu nocords erschienen.
Zahlreiche KomponistInnen wie Hilda Paredes, Daniel de la Cuesta, Katharina Klement, Burkhard Stangl, Jorge Sánchez-Chiong Mario Lavista u. a. arbeiteten mit Angélica Castelló oder widmeten ihr neue Werke. Sie ist nun bereits zum dritten Mal Teil des Neue-Musik-Schwerpunkts der styriarte. Seit einigen Jahren tritt Angélica Castelló auch mit installativen Arbeiten, die an der Schnittstelle zwischen Musik, Performance und bildender Kunst angesiedelt sind, hervor (Electroaltar, Electroalter for J. C., Electroaltar für C. N., Margarita´s Stillleben Theater).
Koehne Quartett Das Koehne Quartett, 1987 gegründet von Joanna Lewis, zählt zu den überragenden Interpreten zeitgenössischer Musik in Mitteleuropa. Das Repertoire des Quartetts spannt einen großen musikalischen Bogen von klassischen Komponisten für Streichquartett bis zu Werken des 20. und 21. Jahrhunderts. Von Beginn an suchte das Quartett vor allem die enge Zusammenarbeit mit den Komponisten, deren Musik es spielt, um eine möglichst hohe authentische und lebendige Interpretation ihrer Werke zu erreichen. Was mit Werken Graeme Koehnes – einem der renommiertesten und facettenreichsten Komponisten Australiens – begann, setzt sich seither konsequent mit österreichischen Zeitgenossen wie Friedrich Cerha, Kurt Schwertsik, Francis Burt, Thomas Pernes, Gerd Kühr, Thomas Larcher oder Wolfgang Liebhart fort. Dieses Ar-
beitsprinzip des Koehne Quartetts, musikalisches Neuland gemeinsam mit dem Komponisten zu betreten, wurde durch die Teilnahme an Meisterklassen beim Alban Berg Quartett (Günter Pichler), dem Amadeus und dem Brodsky Quartett, bei Hatto Beyerle und György Kurtág wesentlich beeinflusst. Darüber hinaus arbeitet das Koehne Quartett auch regelmäßig mit internationalen Jazzmusikern wie Dave Liebman, Wayne Horvitz, Peter Herbert, Anthony Braxton, Georg Graewe, Max Nagl und Otto Lechner und mit Künstlern aus der Weltmusik wie Marcel Khalife, Marwan Abado und Dhafer Youssef.
Mittwoch, 12. Juli, 19 Uhr Palais Attems, Hof
Dancing Wednesday No. 3 ´ by Belma Bešlic-Gál (Bosnien/Österreich) „Flesh Dance“
Vladan Radovanovic´ (*1932) Voice from the Loudspeaker (English version, read by Paul Pignon) (1975) Peter Mayer (*1986) Fleischwolf für E-Gitarre und getunte Fleischwölfe Silvio Foretic´ (*1940) Inter-Ludium (1972) Wojtek Blecharz (*1981) blacksnowfall für Timpani und Video Autopsia Untitled 1982
Matthias Kranebitter (*1980) dead girl (requiem E) für Flöte, E-Gitarre und Elektronik Igor Savin (*1946) Lulaš (1979) ´ Belma Bešlic-Gál (*1978) Teškoto für Bassflöte, E-Gitarre, Perkussion, Elektronik und Jahorinka
Danach Dancefloor mit Belma Bešli ´c-Gál und musikalischen Schätzen aus dem Reich der selbstverwalteten sozialistischen Marktwirtschaft
Black Page Orchestra: Elena Gabrielli, Flöte Peter Mayer, E-Gitarre Igor Gross, Schlagwerk Matthias Kranebitter, Elektronik Zorana Guja, Stimme/Tanz ´ Belma Bešlic-Gál, DJane
Die InterpretInnen ´ Belma Bešlic-Gál, Komponistin & DJane Geboren 1978 in Tuzla/Bosnien und Herzegowina, österreichisch-slowenisch-bosnische Komponistin, lebt und arbeitet in Wien, Klavierstudium an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar (u. a. bei Gerlinde Otto und Lazar Berman), Kompositionsstudium an der Kunstuniversität Graz (u. a. bei Bernhard Lang und Klaus Lang), Kompositionskurse in Darmstadt und München, u. a. mit Brian Ferneyhough, Rebecca Saunders, Raphael Cendo, Wolfgang Rihm; Co-Kuratorin des interdisziplinären Festivals für Musik und Klangkunst shut up and listen! in Wien. Die Faszination der Weite, des Unerreichbaren und des Sphärischen schwingt in den Kompositionen von Belma Bešli´c-Gál mit, wenn sie langsam aus dem Nichts hervortretende, irisierende „Klangorganismen“ schafft. Die zu homogenen Klängen verschmelzenden Einzelteile folgen fernab formaler Strukturen ihren eigenen Gesetzen der kontinuierlichen Veränderungen und setzen mit ihrem weder beginnen noch enden wollenden Verlauf das gängige Zeitempfinden außer Kraft. In diesen jenseits der alltäglichen Wahrnehmung liegenden Inspirationsquellen und den daraus geformten neuen Welten findet sich auch Kritik an vorherrschenden Umständen, etwa jene an den Nachkriegsgesellschaften des Westbalkans; ihre früh gestartete Laufbahn als Pianistin stärkte zudem ihre „Abneigung gegen das Konzert-Establishment und die etablierte
Aufführungspraxis“. Mit interdisziplinären Werken, die die in der Musik ausgedrückten Vorstellungen des bisher Ungehörten verstärken, kämpft sie mit subtilen Klangwelten gegen diese Konventionen an. Konzeptuelle Grundlage von Bešli´c-Gáls kompositorischer Arbeit bildet eine intensive Beschäftigung mit dem Phänomen der Zeit. Des Weiteren die Auseinandersetzung mit der Kulturalität des (post)-jugoslawischen Kulturraumes, Nihilismus, Futurismus sowie potenziellen Auswirkungen der bemannten Raumfahrt auf die kompositorischen Konzeptionen von morgen. Bešlic´ -Gáls Werke wurden bei zahlreichen Konzerten und Radioportraits präsentiert und von Ensembles wie mise-en ensemble, Ensemble Kontrapunkte, Ensemble Reconsil, OENM Ensemble, szene instrumental, Ensamble del Cepromusic, I z M Ensemble (ur)aufgeführt. Sie erhielt Einladungen zu Festivals, u. a. Soundings Festival (London), 2015 und 2016 zum styriarte Festival (Graz), International Computer Music Conference (Ljubljana), World New Music Days (Bratislava), Festival Sláturtíð (Reykjavík), Encuentro del Arte Sonoro Tsonami (Buenos Aires). Ihre Arbeit und Kompositionen wurden mit verschiedenen Auszeichnungen bedacht, u. a. Staatsstipendium für Komposition 2014 (Bundeskanzleramt der Republik Österreich), I z S-Kunst & Kulturpreis (Ingrid zu Solms – Stiftung), Internationales Arbeitsstipendium „Composer in Residence“ – Komponistinnen nach Frankfurt (Archiv Frau und Musik).
Black Page Orchestra Das Black Page Orchestra ist ein 2014 in Wien gegründetes Ensemble für radikale und kompromisslose Musik unserer Zeit. Namengebend war Frank Zappas Komposition „the black page“, ein Stück, dessen Partitur aufgrund seiner hohen No-
tendichte eine beinahe schwarze Seite ergibt. Neben diesem ästhetischen Ansatz setzt das Ensemble seinen Schwerpunkt auf Werke, die insbesondere Elektronik, Video und diverse aktuelle Technologien künstlerisch miteinbeziehen, wie auch Kompositionen, die durch ihren performativen Charakter weit über eine herkömmliche klassische Konzertsituation hinausweisen. Experimentierfreudige und vielseitige Programmgestaltung ist ein wesentliches Anliegen des Kollektivs.
Zorana Guja, Stimme/Tanz Zorana Guja stammt aus Bosnien-Herzegowina und lebt dort in Pale. Sie hat an der Musikakademie von Sarajewo Musikethnologie studiert und liebt es, in den Dörfern ihrer Heimat Feldforschung zu betreiben. Sie arbeitet heute als künstlerische Leiterin beim Tanz- und Musikensemble Bašˇcaršija (Miljenko Cvitkovi ´c) in Sarajewo und ist künstlerisch für traditionellen Gesang beim Ensemble Branko Radi ˇcevi ´c Be ˇc zuständig. Zudem leitet sie das Frauenvokalensemble „Dunje“.
Mittwoch, 19. Juli, 19 Uhr Palais Attems, Hof
Dancing Wednesday No. 4 by Billy Roisz / Electric Indigo / Maja Osojnik / Tamara Wilhelm [SQUARE]
Musik und Elektronik: square wave, hard square, square core, intelligent square dance, cross square over, post square, alternative square, acid square, avant-square, electro-square music
Electric Indigo (*1965), Computer, Eventide Space, Push 2, diverse MIDI Controller, MOTU UltraLite Maja Osojnik (*1976), live sampling, dj-cd player and other lo-fi electronics, paetzold bass Billy Roisz (*1967), electric bass & electronics Tamara Wilhelm (*1977), handmade noise machines
Dancing Wednesday No. 4 In meiner musikalischen Sozialisierung spielt die Elektronik eine bedeutende Rolle. Und zwar sowohl in Bereichen experimenteller Musik als auch in „traditioneller“ elektronischer oder elektroakustischer Komposition. Die Grenzüberschreitungen der Rollen von KomponistInnen und ProduzentInnen elektronischer Musik gestalten sich aktiver, fließender und häufiger denn je. Die Betätigungsfelder erstrecken sich von konzeptioneller und frei improvisierter Musik über Klangkunst und Performancekunst bis zu rein elektronischer Musik oder Instrumentalkomposition, die Elektronik als Zuspielung oder Live-Elektronik integriert. Die fließenden Grenzen und Übergänge finden sich aber auch in den stilistischen Definitionen und in den Versuchen der Abgrenzungen zwischen den jeweiligen Genres und Subgenres und in der Frage, wie die neukomponierte Musik zu definieren ist und in welche Schachteln sie verpackt gehört (welches Etikett auf die Schublade gehört). Davon möchte ich mich immer wieder erneut distanzieren und überlasse diese kopfzerbrechende Arbeit den JournalistInnen. Mich interessieren viel mehr die wechselseitigen Positionen, die verschiedenen Hintergründe meiner jeweiligen musikalischen PartnerInnen und somit auch verschiedene Zugänge, sei es in Arbeitsweise oder Ästhetik. Vor allem geht es hier aber nicht darum, die Verschiedenheiten und Differenzen zu betonen und gegeneinander zu positionieren, sondern vielmehr darum, die Gemeinsamkeiten und Ähnlichkeiten im Denken und Tun zu erforschen. Im Sinne von „Wir alle befinden uns an der Schnittstelle von … “ . Dieser Dialog und die gegenseitige Inspiration sind für mich das Spannende und Schöne an der Kreation Neuer Musik. Deswegen freue ich mich, gemeinsam mit drei
bedeutenden Wiener Vertreterinnen elektronischer, elektroakustischer und frei improvisierter Musik in einen Dialog zu treten und unsere Kompositionen und Konzepte in eine kollektive Arbeit fĂźr das Festival styriarte zusammenflieĂ&#x;en zu lassen. Maja Osojnik
Die Interpretinnen Electric Indigo [Susanne Kirchmayr], Computer, Eventide Space, Push 2, diverse MIDI Controller, MOTU UltraLite DJane, Musikerin und Komponistin aus Wien, ist sie seit 1989 in mittlerweile 39 Ländern der nördlichen Hemisphäre aufgetreten. Ihr Name steht für die intelligente und eigenständige Interpretation von Techno und elektronischer Musik. Als Komponistin und Musikerin kreiert sie Musik für Konzertsäle, Klubs, Klanginstallationen und gelegentlich für Theater und Kurzfilme. In den letzten Jahren beschäftigt sie sich in ihren Werken vor allem mit den Möglichkeiten, Aufnahmen gesprochener Sprachen als Grundlage ihrer Klänge zu verwenden, die sie mittels granularer Synthese und spektraler Bearbeitung erzeugt. Electric Indigo startete ihre DJaneKarriere 1989 in Wien und lebte von 1993 bis 1996 in Berlin, wo sie im legendären Hard Wax Schallplattengeschäft arbeitete. Damals begann sie auch, eigene Musik zu produzieren, erste Veröffentlichungen erschienen 1993. Zehn Jahre später gründete sie ihr eigenes Plattenlabel indigo:inc recordings, das sich allerdings seit einiger Zeit wieder im Ruhezustand befindet. 1998 rief sie das internationale Netzwerk female:pressure ins Leben, das 2009 mit einer Honorary Mention beim Prix Ars Electronica bedacht wurde. Als Komponistin erhielt Kirchmayr 2012 den „outstanding artist award“ in der Sparte Computermusik und elektronische
Musik und 2013 das österreichische Staatsstipendium für Komposition. Sie wird immer wieder zu Gastvorträgen und Diskussionsveranstaltungen eingeladen, des Öfteren von Institutionen wie der Akademie der Bildenden Künste, der Hochschule für Angewandte Kunst Wien oder im Rahmen von Festivals und Konferenzen wie dem Ableton Loop Summit. 2016 gestaltete sie einen Workshop und ein Konzert im Atelier Elektronik der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik in Darmstadt. Wichtige Werke der letzten Jahre sind unter anderem Mehrkanal-Kompositionen wie „Structuring Contours“ – UA bei den Klangspuren Festival 2011, „Chiffres“ – UA beim Festival e_may / Wien Modern 2012, ihre Stücke für die Oper „ABSTRIAL“ 2013, „109.47 degrees“ – UA beim Dunkle Zeiten Festival 2014, „MORPHEME“ – UA als audiovisuelles Mehrkanal-Konzert zusammen mit Thomas Wagensommerer beim CTM Festival 2015 in Berlin, und „Barry Duffman“ – eine 8-kanalige audiovisuelle Komposition mit Video von TE-R, UA bei Wien Modern 2015. 2017 stehen zwei Premieren auf dem Programm: „poème numérique“, ihr Beitrag zum künstlerischen Forschungsprojekt „Breaking the Wall“ der TU Wien und der Hochschule für Angewandte Kunst Anfang Juni in Wien und „Tolkowsky’s Cut“ beim Heroines of Sound Festival Anfang Juli in Berlin. Electric Indigo pendelt zwischen Wien und Berlin.
Maja Osojnik, live sampling, dj-cd player and other lo-fi electronics, paetzold bass Maja Osojnik ist freischaffende Komponistin, Klangkünstlerin, Sängerin und frei improvisierende Musikerin, die sich in ihrem facettenreichen Schaffen verschiedenster klanglicher Mittel bedient wie beispielsweise: Stimme, Paetzold-Bass, Field Recordings, CD-Player, Radios, Effektpedale, Kassettenspieler und anderer elektronischer Lo-Fi-Musikinstrumente
jedweder Herkunft. Sich im Limbus zwischen analoger und digitaler Kunst, virtuellen und realen Räumen bewegend, versucht sie die klanglichen Spektren besagter Instrumente zu erweitern, zu dekonstruieren und neu zu konnotieren bzw. diesen andere, neue Rollen zuzuweisen – ein Prozess, der an das „Anagrammieren“ erinnert. In ihren Kompositionen verbindet Maja Osojnik ihre Liebe für einfache Songs, experimentelle, elektro-akustische, abstrakte Musik, Alte und Neue Musik sowie Elemente und Formen von Noise und Rock. Das Reale, das Surreale, die Fragilität, in der sich sowohl das zerstörerische, abgründige, finstere Phantasma, aber auch die Schönheit, die Eleganz, die Stärke und Bestimmtheit abbilden, manifestieren einen weiteren Motor, der Majas musikalisches Schaffen definiert. Sie komponiert Musik für Tanz, Theater, Film und diverse Ensembles und Orchester und schreibt Gedichte, die sie mit ihren Bands vertont. Für ihre Live-Performances und Sampling verwendet sie eigens gebaute Klangbibliotheken wie beispielsweise die so genannten „Rejects“ – eine Bibliothek kaputter Klangabfälle oder „Broken Pianos“ – eine Sammlung der Klänge verstimmter Klaviere. Sie wurde mit mehreren Preisen und Stipendien ausgezeichnet, u. a. dem „Publicity Preis 2007“ des SKE (L.F.O), 2009 mit dem österreichischen Staatskompositionsstipendium und dem Passticio-Preis (Ö1/ORF) sowie einem MIA Award 2010. 2014 folgen der Förderpreis der Stadt Wien für Komposition und das SKEFonds Jahresstipendium, ebenfalls für Komposition. Die Musik von Rde ˇca Raketa (Maja Osojnik und Matija Schellander) zum Film „Einer von Uns – One of us“ (Regie:
Stephan Richter) honorierte das 27. Kinofest Lünen mit dem Preis für die beste Film-Musik. Ihre letzte Solo-Produktion und auch Solo-Debütalbum LET THEM GROW erschien 2016 bei Rock is Hell & Unrecords. Ihre Solo-Performances, Werke und Formationen, u. a. ZSAMM, All.The.Terms.We.Are, Rde ˇca Raketa, Broken.Heart.Collector, Maja Osojnik Band, Subshrubs, Low Frequency Orchestra etc. wurden auf verschiedenen internationalen Festivals präsentiert.
Billy Roisz, electric bass & electronics Billy Roisz ist eine in Wien lebende Künstlerin. Sie ist Autodidaktin, ihren kreativen Humus sieht sie im extrem offenen DIY-Umfeld der digitalen und analogen Elektronik- und Noiseszene im Wien der 1990er Jahre (phonotaktik, rhiz, mego, vidok, klingt.org). Seit 1998 arbeitet sie mit den Medien Video und Sound. Sie experimentiert mit der Verknüpfung auditiver und visueller Reize basierend auf dem elektrischen Signal bzw. auf elektromagnetischen Frequenzen. Die Ästhetik der Bild- und Tonstörung, wie zum Beispiel Feedback und Verzerrungen, ist eines ihrer zentralen Experimentierfelder, die Verschränkung und Umzweckung von bild- und tongenerierenden Instrumenten ihr technischer Arbeitsansatz. An der Schnittstelle zwischen analog und digital baut die Künstlerin ihre Set-ups und untersucht das jeweilige Signal in ihrem audio-visuellen Labor. Ihre radikalen, wahrnehmungserweiternden Arbeiten hinterfragen und erschüttern erlernte Seh- und Hörgewohnheiten. Billy Roisz macht in ihren Arbeiten das Bild hörbar und
den Ton sichtbar. Die künstlerische Umsetzung erfolgt in Form von audiovisuellen Live-Performances, Videoarbeiten und Rauminstallationen, oft solo, aber auch in enger Zusammenarbeit mit Künstler*innen aus dem Bereich experimenteller Elektronik und Noise, aber auch komponierter neuer und alter Musik, Film, Tanz und Performance. Ihre Arbeiten wurden auf zahlreichen internationalen Festivals (u. a. Berlinale, IFF Rotterdam, Transmediale, Sonic Acts, Biennale Sao Paulo, 8 Brücken Festival Köln, Sonic Acts Amsterdam) und in renommierten Galerien und Museen (u. a. Tate Modern, South London Gallery, Centre Pompidou, MACBA Barcelona, Museo Serralves Porto) präsentiert.
Tamara Wilhelm, handmade noise machines Tamara Wilhelm studierte Computermusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. Sie schafft abstrakte elektronische Musik, improvisierte Musik, Klanginstallationen. Sie betreibt organisatorische und kuratorische Tätigkeit für die Konzertserie velak gala, die sich elektroakustischer und experimenteller elektronischer Musik widmet, und beim Institut für Medienarchäologie. Seit 2001 befasst sie sich außerdem mit experimentellem Instrumentenbau und gemüseadäquater Komposition beim Vegetable Orchestra. Seit einigen Jahren gilt ihr besonderes Interesse der DIY Elektronik und der klanglichen Bandbreite einfacher Oszillatoren, die auf Zweckentfremdung von gewöhnlichen elektronischen Bauteilen beruhen. Das dabei entstehende Klangmaterial verwendet sie in musikalischen Zusam-
menarbeiten. Schwerpunkte liegen dabei auf Abstraktion, rhythmischen Strukturen, Strategien für improvisierte Musik, kollektivem Erarbeiten von Kompositionen, dem Zusammenwirken von Elektronik mit akustischen Instrumenten und Stimme. Es entstanden Bands und Ensembles, wie etwa Möström (mit Susanna Gartmayer, Bassklarinette und Elise Mory, Keyboards), Rheuma3000 (mit Christian Rainer, Text und Stimme und Philip Leitner, puredata), Noid/Uchihashi/Wilhelm (mit Noid, Cello und Kazuhisa Uchihashi, Gitarre und Daxophon). Sound installationen verwirklicht sie gerne mit minimalistischen Schaltungen zur Übersetzung von Umweltvariablen in Klang, der Transformation von Umgebungsklang durch simple Prinzipien wie Schallreflexion in Rohren oder der Erzeugung von imaginiertem Klang. Das Duo mit Barbara Kaiser z. B. konzentriert sich auf Performances, die mit vielfältigen Mitteln eine Idee einkreisen, be- und umschreiben, einen großen thematischen Bogen spannen und dafür Installationen, Videos, Fotografie, Performance, experimentelle und improvisierte Musik einsetzen. Organisatorisch tätig ist sie seit 2010 bei velak, dem Verein für elektroakustische Musik, der seit etwa zehn Jahren kollektiv eine monatliche Konzertserie betreut. Diese Plattform bietet Raum für abstrakte elektronische Musik aus Wien und überall. Veröffentlichungen sind u. a. Möström „We Speak Whale“, Noid/Uchihashi/Wilhelm „I Hope It Doesn’t Work“, The Vegetable Orchestra „Onionoise“. Tamara Wilhelm ist Start-Stipendiatin für Musik, Artist in Residence und erhielt Stipendien in Berlin, Belgrad und Litauen.
WERNER BERG Mensch und Landschaft
17. Juni bis 27. August 2017 Steirisches Feuerwehrmuseum Kunst & Kultur Marktstraße 1, 8522 Groß St. Florian www.feuerwehrmuseum.at
Klassik, Jazz, Rock, Pop oder Alternative. Leidenschaftliche Musikberichterstattung erÜffnet Perspektiven. Täglich im STANDARD und auf derStandard.at.
Wir verschlafen ein Drittel unseres Lebens.
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HAUS
DER
KUNST
Galerie · Andreas Lendl A-8010 GRAZ · JOANNEUMRING 12
Tel +43 /(0)316 / 82 56 96 Fax 82 56 96 - 26 www.kunst-alendl.at office@kunst-alendl.at
Ölgemälde · Aquarelle · Zeichnungen Druckgraphik · Skulpturen Reproduktionen · Kunstpostkarten · Künstlerkataloge Exklusive Rahmungen
Unbekannter Fotograf, Franz Fauth sen. fotografiert, undatiert, Multimediale Sammlungen/UMJ
Universalmuseum Joanneum
Museum für Geschichte 28. 04. — 08. 10. 2017 Sackstraße 16, 8010 Graz Mi – So 10 – 17 Uhr www.museumfürgeschichte.at
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